Jahresbericht 2012 Steinegg Stiftung
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Jahresbericht 2012 Jahresbericht Stiftung Steinegg Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Daneben haben mehrere andere liebe Freunde Teams, zusammengesetzt aus Mitar- Das Arbeiten im Team ist aus dem beitenden und Mitgliedern des Stif- heutigen Arbeitsalltag nicht mehr weg- tungsrates, in vielen Sitzungen unser zudenken, erfordern doch komplexe Projekt «Neubau Langfuri» weiter Projekte zunehmend das Wissen der vorangetrieben. Aber auch von Teams beteiligten Mitarbeiterinnen und Mit- aus dem Freundeskreis unserer Insti- arbeiter. Unternehmen, Institutionen, tution erhielten wir wertvolle und Vereine, alle setzen auf Teamwork, grosszügige Unterstützung beim Errei- weil nicht zuletzt aus der Vielfalt und chen unserer Ziele. dem Zusammenspiel der eingebrach- ten Kompetenzen hervorragende Im Namen meiner Kolleginnen und Leistungen resultieren. Am Anfang Kollegen im Stiftungsrat bedanke ich einer erfolgreichen Zusammenarbeit mich bei ihnen allen: der Heimleitung, steht die Teambildung. Gutes Team- den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern work lebt von der Meinungs- und für ihren täglichen Einsatz, den Erfahrungsvielfalt der einzelnen Team- Sponsoren und Gönnern sowie den mitglieder. Ein Mangel oder ein Über- Freunden unserer Institution für ihr hang an Mitgliedern in der Gruppe ist Mittragen und ihre grosse Unterstüt- weder wertschöpfend noch effizient, zung. sodass weniger oft mehr ist. Ebenfalls Guido Scheuring, ist eine enge Zusammenarbeit zwi- Präsident des Stiftungsrates schen den einzelnen Teammitgliedern nötig, und die Projektaufgaben und Jahresbericht 2012 Abläufe müssen durchdacht und gut koordiniert sein. Diese mehr theoretischen Aspekte der Zusammenarbeit gehören zum Alltag in der Stiftung Steinegg! Unsere Betreuungsteams an den Standorten «Hausacker» und «Länd- li» haben auch im vergangenen Jahr wieder ihr Bestes gegeben, damit sich unsere Bewohnerinnen und Bewohner bei uns geborgen und zu Hause füh- len konnten. Stiftung3 Steinegg Bericht des Institutionsleiters viel Organisationsaufwand mit sich Im Mittelpunkt der Stiftung Steinegg bringt, aber für die einzelnen Mitarbei- stehen zwei Lebensfelder für Men- tenden auch entlastend und berei- schen mit Behinderung: die Bereiche chernd ist. Im Team wird schliesslich Wohnen und Tagesangebote. 27 Per- nicht nur die Arbeit, sondern auch die sonen nehmen diese Angebote in An- Verantwortung auf verschiedene spruch. Die einen nutzen beide Ange- Schultern verteilt, und nicht zuletzt bote über 24 Stunden an den Stand- wird auch viel Freude geteilt! orten «Ländli» oder «Hausacker», andere wohnen hier und arbeiten Ich bin stolz und dankbar, Teil dieses extern, und einige besuchen nur unser grossen Steineggteams zu sein, und Tagesangebot. ich danke allen Mitarbeitenden und Damit alle Menschen mit Behinderung dem Stiftungsrat herzlich für das wert- betreut werden können, arbeiten über volle Teamwork zugunsten unserer 50 Personen in den Bereichen Woh- Bewohnerinnen und Bewohner. nen und Tagesangebote. Da geht es Hans-Peter Graf, Institutionsleitung um Pflege, Betreuung, Förderung sowie um Unterstützung und Beglei- tung. Zusätzlich sind 15 Mitarbeitende in den unterstützenden Bereichen Ver- waltung, Technik und Küche dafür verantwortlich, dass auch die nötigen Rahmenbedingungen stimmen. Damit dieser Betrieb rund läuft, Jahresbericht 2012 braucht es viele flexible Teams, die mit Umsicht und Leidenschaft und vor allem in guter Zusammenarbeit ihre Aufgaben erfüllen. Mit der Weiter- entwicklung und dem Wachstum der Stiftung Steinegg sowie mit den sich verändernden Erwartungen und Vorgaben des Staates wird das ganze System laufend komplexer. Lernen Sie, liebe Leserinnen und Leser, in den nachfolgenden Berichten unser Steinegg-Teamwork kennen und erfahren Sie, wie vielfältig die Auf- gaben der verschiedenen Teams und der einzelnen Teammitglieder sind. Es wird deutlich, dass Teamwork zwar Stiftung4 Steinegg Teamwork Teamwork in der Chefetage Profitieren von individuellen Betrieb weiterhin ein Umfeld bieten Ressourcen können, in dem sich Menschen wohl- Unser Leitungsteam setzt sich zusam- fühlen. men aus Institutionsleitung, Verwal- Jedes Teammitglied ist gefordert, in tungsleitung und zwei Standortleitun- seinem eigenen Bereich eine offene gen. Kultur mit den Mitarbeitenden zu pfle- Unser Betrieb ist stetig am Wachsen. gen. Nur so können die Fäden aus Da wird eine klare Aufteilung der allen Winkeln der Institution im Lei- Funktionen immer wichtiger – der fa- tungsteam zusammenlaufen. miliäre Kleinbetrieb wird immer mehr Susann Graf und Pia Luzi zu einem professionellen Grossbe- Standortleitungen «Hausacker» und trieb. Wo früher im Kleinbetrieb fast «Ländli» alle alles machten, sind heute bei einem grösseren Personal- und Bewohnerbestand die Arbeitsauftei- lungen auch im Leitungsteam klar geregelt. Trotzdem können immer wieder indivi- duelle Ressourcen und spontane Ideen ins Team eingebracht werden. Zudem ist unsere Identifikation mit der Stiftung Steinegg durch die langjähri- ge Erfahrung sehr hoch. Dieses per- sönliche Klima überträgt sich auch auf die Mitarbeitenden. So glauben wir, dass wir auch bei wachsendem Stiftung5 Steinegg Ameisenhaufen Im Gegenzug lernen wir einander Unser Team im Standort Hausacker genauer kennen, sei es im Tagesan- gleicht einem grossen, meist gut orga- gebot, in der Küche, beim gemütli- nisierten Ameisenhaufen. Nicht chen Sonntagsbrunch oder auf Aus- lachen, es ist nämlich nicht einfach, in flügen. einem Team von über 30 Mitarbeiten- Auch die Bewohnenden sind gefor- den mit Pensen von 30 bis 80% und dert. Jeder Morgen beginnt mit einem vielen unterschiedlichen Berufen zu Ratespiel: Wer weckt mich denn arbeiten. Es braucht dazu klare Struk- heute? Die Magnettafel mit Fotos der turen, einen Ordner voller Merkblätter, Mitarbeitenden, die in der Stube eine gute Einführung von neuen Mitar- hängt, gibt zumindest einen Anhalts- beitenden, ganz viele Gespräche und punkt dafür, wer anwesend ist. eine grosse Portion Humor. Immer Als Pluspunkt steht immer eine grosse wieder sind Flexibilität und Ideen- Auswahl an Gesprächspartnern zur reichtum gefordert. Alle Mitarbeiten- Verfügung. Und eines ist gewiss: den und Bewohnenden bringen eige- Unsere Bewohnenden wissen unsere ne, wichtige Ressourcen ein, die wir individuellen Stärken und Schwächen nutzen. Diese grosse Vielfalt an Wis- sehr gezielt zu nutzen. sen und Können ermöglicht einen rei- Beatrice Eiselin, Mitarbeiterin bungslosen Ablauf, einen abwechs- lungsreichen Alltag und erst noch eine angenehme Atmosphäre. Das Team ist jeden Tag anders zusammengesetzt. Es braucht Anpas- sungsfähigkeit und Toleranz, um sich immer wieder neu einzuordnen. Ein Teil des Gross- teams „Hausacker“ organisiert sich zum Gruppenbild. Stiftung6 Steinegg Johanna Baumann und Martina Surbeck in ihrer Zweier-WG Teamwork Das Frauenzimmer geschlossenem Fenster geschlafen Johanna Baumann und Martina werden soll, waren es Martina und Surbeck leben nicht nur auf dem glei- Johanna selbst, die eine Lösung dafür chen Stock, nein, die beiden Frauen gefunden haben. Mit Toleranz und führen innerhalb der WG ihr ganz Wertschätzung haben sie sich ihre eigenes WG-Leben. Die zwei sind harmonische kleine Welt in diesem Zimmergenossinnen und teilen sich Eckzimmer geschaffen, in dem das grosse Eckzimmer. manchmal laute Musik ertönt, aber Johanna arbeitet seit 2010 in der Stif- sonst in weichen Tönen miteinander tung Steinegg. Durch die Einwilligung gesprochen wird. Fragt man die bei- von Martina, mit ihr das Zimmer zu den, ob sie sich wieder für ein Zweier- teilen, erhielt Johanna die Möglichkeit, zimmer entscheiden würden, sagen auch hier bei uns zu leben. Nun, nach beide, ohne die geringsten Überlegun- gut einem halben Jahr des Zusam- gen anzustellen, sofort «Ja». menlebens, ist es Zeit für ein Résumé. Was soll man dazu noch sagen, aus- Jede schätzt nach wie vor die Gesell- ser «Hut ab ihr Zwei» und widerlegt schaft der anderen, obwohl sie so viel das Zicken-Klischee weiter so erfolg- Zeit miteinander verbringen. reich! Es wird viel gelacht und auch «Seich Miriam Lutz, Mitarbeiterin gemacht». Die beiden haben einen Weg für sich gefunden. Sie sprechen sich mit zu Bett gehen ab, und auch sonst regeln sie ihre Angelegenheiten selbst. Bislang kam es nie zum Streit. Und gab es mal Ungreimtheiten, zum Beispiel, ob bei offenem oder Stiftung7 Steinegg 3 für 1 wir besprechen nötige Veränderungen (2 Bezugspersonen + 1 Mutter) und Probleme, die im Alltag auftreten Meine Tochter Andrea lebt von Mon- können. tag bis Freitag in der Stiftung Stein- Auch privat pflegen wir einen guten egg. Unter den vielen Betreuern und Kontakt, sei es bei einem guten Betreuerinnen sind zwei Andreas Gespräch oder bei einem Nachtessen. persönliche Bezugspersonen: eine im Ich schätze diese Zusammenarbeit Bereich «Wohnen» und eine im sehr. Es tut gut, zu wissen, dass Bereich «Tagesangebot». Andrea gut betreut ist, und es gibt mir Diese zwei Bezugspersonen stehen Zufriedenheit und auch Zuversicht für Andrea sehr nahe. Beim Essen bevor- die Zukunft. zugt Andrea ihre Bezugsperson, kennt Madeleine Hürlimann, Mutter von sie doch alle ihre «Mödeli» am besten. Andrea Auch beim Aufwachen und Aufstehen geniesst sie es sehr, wenn ihre Ver- trauensperson sie betreut. Sind Besu- che beim Doktor im Dorf notwendig, begleitet sie die Bezugsperson. Bei Ausflügen, Picknicken oder anderen Veranstaltungen wird nach Möglich- keit die Bezugsperson zugeteilt. Eine tolle Harmonie! Bezugspersonen sind auch für die Angehörigen sehr wichtig. Da sie die Gewohnheiten, Stärken und Schwä- chen von Andrea bestens kennen, funktioniert