Die Drei Pfeiler Des Zen Lehre — Übung — Erleuchtung
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Die drei Pfeiler des Zen Lehre — Übung — Erleuchtung Herausgegeben und kommentiert von Philip Kapleau Otto Wilhelm Barth Verlag Zehnte Auflage 1994 Übersetzt aus dem Englischen von Brigitte D'Ortschy. Titel der Originalausga- be: «The Three Pillars of Zen». Published by arrangement with John Weather- hill, Inc.,Tokyo. Copyright ©1965 by Philip Kapleau. Gesamtdeutsche Rechte beim Scherz Verlag, Bern und München, für das Otto Wilhelm Barth Pro- gramm. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen, fotomecha- nische Wiedergabe, Tonträger jeder Art und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. Meinen Lehrern, YASUTANI Rôshi, dem Meister des Tempels Taihei, HARADA Rôshi, dem verstorbenen Abt des Klosters Hosshin, und NAKAGAWA Rôshi, dem Abt des Klosters Ryutaku, in Verehrung und Dankbarkeit gewidmet. Sie alle haben selbstlos die Wahrheit des Dharma zum Wohl der Menschen in Ost und West gelehrt. Inhalt Vorwort von Huston Smith 13 Allgemeine Einführung 19 Erster Teil: LEHRE UND ÜBUNG I. Yasutani Rôshis einführende Unterweisungen zur Übung des Zen Einführung 27 Biographische Notizen über Yasutani Rôshi 53 Die Unterweisungen: 1. Stunde: Theorie und Praxis des Zazen 56 2. Stunde: Vorkehrungen beim Zazen 66 3. Stunde: Täuschende Erscheinungen und Empfindungen 71 4. Stunde: Die fünf Arten des Zen 75 5. Stunde: Die fünf Arten des Zen (Fortsetzung) 78 6. Stunde: Die drei Ziele des Zen 81 7. Stunde: Dokusan (individuelle Unterweisung) 85 8. Stunde: Shikantaza 89 Die Parabel von Enyadatta 91 9. Stunde: Ursache und Wirkung sind Eins 94 10. Stunde: Die drei wesentlichen Voraussetzungen zur Übung des Zen 96 l1.Stunde: Angestrebte Ziele 99 II. Yasutani Rôshis Kommentar zum Kôan Mu Einführung 103 Der Kommentar 113 III. Yasutani Rôshis Dokusan mit zehn Menschen des Westens Einführung 129 Die Dokusan: Schülerin A (60 Jahre alt) 145 Schüler B (45 Jahre alt) 157 Schüler C (43 Jahre alt) 159 Schülerin D (40 Jahre alt) 177 Schüler E (44 Jahre alt) 179 Schülerin F (45 Jahre alt) 180 Schüler G (25 Jahre alt) 182 Schülerin H (37 Jahre alt) 193 Schüler I (30 Jahre alt) 194 Schülerin J (33 Jahre alt) 197 IV. Bassuis Dharma-Worte und Briefe an seine Schüler Einführung 221 Dharma-Worte 228 Die Briefe: 1. An einen Mann aus Kumasaka 233 2. An die Äbtissin des Shinryu-ji 236 3. An Fürst Nakamura, Gouverneur der Provinz Aki 241 4. An einen Sterbenden 245 5. An den Laien Ippô (Homma Shôken) 246 6. An einen Mönch in der Shôbô-Einsiedelei 252 7. An die Nonne Furusawa 253 8. Erster Brief an den Zen-Priester Iguchi 256 9. Zweiter Brief an den Zen-Priester Iguchi 257 10. Dritter Brief an den Zen-Priester Iguchi 258 11. Vierter Brief an den Zen-Priester Iguchi 259 12. An eine Nonne 261 Zweiter Teil: ERLEUCHTUNG V. Acht Erleuchtungserlebnisse zeitgenössischer Japaner und Menschen des Westens Einführung 265 Die Erlebnisse: 1. Herr K. Y., Japaner, Direktor einer großen Firma 285 2. Herr P. K., Amerikaner, ehemaliger Geschäftsmann 290 3. Herr K. T., Japaner, Gartengestalter 317 4. Herr C. S., Japaner, Regierungsangestellter im Ruhestand 322 5. Frau A. M., amerikanische Lehrerin 329 6. Herr A. K., japanischer Versicherungsangestellter 337 7. Frau L. T. S., amerikanische Künstlerin 343 8. Frau D. K., Kanadierin, Hausfrau 349 VI. Yaeko Iwasaki — Briefe der Erleuchtung an Harada Rôshi und seine Anmerkungen Einführung 369 Biographischer Abriß über Harada Rôshi 374 Die Briefe und Anmerkungen: 1. Zeugnis für Kenshô 377 2. Zeugnis großer Erleuchtung 379 3. Zeugnis vertiefter Erleuchtung 383 4. Zeugnis für das unmittelbare Erleben des Großen Weges des Buddhismus 385 5. Zeugnis für das Erlangen von Fugens unbeugsamem Geist 387 6. Zeugnis von Freude und Frieden über das Eins-Sein mit dem Dharma 390 7. "Weiteres Zeugnis von Frieden und Freude über das Eins- Sein mit dem Dharma 392 8. Vorahnung des Todes 395 Dritter Teil: ERGÄNZUNGEN VII. Dôgen über «Sein-Zeit» 401 VIII. Die Zehn Ochsenbilder mit Kommentaren und Lobsprüchen 407 IX.. Körperhaltungen beim Zazen, mit Illustrationen 421 X. Wort- und Begriffserklärungen 427 Nachwort zur deutschen Übersetzung 478 Zu den dekorativen Zeichen Die vor jedem Kapitel stehenden Zeichen sind hundert bis fünfhun- dert Jahre alte kao, phantasievolle, mit dem Pinsel geschriebene «Signaturen» oder persönliche Chiffren, wie sie oft von Zen-Priestern und anderen kultivierten Japanern für ihre literarischen oder künstle- rischen Nebenbeschäftigungen benutzt wurden. Kao haben eine nur schwache Verbindung mit der Orthographie. Sie wurden hier nicht ihrer inhaltlichen Bedeutung wegen verwendet, sondern abstrakt auf Grund ihrer dekorativen Eigenschaft. Das Kao auf dem Schutzumschlag und auf dem Titelblatt stammt von BUTCHÔ KOKUSHI, einem Zen-Meister des siebzehnten Jahrhunderts. Zur Aussprache der japanischen Wörter Die Aussprache japanischer Wörter ist einfach: Die Konsonanten werden englisch ausgesprochen und die Vokale deutsch. Davon gibt es ein paar Ausnahmen: Das «w» wird deutsch ausgesprochen. Bei «ei» werden «e» und «i» getrennt ausgesprochen. Das «u» wird manchmal gesprochen und manchmal nicht, was allein aus den Schriftzeichen zu erklären ist, die hier nicht erörtert werden können. Wir geben der Einfachheit halber nachstehend die wenigen Wörter an, bei denen das «u» nicht oder fast nicht ausgesprochen wird: dokusan = dok'san katsu = kats' kotsu = kots' takuhatsu = takuhats' Tokusan = Tok'san Yasutani = Yas'tani 11 Vorwort Der Überlieferung nach soll der Zen-Buddhismus im sechsten Jahr- 1 hundert mit der Reise des BODHIDHARMA von Indien nach China zum ersten Mal nach Osten gezogen sein. Sechshundert Jahre später, im zwölften Jahrhundert, wanderte er wiederum nach Osten, nach Japan. Wird er jetzt, nachdem mehr als weitere sechs Jahrhunderte verstrichen sind, einen dritten riesigen Schritt ostwärts tun, diesmal in den Westen? Niemand weiß es. Das derzeitige Interesse des Westens an Zen zeigt sich in der Art einer Modeerscheinung, was es zum Teil auch ist. Das Interesse geht jedoch auch tiefer. Ich möchte hier anführen, welchen Eindruck Zen im Westen auf drei Männer von beträchtlichem Anse- hen gemacht hat: auf einen Psychologen, einen Philosophen und einen Historiker. Das Buch, das C. G. JUNG auf seinem Sterbebett las, war Ch'an and Zen Teachings: First Series von CHARLES LUK, und er bat seine Sekretärin ausdrücklich, dem Autor mitzuteilen, daß «er begei- stert sei... Als er las, was Hsu YUN gesagt hatte, hatte er manchmal das Gefühl, daß er selbst genau dasselbe gesagt haben könnte! Das 2 genau war ,Es'! » Auf dem Gebiet der Philosophie wird MARTIN 3 HEIDEGGERS Ausspruch zitiert: «Wenn ich (Dr. SUZUKI) recht ver- stehe, so ist es das, was ich in all meinen Schriften zu sagen ver- 1. Siehe alle hervorgehobenen Namen und Fremdwörter im 10. Kapitel. 2. Aus einem unveröffentlichten Brief von Dr. MARIE-LOUISE VON FRANZ an CHARLES LUK vom 12. September 1961. 3. Aus WILLIAM BARRET (ed.) Zen Buddhism: Selected Writings of D. T. SUZUKI, Doubleday, Garden City; Anchor Books, 1956, p. XI. 13 suchte.» LYNN WHITE ist zwar kein solcher Bildner moderner Denk- weise wie JUNG und HEIDEGGER, aber er ist ein Historiker von Rang, und er sagt voraus: «Es mag wohl sein, daß die Veröffentlichung von D. T. SUZUKIS ersten Essays in Zen Buddhismus, 1927, von künftigen Generationen als ebenso großes geistiges Ereignis angesehen wird wie WILLIAM OF MOERBEKS lateinische Übersetzung des ARISTOTELES im dreizehnten Jahrhundert oder die des PLATO durch MARSIGLIO FICINO im fünfzehnten. 4» Warum aber sollte der Westen, der zurzeit in derart hohem Maße von wissenschaftlicher Denkweise beherrscht wird, bei Anschauungen, die vor dem Anbruch neuzeitlicher Wissenschaft gebildet wurden, in die Lehre gehen? Einige meinen, die Antwort darauf liege in dem Aus- maß, in welchem die buddhistische Kosmologie das vorwegnahm, was die zeitgenössische Wissenschaft empirisch entdeckt hat. Die Paralle- len sind eindrucksvoll. Astronomische Zeit und astronomischer Raum, die das bisherige Weltbild des Westens unwiderruflich zertrümmert haben, fügen sich glatt in die Falten buddhistischer Kosmologie. Wenn wir uns vom Makrokosmos zum Mikrokosmos, vom unendlich Großen zum unendlich Kleinen wenden, so finden wir das gleiche unheimliche Vorherwissen. Während die Griechen Atome setzten, die ewig, weil nicht zusammengesetzt (a-tomas = unteilbar; das, was nicht zerlegt werden kann) waren, lehrten die Buddhisten, daß alles Stoffliche nicht von Dauer (anicca) sei, weil es aus dharmas, gleich winzig an Dauer wie an räumlicher Ausdehnung, gebildet sei - bemer- kenswert ähnlich den flüchtigen Spuren, die die Partikel auf den Oszillographen der Wissenschaftler verzeichnen. Um noch einmal auf den Makrokosmos zurückzukommen: Es sind nicht allein seine Dimensionen nach wissenschaftlicher Kosmologie, die der Buddhismus vorausahnte, sondern auch seine Gestalt. Wir kennen die Debatte um GEORGE GAMOWS «Urknall» und FRED HOY- LES «Dauerzustand» (steady state). Der erste stellt die These auf, daß das Universum die fortdauernde Folgeerscheinung der Explosion eines einzigen Ur-Atoms sei, und der zweite, daß sich das Universum schon 4. Frontiers of Knowledge in the Study of Man, Harper and Brothers, New York, 1956, pp. 304-5. 14 immer in dem uns bekannten Zustand befunden habe, wobei dauernd frischer Wasserstoff erzeugt werde, um den zu ersetzen, der durch die Rezession der Sterne, sobald sie die Lichtgeschwindigkeit überschrei- ten, entnommen wird. Die letzte Nachricht von Mount Palomar lau- tet, daß diese beiden Theorien falsch zu sein scheinen. Die Rotver- schiebungen auf den spektrographischen Aufnahmen entfernter