Bad – Geographie und Geschichte im Elbe--Dreieck

Von Christoph Fichtner

Nicht1 umsonst wird Bad Bederkesa als „Perle des Landkreises“, früher auch als „Perle Nordhannovers“, bezeichnet. Bei Urlaubern wie bei den Einheimischen gleichermaßen beliebt ist der Ort wegen seiner landschaftlichen Schönheit, verbunden mit einer nicht unbedeutenden kulturhistorischen Ausstattung. Die reizvolle Lage des Ortes resultiert aus dem Zusammenspiel von Marsch, Moor und Geest, also geographischen Erscheinun- gen aus geologisch sehr junger Zeit.

1.) Landschaftsgestaltung während des Eiszeitalters Die Oberflächenformen von Bad Bederkesa und seiner Umgebung sind im Wesentlichen während der geologischen Epoche des Pleistozäns, des Eiszeitalters, entstanden, die vor ca. 2 Mio. Jahren begann und vor etwa 10 000 Jahren endete.2 Dieses Pleistozän ist gekennzeichnet durch den Wechsel von Kaltzeiten, die um ca. 10° kälter als heute waren, mit Warmzeiten, die etwa heutige Temperaturen aufwiesen. Obwohl die neuere Forschung noch einige frühere Kaltzeiten nachgewiesen hat, werden für den norddeut- schen Raum herkömmlicherweise drei Kaltzeiten als maßgeblich betrachtet: die Elster-, Saale- und Weichselkaltzeit. Während die Weichselkaltzeit den niedersächsischen Raum nicht mehr erreichte, stießen die von Skandinavien kommenden Gletscher der Elster- und Saalekaltzeit bis ungefähr an den Nordrand der Mittelgebirge vor. Da die Saalekalt- zeit3 später erfolgte, haben deren Gletscher die Ablagerungen der Elsterkaltzeit überfah- ren und an der Oberfläche unsichtbar gemacht. So ist der Bederkesaer Raum wesentlich

1 Der vorliegende Aufsatz erschien ursprünglich 1998 unter dem Titel „Der Standort des Gymna- siums – Anmerkungen zu Geographie und Geschichte von Bad Bederkesa“ als Beitrag zur Fest- schrift „Niedersächsisches Internatsgymnasium Bad Bederkesa. 75 Jahre seit Gründung des Gym- nasiums, 70 Jahre seit dem ersten Abitur, 50 Jahre seit Wiedereröffnung“, herausgegeben vom Niedersächsischen Internatsgymnasium Bad Bederkesa. Er wurde für die vorliegende Veröffent- lichung maßvoll verändert und aktualisiert. 2 Zu den nordischen Vereisungen vgl. Herbert LIEDTKE, Die nordischen Vereisungen in Mitteleuro- pa, Trier 21981 (Forschungen zur deutschen Landeskunde Band 204). Allgemein zur Quartärgeo- logie vgl. Jürgen EHLERS, Allgemeine und historische Quartärgeologie, Stuttgart 1994. 3 Zur Saalekaltzeit vgl. Jürgen EHLERS, Quartärgeologie, S. 184-192 sowie ders., Gliederung der eiszeitlichen Ablagerungen in Norddeutschland, in: Herbert LIEDTKE (Hg.), Eiszeitforschung, Darm- stadt 1990, S. 159-172, hier S. 164-166. H. Chr. HÖFLE, Die Geologie des Elbe-Weser-Winkels, in: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern Bd. 29: Das Elb-Weser-Dreieck I. Einführende Aufsätze, Mainz 1976, S. 30-41, hier S. 36-38. 2

von den Ablagerungen der Saalekaltzeit geprägt, die von 235 000 bis 125 000 vor heute dauerte. Da die Kaltzeit nicht als ein einziger Eisvorstoß anzusehen ist, sondern mehrere Gletschervorstöße beinhaltete, wird sie in mehrere Stadien eingeteilt, deren weitester in der älteren Saalekaltzeit mit dem Namen Drenthe I bis zum Mittelgebirgsrand reichte. In einem jüngeren Stadium (Drenthe II) gelangten die Gletscher dann lediglich bis in den Raum des Elbe-Weser-Dreiecks und lagerten die Altenwalder und die Lamstedter End- moränen ab. Diese Endmoränen bestehen aus dem Material, das der Gletscher vor sich

Karte 1: Saalezeitliche Endmoränen im Elbe- Weser-Gebiet

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hergeschoben hat, und kennzeichnen somit Eisrandlagen. Sie besitzen im Vergleich zu den Grundmoränen, die aus dem in den Gletscher aufgenommenen und nach dem Abschmelzen abgelagerten Material bestehen, eine größere Höhe, die in Bad Bederkesa, dessen Höhenzug der Altenwalder Endmoräne zuzuordnen ist, etwa 30 Meter beträgt

K a l t z e i t W a r m z e i t S t a d i e n R e l i e f Holozän - Meerestransgression, (Nacheiszeit) unterbrochen von ge- legentlichen Stillständen - Marschbildung - Moorbildung am Geest- rand Weichsel-Kaltzeit Nivellierung des Reliefs (113 000-10 000 durch Periglazialbedingun- vor heute) gen Eem-Warmzeit (125 000-113 000 vor heute) Saale-Kaltzeit Warthe- (235 000-125 000 Stadium vor heute) Drenthe II- - Lamstedter Endmoräne Stadium - Altenwalder Endmoräne (mit Bad Bederkesa) Drenthe I- weitester Gletschervor- Stadium stoß (bis zu den Mittel- gebirgen) Holstein-Warmzeit (250 000-235 000 vor heute) Elster-Kaltzeit Gletscher bis zu den (350 000-250 000 Mittelgebirgen vor heute) 4

und u.a. für den landschaftlichen Reiz verantwortlich ist. Aber auch innerhalb eines Sta- diums gab es mehrere Eisvorstöße, was die gleichzeitige Zugehörigkeit der Lamstedter und der Altenwalter Eisrandlage zum Drenthe II-Stadium erklärt, wobei letztere älteren Datums ist. Der jüngere Abschnitt der Saalekaltzeit wird als Warthestadium bezeichnet. Er betraf Bad Bederkesa nur noch indirekt, da er unseren Raum nicht mehr erreichte, jedoch für die langsam beginnende Einebnung des im Drenthe II-Stadiums geschaffenen Reliefs verantwortlich ist. Dieses Relief muss man sich etwa so bewegt vorstellen wie die heutigen Jungmoränenlandschaften in Schleswig-Holstein oder Mecklenburg, die später, nämlich während der Weichselkaltzeit, entstanden sind. Während des Warthe- stadiums und während der Weichselkaltzeit herrschten in unserem Raum Periglazial- bedingungen, bei denen durch Wasser und Wind sowie durch den Wechsel von Frieren und Auftauen und das dadurch erfolgte Bodenfließen (Solifluktion) – ähnlich den heuti- gen Tundragebieten – die Höhen abgetragen und die Hohlformen aufgefüllt wurden, das Relief also teilweise eingeebnet wurde. Dieses aus der Saalekaltzeit stammende und später wieder nivellierte Altmoränengebiet wird in Norddeutschland als „Geest“ be- zeichnet.

2.) Landschaftsgestaltung während der Nacheiszeit Das Ende der Weichselkaltzeit vor ca. 10 000 Jahren markiert auch das Ende des Pleisto- zäns und damit den Beginn der geologischen Jetztzeit, des Holozäns. Diese Zeit war zunächst charakterisiert durch den Anstieg des Meeresspiegels infolge des Abschmel- zens der riesigen Eismassen. Dieser Anstieg erfolgte allerdings nicht kontinuierlich, sondern im Wechsel von Transgression (Vordringen), Stillstand und gelegentlich sogar Regression (Rückzug) des Meeres. Insgesamt stieg der Meeresspiegel um ca. 100 Meter an, so dass das während der Eiszeit weitgehend trockenliegende Nordseegebiet über- flutet wurde, und das Meer zeitweise während seiner größten Ausdehnung bis zum Geestrand reichte, also weiter als heute. Dieser Vorgang, der sich prinzipiell auch schon während der vorangegangenen Warmzeiten (Holstein und Eem) abgespielt hatte, führte zu einer Aufschlickung der jeweiligen Küstenbereiche durch marine Sedimentation. Die auslaufenden Wellen verlieren an Geschwindigkeit und lagern somit feines Material ab. Mittels Radiokarbonbestimmungen und Pollenanalysen errechnete man, dass die Nord- see um ca. 4200 v. Chr. das Elbe-Weser-Gebiet erreicht hat und bis 3200 v. Chr. bis zum Südrand der Hadelner Bucht gelangte und marine Tone im Bereich des Bederkesaer Sees, also am Rande der Geest, absetzte.4 Nach und nach wurden die Gebiete der

4 Vgl. Karl-Ernst BEHRE, Kleine historische Landeskunde des Elbe-Weser-Raumes, in: Hans-Eckhard DANNENBERG, Heinz-Joachim SCHULZE (Hg.), Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser, Band 5

heutigen Marschen aufgeschlickt, und mit zunehmender Höhe erfolgte nicht mehr die regelmäßige Überflutung des Watts durch den Tidenhub, sondern nur noch eine ge- legentliche während besonders hoher Wasserstände. Langsam entstanden die heutigen Marschgebiete und . Letzteres reicht bis nahe an Bad Beder- kesa heran, genau bis Steinau, wo mit 0,5 Meter unter dem Meeresspiegel auch die tiefsten Teile dieses Marschgebietes liegen. Diesem besonders tief gelegenen Teil der Marsch, dem Sietland, schließt sich meerwärts, beginnend etwa bei der Linie Neuhaus – Neuenkirchen – Altenwalde5 das Hochland an. Die Höhendifferenz beträgt ca. 2 Meter und ist dadurch zu erklären, dass bei der Sedimentation zunächst die gröberen, weiter landeinwärts dann auch die feineren Sedimente abgelagert wurden. Zudem war die Menge des Ablagerungsmaterials im Sietland geringer.

Bild 1: Bederkesaer See (2006)

I: Vor- und Frühgeschichte (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzog- tümer und Bd. 7), 1995, S. 13. 5 Vgl. Christian MÜLLER-HEYNE, Staatlich gelenkte Maßnahmen zur Erschließung und Entwicklung der ländlichen Kulturlandschaft (Mitteilungen der geographischen Gesellschaft in Hamburg Bd. 83), Hamburg, Stuttgart 1993, S. 14. 6

Da das Sietland somit kaum auf natürliche Weise entwässert werden konnte, vielmehr sich dort die aus der Geest ablaufenden Niederschläge sammelten, bildeten sich an den tiefsten Stellen Seen. Mit dem Balksee, dem Flögelner und dem Bederkesaer See ist das Hadelner Sietland von einem Kranz solcher Seen umgeben. Außerdem wurden weite Gebiete im Grenzbereich von Geest und Marsch vermoort, womit der dritte Teil des für Bad Bederkesa typischen Dreiklangs von Marsch, Moor und Geest genannt ist. Moore können sich ausbilden als Niedermoore, die auf stauendem und durch den postglazialen Meeresspiegelanstieg steigendem Grundwasser entstehen (z. B. ehemalige Moore süd- lich von Bad Bederkesa), oder als Hochmoore, die in unserem Raum meist auf den Nie- dermooren aufsitzen und – unabhängig vom Grundwasser – ihr Wachstum allein aus den Niederschlägen beziehen (z.B. Ahlenmoor). Durch Entwässerung und landwirt- schaftliche Nutzung sind die meisten Moore in letzter Zeit jedoch verschwunden. Aufgrund der natürlichen Beschaffenheit der Marschgebiete konnten auch im ent- stehenden Land Hadeln Menschen erst allmählich siedeln. Diese Besiedlung ist geprägt durch den Wechsel von Transgression und Regression des Meeres. Zum Schutz vor einem erneuten Meeresspiegelanstieg im ersten Jahrhundert nach Christus verließen die Bewohner das Land jedoch nicht wieder, sondern sicherten ihre Häuser durch den Bau von Wurten, also künstlichen Hügeln. Diese mussten immer wieder erhöht werden, und später erfolgte mit weiterem Meeresspiegelanstieg eine zweite Wurtenphase.

3.) Die Entwicklung von Burg und Siedlung im Mittelalter Auf der Geest bestanden die Probleme des feuchten Untergrundes nicht. Hier konnten in relativ geschützter Lage Siedlungen wie Bederkesa angelegt werden. Die Keimzelle von Bederkesa allerdings, die Burg, lag nicht auf der Höhe, sondern im See auf einer künstlichen Insel, womit eine für Burgen erforderliche Schutzlage gegeben war. Es handelt sich um den heutigen Standort der Burg, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Umgebung der Burg in der Zwischenzeit verlandet ist. Eigentümer der Burg waren die Ritter von Bederkesa6, die als Ministerialen der Erzbischöfe von Bremen ein eigenes Land als Dienstgut, später als Lehen hatten und die Burg als Herrschaftsmittelpunkt und Wohnsitz errichteten. Ministeriale sind Dienstleute, die ursprünglich Unfreie waren, je- doch durch die Übernahme höherer Verwaltungsaufgaben allmählich in den niederen Adel aufstiegen. Manche Adelsfamilien jedoch – und das wird auch für die Herren von Bederkesa vermutet7 – waren nicht ursprünglich Unfreie, sondern begaben sich als Adlige freiwillig in die durchaus lukrative Ministerialität. Ausbildung und Blütezeit der

6 Grundlegend: Bernd Ulrich HUCKER, Hans Georg TRÜPER, Die Herren von Bederkesa, Hannover 1989. 7 Vgl. HUCKER/TRÜPER, Die Herren von Bederkesa, S. 7 f. 7

Ministerialität fällt in die Zeit der Salier und Staufer im 11. – 13. Jahrhundert. Unter- schieden werden muss hierbei zwischen der Reichsministerialität8, auf die sich die deut- sche Königsherrschaft bei ihrer Verwaltung stützte, und der Ministerialität der Landes- herren, z. B. der Erzbischöfe von Bremen9, die infolge der eigenartigen Konstruktion des ottonisch-salischen Reichskirchensystems nicht nur geistliche, sondern auch weltliche Aufgaben, also Beherrschung von Ländereien (letztere als „Erzstift“ bezeichnet), inne- hatten. Über Generationen hinweg waren die Herren von Bederkesa Inhaber des ministerialischen Hofamts des Kämmerers, also des Vermögensverwalters, am Erzstift Bremen. Die hohe Stellung dieses Hofamtes lässt auf eine überdurchschnittliche Bedeu- tung der Herren von Bederkesa schließen, worauf auch die Tatsache hindeutet, dass sie im Auftrag des Bremer Erzbischofs an der Kolonisation des Hadelner Sietlandes mit Holländern (Hollerkolonisation) während des 12. und 13. Jahrhunderts beteiligt waren.10 Als Lohn für diese Tätigkeit erhielten sie keine Bezahlung, sondern eben ein Gebiet, das sie erblich als Grundherren beherrschen, bewirtschaften und ausbeuten konnten. Zu- sätzlich zu einem ausgedehnten Grundbesitz hatten sie vielfältige Rechte wie Gerichts- barkeit, Gewalt, Fischerei, Jagd, Steuerhoheit, Zoll inne. Ihr Herrschaftsbereich, der sich durch den Besitz dieser Rechte definierte, umfasste annähernd die gesamte Landschaft der Bederkesaer Geest mit den Börden Debstedt und Ringstedt sowie der Hohen Lieth.11

Bild 2: Burg Bederkesa (2009)

8 Allgemein zur Ministerialität vgl. Karl BOSL, Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, 2 Bände (Schriften der Monumenta Germaniae historica 10), Stuttgart 1950. Thomas ZOTZ, Die For- mierung der Ministerialität, in: Stefan WEINFURTER (Hg.), Die Salier und das Reich Bd. 3: Gesell- schaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier, Sigmaringen 1991, S. 3-50. Knut SCHULZ, Ministerialität, Ministerialen, in: Lexikon des Mittelalters Bd. 6, Stuttgart, Weimar 1999, Sp. 636-639. Siehe auch Otto MERKER, Die Ritterschaft des Erzstiftes Bremen im Spätmittelalter. Herrschaft und politische Stellung als Landstand (1300-1550), Stade 1962. 9 Zur Ministerialität des Erzstifts Bremen vgl. die umfangreiche Studie von Hans Georg TRÜPER, Ritter und Knappen zwischen Elbe und Weser. Die Ministerialität des Erzstifts Bremen (Schriften- reihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden Bd.12), Stade 2000. 10 Vgl. BEHRE, Kleine historische Landeskunde, S. 37-39. 11 Vgl. HUCKER/TRÜPER, Die Herren von Bederkesa, S. 11. 8

Karte 2: Der Herrschaftsbereich des Erzstifts Bremen um 1500 9

Der Name Bederkesa taucht erstmals im Jahre 1159 in einer Urkunde auf, und neuere Vermutungen12 über die Herren von Bederkesa führen über den Umweg der Grafen von Stade nach Brandenburg an die Elbe und die Saale, wo möglicherweise Verbindungen zu den Grafen von Belzig und von Jabilinze bestanden. In diesen Geschlechtern tauchte der Name Bederich auf, und Verbindungen nach Bederkesa wären denkbar. Der Name „Be- derkesa“ ließe sich erklären als „Bederikes Ah“, wobei „Ah“ Herrenwald bedeutet, und das führt zum Holzurburger Wald, in dem Reste einer Burg, möglicherweise einer Vor- gängerburg derjenigen im See, liegen. Während das 13. Jahrhundert als Blütezeit der bremischen Stiftsministerialen Ritter von Bederkesa gelten kann, teilten sie in der Folgezeit das Schicksal vieler ihrer Standes- genossen, die, meist bedingt durch viele Teilungen und Verarmung, ihren Herrschafts- bereich verloren und ausstarben. Der letzte Herr von Bederkesa wird 1499 letztmalig erwähnt.13 Schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts begann der Ausverkauf der Bederkesa- er Besitzungen, wobei das Kloster Neuenwalde und die Pfarrherren von Bederkesa und Flögeln die Hauptkäufer waren.14 Es war wohl der gestiegene Luxusbedarf der Beder- kesaer, der sie zu diesen Verkäufen nötigte. Sieger in diesem Wandel der Besitzverhält- nisse war die Stadt Bremen15, die sich langsam aus der Oberhoheit des Erzbischofs löste, ein eigenes Territorium aufbaute und dabei von dem Niedergang des Erzstifts profitier- te, indem sie in einer Zeit der aufstrebenden Städte – man denke nur an die Hanse – in das vom Erzstift hinterlassenen Machtvakuum stieß. So gelang es der Stadt Bremen, im Zuge einer Fehde 1381 einen Teil von Burg und Herrschaft Bederkesa zu erlangen und in der Folgezeit diesen Besitz zu konsolidieren. Wir stellen also um 1400 einen Herr- schaftswechsel vom Erzstift zur Stadt Bremen fest, zunächst ungeachtet der Rechte und Besitzungen anderer innerhalb der Herrschaft Bederkesa. Doch fiel dieser Herrschafts- wechsel in eine Zeit der verstärkten Territorialisierung, des Übergangs von der Herr- schaft über Personen, manifestiert durch Rechte, zur Herrschaft über Gebiete. So geht der Ausbau der stadtbremischen Herrschaft in Bederkesa einher mit dem Versuch, die Wesermündung unter ihre Kontrolle zu bringen. Unter dem Schutz der Burg, die im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut worden war, entstand auf der Anhöhe der Endmoränenreste eine Siedlung, in der die Herren von Bederkesa die Grundherrschaft ausübten und das Marktrecht innehatten. Der Markt-

12 Vgl. Hans H. MEYER, Auf den Spuren des Bederik. Ist er der Namensgeber unseres Fleckens Bederkesa?, Bederkesa 1992. 13 Vgl. HUCKER/TRÜPER, Die Herren von Bederkesa, S. 149. 14 Vgl. HUCKER/TRÜPER, Die Herren von Bederkesa, S. 25. 15 Zur Geschichte Bremens vgl. das vierbändige Werk von Herbert SCHWARZWÄLDER, Geschichte der Freien Hansestadt Bremen, hier Band 1: Von den Anfängen bis zur Franzosenzeit (1810), Hamburg 21989. 10

flecken war aus einem Straßendorf hervorgegangen, das somit eine andere Grundriss- form als die Haufendörfer auf der Geest aufwies. Die Ausnahmestellung Bederkesas erklärt sich auch aus seiner – rechtlich zwischen Dorf und Stadt anzusiedelnden – Stellung als Marktflecken, d. h., es besaß die auch rechtlich fundierte städtische Funktion eines Marktes, ohne ein Stadtrecht zu haben. In der stadthistorischen Forschung hat sich für eine solche Stellung die Bezeichnung „Minderstadt“ eingebürgert.16 Bederkesa hatte also durch das Marktrecht – 1339 wurde erstmals der Markt erwähnt – und durch die Herrschaftsfunktion eine Bedeutung als zentraler Ort, der durch seinen Bedeutungs- überschuss weit in die Umgebung wirken konnte. Dafür spricht auch die Verlegung des Landgerichts für die Börde Ringstedt nach Bederkesa und ein gewisses Maß an Selbst- verwaltung für die Bürger,17 die sonst nur Städten zukam.

4.) Bederkesa in der Neuzeit Zu Beginn der Neuzeit, im 16. Jahrhundert, blühten in Bederkesa Gewerbe und Handel. Bremen gewährte den Bürgern vielerlei Rechte, vom Bierbrauen und Schnapsbrennen über Fischfang bis zum soeben angesprochenen Marktrecht, das dem Ort die Bezeich- nung „Flecken“ eintrug.18 Die Gerichtshoheit stand nun dem Rat der Stadt Bremen zu, der sie im Amt Bederkesa an zwei Gerichtsstätten ausübte: in Debstedt und in Ring- stedt19, wobei letztere im 16. Jahrhundert nach Bederkesa verlegt wurde. Als Zeichen der bremischen Gerichtsbarkeit wurde im Hof der Burg im Jahre 1602 ein Rolandstand- bild20 aufgestellt. Dieser Roland besitzt in der Reihe seiner „Kollegen“ wie etwa Quedlin- burg, Halberstadt oder Bremen durchaus eine Ausnahmestellung, denn er verkörpert wohl nicht die Bederkesaer Marktfreiheit, sondern eben die stadtbremische Herrschaft, worauf die unterhalb der Rolandsfigur angebrachten Wappen einiger Bremer Ratsher- ren sowie der Bremer Schlüssel hindeuten. Sicherlich steht im Zusammenhang mit der Aufstellung des Rolands der Neuenwalder Vertrag von 1602, in dem die Amtsgrenzen und stadtbremischen Hoheitsrechte festgelegt wurden.21 Eine Vorstellung vom Aussehen der Burg vermittelt uns ein Kupferstich des aus Kassel stammenden Kartographen, Architekten und Kupferstechers Wilhelm Dilich (1571/72-

16 Vgl. Heinz STOOB, Minderstädte. Formen der Stadtentstehung im Spätmittelalter, in: ders. For- schungen zum Städtewesen in Europa I, Köln, Wien 1970, S. 225-245 (zuerst veröffentlicht in: Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 46/1959, S. 1-28). 17 Vgl. Heinrich E. HANSEN (Red.), Bederkesa am See in Gegenwart und Vergangenheit 1978, S. 37. 18 Vgl. Heinrich E. HANSEN (Red.), Bederkesa am See in Gegenwart und Vergangenheit 1978, S. 38. 19 Vgl. GÖHLER, Johannes, Ringstedt. Geschichte eines Kirchspiels, Ringstedt 1990, S. 85 ff. 20 Vgl. Karl-Otto AHRENS, Roland und Wappenstein (Schriftenreihe der Burggesellschaft Bederkesa Heft 6), Bederkesa o. J. 21 Vgl. Hans AUST, Burg Bederkesa, 1984, S. 9. 11

1650), der im Rahmen seiner 1604 erschienenen „Bremer Chronik“ eine Bildkarte des Amtes Bederkesa und eine Ansicht von Burg und Flecken Bederkesa anfertigte.22 Der Stich der Burg zeigt die Dreiflügelanlage mit Elementen im Stil der Weserrenaissance, mit der Rolandsfigur auf einem Brunnen im Innenhof und die Bastionen im mittlerweile verlandeten Uferbereich des Sees.

Bild 3: Rolandfigur in Bad Bederkesa Bild 4: Wappen Bremens an der Roland- (2009) figur in Bad Bederkesa (2009)

Die Befestigungsanlagen der Burg hatten aber bald ausgedient, nachdem die Schutz- funktion der Burg überflüssig geworden und in der nun folgenden schwedischen Zeit zur Residenzfunktion umgewandelt worden war. Denn seit 1654 gehörte das Amt Beder- kesa zur Herrschaft des schwedischen Königs, der recht erfolgreich zugunsten der Pro- testanten in den Dreißigjährigen Krieg eingegriffen und dabei die Erweiterung schwedi-

22 Vgl. Wilhelm Dilich. Kartograph von Amt und Burg Bederkesa, hg. von der Burggesellschaft Bederkesa, Bederkesa 1994. 12

scher Macht im Ostseebereich nicht vergessen hatte. So konnte Schweden im Westfäli- schen Frieden23 1648 Gebiete an den Flussmündungen der Oder, Elbe und Weser erlan- gen, und dazu gehörte auch das ehemalige, nun aber säkularisierte Erzstift Bremen24, nicht jedoch zunächst das Amt Bederkesa, das ja nicht mehr zum Erzstift gehört hatte. Doch hielt der Widerstand der Stadt Bremen gegen eine Abtretung des Amtes Bederkesa an Schweden nicht lange – 1654 wurde das Amt nach Beschießung der Burg schwedisch, und die Wälle der Burg wurden bald geschleift. Maßgeblichen Anteil an der Eroberung von Bederkesa und der Schleifung der Befestigung hatte der in schwedischen Diensten stehende Feldmarschall Hans Christoph von Königsmarck25 (1600-1663), dessen Ge- schlecht aus der Altmark stammte.26 Er war Gouverneur der neuerworbenen Herzog- tümer Bremen und Verden mit Sitz in Stade und erhielt 1661 von der schwedischen Königin Amt und Burg Bederkesa als Pfandbesitz.27 Bekannt geworden ist seine Enkelin Aurora von Königsmarck (1662-1728), die als Dichterin wirkte und sich zeitweise in der Burg Bederkesa aufhielt, wo sie 1723 ihr Testament machte. Zurückzuführen ist ihr Be- kanntheitsgrad sicherlich auch auf ihre Beziehung zum sächsischen Kurfürsten und pol- nischen König August den Starken, als dessen Maitresse sie 1696 den Grafen Moritz von Sachsen gebar.28

23 Grundlegend zum Westfälischen Frieden: Fritz DICKMANN, Der Westfälische Frieden, Münster 71998 24 Zur Schwedenzeit vgl. Beate-Christine FIEDLER, Die Verwaltung der Herzogtümer Bremen und Verden in der Schwedenzeit 1652-1712, Stade 1987 sowie DIES., Bremen und Verden als schwe- dische Provinz (1635/45-1712), in: Hans-Eckhard DANNENBERG, Heinz-Joachim SCHULZE (Hg.), Ge- schichte des Landes zwischen Elbe und Weser Bd. III Neuzeit (Schriftenreihe des Landschafts- verbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden Bd. 9), Stade 2008, S. 173-253. 25 Vgl. Gerrit AUST, von Königsmarck, Hans Christoph, in: Brage BEI DER WIEDEN, Jan LOKERS (Hg.), Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon Bd. 1 (Schriftenreihe des Land- schaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden Bd. 16), Stade 2002, S. 190- 192. 26 Vgl. Werner BARRE, Der schwedische Ast der Grafen v. Königsmarck, in: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern Bd. 73 (1994), S. 97-115. 27 Vgl. hierzu Ernst BEPLATE, Bederkesa und die Königsmarcks, in: Jahrbuch der Männer vom Mor- genstern Bd. 75 (1996), S. 61-76. 28 Vgl. Ernst BEPLATE, Der Bürgermeister im Hundeloch, Bederkesa 1993, S. 27. Allgemein zu Aurora von Königsmarck vgl. Sylvia KRAUSS-MEYL, „Die berühmteste Frau zweier Jahrhunderte“. Maria Aurora Gräfin von Königsmarck, Regensburg 2002 sowie Beate-Christine FIEDLER, von Königsmarck, Maria Aurora, in: Brage BEI DER WIEDEN, Jan LOKERS (Hg.), Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon Bd. 1 (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzog- tümer Bremen und Verden Bd. 16), Stade 2002, S. 186-189. 13

Karte 3: Amtsgrenzen im 18. Jahrhundert

Für den Ort Bederkesa war das späte 17. Jahrhundert eine Zeit der Wirren, die den Flecken arg verkommen ließen. Fremde Truppen hausten und plünderten. Einer dieser Kriege bedeutete für Bederkesa einen erneuten Herrschaftswechsel: der Nordische Krieg (1700-1721). Dieser Krieg zwischen Schweden und Russland, in den auch August der Starke eingriff, bedeutete den Aufstieg Russlands unter Peter d. Gr. und seine Expansion zur Ostsee und den gleichzeitigen Niedergang des schwedischen Reiches im Ostseeraum. 1720 erwarb das Kurfürstentum Hannover die Herzogtümer Bremen und Verden und 1735 wurde der königsmarcksche Pfandbesitz eingelöst.29 Damit gelangte Bederkesa an Hannover, wo es bis 1866 blieb. Die Zugehörigkeit zu Hannover bedeutete für Bederkesa eine recht ruhige Zeit, die nur während der napoleonischen Herrschaft unterbrochen wurde. Von 1810 bis 1814 gehör-

29 Zur Königsmarck-Zeit vgl. Ernst BEPLATE, Bederkesa zur Königsmarck-Zeit (Schriftenreihe der Burggesellschaft Bederkesa Heft 11), Bad Bederkesa 2011. 14

te Bederkesa zum Kaiserreich Frankreich, das sich im Rahmen des Versuchs, den Haupt- gegner England durch die Kontinentalsperre auszuschalten, die deutschen Nordsee- küstengebiete aneignete. Die Belastungen der Bevölkerung resultierten aus militäri- schen Einquartierungen, Kriegssteuern und Militärdienst für Frankreich. Eine bekannte Persönlichkeit in Bederkesa war im 19. Jahrhundert der Bremer Zucker- fabrikant Heinrich Böse30 (1783-1857), der um seinen neu erbauten Bösehof ein land- wirtschaftliches Mustergut bewirtschaftete.31 Er war ein weltoffener deutscher Patriot. Diese Haltung bereitete ihm in der Restaurationszeit nach dem Wiener Kongress 1815 viele Schwierigkeiten. Schon 1814/15 hatte er auf eigene Kosten eine Kompanie zur Befreiung Bremens von französischer Besatzung unterhalten. Im hannoverschen Verfas- sungsstreit (1837-39), in dem der König die Aufhebung des Staatsgrundgesetzes von 1833 verfügte, nahm er eine oppositionelle Haltung ein gleich den berühmten „Göttin- ger Sieben“, jenen Göttinger Professoren, die wegen ihres Protestes des Amtes ent- hoben wurden. In den Jahren 1842 und 1845 war ein ebenfalls politisch Verfemter, der Dichter des Deutschlandliedes Heinrich Hoffmann von Fallersleben, bei Hauptmann Böse zu Gast. Auch in der Revolution von 1848 spielte Böse eine bedeutende Rolle. Einen wichtigen Anteil hatte Böse am Bau des Hadelner Kanals, der notwendig war, um das Hadelner Sietland zu entwässern, das aufgrund seiner niedrigen Lage regelmäßig von schweren Überschwemmungen heimgesucht wurde. Nach Fertigstellung des Kanals (1854) gingen die Überschwemmungen zurück, gleichzeitig war damit ein Schiffahrts- weg entstanden, der seine Fortsetzung im Bederkesa-Geeste-Kanal fand. Im Jahre 1866 war das Königreich Hannover im Zuge der deutschen Reichseinigung durch Bismarck untergegangen. Bederkesa wurde nun preußisch. Schon 1859 hatte Bederkesa seine Stellung als Amtssitz verloren. Quasi als Ersatz für diesen Verlust war noch in hannoverscher Zeit erwogen worden, ein Lehrerseminar in Bederkesa einzu- richten.32 Dieser Plan wurde dann in preußischer Zeit umgesetzt, und 1876 konnte das neu errichtete Backsteingebäude bezogen werden. Hiermit wurde eine Tradition be-

30 Gerrit AUST, Böse, Heinrich, in: Brage BEI DER WIEDEN, Jan LOKERS (Hg.), Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon Bd. 1 (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehe- maligen Herzogtümer Bremen und Verden Bd. 16), Stade 2002, S. 46-48. 31 Hierzu und zum Folgenden vgl. Heinrich E. HANSEN (Red.), Bederkesa am See in Gegenwart und Vergangenheit 1978, S. 47 ff. sowie Sönke HANSEN (Red.), Bederkesa am See in Gegenwart und Vergangenheit 2004, S. 49-52 (Beitrag von Ernst BEPLATE). 32 Vgl. hierzu Ernst BEPLATE, Das Bederkesaer Seminar. Vom Lehrerseminar zur Pädagogischen Hochschule, Bederkesa 1991 sowie Christoph FICHTNER, Bad Bederkesa feiert 1998 gleich drei Jubi- läen. In anheimelnder Schule aus Backstein wohnen vielerlei Erinnerungen, in: Nordsee-Kalender 50 (1998), Bremerhaven [1997], S. 37 f. 15

gründet, denn dieses Gebäude beherbergt bis zum heutigen Tag pädagogische Einrich- tungen, seit 1923 eine Oberschule und seit 1948 das „Niedersächsische Internats- gymnasium“, zunächst als „Niedersächsische Heimschule“ bezeichnet.33

Literatur: AHRENS, Karl-Otto: Roland und Wappenstein (Schriftenreihe der Burggesellschaft Beder- kesa Heft 6), Bederkesa o. J. AHRENS, Karl-Otto: Beiträge zur Geschichte von Bederkesa, seiner Umgebung und dem Gebiet zwischen Weser und Elbe, Bad Bederkesa 2012 AHRENS, Karl-Otto, SCHÖN, Matthias: Burg Bederkesa (Schriftenreihe der Burggesellschaft Bederkesa Heft 12), Bad Bederkesa 2008 ALLMERS, Curt: Geschichte der bremischen Herrschaft Bederkesa (Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der freien Hansestadt Bremen Heft 10), Bremen 1933 AUST, Gerrit: Böse, Heinrich, in: Brage BEI DER WIEDEN, Jan LOKERS (Hg.), Lebensläufe zwi- schen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon Bd. 1 (Schriftenreihe des Landschafts- verbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden Bd. 16), Stade 2002, S. 46- 48 AUST, Gerrit: von Königsmarck, Hans Christoph, in: Brage BEI DER WIEDEN, Jan LOKERS (Hg.), Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon Bd. 1 (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden Bd. 16), Stade 2002, S. 190-192 AUST, Hans: Burg Bederkesa, Bremerhaven 1984 BARRE, Werner: Der schwedische Ast der Grafen v. Königsmarck, in: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern Bd. 73 (1994), S. 97-115 BEHRE, Karl-Ernst: Kleine historische Landeskunde des Elbe-Weser-Raumes, in: Hans- Eckhard DANNENBERG, Heinz-Joachim SCHULZE (Hg.), Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser, Band I: Vor- und Frühgeschichte (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden Bd. 7), Stade 1995, S. 1-59. Auch als eigenständige Schrift erschienen: Stade 1994 BEPLATE, Ernst: Bederkesa und die Königsmarcks, in: Jahrbuch der Männer vom Morgen- stern Bd. 75 (1996), S. 61-76

33 Zu Geschichte und Strukturen des Niedersächsischen Internatsgymnasiums vgl. FICHTNER, Chri- stoph, TEGELER, Jörg (Red.): Niedersächsisches Internatsgymnasium Bad Bederkesa. 75 Jahre seit Gründung des Gymnasiums, 70 Jahre seit dem ersten Abitur, 50 Jahre seit Wiedereröffnung, Bad Bederkesa 1998. 16

BEPLATE, Ernst: Bederkesa zur Königsmarck-Zeit (Schriftenreihe der Burggesellschaft Bederkesa Heft 11), Bad Bederkesa 2011 BEPLATE, Ernst: Das Bederkesaer Seminar. Vom Lehrerseminar zur Pädagogischen Hoch- schule, Bederkesa 1991 BEPLATE, Ernst: Chronik 850 Jahre Bederkesa, Bad Bederkesa 2009 BEPLATE, Ernst: Von Freiherrn, Bürgern und Brinksitzern. Aus Bederkesas Geschichte des 17. und 18. Jahrhunderts (Schriftenreihe der Burggesellschaft Bederkesa Heft 7), Beder- kesa 1989 BEPLATE, Ernst: Der Bürgermeister im Hundeloch (Schriftenreihe der Burggesellschaft Bederkesa Heft 8), Bederkesa 1993 BÖKER, Doris (Bearb.): Landkreis (Baudenkmale in Niedersachsen Bd. 19), Han- nover 1997 BOSL, Karl: Die Reichsministerialität der Salier und Staufer, 2 Bände (Schriften der Monu- menta Germaniae historica 10), Stuttgart 1950 DANNENBERG, Hans-Eckhard, SCHULZE, Heinz-Joachim (Hg.): Geschichte des Landes zwi- schen Elbe und Weser Bd. I: Vor- und Frühgeschichte; Bd. II: Mittelalter, Stade 1995; Bd. III: Neuzeit, Stade 2008 DICKMANN, Fritz: Der Westfälische Frieden, Münster 71998 DOBERS, Klaus: Der Bederkesaer See (Schriftenreihe der Burggesellschaft Bederkesa Heft 5), Bederkesa o. J. EHLERS, Jürgen: Allgemeine und historische Quartärgeologie, Stuttgart 1994 EHLERS, Jürgen: Gliederung der eiszeitlichen Ablagerungen in Norddeutschland, in: Her- bert LIEDTKE (Hg.), Eiszeitforschung, Darmstadt 1990, S. 159-172, hier S. 164-166 FICHTNER, Christoph: Bad Bederkesa feiert 1998 gleich drei Jubiläen. In anheimelnder Schule aus Backstein wohnen vielerlei Erinnerungen, in: Nordsee-Kalender 50 (1998), Bremerhaven [1997], S. 37 f. FICHTNER, Christoph, TEGELER, Jörg (Red.): Niedersächsisches Internatsgymnasium Bad Bederkesa. 75 Jahre seit Gründung des Gymnasiums, 70 Jahre seit dem ersten Abitur, 50 Jahre seit Wiedereröffnung, Bad Bederkesa 1998 FIEDLER, Beate-Christine: Die Verwaltung der Herzogtümer Bremen und Verden in der Schwedenzeit 1652-1712, Stade 1987 FIEDLER, Beate-Christine: Bremen und Verden als schwedische Provinz (1635/45-1712), in: Hans-Eckhard DANNENBERG, Heinz-Joachim SCHULZE (Hg.), Geschichte des Landes zwi- schen Elbe und Weser Bd. III Neuzeit (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehe- maligen Herzogtümer Bremen und Verden Bd. 9), Stade 2008, S. 173-253 17

FIEDLER, Beate-Christine: von Königsmarck, Maria Aurora, in: Brage BEI DER WIEDEN, Jan LOKERS (Hg.), Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches Lexikon Bd. 1 (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden Bd. 16), Stade 2002, S. 186-189 GÖHLER, Johannes: Ringstedt. Geschichte eines Kirchspiels, Ringstedt 1990 HANSEN, Heinrich E. (Red.): Bederkesa am See in Gegenwart und Vergangenheit. Eine Ortskunde. Bremerhaven 1978 HANSEN, Sönke (Red.): Bederkesa am See in Gegenwart und Vergangenheit. Eine Orts- kunde. Bremerhaven 2004 (Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern, Neue Reihe Bd. 38) [2., völlig neu verfasste Auflage der Ausgabe von 1978] HUCKER, Bernd-Ulrich, TRÜPER, Hans-Georg: Die Herren von Bederkesa, Hannover 1989 KRAUSS-MEYL, Sylvia: „Die berühmteste Frau zweier Jahrhunderte“. Maria Aurora Gräfin von Königsmarck, Regensburg 2002 LIEDTKE, Herbert: Die nordischen Vereisungen in Mitteleuropa (Forschungen zur deut- schen Landeskunde Bd. 204), Trier 21981 HÖFLE, H. Chr.: Die Geologie des Elbe-Weser-Winkels, in: Führer zu vor- und früh- geschichtlichen Denkmälern Bd. 29: Das Elb-Weser-Dreieck I. Einführende Aufsätze, Mainz 1976, S. 30-41 MERKER, Otto: Die Ritterschaft des Erzstiftes Bremen im Spätmittelalter. Herrschaft und politische Stellung als Landstand (1300-1550), Stade 1962 MEYER, Hans H.: Auf den Spuren des Bederik, Bederkesa 1992 MÜLLER-HEYNE, Christian: Staatlich gelenkte Maßnahmen zur Erschließung und Entwick- lung der ländlichen Kulturlandschaft (Mitteilungen der geographischen Gesellschaft in Hamburg Bd. 83), Hamburg, Stuttgart 1993 SCHULZ, Knut: Ministerialität, Ministerialen, in: Lexikon des Mittelalters Bd. 6, Stuttgart, Weimar 1999, Sp. 636-639 SCHWARZWÄLDER, Herbert: Geschichte der Freien Hansestadt Bremen Band 1: Von den Anfängen bis zur Franzosenzeit (1810), Hamburg 21989 SEEDORF, Hans Heinrich (Bearb.): Der Landkreis Wesermünde, Bremen 1968 STOOB, Heinz: Minderstädte. Formen der Stadtentstehung im Spätmittelalter, in: ders. Forschungen zum Städtewesen in Europa I, Köln, Wien 1970, S. 225-245 (zuerst ver- öffentlicht in: Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 46/1959, S. 1-28) TRÜPER, Hans Georg: Ritter und Knappen zwischen Elbe und Weser. Die Ministerialität des Erzstifts Bremen (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzog- tümer Bremen und Verden Bd.12), Stade 2000 18

Wilhelm Dilich. Kartograph von Amt und Burg Bederkesa, hg. von der Burggesellschaft Bederkesa, Bederkesa 1994 ZOTZ, Thomas: Die Formierung der Ministerialität, in: Stefan WEINFURTER (Hg.), Die Salier und das Reich Bd. 3: Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier, Sigmaringen 1991, S. 3-50

Karten: Karte 1: nach Karl-Ernst BEHRE, Kleine historische Landeskunde des Elbe-Weser-Raumes S. 6, verändert Karte 2: nach Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser Bd. II, 1995, S. 271 Karte 3: nach Hans Heinrich SEEDORF (Bearb.): Der Landkreis Wesermünde, Bremen 1968, S. 12