Sportler Des Jahres 2000?“ Natürlich Alle Gold- Kinder Von Sydney
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inBaden-Baden Highlights 1 IMPRESSUM Herausgeber Internationale Sport-Korrespondenz (ISK) Objektleitung Beate Dobbratz, Thomas R. Wolf inBaden-Baden Redaktion Matthias Huthmacher, Sven Heuer Fotos Baumann, Bernhart, Bongarts, Burkhardt, Frischmann, firo, GES, Golling, Herlich, Horstmüller, Perenyi, Rauchensteiner, Schreyer Konzeption, Herstellung PRC Werbe-GmbH, Filderstadt Sponsoring, Anzeigen Lifestyle Sport Marketing GmbH, Filderstadt Highlights Druck Druckerei Fischbach, Reutlingen INHALT 3 .............................................................................Seit 1947 Was macht Mang? ...............................................................54 5 .................................................................Der VDS-Präsident ZDF .....................................................................................56 6–7 .................................................................Fotoausstellung Juniorsportler ......................................................................58 8–12 ...................................................................Sydney 2000 Umfrage ........................................................................60–61 14 ...........................................................................Am Strand Der Winter .....................................................................62–64 16–18 ...........................................................Olympia-Premiere Erfolgsdisziplinen ................................................................66 20–22 ..................................................Im Olymp: Birgit Fischer Michele Mondiale ................................................................68 24–25 ..............................................Interview mit Roland Baar Schloßgarten ......................................................................70 26–28 ...................................................................Paralympics Bike-Boom .....................................................................72–75 30 .......................................................................Sportpartner Moskau 1980 ................................................................76–77 34–36 .................................................................EM-Zaungast Management........................................................................78 38 ..........................................................Haare und Zahncreme Kampf um Olympia .........................................................80–81 40–41 .............................................................Fußball-Debakel Fair Play ...............................................................................82 42 ............................................................................WM 2006 Ehrengäste ....................................................................84–87 44–46 ........................................................................Tradition 2001 ...................................................................................88 48–52 .........................................................Das Goldene Buch 3 ERST LEIDEN, DANN WÄHLEN: UND MEISTENS DAS RICHTIGE VOTUM Seien wir mal mutig bei der Beantwortung der Frage: „Wer sind die Sportler des Jahres 2000?“ Natürlich alle Gold- kinder von Sydney. Und jene, die anderes Edelmetall erkämpf- ten, die strenge Qualifikationsnormen überwanden und fair ihre Chancen suchten. Global gesehen die Macher der wunderbaren Spiele von Sydney. Die Menschen, die Volunteers... und die Reporter. Man sollte nachzählen, wieviele Stories rund um die Spiele down under via E-Mail und Fax die Heimatredaktionen erreichten, wieviele Fotos, wieviele Sendeminuten. Ein Eintrag im Guinness-Buch wäre sicher. Olympia strapazierte auch die Medienschaffenden bis zum Letzten. Denn nie vorher gab es eine derart umfassende Berichterstattung. In der ersten Woche galt die Konzentration dem matten Medaillenglanz, danach rückten die Siegergeschichten in den Fokus. Und nachts, wenn die Heimatredaktion die letzte Frage losgeworden war, schliefen die Damen und Herren der Laptops, Kameras und Mikros in ungeheizten Containern, die nicht ganz so luxuriös wie Jugend- herbergen ausfielen. Hinzu kommt die technische Schicht. Er/sie übermittelt per Modem oder Handy, was a) manchmal nicht funktioniert, vor laufenden Kameras zwar nicht jedermanns Sache. Aber wer b) einen kleinen Crashkurs erfordert, c) lästig ist. Es galt, sich dem Sydney-Kühlcontainer trotzt, hält auch gleißendes Schein- um Tickets, Shuttle-Verbindungen, Interview-Termine, etc. zu werferlicht aus. kümmern. Wäre alles noch gegangen, hätte man auf die War- Mit-Sportler des Jahres, dieser Titel gebührt der Journail- nungen vor den frischen Frühlingstemperaturen bei Abendver- le (mit Abstrichen – siehe Beitrag von Gunter Barner) also durch- anstaltungen gehört. Keine dicken Jacken, dafür Schnattern, aus. Doch der wird gar nicht angestrebt. Wichtiger bleibt das Niesen und Schlangestehen beim Apotheker. Hatschi-Olympia- präzise Votum für die Athleten. Über 250 verschiedene Namen de. Dennoch ist keiner heimgereist. präsentierten die Fachjuroren, als sie das Jahr von A bis Z analy- sierten. Damit stehen die wahren Sportler des Jahres wieder im JUROREN FANDEN 250 KANDIDATEN Mittelpunkt – und denen gilt die traditionelle und bedeutendste Sportlerumfrage nun mal. Es gab kein Jahr, in dem die Presse bei der Wahl zum Sportler des Jahres völlig daneben gelangt hätte. Seit 1947 küren die Mitglieder des VDS die Besten – und blieben doch stets im Dunkel. Bis das ZDF vor zwei Jahren die gute Idee kreierte, bei der Präsentation Sportler des Jahres auch Journali- sten „on air“ als Paten zu präsentieren. Nun ist so ein Auftritt Klaus J. Dobbratz 5 DIE BILANZ DER SPORTJOURNALISTEN Am Ende eines Jahres blickt man oft – und manchmal gern – zurück. Die Ehrung der Sportler des Jahres ist Anlass zur Bewertung der sportlichen Leistungen des Jahres 2000, ist Gelegenheit, erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler auszuzeich- nen und sie zu feiern. Irgendwie feiern sich die Sportjournalisten damit auch ein bisschen selbst. Am Ende des Jahres 2000 sollten die Journalisten, nicht nur die mit dem Fachgebiet „Sport“, beim Rückblick aber auch ihre eigene Arbeit bewerten. Das gibt weniger Anlass zum Feiern. Das abgelaufene Jahr hat neben sportlichen Erfolgen auch die Affäre Daum gebracht. Zu diesem Thema haben sich viele geäußert: Sportjournalisten, Chefredakteure, Klatschkolumnisten, aber auch Politiker, Medizi- ner, Juristen, Sportfunktionäre, Daum’s „gute Freunde“ und wer sonst noch alles. Auf der Jagd nach der Sensation wurden dabei oft Grenzen überschritten: Grenzen des guten Geschmacks, Grenzen der Intimsphäre, Grenzen der Verantwortung, Grenzen der Fairness. In der Präambel zur Satzung des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) findet sich der Ehrenkodex der Sport- journalisten. Darin heißt es u.a.: „Im Umgang mit Beteiligten und Betroffenen sind die Würde des Einzelnen, der Schutz der Persönlichkeit und die Intimsphäre zu achten. In jedem Fall sind die Folgen der Berichterstattung mitzubedenken. Zu den Grund- lagen der Arbeit gehören sorgfältige Recherche, korrekte Wieder- gabe von Zitaten und unmissverständliche Sprache.“ Die Nähe zu Sportlern, Trainern oder Funktionären bringt Journalisten Wissen. Wissen ist Macht, aber mit Macht muss man sorgfältig umgehen; das ist die Verantwortung der Journali- sten in einer Zeit, in der Sendungen wie Big Brother und deren Auswüchse vor allem bei jüngeren Menschen großen Anklang finden. So ist es, glaube ich, nicht verkehrt, am Ende eines Jahres nicht nur große Leistungen und Erfolge zu feiern, sondern auch die eigene Arbeit kritisch zu bilanzieren. Erich Laaser, VDS-Präsident 6 7 8 von Klaus J. Dobbratz 9 doch nach Cairns, da gibt’s viel Platz“, schlug uns der Taxifahrer OLYMPIA DOWN UNDER – IN SYDNEY einen Umzug in den tropischen Vorposten am Great Barrier Reef vor. Aber die Organisatoren mussten gar nicht delogieren, sie SPRANG DER FUNKE WIEDER ÜBER meisterten mit einer nie gesehenen Bus-Armada, Flexibilität und Zügen im Minutentakt den größten Menschenauflauf in der Geschichte der 1788 gegründeten Hauptstadt von New South Wie ist der Mensch gewöhnlich nach 24 Stunden Flug Wales. Nur einmal, am Schlussabend mit den finalen Feuerwer- in der Economy-Class noch drauf? Griesgrämig, müde ken, da ging nichts mehr. 1,5 Millionen Menschen downtown, und steif, nur nicht olympiahungrig. Aber das aller mehr als bei der Millenniums-Party. Great. erste Negativerlebnis down under blieb das einzige. Die Sportler verabschiedeten sich in Homebush Bay, aber eigentlich würden alle gerne wiederkommen. Nichts gegen Athen, Peking oder Paris oder wo auch immer das Feuer künftig Unglaublich! Wie die Australier ihre Gäste schon am noch brennen mag. Sydney verdiente sich das Label „The Best Airport hofierten, zielgenau zu den Destinationen chauffierten, Ever“ ohne Wenn und Aber. Und das nicht nur aus sportlichen ihnen ihre Freude über den Besuch vermittelnd. Ein olympischer Gründen. Sicher, viele Wettkämpfe waren bombastisch: die Coming-Home-Effekt. Vor allem für jene, die Atlanta erlebt hat- stimmungsvolle Rekordjagd mit Ian Thorpe und Co. im Aquatic ten, wo kein Funke übersprang. In Sydney, sowieso eine Stadt Center, Cathy Freemans 400 m-Kür, die Triathlon-Premiere vor zum Verlieben, passierte das gleich mehrmals täglich. Zum dem Opera House. Aber die „kontrollierten Spiele“ servierten Beispiel in Darling Harbour, wo eine MonoRail über den Hafen leider auch so viele Dopingfälle, dass einer traditionellen