Gestaltungssatzung Ortszentrum Seebad Bansin
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GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN G E M E I N D E O S T S E E B A D HERING S DORF GESTALTUNGSSA T ZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Seite 1 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Veranlassung Zum Schutz und zur künftigen Gestaltung des Ortsbildes des Seebades Bansin, das von geschichtlicher, baukultureller, architektonischer und städtebaulicher Bedeutung ist, wer- den auf der Grundlage des § 86 Abs.1 Nr. 1, 2, 5 und 6 der Landesbauordnung Meck- lenburg-Vorpommern in der Fassung der Bekanntmachung vom 18.April 2006 (GVOBl. M-V S. 102) in Verbindung mit § 5 der Kommunalverfassung Mecklenburg-Vorpommern (KV M-V) in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. Juli 2011 (GVOBl. M-V S. 777) nach Beschlussfassung durch die Gemeindevertretung der Gemeinde Ostseebad He- ringsdorf vom 27.09.2012 die folgenden örtlichen Bauvorschriften als Gestaltungssat- zung erlassen: Vorwort Seebad Bansin wurde 1897 als letztes der drei „Kaiserbäder“ auf der Insel Usedom ge- gründet. Im Gegensatz zu den Seebädern Ahlbeck und Heringsdorf entstand es nicht aus einer organisch gewachsenen Ortstruktur, sondern wurde ausschließlich als Seebad geplant und angelegt. Die typische Bäderarchitektur aus der Zeit der Gründung des Seebades bis in das erste Viertel des letzten Jahrhunderts ist zum größten Teil erhalten geblieben. Die ortsbildprägenden Struktur und Gebäudearchitektur sollen bewahrt und nach Mög- lichkeit verbessert werden. Dazu ist es notwendig, für die Gestaltung der einzelnen Ge- bäude und Freiflächen die Bedingungen und Merkmale durch die örtliche Bauvorschrift festzusetzen. Dabei soll bei der Anwendung moderner Bauweisen der Bezug zur histori- schen Bebauung nicht verloren gehen, das Zusammenwirken der einzelnen Gebäude, Straßen und Plätze als Ensemble hervorgehoben werden und die Kleinteiligkeit der Ortstruktur erhalten bleiben. Störende oder verunstaltende Elemente sollen verhindert werden. Damit das Bild des Seebades Bansin typisch und unverwechselbar bleibt, müs- sen an die Gestaltung der einzelnen Gebäude strenge Maßstäbe angelegt werden. Die- se Satzung soll dazu die rechtliche Grundlage bilden. Im Geltungsbereich der Gestaltungssatzung Ortszentrum Seebad Bansin sind nach ge- genwärtigem Kenntnisstand Bau- und Kunstdenkmale bekannt. An dieser Stelle ist der § 1 Abs. 2 Denkmalschutzgesetz (DSchG M-V) in der Fassung der Bekanntmachung vom 06. Januar 1998 (GVOBl. M-V 1998 S. 12) zu beachten, der wie folgt lautet: „Bei öffentli- chen Planungen und Maßnahmen sind die Belange des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege zu berücksichtigen. Bei der Abwägung ist eine Erhaltung und sinnvolle Nutzung der Denkmale und Denkmalbereiche anzustreben. Die für den Denkmalschutz und die Denkmalpflege zuständigen Behörden sind frühzeitig zu beteiligen.“ Die Gestaltungssatzung bietet die Möglichkeit, bestimmte städtebaulich prägende Merk- male des Gebiets zu schützen und so die Eingriffsmöglichkeit der Denkmalpflege sinn- voll zu ergänzen. Für die Anwendung der Gestaltungssatzung im Einzelfall gelten jedoch andere Kriterien als beim Denkmalschutz, da sie auf die Erhaltung der ortsbildprägenden, städtebauli- chen Struktur und Gebäudearchitektur abzielt. Die vor Veränderungen zu schützenden einzelnen Bauteile und denkmalgeschützten Gebäude besitzen eine andere Bedeutung, welche die Umgebung prägt. 2 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen Inhaltsübersicht I Allgemeine Anforderungen § 1 Örtlicher Geltungsbereich § 2 Sachlicher Geltungsbereich § 3 Gestaltungsprinzipien § 4 Gestaltmerkmale der charakteristischen Gebäudetypen II GESTALTUNGSVORSCHRIFTEN § 5 Gebäudeabfolge § 6 Bauflucht § 7 Fassadenbreite § 8 Fassadengliederung und Öffnungen § 9 Geschosse und obere Gebäude- abschlüsse § 10 Fenster und Türen § 11 Schaufenster § 12 Oberflächen und Farben der Fassaden § 13 Dächer, Dachformen, Dachauf- bauten und –einschnitte, Dachein- deckungen § 14 Antennenanlagen § 15 Zusätzliche Bauteile § 16 Vordächer und Sonnen- schutzdächer § 17 Hausvorzonen zum öffentlichen Raum § 18 Einfriedung III WERBEANLAGEN § 19 Gestaltung und Anordnung von Werbeanlagen § 20 Abmessungen von Werbeanlagen § 21 Lichtwerbung § 22 Werbeanlagen auf Schaufenstern § 23 Warenautomaten, Schaukästen und freistehende Werbeanlagen IV SCHLUSSBESTIMMUNGEN § 24 Ordnungswidrigkeiten § 25 Inkrafttreten 3 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen Seebad Bansin – Gestaltungssatzung Anmerkung I ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN Ausschließlich bindend durch den Be- schluss der Gemeindevertretung ist der Satzungstext, der jeweils auf der rech- ten Spalte geschrieben ist. Die daneben abgedruckten Erläuterungen sind er- gänzend zu verstehen. Zu § 1 § 1 Örtlicher Geltungsbereich Der in der Satzung festgelegte Gel- (1) tungsbereich bezieht sich auf den für Der örtliche Geltungsbereich der Sat- den Tourismus des Seebades bedeut- zung und der Teilbereiche wird im anlie- samen Teil. Die Differenzierung der genden Lageplan dargestellt. Dieser Festsetzungen für die einzelnen Teilbe- Plan ist Bestandteil der Satzung (Anlage reiche soll deren Eigenart und im Be- 1 und 2). sonderen der ortsbildprägenden Be- deutung Rechnung tragen. Der Bereich I (Promenade) umfasst die (2) Bebauung entlang der Strandpromena- Innerhalb des Geltungsbereiches wer- de und an der Bergstraße, dieser Be- den weitergehende Festsetzungen für reich ist der Prachtbereich des Seeba- bestimmte Teilbereiche getroffen. Diese des und es ist eine einheitliche Bau- Teilbereiche sind flucht der verschiedenen Pensionshaus- typen zu erkennen. Die Gestaltungs- elemente der Fassade sind Schmu- Bereich I (Promenade) ckelemente, wie z.B. ein großzügiger Balkon. Dieser stellt ein Verbindungs- Bereich II (Wohnort) element zwischen den Vorbauten in den oberen Geschossen dar, der Balkon tritt Bereich III (nördliche Seestraße) durch eine aufwendig gearbeitete Bal- konbrüstung in Erscheinung. Bereich IV (südliche Seestraße) Die Pensionshäuser, im Bereich I (Pro- menade), sind mit bis zu fünf Geschos- (3) sen ausgebildet, dies unterstreicht zu- Die Festsetzungen der Gestaltungssat- sätzlich die Wertigkeit zur Bebauung in zung gelten nicht für die, zum Zeitpunkt den angrenzenden Teilbereichen. des Inkrafttretens der Satzung, beste- henden Gebäude und baulichen Anla- gen auf den Grundstücken Gemarkung Bansin, Flur 4, Flurstücke 136/1, 131/5, 126, 124, 122, 120, 119/1, 117, 106/2 sowie 104. Des Weiteren die Grundstü- cke Gemarkung Bansin, Flur 3, Flur- stück 36 sowie Gemarkung Bansin, Flur 2, Flurstücke 301 und 303. (Anlage 3) 4 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen Der Bereich II (Wohnort) Schillerstraße, Goethestraße, Heinrich-Heine-Straße, hintere Bergstraße und der größte Teil der Waldstraße ist durch Wohnnutzung und überwiegend durch sehr schlichte Gestaltungselemente in der Fassade gekennzeichnet. Die Pensionshäuser wurden in diesem Bereich mit bis zu 2-3 Geschossen ausgebildet. In diesem Be- reich sind die Pensionshaustypen PHT 1, PHT 2, PHT E (Siehe § 4 Gestalt- merkmale der charakteristischen Ge- bäudetypen „Pensionshaustypen“) vor- zufinden. Gleiches gilt für den südöstli- chen Abschnitt der Schulstraße und die Bebauung in der Badstraße. Der Bereich III (nördliche Seestraße), das Geschäftszentrum des Seebades, liegt im nördlichen Teil der Seestraße und ist durch eine Schaufenster- und Ladenfront in der Erdgeschosszone ge- kennzeichnet. Die Hausvorzone wird hier als Erweiterung der Verkaufs- bzw. Schankflächen genutzt und ist nicht grundsätzlich durch eine gestaltetet Nutzung geprägt. Die Pensionshäuser sind hier mit bis zu 3-4 Geschossen ausgebildet und bilden den Übergang zwischen Bereich I (Promenade) und Bereich II (Wohnort). In diesem Bereich sind die Pensionshaustypen PHT 2 und PHT E vorherrschend vorzufinden. Überwiegende Elemente in der Fassa- dengestaltung sind Schmuckelemente, dieser Bereich ist größtenteils sehr auf- wendig gestaltet. Dieser Bereich III bil- det den Eingangsbereich von dem Be- reich I (Promenade) in das Ortszentrum. Der Bereich IV (südliche Seestraße) ist durch eine Nutzungsmischung aus Wohnen und Geschäften geprägt. In diesem Teilbereich sind die Hausvorzo- nen größtenteils durch eine gärtnerisch gestaltete Nutzung geprägt. Die Gebäude sind in diesem Bereich mit bis zu 2-3 Geschossen ausgebildet. 5 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen Zu § 2 § 2 Sachlicher Geltungsbereich Für denkmalgeschützte Anlagen, Ge- (1) bäude oder Bauteile und ihre nähere Diese Satzung gilt für die äußere Ge- Umgebung gelten die rechtlichen Rege- staltung von Gebäuden, Gebäudeteilen lungen des Denkmalschutzes. und baulichen Anlagen sowie von Wer- beanlagen und Warenautomaten. Sie Zu den öffentlich zugänglichen Freiflä- gilt für Neubauten und alle baulichen chen gehört neben den Parkanlagen Veränderungen. auch der Strand. (2) Die Gestaltungsvorschriften gelten für Gebäude, Gebäudeteile oder bauliche Anlagen, die von öffentlichen Flächen einsehbar sind. Öffentliche Flächen im Sinne der Satzung sind Straßen, Wege und Plätze sowie öffentlich zugängliche Freiflächen. 6 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen Zu § 3 § 3 Gestaltungsprinzipien In diese Satzung fließen die Ergebnisse (1) der städtebaulichen Rahmenplanung Alle baulichen Maßnahmen sind insbe- und der Untersuchungen zum Bild des sondere hinsichtlich Seebades ein. Die Festsetzungen der - Gliederung und Größe der Baukörper, Satzung sind Schlussfolgerungen aus - Gliederung der Straßenfassaden, der Analyse des vorhandenen