GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN

G E M E I N D E O S T S E E B A D HERING S DORF

GESTALTUNGSSA T ZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN

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Veranlassung

Zum Schutz und zur künftigen Gestaltung des Ortsbildes des Seebades Bansin, das von geschichtlicher, baukultureller, architektonischer und städtebaulicher Bedeutung ist, wer- den auf der Grundlage des § 86 Abs.1 Nr. 1, 2, 5 und 6 der Landesbauordnung Meck- lenburg-Vorpommern in der Fassung der Bekanntmachung vom 18.April 2006 (GVOBl. M-V S. 102) in Verbindung mit § 5 der Kommunalverfassung Mecklenburg-Vorpommern (KV M-V) in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. Juli 2011 (GVOBl. M-V S. 777) nach Beschlussfassung durch die Gemeindevertretung der Gemeinde Ostseebad He- ringsdorf vom 27.09.2012 die folgenden örtlichen Bauvorschriften als Gestaltungssat- zung erlassen:

Vorwort

Seebad Bansin wurde 1897 als letztes der drei „Kaiserbäder“ auf der Insel ge- gründet. Im Gegensatz zu den Seebädern und entstand es nicht aus einer organisch gewachsenen Ortstruktur, sondern wurde ausschließlich als Seebad geplant und angelegt. Die typische Bäderarchitektur aus der Zeit der Gründung des Seebades bis in das erste Viertel des letzten Jahrhunderts ist zum größten Teil erhalten geblieben. Die ortsbildprägenden Struktur und Gebäudearchitektur sollen bewahrt und nach Mög- lichkeit verbessert werden. Dazu ist es notwendig, für die Gestaltung der einzelnen Ge- bäude und Freiflächen die Bedingungen und Merkmale durch die örtliche Bauvorschrift festzusetzen. Dabei soll bei der Anwendung moderner Bauweisen der Bezug zur histori- schen Bebauung nicht verloren gehen, das Zusammenwirken der einzelnen Gebäude, Straßen und Plätze als Ensemble hervorgehoben werden und die Kleinteiligkeit der Ortstruktur erhalten bleiben. Störende oder verunstaltende Elemente sollen verhindert werden. Damit das Bild des Seebades Bansin typisch und unverwechselbar bleibt, müs- sen an die Gestaltung der einzelnen Gebäude strenge Maßstäbe angelegt werden. Die- se Satzung soll dazu die rechtliche Grundlage bilden.

Im Geltungsbereich der Gestaltungssatzung Ortszentrum Seebad Bansin sind nach ge- genwärtigem Kenntnisstand Bau- und Kunstdenkmale bekannt. An dieser Stelle ist der § 1 Abs. 2 Denkmalschutzgesetz (DSchG M-V) in der Fassung der Bekanntmachung vom 06. Januar 1998 (GVOBl. M-V 1998 S. 12) zu beachten, der wie folgt lautet: „Bei öffentli- chen Planungen und Maßnahmen sind die Belange des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege zu berücksichtigen. Bei der Abwägung ist eine Erhaltung und sinnvolle Nutzung der Denkmale und Denkmalbereiche anzustreben. Die für den Denkmalschutz und die Denkmalpflege zuständigen Behörden sind frühzeitig zu beteiligen.“

Die Gestaltungssatzung bietet die Möglichkeit, bestimmte städtebaulich prägende Merk- male des Gebiets zu schützen und so die Eingriffsmöglichkeit der Denkmalpflege sinn- voll zu ergänzen.

Für die Anwendung der Gestaltungssatzung im Einzelfall gelten jedoch andere Kriterien als beim Denkmalschutz, da sie auf die Erhaltung der ortsbildprägenden, städtebauli- chen Struktur und Gebäudearchitektur abzielt. Die vor Veränderungen zu schützenden einzelnen Bauteile und denkmalgeschützten Gebäude besitzen eine andere Bedeutung, welche die Umgebung prägt.

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Inhaltsübersicht

I Allgemeine Anforderungen

§ 1 Örtlicher Geltungsbereich § 2 Sachlicher Geltungsbereich § 3 Gestaltungsprinzipien § 4 Gestaltmerkmale der charakteristischen Gebäudetypen

II GESTALTUNGSVORSCHRIFTEN

§ 5 Gebäudeabfolge § 6 Bauflucht

§ 7 Fassadenbreite § 8 Fassadengliederung und Öffnungen § 9 Geschosse und obere Gebäude- abschlüsse § 10 Fenster und Türen § 11 Schaufenster § 12 Oberflächen und Farben der Fassaden § 13 Dächer, Dachformen, Dachauf- bauten und –einschnitte, Dachein- deckungen § 14 Antennenanlagen § 15 Zusätzliche Bauteile § 16 Vordächer und Sonnen- schutzdächer § 17 Hausvorzonen zum öffentlichen Raum § 18 Einfriedung

III WERBEANLAGEN

§ 19 Gestaltung und Anordnung von Werbeanlagen § 20 Abmessungen von Werbeanlagen § 21 Lichtwerbung § 22 Werbeanlagen auf Schaufenstern § 23 Warenautomaten, Schaukästen und freistehende Werbeanlagen

IV SCHLUSSBESTIMMUNGEN

§ 24 Ordnungswidrigkeiten § 25 Inkrafttreten

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Seebad Bansin – Gestaltungssatzung

Anmerkung I ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN

Ausschließlich bindend durch den Be- schluss der Gemeindevertretung ist der Satzungstext, der jeweils auf der rech- ten Spalte geschrieben ist. Die daneben abgedruckten Erläuterungen sind er- gänzend zu verstehen.

Zu § 1 § 1 Örtlicher Geltungsbereich

Der in der Satzung festgelegte Gel- (1) tungsbereich bezieht sich auf den für Der örtliche Geltungsbereich der Sat- den Tourismus des Seebades bedeut- zung und der Teilbereiche wird im anlie- samen Teil. Die Differenzierung der genden Lageplan dargestellt. Dieser Festsetzungen für die einzelnen Teilbe- Plan ist Bestandteil der Satzung (Anlage reiche soll deren Eigenart und im Be- 1 und 2). sonderen der ortsbildprägenden Be- deutung Rechnung tragen.

Der Bereich I (Promenade) umfasst die (2) Bebauung entlang der Strandpromena- Innerhalb des Geltungsbereiches wer- de und an der Bergstraße, dieser Be- den weitergehende Festsetzungen für reich ist der Prachtbereich des Seeba- bestimmte Teilbereiche getroffen. Diese des und es ist eine einheitliche Bau- Teilbereiche sind flucht der verschiedenen Pensionshaus- typen zu erkennen. Die Gestaltungs- elemente der Fassade sind Schmu- Bereich I (Promenade) ckelemente, wie z.B. ein großzügiger Balkon. Dieser stellt ein Verbindungs- Bereich II (Wohnort) element zwischen den Vorbauten in den oberen Geschossen dar, der Balkon tritt Bereich III (nördliche Seestraße) durch eine aufwendig gearbeitete Bal- konbrüstung in Erscheinung. Bereich IV (südliche Seestraße) Die Pensionshäuser, im Bereich I (Pro- menade), sind mit bis zu fünf Geschos- (3) sen ausgebildet, dies unterstreicht zu- Die Festsetzungen der Gestaltungssat- sätzlich die Wertigkeit zur Bebauung in zung gelten nicht für die, zum Zeitpunkt den angrenzenden Teilbereichen. des Inkrafttretens der Satzung, beste- henden Gebäude und baulichen Anla- gen auf den Grundstücken Gemarkung Bansin, Flur 4, Flurstücke 136/1, 131/5, 126, 124, 122, 120, 119/1, 117, 106/2 sowie 104. Des Weiteren die Grundstü- cke Gemarkung Bansin, Flur 3, Flur- stück 36 sowie Gemarkung Bansin, Flur 2, Flurstücke 301 und 303. (Anlage 3)

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Der Bereich II (Wohnort) Schillerstraße, Goethestraße, Heinrich-Heine-Straße, hintere Bergstraße und der größte Teil der Waldstraße ist durch Wohnnutzung und überwiegend durch sehr schlichte Gestaltungselemente in der Fassade gekennzeichnet. Die Pensionshäuser wurden in diesem Bereich mit bis zu 2-3 Geschossen ausgebildet. In diesem Be- reich sind die Pensionshaustypen PHT 1, PHT 2, PHT E (Siehe § 4 Gestalt- merkmale der charakteristischen Ge- bäudetypen „Pensionshaustypen“) vor- zufinden. Gleiches gilt für den südöstli- chen Abschnitt der Schulstraße und die Bebauung in der Badstraße.

Der Bereich III (nördliche Seestraße), das Geschäftszentrum des Seebades, liegt im nördlichen Teil der Seestraße und ist durch eine Schaufenster- und Ladenfront in der Erdgeschosszone ge- kennzeichnet. Die Hausvorzone wird hier als Erweiterung der Verkaufs- bzw. Schankflächen genutzt und ist nicht grundsätzlich durch eine gestaltetet Nutzung geprägt. Die Pensionshäuser sind hier mit bis zu 3-4 Geschossen ausgebildet und bilden den Übergang zwischen Bereich I (Promenade) und Bereich II (Wohnort). In diesem Bereich sind die Pensionshaustypen PHT 2 und PHT E vorherrschend vorzufinden. Überwiegende Elemente in der Fassa- dengestaltung sind Schmuckelemente, dieser Bereich ist größtenteils sehr auf- wendig gestaltet. Dieser Bereich III bil- det den Eingangsbereich von dem Be- reich I (Promenade) in das Ortszentrum.

Der Bereich IV (südliche Seestraße) ist durch eine Nutzungsmischung aus Wohnen und Geschäften geprägt. In diesem Teilbereich sind die Hausvorzo- nen größtenteils durch eine gärtnerisch gestaltete Nutzung geprägt. Die Gebäude sind in diesem Bereich mit bis zu 2-3 Geschossen ausgebildet.

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Zu § 2 § 2 Sachlicher Geltungsbereich

Für denkmalgeschützte Anlagen, Ge- (1) bäude oder Bauteile und ihre nähere Diese Satzung gilt für die äußere Ge- Umgebung gelten die rechtlichen Rege- staltung von Gebäuden, Gebäudeteilen lungen des Denkmalschutzes. und baulichen Anlagen sowie von Wer- beanlagen und Warenautomaten. Sie Zu den öffentlich zugänglichen Freiflä- gilt für Neubauten und alle baulichen chen gehört neben den Parkanlagen Veränderungen. auch der Strand. (2) Die Gestaltungsvorschriften gelten für Gebäude, Gebäudeteile oder bauliche Anlagen, die von öffentlichen Flächen einsehbar sind. Öffentliche Flächen im Sinne der Satzung sind Straßen, Wege und Plätze sowie öffentlich zugängliche Freiflächen.

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Zu § 3 § 3 Gestaltungsprinzipien

In diese Satzung fließen die Ergebnisse (1) der städtebaulichen Rahmenplanung Alle baulichen Maßnahmen sind insbe- und der Untersuchungen zum Bild des sondere hinsichtlich Seebades ein. Die Festsetzungen der - Gliederung und Größe der Baukörper, Satzung sind Schlussfolgerungen aus - Gliederung der Straßenfassaden, der Analyse des vorhandenen Bestan- - Verhältnis von Wandfläche zu Öffnun- des. gen, - Ausbildung der Öffnungen, Der Charakter des Seebades wird durch - Material und Farbe der Oberflächen das Nebeneinander von Pensionsge- der Fassaden und Dächer, bäuden bestimmt, die wegen ihrer ur- - Ausbildung der Dachaufbauten sowie sprünglichen Funktion einheitliche Ge- - Werbeanlagen staltmerkmale aufweisen. nach den folgenden Bestimmungen in Die heute vorhandenen modernisierten der Weise auszuführen, dass sie die ty- Pensionsgebäude werden für den ganz- pischen baulichen Gestaltmerkmale, die jährigen Betrieb genutzt. baukulturelle Bedeutung sowie die archi- Die Gebäudegrundtypen, in ihrer Urform tektonische und ortsbildprägenden Ei- angewandt, würden in der Addition ohne genart des Straßen- und Ortsbildes des Variationen zu Monotonie führen. Le- Seebades Bansin sichern und fördern. bendigkeit und Vielfalt kann erst aus der Gestaltveränderung oder Abwandlung innerhalb des Grundtyps sowie durch die Anwendung der typischen Gestal- tungselemente entstehen.

(2) Die Baukörper der Hauptgebäude sind entsprechend den in § 4 beschriebenen Gebäudetypen zu gestalten.

7 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 3

Jeder Baukörper muss im Ensemble als ein- zelne individuelle Einheit erkennbar sein und sich in seinen Maßen, Proportionen und Ma- terialien in die vorhandene oder durch diese Satzung angestrebte Erscheinung der Um- gebung einfügen. Innerhalb der Gestal- tungsmerkmale der Gebäudegrundtypen sind vie lfältige Variationen möglich.

Jede Fassade muss eine selbständige, individuell gestaltete, in sich geschlossene Einheit sein, deren Gliederung auf einen inneren Schwerpunkt bezogen ist. Sie muss sich in die bestehende oder durch diese Satzung angestrebte Gestalt des Ensembles einfügen. Die von der Straße abgewandten Fassaden sind aus dem Gesamtgebäude zu entwickeln. Sie müssen sich in Form, Maßstab, Gliederung, Material und Farbe der Gestaltung des Gesamtgebäudes anpassen.

In einer Gebäudeabfolge müssen sich die einzelnen Gebäude in ihrer Erscheinung durch die Gestaltung des Baukörpers und der Fassade innerhalb des gemeinsamen Gestaltrahmens deutlich voneinander unterscheiden.

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Zu § 4 § 4 Gestaltmerkmale der charakteris- tischen Gebäudetypen Die für die Seebäderarchitektur charak- teristischen Gebäude dienten ursprüng- (1) lich der Beherbergung von Sommergäs- Die für den Geltungsbereich charakteris- ten und waren Villen, Hotels oder Pen- tischen Gebäudetypen sind der Pensi- sionen. Ihre Grundrissstruktur (die An- onshaustyp mit einen Vorbau (PHT 1), ordnung der Zimmer und der vorgela- der Pensionshaustyp mit zwei Vorbau- gerten Freisitze oder Veranden) be- ten (PHT 2), der Pensionshaustyp mit stimmte die Ansicht der Baukörper. drei Vorbauten (PHT 3), der Pensions- Aus der Urform, dem Pensionshaus mit haustyp als Eckgebäude (PHT E). einem Vorbau (Veranda oder Risalit), wurden später durch die Tendenz zum Bau größerer Gebäude im Verlauf des Aufschwungs des Fremdenverkehrs Pensionshäuser mit zwei oder drei Vor- bauten. Zur besonders hohen Ausnut- zung der Eckgrundstücke wurde ein spezieller Eckgebäudetyp entwickelt. (2) Der die Traufe unterbrechende Vorbau Die straßenseitige Traufe wird beim kann ein Verandenvorbau oder ein Risa- PHT 1 in der Mitte von einem Vorbau lit sein. unterbrochen. Beim PHT 2 wird die straßenseitige Traufe an den beiden Der Verandenvorbau kommt bei den Gebäudeecken mit jeweils einem Vor- Pensionshäusern wesentlich häufiger bau abgeschlossen. Beim PHT 3 wird vor, er ist eine Form des überdachten die straßenseitige Traufe in der Gebäu- Freisitzes und entstand durch die nach- demitte von einem Vorbau unterbrochen trägliche Verglasung der ehemals offe- und an den Gebäudeecken mit jeweils nen Loggien. Dadurch wurde eine län- einem Vorbau abgeschlossen. Beim gere Nutzungsdauer unter "nordischen PHT E werden die straßenseitigen Trau- Klimaverhältnissen" erreicht. fen durch Vorbauten, Schaugiebel oder turmartige Bauteile unterbrochen oder Ein Risalit ist ein in seiner ganzen Höhe abgeschlossen. einschließlich Dach aus der Bauflucht vorspringender Gebäudeteil, dessen aus der Fassade herausragende Grundflä- che der Vergrößerung des betroffenen Zimmers dient.

9 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 4

Pensionshaustyp mit mit zwei Vorbauten mit drei Vorbauten als Eckgebäude einem Vorbau PHT 1 PHT 2 PHT 3 PHT E

straßenseitige Traufe

Hauptkörper

Vorbau

Grundriss Normalgeschoss mit Veranda Grundriss Normalgeschoss mit Risalit (Beispiel) (Beispiel)

Die Flächen des Gebäudevorsprungs wurden Die Fläche des Gebäudevorsprungs gehört zu als Veranda ausgebildet, die vor dem eigent- dem dahinter liegenden Zimmer. lichem Zimmer liegt. Der Risalit ermöglicht eine bessere Ausnut- Die ursprünglich offenen Freisitze wurden zung des Dachraums an der Traufseite des später meist mit Glasflächen zu den heute Gebäudes. noch vorhandenen Veranden geschlossen.

10 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Neben der funktionalen Verbesserung (3) des Pensionshauses wurde mit diesen Die Fassadenbreite des Vorbaus über- Vorbauten auch die Gestaltung des Ge- schreitet beim PHT 1 nicht 40 % der bäudes aufgewertet, dafür war eine an- Gesamtbreite der Straßenfassade. Beim gemessene Dimensionierung des Vor- PHT 2 beträgt die Breite der beiden baus im Verhältnis zum Hauptbaukörper gleich großen Vorbauten zusammen notwendig. nicht mehr als 70 % der Fassadenbreite. Die drei Vorbauten des PHT 3 sind etwa Mit dem relativ geringen Maß des Vor- gleich breit. Die Fassadenbreite des sprungs aus der Gebäudefassade soll mittleren Vorbaus weicht höchstens um die Funktion als Freisitz bzw. Möglich- 10 % von der der beiden gleich großen keit eines besseren Kontakts mit der seitlichen Vorbauten ab. Die gesamte Umgebung (z.B. Blick auf die See) ver- Breite der drei Vorbauten beträgt nicht deutlicht werden. Es sollte hier kein mehr als 70 % der Gesamtbreite der vollwertiger, über das ganze Jahr nutz- Straßenfassade. Beim PHT E beträgt barer Wohnraum entstehen. Durch die die Breite der traufunterbrechenden Ausbildung des Vorbaus als Risalit wer- Bauteile zusammen nicht mehr als 50 % den eine Vergrößerung des dahinter lie- der gesamten Fassadenbreite. genden Zimmers und die ganzjährige Nutzung ermöglicht. Ein Risalit ist ein in (4) ganzer Höhe einer Gebäudefassade Der Vorsprung der Fassade der Vorbau- vorspringender Teil, stets an den von ten gegenüber der Fassade des Haupt- der Symmetrie vorgegebenen Stellen, baukörpers beträgt mindestens 0,50 m z.B. in der Mitte und/oder an den beiden und höchstens 2,00 m. Gebäudeecken.

11 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Der Eindruck einer symmetrisch geglie- (5) derten Fassade wird bei dem PHT 3 Die oberen Abschlüsse der Vorbauten, auch dann nicht gestört, wenn die Ge- der Pensionshaustypen, in einer Ge- staltung der oberen Abschlüsse der bäudefassade sind gleich und als Giebel Vorbauten nicht völlig gleich ist. Ursache gestaltet. Die Grundform ist ein gleich- dafür ist die gleiche Breite der Vorbau- schenkliges Dreieck. Auch die Vorbau- ten einer Gebäudefassade. Die mit den ten des PHT E sind in sich symmetrisch. vorhandenen Gebäuden bewiesene ge- Beim PHT 3 kann der obere Abschluss stalterische Vielfalt innerhalb eines des mittleren Vorbaus anders gestaltet Grundtyps zeigt das Fingerspitzengefühl sein als der der beiden sich gleichenden der Baumeister und den Anspruch der seitlichen Vorbauten. Bauherren in der Entstehungszeit des Seebades.

Für die Gestaltung des oberen Ab- schlusses des Vorbaus wurden die aus- kragenden Dachbalken mit geschnitzten Köpfen und Knaggen versehen und die Ortgangbretter verziert. Häufig wurden auch die äußeren Gespärre sichtbar gemacht, die dann besonders aufwendig gestaltet wurden. Einige Pensionshäuser haben Giebel- abschlüsse aus Gesimsprofilen mit Stu- ckelementen.

Oft bildet eine besonders plastisch aus- gebildete Traufe in Form eines Kranz- gesimses den oberen Abschluss der Straßenfassade. Die Giebel sind meist mit geschnitzten Balkenköpfen, Konso- len, Windbrettern oder ganzen sichtba- ren Gespärren verziert.

Wenn auch die Gestaltungsmittel vor al- lem auf die Vorbauten konzentriert wur- den, so wurden sie maßstäblich jedoch dem Hauptbaukörper untergeordnet.

Für die Fassadengliederung wurden Säulen, Pilaster, Lisenen (hervortreten- de Mauer- oder Putzstreifen) und rusti- zierende Eckbetonungen verwendet.

12 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 4

BV ... Fassadenbreite des Vorbaus

BGes ... Gesamtbreite der Straßenfassade

PHT 1 PHT 2 PHT 3

BV ≤ 40 % BGes BV1 + BV2 ≤ 70 % BGes BV1 + BV2 + BV3 ≤ 70 % BGes

PHT E

Fassade des Hauptbaukörpers

Fassade des Vorbaus

BV1 + BV2 + BV3 ≤ 50 % B1 + B2

giebelförmige Abschlüsse der Vorbaufassaden mit verzierter sichtbarer Holzkonstruktion

13 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 4 Firstlinie Hauptdach

Hauptdach

Firstlinie des Vorbaudaches

Die vertikale Gliederung durch die Dach des Vorbaus gegenüber dem Hauptkörper hervorspringenden Vorbauten und durch Elemente wie Säulen, Pilaster oder Lisenen ist stärker ausgeprägt als die horizontale Gliederung durch Gesimse und durch die Reihung der Öffnungen.

Die typischen Pensionshäuser haben Dach- neigungen von 15 bis 30 Grad.

Gebäude mit steileren Dächern wie dieses (um 50 Grad) sind in der Ortslage Seebad Bansin weniger häufig.

Zur höheren Ausnutzung des Dachgeschosses wurden häufig Mansarddächer verwendet. Durch die dominierende Wirkung der Vorbauten in der Fassade tritt die Dachform jedoch kaum in Erscheinung.

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II GESTALTUNGSV0RSCHRIFTEN

Zu § 5 § 5 Gebäudeabfolge

Das Ortsbild des Seebades ist geprägt Aufeinanderfolgende Gebäude müssen durch eine große gestalterische Vielfalt sich in mindestens drei der folgender der Einzelarchitektur innerhalb des ge- Gestaltungsmerkmale unterscheiden: meinsamen Rahmens der Pensions- haustypen. Diese Synthese von Vielfalt - Dachform des Hauptdaches (Sattel- in der Einheit soll auch bei der weitere dach, Walmdach oder Mansarddach), Entwicklung des Ortes beibehalten und gefördert werden. - Traufhöhe des Hauptdaches,

Die während der Entstehungszeit des - Fassadengliederung: Breite der die Seebades bebauten Bereiche Bansins, straßenseitige Traufe unterbrechenden vor allem in der Bergstraße und an der Vorbauten, Promenade, aber auch in der Seestraße und der Waldstraße sind durch die Ab- - Verhältnis der Gesamtbreite aller die folge von Pensionshausgrundtypen be- straßenseitige Traufe unterbrechenden stimmt. Charakteristisch ist eine Mi- Vorbauten zur Breite der gesamten schung der Typen, in einigen Bereichen Fassade, ist ein bestimmter Typ besonders häufig, z.B. der PHT 2 in der Bergstraße. - Gestaltung der oberen Abschlüsse der Vorbauten, Bei Neubauten ist die Wahl des Gebäu- detyps (PHT 1, 2, 3 oder E nach § 4) - Verhältnis Wandfläche zu Öffnungen durch die Grundstücksgröße weitgehend der Fassade, bestimmt. Die Aufeinanderfolge gleicher Grundtypen stellt keinen Mangel dar, - Formate der Fensteröffnungen der wie vorhandene Gebäudeabfolgen be- Fassade, weisen. Ein ständiger Wechsel stört ebenfalls das Straßenbild nicht. Ursache - Gestaltung der vertikalen Gliederungs- dafür ist ein allen Grundtypen gemein- elemente (Säulen, Lisenen), sames Gestaltungsprinzip, aber auch die vielfältige Differenzierung in der Ge- - Gestaltung der horizontalen staltung der einzelnen Merkmale und Gliederungselemente (Gesimse, Fassadenelemente. Die vorhandene Brüstungen, differenzierte Wand- Seebäderarchitektur erreicht dadurch stärken) auch bei einer Abfolge verschiedener und Pensionshaustypen eine hohe Homoge- nität in der Gestaltung, die gleichzeitig - Farbe der Fassade. durch eine große Vielfalt von Aus- drucksmöglichkeit geprägt ist.

15 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 5

Im vorhandenen Gebäudegefüge gibt es keine Abfolge von gleich gestalteten Baukörpern. Typisch für das Seebad Bansin ist eine große Vielfalt der Einzelarchitektur innerhalb eines gemeinsamen Gestaltrahmens.

Eine Aneinanderreihung von Gebäuden mit gleicher Gestaltung würde zu einer Eintönig- keit im Straßenbild führen.

Innerhalb des durch diese Satzung fest- gelegten gemeinsamen Rahmens ist eine vielfältige Differenzierung bei der Gestaltung aufeinander folgender Ge- bäude möglich.

16 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Zu § 6 § 6 Bauflucht

Die Aufreihung der Gebäude an einer (1) Baufluchtlinie entspricht im überwiegen- Im Baufluchtplan sind Bereiche einge- den Teil des Seebades dem histori- tragen, in denen Baufluchtlinien einge- schen Ortsbild. halten werden müssen. Der Plan ist Be- standteil der Satzung (Siehe Anlage 4 a Die in der Satzung festgelegten Bau- und b). fluchten dienen dazu, bei einer Bebau- ung dieser Grundstücke ein entspre- chend einheitliches Straßenbild zu schaffen. (2) Bei den Pensionshaustypen treten im Maßgeblich für die Zuordnung des Ge- Straßenraum die hervorspringenden Ve- bäudes zur Baufluchtlinie ist die Außen- randavorbauten oder Risalite im Ver- fläche der Vorbauten. hältnis zur Fassade des Hauptbaukör- pers stärker in Erscheinung, aufgrund des Verhältnisses zwischen der Ge- samtbreite der Straßenfassade und der Breite der Verandavorbauten oder Risa- lite. Die Gebäude müssen daher mit der

Außenfläche ihrer Vorbauten auf der festgelegten Baufluchtlinie stehen.

17 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Zu § 7 § 7 Fassadenbreite

Die zu einer öffentlichen Fläche gerich- (1) tete Außenwand eines Gebäudes wird Als Fassade wird die gesamte, zu einer hier als Fassade bezeichnet. öffentlichen Fläche gerichtete Außen- Bei einer Neubebauung über mehrere wand eines Gebäudes bezeichnet. Bei Parzellen oder der Zusammenfassung einem Gebäude, das sich über mehrere mehrerer Gebäude zu einer Einheit Parzellen erstreckt oder bei der Zu- werden mehrere Fassadenabschnitte sammenfassung mehrerer Gebäude zu gebildet. Jeder dieser Abschnitte kann einer Hausgruppe, entsteht eine Fassa- höchstens so breit sein wie ein einzel- de, die aus mehreren Fassadenab- nes für die nähere Umgebung typisches schnitten zusammengesetzt ist. Einzelgebäude.

Die Verbindungsbauten stellen nur eine (2) funktionale Verbindung zwischen den Die Breite der Fassaden oder der Fas- Gebäuden her, diese sollten nicht als sadenabschnitte darf im Bereich I (Pro- Verbindung der Fassadenabschnitte in menade) 16 m beim PHT 1, 18 m beim Erscheinung treten. PHT 2 und 25 m beim PHT 3 nicht über- schreiten. Der PHT E darf im Bereich I Die historische Parzellenstruktur unter- nicht zur Anwendung kommen. stützt als städtebauliches Ordnungs- muster wesentlich Maßstäblichkeit, Ein- (3) heit und Vielfalt, Allgemeines und Be- Die Breite der Fassaden oder der Fas- sonderes im Ortsbild. Sie stellt „gebaute sadenabschnitte darf im Bereich II Geschichte“ dar. (Wohnort) 14 m beim PHT 1, 16m beim In der Entstehungszeit des Seebades PHT 2 und 15 m PHT E nicht über- wurden die Grundstücke im strandnahen schreiten. Der PHT 3 darf im Bereich II Bereich zur Bebauung mit Pensions- nicht zur Anwendung kommen. häusern, Hotels und Villen planmäßig angelegt. Sie waren zu dieser Zeit von (4) regelmäßiger Form und abschnittsweise Die Breite der Fassaden oder der Fas- von ähnlicher Größe. sadenabschnitte darf im Bereich III und IV (nördliche und südliche Seestraße) 14 m beim PHT 1, 16 m beim PHT 2, 20 m beim PHT 3 und 17m beim PHT E nicht überschreiten.

(5) Verbindungsbauten zwischen Fassa- denabschnitten müssen mindestens 2,00 m zurückspringen. Sie müssen mindestens 5,00 m und höchstens 10,00 m breit sein.

(6) Ausnahmen sind nur im Einzelfall zuläs- sig und müssen städtebaulich und ge- stalterisch begründet sein.

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Erläuterung zu § 7

Pensionshaus mit einem Vorbau im Bereich Die Bebauung im Bereich I, entlang der Pro- II (Wohnen) menade und der Bergstraße, ist durchschnitt- lich um ein bis zwei Geschosse höher als die im sich anschließenden Bereich des Ortes.

Bei Gebäuden mit Mansarddach kann zusätzlich zur angegebenen größten Traufhöhe ein ausgebautes Dachgeschoß ausgeführt werden.

Gestaltungsmöglichkeiten für Verbindungsbauten zwischen Fassadenabschnitten

19 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Zu § 8 § 8 Fassadengliederungen und Öffnungen Die Pensionshäuser sind durch die ge- genüber dem Hauptbaukörper vorsprin- (1) genden Vorbauten betont vertikal ge- Die Baukörper sind durch die Proportio- gliedert. Mit der Anordnung der Öffnun- nen der Vorbauten vertikal zu gliedern. gen auf senkrechten Achsen übereinan- Bei der Fassadengestaltung müssen die der und den vertikalen Gliederungsele- vertikalen Gliederungselemente wie mente gegenüber den horizontalen wird Säulen, Pilaster und Lisenen gegenüber dieses charakteristische Gliederungs- den horizontalen Gliederungselementen prinzip noch betont. Besonders sichtbar wie Gesimsen und Applikationen domi- wurde dies in der Gestaltung der Vor- nieren, baufassaden, hier wurden die plasti- schen Gliederungselemente konzentriert (2) eingesetzt. Wegen der Entstehung der Fenster, Türen und Schaufenster müs- Verandenvorbauten durch die nachträg- sen auf senkrechten Achsen übereinan- liche Schließung der Außenwände ist der liegen oder auf diese Achsen bezo- der Anteil der Fensterflächen an der gen sein. Zwei benachbarte Öffnungen Gesamtfläche der Fassaden der Vor- müssen den gleichen Abstand zur Ach- bauten wesentlich höher als beim se der darüber liegenden Öffnung ha- Hauptbaukörper. Neben der Größe der ben, Fenster ist auch deren Gliederung und Gestaltung oft deutlich anders als bei (3) den Fenstern des Hauptbaukörpers. Die Fassade eines die straßenseitige Diese charakteristischen Unterschiede Traufe unterbrechenden Vorbaus und sollen auch bei Neubauten ausgebildet die Fassade des Hauptbaukörpers müs- werden. sen sich in den folgenden Gestaltmerk- malen unterscheiden: - Verhältnis von Wandfläche zu Öffnungen - Ausbildung der vertikalen Gliederung - Größe und Gliederung der Fenster. Gleichartige Abschnitte der Gebäude- fassaden müssen gleich gestaltet sein.

(4) Die Straßenfassade ist in einer vertika- len Gliederung auszuführen.

20 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 8

Beispiel für eine Fassadengliederung

. der Baukörper ist durch die gegenüber der Fassade des Hauptbaukörpers hervorspringenden Verandenvorbauten betont vertikal gegliedert . die vertikale Fassadengliederungselemente (Säulen Die Fassadenöffnungen liegen auf und Pilaster) treten durch ihre größere senkrechten Achsen übereinander. Plastizität und den Rhythmus der Anordnung wesentlich stärker hervor als die horizontalen Gliederungselemente (Gesimse) Die Fassadenöffnungen des Erdge- . die Fenster liegen auf senkrechten schosses sind auf die Fensterachsen Achsen übereinander der Obergeschosse bezogen, sie haben den gleichen Abstand zur . bei den Fassaden der Veranden und Mittelachse. Risaliten ist der Öffnungsanteil in der Wandfläche wesentlich größer als bei der Fassade des Hauptkörpers. Die vertikale Gliederung der Veranden- und Risalitenfassaden wird durch Säulen und Pilaster gebildet, die des Hauptkörpers durch plastisch und farblich abgesetzte Fenster- und Türgewände. Die Größe und Gliederung der Fenster sind in den Fassadenbereichen des Hauptgebäudes anders als in den Vorbauten bzw. Risaliten.

. gleichartige Abschnitte der Gebäudefassade sind gleich gestaltet gleichartige Abschnitte der Gebäudefassade

21 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Die Wandfläche jeder Fassade muss ge- (5) genüber den Öffnungsflächen überwie- Fassaden müssen als Lochfassaden gen. Die Fenster und Eingangsöffnungen ausgebildet werden. Bei den Vorbau- sollen in Größe, Maßverhältnis und Ge- ten muss der Wandanteil mindestens staltung dem Charakter des Gebäudes 50 % der jeweiligen Fassadenfläche sowie dem des Straßen- und Platzbildes betragen. Der Wandanteil einer Fassa- angepasst sein. denfläche des Hauptbaukörpers darf 60 % nicht unterschreiten. Die Verbindungsbauten stellen nur eine Der Anteil der Wandöffnungen eines funktionale Verbindung zwischen den Ge- Verbindungsbaus zwischen Hauptge- bäuden her, diese sollten nicht als Ver- bäuden muss mindestens 70 % in je- bindung der Fassadenabschnitte in Er- dem Geschoß betragen, die Verbin- scheinung treten. dungsbauten können auch eine vollflä- chige Verglasung ohne geschlossene Wandflächen erhalten.

Die horizontale Gliederung der Fassade (6) erfolgt durch die geschoßweise waage- Die Straßenfassaden sind plastisch in rechte Reihung gleicher Öffnungen sowie Erdgeschoßzone, Obergeschoßzone das waagerecht verlaufende Gesims, und Dachgeschoßzone zu gliedern. welches die einzelnen Geschosse trennt. Dazu sind geeignete Fassadengliede- Innerhalb eines Geschosses haben die rungselemente wie Gesimse, Applika- Öffnungen gleiche Sturz- und Brüstungs- tionen oder differenzierte Wandstärken höhen. Eine Ausnahme bildet das Erdge- zu verwenden. schoß (Eingangstür, evtl. Schaufenster). (7) Mit dieser Festlegung soll die Auflösung Fenster, Türen und Schaufenster des der Fassadenebene in einzelne plastische Hauptbaukörpers müssen in einem Körper verhindert werden. Geschoß gleichartig gestaltet sein. Auch die Fenster, Türen und Schau- fenster der Vorbauten müssen in ei- nem Geschoß gleichartig gestaltet sein.

(8) Plastische Fassadengliederungsele- mente wie Gesimse, Lisenen, Vor- und Rücksprünge Einschnitte dürfen nur bis zu einer Tiefe von höchstens 25 cm vor- oder zurückspringen.

22 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 8

So nicht! Eine solche Fassadengliederung mit durchgehenden Fensterbänken ist für die Seebäderarchitektur untypisch. Hier überwiegt der Anteil der Öffnungen . bei den bestehenden Gebäuden überwiegt der gegenüber der Wand. Wandflächenanteil gegenüber den Öffnungen. Der Wandanteil der Vorbaufassaden ist bei diesem Beispiel etwa 70 %, bei der Fassade des Hauptbaukörpers etwa 78%. . der Baukörper ist mit horizontalen Gliederungselementen (Geschoßgesimse, Kranzgesims) in Erdgeschoß, zwei Obergeschosse und Dach gegliedert. Dabei wurden die Proportionen der Gesimse auf die Fassadengesamtwirkung abgestimmt. Der Abstand zwischen zurück- und hervortretenden Flächen ist nicht so groß, dass der Baukörper in einzelne Schichten zerteilt wird. So nicht! . Die Höhe des Erdgeschosses ist größer als die der Hier sind die Öffnungen in den anderen Geschosse Vorbaufassaden nicht geschoßweise . Die Fenster sind entsprechend den gleich gestaltet. Der Gesamteindruck der Fassadenabschnitten gleich ausgebildet. Die Fassade wird dadurch stark gestört. Öffnungen sind horizontal gereiht, sie haben innerhalb eines Geschosses in gleichen Fassadenabschnitten gleiche Brüstungs- und Sturzhöhen.

Ein extrem ausladendes Gesims würde Beispiel für eine Fassadengliederung mit etwas die Gesamtwirkung der Fassade größerem Fensterflächenanteil, mit dem die Forderungen zerstören, der Baukörper würde optisch nach einer Lochfassade ebenfalls erfüllt werden können: in einzelne Scheiben zerfallen. Die für

Wandanteil der Vorbauten 67% ≥ 50% die Gliederung der Fassade typische Wandanteil des Hauptkörpers 73% ≥ 60% Dominanz der vertikalen Gliederung würde aufgehoben werden. 23 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN

Erläuterung Festsetzungen

Zu § 9 § 9 Geschosse und obere Gebäude- abschlüsse

Diese Zonierung ist entsprechend der (1) Gebäudenutzung unterschiedlich stark Die Straßenfassaden sind plastisch in ausgeprägt. Charakteristisch ist folgen- Erdgeschoßzone, Obergeschoßzone de Staffelung der Geschoßhöhen: und Dachgeschoßzone zu gliedern. Erdgeschoß : 3,70 m, 1. Obergeschoß: 3,20 m, (2) letztes Obergeschoß: 2,70 m. Die Geschoßhöhe des Erdgeschosses muss größer sein als die der anderen Geschosse.

(3) Der obere Gebäudeabschluss kann, bei einer Neubebauung, als Staffelgeschoss ausgeführt werden. Dieses muss min- destens 1,50 hinter der Hauptfassade zurückspringen.

(4) Das Staffelgeschoss muss mit einem flach geneigtem Sattel- oder Walmdach ausgebildet werden.

Seite 24 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 9

Die klare Gliederung in Erdgeschoßzone, Obergeschoßzone und Dachgeschoßzone ist maßgeblich für die Gesamtwirkung der Straßenfassade. Die Geschoßhöhe des Erdgeschosses muss größer sein als die der anderen Geschosse.

Die Ausbildung des oberen Gebäudeabschlusses als Staffelgeschoss mit einem flach geneigten Dach, ist nicht störend innerhalb der Gesamtwirkung der Straßenansicht.

25 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN

Erläuterung Festsetzungen

Zu § 10 § 10 Fenster und Türen

Fenster und Türen müssen auf die (1) Maßstäblichkeit und Kleinteiligkeit sowie Fenster in Vollgeschossen müssen als die Gesamtarchitektur der Fassade ab- stehende Formate mit Rahmen ausge- gestimmt sein. führt werden. Die Höhe muss mindes- Typisch für die Seebäderarchitektur sind tens das 1,4 fache der Breite betragen. weiß gestrichene Holzfenster mit einer Gliederung durch Kämpfer, Pfosten und (2) Sprossen. Die Holzquerschnitte sind in Ab einer Breite von 1,20 m sind Fenster der Regel gering dimensioniert und auf- mit Ausnahme von bodenstehenden wendig profiliert. Die Pfosten sind oft Fenstern durch außenliegende Spros- durch zusätzlich aufgesetzte gedrehte sen symmetrisch zu gliedern. Fenster, oder geschnitzte Profile verziert. Die die höher sind als 1,50 m, müssen min- Verglasung ist meist durch profilierte destens einmal durch einen Kämpfer Sprossen ornamental oder in einfachen oder eine außenliegende Sprosse geteilt geometrischen Formen geteilt. Die werden. Dieses gilt nicht für Schaufens- Fenster der Veranden sind bei den ter und für Türen in Schaufenstern. Bei meisten Pensionshäusern als Schiebe- der Gliederung müssen stehende For- fenster ausgeführt, da bei dieser Kon- mate entstehen. struktion im geöffneten Zustand keine in den Raum ragenden Flügel die Funktion (3) der relativ schmalen Räume stören. Die Außenfläche der Verglasung muss Diese besonders aufwendig gestalteten mindestens 10 cm hinter der äußeren Verandenfenster (auch mit farbigen oder Ebene der Fassade liegen. geätzten Gläsern) sind wichtige Schmu- ckelemente der Gebäudefassaden. (4) Auch auf die Gestaltung der Haustüren Fensterrahmen, Türen und Türzargen wurde großer Wert gelegt, handwerklich müssen weiß sein, Hiervon kann im Ein- wertvolle und für das Ortsbild typische zelfall abgewichen werden. Das Erfor- Türen sollen deshalb erhalten werden. dernis der Abweichung ist zu begrün- Durch die Verwendung von gut trocke- den. nem, kernigem Kiefernholz oder gerad- wüchsigem Hartholz haben die Fenster (5) und Türen eine lange Lebensdauer, vie- Rollläden, Jalousien und Fensterläden le sind über 80 Jahre alt. dürfen nicht angebracht werden.

(6) Von außen undurchsichtige Verglasun- gen sind unzulässig.

Seite 26 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 10

Die Fensterproportion ist typisch für die Öffnungen im Gebäudebestand.

Die Ausbildung der Öffnungen bestimmt maßgeblich die Gesamtwirkung der Fassaden. Dass für die Seebäderarchitektur typisches Überwiegen der vertikalen Gliederung wird durch die stehenden Fensterformate unterstützt.

Ausnahmen im Bestand: Durch die nachträgliche Schließung der Außenwände der Freisitze (hier bei den Loggien zw. den Vorbauten) entstanden bei einigen Gebäuden auch Fensterformate, die nicht den typischen Proportionen entsprachen. Durch die kleinmaßstäbliche Teilung blieb aber auch in diesen Fällen die flächige Wirkung der Fassade erhalten, es entstand kein „Loch“.

Typisch für die Seebäderarchitektur sind weiß gestrichene Holzfenster. Bei dunklen Farben geht wie bei ungegliederten Fenstern der flächige Eindruck der Fassade verloren, es entsteht der optische Eindruck von „Löchern“ in der Fassade.

27 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN

Mit Hilfe der

Untergliederung von größeren Glasflächen

bleibt die Flächigkeit

Pfosten der Fassade erhalten. Es entsteht kein „Loch“. Kämpfer

Die Gestaltung des Fensters muss auf die Kleinteiligkeit der Fassade abgestimmt sein. So wird es zum Schmuck und zur Zierde des Hauses.

28 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Zu § 11 § 11 Schaufenster

Da im Bereich II (Wohnort) kein Handel (1) getrieben wird, zu dem das Zurschau- Schaufenster dürfen nur im Ausnahme- stellen der Waren gehört, sind hier keine fall ausgeführt werden. Das Erfordernis Schaufenster erforderlich. ist zu begründen.

Die Schaufensterzone muss aus der (2) Fassade des einzelnen Gebäudes ent- Schaufenster dürfen nur im Erdgeschoß wickelt werden und sich in Form, Maß- eingebaut werden. Die Brüstung des stab, Gliederung, Material und Farbe Obergeschosses und das darunter lie- einordnen. gende Geschoßgesims dürfen durch die Schaufenster sollen immer als integrier- Schaufensterausbildung gestalterisch ter Bestandteil der Hauptfassade gestal- nicht beeinträchtigt werden. tet sein. Die Summe der Öffnungsflächen in der (3) Erdgeschoßzone darf nicht in dem Maß Die Außenfläche der Verglasung muss überwiegen, dass der Eindruck entsteht mindestens 10 cm hinter der äußeren dem Gebäude fehlt die Standfestigkeit. Ebene der Fassade liegen. Dieses lässt sich mit einfachen Mitteln bereits dadurch erreichen, dass anstelle (4) eines großen mehrere schmale Schau- Schaufenster müssen als rechteckige fenster verwendet werden, deren Größe Formate mit Rahmen ausgebildet wer- und Abstand der Fassadengliederung den, ihre Breite darf 2,50 m nicht über- entsprechen. schreiten.

(5) Schaufenster müssen beidseitig durch Wandflächen eingefasst sein. Die Min- destbreite des Wandflächen beträgt 40 cm. Wandflächen an Gebäudeecken müssen mindestens 50 cm breit sein.

29 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 11

Ein Schaufenster ist ein zum Zweck der Repräsentation von Waren im Vergleich zu den anderen Fassadenöffnungen vergrößertes Fenster. Ein der Größe und der Gestaltung der anderen Fenster in der entsprechenden Fassadenzone gleichendes Fenster, das ebenfalls der Ausstellung von Waren dienen kann, wird hier nicht als Schaufenster bezeichnet.

Mit einer intakten Gebäudefassade kann besser geworben werden als mit überdimensionalen Schaufenstern! Hier werden die ursprünglichen Fensteröffnungen zur Repräsentation der Waren genutzt. Der flächige Wandeindruck und der gute Gesamteindruck der Fassade bleiben erhalten. So kann die Fassade mit ihrer Gliederung und den vielfältigen Details zum kostbaren Rahmen der Warenobjekte werden.

Die Ausführung einer so großen Wandöffnung im Erdgeschoss nimmt dem Gebäude optisch seine Standfestigkeit. Jedoch durch die Säulen wird dieser Eindruck gemindert. Zudem wird die kleinteilige, in sich geschlossen Struktur der Gebäudefassade nicht zerstört.

So nicht! Die Wirkung der Gesamtfassade darf durch die Ausbildung der Schaufenster nicht zerstört werden. Ihre Dimensionierung und Gestaltung muss auf die Kleinteiligkeit der Fassade abgestimmt sein. Das darüberliegende Geschoss darf nicht beeinträchtigt werden. 30 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN

Erläuterung Festsetzungen

Zu § 12 § 12 Oberflächen und Farben der Fassaden

(1) Das Oberflächenmaterial Putz und seine Fassadenoberflächen müssen glatt ver- handwerkliche und künstlerische Bear- putzt werden. Auf Teilflächen können beitung verkörpern die Bautradition der Putzornamente oder feiner Strukturputz, Bäderarchitektur. Bei der Mehrzahl der mit einer maximalen Körnung von 2 mm, Pensionshäuser im Seebad Bansin sind verwendet werden. die alten Fassaden mit ihrer Gliederung und einer großen Vielfalt von Ornamen- (2) ten erhalten geblieben. Die Bewahrung Sichtmauerwerk, Verkleidungen - mit und Wiederherstellung dieses wichtigen Ausnahme von Holzverkleidungen -, Gestaltungsmerkmals ist für die Erhal- glänzende oder geschliffene Oberflä- tung und Entwicklung des Ortsbildes chen und stark strukturierte Putzarten von entscheidender Bedeutung. dürfen nicht verwendet werden.

(3) Die Umsetzungsmöglichkeiten sind in Holzverkleidungen sind an den Vorbau- der Erläuterung zum § 4 Gestaltmerk- ten im Bereich II (Wohnort) zulässig. Der male der charakteristischen Gebäudety- Flächenanteil der Holzverkleidung über- pen (Seite 13) dargestellt. schreitet beim PHT 1 nicht 40 %, beim PHT 2 nicht 70 % und beim PHT E nicht 50 % der Gesamtbreite der Straßenfas- sade.

(4) Die Fassadenoberfläche der Erdge- schoßzone eines Gebäudes muss mit der gleichen Oberfläche und der glei- chen Farbe hergestellt werden wie die Fassade des darüber liegenden Ge- schosses, die Ausnahme ist die Ver- wendung von Bossenputz in der Erdge- schosszone.

31 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 12

Putz- und Stuckornamente wurden vor allem im Bereich der Fensteröffnungen ausgeführt. Durch den gezielten Einsatz auf kleineren Teilflächen erfolgt damit keine Überfrachtung der sonst glatt geputzten Fassaden.

Holzverkleidungen sind vor allem für die Verandenvorbauten im Ortsinneren (hier z.B. Goethestraße) typisch. Durch die außen sichtbare Fachwerkkonstruktion und zusätzliche Zierhölzer werden die Flächen plastisch gegliedert.

Die Gebäudeverkleidungen im Bereich III und IV (nördliche und südliche Seestraße) sowie im Bereich II (Wohnort) mit anderen Materialien sind untypisch und sollen deshalb nicht ausgeführt werden. Eine Ausnahme bilden die historischen Holzhäuser an der Promenade, diese sind Einzeldenkmale und nach Landesrecht geschützt

0

Die Betonung der Gebäudeecken durch (z.B. rustizierende) Putzelemente verstärkt die vertikale Gliederung der Fassade.

32 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Der vorhandene farbliche Charakter des (5) Straßen- und Ortsbildes ist zu erhalten. Die Grundfarbe der Fassade muss weiß Typisch sind Weiß und helle Pastelltöne. sein oder ein heller Farbton wie Plastische Fassadengliederungselemen- - reines Grau te sowie Putzeinfassungen der Fenster - mit Gelb, Rot, Blau oder Grün können durch etwas dunklere Farben eingefärbte Grautöne abgesetzt werden. Dabei dürfen keine - Grautöne mit Buntanteil aus einer starken Farbkontraste entstehen. Mischung von Gelb und Rot, Rot und Blau, Blau und Grün oder Grün und Die Beschreibung der Farben (Siehe Gelb Anlage 5) erfolgt nach dem NCS- Farb- - Mischungen mit Gelb, Gelb und Rot, system. Die Aussage der Farbbezeich- Rot und Blau, Blau und Grün oder nung wird dort erläutert. Nach dieser Grün und Gelb mit Schwarzanteil. Beschreibung kann jede beliebige Farbe In Anlage 5 sind die Fassadenfarben mit exakt hergestellt werden. ihren Weiß-, Schwarz- und Buntanteilen beschrieben. Diese Anlage ist Bestand- teil der Satzung.

Bei der Neuherstellung eines Fassa- (6) denanstrichs ist es empfehlenswert stets Für farbliche Absetzungen in weißen vorher ein Probeanstrich auf einer klei- Fassaden sind die in Absatz 5 genann- nen Teilfläche der zu behandelnden ten hellen Farbtöne zu verwenden. Die Fassade auszuführen. Absetzungen in der Fassade sollten weiß sein oder ein Farbton zwischen weiß und der Fassadenfarbe, wenn die- se in den Farbtönen nach Absatz 5 ge- staltet ist.

(7) Gestrichene Putzflächen müssen matte Oberflächen haben.

(8) Die Farbe von Fassadengestaltungs- elementen wie Verbandhölzer oder ein- gelegte Hölzer vor Fachwerken, Brüs- tungen und Geländern sowie deren Tragkonstruktionen kann auch im Kon- trast zur Farbe der Außenwand stehen.

33 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 12

Die Tradition der Bäderarchitektur ist durch weiße und pastellfarbige Fassadenanstriche geprägt. Intensiv farbige oder plakative Neuanstrichfassungen würden die vorhandene Harmonie stören.

In einigen Bereichen sind Gebäude mit pastellfarbiger Grundfarbe vorhanden, in diesen Fällen sind die farblichen Absetzungen der Fassadengliederungs- elemente meist weiß gestrichen.

In bisher ausgeführte Gebäudeanstriche mit der charakteristischen Farbigkeit aus Weiß und Pastellfarben zeigen die ganze Pracht der Seebäderarchitektur. Die mit den Festlegungen der Satzung vor- genommene Einschränkung der Baufarbge- staltung soll die Harmonie und Ordnung in- nerhalb des Ortsbildes erhalten.

Dabei soll keine Monotonie entstehen. Für die farblichen Absetzungen innerhalb der Fassadenfläche kann aus einer aufeinander abgestimmten, großen Farbenvielfalt gewählt werden. Akzente können mit dekorativen Elementen gesetzt werden, deren Farbe auch im Kontrast zur Fassade stehen kann.

34 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Zu § 13 § 13 Dächer, Dachformen, Dachauf- bauten und –einschnitte, Dach- Der charakteristische Gesamteindruck eindeckungen der Dachlandschaft ist in Form und Hö- henentwicklung sowie Material und Far- (1) bigkeit zu erhalten. Bauliche Maßnah- Das Hauptdach der Pensionshäuser ist men müssen sich in diesen Gesamtein- als Satteldach, Walmdach oder Mansar- druck einfügen und ihn fördern. ddach auszubilden. Die Hauptfirstrich- Bedingt durch die geringe Dachneigung tung des Daches muss parallel oder als wichtiges Gestaltmerkmal der Pensi- senkrecht zur Straße verlaufen. Die onshäuser sind Dachaufbauten und Neigung der Hauptdachflächen liegt bei Dacheinschnitte für das Ortsbild unty- 15 bis 30 Grad. Bei einer Mansarddach- pisch. Sie dürfen deshalb nur auf der form beträgt die größte untere Dachnei- Rückseite der Gebäude ausgeführt wer- gung 75 Grad. den. Der Eindruck der geschlossenen Dachfläche darf aber auch dort nicht (2) zerstört werden. Dachaufbauten und - Die Firsthöhe der Vorbauten muss unter einschnitte müssen sich im Hinblick auf der Firsthöhe des Hauptdaches liegen. Proportion, Maßstäblichkeit und Kleintei- Bei den PHT E müssen die Spitzen der ligkeit an der Gesamtarchitektur des Vorbauten und der Schaugiebel über Gebäudes orientieren. Ihre Anordnung der Firsthöhe des Hauptdaches liegen. muss mit Bezug auf die Fassadenglie- derung (3) Bei einem Gebäude mit Mansarddach Bei der Mehrzahl der im Geltungsbe- als Hauptdach müssen die Vorbauten reich der Satzung vorhandenen Gebäu- mit einem vollen Geschoß über der de mit Mansarddach tritt diese Dachform Traufe des Mansarddaches ausgebildet optisch kaum in Erscheinung, da die werden. Die Vorbauten müssen ein Sat- Vorbauten die Fassade bestimmen. Das teldach mit der Firstrichtung senkrecht Mansarddach wird lediglich zwischen zur Straße haben. den Vorbauten und an den Gebäudesei- ten sichtbar. (4) In den Bereichen II – IV sind Dachauf- bauten, Dacheinschnitte und liegende Dachfenster nur auf der Gebäudeseite zulässig, die nicht von der Straße ein- sehbar ist. Im Bereich I (Promenade) dürfen diese weder auf der Promena- denseite noch auf der Bergstraßenseite ausgeführt werden.

(5) Die Breite von Dachaufbauten, Dach- einschnitten und liegenden Dachfens- tern darf 1,50 m nicht überschreiten. Die Gesamtbreite aller Dachaufbauten pro Dachseite darf höchstens 40% der First- länge betragen.

35 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Durch die geringe Neigung der Dachflä- (6) chen und die Höhe der Gebäude ist die Für die Dacheindeckung dürfen nur Ma- Dachfläche aus dem Straßenraum kaum terialien in roten, rotbraunen sowie Anth- sichtbar. Als Material für die Dachhaut razitfarbtönen verwendet werden. Me- wurde oft Teerpappe verwendet. Die talldeckungen als Zink- oder Kupfer- Ziegeleindeckung blieb den Mansarddä- Stehfalzdeckungen sind ebenfalls zuläs- chern und den Dächern mit größerer sig. Neigung vorbehalten. Für die Dachein- deckung der Villen bzw. Ferienhäuser im Baustil der Holzhäuser wurden häufig Holzschindeln verwendet. Die heutigen Materialien sind Bitumen- oder Schieferschindeln, besandete Bi- tumenbahnen, Metalleindeckungen aus Titanzink, Kupfer und verzinktem Stahl- blech.

36 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 13

Im Gebäudebestand sind als Dachfenster lediglich die in Mansarddächern häufiger vertreten. Der Ausbau der Dachgeschosse der für die Seebäderarchitektur typisch flach geneigten Dächer ist stark eingeschränkt, daher gibt es kaum andere Dachaufbauten oder – einschnitte.

Gestaltungsschwerpunkt der Pensionshäuser ist die Fassade. Die Dachfläche darüber soll geschlossen und ruhig wirken und damit einen zusammenfassenden Abschluss des Baukörpers bilden.

Um die Nutzung der wenigen Dächer mit größerer Neigung nicht zu behindern, sollten wie bei diesem Beispiel Dachaufbauten oder Dachfenster auf der Gebäuderückseite zuge- lassen werden. Es muss jedoch auch hier gelten, dass sich Dachaufbauten im Hinblick auf Proportionen, Maßstäblichkeit und Klein- teiligkeit an der Gesamtarchitektur des Ge- bäudes orientieren. Weiterhin sollen sie mit Bezug auf die Achsen der darunter liegenden Fenster abgeordnet werden.

37 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Zu § 14 § 14 Antennenanlagen

Satellitenschüsseln und Antennenanla- Parabolantennen und Antennenanlagen gen zerstören durch ihre Form und Grö- müssen so angebracht werden, dass sie ße jede Fassadenarchitektur. Sie dürfen von öffentlichen Flächen nicht einsehbar deshalb nicht an der Straßenfassade, sind. sondern nur im Hofbereich und an der Gebäudeseite angebracht werden. Da durch die Antennenbefestigung oftmals auch Schäden am Gebäude entstehen, sollte überprüft werden, ob die Antenne im Zusammenhang mit der Grundstück- seinfriedung (Zaun oder Hecke) oder ei-

nem Nebengebäude auf dem rückwärti- gen Grundstücksteil installiert werden kann.

38 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Zu § 15 § 15 Zusätzliche Bauteile

Balkone sind Freisitze oder Austritte, die (1) aus der Außenwand herausragen. Sie Balkone dürfen angebracht werden, sind auf auskragenden Trägern, Platten wenn ihre Auskragung weniger als 1,40 oder auf Konsolen gelagert. m und ihre Breite weniger als 2,50 m be- trägt. Von Gebäudeecken ist ein Ab- Für die Straßenfassaden der Pensions- stand von mindestens 50 cm einzuhal- häuser sind Balkone nicht typisch. Hier ten. wurden meist Loggia- Konstruktionen mit tragenden Seitenwänden verwendet. (2) Diese Freisitze wurden später fast aus- Für die Balkonnutzung erforderliche nahmslos ganz oder teilweise verglast Brüstungsgeländer sind als filigrane und bildeten dann die typischen Ve- Stabgeländer auszuführen. Windschut- randenvorbauten. zelemente sind auf der Innenseite der Ein Balkon kommt bei einigen Pensi- Geländer anzubringen und müssen aus onshäusern im obersten Geschoß an durchsichtigem Material bestehen. einer der Giebelwände vor. (3) Bei Nachweis des historischen Bestan- Zusätzliche vor die Fassade gestellte des können Balkone in ihrer ursprüngli- Bauteile, die die Baukörper- oder Fas- chen Größe, Form und Brüstungsgestal- sadengliederung verändern, sind nicht tung angebracht werden. erlaubt.

Angebaute Windfänge, Wintergärten (4) und Windschutzwände sind nur an Fas- Sonnenkollektoren, Photovoltaikanlagen saden erlaubt, die von öffentlichen Flä- und Wärmetauscher auf dem Dach chen nicht eingesehen werden können. müssen flächig in die Dachebene einge- Für im Geltungsbereich der Gestal- bunden werden. Sie müssen die Farbe tungssatzung bestehende Ein- und der Dachhaut haben. Zweifamilienhäuser sollten Ausnahmen möglich sein, wenn die Dimensionierung (5) dieser Anbauten im Vergleich zum Ge- Hauswindkraftanlagen auf dem Dach bäude gering ist. oder dem Grundstück müssen so ange- bracht werden, dass sie von öffentlichen Flächen nicht einsehbar sind.

39 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 15

Die Mehrzahl der Bansiner Pensionshäuser hat vollständig mit Fensterelementen geschlossene Verandenvorbauten. Bei einigen Gebäuden liegen wie hier zwischen den Verandenvorbauten offene (Links) oder geschlossene (Rechts) Loggien.

Hier ist die Loggia – Konstruktion der Vorbauten mit ihren tragenden Seitenwänden noch erkennbar. Durch die offene Vorderseite bleibt die Funktion des Freisitzes erhalten. Solche oder ähnliche Formen von offenen Freisitzen (oder verglasten Veranden) können auch heute bei Neubauten entstehen. Sie müssen den Anforderungen an Vorbauten aus dem § 4 der Satzung entsprechen und sich durch eine angemessene Maßstäblichkeit und Gestaltung in die Gesamtwirkung der Fassade einordnen.

40 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Zu § 16 § 16 Vordächer und Sonnenschutz- dächer Einrichtungen über Schaufenstern und Eingängen zum Witterungsschutz sind (1) notwendig. In einigen Bereichen ist es Vordächer dürfen nur im Bereich der auch notwendig, die im Schaufenster Hauseingänge ausgeführt werden. ausgestellten Waren gegen direkte Sonneneinstrahlung zu schützen. Diese (2) Notwendigkeiten stehen aber nicht sel- Vordächer dürfen Fassadengliede- ten im Konflikt mit der architektonischen rungselemente wie Gesimse oder Fens- Gestaltung des historischen Gebäudes ter einschließlich Fenstergewände nicht oder des durch die Seebäderarchitektur überschneiden oder verdecken. Sie geprägten Straßenraums. müssen lichtdurchlässig sein. Deshalb soll die Größe, Form und Farbe von Vordächern und Markisen auf die (3) Fassadengliederung abgestimmt sein. Vordächer dürfen nicht mehr als 1,20 m Leichtigkeit und Transparenz der Vordä- auskragen. Die maximale Breite der cher und Markisen sind dabei ein gutes Vordächer ergibt sich aus der Breite der Mittel, die kleinmaßstäblichen Fassaden Türöffnung, sie dürfen seitlich nicht nicht zu überfrachten. mehr als 50 cm breiter sein als die Tür- öffnung. Von Gebäudeecken ist ein Ab- stand von mindestens 50 cm einzuhal- ten.

(4) Sonnenschutzdächer dürfen nur im Be- reich III und IV (nördliche und südliche Seestraße) angebracht werden.

(5) Sonnenschutzdächer dürfen nicht fest- stehend gestaltet sein.

Bezug auf die Breite der einzelnen (6) Schaufenster Sonnenschutzdächer dürfen nur im Erd- geschoß angebracht werden.

(7) Sonnenschutzdächer dürfen Fassaden- gliederungselemente nicht überschnei- den oder verdecken. Sonnenschutzdä- cher müssen sich auf die Breite des ein- zelnen Schaufensters beziehen, sie dür- fen seitlich nicht mehr als 50 cm breiter sein als das Schaufenster.

41 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

(8) Sonnenschutzdächer dürfen nicht mehr als 1,20 m auskragen. Sie müssen seit- lich offen sein. Die Bespannungen müs- sen aus textilem Material sein, glänzen- de Materialien dürfen nicht verwendet werden. Die Farbe der Bespannung muss entsprechend der Anlage 4 auf die Fassadenfarben des Gebäudes abge- stimmt werden. Diese Anlage ist Be- standteil der Satzung.

(9) Der Sonnenschutz für Außenterrassen ist mit runden oder quadratischen Son- nenschirmen mit einem max. Durch- messer oder Kantenlänge von 5 m aus- zuführen. Zwischen den Schirmkanten muss ein Abstand von 1 m eingehalten werden. Das Material und die Farbe des Sonnenschutzes sind in der gleichen Form wie § 16 Abs. 8 (Sonnenschutzdä- cher) zu verwenden.

(10) Werbung auf Sonnenschutzdächern, - schirmen oder Markisen ist nicht zuläs- sig.

42 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN

Erläuterung zu § 16

Der Wetterschutz der Haustür wurde in den typischen Pensionshäusern durch das Zurücksetzen des Eingangs realisiert. Es gibt deshalb nur wenige Beispiele für Vordächer im vorhandenen Gebäude- bestand. Durch ihre filigrane Trag- konstruktion und die transparente Abdeckung stören sie den Gesamteindruck der Fassade nicht.

In der Geschäftszone (nördliche und südliche Seestraße) kann der Haupteingang eines Ladens oder einer Gaststätte mit einem leicht transparent gestalteten Vordach geschützt sein.

Diese Markisen sind auf die Breite des jeweiligen Schaufensters bzw. der Eingangstür abgestimmt. Die Markise ist aber seitlich nicht offen und macht somit den Sturzbereich nicht sichtbar. Die Bespannung besteht aus textilem Material.

43 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Zu § 17 § 17 Hausvorzonen zum öffentlichen Raum Die Gesamtanlage der Hausvorzone folgt regelmäßigen und symmetrischen (1) Gestaltungsprinzipien (neubarocke An- Die Grundstücksflächen zwischen Ge- lagen). Bei den kleineren Gebäuden im bäude und öffentlichem Raum (Straße, Ostteil der Promenade und westlich des Gehweg, Promenade), mit Ausnahme letzten Treppenabganges von der Berg- von Zufahrten und Zugängen, müssen straße zur Promenade sind freiere Ge- als Grünflächen mit Baum- oder Busch- staltungen angebracht, die den waldarti- pflanzen angelegt und erhalten werden. gen Charakter der Grundstücke nach- vollziehen. (2) Die Zufahrten und Zugänge vor den Ge- Befestigte Flächen ordnen sich der bäuden müssen durch kleinformatigen Symmetrie der Gesamtgestaltung unter. Plattenbelag oder Pflaster befestigt wer- Seitliche Schwerpunktsetzungen durch den oder eine Kiesoberfläche erhalten. einseitig vom Zugang angeordnete Ter- Befestigungen mit ungegliederter Ober- rassen sind zu vermeiden. Modische fläche wie Asphalt oder Beton dürfen Materialien wie Betonverbundpflaster, nicht ausgeführt werden. Dies gilt auch Klinker, Bodenfliesen, Waschbeton o.ä. für Terrassen und Freisitzflächen vor dürfen nicht verwendet werden. Gebäuden.

(3) Zu lange Böschungen können durch Höhenunterschiede zwischen Gebäude Terrassierungen unterbrochen werden, und öffentlichen Flächen sind als gestal- die als Freisitz oder als Schmuckanlage tete Böschungen auszuführen. Ge- (z.B. mit Bänken, Kübelpflanzen, Form- schoßhohe Stützmauern dürfen nicht bäumchen) dienen. hergestellt werden. Treppenanlagen

müssen in gerader Linie zum Gebäude

führen und können durch Terrassierun-

gen mit einem entsprechenden Podest

unterbrochen werden.

Im Bereich I (Promenade) und III (nörd- (4) liche Seestraße) wird für die Außengast- Eine Abgrenzung der Außengastrono- ronomie die Einfassung der Terrassen mie durch bauliche Einrichtungen wie mit Hilfe einer Windschutzverglasung eine Windschutzverglasung ist nur in ausgeführt. Die Windschutzanlage kann den Bereichen I (Promenade) und III eine saisonverlängernde Maßnahme für (nördliche Seestraße) zulässig. die gastronomische Versorgung der Gäste des Seebades Bansin sein. (5) Die Windschutzverglasung muss aus transparentem Glas und somit licht- durchlässig sein. Das Material und die Farbe des Rahmens müssen einen Be- zug zu den Gebäuden haben. Die ein- zelnen Windschutzelemente dürfen höchstens 1,50 m hoch und höchstens 1,00 m breit sein.

44 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Die Gestaltung der Windschutzvergla- (6) sung mit flächigen Werbeanlagen sollte Es ist nicht zulässig auf die Windschutz- nicht erfolgen, da dies den Gesamtein- anlage eine flächige Werbeanlage aus- druck des Gebäudes, in der Fassaden- zubilden. Das Abringen von Werbeanla- gliederung und Gestaltung, zerstört. gen ist in Form von Einzelbuchstaben zulässig. Der Anteil dieser Werbeschrif- ten darf 5% der Gesamtfläche, einer einzelnen Windschutzverglasung, nicht überschreiten.

(7) Die Werbeschriften sind generell waage- recht anzubringen.

(8) Ausnahmen sind nur in Einzelfällen zu- lässig und müssen gestalterisch be- gründet sein.

45 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN

Erläuterung zu § 17

Die Hausvorzonen sind nicht nur flächig zu bepflanzen sondern räumlich, d.h. auch in der Vertikalen, intensiv mit kleineren Bäumen und Sträuchern zu gestalten. Rasenflächen sind zu vermeiden, sie bleiben als Charakteristikum der Promenade vorbehalten (Rasenspiegel). Stattdessen sollen (auch für Böschungen) bodendeckende Wildstauden oder Gehölze (Efeu) verwendet werden.

Die Artenwahl für die Bepflanzung soll sich an den zur Entstehungszeit des Seebades üblichen Mustern orientieren. Bevorzugt sind hochwachsende immergrüne Sträucher (Buxbaum, Rhododendron, Lorbeerkirsche, Stechpalme, Pieris, Berberitzen u.ä.) oder kleinere Nadelbäume (Eibe, Lebensbaum, Scheinzypresse, Wacholder).

Statt Modepflanzen der Zeit nach 1945 (z.B. Zwergmistel, Wacholder, Essigbaum) sollten Arten mit Tradition verwendet werden wie z.B. Flieder, Falscher Jasmin, Forsythie, Hasel, Hortensie, Liguster, Scheinquitte, Schneeball und Schneebeere.

Die zum Teil heute noch als Waldrelikte erhaltenen großen Einzelbäume (meist Kiefer oder Buche) können punktuell zwischen oder vor den Gebäuden stehen. Teilweise – besonders bei Verlust vorhandener – sollten entsprechende Großbäume nachgepflanzt werden.

Das Beispiel für eine Windschutzanlage im Bereich III (nördliche Seestraße) ist als nicht störend zu betrachten, auf Grund der transparenten Ausführung und einer zurückhaltenden Werbebeschriftung.

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GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung Festsetzungen

Zu § 18 § 18 Einfriedungen

Die Festlegungen sollen auch für Ter- (1) rassenbegrenzungen und Geländer an- Einfriedungen sind als Zäune oder He- gewendet werden. cken auszuführen, Sie dürfen nicht hö- her als 1,20 m sein. Beispiele für seebadtypische Einfrie- dungen: (2) Zäune aus Holz sind aus senkrecht ste- henden Latten mit Zwischenräumen herzustellen. Pfeiler müssen geputzt und mit hellem Anstrich versehen sein.

(3) Zäune aus Metall sind in filigraner Form auszuführen, Sie sind mit deckenden Beschichtungen auszuführen. Metalli- sche Oberflächen sowie Maschendraht sind nicht zulässig.

(4) Mauern oder Wälle dürfen an öffentli- chen Flächen nicht ausgeführt werden. Ausgenommen sind durch die Gelände- höhe bedingte Stützmauern. Deren aus Holz Oberflächen sind durch Bepflanzung zu (häufig in Verbindung mit Hecken) verdecken.

aus Metall

47 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 18

Das Ortsbild des Seebades wird nicht nur durch den Gebäudeabstand geprägt, auch das Grün spielt eine entscheidende Rolle. Der charakteristische Eindruck entsteht durch das Zusammenwirken von Bepflanzungen im öffentlichen und privaten Raum sowie den natürlichen Bewuchs. Die gegenseitige Ergänzung bestimmt sowohl das Bild der einzelnen Straßenräume innerhalb des Ortes als auch das der Promenadenzone. Die vorhandene großzügige Weiträumigkeit kann nur erhalten und entwickelt werden, wenn die Vorzonen der Gebäude, die zum großen Teil private Flächen sind, optisch nicht durch hohe Mauern oder blickdichte Zäune abgeschottet werden.

Wind- und Sonnenschutz ist wenn nötig mit pflanzlichen Mitteln (höherer geschnittene Hecken, Pflanzung, berankte Spaliere) oder durch temporäre Ausstattungselemente „weiße Holzkonstruktionen, textile Bespannung o.ä.) auszuführen. Die Gestaltung von torartigen Zugangsüberdachungen sowie Informationsaushängen muss sich an der Gebäudefassade und Einfriedung orientieren oder in diese integriert sein.

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II Werbeanlagen

Zu § 19 § 19 Gestaltung und Anordnung von Werbeanlagen Werbeanlagen und Automaten sind so zu gestalten, anzuordnen, zu errichten (1) und zu unterhalten, dass sie nach Maß- Werbeanlagen an der Fassade und frei- stab, Gliederung, Werkstoff und Farbe stehende Werbeanlagen sind im Bereich das Erscheinungsbild der baulichen An- I (Promenade) sowie in den Bereichen lagen, mit denen sie verbunden sind, III und IV (nördliche und Südliche See- nicht beeinträchtigen und sich in das Er- straße) zulässig. scheinungsbild der baulichen Anlagen, mit der sie verbunden sind, nicht beein- (2) trächtigen und sich in das Erschei- Werbeanlagen sind an Gebäuden als nungsbild der sie umgebenen baulichen Einzelbuchstaben oder mit einer trans- Anlagen und das Straßenbild sowie parenten Trägerplatte mit Abstandshal- dessen geschichtlichen, baukulturellen, ter auf die Fassade zu setzen oder zu architektonischen und ortsbildprägenden malen. Sie sind individuell zu gestalten. Charakter einfügen. Für freistehende Werbeanlagen ist der § 23 Abs. 5 dieser Satzung anzuwenden.

(3) Bei Anbringung von mehr als zwei Schildern pro Fassade sind diese ge- stalterisch einheitlich und unmittelbar nebeneinander anzubringen.

(4) Werbeanlagen die Fassadengliede- rungselemente überschneiden sind un- zulässig.

So nicht! (5) Werbeanlagen an Fassaden dürfen nur im Bereich des Erdgeschosses und un- terhalb der Fensterbrüstung des 1. Obergeschosses angebracht werden. Aufschriften von Gebäudenamen kön- nen auch über den Fenstern des 1. Obergeschosses oder im Brüstungsbe- reich des 2. Obergeschosses ausgeführt werden.

Werbeanlagen nur im Erdgeschossbereich eines Gebäudes

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(6) Zwischen Gebäudekante und der Wer- beanlage soll ein Mindestabstand von 50 cm eingehalten werden.

(7) Werbeanlagen nebeneinander liegende Fassadenabschnitte dürfen nicht zu ei- ner durchlaufenden Werbeanlage zu- sammengefasst werden.

(8) Werbeschriften sind generell waage- recht anzubringen.

50 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Erläuterung zu § 19

Handel und Gewerbe brauchen Werbung. Es ist jedoch notwendig, Art und Ausmaß von Werbeanlagen mit den ebenso berechtigten Wünschen der Bevölkerung nach der Erhaltung und Gestaltung des Ortsbildes so in Einklang zu bringen, dass beide Anliegen gleichermaßen berücksichtigt werden. Grundsätzlich sollte auch gelten, dass im historisch geprägten Seebad die kleinmaßstäbliche Bebauung nicht als Reklameträger anzusehen ist, auf der Werbung beliebig groß und aufdringlich angebracht werden kann.

Der Gesamteindruck eines Gebäudes wird von direkt auf die Fassade gesetzten oder gemalten Einzelbuchstaben am wenigsten beeinträchtigt. Eine senkrecht (und damit schlechter) lesbare Schrift würde das Harmonieempfinden beim Betrachten dieser Ladenfassade stören.

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§ 20 Abmessungen von Werbe- anlagen

(1) Werbeanlagen sind flach auf der Au- ßenwand des Gebäudes anzubringen. Sie dürfen nicht mehr als 10 cm gegen- über der Fassadenfläche vorspringen. Abweichend davon dürfen individuell gestaltete Symbole als Ausleger bis zu 1,00 m gegenüber der Fassadenfläche auskragen, sofern ihre Ansichtsfläche (äußere Umgrenzung) nicht mehr als 0,50 m² beträgt. Sie sollen im Brüs- tungsfeld des 1. Obergeschosses ange- bracht werden.

(2) Die Summe der Breiten der Werbeanla- gen pro Fassade darf 50 % der jeweili- gen Fassadenabschnittsbreite nicht überschreiten, jedoch nicht mehr als 4,00 m betragen. Bei Eckgebäuden gilt die angegebene Gesamtbreite aller Werbeanlagen nur für eine Fassade. An weiteren Fassaden eines Eckgebäudes dürfen Werbeanlagen nur 50% der sonst zulässigen Gesamtbreite aufweisen.

(3) Die größte Höhe der Werbeanlagen darf 40 cm betragen. Nur einmal verwendete Zeichen oder Symbole dürfen 50 cm hoch sein.

Hauptfassade

Weitere Fassade am öffentlichen Straßenraum: Hier dürfen höchstens 50% der höchst zulässigen Gesamtbreite für Werbeanlagen angebracht werden.

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Darstellung

Eine kastenförmige Werbeanlage zerstört die Wirkung der Gliederungselemente historischer Gebäudefassaden. Hier wird durch den zu weit hervorstehenden Kasten der Vorsprung des Gesimses aufgehoben.

Der Vorteil der flach auf der Außenwand angebrachten Einzelbuchstaben gegenüber der kastenartigen Werbeanlage des Hotelgebäudes ist hier deutlich sichtbar.

Eine „Wand“ von quergestellten Werbekästen und flächigen Auslegern beeinträchtigt den historischen Straßenraum.

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Zu § 21 § 21 Lichtwerbung

Lichtwerbung erscheint heutzutage un- (1) verzichtbar, doch für Seebäderarchitek- Kastenförmige Lichtwerbeanlagen dür- tur ist diese Art der Werbung problema- fen nicht angebracht werden. Es dürfen tisch. Durch ihre starke, alles übertö- nur leuchtende Einzelbuchstaben oder nende Leuchtkraft steht sie im Gegen- Schriftzüge verwendet werden. satz zur Kleinmaßstäblichkeit der Fas- sade und des Straßenraums. Besonders (2) die selbstleuchtenden Plastikkästen ste- Lichtwerbung darf nicht mit wechseln- hen im Kontrast zu einer historischen dem oder bewegtem Licht erfolgen. Fassade. Tagsüber stellen sie darüber hinaus einen massigen Fremdkörper in (3) der Fassade dar. Deshalb sollen diese Die Verlegung der Leitungszuführung großflächigen leuchtenden Kästen zur muss unter der Fassadenoberfläche er- Werbung untersagt und stattdessen an- folgen. dere, weniger störende Alternativen vor- geschlagen werden. (4) Als Werbeanlagen sind Anlagen zuläs- Die Anleuchtung von Werbeanlagen ist sig welche die Werbeschrift an die Ge- erlaubt. Einzelbuchstaben oder Zeichen bäudewand projektieren und der Wer- können hinterleuchtet werden. bemaßnahme dienen können. Die größ- te Höhe der Werbeanlagen darf 60 cm Die Nutzung von Werbeanlagen, welche und die größte Breite darf 60 cm, auf ei- die Werbeschrift an die Gebäudewand ner Fassadenseite, betragen. projektieren. Dies sollte in einer Art und Weise erfolgen, welche nicht den Ge- (5) samteindruck der Fassadengestaltung Die technischen Anlagen, sowie not- zerstört und das ortsbildprägende Stra- wendigen technischen Einrichtungen ßenbild negativ beeinflusst. sind in der Art und Weise zu verbauen, dass sie nicht vom öffentlichen Raum einsehbar sind bzw. das ortsbildprägen- de Straßenbild beeinflussen.

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Erläuterung zu § 21

Der selbstleuchtende, in den Straßenraum hineinragende Kasten stört am Tag als massiver Fremdkörper. Nachts wird der angenehme Eindruck der Fassade durch die zu starke Leuchtkraft dieser Werbung negativ beeinflusst. Die Beleuchtung der Auslagen im Laden würde als Hinweis auf das Geschäft völlig ausreichen.

Solch ein filigraner Schriftzug ordnet sich in die Fassadengestaltung ein.

Dieser filigrane Schriftzug aus Einzelbuchstaben auf einer transparenten Trägerplatte in diesem Fall einer Plexiglasscheibe, stört den Eindruck der Fassade nicht. Nachts wird der Restauranteingang wirkungsvoll hervorgehoben, ohne dass die Werbung der Fassade Konkurrenz macht.

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§ 22 Werbeanlagen auf Schaufenstern

(1) Plakate und Beschriftungen dürfen auf Fenster- und Schaufensterscheiben nur angebracht werden, wenn eine Höhe von 30 cm und eine Fläche des Werbe- feldes von 10 % der Scheibenfläche nicht überschritten werden.

§ 23 Warenautomaten, Schaukästen und freistehende Werbeanlagen

(1) Schaukästen dürfen nur auf Fassaden angebracht werden, wenn sie nicht grö- ßer als 0,20 m² sind. Größere Schau- kästen und Warenautomaten dürfen nur in Gebäudenischen, Durchgängen oder als Bestandteil von Schaufenstern an- gebracht werden; sie dürfen nicht in öf- fentliche Verkehrsflächen hineinragen.

(2) Warenautomaten und Schaukästen dür- fen Fassadengliederungselemente nicht überschneiden oder verdecken.

(3) Warenautomaten müssen weiß oder im Farbton der Absetzungen der Fassade gehalten sein.

(4) Beschriftungen auf Warenautomaten und Schaukästen dürfen eine Höhe vom 10 cm nicht überschreiten.

(5) Freistehende Werbeanlagen dürfen eine Größe der Werbefläche von 0,8 m² nicht überschreiten. Der Standort darf sich nur im Zugangs- bzw. Eingangsbereich zu dem Grundstück befinden und muss gestalterisch in diesen integriert werden. Die Werbung muss auf das Angebot am Standort gerichtet sein.

(6) Die maximale zulässige Höhe der frei- stehenden Werbeanlage ist 3,50 m.

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Erläuterung zu § 22 und § 23

Schaufenster, die mit grellfarbigen Zetteln oder Folien flächig beklebt oder mit übergroßer Bemalung oder Beschriftung versehen sind, wirken im historischen Bereich störend. Deshalb soll die Nutzung des Schaufensters als überdimensionale Werbeanlage unterbunden werden.

Hier sind die Gestaltung der Eingangstür und des Schaufensters werbewirksam. Die zurückhaltende Schriftwerbung auf der Fensterscheibe lässt den Blick in das Cafe frei, dem Betrachter wird ein Eindruck des Ambientes des Innenraums vermittelt.

Der Schaukasten, für die Speisen- und Getränkekarten, der Gastronomie darf bis zu 0,20 m² groß sein

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Gestaltungssatzung OrtszentrumGESTALTUNGS Seebad BansinSATZUNG der Gemeinde OstseebadORTSZENTRUM Heringsdorf SEEBAD BANSIN

Seite 59 von 64 Gestaltungssatzung Ortszentrum Seebad Bansin der Gemeinde Ostseebad HGESTALTUNGSeringsdorf SATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Anlage 2

Bereich I Promenade

Bereich II Wohnort

Bereich IV Bereich III südliche nördliche Seestraße Seestraße

Abgrenzung der Teilbereiche

60 von 64 Gestaltungssatzung OrtszentrumGESTALTUNGS Seebad SATZUNGBansin der Gemeinde OstseebadORTSZENTRUM Heringsdorf SEEBAD BANSIN 3

Grundstücke gemäß § 1 Abs. 3

Seite 61 von 64 Gestaltungssatzung Ortszentrum Seebad Bansin der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Anlage 4a

Baufluchtlinie

Seite 62 von 64 Gestaltungssatzung Ortszentrum Seebad Bansin GESTALTUNGSSATZUNG der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Anlage 4b 0

Baufluchtlinie

Seite 63 von 64 GESTALTUNGSSATZUNG ORTSZENTRUM SEEBAD BANSIN Anlage 5

Beschreibung der Fassadenfarben

Die Angaben erfolgen nach der skandinavischen Farbnorm NCS (Natural Color System). Am folgen- den Beispiel wird die Aussage der NCS – Farbbezeichnung erläutert:

0510 – R 70 B Nuance der Zusammensetzung des Gesamtfarbe enthaltenen Bunttons

5% Schwarzanteil Der Buntanteil (hier 10% der Gesamtfarbe 10% Buntanteil und besteht aus 30% Rotanteil und der Rest, also 70% Blauanteil. 85% Weißanteil

Die verwendeten Farbbezeichnungen sind Y (Gelb), R (Rot), B (Blau) und G (Grün).

Grundfarbe der Fassade

Statt reinem Weiß soll Weiß mit bis zu 5% Schwarzanteil verwendet werden (rein Grau 0500–N) oder eine Farbe mit bis zu 2% Buntanteil, also: gelblicher Grauton 0502–Y bläulicher Grauton 0502–B rötlicher Grauton 0502–R grünlicher Grauton 0502–G

Farbliche Absetzungen

. rein Grau mit bis zu 15% Schwarzanteil und mindestens 85% Weißanteil 1500–N

. eingefärbte Grautöne mit bis zu 15% Schwarzanteil, 1502–Y bis zu 5% Buntanteil (reines Gelb, Rot, Blau oder Grün) 1502–R und mindestens 83% Weißanteil 1502–B 1502–G

. gräuliche Töne mit bis zu 15% Schwarzanteil, 1505–Y20R bis 5% Buntanteil (variable Anteile aus Gelb und Rot, 1505–R20B Rot und Blau, Blau und Grün oder Grün und Gelb; die 1505–B20G angegeben Farbmuster sind nur Beispiel für die Mischung) 1505–G20Y und mindestens 80% Weißanteil

. Bunttöne ohne Schwarzanteil

mit bis zu 30% Buntanteil aus reinem Gelb 0030–Y oder aus Gelb und bis zu 30% Rot 0030–Y30R oder aus Rot und 60 bis 80% Blau 0030–R70B und mindestens 70% Weißanteil

mit bis zu 10% Buntanteil aus Blau und bis zu 20% Grün 0010–B20G oder aus Grün uns Gelb 0010–G50Y und mindestens 90% Weißanteil

. Bunttöne mit Schwarzanteil

mit bis zu 10% Schwarzanteil und bis zu 20% Buntanteil aus reinem Gelb 1020–Y oder aus variablen Anteilen Gelb und Rot 1020–Y30R und mindestens 70% Weißanteil

mit bis zu 10% Schwarzanteil und bis zu 10%Buntanteil aus reinem Rot 1010–R oder aus variablen Anteilen Rot und Blau 1010–R70B oder aus reinem Blau 1010–B oder aus variablen Anteilen Blau und Grün 1010–B50G oder aus reinem Grün 1010–G oder aus variablen Anteilen Grün und Gelb 1010–G50Y und mindestens 80% Weißanteil

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