Anmerkungen Einleitung
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
),- 7dc[hakd][d ;_db[_jkd] 1 Erdmann Neumeister hatte in Leipzig Poetik-Vorlesungen gehalten, die er Hu- nold zur Verfügung stellte, da er sie als Pfarrer nicht selbst publizieren wollte. Hunold bringt diese Poetik unter seinem Pseudonym Menantes 1707 erstmals heraus. Menan- tes: Die Allerneueste Art, zur Reinen und Galanten Poesie zu gelangen. Allen Edlen und die- ser Wissenschafft geneigten Gemühtern, zum vollkommenen Unterricht, mit überaus deutlichen Regeln und angenehmen Exempeln ans Licht gestellet. Hamburg 1728/1707. Siehe das ge- samte Kapitel XIX. Von der Opera. S. 394–414, hier S. 412. Zur Würdigung und Analy- se dieser Poetik siehe Viswanathan, Ute-Maria Suessmuth: Die Poetik Erdmann Neu- meisters und ihre Beziehung zur barocken und galanten Dichtungslehre. University of Pittsburgh 1989, S. 86f. Im Folgenden werden die Quellentexte bei der Erstzitation aus- führlich mit bibliographischen Angaben versehen, danach gibt es Kurztitel. 2 Neumeister hat das Libretto von Thomas Corneille zur Oper Bellerophon Paris 1679 übersetzt. Diese Übersetzung haben Hunold und Barthold Feind rezipiert, die beide zwischen 1702 und 1706 in Hamburg in derselben Wohnung lebten. Zu dieser Zeit war Hunold im Besitz von Neumeisters Manuskript. Vgl. Viswanathan, 1989, S. 92f und FN 108, S. 144. Feind arbeitete Bellerophon um zu einer Huldigungsoper an- lässlich der Hochzeit des preußischen Königs Friedrichs I. mit der Mecklenburgischen Prinzessin Sophie Louise. D-Hs 124 in MS 639/3:7. Vgl. Marx, Hans Joachim; Schrö- der, Dorothea: Die Hamburger Gänsemarkt-Oper. Katalog der Textbücher (1678– 1748). Laaber 1995, S. 80. 3 Vgl. Martens, Wolfgang: Die Botschaft der Tugend. Die Aufklärung im Spiegel der deutschen Moralischen Wochenschriften. Stuttgart 1968, Kapitel 5. Galantes We- sen und Äußerlichkeit, S. 354–370. 4 Mattheson, Johann: Der Musicalische Patriot. Hamburg 1728, fotomechanischer Neudruck Leipzig 1975, S. 176. 5 Zwischen 1678 bis 1738 wurde die Hamburger Oper von einem Ensemble be- spielt. Nachdem sich 1738 der letzte Pächter zurückgezogen hatte, wurde die Bühne an reisende Schauspiel- und Operntruppen wie etwa an Pietro Mingotti vermietet. Auch Caroline Friederike Neuber, bekannt als «die Neuberin», spielte hier zwischen 1738– 1740. 1757 wurde das baufällige Gebäude abgerissen. Vgl. Wendt, Joachim R. M.: Neu- es zur Geschichte der Hamburger Gänsemarktoper. In: Marx, Hans Joachim (Hg.): Bei- träge zur Musikgeschichte Hamburgs vom Mittelalter bis in die Neuzeit. Hamburger Jahrbuch für Musikwissenschaft. Frankfurt/Main, Berlin, Bern 2000, Bd. 18, S. 177– 193. Sehr ergiebig: Wenzel, Joachim E.: Geschichte der Hamburger Oper. Chronolo- ),. gie der Hamburger Oper von 1678 bis 1978. Musik-, Bau- und Stadtgeschichte. Daten, Werke, Komponisten, Hamburg 1978. Mit Ergänzungsband Hamburg 1980. 6 So steht auf der letzten blanken Seite eines in Hamburg aufbewahrten Librettos von Esther (1680) das handschriftliche Bekenntnis: «dein, dein, mein hertz.» D-Hs 11 in MS 639/3:1. Vgl. Marx; Schröder, 1995, S. 17. 7 Die vier bedeutendsten Bestände Hamburgischer Operntexte befinden sich in Hamburg, Berlin, Weimar und Brüssel, doch existieren etliche weitere Sammlungen. Vgl. Marx; Schröder, 1995, S. 10f. Grundlage meiner Arbeit ist der Hamburger Be- stand. 8 Vgl. Mattheson, 1728/1975. 22.–24. Betrachtung, S.177–200. Er listet Opern bis 1728 auf. 9 Burney, Carl: Tagebuch einer musikalischen Reise durch Frankreich und Itali- en. Aus dem Englischen übersetzt von C.D. Ebeling, Hamburg 1772, S. 178. Burney schreibt, dass die Stadt Hamburg «lange wegen ihrer Opern berühmt gewesen» ist, doch leider habe er dort keine Opern mehr sehen können. 10 Vgl. Marx; Schröder, 1995, S. 7 und S. 10. 11 Beispiele aus der mittlerweile umfangreichen Literatur vgl. Bußmann, Hadumod; Hof, Renate (Hg.): Genus. Geschlechterforschung / Gender Studies in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Stuttgart 2005; Engel, Gisela; Hassauer Friederike; Rang, Bri- ta; Wunder, Heide (Hg.): Geschlechterstreit am Beginn der europäischen Moderne. Die Querelle des Femmes. Königstein/Taunus 2004. Wunder, Heide; Engel, Gisela (Hg.): Geschlechterperspektiven. Forschungen zur Frühen Neuzeit. Königstein/Tau- nus 1998. 12 Vgl. Jahn, Bernhard: Das Libretto als literarische Leitgattung am Ende des 17. Jahrhunderts? Zu Zi(e)glers Roman: Die asiatische Banise und seine Opernfassungen. In Sent, Eleonore (Hg.): Die Oper am Weißenfelser Hof. Rudolstadt 1996. Weißenfel- ser Kulturtraditionen, Bd. 1, S. 143–169. Jahn betont die Polyfunktionalität des Lib- rettos, das privat und öffentlich gelesen wird. Außerdem weisen Libretto und Roman, trotz der verschiedenen Gattungstraditionen, Übereinstimmungen im Hinblick auf Gebrauchsfunktionen und Strukturen auf. Insbesondere auf die galanten Dichter ha- be das Libretto eine große Anziehungskraft ausgeübt. Ende des 17. Jahrhunderts seien Romane und Libretti «gleichermaßen unter dem Gesichtspunkt der galanten conduite gelesen» worden (S. 161). Dabei lieferten Romane und Opernlibretti «Verhaltensschab- lonen für affektive Standardsituationen». 13 Vgl. Neumeister/Hunold, 1728/1707, S. 408. 14 Vgl. Grewe, Andrea: Die Querelle des Femmes im italienischen Theater des Cin- quecento. In: Engel; Hassauer; Rang; Wunder (Hg.), 2004, S. 172–186. Grewe hat dafür vier Bedingungen ausgemacht: «mit der Präsenz von Frauen im Zuschauerraum, auf der )-% 6cbZg`jc\Zc Bühne, als ‹Subjekt› dramatischer Handlung im doppelten Sinn sowie schließlich als Autorin» (S. 181). 15 Bertheau, Franz R.: Chronologie zur Geschichte der geistigen Bildung und des Unterrichtswesens in Hamburg von 831 bis 1912. Hamburg 1912, S. 113. Hier heißt es unter «1678, Januar 2. Eröffnung der ersten deutschen Oper am Gänsemarkt durch Gerhard Schott mit dem biblischen Singspiel Adam und Eva. Die ersten Mitglieder dieser Oper sind Studenten und Chorschüler, wie Rauch, Mattheson, Hotter. Kompo- nisten sind die Kirchenmusiker. Noch im 18. Jahrhundert haben mehrere Lehrer und Kantoren des Johanneums für diese Oper gedichtet und komponiert» (S. 98). Aus dem Jahr 1681 wird berichtet, dass nach längerer Pause seit 1639 erstmals wieder Schuldar- stellungen unter dem Rektorat von Gottfried Voigt eingeführt werden, dialogisierende Redeübungen, meist in lateinischer Sprache (S. 99). Weiter heißt es: «Unter dem Rek- torat von Johann Samuel Müller erreichte die Vorliebe für die dramatische Dichtkunst im Johanneum und in den übrigen Knabenschulen Hamburgs sowie die Teilnahme der Gelehrten und Schüler an den öffentlichen Schaubühnen ihren Höhepunkt. Sehr beliebt ist Müllers Redeübung ‹Vom Kaiser Nero›. Sie wird 1748 vom 12.–15. Februar zuerst mit großem Erfolg aufgeführt.» Über die Rolle der Agrippina bemerkt Müller: «Es ist nicht nötig, daß sie in Frauenkleidern erscheine» (S. 113). Möglicherweise tru- gen Jungen in früheren Stücken Frauenkleider. Müller hat mindestens 5 Libretti für die Gänsemarkt-Oper geschaffen bzw. nach Vorlagen bearbeitet. 16 Vgl. Bertheau, 1912, S. 106. Hier wird auf die Publikation der «Hamburgischen Kirchen- und Schulkonstitution in denen unter ihrer Jurisdiktion belegenen Länder» vom 22.10.1703 hingewiesen, allerdings ohne ausdrückliche Angaben über das Ge- schlecht der Schüler und Lehrer. Das Verbot der Winkelschulen ließ sich aber nicht nachhaltig durchsetzen. 17 Vgl. Rüdiger, Otto: Geschichte des Hamburgischen Unterrichtswesens. Ham- burg 1896. Festschrift für die Deutsche Lehrer-Versammlung, Pfingsten 1896 zu Ham- burg. Hier insbesondere Kapitel IV. «Das 18. Jahrhundert», S. 46–58. Vgl. Lehberger, Rüdiger: Schule in Hamburg. Ein Führer durch Aufbau und Geschichte des Hambur- ger Schulwesens. Hamburg 2006, S. 99. Auf einer Viertelseite wird hier die Mädchen- bildung im 18. Jahrhundert abgehandelt. Zwar habe es nach der Reformation auch Unterricht für Mädchen gegeben, der aber lange auf einem niedrigen Niveau blieb. Hö- here und fremdsprachliche Bildung sei ihnen im Privatunterricht von ausländischen Sprachmeistern vermittelt worden. 18 Vgl. Olsen, Solveig: Aurora von Königsmarck’s Singspiel: Die drey Töchter Cecrops. In: Daphnis, Band 17, Heft 3, 1988, S. 467–480, hier S. 469f. 19 Vgl. Mattheson, 1728/1795, S. 178. Aber auch Johann Wolfgang Franck wird als möglicher Komponist genannt: Marx; Schröder, 1995, S. 132. )-& 20 Vgl. Jürgens, Ursula: «Das Theater am Gänsemarkt zu Hamburg – die erste deut- sche Bürgeroper». In: Programmheft zur Premiere von Reinhard Keiser: Der lächerliche Prinz Jodelet, Hamburgische Staatsoper, 22. Februar 2004, S. 32–37. Überarbeiteter und gekürzter Text, der vollständig erschienen ist unter dem Titel: «Barockoper in Ham- burg 1678–1738». In: Busch, Max W.; Dannenberg, Peter (Hg.): Die Hamburgische Staatsoper. 1: 1678–1945. Bürgeroper – Stadt-Theater – Staatsoper. Zürich 1988, S. 13– 40. 21 Erst in den letzten Jahren sind kritische Studien über höfisches Frauenleben er- schienen, wie Keller, Katrin: Hofdamen. Amtsträgerinnen im Wiener Hofstaat des 17. Jahrhunderts. Wien 2005. 22 Meyer, Reinhart (Hg.): Die Hamburger Oper 1678–1730. 3 Bände und ein 4. Kom- mentarband, Millwood N.Y. 1984, hier 4. Bd. 1984, S. 80. 23 Vgl. Kopitzsch, Franklin; Tilgner, Daniel (Hg.): Hamburg Lexikon. 3. durchges. Auflage, Hamburg 2005, S. 67. Die Bevölkerung wuchs stetig. Sie wird für 1675 mit 68 000 geschätzt. Erst ab 1811 liegen verlässliche Einwohnerzahlen vor. 24 Leider gibt es für die Frühaufklärung in Hamburg noch keine Studie, die ver- gleichbar wäre mit Kopitzsch, Franklin: Grundzüge einer Sozialgeschichte der Aufklä- rung in Hamburg und Altona. 2., ergänzte Auflage, Hamburg 1990. Laut Hildegard