Stefan Creuzberger, Dierk Hoffmann (Hrsg.) „Geistige Gefahr“ Und „Immunisierung Der Gesellschaft“ Schriftenreihe Der Vierteljahrshefte Für Zeitgeschichte Sondernummer

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Stefan Creuzberger, Dierk Hoffmann (Hrsg.) „Geistige Gefahr“ Und „Immunisierung Der Gesellschaft“ Schriftenreihe Der Vierteljahrshefte Für Zeitgeschichte Sondernummer Stefan Creuzberger, Dierk Hoffmann (Hrsg.) „Geistige Gefahr“ und „Immunisierung der Gesellschaft“ Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Sondernummer Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin herausgegeben von Helmut Altrichter, Horst Möller, Andreas Wirsching Oldenbourg Verlag München 2014 Stefan Creuzberger, Dierk Hoffmann (Hrsg.) „Geistige Gefahr“ und „Immunisierung der Gesellschaft“ Antikommunismus und politische Kultur in der frühen Bundesrepublik Oldenbourg Verlag München 2014 Herstellung: Karl Dommer Titelbild: Plakat der CDU-Bundesgeschäftsstelle Bonn zur Bundestagswahl 1953; Bundes- archiv, Plak 104-TA4235-018 [linkes Bild]. Plakat der „Freiheit-Aktion der Jugend“ (Bonn) zu den Weltjugendfestspielen in Ost-Berlin (1951); Bundesarchiv, Plak 005-045-023 [rechtes Bild]. Einbandgestaltung: hauser lacour Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhand- lungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. © 2014 Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH Rosenheimer Straße 143, 81671 München, Deutschland www.degruyter.com/oldenbourg Ein Unternehmen von De Gruyter Gedruckt in Deutschland Dieses Papier ist alterungsbeständig nach DIN/ISO 9706. ISBN 978-3-486-74708-9 eISBN 978-3-486-78104-5 ISSN 1863-3129 Inhalt Stefan Creuzberger und Dierk Hoffmann Antikommunismus und politische Kultur in der Bundesrepublik Deutschland. Einleitende Vorbemerkungen . 1 I. Ursprünge und Rahmenbedingungen des Antikommunismus Andreas Wirsching Antikommunismus als Querschnittsphänomen politischer Kultur, 1917–1945 15 Bernd Greiner Antikommunismus, Angst und Kalter Krieg. Eine erneute Annäherung ...... 29 II. Versuchte Einflussnahme: Die Westpolitik der DDR Heike Amos Die Westpolitik der DDR 1949 bis Mitte der 1960er Jahre. Institutionelle Voraussetzungen, Apparate und politische Konzeptionen.................. 43 Dierk Hoffmann Kampf um die deutsche Öffentlichkeit. Westreisen und andere Aktivitäten der SED-Führung bis Anfang der 1950er Jahre........................... 59 Michael Lemke Die Wahrnehmung des westdeutschen Antikommunismus durch die SED/DDR . 75 III. Zwischen Abwehr und Offensive: Träger des Antikommunismus Stefan Creuzberger Kampf gegen den inneren Feind. Das gesamtdeutsche Ministerium und der staatlich gelenkte Antikommunismus in der Bundesrepublik Deutschland . 87 Lars Lüdicke Adenauer als Außenpolitiker und der Antikommunismus im Auswärtigen Amt . 105 Rüdiger Thomas Zur Auseinandersetzung mit dem deutschen Kommunismus in der Bundeszentrale für Heimatdienst. Eine kritische Sondierung im Umfeld des KPD-Verbots....................................................... 123 Corinna Franz „Wir wählen die Freiheit!“ Antikommunistisches Denken und politisches Handeln Konrad Adenauers . 145 VI Inhalt Michael Schwartz Antikommunismus und Vertriebenenverbände: Ein differenzierter Blick auf scheinbar Eindeutiges in der frühen Bundesrepublik Deutschland . 161 Thomas Brechenmacher Katholische Kirche und (Anti-)Kommunismus in der frühen Bundesrepublik 177 Mirjam Loos Antikommunistische und anti-antikommunistische Stimmen im evangelischen Kirchenmilieu. Die Debatte um Wiedervereinigung, Westbindung und Wiederbewaffnung .................................. 199 IV. Politische Alltagspraxis und Antikommunismus in Aktion Bernd Stöver Politik der Befreiung? Private Organisationen des Kalten Krieges. Das Beispiel Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU)........................... 215 Till Kössler Die Grenzen der Demokratie. Antikommunismus als politische und gesellschaftliche Praxis in der frühen Bundesrepublik ..................... 229 Boris Spernol Die ‚Kommunistenklausel‘. Wiedergutmachungspraxis als Instrument des Antikommunismus . 251 Christoph Classen Antikommunismus in Film und Fernsehen der frühen Bundesrepublik...... 275 Frank Möller Joseph Caspar Witsch: Verleger und Netzwerker im Dienst des Antikommunismus . 297 Dominik Geppert Intellektuelle und Antikommunismus. Der Kongress für Kulturelle Freiheit und die Gruppe 47.................................................. 321 Rainer Gries „Dein Päckchen nach drüben“. Antikommunismus für jedermann.......... 335 Hermann Wentker Antikommunismus in der frühen Bonner Republik. Dimensionen eines zentralen Elements politischer Kultur im Ost-West-Konflikt . 355 Literaturverzeichnis . 371 Abkürzungsverzeichnis . 397 Personenverzeichnis ................................................. 403 Die Autoren........................................................ 409 Stefan Creuzberger und Dierk Hoffmann Antikommunismus und politische Kultur in der Bundesrepublik Deutschland Einleitende Vorbemerkungen Mit der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht ging in Deutschland die oberste Regierungsgewalt auf die USA, UdSSR, Großbritannien und Frankreich über. Als die Alliierten diesen Schritt in der ‚Berliner Deklaration‘ am 5. Juni 1945 offiziell vollzogen, war klar, dass von ihrem Willen die Zukunft Deutschlands ab- hängen würde. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa begann aber auch der Zerfall der Anti-Hitler-Koalition, der zunächst langsam einsetzte und sich dann im Laufe der Zeit immer mehr beschleunigte. Rasch wurden nämlich die unterschiedli- chen, zum Teil gegenläufigen Interessen der vier Siegermächte deutlich. Bereits bei der Auslegung der Vereinbarungen, die die drei Siegermächte auf der Potsdamer Konferenz (17. Juli bis 2. August 1945) – Frankreich war dort noch nicht vertreten – getroffen hat- ten, kam es zu heftigen Kontroversen. Die Anti-Hitler-Koalition zeigte somit erste Risse und brach im Frühjahr 1948 endgültig auseinander, als Moskau seine Vertreter aus dem Alliierten Kontrollrat zurückzog. In der Folgezeit bildete sich eine bipolare Weltord- nung heraus, in der sich die beiden Supermächte mit ihren jeweiligen Bündnispartnern gegenüberstanden. Die Spaltung Europas ging quer durch Deutschland. Dort bildeten sich in der Logik des Ost-West-Konflikts zwei unterschiedliche Staats- und Gesell- schaftssysteme aus. Während 1949 im westlichen Teil mit der Bundesrepublik Deutsch- land eine parlamentarische Demokratie westlichen Zuschnitts entstand, etablierte sich im Osten die Deutsche Demokratische Republik als kommunistische Diktatur. In den 1950er und 1960er Jahren stabilisierten sich die Bundesrepublik und die DDR. Sie wurden außenpolitisch zu Eckpfeilern der jeweiligen Bündnissysteme. Da- durch vertiefte sich de facto die Spaltung, obwohl beide deutsche Staaten nach wie vor am Ziel einer baldigen Wiedervereinigung festhielten. Sowohl die junge Bonner Republik als auch das SED-Regime verstanden sich jeweils als das ‚bessere Deutsch- land‘. Die propagierte Überlegenheit des eigenen Systems in Abgrenzung zum jeweils anderen Teil stärkte die Identität der jungen Staatswesen und trug damit zu deren Stabilisierung und Legitimierung bei. Gleichzeitig ging es aber auch darum, die Bevölkerung des jeweils anderen Teils von der Attraktivität der eigenen Staats- und Gesellschaftsform zu überzeugen, den Nachbarn zu unterwandern, zu destabilisieren und schließlich als Sieger im Wettbewerb der Systeme die Wiedervereinigung herbei- zuführen. Die DDR setzte dabei in ihrer Westpolitik u. a. darauf, westdeutsche Politi- ker zu diskreditieren, für den Kommunismus zu werben, linke Parteien und Bewe- gungen zu unterstützen. Das wiederum provozierte Reaktionen auf der westdeutschen Seite. So unternahm die Bundesrepublik Deutschland alles, um für ihre freiheitlich- demokratische Grundordnung zu werben, die vom Kommunismus ausgehende Gefahr vor Augen zu führen, Parteien und Initiativen zu bekämpfen, die drohten, die westliche politische Ordnung in Frage zu stellen. 2 Stefan Creuzberger, Dierk Hoffmann In der Bundesrepublik erlebte der Antikommunismus, dessen Wurzeln in Deutsch- land bereits vor 1945 angelegt waren, eine neue und besondere Ausprägung – und zwar im ideologischen Konflikt zwischen parlamentarischer Demokratie und Staats- sozialismus. Er bezog zudem seine politische Legitimität, indem er sich nahtlos in das von den Vereinigten Staaten während der Hochphase des Kalten Krieges praktizierte strategische Konzept von Roll Back und Liberation Policy einfügte. Damit erhielt der in der Bundesrepublik während der 1950er und 1960er Jahre extensiv gegen den so- genannten inneren Feind als auch gegen die DDR gerichtete Antikommunismus eine wichtige deutschlandpolitische Funktion: Während Bundeskanzler Adenauer für die Belange der großen Deutschlandpolitik verantwortlich zeichnete, verstanden die Ver- fechter des prak tisch anzuwendenden Antikommunismus ihre Aktivitäten zur Desta- bilisierung der DDR und zur antikommunistischen
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