14/4208 Landtag Rheinland-Pfalz – 14
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LANDTAG RHEINLAND-PFALZ Drucksache 14/ 14. Wahlperiode 4208 08. 06. 2005 Kleine Anfrage der Abgeordneten Angela Schneider-Forst (CDU) und Antwort des Ministeriums des Innern und für Sport Kriminalitätsbelastung in den Verbandsgemeinden Westerburg, Hachenburg, Rennerod, Bad Marienberg und Selters Die Kleine Anfrage 2485 vom 13. Mai 2005 hat folgenden Wortlaut: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie stellen sich Aufklärungsquote und Häufigkeitszahl in den einzelnen Kommunen der Verbandsgemeinden Westerburg, Hachenburg, Rennerod, Bad Marienberg, Selters seit 2001 dar (bitte auflisten nach Jahren)? 2. Wie stellen sich dort die Fallzahlen im Bereich der Delikte dar, die nicht in der Polizeilichen Kriminalstatistik (z. B. Verkehrs- delikte, Unfallzahlen, Ordnungswidrigkeitenanzeigen) enthalten sind, seit 2001 dar (bitte auflisten nach Jahren)? Das Ministerium des Innern und für Sport hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 7. Juni 2005 wie folgt beantwortet: Vorbemerkung: Die Häufigkeitszahl ist die Zahl der bekannt gewordenen Fälle innerhalb einer Deliktsart oder der Straftaten insgesamt, hochge- rechnet auf 100 000 gemeldete Einwohner. Sie drückt die durch die Kriminalität verursachte statistische Gefährdung aus. Bei der Berechnung nicht berücksichtigt sind Menschen, die sich nur vorübergehend in einer Stadt oder einem Landkreis aufhalten (z. B. Pendler, Touristen) oder sich dort zwar aufhalten, aber nicht gemeldet sind (z. B. Stationierungsstreitkräfte oder illegal auf- enthältliche Personen). Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass in die Berechnung der Häufigkeitszahlen, die sich auf die Straftaten insgesamt beziehen, ohne Gewichtung neben den schweren Straftaten auch alle Fälle der Bagatell- und Kleinkriminalität einfließen, die den weitaus größten Teil aller registrierten Straftaten ausmachen. Ferner fließen strafbare Versuche in die Häufigkeitszahlen ein, die in einzelnen Deliktsbereichen einen hohen Anteil an den regis- trierten Delikten haben, z. B. bei schweren Diebstählen aus Wohnungen rund 40 %. Je kleiner die Häufigkeitszahl ist, desto geringer ist die statistische Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden. Bei der Bewertung der nachfolgenden Zahlen sollte ferner Berücksichtigung finden, dass Häufigkeitszahlen und Aufklärungsquoten häufig von einem auf das folgende Jahr starken Schwankungen unterliegen können. So wirken sich in kleineren Gemeinden wegen der dort insgesamt geringeren Fallzahlen Sammelverfahren oder Straftatenserien wesentlich stärker auf die Häufigkeitszahlen und Aufklärungsquoten aus als in den Städten. In einer Gemeinde mit 1 000 Einwohnern und rund 30 Straftaten pro Jahr beeinflusst ein Sammelverfahren mit einhundert zusätzlich erfassten Fällen, z. B. wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem Internet, die Häufigkeitszahl ganz erheblich. Sie würde, hochge- rechnet auf 100 000 Einwohner, innerhalb eines Jahres von 3 000 auf 13 000 Straftaten ansteigen und damit weit über dem Landes- durchschnitt liegen. Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 24. Juni 2005 Drucksache 14/4208 Landtag Rheinland-Pfalz – 14. Wahlperiode Im Jahr 2004 betrug die Häufigkeitszahl für die Bundesrepublik Deutschland 8 037 und für Rheinland-Pfalz 7 405 bekannt gewordene Fälle je 100 000 gemeldeter Einwohner. Differenziert nach der Größe der Gemeinden (Tatortbereiche) ergab sich in Rheinland-Pfalz im Jahr 2004 durchschnittlich für Ge- meinden – bis 10 000 Einwohner eine Häufigkeitszahl von 4 864, – von 10 000 bis 20 000 Einwohner eine Häufigkeitszahl von 8 240, – von 20 000 bis 100 000 Einwohner eine Häufigkeitszahl von 9 141, – mit mehr als 100 000 Einwohnern eine Häufigkeitszahl von 15 314. Dies vorausgeschickt, beantworte ich die o. a. Kleine Anfrage der Abgeordneten Angela Schneider-Forst (CDU) wie folgt: Zu Frage 1: Die Häufigkeitszahlen und Aufklärungsquoten für die Verbandsgemeinden Westerburg, Hachenburg, Rennerod, Bad Marienberg und Selters in den Jahren 2001 bis 2004 ergeben sich aus den Anlagen 1 bis 5. Zu Frage 2: Die Polizei erfasst die Verkehrsdelikte, d. h. alle Straftaten im Zusammenhang mit dem öffentlichen Straßenverkehr, die nicht in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst werden, die Verkehrsunfallzahlen sowie die von ihr erstatteten Verkehrsordnungswid- rigkeitenanzeigen für den Dienstbezirk der Polizeiinspektionen. Eine gesonderte Erfassung für die Verbandsgemeinden erfolgt bei der Polizei nicht. Eine landesweite Statistik aller sonstigen Ordnungswidrigkeitenanzeigen wird nicht geführt. Deren Erfassung, insbesondere solcher der allgemeinen und besonderen Ordnungsbehörden, z. B. wegen Verstoßes gegen immissionsschutz- oder abfallrechtliche Bestim- mungen, hätte eine gesonderte Befragung aller insoweit zuständigen Behörden erfordert. Dies hätte nicht nur einen unverhältnis- mäßig hohen Aufwand verursacht, sondern wäre auch innerhalb der zur Beantwortung der Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht durchzuführen gewesen. Daher wurde von entsprechenden Erhebungen abgesehen. Die nachfolgende Tabelle weist die Verkehrsdelikte, die Verkehrsunfallzahlen sowie die von der Polizei erstatteten Verkehrsord- nungswidrigkeitenanzeigen im Westerwaldkreis insgesamt (Verbandsgemeinden Westerburg, Hachenburg, Rennerod, Bad Marien- berg und Selters) sowie deren Verteilung auf die dort zuständigen Polizeiinspektionen Montabaur, Westerburg und Hachenburg für die Jahre 2001 bis 2004 aus. Dienststellen Verkehrsdelikte Verkehrsunfälle Verkehrsordnungswidrig- keitenanzeigen 2001 2002 2003 2004 2001 2002 2003 2004 2001 2002 2003 2004 PI Montabaur 871 1 232 1 136 1 118 2 571 2 469 2 364 2 396 1 332 961 916 1 251 PI Westerburg 592 786 814 653 1 619 1 570 1 610 1 543 1 786 1 519 1 459 737 PI Hachenburg 604 760 795 690 1 685 1 588 1 651 1 557 1 317 1 397 964 1 063 Karl Peter Bruch Staatsminister 2 Landtag Rheinland-Pfalz – 14.Wahlperiode Drucksache 14/4208 Anlage 1 Aufklärungsquoten 2001 2002 2003 2004 Verbandsgemeinde Westerburg 68,9 52,5 64,3 67,4 zugehörige Gemeinden Ailertchen 76,0 55,1 100,0 75,0 Bellingen 94,7 64,7 97,3 87,5 Berzhahn 62,5 70,8 87,0 60,0 Brandscheid 60,9 61,9 25,0 80,6 Enspel 66,7 – 50,0 30,0 Gemünden 59,5 68,0 52,0 66,7 Girkenroth 62,5 50,0 78,6 23,5 Guckheim 82,7 36,8 51,7 29,4 Härtlingen 77,8 50,0 91,7 100,0 Halbs 18,2 44,4 70,0 90,5 Hergenroth 73,3 68,7 82,4 55,2 Höhn 80,8 53,4 54,0 73,6 Kaden 47,1 65,3 60,7 85,0 Kölbingen 61,1 46,1 50,0 63,2 Langenhahn 61,6 35,7 58,5 70,8 Pottum 48,8 58,3 65,8 76,6 Rotenhain 38,6 31,2 57,1 17,6 Rothenbach 66,7 40,7 41,7 66,7 Stahlhofen, Wiesensee 50,0 50,0 41,7 52,9 Stockum-Püschen 69,6 55,5 47,1 61,1 Weltersburg 28,6 73,3 33,3 83,3 Westerburg (Gemeinde) 70,5 52,1 68,4 67,9 Willmenrod 83,9 66,6 75,0 85,7 Winnen 100,0 50,0 50,0 75,0 3 Drucksache 14/4208 Landtag Rheinland-Pfalz – 14. Wahlperiode Anlage 1 Häufigkeitszahlen 2001 2002 2003 2004 Verbandsgemeinde Westerburg 5 973 5 585 6 189 5 878 zugehörige Gemeinden Ailertchen 3 864 4 567 1 079 3 072 Bellingen 3 199 2 876 6 126 1 365 Berzhahn 3 030 4 580 4 519 2 988 Brandscheid 4 483 4 126 2 376 7 031 Enspel 2 264 360 3 559 3 584 Gemünden 3 684 2 226 4 579 1 934 Girkenroth 2 540 1 590 2 284 2 720 Guckheim 5 759 2 093 3 169 3 757 Härtlingen 2 184 988 2 941 688 Halbs 3 030 2 507 2 740 5 785 Hergenroth 3 480 3 865 3 972 6 729 Höhn 6 350 4 921 4 211 4 314 Kaden 2 751 4 037 4 341 3 077 Kölbingen 3 273 3 571 4 697 3 399 Langenhahn 5 199 5 825 8 686 5 017 Pottum 4 053 3 429 3 679 4 550 Rotenhain 9 072 3 168 3 940 3 080 Rothenbach 1 323 2 938 2 561 1 938 Stahlhofen,Wiesensee 7 273 7 979 3 438 4 735 Stockum-Püschen 3 190 2 469 2 335 2 483 Weltersburg 2 564 5 338 2 128 4 348 Westerburg (Gemeinde) 11 178 11 236 12 952 12 924 Willmenrod 4 366 4 558 2 833 3 009 Winnen 693 917 2 268 883 4 Landtag Rheinland-Pfalz – 14.Wahlperiode Drucksache 14/4208 Anlage 2 Aufklärungsquoten 2001 2002 2003 2004 Verbandsgemeinde Hachenburg 67,5 54,9 60,3 61,2 zugehörige Gemeinden Alpenrod 46,3 66,3 53,3 62,2 Astert 100,0 28,5 80,0 80,0 Atzelgift 77,8 60,7 73,1 70,4 Borod 66,7 50,0 76,2 88,9 Dreifelden 72,7 33,3 57,7 28,6 Gehlert 42,9 100,0 88,2 50,0 Giesenhausen – 10,0 53,3 60,0 Hachenburg (Gemeinde) 72,0 56,6 61,3 59,2 Hattert 71,4 60,0 66,7 75,0 Heimborn 40,0 53,8 42,9 85,7 Heuzert 100,0 40,0 57,1 71,4 Höchstenbach 57,1 51,2 76,8 73,7 Kroppach 27,6 71,0 84,4 45,5 Kundert 75,0 16,6 50,0 37,5 Limbach 100,0 21,4 50,0 33,3 Linden 300,0 57,1 – 100,0 Lochum 50,0 37,5 22,2 80,0 Luckenbach 31,3 63,1 27,8 87,5 Marzhausen 66,7 37,5 87,5 100,0 Merkelbach 88,2 50,0 57,1 33,3 Mörsbach 71,4 46,6 53,8 50,0 Mudenbach 75,0 47,6 69,2 33,3 Mündersbach 68,1 43,7 52,6 56,8 Müschenbach 40,4 64,2 65,5 73,3 Nister 56,9 56,6 44,8 54,1 Roßbach 76,2 53,3 30,3 59,3 Steinebach an der Wied 40,0 68,0 90,0 85,4 Stein-Wingert 54,5 50,0 22,2 – Streithausen 58,3 7,6 43,8 38,1 Wahlrod 72,2 29,1 50,0 45,8 Welkenbach 66,7 – 100,0 66,7 Wied 60,0 41,6 66,7 54,2 Winkelbach 90,9 100,0 83,3 90,9 5 Drucksache 14/4208 Landtag Rheinland-Pfalz – 14.