Anton Bruckner Aus Wikipedia, Der Freien Enzyklopädie

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Anton Bruckner Aus Wikipedia, Der Freien Enzyklopädie Anton Bruckner aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Anton Bruckner Anton-Bruckner-Denkmal in seinem Geburtsort Ansfelden Josef Anton Bruckner (* 4. September 1824 in Ansfelden, Oberösterreich; † 11. Oktober 1896 in Wien) war ein österreichischer Komponist, Organist und Musikpädagoge. Erst spät im Leben von den Zeitgenossen als Komponist gewürdigt, gehörte er doch zu den wichtigsten und innovativsten Tonschöpfern seiner Zeit und hat durch seine Werke bis weit ins 20. Jahrhundert hinein großen Einfluss auf die Musikgeschichte ausgeübt. Seine bedeutendsten und wohl auch bekanntesten Kompositionen sind die groß angelegten Sinfonien. Des Weiteren hat er vor allem die Kirchenmusik um wichtige Werke (u.a. drei große Messen, ein Te Deum) bereichert. Bruckner gilt zudem als einer der größten Organisten der Musikgeschichte. Viel Bewunderung riefen seine Improvisationen hervor. Leben Frühe Jahre: 1824-1845 Josef Anton Bruckner kam am 4. September 1824 in dem oberösterreichichen Dorf Ansfelden als ältestes von elf Kindern des Lehrers Anton Bruckner sen. (1791-1837) und dessen Ehefrau Therese geb. Helm (1801-1860) zur Welt. Da zu den damaligen Pflichten eines Dorfschullehrers auch kirchenmusikalische Dienste, d.h. Kantoramt und Orgelspiel, sowie das Aufspielen als Tanzbodengeiger auf Festen gehörten, kam der junge Bruckner über seinen Vater bereits sehr früh mit der Musik in Kontakt und lernte den Umgang mit Violine, Klavier und vor allem der Orgel. Bereits mit etwa zehn Jahren fungierte er gelegentlich als Aushilfsorganist. Nach dem frühen Tod seines Vaters 1837 wurde Bruckner von der Mutter als Sängerknabe ins nahe gelegene Stift Sankt Florian geschickt, wo er auch Musikunterricht erhielt und den Entschluss fasste, der Familientradition folgend die Lehrerlaufbahn einzuschlagen. Nach Besuch des vorbereitenden Lehrerseminars in Linz wurde er Schulgehilfe in dem Dorf Windhaag, wo es bald schon zu Konflikten mit seinem Vorgesetzten kam, die schließlich zur Strafversetzung nach Kronstorf führten: Bruckner habe zu viel komponiert und auf der Orgel improvisiert, statt seinen Pflichten (neben Schul- und Kirchendienst auch Arbeit auf dem Feld und im Wald) nachzukommen, so die Begründung. Tatsächlich gibt es von ihm aus dieser Zeit eine kleine Messe für Altstimme, zwei Hörner und Orgel. 1845 absolvierte er schließlich die Lehrerprüfung und trat noch im selben Jahr eine Stelle als Hilfslehrer der Schule von Sankt Florian an. Sankt-Florianer Zeit: 1845-1855 Stift Sankt Florian In das Jahrzehnt, das Bruckner im Stift verbrachte, fällt die allmähliche Entwicklung vom Lehrer zum professionellen Musiker. Zunächst widmete er sich weiterhin ausgiebig seinem Lehrerberuf, besuchte 1850 in Linz einen Weiterbildungskurs und bestand fünf Jahre später eine Prüfung zur Erlaubnis, auch an höheren Schulen unterrichten zu dürfen. Gleichzeitig jedoch wurde ihm die Musik immer wichtiger, sodass er sein Orgelspiel perfektionierte, was ihm 1848 den Posten des provisorischen, drei Jahre später den des regulären Stiftsorganisten in Sankt Florian einbrachte. Es entstanden erste Kompositionen von größerer Bedeutung, so ein Requiem (1848) und eine Missa solemnis (1854), außerdem eine Reihe von Motetten und die Vertonung des 114. Psalms. 1854 reiste Bruckner das erste Mal nach Wien, um sich vom dortigen Hofkapellmeister Ignaz Aßmayer einer Orgelprüfung unterziehen zu lassen, die er glänzend bestand. 1855 folgte eine erneute Reise nach Wien, wo Bruckner Schüler des berühmten Musiktheoretikers und Professors für Generalbass und Kontrapunkt Simon Sechter wurde, bei dem bereits bedeutende Musiker wie Franz Schubert oder Franz Lachner studiert hatten. Der Unterricht wurde meist über Briefe erteilt. Domorganist in Linz: 1855-1868 1855 starb der amtierende Linzer Domorganist, sodass ein Wettspiel zur Ermittelung seines Nachfolgers ausgerichtet wurde. Bruckner bewarb sich zunächst nicht, konnte jedoch schließlich überredet werden, daran teilzunehmen. Obwohl er keine schriftliche Bewerbung eingereicht hatte, wurde ihm erlaubt zu spielen. Keiner seiner Mitbewerber vermochte, mit Bruckners virtuoser Orgelkunst gleichzuziehen, sodass er am 8. Dezember dieses Jahres zum neuen Domorganisten ernannt wurde. Die Bewerbung wurde nachgereicht. Bruckner war nun vollends Berufsmusiker geworden und gab die Schullehrertätigkeit endgültig auf. Neben seiner neuen Aufgabe absolvierte er weiterhin den Unterricht bei Sechter, besuchte seinen Mentor auch mehrmals in Wien. 1860 übernahm er die Leitung eines Männerchorvereins, der Liedertafel „Frohsinn“, die er mehrere Jahre mit Unterbrechungen innehatte. Mit der Liedertafel gab Bruckner zahlreiche Konzerte und erwarb sich somit auch als Chordirigent einen guten Ruf. Zahlreiche Werke komponierte er für den Chor, wie den „Germanenzug.“ Am 19. November 1861 legte er schließlich als Abschluss der Musiktheoriestudien vor einer von Sechter geleiteten Kommission, der u.a. auch die Dirigenten Johann von Herbeck und Felix Otto Dessoff angehörten, seine Prüfung ab. Die Professionalität, mit der Bruckner die gestellten Anforderungen meisterte, soll Herbeck, der daraufhin zu einem wichtigen Förderer Bruckners wurde, zu dem berühmten Ausruf: „Er hätte uns prüfen sollen“ angeregt haben. Bruckner hatte nun die technischen Aspekte des Komponierens vollkommen gemeistert und verinnerlicht, fühlte sich aber, trotz der zahlreichen bereits verfassten Stücke, anscheinend noch nicht sicher genug in der Praxis freier Komposition, sodass er zwecks Weiterbildung auf diesem Gebiet in Linz den Theaterkapellmeister Otto Kitzler aufsuchte. Kitzler, fast zehn Jahre jünger als Bruckner, war ein aufrichtiger Verehrer von Hector Berlioz, Franz Liszt und Richard Wagner, anhand von deren Werken er Bruckner die damals modernen Methoden der Komposition und Instrumentation demonstrierte. Auch Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy waren wichtige Eckpfeiler dieses Unterrichtes. Während dieser Zeit hielt Kitzler seinen Schüler immer wieder zum Komponieren an (bezeichnender Weise hatte zuvor Simon Sechter jegliche freie Komposition während der Lektionen verboten). So entstanden u.a. die ersten größeren Instrumentalwerke: ein Streichquartett, eine Ouvertüre und die so genannte Studiensinfonie. Nach Fertigstellung dieses Werkes 1863 ließ Kitzler Bruckners Studien als erfolgreich absolviert gelten. Zwischen 1864 und 1868 entstanden nun mit den drei großen Messen in d-Moll, e-moll und f-Moll sowie der Sinfonie Nr. 1 c-Moll die ersten Meisterwerke des Komponisten Bruckner. Durch Kitzler mit Wagners Musik in Kontakt gekommen, hatte Bruckner inzwischen die Partituren des Tannhäuser und des Fliegenden Holländers studiert und sich von den Werken stark beeindruckt gezeigt. Im Juni 1865, anlässlich einer Aufführung von Tristan und Isolde in München lernte er den verehrten Komponisten schließlich persönlich kennen. Wagner akzeptierte wohlwollend Bruckners Anhängerschaft und übertrug ihm und seiner Liedertafel „Frohsinn“ drei Jahre später sogar die konzertante Uraufführung der Schlussszene der Meistersinger von Nürnberg (4. April 1868). Die zahlreichen Tätigkeiten als Organist, Chorleiter und Komponist hatten ein knappes Jahr zuvor allerdings ihren Tribut gefordert: Bruckners psychische Kräfte waren so überanstrengt worden, dass er sich von Juni bis August 1867 einer Erholungskur zu unterziehen hatte. 1868 erlebte Bruckners erste Sinfonie unter der Leitung des Komponisten eine recht erfolgreiche Uraufführung, die der berühmte Wiener Kritiker Eduard Hanslick positiv rezensierte. Allerdings blieb die Resonanz ansonsten gering; und Bruckner wollte seine Kompositionen einem größeren Publikum, als in der Provinz möglich, bekannt machen. Da außerdem durch Sechters Tod im September des vorhergehenden Jahres dessen Posten als Professor für Musiktheorie (Generalbass und Kontrapunkt) und Orgelspiel am Wiener Konservatrium, wie auch die Hoforganistenstelle frei geworden waren, fasste Bruckner den Entschluss, der Nachfolger seines ehemaligen Mentors zu werden und nach Wien zu ziehen. Bruckner in Wien: 1868-1896 In Wien angekommen wurden ihm die erhofften Arbeitsplätze sofort zugesprochen. Weitere persönliche Erfolge stellten sich in den nächsten Jahren ein: 1869 unternahm Bruckner als Orgelvirtuose äußerst erfolgreiche Konzertreisen nach Nancy und Paris, 1871 nach London, die Uraufführungen der Messe e-Moll in Linz (1869) und der Messe f-Moll in Wien (1872) wurden beifällig aufgenommen. Die Zeit in der k.-u.-k.-Reichshauptstadt begann also vielversprechend für den Komponisten und ließ noch nicht viel von den späteren Kämpfen um seine Anerkennung ahnen. Die Situation für Bruckner wurde zunehmend problematisch, als er begann, den Wienern seine Sinfonien bekannt zu machen. So erregte die unter Leitung des Komponisten 1873 durch die Wiener Philharmoniker uraufgeführte Sinfonie Nr. 2 c-Moll (eine 1869 noch als zweite gezählte d-Moll-Sinfonie, heute als Nullte Sinfonie bekannt, hatte Bruckner inzwischen verworfen) schon einiges Missfallen bei der Musikkritik. Eduard Hanslick, der Bruckner in der Linzer Zeit noch mit Wohlwollen begegnet war, verhielt sich ihm gegenüber nun immer distanzierter. Vollends zum Bruch zwischen beiden kam es 1877, als Bruckner seine Richard Wagner in äußerst unterwürfigem Wortlaut gewidmete dritte Sinfonie uraufführte, was zum größten Misserfolg seiner Karriere wurde. Hanslick war ein entschiedener Gegner der Neudeutschen Schule, zu deren maßgeblichen Repräsentanten Wagner gehörte, und sah in Bruckner dieser Widmung wegen von nun an einen gefährlichen Wagner-Epigonen, den es aufzuhalten
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