Magisterarbeit Die Narrative Funktion Von Computern Im Amerikanischen Kino
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Alexander Florin Finnländische Straße 13 10439 Berlin [email protected] 0177 / 388 78 62 ImmatrikulationsNr: 151768 Magisterarbeit Die narrative Funktion von Computern im amerikanischen Kino. Zwischen Objekt und Subjekt – doch nichts ohne den Menschen im Rahmen des Magisterstudiengangs „Anglistik/Amerikanistik“ an der Humboldt-Universität zu Berlin Eingereicht bei: Prof. Martin Klepper Zweitgutachten: PD Dr. Reinhard Isensee Philosophische Fakultät II Institut für Anglistik und Amerikanistik Literatur und Kultur Nordamerikas vorgelegt am 21. April 2008 Technisches Diese Arbeit wurde mit LATEX und BibTex (www.tug.org/mactex) verfasst und unter Verwendung eines Koma-Scripts (www.komascript.de) (mit eigenen Anpassungen) ge- setzt. Die Screenshots entstammen den im Anhang genannten DVDs und wurden mit Hyper Dither (www.tinrocket.com/software/hyperdither) für den Druck optimiert. Die Screenshots entsprechen (abgesehen vom Deckblatt) dem jeweiligen Bildverhältnis auf der DVD. Der Anhang listet verwendete – und selbst definierte – (Fach-)Begriffe (Glossar) auf, gibt zu jedem erwähnten und besprochenen Film kurze Stabangaben und eine Inhaltszusammenfassung. Auch Literatur-, Tabellen- und Abbildungsverzeichnis enthält der Anhang. Dank Mein Dank gebührt in intellektueller Hinsicht allen klugen Köpfen, die bewusst oder unbewusst dazu beitrugen, dass diese Arbeit entstehen konnte: Seminarleiter, Professoren, Aufsatzverfasser, Buchautoren, Gesprächspartner, Fragesteller. In persönlicher Hinsicht geht mein Dank an alle, die mich während des Prozesses des Schreibens direkt und indirekt unterstützt haben: Familie, Arbeitgeber, professorale Betreuer, Fragesteller, Hinweisgeber und vor allem allen Skeptikern. Mögen sich jeweils die gemeinten Personen angesprochen und herzlich gedankt fühlen. Ganz besonders gilt mein Dank für zahllose Inspirationen all jenen, die mir einen Untersuchungsgegenstand gaben: Filmemacher, Programmierer, Tüftler, Schrauber, Dreh- buchautoren und vor allem allen Visionären. Widmung Diese Arbeit ist allen Personen, die sich in den vorangegangenen drei Absätzen angespro- chen fühlen durften, gewidmet. Die Arbeit steht unter einer Creative Commons Licence, die Rechte an verwendeten Quellen und Zitaten bleiben davon unberührt. Abbildung .: Creative Commons Licence: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/./de/ ii Inhaltsverzeichnis Einleitung . Technologie als Erlebnis . . Das Vorgehen . . Computer im Diskurs . Theoretischer Hintergrund . Was sind Computer? . .. Die paranoide Maschine . .. Deus ex Machina . .. Erlebniscomputer . . Wie funktioniert Filmnarration? . .. Für die Masse . .. Schauen, Lauschen, Fühlen . . Publikums- und Filmrealität . .. Materie und Story . .. Handlung und Fiktionalität . .. Im Spannungsfeld zwischen phantastisch und realiter . . Was ist „narrative Funktion“? . .. Die Story . .. Subjekte, Figuren . .. Objekte, „Requisiten“ . .. Umfeld, Setting . .. Im Überblick . . Wieso ist Präsentation etwas anderes? . Computer als Objekt . Standortbestimmung . . Hackers und Antitrust: Die Hackerwelt . .. Realismus und Erlebnis . .. Computer in der Story . .. Computer im Film . . The Net: Chaos in der Story . .. Realismus und Bedrohung . .. Die Logik der Story . .. Die Computer in der Filmwelt . . You’ve Got Mail: Kommunikationsprobleme . .. Realismus . .. Das Filmversprechen . .. Ein problematischer Film . . Fazit....................................... iii Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Computer als Setting . Standortbestimmung . . Truman Show: Unsichtbare Technik . .. Realismus und Erlebnis . .. Umfassende Kontrolle . . Bourne-Trilogy ................................. .. Realismus, Erlebnis und Bedrohung . .. Unkreative Computer . . Tron:AllesnurShow.............................. .. Einige Allegorien . . Zwischenstand . . Weitere Filme . .. Dr. Strangelove: Unsichtbare Computer . .. Wargames: Die Verarbeitung im Blick . .. Alien: Die boshafte Mutter . .. Zwischenstand . . Fazit....................................... Computer als Subjekt . Standortbestimmung . . Androiden . . Anthropomorphe Computer . . – A Space Odyssey: Der grüne Helm . .. Der einäugige Gott . . Fazit....................................... Computer im Kino – Fazit . Meine Thesen . . Computermodi . . In Kürze zusammengefasst . . Fataler Ausblick . A Glossar I B Filmverzeichnis V C Literaturverzeichnis XXX D Tabellenverzeichnis XXXV E Abbildungsverzeichnis XXXVI iv Einleitung Der Bomber fliegt weiter auf Russland zu. Es wird nicht mehr lang dauern, bis er seine gefährliche Fracht abwirft. Major Kong und seine Crew trotzen technischen Widrigkeiten und sind zuversichtlich, auch die kommenden Hindernisse zu überwinden. Derweil erörtern Präsident Muffley und der Pentagon-Krisenstab im „War Room“ ihre Optionen. Alle wissen, dass ein erfolgreicher Bombenabwurf die nukleare Katastrophe auslöst, denn die „Doomsday Machine“ würde einen solchen Angriff mit der kalten und gnadenlosen Präzision ihres Elektronengehirns vergelten: (Dr. Strangelove, :ff) President Muffley: Is the [Russian] premier threatening to explode it [the Dooms- day Machine] if we carry out the attack? Embassador de Sadesky: No, sir. It’s not a thing a sane man would do. The Doomsday Machine is designed to trigger itself automatically. President: But, surely, you can disarm it somehow. Embassador: No, it is designed to explode if any attempt is ever made to un-trigger it. [. ] President (to Dr. Strangelove): Then you mean, it is possible for them to have built such a thing? Dr. Strangelove: Mr. President, the technology required is easily within the means of even the smallest nuclear power. It requires only the will to do so. President: But how is it possible for this thing to be triggered automatically and at the same time unpossible to un-trigger? Dr. Strangelove: Mr. President, it is not only possible, it is essential. That is the whole idea of this machine, you know. Deterrence is the art of producing in the mind of the enemy the fear to attack. And so because of the automated and irrevocable decision-making process which rules out human meddling the Doomsday Machine is terrifying. This is simple to understand. And completely credible and convincing. General Turgidson (aside): Gee, I wish, we had one of them Doomsday Machines, Stainesy. President: But this is fantastic, Strangelove. How can it be triggered automatically? Dr. Strangelove: Well, it’s remarkably simple to do that. When you merely wish to bury bombs, there’s no limit to the skies. After that, they are connected to a gigantic complex of computers. Now, then: a specific and clearly-defined set of circumstances under which the bombs are to be exploded is programmed into a tape memory bank. A single role of tape can store . [acustic fade] Die Spannung steigt. Kann das Pentagon den unbeabsichtigten Angriff auf Russland stoppen? Wird Major Kong alle Hindernisse überwinden und den fälschlicherweise erteilten Auftrag ausführen können? Wird die Doomsday Machine wie erwartet funktionieren – Im Film wird von „Russia“ gesprochen, daher verwende ich die eigentlich historisch korrekte Bezeichnung „Sowjetunion“ nicht. Kapitel . Einleitung .. Technologie als Erlebnis oder wäre es nicht besser, man fände es nie heraus? In seinem Film Dr. Strangelove Or How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb stellt Autor, Regisseur und Produzent Stanley Kubrick die Publikumserwartungen auf den Kopf. Der Angriff auf Verdrehte die Russen muss plötzlich verhindert werden. Die Rettung in letzter Sekunde wird durch Erwartungen Hindernisse immer wahrscheinlicher – aber entgegen aller Erwartungen wird jedes dieser Hindernisse überwunden, und in einem Akt der unbedingten Pflichterfüllung reitet Major Kong auf der Bombe dem Ziel entgegen. Die Doomsday Machine wirkt dabei auf zwei Ebenen. Zum einen haben die Film- figuren eine Motivation für ihr Handeln. Dabei ist essenziell, dass sie erstens an die Existenz, Funktionsweise und Funktionstauglichkeit dieser Doomsday Machine glauben und zweitens alles zu unternehmen versuchen, was die Ereigniskette unterbricht und somit den Weltuntergang verhindert. Dies wäre jedoch nur ein Pyrrhus-Sieg, denn die Doomsday Machine wird nicht mehr außer Betrieb genommen werden können; die Frage der Wartung bleibt ungeklärt. Zum anderen weiß auch das Publikum ausschließlich aus der Figurenrede von der Existenz und Funktionsweise der Doomsday Machine. Bis zum Beweis ihrer Funktionstüchtigkeit am Filmende gibt es weder für die Figuren noch für das Publikum einen Beweis. „I want to believe“ – das Mantra von Fox Mulder aus der TV-Serie X-Files gilt auch für den Film von . Die handlungsbestimmenden Computer sind in Dr. Strangelove unsichtbar und existieren nur in Dialogen. Die zweite Hälfte des Films Dr. Strangelove verdeutlicht die wichtigsten Fragen meiner Untersuchung. Die zentrale Frage ist: Wie wird filmisch der Einfluss der Computer auf Computer- die Filmnarration umgesetzt, und welche Implikationen hat dies? einfluss Um diese zentrale Frage gruppieren sich eine Vielzahl von Komplexen, die direkt und indirekt Teilantworten liefern können. Um also zum Kern vordringen zu können, sind Exkurse in umliegende Bereiche nötig, die zu verstehen helfen, was Computer sind, wie Filmnarration funktioniert, welches Verhältnis zwischen Publikum und Filmrealität besteht und was „narrative Funktion“ eigentlich beinhaltet. Technologie als Erlebnis Ausgehend von der Beobachtung, dass Filme Erlebnisräume für das Publikum schaffen, lässt sich für Dr. Strangelove feststellen,