Institut für Zeitgeschichte Forschung – Debatte – Wissenstransfer 2 Jahresbericht 2018 0

Institut für Zeitgeschichte München– Leonrodstr. 46 b 80636 München Tel.: 089/12688-0 Fax: 089/12688-191 1 [email protected] www.ifz-muenchen.de Institut für Zeitgeschichte München–Berlin Institut für Zeitgeschichte

Abteilungen Forschungsabteilung Berlin Abteilung im Auswärtigen Amt Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Salzbergstr. 41 München–Berlin München–Berlin 83471 Berchtesgaden Finckensteinallee 85-87 Edition der Akten zur Tel.: 08652/9479-60 8 12205 Berlin Auswärtigen Politik der Fax: 08652/9479-69 Bundesrepublik Deutschland Tel.: 030/843705-0 [email protected] c/o Auswärtiges Amt Fax: 030/843705-20 www.obersalzberg.de Referat 117-IfZ-AAPD [email protected] Kurstraße 36 10117 Berlin Tel.: 030/5000-4398 Fax: 030/5000-3817 [email protected]

making-of

Vorneweg Rund 150 Menschen arbeiten mittlerweile im Institut für Zeitgeschichte – eine stetig wachsende Zahl von studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften noch gar nicht eingerechnet. Es wird geforscht und gesammelt, publiziert und programmiert, promoviert und katalogisiert. Wie vielfältig die Bandbreite der Tätigkeiten ist und welche Köpfe hinter dem IfZ in München, Berlin und Berchtesgaden stecken, zeigt unsere Fotoserie, mit der wir die einzelnen Kapitel dieses Jahresberichts eröffnen. Institut für Zeitgeschichte Forschung – Debatte – Wissenstransfer

Jahresbericht 2018 2 Institut für Zeitgeschichte

Jahresbericht 2018

i n h a l 1 2 3 t S. 4 S. 6 S. 8 Editorial Organisation forschungs- und und Profil editionsprojekte S. 9 Diktaturen im 20. Jahrhundert S. 15 Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis S. 28 transformationen in der neuesten zeitgeschichte S. 41 Internationale und transnationale Beziehungen S. 43 editionen S. 48 Weitere Dissertationsprojekte 4 5 6

S. 50 S. 76 S. 86 forschungsinfrastruktur publikationen internationale und wissenstransfer kooperationen S. 51 archiv S. 55 bibliothek S. 59 dokumentation obersalzberg S. 67 zentrum für holocaust-studien S. 75 berliner kolleg kalter krieg 3

i f z — 7 8 9 j a h S. 92 S. 96 S. 100 r e förderung des wissen- chancengleichheit öffentlichkeitsarbeit s b schaftlichen nachwuchses und veranstaltungen e r i c h t 2 0 1 8

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S. 116 S. 160 S. 172 dokumentation gremien und innere organisation der Tätigkeit unserer personal unD finanzen WissenschafTlerinnen und Wissenschaftler 4

E d i t o r i a L 1 Editorial

Er eröffnet nicht nur diesen Jahresbericht, sondern ist auch sonst die Nummer 1 im Haus: Andreas Wirsching, Direktor des IfZ, zieht Bilanz über das Jahr 2018. 5

i f z — j a h irgends mehr als bei den Festen – im Sommer und zu mics and Political Science. Zugleich konnte das IfZ ein Projekt r e Weihnachten – merkt man, wie sehr sich unser Institut im Rahmen des Leibniz-Wettbewerbs einwerben, das unter s b verändert hat in den letzten Jahren. Zumindest »ge- dem schönen Titel »Man hört, man spricht« starten und die e N r fühlt« gehört die Mehrheit jetzt zu der Altersgruppe der 25- bis Formen informeller Kommunikation im nationalsozialistisch i 35-Jährigen. Wir »Ältere« staunen darüber bisweilen und be- besetzten Europa erforschen wird. c h merken, wie vergeht. Zugleich stellen wir einmal mehr, Dass sich das Institut insgesamt auf einem guten Weg t frei nach Lampedusa, fest, dass sich alles ändern muss, damit befindet, attestierte auch der Wissenschaftliche Beirat, der 2 0 alles so bleiben kann, wie es ist. Denn wie jede dynamische sich im März 2018 zwei Tage nahm, um sein turnusmäßiges 1 8 Einrichtung braucht natürlich auch ein Forschungsinstitut die »Audit«, das heißt eine Zwischenevaluation, durchzuführen. kontinuierliche Verjüngung, um neue Impulse anzustoßen und Das Ergebnis ist sehr erfreulich und ein ermutigendes Feed- sichtbar zu bleiben. back im Hinblick auf die nächste Evaluierung, die Anfang Was »gefühlt« so ist, ließ sich im vergangenen Jahr auch 2021 stattfinden wird. Auf dem Weg dorthin stehen alle Mit- daran objektivieren, dass das IfZ einen Höchststand an Dokto- arbeiterinnen und Mitarbeiter und insbesondere die Instituts- randinnen und Doktoranden in seinen Reihen erreichte. Und leitung vor der Aufgabe, den Wandel und das Wachstum des erstmals in seiner Geschichte führte es einen Doktorandentag Instituts produktiv zu gestalten. Wir haben daher 2018 erst- durch – besser gesagt, die Doktorandinnen und Doktoranden mals eine Klausurtagung mit allen Abteilungsleitungen und übernahmen selbst die Initiative: Sie organisierten eine halbtä- ihren Stellvertreterinnen und Stellvertretern durchgeführt – gige Präsentation, die es allen Wissenschaftlerinnen und Wis- eine Praxis, die sich bewährt hat und fortgesetzt wird. senschaftlern des Hauses ermöglichte, die vielen interessan- Wie dünn das Eis ist, auf dem wir uns bewegen, und auch, ten bei uns bearbeiteten Dissertationsthemen und die klugen dass Wissenschaft und Forschung nicht unbedingt das Wich- Köpfe, die sich dahinter verbergen, noch besser kennenzu- tigste sind im Leben, wurde uns Ende des Jahres vor Augen ge- lernen. Das wurde allgemein als so bereichernd empfunden, führt, als Jürgen Zarusky völlig unerwartet von einer schweren dass in diesem Jahr die Wiederholung des Ganzen ansteht. Krankheit getroffen wurde. Ihr Ernst wurde erst in den folgen- Dass der geistes- und sozialwissenschaftliche Promotions- den Wochen deutlich: Am 4. März 2019 starb Jürgen Zarusky. preis der Leibniz-Gemeinschaft 2018 an das IfZ ging, runde- Sein Tod hat eine unfassbare Lücke gerissen. Jürgen Zarusky te das Bild höchst erfreulich ab, und wir gratulieren Carlos A. gehörte dem Institut seit 1990 an, er war eine der Säulen un- Haas hierzu noch einmal herzlich. serer Arbeit. In all seinen Funktionen, seit 2016 als Chefredak- Dynamik und neue Impulse geben natürlich auch die For- teur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, war er ein äußerst schungsprojekte, die wir im vergangenen Jahr starten konn- beliebter und geschätzter Mitarbeiter. Die Institutsarbeit hat ten. Nachdem das große Projekt zur Geschichte des Bundes- er mit nie versiegender Leidenschaft über fast drei Jahrzehn- ministeriums des Innern sowie des Ministeriums des Innern te hinweg maßgeblich mitgestaltet und geprägt. Für viele von der DDR mit seiner Hauptstudie, den »Hütern der Ordnung« uns war er nicht nur ein exzellenter Wissenschaftler, sondern zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen vom ZZF Pots- auch ein guter Freund, der mit seiner gradlinigen, stets ver- dam abgeschlossen worden war, begann mit dem Projekt »Von lässlichen und bescheidenen Art große Sympathien erwarb. der Reichsbank zur Bundesbank« 2018 ein neues großes Pro- Sein vorzeitiger Tod erfüllt uns mit großer Trauer. Wir werden jekt, diesmal in Kooperation mit der London School of Econo- Jürgen Zarusky ein bleibendes Angedenken bewahren. 6

Die Frau, die alles weiß: Karin Walraven sitzt am Empfang in der Münchner Leonrodstraße und ist die Ansprechpartnerin für alle, die in der Telefonzentrale anrufen oder das Institut für Zeitgeschichte direkt aufsuchen.

o R G A N I S A T I O N

U N D

P R O F I L 2 ion isat Organund il Prof 7

as Institut für Zeitgeschichte (IfZ) ist eine außeruniversi- Forschungsabteilung Berlin ist ein Teil der NS- und der Nach- täre Forschungseinrichtung, die die gesamte deutsche kriegsforschung angesiedelt, darunter das große Editionspro- D Geschichte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart in jekt zur Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden ihren europäischen und globalen Bezügen erforscht. Gegrün- (VEJ). Eine weitere Abteilung des IfZ ist direkt im Auswärtigen det wurde das IfZ 1949, um als erstes Institut überhaupt die Amt untergebracht. Deren Aufgabe ist die Bearbeitung der nationalsozialistische Diktatur wissenschaftlich zu erschließen. »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutsch- Das Arbeitsspektrum hat sich seither bedeutend erweitert und land« (AAPD). Jedes Jahr legt das Institut für Zeitgeschichte gliedert sich heute in vier Schwerpunkte: daraus einen neuen kommentierten Band mit bis dahin oft- mals geheimen Unterlagen zur deutschen Außenpolitik vor. – Diktaturen im 20. Jahrhundert Direkten Transfer seiner Forschungsarbeit in die histori- – Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis sche und politische Bildung leistet das IfZ in der Dokumen- – Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte tation Obersalzberg bei Berchtesgaden. Im Auftrag des Frei- – Internationale und transnationale Beziehungen staats Bayern betreut das Institut dort eine Dauerausstellung, i f die die Ortsgeschichte von Hitlers zweitem Regierungssitz mit z — Organisatorisch ist das IfZ eine öffentliche Stiftung des bürger- einer Darstellung zentraler Aspekte der NS-Diktatur verbin- j a lichen Rechts. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und det. Zum Programm der Dokumentation zählen auch Sonder- h wird vom Bund und den Ländern finanziert. ausstellungen, Veranstaltungen und ein umfangreiches Bil- r e dungsangebot. s b Forschung und Wissenstransfer e r Das IfZ – ein lebendiges Forum i Zum Institut für Zeitgeschichte zählen die Forschungsabtei- c h lungen in München und Berlin, die Aktenedition im Auswär- Das IfZ bietet darüber hinaus mit seiner Bibliothek und dem t tigen Amt und die Dokumentation Obersalzberg. Am Haupt- Archiv in München eine hochkarätige wissenschaftliche Infra- 2 0 standort München erforschen unsere Wissenschaftlerinnen struktur und leistet so eine wichtige Servicefunktion für die 1 8 und Wissenschaftler die Zeit der Weimarer Republik und des deutsche und internationale Zeitgeschichtsforschung. Als Nationalsozialismus sowie die NS-Diktatur in ihrer europäi- Drehscheiben des Wissenstransfers sind Bibliothek und Ar- schen Dimension. Ein weiterer Schwerpunkt gilt der deutschen chiv auch öffentlich zugänglich und erfüllen vielfältige Aus- Nachkriegsgeschichte und den zentralen Entwicklungslinien kunfts- und Beratungswünsche. ion der Bundesrepublik im europäischen und globalen Kontext. Mit einer Vielzahl von Konferenzen, Vorträgen und Podi- Ein wichtiges Untersuchungsfeld ist auch der politische und umsdiskussionen an allen seinen Standorten belebt das Ins- 2 gesellschaftliche Wandel in Deutschland und Europa seit den titut für Zeitgeschichte den wissenschaftlichen Diskurs und isat 1970er Jahren. Seit 2013 hat das IfZ in München ein interna- sorgt für einen intensiven Dialog zwischen Forschung und in- tionales Zentrum für Holocaust-Studien aufgebaut. Ebenfalls teressierter Öffentlichkeit. Das Netzwerk des Instituts reicht unter dem Dach des Münchner Hauses arbeiten die Redakti- dabei weit in die internationale Wissenschaftswelt hinein und und l onen unserer Schriftenreihen. Flaggschiff sind die Vierteljahrs- wird im Austausch mit ausländischen Partnerinstitutionen ste- Organ i hefte für Zeitgeschichte (VfZ). Sie sind das führende Fachpe- tig ausgebaut. Einen besonderen Akzent legt das IfZ auf die riodikum und die auflagenstärkste historische Zeitschrift in Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dazu zäh- Deutschland. len spezielle Doktorandenprogramme ebenso wie die Lehrtä- Prof Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es eine Forschungsab- tigkeit von IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern an teilung des IfZ in Berlin. Sie untersucht die Geschichte der Hochschulen im ganzen Bundesgebiet. Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), der DDR sowie die po- Das Institut für Zeitgeschichte versteht sich somit nicht litischen und gesellschaftlichen Transformationen der jünge- nur als anspruchsvolle Forschungseinrichtung, sondern auch ren deutschen und europäischen Geschichte. Ebenfalls in der als lebendiges Forum für Debatte und Wissenstransfer. 8

f o r s c h u n g s - u n d e d 3 i t i Forschungs- o n s p und editions- r o j projekte e k t e

Seit 2017 durchkämmt das Team des Projekts »Die Geschichte der Treuhand- anstalt« als erste Historikergruppe über- haupt kilometerlange Aktenberge aus der Nachwendezeit. Das aktuell größte Forscherteam im IfZ durchleuchtet damit eine Behörde, die noch immer für heftige Kontroversen sorgt. 9

as Forschungsprofil des Instituts für Zeitgeschichte te der Demokratien und ihrem historischen Selbstverständnis. umfasst die gesamte deutsche Zeitgeschichte des 20. Dieses Forschungsfeld setzt im Augenblick besondere Impulse D und 21. Jahrhunderts in ihren europäischen und glo- in Projekten zum Umgang mit dem Nationalsozialismus und balen Bezügen. Thematisch gliedert sich unsere Forschung in zur Demokratisierung nach 1945. Drittens richtet das IfZ sei- vier große Themenfelder, die zugleich so genannte Cluster re- nen Blick verstärkt auf die neueste Zeitgeschichte seit den präsentieren: Diese netzwerkartige Struktur bietet einen abtei- 1970er Jahren, die durch ökonomische, technologische und lungsübergreifenden Gesprächsraum, in dem sich thematisch soziokulturelle Transformationen gekennzeichnet ist. Als jüngs- verwandte Projektgruppen austauschen, gemeinsame Ideen ten Schwerpunkt hat das Institut 2017 das Forschungscluster diskutieren und neue Projekte entwickeln können. Integraler Internationale und transnationale Beziehungen eingerichtet. Bestandteil ist erstens die Geschichte des Nationalsozialismus Ausgehend von der langjährigen Expertise des IfZ in der bundes- und des NS-Regimes sowie die Geschichte der DDR in ih- deutschen Außenpolitik blickt dieses Cluster vom Zeitalter der ren internationalen und ostmitteleuropäischen Bezügen. Beide Weltkriege über den Kalten Krieg und die Zäsur von 1989/91 bis Bereiche verbinden sich im IfZ innerhalb eines Forschungs- in die Gegenwart. Neben diesen vier Forschungsfeldern kommt i f clusters zur Geschichte der Diktaturen im 20. Jahrhundert. schließlich der Arbeit an wissenschaftlichen Editionen zeitge- z — Zweitens beschäftigt sich das IfZ intensiv mit der Geschich- schichtlich relevanter Quellenbestände zentrale Bedeutung zu. j a h r e s b e r i c h t 2 Diktaturen im 20. Jahrhundert 0 1 8

Der Schwerpunkt »Diktaturen im 20. Jahrhundert« leistet fens konzeptionell zu fassen, thematisch abzugrenzen und Grundlagenforschung zu Staat und Gesellschaft, ihren nati- empirisch zu durchleuchten. onalen Ausgestaltungen und transnationalen Verflechtungen Die traditionellen Modelle von Privatheit trafen in der sowie internationalen und deutsch-deutschen Zusammen- NS-Diktatur auf die Strategie des Regimes, je nach poli- hängen. Das besondere Interesse gilt dabei den führenden tisch-ideologischer Kategorisierung einen privaten Bereich politischen Akteuren, den Herrschaftstechniken, Repressi- einzuräumen, einzuschränken oder zu zerstören, auf jeden onsorganen und Tätergruppen sowie der sozialen Praxis un- Fall Zugriff auf ihn zu haben. Obwohl die soziale Praxis des ter den Bedingungen diktatorischer Regime. Zugleich rückt Aufeinandertreffens von »privat« und »öffentlich« für die Herr- die Erfahrungsgeschichte der Opfer in den Mittelpunkt des schafts-, Erfahrungs- und Gesellschaftsgeschichte des Natio- Interesses. nalsozialismus von fundamentaler Bedeutung war, ist dieses Thema bisher noch weitgehend unerforscht. Vier erkenntnis- leitende Perspektiven werden verfolgt. Erstens wird die Ver- 1. Das Private im Nationalsozialismus heißung des Privaten untersucht. Der Nationalsozialismus versprach den politisch und »rassisch« konformen Mitglie- Das Projekt (Leitung am IfZ: Johannes Hürter) geht der in- dern der Mehrheitsgesellschaft privates »Glück«, hielt aber novativen Frage nach, wie sich unter den Bedingungen der zugleich an seinem Gemeinschafts- und Machtanspruch fest. NS-Herrschaft 1933–1945 das Verhältnis zwischen privaten Zweitens ist nach der Verhandlung des Privaten zu fragen. Lebensentwürfen und öffentlichen Gewaltansprüchen gestal- Reichweite und Bedeutung der Kategorien »privat« und »öf- tete. Wann und wie, in welchen Bereichen und in welchem fentlich« waren (asymmetrischen) Aushandlungsprozessen Umfang gelang es dem Nationalsozialismus, seine Leitvor- unterworfen. Drittens geht es um die Inszenierung des Priva- stellungen auch in der Privatsphäre von Individuen, Familien ten, die sich etwa in Visualisierungen, Performanz im Alltag und sozialen Gruppen durchzusetzen – und wo nicht? Die- und öffentlichen Kundgebungen zeigte. Viertens steht die Ver- se Hauptfragestellung zielt auf einen Handlungs- und Erfah- teidigung des Privaten im Mittelpunkt der Analyse. Die Zugriffe rungsraum, in dem die Ideologie und Herrschaft des NS-Re- des Regimes stießen ebenso wie die Folgen von Repression, gimes auf private Wünsche und Bedürfnisse, Hoffnungen und Vernichtung und Krieg auf individuelle Strategien und Bemü- Sehnsüchte trafen. Daraus ergibt sich für die Forschung die hungen, selbst unter diesen Bedingungen Privatheit und per- Herausforderung, die soziale Praxis dieses Aufeinandertref- sönliche Autonomie zu bewahren.

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Das von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte internationale Projekt analysiert die zivilrechtliche Verhandlung von indivi- Kooperationsprojekt läuft seit Juli 2013. Die wichtigsten Part- duellen Ansprüchen und Verfügungsrechten und arbeitet he- ner sind das Deutsche Historische Institut (DHI) in Warschau raus, wann sie sich durchsetzen konnten bzw. welche recht- und Elizabeth Harvey (University of Nottingham). Außerdem lichen Grenzen ihnen gesetzt wurden. Bei der Untersuchung besteht ein enges Arbeitsverhältnis zum Projekt »Hebammen der Sonderstrafrechtspraxis wird vor allem nach dem Verhält- im biopolitischen Laborraum des ›Reichsgaus Wartheland‹« nis von privater und öffentlicher Sphäre gefragt. Hier stehen von Wiebke Lisner (Universität Hannover). Mit Elizabeth Har- die NS-juristische Aushandlung und Definition von individuel- vey und Maiken Umbach von der University of Nottingham len Schutz- oder Rückzugsräumen im Vordergrund: Sie wur- wurde 2016 in Nottingham die internationale Konferenz »The den zumeist nicht mehr physisch-konkret gefasst, sondern als Private in « ausgerichtet. Die Erträge werden von »Vertrauenssphäre« abstrahiert. Cambridge University Press voraussichtlich im August 2019 Die Studie wurde im Berichtsjahr vom Wissenschaftli- in einem englischsprachigen Sammelband veröffentlicht. Im chen Beirat des IfZ zur Publikation angenommen und von der f Berichtsjahr wurde der Band von den vier Herausgebern (Jo- Verfasserin überarbeitet. Sie wird voraussichtlich Ende 2019 o r hannes Hürter, Elizabeth Harvey, Maiken Umbach, Andreas erscheinen. s c Wirsching) überarbeitet und an den Verlag gegeben. h u 1.2 Heimaturlaub – Soldaten zwischen Front, n g Familie und NS-Regime s - u In dem Dissertationsprojekt von Christian Packheiser werden n mit dem Fronturlaub private Handlungsräume und familiäre d e Beziehungen von Soldaten im Zweiten Weltkrieg analysiert. d Ausgehend von den normativen Grundlagen erscheint der i t »Heimaturlaub« zunächst als ein Instrument der NS-Machtpo- i o litik zur Stabilisierung der Kriegsgesellschaft. Vergleiche mit al- n s liierten Streitkräften und dem Ersten Weltkrieg vertiefen diesen p Ansatz. Die Performanz von Soldaten im öffentlichen Raum r o der Heimat erlaubt Rückschlüsse auf ihr Selbstverständnis j e und die Akzeptanz militärischer Werte. Außerdem werden die k t Überwachungs- und Zugriffsversuche des Regimes sowie Me- e chanismen der propagandistischen Inszenierung des Front- urlaubs deutlich. Strategien materieller Gratifikation stehen ebenso im Fokus wie die Erzwingung von Konformität. Der Blick auf das Private thematisiert, inwieweit das »Fehlen« der Soldaten zu Rollenverschiebungen innerhalb der Kernfamilien und zu Friktionen mit ihrem Umfeld führte. Zentral sind die unterschiedlichen Erfahrungsräume an der Front und in der Heimat, die im Verlauf des Krieges immer stärker divergierten. Urlaub in Uniform: Im Rahmen des Projekts »Das Private im Nationalsozialismus« Interessant ist die Frage, inwieweit das Regime private Rück- hat Christian Packheiser die Schnittstelle zwischen Fronturlaub und Familienleben zugsräume infiltrierte, wenn es die häusliche Harmonie und bei Wehrmachtssoldaten untersucht. damit den Einsatzwillen seiner Kämpfer bedroht sah. Die Arbeit wurde im Februar von der Ludwig-Maximili- 1.1 Das Private vor Gericht. Verhandlungen des Eigenen ans-Universität München als Dissertation angenommen (sum- im Zivil- und Strafrecht 1933–1945 ma cum laude) und vom Wissenschaftlichen Beirat des IfZ positiv begutachtet. Sie wird voraussichtlich Ende 2019 er- Annemone Christians untersucht in ihrem Postdoc-Projekt die scheinen. nationalsozialistische Zivil- und Strafrechtspraxis und deren Umgang mit »Privatheit«. Die Monografie thematisiert in vier Hauptkapiteln die Familienrechtspraxis, Verfahren zu Eigen- tum, Besitz und Miete sowie die Verfolgung von »Heimtücke« und »Schwarzhören«. Ein weiteres Hauptkapitel beschäf- tigt sich anhand der spezifischen Verfahrensregeln der NS- Rechtspraxis mit dem Gericht als Kommunikationsraum. Das 11

1.3 Das Private im Getto. Transformationen jüdischen bereich sowie des religiösen Lebens. Ergänzt werden diese privaten Lebens in den Gettos von Warschau, Litzmannstadt, Schwerpunkte durch kürzere Analysen der Zwischenkriegs- Tomaschow und Petrikau 1939 bis 1944 zeit und der ersten Kriegsmonate, in denen neue Grundlagen des Privaten entstanden. Die Dissertation von Carlos A. Haas befasst sich mit Trans- Die Arbeit wurde im Februar von der Ludwig-Maximilians- formationen jüdischen »privaten« Lebens in den Gettos von Universität München als Dissertation angenommen (summa Warschau, Litzmannstadt, Tomaschow und Petrikau. Quel- cum laude) und vom Wissenschaftlichen Beirat des IfZ posi- lengrundlage sind Egodokumente wie Tagebücher und per- tiv begutachtet. Sie wird voraussichtlich Ende 2019 erschei- sönliche Korrespondenzen sowie Dokumente der jüdischen nen. Für seine Studie erhielt Carlos A. Haas im November den Selbstverwaltung und der deutschen Besatzer. Das Private Promotionspreis der Leibniz-Gemeinschaft. wird als die Praktiken der Gettobewohner verstanden, Nähe und Distanz aufrechtzuerhalten, neu zu schaffen bzw. aus- 1.4 Kriegstagebuch einer jungen Nationalsozialistin zuhalten. Um die Transformationen des Privaten fassen zu i f können, untersucht die Arbeit die zeitlichen und räumlichen Das Tagebuch des bei Kriegsbeginn 13-jährigen »BDM-Mä- z — Komponenten sozialer Praktiken und die Strategien der dels« Wolfhilde von König von August 1939 bis November j a Gettobevölkerung, sich die entsprechenden Rahmenbe- 1946 wurde im November 2015 in der Schriftenreihe der Vier- h dingungen anzueignen. Im Zentrum der Studie stehen mit teljahrshefte für Zeitgeschichte (Band 111) veröffentlicht. Der r e Schreiben und Lesen zwei Praktiken, die in der extrem fremd- Herausgeber Sven Keller beteiligte sich am 17. Februar an s b bestimmten Umwelt der Gettos zum Ausdruck von Selbstbe- einer kommentierten Lesung aus diesem »Kriegstagebuch ei- e r stimmung und Autonomie wurden. Weiterhin geht es um das ner jungen Nationalsozialistin« im Rahmen der Veranstaltung i allgemeine Bedürfnis nach Alleinsein und um Transforma- »Jugend im Nationalsozialismus« der Hanns-Seidel-Stiftung c h tionen im Kontext von Paarbeziehungen und sozialem Nah- im Kloster Banz. t 2 0 1 8

Wie weit gelang es dem NS-Regime, auch das Alltagsleben zu durchsetzen? Diese Fragestellung stand im Mittelpunkt des Projekts »Das Private im Nationalsozialismus«. Das Bild zeigt Berliner Schulkinder mit Fahnen bei einer NS-Veranstaltung.

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1.5 Tagebücher und Briefe von Egon und Martha Oelwein (1938–1945)

Egon Oelwein war von 1935 bis November 1944 im mittle- ren Führerkorps des Reichsarbeitsdienstes (RAD) beschäftigt, zuletzt als Arbeitsführer, diente dann als Freiwilliger bei der Waffen-SS und war seit März 1945 im Fronteinsatz vermisst. Oelwein führte von 1938 bis 1945 ein Tagebuch, das einen tiefen Einblick in den Alltag des bisher noch viel zu wenig er- forschten RAD gewährt. Besonders aussagekräftig sind die Eintragungen über den Kriegseinsatz des RAD im Osten. Hat bereits dieses rare persönliche Dokument eines RAD-Führers f einen hohen Quellenwert, so gilt dies erst recht für das Fami- o r lientagebuch des Ehepaars Oelwein von 1938 bis 1944 über s c die Entwicklung ihrer drei Kinder. Dieses einzigartige Egodo- h u kument spiegelt die Bemühungen, Kinder im Geiste des Na- n tionalsozialismus zu erziehen. Johannes Hürter und Thomas g s Raithel haben die Edition der Tagebücher in Verbindung mit - u dem Nachlassgeber Reiner Oelwein fortgesetzt. Ergänzt wird n sie durch eine Auswahl aus der beidseitigen Korrespondenz d e des Ehepaars. Insgesamt wird die Edition einen wesentlichen d Beitrag sowohl zur Alltagsgeschichte des RAD als auch zur i t Geschichte des privaten Lebens NS-affiner »Volksgenossen« i o liefern können. n s Die brennende Rostocker Synagoge während der Pogromnacht im November 1938. p r o j e wurde deutlich, dass die Zahl der Juden in Mecklenburg k t 2. Juden in Mecklenburg 1845–1945. schon vor den NS-Verfolgungsmaßnahmen erheblich zurück- e Lebenswege und Schicksale. Ein Gedenkbuch gegangen ist. Seit 1871 hat sich der Anteil bis 1933 um 70 Prozent auf 1.003 verringert. Im NS-Staat ist die Zahl in nur Das 2015 begonnene Gedenkbuch für die Juden in Mecklen- sechs Jahren um weitere 65 Prozent auf 350 zurückgegan- burg ist weitgehend abgeschlossen und kann im Frühjahr 2019 gen. 1.309 der in Mecklenburg lebenden Juden sind in der in zwei Bänden in den Druck gehen. Im ersten Band dieses im Zeit des »Dritten Reichs« emigriert, 570 sind in Deutschland Auftrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur gestorben. 1.261 mecklenburgische Juden sind Opfer von De- des Landes Mecklenburg-Vorpommern entstandenen und von portationen geworden, 88 haben sich in der NS-Zeit selbst Michael Buddrus bearbeiteten Projekts werden die Entwick- das Leben genommen, 16 weitere wurden Opfer von Euthana- lungen und Strukturen des Judentums in Mecklenburg über siemorden. Durch Recherchen in mehr als 145 Landes-, Re- einen Zeitraum von einhundert Jahren betrachtet. Hinzu kom- gional-, Kreis-, Kommunal- und Amtsarchiven sowie in mehr men Untersuchungen zu Spezialthemen wie Erwerbstätigkeit, als 220 Standesämtern ist es gelungen, eine erhebliche Zahl jüdische Soldaten, jüdische Schulen und Schüler, »Ostjuden«, neuer Personen, Daten und Tatsachen zu erschließen. Darü- Mischehen oder das Verhältnis der christlichen Kirchen zum ber hinaus konnten die für die Forschung in der Regel zumeist Judentum. Beleuchtet werden zahlreiche Aspekte jüdischen unzugänglichen Unterlagen und Verfahrensakten von nahezu Lebens und die antijüdischen Maßnahmen im seit 1932 na- sämtlichen Mecklenburg betreffenden Wiedergutmachungs- tionalsozialistisch beherrschten Mecklenburg, Auswanderun- und Entschädigungsanträgen überlebender Juden bzw. de- gen und Emigrationen, Zwangsarbeit und Deportationen, Su- ren Nachkommen sowie der Jewish Claims Conference aus- izide und das Überleben im Untergrund. Ebenso werden die gewertet werden. Institutionen der Judenverfolgung und -vernichtung sowie die Haft-, Internierungs- und Todesorte in den Blick genommen. Im zweiten Band werden alle 7.100 zwischen 1845 und 1945 geborenen und in diesem Zeitraum in Mecklenburg le- benden Jüdinnen und Juden mit Kurzbiografien erfasst. Es 13

3. Coburg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Coburg, in den Staatsarchiven Bamberg und München, dem Hauptstaatsarchiv München, dem Bundesarchiv Berlin, dem In der NS-Zeit galt Coburg als die »erste nationalsozialistische Landeskirchlichen Archiv Nürnberg und dem Privatarchiv des Stadt Deutschlands«. Schon 1929 erlangte die NSDAP hier Hauses Sachsen-Coburg und Gotha fortgesetzt. die Stadtratsmehrheit und stellte ab 1931 den Bürgermeister. Gleichzeitig diente Coburg der NSDAP als Experimentierfeld: für die gewaltsame Eroberung der Straßen durch die SA in der Kampfzeit, für die Mechanismen von Machtübernahme und künftiger Gleichschaltung. Das im Frühjahr 2017 von Eva Karl begonnene Projekt zur Stadtgeschichte Coburgs in der ersten Hälfte des 20. Jahr- hunderts will zum einen die Linien aufzeigen, die Coburg zur Avantgarde des Nationalsozialismus machten. Den Hand- i f lungsrahmen dieser Entwicklung gab der Weg der Residenz- z — stadt zur bayerischen Mittelstadt vor, der durch die Regie- j a rungszeit des Herzogs Carl-Eduard von Sachsen-Coburg und h Gotha sowie den Wandel vom Herzogtum zum Freistaat und r e schließlich die Eingliederung nach Bayern geprägt war. Zum s b anderen sind jene Jahre von besonderem Interesse, in wel- e r chen die NSDAP in Coburg noch vor der reichsweiten Macht- i übernahme mit einer Mehrheit im Stadtrat Parteipolitik be- c h trieb. Im Fokus der empirischen Arbeit steht aber vor allem die t Zeit nach 1933. Konkret werden die Ausübung von politischer 2 0 und administrativer Herrschaft durch Partei und kommunale 1 8 Verwaltung sowie ideologisch begründete Mechanismen von Inklusion und Exklusion in der Lebenswelt der Coburger her- ausgestellt. Coburg im Nationalsozialismus: Oberbürgermeister Dr. Schmidt weiht vor Haken- Initiiert wurde das Projekt durch einen Beschluss des Co- kreuzfahnen ein Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in den burger Stadtrates zur Aufarbeitung der Stadtgeschichte. Be- Arkaden ein. gleitet wird es von einer Kommission bestehend aus Jürgen Kocka, Margit Ksoll-Marcon, Gert Melville, Michael Stephan, 4. Besatzeralltag in der SBZ. Ralf Stremmel, Andreas Wirsching und Dieter Ziegler. Im Be- Dokumente und Zeitzeugenberichte 1945–1949 richtsjahr wurde die Recherche im Stadt- und Staatsarchiv Die Studie von Elke Scherstjanoi zielt auf sozial- und kultur- geschichtliche Phänomene des Alltags der Besatzer in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Sie thematisiert Per- sonalbewegungen, Arbeitsabläufe, Rollenverständnis, Diszi- plinprobleme und spezifische Alltagserfahrungen von Kom- mandanturmitarbeitern und -wachmannschaften als Akteure der untersten Ebene der Besatzungsmacht. Die monografi- sche Studie und die Arbeit an einem Foto-Memo-Band wur- den fortgesetzt. Ein Dokumententeil zur Monografie wurde er- stellt. Aus der Forschung zur Zäsur um den Jahreswechsel 1946/47 entstand ein Aufsatz für die Debatte in Russland. Der Foto-Memo-Band soll 2019 erscheinen.

Hitler 1935 nach einem Besuch des Rathauses von Coburg.

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5. »Nationalbibliothek« im geteilten Land: Die Deutsche Bücherei 1945–1990

Das von Christian Rau seit Mitte August 2014 bearbeitete Pro- jekt untersuchte die Geschichte der Deutschen Bücherei in Leipzig, die trotz ihres privatrechtlichen Status seit ihrer Grün- dung 1912 den Titel einer Nationalbibliothek für sich bean- spruchte. Der Kampf um Prestige auf nationaler und internati- onaler Ebene verband sich schon früh mit einer ausgeprägten Staatsnähe der Bibliothek, die ihren Dienstleistungscharak- ter bei jeder sich bietenden Gelegenheit unter Beweis stell- te. Hiervon ausgehend untersuchte die Studie Kontinuitäten f und Brüche im Verhältnis von Bibliothek, Politik, Wirtschaft o r und Kultur nach der Machtübernahme durch die Sowjetische s c Militäradministration bzw. die SED in Ostdeutschland. Dabei h u wurden sowohl personelle wie sachliche Veränderungen, aber n auch Kontinuitäten in der Bibliothekspolitik der DDR berück- g s sichtigt als auch personelle und generationelle Brüche, Men- - u talitäten und Handlungsspielräume der Bibliothekarinnen und Walter Ulbricht in der Deutschen Bücherei am 8. April 1961. n Bibliothekare analysiert. Zudem rückte das Verhältnis der Bi- d e bliotheksmitarbeiter und der Benutzerinnen und Benutzer in d das Blickfeld, bot die Deutsche Bücherei doch eine exklusive i t Möglichkeit, verbotene oder schwer zu beschaffende west- Die auf der Aktenüberlieferung von 15 nationalen und in- i o deutsche Literatur zu studieren. Hierbei stellte sich insbeson- ternationalen Archiven basierende Studie wurde zum 30. Juni n s dere die Frage, inwieweit die Bibliothekarinnen und Biblio- 2017 abgeschlossen und 2018 im Wallstein Verlag publiziert. p thekare darauf Einfluss nehmen konnten, was als verboten Am 22. und 23. August wurden die Ergebnisse im Rahmen r o galt und was nicht, und inwiefern die Staatssicherheit in die von Podiumsdiskussionen in den Häusern der Deutschen Na- j e internen Praktiken involviert war. Einen weiteren Schwerpunkt tionalbibliothek (Leipzig/Frankfurt am Main) einer breiten Öf- k t bildeten die ambivalenten, zwischen Konflikt und Kooperati- fentlichkeit vorgestellt und diskutiert. e on changierenden Beziehungen der Deutschen Bücherei zur Deutschen Bibliothek, die 1946 als Konkurrenzinstitution in Frankfurt am Main gegründet wurde.

6. Forschungsprojekte des Zentrums für Holocaust-Studien

Das 2013 gegründete Zentrum für Holocaust-Studien am IfZ führt eigenständige Forschungsprojekte zur Geschichte des Holocaust durch. Forschungsziel ist eine breite thematische Kontextualisierung des Holocaust. Im Vordergrund stehen zum einen die Akteure und Etappen der NS-Vernichtungs- politik. Zum anderen widmen sich Projekte schwerpunktmä- ßig dem Holocaust in den multi-ethnischen Besatzungsgesell- schaften Mittel-, Ost- und Südosteuropas und bemühen sich um eine gesellschaftsgeschichtliche Perspektive, die Verfol- gung auch als sozialen Prozess in den Blick nimmt. Einen Überblick über die einzelnen Forschungsprojekte finden Sie im Kapitel »Zentrum für Holocaust-Studien« auf S. 67.

Der Bearbeitungsraum der Deutschen Nationalbibliographie 1959. 15

Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis

i f z — j a h r e s b e r i c h emokratie wird stets neu gedacht, verhandelt, legiti- zwischen pluralisierten Erwartungshorizonten und komplexen t miert und praktiziert. Diesen Prozess in seiner Viel- Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen ins Zentrum. 2 0 schichtigkeit und in seinen Ambivalenzen aufzu- Ihr Ziel bestand darin, individuelle und kollektive Erfahrungen 1 D 8 schlüsseln, ist das Ziel der historischen Demokratieforschung von Enttäuschung, ihre Wirkung und Bewältigung erstmals am Institut für Zeitgeschichte. Sie untersucht Entstehungsbe- mittels eines systematischen zeithistorischen Zugriffs exem- dingungen und Veränderungsprozesse der Demokratie in Eu- plarisch zu erforschen. In empirisch gesättigten Einzelstudien ropa, interessiert sich für institutionelle Strukturen, normative wurde untersucht, welche Muster individueller oder kollektiver Diskurse und soziale Praxen. Das Forschungsprogramm um- Enttäuschung sich in einem gegebenen historischen Zusam- fasst drei Schwerpunkte: Erstens wird die Auseinandersetzung menhang aufbauten und welche Rückwirkungen hiervon auf der bundesrepublikanischen Demokratie mit ihrer diktatori- die jeweiligen Deutungs- und Zuschreibungsmuster in Politik, schen Vergangenheit untersucht. Zweitens wird der Zusam- Gesellschaft und Kultur ausgingen. menhang von Demokratie und Geschlecht im 20. Jahrhundert konzeptualisiert. Einen besonderen Akzent setzte dazu im Be- 1.1 Enttäuschung in der Demokratie. Erfahrung und Deutung richtsjahr die Gründung des Arbeitskreises »Geschlecht und von politischem Engagement in der Bundesrepublik während Demokratie«. Drittens werden zeithistorische Selbstwahrneh- der 1970er und 1980er Jahre mungen und -deutungen in der modernen Demokratie im in- ternationalen Vergleich adressiert. Wenngleich die Diskrepanz zwischen Erwartungen und Erfah- rungen ein Kennzeichen aller modernen pluralistischen Mas- sengesellschaften ist, gewinnt sie in demokratischen Systemen an Brisanz, weil Auf- und Abbau von Erwartungshorizonten im Zentrum des politischen Wettbewerbs stehen. Enttäuschung 1. Enttäuschung im 20. Jahrhundert. wird als Reflex gesellschaftlicher Selbstverständigungsprozes- Utopieverlust – Verweigerung – Neuverhandlung se und historisch kontingente Erscheinung der politischen Kul- tur verstanden. Sie erlangte in den 1970er und 1980er Jahren Von 2012 bis 2015 entstanden in der Leibniz Graduate School besondere Signifikanz, da sich in dieser Zeit die Erwartungen »Enttäuschung im 20. Jahrhundert« sechs Qualifikationsar- politischer Teilhabe und damit das Verständnis von Demokra- beiten. Das Kooperationsprojekt mit der Ludwig-Maximili- tie in der Bundesrepublik fundamental wandelten. Die Studie ans-Universität München wurde von den Professoren Andreas fragt nach dem Stellenwert von Enttäuschung für den Wandel Wirsching, Margit Szöllösi-Janze, Martin Baumeister und Mar- der politischen Kultur und untersucht deren Folgen und die tin Geyer geleitet. Mit dem Phänomen der Enttäuschung stellte Reichweite von Bewältigungsstrategien. Schließlich analysiert die Leibniz Graduate School die spezifisch moderne Spannung sie emotionale Rahmungen von politischem Engagement. Zu

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fragen ist, wie sich politisches Scheitern auf die Bereitschaft beit wurde 2016 von der LMU als Dissertation angenommen zur politischen Teilhabe auswirkte und welche Konsequenzen und 2017 als Bd. 115 in den »Quellen und Darstellungen zur Enttäuschungserfahrungen für die soziale und kulturelle In- Zeitgeschichte« publiziert. tegration der Akteurinnen und Akteure nach sich zogen. Die Analyse erstreckt sich auf drei komplementär aufeinander be- 1.3 Von »jüdischem Optimismus« und »unausbleiblicher zogene Untersuchungsfelder: Enttäuschung«. Erwartungsmanagement deutsch-jüdischer Vereine und gesellschaftlicher Antisemitismus 1914–1938 die Reform der Mitbestimmung in Großunternehmen wäh- rend der sozial-liberalen Bundesregierung Im Mittelpunkt der Dissertation von Anna Ullrich steht die die Neue Frauenbewegung und Frage, wie deutsche Juden mit Erfahrungen von gesell- die Einkommensteuerreform der christlich-liberalen Koaliti- schaftlichem Antisemitismus umgingen und diese bewältig- on während der 1980er Jahre. ten. Am Beispiel der Veröffentlichungen und Korresponden- f zen deutsch-jüdischer Organisationen untersucht die Studie, o r Bernhard Gotto hat sich im Februar 2017 mit dieser Stu- welche Strategien die Vereine ihren Mitgliedern hierbei emp- s c die an der Ludwig-Maximilians-Universität München habili- fahlen. Der vereinsinterne Austausch zwischen Mitgliedern, h u tiert. Sie ist Ende 2018 als Bd. 119 der IfZ-Reihe »Quellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird als ständiger Aus- n und Darstellungen« erschienen. handlungsprozess über mögliche Reaktionen auf antisemiti- g s sche Erfahrungen gelesen. Dabei ermöglicht es der Untersu- - u chungszeitraum, jenseits politikgeschichtlicher Zäsuren nach n Kontinuitäten und Brüchen im Umgang mit Antisemitismus d e zu fragen. Anders als in der bisherigen Forschung kommt die d Studie u. a. zu dem Schluss, dass deutsche Jüdinnen und i t Juden bei Erfahrungen von Ausgrenzung und Antisemitismus i o nicht vorrangig auf die biblische Zeit oder die jahrtausendealte n s Geschichte des Judentums zurückgriffen. Vielmehr speisten p sich ihre Deutungen und Reaktionen aus dem Repertoire ei- r o gener Erfahrungen oder denen der vorangegangenen Genera- j e tion. Die Arbeit belegt, wie gewinnbringend ein methodisches k t Vorgehen ist, das historische Entwicklungen konsequent aus e dem Erfahrungsraum und dem sich hieraus speisenden Er- wartungshorizont der Zeitgenossen rekonstruiert und auf Infostand des Frauenforums München: In seiner Habilitationsschrift über teleologische Urteile über die vermeintliche Weit- oder Kurz- »Enttäuschung in der Demokratie« hat Bernhard Gotto auch die neue sichtigkeit der historischen Akteure verzichtet. Die Studie ist Frauenbewegung untersucht. 2018 als Bd. 120 der IfZ-Reihe »Quellen und Darstellungen 1.2 Humanitäre Kommunikation. Entwicklung und Emotionen zur Zeitgeschichte« erschienen. bei britischen NGOs 1945–1990 1.4 Versunkene Hoffnungen. Die Deutsche Marine im Umgang Matthias Kuhnert geht der Frage nach, wie zivilgesellschaftli- mit Erwartungen und Enttäuschungen 1871–1930 che Gruppen bei der Bevölkerung um Unterstützung für ihre Tätigkeit warben. Am Beispiel zweier britischer NGOs, »War on Sebastian Rojek untersucht am Beispiel der Deutschen Ma- Want« und »Christian Aid«, macht er deutlich, welche Emotio- rine systematisch Prozesse der Erwartungsweckung und Ent- nen humanitäre Organisationen einsetzten, um ihre Botschaf- täuschungsverarbeitung zwischen 1871 und 1930. Unter Be- ten zu vermitteln und Hilfsbereitschaft zu generieren. Durch rücksichtigung verschiedener Kommunikationsräume zeigt den Vergleich einer aus dem linken Arbeitermilieu stammen- er, wie die Institution seit ihrer Gründung mit den hoch ge- den mit einer christlichen Organisation wird gezeigt, dass sich spannten Erwartungen des deutschen Kaiserreichs umging. mit dem Wandel des Humanitarismus in der Nachkriegszeit Die Weltmachtträume mündeten 1918 in deprimierende Ent- nicht nur die Art und Weise humanitären und entwicklungs- täuschungen und mussten in der Weimarer Republik aufge- politischen Engagements, sondern auch die emotionale Di- arbeitet werden. Die Marineführung hielt trotzdem an ihren mension humanitären Handelns veränderte. Die Studie unter- alten Plänen fest und trug so maßgeblich zum Zweiten Welt- sucht die Transformation humanitären Engagements von der krieg bei. Das Projekt will einen Beitrag zum Verständnis der Nachkriegszeit bis Anfang der 1990er Jahre und verbindet Marinegeschichte und der Kulturgeschichte der Politik leis- dabei emotions- und wissensgeschichtliche Ansätze. Die Ar- ten. Die Geschichte der deutschen Seestreitkräfte wird dafür 17 in langfristige Entwicklungen von der Gründung des Kaiser- nern und das Zusammentreffen mit der erlebten Wirklichkeit reichs bis in die frühe Bundesrepublik eingebettet. Die Studie zu erfassen. Zu fragen ist danach, ob und wie die Enttäu- wurde 2016 als Dissertation an der LMU eingereicht und er- schungserfahrung als gemeinsamer Hintergrund die Neu- schien 2017 als Bd. 116 der Reihe »Quellen und Darstellun- verhandlungsprozesse der Akteurinnen und Akteure vor Ort gen zur Zeitgeschichte«. strukturiert hat. Von Interesse sind außerdem die nachträgli- chen Bewertungen der Verantwortlichen und die Frage, in- 1.5 Erwartungen im Umbruch. Die westdeutsche Linke wieweit hier die enttäuschten Erwartungen Auswirkungen auf und das Ende des »real existierenden Sozialismus« spätere Projekte hatten. Carla Aßmann arbeitet seit dem Ende der Projektlaufzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leib- Das letzte Jahrzehnt des »real existierenden Sozialismus« wird niz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung. Im Berichts- häufig als Phase des unaufhaltsamen Niedergangs kommu- jahr hat sie die Arbeiten am Manuskript fortgesetzt. nistischer Diktaturen erzählt. Demgegenüber zeugen zeitge- nössische Debatten westdeutscher Linker von teils hochflie- i f genden Erwartungen an einen Aufschwung des Sozialismus z — im Ostblock – und lassen vielfach großes Unbehagen ange- j a sichts der Richtung und Ergebnisse der Systemtransforma- 2. Die Weimarer Republik. Deutschland h tionen um 1989 erkennen. Dies führt zu der Frage, welche r im Spannungsfeld von Tradition, Moderne e ganz unterschiedlichen Enttäuschungserfahrungen auf den und Nationalsozialismus s b linken Flügeln von SPD und Grünen sowie bei außerparlamen- e r tarischen Linken im Zuge des (mittel-)osteuropäischen Um- Thomas Raithel plant mit seinem 2015 konzipierten Buch- i bruchs gemacht wurden. Die Dissertation von Konrad Sziedat projekt eine Synthese zur Geschichte der Weimarer Republik. c h definiert Enttäuschung als Resultat einer Kollision von positi- Angesichts einer vielfach diffus gewordenen Forschungskom- t ver Erwartung und negativer Erfahrung und fragt insbesonde- plexität strebt das Projekt eine differenzierte und thesenstarke 2 0 re nach dem Wandel von Erwartungen. Sie beleuchtet dazu Interpretation der Weimarer Geschichte an. Im Berichtsjahr 1 8 erstens die Erwartungshorizonte westdeutscher Linker am Vor- war die Arbeit an dem Buch wegen anderweitiger Verpflich- abend des Umbruchs. Zweitens analysiert sie, wie diese Er- tungen weitgehend unterbrochen. wartungshorizonte um 1989 sukzessive abschmolzen. Drit- tens diskutiert sie, mit welchen Bewältigungsstrategien Linke auf diese Erfahrung reagierten. Zu diesem Zweck integriert sie Ansätze der Historischen Semantik, der Emotionsgeschichte und der historischen Netzwerkanalyse. Das Promotionsver- 3. Von der Reichsbank zur Bundesbank: Personen, fahren ist im Juli 2016 abgeschlossen worden. Die Druck- Generationen und Konzepte zwischen Tradition, legung erfolgt 2019 in den »Quellen und Darstellungen zur Kontinuität und Neubeginn (1920er bis 1970er Jahre) Zeitgeschichte«. Das IfZ untersucht in Zusammenarbeit mit der London School 1.6 Erwartungen so hoch wie die Häuser selbst of Economics die Geschichte der Reichsbank und der Bank deutscher Länder sowie der Deutschen Bundesbank von 1923 In ihrem Dissertationsprojekt untersucht Carla Aßmann Groß- bis 1969. Im Zentrum stehen wirtschafts-, sozial- und kultur- siedlungen des sozialen Wohnungsbaus aus den 1960er Jah- geschichtliche Fragen. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei ren in vergleichender und emotionshistorischer Perspektive. Magnus Brechtken für das IfZ und Albrecht Ritschl für die Standardisierter Massenwohnungsbau galt zur Zeit der Pla- London School of Economics. Der Untersuchungszeitraum be- nung solcher Siedlungen nicht nur als Lösung für die immer ginnt in den Jahren 1923/24 mit der Stabilisierung der neuen noch drängende Wohnungsfrage: Die neuen, komfortablen Währung nach der Hyperinflation und dem ersten Amtsantritt staatlich geförderten Wohnungen für die »breiten Schichten Hjalmar Schachts als Reichsbankpräsident. Sie endet im Jahr der Bevölkerung« wurden zum Inbegriff gesellschaftlicher 1969, als mit Karl Blessing der letzte Präsident der Deutschen Fortschritts- und Nivellierungserwartungen stilisiert. Doch be- Bundesbank aus dem Amt schied, der zum engsten Mitarbei- reits kurz nach dem Einzug der ersten Bewohnerinnen und terkreis um Hjalmar Schacht gehört hatte. Bewohner erfuhr das Image der Bauprojekte einen radikalen Im Berichtsjahr haben die Projektmitarbeiter die vorlie- Wandel. Die Studie zielt darauf, am Beispiel zweier Siedlun- gende wissenschaftliche Literatur erschlossen und die kon- gen, dem Märkischen Viertel in Berlin und dem Stadtteil Tou- zeptionellen Zuschnitte ihrer Einzelarbeiten vorangetrieben. louse Le Mirail, die im Voraus gehegten Erwartungen auf der Zahlreiche Studienaufenthalte im Historischen Archiv der Ebene von Planern und Architekten, Verwaltung und Bewoh- Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main sowie im Bun-

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desarchiv an den Standorten Berlin und Koblenz ergänzten und schließlich erster Präsident der Bundesbank. Nur von dieses Arbeitsprogramm. Darüber hinaus knüpfte der Projekt- 1939 bis 1946 nahm er keine aktive Funktion in der Zentral- leiter Kontakte zum Historischen Archiv der tschechischen bank wahr, nachdem er wie viele andere Mitglieder des Direk- Nationalbank in Prag, wo sich insbesondere Nachlassmateri- toriums 1939 wegen der Kritik an der Rüstungspolitik und den alien zur Rolle der Reichsbank im Gefüge der deutschen Be- daraus resultierenden Gefahren für die Währungsstabilität aus satzungspolitik finden. seiner Stellung entlassen worden war. Ausgehend von Vocke betrachtet das Projekt dessen Mit- 3.1 Enkelgeneration im Wartestand. Eine Kollektivbiografie streiter, Wegbegleiter und Gegenspieler (u. a. Karl Bernard, über die Führungsriege der Bank deutscher Länder und der Friedrich Wilhelm Dreyse, Ernst Hülse, Kurt Lange, Otto Pflei- Bundesbank (1948–1970) derer, Emil Puhl, Hjalmar Schacht, Friedrich Wilhelm von Schelling, Friedrich Wilhelm, Eduard Wolf). Es fragt nach Kar- Im Mittelpunkt dieses im August gestarteten Forschungspro- rieremustern und -brüchen, währungspolitischen Prägungen, f jekts von Christian Marx steht eine kollektivbiografische Un- nach der Organisations- und Leitungskultur der Reichsbank o r tersuchung über die Sozialisation, Ausbildung und Prägung und der BdL. Es verbindet methodisch gruppen- und individu- s c des Führungspersonals der Bank deutscher Länder (BdL) und albiografische Zugriffe und analysiert daher auch die Selbst- h u der Bundesbank in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten. beschreibungen der Akteure, konfligierende Narrative sowie n Dabei werden sowohl die fachwissenschaftlichen Hintergrün- die Geschichtspolitik der BdL. g s de und persönlichen Netzwerke als auch die Kontinuitäten - zwischen dem Nationalsozialismus und der Bundesrepublik u 3.3 Karl Blessing (1900–1971). Eine Biografie n analysiert. Zahlreiche Akteure der BdL und der Bundesbank d e entwickelten ihr Weltbild in der Weimarer Republik und im Na- Als langjähriger Präsident der Bundesbank gehörte Karl Bles- d tionalsozialismus und begannen ihre Karriere in der Reichs- sing zu den Funktionseliten, die die finanz- und wirtschafts- i t bank. Es stellt sich daher die Frage, inwiefern jene Mentalitä- politische Entwicklung der Bundesrepublik maßgeblich mitge- i o ten und Überzeugungen das Jahr 1945 überdauerten. staltet haben. Seine Biografie steht für den Lebensweg eines n s Die Studie fragt konkret danach, wie sich die 1948 als Vertreters der höheren Beamtenschaft der Weimarer Repu- p Spitzeninstitut eines zweistufigen Zentralbanksystems ge- blik, deren Karriereverläufe über zwei oder sogar drei Sys- r o gründete BdL und die 1957 errichtete Bundesbank organi- tembrüche hinweg noch kaum erforscht sind. Milieubezo- j e satorisch und personell ausdifferenziert haben. Hierbei wird gene Mentalitäten, Selbstverständnis sowie gesellschaftliche k t nach Personalstrukturen und generationsbedingten Einstel- und politische Weltbilder harren im Falle Blessings ebenso e lungen ebenso gefragt wie nach dem Sozialprofil, den Ausbil- der systematischen Durchdringung wie persönliche Netzwer- dungswegen, den Karrieremustern und der Zugehörigkeit zur ke oder professionelle Grundorientierungen zwischen Weima- NSDAP. Ziel des Projekts ist es, sowohl die personellen Kon- rer Demokratie, NS-Staat und Bundesrepublik. tinuitäten zum Nationalsozialismus aufzuzeigen als auch die Blessings Karriereweg war in mehrfacher Hinsicht von Frage zu beantworten, welche Bedeutung der Erfahrungs- und Grenzgängertum und Ambiguität gekennzeichnet. Seit 1920 Sozialisationshintergrund des Führungspersonals für die Ent- in der Reichsbank tätig, profilierte er sich früh als Experte in wicklung der Notenbank und die demokratische Entwicklung internationalen Finanz- und Reparationsfragen und trieb sei- der frühen Bundesrepublik hatte. ne Karriere im Umkreis von Hjalmar Schacht über das Jahr 1933 hinaus voran. 1937 wurde er in das Direktorium der 3.2 Die »Gründungsgeneration« der Bank deutscher Länder Reichsbank berufen und bewegte sich bis 1945 zwischen öf- um Wilhelm Vocke zwischen Weimarer Zeit und früher fentlichem Bankwesen, Kriegs- und Privatwirtschaft. Seine Ex- Bundesrepublik pertise im Bereich von Währungspolitik, Außenwirtschaft und internationalem Zahlungsverkehr sowie gute Kontakte zum Boris Gehlen untersucht die Funktionselite der »Zentralbank- wirtschaftspolitischen Führungspersonal der jungen Bundes- beamten« im Kontext der vielschichtigen Währungspolitik von republik machten Blessing zu einem bevorzugten Kandidaten der Inflation 1923 bis zur Gründung der Bundesbank 1957. für das Amt des ersten Bundesbankpräsidenten. Im Projekt Als biografischer Fluchtpunkt dient Wilhelm Vocke, der wie von Stefan Grüner wird offenzulegen sein, welche Rolle der kaum ein anderer Kontinuitäten und Brüche der deutschen Bundesbank unter Blessings Leitung in der Phase des ökono- Zentralbankgeschichte von der Weimarer Zeit bis in die frühe mischen Booms zufiel, welche Zentralbank- und Demokratie- Bundesrepublik verkörpert: Er war von 1919 bis 1939 Mitglied konzepte dabei wirksam wurden und wie sich das Verhältnis im Direktorium der Reichsbank, nach dem Zweiten Weltkrieg von Kontinuität und Wandel gestaltete. in der Leitung der Reichsbankleitstelle Hamburg, seit 1948 Präsident im Direktorium der Bank deutscher Länder (BdL) 19

4. Deutsch-deutsche Geschichte 1945–1990 Herausforderung wurden. Wenn auch der normative Unter- schied zwischen einer Diktatur und Demokratie nicht ver- Obwohl die Bundesrepublik und die DDR als »Polarisierungs- wischt werden darf, wurde doch eine genetisch-strukturelle zwillinge« bezeichnet wurden, fehlt noch immer eine die bei- Vorgehensweise gewählt, die erst eine Analyse der wechselsei- den Staaten gleichermaßen integrierende Darstellung der tigen Bezogenheit erlaubt. So kann vermieden werden, dass deutschen Geschichte in den Jahren 1945 bis 1990. Ange- die DDR wie in den meisten bisherigen Darstellungen nur als sichts dieses Desiderats setzt sich die Arbeit von Petra We- Kontrast- und Negativfolie für die als Erfolgsgeschichte be- ber zum Ziel, die deutsch-deutsche Geschichte als Parallel-, schriebene Entwicklung der Bundesrepublik dient. Kontrast-, Vergleichs-, Perzeptions- und Beziehungsgeschich- Die Niederschrift des über 1.000 Seiten umfassenden Ma- te zu erzählen. Die erstrebte Historisierung der deutsch-deut- nuskripts konnte im Berichtszeitraum abgeschlossen werden. schen Zeitläufte im Spannungsfeld von Teilung und Einheit soll zum einen der jeweiligen Bündnisintegration, den System- unterschieden und der Eigenentwicklung der beiden deut- i f schen Staaten Rechnung tragen, zum anderen die gemeinsa- z — men Erfahrungsräume ausloten, die bewusst oder unbewusst 5. Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. j a die Deutschen in Ost und West trotz zunehmender Entfrem- Politik, Personal, Prägungen in Bayern 1945 bis 1975 h dung und sich ausbildender unterschiedlicher Mentalitäten r e zusammenhielten. Die Studie rückt den durch wechselseiti- Seit Oktober 2016 erforscht das IfZ die NS-Belastungen und s b ge Perzeption hervorgerufenen Handlungsdruck und die sich Kontinuitäten bei zentralen Behörden und Dienststellen der e r diametral entgegenstehenden Ideologien ebenso wie die viel- Bayerischen Staatsregierung während der ersten Nachkriegs- i fältigen innerdeutschen Transfers und Begegnungen in den jahrzehnte. Angeregt wurde das Projekt durch eine Initiative c h Fokus. Sie zeigt auf, wie die politisch Verantwortlichen in Bonn des Bayerischen Landtags. Eine Kommission aus Vertreterin- t und Ost-Berlin auf Prozesse, Krisen, Konjunkturen und Trends nen und Vertretern der Zeitgeschichte und bayerischen Lan- 2 0 reagierten, die für beide deutsche Staaten gleichermaßen zur desgeschichte begleitet und berät das Forschungsvorhaben. 1 8

Der Münchner Viktualienmarkt in den 1940er Jahren zwischen Kriegszerstörung und Wiederaufbau.

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f o r s c h u n Zum Auftakt des Teilprojekts »Landesjustiz und NS-Vergangenheit« überreichte Staatsminister g Winfried Bausback (l.) Personalakten an die IfZ-Historiker Ana Lena Werner und Magnus Brechtken. s - u n Sie besteht aus Sabine Freitag (Bamberg), Helmut Flachen- NS-Vermögen, das Gesundheitswesen und das höhere Schul- d e ecker (Würzburg), Ferdinand Kramer (München), Bernhard wesen. Die Projektarchitektur umfasst insgesamt acht Einzel- d Löffler (Regensburg), Joachim Scholtyseck (Bonn), Georg Sei- studien, die in zwei Projektphasen entstehen werden. i t derer (Erlangen) und Margit Szöllösi-Janze (München). i o Während die meisten Projekte der sogenannten Behör- n 5.1 Politik und Personal der Bayerischen Staatskanzlei nach s denforschung sich auf eine Institution beschränken, umfasst dem Nationalsozialismus 1945–1970 p der hier gewählte Ansatz erstmals den personellen und funk- r o tionalen Gesamtzusammenhang einer Landesregierung. Me- Rick Tazelaar beschäftigt sich in seinem Dissertationspro- j e thodisch orientiert sich das Projekt an der kulturhistorisch er- jekt mit der Frage, wie die historisch-politischen Erfahrun- k t weiterten Verwaltungsgeschichte. Es verschränkt die Analyse gen der jeweiligen bayerischen Ministerpräsidenten und des e von institutionalisierten Routinen mit der Perzeption politischer Führungspersonals der Bayerischen Staatskanzlei sich zwi- Debatten über den Umgang mit der NS-Vergangenheit. Da- schen 1945 und 1970 auf die Politik und Verwaltungspraxis durch wird es möglich, den Terminus der »NS-Belastung« als der Staatskanzlei auswirkten. Die zentrale Arbeitsthese seiner Teil der sich wandelnden demokratischen Kultur zu begreifen. Dissertation lautet, dass die leitenden Beamten der Staats- Untersucht werden personelle Kontinuitäten und Prägungen kanzlei, in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Minis- seit der Weimarer Republik, die Persistenz bzw. Transformati- terpräsidenten, nach 1945 vor allem die bayerische Eigen- on von administrativ-politischen Handlungslogiken sowie Rol- staatlichkeit zu verstärken versuchten. So war die Politik des lenverständnisse und Wahrnehmungsmuster, die sich in der Führungspersonals der Staatskanzlei darauf gerichtet, die po- Interaktion zwischen Verwaltungseliten und ihrer Umwelt spie- litische Position des Freistaats in dessen Außenbeziehungen geln. Dieser Ansatz ermöglicht neue Einsichten in die Frage, weitgehend zu stärken, dafür in der Staatskanzlei geeignetes wie der Umbau Westdeutschlands zu einem demokratischen Personal, am liebsten aus der bayerischen etatistischen Ver- Rechtsstaat letztlich gelingen konnte, obwohl ein erheblicher waltungstradition, einzustellen, und außerdem die föderalisti- Teil der Funktionseliten in Bund und Ländern nationalsozia- sche Politik historisch-politisch zu legitimieren. Bisher konn- listisch belastet war. te außerdem festgestellt werden, dass das Führungspersonal Eine bedeutsame Untersuchungsebene des Projekts ist der Staatskanzlei aus formaler Sicht (NSDAP-Mitgliedschaf- die Personalpolitik. Daher werden die konkrete NS-Vergan- ten) relativ unbelastet, jedoch aus materialer Sicht (Handeln genheit des ministeriellen Spitzenpersonals und die Einstel- im »Dritten Reich«) ein hohes Maß an Belastung aufwies. Die lungspraxis der Staatsregierung systematisch analysiert. Ein Auswertung von grundlegenden Archivbeständen im Institut weiterer Schwerpunkt liegt auf personellen und inhaltlichen für Zeitgeschichte, Bayerischen Hauptstaatsarchiv, Staats- Kontinuitäten und Neuanfängen in der Bayerischen Innen- archiv München, Bundesarchiv und Politischen Archiv des verwaltung im Hinblick auf Polizei, Innere Sicherheit und Auswärtigen Amts sowie in der Bayerischen Staatsbibliothek, Verfassungsschutz. Komplementär dazu entstehen vertika- Hanns-Seidel-Stiftung und Max-Planck-Gesellschaft konnte le Längsschnittstudien über den Umgang mit ehemaligem im Jahre 2018 weitgehend abgeschlossen werden. 21

5.2 Das Leitungspersonal im Bayerischen Finanzministerium wie sie sich in die Nachkriegsgesellschaft einfügen konnten. und das Erbe des Nationalsozialismus Unter dem Begriff der Verwaltungskultur werden neben der Sachpolitik der Ämter auch die Charakteristika der Sicher- Die Frage nach Ausmaß und Bedeutung von Kontinuitäten zur heitsverwaltung im Wechselspiel mit dem dort tätigen Perso- NS-Diktatur stellte sich für das Staatsministerium der Finan- nal beleuchtet. Eingebettet wird die Untersuchung der Behör- zen mit besonderer Schärfe. Zwischen 1933 und 1945 hat- den in die gesamtgesellschaftlichen Diskurse zu Sicherheit. ten die Finanzbeamten eine Schlüsselrolle bei der Ausplün- Im Berichtsjahr verfeinerte Franziska Walter das For- derung der jüdischen Bevölkerung gespielt. Außerdem fielen schungsdesign und trieb die Quellenauswertung voran. Prä- nach 1945 umfangreiche Aufgabenbereiche in die Zustän- sentationen auf dem Workshop »Bureaucratic Encounters« digkeit der Landesfinanzpolitik, die unmittelbar mit den Fol- (Wien) sowie in den Oberseminaren von Eckart Conze (Mar- gen des NS-Unrechts zusammenhingen. Zugleich lassen sich burg) und Bernhard Löffler (Regensburg) ermöglichten einen anhand von Finanzverwaltung und Finanzpolitik langfristige intensiven Austausch mit anderen Forscherinnen und For- Wandlungsprozesse analysieren, die sich auf das Verständnis schern. Für 2019 ist der Abschluss der Archivrecherchen so- i f von Staatlichkeit auswirkten. Das Erkenntnisinteresse richtet wie die weitere Verschriftlichung geplant. z — sich auf den Wandel von Demokratieverständnis und -praxis in j a den ersten drei Nachkriegsjahrzehnten. Es konkretisiert sich 5.4 Gesundheit verwalten in der Demokratie. h in der Leitfrage, an welchen Kriterien die demokratische Qua- r Politik, Personal, Prägungen des öffentlichen Gesundheits- e lität von Regierungs- und Verwaltungspraxis gemessen wurde. s wesens in Bayern 1945–1965 b Bernhard Gotto, der auch das Gesamtprojekt koordi- e r niert, untersucht, welche Prägungen und Erfahrungen das Das Dissertationsprojekt von Sophie Friedl geht der Leitfra- i Handeln der Führungskohorte des Finanzministeriums be- ge nach, wie sich die Gesundheitsverwaltung in Bayern unter c h stimmten. Die Studie kombiniert diese akteursbezogene Un- den Vorzeichen der neu begründeten Demokratie gestaltete. t tersuchungsebene mit der Analyse von Wahrnehmungsmus- Dazu betrachtet sie das Selbstverständnis der wiedererstan- 2 0 tern und Handlungsroutinen. Sie nimmt dafür die Interaktion denen Medizinalverwaltung, Kriterien und Akteure der Per- 1 8 der Finanzverwaltung mit gesellschaftlichen Akteuren sowie sonalpolitik, den Umgang mit dem Erbe der NS-Medizin in mit Bürgerinnen und Bürgern in den Blick. Weiterhin geht es Sachentscheidungen, Haltungen zur Medienöffentlichkeit um die Organisationskultur des Finanzministeriums, also um und zu Verbänden sowie interne Prozesse der Entscheidungs- Führungsstil, Binnenkommunikation und Wahrnehmung des findung. Die Studie ist vertikal angelegt und untersucht das organisationsinternen »Klimas«. Schließlich untersucht die bayerische öffentliche Gesundheitswesen von der ministeriel- Studie die Legitimationsmuster für finanzpolitische Entschei- len Ebene über Regierungsmedizinalreferate bis hin zu einzel- dungen gegenüber dem Rechnungshof, dem Parlament und nen Gesundheitsämtern. Im Berichtsjahr widmete sich Sophie der Presse. Im Berichtsjahr wurden die Recherchen im Bay- Friedl intensiv den Recherchen im Staatsarchiv in Amberg erischen Hauptstaatsarchiv fortgeführt. und verfasste erste Teile der Dissertationsschrift. Die Amber- ger Quellen ermöglichen einen Einblick in den Bereich, in 5.3 Staatliche Sicherheitskulturen in Bayern 1945–1970. dem Gesundheitsbehörden mit Bürgerinnen und Bürgern di- Personal, Praktiken und Prägungen im Bayerischen Innenmi- rekt in Kontakt traten. Seit Mai 2018 ist Sophie Friedl in El- nisterium, Landeskriminalamt und Landesamt für ternzeit; sie wird im Mai 2019 die Arbeit an der Dissertation Verfassungsschutz wieder aufnehmen.

In ihrem Promotionsprojekt untersucht Franziska Walter, wie 5.5 Landesjustiz und NS-Vergangenheit. sich die staatliche Sicherheitsarchitektur und das politische Demokratie und Diktaturnachwirkungen im Bayerischen Handeln im Bereich der Öffentlichen Sicherheit und Ordnung Staatsministerium der Justiz in Bayern nach 1945 unter dem Eindruck gewandelter Si- cherheits- und Staatlichkeitsbegriffe veränderten. Als Unter- Ohne Zweifel hat ein großer Teil der deutschen Justiz di- suchungsgegenstand dienen hierzu die Abteilung Öffentliche rekt oder indirekt am nationalsozialistischen Staat mitge- Sicherheit und Ordnung im Bayerischen Innenministerium so- wirkt und war entsprechend belastet. Nach 1945 bündelten wie das ihm untergeordnete Bayerische Landeskriminalamt die wiederentstehenden Landesjustizverwaltungen ein brei- und das Landesamt für Verfassungsschutz. Anhand des Lei- tes Zuständigkeitsspektrum und eine große Verantwortung tungspersonals der drei Behörden erschließt die Bearbeiterin, in Personalfragen. Das von Ana Lena Werner durchgeführte welche Auswirkungen die Vorerfahrungen der Beamten aus Dissertationsprojekt untersucht deshalb die Auswirkungen der der Weimarer Republik und dem Nationalsozialismus auf die nationalsozialistischen Vergangenheit und die Transformation Sach- und Personalpolitik der drei Institutionen hatten, und zum demokratischen Rechtsstaat im Bayerischen Staatsmi-

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f o r s c h u n g s - u n d e d i t i o n Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg: Über die US-Besatzungstruppen kam die Idee der »Soapbox Derbys« nach Deutschland. s p In München wurde die erste große Seifenkisterl-Meisterschaft auf der Theresienwiese ausgetragen. r o j e nisterium der Justiz von 1945 bis 1974. Aus diesem Erkennt- 6. Hüter der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn k t nisinteresse ergeben sich drei forschungsleitende Fragekom- und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus e plexe: Zunächst sind die personellen (Dis-)Kontinuitäten des Justizpersonals zu erfragen. Karriereverläufe und individuelle Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin trugen maßgeb- Prägungen sind ebenso interessant wie die Personalpolitik des lich zum Aufbau und zur Konsolidierung der Bundesrepublik Ministeriums. Zweitens sind sachliche und ideelle (Dis-)Konti- und der DDR bei. Wie und mit welchem Personal geschah nuitäten zu eruieren. Diskurse über und Konzepte von Recht dies? Welche politischen Folgen hatten die jeweiligen Prägun- und Politik sind hier neben konkreter Rechtsetzung und Ver- gen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Und wie veränder- waltungshandeln bedeutend. Zuletzt interessieren die Pers- te sich die Verwaltungskultur in Ost und West bis zum Beginn pektive auf die (individuelle) nationalsozialistische Vergangen- der 1970er Jahre? heit und der Umgang mit derselben. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts zeigen, dass im Ana Lena Werner hat die Studie im Juli 2018 begonnen; Bundesinnenministerium die Mehrheit der Mitarbeiter schon 2021 soll sie abgeschlossen werden. Im Berichtsjahr standen als Beamte im Nationalsozialismus tätig gewesen war. Viele konzeptionelle Arbeiten im Vordergrund, außerdem wurden verschwiegen ihre Vergangenheit, die kaum überprüft wurde. erste Archivrecherchen im Bayerischen Hauptstaatsarchiv Sie passten sich in die Demokratie ein, aber in einigen Berei- vorgenommen. chen zeigte sich der Einfluss autoritärer und antipluralistischer Denkmuster. Im Ministerium des Innern der DDR übernah- men zwar ältere Kommunisten und junge »Kader« die Lei- tung, doch einzelne Expertenbereiche wiesen auch dort Kon- tinuitäten auf. Dabei zeigt sich, dass sich Ost und West beim Umgang mit der NS-Vergangenheit genau beobachteten und teilweise versuchten, auf die Gegenseite Einfluss zu nehmen. Das Forschungsprojekt wurde im Dezember 2014 vom damaligen Bundesinnenminister Thomas de Maizière ins Le- ben gerufen. Es wurde vom Institut für Zeitgeschichte Mün- 23 chen–Berlin und vom Zentrum für Zeithistorische Forschung sen das Gründungspersonal des Bundesinnenressorts zusam- durchgeführt und im Dezember 2018 abgeschlos- mengestellt wurde. Davon ausgehend wird zum anderen die sen. Die Forschungsgruppe bestand aus den beiden Pro- Personalpolitik des BMI selbst von 1949 bis 1969 hinsichtlich jektleitern Frank Bösch und Andreas Wirsching, aus sechs Wandlungsprozessen sowie Einflussfaktoren untersucht. Da- Postdoktorandinnen und -doktoranden sowie zwei Doktoran- rauf aufbauend findet eine eingehendere Beschäftigung mit dinnen, wobei vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem In- der Rolle der Minister und Staatssekretäre und ihre Einfluss- stitut für Zeitgeschichte angehörten. Eine Steuerungsgruppe, nahme auf das »Tagesgeschäft« des Ministeriums statt. Nicht die sich aus Wissenschaftlern beider Institute zusammensetz- zuletzt wird sich ein weiteres Teilprojekt mit der Person des te, sowie ein wissenschaftlicher Beirat berieten und begleite- ersten Staatssekretärs Hans Ritter von Lex auseinanderset- ten das Projekt. zen, der mit elf Jahren Amtszeit eine wesentliche Konstante Das Forschungsteam hat 2018 eine zusammenfassende in den 1950er Jahren darstellte. Ausgehend von seinem bio- Abschlussstudie beim Wallstein Verlag veröffentlicht, die im grafischen Hintergrund wird hier schwerpunktmäßig über die Juni im Bundesinnenministerium der Öffentlichkeit vorgestellt Personalpolitik hinaus auch seine sachpolitische Rolle im BMI i f wurde. Darüber hinaus arbeitete jeder Mitarbeiter unter spe- näher beleuchtet werden. z — zieller Fragestellung an eigenständigen Publikationen, die im j a Laufe des Jahres 2019 erscheinen sollen. 6.2 Verfassung vergeht, Verwaltung besteht? Die zentral- h r staatlichen Innenministerien in Deutschland 1919–1970 e s 6.1 Die Personalpolitik des Bundesinnenministeriums und b Im Mittelpunkt des von Frieder Günther bearbeiteten Teilpro- e sein erster Staatssekretär Hans Ritter von Lex r jekts steht ein Vergleich der zentralstaatlichen Innenministeri- i Dieses von Irina Stange bearbeitete Teilprojekt setzt sich mit en der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, der Bun- c h der Einstellungspraxis und personellen Netzwerken im Bun- desrepublik und der DDR. Sieht man einmal von der DDR ab, t desministerium des Innern auseinander. Dabei gilt es zum ei- so scheint es auf den ersten Blick, dass die Verwaltung die 2 0 nen, die Gründung und personelle Ausstattung des BMI bis politischen Systembrüche in Deutschland weitgehend unbe- 1 8 September 1949 näher zu beleuchten. Es steht hierbei die schadet überstand und somit als ein wesentliches Stabilitäts- Frage im Mittelpunkt, durch wen und unter welchen Prämis- moment in einem Jahrhundert der politischen Turbulenzen

Auf mehr als 800 Seiten hat die Forschergruppe aus IfZ und ZZF in ihrer Studie »Hüter der Ordnung« die Geschichte der Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus aufgearbeitet.

Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis 24

f o r s c h u n Zum Abschluss des Forschungsprojekts über die Innenministerien und ihren Umgang mit der g NS-Vergangenheit stellte das Projektteam seine Ergebnisse im Bundesinnenministerium vor. s - u n d e fungierte. Folglich fragt das Projekt, ob bei der politischen das neu gegründete Bundesministerium für Gesundheitswe- d Arbeit der Innenministerien, beim Ministeriumspersonal und sen. Sie führte die bundesdeutsche Gesundheitspolitik zurück i t bei seinem Selbstverständnis im Zeitraum von 1919 bis 1970 in die internationale Gesundheits- und Forschungspolitik und i o tatsächlich die Kontinuitäten überwogen. Und wie ist hierbei engagierte sich als deutsche Delegierte in der Weltgesundheits- n s die Verwaltung der DDR zu interpretieren, die ja einen bewuss- organisation. Maren Richter zeichnet deren Weg als Ärztin in p ten Bruch mit der deutschen bürgerlichen Tradition vollziehen der Weimarer Republik bis hin zur Gesundheitspolitikerin in der r o wollte? Zunächst wird die Personalpolitik, in einem zweiten Weltgesundheitsorganisation in Genf nach. Die biografische j e Schritt die Politik der Verwaltungsreform, ein zentrales Poli- Studie wird im Herbst 2019 im Wallstein Verlag veröffentlicht. k t tikfeld, mit dem sich alle vier Innenministerien kontinuierlich e beschäftigten, und in einem dritten Schritt das Selbstverständ- 6.4 Carl Steinhoff: Zur Biografie des ersten brandenburgischen nis des Personals sowie die Institutionenkultur genauer un- Ministerpräsidenten und Innenministers der DDR tersucht, um sodann herauszuarbeiten, auf welche Weise die Innenministerien von Weimar, des Nationalsozialismus, der Promovierter Jurist, ehemaliger preußischer Spitzenbeam- Bundesrepublik und der DDR miteinander verflochten waren. ter, Sozialdemokrat: Trotzdem avancierte Carl Steinhoff nach Im Rahmen des Projekts ist ein Aufsatz entstanden, der 2019 1945 zum Präsidenten der brandenburgischen Provinzialver- publiziert werden soll. waltung sowie zum Ministerpräsidenten des Landes Branden- burg. 1949 wurde er schließlich zum ersten Minister des In- 6.3 Biografische Studie zur Ärztin und Gesundheitspolitikerin nern der DDR ernannt – eine Karriere, die 1952 jäh endete. Maria Daelen Lutz Maeke untersucht im Rahmen seines Teilprojekts die Bio- grafie Steinhoffs. Diese lässt diverse Facetten der Geschichte Das Teilprojekt von Maren Richter erforscht das facettenreiche der deutschen Sozialdemokratie vor und nach 1945 und der Leben von Maria Daelen (1903–1993), die als erste weibliche Involvierung sowie Instrumentalisierung bürgerlich sozialisier- Ärztin 1953 in die BMI-Gesundheitsabteilung eintrat. Vor 1945 ter Politiker der Weimarer Republik in der frühen DDR ideal- war Daelen unter anderem an der Charité Berlin tätig und galt typisch erkennen. Sie adressiert damit Fragen nach tradier- als moderne, hochqualifizierte und engagierte Ärztin. Durch ten politischen Prägungen und Selbstverständnissen sowie ihre Kontakte zu Widerstandskreisen u. a. um Hans Gisevius zugleich nach Motiven, Erwartungen und erfahrenen Gren- musste Daelen am Ende des Zweiten Weltkriegs vor der Ge- zen des Engagements jener Personen in der SBZ/DDR. Um stapo fliehen und war die einzige Mitarbeiterin der BMI-Ge- Charakteristisches der Karriere Steinhoffs vor und nach 1945 sundheitsabteilung, die Widerstandserfahrungen hatte. Ob- fassen und seine Person adäquat verorten zu können, soll die wohl die Leitungspositionen im BMI fast ausschließlich von Biografie zumindest partiell mittels eines prosopografischen Männern besetzt waren, übernahm Maria Daelen das Referat Zugangs untersucht werden. In den Blick kommen sowohl »Internationales Gesundheitswesen«. 1962 wechselte sie in Steinhoffs vor 1933 erfahrene Sozialisation als sozialdemokra- 25 tischer Beamter als auch seine Zugehörigkeit zu einer spezi- fischen Gruppe von in der SBZ/DDR maßgeblich involvierten »bürgerlichen« Politikern. Die Publikation der Ergebnisse ist 2019 im Wallstein Verlag geplant.

6.5 Datenbank für zeitgeschichtliche Forschungsdaten

Im Rahmen des Forschungsprojekts zu den Innenministeri- en in Bonn und Ost-Berlin wurde von den Wissenschaftle- rinnen und Wissenschaftlern eine Datenbank zur Erfassung und statistischen Auswertung des Personals beider Ministeri- en konzipiert. Maren Richter hat sie gemeinsam mit der EDV entwickelt und koordiniert die Datenbanknutzung als Admi- i f nistratorin. Seit 2016 dient die Datenbank allen Forschungs- z — projekten des IfZ zur Geschichte der Ministerialverwaltungen, j a aber auch verwandten Projekten als wichtiges Analyseinstru- h ment. Die Projekte arbeiten auf diese Weise vernetzt und mit r e hohen Synergieeffekten zusammen und entwickeln gleichzei- s b e tig neue methodische Ansätze. Mit dem Fortschreiten der Pro- Bundeskanzler 1955 vor dem Abflug in die Sowjetunion. Immer mit r jekte und der Integration von neuen Forschungsvorhaben wird dabei: sein Staatssekretär Hans Globke (links). Er gilt als das prominenteste Beispiel i der Bestand in der Datenbank fortlaufend erweitert. Bereits für die Kontinuität der Verwaltungseliten vom NS-Staat zur frühen Bundesrepublik. c h jetzt enthält die Datenbank über 2000 Personendatensätze. t Gemeinsam mit dem Archiv und der EDV des IfZ wurde nend und koordinierend auf alle Bereiche des Regierungshan- 2 0 nun ein Konzept entwickelt, das die dauerhafte Sicherung der delns einwirken konnte. Dies galt besonders für die Personal- 1 8 Forschungsrohdaten und deren Öffnung für eine weitere wis- politik sowie für die Steuerung von Informationsflüssen und senschaftliche Nutzung bis hin zu einem möglichen Open Ac- die Öffentlichkeitsarbeit. Das IfZ/ZZF-Projekt fragt danach, wie cess zum Ziel hat. Da Forschung, Archiv und Bibliothek im In- und in welchem Ausmaß die bisher für einzelne Ministerien stitut aufs Engste miteinander vernetzt sind, kann sich das IfZ untersuchte Personalpolitik vom Bundeskanzleramt zentral hier als Kompetenzzentrum von neuartiger Form entwickeln. gelenkt wurde und welche Rolle das Amt hinsichtlich perso- Das Konzept ist eingebettet in die aktuellen Überlegungen von neller Kontinuitäten und Brüche spielte. Darüber hinaus sind Archiv und Wissenschaft, wie digitale Forschungs(roh)daten Aufschlüsse darüber zu erwarten, wie sich Politikstile und Ver- aus dem Haus langfristig gesichert und als digitales Arbeitsins- waltungskulturen veränderten und welche Bedeutung dieser trument für künftige Fragestellungen erhalten werden können. Wandel für die demokratische Entwicklung des bundesdeut- schen Regierungssystems hatte. Geplant sind vier Teilprojekte, deren Ergebnisse in einem gemeinsamen Band veröffentlicht werden sollen. Während am ZZF zum einen die Vergangen- heits- und Geschichtspolitik des Bundeskanzleramts, zum an- 7. Das Kanzleramt. Bundesdeutsche Demokratie und deren das Personal und die Tätigkeit des Bundespresseamts NS-Vergangenheit untersucht werden, entstehen am IfZ zwei Studien über die Personalentwicklung und Personalpolitik des Bundeskanzler- Gemeinsam mit dem Zentrum für Zeithistorische Forschung amts sowie über das Demokratie- und Politikverständnis sei- Potsdam (ZZF) bearbeitet das IfZ ein Forschungsprojekt zur ner führenden Beamten. Geschichte des Bundeskanzleramts von 1949 bis in die frü- Die beiden Projektgruppen trafen sich am 30. Januar in hen 1970er Jahre (Projektleitung am IfZ: Johannes Hürter und Potsdam und am 17. Juli in München zu eingehenden Koor- Thomas Raithel; Laufzeit: 2017 bis 2020). Die Finanzierung dinationsbesprechungen. Außerdem veranstaltete das Projekt erfolgt durch das von der Beauftragten der Bundesregierung am 10. Oktober in Potsdam einen Workshop, auf dem die Teil- für Kultur und Medien (BKM) aufgelegte »Förderprogramm projekte mit externen Fachkolleginnen und -kollegen disku- zur Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit zentraler tiert wurden. Am 6. Juni stellte sich das Projekt im Bundes- deutscher Behörden«. kanzleramt in Berlin vor. Bei weiteren Besprechungen am 26. Das Bundeskanzleramt etablierte sich nach der Gründung November im Bundeskanzleramt sowie am 12. Dezember in der Bundesrepublik als politische Schaltzentrale, die aufgrund der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin wurden konkrete Fra- der Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers steuernd, pla- gen des Akten- und Dokumentenzugangs geklärt.

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7.1 NS-Belastung und Personalpolitik im Bundeskanzleramt thoden politischer Steuerung zur Durchsetzung der Richtli- nienkompetenz des Bundeskanzlers. Um das konkrete poli- Das Teilprojekt von Gunnar Take, der im Januar 2018 die tische Handeln der Akteure im Kanzleramt zu untersuchen, Arbeit aufgenommen hat, behandelt die Personalpolitik des findet die Analyse anhand von Sachthemen statt, die in Bundeskanzleramts sowie die personellen Kontinuitäten und der politischen Auseinandersetzung während der Etablie- Brüche zur NS-Diktatur. Untersucht werden die Ziele und Aus- rung und Festigung der bundesdeutschen Demokratie eine wahlkriterien der Personalpolitik des Kanzleramts von seiner zentrale Rolle spielten. Im Berichtsjahr arbeitete Nadine Gründung bis zum Beginn der sozialliberalen Koalition. Eine Freund an den theoretischen und methodischen Grundla- differenzierte prosopografische Analyse des Führungsperso- gen sowie an der Konzeption ihrer Studie, sichtete Litera- nals gibt Auskunft über die Zusammensetzung, Entwicklung tur, recherchierte in diversen Archiven sowie im Kanzleramt und formale Belastung. Anschließend werden anhand exem- und erschloss weitere Quellen für das Forschungsprojekt. plarischer Fälle die Ausbildung, die Karrieren und die politi- f schen Einstellungen der höheren Beamten betrachtet. Dabei o r richtet sich der Blick insbesondere auf ihr konkretes Handeln s c während des NS-Regimes. Schließlich wird erforscht, wie das h u Kanzleramt die personelle Besetzung anderer Behörden be- n einflusste und in welchem Maße es auf diesem Weg politische g s Macht ausüben wollte bzw. konnte. Gefragt wird insbesonde- - u re nach Seilschaften aus der NS-Zeit auf den verschiedenen n Hierarchieebenen und nach mutmaßlich bedeutenden bun- d e desrepublikanischen Netzwerken, wie der »Gewerkschaft der d Staatssekretäre«. Ein Ausblick auf die frühen 1970er Jahre i t wird die personellen Einschnitte durch die neue Führung von i o Brandt/Ehmke thematisieren. Im Berichtsjahr verschaffte sich n s Gunnar Take zunächst einen Überblick über den Forschungs- p stand und widmete sich vor allem der Recherche in Bun- r o des- und Parteiarchiven sowie im Kanzleramt selbst. Darauf j e aufbauend formulierte er erste Thesen und erarbeitete einen k t Gliederungsentwurf für seine Studie. e Gunnar Take, Johannes Hürter, Thomas Raithel und Nadine Freund 7.2 Das Bundeskanzleramt und die Demokratie. vor ihrem Forschungsgegenstand: dem Bundeskanzleramt. Erfahrungsreservoirs, Grundvorstellungen und Politikstile führender Akteure

Das Teilprojekt von Nadine Freund, die seit Dezember 2017 am IfZ forscht, bearbeitet die Frage, wie führende Beam- te des Bundeskanzleramts Demokratie und Politiksteu- 8. NS-Belastungen im bundesdeutschen Atom- erung interpretierten und praktizierten. Untersucht wer- bzw. Forschungsministerium 1955–1972 den erstens die Erfahrungshorizonte, die das Denken und Handeln dieser Akteure beeinflussten, sowie die Ausein- Seit 2016 untersuchen Thomas Raithel und Niels Weise die andersetzung mit diesen Prägungen im Sinne von Bestä- institutionellen, personellen und wissenschaftspolitischen Be- tigungs- und Lernprozessen. Das Forschungsinteresse gilt lastungen aus der Zeit des nationalsozialistischen Regimes zweitens den Einstellungen und Positionierungen der Ak- in den Vorgängerinstitutionen des heutigen Bundesministeri- teure zu Themenfeldern wie Gesellschaft, Staat, Politik und ums für Bildung und Forschung (BMBF). Das vom BMBF fi- Verwaltung sowie ihrer spezifischen Haltung gegenüber der nanzierte Projekt baut auf einer Machbarkeitsstudie Thomas Demokratie. Die Einbindung in Netzwerke spielt in diesem Raithels von 2014 auf und konzentriert sich auf den Zeitraum Zusammenhang eine wichtige Rolle. Drittens werden die von 1955 bis 1972. Der Abschluss des Projekts ist für Früh- von den zentralen Mitarbeitern praktizierten Politikstile und jahr 2019 geplant. Verwaltungskulturen analysiert. Dies betrifft insbesondere Fragen nach der Kontinuität und Diskontinuität müssen die Ausgestaltung der Dienstbeziehungen im Kanzleramt im Falle des Atom- bzw. Forschungsministeriums anders ge- sowie das Verhältnis zu Bundesministerien, Bundestag und stellt werden als bei anderen Bundesministerien: Das un- Öffentlichkeit. Hier richtet sich der Fokus auch auf die Me- tersuchte Ministerium hatte keinen direkten institutionellen 27

Vorgänger in der NS-Zeit, Zukunftsorientierung und NS-Belas- 9. Biografie über Hildegard Hamm-Brücher tungen standen in einem besonderen Spannungsverhältnis. Die Ergebnisse des Projekts sollen in einer gemeinsamen Als Hildegard Hamm-Brücher Ende 2016 starb, galt sie als Studie von Thomas Raithel und Niels Weise unter dem Titel Grande Dame und moralische Instanz der Bundesrepublik »›Für die Zukunft des deutschen Volkes‹. Das bundesdeut- und des Liberalismus. In den letzten Jahren ihres Lebens hat- sche Atom- und Forschungsministerium zwischen Vergangen- te sie selbst daran gearbeitet, Deutungshoheit über ihr Leben heit und Neubeginn, 1955 bis 1972« publiziert werden. Ne- und ihr politisches Wirken zu gewinnen. Petra Weber will in ben einem institutionengeschichtlichen Überblick und einer ihrem Projekt herausarbeiten, ob und mit welchem Ziel Hilde- Diskursgeschichte der ministeriellen Außendarstellung wird gard Hamm-Brücher eine bewusste Erinnerungskonstruktion eine gruppenbiografische Analyse des Führungspersonals un- betrieb, z. B. im Hinblick auf ihre Zugehörigkeit zum Wider- ternommen. Intensiver betrachtet – vor allem hinsichtlich des standskreis der »Weißen Rose«. Eine der zentralen Fragen der systemübergreifenden Funktionierens von Eliten – werden die Arbeit wird sein, wie sie sich als Frau in einer von Männern Biografien ausgewählter Führungspersonen. In einem weite- dominierten politischen Welt durchzusetzen vermochte bzw. i f ren Schritt werden etwaige wissenschaftspolitische Kontinui- scheiterte und welches Konzept von weiblicher Emanzipation z — täten bzw. politisch-mentale Kontinuitätslinien in allgemeinen sie entwickelte. Es gilt zu erörtern, inwieweit ihr Verständnis von j a Sachfragen und in der ministeriellen Forschungsförderung Demokratie, Parlamentarismus und Liberalismus durch die Er- h analysiert. fahrungen des Nationalsozialismus geprägt war und ob und in r e Die Archivrecherchen und die Quellenauswertung sind welche Zielrichtung es sich unter dem Einfluss westlicher Vorbil- s b inzwischen weitgehend abgeschlossen; die Verschriftlichung der wandelte. Dabei wird auch der enge Konnex, den Hildegard e r ist weit fortgeschritten. Geplant ist ein Nachfolgeprojekt, das Hamm-Brücher zwischen Demokratie und Bildungspolitik her- i in einem Sammelband primär wissenschafts- und technikge- stellte, und ihr Umgang mit den bildungsbürgerlichen Werten c h schichtliche Fragen zum Atom- und Forschungsministerium ihrer Jugend in den Blick genommen. Auch die Geschichtspo- t behandeln soll. litik, die sie seit den 1980er Jahren betrieb, weil sie die Angst 2 0 vor der Wiederkehr des nach 1945 Verdrängten überfiel, soll 1 8 thematisiert werden. Ziel der Studie ist eine klassische Biogra- fie, die aber die Konstruktion von Selbstbildern problematisiert. Mit den Recherchen für die Arbeit wurde im Herbst 2018 begonnen, ihre Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant.

Hildegard Hamm-Brücher 1970 im bayerischen Landtagswahlkampf.

Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis 28

Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte

ie Zeitgeschichte seit etwa 1970 lässt sich als Epoche kriegsbooms noch verstärkte. Hierbei entstanden sektorale beschleunigter globaler Transformationen begreifen. Krisen und neue Berufsbilder; klassische Industriebranchen Sie war geprägt von rasanten technologischen Ent- verloren an Bedeutung. Wenig erforscht ist, wie dieser Wan- f D wicklungen, von neuen wirtschaftlichen Unsicherheiten und del aus der Sicht der Beschäftigten verlief. Die drei Promo- o r Dynamiken, von tief greifenden gesellschaftlichen Wandlun- tionsprojekte untersuchen deshalb auf Betriebs- und Bran- s c gen und soziokulturellen Umbrüchen. Das Cluster widmet sich chenebene die sich wandelnden Praktiken und Erfahrungen. h u der Erforschung dieser eng zusammenhängenden Vorgänge. Die Akteursperspektive wird dabei systematisch miteinbezo- n Als zentrale analytische Kategorie dient ein weit verstandener gen. Zudem werden abstrakte sozialwissenschaftliche Zu- g s Transformationsbegriff, der kulturelle, soziale, ökonomische schreibungen einzelner Betriebe und Branchen analysiert, - u und ökologische Dimensionen einbezieht und offen ist im Hin- um die Funktionsweise des Wandels genauer zu fassen. n blick auf die Richtung der Transformationsprozesse. d e 1.1 Arbeitswelten von Verkäuferinnen von den 1950er Jahren d i bis in die 1990er Jahre t i o Das Teilprojekt von Manuela Rienks befasst sich mit den Ar- n s 1. Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt beitswelten von Verkäuferinnen im bundesdeutschen Einzel- p handel von den 1950er bis in die 1990er Jahre. Ziel ist, die r in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts o Veränderungen der Verkaufshandlung zeithistorisch zu erfor- j e In modernen Gesellschaften ist das Leben grundlegend durch schen und die zunehmende Marginalisierung des zu großen k t die Art des Arbeitens bestimmt. Entsprechende soziale Folgen Teilen weiblichen Verkaufspersonals im Laufe des 20. Jahr- e hatte der Wandel der Arbeitswelt, der etwa durch Prozesse der hunderts zu erklären. Die größten Veränderungen im Einzel- Automatisierung, Digitalisierung und Expansion des Dienst- handel waren die Einführung der Selbstbedienung in den leistungssektors gekennzeichnet ist. Das von der Hans-Böck- 1950er und 1960er Jahren sowie die Computerisierung der ler-Stiftung geförderte Graduiertenkolleg untersucht die sozia- Kassen in den 1980er Jahren. Die Bearbeiterin fragt mit ei- len Auswirkungen der veränderten Arbeitswelt seit den 1970er ner genderhistorisch inspirierten Betrachtungsweise nach den Jahren. Im Fokus stehen die betrieblichen Transformationen, Veränderungen der Arbeits- beziehungsweise Verkaufsräume, Formen sozialer Ungleichheit und das Handeln gewerkschaft- der Arbeitszeit sowie der Arbeitspraktiken und danach, wie licher Akteure. Dazu werden die zeithistorische Analyse mate- die historischen Akteurinnen, die Verkäuferinnen, diese wahr- riell greifbarer Wandlungsprozesse und konkreter Handlungen nahmen und gestalteten. Dies wird mithilfe von historischer im betrieblichen Raum mit der Wahrnehmungs- und Interpre- Raumanalyse und einer Analyse der zeitlichen Dimensionen tationsebene verknüpft. Die Geschichte der Arbeit wird damit anhand ausgewählter Einzelhandelsunternehmen untersucht. in die Kultur- und Gesellschaftsgeschichte der Nachkriegs- Ebenso werden gewerkschaftliche Quellen und zeitgenössi- zeit eingebettet. Das Graduiertenkolleg läuft seit Anfang 2017 sche sozialwissenschaftliche Studien in die Untersuchung und ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für Zeitgeschich- miteinbezogen. Das Projekt liefert einen wichtigen Beitrag zum te, des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam und Verständnis weiblicher Arbeit und der darauf basierenden ge- des Instituts für soziale Bewegungen, Bochum. Koordiniert schlechterspezifischen sozialen Ungleichheit. Am deutlichs- wird es am IfZ München. Die Projekte sollen Ende 2019 zum ten drückt sich diese Ungleichheit durch den immer noch be- Abschluss gebracht werden. stehenden Gender Pay Gap in der Bundesrepublik aus. Die Münchner Stipendiatinnen und Stipendiaten unter- Im Berichtsjahr wurden die Archivrecherchen weitgehend suchen die Folgen des Wandels anhand unterschiedlicher abgeschlossen und mit der Verschriftlichung der Arbeit be- Branchen. Bereits der Wirtschaftsaufschwung seit den frühen gonnen. Die Fertigstellung des Manuskripts ist für Ende 2019 1950er Jahren bedingte eine grundlegende Transformation geplant. der Arbeitsbedingungen, die sich nach dem Ende des Nach- 29 29

i f z — j a h r e s b e r i Das Volkswagenwerk in Hannover 1973. c h t 2 0 Die Einführung elektronischer Datenverarbeitung bedeutete eine Zäsur in der modernen Arbeitswelt. 1 8

1.2 Belegschaften in der Automobilindustrie zwischen Boom in den 1970er und 1980er Jahren nachzuzeichnen. Während und Krise. Das Beispiel BMW des Berichtsjahrs konnte der Bearbeiter den Zugriff schärfen, Quellen auswerten sowie die Verschriftlichung einzelner Pas- Die Auswirkungen des sozioökonomischen Transformations- sagen in Angriff nehmen. prozesses der 1970er und 1980er Jahre manifestierten sich sowohl auf geistig-ideologischer als auch auf betriebspoliti- 1.3 Montanindustrielle Welten im Umbruch. scher Ebene. Diese Entwicklung schlug sich (1) in der For- Der Wandel von Arbeit in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets cierung von Flexibilisierungsstrategien durch die Unterneh- zwischen den 1960er und 1980er Jahren. mensführungen, (2) in einer erhöhten Unzufriedenheit und Streikbereitschaft innerhalb des unqualifiziert-migrantischen Das Teilprojekt von Malte Müller befasst sich unter Verwen- Belegschaftssegments sowie (3) in einer Veränderung der dung eines praxeologisch-mikrohistorischen Ansatzes mit dem Rahmenbedingungen von Gewerkschafts- und Betriebsrats- Wandel der Arbeitswelt in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets. arbeit nieder. Die Automobilindustrie kann in diesem Kontext Ausgehend von der Analyse von Arbeitspraktiken und -bedin- als historischer Musterfall gelten. Mario Boccia analysiert die gungen werden die Auswirkungen technologischer und regula- bewusstseins- und arbeitsplatzbezogenen Folgen der Prozes- torischer Neuerungen in den Blick genommen. Hierbei treten se anhand der Bayerischen Motoren Werke (BMW). Das Un- Aushandlungsprozesse zwischen Belegschaft, Unternehmen tersuchungsinteresse richtet sich insbesondere auf die Arbeit- und Gewerkschaft besonders in den Fokus. Zentrale Teile des nehmervertretungen sowie linksradikale Betriebsgruppen, die Projekts befassen sich mit der Repräsentation von Stahlarbei- sich in den 1970er Jahren innerhalb der Fabriken politisch tern und ihrer Arbeit, der Arbeitnehmerbeteiligung im Betrieb, betätigten. Da das Handeln der Akteure auf der Zustimmung mit der voranschreitenden Mechanisierung und Automation der der Belegschaften gründete, standen sie immer auch in Kon- Produktionsprozesse, aber auch mit Arbeitszeit und Arbeitssi- kurrenz zueinander, so dass sich hierbei neben Kooperationen cherheit. Die Belegschaften standen Veränderungen in diesen auch politische Konflikte ergaben. Bereichen nicht passiv gegenüber, sondern gestalteten sie aktiv Das grundlegende Interesse des Vorhabens ist es, mithil- innerhalb des korporatistischen Wirtschaftssystems mit. fe von mikropolitischen Ansätzen die Kontinuitäten und Brü- Gestützt auf zeitgenössische soziologische Studien, Bestän- che auf der Bewusstseins- und Handlungsebene der Beleg- de in Unternehmens- und Gewerkschaftsarchiven sowie auf schaften und ihrer betrieblichen Vertreterinnen und Vertreter Werks-, Firmen- und gewerkschaftlichen Zeitschriften trägt

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das Projekt zu einem tieferen Verständnis des Umgangs mit Untersuchungszeitraum wesentlich verändert haben. Begin- Wandlungsprozessen der Arbeit auf betrieblicher Ebene bei nend mit einem deutsch-deutschen Vergleich dieser langfris- und befindet sich an der Schnittstelle von Gewerkschafts-, tigen gesellschaftlichen Entwicklungen und deren Anbindung Unternehmens- und Arbeitsgeschichte. Im Berichtsjahr wur- an transnationale Trends sowohl im »Westen« als auch im den umfangreiche Archivrecherchen vorgenommen, der Un- »Ostblock« soll zusätzlich nach den Wechselwirkungen auf tersuchungsgegenstand und Zugriff konkretisiert und einzelne die Entwicklung der wiedervereinigten deutschen Gesellschaft Teile der Arbeit verschriftlicht. im Transformationsprozess der 1990er Jahre gefragt werden. Das Projekt wurde im Berichtsjahr auf zwei parallelen We- 1.4 Westdeutsche Gewerkschaften und der »Strukturbruch«. gen bearbeitet. Im Vordergrund stand die Ausarbeitung eines Die Politik des DGB, der IG CPK und der HBV in den 1970er Buchmanuskripts zum Thema »Homosexuelle, Seilschaften, und frühen 1980er Jahren Verrat. Ein transnationales Stereotyp im 20. Jahrhundert«. In dieser Studie geht es um die diskursive mediale und politische f Neben der Koordination des Kollegs arbeitet Sebastian Voigt Konstruktion und allmähliche Dekonstruktion eines Stereo- o r an einem Habilitationsprojekt. Untersuchungsgegenstand ist typs von gefährlichen und potenziell verräterischen geheimen s c der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), dem als Repräsen- Gruppen von Homosexuellen in staatlichen und gesellschaft- h u tant seiner Mitgliedsgewerkschaften eine Thematisierungs- lichen Führungspositionen. Die Studie fügt sich ein in For- n kompetenz auf politischer Ebene zukam. Außerdem werden schungen zur Geschichte der Homosexualität im gesamten g s mit der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen 20. Jahrhundert, die sich auch der engen Kooperation zwi- - u (HBV) und der Industriegewerkschaft Chemie-Papier-Keramik schen dem Institut für Zeitgeschichte und der Bundesstiftung n (IG CPK) sowohl der Dienstleistungsbereich als auch der in- Magnus Hirschfeld verdanken. Michael Schwartz hat dafür di- d e dustrielle Sektor abgedeckt. Damit soll ein umfangreiches Bild verse historische Interessenschwerpunkte aus dem 19. und d der Gewerkschaftsgeschichte der 1970 und 1980er Jahre ge- 20. Jahrhundert – namentlich die Geschichte Deutschlands, i t zeichnet werden. Österreich-Ungarns, Russlands bzw. der Sowjetunion, aber i o auch der USA, Großbritanniens und Frankreichs – in einer n s Folgende Leitfragen strukturieren das Vorhaben: transnationalen, letztlich globalhistorischen Perspektive mit- p einander verknüpft. Das Manuskript wurde 2018 druckfertig r o Wie nahmen die Gewerkschaften den Wandel im Untersu- gemacht und soll im Frühjahr 2019 in der Schriftenreihe der j e chungszeitraum wahr? Welche sozioökonomischen und be- Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte publiziert werden. k t triebspolitischen Schlussfolgerungen zogen sie daraus? Parallel dazu wurde ein vierwöchiger Aufenthalt als Gast- e (Wie) Wirkte sich der Umgang mit den Wandlungsprozes- wissenschaftler an der Munk School for Global Affairs der sen auf die innere Struktur der Verbände aus? Welche or- University of Toronto dazu genutzt, die Arbeit an der Haupt- ganisatorischen und programmatischen Anpassungen voll- monografie des Projekts weiterzutreiben. Dazu dienten auch zogen sie? Quellenstudien in der Pressedokumentation des Deutschen Wie gestaltete sich das Verhältnis der Organisationen zur be- Bundestages. trieblichen Ebene, vor allem den Betriebsräten, ausgewähl- ter Unternehmen angesichts der Entwicklungen? Juristische Diskriminierung lesbischer Frauen. Der Entzug des Sorgerechtes bzw. der elterlichen Gewalt Der Bearbeiter hat u. a. im Archiv der sozialen Demokratie in Rheinland-Pfalz in Bonn, im Archiv der sozialen Bewegungen in Bochum, im Archiv der Bayer AG in Leverkusen und im Archiv der Com- Dieses gemeinsame Projekt vom Institut für Zeitgeschichte merzbank in Frankfurt am Main recherchiert und mit der Ver- und von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) wur- schriftlichung begonnen. de im Dezember 2017 begonnen. Die Leitung obliegt Michael Schwartz (IfZ) und Daniel Baranowski (BMH). Ziel ist die ver- tiefte Untersuchung der familien- und sorgerechtlichen Dis- kriminierung lesbischer Mütter im Scheidungsfall in der Bun- desrepublik Deutschland, wobei die Entwicklung im Lande 2. Geschichte der Sexualität in Deutschland Rheinland-Pfalz besonders intensiv betrachtet werden soll. 1965–2000 Mit der Durchführung des Projekts wurde die thematisch pro- filierte Historikerin Kirsten Plötz, Koblenz, beauftragt. Das Projekt von Michael Schwartz untersucht die sich wan- delnden sexuellen Lebensformen in der deutschen Gesell- schaft bzw. deren öffentliche Repräsentationen, die sich im 31

i f z — j a h r e s b e Die Projektgruppe »Geschichte der Nachhaltigkeit(en)« bei einer Sitzung in Augsburg. Das aufgeschlagene Buch ist die »Sylvicultura oeconomica« aus dem Jahr 1713 r von Hans Carl von Carlowitz. Er gilt als einer der Urväter des Nachhaltigkeitsgedankens. i c h t lokaler Ebene« (Lehrstuhl für europäische Regionalgeschichte/ 2 3. Geschichte der Nachhaltigkeit(en). 0 Diskurse und Praktiken seit den 1970er Jahren Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte, Projektleite- 1 8 rin: Marita Krauss). Hinzu kommt Sabina Kubek s Dissertati- Das seit 2017 von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte Ver- onsprojekt über »Local, National and Transnational Dimensions bundprojekt erschließt die zeithistorische Dimension der of Sustainability in Poland since the 1970s« (Herder-Institut für »Nachhaltigkeit«. Ausgangsüberlegung des Projekts ist es, historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg; Projektleiter: dass der Begriff der Nachhaltigkeit zunehmend allgegenwär- Christian Lotz). Am IfZ werden drei Projekte und ein assoziier- tig wird, es aber an der genauen Kenntnis seiner zeithistori- tes Dissertationsprojekt bearbeitet. schen Entwicklung und diskursiven Funktionen mangelt. Das Projekt analysiert deshalb Diskurse um nachhaltige Entwick- 3.1 Zeitgeschichte der Nachhaltigkeit lung oder Nachhaltigkeit sowie entsprechende politische, ge- sellschaftliche und unternehmerische Praktiken seit den In einem übergreifenden Projekt arbeitet Elke Seefried an ei- 1970er Jahren. Im Berichtsjahr organisierten die Projektpart- ner Begriffsgeschichte der Nachhaltigkeit, die Bedeutungs- ner das Panel »What is Sustainable Development? Past and dimensionen, Ordnungsmuster und Interessen untersucht, Present Perspectives« im Rahmen der internationalen Konfe- die Diskurse um nachhaltige Entwicklung bzw. Nachhaltigkeit renz »Sustainable Development Goals«, die die Leibniz-Ge- prägten. Das Projekt stellt jene Phase seit den 1970er Jah- meinschaft am 14. September in Berlin ausrichtete. Zudem ren in den Mittelpunkt, in der sich der Begriff aus dem forst- fand am 15./16. November der zweite Projektworkshop am wirtschaftlichen Zusammenhang löste, in den Kontext ökolo- Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung statt. gischer und entwicklungspolitischer Fragen diffundierte und Dieser diskutierte unter dem Titel » of Sustainability für unterschiedlichste Interessen genutzt wurde. »Nachhaltig- in Europe. Discourses and Practices Before and After 1989«, keit« avancierte zu einem neuen Zukunftsbegriff, der Ökolo- welche Bedeutung das Ende des Kalten Krieges und der Sys- gie, Ökonomie und Soziales ausbalancieren und die verstärk- temwechsel in Ostmitteleuropa 1989/90 für die Geschichte te Wahrnehmung globaler Interdependenz abbilden sollte, ab von Nachhaltigkeitsdiskursen und -praktiken besaßen. Mitte der 1990er Jahre allerdings im Lichte einer ökonomi- An dem von Elke Seefried geleiteten Verbundprojekt sind schen Engführung gelesen wurde. Das Projekt analysiert die neben dem IfZ weitere Partner beteiligt. An der Universität Augs- deutschsprachige Entwicklung und ordnet diese in transna- burg entstehen die Dissertationsprojekte von Karen Froitzheim tionale Prozesse der Sprach- und Wissensaneignung ein. Im über »Nachhaltigkeit in Unternehmen« (Wissenschaftszent- Berichtsjahr hat die Bearbeiterin ergänzende archivalische rum Umwelt, Projektleiter: Jens Soentgen) und Nadja Hend- Quellen gesichtet und das Projekt in verschiedenen Kontex- riks zu »›Global denken, lokal handeln‹: Nachhaltigkeit(en) auf ten präsentiert.

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3.2 »Nachhaltige Energie«? Der Einfluss ökologischen gen aus dem Archiv der Vereinten Nationen waren dies insbe- Denkens auf die bundesdeutsche und britische Energie- sondere Bestände des Bundesarchivs und des Politischen Ar- politik von den 1970er Jahren bis zur Jahrtausendwende chivs des Auswärtigen Amts sowie der National Archives bzw. der einschlägigen Presidential Libraries in den USA. Eva Oberloskamp untersucht in ihrem Mitte 2015 begonne- nen Postdoc-Projekt die Genese und Entwicklung ökologi- 3.4 Arbeit durch Umwelt: Sozialdemokratie und Ökologie scher Leitbilder und Handlungsansätze in der bundesdeut- 1975–1998 schen und britischen Energiepolitik von den 1970er Jahren bis zur Jahrtausendwende. Sie geht dabei der Frage nach, In dem im Mai 2017 begonnenen assoziierten Dissertations- durch welche gesellschaftlichen Akteure und kommunikati- projekt untersucht Felix Lieb die Reaktion der SPD auf die Ent- ven Prozesse ökologische Leitbilder in der Energiepolitik pro- wicklung der Umweltpolitik sowie die Transformation des west- duziert und tradiert wurden und welche Deutungsmuster diese deutschen Parteiensystems durch den Aufstieg der Grünen f Vorgänge strukturierten. Analysiert werden die Interaktionen seit den 1970er Jahren. Ziel ist es, am Beispiel der SPD die o r von vier Akteursgruppen: soziale Bewegungen, Wissenschaft, Erneuerungs- und Modernisierungsfähigkeit von Volkspartei- s c Wirtschaft und staatliche Politik. Methodisch strebt die Ar- en unter ökologischen Vorzeichen zu untersuchen. Im Fokus h u beit eine Verbindung aus Diskurs- und Politikgeschichte an, stehen dabei die Versuche der SPD, sich umweltpolitisch zu n die mit komparatistischen und transfergeschichtlichen Ansät- profilieren, gleichzeitig jedoch ihre Kernklientel der Arbeitneh- g s zen kombiniert wird: Die Studie vergleicht ökologische Diskur- merinnen und Arbeitnehmer nicht zu vernachlässigen. So be- - u se und korrespondierendes Handeln in den beiden Staaten gründete die SPD ihr ökologisches Engagement stets auf zwei- n und nimmt vielfältige Transferprozesse in den Blick – etwa fache Weise: Es sollte nicht nur der Umweltverschmutzung d e US-amerikanische Einflüsse sowie Beziehungen zwischen glo- entgegenwirken, sondern technologische Schübe auslösen d baler und nationaler Diskursebene. Während des Berichts- und damit Arbeitsplätze schaffen. Somit ist besonders nach i t jahrs hat die Bearbeiterin die Sichtung und Auswertung von dem Zusammenhang zwischen Umwelt- und Wirtschaftspoli- i o Forschungsliteratur, publizierten und archivalischen Quellen tik im Politikverständnis der Sozialdemokratie zu fragen. Von n s fortgesetzt sowie die konzeptionelle Arbeit weiter vorangetrie- ebenso großem Interesse ist, wie sich die Etablierung der Grü- p ben. Der Abschluss des Teilprojekts ist für 2021 geplant. nen als parlamentarischer Arm der Umweltbewegung und die r o damit einhergehende Spannung zwischen den Organisations- j e modellen von »Partei« und »Bewegung« auf die programma- k 3.3 Politisierung des Klimas. Die Entstehung der inter- t nationalen Klimapolitik (ca. 1979−1992) tischen Erneuerungsversuche der SPD auswirkten. Im Be- e richtsjahr hat der Bearbeiter die wichtigsten Archivbestände Das seit Juli 2017 von Pascal Pawlitta verfolgte Dissertations- ausgewertet sowie Gliederung und Konzeption des Projekts projekt untersucht, wie die von der Wissenschaft postulier- weiter präzisiert. Der Abschluss ist für Mitte 2020 geplant. te Problematik eines vom Menschen verursachten Klimawan- dels zu einem politischen Handlungs- und Regelungsbereich auf internationaler Ebene wurde. Ausgehend von der ersten internationalen wissenschaftlichen Zusammenkunft, die sich mit menschlichen Einflüssen auf das Klima auseinandersetz- 4. Wirtschaftspolitische Leitbilder in Deutschland te, der 1979 in Genf abgehaltenen Weltklimakonferenz, nimmt zwischen Krisenerfahrung und Wachstumserwartung das Projekt die Institutionalisierung klimapolitischer Mecha- 1970–2000 nismen im Zusammenspiel von UN-Ebene, nationalen Re- gierungen, (Klima-)Wissenschaft und NGOs bis in die frühen Das Projekt von Dierk Hoffmann untersucht die wirtschaftspo- 1990er Jahre in den Blick. Dabei richtet sich das Interesse litischen Leitbilder, vor allem das Verständnis von Wirtschafts- unter anderem auch darauf, wie und mittels welcher öffent- wachstum, am Beispiel des Bundeswirtschaftsministeriums lich sichtbaren Argumentationssequenzen die Klimathematik und der Staatlichen Plankommission. Vor dem Hintergrund in politisches Agenda-Setting Eingang fand und wie sie sich des Erdölpreisschocks Anfang der 1970er Jahre geriet der mit dem Leitbild der »nachhaltigen Entwicklung« verschränk- bis dahin vorherrschende Gedanke vom stetigen Wirtschafts- te. Zwei nationale Perspektiven finden vertieft Beachtung: jene wachstum immer mehr in die Kritik. In der Bundesrepublik der USA als einer der bedeutendsten Akteure für Genese und entwickelte sich eine rege Debatte über die »Grenzen des Gestalt klimapolitischer Bestrebungen auf internationaler Ebe- Wachstums«, die nahezu zeitgleich auch in anderen westeu- ne sowie die der Bundesrepublik, die international bald als kli- ropäischen Staaten sowie in den USA stattfand. Dabei wurden mapolitischer Vorreiter galt. Im Berichtsjahr wurde vor allem alternative Modelle (z. B. qualitatives Wachstum, nachhalti- die Quellenerschließung vorangetrieben. Neben Überlieferun- ges Wachstum) nicht nur unter Wirtschaftsexperten, sondern 33 auch in der Öffentlichkeit diskutiert. Obwohl die DDR nach dem Machtwechsel von Walter Ulbricht zu Erich Honecker an dem eingeschlagenen wirtschaftspolitischen Kurs beharrlich festhielt, konnte das SED-Regime nicht verhindern, dass ins- besondere in den 1980er Jahren Umweltinitiativen die Folgen des extensiven Wachstums in der DDR thematisierten. Das Projekt ist zurzeit aufgrund der aktuellen Arbeitsver- pflichtungen für das Treuhandprojekt zurückgestellt.

i 5. Das »demokratische Europa« f z — Der Topos vom »demokratischen Europa« als gedachter Ord- j Workshop im IfZ zur »Demokratie- und Parlamentarismusgeschichte Europas a nung bildet den Ausgangspunkt für drei Forschungsprojekte, seit 1970«. h die die Demokratie- und Parlamentarismusgeschichte Euro- r e pas seit 1970 in den Blick nehmen. Im Mittelpunkt steht das Mitgliedstaaten geworden sind. Das Modell der parlamenta- s b lange Zeit für selbstverständlich befundene Bezugssystem rischen Demokratie als Zielvorstellung sowie die Perspektive e r zwischen Europa, Demokratie, Rechtsstaat und Parlamen- eines europäischen Beitritts gelten als wichtige, sich wechsel- i tarismus. Die Projekte fragen nach seiner Genese und Wei- seitig beeinflussende Faktoren. Das Projekt untersucht diesen c h terentwicklung, den damit verbundenen inhaltlichen Aufla- Zusammenhang aus einer geschichtswissenschaftlichen Per- t dungen und der konkreten demokratisch-parlamentarischen spektive und fragt nach dem Zusammenwirken von Demokra- 2 0 Praxis. Welche Wandlungen durchlief das »demokratische Eu- tisierung, Parlamentarisierung und Europäisierung. Damit soll 1 8 ropa« in den vergangenen vier Jahrzehnten, mit welchen He- zum einen ein Beitrag zur stärkeren chronologischen Kontu- rausforderungen war es konfrontiert und welche Rolle spielt rierung der europäischen Zeitgeschichte nach 1970 geleistet es für die »Vorgeschichte unserer Gegenwart«? Im Berichts- werden. Zum anderen geht es darum, jenseits vereinfachter jahr wurden die Projekte eng aufeinander abgestimmt. Ein Gegenüberstellungen von »Zentrum« und »Peripherie«, »Eu- zentraler Baustein war der Workshop zur »Demokratie- und ropa« als einen sich stets verändernden Bezugs- und Imagi- Parlamentarismusgeschichte Europas seit 1970«. Er fand im nationsraum differenzierter aufzuschlüsseln. November in Kooperation mit der »Kommission für Geschich- te des Parlamentarismus und der politischen Parteien« im IfZ 5.2 Transformations- und Demokratisierungsprozesse in München statt. Spanien und Portugal im Kontext der EG-Beitrittsperspektive

5.1 Parlamentarismus als »europäisches Konzept«? Das Dissertationsprojekt von Caroline Rieger befasst sich mit Dynamiken parlamentarischer Transformation in Europa Transformations- und Demokratisierungsprozessen in Spani- im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts en und Portugal vom Ende der autoritären Regimes Mitte der 1970er Jahre bis zum Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft Das Forschungsprojekt von Silke Mende beschäftigt sich mit 1986. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die Demokratisie- der Geschichte des europäischen Parlamentarismus im letz- rung als politische und gesellschaftliche Zielvorstellung in den ten Drittel des 20. Jahrhunderts. Im Anschluss an Pasi Iha- beiden Ländern sowie deren schrittweise Europäisierung im lainen, Cornelia Ilie und Kari Palonen wird Parlamentarismus Vorfeld eines Beitritts zur Europäischen Gemeinschaft wech- als »European concept« gefasst. Es ist demnach kein stabi- selseitig beeinflussten. les und überzeitliches Phänomen, sondern raum- und zeitab- Aus der Perspektive der beiden Länder wird die Imple- hängigen Wandlungsprozessen unterworfen und wird immer mentierung der parlamentarischen Demokratie, ihrer Prak- wieder neu verhandelt. tiken und des Rechtsstaats sowie einer funktionsfähigen Im Zentrum stehen die beiden großen Transformations- Marktwirtschaft, die nach dem Umbruch 1989/91 u. a. in phasen der jüngeren europäischen Zeitgeschichte, in deren den »Kopenhagener Kriterien« als Voraussetzung für die Auf- Folge zunächst die von autoritären Regimen regierten Län- nahme in die EU festgeschrieben wurde, anhand ausgewähl- der Südeuropas, sodann die sozialistischen Staaten Ostmit- ter Politikfelder analysiert. Konvergenzprozesse im Rahmen tel- und Südosteuropas nicht nur zu parlamentarischen De- der europäischen Integration sollen hierbei ebenso beleuchtet mokratien, sondern einige Jahre darauf auch zu europäischen werden wie spezifische nationale bzw. regionale Entwicklun-

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gen. Mit einem transnationalen Ansatz wird somit empirisch nicht nur Interaktionsdynamiken zwischen Kooperation und überprüft, welche Rolle Transfer-, Verflechtungs- und Aneig- Konkurrenz aus, sondern ebenso Rollenbilder und Selbstver- nungsprozesse, die der Europäisierung oftmals zugeschrieben ständnisse wissenschaftlicher und wissenschaftspolitischer werden, bei der Demokratisierung in Spanien und Portugal Akteure sowie epistemische Effekte dieser Dynamiken. tatsächlich spielten. Die Dissertation soll damit auch einen Das IfZ ist an zwei Forschungsfeldern beteiligt: Andreas Beitrag zur Erforschung der Geschichte Europas in der zen- Wirsching leitet ein Teilprojekt im Rahmen des Forschungs- tralen Umbruchphase der 1970er Jahre und im Kontext der feldes »Kooperation und Konkurrenz als Elemente (trans-)na- fortschreitenden europäischen Integration in den 1980er Jah- tionaler wissenschaftspolitischer Gestaltung«. In diesem Rah- ren leisten. Im Berichtszeitraum wurden Archivrecherchen in men betreut er die Studie von Annemone Christians über »Das Spanien und Portugal vorgenommen. EUREKA-Projekt. Europäische Forschungs- und Technolo- giepolitik zwischen Kooperation und Konkurrenz (ca. 1980– 5.3 Europäischer Parlamentarismus und die Neoliberalisie- 1992)«. Das Projekt ist an Andreas Wirschings Lehrstuhl für f Neueste Geschichte der LMU angesiedelt. Elke Seefried leitet o rung der EU (1990–2010) r ein Teilprojekt im Forschungsfeld »Kooperation und Konkur- s c Im Mittelpunkt des 2015 von Thomas Raithel konzipierten Vor- renz unter den Bedingungen des Kalten Krieges«, das Liza h u habens steht die Frage, welche Rolle die europäischen Par- Soutschek am IfZ bearbeitet. Im November 2018 organisierten n lamente bei der Verbreitung neoliberaler Konzeptionen und Elke Seefried und Liza Soutschek mit Teilprojektleiter Martin g s Handlungsmuster seit circa 1990 eingenommen haben. Nach Schulze Wessel (LMU/Graduiertenschule für Ost- und Süd- - u gegenwärtigem Kenntnisstand ist damit gleichzeitig die Fra- osteuropastudien) und Darina Volf (LMU) einen ersten Pro- n ge aufgeworfen, warum diese Rolle so gering war und war- jektworkshop. Er fand unter dem Titel »Rethinking Cold War d e um wichtige Weichenstellungen – wie zum Bespiel die Lis- Science: Cooperation and Competition beyond Borders« an d sabon-Strategie aus dem Jahr 2000 – weitgehend an den der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien und i t Parlamenten vorbei erfolgten. Die Untersuchung soll sich zum am IfZ statt. i o einen auf das Europäische Parlament konzentrieren und zum n s anderen auf ausgewählte nationale Parlamente. Das Projekt p soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein. r o j e k t e 6. Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften

Drittmittel, Publikationen in einschlägigen Zeitschriften oder Forschungspreise – um diese und andere Prämien konkurrie- ren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Dementspre- chend herrscht Konkurrenz im Forschungsbetrieb. Zugleich allerdings basiert Wissenschaft immer auch auf kooperativen Strukturen und Projektzusammenhängen. Die DFG-Forscher-

gruppe »Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften« John Krige, Wissenschaftshistoriker aus Atlanta, zu Gast beim Workshop widmet sich in einer zeithistorischen Perspektive den Span- »Rethinking Cold War Science: Cooperation and Competition beyond Borders«. nungsverhältnissen und Interaktionsdynamiken, die entste- hen, wenn wissenschaftliche Kooperationspartner von heute Kooperation, Konkurrenz, Komplexität: Die deutsch-deutsche die potenziellen Konkurrenten von morgen sind. Dimension des »Internationalen Instituts für Angewandte Die Anfang 2018 gestartete DFG-Forschergruppe (Spre- Systemanalyse« cherin: Kärin Nickelsen, Abteilung Wissenschaftsgeschich- te der LMU) führt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Das Dissertationsprojekt von Liza Soutschek untersucht Ko- der Ludwig-Maximilians-Universität München, des Deutschen operation und Konkurrenz in den Wissenschaften vor dem Museums, der Ruhr-Universität Bochum und des Instituts für Hintergrund des Kalten Krieges am Beispiel des Internationa- Zeitgeschichte zusammen und verbindet damit in innovativer len Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA). Das 1972 Weise die Fächer Wissenschaftsgeschichte, Zeitgeschichte gegründete IIASA war das erste große blockübergreifende For- und Osteuropäische Geschichte. Die Forschergruppe leuchtet schungsinstitut. Getragen wurde es von Wissenschaftsorgani- 35 sationen aus zwölf Ländern, darunter die USA, die UdSSR, die Das Projekt soll erstmals auf breiter Quellengrundlage Bundesrepublik Deutschland und die DDR. Seinen Sitz hat es Struktur und Arbeitsweise der Treuhandanstalt untersuchen bis heute in Laxenburg bei Wien. Im Zeichen der Entspannung und ihre Stellung im politischen Kräftefeld der Bundesrepublik im Kalten Krieg und angesichts der Wahrnehmung globaler, sowie ihren Aktionsradius vor Ort näher bestimmen. Auf diese zunehmend komplexer Herausforderungen begründet, sollte Weise soll die Frage nach dem historischen Ort der Treuhand- sich das IIASA mit den gemeinsamen Problemen von Indus- anstalt im vereinigten Deutschland wissenschaftlich fundiert triegesellschaften beschäftigen – etwa der Energieknappheit und empirisch abgesichert beantwortet werden. Darüber hi- oder Umweltverschmutzung. naus gilt es, die Treuhandanstalt als Instrument zur Lösung Der Fokus des Projekts liegt auf der deutsch-deutschen ökonomischer Probleme in den Blick zu nehmen. Schließlich Dimension. Seit der Gründung des IIASA standen sich Akteure sind die Folgen und Wirkungen der Privatisierungspolitik zu aus Ost- und Westdeutschland dort in dynamischen koopera- analysieren. Das Projekt wird vom Bundesministerium der Fi- tiven und kompetitiven Konstellationen gegenüber. Das Pro- nanzen gefördert und besteht aus vier komplementär aufein- jekt fragt nach den Selbstverständnissen und Arbeitsformen ander bezogenen Teilen. i f der west- und ostdeutschen Wissenschaftler am IIASA, nach z — den Interaktionsdynamiken von Wettbewerb und Zusammen- j 7.1 Die Treuhandanstalt im politisch-parlamentarischen a arbeit. Ins Blickfeld rückt zudem das Verhältnis zwischen Po- h Raum und die ordnungspolitischen Vorstellungen litik und Wissenschaft sowie die Verwendung des produzierten r e Wissens in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. s 7.1.1 Vom Hoffnungsträger zum Prügelknaben. b Das Projekt ist im Februar 2018 angelaufen. Nach Quellen- e Die Treuhandanstalt zwischen wirtschaftlichen Erwartungen r recherchen in Koblenz und Berlin konnten erste Ergebnisse und politischen Zwängen 1989–1994 i im Herbst auf Workshops in München und London präsen- c h tiert werden. Gegenstand des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft t (DFG) geförderten Projekts von Andreas Malycha sind Per- 2 0 sonal, Organisation, Aufgabenprofil und interne Arbeitsvertei- 1 8 lung der Treuhandanstalt. In diesem Kontext ist die Konsti- tuierung von Direktorium, Verwaltungsrat und Vorstand von 7. Im Laboratorium der Marktwirtschaft. besonderem Interesse. Außerdem soll die Rolle einzelner Mit- Geschichte der Treuhandanstalt 1989/90 bis 1994 arbeiterinnen und Mitarbeiter untersucht werden, die in den Führungsgremien der Treuhandanstalt an maßgeblichen Ent- Die Privatisierung der ostdeutschen Wirtschaft nach 1990 scheidungen beteiligt waren. Der Untersuchungszeitraum hat die Eigentums- und Produktionsverhältnisse auf dem Ge- reicht vom Herbst 1989, als die Treuhandanstalt im letzten biet der ehemaligen DDR radikal verändert. Die dabei erfolgte Jahr der DDR entstand, über die Phase der Umstrukturierung Veräußerung von öffentlichem beziehungsweise staatlichem und Neuausrichtung nach der Wirtschafts-, Währungs- und Eigentum ist beispiellos in der Geschichte moderner Indust- Sozialunion unter Detlev Karsten Rohwedder bis zum Ende riegesellschaften. Die Treuhandanstalt nahm hier eine wich- der Amtszeit Birgit Breuels 1994. tige Rolle ein und stand bei der Bewältigung der sozioökono- Ziel des im Juli 2016 begonnenen Projekts ist eine em- mischen Folgelasten der Privatisierung in den ostdeutschen pirisch fundierte Analyse von Entstehung, Arbeitsweise und Bundesländern schon bald im Kreuzfeuer der Kritik. Ihr wur- Bedeutung der Treuhandanstalt. Das Projekt widmet sich fer- de die Hauptverantwortung für die Deindustrialisierung des ner den Erwartungshaltungen und wirtschaftspolitischen Vor- Landes und für die Verschlechterung der sozialen und wirt- stellungen, die sich mit ihrer Gründung verbanden, wirft ei- schaftlichen Lage vieler Menschen zugeschoben. Sie stand nen analytischen Blick auf das Innenleben einer Institution, letztlich sinnbildlich für den Rückgang von Produktivität und die den Prozess der Privatisierung zu organisieren hatte, und Beschäftigung und die gesellschaftlichen Verwerfungen in lotet Handlungsspielräume und Zwangslagen im politischen Ostdeutschland. Dabei war der ökonomische Umbruch von Kräftefeld Gesamtdeutschlands aus. Der überwiegende Teil einer »doppelten Transformation« geprägt, in der sich eini- der Bestände im Bundesarchiv Berlin wurde eingesehen. Dies gungsbedingte Probleme und globale Veränderungen des betrifft u. a. Verwaltungsrats- und Vorstandsprotokolle sowie Wirtschafts- und Finanzsystems überlagerten und gegensei- Personalunterlagen. Die Einsichtnahme von Unterlagen aus tig verschärften. Die Einführung der Marktwirtschaft in Ost- den zuständigen Bundesministerien im Bundesarchiv Kob- deutschland erfolgte auch unter den Bedingungen einer im- lenz hat begonnen. mer stärker weltweit vernetzten Wirtschaft, die ihrerseits den Westen unter Reformdruck setzte.

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7.1.2 Die Privatisierungspolitik der Treuhandanstalt: vatisierungspolitik der Treuhandanstalt in den historischen Zwischen Ordnungspolitik und Pragmatismus Kontext wirtschaftspolitischer Erfahrungen und Vorstellungen eingeordnet werden. Das Projekt von Katja Fuder befasst sich mit den politischen Entscheidungsprozessen hinter der Tätigkeit der Treuhandan- 7.1.3 Communists into Capitalists: stalt. Dazu sollen die zentralen Akteure, ihre wirtschaftspoliti- Die Genese des ostdeutschen Unternehmertums schen Intentionen und Vorstellungen und die diskutierten Kon- nach der Wiedervereinigung zepte zum Umbau der zentralverwalteten Wirtschaft der DDR untersucht werden. Im Zentrum der Analyse stehen neben der Mit dem Beitritt der ehemaligen DDR zum Geltungsbereich Treuhandanstalt selbst das Bundesfinanzministerium als auf- des Grundgesetzes erfolgte nicht nur die endgültige Einfüh- sichtsführende Behörde, das Bundeswirtschaftsministerium rung der parlamentarischen Demokratie in Ostdeutschland, und das Bundeskanzleramt sowie der Bundestag mit seinen sondern auch die Übernahme des Systems der »sozialen f Ausschüssen. Eine zentrale Frage ist, wie die politischen und Marktwirtschaft« als Spielart des Kapitalismus. Doch wo soll- o r ökonomischen Handlungsspielräume eingeschätzt wurden. ten in einem vormals staatssozialistischen Land die Unterneh- s c Zu beachten ist dabei die spezifische Herausforderung, dass merinnen und Unternehmer herkommen, ohne die Kapitalis- h u parallel zur wirtschaftlichen Transformation Ostdeutschlands mus nicht denkbar ist? Die letzte große Verstaatlichungswelle, n und der Schaffung marktwirtschaftlicher Strukturen eine In- mit der der ostdeutsche »Mittelstand« weitestgehend in das g s tegration zweier zuvor getrennter Volkswirtschaften stattfand. System der Kombinate und Volkseigenen Betriebe assimiliert - u Eine wichtige Rolle spielen dabei die ökonomischen Bedin- worden war, lag zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung bereits n gungen der Wiedervereinigung, die unter anderem durch den 18 Jahre zurück. »Mittelstand« war jedoch das Zauberwort, d e Staatsvertrag über die Bildung einer Währungs-, Wirtschafts- das – eng verbunden mit dem Wirtschaftswunder – für die d und Sozialunion geprägt wurden. Darüber hinaus soll die Pri- Stärke der westdeutschen Volkswirtschaft stand. Mit der Pri- i t i o n s p r o j e k t e

Arbeiter und Angestellte demonstrieren 1990 vor dem Tor der Märkischen Faser AG Premnitz für den Erhalt ihres Werkes. 37 vatisierung der ostdeutschen Staatsbetriebe durch die Treu- schaftspolitischer Perspektive gesichert werden sollte. Damit handanstalt bot sich die einmalige Chance, in Rekordzeit die- wurde die Transformation des Schiffbaus in Mecklenburg-Vor- ses vermeintliche Erfolgsmodell eines starken Mittelstands auf pommern zu einer politisierten Großprivatisierung, bei der die Ostdeutschland zu übertragen. Welche Berücksichtigung fand Treuhandanstalt letztlich nur einer von vielen Akteuren war. eine als ideal empfundene mittelständische Wirtschaftsstruk- Über einen Ansatz auf Makroebene, der den Blick ausschließ- tur in der Privatisierungspolitik der frühen 1990er Jahre? Auf lich auf politische und wirtschaftliche Akteure richtet, hinaus- welche Förderangebote konnten prospektive ostdeutsche Un- gehend, wird Transformation als ein Prozess verstanden, der ternehmerinnen und Unternehmer zurückgreifen? Dies unter- sich tiefgreifend auch auf gesellschaftliche Strukturen aus- sucht das Projekt von Max Trecker. Neben den Beständen des wirkt. Es wird angenommen, dass die Betriebe der Schiff- Bundesarchivs, mehrerer ostdeutscher Regionalarchive und bauindustrie einen Ort der Transformation und damit einen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) werden Interviews zentralen Erfahrungsraum bildeten, anhand dessen gezeigt mit Akteuren der 1990er Jahre in die Arbeit einfließen. werden kann, inwiefern auch private Lebensentwürfe und so- ziale Praktiken von den politischen und ökonomischen Struk- i f turveränderungen betroffen waren und sich darüber hinaus z 7.2 Die Privatisierungspolitik in der Region — auf den Wertehaushalt, individuelle und kollektive Identitäten j a 7.2.1 Strategien der Treuhandanstalt/Bundesanstalt auswirken konnten. Im Berichtsjahr wurde bereits ein wesent- h licher Teil an Archivmaterial gesichtet, vor allem in Schwerin, r für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben zur Privatisierung e Berlin und Bremen. s der chemischen Industrie und Mineralölindustrie 1990–2000 b e r Rainer Karlsch untersucht seit Mai 2017 die Strategien der 7.2.3 Akteursstrukturen und Privatisierungspraxis i Treuhandanstalt zur Privatisierung der Betriebe der chemi- c in der Transformation: Die Arbeit der Treuhandanstalt h t schen Industrie und Mineralölindustrie. Diesen einst als ein im Land Brandenburg 1990–1994 Hoffnungsträger der Industriepolitik der SED geltenden Bran- 2 0 chen wurden 1990 aufgrund großer ökologischer Altlasten Mit der im März 1990 beschlossenen Errichtung einer »An- 1 8 und niedriger Produktivität nur geringe Privatisierungschan- stalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums« cen eingeräumt. Nachdem die vermeintlichen »Perlen« ver- begann die institutionelle Arbeit der Treuhand bereits über kauft waren, kam es auf dem Hintergrund der sich rasch zu- ein halbes Jahr vor der Wiedervereinigung und der Konstituie- spitzenden Transformationskrise zu einem Strategiewechsel. rung der neuen Landesregierungen in den ostdeutschen Bun- Von der Politik mit dem Kanzlerversprechen vom 10. Mai 1991 desländern. Damit erfolgten die ersten Transformationspro- zum Erhalt von Kernbereichen der Unternehmen des Chemie- zesse der ostdeutschen Wirtschaft zwar zunächst weitgehend dreiecks in die Pflicht genommen, ließ die Treuhandanstalt ohne Begleitung durch politische Akteure auf Landesebene. standortübergreifende Konzepte erarbeiten und ging zu einer Dem Promotionsprojekt von Wolf-Rüdiger Knoll liegt aber den- aktiven Restrukturierungspolitik über. Deren Umsetzung und noch die Arbeitshypothese zugrunde, dass bei der Privatisie- die dabei auftretenden Konflikte bilden einen Schwerpunkt rung der volkseigenen Wirtschaft ein dichtes Netzwerk von der Untersuchung. Des Weiteren wird das Privatisierungsge- Austausch- und Meinungsbildungsstrukturen zwischen der schehen in anderen, stärker mittelständisch geprägten Bran- Treuhandanstalt und der ab Anfang 1991 arbeitsfähigen Lan- chen − Pharmazie, Düngemittel, Kosmetik und Waschmittel desregierung Brandenburgs bestand. Im Mittelpunkt des Pro- − analysiert. Bisher wurden vor allem Akten der Treuhandan- jekts steht die Untersuchung des politischen Kräftefelds in stalt aus dem Bundesarchiv und den Landesarchiven ausge- einem Bundesland – zwischen den einzelnen Akteuren auf wertet. Hinzu kamen Bestände aus Unternehmensarchiven Landes- und Kommunalebene, aber auch auf Bundes- und und private Nachlässe sowie die Befragung von Zeitzeugen. Europaebene. Aufgrund ihrer immensen Bedeutung für Bran- denburg sollen dazu schwerpunktmäßig die Privatisierungs- 7.2.2 Die Transformation der ostdeutschen Werftindustrie prozesse der Stahl- und Braunkohleindustrie sowie der struk- im Spannungsfeld von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft turbestimmenden Großbetriebe untersucht werden. Darüber hinaus wird die Tätigkeit der Treuhandanstalt vor Ort in den Das Projekt von Eva Lütkemeyer beschäftigt sich mit dem Blick genommen. Am Beispiel der Stadt Eberswalde werden Privatisierungs- und Umstrukturierungsprozess der ostdeut- die Auswirkungen der wirtschaftlichen Transformation auf die schen Werftindustrie zwischen 1989/90 und 1994 sowie des- kommunale und strukturelle Entwicklung einer vormaligen In- sen Auswirkungen auf die Region, die Unternehmen und die dustriestadt sowie die Rolle der Treuhandanstalt in diesem Lebenswirklichkeit der Menschen vor Ort. Der Schiffbau bilde- Prozess dargestellt. te mit mehr als 55.000 Beschäftigten vor der »Wende« einen der »industriellen Kerne«, dessen Erhalt zumindest aus gesell-

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f o r s c h u n g s - u n d e d i t i o n s p r o j e k Arbeiter an der Neptun Werft in Rostock. Der Schiffbau stellte vor der »Wende« einen zentralen Industriezweig in der Region dar. Der Erhalt von Arbeitsplätzen war deshalb t eine nachdrückliche politische Forderung an die Treuhandanstalt. Die Privatisierung der Werft wurde mit vielen Steuermillionen subventioniert. e

7.3 Gesellschaftliche Folgen und Debatten zeptionelle Vorstellungen als auch arbeitsmarktpolitische Maß- nahmen. So war die Treuhandanstalt in zahlreiche Projekte auf 7.3.1 Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarktpolitik beim Übergang Landesebene eingebunden, die der Erhaltung einzelner Be- von der Plan- zur Marktwirtschaft und die Rolle der triebe dienten, die als sanierungsfähig eingestuft wurden. Im Treuhandanstalt 1988–1998 Mittelpunkt steht das Bundesland Sachsen. Schließlich geht es darum, die Erfahrungen der Betroffenen an ausgewählten Im Zuge der Privatisierung der volkseigenen Betriebe ver- Einzelfällen zu untersuchen. Im Berichtsjahr wurden dazu Ak- schwand nicht nur die betriebszentrierte Arbeitsgesellschaft ten der Treuhandanstalt im Bundesarchiv Berlin (Bestand B der DDR, sondern auch die kollektive Gewissheit des garan- 412) ausgewertet. Außerdem wurden Interviews mit Arbeits- tierten Arbeitsplatzes. Die Welle von Betriebsschließungen, die loseninitiativen in Leipzig geführt und statistische Unterlagen 1990/91 einsetzte, führte zum rasanten Ansteigen der Arbeits- des Landesarbeitsamtes Sachsen in Dresden gesichtet. losenzahlen in Ostdeutschland. Die kollektive Erfahrung des Arbeitsplatzverlustes, für die schon bald die Treuhandanstalt 7.3.2 Kooperation – Konflikt – Kompromiss: Gewerkschaften, verantwortlich gemacht wurde, schuf neue soziale Ungleich- Treuhandanstalt und politische Kultur der Transformation heiten und prägte die politischen und mentalen Einstellungen Ostdeutschlands 1990–1994 vieler Menschen in den neuen Bundesländern. Das Projekt von Dierk Hoffmann geht der Frage nach, ob Das Projekt von Christian Rau untersucht den Umgang der Ge- und wie sich die Massenarbeitslosigkeit in Ostdeutschland auf werkschaften mit der Treuhandanstalt bzw. den sozialen Aus- die Privatisierungspolitik der Treuhandanstalt auswirkte. In- wirkungen der Privatisierung der ostdeutschen Staatsbetriebe, nerhalb der Berliner Zentrale der Behörde wurde eigens ein und umgekehrt den Umgang der Treuhandanstalt mit den Ge- Direktorat Arbeit geschaffen. Untersucht werden sowohl kon- werkschaften. Sie unterscheidet sich damit von der älteren so- 39 zialwissenschaftlichen Literatur zum Transformationsprozess, 7.4.2 Von Solidarno zur Schocktherapie. die den Gewerkschaften eher einen randständigen Platz zu- Ökonomisches Denken und Systemtransformation in Polen gewiesen hat. Gewerkschaftliches Handeln wird dazu in einen 1975–1995 längeren Prozess des Wandels des Politischen seit den 1980er Jahren eingeordnet. So stellte Ostdeutschland aus gewerk- Das von Florian Peters bearbeitete und seit 2017 von der Deut- schaftlicher Sicht einen Erfahrungsraum dar, in dem das bis schen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt widmet sich dahin vor allem im politischen Prozess verhandelte Dispositiv der polnischen Transformationszeit mit Blick auf den Wandel des Neoliberalismus erstmals Gestalt annahm. Die Treuhand- der ökonomischen und wirtschaftspolitischen Leitbilder. Da- anstalt hatte als überforderte Behörde dagegen nicht nur mit bei legt es einen Schwerpunkt auf das Jahrzehnt vor dem wirtschaftlichen und sozialen, sondern auch mit massiven Le- politischen Systemwechsel, als die kollektivistische Sinnwelt gitimationsproblemen umzugehen. Die Gewerkschaften ernst der staatssozialistischen Industriemoderne sukzessive markt- zu nehmen, wurde deshalb schon früh als Notwendigkeit er- orientierten Leitbildern wich und die diskursiven Vorausset- kannt. Die Studie analysiert verschiedene Diskursarenen, in zungen für die marktradikale Schocktherapie von 1989 gelegt i f denen Gewerkschaften und Treuhandanstalt miteinander ko- wurden. Darüber hinaus zielt es darauf ab, mit einer Analyse z — operierten, kämpften und Kompromisse schlossen: auf der der kontroversen polnischen Debatten um wirtschaftspoliti- j a konzeptionellen und kommunikativen Ebene, beim Aufbau sche Reformen und Privatisierungspolitik bis 1995 die zeit- h von Beschäftigungsgesellschaften, bei Tarifauseinanderset- gebundenen und national spezifischen Erfahrungsräume und r e zungen und im konkreten Privatisierungsprozess. Erwartungshorizonte der Transformationszeit herauszuarbei- s b Ausgewertet werden Bestände der Gewerkschaften, der ten. Auf diese Weise möchte es erklären, wie Märkte zu lebens- e r Treuhandanstalt und Bundesministerien, der Landesministe- weltlichen und ideellen Signaturen der Transformationszeit in i rien (Thüringen, Brandenburg, Berlin) sowie Zeitzeugeninter- Polen und Ostmitteleuropa werden konnten. c h views. Die Quellenrecherche ist weitgehend abgeschlossen. Im Berichtsjahr hat Florian Peters seine Quellen- und Li- t teraturstudien in mehreren Archiven und Bibliotheken in Po- 2 0 len und Deutschland weitestgehend abgeschlossen und mit 1 7.4 Internationale Dimensionen der Privatisierungspolitik 8 der Niederschrift der geplanten monografischen Studie be- 7.4.1 Die internationalen Verkaufsstrategien der Treuhand- gonnen. Die Fertigstellung ist für 2020 vorgesehen. Darüber anstalt, dargestellt an Beispielen aus Sachsen hinaus hat er Thesen und erste Ergebnisse seiner Forschun- gen im Rahmen von Forschungskolloquien und Tagungen zur Das Teilprojekt von Keith Allen lenkt die Aufmerksamkeit auf Diskussion gestellt. den bisher weitgehend unerforschten Austausch zwischen den deutschen und international aufgestellten Akteuren der 7.4.3 Privatisierung in der Tschechischen Republik der wirtschaftlichen Transformation Ostdeutschlands. Durch die 1990er Jahre: Eine multiperspektivische Analyse möglicher Auswertung von Archivbeständen im In- und Ausland zeigt es, und tatsächlich beschrittener Reformpfade dass die Arbeit der Treuhand viel maßgeblicher international aufgestellt war, als die relativ bescheidene Zahl von 860 Ver- Das Projekt von Eva Schäffler widmet sich dem Privatisie- käufen an ausländische Investoren vermuten lässt. Es rekon- rungsprozess in der Tschechischen Republik, der sowohl aus struiert erstens, wie die Treuhand sich um ausländischen Rat einer wirtschaftsgeschichtlichen Perspektive betrachtet als bemühte und welche Beziehungen sie zu ausländischen Bera- auch in seine politischen und gesellschaftlichen Rahmenbe- tungsunternehmen und Investmentbanken pflegte. Es belegt dingungen eingebettet wird. Um teleologische Narrative zu zweitens, dass solche Kontakte bald wesentlich auch darauf überwinden, wird insbesondere untersucht, inwieweit dieser ausgerichtet waren, ausländisches Kapital zur Finanzierung Prozess »alternativlos« war bzw. als »alternativlos« angesehen der Treuhand aufzubringen. Wie und in welchem Umfang aus- wurde. Ein wichtiges Augenmerk richtet sich demnach auf Re- ländische Investoren sich in den neuen Bundesländern enga- formszenarien, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- gierten, war, so die dritte Arbeitshypothese, ganz wesentlich ler in den 1980er Jahren entwarfen. Diese werden mithilfe von Handelsbeziehungen und Netzwerken bestimmt, die eine verschiedener Bestände im Archiv der Tschechoslowakischen bisher unbeachtete Gemengelage internationaler Verquickun- Akademie der Wissenschaften näher analysiert. Hinsichtlich gen des deutsch-deutschen Handelsgefüges vor 1989 zuta- der 1990er Jahre wird geklärt, aus welchen Gründen sich ein- ge fördern. Dies wird anhand des Engagements derjenigen zelne Reformvorschläge durchsetzten und wie dies von gesell- Staaten untersucht, welche die meisten Unternehmen von der schaftlicher Seite wahrgenommen wurde. Eine wichtige Quelle Treuhand kauften: an erster Stelle der Schweiz, wie auch Groß- stellt in diesem Zusammenhang die mediale Berichterstattung britannien und Österreich. dar, die u. a. mithilfe eines im tschechischen Nationalarchiv

transformationen in der neuesten zeitgeschichte 40

befindlichen Pressespiegels ausgewertet wird. Davon ausge- wissenschaftlerinnen in der Wissenschaft eher verschlechtert hend werden einzelne thematische Schwerpunkte gesetzt, um habe. Für die hochqualifizierten ostdeutschen Physikerinnen den konkreten Entwicklungsweg der Privatisierung nachzu- im Hochschul- und Forschungsbereich traf dies nicht zu. vollziehen. Solche Schwerpunkte werden beispielsweise die Rund 40 Prozent der sehr gut ausgebildeten Wissenschaftle- Kuponprivatisierung sowie Joint Ventures sein, die mit west- rinnen führten ihre berufliche Karriere fort. Ein knappes Drittel europäischen Partnern abgeschlossen wurden. Exemplarisch wanderte in die vorwiegend westdeutsche bzw. internationa- untersucht wird die Zusammenarbeit von Volkswagen und le Industrie ab bzw. ging an westdeutsche, westeuropäische Škoda, wobei sich bislang vor allem die Bestände im Unter- Hochschulen. Das traf besonders bei den politisch belasteten nehmensarchiv von Škoda als ertragreich erwiesen haben. Wissenschaftlerinnen zu. Etwa 15 Prozent wechselten in wis- senschaftsorganisatorische bzw. andere Tätigkeiten und wei- tere ca. 15 Prozent traten in Vorruhestand bzw. hatten das Rentenalter erreicht. Der tatsächliche quantitative Einbruch f – d. h. der zahlenmäßige Rückgang von ostdeutschen Physi- o r 8. Ostdeutsche Naturwissenschaftlerinnen kerinnen im Hochschulbereich – erfolgte erst in den späten s c im Transformationsprozess 1980–2000. 2000er Jahren, als diese Gruppe aus dem Berufsleben aus- h u Karrierechancen von Physikerinnen schied. Die freiwerdenden Stellen wurden überproportional n mit westdeutschen Männern besetzt. Eine Trendwende zu- g in Wissenschaft und Forschung s gunsten eines höheren Frauenanteils in der Physik setzte mit - u Die 2015 begonnene und von der DFG finanzierte Studie von den 2010er Jahren in Ost und West ein. n Heike Amos geht der Frage nach, wie sich die berufliche Kar- Das Manuskript wurde bis Juli fertig gestellt. Von August d e riere von ostdeutschen Physikerinnen im Universitäts- und bis Dezember wurden 41 leitfadengestützte Interviews aus- d Hochschulbereich zwischen 1980 und 2000 gestaltete. Be- gewertet. Abschließendes Ziel ist das Erstellen einer »Grup- i t sonders im Blick steht dabei die Zäsur von 1989/90 und deren penbiografie von ostdeutschen Physikerinnen« mit ihren Be- i o Folgen. Analysiert wird u. a. die in der wissenschaftlichen Li- rufskarrieren. n s teratur aufgestellte These, wonach der deutsche Transforma- p tions- und Einigungsprozess die Chancengleichheit für Natur- r o j e k t e 41

Internationale und transnationale Beziehungen

ieses 2017 formierte Cluster richtet den Blick auf humanitärer Hilfe herausarbeiten. Im Berichtsjahr wurde die die inter- und transnationalen Beziehungen in einer Literatur- und Quellenauswertung fortgesetzt und in Vorträ- D sich dynamisch globalisierenden Welt. Hier verfügt gen dem Fachpublikum vorgestellt. Darüber hinaus ist ein das IfZ durch die Edition zentraler Quellenbestände in den Sammelband zum Thema im Erscheinen, der unter dem Titel »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutsch- »Über Grenzen. Migration und Flucht in globaler Perspektive land« über herausragende Expertise. Besonderes Augenmerk seit 1945« von Agnes Bresselau von Bressensdorf herausge- gilt den Strukturen sich wandelnder Staatlichkeiten, aber geben wird. auch nichtstaatlichen, kollektiven und individuellen Akteu- i f ren und Netzwerken in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und z — Gesellschaft, die zu wichtigen transnational agierenden Spie- j a lern des internationalen Systems avancierten. h r 2. Wen interessiert Zentralamerika? e Aufmerksamkeitsökonomien, Verräumlichung s b und Identitätskonstruktion 1960−1996 e r i Seit Anfang 2018 entwickelt Carlos A. Haas ein Postdoc-Pro- c 1. Das globale Flüchtlingsregime im Mittleren Osten h seit den späten 1970er Jahren: Konzepte, Akteure, jekt, in dem es um die transnationalen Verflechtungen Zen- t tralamerikas in der Zeit ab 1960 geht. Das Projekt fragt an- 2 Praktiken 0 hand exemplarischer Verflechtungskonstellationen, wann und 1 8 Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan 1979 und der daran in welchem Ausmaß die Region Aufmerksamkeit auf sich zie- anschließende, bis 1989 andauernde Krieg lösten den welt- hen konnte. Ein Schwerpunkt liegt auf den Verbindungen zwi- weit größten Massenexodus seit dem Ende des Zweiten Welt- schen der indigenen Bewegung und einer »scientific commu- kriegs aus. Mit dem iranisch-irakischen Krieg stieg die Zahl nity«, die in den Fächern Archäologie, Ethnologie, Linguistik der Flüchtlinge in der Region ein weiteres Mal signifikant an. oder Anthropologie ab 1960 bedeutende Durchbrüche in ih- Hier setzt das Projekt von Agnes Bresselau von Bressensdorf ren Forschungen zu den Maya erzielen konnte. Ausgrabungen an und untersucht die Konzepte, Akteure und Praktiken hu- historischer Stätten etwa ließen immer deutlicher den histo- manitärer Hilfe, die zur Etablierung eines globalen »Flücht- risch vorgeformten Raum hervortreten, auf den sich die zeit- lingsregimes« beitrugen. So wird erstens nach den explizi- genössische Pan-Maya-Bewegung bezog. Dieser Raum war ten oder impliziten Normen und Prinzipien gefragt, denen die nicht deckungsgleich mit den zentralamerikanischen Natio- unterschiedlichen flüchtlings- bzw. fluchtbezogenen Diskur- nalstaaten, sondern erstreckte sich über das guatemalteki- se, Regelungs- und Aushandlungsprozesse zugrunde lagen. sche Hochland, den Süden Mexikos, Belize und Teile von El Zweitens werden Akteure und Netzwerke humanitären und Salvador und Honduras. flüchtlingsbezogenen Handelns auf globaler, transnationaler und nationaler Ebene untersucht. Dies umfasst internationale Organisationen wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, aber auch klei- nere zivilgesellschaftliche NGOs im Bereich der Flüchtlings- hilfe, die zum Teil ausschließlich in diesem Krisengebiet tätig waren. Die staatliche Ebene wird exemplarisch am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland in den Blick genommen. Drit- tens werden die konkreten Praktiken humanitärer Hilfe vor Ort, insbesondere in den zahlreichen Flüchtlingslagern der Region, untersucht. Auf Basis dieser Fragestellungen will das Projekt einen Beitrag zur Geschichte der internationalen Beziehungen in ei- Beim Workshop »Lateinamerika und Westeuropa nach 1945« diskutierten ner sich globalisierenden Welt leisten und die seit den 1970er Historikerinnen und Historiker aus unterschiedlichen Forschungskontexten über die Jahren entstehende netzwerkartige Struktur des Politikfeldes Verflechtungen des lateinamerikanischen Kontinents mit Europa und den USA.

Internationale und transnationale Beziehungen 42

Führer. Es handelt sich also um eine doppelte, miteinander verflochtene Perzeptions- und Beziehungsgeschichte, in der die Verbindungen zwischen beiden deutschen Staaten eine zentrale Rolle spielen. Zur Analyse des »Gorbatschow-Diskurses« in beiden deutschen Staaten und im vereinigten Deutschland bis 1991 werden die unterschiedlichsten Quellen herangezogen: Dazu zählen die Publikationen westdeutscher Sowjetexperten und Publizisten ebenso wie Presseerzeugnisse, Umfrageergebnis- se, regierungsamtliche Akten, Akten der politischen Parteien, Unterlagen aus ehemaligen DDR-Archiven, insbesondere der Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, f und Samisdat-Publikationen oppositioneller DDR-Gruppen. o Michail Gorbatschow 1986 in der DDR beim Besuch des Brandenburger Tors. r Im Berichtsjahr wurde die Niederschrift fortgesetzt. Für 2019 s c ist die Fertigstellung des Manuskripts vorgesehen. h u Das Projekt fragt nach den möglichen Zusammenhän- n gen zwischen diesen Verräumlichungsprozessen und der He- g s rausbildung einer indigenen Identität im Wechselspiel mit - u westlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Der n Bürgerkrieg in Guatemala und weitere zentralamerikanische 4. Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. d e Konflikte, der Zweite Kalte Krieg, aber auch die zunehmen- Dokumente aus russischen und deutschen d de Protestantisierung der Region bilden den breiteren Kon- i Archiven t text des Projekts. Dieser verweist auf eine Vielzahl weiterer i o Verflechtungen und ein breiteres Aufmerksamkeitspanorama. Die vierbändige Edition ist ein deutsch-russisches Gemein- n s Im Mai und Juni wurde eine erste Forschungsreise nach schaftsprojekt, das neue Einblicke in den Zeitraum vom Macht- p Guatemala unternommen. Am 11. und 12. Dezember fand antritt Hitlers bis zum Beginn des deutsch-sowjetischen Krieges r o am IfZ unter dem Titel »Lateinamerika und Westeuropa nach eröffnet. Die Bände umfassen deutsche und sowjetische Doku- j e 1945« ein Forschungsworkshop statt. Ende Dezember schließ- mente aus einer Vielzahl von Archiven, um die bilateralen Bezie- k t lich besuchte Ángel Valdez Estrada von der Universidad de hungen in all ihren Facetten – Politik, Diplomatie, Wirtschaft, Mi- e San Carlos in Guatemala-Stadt als Gastwissenschaftler das IfZ. litär, Kultur und Wissenschaft – darzustellen. Die Erschließung und Vorbereitung der Dokumente in Deutschland erfolgt durch Carola Tischler, von russischer Seite durch Sergej Slutsch vom Institut für Slawenkunde der Russischen Akademie der Wissen- schaften in Moskau. Die Edition wird erarbeitet im Auftrag der 3. Die Deutschen und Gorbatschow »Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen«. Das Projekt von Hermann Wentker untersucht die Perzepti- Ende November wurde der zweite Band (Januar 1935 – on Michail Gorbatschows und der Veränderungen in der So- April 1937) mit einer Vielzahl an bisher unbekannten Quel- wjetunion als deutsch-deutsches Thema. Partei- und Staats- len im Auswärtigen Amt in Berlin vorgestellt und stieß auf ein chef Gorbatschow erwies sich als ein Motor des politischen großes wissenschaftliches Interesse. Er übertrifft mit 691 Do- Wandels in Europa. Wenngleich es ihm ursprünglich nur um kumenten noch die Anzahl der im ersten Band publizierten innerstaatliche Reformen innerhalb der Sowjetunion und im Quellen (565 Dokumente). Die Dokumente der beiden Au- sowjetischen Herrschaftsbereich ging, um die östliche Super- ßenministerien bilden dabei das Gerüst der Edition. Insofern macht und ihre Satelliten zukunftsfähig zu machen, erzielte ist es besonders hilfreich, dass die Kooperation mit den Ar- er mit seinen Ankündigungen und Reformmaßnahmen binnen chivleitungen der beiden Außenministerien durch deren Mit- kurzem erhebliche Wirkungen nicht nur im eigenen Land und gliedschaft in der deutsch-russischen Historikerkommission im Ostblock, sondern auch im Westen. Im Mittelpunkt der Ar- gewährleistet ist. Derzeit arbeiten die Herausgeber an Band beit stehen die Wandlungsprozesse in West- und Ostdeutsch- 3, der bis zum Abschluss des Molotov-Ribbentrop-Paktes ge- land zwischen Mitte der 1980er und dem Beginn der 1990er führt wird. Der letzte, vierte Band schließlich wird die Zeit von Jahre im Hinblick auf die Wahrnehmung Gorbatschows und August 1939 bis Juni 1941 zum Inhalt haben. der Sowjetunion sowie auf die Beziehungen zwischen beiden deutschen Teilgesellschaften und dem neuen sowjetischen 43

editionen

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 8

Die Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, herausgegeben von Andreas Wirsching, Hélène Miard-Delacroix und Gregor Schöllgen.

ditionen schlagen Schneisen in den Dschungel der zwischen 1954 und 1961, die aufgrund der Bereitstellung historischen Überlieferung. Sie weisen Wege zu Ar- zusätzlicher Mittel durch das Auswärtige Amt intensiviert wer- E chiven, bieten Zugang zu Dokumenten und erleich- den konnte. tern die Arbeit an der Quelle, indem sie diese aufbereiten, Das Jahr 1961 stand im Zeichen der Berlin-Krise, die mit kommentieren und in den historischen Kontext einordnen. dem Bau der Mauer ihren Höhepunkt fand. Zahlreiche der In der Unübersichtlichkeit des Informationszeitalters ist diese 566 Dokumente zeigen das Ringen der Bundesregierung mit Lotsenfunktion wichtiger denn je. Nur Einrichtungen von der den Alliierten um Maßnahmen gegen befürchtete Sperrungen Größe und der Erfahrung des Instituts für Zeitgeschichte sind auf den Zugängen nach Berlin und um die eigene Rolle in in der Lage, editorische Großprojekte mit langen Laufzeiten der NATO. Im Fokus der Europapolitik standen Pläne für eine zu verwirklichen. Editionen zeitgeschichtlicher Quellen bilden politische Union und einen britischen EWG-Beitritt. Der Eich- die Grundlage zahlreicher Forschungsprojekte. mann-Prozess in Jerusalem verdeutlichte, wie sehr die Bonner Außenpolitik noch im Schatten der NS-Zeit stand. Die Konkur- renz mit der DDR in den jungen Staaten Afrikas beschleunigte den Ausbau der Entwicklungspolitik; die Zuständigkeit dafür fiel indes in zähen Koalitionsverhandlungen nach der Bundes- 1. Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der tagswahl vom 17. September an ein neues Ressort. Bundesrepublik Deutschland Der Jahrgang 1988 der »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland« (bearbeitet von Michael Seit 1993 veröffentlicht die Abteilung des IfZ im Auswärti- Ploetz, Matthias Peter und Jens Jost Hofmann) steht vor der gen Amt unmittelbar nach Ablauf der Aktensperrfrist einen Verlagsabgabe. Die Bearbeitung des Jahrgangs 1989 durch Jahrgang mit ausgewählten Dokumenten aus dem Politischen Daniela Taschler und Tim Szatkowski ist weit fortgeschritten, Archiv des Ministeriums. Mit der Publikation des von Mecht- und Tim Geiger hat mit der Kommentierung der ausgewähl- hild Lindemann und Christoph Franzen bearbeiteten Jahr- ten Dokumente für 1990 begonnen. Die Arbeit an den noch gangs 1961 (in drei Teilbänden) erfolgte ein weiterer, wich- ausstehenden Bänden der 1950er Jahre wird mit dem Jahr- tiger Schritt zur Schließung der Lücke in der Editionsreihe gang 1954 fortgesetzt.

Editionen 44

2. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen von Puttkamer vorgestellt, ein weiteres Mal am 29. August in Juden durch das nationalsozialistische Deutsch- der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in land 1933–1945 Berlin unter Mitwirkung der Bearbeiterinnen, Susanne Heim sowie der Auschwitz-Überlebenden Eva Umlauf. Am 13. No- Die Edition zur Geschichte der Judenverfolgung, die durch vember wurde Band 16 (Auschwitz 1942–1944 und die To- das IfZ, das Bundesarchiv und den Lehrstuhl von Ulrich Her- desmärsche 1944/45) in der Stiftung Topographie des Terrors bert an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg herausgege- mit einer Einführung von Dieter Pohl, einem Vortrag der Bear- ben wird, befindet sich im vierzehnten Projektjahr. Sie liefert beiterin Andrea Rudorff und einer Lesung durch die Schau- eine umfassende Auswahl zentraler Quellen und Dokumente spielerin Anette Daugardt vorgestellt. zur Geschichte der Judenverfolgung. In insgesamt 16 zeitlich Die Arbeit an den Bänden 10 (Polen: Eingegliederte Ge- und territorial gegliederten Bänden werden jeweils 300 bis biete Aug. 1941–1945), 11 (Deutsches Reich und Protekto- 350 sorgfältig kommentierte Dokumente aus zahlreichen Ar- rat Böhmen und Mähren April 1943–1945) und 15 (Ungarn f chiven weitgehend zum ersten Mal publiziert. Angestrebt wird 1944–1945) wurde fortgesetzt; Band 6 (Deutsches Reich und o r eine größtmögliche Vielfalt der Perspektiven: Neben Quellen Protektorat Böhmen und Mähren Okt. 1941 bis März 1943) s c der Täterseite werden auch Zeugnisse der Opfer sowie nicht erscheint im Frühjahr 2019. Die Arbeit an der englischen Edi- h u unmittelbar Beteiligter, aber auch Dokumente ausländischer tion, koordiniert von Caroline Pearce (Projektassistentin: Doro- n Beobachter ediert. Jedem Band ist eine ausführliche Einlei- thy Mas), wurde ebenfalls fortgesetzt. Die ersten zwei Bände g s tung vorangestellt, die Dokumente werden mit mehreren Re- werden im Frühjahr erscheinen, Band 3 voraussichtlich bis - u gistern und einem Sachindex erschlossen. Sommer 2019. Beim Bayerischen Rundfunk sind für die Hör- n Am 24. Januar wurde der Band 13 »Slowakei, Rumäni- dokumentation »Die Quellen sprechen« die Arbeiten mit Do- d e en, Bulgarien« im Fritz-Bauer-Institut in Frankfurt am Main kumenten aus den Bänden 13, 14 und 16 fortgesetzt worden. d von den Bearbeiterinnen Mariana Hausleitner, Souzana Hazan i t und Barbara Hutzelmann und mit einem Vortrag von Joachim i o n s In der Topographie des Terrors wurde Band 16 der Edition »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen p r Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945« vorgestellt. Er befasst sich mit dem o Vernichtungslager Auschwitz und den Todesmärschen. j e k t e 45

Susanne Heim, die Projektkoordinatorin der VEJ, bei der Präsentation von Band 13 in der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin.

i f z — 3. Kritische Online-Edition der Tagebücher und entziffert wird. Am 17. Mai wurden die Tagebucheinträ- j a von Michael Kardinal von Faulhaber 1911–1952 ge für die Jahre 1911 bis 1916 online gestellt. Sie werfen ein h Schlaglicht auf Faulhabers Anfänge als Bischof von Speyer, r e Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit auf den Aufbau seiner Kontakte, die ihn zum Teil bis in seine s b dem 1. Januar 2014 geförderte Langfristvorhaben ist auf zwölf Kardinalszeit begleiteten. e r Jahre angelegt. Es wird als interdisziplinäres Kooperationspro- Am »Tag der Archive« präsentierte das Editionsteam sei- i jekt vom IfZ und dem Seminar für Mittlere und Neuere Kirchen- ne Arbeit erneut bei der sehr gut besuchten Ausstellung im c h geschichte der Universität Münster durchgeführt (Projektlei- Erzbischöflichen Archiv München und wirkte am 17. Juli an t tung: Andreas Wirsching und Hubert Wolf). Das Erzbischöfliche der Editoren-Schule der Historischen Kommission bei der 2 0 Archiv München ist eng an das Projekt angebunden. Als wei- Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Historischen 1 8 tere Kooperationspartner wurden Franz Xaver Bischof (Lehr- Kolleg in München mit. Daneben empfing das Editionsteam stuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit Stephan Kellner, Leiter des Referats Bavarica an der Baye- an der LMU München) und Ferdinand Kramer (Lehrstuhl für rischen Staatsbibliothek, mit seinen Studentinnen und Stu- Bayerische Geschichte an der LMU München) gewonnen. Elke denten und gab diesen am 15. Januar und am 25. Juni Ein- Seefried und Sascha Hinkel (Münster) sind als Koordinatoren blicke in die technischen wie auch inhaltlichen Aspekte der zwischen den Projektleitern sowie zwischen diesen und dem Edition. Über die technischen Abläufe der Editionsarbeiten Editionsteam tätig. Projektkoordinator ist Peer Volkmann. Dem Wissenschaftlichen Beirat gehören Martin Baumeister, Franz Xaver Bischof, Wilhelm Damberg, Johannes Heil, Ferdinand Kramer, Volker Laube (seit Frühjahr 2018), Rudolf Morsey, Ge- org Seiderer und Margit Szöllösi-Janze an. Michael Faulhaber führte seit seiner Ernennung zum Bi- schof von Speyer im Jahr 1911 bis zu seinem Tod als Erzbi- schof von München und Freising 1952 ein Besuchstagebuch. Darin erfasste Faulhaber etwa 52.000 Begegnungen. Sein Netzwerk umfasste über die Eliten aus Kirche, Adel, Politik, Wirtschaft, Militär und Publizistik im In- und Ausland hinaus alle Gesellschaftsschichten. In seinen privaten Aufzeichnun- gen berichtete er vom Kaiserreich bis zur frühen Bundes- republik Deutschland, und damit über einen Zeitraum, der geprägt war von wiederholten politischen Umwälzungen, Welt- kriegen sowie Völker- und Massenmorden, mehreren Säkulari- sierungs- und Rekonfessionalisierungsschüben sowie grund- legenden theologischen Entwicklungen. Zusätzlich fertigte er sogenannte Beiblätter an. Sowohl die Tagebucheinträge als auch die Beiblätter wurden von Faulhaber überwiegend in der Kurzschrift »Gabelsberger« verfasst, die von der Mitarbei- terin und den Mitarbeitern des Editionsteams erlernt wurde Michael von Faulhaber in seiner Zeit als Bischof von Speyer.

Editionen 46

ließ sich am 15. Februar ebenfalls eine Gruppe von Referen- 4. Edition der Reden Adolf Hitlers daren der Bayerischen Archivschule für den gehobenen von 1933 bis 1945 Archivdienst unterrichten. Im April endete der von Thomas Schütte wöchentlich angebotene Gabelsberger-Kurs für die Das IfZ arbeitet seit 2017 unter Leitung von Magnus Brecht- Hilfskräfte des Editionsprojektes sowie externe Mitarbeiterin- ken und der Mitarbeit von Maximilian Becker an der Edition nen und Mitarbeiter des IfZ. der Reden Adolf Hitlers von 1933 bis 1945. Als eine zentra- le Quelle für das Wesen und die Herrschaftspraxis des Natio- 3.1 »Schutzhort oder Auslieferungsstätte? Katholische Jugend- nalsozialismus sind die Reden in der Geschichtswissenschaft pflege und Jugendfürsorge in Bayern von 1918 bis 1945« seit langem als Forschungsdesiderat erkannt. Bislang nutzen Forscherinnen und Forscher entweder die mit Fehlern behaf- Das 2014 begonnene Promotionsvorhaben von Franziska Ni- tete und unvollständige Übersicht von Max Domarus aus den colay arbeitet die außerfamiliäre und außerschulische Erzie- 1960er Jahren oder können allenfalls auf den Abdruck aus- f hungspraxis katholischer Geistlicher, Ordensleute und Laien gewählter Reden zurückgreifen. Daneben finden sich einige o r auf. Die Fragen nach der Erziehbarkeit der Kinder und Jugend- Sammelbände aus der Zeit vor 1945. Weder liegt bislang eine s c lichen aus Sicht der katholischen Sozialethik und Erziehungs- vollständige Übersicht aller Hitler-Reden vor, noch ist eine ge- h u praxis und wie sie sich in Zeiten polarisierender und gegen- prüfte Zusammenstellung der Texte verfügbar. n sätzlicher pädagogischer Konzepte verorten lassen, standen g s dabei im Vordergrund. Grundsätzlich ließ sich ein weitreichen- - u der Einfluss der katholischen Jugendpfleger und Jugendfürsor- n ger auf das subsidiär geprägte Wohlfahrtssystem ausmachen, d e deren Handlungsspielräume auch während des Nationalsozia- d lismus immens blieben. Neben den Beständen verschiedener i t kirchlicher, städtischer und staatlicher Archive spielte insbe- i o sondere der Nachlass Faulhabers eine große Rolle für die Ar- n s beit. Im Berichtsjahr konnte die Studie auf einem inoffiziellen p Workshop des Lehrstuhls für Bayerische Landesgeschichte in r o Regensburg mit dem Titel »Geschichte der kirchlichen Erzie- j e hungspraxis im 20. Jahrhundert. Das Beispiel der Regensbur- k t ger Domspatzen« präsentiert werden. Im Oktober wurde die e Arbeit abgeschlossen und an der LMU München eingereicht.

3.2 Heimlicher Herrscher Bayerns? Michael Kardinal von Faulhaber in der bayerischen Politik 1918–1933

Hitler-Rede im Rathaussaal von Coburg 1935. Michael Kardinal von Faulhaber war in der Zwischenkriegs- zeit sicherlich der bedeutendste Kirchenführer Bayerns und verfügte über beste Beziehungen zu bayerischen Politikern, Dabei ist unstrittig, dass Hitler seinen politischen Aufstieg Beamten und Adeligen; die traditionell bayernfreundlichen va- vor allem als Redner erreichte. Weit mehr noch als seine Äu- tikanischen Behörden schätzten ihn besonders als Ansprech- ßerungen in »Mein Kampf« wirkten gerade seine Ansprachen partner auch für vertraulichste strategische Projekte. Mehr- im Dienste der Motivation und Orientierung der NS-Bewegung. fach wurde in der Forschungsliteratur die These aufgestellt, Auch nach 1933 nutzte Hitler seine Reden immer wieder als der Kardinal sei einer der wichtigsten Politiker Bayerns in die- konzentrierte Auftritte, um zugleich politisch und ideologisch ser Zeit gewesen, habe die Politik der ersten bayerischen De- zu wirken. mokratie sogar maßgeblich bestimmt. Das Dissertationspro- Als Arbeitshypothese und Erkenntnisinteresse steht die jekt von Thomas Schütte (Betreuer: Ferdinand Kramer) geht Frage im Zentrum, inwieweit sich in den Reden die Verbin- dieser Frage nach und befasst sich mit Michael Faulhabers dung zwischen politischer Ideologie, rhetorischer Kommuni- Einfluss auf und seiner Rolle in der bayerischen Politik der kation und gesellschaftlicher Mobilisation als Wesenselemente Zwischenkriegszeit – als Kultuspolitiker, als Innen- und Au- der Dynamisierung der NS-Herrschaft spiegelt und von die- ßenpolitiker – und besonders als Symbolfigur für verschiede- sen selbst vorangetrieben wurde. Die systematische Übersicht ne Bevölkerungsgruppen. und Verfügbarkeit dieser Quellen liefern damit einen zentra- len Beitrag für die Grundlagenforschung zum Nationalsozi- alismus. Das Ziel der Edition ist es, die überlieferten Reden 47 ab dem 30. Januar 1933 erstmals vollständig zu erfassen, Gutachten kommentierend einzuordnen und – soweit möglich – im vol- len Wortlaut zugänglich zu machen. Bislang wurden mehr als Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Zeitge- 100 zeitgenössische und Nachkriegsveröffentlichungen aus- schichte bieten seit dessen Gründung regelmäßig historische gewertet, außerdem archivalisch überlieferte Verzeichnisse Expertise durch wissenschaftliche Gutachten für Behörden, und mehrere von verschiedenen Stellen des NS-Staats ange- die Justiz und zivilgesellschaftliche Organisationen, bisweilen legte Redensammlungen. Nach dem derzeitigen Arbeitsstand auch für individuelle Anfragen. Insbesondere in den 1950er lassen sich 766 Reden Hitlers nachweisen, davon etwa vier und 1960er Jahren trugen IfZ-Wissenschaftler durch Sach- Fünftel aus der Vorkriegszeit. verständigengutachten dazu bei, Behörden und Gerichte über Funktionsweise, Strukturen oder Personal des NS-Regimes bei der Aufklärung und Verfolgung von NS- und Kriegsverbrechen zu unterstützen. In der aktuellen Gutachtentätigkeit des IfZ geht es inzwischen vielfach darum, historischen Sachverstand i f 5. Das Ende der »Achse«. für den Umgang mit den langen Schatten des Nationalsozia- z — Das Kriegstagebuch des Deutschen Verbindungs- lismus zu liefern. Darunter fallen beispielsweise Gutachten, in j a stabs bei Mussolini 1943 bis 1945 denen historische Gegenstände in ihren zeitlichen Kontext ein- h geordnet oder die Biografien von Stiftern, Namensgebern und r e Mit dem Sturz Benito Mussolinis am 25. Juli 1943 war die öffentlichen Personen auf ihre Rolle im Nationalsozialismus s b »Achse Berlin – Rom« noch nicht endgültig zerbrochen. Das und eine mögliche NS-Täterschaft überprüft werden sollen. e r Deutsche Reich und die Ende September 1943 ausgerufe- Eine wichtige Rolle nimmt die Expertise des IfZ darüber hinaus i ne Repubblica Sociale Italiana (RSI) führten noch eineinhalb in der Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus ein. c h Jahre Krieg im Zeichen von Hakenkreuz und Liktorenbündel. Im Berichtsjahr haben die Wissenschaftlerinnen und t Diese letzte Etappe in der Geschichte der »Achse«, in die Wissenschaftler des IfZ mehr als zwei Dutzend Gutachten er- 2 0 auch der blutige Krieg in Italien fällt, war geprägt von immer stellt und einschlägige Anfragen beantwortet. Dazu zählen 1 8 aussichtsloseren Bemühungen, die Niederlage der faschisti- etwa spezifische Fragen zum Nationalsozialismus, NS-Karrie- schen Kriegsallianz abzuwenden, und von einer unüberseh- ren nach 1945, Gutachten zu Gerichtsverfahren gegen Ho- baren Asymmetrie in den politisch-militärischen Beziehungen locaustleugner in der Bundesrepublik, zahlreiche Anfragen zwischen dem »Dritten Reich« und seinen italienischen Ver- zu den historischen Hintergründen einzelner Personen bis hin bündeten. Gleichwohl waren weder die RSI noch Benito Mus- zu Stellungnahmen zu einem Forschungsvorhaben über »Die solini bloße Erfüllungsgehilfen von Hitlers Gnaden ohne eige- Beatles und «. ne Handlungsspielräume, ohne eigene Ambitionen und ohne Anhängerschaft. Quellen aus der unmittelbaren Umgebung Mussolinis, die detailliert Einblick in das Tagesgeschäft von Krieg und Politik in Italien geben und Rückschlüsse auf das komplizierte Geflecht der deutsch-italienischen Beziehungen zulassen, sind jedoch dünn gesät. Umso mehr Bedeutung kommt dem Kriegstagebuch des Deutschen Verbindungsstabs bei Mussolini zu, das von der Forschung bislang kaum zur Kenntnis genommen wurde. Die Edition soll eine Lücke schließen, die andere Editio- nen wie die Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik oder die Documenti Diplomatici Italiani offengelassen haben, der Er- forschung der faschistischen Kriegsallianz in ihrer letzten Phase neue Impulse geben und die Biografie des Duce als Staats- und Regierungschef der RSI schärfer ausleuchten, als das bisher möglich war. Die Herausgeber, Thomas Schlemmer und Hans Woller, setzten im Berichtszeitraum die Arbeit am Quellenkorpus ebenso fort wie die Arbeiten am textkritischen und biografischen Apparat. Dazu dienten auch Archivstudien im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts in Berlin.

editionen 48

Weitere Dissertationsprojekte

m Institut für Zeitgeschichte hat die Förderung des Karl Süßheim (1878–1947). Eine Biographie über Grenzen wissenschaftlichen Nachwuchses einen hohen Stel- A lenwert. Neben den Dissertationen, die innerhalb der Das Promotionsprojekt von Kristina Milz folgt dem Münchner Forschungsprojekte des Instituts entstehen und die wir in Orientalisten Karl Süßheim in verschiedensten Kontexten: So- den vorangegangenen Abschnitten vorgestellt haben, fördert zialisiert im fränkisch-jüdischen Bürgertum, brach der junge das IfZ auch Qualifizierungsarbeiten von Promovierenden, die Historiker zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf ins Osmani- sich durch ein Stipendium finanzieren. Sie profitieren durch sche Reich. Zunächst in Konstantinopel, später in Kairo, soll- ihre Beschäftigungen als wissenschaftliche Hilfskräfte von ten Süßheims Erfahrungen und Bekanntschaften im Nahen f der Institutionenanbindung, den infrastrukturellen Voraus- Osten ihn maßgeblich prägen. Zurück in Bayern wurde er au- o r setzungen und den Ressourcen des Instituts. ßerordentlicher Professor für islamische Geschichte und ori- s c entalische Sprachen an der LMU. Im Ersten Weltkrieg noch h u für die Militärzensur tätig und ausgezeichnet, erhielt Süßheim n 1933 Berufsverbot. Nach einer Haft im KZ Dachau im Jahr g s 1938 entschloss er sich zur Emigration, die 1941 gelang. Bis - u Räume der Obdachlosigkeit. zu seinem Tod 1947 lehrte er in . Als gläubiger Jude n verheiratet mit einer Katholikin, als glühender Patriot verfolgt d Urbane Erfahrungen und Identitätskonstruktionen von e Obdachlosen zwischen Fürsorge und Strafe, 1924–1974 von Antisemiten und als Wissenschaftler zwischen den Stüh- d len einer »alten« und einer »neuen« Orientalistik, offenbart i t In ihrem Dissertationsprojekt erforscht Nadine Recktenwald Süßheim eine Verbindung, in der sich Ambiguitäten im Leben i o urbane Lebensformen von Obdachlosen in Deutschland im eines europäischen Akademikers in der ersten Hälfte des 20. n s 20. Jahrhundert. Die Arbeit beginnt mit den Fürsorgereformen Jahrhunderts in besonderer Weise zeigen. Süßheim war ein p der Weimarer Republik, die erstmals einen Fürsorgeanspruch Grenzgänger – und in vielerlei Hinsicht ein Außenseiter, der r o der Obdachlosen neben ihrer jahrzehntelangen strafrechtli- Zeit seines Lebens mit gesellschaftlichen Schranken zu kämp- j e chen Verfolgung formulierten. Diese ambivalente Position zwi- fen hatte. Seine Hoffnungen, Leistungen und sein Scheitern k t schen Fürsorge und Strafe blieb bis zur formalen Entkrimi- erhellen Möglichkeits- und Handlungsspielräume innerhalb e nalisierung von Obdachlosigkeit 1974 in der Bundesrepublik eines transnationalen Milieus. Im Berichtsjahr wurde in der bestehen und war grundlegend für den staatlichen Umgang Nähe von Chicago der private Nachlass ausgewertet und die mit und der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Obdachlo- Niederschrift des Manuskripts fortgesetzt. sen. Aus einem alltags- und erfahrungsgeschichtlichen Ansatz arbeitet das Projekt urbane Erfahrungen, die der Zustand der Obdachlosigkeit evozierte, heraus und fragt, wie sich diese in einer raum- und zeitübergreifenden Identität der Betroffenen verdichteten. Auf kommunaler Untersuchungsbasis werden Heinrich Hoffmann. Hitlers Fotograf und seine Netzwerke analytische Erfahrungs- und Handlungsräume der Obdachlo- zwischen Politik, Propaganda und Profit sen ermittelt. Neben Fragen nach gesellschaftlichen Wahrneh- mungsmustern und Umgangsarten in diesen Räumen stehen Sebastian Peters untersucht in seinem Dissertationsvorhaben in erster Linie Aushandlungsprozesse zwischen Obdachlosen die Karriere des Fotografen und Verlegers Heinrich Hoffmann und Behörden, Modi der Selbstrepräsentation sowie Strategi- (1885–1957). Hoffmann, NSDAP-Mitglied seit 1920 und rasch en und Reaktionen der Betroffenen auf Stigmatisierungen und Vertrauter Hitlers, avancierte durch seinen exklusiven Zugang Ausgrenzungen im Fokus. Das Projekt wird seit 2015 durch die zur NS-Führung zum wichtigsten Fotografen der NS-Zeit und Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Im Berichts- durch seinen Bildverlag zum Multimillionär. Während sich bis- jahr wurde die Verschriftlichung der Arbeit fortgesetzt. herige Arbeiten hauptsächlich mit seinem fotografischen Werk beschäftigten, wird in dieser Studie Hoffmanns Karriere als Akteur im Nahbereich der NS-Führung und als Profiteur die- ses Engagements untersucht. Im Zentrum der Analyse stehen daher die umfangreichen Netzwerke des Fotografen, seine Funktionen innerhalb dieser und die Interaktion mit einzel- nen Akteuren darin. Ein besonderes Erkenntnisinteresse liegt 49 dabei auf dem Einsatz und Gewinn von sozialem und ökono- Von Bretton Woods zum Europäischen Währungssystem. Die mischem Kapital. Die Untersuchung berücksichtigt auch die Geldpolitik der Deutschen Bundesbank und der Banque de Kontinuitäten von Hoffmanns Netzwerken in der Nachkriegs- France und der Wandel des internationalen Währungs- und zeit und deren Rolle für sein weiteres Wirken. Die Studie will Finanzsystems in den 1970er Jahren. so Erkenntnisse über das biografische Desiderat hinaus gene- rieren und einen Beitrag zu den Netzwerken der NS-Eliten, de- Das Dissertationsvorhaben von Clemens Krauss, das im Okto- ren Bereicherungsmechanismen sowie zu deren langer Nach- ber 2015 begonnen wurde, vergleicht die Geldpolitik der Deut- geschichte leisten. Das Projekt wird seit April 2018 durch das schen Bundesbank und der Banque de France im Kontext des Cusanuswerk gefördert. Im Berichtsjahr wurde die Quellenre- Zusammenbruchs des Bretton-Woods-Systems, der Ölpreis- cherche in mehreren deutschen Archiven fortgesetzt und an krise 1973/1974 und der Entstehung des Europäischen Wäh- der Konzeption der Studie gearbeitet. rungssystems. Die 1970er Jahre waren für die europäische Wirtschafts- und Währungspolitik eine Zeit des Struktur- und Paradigmenwandels, in der sich die Zentralbanken zwischen i f dem Zerfall des internationalen Währungsregimes, neuge- z — wonnener Autonomie, Inflationsproblemen und der Vertiefung j a John Kenneth Galbraith und Deutschland: Ideen, Einfluss und der europäischen Zusammenarbeit bewegten und neu orien- h tieren mussten. Die Arbeit hat zum Ziel, die geldpolitischen r Rezeption eines öffentlichen Intellektuellen e Strategien und Entscheidungen der deutschen und französi- s b Das Dissertationsprojekt von Anne-Kristin Hübner untersucht schen Zentralbanken vor dem Hintergrund dieses Wandels zu e r die Beziehungen des kanadisch-amerikanischen Ökonomen analysieren. Wie reagierten die Notenbanken auf die Verän- i John Kenneth Galbraith (1908–2006) zu Deutschland von derungen der Währungswelt, verharrten sie in alten Mustern c h den 1940er bis Ende der 1970er Jahre. Methodischer Aus- oder passten sie sich an? Beeinflussten sie die Entwicklun- t gangspunkt der Untersuchung ist ein biografischer Zugriff, gen aktiv? Wie veränderten sich ihre Handlungsspielräume? 2 0 der in einer perspektivischen Erweiterung dazu dient, eine Ge- Die Dissertation kann dabei aufzeigen, dass Bundesbank und 1 8 schichte der Bundesrepublik im Gefüge transatlantischer Ver- Banque de France unter dem Eindruck der wachsenden welt- dichtungsmomente zu erzählen. Die Untersuchung versteht wirtschaftlichen Verflechtung in den 1970er Jahren ihre Geld- Galbraith als »öffentlichen Intellektuellen«, der es als Experte politik grundsätzlich neu ausrichteten und, im Rahmen der mit Gestaltungsmacht vermochte, Einfluss auf die politische Europäischen Integration, aneinander annäherten. Im Be- und gesellschaftliche Handlungspraxis zu nehmen. Welche richtsjahr wurde die Arbeit weiter verschriftlicht. Die Abgabe Handlungsperspektiven und Wirkungsmöglichkeiten standen ist für Juni 2019 geplant. ihm im transatlantischen Gesprächsraum zur Verfügung? Wie nutzte er diese, um seine wirtschaftsphilosophische Sozialkri- tik zu verbreiten? Wie wirkten seine Ideen über den Atlantik in eine spezifisch deutsche Tradition von Wirtschaftsdenken und Staatsverständnis hinein? Welche Akteure, Parteien und Gruppierungen verstärkten seine Resonanz und aus welchen Gründen? Die Untersuchung verbindet intellektuellen-, ide- en- und kulturgeschichtliche Zugänge. Im Berichtszeitraum wurden weitere Archivrecherchen in Deutschland durchge- führt. Das Projekt ist in der Verschriftlichung und soll 2020 abgeschlossen sein.

Weitere Dissertationsprojekte 50

Caroline Lamey-Utku, stellvertretende Leiterin der Bibliothek, kennt das IfZ und die Schätze seines Bücherturms wie ihre Westentasche. Damit unterstützt sie nicht nur die Forschung im Haus, sondern berät auch viele externe Nutzerinnen und Nutzer, denen der Lesesaal des IfZ ebenfalls offensteht.

f o r s c h u n g s i n f r a s t r u k t u r u n d w i s s e n s t r a n s f e r 4 forschungs- infrastruktur und wissenstransfer 51

archiv

as Archiv des IfZ ist eine zentrale Infrastruktureinrich- menarbeiten. Im Institut war wieder das Archiv der Münchner tung, die Arbeitsgrundlagen für die Forschung im Ins- Arbeiterbewegung zu Gast und zeigte Dokumente und Objekte D titut schafft und auch von externen Wissenschaftlerin- zu »Revolution 1918/19 und Rätezeit«. Damit deckten beide nen und Wissenschaftlern, Medien und Interessierten genutzt Institutionen die Gedenkanlässe »100 Jahre Revolution« und wird. Es sammelt nichtstaatliche Quellen vom Ersten Weltkrieg »50 Jahre Revolte« an einem Ort ab. Knapp 150 Interessier- bis zur Gegenwart und bereitet sie forschungsorientiert auf. Sein te fanden an diesem Tag den Weg in die Leonrodstraße. Viele Ziel ist es, die in den staatlichen Archiven verwahrten Überlie- Besucherinnen und Besucher nahmen die Gelegenheit war, in ferungen zu ergänzen. Zusätzlich verfügt es über ein Hausar- der Cafeteria bei einem warmen Imbiss oder Kaffee und Ku- chiv, in dem die im IfZ entstandenen Dokumente und Unterla- chen über das Gesehene zu sprechen. i f gen archiviert werden. An Führungen für die Volkshochschulen München und z — Puchheim, das Studiennetzwerk Geschichte der Hans-Böck- j a ler-Stiftung sowie für Studierende und Lehrende verschiede- h ner Universitäten und Hochschulen, auch aus dem Ausland, r e nahmen weitere 157 Personen teil. Im Rahmen des Studi- s b Vermittlung ums der Zeitgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universi- e r tät fanden jeweils eine quellenkundliche Sitzung der Seminare i Zum mittlerweile neunten Mal nahm das Archiv des IfZ am »Südosteuropa im Zweiten Weltkrieg« und »Jugendkulturen c h »Tag der Archive« teil, der turnusgemäß alle zwei Jahre statt- und Jugendprotest im 20. Jahrhundert« im Institut statt. Dabei t findet. Im Rahmen der Kooperation der Münchner Archive wurden den Studierenden themenbezogene Bestände vorge- 2 0 übernahm das Archiv für 2018 auch die Federführung für die stellt und eine Einweisung in die Arbeitsweise des Archivs mit 1 8 münchenweiten organisatorischen Vorbereitungen. Das bun- anschließender Magazinführung gegeben. Ute Elbracht war desweite Thema »Bürgerrechte und Demokratie« wurde mit auf der 3. Münchner Frauenkonferenz am 30. November Pa- der Ausstellung »1968 – , München, Prag« mit eigenem tin für den Themenstand »Sozialpolitischer Treppenwitz? De- Material aufgenommen. Dabei konnte auch die Geschichte batten um Lohn für Hausarbeit 1905/1930«. einiger späterer Mitarbeiter des IfZ, darunter zweier frühe- In der 2018 erschienenen Broschüre »Kultur bewahren. rer Archivleiter, eingebunden werden. Die Bibliothek unter- Die Archive der Leibniz-Gemeinschaft« stellen sich 24 Archive stützte das Archiv mit ausgewählten zeitgenössischen Schrif- in 22 Leibniz-Instituten vor. Neben deren Geschichte, ihrem ten und Forschungsliteratur in einer gut gefüllten Vitrine. Die jeweiligen Aufgabenspektrum und der Darstellung der einzel- Konzeption und Vorbereitung dieser Ausstellung zeigte wieder, nen Sammlungsprofile werden Bestände, Forschungsprojekte wie Archivleitung, Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter und Serviceleistungen beschrieben. Damit soll der Forschung sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Technischen gezeigt werden, dass hier zahlreiche Schätze schlummern, Dienstes auch außerhalb der gewohnten Routinen von der die darauf warten, gehoben zu werden. Die Beteiligung des Konzeption über die Auswahl der Ausstellungsstücke bis zur Archivs an Veranstaltungen und Publikationen anderer dient Aufhängung der Tafeln zielgerichtet und erfolgreich zusam- sowohl der Sichtbarkeit als auch der Vernetzung.

Zum »Tag der Archive« zeigte das IfZ aus seinen Beständen private Fotografien zum Prager Frühling von 1968.

archiv 52

Das Archiv in Zahlen 2018

Bestandsbildung: 626 Zugänge von Nachlässen und Druckschriften

Aufbereitung und Erschließung: 15.940 überarbeitete Archivalienverzeichnungen

Zugänglichmachung: 4.186 Neueinträge in die Archivdatenbank

Erhaltung: 376 bearbeitete Archivalieneinheiten f o r s c h Benutzerinnen und Ausgegebene Archivalien Schriftliche Anfragen u Benutzer Lesesaal 1 an das Archiv n Gesamt: Extern: Intern: g s 1.272 5.033 2.710 2.323 1.308 i n f r a s t Benutzung schaftskritischen Films in der Bundesrepublik Deutschland. r u Die Verzeichnung der Materialsammlung von David Irving ist k t Die Zahl der externen Benutzerinnen und Benutzer ist im Be- ebenfalls abgeschlossen. Dieser galt noch als seriöser Sach- u richtsjahr leicht gestiegen, liegt aber im langjährigen Durch- buchautor, als er große Teile seiner Materialsammlung (ED r u schnitt. Die Nutzung von Archivalien durch Mitarbeiterinnen 100) dem Archiv des Instituts für Zeitgeschichte zur Verfügung n und Mitarbeiter des Instituts hat sich fast verdoppelt. Die Digi- stellte. Auch wenn er sich durch spätere Publikationen und d w talisierungsstation hat das Rekordergebnis des Vorjahres fast Äußerungen als Historiker selbst diskreditierte, werden seine i wieder erreicht, wobei sich, ähnlich wie bei der Ausleihe von Materialien häufig nachgefragt. s s Archivmaterial, der Anteil der Digitalisate für den Bedarf der ei- Die Kartei- und Zettelkästen als Informationsspeicher der e n genen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sogar mehr Forschung sind inzwischen weitgehend durch Datenbanken s t als verdoppelt hat. Die Ausweitung der Forschungstätigkeit ersetzt, die von einzelnen oder Gruppen von Forschenden für r eine bestimmte historische Fragestellung zusammengestellt a des Gesamtinstituts hat sich somit auch 2018 direkt auf die n Arbeit des Archivs ausgewirkt. Die Abläufe im Archiv mussten wurden. Eine dauerhafte Sicherung digitaler Forschungsda- s f unter Zuhilfenahme externer juristischer Expertise den Verän- ten aus Projekten des Instituts für Zeitgeschichte zur weite- e r derungen im Urheber- und Datenschutzrecht angepasst wer- ren Nutzung ist unabdingbar. Da das Archiv bereits mehr- den. Dies war unabdingbar, um weiterhin sowohl eine rechts- jährige Erfahrungen mit der Betreuung der Datenbank der konforme Bestandsbildung zu ermöglichen als auch einen 51.400 Justizverfahren zu nationalsozialistischen Verbrechen, rechtskonformen Zugang zu unseren historischen Quellen zu die seit 1945 bis 2005 von Staatsanwaltschaften und Gerich- gewährleisten. ten in West-und Ostdeutschland durchgeführt worden sind, sammeln konnte, hat das Archiv die Aufgabe der Entwick- lung eines Konzepts übernommen. Ziel ist es, eine Umgebung Bestandsbildung und ErschlieSSung einzurichten, die nicht nur eine Archivierung ermöglicht, son- dern auch einen kontrollierten Zugang für die Wissenschaft. Der schriftliche Nachlass der Filmregisseurin, Drehbuchauto- Aus Sicht des Archivs und der Forschungsabteilung besteht rin und Filmproduzentin Katrin Seybold (ED 973) ist vollstän- in diesem Bereich eine Möglichkeit, das Institut als Anlauf- dig erschlossen. Viele ihrer Dokumentarfilme thematisieren stelle für geschichtswissenschaftliche Daten zu etablieren. Die die Zeit des Nationalsozialismus. Mit der bereits länger im Ar- Durchführung eines Pilotprojekts ist für das Folgejahr gesi- chiv befindlichen Sammlung der Filmregisseurin und Autorin chert. Um weiterhin auf dem neuesten Stand der Technik zu Helke Sander (ED 914), bekannt für den Film »BeFreier und bleiben, wurde die Archivdatenbank auf die Version FAUST 8 Befreite«, verstärkt das Archiv seinen Schwerpunkt zur Ge- migriert. Die Programmaktualisierung der OMGUS-Datenbank schichte des aus weiblicher Sicht gedrehten sozial- und gesell- wurde vorbereitet. Um auch für die Nutzerinnen und Nutzer 53 im Internet optimale Recherchemöglichkeiten zu bieten, wur- de die Umstellung der Internet-Archivdatenbank vom iServer 8 auf den iServer 9 vorbereitet. Der Bayerische Rundfunk hat dem Institut für Zeitge- schichte ein digitales Findbuch mit Aufzeichnungen zur Ver- fügung gestellt, mit denen BR-Reporterinnen und -Reporter fünf Jahre lang den Prozess gegen Beate Zschäpe und wei- tere Mitglieder der terroristischen Vereinigung »Nationalsozi- alistischer Untergrund« (NSU) begleitet haben. In mehreren tausend Seiten haben die Berichterstatter von BR und ARD zentrale Aussagen und ihre Beobachtungen in ausführlichen E-Mail-Protokollen aus dem Gerichtssaal zusammengefasst. Sie wurden vom Archiv des BR dokumentarisch bearbeitet i Flugblätter und Plakate zu den Studentenunruhen von 1968. f und als »Saalinfos« und »Factsheets« in einer Datenbank re- z — cherchierbar gemacht und werden nun vom Archiv für die wis- j a senschaftliche Forschung zugänglich gemacht. te eine Neuausrichtung, da die Ergebnisse des bisherigen, zu- h Akquise kann Überraschungen bergen. Als Teil eines nächst vielversprechenden Konzeptes im Praxistest nicht den r e Nachlasses gelangten auch scharfe Schusswaffen, darunter Anforderungen entsprachen. Andere Münchner Archive, die s b Wehrmachtspistolen belgischer Fertigung, ans Institut. Sie bereits verschiedene funktionierende Verfahren in Betrieb ha- e r wurden in enger Abstimmung mit dem Sicherheitsbeauftrag- ben, wurden kontaktiert und Informationsbesuche vereinbart. i ten unverzüglich, sicher und rechtskonform einer zuständigen c h Behörde übergeben. t 2 Hausarchiv 0 Erhaltung 1 8 Der Schwerpunkt der Erschließungsarbeiten im Hausarchiv Im 2016 gegründeten Notfallverbund Münchner Archive wur- lag auf den Gutachten des Instituts. Inzwischen können auf den am 8. März Christina Kunkel (Notfallbeauftragte des In- Anfrage in über 4.000 bis 1969 erstellten Gutachten unter an- stituts für Zeitgeschichte) und Julian Holzapfl (Staatsarchiv derem Themen, Anfragende sowie Bearbeiterinnen und Be- München) als Vorsitzende gewählt. Damit nimmt das Ar- arbeiter gesucht werden. Auch die Erschließung des Dienst- chiv Verantwortung im Bereich des Kulturgutschutzes wahr. nachlasses der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Ino Arndt Gleichzeitig wurden mehrere Einzelmaßnahmen ergriffen, um (1930–1986), die in ihrer Dienstzeit über 700 Gutachten mit die Lagerbedingungen in den Magazinen noch weiter zu opti- dem Schwerpunkt Judenverfolgung erstellt hat, wurde abge- mieren. Hinsichtlich der Digitalen Langzeitarchivierung erfolg- schlossen.

Brennende Panzer aus dem Prager Frühling. Die Fotosammlung aus dem Jahr 1968 wird im Archiv des IfZ aufbewahrt.

archiv 54

Fortbildungen und Tagungen des Arbeitskreises Archive in der Leibniz-Gemeinschaft in Nürnberg teil. Sie besuchte außerdem am 11. September Das Archivteam setzte die Tradition fort, sich über die Arbeit das Forum Recht: »Die Archivierung amtlicher Unterlagen in anderer Münchner Archive zu informieren, und besuchte am Parteiarchiven ─ sinnvoll und zulässig? Aktuelle Fragen und Lö- 17. April die Monacensia und am 29. November das Bayeri- sungsmöglichkeiten« in Marburg, am 30. Oktober den Leibniz sche Wirtschaftsarchiv. Mit der breiten Kenntnis aller Mitarbei- Info-Tag zur digitalen Langzeitarchivierung in Berlin und am terinnen und Mitarbeiter über die Münchner Archivlandschaft 20. November die interne Fortbildung »Digitale Werkzeuge konnten schon vielfach externe Benutzerinnen und Benutzer für die Zeitgeschichte«. An der 54. Arbeitstagung der Wirt- mit entsprechenden Hinweisen unterstützt werden. schaftsarchivare in München am 7. Mai nahmen sowohl Ca- Klaus Lankheit besuchte vom 22. bis 23. März die Früh- thrin Hermann als auch Christina Kunkel teil. Die Vernetzung jahrstagung der Fachgruppe Archivare an Universitäten und innerhalb der deutschen Archivlandschaft und die engen Kon- wissenschaftlichen Einrichtungen in Düsseldorf und vom 25. takte innerhalb der Leibniz-Archive können bei der Beratung f bis 27. September den 88. Deutschen Archivtag in Rostock. von neuen Forschungsprojekten der Wissenschaftsabteilung o r Cathrin Hermann nahm am 4. und 5. Februar am Treffen gewinnbringend eingesetzt werden. s c h u n g s i n archivnutzerinnen und -nutzer aus folgenden Ländern f r a s t r u k t u r u n d w i s s e n s t r a n s f e r

Australien 3 Kanada 3 Slowakei 3 Dänemark 1 Niederlande 6 Spanien 1 Deutschland 1.272 Österreich 11 Taiwan 1 Frankreich 7 Polen 5 Tschechien 2 Großbritannien 6 Portugal 1 Ukraine 2 5 Rumänien 1 Ungarn 2 Italien 7 Russland 8 Vereinigte Staaten von Amerika 11 Japan 2 Schweden 1 Weißrussland 1 Schweiz 2 55

bibliothek

m Zentrum des Sammelprofils der Bibliothek steht die nanzierten Nationallizenzen, beteiligt sich an kostenpflich- deutsche und europäische Geschichte ab dem Ersten tigen Allianzlizenzen und lizenziert einschlägige Angebote I Weltkrieg in ihren internationalen Bezügen, mit dem eigenständig. Große, vom IfZ erworbene Datenbanken, die besonderen Schwerpunkt Nationalsozialismus und »Drit- nur an wenigen Einrichtungen in Deutschland vorgehalten tes Reich«. Mit ihren Beständen und deren intensiver in- werden, sind etwa das »Visual Archive« der USC Sho- haltlicher Erschließung leistet die Bibliothek nicht nur eine ah Foundation, die »Vossische Zeitung Online«, die »Tages- wesentliche Grundlage für die Forschungstätigkeit am IfZ, rapporte der Gestapoleitstelle Wien 1938–1945« oder die auf i f sondern sie stellt darüber hinaus ein Serviceangebot für die Publikationen des IfZ basierenden Angebote »Hitler. Quellen z — internationale Forschung und eine wesentliche Schnittstelle 1924–45 Online« und »Die Tagebücher von Joseph Goebbels j a des Instituts zur Öffentlichkeit dar. Online«. Um den Zugang zu digitalen Zeitschriften sowie zu h Online-Datenbanken zu vermitteln, beteiligt sich die Bibliothek r e an den kooperativ betriebenen Nachweisinstrumenten Elek- s b tronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) und Datenbank-Info- e r system (DBIS), die einen fächerübergreifenden Informations- i raum eröffnen, der weit über die aktiv an der IfZ-Bibliothek c Bestandsaufbau und Bestandspflege h erfassten Medien hinaus reicht. t Im Berichtsjahr ist der Bestand erneut um weit über 3.000 2 0 Medieneinheiten gewachsen; aus Zeitschriften und Sammel- 1 8 werken wurden zahlreiche unselbstständige Titel katalogisiert. Katalog und ErschlieSSung Die Bibliothek setzt bei ihren Neuerwerbungen in hohem Maße auf Buchhandlungen vor Ort. Für die Beschaffung von Litera- Als Mitglied des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) katalo- tur aus dem Ausland arbeitet sie darüber hinaus mit Dienst- gisiert die Bibliothek ihre Medien in der Verbunddatenbank leistern zusammen, die auf eine entsprechende Versorgung B3Kat; als lokales Bibliothekssystem sowie für den Online-Ka- von Bibliotheken spezialisiert sind. Weitere Bezugsquellen talog wird die Software SISIS-SunRise genutzt. Nach wie vor sind der Tausch mit anderen wissenschaftlichen Einrichtun- gilt die umfassende Erschließung unselbstständiger Literatur gen und Bibliotheken (teils über die Plattform ELTAB), zudem als ein besonderes Markenzeichen der IfZ-Bibliothek; die An- Übernahmen aus Bestandsauflösungen, private Geschenke zahl der aus Zeitschriften und Sammelbänden katalogisierten und Nachlässe. Aufsätze liegt inzwischen bei deutlich über 110.000 Titeln. Neben der möglichst zeitnahen Befriedigung des konkre- Außer im eigentlichen Katalog sind die Titeldaten auch im Re- ten Informationsbedarfs mit aktuellen Publikationen strebt die chercheportal »Europäische Geschichte« von historicum.net – Bibliothek einen prospektiven Bestandsaufbau an, um auch Fachinformationsdienst Geschichtswissenschaft sowie im Me- für künftige Forschungsinteressen und -projekte in bestmög- ta-Katalog der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstättenbiblio- licher Weise gewappnet zu sein. Grundlegendes Ziel ist eine theken (AGGB), einem VuFind-basierten Discovery System, breite, neue Forschungsansätze berücksichtigende Abde- greifbar. Die aktuelle Katalogisierungsleistung fließt weitestge- ckung des inhaltlichen Profils; für den traditionellen Sammel- hend auch in die Deutsche Historische Bibliografie (s. u.) ein. schwerpunkt der Bibliothek wird eine möglichst weitgehende Neben der Aufsatzkatalogisierung stellt die intensive in- Vollständigkeit angestrebt. Der Ankauf antiquarischer Bücher haltliche Erschließung eine weitere Besonderheit dar. Hier- muss demgegenüber im Regelfall zurückstehen. zu dient primär die laufend aktualisierte, hauseigene Syste- matik, die einen fein strukturierten Recherchezugriff auf den Bibliotheksbestand erlaubt. Komplementär zur Systematik Digitale Informationsvermittlung werden Schlagworte der »Gemeinsamen Normdatei« (GND) vergeben, zu deren Weiterentwicklung die IfZ-Bibliothek auch In den Räumen des Instituts stehen E-Journals, E-Books und selbst beiträgt. Im Berichtsjahr wurden neben 148 Personen- Datenbanken in einer fachlichen Auswahl zur Verfügung. Ne- namen 69 Sachschlagwörter neu in die GND eingebracht. Die ben Open-Access-Angeboten nutzt die Bibliothek die DFG-fi- Neuansetzung von Personennamen erfolgte dabei nicht nur

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Die Bibliothek 2018 in Zahlen

Bibliotheksdatenbank

Umfang zum 31.12.2018 ca. 387.000 Datensätze *

Medienbestand

Gesamt 241.845 ME ** f – davon Printbände (selbstständige Werke) 175.477 ME o r – Zeitschriftenbände 31.047 ME s c – Digitale Datenträger und Mikroformen 772 ME h u – Online-Ressourcen 34.549 ME n g s i n Titelanzahl f r a Gesamt 335.223 Titel s t – davon unselbstständige Werke *** 112.586 Titel r u k t u Periodika und Sonderbestände r u n Zeitschriften, zeitschriftenartige Reihen, Zeitungen (Print- und E-Journals) 36.743 Titel d w – davon Archivbestand 6.896 Titel i s s Druckschriftensammlung des Archivs 10.361 Titel e n Zeitgeschichtliche Sammlung des Archivs 3.373 Titel s t r a n Neuerwerbungen s f e Printwerke und Digitale Medien 3.271 ME r – davon Kauf 2.355 ME – Geschenk 768 ME – Tausch 148 ME

Online-Ressourcen 5.071 Titel Abonnierte Zeitschriften und Jahrbücher (Print und online) 289 Titel Neukatalogisierung unselbstständiger Werke *** 1.707 Titel Neuerwerbungen in der Forschungsabteilung Berlin 289 Titel

* Medieneinheiten und Titel, einschließlich der Einzelbände, unselbstständigen und übergeordneten Werke ** ME = Medieneinheiten: Bücher, digitale Datenträger (CD-ROM, DVD) und Mikroformen *** Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelbänden 57 zu bibliothekarischen Zwecken, sondern auch als Dienstleis- tung für die Wissenschaft, namentlich das Editionsprojekt der Tagebücher Kardinal Faulhabers. Seit mehreren Jahren werden im laufenden Betrieb auch die in den Bibliotheksbeständen zahlreich vorhandenen Spu- ren früherer Besitzer oder Schenker (z. B. Stempel, Exlibris, handschriftliche Besitzeinträge und Widmungen) erfasst. Die Anzahl der erfassten, im Online-Katalog recherchierbaren Pro- venienzmerkmale beträgt mittlerweile 8.950. Als ein Ergeb- nis dieser Tätigkeit konnte im Berichtsjahr ein in den 1950er Jahren erworbenes Buch als Raubgut identifiziert werden, das aus dem Besitz eines Opfers der NS-Gewaltherrschaft stammt. Die Regelung der Restitution an die rechtmäßigen Erben ist i f im Gange. z — j a Magazin und Lesesaal h r e Die Nachverdichtung der Magazinregale konnte im Berichts- s b jahr abgeschlossen werden, so dass jetzt größtmögliche Pla- e r nungssicherheit für den Bedarf an Magazinflächen besteht. i Die Schutzverpackung und RFID-Konvertierung der Kapselbe- c h stände (d. h. gesondert verwahrte Broschüren und Spezialfor- t mate) ist im Berichtsjahr um 6.681 Stücke vorangeschritten. 2 0 Für die vorgesehene Renovierung des Lesesaals 1 wurden mit 1 8 der Beauftragung eines Architektenbüros und der Durchfüh- rung erster planerischer Schritte wichtige Grundlagen gelegt.

Informationsbesuch in der Juristischen Bibliothek im Neuen Rathaus. Bibliografischer Informationsdienst und Deutsche Historische Bibliografie bzw. der ihm vorausgegangenen Bibliografie, soll die DHB zu Im monatlichen »Bibliografischen Informationsdienst der Bi- einem Kernangebot der geschichtswissenschaftlichen Fachin- bliothek des Instituts für Zeitgeschichte« (BID) wurden 3.881 formation ausgebaut werden. aktuelle Monografien und Aufsätze zur Zeitgeschichte in the- matischer Anordnung nachgewiesen. Der parallel zum BID erscheinende monatliche Neuerwerbungsdienst der Biblio- Benutzerservice und thek weist ausschließlich selbstständige Werke, jedoch ohne interne Dienstleistungen zeitliche und inhaltliche Einschränkung (also etwa auch an- tiquarisch erworbene Bücher), in alphabetischer Sortierung Im Berichtsjahr haben sich 1.397 Benutzerinnen und Benut- nach. Alle Titel, die in das inhaltliche Profil der »Deutschen zer von Archiv und Bibliothek in das Anwesenheitsbuch im Historischen Bibliografie« (DHB) passen, werden zusätzlich Lesesaal 1 eingetragen. An Institutsangehörige und für die zur Inhaltserschließung mittels IfZ-Systematik und Schlagwör- Benutzung im Lesesaal 1 hat die Bibliothek insgesamt 11.178 tern mit Deskriptoren auf der Grundlage der »Dewey Decimal Medieneinheiten ausgeliehen. Für den gebenden Fernleihver- Classification (DDC)« versehen. Die im Rahmen des »Fachin- kehr wurden seitens der IfZ-Bibliothek 765 Bände sowie 53 formationsdienstes Geschichtswissenschaft« unter Feder- Scans von Aufsätzen versandt. Aus in- und ausländischen Bi- führung der Bayerischen Staatsbibliothek aufgebaute DHB bliotheken wurden 782 Bände für die Projekte sowie die Mitar- setzt die Tradition der beiden ehemaligen zentralen Fach- beiterinnen und Mitarbeiter des IfZ besorgt. Im Online-Katalog bibliografien »Jahresberichte für deutsche Geschichte« und waren 96.605 Suchanfragen zu verzeichnen. »Historische Bibliographie« in einer neuen, auf Kooperation Die Bibliothek bearbeitete im Berichtsjahr schriftlich 57 setzenden Form fort. Mit der sukzessiven Integration von bi- Anfragen und gab vielfach telefonisch bibliografische und bliografischen Datenbeständen, einschließlich der zurücklie- sonstige benutzungsorientierte Auskünfte. Gruppenführungen genden Jahrgänge des Bibliografischen Informationsdienstes und Präsentationen wurden u. a. für Studierende der LMU

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f o r s c h u n g s i n f r a s t r Der umfangreiche Bestand an Kleinschriften wird zur besseren Konservierung in säurefreie Spezialkartonagen umverpackt. u k t u München, der Universität sowie der DMA-Medienaka- tes (FID) Geschichtswissenschaft vertritt der Bibliothekslei- r Poznań u demie gegeben. Institutsintern wurde Informationskompetenz ter die Belange des Instituts. Er gehört ferner den Beiräten n durch individuelle Einführungen und Beratungsgespräche ver- der Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken e.V. (ASpB) d w mittelt. Für die Doktorandinnen und Doktoranden vermittel- und des Bayerischen Bibliotheksverbandes (BBV), der Koordi- i te der Bibliotheksleiter Daniel Schlögl in einer internen Schu- nierungsgruppe des »Forums Spezialbibliotheken in Bayern« s s lungsveranstaltung Grundkenntnisse über Open Access. Für sowie den Facharbeitsgruppen »Zeitgeschichte« und »Neuere e n den internen Gebrauch bietet die Bibliothek zusätzlich zu den Geschichte« in CLARIN-D an. s t allgemein zugänglichen bibliografischen Informationsangebo- Im Berichtsjahr nahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter r der Bibliothek u. a. am Deutschen Bibliothekartag in Berlin so a ten monatliche Listen über neu erschlossene Aufsätze an. Die - n Bibliothek stellt auch die Publikationsverzeichnisse für den wie an Fortbildungsveranstaltungen zu den Themen Urheber- s f Jahresbericht des Instituts zusammen (2018: 180 Veröffent- recht, TYPO3 CMS, Sicherheit und Erste Hilfe teil. Zum Thema e r lichungen des IfZ sowie Mitarbeiterpublikationen). Seit April »Umgang mit ›schwierigen‹ Kunden/Konflikt- und Gewaltprä- nimmt der Bibliotheksleiter die neu eingerichtete Funktion des vention« organisierte die Bibliothek einen Workshop als ganz- Open-Access-Beauftragten am Institut für Zeitgeschichte wahr tägige Inhouse-Veranstaltung, die allen mit dem Publikums- (s. den entsprechenden Abschnitt unter »Publikationen«). verkehr befassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch des Archivs und am Institutsempfang offenstand. Mit dem Ziel des fachlichen kollegialen Austausches und der besseren instituti- Institutionelle Vernetzung, onellen Vernetzung führte die gesamte Abteilung im November Fortbildung und Tagungen erneut einen halbtägigen Informationsbesuch durch, dessen Ziele diesmal die Münchner Stadtbibliothek im Gasteig sowie Die Vertretung gegenüber der Verbundzentrale des Biblio- die Juristische Bibliothek im Neuen Rathaus waren. theksverbundes Bayern (BVB) sowie in der Arbeitsgemein- schaft der Gedenkstättenbibliotheken (AGGB) nimmt die stell- vertretende Bibliotheksleiterin Caroline Lamey-Utku wahr. Mit Forschungsabteilung Berlin ihrem Leiter Daniel Schlögl wirkt die Bibliothek in den Ar- beitskreisen Bibliotheken und Informationseinrichtungen Die Bibliothek der Forschungsabteilung Berlin konnte im Be- und Open Access sowie in der AG LeibnizOpen der Leib- richtsjahr 289 Medieneinheiten neu erwerben und weist jetzt niz-Gemeinschaft mit. Im Beirat des Fachinformationsdiens- einen Bestand von 13.319 Bänden auf. 59

dokumentation obersalzberg

ie Dokumentation Obersalzberg ist ein Lern- und Er- ein breites Vermittlungsangebot. Die fachliche Betreuung und innerungsort auf dem historischen Areal des ehemali- Leitung obliegt dem Institut für Zeitgeschichte. Durch die Ver- D gen »Führersperrgebiets« bei Berchtesgaden. Sie bie- bindung von Wissenschaftsinstitut und Bildungseinrichtung tet die Möglichkeit, sich mit der Geschichte des Obersalzbergs unter dem Dach des IfZ bietet sich die einmalige Gelegenheit, und des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Ziel ist es, aktuelle historische Forschungsergebnisse einem breiten und die Besucherinnen und Besucher wissenschaftlich fundiert, internationalen Publikum zugänglich zu machen und sie in aber allgemein verständlich über das historische Geschehen einem weiten politischen, gesellschaftlichen und kulturellen zu informieren. Die Dauerausstellung, Vorträge und Veranstal- Umfeld zu diskutieren. tungen sowie ein umfangreiches Bildungsprogramm bieten i f z — j a h r e s b Bilanz und Perspektiven stehenden Gebäudes der Rohbau empor, der bis Ende des e r Jahres bis zur Erdgeschossdecke ausgeführt werden konnte. i Das Berichtsjahr war maßgeblich geprägt durch den Fort- Die in diesem Zusammenhang erforderlichen Planungs-, Ab- c h schritt auf der Großbaustelle für den Erweiterungsbau der Do- stimmungs- und Koordinationsaufgaben banden in dieser Zeit t kumentation Obersalzberg, der ab 2020/21 die neue Dauer- insbesondere die Abteilungsleitung in erheblichem Ausmaß. 2 0 ausstellung aufnehmen wird. Ende Juni wurde der sogenannte Die bestehende Dauerausstellung konnte nahezu durch- 1 8 Durchstich zum Bunker fertiggestellt. Durch die Räumung gehend geöffnet bleiben. Gleichwohl zeitigte die Baumaßnah- und den Ausbau eines alten Abraumstollens entstand ein me erhebliche Auswirkungen auf den laufenden Betrieb. Der zweiter barrierefreier Zugang, der es den Besucherinnen und Bunker, der im September 2017 geschlossen worden war, Besuchern erlauben wird, die Anlage in Richtung des neu- konnte aufgrund von bauseitigen Verzögerungen statt Anfang en Foyers zu verlassen. Somit wird der Bunker künftig noch August erst Anfang Dezember durch eine provisorische Zu- besser in den Ausstellungsrundgang integriert. In der zweiten wegung wieder für die Besucherinnen und Besucher geöffnet Jahreshälfte wuchs wenige Meter vor dem Eingang des be- werden. Ebenfalls bereits 2017 war der Verbindungsgang zwi-

Das bestehende Gebäude der Dokumentation Obersalzberg. Nach Bezug des Neubaus soll es als Bildungszentrum weitergenutzt werden.

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schen dem bestehenden Gebäude und dem Bunkereingang der Baustelleneinrichtung zum Opfer gefallen – der Abriss be- deutete einen Verlust von rund einem Drittel der Ausstellungs- fläche. Die Folgen zeigten sich vor allem in den besonders besucherstarken Sommermonaten, in denen die Verhältnisse in den Ausstellungsräumen noch beengter waren als ohne- hin üblich. Darüber hinaus führte der ebenfalls baubedingte Wegfall eines großen Behelfsparkplatzes zu einer teils chao- tischen Parksituation. Die Besucherinnen und Besucher ka- men dennoch weiterhin in großer Zahl und zeigten in ihrer großen Mehrheit Verständnis. Die Besucherzahlen sanken 2018 um ca. 13 Prozent, was angesichts der gravierenden f Einschränkungen gleichwohl als Erfolg zu werten ist. Die Zah- o Axel Drecoll, langjähriger fachlicher Leiter der Dokumentation Obersalzberg, r len unterstreichen das anhaltende Interesse und bestätigen s ist seit Juni 2018 Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. c die Entscheidung, die Dokumentation auch während der Bau- h u maßnahme geöffnet zu halten. Insgesamt haben damit seit n der Eröffnung im Jahr 1999 über 2,9 Millionen Menschen die Dauerausstellung maßgeblich geprägt. Zum 1. Juni hat Sven g s Ausstellung am Obersalzberg besucht. Keller die Leitung der Dokumentation übernommen. Der Exper- i n te für die Gesellschafts- und Gewaltgeschichte des Nationalso- f r zialismus arbeitet seit 2012 am IfZ und hat seit 2015 als Kura- a tor die Konzeption für die neue Dauerausstellung mitgestaltet. s Wechsel in der Leitung t Seit 1. Juli verstärkt Maren Richter als neue Kuratorin das r u Einen großen Verlust für die Dokumentation Obersalzberg mar- Team der Dokumentation Obersalzberg. Sie war seit 2015 im k t kierte der Weggang des langjährigen fachlichen Leiters Axel IfZ als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt »Die Hüter u Drecoll, der das Institut für Zeitgeschichte zum 31. Mai verließ, der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin r u um sein neues Amt als Direktor der Stiftung Brandenburgische nach dem Nationalsozialismus« tätig. Ihre Expertise liegt vor n Gedenkstätten anzutreten. Axel Drecoll leitete die Abteilung seit allem im Ausstellungswesen und im Medienbereich, so dass d w 2009 und hat sowohl die Planungen für den nun entstehenden Maren Richter unter anderem die Konzeption und Umsetzung i Erweiterungsbau angestoßen als auch die Neukonzeption der von Medienstationen in der neuen Dauerausstellung betreut. s s e n s t r a n s f e r Besucherstatistik der Dokumentation Obersalzberg

30.000 30.121

25.000 28.099 23.913 23.990 20.000 23.865 21.777 20.432 18.389

15.000 17.337 17.154 16.098 14.698 10.000 12.217

5.000 7.500 5.781 5.551 4.845 4.344 3.806 3.422 3.330 2.897 2.641 0 3.397 Jan Feb März Apr Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez

2017 Gesamt: 168.940 2018 Gesamt: 146.664 61

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 8

Modell von der neuen Ausstellung in Nahaufnahme.

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f o r s c h u n g s i n f r a Das Team der Dokumentation Obersalzberg s bei einer Konzept-Klausur im Büro des t r Ausstellungsgestalters in Berlin. u k t u r u »Idyll und Verbrechen«: Neukonzeption werden, entwickelte das Team zunächst eine hierarchische n Struktur und einen Regelkatalog, der dann in einem ganz- d der Dauerausstellung w tägigen Workshop mit einem Experten für Ausstellungstexte i Zu Jahresbeginn hat das Team das Drehbuch für die neue überprüft wurde. Am Ende steht ein auf die Bedürfnisse der s s Dauerausstellung abgeschlossen. Es umfasst fünf Kapitel mit Dokumentation angepasstes, modernes Textkonzept, das den e n 17 Erzähleinheiten und zeigt die Diskrepanz zwischen der ver- Besucherinnen und Besuchern nicht nur verständliche Texte s t meintlichen Idylle des historischen Ortes und den von ihm anbietet, sondern im Zusammenspiel mit der grafischen Ge- r a ausgehenden Massenverbrechen. Dabei spielt die Topografie staltung außerdem zur Orientierung innerhalb der Ausstellung n des Obersalzbergs und seine Inszenierung durch die NS-Pro- beiträgt. Die Entwurfsfassung der rund 320 Ausstellungstexte s f paganda eine wichtige Rolle. Ihnen werden die Massenver- konnte bis zum Jahresende weitgehend fertiggestellt werden, e r brechen in ganz Europa entgegengestellt. Zudem bezieht das so dass im ersten Quartal 2019 Korrektur und Lektorat durch- Konzept gesellschaftsgeschichtliche Fragestellungen und die geführt werden können. Bedeutung des Obersalzbergs für Expansion und Krieg an zen- Die Zusammenarbeit mit dem Büro ramicsoenario Aus- traler Stelle ein. Schließlich überbrückt die Ausstellungserzäh- stellungsgestaltung wurde intensiv fortgesetzt. Im Berichtsjahr lung die Zäsur von 1945, in dem sie der Nachkriegsgeschichte wurde mit der Ausführungsplanung in allen gestalterischen des Obersalzbergs und seiner Bedeutung als Erinnerungsort Bereichen (Architektur/Möbel, Medien, Grafik, Beleuchtung) mit internationaler Bedeutung ausreichend Platz einräumt. begonnen. Die Planungen und die dafür notwendigen inhaltli- Ein wichtiger Meilenstein war die Präsentation des Ausstel- chen Zulieferungen des Konzeptteams schritten kontinuierlich lungskonzepts, das im Mai in Berchtesgaden erstmals der Öf- voran, erforderten jedoch aufgrund des bauseitig zunehmend fentlichkeit vorgestellt wurde. Das lokale wie mediale Interesse unsicheren Zeitplans erhöhte Flexibilität und Koordination. war groß, die Rezeption überaus positiv. Neben zahlreichen Terminen in München und Berchtesga- Bei der inhaltlichen Arbeit des Konzeptteams rückten den erlaubte eine mehrtägige Besprechungsklausur am Sitz nach Abschluss des Drehbuchs im Berichtsjahr die Ausstel- des Gestaltungsbüros in Berlin im November eine effiziente lungstexte in den Mittelpunkt. Sowohl die Texterstellung als Abstimmung unter Einbeziehung von Grafik und Medienge- auch die zugrundeliegenden Recherchen in Literatur und Ar- staltung und dokumentierte den Fortschritt der Arbeiten. Im chiven beanspruchten erhebliche Kapazitäten. Um den An- zweiten Quartal 2019 soll mit der Durchführungsplanung be- forderungen an diese ganz eigene Textgattung gerecht zu gonnen werden. 63

Der fachliche Diskurs mit Kolleginnen und Kollegen aus (USHMM) in Washington für die neue Dauerausstellung Zeit- dem IfZ sowie befreundeter Institutionen und interdisziplinäre zeugengespräche mit Überlebenden zu führen. Im September Kooperationen lieferten weiterhin wichtige Impulse für die kon- besuchte das Oberseminar von Martin H. Geyer (Ludwig-Ma- zeptionelle Arbeit (siehe auch »Vernetzung«). Die Zusammen- ximilians-Universität München) die Dokumentation Obersalz- arbeit mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen berg und wurde vom Bildungsreferat in die Neugestaltungs- wurde fortgeführt und zwei Vorstudien zur Wirkung zentraler pläne eingeführt. Dem Kolloquium des Lehrstuhls für Neueste medial-didaktischer Elemente in der Ausstellung abgeschlos- Geschichte und Zeitgeschichte (Margit Szöllösi-Janze) an der sen. Mit den sogenannten Key Visuals wurde ein zentrales vi- LMU München präsentierten Anna Greithanner und Mathias suelles Element der Ausstellung evaluiert. Konzeptionell wei- Irlinger im Oktober das Ausstellungskonzept. terentwickelt und in seiner Wirkung überprüft wurden zudem Die für die neue Dauerausstellung unabdingbare Samm- zwei große Medientische, die den Besucherinnen und Besu- lung der Dokumentation Obersalzberg konnte auch im Berichts- chern die interaktive Dekonstruktion der Propagandabildwel- jahr weitere Zugänge verzeichnen, die der neuen Dauerausstel- ten erlauben wird, die allen voran Hitlers Leibfotograf Heinrich lung zugutekommen. Unter anderem konnte der Vorlass des i f Hoffmann rund um den »Führer« auf dem Obersalzberg insze- Journalisten Ulrich Chaussy übernommen werden, der vor al- z — nierte und die im »Dritten Reich« millionenfach verbreitet wur- lem in den 1980er Jahren zahlreiche Interviews mit Zeitzeu- j a den. Im April diskutierte das Konzeptteam das Drehbuch im ginnen und Zeitzeugen zum Obersalzberg geführt hat. h Rahmen einer Wissenschaftlerversammlung mit den Kollegin- r e nen und Kollegen im IfZ sowie mit den Mitarbeiterinnen und s b Mitarbeitern des Dokumentationszentrums Reichsparteitags- Veranstaltungen und Begleitprogramm e r gelände in Nürnberg. Ebenfalls im April hatte die Dokumen- i tation Obersalzberg Kuratorinnen und Kuratoren des Imperial »Wie wird die neue Ausstellung aussehen?« – Diese Frage c h War Museum in London zu Gast. Nach wechselseitiger Prä- wird den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Dokumentati- t sentation wurden die jeweiligen Neugestaltungskonzepte dis- on Obersalzberg immer häufiger gestellt. Erste Antworten dar- 2 0 kutiert. Axel Drecoll und Sven Keller hatten im Mai nochmals auf gab das Team im Berichtsjahr bei zwei Obersalzberger Ge- 1 8 Gelegenheit, im United States Holocaust Memorial Museum sprächen, die Einblicke in die Neukonzeption gewährten. Im

Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, IfZ-Historikerin Martina Steber, Martin Becher vom Bündnis für Toleranz, Verfassungsschutzpräsident Burkhard Körner und IfZ-Direktor Andreas Wirsching (von links nach rechts) diskutierten über rechte und rechtspopulistische Strömungen.

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Mai präsentierten Axel Drecoll, Albert Feiber, Sven Keller und dieses schwierige Kapitel, das die Museumslandschaft noch Mathias Irlinger – stellvertretend für das Konzeptteam – das heute beschäftigt. Der Obersalzberg liegt nur wenige Kilome- Grundkonzept und vertieften dieses beispielhaft. Das öffentli- ter von der deutsch-österreichischen Grenze entfernt. Nicht che Interesse spiegelte sich in einer außergewöhnlich großen nur deshalb spielte das »Führerdomizil« eine entscheidende Zahl an Zuhörerinnen und Zuhörern sowie Diskussionsbei- Rolle beim »Anschluss«, wie Sven Keller (IfZ) bei seinem Bei- trägen. Im Oktober stellte Susanna Maslanka einen Teilab- trag zur Veranstaltungsreihe hervorhob. Beim letzten Termin schnitt der geplanten Ausstellung detaillierter vor. Unter dem spannten die beiden Bildungsreferentinnen des Salzburg Mu- Titel »Verfolgung vor Ort« zeigte sie anhand einzelner Famili- seums sowie der Dokumentation Obersalzberg, Sandra Kobel enschicksale aus der Region Berchtesgaden, dass die Wahl- und Karin Wabro, den Bogen bis in die Gegenwart. Aus Sicht heimat Adolf Hitlers auch die Heimat von Menschen war, die der Vermittlungsarbeit sprachen sie über Geschichte und Zu- im »Dritten Reich« verfolgt und ermordet wurden. Die bisher kunft der Erinnerung und diskutierten, welchen Herausforde- weitgehend unbekannten Geschichten der Verfolgten aus der rungen sich die historisch-politische Bildung insbesondere mit f Region zeigen die enge Verbindung zwischen den verbreche- dem Ende der Zeitzeugenschaft stellen muss. o r rischen Entscheidungen des Regimes, die am Obersalzberg s c getroffen wurden, und den erschütternden Einzelschicksalen, h u die sich hinter den Millionen von Opfern verbergen. Bildung und Fortbildung n Der Historiker Uwe Kaminsky (Ruhr-Universität Bochum) g s sprach unter dem Titel »Eine Schule an einem besonderen Die Nachfrage nach den Bildungsangeboten der Dokumen- i n Ort« über Schulprojekte am Obersalzberg nach 1945, die tation Obersalzberg war 2018 sehr erfreulich. Karin Wabro f r 1953 in der Gründung der Jugenddorf-Christophorusschule und Mathias Irlinger führten zahlreiche Workshops, Rund- a Berchtesgaden mündeten. In seinem Vortrag fokussierte er gänge und Seminartage für ein heterogenes Publikum durch: s t insbesondere auf die turbulenten Anfangsjahre der Schule. Neben Schulklassen, Bundeswehr- und Erwachsengruppen r u Aktuelle Herausforderungen für die demokratische Zivilge- besuchte auch eine Gruppe Geflüchteter die Dokumentation k t sellschaft durch rechte und rechtspopulistische Strömungen Obersalzberg zu einem Projekttag, den Karin Wabro gemein- u standen bei einer Podiumsdiskussion im Juli im Fokus, die sam mit dem Kreisjugendring Aichach-Friedberg organisier- r u die Dokumentation Obersalzberg gemeinsam mit dem Baye- te. Anlässlich des 80. Jahrestages des »Anschlusses Öster- n rischen Bündnis für Toleranz organisierte. Martin Becher, Ge- reichs« bot das Bildungsreferat gemeinsam mit dem Salzburg d w schäftsführer des Bündnisses, moderierte die Veranstaltung, Museum ein grenzübergreifendes Workshoppaket an. Mehre- i bei der Martina Steber (IfZ) einleitend auf die politischen und re Schulklassen absolvierten an beiden Standorten ein zwei- s s ideologischen Wurzeln der sogenannten Neuen Rechten ein- teiliges Seminar und beleuchteten die nationalsozialistische e n ging. Anschließend diskutierte sie mit dem evangelischen Lan- Propaganda aus verschiedenen Blickwinkeln. Die EuRegio s t desbischof in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, dem Präsi- Salzburg – Traunstein – Berchtesgadener Land förderte das r a denten des Bayerischen Landesamts für Verfassungsschutz, Projekt mit Fahrtkostenzuschüssen. Durch eine neue Koope- n Burkhard Körner, und dem Direktor des IfZ, Andreas Wir- ration mit dem Katholischen Bildungswerk Berchtesgadener s f sching, über die Methoden rechter Gruppierungen und die Land will das Bildungsreferat künftig gezielt Menschen aus e r Reaktionsmöglichkeiten von Staat und Gesellschaft. der Region ansprechen. Im Berichtsjahr diskutierte Mathias Im Berichtsjahr jährte sich der »Anschluss« Österreichs Irlinger dazu die Frage »Was tun mit dem Berghofgelände?«. zum 80. Mal. Dies nahm die Dokumentation Obersalzberg zum Wie im Vorjahr war das Bildungsreferat intensiv in die Anlass, gemeinsam mit dem renommierten Salzburg Museum Neukonzeption der Dauerausstellung eingebunden. Dadurch eine grenzübergreifende Veranstaltungsreihe zu organisieren. können die Perspektive der Vermittlung in die Gestaltung ein- Den Auftakt machte im April Martin Hochleitner, Direktor des fließen und neue Konzepte und Inhalte bereits jetzt für die Bil- Salzburg Museums, bei einem Obersalzberger Gespräch in dungsarbeit fruchtbar gemacht werden. So wurde 2018 der Berchtesgaden. Er ging auf die Auswirkungen des »Anschlus- häufig gebuchte Workshop »Erlebte Geschichte – Geschichte ses« auf das Land Salzburg ein und zeigte, wie sich Kunst und erleben« neu aufgestellt. Statt allgemein bekannter Biografien Kultur in den Dienst der Propaganda stellten. Vier weitere Ver- recherchierten Karin Wabro und Mathias Irlinger Lebenswege anstaltungen fanden bis August in Salzburg statt. Unter dem von Menschen aus der Zeit des Nationalsozialismus, die ei- Titel »Die Heimaten des Adolf Hitler« widmeten sich Mathias nen direkten Bezug zum Obersalzberg haben und verschiede- Irlinger und Sebastian Peters der fotografischen Inszenierung ne Facetten der Gesellschaft repräsentieren. Im Vordergrund des Obersalzbergs und Österreichs im Nationalsozialismus. stehen nun Biografien, die auf die Graustufen zwischen einer Susanne Rolinek, Provenienzforscherin am Salzburg Muse- eindeutigen Täter-Opfer-Zuordnung abheben und so verstärkt um, behandelte die »Frage nach der Herkunft« in Bezug auf zur Diskussion und Reflexion anregen. Das Angebot greift da- zu Unrecht erworbenen Kunstwerken und gab Einblicke in mit Leitlinien der neuen Dauerausstellung auf. 65

Um die Erkenntnisse zur Geschichtsvermittlung auch an Gedenkstätten, auf Tagungen und Einzelveranstaltungen über Multiplikatorinnen und Multiplikatoren weiterzugeben, führ- die Neukonzeption der Dauerausstellung und erhielten so im te das Bildungsreferat mehrere Fortbildungen für Lehrkräf- Fachdialog wichtige Anregungen und Impulse. Die Dokumen- te durch. An drei Samstagen besuchten Berufsschullehrkräf- tation pflegt außerdem Kontakte mit Organisationen, die den te und Lehramtsstudierende der Pädagogischen Hochschule inhaltlichen Zielen der Dokumentation Obersalzberg naheste- Salzburg die Dokumentation. Darüber hinaus nahm das Bil- hen. So war die Dokumentation Obersalzberg im Vorfeld der dungsreferat an der Salzburg Summer School der Paris-Lo- Veranstaltung am 25. Juli Gastgeber für eine Sitzung des ge- dron-Universität teil. Ziel der Veranstaltungen war es, akti- schäftsführenden Ausschusses des Bayerischen Bündnisses ve und angehende Lehrkräfte aus Bayern und Österreich im für Toleranz. Dem Gremium mit Landesbischof Heinrich Bed- Umgang mit Originalexponaten, Lebenswegen und Fotografi- ford-Strohm an der Spitze präsentierten Albert Feiber, Mathias en aus der Zeit des Nationalsozialismus zu schulen und zu ei- Irlinger und Sven Keller den historischen Ort, das Konzept der ner innovativen Unterrichtsgestaltung zu motivieren. neuen Dauerausstellung und die Vermittlungsarbeit. Eine weitere Kooperation startete das Bildungsreferat mit i f dem Lehrstuhl für Innovation & Management im Tourismus z — der Fachhochschule Salzburg. Internationale Studierende er- j a halten in einer einjährigen Übung die Möglichkeit, über He- Absatz der Publikationen 2018 h rausforderungen und Chancen des »dark tourism«/cultural r e tourism am Beispiel des Obersalzbergs zu reflektieren. Ge- Begleitband »Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, s b meinsam mit der Christophorusschule Berchtesgaden boten Dokumente, Daten zum Dritten Reich«, Broschur e r Karin Wabro und Mathias Irlinger die Seminare »Häuserbio- i grafien« und »Friedhofsgeschichte(n)« an. Die beiden Kur- 1.148 c h se fokussieren auf Orte in der Region Berchtesgaden, an de- t nen sich die wechselvolle Geschichte Deutschlands im 20. 2 0 Jahrhundert widerspiegelt. Zudem unterstützte das Bildungs- 1 Begleitband »Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, 8 referat wieder mehrere Schülerinnen und Schüler sowie Dokumente, Daten zum Dritten Reich«, Hardcover Studierende unterschiedlicher Universitäten und Bildungsein- richtungen bei Qualifikationsschriften, die den Themenkom- plex Obersalzberg berühren. Neben Studien zur Propaganda 44 im »Dritten Reich« und der Bedeutung von Geschichte für den Tourismus ging es dabei beispielsweise auch um eine Adapti- on historisch-politischer Bildungsangebote für Förderschulen. DVD »Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum Führersperrgebiet: Zeitzeugen berichten« Publikationen 1.009 Sämtliche Publikationen erfreuen sich nach wie vor großer Be- liebtheit. Die Verkaufszahlen des Begleitbands (»Die tödliche Utopie«) und aller audiovisuellen Produkte blieben in etwa auf DVD »Gewalt, Vernichtung, Tod. dem Stand der Vorjahre. Die DVD »Gewalt, Vernichtung, Tod. Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg« Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg« wurde in unveränderter Form neuaufgelegt. 217

Institutionelle Vernetzung und AuSSenwirkung CD »Täter-Gegner-Opfer. Tondokumente zum Dritten Reich« Im Rahmen der Doppelaufgabe »laufender Betrieb« und »Neubau« war auch in diesem Jahr die enge Vernetzung mit verwandten Einrichtungen und der Austausch mit Kolleginnen 153 und Kollegen ein besonderes Anliegen der Teammitglieder. Die fachliche Leitung, das Konzept-Team und das Bildungsreferat sprachen bei zahlreichen Gelegenheiten an Universitäten und

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Auch 2018 besuchten zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft die Dokumentation Obersalzberg und informier- ten sich vor Ort über deren Arbeit. Neben der israelischen Generalkonsulin in München Sandra Simovich und dem Ge- neralsekretär der CSU Markus Blume begrüßte das Bildungs- referat unter anderem auch den stellvertretenden Mehrheits- führer der Demokraten in Illinois Arthur Turner. Albert Feiber erläuterte der grünen Bundestagsabgeordneten Ekin Deligöz die bisherige Arbeit der Dokumentation mit einem Ausblick auf die neue Dauerausstellung. Im Berichtsjahr präsentierte das Team bzw. die fachliche Leitung den Arbeitsstand der neuen Dauerausstellung dem Wissenschaftlichen Beirat der Doku- f mentation Obersalzberg und zweimal dem Kuratorium für die o r Neugestaltung der neuen Dauerausstellung. s c Die Pressearbeit blieb im Berichtsjahr intensiv und erleb- h u te rund um die Präsentation des neuen Ausstellungskonzepts n und den Wechsel in der fachlichen Leitung im Mai/Juni einen Die Baustelle für das neue Doku-Gebäude aus der Vogelperspektive. g s Höhepunkt. Auffallend war das hohe internationale Interesse. i n Insbesondere vor dem Hintergrund neuer rechter Strömungen mit, das als eine kostenfrei abzugebende Publikation allen Mit- f r in vielen Nationen wurde das Engagement der Dokumentation arbeiterinnen und Mitarbeitern von NS-Dokumentations- und a Obersalzberg an einem ehemaligen »Täterort« überaus positiv Gedenkstätten zur Verfügung stehen soll. Zum Auftakt dieses s t bewertet. Die Dokumentation ist im Internet über ihre Home- Projekts fand in der Akademie Vogelsang IP | NS-Dokumen- r u page und einen eigenen Facebook-Auftritt vertreten. tation Vogelsang mit finanzieller Unterstützung der Bundes- k t Die Dokumentation Obersalzberg ist eng vernetzt mit the- zentrale für politische Bildung am 22. und 23. März 2018 ein u menverwandten historischer Gedenkstätten und kooperiert mit Workshop statt, bei dem die Dokumentation gemeinsam mit r u zahlreichen Forschungsinstitutionen, Museen und Bildungs- dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, dem n einrichtungen in Bayern sowie auf nationaler und internatio- Kreismuseum Wewelsburg, der Info- und Bildungsstelle gegen d w naler Ebene. Sie ist Mitglied des Netzwerks zur historisch-po- Rechtsextremismus im NS-Dokumentationszentrum der Stadt i litischen Bildung an Orten der NS-Geschichte in Bayern und Köln und der Mobilen Beratung im Regierungsbezirk Münster s s am Runden Tisch »Erinnerungsorte« vertreten und verfügt als Veranstalter fungierte. Die Dokumentation war durch Al- e n über einen eigenen Wissenschaftlichen Beirat sowie über ein bert Feiber, Mathias Irlinger und Susanne Maslanka vertreten. s t beratendes Kuratorium für die neue Dauerausstellung. Darü- Im Oktober nahmen Albert Feiber und Sven Keller zu- r a ber hinaus profitiert sie als Abteilung des Instituts für Zeitge- sammen mit Frank Bajohr und Andrea Löw vom Zentrum für n schichte von den zahlreichen nationalen und internationalen Holocaust-Studien sowie weiteren Leiterinnen und Leitern s f Kontakten des IfZ. bayerischer Erinnerungsorte auf Einladung des polnischen e r Seit einigen Jahren werden Gedenkstätten und Erinne- Generalkonsuls in München an einer viertätigen Studienreise rungsorte zum Nationalsozialismus verstärkt zum Ziel von teil. Auf dem Programm standen der Besuch wichtiger zeit- rechtsextremen Besucherinnen und Besuchern, die dabei historischer Museen und Gespräche mit Vertreterinnen und eine Strategie der Besetzung von öffentlichen Räumen und Vertretern von Einrichtungen der Erinnerungskultur in War- der gezielten Provokation verfolgen. Daher arbeitet die Do- schau und Danzig. Darunter waren so unterschiedliche Insti- kumentation Obersalzberg mit der Bayerischen Informations- tutionen wie das Institut für nationales Gedenken (IPN), das stelle gegen Extremismus (BIGE) zusammen. Vor Beginn der Museum des Warschauer Aufstandes, das Institut für jüdische Hauptsaison wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Geschichte (ZIH) und das POLIN-Museum für die Geschichte der Dokumentation wieder in einem ganztägigen Workshop der Juden in Polen, das Museum des Zweiten Weltkriegs, das im Umgang mit rechtsextremen Besucherinnen und Besu- europäische Zentrum der Solidarność oder die KZ-Gedenk- chern geschult. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem Erken- stätte Stutthof. Ebenfalls im Oktober besuchte das Team der nen von strafbaren und eindeutig rechtsextremen Symbolen Dokumentation das Fortbildungsinstitut der Bayerischen Po- und Handlungsanweisungen. Dieses Problem betrifft alle his- lizei in Ainring, mit dem seit langem eine rege Zusammenar- torischen Orte des Nationalsozialismus und stellt diese gera- beit vor allem im pädagogischen Bereich besteht. Im Dezem- de in jüngster Zeit vor große Herausforderungen. Aus diesem ber sprach Sven Keller während eines Fachkolloquiums zum Grund arbeitet die Dokumentation Obersalzberg an der Erstel- »Gauforum Weimar« über die Herausforderungen des Aus- lung eines bundesweiten gemeinsamen Handlungskonzepts stellens an einem »Täterort«. 67

Zentrum für Holocaust-Studien

m Jahr 2018 verstärkte das Zentrum für Holocaust-Studi- sich am 2. Juli am Beispiel eines zeitgenössischen Tagebuchs en nicht nur seine Forschungsarbeit, sondern auch seine mit »Everyday Rescue in the Occupied Netherlands«. I internationale Kooperation, die in einem deutsch-fran- Am 26. November nahm Anna-Raphaela Schmitz, Dokto- zösischen Publikationsprojekt und in einer Vielzahl von Ta- randin des Zentrums, unter dem Titel »Meine Familie hatte es gungen und Workshops zum Ausdruck kam. Seine Schatten gut in Auschwitz« ein Teilthema ihrer Dissertation über Rudolf bereits voraus warf der für November 2019 in München erste Höß näher in den Blick und referierte über das Leben der europäische Kongress der amerikanischen Konferenzserie SS-Männer in Auschwitz nach Dienstschluss. Zum Abschluss »Lessons & Legacies« zum Thema » and zog Mirjam Zadoff, Leiterin des NS-Dokumentationszentrums Europe: Research Trends, Pedagogical Approaches, and Po- München, am 10. Dezember ein kritisches Fazit der vergan- i f litical Challenges«. Gemeinsam mit der Bundeszentrale für genen und gegenwärtigen Erinnerungskultur in Deutschland z — Politische Bildung, der Holocaust Educational Foundation und präsentierte Ideen für die künftige Erinnerungsarbeit des j a und der LMU München wird das Zentrum den größten Fach- NS-Dokumentationszentrums: »Speaking of Auschwitz. Über h kongress durchführen, der zum Thema Holocaust jemals in die Zukunft der Erinnerung«. r e Deutschland und Europa stattgefunden hat. In vielen Gesprä- s b chen – u. a. bei der Lessons & Legacies-Konferenz im Novem- The Holocaust in the Borderlands e r ber 2018 in St. Louis/USA – haben Frank Bajohr, Andrea Löw Zwischen dem 7. und 9. Februar 2018 fand in München i und Kim Wünschmann von der LMU im Berichtsjahr dafür die der internationale Workshop »The Holocaust in the Border- c h organisatorischen Weichen gestellt. lands: Interethnic Relations and the Dynamics of Violence in t Occupied Eastern Europe« statt, der von Gaëlle Fisher und 2 0 Caroline Mezger organisiert wurde. Während der dreitägigen 1 8 Veranstaltung trafen sich 23 Vortragende aus 12 Ländern, um neueste Forschungen zum Holocaust in den besetzten, multi- Workshops, Exkursionen und Kolloquien ethnischen Grenzgebieten in Ostmittel- und Südosteuropa zu präsentieren und deren Ergebnisse zu diskutieren. Eröffnet Kolloquium: The Holocaust and its Contexts wurde der Workshop mit einem öffentlichen Vortrag von Do- Fortgeführt wurde das erstmals im Wintersemester 2017/18 ris Bergen, die im Senatssaal der LMU München zu »Saving eingerichtete Kolloquium »The Holocaust and its Contexts«, Christianity, Killing : German Religious Campaigns and das Frank Bajohr und Kim Wünschmann gemeinsam organi- the Holocaust in the Borderlands« sprach. Danach folgten sieren. Das Kolloquium dient als wichtiges Diskussionsforum, zwei intensive Workshop-Tage, an denen die Teilnehmer Bei- das Trends, Themen und Grundsatzfragen der Holocaust-For- träge zu verschiedenen Facetten des Holocaust in den »bor- schung aufgreift und neuere Forschungen in einem weiteren derlands« vorstellten. Eine Auswahl der Beiträge erscheint Kontext präsentiert. Es steht allen Interessierten offen. 2019 im zweiten Band der European Holocaust Studies, ei- Am 16. Januar referierte Raphael Utz vom Imre Kertész nem neuen, englischsprachigen Periodikum des Zentrums, Kolleg der Friedrich-Schiller-Universität Jena über »Falsche das vom Göttinger Wallstein Verlag publiziert wird. Worte? Tätersprache und Perspektive im Umgang mit der Shoah« – ein Thema, das durch die Diskussionen um das polnische »Holocaust-Gesetz« einen besonderen Aktuali- tätsbezug aufwies. Daniel Uziel/Yad Vashem ging am 7. Mai in einem Vortrag über die Luftfahrtindustrie in Bayern im Zweiten Weltkrieg der Frage nach, wie es möglich war, eine High-Tech-Produktion unter weitgehender Nutzung von Skla- venarbeit durchzuführen. »Was vermag Strafjustiz angesichts staatlicher Verbrechen?« fragte Ruth Bettina Birn, langjährige Chefhistorikerin im War Crimes Department des kanadischen Justizministeriums, am 11. Juni in einem Vortrag, der sich ins- besondere mit der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltun- gen in Ludwigsburg beschäftigte. Bob Moore von der Univer- Gaëlle Fisher und Caroline Mezger moderierten den internationalen Workshop sität Sheffield, Distinguished Fellow am Zentrum, beschäftigte »The Holocaust in the Borderlands«.

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f o r s c h u n g s i n f r Bilder aus dem Warschauer Getto: Sie stammen aus dem geheimen Archiv, das der Historiker Emanuel Ringelblum zusammen mit zahlreichen a Helferinnen und Helfern angelegt hat, um das Leben und Sterben unter der NS-Besatzung zu dokumentieren. s t r u Ein trilaterales Doktorandenseminar Exkursion nach Ostpolen k t Um den Austausch des wissenschaftlichen Nachwuchses Im Sommersemester führten Frank Bajohr und Andrea Löw u zwischen den USA, Israel und Europa zu fördern, beteiligte an der LMU die Lehrveranstaltung »Holocaust, deutsche Be- r u sich das Zentrum an der vierten International Graduate- satzungsherrschaft und Erinnerungskultur in Polen« durch. n Student-Conference on Holocaust and Genocide Studies in Die Lehrveranstaltung war mit einer Exkursion nach Krakau d w Worcester/Massachusetts, das gemeinsam vom Strassler und verbunden. Aufgesucht wurden zentrale Tatorte i Center an der dortigen Clark University, der Hebrew Univer- des Holocaust, darunter die ehemaligen Lager der »Aktion s s sity of Jerusalem und dem Zentrum veranstaltet wurde. Vom Reinhard« in Belzec, Majdanek und Sobibor, die trotz ihrer e n Zentrum nahmen Andrea Löw, Anna Ullrich, Anna-Raphaela historischen Bedeutung bis heute im Windschatten des öf- s t Schmitz, Kerstin Schwenke und Christian Schmittwilken an fentlichen Interesses geblieben sind. Unterstützt wurde die r a der Konferenz teil, die Gelegenheit gab, die eigenen For- Exkursion durch Steffen Haenschen vom Bildungswerk Sta- n schungen zu präsentieren und zugleich über Ideen für Ko- nisław Hantz. s f operationen des Zentrums, der Hebräischen Universität und e r der LMU München mit Amos Goldberg, Daniel Blatman und Seminar in Budapest ihren Doktoranden zu diskutieren. Anfang September fand an der Central European University (CEU) in Budapest ein EHRI-Seminar über Forschung und Erinnerung an den Holocaust in Mitteleuropa statt, das vom Zentrum für Holocaust-Studien in Zusammenarbeit mit dem Centrum Badań nad Zagładą Żydów / Polish Center for Ho- locaust Research und der Abteilung für Gender Studies der CEU organisiert wurde. Es bestand aus einer Reihe von Vor- trägen, Führungen, Round-Table-Diskussionen und verschie- denen Projekten, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit gaben, ihre neuesten Forschungsergebnisse zu diskutieren. Das Seminar begann mit einer Podiumsdis- kussion zum Thema »Aktuelle Holocaust-Forschung in Polen und Ungarn«. Anna Ullrich stellte das EHRI-Projekt vor und Andrea Löw präsentierte ihre Erkenntnisse über »Tagebücher Christian Schmittwilken und Anna-Raphaela Schmitz bei der vierten International und Zeugenaussagen, die Leben und Tod im Getto dokumen- Graduate Student Conference on Holocaust and Genocide Studies in Worcester/ Massachusetts. tieren – die Beispiele von Warschau und Lodz«. 69

Auf dem Historikertag über jüdische Opfer und den Holocaust in Osteuropa sowie Auf dem Deutschen Historikertag in Münster organisierten die deutsche Erinnerungskultur und die »Nachgeschichte« und leiteten Caroline Mezger und Gaëlle Fisher die Sektion des Holocaust in Deutschland. Der Band richtet sich sowohl »Gewaltdynamik und gespaltene Gesellschaften: Holocaust, an französische Historikerinnen und Historiker als auch an die Besatzungsherrschaft und die Neukonfiguration sozialer interessierte Öffentlichkeit des Nachbarlandes. Beziehungen (1939–1945)«. In den Gesellschaften unter deutscher Besatzung radikalisierten sich durch die deutsche Einwirkung bereits vorhandene ethnische Konflikte und sozi- Fellows und Fellowship-Programme ale Spannungen. Diese sozialen Veränderungen trugen nicht zuletzt zum Holocaust bei, wie die Beiträge von Tatjana Töns- Das Zentrum für Holocaust-Studien möchte Wissenschaftle- meyer, Alexander Korb, Melanie Hembera und Dieter Pohl rinnen und Wissenschaftler aus aller Welt eine attraktive For- deutlich machten. schungsinfrastruktur bieten. Dazu vergibt das Zentrum zum einen ein gemeinsames Fellowship mit dem United States i f Symposium in Vermont Holocaust Memorial Museum (USHMM) in Washington, das z — Am 21. Oktober fand in Burlington an der University of Ver- jeweils einem amerikanischen und einem deutschen Forscher j a mont/USA ein traditionelles jährliches Symposium statt, das oder einer Forscherin einen wechselseitigen Aufenthalt in h vom dortigen Center for Holocaust Studies gemeinsam mit Deutschland bzw. den USA ermöglicht. Zum anderen bietet r e dem Zentrum für Holocaust-Studien ausgerichtet wurde. Es es im Rahmen des EHRI-Projekts »transnationalen Zugang« in s b befasste sich mit dem Thema »Polen unter deutscher Be- Form von Kurzzeitstipendien an, die auch mit Aufenthalten an e r setzung, 1939–1945«. Dabei präsentierte Andrea Löw ihre 14 anderen EHRI-Einrichtungen kombiniert werden können. i Forschungen über Juden in den Gettos Warschau und Łódź. Mit der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz schreibt es c h ein gemeinsames, 2018 erstmals besetztes »Joseph-Wulf-Fel- t lowship« aus, das jungen Wissenschaftlerinnen und Wissen- 2 Lessons & Legacies in St. Louis 0 Anfang November nahmen Frank Bajohr und Andrea Löw in schaftlern einen kombinierten Forschungsaufenthalt in Mün- 1 8 verschiedenen Funktionen an der amerikanischen Konferenz chen und Berlin ermöglicht. Schließlich bietet es allgemeine »Lessons & Legacies of the Holocaust« teil. Um eine stärkere Fellowships für einen bis zu viermonatigen Forschungsaufent- Präsenz der europäischen Forschung auf der Konferenz zu halt in München, die in drei Kategorien vergeben werden: gewährleisten, hatte das Zentrum im Vorfeld Reisestipendien im Gesamtumfang von 30.000 Euro an europäische Teilneh- Junior Fellowships: für Doktorandinnen und Doktoranden merinnen und Teilnehmer vergeben, die von der Bundeszent- Postdoc Fellowships: für Postdocs und Habilitandinnen und rale für Politische Bildung zur Verfügung gestellt worden waren. Habilitanden Gleichzeitig wurde die Konferenz zu intensiven Gesprächen Distinguished Fellowships: für etablierte Forscherinnen und mit den nahezu vollständig anwesenden Organisatorinnen und Forscher mit Second Book, Habilitierte, Professorinnen und Organisatoren der für November 2019 in München geplanten Professoren. ersten europäischen Lessons & Legacies-Konferenz genutzt. Im Berichtsjahr waren folgende Fellows am Zentrum:

Deutsch-französisches Publikationsprojekt Gemeinsames Fellowship mit dem USHMM Craig Sorvillo, PhD candidate an der University of Florida, ar- Im Herbst erschien in Paris der 209. Band der Zeitschrift beitete im Januar weiter an seinem Dissertationsprojekt »The »Revue d’Histoire de la Shoah« unter dem Titel »Éclairer au Devil’s Advocate: Rudolf Aschenauer, Post-War Justice and pays des coupables. La Shoah et l’historiographie allemande Historical Memory«. 1990–2015«. Herausgegeben von Frank Bajohr und Andrea Löw sowie Georges Bensoussan ist er das Ergebnis eines Ko- Alicja Podbielska, PhD candidate an der Clark University, operationsprojekts zwischen dem Zentrum und dem franzö- Worcester/Mass., arbeitete von Oktober bis Dezember an ih- sischen Gedenkort Mémorial de la Shoah. Der Band, in dem rem Dissertationsprojekt »The Memory of Rescue in Poland«. 28 Artikel von namhaften Autorinnen und Autoren der deut- schen Holocaust-Forschung versammelt sind, gibt auf mehr Joseph-Wulf-Fellowship gemeinsam mit der Gedenk- als 700 Seiten einen französischsprachigen Überblick über und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz Berlin die deutsche Holocaust-Historiografie der letzten 25 Jahre. Denisa Nešťáková von der Universität Bratislava forschte von Er behandelt Themen wie die Judenverfolgung in Deutsch- September bis November zum Judenlager Sered. land, die deutsche Täterforschung, die deutschen Studien

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Allgemeines ZfHS-Fellowship Prof. Anton Hruboň von der Matej Bel Universität in Banská Carmel Heeley, PhD candidate am Leo Baeck Institute der Bystrica (Slowakei) forschte im Juni zu »Architect of Genocide: Queen Mary University London, arbeitete im Januar weiter Alexander Mach and the Destruction of Slovak Jews«. an ihrem Dissertationsprojekt »The Germans, the Jews and Anne-Lise Bobeldijk, Doktorandin am NIOD bzw. an der the Alps: How Moral Values, Bavarian Traditions and Sport Universität Amsterdam, arbeitete im Juli an ihrer Arbeit zum Formed the Personal and Professional Relationships between Thema »The History and Memory of the Terrorscape Maly German-Gentiles and German-Jews in Garmisch-Partenkir- Trostenets«. chen, 1920–1950«. Dr. Anca Filipovici, Forscherin am Romanian Institute for Bob Moore, Professor of Twentieth Century European Histo- Research on National Minorities in Cluj, forschte im Juli zu ry an der University of Sheffield, arbeitete als Distinguished »Anti-Semitism and Far-right Propaganda in High Schools of Fellow von Februar bis Juli an seiner kommentierten Edition Interwar Romania«. »Het geheime dagboek van Arnold Douwes: Jodenredder/The Paula Oppermann, Doktorandin an der Glasgow University, f Secret Diary of Arnold Douwes: Rescuer«. arbeitete im August an ihrer Dissertation zu den lettischen o r Der Berliner Historiker Dr. Bert Hoppe arbeitete von März bis »Donnerkreuzlern« (Perkonkrusts) während und nach der s c Juli an seiner Geschichte Kiews unter deutscher Besatzung. deutschen Besetzung Lettlands. h u Dr. Daniel Uziel (Yad Vashem/Bar-Ilan University) forschte Lennert Savenije, Postdoctoral Researcher an der Radboud n von März bis Mai sowie von September bis Oktober zu seiner Universität Nijmegen, forschte im Oktober zu seinem Projekt g s Studie über Jüdische Zwangsarbeit und die deutsche Luft- »Jewish Working Camps in the Netherlands, under the Super- i n fahrtindustrie. vision of the Nederlandsche Heidemaatschappij«. f r Prof. Gerald Steinacher (University of Nebraska) arbeitete von a April bis Juli als Distinguished Fellow an seiner Studie »After s t Hitler and Mussolini: Catholic Responses to Postwar Justice European Holocaust Research Infrastructure r u in Germany and Italy 1945 – 1950«. (EHRI) k t Dr. Mykola Borovyk (Taras Shevchenko National University u of Kyiv) forschte von Mai bis August an seiner Arbeit zu Die European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) ist r u »(Un)expected Enemies: Local Collaborators in the Jewish ein durch das europäische Forschungsrahmenprogramm n Survivors Memory about «. Horizont 2020 gefördertes Projekt, in dessen Mittelpunkt d w Philipp Dinkelaker, Doktorand am Zentrum für Antisemitis- die dauerhafte Vernetzung von Forschungs- und Archivres- i musforschung der Technischen Universität Berlin, arbeitete sourcen zur Geschichte des Holocaust steht. Derzeit sind 24 s s von Mai bis August an seiner Arbeit zum Umgang mit vermeint- Institutionen aus 15 europäischen Ländern sowie den USA e n licher jüdischer Kollaboration im post-nationalsozialistischen und Israel an der Arbeit von EHRI beteiligt. Bereits seit dem s t Deutschland im Spiegel von Ehrengerichts-, Sozialgerichts-, Beginn des Projekts 2010 ist das IfZ durch die Mitarbeit im r Project Management Board zentral an der inhaltlichen und a Entschädigungs- und Strafverfahren gegen Überlebende der n Shoah in beiden deutschen Nachkriegsstaaten. organisatorischen Koordination von EHRI beteiligt. Daneben s f Dr. Mathew Turner von der School of Humanities and Social verantwortet das Zentrum zwei Arbeitsschwerpunkte (Work e r Sciences, Faculty of Arts and Education, Deakin University Packages oder WP) innerhalb des Projekts. Im Mittelpunkt (Australien) arbeitete von Juni bis September an seiner Ar- von Training and Education (WP4) steht die Konzeption und beit zu »Holocaust Erklärungsarbeit and German Historians, Durchführung von Online-Kursen und Seminaren, die einen 1960–2000: ›Hyperaffirmation‹ or ›Historicisation?‹«. Überblick über den neuesten Stand der Holocaustforschung Die in den Niederlanden tätige Historikerin Dr. Iwona Guść ermöglichen sowie über neue Zugänge und Nutzungsmöglich- forschte von Juni bis August sowie vom Oktober bis Dezember keiten von Archivmaterial informieren. Im Arbeitsschwerpunkt zu »Children’s Holocaust Diaries, Voices of Young Survivors Transnational Access (WP5) koordiniert das Zentrum die Ver- and their Role in Shaping the Holocaust Memory«. gabe von Kurzzeitstipendien. Im Berichtsjahr ermöglichte Prof. Gelinada Grinchenko von der Universität Kharkiv arbei- dieses Fellowship-Programm 59 erfolgreichen Bewerberinnen tete von August bis November zu »War, People, and Catastro- und Bewerbern den Aufenthalt an einer oder mehrerer For- phe in the Oral Histories of Survivors and Witnesses«. schungseinrichtungen innerhalb des EHRI-Netzwerks. Darüber hinaus konnte eine wichtige Weiche für die Zu- EHRI-Fellows im IfZ kunft von EHRI gestellt werden. Im Juli bewarb sich das Projekt Franziska Anna Karpinski von der Loughborough University erfolgreich um die Aufnahme in den Strategieplan (Roadmap) (UK) forschte im April zu ihrem Thema »In Defense of Honor des European Strategic Forum on Research Infrastructures and Masculinity – In-Group Pressure, Violence, and Punish- (ESFRI). Die Aufnahme in die ESFRI-Roadmap unterstreicht ment in the Third Reich´s Elite, 1933–1945«. die wissenschaftliche Exzellenz und Reife des EHRI-Projekts 71

i f z — j Frank Bajohr, Giles Bennett, Andrea Löw und Anna Ullrich beim EHRI General Partner Meeting in . a h r e ebenso wie die strategische – und langfristige – Bedeutung Eintrittskarten und zahlreiche weitere Quellen des Alltags. s b für den Europäischen Forschungsraum (EFR). Innerhalb des Überdies fertigten sie eigens Reportagen über verschiedens- e r Zentrums ist Anna Ullrich die zentrale Ansprechpartnerin für te Aspekte des Gettolebens an. Als Vorab-Band werden die i EHRI. Aufzeichnungen Emanuel Ringelblums ediert. Mit den Über- c h setzungen aus dem Jiddischen wurde im Berichtsjahr begon- t nen. Beide Editionsprojekte werden im Zentrum von Andrea 2 0 Editionsprojekt: Quellen aus den Gettos Löw bearbeitet. 1 8

In zwei Editionsprojekten macht das Zentrum bedeuten- de Quellenbestände von Juden aus der Zeit des Holocaust Forschung erstmals in deutscher Sprache zugänglich. Gemeinsam mit der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Universität Gießen Die Forschungsprojekte des Zentrums bemühen sich um eine und dem Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft breite thematische Kontextualisierung des Holocaust. Sie ver- mit besonderer Berücksichtigung der Sprachgeschichte der suchen dessen thematische Verinselung ebenso zu vermeiden Universität Heidelberg verantwortet das Zentrum eine Edition wie eine auf das Deutsche Reich begrenzte Forschungsper- der Enzyklopädie des Gettos Lodz/Litzmannstadt. Noch im spektive. So stehen zum einen die Akteure und Etappen der Jahr 1944 arbeiteten Mitarbeiter des innerhalb der jüdischen NS-Vernichtungspolitik im Vordergrund. Zum anderen wid- Verwaltung eingerichteten Archivs an dieser Enzyklopädie. men sich Projekte schwerpunktmäßig dem Holocaust in den Sie wollten der Nachwelt das Leben im Getto verständlicher multi-ethnischen Besatzungsgesellschaften Mittel-, Ost- und machen, indem sie ein Lexikon erstellten, das die zentralen Südosteuropas und bemühen sich um eine gesellschaftsge- Begriffe der Getto-Sprache erklärt, Institutionen, wichtige Per- schichtliche Perspektive, die Verfolgung nicht allein als politi- sönlichkeiten und Ereignisse erläutert. Die Enzyklopädie soll schen, sondern auch als sozialen Prozess in den Blick nimmt. 2019 im Wallstein Verlag erscheinen. Ebenfalls in Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaust- Judenverfolgung und Holocaust: literatur erarbeitet das Zentrum eine Auswahledition des Un- Eine Gesamtdarstellung für Lehre und Studium tergrund-Archivs des Warschauer Gettos. Dieses ist sicherlich Das Projekt von Frank Bajohr und Andrea Löw strebt eine die zentrale Quellensammlung zum Leben und Sterben der umfassende Gesamtdarstellung von Judenverfolgung und polnischen Juden unter nationalsozialistischer Besatzung. Im Holocaust an und bettet sie in größere Perspektiven ein wie Geheimen sammelten der Historiker Emanuel Ringelblum und »Krieg«, »Massengewalt«, »Europa« und »Interdisziplinarität«. zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die verschiedens- Zugleich werden Judenverfolgung und Holocaust als Gesell- ten Zeugnisse des Holocaust. Sie wollten ihre Geschichte und schaftsgeschichte jenseits der klassischen Trias »Täter – Op- die vieler anderer für die Nachwelt dokumentieren und ana- fer – Zuschauer« analysiert. Die in der Reihe »Seminar« des lysieren – schon während Verfolgung und Massenmord. Die Verlags De Gruyter erscheinende Gesamtdarstellung soll vor Chronistengruppe sammelte hierfür offizielle Dokumente und allem die universitäre Lehre über den Holocaust anregen und Aushänge, private Tagebücher und Briefe, Kulturprogramme, verbindet thematische, methodisch-didaktische und rezepti-

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onsgeschichtliche Fragestellungen. Die konzeptionelle Arbeit Im Berichtsjahr wurde weiteres Archivmaterial ausgewer- an der Gesamtdarstellung wurde 2017/18 abgeschlossen, tet und gesammelt. Die Bearbeiterin war einen Monat lang 2019 soll mit der Niederschrift begonnen werden. als EHRI Fellow am National Institute for the Study of the Holocaust in Romania in Bukarest zu Gast. Sie hat ihr Projekt Making Sense of Catastrophe: auf internationalen Konferenzen vorgestellt und eine umfang- The Jewish Leadership in Romania (1938–1948) reiche kritische Auswertung der bestehenden relevanten For- Ab 1938 sahen sich Juden in Rumänien immer radikaleren schungsliteratur veröffentlicht. Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt: Auf soziale und politische Ausgrenzung folgten ökonomische Ausbeutung, Zwangsarbeit, »Wege der Erfahrung, Pfade der Erinnerung: Pogrome und schließlich Deportationen und ihre massenhafte Der Holocaust in der Vojvodina aus der Perspektive Ermordung. Fast die Hälfte der jüdischen Bevölkerung, die im jüdischer Opfer und deutscher Vertriebener« Vorkriegsrumänien gelebt hatte, wurde bis 1945 getötet. Das Das Forschungsprojekt von Caroline Mezger untersucht auf f Postdoc-Projekt von Gaëlle Fisher untersucht Rolle und Hand- komparativer und transnationaler Ebene den Holocaust in der o r lungsspielräume der jüdischen Gemeinschaft in Rumänien, Vojvodina, einem ehemaligen habsburgischen Grenzgebiet in s c insbesondere ihrer Führung, die in Bukarest überlebte, vor Südosteuropa. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die h u dem Hintergrund der Verfolgung, vor, während und unmittel- multiethnische Vojvodina in verschiedene Besatzungszonen n bar nach dem Holocaust. Das Gros der Studien zum Holocaust aufgeteilt und von deutschen, ungarischen und kroatischen g s in Rumänien stellt das Handeln des Antonescu-Regimes und Besatzungsmächten verwaltet. In allen drei Territorien mün- i n damit der Täter in den Mittelpunkt. Die Rolle der Juden in Ru- deten antisemitische Gesetze, soziale Ausgrenzung und Ge- f r mänien wird daher oft als reaktiv oder gegeben dargestellt. In walt in die Deportation und Ermordung der lokalen jüdischen a diesem Projekt erlauben der Fokus auf ausgesuchte jüdische Bevölkerung, jedoch unter sehr unterschiedlichen Vorausset- s t Persönlichkeiten und der lange Untersuchungszeitraum, un- zungen. Zugleich erforscht das Projekt die Nachwirkungen r u terschiedliche Haltungen und Handlungsmuster zu untersu- des Holocaust in dieser vielfältigen Region und strebt eine k t chen und das Verhältnis zwischen Individuum, Gemeinschaft umfassende mikro- und erfahrungsgeschichtliche Analyse u und Verfolgung zu problematisieren. So wirft das Forschungs- des Holocaust an, u. a. durch den systematischen Vergleich r u projekt neues Licht auf die Möglichkeiten und Reaktionen der von Narrativen jüdischer Opfer und deutscher Vertriebener. Im n Verfolgten in Rumänien und bietet dadurch ein komplexeres Berichtsjahr wurde die Sammlung und Auswertung von Zeit- d w Bild der Formen von Verfolgung und Widerstand über wech- zeugeninterviews und diversen Archivquellen weitergeführt. i selnde politische Regime hinweg. s s e n s t r a n s f e r

Rikscha-Fahrer am Tor des Warschauer Gettos: Quellen aus dem Untergrund-Archiv von Emanuel Ringelblum, aus dem dieses Bild stammt, werden im Zentrum für Holocaust-Studien für eine Auswahledition bearbeitet. 73

Zentralen des Terrors. erstreckte sich darüber hinaus auf gesellschaftliche und kul- Die Dienststellen der Kommandeure der Sicherheitspolizei turelle Veranstaltungen nach Dienstschluss und verhalf die und des SD im Reichskommissariat Ukraine subjektiv erlebte »Normalität« weitestgehend aufrechtzuerhal- Mehr als ein Drittel der Holocaustopfer wurde von Deutschen ten. Im Berichtsjahr wurde die Quellenrecherche nahezu ab- und einheimischen Helfern zwischen Ostsee und Schwar- geschlossen und die Verschriftlichung der Arbeit fortgesetzt. zem Meer erschossen oder in Gaswagen erstickt. Unzählige Die Fertigstellung des Manuskripts ist für 2019 geplant. weitere Menschen fielen dort sogenannten Partisanen- und Vergeltungsaktionen oder gezieltem Aushungern zum Opfer. Der FC Bayern München 1929–1949. Eine zentrale Täterorganisation waren die Dienststellen der Aufstieg und Niedergang eines Fußballvereins im Kontext Kommandeure der Sicherheitspolizei und des SD (KdS). Sie der Entwicklung des deutschen Fußballs wurden in weiten Teilen der besetzten Sowjetunion eingerich- Der Aufstieg des FC Bayern München (FCB) bis hin zu seinem tet und gingen meist aus den mobilen der ersten Meistertitel 1932 gilt als eng verknüpft mit dem Wirken Sicherheitspolizei und des SD hervor. Das Dissertationsprojekt jüdischer Mitglieder. Doch führte auch der FCB während der i f von Christian Schmittwilken untersucht erstmals vertiefend die NS-Zeit einen »Arierparagraphen« ein und installierte einen z — Geschichte dieser Dienststellen. Es versteht sich als Beitrag »Dietwart«, der das Vereinsleben nach nationalsozialistischen j a zur Frage nach den Dynamiken des Holocaust im Reichskom- Vorstellungen ausrichten sollte. Jüngere Veröffentlichungen h missariat Ukraine: Welche Rolle spielten die KdS-Dienststel- konnten einzelne Aspekte dieses Teils der Vereinsgeschich- r e len und ihre Außen- und Nebenstellen bei der Durchsetzung te akzentuieren. Die Frage nach dem Verhältnis des Klubs s b der Besatzungsherrschaft und beim Massenmord? Welchen zum Nationalsozialismus bleibt jedoch umstritten. Die Studie, e r Anteil hatten sie an der Bekämpfung vermeintlicher und tat- die Gregor Hofmann unter Betreuung von Frank Bajohr seit i sächlicher Partisanen? Wie gestaltete sich darüber hinaus ihre März 2018 erarbeitet, möchte daher die Geschichte des FCB c h nachrichtendienstliche Tätigkeit? Zur Klärung dieser Fragen zusammenhängend und jenseits sportlicher Kennziffern aus- t werden die Dienststellen im Gefüge des SS- und Polizeiap- leuchten. Ihr Schwerpunkt liegt auf den Jahren 1933 bis 1945, 2 0 parats sowie der Zivil- und Militärverwaltung verortet. Von der Zeitrahmen ist gleichwohl weiter gesteckt. Sie nimmt be- 1 8 Interesse sind auch Entscheidungsfindungsprozesse bei der reits den Aufstieg des Vereins in der Weimarer Republik in den Durchsetzung von Terror und Massenmord. Daneben werden Blick, der sich vollzog, während Fußballspiele zu Massenereig- Struktur und die personelle Zusammensetzung sowie die Auf- nissen und »Ideale« des Sports oder Beziehungen zwischen lösungsprozesse analysiert. Im Berichtsjahr wurden relevante individuellem und »Volkskörper« Gegenstand erbitterter De- Bestände in deutschen, russischen und über 15 ukrainischen batten wurden. Ein Fokus richtet sich auf jüdische Mitglieder, Archiven gesichtet. die beim FCB bis zu ihrem Ausschluss eine entscheidende Rolle spielten. Ebenso befasst sich das Projekt mit Akteuren, Rudolf Höß – Handlungspraxis, Beziehungsstrukturen die nach 1933 keiner Verfolgung ausgesetzt waren: Funktio- und Privatleben eines KZ-Kommandanten nären, Sportlern, Sponsoren und weiteren Angehörigen des Im nationalsozialistischen Konzentrationslagersystem war Vereins oder seines Umfelds. die Ausgestaltung politischer Macht eng mit Biografien der Der FCB soll dabei nicht nur für sich betrachtet, sondern SS-Funktionselite, deren personellen Netzwerken und ihrer Bedingungen und Spielräume des Sports unter der Diktatur alltäglichen Handlungspraxis verknüpft. So war der Aktions- ausgelotet, der Verein innerhalb der »Hauptstadt der Bewe- radius des Lagerkommandanten des größten Konzentrations- gung« verortet und Anknüpfungspunkte zu Erklärungsansät- und Vernichtungslagers vor allem durch dessen institutionel- zen der neueren NS-Forschung hergestellt werden. Nach der len Nahbereich geprägt. Aufgrund seiner Handlungspraktiken Einarbeitung in die Forschungsliteratur befasst sich der Autor gilt Rudolf Höß als Synonym für die präzise organisierte und fa- mit der Sichtung und Auswertung publizierter und archivali- brikmäßige Umsetzung des Massenmordes in Auschwitz-Bir- scher Quellen. kenau. Anna-Raphaela Schmitz untersucht in ihrem Disserta- tionsprojekt über den ehemaligen KZ-Kommandanten mittels Besuche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern einer »praxeologischen« Biografie die Alltags- und Mikroper- Immer wieder werden in Berichten Überlebender oder histori- spektive von Höß und richtet dabei den Fokus auf die Planung schen Zeitungsartikeln Besuche in den nationalsozialistischen und die Durchführung des Massenmordes. Analysiert werden Konzentrationslagern beschrieben. Bei den Besuchergruppen einerseits die von der NS-Führung vorgegebenen Rahmen- ist eine große Bandbreite an Akteuren auszumachen, darun- bedingungen und andererseits die Handlungsmaximen und ter Medien, Angehörige der Häftlinge, Politiker, Künstler und die sozialen Interaktionen der Täter in Auschwitz-Birkenau. Hilfsorganisationen. Die Dissertation von Kerstin Schwenke Das Verhältnis zwischen Kommandant und Lagerpersonal be- untersucht die Vielfalt von Besuchen und ihre Spezifika so schränkte sich nicht auf den alltäglichen KZ-Betrieb, sondern wie die Besuchsmotive im zeitlichen Verlauf zwischen 1933

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und 1945 und fragt nach deren Konsequenzen für Häftlinge, Kontrolle für Wohlfahrt und Fürsorge der jüdischen Bevölke- SS und Besucher. Vor allem jedoch analysiert sie die Besuche rung zuständig war. In dieser Funktion stand er an der Schnitt- als Inszenierung und Selbstdarstellung des NS-Regimes und stelle zwischen jüdischen, polnischen, ukrainischen und deut- geht der Frage nach, was die Besuche für die Öffentlichkeit schen Einrichtungen sowie ausländischen Hilfsorganisationen der Lager bedeuteten. Die Untersuchung richtet dabei ihren und fungierte somit als zentraler Vertreter jüdischer Interessen Schwerpunkt auf Visiten in den Lagern, die vor Kriegsbeginn im Generalgouvernement. Das Promotionsprojekt von Martin entstanden sind, bezieht aber auch Beispiele aus Auschwitz Wiesche fragt danach, wie Weichert angesichts der zuneh- mit ein. Durch den vergleichenden Zugang ermöglicht das mend radikalen Vernichtungspolitik diese Interessen durch- Projekt die Analyse von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zusetzen versuchte. Untersucht werden seine Beziehungen zwischen den Lagern und ihrer »Vermarktung« in der nationa- zu anderen Akteuren innerhalb des spezifischen Milieus der len und internationalen Öffentlichkeit. Besatzung: zu jüdischen Gruppierungen, zu polnischen und Quellengrundlage sind u. a. Aufzeichnungen ehemaliger ukrainischen Organisationen, besonders aber zur deutschen f Häftlinge, Zeitungsarchive, zeitgenössische Berichte der Be- Besatzungsverwaltung. o r suchergruppen über die Besichtigungen, Akten der SS sowie Mit einem umfassenden biografischen Ansatz nimmt das s c Bestände der juristischen Aufarbeitung der nationalsozialisti- Projekt das gesamte Leben Weicherts in den Blick. Weichert h u schen Verbrechen. Die Bearbeiterin schloss die Niederschrift war nicht nur eine kontrovers beurteilte Persönlichkeit – an n ihrer Studie im Berichtsjahr ab und reichte sie im Oktober seiner Vita lassen sich auch zentrale Themen jüdischer Ge- g s als Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität Mün- schichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beleuch- i n chen ein. ten: Migration, innerjüdische Differenzen, aber auch das Zu- f r sammenleben mit anderen Bevölkerungsgruppen. Weichert a zählte zur gesellschaftlichen Elite der jüdischen Bevölkerung s Michał Weichert – eine Biografie t Michał Weichert (1890–1967) war ein jüdischer Theaterregis- in Polen, so dass mit seiner Biografie auch ein Beitrag zur r u seur, der von 1939 bis zum Ende der Besatzung im General- jüdisch-polnischen Beziehungsgeschichte vor, während und k t gouvernement die Jüdische Soziale Selbsthilfe (JSS) bzw. Jü- nach dem Holocaust geleistet wird. u dische Unterstützungsstelle (JUS) leitete, die unter deutscher r u n Kerstin Schwenke und Anna-Raphaela Schmitz recherchierten im Archiv d der KZ-Gedenkstätte Auschwitz für ihre Dissertationen. w i s s e n s t r a n s f e r 75

Berliner Kolleg wurde der neue Band des German Yearbook of Contemporary History unter dem Titel »West Germany, the Global South and Kalter Krieg the Cold War« von den Herausgeberinnen Elke Seefried und Agnes Bresselau von Bressensdorf vorgestellt und gemeinsam ls gemeinsames Projekt des Instituts für Zeitgeschichte, mit Bernd Rother (Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung) und der Bundestiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Bernd Greiner (Berliner Kolleg Kalter Krieg) diskutiert. A und der Humboldt-Universität zu Berlin (Lehrstuhl Gabriele Metzler) dient das Berliner Kolleg Kalter Krieg als Ort der Vernetzung der deutschen und internationalen Forschung über die Geschichte des Kalten Krieges. Im Berichtsjahr fand eine infrastrukturelle und konzeptionelle Reorganisation des Kollegs statt. So wurden neue Räumlichkeiten in der Zimmer- straße 56 in Berlin-Mitte angemietet. In unmittelbarer Nähe zum i f Checkpoint Charlie bietet das Kolleg damit einen authentischen z — Ort für die historische Forschung zum Kalten Krieg und den j a Wissenstransfer in die Öffentlichkeit. Die wissenschaftliche h Geschäftsführung vor Ort übernimmt ab Anfang 2019 Agnes r e Bresselau von Bressensdorf. s b e r Berlin im August 1961: Das Bild zeigt Wasserwerfer vor dem Brandenburger Tor. i c h t 2 Eigenständige Forschungsprojekte Sammelband zum INF-Vertrag 0 1 8 Ein neuer Schwerpunkt der künftigen Kollegsarbeit richtet Zum Dritten richtet das Kolleg internationale Konferenzen und sich auf die Entwicklung und Durchführung eigenständiger Veranstaltungen aus. Ausgehend von der 2017 vom Kolleg, Forschungsprojekte im Rahmen der Forschungsagenda des dem IfZ und der Universität Mannheim (Lehrstuhl Philipp Gas- Berliner Kollegs Kalter Krieg, die sich mit den »Grenzen des sert) mit Unterstützung der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stif- Kalten Krieges« befasst. So wird im Frühjahr 2019 unter Lei- tung und der Deutschen Stiftung Friedensforschung organi- tung des Instituts für Zeitgeschichte (Elke Seefried) ein Projekt sierten Tagung »The INF-Treaty of 1987: A Re-Appraisal«, zum Thema »Zukünfte am Ende des Kalten Krieges« starten. ist derzeit ein umfangreicher Sammelband in Vorbereitung. Darüber hinaus wurden im Berichtszeitraum etablierte Ver- Auch vor dem Hintergrund aktuell wachsender Spannungen anstaltungsformate fortgeführt, die auch künftig eine wich- zwischen den USA und Russland sollen die Forschungsergeb- tige Konstante in der Arbeit des Kollegs bilden werden. Zum nisse zur Geschichte und den Folgen des im Dezember 1987 Ersten fand im Wintersemester 2017/18 und 2018/19 erneut unterzeichneten INF-Vertrages, der als erster Abrüstungsver- eine Ringvorlesung des Kollegs und der Humboldt-Universität trag des Nuklearzeitalters in die Geschichte eingegangen ist, zu Berlin statt, in deren Rahmen Historikerinnen und Histo- nachhaltig gesichert werden. riker aus dem In- und Ausland neue Forschungsergebnisse Zum Vierten organisiert das Kolleg regelmäßige »Brown zum Kalten Krieg präsentierten. So diskutierte hier Matthias Bag Breakfasts«, die vor allem Nachwuchswissenschaftlerin- Peter (IfZ Berlin) mit Botschafter Wolfgang Ischinger (dem nen und Nachwuchswissenschaftlern eine Möglichkeit bieten, Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz) und OSZE- ihre Promotions- oder Postdoc-Projekte vor einem kleinen, Botschafter Eberhard Pohl (Wien) über die Bedeutung von fachlich versierten Publikum vorzustellen und zu diskutieren. institutionalisiertem Vertrauen im KSZE-Prozess und in den Das Kolleg begrüßte im akademischen Jahr 2017/18 zwei internationalen Beziehungen der Gegenwart. Stipendiatinnen: Marie-Janine Calic (Professorin für Ost- und Zum Zweiten veranstaltet das Kolleg Buchpräsentationen Südosteuropäische Geschichte an der LMU München) arbei- einschlägiger Neuerscheinungen zur Geschichte des Kalten tet zu Josip Broz Tito und der jugoslawischen Politik »aktiver Krieges. So diskutierten unter anderem im April 2018 die He- friedlicher Koexistenz« im Kalten Krieg. Am Kolleg forschte rausgeber Corine Defrance (CNRS/SIRICE, Paris) und Ulrich zudem Alison Kraft (Nottingham), die sich mit der Geschichte Pfeil (Université de Lorraine, Metz) mit Axel Klausmeier (Di- der internationalen Friedensforschung befasst, nämlich den rektor der Stiftung Berliner Mauer) und Bettina Greiner (Willy- Pugwash Conferences on Science and World Affairs, und hier Brandt-Haus Lübeck) im Berliner Rathaus über die Berliner besonders die deutsch-deutsche Dimension der Friedensfor- Luftbrücke als Erinnerungsort des Kalten Krieges. Im Juni 2018 schung in den Fokus stellt.

berliner kolleg kalter krieg 76

p u b l i k a t i o n e n 5 Publikationen

Mirella Kraska leitet das Redaktionsbüro der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, das Flaggschiff der IfZ-Publikationen. Sie redigiert, koordiniert, organisiert – und sorgt dafür, dass das Heft bei aller Genialität der Autorinnen und Autoren auch pünktlich erscheint. 77

Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte

Herausgebergremium: Zudem feierte Horst Möller im Januar seinen 75. Geburtstag Helmut Altrichter, Horst Möller, Margit Szöllösi-Janze, (vgl. die Würdigung von Andreas Wirsching, in: VfZ 1/2018, S. Andreas Wirsching 161–166). Hermann Graml konnte im November sogar auf 90 Lebensjahre zurückblicken (vgl. Hermann Gramls Erinnerun- Mitherausgeberinnen und Mitherausgeber: gen an die frühen Jahre des IfZ, in: VfZ 2/2019, S. 321–327). Elizabeth Harvey, Hélène Miard-Delacroix, Herfried Münkler, Dass der ehemalige langjährige Chefredakteur der VfZ nur we- nige Wochen später, am 4. Februar, überraschend verstarb, i Alan E. Steinweis f wirft einen Schatten auf den Beginn des Jahres 2019. Die Re- z — Redaktion: daktion verliert mit Hermann Graml einen väterlichen Freund j a Jürgen Zarusky (Chefredakteur), Thomas Schlemmer (stv. und Mentor, dessen Erbe der Zeitschrift Verpflichtung ist. h Das Hauptaugenmerk der Redaktionsarbeit galt 2018 r Chefredakteur), Magnus Brechtken, Johannes Hürter, e Thomas Raithel, Elke Seefried, Petra Weber der Themensuche und der Kontaktaufnahme mit potenziel- s b len neuen Autorinnen und Autoren sowie der Arbeit an den e r Redaktionsbüro: vier Heften, die jeweils termingerecht erschienen sind. Die i VfZ, die sich überwiegend aus der Redaktion angebotenen c Mirella Kraska (Lektorat und Büro) h Barbara Schäffler (VfZ-Online, »sehepunkte«, Veranstaltungen) Manuskripten speisen, publizierten im Berichtszeitraum 16 t Aufsätze und fünf Notizen sowie das zweite Podium Zeitge- 2 0 schichte zum Thema »Wie nah ist uns die Zwischenkriegszeit? 1 8 Mit dem Januar-Heft eröffneten die VfZ ihren 66. Jahrgang – Geschichte und Aktualität demokratischer Staatsgründungen Grund genug für Herausgebergremium und Redaktion, auf die nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland, Österreich, Po- vergangenen 65 Jahre zurückzublicken (»65 Jahre VfZ – Tra- len, Litauen und der Tschechoslowakei«. Ota Konrád (Karls- ditionen und Perspektiven«, in: VfZ 1/2018) und einige Ant- Universität Prag), Ekaterina Makhotina (Rheinische Fried- worten auf die Herausforderungen wissenschaftlichen Publi- rich-Wilhelms-Universität Bonn), Anton Pelinka (Central Euro- zierens im 21. Jahrhundert zu geben. Dies gilt insbesondere pean University Budapest), Thomas Raithel (IfZ) und Krzysz- für die drei miteinander verknüpften Felder Diversifizierung tof Ruchniewicz (Universität Wrocław/Breslau) legten ihre zeitgeschichtlicher Forschung und ihres Publikationsspekt- Standpunkte zunächst im April-Heft dar, um sie dann am 17. rums, Digitalisierung und Open Access sowie der Internati- Mai bei einer Veranstaltung im IfZ München zu diskutieren. onalisierung. Die VfZ setzen in allen Bereichen auf eine Ver- Diese Diskussion ist ausschnitthaft mit einem Video und voll- bindung von Innovation und Tradition. Der Qualitätssicherung ständig als Transkript auf der VfZ-Homepage dokumentiert. dient bereits seit einigen Jahren das Blind-Review-Verfahren, Von den 16 Aufsätzen befassen sich fünf mit der »älteren« das neben die intensive Arbeit von Redaktion und Lektorat ge- Zeitgeschichte vor 1945 und acht mit der »jüngeren« Zeitge- treten ist. Zugleich nutzen die VfZ die Chancen der Digitalisie- schichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Drei Aufsätze waren rung, ohne ihre Risiken zu übersehen, wie sich am Ausbau di- zäsurenübergreifend, beschäftigten sich aber mit dem Na- gitaler Zusatzangebote bei gleichzeitiger Pflege der Zeitschrift tionalsozialismus und seinen Folgen, so dass das Verhältnis als klassisch-analoges Medium ablesen lässt. Ihre Internati- von »älterer« und »jüngerer« Zeitgeschichte fast ausgeglichen onalität zeigen die VfZ vor allem bei Themen und Autorin- ist. Dazu kommen drei ausführliche Notizen, in denen neue nen bzw. Autoren, deren fremdsprachige Texte sorgfältig ins Projekte des IfZ zur Geschichte der Treuhandanstalt, zur Ge- Deutsche übertragen werden. Direkt an den angloamerikani- schichte von Reichsbank und Bundesbank sowie zum Wan- schen Sprachraum wendet sich dagegen seit 2016 das von del der Arbeitswelt seit den 1970er Jahren vorgestellt wurden. der VfZ-Redaktion betreute German Yearbook of Contempo- Das Medienecho auf die Beiträge in den VfZ war auch rary History. 2018 wieder erfreulich; jedes Heft fand in der überregionalen Personell stand das Berichtsjahr im Zeichen der Konti- Presse Resonanz. So griff die »Welt« (9. Januar) Sebastian nuität; Herausgebergremium, Redaktion und Redaktionsbüro Weitkamps Aufsatz über den Prozess gegen einen SS-Offizier blieben unverändert. Hervorzuheben ist jedoch eine ehrenvol- im Jahr 1934 wegen Häftlingsmisshandlungen auf, »Focus« le Berufung: Margit Szöllösi-Janze wurde im Februar Mitglied (20. Mai) und der »Spiegel« (28. Juli) berichteten über die im der wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrats. April-Heft erschienene Studie von Jonas Scherner über »Me-

vierteljahrshefte für zeitgeschichte 78

tallmobilisierung« durch das NS-Regime. Der »Spiegel« (23. Juni) informierte auch über die im Juli-Heft publizierten For- schungsergebnisse von Bastiaan Willems über die Kriegfüh- rung der Wehrmacht in Ostpreußen 1944/45, die »taz« (25. Juni) referierte Malte Königs Beitrag über die Umbenennung der Berliner Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße, die »Süd- deutsche Zeitung« (30. Oktober) schließlich berichtete über Susanna Schrafstetters Rekonstruktion der Erfahrungen nach Italien geflohener Münchner Juden. In Österreich gingen meh- rere Magazine und Zeitungen (»Profil«, 17. September, »Fal- ter«, 17. Oktober, »Die Presse«, 29. Oktober) auf Margit Rei- ters Untersuchungen zum NS-Funktionär Anton Reinthaller p ein, der zu den führenden Mitbegründern der FPÖ gehörte. u Die Zwischenkriegszeit in Deutschland, Österreich, Polen, Litauen und der b Die Homepage der VfZ wird immer mehr zu einem le- Tschechoslowakei stand im Mittelpunkt des VfZ-Podiums 2019. l i bendigen digitalen Begleitmedium der Zeitschrift. Wichtigstes k a Element ist das offene Heftarchiv, in dem mit einer »Moving German Yearbook of Contemporary History t Wall« von fünf Jahren jetzt alle Jahrgänge von 1953 bis 2013 i o im Open Access zugänglich sind und rege genutzt werden. Mit dem Yearbook verfolgen IfZ und VfZ das Ziel, die deutsche n e Die Homepage informiert darüber hinaus über den Inhalt des und die englischsprachige Forschungswelt noch stärker zu n aktuellen und des in Vorbereitung befindlichen Hefts, spiegelt vernetzen. Die jährlich erscheinenden Themenbände werden das Presseecho und liefert weitere Meldungen zum Gesche- von Herausgeberteams betreut, denen in der Regel ein Redak- hen rund um die Zeitschrift, darunter auch Hinweise zu Bei- tionsmitglied der VfZ und ein Vertreter der angelsächsischen trägen mit aktuellen Bezügen. Zeitgeschichtsforschung angehören. Die Bände enthalten ins Zum zwölften Mal fand das Seminar »Schreib-Praxis« Englische übersetzte Aufsätze aus den VfZ sowie kommentie- statt, das die VfZ-Redaktion in Zusammenarbeit mit dem rende Beiträge englischsprachiger Historikerinnen und Histo- Verlag De Gruyter Oldenbourg organisiert. 18 junge Histori- riker und sind konsequent dialogisch angelegt. Band 2 »West kerinnen und Historiker, in der Regel solche, die Qualifizie- Germany, the Global South and the Cold War« – herausgege- rungsarbeiten verfassen, nahmen vom 23. bis 27. Juli an dem ben von Agnes Bresselau von Bressensdorf, Elke Seefried und strukturierten Training für gutes wissenschaftliches Schreiben Christian F. Ostermann – wurde am 5. Juni im Berliner Willy- teil. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber überstieg die Brandt-Forum vorgestellt. Der von Elizabeth Harvey und Jo- Zahl der zur Verfügung stehenden Seminarplätze erneut er- hannes Hürter verantwortete Band 3 »Hitler: New Research« heblich. Neben Jürgen Zarusky, Thomas Schlemmer und dem erschien im August und wurde im Oktober in München prä- ehemaligen VfZ-Chefredakteur Hans Woller wirkten als exter- sentiert. An Band 4 (»Germany and European Integration«), ne Referenten Christian Jostmann (Autor), Rudolf Neumaier den Eva Oberloskamp und Thomas Raithel gemeinsam mit (Süddeutsche Zeitung), Rainer Volk (Südwestrundfunk) und Mark Gilbert (Johns Hopkins University Bologna) herausge- Martin Rethmeier (De Gruyter Oldenbourg) mit. ben, wird ebenso gearbeitet wie an Band 5 (»After . Relaunching Careers in Germany and Austria«).

Sehepunkte

Im Dezember jährte sich die Kooperation zwischen den VfZ und den »sehepunkten« zum 15. Mal: Seit Ende 2003 ar- beitet die Zeitschrift im Auftrag des IfZ eng mit dem großen deutschen Online-Rezensionsjournal für die Geschichtswis- senschaften zusammen. Seit 2005 schlägt sich die Koope- ration in der Zeitschrift nieder: Jedes Heft enthält die Rubrik »Rezensionen online«, aus der zu ersehen ist, welche Bücher in den zurückliegenden drei Monaten besprochen wurden. Wichtigstes Instrument dieser Zusammenarbeit ist ein breites Hermann Graml, langjähriger Chefredakteur der Vierteljahrshefte, Netzwerk aus Fachredakteurinnen und Fachredakteuren, die starb am 4. Februar 2019. Seinen 90. Geburtstag feierte er im IfZ im Kreis seiner ehemaligen Kolleginnen und Kollegen. zumeist dem IfZ angehören und von der VfZ-Redaktion betreut 79 werden. Sie kümmern sich um Akquise und redaktionelle Be- Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, arbeitung von Besprechungen aus ihren jeweiligen Fachgebie- Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg: ten, die vor der Veröffentlichung noch von der VfZ-Chefredak- Frank Bajohr, Axel Drecoll (bis Mai 2018), Johannes Hürter, tion geprüft werden. Die strenge Qualitätskontrolle, die bei den Sven Keller, Andrea Löw, Jürgen Zarusky VfZ Standard ist, gilt so auch für die von der Redaktion betreu- ten Rezensionen der »sehepunkte«. Seit 2003 sind über 2.000 Bundesrepublik Deutschland: Rezensionen zusammengekommen. Das von den VfZ betreute Silke Mende, Thomas Schlemmer, Martina Steber, Netzwerk liefert aktuell rund 70 Prozent der Besprechungen Sebastian Voigt in der Rubrik »Zeitgeschichte«, die zugleich die zahlenmäßig stärkste Kategorie der »sehepunkte« ist. Im Berichtsjahr wur- DDR: den etwa 120 Rezensionen von der VfZ-Redaktion organisiert Dierk Hoffmann, Hermann Wentker und betreut, darunter Gaëlle Fishers Forum »New Research on the Holocaust in Romania«. Am 27. November besprachen i Osteuropa: f Chefredaktion, Spartenredakteure und Peter Helmberger von Andrea Löw, Yuliya von Saal, Jürgen Zarusky z — den »sehepunkten« im IfZ den Stand und weitere Perspekti- j a ven der erfolgreichen Zusammenarbeit. Westeuropa: h Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts betreuen Tim Geiger, Thomas Raithel (bis Sept. 2018), Tim Szatkowski r e folgende Fachgebiete: s b e r i c h t 2 0 1 Schriftenreihen des Instituts 8 für Zeitgeschichte

Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte

Herausgeber: Helmut Altrichter, Horst Möller, Margit Szöllösi-Janze, Andreas Wirsching Band 117: Redaktion: Andreas Eichmüller: Johannes Hürter und Thomas Raithel Die SS in der Bundesrepublik. Debatten und Diskurse über ehemalige SS-Angehörige 1949–1985.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | VI, 320 S.

Band 116: Till Florian Tömmel: Bonn, Jakarta und der Kalte Krieg. Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland gegenüber Indonesien von 1952 bis 1973.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | X, 366 S.

Schriftenreihen des Instituts für Zeitgeschichte 80

German Yearbook of Contemporary History

Band 118: p u Sandra Schmitt: b Das Ringen um das Selbst. l i Volume 3: Schizophrenie in Wissenschaft, Gesellschaft k a Elizabeth Harvey und Johannes Hürter (Hrsg.): und Kultur nach 1945. t Hitler – New Research. Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | VIII, 477 S. i o Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | 241 S. n e n

Quellen und Darstellungen Band 119: zur Zeitgeschichte Bernhard Gotto: Enttäuschung in der Demokratie. Redaktionell zuständig: Erfahrung und Deutung von politischem Christian Hartmann Engagement in der Bundesrepublik Deutschland während der 1970er und 1980er Jahre.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | VII, 402 S.

Band 120: Anna Ullrich: Von »jüdischem Optimismus« und »unausbleiblicher Enttäuschung«. Erwartungsmanagement deutsch- jüdischer Vereine und gesellschaftlicher Band 117: Antisemitismus 1914–1938. Daniela Gasteiger: Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. Kuno von Westarp (1864–1945). | XII, 350 S. Parlamentarismus, Monarchismus und Herrschaftsutopien im deutschen Konservatismus.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | X, 521 S. 81

Zeitgeschichte im Gespräch Diktatoren des 20. Jahrhunderts

Redaktion: Herausgeber: Bernhard Gotto, Michael Schwartz, Thomas Schlemmer, Sebastian Voigt Andreas Wirsching, Hans Woller

i f z — j a h r e Band 3: s Band 26: b Helmut Altrichter: e Riccardo Bavaj und Stalin. r Martina Steber (Hrsg.): i Der Herr des Terrors. c Zivilisatorische Verortungen. h München | C.H. Beck, 2018. | 352 S. t Der »Westen« an der Jahrhundertwende 2 (1880–1930). 0 1 Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 8 2018. | 161 S.

Veröffentlichungen des Zentrums für Holocaust-Studien

Band 27: Elke Seefried und Dierk Hoffmann (Hrsg.): Plan und Planung. Deutsch-deutsche Vorgriffe Georges Bensoussan, Frank Bajohr auf die Zukunft. und Andrea Löw (Hrsg.): Éclairer au pays des coupables. Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | 215 S. La Shoah et l’historiographie allemande 1990–2015. Frank Bajohr und Jürgen Matthäus (Hrsg.): Paris | Centre, 2018. | (Revue d’histoire de la Shoah ; no. 209, octobre 2018) | 716 S. Os diários de . 1934–1944.

Sáo Paulo | Crítica, 2018. | 660 S.

Schriftenreihen des Instituts für Zeitgeschichte 82

Weitere Veröffentlichungen

Annemone Christians: Tinte und Blech. Eine Pilotstudie zu Fritz Beindorff (1860–1944) und den Günther Wagner Pelikan-Werken im Nationalsozialismus. Moritz Fischer: Hannover | Leuenhagen & Paris, Zwangssterilisation und »Euthanasie« p 2018. | 120 S. in Landshut. u b Das Erbgesundheitsgericht Landshut und l die Opfer der nationalsozialistischen i k »Euthanasie«-Morde. a t Landshut | Stadtarchiv, 2018. | (Schriftenreihe des i Stadtarchivs Landshut zur Zeitgeschichte) | 326 S. o n e n

Martina Steber und Bernhard Gotto (Hrsg.): Visions of Community in Nazi Germany. Social Engineering and Private Lives.

Oxford | Oxford University Press, Gregor Hofmann: 2018. | 336 S. Der VfB Stuttgart und der Nationalsozialismus.

Schorndorf | Hofmann-Verlag, 2018. | (Wissenschaftliche Schriftenreihe des Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V.; Band 12) | 181 S.

Nadine Freund: Die Verwaltungsjuristin Theanolte Bähnisch (1899–1973) und der Deutsche Frauenring. Vom reformorientierten Preußen zur bundesdeutschen Westbindung: eine Wirkungsgeschichte. Mathias Irlinger: Bielefeld | transcript, 2018. | 1145 S. Die Versorgung der »Hauptstadt der Bewegung«. Infrastrukturen und Stadtgesellschaft im nationalsozialistischen München.

Göttingen | Wallstein Verlag, 2018. | (München im Nationalsozialismus ; Band 5) | 432 S. 83

Rainer Karlsch, Christian Kleinschmidt und Jörg Lesczenski: Unternehmen Sport.

Die Geschichte von adidas. i f Christian Rau: München | Siedler, Oktober 2018. | 359 S. z — »Nationalbibliothek« im geteilten Land. j a Die Deutsche Bücherei 1945–1990. h r Göttingen | Wallstein Verlag, 2018. | 727 S. e s b e r i c h t 2 Sergej Z. Slutsch und Carola Tischler (Hrsg.): 0 1 Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. 8 Dokumente aus russischen und deutschen Archiven.

München | Oldenbourg, 2019. | Bd. 2,1: Januar 1935–Dezember 1935. – XI, 945 S. | Bd. 2,2: Januar 1936–April 1937, 2019. – V, S. 947-1781.

Andreas Wirsching und Frank Bösch (Hrsg.): Hüter der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus. Andreas Wirsching, Berthold Kohler und Ulrich Wilhelm (Hrsg.): Göttingen | Wallstein Verlag, 2018. | (Veröffentlichungen zur Geschichte der deutschen Innenministerien nach 1945; Weimarer Verhältnisse? Band 1) | 837 S. Historische Lektionen für unsere Demokratie.

Ditzingen | Reclam, 2018. | 119 S.

Schriftenreihen des Instituts für Zeitgeschichte 84

Editionsreihen

Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland Hrsg. im Auftrag des Auswärtigen Amts vom Institut für Zeitgeschichte

Die Verfolgung und Ermordung der Hauptherausgeber: europäischen Juden durch das national- Andreas Wirsching sozialistische Deutschland 1933–1945. Hrsg. im Auftrag des Bundesarchivs, des Mitherausgeber: Instituts für Zeitgeschichte und des Lehrstuhls Hélène Miard-Delacroix und für Neuere und Neueste Geschichte an der Gregor Schöllgen p Albert-Ludwigs-Universität Freiburg von u b Susanne Heim, Ulrich Herbert, Michael Hollmann, l Horst Möller, Dieter Pohl, Sybille Steinbacher, i k Simone Walther-von Jena und Andreas Wirsching. a t i o n e n

1961. 3 Bände

Bearbeitet von Mechthild Lindemann und Christoph Franzen. Band 13: Wissenschaftliche Leiterin: Mariana Hausleitner, Souzana Hazan Ilse Dorothee Pautsch. und Barbara Hutzelmann (Bearb.): Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | CXIX, 2383 S. Slowakei, Rumänien und Bulgarien. Bandkoordination: Ingo Loose.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | 800 S.

Band 16: Andrea Rudorff (Bearb.): Das KZ Auschwitz 1942–1945 und die Zeit der Todesmärsche 1944/45.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2018. | 833 S. 85

Open Access

ie kostenfreie digitale Bereitstellung wissenschaftlicher zipiert, der 2019 ans Netz gehen und im ersten Schritt neben Informationen hat am IfZ eine lange Tradition. Seit 2003 IfZ-Publikationen auch digitalisiertes Archivgut verfügbar ma- Dverantwortet die Redaktion der Vierteljahrshefte für chen soll. Die Verträge mit den kooperierenden Verlagen wer- Zeitgeschichte für das Online-Rezensionsjournal »sehepunk- den so umgestaltet, dass im Regelfall nach Ablauf einer mehr- te«, längst eines der renommiertesten, im Open Access ver- jährigen Frist die Bereitstellung der Publikationen im Open fügbaren Angebote der deutschsprachigen geschichtswissen- Access möglich ist. Über eine Schnittstelle werden die Meta- schaftlichen Fachinformation, den Abschnitt Zeitgeschichte. daten der Publikationen auch an das zentrale Repositorium i f 2007 wurde die Retrodigitalisierung der VfZ abgeschlossen; LeibnizOpen weitergegeben, so dass die Open-Access-Aktivi- z — das offene Heftarchiv stellt seither mit einer Moving Wall von täten des Instituts auch im Kontext der Leibniz-Gemeinschaft j a fünf Jahren zum aktuellen Jahrgang die Hefte im Open Access besser sichtbar werden. h bereit (»grüner Weg«). Seit 2010 ist das Institut mit seinem Im Rahmen des Leibniz-Arbeitskreises Open Access wur- r e Bibliotheksleiter Daniel Schlögl auch im Arbeitskreis Open Ac- de in den vergangenen zwei Jahren an der Konzeption eines s b cess der Leibniz-Gemeinschaft aktiv. Das IfZ-Archiv begann neuen Förderinstruments gearbeitet, das insbesondere den e r zeitgleich mit der Umsetzung seiner Strategie, seine Bestände geisteswissenschaftlichen Disziplinen eine bessere Adaption i im großen Umfang zu digitalisieren und, soweit rechtlich und der wissenschaftspolitischen Richtlinien zur Transformation c h inhaltlich vertretbar, online zugänglich zu machen. Die stra- der Publikationsweisen ermöglichen soll. Gemeinsam mit dem t tegischen Grundsätze des künftigen Publizierens wurden im Institut für Deutsche Sprache (IDS), dem Deutschen Institut 2 0 Berichtsjahr in einer Open-Access-Policy (https://www.ifz-mu- für Erwachsenenbildung (DIE), dem DIPF | Leibniz-Institut für 1 8 enchen.de/das-institut/open-access/) niedergelegt, zu deren Bildungsforschung und Bildungsinformation, dem Germani- Umsetzung und Weiterentwicklung eine institutsinterne Kom- schen Nationalmuseum (GNM), der Technischen Informati- mission – bestehend aus Elke Seefried, Johannes Hürter, Da- onsbibliothek (TIB) und der ZBW – Leibniz-Informationszent- niel Schlögl, Sebastian Voigt und Jürgen Zarusky – einberufen rum Wirtschaft erarbeitete das IfZ einen Antrag zur Einrichtung wurde. Die Funktion des Open-Access-Beauftragten und ers- eines Publikationsfonds in der Leibniz-Gemeinschaft für ge- ten Ansprechpartners am Institut nimmt Daniel Schlögl wahr. nuin im Open Access erscheinende Monografien und Sam- Als Grundlage für die weiteren Aktivitäten wurde in Ko- melbände. Der Fonds wurde durch das Präsidium der Leib- operation mit dem Zentrum für Elektronisches Publizieren niz-Gemeinschaft als Pilotprojekt für zwei Jahre bewilligt und der Bayerischen Staatsbibliothek ein Dokumentenserver kon- wird ab Anfang 2019 für Anträge offen stehen.

Open Access 86

Jahr für Jahr besuchen zahlreiche Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler das IfZ und nutzen die Spezialbestände von Bibliothek und Archiv für ihre Forschungsarbeit. Giles Bennett und Beata Lakeberg kümmern sich darum, dass sich die ausländischen Gäste im Haus schnell heimisch fühlen können.

i n t e r n a t i o n a l e K O O P E R A T I O N E N

6 ionale ionen Internaterat Koop 87

issenschaftliche Forschung und ihr Diskurs sind in- ternational ausgerichtet. Entsprechend kooperiert W das Institut für Zeitgeschichte regelmäßig mit zahl- reichen europäischen und außereuropäischen Institutionen und Partnern, um den Austausch wissenschaftlicher Ideen zu fördern, gemeinsame Forschungsprojekte zu entwickeln, diese voranzutreiben und die Ergebnisse dieser Arbeit global zu ver- breiten. Auch 2018 hat das IfZ seine internationalen Kooperati- onen und Beziehungen weiter gepflegt und neue internationale i f Projekte angestoßen. An den Standorten in München und Ber- z — lin war eine große Anzahl von Gastwissenschaftlerinnen und j a Gastwissenschaftlern zu Besuch und IfZ-Mitarbeiterinnen und h -Mitarbeiter waren im Rahmen von Stipendien, Forschung und r Seit mehr als 20 Jahren arbeiten deutsche und russische Historikerinnen e Lehre an ausländischen Institutionen tätig. und Historiker in einer gemeinsamen Kommission zusammen. s b e r i Sowjetunion 1933–1941« im November im Auswärtigen Amt c h in Berlin vor. Am IfZ ist auch die Redaktion der zweisprachig t erscheinenden »Mitteilungen der Gemeinsamen Kommission 2 Deutsch-russische Zusammenarbeit 0 für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-rus- 1 8 Bereits seit vielen Jahren kooperiert das IfZ mit russischen sischen Beziehungen« angesiedelt, deren achter Band Anfang Wissenschaftseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Or- 2018 erschienen ist. Derzeit laufen die Arbeiten an Band 9. ganisationen. Direktor Andreas Wirsching ist seit 2015 deut- Die Redaktion pflegt außerdem die Homepage der Kommissi- scher Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission für die on (www.deutsch-russische-geschichtskommission.de). Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen, in der Historikerinnen und Historiker aus bei- den Ländern seit 21 Jahren zusammenarbeiten. Yuliya von Zentrum für Holocaust-Studien Saal und Verena Brunel unterstützen ihn als wissenschaftliche Assistenz bei der fachlichen und wissenschaftsorganisatori- Bereits seit dem Beginn des Projekts 2010 ist das Zent- schen Arbeit der Kommission. Im Juli war die Kommission bei rum für Holocaust-Studien am European Holocaust Research ihrer turnusmäßigen Plenarsitzung zu Gast in München. Das Infrastructure (EHRI)-Projekt beteiligt, in dessen Mittelpunkt 6 anschließende wissenschaftliche Kolloquium der Kommission die dauerhafte Vernetzung von Forschungs- und Archivres- ionale stand im Zeichen des 100. Jahrestages der Deutschen Revo- sourcen zur Geschichte des Holocaust steht. Durch die Mit- lution von 1918/19. Auftakt der Tagung war eine Podiumsdis- arbeit an dem von der EU geförderten Projekt ist das Zentrum ionen kussion zum Thema »Moskau, München, Berlin. Der revo- mit 24 Einrichtungen aus 15 europäischen Ländern sowie den Internat lutionäre Umbruch von 1917 bis 1919« in der Katholischen USA und Israel verbunden. Mit der Aufnahme in den Strategie- erat Akademie. Deutsche und russische Experten (Ferdinand Kra- plan (Roadmap) des European Strategic Forum on Research oop mer, Oxana Nagornaja, Alexander Vatlin, Andreas Wirsching Infrastructures (ESFRI) konnte 2018 eine wichtige Weiche für K und Jürgen Zarusky) diskutierten vor einem großen Publikum die Zukunft von EHRI gestellt werden. über die revolutionären Ereignisse in Deutschland und Russ- Das Zentrum war Kooperationspartner und Veranstal- land und deren enge Verflechtung. Am nächsten Tag wurde ter mehrerer internationaler Workshops und Konferenzen. das Kolloquium am Institut für Zeitgeschichte fortgesetzt. Vom 7. bis zum 9. Februar organisierten Gaëlle Fisher und Im Rahmen der deutsch-russischen Zusammenarbeit wer- Caroline Mezger in München den Workshop »The Holocaust den außerdem Akten zur Außenpolitik des Deutschen Reichs in the Borderlands: Interethnic Relations and the Dynamics of und der Sowjetunion in der Zeit zwischen dem Machtantritt der Violence in Occupied Eastern Europe«, auf dem 23 Teilneh- Nationalsozialisten und dem deutschen Angriff auf die UdSSR merinnen und Teilnehmer aus 12 Ländern vortrugen. Zur erschlossen. Die Bearbeiter Carola Tischler und Sergej Slutsch Förderung des Austauschs des wissenschaftlichen Nach- stellten den zweiten Band der Edition »Deutschland und die wuchses zwischen den USA, Israel und Europa reisten ins-

Internationale Kooperationen Die Dokumentation Obersalzberg und das Zentrum für Holocaust-Studien am IfZ waren Mitveranstalter der Tagung »Dark Tourism Sites related to the Holocaust, the Nazi Past and World War II« in Glasgow.

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gesamt fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zentrums German Yearbook of Contemporary History vom 12. bis zum 15. April zur gemeinsam mit dem Strassler Center an der dortigen Clark University und der Hebrew Einen wichtigen Schritt zur Vernetzung insbesondere mit der University of Jerusalem veranstalteten vierten »Interna- englischsprachigen Wissenschaftswelt stellt das 2016 zum tional Graduate Student Conference on Holocaust and ersten Mal erschienene German Yearbook of Contemporary Genocide Studies« in Worcester, Massachusetts. Anfang History dar. Um die Sichtbarkeit deutscher Zeitgeschichts- September 2018 fand an der Central European Universi- forschung und den Transfer wichtiger Forschungsergebnisse ty (CEU) in Budapest ein EHRI-Seminar statt, das Anna in die englischsprachige Welt zu befördern, setzen sich alle Ullrich zusammen mit der Abteilung für Gender Studies der Bände zum einen aus übersetzten Aufsätzen aus den jeweils CEU und dem Centrum Badań nad Zagładą Żydów/Polish Cen- letzten Jahrgängen der renommierten Vierteljahrshefte für ter for Holocaust Research organisierte. Am 21. Oktober trug Zeitgeschichte und zum anderen aus eigens eingeworbenen, Andrea Löw beim traditionellen jährlichen Symposium in Bur- diskursiv-kommentierend angelegten Beiträgen zusammen. i lington an der University of Vermont/USA vor, das gemeinsam Jede Ausgabe ist als themenbezogener Sammelband konzi- n t mit dem dortigen Center for Holocaust Studies ausgerichtet piert, in der Regel verantwortet von mindestens zwei bi-nati- e r wurde. Im Sommersemester organisierte das Zentrum eine onalen Herausgebern. Diese Mischung soll für dynamischen n a Exkursion zu den zentralen Tatorten des Holocaust in Ostpo- Wissenschaftsaustausch sorgen und Diskussionen anstoßen, t len. Im Herbst erschien in Paris unter dem Titel »Éclairer au die wiederum aus dem angloamerikanischen Sprachraum in i o pays des coupables. La Shoah et l’historiographie allemande den deutschen zurückwirken. 2018 erschien der dritte Band: n a 1990–2015« der 209. Band der Zeitschrift »Revue d’Histoi- »Hitler – New Research«, herausgegeben von Johannes Hür- l e re de la Shoah«. Er ist das Ergebnis eines Kooperationspro- ter und Elizabeth Harvey (University of Nottingham). K jekts zwischen dem Zentrum für Holocaust-Studien und dem O O französischen Gedenkort Mémorial de la Shoah und gibt ei- P nen französischsprachigen Überblick über die deutsche Ho- E Internationale Konferenzen R locaust-Historiografie der letzten 25 Jahre. Darüber hinaus A T konnten insgesamt 19 Gastwissenschaftlerinnern und Gast- Auch 2018 war das IfZ Mitveranstalter mehrerer großer in- I O wissenschaftler im Berichtsjahr ihre Forschungen und Disser- ternationaler Konferenzen. Am 19. und 20. April fand die ge- N tationsprojekte am Zentrum vorantreiben. meinsam mit dem Deutschen Historischen Institut London or- E N ganisierte Tagung »Understanding Brexit. Britain and Europe

Elke Seefried, Bernd Greiner, Agnes Bresselau von Bressensdorf in the Twentieth Century« am Institut für Zeitgeschichte in und Bernd Rother (von links nach rechts) stellten im Willy-Brandt-Forum Band 2 des German Yearbook vor. Er trägt den Titel »West Germany, the Global South and the Cold War«. 89

Neubeginn (1920er bis 1970er Jahre)«. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Magnus Brechtken für das IfZ und Albrecht Ritschl für die London School of Economics (zum Projekt s. auch S. XX). In Frankreich ist eine adaptierte Übersetzung der kritischen Edition von Hitlers »Mein Kampf« in Arbeit. Sie wird von einem französischen Historiker-Team unter der Lei- tung von Florent Brayard erstellt. Die Herausgeber der IfZ-Edi- tion Christian Hartmann und Othmar Plöckinger gehören dem wissenschaftlichen Beirat des Projekts an, Andreas Wirsching wird als Mitherausgeber fungieren. Im Rahmen des Programms »Leibniz Beste Köpfe – Junior Research Groups« bewilligte die Leibniz-Gemeinschaft 2018 das neue Forschungsprojekt »›Man hört, man spricht‹: Infor- i f z Das German Yearbook of Contemporary History soll die deutsche und mal Communication and Information ›From Below‹ in Nazi Eu- — die englischsprachige Wissenschaftswelt besser vernetzen. rope« (INFOCOM). Unter der Leitung von Caroline Mezger wird j a das auf fünf Jahre ausgelegte Projekt die Interaktion zwischen h München statt. Sie diskutierte die Brexit-Entscheidung in ei- offizieller, staatlich-gelenkter Kommunikation »von oben« und r e ner weiteren historischen Perspektive und ordnete sie in die der Produktion, Verarbeitung und Interpretation informeller In- s b Geschichte seit 1945 ein. Welche aktuelle Bedeutung dem formationen »von unten« im nationalsozialistischen Deutsch- e r Konferenzthema zukam, zeigte die abendliche Podiumsdis- land und in den von Deutschland besetzten Gebieten Europas i kussion »Brexit. Vergangenheit und Zukunft Großbritanniens untersuchen. Um diese Fragen aus einer multidisziplinären, c h in Europa« in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften: transnationalen und komparativen Perspektive zu erforschen, t Gisela Stuart (Labour), Philip Oltermann (The Guardian), Paul arbeitet das IfZ mit einem prominenten Netzwerk in- und aus- 2 0 Lever (ehemals britischer Botschafter) und Andreas Gestrich ländischer Kooperationspartner zusammen. 1 8 (DHIL) diskutierten unter der Moderation von Andreas Wir- sching (IfZ) über die Gründe für den britischen Ausstieg aus dem Projekt europäischer Integration und wagten einen Blick Netzwerk »International Committee in die Zukunft des Vereinigten Königreichs. of Editors of Diplomatic Documents« Am 29. und 30. April fand an den Universitäten Harvard und Boston das große internationale Symposium »Grappling Im April traf sich in Berlin unter dem Vorsitz von Ilse Dorothee with the Futures« statt. Mehr als 100 Historikerinnen und His- Pautsch das Bureau des Netzwerks »International Committee toriker, Philosophinnen und Philosophen sowie Wissenschafts- of Editors of Diplomatic Documents« zu seiner jährlichen Sit- forscherinnen und -forscher diskutierten über Geschichte, zung. Besprochen wurde die Planung für die 15. Internatio- Konzepte und Methoden der Zukunftsforschung. Das interdis- nale Editorenkonferenz vom 5. bis 7. Juni 2019 in Berlin, der ziplinäre Symposium wurde von mehreren weiteren Institutio- Fortgang der Arbeiten an der Dokumentation »When the Wall nen – darunter dem Institut für Zeitgeschichte – mitorganisiert. came down« (eine Sammlung von Dokumenten verschiede- Elke Seefried war Mitglied des Symposium Committee. Das IfZ ner Staaten zum Umbruch 1989/90), die Gestaltung einer ei- beteiligte sich auch an der »Leibniz Conference on Sustainab- genen Sektion auf dem Internationalen Historikertag 2020 in le Development Goals«. Mehr als 220 Teilnehmende aus Wis- Posen und die Website des Netzwerks (www.diplomatic-do- senschaft, Politik und Gesellschaft diskutierten den Beitrag der cuments.org). Wissenschaft zum Erreichen der 2015 von den Vereinten Nati- onen beschlossenen 17 Nachhaltigkeitsziele in Politik und Ge- sellschaft. Elke Seefried organisierte dort das Panel »Histories Gastwissenschaftlerprogramm des IfZ of Sustainabilities – Past and Present Perspectives«. Im Rahmen von Stipendien des Instituts für Zeitgeschichte und des Zentrums für Holocaust-Studien hatten auch 2018 Internationale Forschungskooperationen wieder viele Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaft- ler aus dem In- und Ausland die Möglichkeit, die renommierte Im Berichtsjahr startete das IfZ das gemeinsam mit der London Infrastruktur des Instituts für einen Forschungsaufenthalt zu School of Economics entwickelte internationale Forschungs- nutzen. Auch am IfZ beschäftigte Wissenschaftlerinnen und projekt »Von der Reichsbank zur Bundesbank: Personen, Ge- Wissenschaftler hielten sich im Rahmen von Stipendien, Leh- nerationen und Konzepte zwischen Tradition, Kontinuität und re und Forschungsaufenthalten im Ausland auf.

Internationale Kooperationen 90

Unsere Gäste in München: Prof. Dr. Gelinada Grinchenko Universität Kharkiv, Kharkiv/Ukraine Anne-Lise Bobeldijk, M. A. NIOD Institute for War, Holocaust and Genocide Studies Dr. Iwona Guść und an der Universität von Amsterdam, Amsterdam/Niederlande Amsterdam/Niederlande Carmel Anna Heeley, M. A. Dr. Mykola Borovyk Leo Baeck Institute at Queen Mary University London, Taras Shevchenko National University of Kyiv, Kiew/Ukraine London/Großbritannien

Dr. Maurice Cottier Dr. Bert Hoppe Universität Bern, Bern/Schweiz Berlin i n t Philipp Dinkelaker, M. A. Dr. Anton Hruboň e r Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Matej Bel Universität, Banská Bystrica/Slovakei n a Universität Berlin, Berlin t i Franziska Anna Karpinski, M. A. o Dr. Anca Filipovici Loughborough University, Loughborough/Großbritannien n a Romanian Institute for Research on National Minorities, l e Cluj-Napoca/Rumänien K O O P E R A T I O N E N

Das wissenschaftliche Kolloquium der deutsch-russischen Historikerkommission im IfZ widmete sich dem 100. Jahrestag der deutschen Revolution von 1918/19. 91

Dr. Robert Knight Unsere Gäste in Berlin: Loughborough University, Loughborough/Großbritannien Prof. Dr. Alexei Filitov Prof. Dr. Janis Mimura Institute of Universal History Moscow, Moskau/Russland Stony Brook University, New York/USA

Prof. Dr. Bob Moore Fellowships des Instituts für Zeitgeschichte beim University of Sheffield, Sheffield/Großbritannien Historischen Kolleg München:

Dr. Denisa Nešťáková Prof. Dr. Monica Rüthers Universität Bratislava, Bratislava/Slowakei Universität Hamburg

i Paula Oppermann, M. A. Prof. Dr. Gabriele Lingelbach f Glasgow University, Glasgow/Großbritannien Universität Kiel z — j a Prof. Dr. Marco Paolino h Università degli Studi della Tuscia, Viterbo/Italien Auslandsaufenthalte von IfZ-Historikerinnen r e und -Historikern: s b Alicja Podbielska, M. A. Dr. Keith Allen e r Clark University, Worcester, Mass./USA Institute of History and Philology, Academia Sinica, i Taipei/Taiwan c h Dr. Lennert Savenije t Radboud University, Nijmegen/Niederlande 2 Dr. Gaëlle Fisher 0 Elie Wiesel National Institute for the Study of the Holocaust 1 8 Craig Sorvillo, M. A. in Romania, Bukarest/Rumänien University of Florida, Gainesville, Florida/USA Pascal Pawlitta, M. A. Prof. Dr. Gerald Steinacher Archivaufenthalte in der USA (U.S. National Archives at Col- University of Nebraska, Licoln/USA lege Park, MD; Seeley G. Mudd Manuscript Library, Princeton University; United Nations Archives, New York City, NY; George Dr. Mathew Turner Bush Presidential Library, College Station, TX; Ronald Reagan School of Humanities and Social Sciences, Faculty of Arts Presidential Library, Simi Valley, CA) sowie Center for German and Education, Deakin University, Melbourne/Australien and European Studies, University of Minnesota, Twin Cities, Minneapolis and Saint Paul, Minnesota/USA Prof. Dr. Oswald Überegger Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte, Christian Schmittwilken, M. A. Freie Universität Bozen, Bozen/Italien DHI Moskau, Moskau/Russland

Dr. Daniel Uziel Prof. Dr. Michael Schwartz Yad Vashem/Bar-Ilan University, Jerusalem/Israel Munk School for Global Affairs der University of Toronto, Toronto/Kanada Prof. Dr. Angel Valdez Estrada Universidad de San Carlos de Guatemala, PD Dr. Martina Steber Guatemala-Stadt/Guatemala Centre Canadien d’Études Allemandes et Européennes and der Université des Montréal, Montréal/Kanada Prof. Dr. Christopher Young University of Cambridge, Cambridge/Großbritannien Max Trecker, M. A. CEU Budapest, Budapest/Ungarn

Prof. Dr. Andreas Wirsching LabEx »Ecrire une histoire nouvelle de l’Europe« (EHNE) der Sorbonne Université, Paris/Frankreich

Internationale Kooperationen 92

f ö r d e r u n g d e s w i s s e n s c h a f t l i c h e n n a c 7 h w u Förderung des c h s wissenschaftlichen e s Nachwuchses

Mario Boccia, Manuela Rienks und Malte Müller verfassen ihre Dissertationen im Projekt »Wandel der Arbeitswelt«. Sie gehören damit zur stetig wachsenden Zahl von Dokto- randinnen und Doktoranden am IfZ. 93

eitziele des Instituts für Zeitgeschichte sind exzellente Exzellenter Nachwuchs Forschung und wissenschaftliche Innovation. Innova- L tive Forschung bedarf der ständigen Herausforderung Aus den IfZ-Projekten entstehen exzellente Forschungsarbei- durch neue Ideen, Konzepte und Methoden, wobei Anregun- ten. Im November 2018 erhielt der IfZ-Historiker Carlos A. gen hierfür regelmäßig aus dem kreativen Diskurs zwischen Haas aus den Händen von Präsident Matthias Kleiner den den Wissenschaftsgenerationen entstehen. Das Institut für Leibniz-Promotionspreis in der Kategorie Geistes- und Sozi- Zeitgeschichte widmet sich daher dem Austausch zwischen alwissenschaften. Der Promotionspreis der Leibniz-Gemein- etablierten und jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissen- schaft wird jährlich für die besten Doktorarbeiten aus Leib- schaftlern und engagiert sich intensiv bei der Förderung des niz-Instituten vergeben. Die Leibniz-Gemeinschaft würdigte wissenschaftlichen Nachwuchses. Charakteristisch für die damit Carlos A. Haas‹ herausragende Doktorarbeit »Das Pri- Nachwuchsförderung am IfZ ist die forschungszentrierte Qua- vate im Getto. Transformationen jüdischen privaten Lebens lifikation. Das Spektrum reicht von Abschlussarbeiten, die im in den Gettos von Warschau, Litzmannstadt, Tomaschow und Institut angeregt, begleitet und betreut werden, über Disserta- Petrikau 1939–1944«. In dieser Arbeit, die im IfZ-Projekt »Das i f tionen bis hin zu Habilitationsschriften. Junge Wissenschaft- Private im Nationalsozialismus« entstanden ist, untersucht z — lerinnen und Wissenschaftler erhalten die Möglichkeit, inner- Carlos A. Haas den Wandel, dem das private Leben jüdischer j a halb eines Teams, unter sehr guten Arbeitsbedingungen und Gettobewohner im von Deutschland besetzten Polen während h unter der Leitung erfahrener Kolleginnen und Kollegen eigene des Zweiten Weltkriegs unterlag. r e Qualifikationsschriften zu erstellen. Seit 2016 ist die Gruppe s b der Doktorandinnen und Doktoranden durch gewählte Spre- e r cherinnen und Sprecher im IfZ repräsentiert. Verbindung zu den Universitäten i c h Die Verbindung zwischen dem Institut für Zeitgeschichte und t den Universitäten wird vor allem durch die vierzehn habilitier- 2 0 ten IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler sicherge- 1 8 Rasanter Anstieg stellt, die die Nachwuchskräfte betreuen. Die Professorinnen der Promotionsstellen im IfZ und Professoren, Privatdozentinnen und Privatdozenten aus dem Institut lehren an den Universitäten Augsburg, Chemnitz, Die meisten am IfZ beschäftigten Doktorandinnen und Dokto- Mainz, München, Münster, Potsdam und Tübingen; hinzu randen forschen im Rahmen von drittmittelfinanzierten Pro- kommen Lehraufträge an weiteren Universitäten. Aus dieser jekten. Diese Stellen werden grundsätzlich mit dreijähriger Lehrtätigkeit ist ein Netzwerk entstanden, von dem das Institut Laufzeit ausgeschrieben. Die Attraktivität des Instituts für den ebenso profitiert wie die Universitäten und ihre Studierenden. wissenschaftlichen Nachwuchs zeigt sich auch daran, dass So betreuten und begutachteten die IfZ-Wissenschaftlerinnen sich auf diese Stellen – die öffentlich annonciert werden – oft und -Wissenschaftler im Jahr 2018 14 Bachelorarbeiten, 23 weit mehr als 30 Graduierte aus dem Bundesgebiet und dem Master- bzw. Zulassungsarbeiten und elf abgeschlossene Dis- europäischen Ausland bewerben. Über die Projektstellen hi- sertationen. naus betreuen habilitierte IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wis- senschaftler eigene Doktorandinnen und Doktoranden. Diese werden über die Betreuung mit dem Institut assoziiert, und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses – Statistik viele assoziierte Doktorandinnen und Doktoranden, die über Zahl der am IfZ beschäftigten Doktorandinnen ein Stipendium verfügen, erhalten eine Stelle als wissenschaft- und Doktoranden liche Hilfskraft. Damit wird eine ungefähre Äquivalenz zwi- schen Projektstellen und Stipendien hergestellt. Die Zahl der 2015: 11 Promotionsprojekte im IfZ ist in den letzten Jahren rasant ge- stiegen. Waren 2016 zehn und 2017 23 Doktorandinnen und 2016: 10 Doktoranden im IfZ vertraglich beschäftigt, so sind es 2018 insgesamt 26. Hinzu kommen die assoziierten Promotionspro- 2017: 23 jekte, so dass inzwischen 50 Doktorandinnen und Doktoran- den (angestellt oder assoziiert) von IfZ-Wissenschaftlerinnen 2018: 26 und -Wissenschaftlern betreut werden.

FÖRDERUNG des wissenschaftlichen NACHWUCHSes 94

Strukturierte Promotionsförderung Fester Bestandteil in der Nachwuchsförderung des IfZ ist ferner das IfZ-Oberseminar, das allen im Institut tätigen oder Das IfZ engagiert sich weiterhin stark in den Programmen von IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern betreu- strukturierter Promotionsförderung. Nach dem Abschluss der ten Doktorandinnen und Doktoranden sowie Verfasserinnen Leibniz Graduate School »Enttäuschung im 20. Jahrhundert. und Verfassern von Master- und Staatsexamensarbeiten of- Utopieverlust, Verweigerung, Neuverhandlung« startete 2017 fensteht. Es bietet die Möglichkeit, laufende Qualifizierungs- nach ähnlichem Muster das Graduiertenkolleg »Soziale Fol- arbeiten zu diskutieren und theoretisch-methodische Fragen gen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 20. der Geschichtswissenschaft zu besprechen. Das Obersemi- Jahrhunderts«, welches das IfZ mit dem Zentrum für Zeithis- nar wird von Thomas Raithel, Thomas Schlemmer, Elke See- torische Forschung und dem Institut für Soziale Bewegungen fried oder Andreas Wirsching geleitet und findet vierzehntä- (Bochum) organisiert. Gefördert wird dieses Graduiertenkolleg gig dreistündig statt. Da es seit 2014 als Lehrveranstaltung an von der Hans-Böckler-Stiftung. Am IfZ sind der Postdoktorand der LMU firmiert, trägt es auch zur engeren Verzahnung von f – und Koordinator – des Graduiertenkollegs sowie drei Dokto- IfZ und LMU bei. ö r randinnen und Doktoranden tätig. Auch dieses Graduierten- Ein Highlight der strukturierten Nachwuchsförderung des d e kolleg unterstützt mit Seminaren und Archivkursen gezielt die IfZ ist das Seminar »Schreib-Praxis«, das seit 2007 jährlich r u Entwicklung von Kompetenzen seiner Mitglieder. im Kloster Aldersbach in Niederbayern tagt und federführend n Hinzu kommen weitere Instrumente der strukturierten von der Redaktion der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte or- g d Promotionsförderung. Seit 2012 ist das IfZ Teil eines überre- ganisiert wird. Unter der Anleitung erfahrener Autoren haben e gionalen Netzwerks, das die Doktorandinnen und Doktoran- junge Historikerinnen und Historiker die Möglichkeit, die Re- s w den des IfZ und die Assoziierten in einen intensiveren Aus- geln guten wissenschaftlichen Schreibens zu erlernen und in i tausch mit dem Nachwuchs anderer Universitäten bringt. schreibpraktischen Einheiten anzuwenden. Im Juli nahmen s s Dieses Netzwerk besteht neben dem IfZ aus den Lehrstüh- 18 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissen- e n len für Neuere und Neueste Geschichte an den Universitäten schaftler an der zwölften Aldersbacher »Schreib-Praxis« teil, s c Bonn (Joachim Scholtyseck) und Mainz (Andreas Rödder) so- die damit auch zu einem wichtigen Multiplikator für die Arbeit h wie der Sorbonne Université (Hélène Miard-Delacroix). Vom des Instituts geworden ist. a f 11. bis 13. Juli fand der Doktorandentag an der Sorbonne t l Université in Paris statt. In der Pariser Sorbonne Université traf sich das Netzwerk der IfZ-Doktorandinnen i und -Doktoranden mit dem Wissenschaftsnachwuchs der Universitäten Bonn, c h Mainz und der Sorbonne. e n n a c h w u c h s e s 95

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 Beim ersten Doktorandentag im IfZ tauschten sich junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 8 mit den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen über ihre Dissertationsprojekte aus.

Erster Doktorandentag am IfZ haben und nun ein Postdoc-Projekt vorbereiten. Promovierte können eine Anschlussfinanzierung von bis zu zwei Jahren er- Im Oktober 2018 fand der erste Doktorandentag des IfZ statt. halten, um ein Exposé zu erstellen oder sich um Postdoc- bzw. In diesem Rahmen diskutierten die IfZ-Promovenden ihre Dis- Habilitationsstellen zu bewerben. Darüber hinaus erhält jeder sertationsprojekte in Einzelgesprächen mit Wissenschaftlerin- Habilitand die Möglichkeit, eine große internationale Konfe- nen und Wissenschaftlern des Hauses. Dieses Format, von renz im IfZ zu organisieren. Das IfZ stellt die Infrastruktur zur den Doktorandinnen und Doktoranden (bzw. den Sprecherin- Verfügung und trägt einen Teil der Kosten, um eine Vernet- nen) selbst erdacht und organisiert, wurde von der Instituts- zung des Nachwuchses mit der internationalen Forschung zu leitung ausdrücklich unterstützt. Viele Wissenschaftlerinnen fördern. Zudem bietet das IfZ externen Postdocs Fellowships und Wissenschaftler nutzten die Möglichkeit, intensiver mit und Arbeitsplätze, um in München oder Berlin als Gastwis- dem IfZ-Nachwuchs ins Gespräch zu kommen, und damit er- senschaftler zu forschen. Im Jahr 2018 hat das IfZ erneut ei- wies sich der Doktorandentag erfolgreich als Format des re- ne Habilitation zu verzeichnen: Silke Mende habilitierte sich gen wissenschaftlichen Austauschs. Eine Wiederholung des erfolgreich an der Universität Tübingen. Doktorandentages im Jahr 2019 ist geplant. Grundsätzlich ist es dem IfZ wichtig, den Nachwuchs bei der Einwerbung von Stipendien, der Erweiterung wissen- schaftspraktischer Fertigkeiten in Forschung und Lehre sowie der Karriereplanung zu unterstützen. Auch deshalb ist Elke Förderung von Postdoktorandinnen Seefried seit 2014 feste Ansprechpartnerin für den IfZ-Nach- und -doktoranden wuchs.

Schließlich fördert das IfZ gezielt Postdoktorandinnen und Postdoktoranden auf einem möglichen Weg zur Habilitation. Regelmäßig werden aus dem Kernhaushalt Überbrückungs- stellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler finan- ziert, die ihre Promotion mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen

FÖRDERUNG des wissenschaftlichen NACHWUCHSes 96

c h a n c e n g l e i c h h e i t Chancen8 gleichhei t

Eigentlich sind Frauen am IfZ schon längst in der Mehrheit. Einiges an Arbeit braucht es allerdings noch, bis auch in den Führungspositionen eine gerechte Teilhabe von Männern und Frauen sichergestellt ist. Anna Ullrich, die Gleichstellungsbeauftragte, beglei- tet diesen Prozess ebenso engagiert wie hartnäckig. 97

i f z — j a h ie Verwirklichung der Geschlechtergerechtigkeit stellt vereinbart, mit denen sich das Institut dem Ziel der Geschlech- r e für das Institut für Zeitgeschichte eine zentrale Quer- terparität in allen Eingruppierungsstufen deutlich annähert. s b schnittsaufgabe dar, die sich auf sämtliche Arbeits- Bereits im Jahr 2014 kam das Institut diesem ehrgeizigen Ziel e D r bereiche erstreckt. Die Institutsleitung hat sich in enger Ab- einen wichtigen Schritt näher, als Elke Seefried auf die Stelle i stimmung mit der Gleichstellungsbeauftragten und dem der Zweiten Stellvertretenden Direktorin berufen wurde. Hier- c h Betriebsrat spezifische Ziele gesetzt, die im Gleichstellungs- durch wurde auf der stellvertretenden Leitungsebene eine Pa- t plan 2016 festgeschrieben wurden. Eine Reihe von Maßnah- rität im Geschlechterverhältnis hergestellt. 2 0 men wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Ebenfalls im Jahr Zweitens definiert der IfZ-Gleichstellungsplan als ein 1 8 2016 wurde das Institut für seine Gleichstellungsarbeit mit Kernziel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter zu dem Total E-Quality-Prädikat ausgezeichnet. Dieses Prädikat verbessern. Das seit 2012 geltende neue IfZ-Arbeitszeitmo- wird an Institutionen und Unternehmen vergeben, die sich er- dell (Gleitzeit und Vertrauensarbeitszeit) schuf hierfür wichti- folgreich für die Chancengleichheit von Frauen und Männern ge Grundlagen, die einer verstärkten Flexibilisierung dienen. im Beruf einsetzen und diese nachhaltig in ihrer Personal- und Seit 2016 finden Sitzungstermine bevorzugt zu familien- Organisationspolitik verankern. freundlichen Zeiten (also vormittags) statt. Drittens widmet die IfZ-Gleichstellung der spezifischen Förderung von Post- doktorandinnen besonderes Augenmerk. Die Direktion for- dert deshalb qualifizierte Postdoktorandinnen nachdrücklich auf, sich für Mentoring-Programme zu bewerben. Im Jahr 2017/18 nahm mit Agnes Bresselau von Bressensdorf erneut Karriere mit dem Kaskadenmodell eine IfZ-Wissenschaftlerin am Mentoring-Programm der Leib- niz-Gemeinschaft teil. Das IfZ verfolgt erstens das Ziel, ein ausgewogenes Geschlech- Die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten ist ein wich- terverhältnis auf allen Karrierestufen zu erreichen. Im Gleich- tiger Motor für die weitere Stärkung der Gleichstellung im stellungsplan verankert ist das sogenannte Kaskadenmodell. IfZ. Seit die Position der Gleichstellungsbeauftragten und ih- Eine entsprechende Stellenflexibilität vorausgesetzt, soll im rer Stellvertreterin 2004 geschaffen wurde, hat sie die Wahr- wissenschaftlichen Bereich auf jeder Hierarchieebene der nehmung der Gleichstellungsarbeit im Haus kontinuierlich Frauenanteil erreicht werden, der bereits auf der jeweils dar- verstärken können. Seit 2016 verfügt die Gleichstellungsbe- unter gelegenen Ebene besteht. Im Berichtsjahr wurden mit auftragte über ein eigenes Budget und wird durch eine stu- der Zustimmung des Stiftungsrats neue Zielquoten bis 2025 dentische Hilfskraft in ihrer Arbeit unterstützt.

CHANCENGLEICHHEIT 98

Neuwahl der Gleichstellungsbeauftragten

Nachdem die vormalige Gleichstellungsbeauftragte Sylvia Ne- Zahlreiche Anregungen aus den Frauenversammlun- cker zum 1. Januar eine neue Stelle an der University of Not- gen konnten in mittlerweile institutionalisierten Arbeitskrei- tingham angenommen hatte, fungierte ihre Stellvertreterin sen vertieft besprochen werden. Am 14. November traf sich Anna Ullrich bis zur Neuwahl als kommissarische Gleichstel- der AK zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in München. lungsbeauftragte. Am 3. Mai fand eine Neuwahl statt, die von Hier wurden unter anderem Ideen für ein Informationspapier einem neuberufenen Wahlvorstand (Anna-Raphaela Schmitz, zu Mutterschutz und Elternzeit zusammengetragen, das ab Eva Oberloskamp und Franziska Walter) durchgeführt wurde. 2019 sämtlichen Beschäftigten des IfZ zur Verfügung stehen Anna Ullrich wurde als Gleichstellungsbeauftragte bestätigt, wird. Für die geplante Überarbeitung des Gleichstellungsplans die Position der Stellvertreterin bekleidet nun Mirella Kras- wurden am 21. November im Rahmen eines Arbeitskreises ka. In den Berliner IfZ-Abteilungen agieren Heike Amos (For- in München Anregungen und Wünsche gesammelt. Heike c schungsabteilung Berlin) und Daniela Taschler (Abteilung Amos vermittelte und vertrat als Vertrauensfrau die Anliegen h a Auswärtiges Amt) weiterhin als Vertrauensfrauen. und Ideen der Mitarbeiterinnen der Berliner Abteilungen. Die n c Nach der Wahl fand am 19. Juni eine Frauenversamm- Gleichstellungsbeauftragte tauschte sich nicht nur regelmäßig e n lung in München statt, bei der Anna Ullrich und Mirella Kraska mit dem Betriebsrat in München aus, sondern war auch an g ihre Ideen und Pläne zur Beförderung der Chancengleichheit der Konzeption der Gefährdungsbeurteilung psychischer Be- l e und Geschlechtergerechtigkeit innerhalb des Instituts eben- lastungen am Arbeitsplatz beteiligt. i c so wie zur Verbesserung bei der Vereinbarkeit von Familie h h und Beruf vorstellten. Am 10. September luden die Gleich- e stellungsbeauftragte und ihre Stellvertreterin die Kolleginnen i t in Berlin ebenfalls zu einer Frauenversammlung in die Räume der IfZ-Abteilung im Auswärtigen Amt ein.

Am 3. Mai fand die Neuwahl der Gleichstellungsbeauftragten statt. 99

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 8

Für eine Woche während der großen Ferien öffnete das IfZ-Sommercamp. So konnten Eltern Betreuungsengpässe umgehen und der Nachwuchs den Seminarraum des IfZ auf seine Spieltauglichkeit testen. In zweiter Reihe Betreuerin Nina Opfer, Gleichstellungsbeauftragte Anna Ullrich und deren Stellvertreterin Mirella Kraska.

Spielen, während Mutti forscht

Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass es 2018 zu ei- und sich über die Arbeit der Gleichstellung in den verschiede- ner wiederholten Auflage des IfZ-Sommercamps kam. Für ei- nen Instituten auszutauschen. Die Vernetzung innerhalb der ne Woche während der Ferien wurden insgesamt fünf Kinder Münchener Leibniz-Institute konnte durch Treffen der Be- von vier IfZ-MitarbeiterInnen im Haus pädagogisch betreut. triebs-und Personalräte und der Gleichstellungsbeauftragten Während die Kinder malten, bastelten, planschten und spiel- im Herbst zusätzlich befördert werden. ten, war es den Eltern möglich, an ihren jeweiligen Projekten weiterzuarbeiten und mögliche Betreuungsengpässe während der Ferienschließzeiten von Kitas und Grundschulen zumin- dest partiell zu umgehen. Während die Gleichstellungsbeauf- tragte und ihre Stellvertreterin die zentrale Organisation des Sommercamps übernommen hatten, wurden sie bei der er- folgreichen Durchführung von zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt. Auch in der Leibniz-Gemeinschaft setzte die Gleichstel- lungsbeauftragte ihr Engagement fort. Im März nahm Anna Ullrich an der Jahrestagung Chancengleichheit teil. Im No- vember nutzten Anna Ullrich und Mirella Kraska das 7. Ver- netzungstreffen der Gleichstellungsbeauftragten der Sektion A in Kiel, um sich den Kolleginnen im Netzwerk vorzustellen

CHANCENGLEICHHEIT 100

ö f f e n t l i c h k e i t s a r b e 9 i t Öffentlichkeits- u n d arbeit v e r a n s t a l t u n g e n

Die drei von der Pressestelle: Simone Paulmichl, Kerstin Schwenke und Kristina Milz sind Ansprech- partnerinnen für die Medien und kümmern sich um alles, was das IfZ ins Licht der Öffentlichkeit rückt. 101

i f z — j a h Forschung – Debatte – Wissenstransfer«: Unter sen oder die Einordnung tagesaktueller Ereignisse durch die r e diesem Leitmotiv ist das IfZ mit seiner vielfältigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfZ geht. s b Forschungstätigkeit auch eine gefragte Adresse für Von der Revolution 1918 über die Studentenunruhen von e r Medien, Politik, Kultur, Bildungseinrichtungen und vielen inter- 1968 bis hin zu den Novemberpogromen des Jahres 1938 i essierten Bürgerinnen und Bürgern. Als Schnittstelle zwischen reichte der Reigen an historischen Gedenkereignissen, die c h dem Institut und der Öffentlichkeit fungiert die Stabsstelle Pres- sich 2018 jährten und das IfZ für die Medien zur begehrten t » 2 se- und Öffentlichkeitsarbeit. Ihre Aufgabe ist es, aktiv über die Anlaufstelle für historische Expertise machten. Angeregt durch 0 Arbeit des Instituts an allen seinen Standorten zu informieren die erfolgreiche TV-Serie »Babylon Berlin« rückte auch die Zeit 1 8 und dazu die unterschiedlichsten Kommunikationskanäle von der Weimarer Republik verstärkt ins öffentliche Interesse und der klassischen Pressemitteilung über den Webauftritt bis hin sorgte für zahlreiche Interviewanfragen nach etwaigen Paralle- zu öffentlichen Veranstaltungsformaten zu bedienen. Gleich- len zu Krisenphänomenen der Gegenwart. Im Oktober und den zeitig ist das Team der Öffentlichkeitsarbeit erster Kontakt für Wochen davor lieferte schließlich die bayerische Landtagswahl Medienanfragen, wenn es um zeithistorisches Hintergrundwis- weiteren Bedarf nach zeitgeschichtlicher Kommentierung.

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ö f f e n t l i c h k e i t s a r b Mehr als 300 Gäste verfolgten die Podiumsdiskussion zum Thema „Brexit“ e in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. i t u n d v e r Medienfortbildung a n für Historikerinnen und Historiker Digitalisierung und Datensicherheit s t a Um die Historikerinnen und Historiker des Hauses bei diesen Viel Arbeitszeit hinter den Kulissen kostete im Berichtsjahr die l t vielfältigen Anfragen zu unterstützen, bot die Pressestelle des Einführung der Europäischen Datenschutzgrundverordnung u n IfZ erstmals Medienfortbildungen an. In zwei Workshops für (DSGVO). Zusätzlich zur ausgesprochen hilfreichen Unter- g die Forschungsabteilungen in München (Mai) und Berlin (No- stützung durch die IfZ-Datenschutzbeauftragte Cathrin Her- e n vember) konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- mann nahm die Leiterin der Stabsstelle Presse- und Öffent- ler einen Einblick in journalistisches Arbeiten gewinnen und lichkeitsarbeit an DSGVO-Informationsveranstaltungen der ihr Know-how für Radiointerviews, TV-Statements und sonsti- Leibniz-Gemeinschaft und des Bayerischen Journalistenver- ge Fragen im Umgang mit Medien erweitern. Die Workshops bandes teil. Angepasst wurden in der täglichen Arbeit insbe- sollen 2019 auch für die Kolleginnen und Kollegen der Do- sondere der Bezug des Newsletters, der Datenschutz auf der kumentation Obersalzberg und der Abteilung im Auswärtigen Homepage und der Umgang mit Bildaufnahmen auf öffentli- Amt durchgeführt werden. chen Veranstaltungen. Umfangreich gestalteten sich darüber Rechtzeitig zur international besetzten »Brexit«-Konferenz hinaus ab September die Nacharbeiten, die die technische des IfZ legte die Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Aufrüstung der Homepage auf eine neue Typo3-Version nach im April eine englischsprachige Fassung des IfZ-Selbstdarstel- sich zogen. Dies betraf alle Mitglieder des Online-Redakti- lungsflyers auf. In einem intensiven Prozess weiterentwickelt onsteams, die sich in die neuen Funktionalitäten des Cont- wurde darüber hinaus das Logo des Instituts: Um die Zugehö- ent-Managment-Systems einarbeiten mussten, insbesondere rigkeit des IfZ zur Leibniz-Gemeinschaft sichtbarer zu machen aber Matthias Bornschlegel, der die technischen Feinarbeiten und auch die internationale Ausrichtung zu unterstreichen, des Updates übernahm. Sichtbar sollen diese in erster Linie wird das bisherige Logo durch den Zusatz »Leibniz Institute for sicherheitsrelevanten Hintergrundarbeiten nun im kommen- Contemporary History« ergänzt. Die Umstellung aller Präsen- den Jahr werden: Dann kann die Webpräsenz des IfZ auch für tationsmedien, der Homepage und der Geschäftsausstattung die mobile Ansicht in Smartphones und Tablet-PCs optimiert soll im Frühjahr 2019 erfolgen. werden. 103

Im Dezember schließlich war die IfZ-Stabsstelle Pres- se- und Öffentlichkeitsarbeit Gastgeberin des 13. Treffens der Pressereferenten/innen der Münchner Wissenschaftsein- richtungen. In diesem Netzwerk aus PR-Verantwortlichen der unterschiedlichsten Forschungsinstitutionen, Hochschulen und Wissenschaftszentren werden reihum Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen zu aktuellen Fragen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit angeboten. Die Veranstaltung im IfZ befasste sich mit den Möglichkeiten, die Twitter für die Wis- senschaftskommunikation bietet.

Wissenstransfer in Öffentlichkeit i f und Fachwissenschaft z — j a Eine weitere Aufgabe der Stabsstelle Presse- und Öffentlich- h keitsarbeit ist die Koordination des zweimal jährlich erscheinen- r e den gedruckten Veranstaltungsprogramms für alle IfZ-Stand- s b orte und die organisatorische Betreuung der öffentlichen e r Abendveranstaltungen in München. Auf besonderes Publi- i kumsinteresse stieß im Berichtsjahr eine Podiumsdiskussion c h zum aktuellen Brennpunktthema »Brexit« in Kooperation mit t der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, die mehr als 2 0 300 Zuhörerinnen und Zuhörer in den Plenarsaal der Akade- 1 8 mie lockte. Ähnlich gut besucht war eine Abendveranstaltung in Kooperation mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt Die Pressereferentinnen und -referenten von Münchner Wissenschafts- einrichtungen trafen sich im IfZ zum Twitter-Workshop. München und der Katholischen Akademie Bayern: Anlässlich der Jahrestagung der deutsch-russischen Historikerkommis- sion lud das IfZ zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion über Vom Parlamentarismus in Europa über die transnationalen Be- die Revolution von 1918/1919 ein und bot so die Möglichkeit, ziehungen zwischen Zentralamerika und Westeuropa bis hin die historischen Ereignisse in Bayern gemeinsam mit russi- zu den Intellektuellen der 1970er Jahre reichten die Themen, schen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auch aus in denen sich IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler transnationaler Perspektive zu beleuchten. Publikumsmagnet intensiv mit Fachkolleginnen und –Kollegen austauschten. In in Berlin wiederum war eine ebenfalls in Kooperation mit der diesem Sinne trug das Institut auch in diesem Jahr wieder mit Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren großem Engagement zum Deutschen Historikertag in Müns- Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen durchge- ter bei: Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler führte Abendveranstaltung im Auswärtigen Amt in Berlin, bei hatten eigene Sektionen angemeldet oder beteiligten sich als der Band 2 der deutsch-sowjetischen Aktenedition vorgestellt Expertinnen und Experten am Konferenzprogramm. wurde. Neben vielen weiteren Vorträgen, Buchpräsentationen und abendlichen Podiumsdiskussionen an allen IfZ-Standor- Die Liste auf den folgenden Seiten gibt einen Überblick über ten zeigte sich die wissenschaftliche Dynamik des Instituts im die Veranstaltungsaktivitäten am IfZ. Berichtsjahr insbesondere in einer Vielzahl von Workshops:

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Veranstaltungen 2018

JANUAR 16. Vortrag: Falsche Worte? Tätersprache und Perspektive 11. im Umgang mit der Shoah (ZfHS/LMU-Kolloquium Podiumsdiskussion: Institutionalisiertes Vertrauen: »The Holocaust and its Contexts«), LMU München Der KSZE-Prozess (Ringvorlesung »Vertrauen als Ressource Raphael Utz (Imre Kertesz Kolleg Jena) internationaler Politik« des Berliner Kollegs Kalter Krieg), Humboldt-Universität zu Berlin 24. Wolfgang Ischinger (Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonfe- Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Widerstand als ö renz) | Matthias Peter (IfZ) | Eberhard Pohl (Leiter der Ständigen Herausforderung, Verpflichtung und Last. Der Schriftsteller f Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der OSZE, Wien) | f Günther Weisenborn und die »Rote Kapelle«, IfZ München e Moderation: Bernd Greiner (Berliner Kolleg Kalter Krieg) n Gerhard Sälter (Unabhängige Historikerkommission zur Erfor- t schung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes) | l 12. i Christian Weisenborn (Herausgeber) | Hans Woller (Herausgeber) | c Festveranstaltung: 75. Geburtstag von Horst Möller, Moderation: Jürgen Zarusky (Chefredakteur der Vierteljahrshefte h für Zeitgeschichte) k Direktor des IfZ a.D., IfZ München e i Jan Philipp Reemtsma (Vorstand der Hamburger Stiftung t zur Förderung von Wissenschaft und Kunst) | Wolfram Pyta 24. s (Universität Stuttgart) | Hélène Miard-Delacroix (Université Paris- a Buchpräsentation: Die Verfolgung und Ermordung der r Sorbonne) | Edmund Stoiber (Bayerischer Ministerpräsident a. D.) | b Alexander Tschubarjan (Institut für Weltgeschichte der Russi- europäischen Juden durch das nationalsozialistische e schen Akademie der Wissenschaften / russischer Co-Vorsitzender Deutschland 1933–1945: Band 13, Goethe-Universität i der deutsch-russischen Historikerkommission) | Georg Brun t Frankfurt am Main (Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, u n Wissenschaft und Kunst) | Begrüßung und Moderation: Barbara Hutzelmann (Bearbeiterin) | Souzana Hazan (Bear- d Andreas Wirsching (IfZ) beiterin) | Moderation: Joachim von Puttkamer v (Imre Kertész Kolleg Jena) e r a n s t a l t u n g e n

Lutz Maekes Buch über die DDR und die PLO stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung im Willy-Brandt-Forum Berlin. 105

25. Vortrag: Tito und die Politik »aktiver friedlicher Koexistenz« im Kalten Krieg (Ringvorlesung »Vertrauen als Ressource internationaler Politik« des Berliner Kollegs Kalter Krieg), Humboldt-Universität zu Berlin

Marie-Janine Calic (Ludwig-Maximilians-Universität München) | Moderation: Ulrich Mählert (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)

30. Filmvorführung und Podiumsdiskussion: »Liza ruft!« – Porträt einer jüdischen Partisanin,

NS-Dokumentationszentrum München i f Evita Wiecki (Ludwig-Maximilians-Universität München) | z Christian Carlsen (Filmemacher und Historiker) | Frank Bajohr — j (IfZ) | Moderation: Judith Leister (Journalistin) a h r 31. e s Vortrag: Die United Restitution Organization (URO): Eine Hermann Wentker führte in der Gedenkstätte Berlin- b e Hohenschönhausen in eine Diskussion über Stalin ein. Globalgeschichte von Recht und Politik nach dem Holocaust r i (IfZ/LMU-Kolloquium), IfZ München c h Daniel Siemens (Newcastle University) t 2 0 31. 13. 1 Vortrag: Hineingerutscht? Die NATO und Deutschland Führung: Gesammelte Geschichte. 8 im Kosovo-Krieg, Forum Willy Brandt, Berlin Eine Führung durch das IfZ-Archiv, IfZ München Hans-Peter Kriemann (Zentrum für Militärgeschichte Ute Elbracht (IfZ) und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Potsdam) 15. – 16. Workshop: Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt FEBRUAR in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Ruhr-Universität Bochum 7.-9. Sebastian Voigt (IfZ) | Mario Boccia (IfZ) | Malte Müller (IfZ) | Workshop: The Holocaust in the Borderlands: Manuela Rienks (IfZ) Interethnic Relations and the Dynamics of Violence in Occupied Eastern Europe, Hotel Dolomit, München 22. Leitung: Gaëlle Fisher (IfZ) | Caroline Mezger (IfZ) Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Arafat im Kalten Krieg. Die Palästinenser zwischen Bonn und Ost-Berlin, Forum Willy Brandt, Berlin 7. Vortrag: Saving Christianity, Killing Jews. German Religious Lutz Maeke (IfZ/Autor) | Bernd Erbel (Botschafter a. D.) | Hermann Wentker (IfZ) | Moderation: Bernd Rother (Bundes- Campaigns and the Holocaust in the Borderlands, kanzler-Willy-Brandt-Stiftung) LMU München

Doris Bergen (University of Toronto) 28. Vortrag: Der Nationalsozialismus in der Erinnerungskultur 8. der Bundesrepublik (Veranstaltungsreihe Vortrag: Pugwash and the Two Germanies. 1955–1967: Trust »gedenken – umdenken – versöhnen. between Scientists as Political Resource? (Ringvorlesung Das Annaberg-Denkmal in Schliersee«), »Vertrauen als Ressource internationaler Politik« des Ber- Katholische Gemeinde St. Sixtus, Schliersee liner Kollegs Kalter Krieg), Humboldt-Universität zu Berlin Andreas Wirsching (IfZ) Alison Kraft (Fellow des Berliner Kollegs Kalter Krieg) | Moderation: Elke Seefried (IfZ)

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MÄRZ 11. Vortrag: Zwischen »heimlichem Mitglied« und Einheit. 3. Die DDR und die westeuropäische Integration, IfZ Berlin Ausstellung und Führungen: Tag der Archive 2017. 1968 – Maximilian Graf (Europäisches Hochschulinstitut Florenz) Paris, München, Prag, IfZ München 12. 6. Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Weimarer Vortrag und Lesung: Zu viel für ein Menschenleben – Verhältnisse? Historische Lektionen für unsere Demokratie, Die Weisenborns und die »Rote Kapelle«, IfZ München NS-Dokumentationszentrum München Jürgen Falter (Mainz) | Hélène Miard-Delacroix (Universität Paris-Sorbonne) | Ulrich Wilhelm (Bayerischer Rundfunk) | Vortrag: Hans Woller (Herausgeber) | Lesung: Caroline Ebner Andreas Wirsching (IfZ) | Moderation: Dieter Heß und Thomas Loibl ö (Bayerischer Rundfunk) f f e 13. n t Filmvorführung und Gespräch: Die guten Feinde. l Mein Vater, die Rote Kapelle und ich, i c NS-Dokumentationszentrum München h k Christian Weisenborn (Herausgeber) | Jürgen Zarusky (IfZ) e i t s 20. a r Tag der Quellen: Schülerinnen und Schüler lesen aus der b Edition »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen e i Juden durch das nationalsozialistische Deutschland t 1933–1945, Münchner Volkstheater u n d v 22. – 23. e Workshop: Gemeinsames Handlungskonzept zum Umgang r a mit rechtsextremen Besucher(inne)n für NS-Gedenkstätten n Unter dem Titel „Weimarer Verhältnisse?“ diskutierte Andreas s und -Erinnerungsorte, NS-Dokumentationszentrum Wirsching über historische Parallelen zwischen dem Nieder- t gang der ersten deutschen Demokratie und der Gegenwart. a Vogelsang, Schleiden l t Albert Feiber (IfZ) | Mathias Irlinger (IfZ) | u Susanne Maslanka (IfZ) n 12. g e Obersalzberger Gespräch: Salzburg und der 28. n »Anschluss Österreichs«, Kongresshaus Berchtesgaden Vortrag: Deutschland gibt. Martin Hochleitner (Direktor des Salzburg Museums) Zivile und militärische Entwicklungshilfe für das südliche Afrika, Forum Willy Brandt, Berlin 12. Bettina Fettich-Biernath (Universität Erlangen-Nürnberg) Konferenz: Fourth International Graduate Students’ Confer- ence on Holocaust and Genocide Studies, Clark University, Worcester, Massachusetts Andrea Löw (IfZ) | Anna Ullrich (IfZ) | Anna-Raphaela Schmitz (IfZ) | APRIL Christian Schmittwilken (IfZ) | Kerstin Schwenke (IfZ)

3. 18. Workshop: Erfahrungsaustausch über die Konzepte für die Vortrag: Staatsbetriebe nach dem Sozialismus. neue Sektion »Holocaust« des Imperial War Museum Zur staatlichen Aufsicht in einer polnischen und einer London und die neue Dauerausstellung der Dokumentation kroatischen Werft, Forum Willy Brandt, Berlin Obersalzberg, IfZ München Peter Wegenschimmel (Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung) 107

19. – 21. Konferenz: Understanding Brexit. Britain and Europe in the Twentieth Century, IfZ München Leitung: Martina Steber (IfZ) | Andreas Gestrich (Deutsches Historisches Institut London) | Michael Schaich (Deutsches Historisches Institut London) | Andreas Wirsching (IfZ)

19. Podiumsdiskussion: Brexit. Vergangenheit und Zukunft Großbritanniens in Europa, Bayerische Akademie der Wissenschaften, München Paul Lever (britischer Botschafter a. D.) | Philip Oltermann (Leiter des Berliner Büros des Guardian) | Gisela Stuart i (Labour) | Andreas Gestrich (DHI London) | Moderation: Prominente Gäste aus Großbritannien im Gespräch mit Andreas Wirsching: f Andreas Wirsching (IfZ) Gisela Stuart (früher Abgeordnete des britischen Unterhauses) z — und Sir Paul Lever (britischer Botschafter a.D.). j a 25. h r Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Die Berliner 26. e s Luftbrücke. Ein Erinnerungsort des Kalten Krieges, Vortrag: Die Heimaten des Adolf Hitler. Österreich und b Berliner Rathaus der Obersalzberg in der fotografischen Inszenierung im e r Florian Fangmann (Stiftung Luftbrückendank) | Corine Defrance Nationalsozialismus, Salzburg Museum, Salzburg i c (CNRS/SIRICE Paris) | Ulrich Pfeil (Université de Lorraine, Mathias Irlinger (IfZ) | Sebastian Peters (IfZ) h Metz) | Axel Klausmeier (Stiftung Berliner Mauer) | Moderation: t Bettina Greiner (Willy-Brandt-Haus Lübeck) 2 26. 0 1 Führung: Gesammelte Geschichte. 8 Eine Führung durch das IfZ-Archiv, IfZ München Ute Elbracht (IfZ)

Gemeinsam mit dem Deutschen Historischen Institut London führte das IfZ die Konferenz »Understanding Brexit. Britain and Europe in the Twentieth Century« durch. Links die Organisatoren Michael Schaich und Martina Steber.

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26. 7. Podiumsdiskussion: Die Gegenwart der Geschichte. Vortrag: Die Luftfahrtindustrie in Bayern im II. Weltkrieg: Das historische Quartett, Literaturhaus München Zwischen High-Tech und Versklavung (ZfHS/LMU-Kolloquium Andreas Wirsching (IfZ) | Ute Daniel (Universität Braunschweig) | »The Holocaust and its Contexts«), LMU München Martin Schulze Wessel (LMU München) | Friedrich Wilhelm Daniel Uziel (Yad Vashem) Graf (Theologe)

8. 27. Vortrag: Von Geschichtsfälschern und Abschreibern: Konstituierende Sitzung: AG »Demokratie und Geschlecht«, Der »Fall« Albert Speer und Joachim Fest (Reihe »Fake IfZ München History und Geschichtsfälschung« des Kompetenzverbunds Leitung: Martina Steber (IfZ) | Bernhard Gotto (IfZ) Historische Wissenschaften in München), LMU München Magnus Brechtken (IfZ) ö 29. f f Symposium: Grappling with the Futures: Insights from e 17. n , History, and Science, Technology and Society, t Vortrag: Auf der Suche nach Ordnung. Otto Brunners Denk- l Harvard University und Boston University i wege im 20. Jahrhundert, Historisches Kolleg, München c Elke Seefried (IfZ) h Reinhard Blänkner (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder) k | Moderation: Johannes Hürter (IfZ) e i t s 17. a Podiumsdiskussion: Wie nah ist uns die Zwischenkriegszeit? r MAI b Geschichte und Aktualität demokratischer Staatsgründungen e i 5. nach dem Ersten Weltkrieg, IfZ München t Ota Konrád (Karls-Universität Prag) | Ekaterina Makhotina u Seminar: Was tun mit dem Berghofgelände?, n Dokumentation Obersalzberg (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) | Anton d Pelinka (Central European University Budapest) | Thomas v Leitung: Mathias Irlinger (IfZ) | Karin Wabro (IfZ) Raithel (IfZ) | Krzysztof Ruchniewicz (Willy-Brandt-Zentrum e für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław/ r a Breslau) | Moderation: Jürgen Zarusky (Chefredakteur der n Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte) s t a l t u n g e n

Albert Feiber, Sven Keller, Axel Drecoll und Mathias Irlinger stellten in Berchtesgaden das Konzept der neuen Dauerausstellung für die Dokumentation Obersalzberg vor. 109

Auf Einladung des IfZ und der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung nahm Dennis Romberg (Mitte) die westdeutsche Nuklearexportpolitik und die Rechtfertigungsmuster der Bundesregierung in den Blick.

i f z — j a h r e s b 24. 6. e r Präsentation: Idyll und Vernichtung. Ein Schulterblick Vortrag: Die Erfindung des Marxismus. Wie eine Idee i c auf die neue Ausstellung am Obersalzberg, Kongresshaus die Welt eroberte (IfZ/LMU-Kolloquium), IfZ München h t Berchtesgaden Christina Morina (Deutschland-Institut der Universität Amsterdam) 2 Axel Drecoll (IfZ) | Albert Feiber (IfZ) | Sven Keller (IfZ) | 0 Mathias Irlinger (IfZ) 1 8 6. 30. Informationsveranstaltung: Das »Visual History Archive« Vortrag: Exporte für den Frieden? Westdeutsche Nuklear- am IfZ, IfZ München exportpolitik in den 1970er Jahren, Leitung: Daniel Schlögl (IfZ) | Giles Bennett (IfZ) Forum Willy Brandt, Berlin Dennis Romberg (Universität Münster) 12. Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: »Stalin – Der Herr des Terrors«. Band 3 der Reihe »Diktatoren des 20. Jahrhunderts«, Gedenkstätte Berlin- JUNI Hohenschönhausen, Berlin Hubertus Knabe (Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen) | Helmut Altrichter (Autor) | Hermann Wentker (IfZ) | 5. Moderation: Helmuth Frauendorfer (Gedenkstätte Berlin- Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Die Bundes- Hohenschönhausen) republik und der globale Süden im Kalten Krieg. Band 2 des German Yearbook of Contemporary History, Forum Willy Brandt, Berlin Agnes Bresselau von Bressensdorf (IfZ) | Elke Seefried (IfZ) | Bernd Rother (Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung) | Moderation: Bernd Greiner (Berliner Kolleg Kalter Krieg)

5. Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Stalin – Der Herr des Terrors. Band 3 der Reihe »Diktatoren des 20. Jahrhunderts«, IfZ München Helmut Altrichter (Autor) | Igor Narskij (LMU München) | Jürgen Zarusky (IfZ) | Begrüßung: Johannes Hürter (IfZ) | Moderation: Thomas Schlemmer (IfZ) Mechthild Lindemann und Matthias Peters von der Abteilung im Auswär- tigen Amt bei der Präsentation der Stalin-Biografie von Helmut Altrichter.

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ö f f e n t l i c h k e i t s a r b e Christian Rau (rechts) bei der Vorstellung seiner Studie über i t die Geschichte der Deutschen Bücherei. u 20. n Vortrag: Zwischen Eurosklerose und Relance. Der steinige d v Weg der Europäischen Gemeinschaft zur Einheitlichen Euro- e päischen Akte 1983–1985, Forum Willy Brandt, Berlin r 12. a Bastian Knautz (Universität Mainz) n Vortrag: Was vermag Strafjustiz angesichts staatlicher s t Massenverbrechen? Zur »Zentralen Stelle der Landesjustiz- a 27. l verwaltung zur Aufklärung nationalsozialistischer Vortrag: Ein Wendepunkt in der Gewaltgeschichte? t Verbrechen« (ZfHS/LMU-Kolloquium »The Holocaust and u Die deutsche Revolution von 1918/19 (IfZ/LMU-Kolloquium), n its Contexts«), LMU München g IfZ München e Ruth Bettina Birn (ehem. Chief Historian der War Crimes n and Crimes against Humanity-Sektion des kanadischen Alexander Gallus (TU Chemnitz) Justizministeriums) 28. 13. Vortrag: Der Obersalzberg und der »Anschluss« Österreichs, Vortrag: Sport and the Media in Interwar Germany Salzburg Museum, Salzburg (IfZ-Wissenschaftlerbesprechung), IfZ München Sven Keller (IfZ) Christopher Young (University of Cambridge)

19. Buchpräsentation: »Hüter der Ordnung. Die Innenministerien JULI in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus«, Bundesministerium des Innern, Berlin 2. Frank Bösch (Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam) | Vortrag: Everyday Rescue in the Occupied Netherlands: Andreas Wirsching (IfZ) | Frieder Günther (IfZ) | Lutz Maeke the Heroes and the Hidden in the Diary of Arnold Douwes (IfZ) | Maren Richter (IfZ) | Irina Stange (IfZ) (ZfHS/LMU-Kolloquium »The Holocaust and its Contexts«), LMU München Bob Moore (University of Sheffield) 111

5. 18. Podiumsdiskussion: Moskau, München, Berlin. Vortrag: Die beiden Denkmäler von 1923 und 1956. Wie Der revolutionäre Umbruch von 1917 bis 1919, wirken sie in der Nachkriegszeit fort? (Veranstaltungsreihe Katholische Akademie in Bayern, München »gedenken – umdenken – versöhnen. Das Annaberg- Ferdinand Kramer (LMU München) | Oksana Nagorjana Denkmal in Schliersee«), (Tscheljabinsk) | Alexander Vatlin (Moskau) | Andreas Wirsching Katholische Gemeinde St. Sixtus, Schliersee (IfZ) | Moderation: Jürgen Zarusky (IfZ) Thomas Schlemmer (IfZ) | Werner Hartl (IG Metall)

5. – 7. 23. – 27. Tagung: Warten auf Godot? Workshop: 12. Aldersbacher Schreib-Praxis, Bildungsstätte Intellektuelle seit den 1970er Jahren, IfZ München des ehemaligen Zisterzienserklosters Aldersbach b. Passau Leitung: Eva Oberloskamp (IfZ) | Ingrid Gilcher-Holtey Leitung: Redaktion der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (Universität Bielefeld) i f z 24. — 5. j Vortrag: Soziologie des Intellektuellen nach dem »Tod« Auftaktveranstaltung: Landesjustiz und NS-Vergangenheit, a h des Intellektuellen, IfZ München Bayerisches Staatsministerium der Justiz, München r e Armin Nassehi (LMU München) Magnus Brechtken (IfZ) | Winfried Bausback (Staatsminister) s b e 25. r 11. – 13. i Podiumsdiskussion: »Konservative Revolution« 2.0? c Doktorandenkolloquium: Neuere Arbeiten zur Zeitgeschichte h – Nouvelles recherches en histoire contemporaine, Neue Rechte und Rechtspopulismus, t AlpenCongress Berchtesgaden 2 Sorbonne Université, Paris 0 Heinrich Bedford-Strohm (Landesbischof der evangelisch- 1 Doktorandinnen und Doktoranden des IfZ, der Universitäten 8 Bonn, Mainz und Paris-Sorbonne | Hélène Miard-Delacroix (Paris- lutherischen Kirche in Bayern) | Burkhard Körner (Präsident Sorbonne) | Andreas Rödder (Universität Mainz) | Joachim des Bayerischen Landesamts für Verfassungsschutz) | Martina Scholtyseck (Universität Bonn) | Andreas Wirsching (IfZ) Steber (IfZ) | Andreas Wirsching (IfZ) | Moderation: Martin Becher (Bayerisches Bündnis für Toleranz)

»Warten auf Godot« : Organisiert von Eva Oberloskamp und Ingrid Gilcher-Holtey beschäftigte sich der Workshop mit Intellektuellen seit den 1970er Jahren.

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Gemeinsam mit Michael Wildt organisierte Andreas Wirsching für den Historikertag in Münster die Sektion »Nationalsozialismus und Holocaust in der Migrationsgesellschaft«.

ö f 12. f e AUGUST Vortrag: Heimatglück – die Ikonografie der sowjetischen n t Kindheit und das Nachleben der Bilder (IfZ-Wissenschaftler- l i 29. besprechung), IfZ München c h Buchpräsentation und Zeitzeugengespräch: »Wir sitzen in Monica Rüthers (Universität Hamburg) k der Mausefalle, mehr oder minder völlig hilflos.« Die Verfol- e i gung und Ermordung der europäischen Juden durch das 12. t s nationalsozialistische Deutschland 1933–1945: Band 13 Seminar für Vertreter des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, a r (Slowakei, Rumänien und Bulgarien), Stiftung Denkmal IfZ München b für die ermordeten Juden Europas, Berlin e Christian Hartmann (IfZ) i Susanne Heim (IfZ) | Anette Daugardt (Schauspielerin) | t Eva Umlauf (Überlebende der Lager Nováky und Auschwitz) | u 14. n Barbara Hutzelmann (Bearbeiterin) | Mariana Hausleitner d (Bearbeiterin) | Souzana Hazan (Bearbeiterin) | Begrüßung Konferenz: Leibniz Conference on Sustainable Development v und Moderation: Uwe Neumärker (Stiftung Denkmal für die Goals, Haus der Leibniz-Gemeinschaft, Berlin e ermordeten Juden Europas) r Elke Seefried (IfZ) a n 30. s 19. t Vortrag: Geschichte und Zukunft der Erinnerung: a Vortrag: Die Erschaffung des islamischen Fundamentalisten. l Perspektiven der Vermittlung, Salzburg Museum, Salzburg t Die muslimische Welt in der Wahrnehmung westdeutscher u Karin Wabro (IfZ) | Sandra Kobel (Salzburg Museum) n »Experten« zwischen den 1970er und den 1990er Jahren, g e Forum Willy Brandt, Berlin n Alex Konrad (Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam)

SEPTEMBER 21. Vortrag: Geschichte der Demokratie transnational 3. – 7. (Treffen des IfZ-Clusters »Demokratie und ihr historisches EHRI-Seminar: Researching and Remembering the Selbstverständnis«), IfZ München Holocaust in Central Europe – New Sources, Methods Marcus M. Payk (Humboldt-Universität zu Berlin) and Approaches, Central European University Campus, Budapest 25. – 28. Leitung: Anna Ullrich (IfZ) | Andrea Löw (IfZ) | Caroline Mezger 52. Deutscher Historikertag (IfZ) Sektion: Gewaltdynamik und gespaltene Gesellschaften: Holocaust, Besatzungsherrschaft und die Neukonfiguration 11. sozialer Beziehungen (1939–1945), Universität Münster Rezensionsworkshop für Doktorandinnen und Doktoranden Leitung: Caroline Mezger und Gaëlle Fisher (beide IfZ) | Tatjana Teil 1, IfZ München Tönsmeyer (Universität Wuppertal) | Alexander Korb (University of Leicester) | Melanie Hembera (Institut für donauschwäbische Leitung: Jürgen Zarusky (IfZ) | Thomas Schlemmer (IfZ) Geschichte und Landeskunde, Tübingen) | Dieter Pohl (Universität Klagenfurt) 113

Sektion: Worlds apart: Jewish Witnesses in Israeli and 16. West German Criminal Proceedings against Perpetrators of Vortrag: Der Holocaust in Jugoslawien (Reihe »Die euro- National Socialist Extermination Camps, 1970–1990, päische Dimension des Holocaust«), Jüdisches Kultur- Universität Münster museum Augsburg-Schwaben, Augsburg Ingo Loose (IfZ) | Leo Gürtler (Wiener Wiesenthal Institut für Sanela Schmid (Humboldt-Universität zu Berlin/Bearbeiterin Holocaust-Studien) | Dagi Knellessen (Simon-Dubnow-Institut des Bandes 14 der VEJ-Edition) | Einführung: Leipzig) | Yehudit Dori Deston (Hebrew University of Jerusalem/ Caroline Mezger (IfZ) Simon-Dubnow-Institut Leipzig)

18. Sektion: Integrative Spaltungen? Zur Ambivalenz des IfZ-Doktorandentag: Projektpräsentationen der IfZ-Doktoran- »Nationalen« in Unternehmen, Universität Münster dinnen und -Doktoranden für interessierte Kolleginnen und Leitung: Boris Gehlen und Christian Marx (beide IfZ) | Korinna Kollegen, IfZ München Schönhärl (Universität Duisburg-Essen) | Juliane Czierpka i (Universität Bochum) | Ralf Ahrens (Zentrum für Zeithistorische f Forschung, Potsdam) | Ingo Köhler (Universität Göttingen) 18. z Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Hitler – in neuer — j Sicht. Band 3 der Reihe „German Yearbook of Contemporary a Sektion: Verpönte Partizipation. Aus- und Eingrenzungen h History“, IfZ München r durch unkonventionelles Protestverhalten in der zweiten e Hälfte des 20. Jahrhunderts, Universität Münster Elizabeth Harvey (University of Nottingham) | Johannes Hürter s (IfZ) | Jane Caplan (University of Oxford) | Moderation: Andreas b Leitung: Bernhard Gotto (IfZ) und Sabine Mecking (Duisburg) | e Wirsching (IfZ) r Jacco Pekelder (Universiteit Utrecht) | Yvonne Robel (For- i schungsstelle für Zeitgeschichte, Hamburg) | Gideon Botsch c (Universität Potsdam) | Maria Alexopoulo (Universität Mann- h t heim) | Klaus Weinhauer (Universität Bielefeld) 2 0 1 Podiumsdiskussion: Nationalsozialismus und Holocaust 8 in der Migrationsgesellschaft, Universität Münster Leitung: Andreas Wirsching (IfZ) und Michael Wildt (Berlin) | Raphael Gross (Deutsches Historisches Museum, Berlin) | Gülay Gün (Friedrichshain-Kreuzberg-Museum, Hamburg) | Lamya Kaddor (Duisburg) | Moderation: Martin Doerry (Hamburg)

Podiumsdiskussion: Die Repräsentativität der parlamentarischen Demokratie, Universität Münster Leitung: Andreas Wirsching (IfZ) und Martin Schulze Wessel (LMU München) | Alois Glück (Traunwalchen) | Hélène Miard- Delacroix (Université Paris-Sorbonne) | Wolfgang Thierse (Berlin) | Johannes Hürter präsentierte gemeinsam mit Elizabeth Harvey Moderation: Günter Bannas (Frankfurter Allgemeine Zeitung) neue Forschungsergebnisse über Hitler.

24. Vortrag: Antikommunist, liberaler Demokrat und Konservati- OKTOBER ver. Der intellektuelle Ort des Journalisten Matthias Walden in den 1960er Jahren, Forum Willy Brandt, Berlin 1. Nils Lange (Universität Potsdam) Rezensionsworkshop für Doktorandinnen und Doktoranden Teil 2, IfZ München 25. Leitung: Jürgen Zarusky (IfZ) | Thomas Schlemmer (IfZ) Obersalzberger Gespräch: Verfolgung vor Ort. Familienschicksale aus der Region Berchtesgaden, 10. Kongresshaus Berchtesgaden Workshop: Das Kanzleramt. Bundesdeutsche Demokratie Susanne Maslanka (IfZ) und NS-Vergangenheit, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam Johannes Hürter (IfZ) | Thomas Raithel (IfZ) | Nadine Freund (IfZ) | Gunnar Take (IfZ)

veranstaltungen 114

NOVEMBER 15. – 16. Workshop: Das »demokratische Europa«? Demokratie- 5. und Parlamentarismusgeschichte Europas seit 1970, Podiumsdiskussion: Die Gegenwart der Geschichte. IfZ München Das historische Quartett, Literaturhaus München Leitung: Silke Mende (IfZ), Caroline Rieger (IfZ), Thomas Raithel (IfZ) und Tobias Kaiser (Kommission für Geschichte des Andreas Wirsching (IfZ) | Ute Daniel (Universität Braunschweig) | Parlamentarismus und der politischen Parteien) Martin Schulze Wessel (LMU München) | Gesine Schwan (HUM- BOLDT-VIADRINA Governance-Plattform) 15. 13. – 14. Podiumsdiskussion: Europa – wie hältst Du’s mit der Workshop: Dissertationen schreiben (Promotionskolleg Demokratie? Historische Perspektiven auf eine Schlüsselfrage »Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten europäischer Integration, IfZ München ö Hälfte des 20. Jahrhunderts«), Zentrum für Zeithistorische Dominik Geppert (Universität Potsdam) | Silke Mende (IfZ) | f Martin Schulze Wessel (LMU München) | Moderation: f Forschung, Potsdam e Andreas Wirsching (IfZ) n Sebastian Voigt (IfZ) | Mario Boccia (IfZ) | Malte Müller (IfZ) | t Manuela Rienks (IfZ) l 20. i c Fortbildungsseminar: Digitale Werkzeuge für die Zeit- h 13. k geschichte. Eine Einführung in die digitale Hermeneutik Buchpräsentation und Lesung: Das KZ Auschwitz 1942– e und das Textmining, IfZ München i 1945 und die Zeit der Todesmärsche 1944/45. Dokumente t Thomas Werneke (Zentrum für Zeithistorische Forschung, s aus dem Zentrum des Massenmordes (Die Verfolgung und a Potsdam) | Kay-Michael Würzner (Zentrum Sprache an der r Ermordung der europäischen Juden durch das nationalso- Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften) b e zialistische Deutschland 1933–1945: Band 16), i Stiftung Topographie des Terrors, Berlin t u Dieter Pohl (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Mitherausgeber) | n Andrea Rudorff (Bearbeiterin) | Lesung: Anette Daugardt d (Schauspielerin) | Moderation: Peter Klein (Touro College Berlin) v e r a n s t a l t u n g e n

Gesine Schwan (rechts) zu Gast im Historischen Quartett. Mit Martin Schulze Wessel, Ute Daniel und Andreas Wirsching diskutierte sie aktuelle Neuerscheinungen. 115

21. 29. Vortrag: Die grüne Herausforderung. Sozialdemokratische Buchpräsentation: Umwelt- und Energiepolitik und das Verhältnis zu den Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941: Dokumente Grünen 1975–1998, Forum Willy Brandt, Berlin aus deutschen und russischen Archiven – Band 2 Felix Lieb (IfZ) (Januar 1935 – April 1937), Auswärtiges Amt, Berlin Jörg Baberowski (Humboldt-Universität zu Berlin) | Sergej 22. Slutsch (Russische Akademie der Wissenschaften) | Carola Tischler (IfZ) | Begrüßung und Einführung: Elke Freifrau von Podiumsdiskussion: Schottet sich China wieder ab? Boeselager (Auswärtiges Amt) und Andreas Wirsching (IfZ) Eine Bestandsaufnahme 40 Jahre nach dem Beginn der »Reform- und Öffnungspolitik«, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin Mechthild Leutner (Freie Universität Berlin) | Kristin Shi-Kupfer (Mercator Institute for China Studies, Berlin) | Isabella Maria DEZEMBER i f Weber (Goldmiths, University of London) | Susanne Weigelin- z Schwiedrzik (Universität Wien) | Moderation: Felix Wemhauser — (Universität zu Köln) 4. j a Führung: Zeugnisse der ’68er. h Eine Führung durch das IfZ-Archiv, IfZ München r 22. – 23. e Ute Elbracht (IfZ) s Workshop: Rethinking Cold War Science: Cooperation b e and Competition beyond Borders, Graduiertenschule für r Ost- und Südosteuropastudien der LMU, München 6. i c Leitung: Elke Seefried (IfZ) | Liza Soutschek (IfZ) | Martin Vortrag: Und die ganze Welt schaute zu. Neue Zugänge h t Schulze Wessel (LMU München) | Darina Wolf (LMU München) zum Sport im Kalten Krieg, Humboldt-Universität zu Berlin 2 Christopher Young (University of Cambridge) | Moderation: 0 Gabriele Metzler (Humboldt-Universität zu Berlin) 1 22. 8 Vortrag: Rethinking Cold War Science: Cooperation and Competition beyond Borders in the Cold War, IfZ München 10. John Krige (Georgia Institute of Technology, Atlanta) | Vortrag: Speaking of Auschwitz in 2018. Über die Zukunft Einführung und Moderation: Darina Volf (LMU München) der Erinnerung (ZfHS/LMU-Kolloquium »The Holocaust and und Liza Soutschek (IfZ) its Contexts«,) LMU München

Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum München) 22. Obersalzberger Gespräch: Eine Schule an einem besonde- 11. – 12. ren Ort. Die Geschichte der Christophorusschule Berchtes- Workshop: Lateinamerika und Westeuropa nach 1945. gaden, AlpenCongress Berchtesgaden Neue Forschungsperspektiven Internationaler und Trans- Uwe Kaminsky (Ruhr-Universität Bochum) nationaler Geschichte, IfZ München Leitung: Carlos A. Haas (IfZ) 26. Vortrag: »Meine Familie hatte es gut in Auschwitz.« 21. Das Leben der Lager-SS in Auschwitz-Birkenau nach Vortrag: Strategien der Modellierung. Dienstschluss (ZfHS/LMU-Kolloquium »The Holocaust Die internationale Weltkarte (IWK) im 20. Jahrhundert and its Contexts«,) LMU München (IfZ/LMU-Kolloquium), IfZ München Anna-Raphaela Schmitz (IfZ) Ute Schneider (Universität Duisburg-Essen)

27. Vortrag: Konflikt und Kollaboration mit dem Achsenpartner. Vom Schutz jüdischer Bürger in den italienisch besetzten Gebieten bis zur Verhaftung der Juden in Italien (1943– 1945) (Reihe »Die europäische Dimension des Holocaust«), Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben, Augsburg

Sara Berger (Fondazione Museo della Shoah, Rom/Bearbeiterin des Bandes 14 der VEJ-Edition) | Einführung: Andrea Löw (IfZ)

veranstaltungen 116

Matthias Krebs ist Bibliothekar und einer der Helden des Jahresberichts: Für die Dokumentation sammelt er akribisch alle Buchtitel und Aufsätze, die vom IfZ und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern veröffentlicht wurden.

d o k u m e n t a t i o n

10 ion Dokumentat 117

Veröffentlichungen

Frank Bajohr Frieden vor Freiheit? : die sozial-liberale Koalition und Alfred Rosenberg : die Tagebücher von 1934 bis 1944 / Jürgen das Kriegsrecht in Polen 1981. – Berlin-Brandenburg: Matthäus und Frank Bajohr (Hrsg.). – Taschenbuchausgabe. – Frank- be.bra wissenschaft verlag, 2018. – 47 S. – (Ernst-Reuter- furt am Main: Fischer Taschenbuch, Juli 2018. – 650 S. – (Die Zeit des Hefte ; Heft 9) Nationalsozialismus) Os diários de Alfred Rosenberg : 1934–1944 / organização Jürgen

Matthäus e Frank Bajohr. – Sáo Paulo: Crítica, 2018. – 660 S. Albert Feiber i Éclairer au pays des coupables : la Shoah et l’historiographie alle- Heimatbriefe als historische Quelle. – In: Heimatzeitschrif- f z mande 1990–2015 / Centre de Documentation Juive Contemporaine ; ten : Funktionen, Netzwerke, Quellenwert / hrsg. von Tilman — rédacteur en chef: Georges Bensoussan ; Frank Bajohr, Andrea Löw. Kasten u. Elisabeth Fendl. – Münster, New York: Wax- j a – Paris : Centre, octobre 2018. – (Revue d’histoire de la Shoah ; mann, 2017. – (Schriftenreihe des Instituts für Volks- h no. 209, octobre 2018). – 716 S. kunde der Deutschen des östlichen Europa ; Band 18), – r e En guise d’introduction / par Frank Bajohr et Andrea Löw. – In: S. 173–198 s Éclairer au pays des coupables : la Shoah et l’historiographie allemande Obersalzberg from 1945 until Today : German-Amer- b e 1990–2015 / Centre de Documentation Juive Contemporaine ; rédac- ican Encounters below the Eagle’s Nest / Albert A. Feiber r teur en chef: Georges Bensoussan. – Paris: Centre, octobre 2018. – and Ingrid Gessner. – In: German-American Encounters i c (Revue d’histoire de la Shoah ; no. 209, octobre 2018), – S. 31–38 in Bavaria and Beyond, 1945–2015 / hrsg. von Birgit M. h La société allemande et la persecution des Juifs : 1933–1945. Bauridl, Ingrid Gessner u. Udo J. Hebel. – Berlin u. a.: t – In: Éclairer au pays des coupables : la Shoah et l’historiographie Peter Lang, 2018, – S. 171–207 2 0 allemande 1990–2015 / Centre de Documentation Juive Contem- 1 poraine ; rédacteur en chef: Georges Bensoussan. – Paris: Centre, 8 octobre 2018. – (Revue d’histoire de la Shoah ; no. 209, octobre 2018), – Moritz Fischer S. 39–58 Zwangssterilisation und »Euthanasie« in Landshut : das Wolfgang Langhoff: die Moorsoldaten : 13 Monate Konzentrations- Erbgesundheitsgericht Landshut und die Opfer der natio- lager. Unpolitischer Tatsachenbericht : (1935). – In: HolocaustZeugnis- nalsozialistischen »Euthanasie«-Morde. – Landshut: Stadt- Literatur : 20 Werke wieder gelesen / hrsg. von Markus Roth u. Sascha archiv, 2018. – 326 S. – (Schriftenreihe des Stadtarchivs Feuchert. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2018, – S. 30–41 Landshut zur Zeitgeschichte) »Landshut seit heute judenrein.« Die November- pogrome des Jahres 1938 in Landshut : Vortrag zum Maximilian Becker 80. Jahrestag der Reichskristallnacht am 9. November »Keine Waffen für unsere Henker!« : ehemalige Verfolgte des NS-Re- 2018. – Landshut: Stolpersteine für Landshut – Gegen das gimes und die westdeutsche Wiederbewaffnung. – In: Vierteljahrshefte Vergessen e.V., 2018. – 27 S. – (Gedenkveranstaltung zum für Zeitgeschichte. – 66 (2018), S. 87–116 80. Jahrestag der Reichspogromnacht 9. November 2018)

Magnus Brechtken Gaëlle Fisher Von der Reichsbank zur Bundesbank : Personen, Generationen und Schweigen, Störung und Stimmigkeit : Erinnerungen an Konzepte zwischen Tradition, Kontinuität und Neubeginn 1924 bis die Umsiedlung »Heim ins Reich« unter den Buchenland- 1970 : ein neues Forschungsprojekt des Instituts für Zeitgeschich- deutschen. – In: Germanisierung im besetzten Ostober- te in Kooperation mit der London School of Economics and Political schlesien während des Zweiten Weltkriegs / hrsg. von Science. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – 66 (2018), Hans-Werner Retterath. – Münster, New York: Waxmann, S. 349–363 2018. – (Schriftenreihe des Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa ; Band 20), – S. 273–304

Agnes Bresselau von Bressensdorf Fortschritt und Entwicklung : die beiden deutschen Staaten in der Drit- Christoph Johannes Franzen ten Welt seit den 1960er Jahren. – In: Plan und Planung : deutsch-deut- Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik sche Vorgriffe auf die Zukunft / hrsg. von Elke Seefried u. Dierk Deutschland 1961 / bearb. von Mechthild Lindemann u. Hoffmann. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2018. – (Zeitge- Christoph Johannes Franzen. Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee schichte im Gespräch ; Band 27), – S. 131–148 Pautsch. Hrsg. von Andreas Wirsching, Hélène Miard-De- lacroix u. Gregor Schöllgen. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 3 Bde., 2018. – CXIX, 2383 S. – (Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland)

veröffentlichungen 118

Nadine Freund Von der »Suffrage universel« zum Frauenwahlrecht : Wahlrechts- Die Verwaltungsjuristin Theanolte Bähnisch (1899–1973) debatten in Frankreich 1848–1946. – In: Wahl- und Stimmrechtskon- und der Deutsche Frauenring : vom reformorientierten flikte in Europa : Ursprünge – Neugestaltungen – Problemfelder / hrsg. Preußen zur bundesdeutschen Westbindung : eine Wir- von Detlef Lehnert. – Berlin: Metropol-Verlag, 2018. – (Historische kungsgeschichte. – Bielefeld: transcript, 2018. – 1145 S. Demokratieforschung ; Band 14), – S. 211–236 – (Histoire ; Band 130)

Frieder Günther Boris Gehlen Vorgeschichte und Entstehung der Innenministerien in Bonn und Gruppen- statt Normkonformität : Sanktionierung von Ost-Berlin / Frieder Günther ; Lutz Maeke. – In: Hüter der Ordnung : Fehlverhalten an der New York Stock Exchange vor 1914. – die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalso- In: Studien zur Geschichte des Wirtschaftsstrafrechts : Me- zialismus / hrsg. von Frank Bösch u. Andreas Wirsching. – Göttingen: thoden – Analysen – Kritik / hrsg. von Bernhard Kretschmer Wallstein Verlag, 2018. – (Veröffentlichungen zur Geschichte der deut- u. Benno Zabel. – Baden-Baden, Wien, Zürich: Nomos; schen Innenministerien nach 1945 ; Band 1), – S. 27–54 d facultas; Dike, 2018. – (Grundlagen des Strafrechts ; Unpolitischer Beamter versus »Berufsrevolutionär« : Traditio- o k Band 3), – S. 351–368 nen, Ideen, Selbstverständnis / Frieder Günther ; Lutz Maeke. – In: u Wirtschaftspraktische Expertise im Organisationsdi- Hüter der Ordnung : die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin m e lemma : der Deutsche Handelstag im Institutionengefüge nach dem Nationalsozialismus / hrsg. von Frank Bösch u. Andreas n des Deutschen Reichs (1867/71–ca. 1900). – In: Födera- Wirsching. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2018. – (Veröffentlichun- t a lismus in historisch vergleichender Perspektive : Band 6: gen zur Geschichte der deutschen Innenministerien nach 1945 ; t Integrieren durch Regieren / hrsg. von Gerold Ambrosius, Band 1), – S. 267–285 i o Christian Henrich-Franke u. Cornelius Neutsch. – Baden- Kommunikation und Hierarchie : die Verwaltungskulturen im n Baden: Nomos, 2018. – (Schriftenreihe des Instituts für Eu- BMI und MdI / Frieder Günther, Lutz Maeke, Stefanie Palm, Maren ropäische Regionalforschungen ; Band 29), – S. 127–150 Richter, Irina Stange. – In: Hüter der Ordnung : die Innenministerien in Zielkonflikte bei Aktienerstemissionen? : Regulie- Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus / hrsg. von Frank rung und Zulassungspraxis am Beispiel der Berliner Bösch u. Andreas Wirsching. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2018. – Börse (1870 bis 1932). – In: Jahrbuch für Wirtschaftsge- (Veröffentlichungen zur Geschichte der deutschen Innenministerien schichte. – 59 (2018) 1, S. 39–76 nach 1945 ; Band 1), – S. 306–354 Rechtsstaat, Justizstaat oder Verwaltungsstaat? : die Verfassungs- und Verwaltungspolitik. – In: Hüter der Ordnung : die Innenministeri- Tim Geiger en in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus / hrsg. von Atlantiker gegen Gaullisten : außenpolitischer Konflikt und Frank Bösch u. Andreas Wirsching. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2018. innerparteilicher Machtkampf in den deutschen Unions- – (Veröffentlichungen zur Geschichte der deutschen Innenministeri- parteien 1958–1969. – In: Deutschland, Frankreich und en nach 1945 ; Band 1), – S. 381–412 die USA in den »langen« 1960er Jahren : ein transatlanti- Späte Gerechtigkeit? : Wiedergutmachungsgesetzgebung und sches Dreiecksverhältnis / hrsg. von Johannes Großmann Wiedergutmachungspraxis / Frieder Günther ; Jan Philipp Wölbern. u. Hélène Miard-Delacroix. – Stuttgart: Franz Steiner Ver- – In: Hüter der Ordnung : die Innenministerien in Bonn und Ost-Ber- lag, 2018. – (Geschichte), – S. 163–176 lin nach dem Nationalsozialismus / hrsg. von Frank Bösch u. Andreas Wirsching. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2018. – (Veröffentlichungen zur Geschichte der deutschen Innenministerien nach 1945 ; Band 1), Bernhard Gotto – S. 442–453 Enttäuschung in der Demokratie : Erfahrung und Deu- »Renegatentum« als Lebensprinzip : Horst Ehmke und die alte tung von politischem Engagement in der Bundesrepu- Bundesrepublik. – In: Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegen- blik Deutschland während der 1970er und 1980er wart. – Neue Folge / Band 66 (2018), S. 521–529 Jahre. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2018. – VII, 402 S. – (Quellen und Darstellungen zur Zeitge- schichte ; Band 119) Christian Hartmann Visions of Community in Nazi Germany : Social Engi- Hitler, Mein Kampf : eine kritische Edition / hrsg. von Christian Hart- neering and Private Lives / hrsg. von Martina Steber u. mann, Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Roman Töppel ; unter Bernhard Gotto. – First published in paperback. – Oxford: Mitarbeit von Pascal Trees, Angelika Reizle, Martina Seewald-Mooser ; Oxford University Press, 2018. – 336 S. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin. – 8. und 9. Auflage. – München: Institut für Zeitgeschichte, 2 Bde., 2018/2019. – 1966 S. Stefan Grüner Operación Barbarroja : la guerra alemana en el este : 1941–1945. – Pragmatische Reparationskonzepte zwischen den Welt- Primera edición. – Madrid: La Esfera de los Libros, 2018. – 150 S. kriegen : Moritz Julius Bonn und Paul Reynaud, 1918– Operation Barbarossa : Nazi Germany’s War in the East ; 1941– 1930. – In: Liberales Denken in der Krise der Welt- 1945. – First published in paperback. – Oxford: Oxford University kriegsepoche : Moritz Julius Bonn / hrsg. von Ewald Grothe Press, 2018. – XIII, 184 S. u. Jens Hacke. – Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2018. – (Staatsdiskurse ; Band 36), – S. 49–69 119

Cathrin Hermann Zametki o vojne na uničtoženie : vostočnyj front 1941– Eingeschrieben in die Stadt : Denkmale und Gedenkkultur(en) an die 1942 gg. v zapisjach generala Chejnrici / Gotthard Hein- Opfer des Nationalsozialismus in Linz. – In: Forschungen zu Vertrei- rici. Pod redakciej Jochannesa Chjurtera. – Perevod s ne- bung und Holocaust / hrsg. von Christine Schindler. – Wien: Dokumen- meckogo. – Sankt-Peterburg: Izdatel’stvo Evropejskogo tationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, 2018. – (Jahrbuch / Universiteta, 2018. – 327 S. Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes ; Band Die militante Republik : Veteranen und Kampfbünd- 2018), – S. 307–329 ler : die Weimarer Republik trägt Feldgrau. – In: Die Deut- schen und ihre Soldaten : Geschichte einer schwierigen Beziehung / hrsg. von Benedikt Erenz, Christian Staas Dierk Hoffmann u. Volker Ullrich. – Hamburg: Zeitverlag Gerd Bucerius Plan und Planung : deutsch-deutsche Vorgriffe auf die Zukunft / hrsg. GmbH & Co. KG, 2018. – (Zeit-Geschichte ; Nr. 4/2018), – von Elke Seefried u. Dierk Hoffmann. – Berlin, Boston: De Gruyter Ol- S. 56–60 denbourg, 2018. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Band 27). – 215 S. Putsch von rechts : im März 1920 übernehmen Frei- Einleitung / Elke Seefried ; Dierk Hoffmann. – In: Plan und Pla- korps die Macht – und die schaut zu. – In: nung : deutsch-deutsche Vorgriffe auf die Zukunft / hrsg. von Elke 1918/19 – die deutsche Revolution : Sturz der Monarchie i f Seefried u. Dierk Hoffmann. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, – Geburt der Weimarer Republik : 100 Jahre Aufbruch z 2018. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Band 27), – S. 7–34 in die Demokratie / hrsg. von Benedikt Erenz, Christi- — j Planung des Lebensstandards : Verwissenschaftlichung und Pro- an Staas u. Volker Ullrich. – Hamburg: Zeitverlag Gerd a fessionalisierung in der DDR der 1960er und 1970er Jahre. – In: Plan Bucerius GmbH & Co. KG, 2018. – (Zeit-Geschichte ; Nr. h r und Planung : deutsch-deutsche Vorgriffe auf die Zukunft / hrsg. von 6/2018), – S. 102–107 e Elke Seefried u. Dierk Hoffmann. – Berlin, Boston: De Gruyter Olden- Hitler’s Generals in the East and the Holocaust. – In: s b bourg, 2018. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Band 27), – S. 86–100 Mass Violence in Nazi-Occupied Europe / hrsg. von Alex J. e Im Laboratorium der Marktwirtschaft : zur Geschichte der Treu- Kay u. David Stahel. – Bloomington, Indiana: Indiana Uni- r i handanstalt 1989/90 bis 1994 : ein neues Forschungsprojekt des versity Press, 2018, – S. 17–40 c Instituts für Zeitgeschichte. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – La Wehrmacht, le corps des généraux et la Shoah. h t 66 (2018) 1, S. 167–185 – In: Éclairer au pays des coupables : la Shoah et l’histo- 2 Lasten der Vergangenheit? : zur Personalrekrutierung und zu riographie allemande 1990–2015 / Centre de Documen- 0 Karriereverläufen in der zentralen Wirtschaftsverwaltung der SBZ/ tation Juive Contemporaine ; rédacteur en chef: Georges 1 8 DDR. – In: Die Ämter und ihre Vergangenheit : Ministerien und Behör- Bensoussan. – Paris: Centre, octobre 2018. – (Revue d’his- den im geteilten Deutschland 1949–1972 / hrsg. von Stefan Creuz- toire de la Shoah ; no. 209, octobre 2018), – S. 331–353 berger u. Dominik Geppert. – Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2018. Staat und Terrorismus in der Bundesrepublik der – (Rhöndorfer Gespräche ; Band 28), – S. 109–122 1970er Jahre. – In: Die RAF – ein deutsches Trauma? : Wirtschaftsliberalismus bei den Grünen? : von der Kapitalismus- Versuch einer historischen Deutung / hrsg. von Caroline kritik der Gründungsphase bis zur Riester-Rente. – In: Grenzen des Klausing u. Verena von Wiczlinski. – Mainz: Landeszen- Neoliberalismus : der Wandel des Liberalismus im späten 20. Jahr- trale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz, 2018. – (Zur hundert / hrsg. von Frank Bösch, Thomas Hertfelder u. Gabriele Sache Rheinland-Pfalz ; Band 5), – S. 14–56 Metzler. – Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2018. – (Zeithistorische Im- pulse ; Band 13), – 121–147 Mathias Irlinger Die Versorgung der »Hauptstadt der Bewegung« : Infra- Gregor Hofmann strukturen und Stadtgesellschaft im nationalsozialisti- Der VfB Stuttgart und der Nationalsozialismus. – Schorndorf: Hof- schen München. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2018. – mann-Verlag, 2018. – 181 S. – (Wissenschaftliche Schriftenreihe des 432 S. – (München im Nationalsozialismus ; Band 5) Instituts für Sportgeschichte Baden-Württemberg e.V. ; Band 12)

Rainer Karlsch Johannes Hürter Unternehmen Sport : die Geschichte von adidas / Rainer Hitler – New Research / hrsg. von Elizabeth Harvey u. Johannes Karlsch ; Christian Kleinschmidt ; Jörg Lesczenski. – 1. Auf- Hürter. – Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2018. – (German Yearbook of lage. – München: Siedler, Oktober 2018. – 359 S. Contemporary History ; Volume 3). – 241 S. Das Milliardengeschäft der Hoechst AG mit der Introduction : Approaches to Adolf Hitler / Elizabeth Harvey and DDR-Chemieindustrie von 1976. – In: Zeitschrift für Un- Johannes Hürter. – In: Hitler – New Research / hrsg. von Elizabeth ternehmensgeschichte. – 63 (2018) 2, S. 235–274 Harvey u. Johannes Hürter. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2018. – (German Yearbook of Contemporary History ; Volume 3), – S. 7–22 Sven Keller Hitler in Vinnytsia : a New Document Casts Fresh Light on the Crisis Berg, Führer, Kult : der Obersalzberg und Hitler. – In: Kult! of September 1942 / Johannes Hürter ; Matthias Uhl. – In: Hitler – New Legenden, Stars und Bildikonen : künstlerische und wis- Research / hrsg. von Elizabeth Harvey u. Johannes Hürter. – Berlin, senschaftliche Perspektiven / hrsg. von Claudia Emmert, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2018. – (German Yearbook of Con- Jürgen Bleibler u. Ina Neddermeyer. – Friedrichshafen: temporary History ; Volume 3), – S. 147–210 Zeppelin Museum, 2017, – S. 141–149

veröffentlichungen 120

Les marches de la mort : la dimension sociale de la Juive Contemporaine ; rédacteur en chef: Georges Bensoussan ; Frank violence dans la phase de la fin de la guerre. – In: Éclai- Bajohr, Andrea Löw. – Paris: Centre, octobre 2018. – (Revue d’histoire rer au pays des coupables : la Shoah et l’historiographie de la Shoah ; no. 209, octobre 2018). – 716 S. allemande 1990–2015 / Centre de Documentation Juive En guise d’introduction / par Frank Bajohr et Andrea Löw. – In: Contemporaine ; rédacteur en chef: Georges Bensoussan. Éclairer au pays des coupables : la Shoah et l’historiographie alleman- – Paris: Centre, octobre 2018. – (Revue d’histoire de la de 1990–2015 / Centre de Documentation Juive Contemporaine ; Shoah ; no. 209, octobre 2018), – S. 545–563 rédacteur en chef: Georges Bensoussan. – Paris: Centre, octobre Total Defeat : War, Society, and Violence in the Last 2018. – (Revue d’histoire de la Shoah ; no. 209, octobre 2018), – Year of National . – In: A Companion to Nazi Ger- S. 31–38 many / hrsg. von Shelley Baranowski, Armin Nolzen u. Les chroniqueurs du ghetto : l’activité de documentation dans les Claus-Christian W. Szejnmann. – Hoboken, New Jersey, ghettos de Litzmannstadt et de Varsovie / par Andrea Löw. – In: Éclairer Chichester: Wiley Blackwell, 2018. – (Wiley Blackwell au pays des coupables : la Shoah et l’historiographie allemande 1990– Companions to World History), – S. 247–262 2015 / Centre de Documentation Juive Contemporaine ; rédacteur en chef: Georges Bensoussan. – Paris: Centre, octobre 2018. – (Revue d d’histoire de la Shoah ; no. 209, octobre 2018), – S. 487–508 o k Matthias Krebs Ghettos. – In: A Companion to Nazi Germany / hrsg. von Shelley u Bibliografischer Informationsdienst der Bibliothek des In- Baranowski, Armin Nolzen u. Claus-Christian W. Szejnmann. – Hobo- m e stituts für Zeitgeschichte / Red.: Matthias Krebs u. Daniel ken, New Jersey, Chichester: Wiley Blackwell, 2018. – (Wiley Blackwell n Schlögl. – Ausg. 01-12, 2018 = http://www.ifz-muenchen. Companions to World History), – S. 551–564 t a de/bibliothek/literatursuche/bibliografischer-informations- t dienst/pdf-archiv/pdf-archiv-seit-2014/ i o Lutz Maeke n Vorgeschichte und Entstehung der Innenministerien in Bonn und Klaus A. Lankheit Ost-Berlin / Frieder Günther ; Lutz Maeke. – In: Hüter der Ordnung : Institut für Zeitgeschichte – Archiv, München. – In: Kultur die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalso- bewahren : die Archive der Leibniz-Gemeinschaft / hrsg. von zialismus / hrsg. von Frank Bösch u. Andreas Wirsching. – Göttingen: Wilhelm Füßl, Michael Farrenkopf u. Bettina Irina Reimers. Wallstein Verlag, 2018. – (Veröffentlichungen zur Geschichte der – München: Deutsches Museum Verlag, 2018, – S. 70–73 deutschen Innenministerien nach 1945 ; Band 1), – S. 27–54 Ein Neubeginn : das Innenministerium der DDR und sein Füh- rungspersonal / Franziska Kuschel ; Lutz Maeke. – In: Hüter der Mechthild Lindemann Ordnung : die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Nationalsozialismus / hrsg. von Frank Bösch u. Andreas Wirsching. Deutschland 1961 / bearb. von Mechthild Lindemann u. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2018. – (Veröffentlichungen zur Ge- Christoph Johannes Franzen. Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee schichte der deutschen Innenministerien nach 1945 ; Band 1), – Pautsch. Hrsg. von Andreas Wirsching, Hélène Miard-De- S. 182–237 lacroix u. 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Wie nah ist uns die Zwischenkriegszeit? : Geschich- Manuela Rienks te und Aktualität der demokratischen Staatsgründungen Was bleibt von der Verkäuferin? : die historische Entwicklung aktu- nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland, Österreich, Po- eller Probleme von Beschäftigten im Einzelhandel, 2018. – Sonder- len, Litauen und der Tschechoslowakei. – In: Vierteljahrs- druck aus: Arbeits- und Industriesoziologische Studien ; Jahrgang hefte für Zeitgeschichte. – 66 (2018), S. 295–298 11, Heft 1, Mai 2018 = http://www.ais-studien.de/home/veroeffent- lichungen-18/mai.html

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Andreas Wirsching. – Göttingen : Wallstein Verlag, 2018. – (Veröffentli- Sebastian Voigt chungen zur Geschichte der deutschen Innenministerien nach 1945 ; »Kind der Freiheit« und Paria : Daniel Cohn-Bendits Le- Band 1). – 837 S. bensweg zwischen Deutschland und Frankreich. – In: Poli- Einleitung / Frank Bösch ; Andreas Wirsching. – In: Hüter der Ord- tiker jüdischer Herkunft in Vergangenheit und Gegenwart : nung : die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem National- Laupheimer Gespräche 2017 / hrsg. von Irene Pill. – Hei- sozialismus / hrsg. von Frank Bösch u. Andreas Wirsching. – Göttingen: delberg: Universitätsverlag Winter, 2018, – S. 85–133 Wallstein Verlag, 2018. – (Veröffentlichungen zur Geschichte der deut- Vorstellung und Realität : die Planungskonzeptionen schen Innenministerien nach 1945 ; Band 1), – S. 13–26 der bundesrepublikanischen Gewerkschaftsbewegung in Die deutschen Innenministerien nach dem Nationalsozialismus : den 1960er und 1970er Jahren. – In: Plan und Planung : eine Bilanz / Frank Bösch ; Andreas Wirsching. – In: Hüter der Ord- deutsch-deutsche Vorgriffe auf die Zukunft / hrsg. von Elke nung : die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Natio- Seefried u. Dierk Hoffmann. – Berlin, Boston: De Gruyter nalsozialismus / hrsg. von Frank Bösch u. Andreas Wirsching. – Göt- Oldenbourg, 2018. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Band tingen: Wallstein Verlag, 2018. – (Veröffentlichungen zur Geschichte 27), – S. 101–117 der deutschen Innenministerien nach 1945 ; Band 1), – S. 729–749 Wandel der Arbeitswelt – ökonomische Transforma- Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert. – 4., überarbeitete tionen, Gewerkschaften und soziale Ungleichheit seit den Auflage. – München: Verlag C.H. Beck, 2018. – 127 S. – (C.H. Beck 1970er Jahren : ein Graduiertenkolleg als Kooperations- Wissen ; Band 2165) projekt des Instituts für Zeitgeschichte, des Zentrums für Weimarer Verhältnisse? : historische Lektionen für unsere Demo- Zeithistorische Forschung und des Instituts für soziale Be- kratie / hrsg. von Andreas Wirsching, Berthold Kohler u. Ulrich Wilhelm. wegungen. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – 66 – Ditzingen: Reclam, 2018. – 119 S. (2018), S. 685–699 Appell an die Vernunft. – In: Weimarer Verhältnisse? : historische Lektionen für unsere Demokratie / hrsg. von Andreas Wirsching, Ber- thold Kohler u. Ulrich Wilhelm. – Ditzingen: Reclam, 2018, – S. 9–21 125

Weimar mahnt zur Wachsamkeit : eine Bilanz. – In: Weimarer Die russische Revolution aus der Sicht der deut- Verhältnisse? : historische Lektionen für unsere Demokratie / hrsg. von schen Sozialdemokraten (1917–1922). – In: Machtkalkül? Andreas Wirsching, Berthold Kohler u. Ulrich Wilhelm. – Ditzingen: Furcht? Faszination? : Deutschland und die russische Reclam, 2018, – S. 105–116 Revolution von 1917 / hrsg. von Nikolaus Lobkowicz, Slowakei, Rumänien und Bulgarien / bearbeitet von Mariana Leonid Luks, Andreas Umland, Aleksej Anatolevič Aronov Hausleitner, Souzana Hazan und Barbara Hutzelmann u. Bandkoor- u. Gunter Dehnert. – Stuttgart: ibidem-Verlag, 2018. – dination: Ingo Loose, 2018. – 800 S. – (Die Verfolgung und Ermordung (FORUM für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte ; der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 22. Jahrgang, Heft 1 [2018]), – S. 41–54 1933–1945 ; Band 13) Rossijskaja revoljucija v sovremennoj istoriogra- Das KZ Auschwitz 1942–1945 und die Zeit der Todesmärsche fii i obščestvennoe mnenie. – In: Moskovskij gosudarst- 1944/45 / bearb. von Andrea Rudorff. – Berlin, Boston: De Gruyter vennyj universitet imeni M. V. Lomonosova, Istoričeskij Oldenbourg, 2018. – 883 S. – (Die Verfolgung und Ermordung der fakul’tet, fakul’tet politologii / hrsg. von Istoričeskij fakul’tet, europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland fakul’tet politologii. – Moskau: Moskauer Staatliche Lomo- 1933–1945 ; Band 16) nosov-Universität, Historische Fakultät, Fakultät für Poli- Das »Moskau unserer Bewegung« : München zwischen Eisner und tologie, 2018. – (Stoletie Revoljucii 1917 goda v Rossii ; i f Hitler. – In: Aus Politik und Zeitgeschichte. – 68 (2018) 51–52, S. 23–28 Čast‹ 1), – S. 529–538 z Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941 : Dokumente aus — j russischen und deutschen Archiven / hrsg. von Sergej Z. Slutsch u. a Carola Tischler unter Mitarbeit von Lothar Kölm. Projektbetreuung: h r Andreas Wirsching, Jürgen Zarusky, Bianka Pietrow-Ennker. – Berlin, e Boston: De Gruyter Oldenbourg ; Band 2,1: Januar 1935-Dezember s b 1935, 2019. – XI, 945 S. ; Band 2,2: Januar 1936-April 1937, 2019. e – V, S. 947–1781 r i Die Transformation der internationalen Ordnung seit 1989/90. – c In: Die neue Weltunordnung : Krise, Chancen und die Rolle Europas h t / hrsg. von Philipp Wolf. – Leipzig: Leipziger Universitätsverlag, 2018, 2 – S. 37–48 0 Erfahrene Männer : das Personal der Innenministerien in Bonn 1 8 und Ost-Berlin / Frank Bösch ; Andreas Wirsching. – In: Die Ämter und ihre Vergangenheit : Ministerien und Behörden im geteilten Deutsch- land 1949–1972 / hrsg. von Stefan Creuzberger u. Dominik Geppert. – Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2018. – (Rhöndorfer Gespräche ; Band 28), – S. 163–181 Hitler’s Authenticity : a Functionalist Interpretation. – In: Hitler – New Research / hrsg. von Elizabeth Harvey u. Johannes Hürter. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2018. – (German Yearbook of Con- temporary History ; Volume 3), – S. 23–57 Horst Möller zum 75. Geburtstag. – In: Vierteljahrshefte für Zeit- geschichte. – 66 (2018), S. 161–166 Imperien, Nationen, Regionen : imperiale Konzeptionen in Deutschland und Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts / hrsg. von Andreas Wirsching u. Aleksandr Oganovič Tschubarjan. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2018. – (Mitteilungen der Gemein- samen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen ; Band 8). – VIII, 167 S. (deutscher Teil), VIII, 176 S. (russischer Teil) Toward a New Political Culture? : Totalitarian Experience and Democratic Reconstruction After 1945. – In: Does Generation Matter? : Progressive Democratic Cultures in Western Europe, 1945–1960 / hrsg. von Jens Späth. – Cham: Palgrave Macmillan, 2018. – (Palgrave Studies in the History of Social Movements), – S. 29–45

Jürgen Zarusky Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941 : Dokumente aus russi- schen und deutschen Archiven / hrsg. von Sergej Z. Slutsch u. Carola Tischler unter Mitarbeit von Lothar Kölm. Projektbetreuung: Andreas Wirsching, Jürgen Zarusky, Bianka Pietrow-Ennker . – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg ; Band 2,1: Januar 1935-Dezember 1935, 2019. – XI, 945 S. ; Band 2,2: Januar 1936-April 1937, 2019. – V, S. 947–1781

veröffentlichungen 126

lehrtätigkeit

d Wintersemester 2017/18 THOMAS SCHLEMMER o k Das unentdeckte Land. Zukunftserwartungen und Zukunfts- u m FRANK BAJOHR hoffnungen in Deutschland nach 1945, Hauptseminar/ e n The Holocaust and its Contexts, Kolloquium (mit Kim Vertiefungskurs, Ludwig-Maximilians-Universität München t Wünschmann), Ludwig-Maximilians-Universität München a t IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Elke Seefried und i o BORIS GEHLEN Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität n Unternehmen und politisches Risiko im 20. Jahrhundert, München Hauptseminar, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn MICHAEL SCHWARTZ Imperialismen, Nationalismen, Weltrevolution: Der Friedens- CHRISTIAN HARTMANN vertrag von Brest-Litowsk 1918, Hauptseminar II, Westfäli- Krieg im Film – das Beispiel der »Band of Brothers«, Block- sche Wilhelms-Universität Münster seminar im Rahmen des Lehrgangs für Generalstabs- und Admiralstabsoffiziere (15./16. Januar), Führungsakademie ELKE SEEFRIED der Bundeswehr, Hamburg Europa im Umbruch: Revolution und Systemtransformation 1989–1991/92, Hauptseminar (Bachelor), Universität DIERK HOFFMANN Augsburg Aufbau der Kanzlerdemokratie in der Bonner Republik, Oberseminar, Universität Potsdam IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität MATHIAS IRLINGER München Geschichte und Gegenwart – Stimmen aus der Region, P-Seminar (mit Karin Wabro), CJD Gymnasium Berchtes- MARTINA STEBER gaden Das Britische Empire im 19. und 20. Jahrhundert, Vorlesung, Universität Konstanz CHRISTIAN MARX Frankreich nach 1945, Proseminar, Universität Trier Mental Maps der Moderne. Die Idee des »Westens« im 19. und 20. Jahrhundert, Hauptseminar, Universität EVA OBERLOSKAMP Konstanz »Vormärz« und Revolution in Deutschland, 1815–1848/49, Proseminar, Universität Augsburg Quellenlektüre zur Vorlesung: Das Britische Empire im 19. und 20. Jahrhundert, Übung, Universität Konstanz THOMAS RAITHEL IfZ-Oberseminar (mit Thomas Schlemmer, Elke Seefried und Spatial History. Klassiker der Raumtheorie, Übung, Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität München Universität Konstanz

Kolloquium Neuere Geschichte und Zeitgeschichte, Universität Konstanz 127

MAX TRECKER MAGNUS BRECHTKEN i f German Historiography, Seminar, Central European Quellen und Literatur zur deutschen Außenpolitik und den z — University Budapest internationalen Beziehungen vom Kaiserreich bis zur Gegen- j a wart, Übung, Ludwig-Maximilians-Universität München h KARIN WABRO r e Geschichte und Gegenwart – Stimmen aus der Region, BORIS GEHLEN s b P-Seminar (mit Mathias Irlinger), CJD Gymnasium Geschichte der Wirtschaftskriminalität, Hauptseminar, e r Berchtesgaden Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn i c h NIELS WEISE FRIEDER GÜNTHER t Das Zeitalter der Weltkriege, Übung, Ludwig-Maximilians- 1968 as a Global Event, Übung, Humboldt-Universität 2 0 Universität München zu Berlin 1 8

HERMANN WENTKER DIERK HOFFMANN Die beiden deutschen Staaten und die Entspannungspolitik Geschichte der Privatisierung seit 1970, Oberseminar, (1961–1975), Oberseminar, Universität Potsdam Universität Potsdam

ANDREAS WIRSCHING JOHANNES HÜRTER Geschichte Europas von 1973 bis zur Gegenwart, Vorlesung, Widerstandsbewegungen im deutsch besetzten Europa Ludwig-Maximilians-Universität München 1939–1945, Hauptseminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer und Elke Seefried), Ludwig-Maximilians-Universität München MATHIAS IRLINGER Häuserbiografie(n), P-Seminar (mit Karin Wabro), CJD Gymnasium Berchtesgaden Sommersemester 2018 ANDREA LÖW KEITH R. ALLEN Holocaust, deutsche Besatzungsherrschaft und Erinne- Orte der Zeitgeschichte, Seminar, Dartmouth College, rungskultur in Polen, Übung mit Exkursion nach Krakau USA und Lublin (mit Frank Bajohr), Ludwig-Maximilians- Universität München FRANK BAJOHR Holocaust, deutsche Besatzungsherrschaft und Erinnerungs- EVA OBERLOSKAMP kultur in Polen, Übung mit Exkursion nach Krakau und Geschichte der Atomenergie in der Bundesrepublik Lublin (mit Andrea Löw), Ludwig-Maximilians-Universität Deutschland, Übung, Universität Augsburg München

The Holocaust and its Contexts, Kolloquium (mit Kim Wünschmann), Ludwig-Maximilians-Universität München

lehrtätigkeit 128

d THOMAS RAITHEL NIELS WEISE o k IfZ-Oberseminar (mit Thomas Schlemmer, Elke Seefried Das Zeitalter der Weltkriege, Übung, Ludwig-Maximilians- u m und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität Universität München e n München t HERMANN WENTKER a t Die Anfänge einer pluralistischen Gesellschaft in Deutsch- Die beiden deutschen Staaten in den 1980er-Jahren: i o land bis 1933: Prozess, Konzeptionalisierung, Kritik, Deutsch-deutsche und internationale Beziehungen, n Vertiefungskurs/Aufbaukurs, Ludwig-Maximilians-Universität Hauptseminar, Universität Potsdam München ANDREAS WIRSCHING THOMAS SCHLEMMER IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer Phönix aus der Asche? Die Geschichte Westdeutschlands und Elke Seefried), Ludwig-Maximilians-Universität München 1945 bis 1990, Vorlesung, Ludwig-Maximilians-Universität München JÜRGEN ZARUSKY Schreib-Praxis. 12. anwendungsorientiertes Seminar vom IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Elke Seefried und 23. bis 27. Juli (mit Thomas Schlemmer und Hans Woller), Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität Aldersbach München

Schreib-Praxis. 12. anwendungsorientiertes Seminar vom 23. bis 27. Juli (mit Hans Woller und Jürgen Zarusky), Wintersemester 2018/19 Aldersbach FRANK BAJOHR ELKE SEEFRIED The Holocaust and its Contexts, Kolloquium (mit Kim Das Deutsche Kaiserreich und der europäische Imperialis- Wünschmann), Ludwig-Maximilians-Universität München mus 1880–1914, Hauptseminar (Master), Universität Augsburg BORIS GEHLEN Notenbank und Währungspolitik im 19. und 20. Jahr- IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer hundert, Hauptseminar, Rheinische Friedrich-Wilhelms- und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität Universität Bonn München MATHIAS IRLINGER RICK TAZELAAR Friedhofsgeschichte(n), W-Seminar (mit Karin Wabro), »Hitler in uns selbst«. NS-Vergangenheit, intellektuelle An- CJD Gymnasium Berchtesgaden näherungen und die politische Kultur in der frühen Bundes- republik, Seminar, Friedrich-Schiller-Universität Jena Cultural Tourism, Übung (mit Karin Wabro), Salzburg University of Applied Sciences KARIN WABRO Häuserbiografie(n), P-Seminar (mit Mathias Irlinger), CJD Gymnasium Berchtesgaden 129

WOLF-RÜDIGER KNOLL MARTINA STEBER i f Wirtschaftsgeschichte der DDR, Bachelorseminar, Das Masterstudium beginnen: Zeitenwende. Neue z — Humboldt-Universität zu Berlin Forschungen zur Geschichte der 1970er Jahre, Übung, j a Ludwig-Maximilians-Universität München h ANDREA LÖW r e Jenseits von Tätern, Opfern, Zuschauern: eine Gesell- GUNNAR TAKE s b schaftsgeschichte des Holocaust, Hauptseminar, Das Zeitalter der Weltkriege, Übung, Ludwig-Maximilians- e r Universität Mannheim Universität München i c h INGO LOOSE RICK TAZELAAR t , Geschichte der Juden, Seminar, Lebenszeugnisse und politische Memoiren. Politiker und 2 0 Universität Potsdam die Erfahrungen des 19. und 20. Jahrhunderts, Seminar, 1 8 Friedrich-Schiller-Universität Jena SILKE MENDE Europa von seinen Rändern her: Konturen einer Zeitge- KARIN WABRO schichte Europas nach 1970, Hauptseminar, Eberhard Karls Friedhofsgeschichte(n), W-Seminar (mit Mathias Irlinger), Universität Tübingen CJD Gymnasium Berchtesgaden

EVA OBERLOSKAMP Cultural Tourism, Übung (mit Mathias Irlinger), Salzburg Die Weimarer Republik, Proseminar, Universität Augsburg University of Applied Sciences

THOMAS RAITHEL HERMANN WENTKER IfZ-Oberseminar (mit Thomas Schlemmer, Elke Seefried Krisen in der Geschichte der DDR, Oberseminar, und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität Universität Potsdam München ANDREAS WIRSCHING THOMAS SCHLEMMER 100 Jahre Weimarer Republik: Aktuelle Fragen an die IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Elke Seefried erste deutsche Demokratie, Vorlesung, Ludwig-Maximilians- und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität Universität München München IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer ELKE SEEFRIED und Elke Seefried), Ludwig-Maximilians-Universität München Abgrenzung und Verflechtung: Deutsch-deutsche Geschich- te nach 1945, Vorlesung, Universität Augsburg

IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität München

lehrtätigkeit 130

Vorträge und Podiumsdiskussionen

d o k u m e n t a t KEITH R. ALLEN Die internationale Holocaustforschung und das Zentrum für Holo- i caust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München, Vortrag (mit o n Privatization and Foreign Investment after 1989: New Andrea Löw), Zentrum für Antisemitismusforschung, Berlin, 18. Juli Evidence from German Archives, Vortrag im Rahmen des Annual Meeting of the Economic History Society, Keele Becoming the Other. Identity and Community in European Urban University (UK), 8. April Settings before the Holocaust, Panel im Rahmen der Konferenz Les- sons and Legacies XV: Einführung und Chair, Washington University Foreign Engagement in Eastern Germany after 1989, in St. Louis, USA, 4. November Vortrag, Academica Sinica, Institute for History and Phi- lology, Taipei (Taiwan), 26. Dezember Passiv und gleichgültig? Die deutsche Bevölkerung und die Verfol- gung der Juden in der NS-Zeit, Vortrag, Ratsgymnasium Gladbeck, FRANK BAJOHR 8. November

Dokumentarfilm »Liza ruft!«, Podiumsdiskussion, NS-Do- Gedenkrede zum 9. November 1938 im Rahmen der zentralen kumentationszentrum, München, 25. Januar Feierstunde der Stadt Gladbeck, Gladbeck, 9. November

Die »Arisierung« des Haus- und Grundbesitzes in Ham- Ausgeforscht? Desiderata und Perspektiven der Holocaust-For- burg, Vortrag im Rahmen des Workshops »›Arisierung‹ schung, Vortrag im Rahmen des Workshops »Bestandsaufnahme von Wohneigentum durch die Stadt Frankfurt am Main der Holocaust-Vermittlung in Deutschland«, Konrad-Adenauer-Stif- zwischen 1933 und 1945«, Goethe-Universität Frankfurt tung, Berlin, 12. November am Main, 5. Februar MAXIMILIAN BECKER The Holocaust in the Borderlands: Interethnic Rela- tions and the Dynamics of Violence in Occupied Eastern Resistance fighters in the debate on limitation, 1965, Vortrag im Europe, Workshop: Schlussdiskussion (Closing Panel), Rahmen der internationalen Konferenz »Beyond Camps and Forced München, 9. Februar Labour. Current international research on survivors of Nazi perse- cution«, Wiener Library London, 10. Januar Holocaust Research: Achievements, Changes, Problems and Challenges, Vortrag im Rahmen der Konferenz »The Europäische Vernetzungen und transnationale Erinnerungsgemein- Future of Holocaust Research«, City University of New schaften. Überlebende des Widerstandes und der Konzentrations- York, Graduate Center, 26. April lager im Nachkriegseuropa, Vortrag im Forschungskolloquium »Neuere Forschungen zur Geschichte und Wirkung des Holocaust« Überlebens- und Erinnerungsräume, Panel im Rahmen (Sybille Steinbacher), Goethe-Universität Frankfurt am Main, 14. April des Symposiums »Jüdische Räume im Nationalsozialis- mus«: Kommentar, Institut für die Geschichte der deut- GILES BENNETT schen Juden, Hamburg, 15. Juni 70 Jahre Gründung Israels. Vorbedingungen und Auswirkungen, Holocaustforschung: Errungenschaften, Wandel, Proble- Vortrag, Wittelsbacher-Gymnasium, München, 14. Mai me und Herausforderungen, Vortrag im Rahmen des Kolloquiums des Faches Geschichte der Universität Augsburg, Universität Augsburg, 20. Juni 131

Das »Visual History Archive« am IfZ, Einführung in die weltweit größ- »Mad men« und Napalm – Nutzen, Versuchungen und te Zeitzeugen-Datenbank zu Holocaust und Nationalsozialismus, Grenzen des Blicks auf Emotion Regimes in der Wir- Informationsveranstaltung (mit Daniel Schlögl und Frank Bajohr), kungsgeschichte des Vietnam-Krieges, Vortrag im IfZ München, 6. Juni Rahmen der Tagung »Internationale Beziehungen und ›emotional regimes‹. Neue Fragen an die Geschichte des Das Fachportal »European Holocaust Research Infrastructure« Kalten Krieges«, Historisches Kolleg, München, 15. März (EHRI). Technische und inhaltliche Chancen und Herausforde- rungen bei der Integration deutscher Archivbestände, Vortrag, Von der Reichsbank zur Bundesbank: Personen, Gene- 88. Deutscher Archivtag, Fachgruppe 1: Staatliche Archive, Rostock, rationen und Konzepte zwischen Tradition, Kontinuität 27. September und Neubeginn (1920er bis 1970er Jahre), Vortrag und Vorstellung des Projektes vor Mitarbeitern der Deutschen News from EHRI, Vortrag im Rahmen des Workshops »Digitization of Bundesbank, Frankfurt am Main, 22. März the World War II Victims’ Data«, Auschwitz-Birkenau State Museum, 11. Oktober Die Perspektive der Erben. Gespräch und Diskussion im Rahmen des Weiterbildungsprogramms »Provenienz- i f The European Holocaust Research Infrastructure and Refugee forschung: Über die Herkunft der Dinge«, München, z History, Vortrag (mit Francesco Gelati, Mike Bryant und Wolfgang 23. März — j Schellenbacher) im Rahmen des Workshops »Exploring Refugee a Data. Hands-on Workshop on Refugees and Digital Humanities«, Über den Zustand unserer Demokratie, Vortrag und h r Masaryk Institut, Prag, 12. November Diskussion, Sparkassenakademie Bayern, Tegernsee, e 16. April s b MARIO BOCCIA e Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag und Ge- r i A New Revolutionary Subject? Migrants in Unauthorized Strikes and spräch, Begegnungsstätte Alte Synagoge, Wuppertal, c the Role of Leftist Groups in West Germany, Vortrag im Rahmen 3. Mai h t der Jahreskonferenz der German Studies Association, Pittsburgh/ 2 Pennsylvania, 28. September Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag, Rotary 0 Club Berlin-Gendarmenmarkt, Berlin, 4. Mai 1 8 »Das war nur der Anfang – Wir machen weiter!« Der Italiener-Streik bei BMW von 1972 und die Rolle der linksradikalen Betriebsgrup- Von Geschichtsfälschern und Abschreibern: Der »Fall« pen, Vortrag im Rahmen der Konferenz »1968 – Aufbrüche in den Albert Speer und Joachim Fest, Vortrag im Rahmen der Arbeitswelten«, Düsseldorf, 14. Dezember Vortragsreihe des Kompetenzverbunds Historische Wis- senschaften, München, 8. Mai MAGNUS BRECHTKEN Albert Speer – Leben und Legenden, Vortrag, Marien- Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag, Ökumenisches Se- thaler Forum, Wissen, 16. Mai minar Göttingen, 11. Januar Albert Speer als Nationalsozialist und Erinnerungskon- NS-Belastung: Ein schillernder Begriff, Vortrag im Rahmen des strukteur, Vortrag im Rahmen der Hadamar Gespräche, Workshops »NS-Belastung zentraler deutscher Behörden«, Institut Limburg, 17. Mai für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen, 19. Januar Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag im Rah- men der Reihe »Les jeudis de L’Institut historique alle- Albert Speer als Nationalsozialist und Erinnerungskonstrukteur, mand«, Deutsches Historisches Institut Paris, 24. Mai Vortrag, Freiburger Montagsgesellschaft, 29. Januar »Madagaskar für die Juden«. Antisemitische Ideen und Widerstand als Herausforderung, Verpflichtung und Last. Der Schrift- Pläne einer »territorialen Endlösung« 1885–1945, Vor- steller Günther Weisenborn und die »Rote Kapelle«, Begrüßung im trag, Topographie des Terrors, Berlin, 29. Mai Rahmen der Buchvorstellung, IfZ München, 24. Januar Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag im Rah- Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag, Rotary Club Mün- men des Literaturfestivals literaTurm, Frankfurt am Main, chen-Land, Aying, 5. Februar 5. Juni

Die Konstruktion des »Juden« im Nationalsozialismus, Vortrag im Über den Zustand unserer Demokratie, Vortrag und Dis- Rahmen einer Tagung der XXXI. Königswinterer Tagung der For- kussion, S-Forum-Zukunft, Kaufbeuren, 7. Juni schungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V., Bonn, 17. Februar Deutschlands Umgang mit der Geschichte des 20. Jahr- Albert Speer als Nationalsozialist und Erinnerungskonstrukteur, Vor- hunderts, Einführungsvortrag, Institut für Auslandsbe- trag, Gesellschaft für Westfälische Wirtschaftsgeschichte Dortmund, ziehungen, Berlin, 2. Juli 5. März

vorträge und podiumsdiskussionen 132

Gewalt und Terrorismus im Nationalsozialismus, Vortrag Das globale Flüchtlingsregime im Mittleren Osten seit den späten im Rahmen des Studiengangs Master in Applied History, 1970er Jahren: Konzepte, Akteure, Praktiken, Projektvorstellung, Universität Zürich, 13. Juli Universität Tübingen, 12. Juni

Von den Quellen zur Biographie, Podiumsdiskussion, Demokratische Transformation und die Süderweiterung, Panel im Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie Rahmen des Workshops »Das ›demokratische Europa‹? Demokra- der Wissenschaften, München, 18. Juli tie- und Parlamentarismusgeschichte Europas seit 1970«: Modera- tion, IfZ München, 15. November Landesjustiz und NS-Vergangenheit, Vortrag, Bayeri- sches Staatsministerium der Justiz, München, 24. Juli Internationale Beziehungen, Panel im Rahmen des Workshops »Lateinamerika und Westeuropa nach 1945«: Moderation, IfZ Mün- Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag, Doku- chen, 12. Dezember mentationszentrum Prora, 14. August MICHAEL BUDDRUS d Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag im Rah- o k men der Lüdenscheider Gespräche der FernUniversität Friedrich-Karl Wiggers. Aufstieg und Fall des ersten Chefs des meck- u Hagen, Lüdenscheid, 12. September lenburgischen Landeskriminalamtes. Eine Geschichte von Erpres- m e sung, Verrat und Korruption, Vortrag, Schwerin, 19. Januar n Albert Speer als Nationalsozialist und Erinnerungskon- t a strukteur, Vortrag und Diskussion, Museum Schöneberg, Zwischen Entrechtung, Diskriminierung und Deportation. Die Reichs- t Berlin, 13. September in Mecklenburg und in Schwerin, Vortrag, Schwerin, i o 8. November n Albert Speer: Personal Narratives, Fake History and AXEL DRECOLL Societies’ Desire for Delusion, Vortrag im Rahmen der Konferenz »Life Stories, Personal Narratives and Ego- Kulturelle Bildung und Erinnerung an die NS-Geschichte in Branden- Documents«, Cambridge, 22. September burg, Podiumsdiskussion: Moderation, Potsdam, 19. März

Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag, Hessi- Idyll und Verbrechen. Das Konzept für die neue Dauerausstellung sche Landeszentrale für politische Bildung, Wiesbaden, der Dokumentation Obersalzberg, Präsentation im Rahmen eines 23. Oktober Workshops mit dem Imperial War Museum London (mit Sven Keller und Albert Feiber), IfZ München, 3. April »Auftragsforschung« – Vortrag und Podiumsdiskussion auf der Arbeitstagung »Engaged Scholarschip« der Ge- Idyll und Verbrechen. Das Konzept für die neue Dauerausstellung sellschaft für Unternehmensgeschichte e.V., Frankfurt der Dokumentation Obersalzberg, Präsentation (mit Sven Keller und am Main, 16. November Albert Feiber), Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg, 16. April Deutsche Vergangenheitsaufarbeitung und die Washing- toner Prinzipien, Vortrag im Rahmen der Konferenz »20 Idyll und Verbrechen. Das Konzept für die neue Dauerausstellung Jahre Washingtoner Prinzipien«, Berlin, 26. November der Dokumentation Obersalzberg, Präsentation im Rahmen der IfZ- Wissenschaftlerbesprechung, IfZ München, 25. April AGNES BRESSELAU VON BRESSENSDORF Erziehung nach Auschwitz – gegenwärtige Herausforderungen, Po- Das globale Flüchtlingsregime im Mittleren Osten seit diumsdiskussion, Bürgergarten Oranienburg, 2. Mai den späten 1970er Jahren: Konzepte, Akteure, Prakti- ken, Projektvorstellung, Zentrum für Zeithistorische For- Idyll und Verbrechen – Ein Schulterblick auf die neue Ausstellung schung, Potsdam, 11. Januar am Obersalzberg, Präsentation (mit Sven Keller und Albert Feiber), AlpenCongress Berchtesgaden, 14. Mai Westdeutschland und das humanitäre Regime im Afgha- nistan-Konflikt, Vortrag im Rahmen der Tagung »Inter- UTE ELBRACHT nationale Beziehungen und ›emotional regimes‹. Neue Fragen an die Geschichte des Kalten Krieges«, Histori- Sozialpolitischer Treppenwitz? Debatten um Lohn für Hausarbeit sches Kolleg, München, 16. März 1905 und 1930, Vortrag im Forum 2 »Über Demokratie und das Wechseln von Windeln. Eine gleichstellungspolitische Reise in meh- Die Bundesrepublik Deutschland und der globale Süden reren Stationen durch die Geschichte und Gegenwart der Care- im Kalten Krieg (Band 2 des »German Yearbook of Con- Debatten« im Rahmen der 3. Frauenkonferenz der Landeshaupt- temporary History«), Buchvorstellung und Podiumsdis- stadt München, Gleichstellungsstelle, München, 30. November kussion, Forum Willy Brandt Berlin, 5. Juni 133

ALBERT FEIBER NADINE FREUND

Wie geht’s weiter? Ausblick auf Arbeitsfelder und Arbeitsschritte, Das Regierungspräsidium Kassel im Nationalsozialis- Abschlusskommentar im Rahmen des Workshops »Entwicklung mus, Vortrag, Bundestreffen der Regierungspräsiden- eines gemeinsamen Handlungskonzepts für NS-Gedenkstätten und ten, Kassel, 14. Mai Erinnerungsorte zum Umgang mit rechtsextremen Besucherinnen und Besuchern«, Vogelsang, 22. und 23. März BORIS GEHLEN

Präsentation des Konzepts der neuen Dauerausstellung (mit Axel Nationalität(en) als strategische Ressource: Der Thys- Drecoll und Sven Keller), Dokumentationszentrum Reichspartei- sen-Bornemisza-Verbund in den 1940er und 1950er tagsgelände, Nürnberg, 16. April Jahren, Vortrag im Rahmen des Historikertags 2018, Münster, 27. September Idyll und Verbrechen – Ein Schulterblick auf die neue Ausstellung am Obersalzberg, Vortrag (mit Axel Drecoll und Sven Keller), Alpen- Marktwirtschaft oder Planwirtschaft? Kampf um die Wirt- Congress Berchtesgaden, 14. Mai schaftsordnung, Vortrag im Rahmen der Tagung »Ge- i f werkschaften in revolutionären Zeiten – Europa 1917 z Präsentation des Konzepts der neuen Dauerausstellung (mit Axel bis 1923«, Berlin, 12. Oktober — j Drecoll und Sven Keller) im Rahmen der IfZ-Wissenschaftlerbe- a sprechung, IfZ München, 25. April Die Reaktion des deutschen Unternehmertums auf mas- h r senmedialen Wandel in den 1920er Jahren, Vortrag im e Vorstellung des historischen Orts Obersalzberg (mit Sven Keller und Rahmen der Jahrestagung des Arbeitskreises für Kriti- s b Mathias Irlinger) im Rahmen der Sitzung des geschäftsführenden sche Unternehmens- und Industriegeschichte, Siegen, e Ausschusses des Bayerischen Bündnisses für Toleranz, Dokumen- 16. November r i tation Obersalzberg, 25. Juli c h TIM GEIGER t MORITZ FISCHER 2 Die Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bun- 0 Widerstand und Endphasenverbrechen am Ende des Zweiten Welt- desrepublik Deutschland (AAPD), Vortrag (mit Jens Hof- 1 8 kriegs, Vortrag, Landshut, 25. Januar mann), Humboldt-Universität zu Berlin, 27. Januar

Zwangssterilisation und »Euthanasie« in Landshut, Vortrag, Lands- Die EWG-Kommission unter Leitung eines deutschen hut, 7. November Christlichen Demokraten. Walter Hallstein und Hans von der Groeben als EWG-Kommissare, Autorenworkshop »Landshut seit heute judenrein«. Vortrag zum 80. Jahrestag der der Konrad-Adenauer-Stiftung, Cadenabbia, 12. Sep- Reichspogromnacht in Landshut, Landshut, 9. November tember

GAËLLE FISHER NATO-Doppelbeschluss und zweiter Kalter Krieg/Die Friedensbewegung der 1980er-Jahre und die Auswir- The Holocaust in the Borderlands: Interethnic Relations and the kungen auf das deutsch-deutsche Verhältnis, Vorträge Dynamics of Violence in Occupied Eastern Europe, Workshop: Orga- im Rahmen des Fortbildungsseminars für Lehrkräfte nisation, Moderationen, Diskussionsleitungen und Einführungsvor- an Gymnasien, Realschulen, BOS/FOS »Das doppelte trag (mit Caroline Mezger), München, 7. bis 9. Februar Deutschland. Von der Gründung 1949 bis zur Wieder- vereinigung«, Akademie für politische Bildung Tutzing, Community and Subjectivity: The Jewish Leadership in Romania dur- 24. Oktober ing the Holocaust, Vortrag im Rahmen des internationalen Work- shops »Scholarship on Romania and Moldova within German Aca- Frieden im Kalten Krieg. Zur Außenpolitik der FDP in den demia«, Augsburg, 15. März 1950/60er Jahren, Vortrag auf der Konferenz »Liberale und Frieden. Jahrestagung zur Liberalismus-Forschung Gewaltdynamik und gespaltene Gesellschaften: Holocaust, Besat- 2018«, Jena, 31. Oktober zungsherrschaft und die Neukonfiguration sozialer Beziehungen (1939–1945), Sektion am 52. Historikertag: Organisation, Mode- Ethnizität und Identität, Panel im Rahmen des Work- ration und Einführungsvortrag (mit Caroline Mezger), Münster, shops »Lateinamerika und Westeuropa nach 1945«: 26. September Moderation, IfZ München, 12. Dezember

Holocaust Survivors from Bukovina in Romania after World War II FRIEDER GÜNTHER through the Lens of Ego-documents, Vortrag, Universität Bukarest, 29. Oktober Das KPD-Verbotsverfahren – verfassungswidrig? Akteure, Rahmenbedingungen, Bewertung, Podiumsdiskussion, Gießen, 23. April

vorträge und podiumsdiskussionen 134

Autonomie des Rechts in der DDR, Vortrag im Rahmen »Wehrmacht in der NS-Diktatur« und »Hitler, Mein Kampf – eine der Jahrestagung zur »Autonomie des Rechts nach kritische Edition«. Zwei Projekte des Instituts für Zeitgeschichte, 1945/49« des Arbeitskreises für Rechtswissenschaft Vorträge beim Besuch der Sanitäts-Inspektion der Bundeswehr, IfZ und Zeitgeschichte an der Akademie der Wissenschaf- München, 12. September ten und der Literatur, Mainz, 14. Juni Helfen im Krieg. Der Erste Weltkrieg und die Entwicklung der Medi- Hüter der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn und zin. Vortrag im Rahmen der Ausstellung »›Getroffen – Gerettet – Ge- Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus, Podiums- zeichnet‹. Sanitätswesen im Ersten Weltkrieg«, Bayerisches Haupt- diskussion im Rahmen der Buchpräsentation, Berlin, staatsarchiv München, 23. Oktober 19. Juni Laudatio aus Anlass der Verleihung des Clausewitz-Preises an das Rechtliche Narrative zum Fortleben des Deutschen Rei- Logistikbataillon 171 »Sachsen-Anhalt«, Burg bei Magdeburg, ches nach 1945, Vortrag im Rahmen der Konferenz »Die 15. November ›Reichsbürger‹. Eine neue verfassungsfeindliche Bewe- d gung zwischen Staatsverweigerung und Rechtspersi- o CATHRIN HERMANN k flage«, Düsseldorf, 18. Oktober u 1. Leibniz-Datenschutztag, Mitorganisation und Moderation des m e Staat, Ausnahmezustand, Integration – Vorverständnisse Thementischs »Datenschutz bei Personal und Verwaltung« (mit n der Verfassungsinterpretation, Vortrag im Rahmen der Johannes Höper), Köln, 20. Juni t a studium generale-Reihe »70 Jahre Grundgesetz: Von t der Verfassung unseres Gemeinwesens«, Freiburg i. Br., i DIERK HOFFMANN o 17. November n Die Treuhandanstalt, Podiumsdiskussion, Haus Rissen, 21. Juni CARLOS A. HAAS Otto Grotewohl: Erster Weltkrieg und politischer Aufstieg (1915– The role of the police in the ghettos in occupied Poland, 1923), Vortrag, Braunschweig, 21. September Vortrag im Rahmen der internationalen Konferenz »The Police and the Holocaust: The Role of Police Forces in GREGOR HOFMANN the Genocide of Jews and Roma«, Guatemala-Stadt, 30. Mai Der VfB Stuttgart und der Nationalsozialismus, Buchvorstellung und Vortrag im Rahmen des Jubiläumssymposiums des Instituts für Wen interessiert Lateinamerika? Vortrag im Rahmen des Sportgeschichte Baden-Württemberg, Maulbronn, 19. Oktober Forschungsworkshops »Lateinamerika und Westeuropa nach 1945«, München, 11. Dezember Umgang mit der Zeit des Nationalsozialismus im eigenen Verein, Vortrag im Rahmen der Tagung des Netzwerks der Fußballmuseen CHRISTIAN HARTMANN und Vereinsarchive, München, 4. Dezember

Hitler edieren. Über die Gründe und Grundsätze einer JENS HOFMANN kritischen Edition von »Mein Kampf«, Vortrag, NS-Doku- mentationszentrum München, 20. März Die Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland (AAPD), Vortrag (mit Tim Geiger), Humboldt-Universität Verbrechen der Wehrmacht – Versuch eines Über- zu Berlin, 27. Januar blicks, Versuch einer Bilanz, Vortrag im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung »›Tradition wird gemacht.‹ ANNE-KRISTIN HÜBNER Geschichte, Erinnerung und Selbstverständnis der Bun- deswehr«, Helmut-Schmidt-Universität der Bundes- Academic Culture(s), Panel im Rahmen der DAAD-Alumni-Tagung wehr, Hamburg, 9. April »Knowledge, Trust and the Future of Democracy: Transatlantic Perspectives on the Role of Scholarship and Science in Society«: Preview der Serie »Guardians of the Heritage« des Fern- Rapporteur, Atlanta, 5. bis 7. Oktober sehsenders HISTORY, Podiumsdiskussion, München, 7. Mai John Kenneth Galbraith und Deutschland. Ideen, Einfluss und Re- zeption eines öffentlichen Intellektuellen, Vortrag, Ludwig-Maximili- Hitler, Mein Kampf – Eine kritische Edition; oder: Wie ans-Universität München, 22. November »bewältigt« man ein Buch? Vortrag, Gymnasium Höhen- kirchen-Siegertsbrunn, 7. Juni JOHANNES HÜRTER

Einsatzarmee Bundeswehr. Stand und Perspektiven der Rommel Reloaded. Der »Wüstenfuchs« auf dem Prüfstand, Podiums- Forschung, Zentrum für Militärgeschichte und Sozial- diskussion, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Dresden, wissenschaften der Bundeswehr, Potsdam, 10. Juli 26. Februar 135

Gute Erinnerungen an böse Zeiten. Nostalgie in »posttotalitären« Er- Idyll und Verbrechen. Die neue Dauerausstellung der innerungsdiskursen nach 1945 und 1989, Kolloquium: Moderation, Dokumentation Obersalzberg, Vortrag (mit Anna Greit- Historisches Kolleg, München, 19. April hanner), LMU München, 31. Oktober

Auf der Suche nach Ordnung. Otto Brunners Denkwege im 20. Jahr- »Dark Tourism« und Cultural Tourism als Chancen und hundert, Kolloquium: Organisation und Moderation, Historisches Herausforderungen für die Ausstellungsgestaltung, Vor- Kolleg, München, 17. Mai trag (mit Karin Wabro), FH Salzburg, 3. Dezember

Stalin – Der Herr des Terrors, Buchpräsentation und Podiumsdis- EVA KARL kussion: Begrüßung und Einführung, IfZ München, 5. Juni »Die erste nationalsozialistische Stadt Deutschlands« – Ganz normale Soldaten? Die Gewaltakteure der Wehrmacht im Krieg Coburg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Vor- gegen die Sowjetunion, Vortrag im Rahmen des Dachauer Sympo- trag im Rahmen des Sozial- und Kulturgeschichtlichen siums zur Zeitgeschichte »Der deutsch-sowjetische Krieg 1941– Kolloquiums des Historischen Seminars der Leibniz Uni- 1945: Geschichte und Erinnerung im Licht neuer Forschungen«, versität Hannover, Hannover, 23. Januar i f Dachau, 12. Oktober z »Das erste Kapitel der neuen deutschen Geschichte« — j Hitler – in neuer Sicht (German Yearbook of Contemporary History, – Der Deutsche Tag in Coburg 1922: Machtprobe und a Band 3), Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Organisation Mythos, Vortrag im Rahmen der Tagung »Umbruch und h r und Einführungsvortrag, IfZ München, 18. Oktober Wandel. Oberfranken nach dem Ersten Weltkrieg« des e Instituts für Fränkische Landesgeschichte der Univer- s b Die RAF – ein deutsches Trauma? Versuch einer historischen Deu- sitäten Bamberg und Bayreuth, Thurnau, 13. Oktober e tung, Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Impulsreferat und r i Moderation, Mainz, 23. Oktober Stand des Forschungsprojektes »Coburg in der ersten c Hälfte des 20. Jahrhunderts«, Vortrag im Stadtrat Co- h t burg, Coburg, 25. Oktober MATHIAS IRLINGER 2 0 Die Heimaten des Adolf Hitler. Österreich und der Obersalzberg in Erfahrungsbericht zum Projekt »Coburg in der ersten 1 8 der fotografischen Inszenierung im Nationalsozialismus, Vortrag im Hälfte des 20. Jahrhunderts«, Vortrag im Rahmen der Rahmen der Sonderausstellung »Anschluss, Krieg & Trümmer« (mit Tagung »Engaged Scholarship. Geschichte im Span- Sebastian Peters), Salzburg Museum, 26. April nungsfeld zwischen Forschung und Auftrag« der Ge- sellschaft für Unternehmensgeschichte, Frankfurt am Was tun mit dem Berghofgelände? Seminar mit dem Katholischen Main, 16. November Bildungswerk Berchtesgadener Land, Berchtesgaden, 5. Mai RAINER KARLSCH Die Versorgung der »Hauptstadt der Bewegung«. Infrastrukturen und Stadtgesellschaft im nationalsozialistischen München, Vortrag, Das Kanzlerversprechen zum Erhalt des Chemiedreiecks Stadtmuseum München, 20. Juni vom Mai 1991 und seine Umsetzung, Vortrag, Merse- burg, 27. September Laudatio zur Verleihung des Bonhoeffer-Preises des CJD, Berchtes- gaden, 29. Juni Eine andere Geschichte der »Runden Ecke«: Leipzig als Zentrum der sächsischen Gasversorgung, Vortrag Das pädagogische Konzept der Dokumentation Obersalzberg, Vor- im Rahmen des Tags der Stadtgeschichte, Leipzig, trag im Rahmen der Jahrestagung des Bündnisses für Toleranz, 9. Oktober Berchtesgaden, 25. Juli »In Feindesland«. Sowjetische Geheimdienste bei der Nationalsozialismus vermitteln. Zum Umgang mit Bildern, Objek- Wismut AG 1947–1953, Vortrag, Lern- und Gedenkort ten, Orten & Sprache, Workshop im Rahmen der Salzburg Sum- Kaßberg-Gefängnis e.V. Chemnitz, 7. November mer School (mit Karin Wabro), Paris-Lodron-Universität Salzburg, 4. September Im Brennpunkt der Weltpolitik. Uranbergbau in Böhmen und Sachsen, Vortrag, Chemnitz, 8. November Geschichtsvermittlung als gesellschaftliche Verantwortung, Vortrag und Workshop im Rahmen des Seminars »Schule und Gesellschaft« Ludwigsfeldes geheimnisvolle Nazi-Bunker, Ludwigs- der Pädagogischen Hochschule Salzburg (mit Karin Wabro), Berch- felde, 12. November tesgaden, 6. und 20. Oktober Uranbergbau der SDAG Wismut und Kernenergiepolitik Historische Orte in der Geschichtsvermittlung, Vortrag und Workshop der DDR, Vortrag im Rahmen des Workshops »Atomkraft im Rahmen einer Fortbildung der Pädagogischen Hochschule Salz- ins Museum?«, Rheinsberg, 15. November burg für Berufsschullehrkräfte (mit Karin Wabro), Berchtesgaden, 13. Oktober

vorträge und podiumsdiskussionen 136

Sport, Ökonomie und Geschichtsbewusstsein – am Bei- »Überflüssig wie ein Kropf« oder »Lebensadern im märkischen spiel von Adidas, Vortrag im Rahmen der Grazer Wirt- Sand«? Die Privatisierung der Brandenburger Stahlbetriebe nach schaftshistorischen Dialoge III: Sport und Ökonomie, 1989, Vortrag, Industriemuseum Brandenburg an der Havel, Graz, 27. November 22. November

Round Table: »Grundbesitz und Eigentum«. Vorstellung FELIX LIEB des Treuhand-Projekts im Rahmen des Diskussionsfo- rums »Mein Land Sachsen-Anhalt – Ein Regiorama«, Arbeit durch Umwelt: Sozialdemokratische Umwelt- und Energie- Franckesche Stiftungen Halle/Saale, 29. November politik 1975–1998, Vortrag im Rahmen des 2. Workshops für Nach- wuchswissenschaftlerInnen der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stif- Unternehmen Sport, Buchvorstellung, Herzogenaurach, tung, Berlin, 18. Juni 17. Dezember Sozialdemokratische Umwelt- und Energiepolitik 1975–1998, Vor- SVEN KELLER trag im Rahmen des Internationalen Doktorandenseminars »Neuere d Arbeiten zur Zeitgeschichte«, Sorbonne Université, Paris, 12. Juli o k Idyll und Verbrechen. Das Konzept für die neue Dauer- u ausstellung der Dokumentation Obersalzberg, Präsenta- From »Qualitative Growth« to »Sustainable Development«: German m e tion (mit Axel Drecoll und Albert Feiber) im Rahmen ei- Social Democratic Concepts of Sustainability and the Economisa- n nes Workshops mit dem Imperial War Museum London, tion of Environmental Policy 1983–1995, Vortrag im Rahmen der t a IfZ München, 3. April Tagung »Histories of Sustainability in Europe: Discourses and Prac- t tises Before and After 1989«, Marburg, 15. November i o Idyll und Verbrechen. Das Konzept für die neue Dau- n erausstellung der Dokumentation Obersalzberg, Prä- Die grüne Herausforderung: Sozialdemokratische Umwelt- und Ener- sentation (mit Axel Drecoll und Albert Feiber), Doku- giepolitik und das Verhältnis zu den Grünen 1975–1998, Vortrag, mentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg, Berlin, 21. November 16. April ANDREA LÖW Idyll und Verbrechen – Ein Schulterblick auf die neue Ausstellung am Obersalzberg, Vortrag (mit Axel Dre- »Falls keiner von uns überlebt, soll wenigstens das bleiben«. Das coll und Albert Feiber), AlpenCongress Berchtesgaden, Ringelblum-Archiv des Warschauer Gettos, Vortrag anlässlich des 14. Mai Holocaust-Gedenktags, Stadtarchiv Detmold, 29. Januar

Dr. Oetker und der Nationalsozialismus, Vortrag und Reckoning with the Holocaust in the Immediate Postwar Period, Pa- Workshop, Freising, 25. Juni nel im Rahmen des Workshops »The Holocaust in the Borderlands: Interethnic Relations and the Dynamics of Violence in Occupied Der Obersalzberg und der »Anschluss« Österreichs, Vor- Eastern Europe«: Moderation, München, 9. Februar trag im Rahmen der Ausstellung »Anschluss, Krieg & Trümmer – Salzburg und sein Museum im Nationalsozi- Women and Genocide Studies, Statement und Podiumsdiskussion alismus«, Salzburg Museum, 28. Juni im Rahmen der »Fourth International Graduate Student Conference on Holocaust and Genocide Studies«, Strassler Center for Holocaust Idyll und Verbrechen. Das Konzept für die neue Dauer- and Genocide Studies/Clark University, Worcester, 13. April ausstellung der Dokumentation Obersalzberg im Rah- men der Sitzung des Geschäftsführenden Ausschusses Das Warschauer Getto, Vortrag anlässlich des 75. Jahrestags des des Bayerischen Bündnisses für Toleranz (mit Albert Aufstands im Warschauer Getto, VHS Ismaning, 23. April Feiber und Mathias Irlinger), Dokumentation Obersalz- berg, 25. Juli Leben und Kampf im Warschauer Getto, Vortrag anlässlich des 75. Jahrestags des Aufstands im Warschauer Getto, Mahn- und Ge- Ausstellen am Täterort: Die Dokumentation Obersalz- denkstätte Düsseldorf, 26. April berg, Vortrag im Rahmen des Kolloquiums »Das Gau- forum Weimar. Erinnerungsraum und Geschichtszeichen The Perspective of an occupied Territory: The Case Study of Poland, des Nationalsozialismus«, Bauhaus Universität Weimar, Moderation des Panels und Kommentar bei der »Graduate Confer- 6. Dezember ence: Work in Progress. Poland, Post War Trials and DPs«, Univer- sität Trento, 15. Mai WOLF-RÜDIGER KNOLL »Lachen am Abgrund«: Humor in den Ghettos Litzmannstadt und Die Treuhandanstalt und die Privatisierung der Lausitzer Warschau, Vortrag im Rahmen des Symposiums »Jüdische Räu- Braunkohle 1990–1994, Vortrag, Stadtmuseum Cottbus, me unter nationalsozialistischer Herrschaft« zu Ehren von Dr. Beate 1. November Meyer, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg, 15. Juni 137

Die internationale Holocaustforschung und das Zentrum für Holo- INGO LOOSE caust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München, Vortrag (mit Frank Bajohr) im Rahmen des Forschungskolloquiums des Zen- Zygmunt Klukowski und der Holocaust im General- trums für Antisemitismusforschung, Berlin, 18. Juli gouvernement, Vortrag, Dokumentationszentrum NS- Zwangsarbeit, Berlin-Schöneweide, 24. Januar Macht oder Ohnmacht? Die Judenräte im besetzten Europa, Vorle- sung im Rahmen der Europäischen Sommeruniversität für Jüdische Revolutions, Counter-revolutions, Revisionism and Terri- Studien, Jüdisches Museum Hohenems, 23. Juli torial Claims, Panel: Kommentar, Berlin, 31. Januar

Round Table on current Holocaust Research in Hungary and Poland, Der Aufstand im Warschauer Getto, Vortrag, Herrenhäu- Podiumsdiskussion im Rahmen des EHRI-Seminars »Researching ser Forum für Zeitgeschehen der VolkswagenStiftung, and Remembering the Holocaust in Central Europe – New Sources, Hannover, 20. März Methods and Approaches«, Central European University Budapest, 3. September Die Juden Bulgariens zwischen Deportation und Über- leben, Einführung zum Vortrag von Souzana Hazan, Jü- i f Diaries and Testimonies documenting life and death in the ghetto – disches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben, Augsburg, z the examples of and Lodz, Vortrag, Budapest, 3. September 3. Juli — j a The Future of Holocaust Education, Statement und Podiumsdiskus- Worlds apart: Jewish Witnesses in Israeli and West Ger- h r sion im Rahmen der Festveranstaltung »Reflecting on the Past, En- man Criminal Proceedings against Perpetrators of Natio- e visioning the Future: The Center for German and European Studies nal Socialist Extermination Camps, 1970–1990, Panel s b at Brandeis turns 20«, Brandeis University, Waltham, 6. Oktober im Rahmen des 52. Deutschen Historikertags: Kommen- e tar, Münster, 26. September r i Poland under German Occupation, 1939–1945. The Eighth Miller c Symposium: Organisation (mit Jonathan Huener), The Carolyn and Die Wiedergeburt Polens 1918 als Problem für die Ge- h t Leonard Miller Center for Holocaust Studies at the University of schichtsschreibung, Vortrag, Hannah-Arendt-Institut für 2 Vermont, Burlington, 21. Oktober Totalitarismusforschung an der TU Dresden, 4. Dezember 0 1 8 The Ghettos: Jewish Sources on the Struggle for Survival in Warsaw EVA LÜTKEMEYER and Lodz, Vortrag, Burlington, 21. Oktober Die Transformation der ostdeutschen Werftindustrie My research on , Präsentation und Diskussi- 1990–1994, Vortrag, Ludwig-Maximilians-Universität on im Rahmen des Seminars »The Holocaust in Poland«, University München, 11. Januar of Vermont, Burlington, 23. Oktober Die Transformation der ostdeutschen Werftindustrie Holocaust Studies After the Visual Turn: From National to Global 1990–1994, Vortrag, Universität Augsburg, 31. Januar Perspectives and Challenges, Panel im Rahmen der Tagung »Les- sons and Legacies XV: The Holocaust: Global Perspectives and Zwischen Zukunftsoptimismus und Krise. Die Transfor- National Narratives«: Kommentar, Washington University in St. Louis, mation der ostdeutschen Werftindustrie als Erfahrungs- 3. November raum nach der »Wende« – als Beitrag zur Geschichte der Treuhandanstalt, Vortrag im Rahmen des Internationa- Die Novemberpogrome 1938 im Prozess der Judenverfolgung, Vor- len Doktorandenseminars »Neuere Arbeiten zur Zeitge- trag im Rahmen der Fortbildungsveranstaltung »Die Novemberpo- schichte«, Sorbonne Université, Paris, 11. Juli grome 1938 im Unterricht und am außerschulischen Lernort«, NS- Dokumentationszentrum München, 8. November LUTZ MAEKE

Die Novemberpogrome 1938, Festrede im Rahmen der Gedenk- Arafat im Kalten Krieg. Die Palästinenser zwischen Bonn veranstaltung der Stadt Regensburg, Historischer Reichssaal in und Ost-Berlin, Vortrag und Podiumsdiskussion im Rah- Regensburg, 9. November men der Buchvorstellung »DDR und PLO. Die Palästi- napolitik des SED-Staates«, Berlin, 22. Februar Die europäische Dimension des Holocausts, Einführung und Gruß- wort zum Vortrag »Konflikt und Kollaboration mit dem Achsen- Arafat als Feind. Zum Verhältnis zwischen der DDR, der partner: Vom Schutz jüdischer Bürger in den italienisch besetz- PLO und Israel, Vortrag, Erfurt, 8. Mai ten Gebieten bis zur Verhaftung der Juden in Italien (1943–1945)« von Sara Berger, Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben, Hüter der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn und 27. November Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus, Podiums- diskussion im Rahmen der Buchpräsentation, Berlin, 19. Juni

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CHRISTIAN MARX Entre protestation et populisme. Dans quelle mesure les nouveaux mouvements sociaux étaient-ils populistes? Vortrag im Rahmen des Zwischen Kohlechemie und Kernkraft. Ressourcen- Journée d’études am Centre d’Histoire de Sciences Po »Le populisme bezogene Entscheidungsprozesse in der deutschen historique dans le monde«, Paris, 6. April Chemieindustrie seit den 1960er Jahren, Vortrag im Rahmen des Workshops des SFB 1095 Schwächedis- »Spezifische Intellektuelle« sowie »Neuartige Akteure intellektueller kurse und Ressourcenregime »Ressourcenabhängigkeit Debatten«, Panels im Rahmen der Konferenz »›Warten auf Godot‹? und ökonomisches Kalkül. Entscheidungsfindung in der Intellektuelle seit den 1970er Jahren«: Moderation, IfZ München, chemischen Industrie des 19. und 20. Jahrhunderts«, 7. Juli Goethe-Universität Frankfurt am Main, 25. Mai Lebensreform und Alternativmilieu – Bewegungen gegen die Mo- Integrative Spaltungen? Zur Ambivalenz des »Nationa- derne oder Katalysatoren gesellschaftlicher Selbstreflexion? Po- len« in Unternehmen, Sektion auf dem 52. Deutschen diumsdiskussion im Rahmen der Archivtagung »Lebensreform um Historikertag, Münster, 27. September 1900 und Alternativmilieu um 1980. Kontinuitäten und Brüche in d Milieus der gesellschaftlichen Selbstreflexion im frühen und späten o k Eigentum und Kontrolle in multinationalen Unterneh- 20. Jahrhundert«, Burg Ludwigstein, Witzenhausen, 20. Oktober u men. Der deutsch-niederländische Akzo-Konzern von m e den 1940er bis in die 1990er Jahre, Vortrag im Rah- Europa – wie hältst Du’s mit der Demokratie? Historische Perspek- n men des 52. Deutschen Historikertags, Münster, tiven auf eine Schlüsselfrage europäischer Integration, Podiums- t a 27. September diskussion: Organisation (mit Caroline Rieger) und Diskutantin, IfZ t München, 15. November i o SUSANNE MASLANKA n Das »demokratische Europa«? Demokratie- und Parlamentarismus- Idyll und Verbrechen. Das Konzept für die neue Dauer- geschichte Europas seit 1970, Workshop: Organisation (mit Thomas ausstellung der Dokumentation Obersalzberg, Präsen- Raithel und Caroline Rieger), IfZ München, 15./16. November tation im Rahmen der Bundesvolontariatstagung, IfZ München, 1. März Francophonie avant la lettre. Französische Sprache und Sprachpo- litik zwischen Nationalstaat, Imperium und dem »Internationalen«, Idyll und Verbrechen. Das Konzept für die neue Dauer- 1880er bis 1960er Jahre, Vortrag im Forschungskolloquium Neueste ausstellung der Dokumentation Obersalzberg, Präsenta- Geschichte, Zeitgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Wissenschafts- tion (mit Axel Drecoll und Sven Keller) im Rahmen eines geschichte und Geschichte Osteuropas, Konstanz, 27. November Workshops mit dem Imperial War Museum London, IfZ München, 3. April Parlamentarismus als »europäisches Konzept«? Dynamiken parla- mentarischer Transformation in Europa im letzten Drittel des 20. Idyll und Verbrechen. Das Konzept für die neue Dauer- Jahrhunderts, Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums ausstellung der Dokumentation Obersalzberg, Präsen- (Christoph Cornelißen und Andreas Fahrmeir), Frankfurt am Main, tation im Rahmen der IfZ-Wissenschaftlerbesprechung, 10. Dezember IfZ München, 25. April »Kultur und Raum«, Panel im Rahmen des Workshops »Latein- Texte in der neuen Dauerausstellung der Dokumentation amerika und Westeuropa nach 1945«: Moderation, IfZ München, Obersalzberg, Vortrag im Rahmen der Volontärsakade- 11. Dezember mie Bayern »Konzept und Gestaltung«, Staatliches Tex- til- und Industriemuseum, Augsburg, 12. Oktober CAROLINE MEZGER

Verfolgung vor Ort: Familienschicksale aus der Region The 1944 Crvenka Massacre and the Potentials of Postwar Testimony, Berchtesgaden, Vortrag, AlpenCongress, Berchtesga- Vortrag im Rahmen der internationalen Konferenz »Beyond Camps den, 25. Oktober and Forced Labour: Current International Research on Survivors of Nazi Persecution« an der University of London und der Wiener Li- SILKE MENDE brary, London, 12. Januar

Bewegung – Partei – Regierung: Die Grünen im Wandel, The Holocaust in the Borderlands: Interethnic Relations and the Stipendiat*innen-Workshop der Heinrich-Böll-Stiftung: Dynamics of Violence in Occupied Eastern Europe, Workshop: Orga- Konzeption und Leitung, Berlin, 16. Februar nisation, Moderationen, Diskussionsleitungen und Einführungsvor- trag (mit Gaëlle Fisher), München, 7. bis 9. Februar Jenseits von »Zentrum« und »Peripherie« oder was ei- ne (gegenwartsnahe) Europäische Geschichte von der The Expropriation and Plunder of Jewish Property in Occupied Yugo- New Imperial und Global History »lernen« kann, Vortrag slavia: Theoretical Approaches, Vortrag im Rahmen des Workshops im Rahmen des Workshops »Geschiedene Welten? Glo- »The Appropriation of Jewish Property in Yugoslavia, 1940–1945«, balität und Regionalität im 19. und 20. Jahrhundert«, Universität Belgrad, 20. April Konstanz, 14. März 139

Zwischen Habsburgermonarchie und Nationalsozialismus: Do- Intellektuelle und die Kritik an der Atomenergie in der nauschwäbische Minderheitenschulen im 19. und 20. Jahrhundert, Bundesrepublik Deutschland, Vortrag im Rahmen der Vortrag im Rahmen der Tagung »Untergang der Habsburgermon- Konferenz »›Warten auf Godot‹? Intellektuelle seit den archie 1918. Kultur und Kirche in den neu entstandenen National- 1970er Jahren«, IfZ München, 6. Juli staaten Südosteuropas«, Haus der Donauschwaben, Sindelfingen, 28. Juli Sustainable Energy Futures. West German Civil Society Perspectives during the 1990s, Vortrag im Rahmen der Researching and Remembering the Holocaust in Central Europe – Konferenz »Sustainable Development Goals« der Leib- New Sources, Methods, and Approaches, EHRI-Seminar: Modera- niz-Gemeinschaft, Berlin, 14. September tionen der Panels »Regional Studies« und »Gender Aspects in Ho- locaust Research«, Central European University, Budapest, 4. und Renewable Energies in the United Kingdom and West 6. September Germany, 1970s to 1990s, Vortrag im Rahmen der Kon- ferenz »Energy Transitions«, New York, 2. November Gewaltdynamik und gespaltene Gesellschaften: Holocaust, Besat- zungsherrschaft und die Neukonfiguration sozialer Beziehungen »Sustainable Energy« and the Liberalisation of Energy i f (1939–1945), Sektion am 52. Historikertag: Organisation, Modera- Markets: Discursive Conjunctions in Germany during z tion und Einführungsvortrag (mit Gaëlle Fisher), Münster, 26. Sep- the 1990s, Paper Presentation im Rahmen des Work- — j tember shops »Histories of Sustainability in Europe. Discourses a and Practices Before and After 1989«, Marburg, h r Der Holocaust in Jugoslawien, Einführung zum Vortrag von Sanela 16. November e Schmid im Rahmen der Reihe »Die europäische Dimension des Ho- s b locaust«, Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben, Augsburg, SIMONE PAULMICHL e 16. Oktober r i Tipps für die Medienarbeit, Workshop für die IfZ-For- c Quellen und Forschungen zu Weltkrieg und Holocaust, Sitzung im schungsabteilung München, IfZ München, 16. Mai h t Rahmen des Seminars »Osteuropa im Zweiten Weltkrieg« (Marie- 2 Janine Calic): Gestaltung und Leitung (mit Archiv und Bibliothek des Tipps für die Medienarbeit, Workshop für die IfZ-For- 0 IfZ), Ludwig-Maximilians-Universität München, 30. Oktober schungsabteilung Berlin, IfZ Berlin, 28. November 1 8

KRISTINA MILZ PASCAL PAWLITTA

Todesursache: Flucht. Eine unvollständige Liste, Buchpräsentation: Politicizing Climate: The Emergence of an International Organisation, Podiumsdiskussion und Autorenlesung (mit Anja Tu- Climate Policy (ca. 1979–1995), Vortrag im Rahmen des ckermann), Bellevue di Monaco, München, 29. November Trans-Atlantic Summer Institute »Transforming Environ- ments in Europe and North America: Narratives, Histo- Marathonlesung »Todesursache: Flucht. Eine unvollständige Liste«, ries, Cultures«, Minneapolis, 27. Juni Autorenlesung, Buchhandlung Lehmkuhl, München, 10. Dezember MATTHIAS PETER Zum Internationalen Tag der Menschenrechte: »Todesursache: Flucht. Eine unvollständige Liste«, Lesung: Organisation (mit Chris- Institutionalisiertes Vertrauen: Der KSZE-Prozess, Po- toph K. Neumann und Ronny Vollandt) und Autorenlesung, Lud- diumsveranstaltung im Rahmen der Ringvorlesung wig-Maximilians-Universität München, 10. Dezember »Vertrauen als Ressource internationaler Politik«, Hum- boldt-Universität zu Berlin, 11. Januar EVA OBERLOSKAMP FLORIAN PETERS Anfänge internationaler Terrorismusbekämpfung: Die TREVI-Koope- ration der EG-Staaten, Vortrag im Rahmen der Konferenz »Alles an- »Werde auch Du zum Spekulanten!« Ökonomisches dere als neu: Terrorismus. Akteure – Methoden – Bekämpfung« der Denken und Handeln in der polnischen Transformation, österreichischen Landesverteidigungsakademie, Wien, 25. Januar Vortrag im Rahmen der »Tadeusz-Mazowiecki-Ringvor- lesung«, Universität Wien, 16. Januar »Renewable Energies« in the UK and West Germany during the 1970s and 80s: Political Discourses and Approaches, Paper Pre- Opposition und Protest in Polen: Von Solidarność bis in sentation im Rahmen der Konferenz »How New Are the Renewables? die Gegenwart, Impulsvortrag im Rahmen des »Foyer Historicizing Energy Transitions« des Deutschen Museums, Mün- Forschung: Autorität und Widerstand – Von Bürgerpro- chen, 22. Februar testen und ihrer (Ohn-)Macht«, Konstanz, 18. Januar

»Warten auf Godot«? Intellektuelle seit den 1970er Jahren, Kon- »Werde auch Du zum Spekulanten!« Ökonomisches ferenz: Organisation (mit Ingrid Gilcher-Holtey), Einführung und Denken und Handeln in der polnischen Transformation, Moderation, IfZ München, 5. bis 7. Juli Vortrag, Technische Universität Dresden, 7. Mai

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Ballast abwerfen für den »Sprung in den Markt«. Markt- Vortrag (Christopher Young): Einführung und Moderation der Diskus- radikale Transformation und Deindustrialisierung in Po- sion, Historisches Kolleg, München, 28. November len, Keynote-Vortrag im Rahmen der Konferenz »Nach dem industriellen (Alb-)Traum«, Reşiţa (Rumänien), CHRISTIAN RAU 12. Juli »Glokalisierung« im »anderen Deutschland«: Stadtgeschichtliche In Search of »Socialist Thatcherism«. Reforming the Impulse für eine Integration der DDR in die jüngste Zeitgeschichte, Economy in late Socialist Poland, Vortrag im Rahmen Vortrag im Rahmen des Workshops »Westfalen 70_20: Regionalität der BASEES-Konferenz »Regimes and Societies in Con- und Globalität in der jüngsten Zeitgeschichte«, LWL-Institut für west- flict. Eastern Europe and Russia since 1956«, Universität fälische Regionalgeschichte Münster, 15. Juni Uppsala (Schweden), 13. September Wenn »Medienexperten da geradezu stören«: »Öffentlichkeit« und Between »War on Speculation« and Socialist Thatcher- Gewerkschaftspolitik in den neuen Bundesländern 1990–1994, Vor- ism. Reforming the Economy in late Socialist Poland, trag, Berlin, 21. Juni d Paper-Präsentation im Rahmen des Workshops »It’s the o k economy, stupid!«, Bundesstiftung Aufarbeitung, Berlin, BIBLIOTHEK – KULTUR – POLITIK. Die Geschichte der Deutschen u 23. November Bücherei von der Kaiserzeit bis 1990, Podiumsdiskussion, Deutsche m e Nationalbibliothek, Leipzig und Frankfurt am Main, 22./23. August n »Kleine Gruppe – großes Business«. Imaginationen t a des Kapitalismus im spätsozialistischen Polen, Vor- »Wir haben eine neue Stadt gesehen und eine neue Art zu leben«: t trag im Rahmen des Workshops »Capitalist Cold«, Die DDR und die Weltföderation der Partnerstädte in den 1960er i o Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin, Jahren, Vortrag im Rahmen der internationalen Konferenz »La RDA n 6. Dezember dans l’espace public européen (1949–2018)«, Université de Stras- bourg, 27. September Von Solidarność zur Schocktherapie. Ökonomisches Denken und Systemtransformation in Polen 1975–1995, NADINE RECKTENWALD Vortrag, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam, 13. Dezember Kontinuitäten und Brüche. Ein Blick auf die soziale Verortung von Obdachlosen zwischen Demokratie und Diktatur, Vortrag, Erfurt, SEBASTIAN PETERS 18. April

Heinrich Hoffmann. »Kunstschwerverdiener« in Hitlers Räume der Obdachlosen. Urbane Erfahrungen von Obdachlosen Hofstaat, Vortrag im Rahmen des 10. Kolloquiums für im städtischen Asyl, Vortrag im Rahmen des »Kolloquiums zur Ge- Provenienz- und Sammlungsforschung des Zentralinsti- schichte des Nationalsozialismus«, Humboldt-Universität zu Berlin, tuts für Kunstgeschichte, München, 25. April 5. Juli

Die Heimaten des Adolf Hitler. Österreich und der Ober- JÖRN RETTERATH salzberg in der fotografischen Inszenierung im Natio- nalsozialismus, Vortrag (mit Mathias Irlinger), Salzburg, »Volksgemeinschaft« in der Weimarer Republik, Vortrag und Work- 26. April shop im Rahmen der Spring School des NS-Dokumentationszen- trums München, 19. März Die Münchner Kunsthändlerin Anna Caspari. Verfol- gung, Raub und die Netzwerke des Kunstmarkts in der »Volk«. Ideologische Klammer und Hochwert der radikalen Rech- NS-Zeit, Vortrag, München, 19. Oktober ten, Vortrag im Rahmen der Tagung »Völkische Wissenschaften, ihre Ergebnisse und Folgen«, Freie Universität Berlin, 6. September THOMAS RAITHEL MAREN RICHTER Wie nah ist uns die Zwischenkriegszeit? Podiumsdiskus- sion, IfZ München, 17. Mai Hüter der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus, Podiumsdiskussion im Rahmen der Maria João Rodrigues und die Lissabon-Strategie der Buchpräsentation, Berlin, 19. Juni Europäischen Union im Jahr 2000, Vortrag im Rahmen der Tagung »Warten auf Godot«? Intellektuelle seit den Eine Schule an einem besonderen Ort. Die Geschichte der Christo- 1970er Jahren«, IfZ München, 7. Juli phorusschule, »Obersalzberger Gespräch«: Moderation, Berchtes- gaden, 22. November Personelle NS-Belastungen im Atom- und Forschungs- ministerium, Vortrag im Rahmen des Workshops »Netz- werke und NS-Belastung zentraler deutscher Behör- den«, Tübingen, 17. November 141

CAROLINE RIEGER Alternativlos? Privatisierung in der Tschechischen Re- publik der 1990er Jahre: Szenarien, Entwicklungsweg, Das »demokratische Europa«? Demokratie- und Parlamentarismus- Retrospektiven, Projektkurzvorstellung im Rahmen des geschichte Europas seit 1970, Workshop: Organisation und Einfüh- Bohemisten-Treffens, München, 2. März rung (mit Silke Mende und Thomas Raithel), IfZ München, 15./16. November What Is Not Prohibited Is Allowed – Legal Loopholes in the Czech Privatization Process, Vortrag im Rahmen Transformations- und Demokratisierungsprozesse in Spanien und des internationalen Workshops »Business and the Law. Portugal im Kontext der EG-Beitrittsperspektive, Vortrag im Rah- Historical Perspectives on Legal Change«, Bayreuth, men des Workshops ›Das demokratische Europa‹? Demokratie- und 22. Juni Parlamentarismusgeschichte Europas seit 1970«, IfZ München, 15. November Wirtschaftliche Transformation im politischen und ge- sellschaftlichen Diskurs in der ČSFR/der Tschechischen MANUELA RIENKS Republik der 1990er Jahre, Vortrag im Rahmen der in- ternationalen Konferenz »Capitalist Cold. Debating and i f Arbeitswelten von Verkäuferinnen von den 1950er-Jahren bis in die Depicting Callousness in Europe and America«, Berlin, z 1990er-Jahre, Vortrag im Rahmen des Oberseminars (Margit Szöllö- 6. Dezember — j si-Janze), LMU München, 17. Januar a h ELKE SCHERSTJANOI r Projektpräsentation im Rahmen des strukturierten Promotionspro- e gramms ProMoHist, LMU München, 28. Juli »Über Leben in Demmin« (2018), Gespräch zum Film, s b Greifswald, 19. September e Women’s Working Worlds: Gender as a Neglected Aspect in German r i Labor History, Vortrag auf der »40th Annual North American Labor Bi-ethnische Beziehungen im Vielvölkerstaat. Heirats- c History Conference«, Detroit/Michigan, 18. Oktober verhalten in der UdSSR 1950–1990 aus demografi- h t scher Sicht, Vortrag im Rahmen des Seminars »Bi- 2 Die räumliche und soziale (Um-)Ordnung von Arbeit im Einzelhan- nationale Ehen« der BAK Arbeit und Leben, Sassnitz, 0 del, Vortrag im Rahmen der interdisziplinären Konferenz »Die Ord- 21. September 1 8 nung(en) der Arbeit. Fiktionen und De/Konstruktionen einer geord- neten und ordnenden Arbeitswelt«, KWI Essen, 9. November Gerd Dietrich: DDR-Kulturgeschichte, Diskussion im Rahmen der Buchvorstellung, Berlin, 13. November YULIYA VON SAAL THOMAS SCHLEMMER Sowjetische Kindheiten unter deutscher Besatzung in Belarus, Vor- trag im Rahmen des Studientags des Profilbereichs Osteuropa der Gedenken, umdenken, versöhnen. Das Annabergdenk- Universität Basel, Basel, 18. April mal in Schliersee, Veranstaltungsreihe: Mitorganisation und Co-Moderation, Schliersee, 28. Februar bis 18. Juli Die UdSSR und der KSZE-Prozess: Wechselwirkungen und Folgen, Gastvortrag am Lehrstuhl für Osteuropa an der Universität Wien, Il 25 aprile, le feste nazionali e la cultura politica in Italia, Wien, 14. Juni Diskussion, Italienisches Kulturinstitut, München, 3. Mai

Kriegskindheiten in der besetzten Sowjetunion, Vortrag im Rahmen Franz Josef Strauß, der »Spiegel« und die politische Kul- des Dachauer Symposiums »Der deutsch-sowjetische Krieg 1941– tur einer Gesellschaft im Aufbruch, Vortrag, Volkshoch- 1945: Geschichte und Erinnerung im Licht neuer Forschungen«, schule Erding, 9. Mai Dachau, 12. Oktober Stalin. Der Herr des Terrors, Buchpräsentation mit Po- Kriegskindheiten in Belarus (1941–1953), Projektvorstellung im diumsdiskussion: Moderation, IfZ München, 5. Juni Rahmen der Wissenschaftlerbesprechung der IfZ-Forschungabtei- lung München, IfZ München, 7. November Westfalen 70-20: Das Globale und das Regionale in der jüngsten Zeitgeschichte, Workshop: Diskutant, LWL- EVA SCHÄFFLER Institut für westfälische Regionalgeschichte, Münster, 15. Juni Die DDR-Justiz als Vollstreckungsorgan der SED? Grenzen der staat- lichen Instrumentalisierung am Beispiel der »Antischeidungspolitik«, Offene Wunden, oder: Schmerzhafte Lehren aus der Ge- Vortrag im Rahmen des Workshops »Die Grenzen der Gerichtsbar- schichte. Das Annabergdenkmal in Schliersee, Vortrag keit. Irritationen und Herausforderungen der Justiz in Deutschland im Rahmen der der Veranstaltungsreihe »Gedenken, im 20. Jahrhundert«, Berlin, 26. Januar umdenken, versöhnen«, Schliersee, 18. Juli

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Der wissenschaftliche Aufsatz. Genre, Tricks und Fal- ANNA-RAPHAELA SCHMITZ len, Vortrag im Rahmen des Seminars »Schreib-Praxis«, Aldersbach, 25. Juli Der Kreisauer Kreis im Kontext nationalsozialistischer Gewaltver- brechen, Vortrag im Rahmen der XXXI. Jahrestagung der For- Rezensionsworkshop für Doktorandinnen und Dokto- schungsgemeinschaft 20. Juli 1944 »›Mit jedem Leben, das wir randen (mit Jürgen Zarusky), IfZ München, 11. Sep- retteten, bekämpften wir Hitler‹. Jüdischer Widerstand und der tember und 1. Oktober Widerstand und die Juden«, Bonn, 18. Februar

Von Wende zu Wende: Die Bundesrepublik Deutschland Rudolf Höß – A Concentration Camp Commandant in Auschwitz- 1969 bis 1982, Vortrag im Rahmen der Tagung »Schei- Birkenau, Vortrag im Rahmen der »Fourth International Graduate dung ohne Schuld? Die Eherechtsreform 1977«, Uni- Students’ Conference on Holocaust and Genocide Studies«, Worces- versität Regensburg, 11. Oktober ter, USA, 14. April

The Multilayered Dimensions of Violence in Occupied »Meine Familie hatte es gut in Auschwitz« – Das Leben der Lager-SS d Societies, Kommentar, und Local Societies under Occu- in Auschwitz-Birkenau nach »Dienstschluss«, Vortrag im Rahmen o k pation, Sektionsleitung, im Rahmen der Konferenz des Kolloquiums »The Holocaust and its Contexts«, LMU München, u »Italienische und deutsche Perspektiven auf das südöst- 26. November m e liche Europa während des Zweiten Weltkriegs«, Villa n Vigoni, 30./31. Oktober Rudolf Höß – Handlungspraxis, Beziehungsstrukturen und Privat- t a leben eines Lagerkommandanten, Vortrag im Rahmen des For- t Mitorganisation des Workshops und Projektvorschlag zur schungscolloquiums zum Nationalsozialismus, Humboldt-Universi- i o Neugestaltung des Annabergdenkmals in Schliersee, tät zu Berlin, 6. Dezember n Schliersee, 10. November MICHAEL SCHWARTZ Idyll und Terror. Der Obersalzberg als Hitlers zweiter Regierungssitz, Vortrag im Rahmen der internationalen Excluding the »Unfit« from Procreation. Politics of Negative Eugen- SISCALT-Tagung »Ripensare i fascismi – Neue Analysen ics in Global Perspective, 1900–1950, Vortrag, Toronto, Kanada, zu Faschismus und Nationalsozialismus«, Freie Univer- 11. Juni sität Bozen, 23. November Homosexualität, Sexualstrafrecht und Sittlichkeit. Gesellschaftliche 8er Jahre aus der Perspektive von 2018, Podiums- Kontroversen und Reformdebatten in der frühen Bundesrepublik, diskussion im Rahmen des 3. Bayerisch-tschechischen Vortrag, Frankfurt am Main, 3. Juli Hochschulforums, Collegium Carolinum, München, 29. November Ethnische »Säuberungen« in der Moderne. Südosteuropa im globa- len Kontext, Vortrag, Ohrid, Mazedonien, 14. Oktober DANIEL SCHLÖGL Die Longue durée der deutsch-deutschen Geschichte: Geschichte Das »Visual History Archive« am IfZ. Einführung in die der Sozialpolitik in Deutschland, Vortrag, Geschichte der Sexualität weltweit größte Zeitzeugen-Datenbank zu Holocaust in Deutschland, Vortrag, Tutzing, 25. Oktober und Nationalsozialismus, Einführungsveranstaltung: Organisation, Einleitung und Moderation, IfZ München, Workshop des Forschungsprojekts zur Geschichte des Bundesmi- 6. Juni nisteriums für Vertriebene: Kommentar und Diskussion, Tübingen, 16./17. November CHRISTIAN SCHMITTWILKEN Sexualität und politische Liberalisierung im doppelten Deutschland, Centers of Terror: The Offices of the Commander of the Vortrag, Augsburg, 10. Dezember Security Police and the Security Service in the General District and Podolia, Vortrag im Rahmen der KERSTIN SCHWENKE »Fourth International Graduate Students’ Conference on Holocaust and Genocide Studies«, Worcester, USA, 12. The Holocaust in the Borderlands: Interethnic Relations and the bis 15. April Dynamics of Violence in Occupied Eastern Europe, Internationaler Workshop: Chair, München, 8. Februar Zentralen des Terrors. Die Dienststellen der Komman- deure der Sicherheitspolizei und des SD im Reichskom- Visits to Nazi Concentration Camps, Projektvorstellung auf der Fourth missariat Ukraine, Vortrag im Rahmen des Stipendia- International Graduate Student Conference on Holocaust and Geno- tentags des Deutschen Historischen Instituts Moskau, cide Studies, Strassler Center for Holocaust and Genocide Studies, Moskau, 22. November Clark University, Worcester (USA), 14. April 143

ELKE SEEFRIED Zeitgeschichtliche Perspektiven/Eine Geschichte der Nachhaltigkeit seit den 1970er Jahren, Vorträge im Zukünfte. Eine Geschichte der Zukunftsforschung seit 1945, Vortrag, Rahmen der Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte an VHS Laupheim, 18. Januar Gymnasien, Realschulen und FOS/BOS »Das doppelte Deutschland von der Gründung 1949 bis zur Wieder- Impulsvortrag im Rahmen des Herrenhäuser Forums Mensch─Natur─ vereinigung 1989/90«, Akademie für Politische Bildung Technik »Neues wagen? Unsere Angst vor dem Unbekannten«, Tutzing, 23. Oktober Hannover, 30. Januar Geschichte der Nachhaltigkeit(en). Diskurse und Prak- Pugwash and the two Germanies, 1955–1967. Trust between tiken seit den 1970er Jahren, Vortrag im Rahmen der Scientists as Political Resource?, Vortrag (Alison Kraft) im Rahmen Tagung »Nachhaltige Entwicklung: Ein neuer, globaler der Ringvorlesung des Berliner Kollegs Kalter Krieg »Vertrauen als Transformationstypus?«, Universität Freiburg, Fakultät für Ressource internationaler Politik«: Moderation, Humboldt-Universi- Umwelt und Natürliche Ressourcen, 26. bis 27. Oktober tät zu Berlin, 8. Februar Histories of Sustainability in Europe. Discourses and i f Enttäuschung und Ernüchterung, Panel im Rahmen des Kolloqui- Practices Before and After 1989, Workshop: Einführung z ums »Internationale Beziehungen und emotional regimes. Neue (mit Christian Lotz), Herder-Institut für historische Ost- — j Fragen an die Geschichte des Kalten Krieges«: Moderation, Histori- mitteleuropaforschung, Marburg, 15./16. November a sches Kolleg, München, 14. bis 16. März h r Rethinking Cold War Science: Cooperation and Com- e Die Krise der Weimarer Demokratie. Analogien zur Gegenwart, Vor- petition beyond Borders, Workshop im Rahmen der s b trag, Wissenschaftlicher Verein Mönchengladbach, 20. März DFG-Forschergruppe »Kooperation und Konkurrenz in e den Wissenschaften«: Einführung (mit Martin Schulze r Die Entstehung des Leitbilds Nachhaltigkeit in den 1960er bis i Wessel), Graduate School for East and Southeast Euro- c 1980er Jahren, Vortrag im Rahmen der Veranstaltung »Nachhalti- pean Studies, München, 22./23. November h ge Entwicklung – Ursprünge und Gegenwart eines Konzepts«, Uni- t versität Bonn (Forum Internationale Wissenschaft) und Deutsche 2 Rethinking Cold War Science. Cooperation and Compe- 0 UNESCO-Kommission, Bonn, 23. März tition beyond Borders in the Cold War, Vortrag (John Kri- 1 8 ge): Begrüßung, IfZ München, 22. November Cold War Futures? Political Epistemologies and Flows of Knowledge in Transnational Futures Studies, 1950–1990, Vortrag, Member of Geschichte der Nachhaltigkeit(en). Diskurse und Prak- the Conference Committee und Moderation einer Session im Rah- tiken seit den 1970er Jahren, Vortrag, Bayerisches Lan- men des Symposiums »Grappling with the futures. Insights from desamt für Umwelt Augsburg, 10. Dezember Philosophy, History, and Science, Technology and Society«, Harvard und Boston University, 29./30. April Zeitgeschichte der Nachhaltigkeit: Diskurse und Prak- tiken seit den 1970er Jahren, Vortrag im Rahmen des Zukünfte. Eine Geschichte der Zukunftsforschung, Vortrag im Rah- Oberseminars Neueste Geschichte, Universität Freiburg, men der Reihe »Blick über den Tellerrand«, Fraunhofer-Institut für 12. Dezember Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM, Kaiserslautern, 12. Juni Competition and Cooperation: Trans-Bloc Exchange of Global Futures? A Contemporary History of Future Studies, Vortrag Knowledge during the Cold War, Keynote im Rahmen im Rahmen der Kolloquiumsreihe »Future Rural Africa«, Universität des Workshops »Cold War and Environmental Sciences: Bonn, Geozentrum, 25. Juni Circulations, Exchanges and Cooperation between the East and the West, 1950s – 1990s«, Royal Geographical Warten auf Godot? Soziologie des Intellektuellen nach dem »Tod« Society London, 18. Dezember des Intellektuellen, Vortrag (Armin Nassehi): Begrüßung, IfZ Mün- chen, 5. Juli LIZA SOUTSCHEK Globale Intellektuelle: Der Club of Rome 1968–1975, Vortrag im Rah- Cooperation, Competition, and Systems Analysis: East and men der Tagung »Warten auf Godot? Intellektuelle seit den 1970er West Germany and the International Institute for Applied Jahren«, IfZ München, 5. bis 7. Juli Systems Analysis (IIASA), Vortrag im Rahmen des Work- shops »Rethinking Cold War Science: Cooperation and Geschichte der Nachhaltigkeit(en): Diskurse und Praktiken seit den Competition beyond Borders«, München, 23. November 1970er Jahren, Vortrag im Rahmen des Kolloquiums Wirtschafts- geschichte, Wissensgeschichte und Zeitgeschichte, Universität Science between East and West: The International Insti- Konstanz, 17. Juli tute for Applied Systems Analysis (IIASA) and the Ener- gy Project, Vortrag im Rahmen des Workshops »Cold What is Sustainable Development? Past and Present Perspectives, War and Environmental Sciences: Circulations, Ex- Special Session im Rahmen der Leibniz Association Conference on changes, and Cooperation between the East and the Sustainable Development Goals: Organisation und Moderation, Haus West, 1950s–1990s«, London, 18. Dezember der Leibniz-Gemeinschaft Berlin, 14. September

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IRINA STANGE Wunsiedler Forum »Neue Rechte«: Podiumsdiskussion und Work- shop-Leitung, Wunsiedel, 7. November Hans Ritter von Lex. Erster Staatssekretär des Bundes- innenministeriums, Vortrag im Rahmen des IfZ-Ober- Der Komponist Arthur Piechler und die Antinomien des katholi- seminars, IfZ München, 1. Februar schen Kulturkonservatismus im NS-Regime, Vortrag im Rahmen der Tagung »Was glaubten die Deutschen 1933–1945? Eine neue Hüter der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn und Perspektive auf das Verhältnis von Religion und Politik im Natio- Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus, Podiumsdis- nalsozialismus«, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 6./7. kussion im Rahmen der Buchpräsentation, Berlin, 19. Juni Dezember

Personelle Verflechtungen und Einstellungspolitik im Historische Wertewandelsforschung. Bilanz eines Forschungspro- Bundesinnenministerium 1949 bis 1969, Vortrag im jektes, Tagung: Diskutantin, Mainz, 13./14. Dezember Rahmen des Workshops »Netzwerke und NS-Belastung zentraler deutscher Behörden«, Tübingen, 16. November Globalgeschichte und Regionalgeschichte, Podiumsdiskussion im d Rahmen des Forschungskolloquiums für Neueste allgemeine Ge- o k MARTINA STEBER schichte, Universität Bern, 19. Dezember u m e Geschiedene Welten? Globalität und Regionalität im 19. RICK TAZELAAR n und 20. Jahrhundert, Workshop: Einführung, Universität t a Konstanz, 14./15. März Die Bayerische Staatskanzlei, das Personalwesen der Ministerialver- t waltung und die NS-Vergangenheit 1945–1966, Gastvortrag im Rah- i o Understanding Brexit. Britain and Europe in the Twen- men des Oberseminars (Norbert Frei), Friedrich-Schiller-Universität n tieth Century, Tagung: Organisation und Einführung, IfZ Jena, 17. April München, 19./20. April Hüter des Freistaats. Das Führungspersonal der Bayerischen Staats- Rechtsruck. Populismus zwischen Mobilisierung und kanzlei und die Vergangenheitspolitik nach dem Nationalsozialis- Institutionenverachtung, Podiumsdiskussion, Universi- mus, Gastvortrag im Rahmen des Oberseminars (Bernhard Löffler), tät Konstanz, 25. April Universität Regensburg, 17. Mai

Rechts denken in der Bundesrepublik. Die neue Rechte Hüter des Freistaats. Das Führungspersonal der Bayerischen in historischer Perspektive, Vortrag im Rahmen des Kol- Staatskanzlei und die Vergangenheitspolitik nach dem Nationalso- loquiums »Der Fall Rolf-Peter Sieferle. Die intellektuelle zialismus, Vortrag im Rahmen des IfZ-Oberseminars, IfZ München, Rechte und ihre Strategien«, Zentrum für Antisemitis- 7. Juni musforschung, Berlin, 13./14. Juni »Im Amte des Ministerpräsidenten gibt es keine aktiven Nazis.« Das Globalität und Regionalität, Statement im Rahmen des Führungspersonal der Bayerischen Staatskanzlei und die Perso- Workshops »Das Globale und das Regionale in der jüngs- nalpolitik nach dem Nationalsozialismus, Vortrag im Rahmen des ten Zeitgeschichte«, Institut für westfälische Regionalge- DIA-Graduiertenkollegs »Krieg, Besatzung, Verbrechen. Abrech- schichte, Münster, 15. Juni nung und Aufarbeitung in Deutschland und den Niederlanden nach 1945«, Deutschlandinstitut Amsterdam, 29. Juni »Ich gehöre nicht in einen Club, ich gehöre zum Volk«. Idee und Praxis nationalsozialistischer Geselligkeit, Vor- Hüter des Freistaats. Das Führungspersonal der Bayerischen Staats- trag im Rahmen des Kolloquiums »Die Geselligkeit der kanzlei und die NS-Vergangenheit 1945–1967, Vortrag im Rahmen Idee«, Deutsches Historisches Institut London, 5./6. Juli des Internationalen Doktorandenseminars »Neuere Arbeiten zur Demokratie heute, Podiumsdiskussion, Fachoberschule Zeitgeschichte«, Sorbonne Université Paris, 13. Juli Germering, 24. Juli Hüter des Freistaats. Das Führungspersonal der Bayerischen Staats- »Konservative Revolution« 2.0? Rechtspopulismus und kanzlei und die NS-Vergangenheit 1945–1967, Vortrag im Rahmen neue Rechte, Podiumsdiskussion, Berchtesgaden, 25. Juli des ProMoHist Retreats, Kochel, 27. Oktober

Radical Conservatism? German and British Perspectives CAROLA TISCHLER on Conservatism, Populism and the New Right since the 1970s, Vortrag, Le Centre Canadian d’Études Alleman- Deutsche Emigranten im sowjetischen Exil – vergessene Geschich- des et Européennes, Montréal, 7. September te(n), Einführungsvortrag im Rahmen der Ausstellungseröffnung »›Ich kam als Gast in euer Land gereist…‹ Deutsche Hitlergegner Freiheitliches Bürgertum in Deutschland. Der Weima- als Opfer des Stalinterrors. Familienschicksale«, Franziskanermuse- rer Demokrat Eduard Hamm zwischen Kaiserreich und um Villingen-Schwenningen, 27. September Widerstand, Buchvorstellung (Wolfgang Hardtwig): Dis- kussion mit dem Autor, Historisches Kolleg, München, 16. Oktober 145

Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. Dokumente aus »Reichtum regiert die Welt« – Antisemitismus in Kapi- russischen und deutschen Archiven. Band 2: Januar 1935 – April talismus- und Globalisierungsdebatten, Podiumsdis- 1937, Buchvorstellung: Vortrag und Podiumsdiskussion, Auswärti- kussion, NS-Dokumentationszentrum München, 5. No- ges Amt, Berlin, 29. November vember

ANNA ULLRICH KARIN WABRO

Conveying Catastrophe in Language and Art, Panel im Rahmen der Geschichte und Zukunft der Erinnerung: Perspekti- Konferenz »The Holocaust in the Borderlands: Interethnic Relations ven der Vermittlung, Vortrag im Rahmen der Ausstel- and the Dynamics of Violence in Occupied Eastern Europe«: Mode- lung »Anschluss, Krieg & Trümmer. Salzburg und sein ration, München, 9. Februar Museum im Nationalsozialismus«, Salzburg Museum, 30. August Introduction to the European Holocaust Research Infrastructure (EHRI), Vortrag im Rahmen der »Fourth International Graduate Nationalsozialismus vermitteln. Zum Umgang mit Bil- Student Conference on Holocaust and Genocide Studies« Clark Uni- dern, Objekten, Orten & Sprache, Workshop im Rah- i f versity, Worcester (USA), 14. April men der Salzburg Summer School (mit Mathias Irlinger), z Paris-Lodron-Universität Salzburg, 4. September — j Holding the Ladder: how can Research Infrastructures assist the a Continual Professional Development? Podiumsdiskussion im Rah- Geschichtsvermittlung als gesellschaftliche Verantwor- h r men der DH Benelux, Amsterdam, 2. Juni tung, Vortrag und Workshop im Rahmen des Seminars e »Schule und Gesellschaft« der Pädagogischen Hoch- s b EHRI Fellowships and Training, Vortrag im Rahmen des »EHRI schule Salzburg (mit Mathias Irlinger), Berchtesgaden, e General Partner Meeting«, Vilnius, 27. Juni 6. und 20. Oktober r i c Researching and Remembering the Holocaust in Central Europe, »Hör zu! Deine. Meine. Unsere Geschichten«. Das Muse- h t Seminar: Organisation, Einführung und Moderation, Budapest, um als interkultureller Begegnungsort, Vortrag, Öster- 2 3. bis 7. September reichischer Museumstag in Hall in Tirol, 10. Oktober 0 1 8 The European Holocaust Research Infrastructure (EHRI) – an In- Historische Orte in der Geschichtsvermittlung, Vortrag troduction, Vortrag im Rahmen des Workshops »Slovak Autonomy und Workshop im Rahmen einer Fortbildung der Päda- – The Initial Phase of the Holocaust and Persecution«, Bratislava, gogischen Hochschule Salzburg für Berufsschullehr- 4. Oktober kräfte (mit Mathias Irlinger), Berchtesgaden, 13. Oktober

SEBASTIAN VOIGT »Dark Tourism« und Cultural Tourism als Chancen und Herausforderungen für die Ausstellungsgestaltung, Vor- Diktatur des Finanzkapitals? Über den Zusammenhang von Fa- trag (mit Mathias Irlinger), FH Salzburg, 3. Dezember schismus, Kapitalismus und Demokratie in linken Theorien der 1930er- und 1940er-Jahre, Vortrag im Rahmen des Arbeitskreises FRANZISKA WALTER für moderne Sozialgeschichte, Hamburger Institut für Sozialfor- schung, Hamburg, 13. April Polizeikultur und Personalwesen: Das Bayerische Lan- deskriminalamt, Projektpräsentation im Rahmen des Structural Crisis? The Perception of Crises and the Debate about Audits durch den Wissenschaftlichen Beirat, IfZ Mün- Structural Policy in the German Trade Union Confederation (DGB) chen, 8. März in the 1970s, Vortrag im Rahmen der Konferenz »Deindustriali- zation: The Structural Transformation of Nord-Ovest and the Ruhr Staatliche Sicherheitskulturen in Bayern 1945–1970, in Comparative Perspective«, Deutsches Historisches Institut, Rom, Projektpräsentation im Rahmen des Oberseminars 18. bis 20. April (Bernhard Löffler), Regensburg, 17. Mai

Der jüdische Mai ’68, Buchvorstellung, Stiftung Demokratie Saar- Staatliche Sicherheitskulturen in Bayern 1945–1970, land, Saarbrücken, 30. Mai, Universität Leipzig, 1. Juni und Curio Projektpräsentation im Rahmen des IfZ-Oberseminars, Haus Hamburg, 27. September IfZ München, 7. Juni

Deutscher? Franzose? Jude? Daniel Cohn-Bendits Weg zwischen (Re-)encounters with former perpetrators in the Bavari- Deutschland und Frankreich, Vortrag im Rahmen der Konferenz »Die an police and security forces 1945 until 1955, Vortrag 68er Revolte und die Performanz des Politischen. Deutsch-Französi- im Rahmen des Workshops »Bureaucratic encounters«, sche Perspektiven«, Universität Stuttgart, 9./10. Oktober Wien, 15./16. Juni

Paris als jüdischer Gedenkort, Vortrag im Rahmen des 17. Sympo- Staatliche Sicherheitskulturen in Bayern 1945–1970, siums der Stiftung Ettersberg »Jüdisches Leben in Deutschland und Projektpräsentation im Rahmen des Oberseminars Europa nach der Shoah«, Weimar, 19./20. Oktober (Eckart Conze), Marburg, 28. November

vorträge und podiumsdiskussionen 146

Der Weg zum Text – Kapitelkonzeptbericht. Promotions- Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften, Panel im Rah- projekt »Staatliche Sicherheitskulturen in Bayern 1945– men eines internen Workshops der gleichnamigen DFG-Forscher- 1970«, Projektpräsentation im Rahmen des Obersemi- gruppe: Moderation, Kochel am See, 10. Februar nars (Ferdinand Kramer), St. Ottilien, 14. Dezember Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der 2. Hälfte des NIELS WEISE 20. Jahrhunderts, Vorträge im Rahmen des Workshops des gleichnamigen Graduiertenkollegs: Kommentar, Ruhr-Universität »Witzblätter an die Front!« Propaganda in Karikaturen Bochum, 16. Februar des Ersten Weltkrieges, Vortrag, Evangelisches Forum Annahof, Augsburg, 19. November Der Nationalsozialismus in der Erinnerungskultur der Bundesrepu- blik, Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe »gedenken – um- Arthur Nebe. Massenmord und Widerstand? Vortrag, denken – versöhnen. Das Annabergdenkmal in Schliersee«, Schlier- Holbein-Gymnasium Augsburg, 29. November see, 28. Februar d o k HERMANN WENTKER Hoffnung im Holocaust? Zukunftserwartungen und Überlebenswille u der europäischen Juden 1939–1945, Vortrag im Rahmen der Ge- m e Arafat im Kalten Krieg, Podiumsdiskussion im Rahmen sprächsreihe »Unbekannte Nachbarn. Gespräche zum jüdischen n der Buchpräsentation von »DDR und PLO. Die Palästina- Fulda, Fulda, 12. März t a politik des SED-Staates« (Lutz Maeke), Berlin, 22. Fe- t bruar Internationale Beziehungen und emotional regimes. Neue Fragen i o an die Geschichte des Kalten Krieges, Kolloquium im Rahmen n Begeisterung und Empörung, Sektion im Rahmen des der Verleihung des Internationalen Forschungspreises 2017 der Kolloquiums »Internationale Beziehungen und ›emotio- Max Weber Stiftung und des Historischen Kollegs: Organisation nal regimes‹. Neue Fragen an die Geschichte des Kalten und Einführung (mit Hélène Miard-Delacroix), Historisches Kolleg, Krieges«: Kommentar, München, 15. März München, 14. bis 16. März

Stalin. Der Herr des Terrors. Eine Biografie, Vortrag im Gefährdung und Selbstgefährdung der Demokratie. Können wir aus Rahmen der Buchvorstellung (Helmut Altrichter), Ge- der Geschichte lernen? Vortrag im Rahmen der Spring School »Nie denkstätte Hohenschönhausen, Berlin, 12. Juni wieder. Schon wieder. Immer noch. Der Aufstieg des Nationalsozia- lismus und heutige Formen des Rechtsextremismus«, NS-Dokumen- Bernhard Vogel als Deutschland- und Ostpolitiker, Vor- tationszentrum München, 19. März trag im Rahmen der Buchvorstellung »Bernhard Vogel: Brückenbauer zwischen Ost und West«, Weimar, 21. Juni Weimarer Verhältnisse? Historische Lektionen für unsere Demokra- tie, Buchpräsentation: Begrüßung und Podiumsdiskussion, IfZ Mün- Von der friedlichen Revolution in der DDR zum wieder- chen, 12. April vereinigten Deutschland: Die Transformation von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in Ostdeutschland 1989– Brexit. Zu Vergangenheit und Zukunft Großbritanniens in Europa, 1994, Vortrag vor einer Delegation chinesischer Regie- Podiumsdiskussion im Rahmen der internationalen Tagung »Un- rungsstellen, IfZ Berlin, 12. November derstanding Brexit. Britain and Europe in the Twentieth Century«: Moderation, IfZ München, 19. April Das Ende der Entnazifizierung und die Folgen, Podiums- diskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Berlin Das Wiedererstarken des Nationalismus – eine Gefahr für die Welt? 1948 – Frontstadt im Kalten Krieg«: Moderation, Topo- Vortrag im Rahmen des VIII. Top Management Programms für die graphie des Terrors, Berlin, 15. November obere Führungsebene der bayerischen staatlichen Behörden, Bil- dungszentrum der Bayerischen Staatsregierung St. Quirin, Gmund Die DDR und Polen 1949–1970, Vortrag im Rahmen der am Tegernsee, 20. April Tagung: »Ein Jahrhundert deutsche Polenpolitik (1918– 2018)«, Auswärtiges Amt, Berlin, 16. November Die Gegenwart der Geschichte – Das Historische Quartett, Podiums- diskussion, Literaturhaus München, 26. April Wirtschaft und Entwicklung, Sektion im Rahmen des Workshops »Lateinamerika und Westeuropa nach Erinnerung gründet auf Wissen. Das NS-Dokumentationszentrum 1945«: Moderation, IfZ München, 12. Dezember München. Rückblick – Abschied – Ausblick, Kurzvortrag und Podi- umsdiskussion im Rahmen eines Symposiums anlässlich des Aus- ANDREAS WIRSCHING scheidens von Gründungsdirektor Winfried Nerdinger, NS-Doku- mentationszentrum München, 27. April Festveranstaltung anlässlich des 75. Geburtstags von Horst Möller: Begrüßung und Moderation, IfZ München, Politique et violence en Allemagne et en France dans l’entre- 12. Januar deux-guerres, Einführungsvortrag im Rahmen des Forschungskol- loquiums (Johann Chapoutot), Sorbonne Université, Paris, 15. Mai 147

Dénoncer la corruption. Chevaliers blancs, pamphlétaires et pro- Stimme der Besonnenheit in Zeiten des Umsturzes? moteurs de la transparence à l’époque contemporaine, Vortrag und Gewerkschaften und neue Massenbewegungen, Vortrag Buchpräsentation im Rahmen der Tagung »L’argent immoral et les im Rahmen der Konferenz »Gewerkschaften in revolu- profiteurs de la guerre (1870–1945)«, Sorbonne Université, Paris, tionären Zeiten – Europa 1917 bis 1923«, Haus der 29. Mai Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin, 11. Oktober

Hüter der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn und Ost-Ber- Hitler – in neuer Sicht, Präsentation von Band 3 des lin nach dem Nationalsozialismus, Buchpräsentation (mit Frank »German Yearbook of Contemporary History«: Begrü- Bösch): Vortrag und Podiumsdiskussion, Bundesministerium des ßung und Podiumsdiskussion, IfZ München, 18. Oktober Innern, Berlin, 19. Juni Reden wir über die Wendejahre, Podiumsdiskussion, Genre et politique: l’antieuropéisme en Europe, de l’entre-deux-guer- KörberForum, Hamburg, 23. Oktober res à nos jours, Podiumsdiskussion im Rahmen eines Workshops des LabEx »Ecrire une histoire nouvelle de l’Europe«, Sorbonne Univer- Merck 1668–2018. Von der Apotheke zum Weltkonzern, i f sité, Paris, 26. Juni Podiumsdiskussion im Rahmen einer Buchvorstellung: z Moderation, Universitätsclub Bonn, 24. Oktober — j Moskau, München, Berlin: Der revolutionäre Umbruch von 1917 a bis 1919, Einführungsvortrag und Podiumsdiskussion im Rahmen Die Gegenwart der Geschichte – Das Historische h r der Eröffnungsveranstaltung des Jahreskolloquiums der Gemein- Quartett, Podiumsdiskussion, Literaturhaus München, e samen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte 5. November s b der deutsch-russischen Beziehungen »Die Novemberrevolution im e deutsch-russischen Kontext«, Katholische Akademie in Bayern, Europa – Quo Vadis? Eingangsstatement und Podiums- r i München, 5. Juli diskussion, Goethe-Universität Frankfurt am Main, c 13. November h t Neuere Arbeiten zur Zeitgeschichte, Moderation zweier Panels im 2 Rahmen des internationalen Doktorandenkolloquiums (IfZ/LMU, Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der 2. Hälfte 0 Universitäten Bonn, Mainz und Paris-Sorbonne), Sorbonne Univer- des 20. Jahrhunderts, Sektion im Rahmen des Work- 1 8 sité, Paris, 12./13. Juli shops »Dissertationen schreiben«: Moderation, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam, 14. November »Konservative Revolution« 2.0? Neue Rechte und Rechtspopulis- mus, Podiumsdiskussion, Berchtesgaden, 25. Juli Europa – wie hältst Du’s mit der Demokratie? Historische Perspektiven auf eine Schlüsselfrage europäischer Inte- Ideen für das Forum Recht in Karlsruhe, Kurzvortrag im Rahmen gration, Podiumsdiskussion im Rahmen des Workshops des Auftaktsymposiums, Bundesverfassungsgericht, Karlsruhe, »Das ›demokratische Europa‹? Demokratie- und Par- 6. September lamentarismusgeschichte Europas seit 1970«: Modera- tion, IfZ München, 15. November Heimatglück – die Ikonografie der sowjetischen Kindheit und das Nachleben der Bilder, Vortrag (Monica Rüthers) im Rahmen Der überforderte Frieden. Versailles und die Welt der IfZ-Wissenschaftlerbesprechung: Moderation, IfZ München, 1918–1923, Buchpräsentation (Jörn Leonhard): Begrü- 12. September ßung und Moderation, Historisches Kolleg, München, 26. November Hüter der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn und Ost-Ber- lin nach dem Nationalsozialismus, Buchpräsentation (mit Frank Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. Doku- Bösch): Einführungsvortrag und Podiumsdiskussion, Haus der Ge- mente aus russischen und deutschen Archiven, Präsen- schichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, 13. September tation von Band 2 einer Edition im Auftrag der Gemein- samen Kommission für die Erforschung der jüngeren Peace in Europe: A Permanent Challenge, Festvortrag im Rahmen Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen: Be- des Eröffnungsabends des 24. Jahreskongresses der European grüßung und Einführung (mit Elke Freifrau von Boesela- Association for Cranio Maxillo Facial Surgery (EACMFS), München, ger), Auswärtiges Amt, Berlin, 29. November 18. September Schlange stehen: Anonymität und Gemeinschaftser- Nationalsozialismus und Holocaust in der Migrationsgesellschaft, fahrung im Alltag der Weimarer Republik, Vortrag im Sektion im Rahmen des 52. Deutschen Historikertages: Leitung Rahmen der Ringvorlesung »Laboratorium Weimar. (mit Michael Wildt) und Podiumsdiskussion, Westfälische Wilhelms- Gesellschaft, Kultur und Literatur 1918–1933, Albert- Universität Münster, 28. September Ludwigs-Universität Freiburg, 12. Dezember

Die Repräsentativität der parlamentarischen Demokratie, Sektion Strategien der Modellierung: Die Internationale Weltkar- im Rahmen des 52. Deutschen Historikertages: Leitung (mit Martin te (IWK) im 20. Jahrhundert, Vortrag (Ute Schneider) Schulze Wessel) und Podiumsdiskussion, Westfälische Wilhelms- im Rahmen des IfZ/LMU-Kolloquiums: Moderation, IfZ Universität Münster, 28. September München, 19. Dezember

vorträge und podiumsdiskussionen 148

JÜRGEN ZARUSKY Stalin. Der Herr des Terrors, Podiumsdiskussion im Rahmen der Buchpräsentation, IfZ München, 5. Juni Widerstand als Herausforderung, Verpflichtung und Last. Der Schriftsteller Günther Weisenborn und die »Ro- Die Erfindung des Marxismus, Vortrag (Christina Morina): Modera- te Kapelle«, Podiumsdiskussion: Moderation, IfZ Mün- tion, IfZ München, 6. Juni chen, 24. Januar Moskau, München, Berlin. Der revolutionäre Umbruch von 1917 Sowjetbürger im KZ Dachau, Vortrag, Münchner Volks- bis 1919, Podiumsdiskussion: Moderation, Katholische Akademie, hochschule, 20. Februar München, 5. Juli

Stalingrad und die Folgen, Vortrag, VHS im Norden des Karl Kautsky und die Revolutionen in Russland und Deutschland, Landkreises München, 26. Februar Vortrag im Rahmen des Kolloquiums »Die Novemberrevolution im deutsch-russischen Kontext«, IfZ München, 6. Juli d Über Günther und Joy Weisenborn und die »Rote Kapel- o k le«, Podiumsdiskussion im Rahmen der Filmvorführung Der deutsch-sowjetische Krieg 1941–1945: Geschichte und Erin- u »Die guten Feinde«, NS-Dokumentationszentrum Mün- nerung im Licht neuer Forschungen: Wissenschaftliche Leitung des m e chen, 13. März Dachauer Symposiums (mit Sybille Steinbacher), Max Mannheimer n Haus, Dachau, 12./13. Oktober t a Verleihung des Stanislav Zámečník-Preises des Comité t International de Dachau an Martin Clemens Winter für Sowjetische Kriegsgefangene. Widerstand. Kollaboration. Erinne- i o seine Dissertation »Gewalt und Erinnerung im ländlichen rung, Podiumsdiskussion, Universität Novosibirsk, 23. Oktober n Raum: Die deutsche Bevölkerung und die Todesmär- sche«, Laudatio, NS-Dokumentationszentrum Mün- Bernd Bonwetschs Forschungen zu totalitären Diktaturen und zum chen, 17. März Zweiten Weltkrieg, Vortrag im Rahmen der Konferenz »Germania i Rossija v XX – XXI vekach: istoričeskij opyt‹ diktatury i demokratii Umgang mit historischen Vergleichen, Vortrag im Rah- (pamjati professora Bernda Bonveča)« [»Deutschland und Russ- men der Spring School »Nie wieder. Schon wieder. Im- land im 20. und 21. Jahrhundert: Die historische Erfahrung von mer noch. Aufstieg des Nationalsozialismus und heutige Diktatur und Demokratie (zum Gedächtnis an Bernd Bonwetsch)] Formen des Rechtsextremismus«, NS-Dokumentati- und Leitung einer Sektion, Staatliche Universität Kemerovo, 25. bis onszentrum München, 21. März 27. Oktober

Antisemitismus – Geschichte und Aktualität, Vortrag bei Die Vergessenen. Opfer deutscher Besatzungsgewalt in Rostow am der Frühjahrstagung des Bezirks Oberbayern des Baye- Don 1941–1943, Ausstellung: Führung, Max-Mannheimer-Haus, rischen Volkshochschulverbandes, Leoni am Starnber- Dachau, 1. November ger See, 22. März sowie VHS im Norden des Landkrei- ses München, Ismaning, 2. Oktober, VHS Ebersberg, Antisemitismus – Geschichte und Aktualität, Studientag für Stipen- 8. November und VHS Ingolstadt, 27. November diaten der Friedrich Ebert Stiftung (mit Doris Danzer, Annette Eberle, Abba Naor), KZ-Gedenkstätte Dachau, 3. November 100 Jahre Revolution – 100 Jahre Demokratie in Bayern, Podiumsdiskussion, DGB-Haus München, 16. April »Habsburgs Glück und Ende« – Karl Kautskys »Imperialismus- bilanz« von 1918 nach 100 Jahren, Vortrag im Rahmen des Kollo- Gesellschaftliche Diskurse über positives Erinnern nach quiums »Der Abschied von den Imperien und imperiale Sehnsüchte. 1945/89, Sektion im Rahmen des Kolloquiums »Gute Zum 100. Jahrestag der Auflösung der multinationalen Reiche in Erinnerungen an böse Zeiten – Nostalgie in ›posttota- Mittel- und Osteuropa«, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, litären‹ Erinnerungsdiskursen nach 1945 und 1989«: 6. November Moderation, Historisches Kolleg, München, 18. April Erkämpfte Demokratie. Erbe und Auftrag, Vortrag zur 100-jährigen Justiz als Instrument der Widerstandsbekämpfung in der Ausrufung des Freistaats Bayern, SPD Friedberg, 5. Dezember NS-Diktatur – institutionelle Ausrichtung und Selbstan- passung, Vortrag im Rahmen der Gedenkveranstaltung Walter Klingenbeck (1924–1943). Ein Münchner Jugendwider- »Justiz in der NS-Diktatur – Prozesse zur Weißen Rose« ständler aus dem Katholischen Milieu, Vortrag, Pfarrgemeinde Sankt aus Anlass des 75. Jahrestages des zweiten Weiße-Ro- Ludwig, München, 11. Dezember se-Prozesses, Justizpalast München, 19. April sowie im Rahmen der Lehrerfortbildung der Weiße Rose Stiftung »Justiz im NS-Staat – Lehren für eine demokratische Rechtsstaatlichkeit«, LMU München, 9. Oktober

Wie nah ist uns die Zwischenkriegszeit? »Podium Zeitge- schichte« der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte: Mode- ration, IfZ München, 17. Mai 149

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 8

Ein typisches Bild von einem Kollegen, der seine Aufgabe als Historiker nicht nur darin sah, den akademischen Elfenbeinturm zu bedienen. Ob für Volkshochschulen, Pfarrgemeinden oder Gewerkschaften – Jürgen Zarusky war es wichtig, dass Zeit- geschichte auch die drängenden Themen der Gegenwart in den Blick nimmt und sich den Fragen einer breiten Öffentlichkeit stellt. Von seinem eindrucksvollen Engagement zeugt nicht zuletzt dieser Jahresbericht, für den er trotz schwerer Krankheit noch seine persönliche Arbeitsbilanz 2018 beisteuerte – seine letzte. Jürgen Zarusky starb am 4. März 2019.

vorträge und podiumsdiskussionen 150

Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten

d HEIKE AMOS institutionelle, konzeptionelle und raumplanerische o k (Dis-)Kontinuitäten« der Akademie für Raumforschung u m ­Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen und Landesplanung (ARL) e n nach 1945 in Deutschland, Expertise und Bera- ­Mitglied der Leitungsgruppe des Editionsprojekts »Das t tung bei der Vorbereitung der Dauerausstellung, Grundgesetz. Dokumentation seiner Entstehung« a t Stiftung Flucht – Vertreibung – Versöhnung, Berlin ­Mitglied der Steuerungsgruppe des Projekts zur »Aufarbei- i o tung der Nachkriegsgeschichte des BMI und des MdI be- n FRANK BAJOHR züglich möglicher personeller und sachlicher Kontinuitäten zur NS-Zeit« ­Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des ­Leiter der Forschungskommission (mit Albrecht Ritschl) des Instituts für schleswig-holsteinische Zeit- und Projekts »Von der Reichsbank zur Bundesbank: Personen, Regionalgeschichte (IZRG) Generationen und Konzepte zwischen Tradition, Kontinuität ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stif- und Neubeginn (1920er bis 1970er Jahre)« tung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ­Gutachter der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der ­Gutachter der Volkswagen Stiftung Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wann- see-Konferenz MICHAEL BUDDRUS ­Mitglied im Fachbeirat »NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut« der Klassik Stiftung ­Mitglied der Historischen Kommission für Mecklenburg Weimar e.V. ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des AXEL DRECOLL Prora-Zentrums e.V. ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der ­Mitglied des Runden Tischs »Gedenkstätten und zeithisto- Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte rische Einrichtungen« im Bayerischen Staatsministerium Alt Rehse e.V. für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst ­Mitglied des International Advisory Boards der ­Mitglied des Gründungsbeirats des Dokumentationszen- Publication Series des NIOD (Institute for War, trums Neulandhalle Holocaust and Genocide Studies, Amsterdam) ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der »Denkstätte« Weiße Rose der Universität Weingarten MAGNUS BRECHTKEN ­Gutachter der DFG

­Mitglied des Beirats der Prinz-Albert-Gesellschaft ALBERT FEIBER ­Mitglied des Beirats der Stiftung Bayerische Gedenkstätten ­Mitglied des erweiterten Beraterkreises des Museums für ­Mitglied des Expertengremiums Gedenkstätten- bayerische Geschichte förderung des Bundes ­Mitglied im Forschungsverbund Provenienz- BORIS GEHLEN forschung Bayern ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Pro- ­Vorsitzender des Arbeitskreises für Kritische Unternehmens- jekts »Von der RAG zur ARL: Personelle, und Industriegeschichte e.V. 151

FRIEDER GÜNTHER SILKE MENDE

­Mitglied des Arbeitskreises für Rechtswissenschaft und ­Mitglied im Vorstand des Deutsch-Französischen Zeitgeschichte an der Akademie der Wissenschaften und Historikerkomitees der Literatur Mainz SIMONE PAULMICHL CHRISTIAN HARTMANN ­Mitglied im Arbeitskreis Presse der Leibniz- ­Begleitung des Bundespräsidenten auf seiner Reise nach Gemeinschaft Weißrussland (29. Juni) ­Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Öffentlichkeits- arbeit des Kompetenzverbundes Historische CATHRIN HERMANN Wissenschaften München i f ­Mitglied des Netzwerks Datenschutz in der Leibniz- ILSE DOROTHEE PAUTSCH z — Gemeinschaft j a ­Mitglied des AK Archive in der Leibniz-Gemeinschaft ­Mitglied der Arbeitsgruppe des Berliner Kollegs h Kalter Krieg r e DIERK HOFFMANN ­Vorsitzende des International Committee of s b Editors of Diplomatic Documents e r ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Deutsch- i Russischen Museums Berlin-Karlshorst ELKE SCHERSTJANOI c h t JOHANNES HÜRTER ­Mitglied des Beirats der Stiftung Gedenkstätte 2 0 Lindenstraße in Potsdam 1 8 ­Mitglied der Deutschen Kommission für Militärgeschichte (Deutsche Sektion der Commission Internationale d’Histoire THOMAS SCHLEMMER Militaire) ­Mitglied der Bewertungskommission zur Verleihung des ­Wissenschaftliche Beratung der kath. Kirchenge- Förderpreises für Militärgeschichte und Militärtechnik- meinde St. Sixtus und des Katholischen Kreisbil- geschichte dungswerks Miesbach bezüglich des Umgangs ­Stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Bei- mit der Gedenktafel für die Gefallenen des Frei- rats des Projekts »Landshut« in Friedrichshafen korps Oberland an der Weinbergkapelle ­Mitglied im Redaktionskomitee der Annali CAROLINE LAMEY-UTKU dell’Istituto storico italo-germanico in Trento

­Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten- DANIEL SCHLÖGL bibliotheken (AGGB) ­Mitglied im Arbeitskreis Bibliotheken und Infor- ANDREA LÖW mationseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft ­Mitglied im Arbeitskreis Open Access der Leib- ­Mitglied des Beirats des Zentrums für Interdisziplinäre niz-Gemeinschaft Polenstudien ­Mitglied der AG LeibnizOpen der Leibniz-Ge- ­Mitglied der Kommission für die Geschichte der Deutschen meinschaft in Polen ­Mitglied im Beirat der Arbeitsgemeinschaft der ­Jurymitglied für die Verleihung des Arthur-Kronthal-Preises Spezialbibliotheken e.V. (ASpB) der Kommission für die Geschichte der Deutschen in ­Mitglied im Beirat des Bayerischen Bibliotheks- Polen verbandes (BBV) im Deutschen Bibliotheksver- band e.V. CHRISTIAN MARX ­Mitglied im Beirat für den Fachinformationsdienst (FID) Geschichtswissenschaft der Bayerischen ­Mitglied im Vorstand des Arbeitskreises für kritische Unter- Staatsbibliothek und des Deutschen Museums nehmens- und Industriegeschichte e.V. (AKKU)

Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten 152

­Mitglied der Koordinierungsgruppe des Forums PETRA WEBER Spezialbibliotheken in Bayern ­Mitglied in den Facharbeitsgruppen »Neuere ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Reichs- Geschichte« und »Zeitgeschichte« in CLARIN-D präsident Friedrich-Ebert-Gedenkstätte ­Mitglied des Projekt-Beirats der Hans-Böckler-Stiftung »Die MICHAEL SCHWARTZ Mitbestimmungspraxis der Betriebsräte im Aufsichtsrat in der Weimarer Republik« ­Vorsitzender des Fachbeirats der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld NIELS WEISE ­Mitglied des Kuratoriums der Akademie Mittel- europa e.V. ­Kommission zur Überprüfung der Straßennamen und städ- ­Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des For- tischen Ehrungen, Rat der Stadt Würzburg d schungsprojekts »Homosexuelle Opfer in o k Auschwitz« HERMANN WENTKER u m e n ELKE SEEFRIED ­Ordentliches Mitglied der Historischen Kommission zu Berlin t ­Mitglied des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Stiftung a t ­Mitglied des Internationalen Beirats der Bundes- Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora i o kanzler-Willy-Brandt-Stiftung ­Mitglied des Beirats der Gedenkstätte Berlin-Hohenschön- n ­Mitherausgeberin des Jahrbuchs zur Liberalis- hausen mus-Forschung ­Mitglied des Beirats der Stiftung Berliner Mauer ­Mitglied des Beirats der Stiftung Bundespräsi- ­Mitglied des Beirats des Deutsch-Deutschen Museums dent-Theodor-Heuss-Haus Mödlareuth ­Stellvertretende Vorsitzende des Berliner Kollegs ­Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Ernst-Reuter-Archiv Kalter Krieg ­Mitglied der Unabhängigen historischen Kommission zur ­Mitglied des Leibniz-Forschungsverbunds »Krisen Geschichte der CDU in Thüringen von 1945 bis 1990 einer globalisierten Welt« ­Mitglied der Arbeitsgruppe des Berliner Kollegs Kalter Krieg ­Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Wolf-Erich- ­Teilnahme an der Sitzung des Trägervereins des Deutsch- Kellner-Gedächtnispreis Russischen Museums Berlin-Karlshorst am 20. November ­Mitglied des Stiftungsrats der Max-Weber-Stiftung (in Vertretung von Andreas Wirsching) und Mitglied der AG Karrierewege der Max-Weber- ­Teilnahme an der Sitzung des Trägervereins des Alliierten Stiftung Museums Berlin am 6. Dezember (in Vertretung von ­Mitglied des Beirats »Geschichte der sozialen Andreas Wirsching) Demokratie« der Friedrich-Ebert-Stiftung ­Stipendienbeauftragte der Philologisch-Histori- ANDREAS WIRSCHING schen Fakultät der Universität Augsburg für das Fach Geschichte ­Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ­DFG-Gutachterin ­Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften MARTINA STEBER ­Vorsitzender des Universitätsrats der Universität Augsburg ­Stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Geschich- ­Mitglied im Beirat der »Forschungen zur Regio- te des Parlamentarismus und der politischen Parteien nalgeschichte« ­Deutscher Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch- SEBASTIAN VOIGT russischen Beziehungen ­Mitglied des Deutsch-Französischen Komitees für die Erfor- ­Mitglied der Kommission »Erinnerungsgeschichte schung der deutschen und französischen Geschichte des sozialer Demokratie« 19. und 20. Jahrhunderts ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des ­Mitglied des Arbeitskreises für Rechtswissenschaft und Zeit- Forschungsprojekts »Erzählungen zwischen geschichte an der Akademie der Wissenschaften und der Schöpfung und Erschöpfung« Literatur Mainz 153

­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für JÜRGEN ZARUSKY Weltgeschichte der Russischen Akademie der Wissen- schaften, Moskau ­Mitglied des Kuratoriums der Münchner Volks- ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Deut- hochschule sches Historisches Museum, Berlin ­Mitglied des Fachbeirats Politische Bildung der ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Hauses der Münchner Volkshochschule Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ­Mitglied der Jury des Studienpreises des Comité ­Mitglied des Kuratoriums des Collegium Carolinum International de Dachau ­Mitglied des Fachbeirats Wissenschaft in der Bundesstif- ­Sprecher des Beirats der Koordinierungsstelle tung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Erinnerungszeichen der Landeshauptstadt ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats im Bayerischen München Wirtschaftsarchiv ­Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung ­Mitglied der Direktorenrunde des Kompetenzverbunds ­Mitglied der Gemeinsamen Kommission für i f Historische Wissenschaften München die Erforschung der jüngeren Geschichte der z — ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Zentrums für deutsch-russischen Beziehungen j a Israel-Studien an der Ludwig-Maximilians-Universität h München r e ­Mitglied des beratenden Kuratoriums anlässlich der Erwei- s b terung der Dokumentation Obersalzberg e r ­Mitglied der Kommission »Coburger Stadtgeschichte in der i ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts« c h ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats zur Studie »Die t Regensburger Domspatzen. Geschichte der Erziehungs- 2 0 praxis, ihrer personell-institutionellen Grundlagen und ihrer 1 8 Wahrnehmung seit den 1920er Jahren« ­Hauptherausgeber der »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland« ­Mitherausgeber der »Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte« ­Mitherausgeber der Reihe »Diktatoren des 20. Jahrhun- derts« ­Mitherausgeber der Edition »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945« und der englischen Ausgabe »The Persecution and Murder of the European Jews by Nazi Germany, 1933–1945« ­Mitherausgeber und Mitglied des Internationalen Wissen- schaftlichen Beirats der französischen Ausgabe der Edition »Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition« ­Mitherausgeber der Buchreihe »Historische Grundlagen der Moderne« ­Mitherausgeber der Buchreihe »Moderne Geschichte und Politik« ­Mitherausgeber des »Journal of Modern European History« ­Mitglied des Herausgeber-Beirats der Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften ­Korrespondierendes Mitglied des Redaktionskomitees der Online-Zeitschrift »Histoire@Politique« ­Mitherausgeber der Reihe »European Holocaust Studies« des Zentrums für Holocaust-Studien am IfZ ­Gutachtertätigkeit für die DFG

Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten 154

Medienauskünfte, Gastbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Film und Fernsehen

HEIKE AMOS Debatte­ um den neuen »Traditionserlass« der Bundeswehr, Interview, Bild, 28. März Ostdeutsche­ Frauen und wie sie Gesamtdeutsch- Fernsehdokumentation­ »Geheimnisvolle Orte – Hohen- land verändern, DuMont Redaktionsgemein- lychen«, Interview, ARD, 11. April (Sendetermin: 3. Juli) schaft Berlin, 18. September 1.­ Mai 1933 – Erster Großauftrag des NS-Regimes für Albert d Speer, Interview, WDR (Zeitzeichen), 1. Mai o k FRANK BAJOHR Europa­ – Eine verblasste Idee? Interview, ARD alpha (alpha u m Demokratie), 9. Mai e n Erinnerung­­ an Täter auf dem Lande und in Rolle­ Deutschlands in Europa und politisches Vermächtnis t Kleinstädten, Gespräch, Haaretz, 27. Januar von Angela Merkel, Hintergrund-Interview mit Sean Pollock, a t Das­ SS-Symbol »Schwarze Sonne«, Stellung- Sunday Times/Times Ireland Edition (Irland), 6. Juni i o nahme, Bild, 21. Juni Außenansicht­ »Verwirrung der Gefühle – Emotionen in der n Dark­ Tourism, Film-Interview, Absolventen der Weltpolitik«, Gastbeitrag, Süddeutsche Zeitung, 7. Juni Deutschen Journalistenschule, 11. Juli Nach­ G7 – Wie umgehen mit Trump? Studiogast, Bayern 2 Antisemitismus­ in Seebädern und Erholungsor- (Tagesgespräch) und ARD Alpha, 11. Juni ten, Interview, Deutschlandfunk Kultur, 13. Juli Aktuelle­ Fragen der deutschen Innenpolitik, insbesondere Der­ Novemberpogrom 1938, Interview, Bayeri- der »Asylstreit«, Interview, El Marcurio (Chile), 18. Juni scher Rundfunk, 30. Oktober Gudrun­ Burwitz (Tochter Heinrich Himmlers) und ihre Verbindung zum BND in den 1960er Jahren, Interview, GILES BENNETT BBC News, 29. Juni Migration,­ Rechtspopulismus und die Identitätsdebatte in Nach­ dem Fall »Aquarius« – Blick in die Ge- Deutschland, Hintergrund-Gespräch mit Sophie Derkzen, schichte von Flüchtlingsodysseen, Interview, The Correspondent (Niederlande), 3. August Bayerischer Rundfunk (Politik und Hintergrund), Fernsehdokumentation­ zur NS-Ideologie und den Reden 24. Juni Adolf Hitlers, Hintergrundgespräch und Interview, NHK Zum­ Tod von Claude Lanzmann, Interview, (Japan), 5. September und 11. Oktober Radiosender M 94,5, 6. Juli Erscheinen­ der niederländischen Ausgabe von »Albert Speer – Een Duitse Carrière«, Interviews, Algemeen Dagblad, MAGNUS BRECHTKEN Nederland Dagblad und NRC Handelsblad (alle Niederlan- de), Magazin Knack (Belgien), 26. und 27. September Geschichte­­ der Reichsbank und Bundesbank, Münchener­ Abkommen von 1938 und deutsche Erinne- Hintergrundgespräch mit Rainer Hank, Frankfur- rungskultur, Interview, Helena Truchlá (Tschechien), ter Allgemeine Zeitung, 9. Januar 26. September Filmprojekt­ »Hitlers Linz«, Interview, ARD, TV-Dokumentation­ zu Albert Speer, Interview, Cineflix 25. Januar (Sendetermin: 23. Juli) Productions (Kanada), Berlin, 7. Oktober Gründung­ der Bank deutscher Länder, Interview Historischer­ Hintergrund aktueller AfD-Thesen, Interview, Jutta Hoffritz, Kalenderblatt Deutschlandfunk, Tamedia (Schweiz), 11. Oktober 31. Januar Rückzüge­ bundesdeutscher Kanzler von der Macht, Inter- Stellenwert­ der Erinnerung an den Holocaust für view, Bayern 2 (Tagesgespräch) und ARD‑Alpha, 30. Oktober die heutige Gesellschaft, Interview, Aachener TV-Dokumentation­ zu Hans Frank, Interview in Krakau, Zeitung/Aachener Nachrichten, 1. Februar Cineflix Productions (Kanada), 1. und 2. November Außenansicht:­ »Die vergessene Geschichte«, »Ludwig­ Erhard und die Geschichte des ifo-Instituts« und Gastbeitrag, Süddeutsche Zeitung, 12. Februar »Unabhängigkeit von Zentralbanken – Hintergrund und Dokumentation­ »Guilty Architecture«, Interview, Geschichte«, Hintergrundgespräch, Deutschlandfunk BBC Radio 4, 1. März (Jutta Hoffritz), 6. November 155

80.­ Jahrestag der Reichspogromnacht, Interview, WDR 5, TIM GEIGER 9. November Außenansicht­ »Lasst sie gehen!«, Gastbeitrag, Süddeutsche Der INF-Vertrag, Interview, tagesschau.de, Zeitung, 20. November 22. Oktober Wie­ es zum Grundrecht auf Asyl kam, Interview, Bayern 2 (radioWelt), 23. November CHRISTIAN HARTMANN Zur­ historischen Bedeutung der Brexit-Diskussion, Gespräch, Deutschlandfunk, 25. November Ligne Maginot und Westwall, Interview, RMC Brexit,­ Interview, Deutsche Welle TV, 4. Dezember Découverte und Discovery Channel, Britischer­ Parlamentarismus und Geschichte der Demokra- 5. April tie in Großbritannien, Interview, 3sat Kulturzeit, 5. Dezember Die niederländische Edition von »Mein Kampf«, Brexit,­ Interview, Radio Bremen 2, 13. Dezember Interview, Nieuwsuur (NPO 2), 5. September Europäischer­ Rechtspopulismus im historischen und Hitler, »Mein Kampf« und die Edition dieses i f aktuellen internationalen Vergleich, Interview, Diario do Buchs, Interview, online-Magazin The Daily z — Centro do Mundo (Brasilien), 14. Dezember Beast, 13. September j a Rechtspopulismus­ in Europa und Wirkungen in Deutsch- »Die ganze Zeit war eine riesige Horizonterweite- h land, Hintergrundgespräch, EenVandaag/NPO 1 (Nieder- rung«, Interview, online-Magazin »Neue Welten«, r e lande), 18. Dezember 9. Oktober s b Albert­ Speer, deutsche Vergangenheitsaufarbeitung und Endphase des Zweiten Weltkriegs, Kriegsende e r Rechtspopulismus in Europa Interview, EenVandaag/NPO 1 in Europa, Interview, SPIEGEL-TV, 16. Oktober i (Niederlande), 27. Dezember Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg, c h Interview, 20minutos, 11. Dezember t 2 AXEL DRECOLL 0 DIERK HOFFMANN 1 8 Mit 200.000 Besuchern wird gerechnet, Interview, Passauer Neue Presse, 21. Februar Die Geschichte der Treuhandanstalt, Interview, Hitler-Glocke und Hakenkreuze: NS-Relikte in unserem Deutschlandfunk (13. Februar und 6. März), Alltag, Interview, gmx.net, 9. April ZDF (15. Juni) Neue Herausforderungen, Interview, Oranienburger Gene- Transformation einer Volkswirtschaft, Gastbei- ralanzeiger, 4. Mai trag, FAZ, 17. September Diskussion im Bürgergarten, Interview, Märkische Allgemeine Zeitung, 5. Mai JOHANNES HÜRTER Neue Obersalzberg-Ausstellung dokumentiert »Idyll und Verbrechen«, Interview, BR24 Oberbayern, 25. Mai Vor 75 Jahren: Konferenz von Casablanca, Das Grauen hinter der Bergkulisse, Interview, Süddeutsche Interview, Evangelischer Pressedienst, epd- Zeitung, 29. Mai Newsletter, 8. Januar Adolf Hitler, The Itinerary, Interview, Label News Paris, Zur Sportpalast-Rede von Joseph Goebbels, 21. Juni Interview, Bayern 2, 18. Februar ALBERT FEIBER MATHIAS IRLINGER Bückeberg, Interview, dpa, 20. Februar NS-Dokumentationsort Bückeberg: »Ein wichtiger Ort der The Meaning of Hitler, Interview (mit Karin Ergänzung«, Interview, Deutschlandfunk, 13. März Wabro), Dokumentarfilm, 14. Februar Bückeberg, SWR, 14. März Hitler und die Münchner Busse, Interview, »Bombe kommt auf den Obersalzberg zurück«, Interview, Abendzeitung, 11. August bgl24 (30. März), Berchtesgadener Anzeiger (23. Juni) u.a. Münchner Nahverkehr im Nationalsozialismus, Göring und Kunstraub, Interview und Beratung, Canvas Interview, Straubinger Tagblatt, 11. August (VRT, Nationalfernsehen Belgien, Sendung »The Origin of Hitler’s Berghof. Battle to keep far right from Pieces«), 17. August (Ausstrahlung voraussichtlich Januar/ turning retreat into shrine, Interview, The Guard- Februar 2019) ian, 25. September Obersalzberg, Interview, »Radioreise« (Alexander Tauscher), Museum aan villa van Hitler, Interview, Het 28. Oktober Nieuwsblad, 26. September

Medienauskünfte, Gastbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Film und Fernsehen 156

»Hitlers berg« worstelt als trekpleister voor Herausforderung am Obersalzberg. Ein neuer Doku-Leiter, extreemrechts, Interview, Algemeen Dagblad, Hunderte Exponate und eine Ausstellung, die auf dem 27. September Müll landen wird, Interview, Berchtesgadener Anzeiger, Hitler und seine Generäle am Obersalzberg, 24. Mai Interview, TV Inter (Ukraine), 2. Oktober Interview, Regionalfernsehen Oberbayern, 24. Mai Das Münchner Nordbad im Nationalsozialismus, Interview, Antenne Bayern, 24. Mai Interview, Abendzeitung, 10. Oktober 10 Fragen an … Sven Keller, Interview, Bayerische Staats- Hitler und der Obersalzberg, Interview, Canal zeitung, 25. Mai plus/Discovery Channel, 6. November Neue Obersalzberg-Ausstellung dokumentiert »Idyll und So funktionierte Ausgrenzung im Nationalsozialis- Verbrechen«, Interview, BR24 Oberbayern, 25. Mai mus, Interview, Bayern 2 (kulturWelt), NS-Dokumentationszentrum wird drei Mal so groß, Inter- 22. November view, ORF Salzburg News, 25. Mai d »Mein großer Hurra-Moment blieb aus«, Porträt, Das Grauen hinter der Bergkulisse, Interview, Süddeutsche o k Berchtesgadener Anzeiger, 24. November Zeitung, 25. Mai u m Von der Tram zur Bockerlbahn. Die Münchner Aus der Bergidylle befahl Hitler den Überfall auf Polen, e n Verkehrspolitik im Nationalsozialismus, Münch- Interview, Salzburger Nachrichten, 25. Mai t ner Merkur, 15. Dezember Feste im Nationalsozialismus, Interview, Leibniz Magazin, a t 19. Juni i o EVA KARL Vom Verbrechen in der Idylle. Neues Konzept für den n »Täterort«: Ausstellung am Obersalzberg erzählt künftig Vortragsreihe »Epoche unter dem Hakenkreuz«, Geschichten von Einheimischen, Interview, Passauer Neue Pressekonferenz der Stadt Coburg, der Histori- Presse, 7. Juli schen Gesellschaft Coburg und der Volkshoch- Der neue Leiter der Dokumentation Obersalzberg, Studio- schule Coburg Stadt und Land, Coburg, gespräch, BR Heimat (»Habe die Ehre«), 7. August 16. März Rechtsextremismus am Obersalzberg, Interview, Newstalk Stand des Forschungsprojekts »Coburg in der Radio/Irland (»Moncrieff«), 25. September ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts«, Presse- As estratégias da Alemanha para evitar que espaços ligados konferenz, Coburg, 26. Oktober a Hitler se tornem »santuários« neonazistas, Interview, Forschungsprojekt »Coburg in der ersten Hälfte BBC News Brasil, 4. Oktober des 20. Jahrhunderts«, Interview, Radio 1, Josef Mengele und Günzburg, Interview, Cineflix Produc- 27. November tions Toronto (»Hitler’s Most Wanted«), 24. Oktober Coburg als erste nationalsozialistische Stadt Auktion eines Hitler-Autographs in den USA, Hintergrund- Deutschlands, Interview, Süddeutsche Zeitung, gespräch (Ian Shapira), The Washington Post, 15. Dezember 5. Dezember

RAINER KARLSCH WOLF-RÜDIGER KNOLL

Deutschlands große Clans. Die Adidas-Story, Stahlindustrie in Brandenburg, Interview, RBB Fernsehen Interview, ZDF, 2. Oktober (Erlebnis Geschichte), 22. Mai Die Adidas-Story, Interview, BR Capriccio, Als Brandenburgs Stahlwerk verkauft wurde, Interview, 4. Dezember Märkische Allgemeine, 23. November Die Adidas-Story, Interview, EL ESPAÑOL, Harte Zeiten für die Stahlindustrie, Interview, Neues 5. Dezember Deutschland, 10. Dezember

SVEN KELLER LUTZ MAEKE

Josef Mengele, l’insaisissable, Interview, France Zwischen Krieg und Frieden: Der Nahostkonflikt, Interview 2, 4. Februar und wissenschaftliche Beratungstätigkeit im Rahmen Der längste Tag – 18 Stunden, die Österreichs des Jugendmedienworkshops des Deutschen Bundestags Schicksal entscheiden, Interview, ORF, 11. März und der Bundeszentrale für politische Bildung, Berlin, Kulturgespräch, Interview, SWR 2 Journal, 27. November 24. Mai 157

SUSANNE MASLANKA Die CSU und die katholische Kirche in Bayern, Interview, taz, 8. Mai Detektivische Annäherung – Doku Obersalzberg: Susanne Bayern und die CSU, Interview, Geo, 8. Mai Maslanka vom Institut für Zeitgeschichte über heimische Arbeitsmigration in Bayern, Interview, Augsbur- Familien und deren Verfolgung, Interview, Passauer Neue ger Allgemeine Zeitung, 18. Mai Presse, 5. November Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Bayern nach 1945, Interview, Bayerischer SILKE MENDE Rundfunk (Bayern 2 am Samstag Vormittag), 18. Mai »Sie sind da – Die AfD im Bundestag«, Interview, SWR 2 Auseinandersetzung zwischen Horst Seehofer (Wissen), 7. Mai und Angela Merkel in der Flüchtlingsfrage, Interview, MDR (Kultur am Morgen), 19. Juni Perspektiven der CSU, Interview, Der Spiegel, i KRISTINA MILZ f 14. Juli z — Buchprojekt »Todesursache: Flucht«, Interview, Textland, Lage der CSU, Interview, RTL aktuell, 20. Juli j a 21. September Lage der CSU vor der Landtagswahl, Interview, h »Einen Weg zurück gibt es nicht« – zum Buchprojekt Westdeutscher Rundfunk (WDR 5 – Politikum), r e »Todesursache: Flucht«, Interview, Textland, 28. September 8. August s b und Der Freitag, 1. Oktober Politische Lage in Bayern vor der Landtagswahl, e r »Dieses Buchprojekt dokumentiert 35.000 Flucht-Todes- Interview, SRF, 9. September i fälle auf 400 Seiten«, Interview, Bayerischer Rundfunk Politische Lage in Bayern vor der Landtagswahl, c h (Bayern 2, Zündfunk), 9. Oktober Interview, Schwedischer Rundfunk, t »›Todesursache Flucht‹: Gedenkbuch erinnert an 35.597 14. September 2 0 tote Flüchtlinge«, Interview, Sonntagsblatt, 1. Dezember Lage der CSU, Interview, The Finnish Broadcast- 1 8 ing Company, 21. September FLORIAN PETERS Wie politisch ist die Wiesn? Interview, Bayeri- scher Rundfunk (Bayern 2 am Sonntag Vormit- Wann endete in Polen der Kommunismus? Konkurrierende tag), 22. September Deutungen der polnischen Transformationsgeschichte, Politische Lage in Bayern vor der Landtagswahl, Gastbeitrag, Lernen aus der Geschichte, 25. April Interview, Neue Zürcher Zeitung (25. September), »Joodse daders«, »Poolse redders«. Herinneringspolitiek in Fränkischer Tag (1. Oktober), Wochenzeitung Polen, 50 jaar na maart 1968 [»Jüdische Täter«, »polnische Respekt/Prag (1. Oktober) Retter«. Erinnerungspolitik in Polen, 50 Jahre nach dem Lage der CSU, Interview, ORF Radio, 5. Oktober März 1968], Gastbeitrag, WO2 Onderzoek uitgelicht, 22. Mai Neue politische Konstellationen und mögliche Koalitionen nach der Landtagswahl in Bayern, CHRISTIAN RAU Interview, SWR, 9. Oktober »Schicksalswahl in Bayern. Die Union wird Deutsche Bücherei in Leipzig. Bücher sammeln im Kampf nervös«, Diskussion, Phoenix (Phoenix-Runde), gegen den Klassenfeind, Interview, Deutschlandfunk Kultur 9. Oktober Radio (Studio 9 – Kultur und Politik am Morgen), Politische Lage in Bayern vor der Landtagswahl 22. August und Aussichten der CSU, Interview, t-online.de (10. und 15. Oktober), hr2 (11. Oktober), THOMAS SCHLEMMER Tschechisches Fernsehen (12. Oktober) Landtagswahl in Bayern und Sonderrolle der Italien nach der Wahl, Interview, BR-Alpha Demokratie, CSU, Interview, NDR info, 14. Oktober 6. März Erfolg der Freien Wähler in Bayern, Interview, »Anschluss« Österreichs im März 1938, Interview, Radio SRF 4 News, 15. Oktober M 94,5, 12. März Folgen der bayerischen Landtagswahl für CSU Münchner Osterunruhen von 1968, Interview, Bayerisches und SPD, Interview, web.de und gmx.net, Fernsehen (»Kontrovers«), 29. März 15. Oktober Schwierige Regierungsbildung in Italien, Interview, Bayeri- Zukunftsaussichten der CSU, Interview, Bayern 2 scher Rundfunk (Bayern 2 am Sonntag Vormittag), 15. April Radio-Welt, 17. Oktober

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Der 9. November in der deutschen Geschichte Was bedeutet die Weiße Rose? Statement anlässlich des des 20. Jahrhunderts, Interview, Bayerischer 75. Jahrestags der Verhaftung und Hinrichtung der wichtig- Rundfunk (Bayern 2 – Tagesticket. Der Früh- sten Mitglieder der Weißen Rose, Homepage der LMU Podcast), 8. November München, 18. Februar Rücktritt von Horst Seehofer als CSU-Vorsitzen- Bewertung der politischen Lage nach dem SPD-Mitglieder- der, Interview, Info Radio Berlin – Brandenburg, entscheid über die Bildung einer Großen Koalition mit der 12. November CDU/CSU, Interview, Bayerischer Rundfunk (Bayern 2 Umgang mit faschistischen und nationalsozia- Kulturjournal), 4. März listischen Erinnerungsorten, Interview, L’Alto Kalter Krieg/Verhältnis des Westens zu Russland, Interview, Adige, 24. November Nürnberger Nachrichten, 9. April Nationalsozialismus in Bayern, Interview, Augsburger Allge- CHRISTIAN SCHMITTWILKEN meine (Artikelserie »100 Jahre Freistaat Bayern«), 30. April d »Der Krieg war damals in erster Linie eine Angelegenheit o k Die Bayerische Polizei im NS-Staat. Vom Schutz- von Fürsten«, Interview zum Dreißigjährigen Krieg aus u m mann zum Täter, Interview, Bayerischer Rund- heutiger Sicht, Donaukurier, 21. Mai e n funk (BR 2 Radio Wissen), 22. Oktober Mit Hitler wird man nie fertig, Gastbeitrag, Neue Zürcher t Zeitung, 29. Mai a t MARTINA STEBER Deutsch-Russische Historikerkommission, Interview i o (mit Alexander O. Tschubarjan), Bayerischer Rundfunk n Was ist konservativ? Konjunkturen eines schwie- (Bayern 2 Kulturjournal), 4. Juli sowie Interview (mit rigen Begriffs, Gastbeitrag, Geschichte der Alexander O. Tschubarjan und Alexander Vatlin), Bayeri- Gegenwart, 4. März scher Rundfunk (Bayern 2 »Notizbuch« und Bayern 5 aktuell »Das interkulturelle Magazin«), 8. Juli MAX TRECKER Relevanz historischer Vergleiche, Interview, Deutschland- funk, 22. Juli »1989 und die Folgen«, Wissenschaftliche 100 Jahre Novemberrevolution 1918, Interview, Das Parla- Beratung bei Erstellung des Konzeptes, Geo- ment (Themenausgabe), 23. Juli Epoche, Anfang 2019 Gast-Rezension zur TV-Serie »Krieg der Träume«, Interview, Deutschlandfunk Kultur (Studio 9), 11. September ANNA ULLRICH »Die Wertschätzung ist weg.« Warum Historiker gegen die Geschichtspolitik von SPD-Chefin Andrea Nahles protestie- People in EHRI: Anna Ullrich, Interview, EHRI- ren, Interview, Der Spiegel, 15. September Homepage, 23. April Zeitgeschichtliche Kommentierung des Ergebnisses der European Holocaust Research Infrastructure: Bayerischen Landtagswahl, Studiogespräch, Bayerischer New Sources and New Methods, Interview, Rundfunk (Bayern 2 Kulturjournal), 14. Oktober Podcast der Central European University (CEU), Drohen uns wieder »Weimarer Verhältnisse«? Interview, 7. November Hessischer Rundfunk (hr-INFO Politik), 18. Oktober Babylon Berlin: Die Lehren von Weimar, Interview, ARD/ HERMANN WENTKER WDR (Monitor), 25. Oktober und ORF (»Kulturmontag«), 12. November Unterwegs an der Oder-Neiße-Grenze, Interview, Das Gespenst der »Weimarer Verhältnisse«, Interview, dpa, Deutschlandfunk (Deutschlandfunk Kultur – 30. Oktober Zeitfragen), 28. November Politische Gesamtlage in Deutschland nach den Landtags- wahlen in Bayern und Hessen, Interview, Bayerischer ANDREAS WIRSCHING Rundfunk (Bayern 2 radioWelt), 1. November 100 Jahre Ende des Ersten Weltkriegs/Parallelen zur Gegen- Als die Demokratie zerbrach. Weimarer Republik wart bezüglich des Wiedererstarkens von Rechtsextremis- (1919–1933), Interview, Kurier, 22. Januar mus und -populismus, Interview, Arte (Arte Journal), Hitler in den Medien (Dokumentation über die 6. November IfZ-Edition »Hitler, Mein Kampf«), Interview, 100 Jahre bayerische Revolution 1918, Interview, Nürn- Canal plus, 17. Januar berger Nachrichten, 6. November 159

Zu viel deutsch-französisches Gedenken? Interview, West- deutscher Rundfunk (WDR 5 Politikum), 9. November 100 Jahre Demokratie in Deutschland, Interview, Radio- sender M94.5 (Plenum), 9. November Der Bayerische Rundfunk übergibt ein elektronisches Findbuch seiner NSU-Prozess-Aufzeichnungen an das IfZ, Interview, Bayerischer Rundfunk (BR-Rundschau), 27. Dezember

JÜRGEN ZARUSKY

Walter Klingenbeck (1924 bis 1943), Gastbeitrag, zur debatte. Themen der Katholischen Akademie in Bayern i f 1/2018 z — Deuter eines deutschen Dramas, Gastbeitrag: Sammel- j a rezension zu 1918/19, Süddeutsche Zeitung, 22. Mai h Arbeit der deutsch-russischen Historikerkommission, Inter- r e view, B5 aktuell (Interkulturelles Magazin), 8. Juli s b Ideologische Ursprünge und Konturen des Nationalsozialis- e r mus, Interview, Deutsche Welle – Brasilien, 21. September i Hans Scholl, Interview, Bayern2 (radioWelt), 21. September c h Kurt Eisner, Interview, Bayerischer Rundfunk (Abendschau/ t Rundschau), 5. und 7. November 2 0 Bernd Bonwetsch und das deutsch-russische Geschichts- 1 8 bewusstsein, Internet-Portal vse42.ru, 15. November , Interview, Bayerischer Rundfunk (radioWissen), 6. Dezember Die Rolle von Frauen im Widerstand gegen das NS-Regime, Interview, Süddeutsche Zeitung, 17. Dezember

Medienauskünfte, Gastbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Film und Fernsehen 160

Ohne sie geht nichts: Anett Dam betreibt die Cafeteria im IfZ und sorgt für die nötige Stärkung bei Gremiensitzungen, Abendempfängen und Konferenzen. Ihre legendäre Kuchentheke ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein beliebter Treffpunkt für die Pause zwischendurch.

g r e m i e n u n d p e r s o n a l 11 Gremien und Personal 161

Stiftungsrat

Bund: Ministerialrätin Dr. Gisela Helbig, Stellv.: Dr. Martin Schul- Nordrhein-Westfalen: Ministerialdirigentin Dr. Beate Wieland, te (BMBF); Ministerialdirigent Ulrich Weinbrenner (bis April), Stellv.: Referatsleiterin Anette Baron Ministerialdirigent Dr. Michael Frehse (seit Mai), Stellv.: Mi- Sachsen: Ministerialrat Christoph Meier, Stellv.: Dr. Caroline nisterialrätin Dr. Monika Schmitt-Vockenhausen (BMI); Vortra- Wagner gende Legationsrätin Prof. Dr. Elke Freifrau von Boeselager, Wissenschaftlicher Beirat des IfZ: Prof. Dr. Joachim Scholty- Stellv.: Vortragender Legationsrat Dr. Johannes Frhr. von Boe- seck, Stellv.: Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix selager (AA) Bayern: Ministerialdirektor Dr. Peter Müller, Stellv.: Ministerial- Vorsitzender: Ministerialdirektor Dr. Peter Müller rat Dr. Georg Brun i f Baden-Württemberg: Ministerialrat Dr. Helmut Messer, Stellv.: Stellvertretende Vorsitzende: vakant z — Martina Ritter j a Berlin: Referatsleiterin Ellen Fröhlich, Stellv.: vakant Der Stiftungsrat tagte am 13. April und am 26. Oktober im IfZ h Ministerialrat Harald Topel, Stellv.: vakant in München. r Brandenburg: e Hessen: Ministerialrätin Dr. Ulrike Mattig, Stellv.: vakant s b e r i c h t 2 0 1 8 wissenschaftlicher beirat

Prof. Dr. Julia Angster (seit März) Ehrenmitglieder: Prof. Dr. Philipp Gassert (seit März) Prof. Dr. Helmut Altrichter, Prof. Dr. Klaus Hildebrand, Prof. Dr. Prof. Dr. Dominik Geppert (seit März) Dr. h. c. mult. Hans Maier, Prof. Dr. Dr. h. c. Rudolf Morsey, Prof. Dr. Elizabeth Harvey Prof. Dr. Georges-Henri Soutou Prof. Dr. Günther Heydemann (bis Februar) Dr. Michael Hollmann Vorsitzender: Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll (bis Februar) Prof. Dr. Joachim Scholtyseck Dr. Margit Ksoll-Marcon Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix Stellvertretende Vorsitzende: Prof. Dr. Dietmar Neutatz Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix Prof. Dr. Kiran Klaus Patel (seit März) Prof. Dr. Werner Plumpe Beiratsausschuss: Prof. Dr. Cornelia Rauh Prof. Dr. Joachim Scholtyseck (Vorsitzender) Prof. Dr. Andreas Rödder Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix (Stellvertretende Vorsitzende) Prof. Dr. Ute Schneider (seit März) Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll (bis Februar) Prof. Dr. Joachim Scholtyseck Prof. Dr. Kiran Klaus Patel (seit März) Prof. Dr. Alan E. Steinweis Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze Prof. Dr. Michael Wildt Die Jahressitzung des Beirats einschließlich einer Audit-Bege- hung im Rahmen der turnusmäßigen Zwischenevaluierung des IfZ durch den Wissenschaftlichen Beirat fand am 8. und 9. März im IfZ in München statt. Der Beiratsausschuss tagte am 7. März und am 10. Oktober.

stiftungsrat / wissenschaftlicher beirat 162

Engagement in der Leibniz-Gemeinschaft

as Institut für Zeitgeschichte ist Mitglied der Leibniz-Ge- von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte Verbundprojekt »Ge- meinschaft und engagiert sich seit vielen Jahren in schichte der Nachhaltigkeit(en)« leitet, organisierte das Panel D Gremien, Arbeitsgruppen und gemeinsamen Veran- »Histories of Sustainabilities – Past and Present Perspectives«, staltungen. Die Institutsleitung nahm an den drei Sitzungen an dem auch Eva Oberloskamp mit einem Konferenzbeitrag be- der Sektion A teil, die im Mai als Sektionsklausur in Hannover, teiligt war. Erfolgreich gestaltete sich im Mai ebenso die Teilnah- im September im neu aufgenommenen Leibniz-Zentrum Mo- me mehrerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfZ derner Orient in Berlin und im November im Rahmen der Leib- am Programm »Leibniz im Bundestag«. Im November erhielt niz-Jahrestagung in Berlin stattfanden. Ebenso ist das Institut der IfZ-Historiker Carlos A. Haas aus den Händen von Präsident g aktiv an einer Reihe von Initiativen beteiligt, unter anderem am Matthias Kleiner den Leibniz-Promotionspreis in der Kategorie r e Leibniz-Forschungsverbund »Historische Authentizität« sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. Mit Agnes Bresselau von m i am Gesprächskreis »Osteuropaforschung in der Leibniz-Ge- Bressensdorf hat erneut eine IfZ-Wissenschaftlerin am Mento- e n meinschaft«. Besonders engagierte sich das IfZ im Jahr 2018 ring-Programm der Leibniz-Gemeinschaft teilgenommen. u im Forschungsverbund »Krisen einer globalisierten Welt«. Intensiv brachte sich das IfZ 2018 auf dem Gebiet der For- n d schungsinfrastruktur ein. IfZ-Bibliotheksleiter Daniel Schlögl ist p Mitglied im Leibniz-Arbeitskreis Bibliotheken und Informations- e r Das IfZ ist Partner in einem Projekt, das aus dem Forschungs- einrichtungen sowie im Arbeitskreis Open Access und in der s verbund heraus vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung für AG LeibnizOpen der Leibniz-Gemeinschaft. Durch die Initiative o n Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) in den Leibniz-Wett- Daniel Schlögls war das IfZ an einem Rahmenantrag für einen a l bewerb eingebracht und erfreulicherweise genehmigt wurde. Open-Access-Publikationsfonds beteiligt, den der Senat der Dieses Projekt »Drifting Apart« macht angesichts des anstehen- Leibniz-Gemeinschaft 2018 genehmigte. Damit fördert die Leib- den Brexit Herauslösungsprozesse aus internationalen Institu- niz-Gemeinschaft in Zukunft ausgewählte Open-Access-Publi- tionen in Zeitgeschichte und Gegenwart zum Thema; es startet kationen von Monografien und Sammelbänden. Darüber hinaus im Frühjahr 2019. Darüber hinaus erhielt der IfZ-Doktorand engagierten sich Archivleiter Klaus Lankheit und seine Stell- Pai-Li Liu eine Anschubfinanzierung des Leibniz-Forschungs- vertreterin Cathrin Hermann im Arbeitskreis der Archive der verbunds für sein Promotionsprojekt über die westdeutsche Leibniz-Gemeinschaft. Die Leiterin der Presse- und Öffentlich- Entwicklungspolitik in Asien in den 1970er und 1980er Jahren. keitsarbeit, Simone Paulmichl, ist aktiv im Arbeitskreis Presse, Mit globalen Zukunftsfragen beschäftigte sich auch die in- und die Gleichstellungsbeauftragte Anna Ullrich engagiert sich ternationale Leibniz-Konferenz zu den Sustainable Development im Arbeitskreis Chancengleichheit. Zudem stehen die Mitglie- Goals der Vereinten Nationen, die im September im Haus der der des IfZ-Betriebsrats regelmäßig mit ihren Kolleginnen und Leibniz-Gemeinschaft in Berlin stattfand. Elke Seefried, die das Kollegen an anderen Leibniz-Instituten in Verbindung.

Agnes Bresselau von Bressensdorf hat für das IfZ am Leibniz-Mentoring-Programm teilgenommen. 163

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 8

Schülerinnen und Schüler bei einem Workshop der Dokumentation Obersalzberg. 164

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts

Institutsleitung M. A., Dr. Eva Oberloskamp, Christian Packheiser M. A., Pascal Pawlitta M. A., Prof. Dr. Thomas Raithel, Dr. Maren Richter Direktor: Prof. Dr. Andreas Wirsching (bis 30.6.2018), Caroline Rieger M. A., Dr. Yuliya von Saal, PD Stellv. Direktor: Prof. Dr. Magnus Brechtken Dr. Thomas Schlemmer (Stellv. Chefredakteur der Vierteljahrs- Zweite Stellv. Direktorin: Prof. Dr. Elke Seefried, hefte für Zeitgeschichte), Liza Soutschek M. A., Gunnar Take Dipl. Betriebswirtin (FH) M. Sc., Rick Tazelaar M. A., Dr. Sebastian Voigt, Dr. Peer Oliver Referentin des Direktors: Volkmann, Franziska Walter M. A., 1. Staatsprüfung Lehramt, Dr. Dr. Agnes Bresselau von Bressensdorf Petra Weber, Dr. Niels Weise, Ana Lena Werner M. A., Dr. Jürgen g Annette Wöhrmann (Prof. Dr. Wirsching), Zarusky (Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte) r Sekretariat: e Petra Bamberg (Prof. Dr. Brechtken), Renate Naeve-Hoffmann/ m i Andrea Hopf (Prof. Dr. Seefried/Öffentlichkeitsarbeit), Kerstin Redaktionsassistenzen: e n Ackermann M. A. Cathleen Beck (beurlaubt), Mirella Kraska M. A., Angelika u Reizle M. A., Barbara Schäffler M. A. n d Verwaltung p Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche e r Leiterin: Christine Ginzkey, Dipl.-Kfm. und studentische Hilfskräfte: s Juliane Kretschmer Dipl.-Verw. (FH) Jana Augustin B. A., Sybille Benker, Mario Boccia 1. Staatsprü- o Stellv. Leiterin: n fung Lehramt, Lisa Caspari B. A., Tilman Deckers B. A., Max a l Norbert Kittl, Hildegard Maisinger, Ursula Puri, Elke Schindler, Dose, Moritz Fischer B. A., Adrian Hausel, Hannah Heipeck, Karin Walraven, Regina Wieringer, Karl Zacher, Therese Zwickl Christina Holzmann B. A., Anne-Kristin Hübner M. A., Ilker Iscan, Sebastian Jutisz M. A., Clemens Krauss M. A., Niklas EDV: Andreas Nagel M. A., Willy Zirm Dipl.-Inf. Kuffer, Dr. Beata Lakeberg, Felix Lieb M. A., Pai-Li Liu M. A., Monika Malessa B. A., Verena Matejka, Manuel Mork B. A., Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Angela Müller B. A., Malte Müller M. A., Leo Nelson Neubauer, Petra Arlt, Eva Stempfhuber, Egon Kölbl Stefanie Nigg, Tara Ohloff B. A., Josefine Charlotta Preißler, Roberta Randerath B. A., Nadine Recktenwald M. A., Manuela Rienks M. A., 1. Staatsprüfung Lehramt, Christiana Rothenhäu- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ser M. A., Caroline Schmid B. A., Silvia Maria Wasmaier B. A.

Leiterin: Simone Paulmichl M. A. Archiv Matthias Bornschlegel M. A., M. Sc., Kristina Milz M. A., Kerstin Schwenke 1./2. Staatsprüfung Lehramt Leiter: Dr. Klaus A. Lankheit Stellv. Leiterin: Dr. Cathrin Hermann, Dr. Esther-Julia Howell (beurlaubt) Forschungsabteilung München Ute Elbracht M. A., Michaela Hartwig, Alexander Markus Klotz Leiter: Prof. Dr. Johannes Hürter M. A., Jasmin Kotschner-Ebensing, Christina Kunkel M. A., Stellv. Leiterin: PD Dr. Martina Steber Isabella Lorenz-Mather Dipl.-Bibl., Andrea Menzinger, Heike Musculus, Mechthild Neumüller, Dr. Isabel Pantenburg-Lank- Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: heit, Martina Seewald-Mooser Dipl.-Bibl., Michael Wichmann Dr. Maximilian Becker, Matthias Bornschlegel M. A., M. Sc., Dr. Agnes Bresselau von Bressensdorf, Mag. Verena Brunel, Dr. Vitalij Sekretariat: Manuela Ostermeier Fastovskij, Dr. Nadine Freund, Sophie Friedl M. A., PD Dr. Boris Gehlen, PD Dr. Bernhard Gotto, Prof. Dr. Stefan Grüner, Carlos Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche A. Haas M. A., Dr. Christian Hartmann, Gregor Hofmann M. A., und studentische Hilfskräfte: Nina Opfer, Marietheres Pirn- Eva Karl 1. Staatsprüfung Lehramt, Eva Lütkemeyer M. A., Dr. gruber, Franziska Steinbacher, Gökhan Tunc Christian Marx, PD Dr. Silke Mende, Franziska Nicolay-Fischbach 165

Bibliothek Beauftragter für das Fellowship-Programm: Giles Bennett M. A.

Leiter: Dr. Daniel Schlögl Teamassistenz: Katarina Kezeric M. A. Stellv. Leiterin: Caroline Lamey-Utku Dipl.-Bibl. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche Anne Dippl Dipl.-Bibl., Matthias Krebs Bibl. B. A., Ilse Schreiner, und studentische Hilfskräfte: Martina Schürmann, Michael G. Volk Dipl.-Bibl. Maria Theresia Dechant B. A., Konstantin Eder B. A., Korbinian Rausch, Regina Sandler, Carolin Schwaiger B. A. Sekretariat: Alexandra Marohn

Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche Forschungsabteilung Berlin und studentische Hilfskräfte: Johanna Heim, Johanna Hol- lesch, Julian Schleissing, Fanny Solomayr Prof. Dr. Hermann Wentker i Leiter: f Stellv. Leiter: Prof. Dr. Dierk Hoffmann z — j a Dokumentation Obersalzberg Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: h Keith Allen PhD, Dr. Heike Amos, Dr. Michael Buddrus, r e Leiter: Dr. Axel Drecoll (bis 31.5.2018), Dr. Katja Fuder, Johannes Gamm M. A., Dr. Georg Friedrich s b Dr. Sven Keller (seit 1.6.2018) Günther, Stefanie Haupt M. A., Dr. Rainer Karlsch, Wolf- e r Stellv. Leiter und Kurator: Rüdiger Knoll M. A., Dr. Ingo Loose, Dr. Lutz Maeke, i Albert A. Feiber M. A., Dipl.-Verw. (FH) Dr. Andreas Malycha, Dr. Dorota Mas, Dr. Caroline Pearce, c h Dr. Florian Peters, Dr. Christian Rau, Dr. Eva Schäffler, PD Dr. t Dr. Sven Keller (bis 31.5.2018), Elke Scherstjanoi, Prof. Dr. Michael Schwartz, Irina Stange- 2 Kuratorinnen und Kuratoren: 0 Dr. Maren Richter (seit 1.7.2018) Siewert M. A., Julia Sittmann MPhil, Max Trecker M. A. 1 8

Bildungsreferat: Mag. Sonja-Maria Herzl-Förster, Dr. Mathias Sekretariat: Ute Eichhorn Irlinger, Karin Wabro Bakk.phil. Manuela Starosta, Gabriele Tschacher

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche Sebastian Peters M. A. und studentische Hilfskräfte: Gerald Danner B. A., Bettina Wissenschaftliches Volontariat: Susanne Maslanka M. A. Frevert B. A., Maximilian Günnewig-Mönert B. A., Jonas Jung Sammlungsmanagement: Anja Deutsch M. A., Sora Young B. A., Sophie Lange M. A., Johanna Mattern B. A., Silvio Stöckl Dipl.-Museologin (FH) Michallek B. A., Wilma Schütze B. A., Yannik Sonnenberg, Sekretariat: Eva-Maria Zembsch Paul Lennart Sprute B. A., Charlotte Wittenius B. A. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: Anna Greithanner M. A., Leonhard Gruber, Laura Lademann Abteilung im Auswärtigen Amt M. A., Fabio Raineri, Alina Marie Schneider, Helena Schwing- hammer, Andreas Stelzl B. A. Leiterin: Dr. Ilse Dorothee Pautsch Stellv. Leiter: Dr. Matthias Peter

Zentrum für Holocaust-Studien Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Dr. Christoph Johannes Franzen, Dr. Tim Geiger, Dr. Jens J. Hof- Leiter: Prof. Dr. Frank Bajohr mann, Dr. Mechthild Lindemann, Dr. Matthias Peter, Dr. Michael Stellv. Leiterin: Dr. Andrea Löw Ploetz, Dr. Tim Szatkowski, Dr. Daniela Taschler, Dr. Carola Tischler Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Dr. Gaëlle Fisher, Laura Löbner M. A., Dr. Caroline Mezger, Sekretariat: Jutta Bernlöhr Christian Schmittwilken M. A., Anna-Raphaela Schmitz M. A., Kerstin Schwenke 1./2. Staatsprüfung Lehramt, Dr. Anna Ull- Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche rich, Martin Wiesche M. A. und studentische Hilfskräfte: Anne Sophie Füllenbach, Paulina Szoltysik B. A., Leonie Wieschollek

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 166

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

g r e m i Johannes Gamm hat in Berlin, Freiburg und Potsdam Neue- e n re und Neueste Geschichte und Jüdische Studien studiert. u Seine Magisterarbeit hat er zum innerjüdischen Diskurs der n d Wissenschaft des Judentums im Vormärz geschrieben. Er ist p seit Januar wissenschaftlicher Mitarbeiter des IfZ und dort Stefan Grüner arbeitet seit März im Projekt »Von der Reichs- e r zuständig für das Redaktionssystem des Editionsprojekts »Ju- bank zur Bundesbank« und beschäftigt sich dort mit der s denverfolgung 1933–1945«, das er bereits seit Juni 2014 für Biografie des langjährigen Präsidenten der Deutschen Bun- o n die Uni Freiburg betreut hat. desbank Karl Blessing (1900–1971). Er studierte Geschichte, a l Germanistik und französische Literatur in Regensburg und Paris und hatte zuletzt Lehrstuhlvertretungen an der Ludwig- Maximilians-Universität München sowie an der Friedrich- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg inne.

Boris Gehlen ist seit April wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt »Von der Reichsbank zur Bundesbank«. Er studierte in Bonn Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsge- schichte, Neuere Geschichte und Politische Wissenschaften, wurde 2005 mit einer Arbeit über den Unternehmer Paul Sil- Gregor Hofmann ist seit März wissenschaftlicher Mitarbeiter verberg promoviert und habilitierte sich 2014 mit einer Studie am Zentrum für Holocaust-Studien. Sein Dissertationsprojekt über den Deutschen Handelstag und die Regulierung im 19. untersucht die Geschichte des FC Bayern München in der Jahrhundert. Er publizierte über Unternehmens-, Banken- und ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er studierte an der Universi- Finanzgeschichte sowie zur Geschichte der Wirtschaftspolitik tät Freiburg Politikwissenschaft und Vergleichende Geschichte und hatte 2014/15 in Bonn und 2016 in Bochum Lehrstuhl- der Neuzeit. Dort arbeitete er auch als wissenschaftliche Hilfs- vertretungen inne. kraft. Zuletzt war er für das Archiv des Deutschen Fußball- Bundes tätig. 167

Juliane Kretschmer ist seit Januar Stellvertretende Verwaltungslei- terin am IfZ. Sie hat 2005 ein Studium der Verwaltungswirtschaft i f abgeschlossen und war im Anschluss im Sozialamt des Landkreises z — Erding sowie der Stadt München beschäftigt. Von 2008 bis 2017 Lars Lehmann ist seit Anfang Dezember als Persönlicher j a arbeitete sie beim Staatstheater am Gärtnerplatz und war hier als Referent des Direktors am IfZ tätig. Er studierte Geschichte h Stellvertretende Personalleiterin und später als Geschäftsführende und Allgemeine Rhetorik an den Universitäten Tübingen r e Direktorin tätig. und Hamburg. Nach seinem Masterabschluss im Jahr 2014 s b arbeitete er für das interdisziplinäre Forschungsprojekt e r »Wissenschaft, Zahl und Macht« der Heidelberger Akade- i mie der Wissenschaften. Daneben beschäftigte er sich für c h seine Dissertation mit der Europäischen Rektorenkonferenz t und der Genese der europäischen Hochschulpolitik. 2 0 1 8

Seit 1. Februar verstärkt Christina Kunkel das Team des Archivs. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Beratung von internen und externen Archivbenutzern. Nach ihrem Abschluss an der Fried- rich-Schiller-Universität Jena im Jahr 2008 arbeitete die Historikerin in verschiedenen Unternehmensarchiven. Berufsbegleitend absol- vierte sie bis 2012 das dreijährige Masterstudium der Archivwissen- Isabella Lorenz-Mather ist Diplom-Bibliothekarin und seit schaft an der Fachhochschule Potsdam. Von 2014 bis Januar 2018 Oktober Mitarbeiterin im Archiv. Sie erfasst die Amts-, Partei- war sie als Stadtarchivarin in Rosenheim tätig. und Verbandsdruckschriften über den Bibliotheksverbund Bayern und macht diese somit für Recherchen im Institut zugänglich. Sie hat ihr Studium der Bibliothekswissenschaf- ten in München abgeschlossen und arbeitete viele Jahre am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München und zuletzt am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris.

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 168

Christian Marx ist seit August wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt »Von der Reichsbank zur Bundesbank«. Er studier- g te Mathematik, Politikwissenschaft und Geschichte und wurde r e 2011 mit einer Arbeit über die Leitungs- und Kontrollstrukturen m i eines deutschen Großunternehmens promoviert. Ab 2011 war Seit dem 1. April ist Jörn Retterath als Referent des Direktors e n er Mitarbeiter im Forschungsverbund »Nach dem Boom« an tätig. Bereits von 2010 bis 2013 war er als Doktorand im Pro- u der Universität Trier und arbeitete dort über die Multinationa- jekt »Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts als Zäsurge- n d lisierung europäischer Unternehmen im letzten Drittel des 20. schichte. Das Beispiel der frühen Weimarer Republik« am IfZ p Jahrhunderts. beschäftigt. Neben seiner 50%-Stelle in der IfZ-Direktion arbei- e r tet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Kolleg s sowie als freiberuflicher Guide am NS-Dokumentationszentrum o n München und in der KZ-Gedenkstätte Dachau. a l

Seit Anfang Dezember verstärkt Andrea Menzinger das Team im Archiv. Dort wirkt sie im Hausarchiv mit und übernimmt Vertretungsaufgaben. Zuvor hat sie einige Jahre im Digitalen Fernseharchiv des Bayerischen Rundfunks gearbeitet, wo sie Seit Februar promoviert Liza Soutschek über die deutsch-deut- auch ihre Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und sche Dimension des »Internationalen Instituts für Angewandte Informationsdienste – Information und Dokumentation (FAMI) Systemanalyse« (IIASA). Das Projekt ist Teil der Forschergruppe abgeschlossen hat. »Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften« und legt den Schwerpunkt auf Wissenschaftsgeschichte im Kalten Krieg. Zuvor studierte sie Geschichte und Kommunikationswissen- schaft an der LMU München und der University of Melbourne. 169

Im Rahmen des Projekts »Das Kanzleramt. Bundesdeutsche Demokratie und NS-Vergangenheit« forscht seit i Gunnar Take f Anfang des Jahres zu Personalpolitik und NS-Bezügen. Er stu- z — dierte Geschichte sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften j a in Oxford, Heidelberg und Salzburg. In seiner Dissertation be- h handelte er die vorbereitende und begleitende Forschung und r e Propaganda deutscher Ökonomen für die nationalsozialistische s b Kriegsführung am Beispiel des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. Michael Wichmann ist seit April in der Werkstatt des Archivs e r beschäftigt. Er ist gelernter Papiermacher und war bis zu deren i Schließung viele Jahre in der Versuchsstreichanlage und in den c h Labors der Papiertechnischen Stiftung tätig. t 2 0 1 8

Seit Juli 2018 promoviert Ana Lena Werner am IfZ über das Bayerische Staatsministerium der Justiz und dessen Umgang mit den Nachwirkungen des Nationalsozialismus. Zuvor stu- dierte sie Sozial- und Geschichtswissenschaften an den Uni- versitäten Dresden, Krakau und sowie zuletzt an der Martin Wiesche ist seit Januar Doktorand am Zentrum für Ho- Humboldt-Universität zu Berlin. Dort untersuchte sie in ihrer locaust-Studien und befasst sich mit Michał Weichert, der im Masterarbeit juristische Diskurse über das Kontrollratsgesetz deutsch besetzten Polen eine jüdische Hilfsorganisation leitete. Nr. 10. Er studierte in Kiel und Potsdam Geschichte, Russisch und Zeitgeschichte und analysierte in seiner Masterarbeit bereits die Faktoren, die zur Einrichtung dieser Hilfsorganisation führten.

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 170

Promotionen Habilitationen

Carlos A. Haas wurde am 12. Februar an der Ludwig-Maximili- Silke Mende hat sich am am 9. Mai an der Eberhard Karls ans-Universität München mit der Bewertung »summa cum lau- Universität Tübingen mit der Studie »Francophonie avant la de« promoviert. Der Titel seiner Dissertation lautet »Das Private lettre. Französische Sprache und Sprachpolitik zwischen Na- im Getto. Transformationen jüdischen privaten Lebens in den tionalstaat, Imperium und dem ›Internationalen‹ vom letzten Gettos von Warschau, Litzmannstadt, Tomaschow und Petrikau Drittel des 19. Jahrhunderts bis zur Dekolonisierung« habilitiert. 1939–1944«. Auszeichnungen Christian Packheiser wurde am 19. Februar an der Lud- wig-Maximilans-Universität München promoviert. Seine mit der Magnus Brechtken wurde von der Zeitschrift »Damals« für Note »summa cum laude« bewertete Doktorarbeit trägt den Titel sein Buch »Albert Speer. Eine deutsche Karriere« unter die g »Heimaturlaub – Soldaten zwischen Front, Familie und NS-Re- besten historischen Bücher des Jahres 2017 gewählt. Er be- r e gime«. legte Platz 1 in der Kategorie Biografien. m i e n Gunnar Take hat am 9. November seine Promotion an der Nadine Freund hat vom Hessischen Ministerium für u Europa-Universität Flensburg mit der Bewertung »summa cum Wissenschaft und Kunst den Wissenschaftspreis »Hessische n d laude« abgeschlossen. Seine Dissertation trägt den Titel »Das Geschichte und Landeskunde« erhalten. Die IfZ-Historikerin p Kieler Institut für Weltwirtschaft im Nationalsozialismus«. wurde für ihre Arbeit »Teil der Gewalt. Das Regierungsprä- e r sidium Kassel und der Nationalsozialismus« ausgezeichnet. s o n Mathias Irlinger erhielt den Nachwuchspreis der Ge- a l sellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung (GSU) für seine Dissertation »Die Versorgung der ›Hauptstadt der Bewegung‹. Infrastrukturen und Stadtgesellschaft im na- tionalsozialistischen München«.

Carlos A. Haas wurde am 28. November mit dem Promo- tionspreis der Leibniz-Gemeinschaft in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften ausgezeichnet.

Ausgeschieden

Axel Drecoll, langjähriger Leiter der Dokumentation Obersalz- berg, hat zum 1. Juni 2018 sein neues Amt als Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten angetreten. Er war 2005 als wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Projekt »Der Flick-Konzern im Dritten Reich« ans IfZ gekommen. Es folgte ab 2007 eine Studie zur Geschichte der Bayerischen Landesbank, deren Ergebnisse auch in eine Ausstellung umgesetzt wurden. Seit 2009 war sein Name mit der Dokumentation Obersalzberg verbunden, deren Entwicklung er seither maßgeblich als fach- licher Leiter geprägt hat. Es gelang ihm, den großen Erfolg der Dokumentation fortzuschreiben und weiter auszubauen. Vor allem wurde unter seiner Leitung ein dringend notwendiger Neu- und Erweiterungsbau sowie die Neugestaltung der Dau- erausstellung in Angriff genommen, deren Fertigstellung nun leider ohne ihn voranschreiten muss. Axel Drecoll hinterließ bei seinem Weggang einen fest gefügten Rohbau: Das Konzept für

Carlos Haas und sein Doktorvater Andreas Wirsching freuen sich über den die neue Dauerausstellung ist weit fortgeschritten. Auch das Promotionspreis für seine Arbeit über »Das Private im Getto«. Ergebnis wird seine Handschrift tragen – durch seine Kreativität 171 und seine Ideen, aber auch durch seinen kommunikativen Ar- turen im Reichsinnenministerium, im Bundesministerium des beitsstil und seine Hartnäckigkeit, in Gespräch und Diskussion Innern sowie dem Ministerium des Innern der DDR. Über seine stets die beste Lösung für die Sache zu finden. Projektarbeit hinaus engagierte er sich vielfältig im IfZ und wirk- te mit innovativen Überlegungen und Beiträgen an der vom IfZ Vitalij Fastovskij war seit 2017 wissenschaftlicher Mitar- erstellten Konzeption für ein »Forum Recht« in Karlsruhe mit. beiter im Projekt »Interaktive Erinnerungskarte zur deutsch-so- wjetischen Geschichte – Texte, Bilder, Quellen«. Bereits seit Martina Seewald-Mooser kam 1992 als Diplom-Bibliothe- 2014 unterstützte er als wissenschaftliche Hilfskraft die Stabs- karin von der Stiftung Wissenschaft und Politik ins IfZ und war stelle Presse und Öffentlichkeitsarbeit in der Online-Redaktion. hier viele Jahre allein verantwortlich für Akzession und Formal- Die von ihm bearbeitete Erinnerungskarte vermittelt Kenntnisse erschließung der Neuzugänge der Bibliothek. Dabei konnte sie der deutsch-sowjetischen Beziehungsgeschichte von 1917 bis zunächst den Übergang zur datenbankgestützten Katalogisie- 1991 und spiegelt die unterschiedlichen Sichtweisen zahlrei- rung und in den Jahren danach die Retrokonversion des alten cher wichtiger Ereignisse dieser langen Geschichte in Deutsch- Zettelkatalogs entscheidend mitgestalten, bevor sie 2005 ins i f land und Russland wider. Sie wurde von der Gemeinsamen Archiv wechselte. Dort übernahm sie die Betreuung der bis z — Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der dahin nicht elektronisch erschlossenen Amts- und Druckschrif- j a deutsch-russischen Beziehungen gefördert. Vitalij Fastovskij ist tensammlung. Es gelang ihr in den folgenden Jahren, die bis h nun wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt »Russländische 1949 erschienenen Bestände vollständig in den Online-Kata- r e Wissenschaftler im ›Nahen Osten‹: Archäologische Expedition log einzuarbeiten und damit einen in dieser Form einmaligen s b und imperiale Kulturpolitik, 1856–1914« am Lehrstuhl für Ost- Quellenbestand von der Kaiserzeit über die Weimarer Republik e r europäische Geschichte der JLU Gießen. und das »Dritte Reich« bis zum Ende der Besatzungszeit der i deutschen und internationalen Forschung nutzbar zu machen. c h Frieder Günther arbeitete von 2014 bis 2018 als wissen- Darüber hinaus engagierte sie sich jahrelang im Betriebsrat und t schaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsabteilung Berlin in half in allen Bereichen, in denen ihre Kompetenz gebraucht wur- 2 0 der Forschungsgruppe zur Geschichte der Innenministerien de; zuletzt bei der Endredaktion der Edition von »Mein Kampf«. 1 8 in Bonn und Ost-Berlin. Im Rahmen des Projekts leistete er Nach der aufwändigen Erschließung der »Zeitgeschichlichen wesentliche Beiträge zu dem Werk »Hüter der Ordnung. Die Sammlung« aus Flugblättern und Kleinschriften schied sie Mitte Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalso- 2018 aus dem Institut aus. zialismus«. Sein besonderes Interesse galt den Verwaltungskul-

besondere aufgaben

Gleichstellungsbeauftragte: Sicherheitsbeauftragter: Dr. Anna Ullrich (Stellvertretung: Mirella Kraska) Michael Volk

Ombudsmann für gute wissenschaftliche Praxis: Brandschutzbeauftragter: Dr. Christian Hartmann Dr. Klaus Lankheit

Open-Access-Beauftragter: Sprecherinnen der Doktorandinnen und Doktoranden: Dr. Daniel Schlögl Franziska Walter/Eva Lütkemeyer

Datenschutzbeauftragte: Dr. Cathrin Hermann

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 172

i n n e r e

o r g a n i s a t i o n u n d f i n a n z e n 12 Innere

Organisation und Finanzen

Das Institut wächst – an Personen, an Standorten und an digitalen Daten. Zwei, die das besonders zu spüren bekommen, sind Willy Zirm und Andreas Nagel von der EDV: In den vergangenen zehn Jahren ist allein die An- zahl der Server, die von den IT-Kollegen betreut werden, von acht auf 65 emporgeschnellt. 173

Verwaltung

ie Verwaltung des IfZ ist für das Programmbudget Für inzwischen 44 Drittmittelprojekte (Stichtag: 31.12. und die Finanzen ebenso zuständig wie für Personal, 2018) liegt die Sachbearbeitung von der Kalkulation über Mit- D Drittmittel- und Vertragsmanagement. Hinzu kommt telabrufe, projektbezogene Buchhaltung, Reisekostenabrech- das Gebäudemanagement, das neben den klassischen Haus- nung bis hin zum Verwendungsnachweis bei den Kolleginnen meistertätigkeiten auch die Betreuung komplexer Anlagen der der Drittmittelverwaltung. Nicht nur die Vielzahl der unterschied- i f Veranstaltungs- und Medien- sowie der Kälte- und Wärme- lichen Projekte, sondern auch die zunehmende Komplexität der z — technik am Hauptsitz in München umfasst. Ebenfalls bei der Anträge und Abrechnungen, vielfach bedingt durch individu- j a Institutsverwaltung liegt die Zuständigkeit für weitere Räumlich- alisierte Antragsverfahren der unterschiedlichen Drittmittelge- h keiten des IfZ in München, Berlin und Berchtesgaden. Auch ber, fordert von der Verwaltung Flexibilität und Engagement. r e der EDV-Bereich gehört organisatorisch zur Verwaltung und ist Der Buchhaltungsbereich wurde nicht nur durch das konstant s b sowohl für die Funktionsfähigkeit von Hard- und Software im hohe Buchungs- und Abrechnungsaufkommen belastet, son- e r Institut als auch für die Sicherheit unserer Netzwerke und der dern auch durch einen stetigen Anstieg der Bearbeitung von i internetbasierten Anwendungsprogramme verantwortlich. Dienstreisen der leitenden und forschenden Mitarbeiterinnen c h und Mitarbeiter des Instituts. Deren Präsenz wird an den unter- t schiedlichen Standorten in diversen Projektzusammenhängen, 2 0 wie auch innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft und als Folge der 1 8 zunehmenden Gremienarbeit immer wichtiger. Alle Verwaltungsabläufe werden zentral von München aus ge- Der Haushalt des IfZ setzt sich aus Zuschüssen des Bun- steuert. Insgesamt arbeiteten am 31.12.2018 (Stichtag) 144 des, der Länder sowie aus Eigeneinnahmen und Drittmitteln wissenschaftliche und nichtwissenschaftliche Beschäftigte so- zusammen. Die Bewirtschaftung erfolgt auf der Grundlage wie 52 wissenschaftliche, studentische und sonstige Hilfskräfte eines Programmbudgets. Das Haushaltsvolumen betrug im 12 am Institut. Das sind 16 mehr als zum Stichtag 31.12.2017. Berichtsjahr gerundet insgesamt 17.035.000 Euro. In diesem Mit der Einrichtung der Stelle einer stellvertretenden Verwal- Betrag sind Drittmittel in Höhe von rund 5.518.000 Euro ent- Innere tungsleiterin wurde zu Beginn des Jahres 2018 ein großer und halten. wichtiger Schritt zur Verstärkung der Verwaltung getan. Sehr Nicht nur die Aufgaben der Verwaltung im engeren Sinne sation positiv wurde die zusätzliche fachliche und organisatorische nehmen von Jahr zu Jahr zu, vielfach geht mit dem Wachstum Organi Kompetenz unter anderem sichtbar, als die Vorschriften der des Instituts auch ein Mehrbedarf an Räumen, Arbeitsplätzen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Arbeitsroutinen um- und allerlei Hilfsmitteln für die Optimierung der individuellen und gesetzt werden mussten. Arbeitsabläufe einher. So wurde es im letzten Jahr auch drin- Zu den Aufgaben des Verwaltungsteams im Personalbe- gend erforderlich, für handwerkliche Tätigkeiten einen Haus- zen reich gehört die Organisation der Einstellungsprozesse ebenso meister anzustellen, der das Team aus Haustechniker und Finan wie die Arbeiten am Ende von Arbeitsverhältnissen, über die Hausmeisterhelfer in München verstärkt. Dadurch wurde es laufenden Aufgaben bis hin zur Zuständigkeit für Rechtsfragen auch möglich, Arbeitszeit und Know-how in die Verbesserung und Personalentwicklung. Aufgrund der stetig zunehmenden der Konferenz- und Übertragungstechnik zu investieren. Anzahl an Forschungsprojekten steigt auch die Anzahl unserer Als moderne Verwaltung sehen wir unsere Aufgaben ins- befristet beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie besondere darin, mit hoher Planungs- und Umsetzungskom- der Hilfskräfte und Praktikanten. Der daraus resultierende er- petenz und in enger Abstimmung mit der Direktion, die wis- hebliche Mehraufwand wird von der Personalverwaltung pro- senschaftlichen und nicht wissenschaftlichen Leitungskräfte fessionell und souverän gemeistert. Dabei ist hervorzuheben, sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Abteilungen dass im Laufe des Jahres wegen der Befristung von projektfi- unter Berücksichtigung des rechtlichen, finanziellen und per- nanzierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aber sonellen Rahmens dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu errei- auch von studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften chen. Dabei beziehen wir möglichst frühzeitig die Betriebsräte mehr Arbeitsverträge bearbeitet wurden, als Personen zum und Betriebsobleute, die Gleichstellungsbeauftragte und die Jahresende tatsächlich beschäftigt waren. Vertrauensfrauen ein.

verwaltung 174

EDV

1. Netzwerk Datenbankpflege (Faust, MySQL, MS-SQL), der zentralen Das Netzwerk des IfZ umfasst gegenwärtig neun Standorte Datensicherung/Langzeitarchivierung und der Software- mit insgesamt 295 Clients und 65 Servern (Stand: Dezember entwicklung bzw. Programmierung. 2018). Im Rechenzentrum in München befinden sich die zent- Der zweite Kernbereich besteht aus der Betreuung der ver- ralen Server, deren Dienste auch von allen Standorten aus nutz- schiedenen Onlineaktivitäten des IfZ. Darunter fallen die bar sind. Die Server werden unter den Betriebssystemen Linux verschiedenen Digitalisierungsprojekte von Archiv, Biblio- und Windows betrieben. Zunehmend werden virtualisierte thek und der Redaktion der Vierteljahrshefte, die Home- Server (VM-Ware) im Netz eingesetzt. page (redaktionelle Aufgaben) und Onlinedatenbanken (Programmierung, Pflege). i Der dritte Kernbereich ist die Anwenderbetreuung (Problem- n 2. Systemadministration n Die allgemeinen Aufgaben der Systemadministration gliedern bewältigung, Hilfestellung, Softwareberatung und -aktuali- e r sich in mehrere Kernbereiche: sierung sowie die Mitarbeiterschulung) an neun Standorten. e Den ersten Kernbereich bildet die Bereitstellung, Wartung Der vierte Kernbereich umfasst die strategische IT-Planung o und der Ausbau einer modernen IT-Infrastruktur, die die des IfZ. Hierzu gehören die Budgetverwaltung, Bestellung r g Anforderungen der verschiedenen Abteilungen und der und Einkauf von Hard- und Software, Lizenzverwaltung, a n Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts erfüllen Prüfung neuer Programme sowie die Außenvertretung des i s kann. Hierzu gehören die Bereiche der Hardwarepflege Instituts in IT-Angelegenheiten. a (Reparaturen, Abwicklung von Garantiefällen, Austausch), t i der Serverbetreuung (Wartung, Updates, Sicherheit), der o n u n d f i n a n z e Datenschutz n

Mit dem 25. Mai 2018 endete die Übergangsphase für die Um- tiert werden mussten. Die Federführung bei der Umsetzung der stellung der bisherigen datenschutzrechtlichen Vorschriften DSGVO oblag der Datenschutzbeauftragten Cathrin Hermann. auf die 2016 verabschiedete europäische Datenschutzgrund- Nachdem sich die neue rechtliche Grundlage nicht mehr nur verordnung (DSGVO). Anlass war, eine europaweit einheitliche auf elektronische Datenverarbeitungen erstreckt, sondern auch Rechtsgrundlage zu schaffen und den Herausforderungen, die analoge Bearbeitungen personenbezogener Daten umfasst, durch die zunehmende Digitalisierung entstehen, Rechnung stellte dies eine große Herausforderung und schlussendlich zu tragen. Entsprechend wurden sämtliche deutschen Daten- eine Erweiterung des Aufgabengebietes dar. Zusätzlich muss- schutzgesetze und damit in Verbindung stehenden rechtlichen ten neue Maßnahmen zur Information externer Personen über Regelungen angepasst und aktualisiert. den Umgang mit ihren Daten beispielsweise bei Bewerbungen Für das Institut für Zeitgeschichte bedeutete dies, dass mit oder Anfragen an die Serviceabteilungen eingeführt werden. hohem zeitlichen Aufwand alle bisherigen datenschutzrechtlich Diese konnte ohne größere Behinderungen des laufenden Be- relevanten Vorgänge neu bewertet und gegebenenfalls adap- triebes erfolgreich umgesetzt werden. 175

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 Der neu gewählte Betriebsrat des IfZ München: Niels Weise, Giles Bennett, Anja Deutsch, 0 Michaela Hartwig, Ute Elbracht, Thomas Schlemmer und Karl Zacher. 1 8

betriebsrat

Gesamtbetriebsrat: wurden beachtet. Schwerpunkte der Betriebsratsarbeit waren Der Gesamtbetriebsrat, bestehend aus Ute Elbracht (Vorsitzen- das betriebliche Gesundheitswesen, die Optimierung von Stel- de), Mechthild Lindemann (stv. Vorsitzende), Thomas Schlem- lenbesetzungsverfahren sowie der betriebliche Umwelt- und mer und Katja Fuder, konstituierte sich nach den Ortswahlen. Datenschutz. Während eines gemeinsamen Termins der ört- Die formale Verbesserung von Stellenbesetzungsverfahren, die lichen Leibniz-Betriebs- und Personalräte im Leibniz-Institut Gefährdungsanalyse psychische Belastungen am Arbeitsplatz, für Lebensmittel-Systembiologie (LSB) in Freising behandel- betriebliche Gleichstellung und Mobiles Arbeiten werden auf ten Vertreterinnen und Vertreter des IfZ, des ifo Instituts für Gesamtbetriebsratsebene bearbeitet. Je zwei Betriebsrätinnen Wirtschaftsforschung und des LSB die Themen Befristungen aus München und der Forschungsabteilung Berlin nahmen im und Datenschutz. Dezember an der dreitägigen Schulung der Betriebs- und Per- sonalräte der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin teil. Berlin: In der Forschungsabteilung Berlin wählten die Beschäftigten München: Katja Fuder (Vorsitzende), Stefanie Haupt und Florian Peters Der Betriebsrat des IfZ in München wurde im Berichtsjahr neu in den Betriebsrat; Ersatzmitglied ist Ingo Loose. Nach ersten gewählt: Mitglieder sind Ute Elbracht (Vorsitzende), Thomas Fortbildungen wandte sich der Betriebsrat der Umsetzung von Schlemmer und Karl Zacher (stv. Vorsitzende), Giles Bennett, Mitbestimmungsvorgaben und wesentlich der Überarbeitung Anja Deutsch, Michaela Hartwig und Niels Weise; Ersatzmit- des Gleichstellungsplans zu. In einer Betriebsversammlung im glieder sind Pascal Pawlitta und Mario Boccia. In vier Betriebs- Dezember informierte der Betriebsrat über seine Arbeit. Re- versammlungen informierte der Betriebsrat über seine Arbeit. gelmäßig wurden Gespräche mit der Institutsleitung, der Ver- Regelmäßig kam es zu Gesprächen mit der Institutsleitung, waltungsleitung, den Gleichstellungsbeauftragten und der häufiger noch mit der Verwaltungsleitung und der Gleichstel- Vertrauensfrau der Forschungsabteilung Berlin geführt. Zur Be- lungsbeauftragten. Der Betriebsrat war in Bewerbungsver- triebsobfrau in der Abteilung im Auswärtigen Amt wurde Mecht- fahren eng eingebunden; alle Bereiche der Mitbestimmung hild Lindemann gewählt; ihr Stellvertreter ist Tim Geiger.

betriebsrat 176

Impressum

Herausgeber: Christian Mentel (S. 26) Institut für Zeitgeschichte Klaus Satzinger-Viel, Universität Augsburg (S. 31) München–Berlin Christina Holzmann (S. 33) Prof. Dr. Andreas Wirsching Hannah Heipeck (S. 34) Leonrodstraße 46 b Alexander Markus Klotz (S. 41, 78 links, 87, 90, 107 unten, 80636 München 111, 175) Sonja Knopp (S. 44) Redaktion: Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas Simone Paulmichl, (S. 45 links) Kristina Milz, Erzbischöfliches Archiv München (S. 45 rechts) Kerstin Schwenke Christina Waltenberg (S. 57) Daniel Schlögl (S. 58) Lektorat: Karin Wabro (S. 59, 61 unten, 61 oben, 62, 63, 163) Angelika Reizle Siegfried Kerscher (S. 66) Kerstin Schwenke (S. 67, 68 unten, 74, 98, 99) Bildnachweise: Jewish Historical Institute Archive (S. 68 oben: ARG I 683-1, Walter Glück (Titel, S. 4, 6, 50, 76, 86, 92, 96, 100, S. 72: ARG I 683-45) 116, 160, 172, Rückseite) Vilna Gaon State Jewish Museum (S. 71) Beata Lakeberg (S. 8, Umschlaginnenseite) Michael Volk (S. 78 rechts, 113, 114, 149) IfZ-Archiv (S. 10: MS 2263, Privatüberlieferung Edith Wagner; Malte Mau, Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung (S. 88, S. 16: Bayerisches Archiv der Frauenbewegung, 89, 104, 109 oben) Bestand Hannelore Mabry, ED 800/945; Kristina Milz (S. 94, 103) S. 19: BA-00021404 / Hugo Jaeger; Matthias Grafenauer (S. 108) S. 22: BA-00023205_300-1 / Hugo Jaeger; Jörn Retterath (S. 106) S. 27: ED 379; S. 51: BA-00019298_308_A4; PUNCTUM Alexander Schmidt (S. 110) S. 53 unten: BA-00019304_308_A4) Christian Packheiser (S. 112) Bundesarchiv (S. 11: B 145 Bild-P055423 / Fotograf: Carl Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (S. 105, 109 unten) Weinrother; S. 25: B 145 Bild-00010732 / Fotograf: Rolf Unter- Jan Konitzki (S. 162) berg; S. 29: B 145 Bild-F038812-0023 / Fotograf: Lothar Marie-Theres Reisser (S. 176, Umschlaginnenseite) Schaack; S. 36: Bild 183-1990-1210-008 / Fotograf: Peer Grimm; S. 38: Bild 183-1983-0527-014 / Fotograf: Jürgen Gestaltung: Sindermann; S. 42: Bild 183-1986-0416-418 / Fotograf: Hart- Reisserdesign, München: Marie-Theres Reisser, mut Reiche; S. 75: Bild 173-1282 / Fotograf: Helmut J. Wolf) Andreas Werner Archiv der Hansestadt Rostock, 3.02.4.6.1., Inv. Nr. 17668 (S. 12) Druck: Stadtarchiv Coburg (S. 13 links: F1935_0060, MDV Maristen Druck & Verlag S. 13 rechts: F1935_0085, S. 46: F1935_0042) ADNBL, Fotoarchiv (S. 14 links: N 05.02.03 (1959) / Herbert ISSN: Strobel, S. 14 rechts: P 03.02 (1961) / Herbert Strobel) 2196-0313 Bayerisches Justizministerium (S. 20) Rene Bertrand, Bundesministerium des Innern (S. 23) München, Mai 2019 Simone Paulmichl (S. 24, 53 oben, 60, 95, 102, 107 oben, 170)

making-of

Vorneweg Rund 150 Menschen arbeiten mittlerweile im Institut für Zeitgeschichte – eine stetig wachsende Zahl von studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften noch gar nicht eingerechnet. Es wird geforscht und gesammelt, publiziert und programmiert, promoviert und katalogisiert. Wie vielfältig die Bandbreite der Tätigkeiten ist und welche Köpfe hinter dem IfZ in München, Berlin und Berchtesgaden stecken, zeigt unsere Fotoserie, mit der wir die einzelnen Kapitel dieses Jahresberichts eröffnen. Institut für Zeitgeschichte Forschung – Debatte – Wissenstransfer 2 Jahresbericht 2018 0

Institut für Zeitgeschichte München–Berlin Leonrodstr. 46 b 80636 München Tel.: 089/12688-0 Fax: 089/12688-191 1 [email protected] www.ifz-muenchen.de Institut für Zeitgeschichte München–Berlin Institut für Zeitgeschichte

Abteilungen Forschungsabteilung Berlin Abteilung im Auswärtigen Amt Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Salzbergstr. 41 München–Berlin München–Berlin 83471 Berchtesgaden Finckensteinallee 85-87 Edition der Akten zur Tel.: 08652/9479-60 8 12205 Berlin Auswärtigen Politik der Fax: 08652/9479-69 Bundesrepublik Deutschland Tel.: 030/843705-0 [email protected] c/o Auswärtiges Amt Fax: 030/843705-20 www.obersalzberg.de Referat 117-IfZ-AAPD [email protected] Kurstraße 36 10117 Berlin Tel.: 030/5000-4398 Fax: 030/5000-3817 [email protected]