Institut für Zeitgeschichte Forschung – Debatte – Wissenstransfer 2 Jahresbericht 2019 0

Institut für Zeitgeschichte München– Leonrodstr. 46 b 80636 München Tel.: 089/12688-0 Fax: 089/12688-191 1 [email protected] www.ifz-muenchen.de Institut für Zeitgeschichte München–Berlin Institut für Zeitgeschichte

Abteilungen Forschungsabteilung Berlin Abteilung im Auswärtigen Amt Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Salzbergstr. 41 München–Berlin München–Berlin 83471 Berchtesgaden Finckensteinallee 85-87 Edition der Akten zur Tel.: 08652/9479-60 9 12205 Berlin Auswärtigen Politik der Fax: 08652/9479-69 Bundesrepublik Deutschland Tel.: 030/843705-0 [email protected] c/o Auswärtiges Amt Fax: 030/843705-20 www.obersalzberg.de Referat 117-IfZ-AAPD [email protected] Kurstraße 36 10117 Berlin Tel.: 030/5000-4398 Fax: 030/5000-3817 [email protected] making-of

Vorneweg Was hat eine Spülbürste mit der Besucherstatistik der Dokumentation Obersalzberg zu tun? Wer schrieb die Tagebücher der »Anonyma« und warum verwandelt sich das IfZ jeden Sommer für eine Woche in einen Kindergarten? Alle diese Fragen verdichten sich in diesem Jahr in unserer Fotoserie »Highlights 2019«: Mit ihr eröffnen wir die Kapitel unseres Jahresberichts und erzählen große Geschichte und kleine Geschichten aus dem Institutsalltag 2019. Institut für Zeitgeschichte Forschung – Debatte – Wissenstransfer

Jahresbericht 2019 2

Institut für Zeitgeschichte

Jahresbericht 2019 3 1 4 6

S. 5 S. 57 S. 91 Editorial forschungsinfrastruktur Transfer, Vernetzung, und wissenstransfer Förderung S. 57 S. 91 archiv Internationale Kooperationen S. 61 S. 96 bibliothek Digitale Zeitgeschichte S. 65 S. 98 i dokumentation obersalzberg Wissenschaftlicher Nachwuchs f z — S. 71 S. 101 j zentrum für holocaust-studien Chancengleichheit a h S. 78 S. 103 r 2 berliner kolleg kalter krieg Öffentlichkeitsarbeit e und Veranstaltungen s b e S. 7 r i Organisation c und Profil h t

InstItut für Ze ItgeschIchte 2 Forschung – Debatte – Wissenstrans Fer 0 1 7 9 2 S. 119 Jahresbericht 2019 0 dokumentation der Tätigkeit unserer

Institut für Zeitgeschichte München–Berlin WissenschafTlerinnen Leonrodstr. 46 b 80636 München Tel.: 089/12688-0 und Wissenschaftler Fax: 089/12688-191 1 [email protected] www.ifz-muenchen.de Institut für Zeitgeschichte München–Berlin Institut für Zeitgeschichte Abteilungen 3 Forschungsabteilung Berlin Abteilung im Auswärtigen Amt Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Salzbergstr. 41 München–Berlin München–Berlin 83471 Berchtesgaden Finckensteinallee 85-87 Edition der Akten zur Tel.: 08652/9479-60 9 12205 Berlin Auswärtigen Politik der Fax: 08652/9479-69 Bundesrepublik Deutschland Tel.: 030/843705-0 [email protected] S. c/o9 Auswärtiges Amt Fax: 030/843705-20 www.obersalzberg.de Referat 117-IfZ-AAPD [email protected] Kurstraße 36 10117 Berlin Tel.: 030/5000-4398 forschungs-Fax: 030/5000-3817 und [email protected] editionsprojekte S. 10 Diktaturen im 20. Jahrhundert 8 S. 21 Demokratien und ihr S. 165 historisches Selbstverständnis gremien und personal S. 32 transformationen in der neuesten zeitgeschichte 5 S. 44 Internationale und transnationale Beziehungen S. 81 S. 48 publikationen editionen S. 81 9 Vierteljahrshefte S. 52 für Zeitgeschichte Weitere Dissertationsprojekte S. 179 S. 84 S. 55 Publikationsreihen innere organisation Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte unD finanzen 4

E d i t o r i a L

Ein Institut mit Geschichte

Im Mai 1949 hat das Institut für Zeitge- schichte – damals noch unter dem Namen »Deutsches Institut für Geschichte der na- tionalsozialistischen Zeit« – seine Arbeit aufgenommen. Für das IfZ 2019 ein Grund zu feiern: Seit 70 Jah- ren zählt das Institut zu den ersten Adres- sen innerhalb der his- torischen Zunft und wächst kräftig weiter. Im selben Jahr ge- gründet wie die junge Bundesrepublik, muss- te auch das IfZ die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit erst lernen – spiegel- bildlich zur Gesell- schaft, für die es forscht. 5 1 Editorial

Wie jedes Jahr brachte auch das vergangene liefert, aber sie funktionierte nicht. So kam es, i f unserem Institut eine Fülle von Projekten und dass man fast während des ganzen Jahres nur z — Ereignissen. Sie alle kann man auf den fol- über einen Nebeneingang ins Haus gelangte. j a genden Seiten studieren. Auf den ersten Blick Als Teilnehmer verschiedener Sitzungen hatte h mag dieser Jahresbericht wirken, als sei alles dies zwar den Vorteil, dass man immer genau r e ganz nach Plan verlaufen; als ob sich die Din- beobachten konnte, wer hineinkam und hin- s b ge fügten und einer vorausschauenden Steu- ausging. Aber alle waren froh, als im Oktober e r erung unterwarfen. Tatsächlich aber lehrt uns 2019 das fast nicht mehr Erwartete doch noch i die Erfahrung, dass man ein komplexes System eintrat. Die Tür wurde fertig, und nach rund ei- c h – und das IfZ ist selbstverständlich ein höchst nem Jahr »Bauzeit« ließ sich das Institutsge- t komplexes System – kaum länger als ein Jahr bäude wieder durch den Haupteingang betre- 2 0 im Voraus planen kann. Vieles kommt überra- ten. Wir feierten diesen Anlass gebührend und 1 9 schend und immer wieder anders als gedacht. es ist nur angemessen, dass die neue Tür nun Sucht man hierfür ein Motto, das auch das Jahr 2019 auf sogar das Cover unseres Jahresberichts zieren darf. den Nenner bringt, dann drängt sich selbstverständlich die Natürlich ist die Tür auch darüber hinaus eine starke Me- Tür auf. Bei genauem Hinsehen ist 2019 für das IfZ recht ei- tapher: Türen sind manchmal verschlossen. Sie gehen auf und gentlich zum »Jahr der Tür« geworden. Das gilt zunächst im gehen zu. Drehtüren können in Räume hinein- oder aus ihnen Wortsinne für unsere Eingangstür in der Leonrodstraße 46 b. hinausführen. Manchmal machen sie auch eine Umdrehung Über viele Jahre wurde sie von fortschreitender Altersschwä- von 360 Grad, und man fragt sich: Wozu das Ganze? Schließ- che heimgesucht, und im Sommer 2018 half kein Prokrasti- lich lässt sich frei nach Herbert Wehner sagen: Wer zur Tür nieren mehr. Es war so weit: hinausgeht, muss auch wieder hereinkommen.

»Das Institut entschied sich für und für Jeder von uns hat im Jahr 2019 unterschiedliche Erfahrun- Einzubauen eine neue Tür. gen mit solchen Türen gemacht. Neue Mitarbeiterinnen und Was auch dringend war erforderlich, Mitarbeiter sind erstmals durch die Tür des IfZ gegangen und Denn die alte Tür war fürchterlich.« in unser Institut eingetreten. Manche haben diese Tür auch verlassen, um neue Wege zu gehen. Für unser Institut ist es Der Einbau sollte schnell gehen und ca. zwei bis drei Mona- aber entscheidend wichtig, dass seine Türen offenstehen, im te dauern. Faktisch aber konstatierten wir Ende 2018, dass Innern wie nach außen. Wir hoffen und arbeiten daran, dass nichts, aber auch gar nichts fertig geworden war. Bei der Weih- sich unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglichst vie- nachtsfeier musste ich daher mitteilen: le Türen in vielversprechende Räume öffnen, und ich wünsche uns allen, dass es auch in Zukunft die richtigen Türen sein »So bleibt denn leider auch zum neuen Jahr mögen, die wir durchschreiten. Der Eingang provisorisch. Die Hoffnung, dass dies rasch zu Ende war, Ist völlig illusorisch.«

Keine Tür ist auch keine Lösung, dachten wir in Anlehnung an einen klugen Satz aus unserer Cafeteria, und setzten das Warten fort. Irgendwann wurde die neue Tür tatsächlich ge- Prof. Dr. Andreas Wirsching

Editorial Schauplatz des Kalten Krieges

Umzugskisten schlep- pen hieß es im Januar für das Berliner Kolleg Kalter Krieg: Als jüngstes Standbein des IfZ in der Bundes- hauptstadt bezog das Kolleg neue Räume in der Zimmerstraße 56, einem bis heute welt- bekannten Schauplatz Während die DDR die des Kalten Krieges. »Grenzübergangsstelle Nach dem Mauerbau Zimmerstraße« für in- gehörten die Häuser ternationale Gäste und auf der Südseite zu Diplomaten eröffnete, West-Berlin, die auf installierten die Alliier- der nördlichen Seite ten in West-Berlin den zu Ost-Berlin. »Checkpoint Charlie«. In diesem historischen Ambiente bietet das Berliner Kolleg Kalter Krieg als Koopera- tionsprojekt des IfZ mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung zur SED-Diktatur und der Humboldt-Universität zu Berlin ein interna- tionales Forum des Wissensaustauschs und der Forschung zur Geschichte des Kalten Krieges. 7 2 Organisation und Profil

as Institut für Zeitgeschichte München–Berlin (IfZ) ist Deutschland« (AAPD). Jedes Jahr legt das Institut für Zeitge- eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die die schichte daraus einen neuen kommentierten Band mit bis da- i f gesamte deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts bis hin oftmals geheimen Unterlagen zur deutschen Außenpolitik z D — zur Gegenwart in ihren europäischen und globalen Bezügen er- vor. Jüngstes Standbein des IfZ in Berlin ist das Berliner Kolleg j a forscht. Gegründet wurde das IfZ 1949, um als erstes Institut Kalter Krieg, ein Kooperationsprojekt mit der Bundesstiftung h überhaupt die nationalsozialistische Diktatur wissenschaftlich zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Humboldt-Univer- r e zu erschließen. Das Arbeitsspektrum hat sich seither bedeutend sität zu Berlin. s b erweitert und gliedert sich heute in vier Schwerpunkte: Direkten Transfer seiner Forschungsarbeit in die histori- e r – Diktaturen im 20. Jahrhundert sche und politische Bildung leistet das IfZ in der Dokumen- i – Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis tation Obersalzberg bei Berchtesgaden. Im Auftrag des Frei- c h – Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte staats Bayern betreut das Institut dort eine Dauerausstellung, t – Internationale und transnationale Beziehungen die die Ortsgeschichte von Hitlers zweitem Regierungssitz mit 2 0 Organisatorisch ist das IfZ eine öffentliche Stiftung des bürger- einer Darstellung zentraler Aspekte der NS-Diktatur verbindet. 1 9 lichen Rechts. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und Zum Programm der Dokumentation zählt auch ein umfangrei- wird vom Bund und den Ländern finanziert. ches Bildungsangebot.

Forschung und Wissenstransfer Das IfZ – ein lebendiges Forum

Zum Institut für Zeitgeschichte zählen die Forschungsabteilun- Das IfZ bietet darüber hinaus mit seiner Bibliothek und dem gen in München und Berlin, die Aktenedition im Auswärtigen Archiv in München eine hochkarätige wissenschaftliche In- Amt und die Dokumentation Obersalzberg. Am Hauptstandort frastruktur und leistet so eine wichtige Servicefunktion für München erforschen unsere Wissenschaftlerinnen und Wissen- die deutsche und internationale Zeitgeschichtsforschung. Als schaftler die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozia- Drehscheiben des Wissenstransfers sind Bibliothek und Archiv lismus sowie die NS-Diktatur in ihrer europäischen Dimension. auch öffentlich zugänglich und erfüllen vielfältige Auskunfts- Ein weiterer Schwerpunkt der Forschungsabteilung München und Beratungswünsche. gilt der deutschen Nachkriegsgeschichte sowie dem politischen Mit einer Vielzahl von Konferenzen, Vorträgen und Podi- und gesellschaftlichen Wandel in Deutschland und Europa seit umsdiskussionen an allen seinen Standorten belebt das Insti- den 1970er Jahren. Seit 2013 hat das IfZ in München ein inter- tut für Zeitgeschichte den wissenschaftlichen Diskurs und sorgt nationales Zentrum für Holocaust-Studien aufgebaut. Ebenfalls für einen intensiven Dialog zwischen Forschung und interes- unter dem Dach des Münchner Hauses arbeiten die Redakti- sierter Öffentlichkeit. Das Netzwerk des Instituts reicht dabei onen unserer Schriftenreihen. Flaggschiff sind die Vierteljahrs- weit in die internationale Wissenschaftswelt hinein und wird im hefte für Zeitgeschichte (VfZ). Austausch mit ausländischen Partnerinstitutionen stetig ausge- Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es eine Forschungsabtei- baut. Einen besonderen Akzent legt das IfZ auf die Förderung lung des IfZ in Berlin. Sie untersucht die Geschichte der So- des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dazu zählen spezielle wjetischen Besatzungszone (SBZ), der DDR sowie die politi- Doktorandenprogramme ebenso wie die Lehrtätigkeit von IfZ- schen und gesellschaftlichen Transformationen der jüngeren Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern an Hochschulen deutschen und europäischen Geschichte. Ebenfalls in der For- im ganzen Bundesgebiet. schungsabteilung Berlin ist ein Teil der NS- und der Nachkriegs- Das Institut für Zeitgeschichte versteht sich somit nicht nur forschung angesiedelt. Eine weitere Abteilung des IfZ ist direkt als anspruchsvolle Forschungseinrichtung, sondern auch als le- im Auswärtigen Amt untergebracht. Deren Aufgabe ist die Bear- bendiges Forum für Debatte und Wissenstransfer. beitung der »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik

Organisation und Profil Unbequeme Wissen- schaft

Forschung und Wis- senschaft sind frei? Andrea Pető, Histo- rikerin aus Ungarn, kann ein garstig’ Lied davon singen. Mit ihren Forschungs- schwerpunkten ist sie ins Visier von Victor Orban geraten: Ho- locaustforschung und Gender Studies pas- sen nicht ins autori- täre Geschichts- und Gesellschaftsbild der regierenden Partei Fi- desz. »Die Regierung versucht immer mehr Kontrolle über die Wis- senschaft zu bekom- men«, sagt Andrea Pető: »Sie diskreditie- bietet das Zentrum ren einzelne Forscher für Holocaust-Studien öffentlich, sie kontrol- des IfZ sein Stipendi- lieren die Budgets.« enprogramm an. Von Nicht zuletzt um Januar bis Juli konn- solchen Wissen- te Andrea Pető dort schaftlerinnen und ihr Projekt über un- Wissenschaftlern den garische Täterinnen Rücken zu stärken, während der NS-Zeit vorantreiben – und öf- fentliche Unterstüt- zung für die Freiheit der Wissenschaft in Osteuropa mobili- sieren: »Das ist un- bequem, das kostet Kraft, aber es ist unse- re Aufgabe als Wissen- schaftler.« 9 3 Forschungs- und

editionsprojekte i f z — j a h r e s b e r as Forschungsprofil des Instituts für Zeitgeschich- Geschichte der Demokratien und ihrem historischen Selbst- i te umfasst die gesamte deutsche Zeitgeschichte des verständnis. Dieses Forschungsfeld setzt im Augenblick be- c h 20. und 21. Jahrhunderts in ihren europäischen und sondere Impulse in Projekten zum Umgang mit dem Natio- t D 2 globalen Bezügen. Thematisch gliedert sich unsere Forschung nalsozialismus und zur Demokratisierung nach 1945. Drittens 0 in vier große Schwerpunkte, die zugleich so genannte Cluster richtet das IfZ seinen Blick verstärkt auf die neueste Zeitge- 1 9 repräsentieren: Diese netzwerkartige Struktur bietet einen ab- schichte seit den 1970er Jahren, die durch ökonomische, teilungsübergreifenden Gesprächsraum, in dem sich thema- technologische und soziokulturelle Transformationen gekenn- tisch verwandte Projektgruppen austauschen, gemeinsame zeichnet ist. Als jüngsten Schwerpunkt hat das Institut 2017 Ideen diskutieren und neue Projekte entwickeln können. Inte- das Forschungscluster Internationale und transnationale Be- graler Bestandteil ist erstens die Geschichte des Nationalso- ziehungen eingerichtet, das die langjährige Expertise des IfZ zialismus und des NS-Regimes sowie die Geschichte der DDR in der Geschichte der internationalen Beziehungen nutzt und in ihren internationalen und ostmitteleuropäischen Bezügen. das Feld um transnationale Ansätze erweitert. Neben diesen Beide Bereiche verbinden sich im IfZ innerhalb eines For- vier Forschungsschwerpunkten kommt schließlich der Arbeit schungsclusters zur Geschichte der Diktaturen im 20. Jahr- an wissenschaftlichen Editionen zeitgeschichtlich relevanter hundert. Zweitens beschäftigt sich das IfZ intensiv mit der Quellenbestände zentrale Bedeutung zu.

Forschungs- und Editionsprojekte 10

Diktaturen im 20. Jahrhundert

as Schwerpunkt »Diktaturen im 20. Jahrhundert« leis- tet Grundlagenforschung zu Staat und Gesellschaft, D ihren nationalen Ausgestaltungen und transnationalen Verflechtungen sowie internationalen und deutsch-deutschen Zusammenhängen. Das besondere Interesse gilt dabei Instituti- onen und Herrschaftstechniken, sozialen Praktiken, Kommuni- kation und Infrastrukturen unter den Bedingungen diktatorischer Regime. Im Kontext der Holocaust-Studien rücken zudem f nicht nur Tätergruppen und soziale Dynamiken, sondern auch o r die Erfahrungsgeschichten der Opfer in den Mittelpunkt des s c Interesses. h u n g s - u n »Man hört, man spricht«: Informal Communication d e and Information »From Below« in Nazi Europe d i (INFOCOM) t i o Das Projekt (Leitung: Caroline Mezger) untersucht die Inter- n s aktion zwischen offizieller, staatlich-gelenkter Kommunikation p »von oben« und der Produktion, Verarbeitung und Interpreta- r o tion informeller Informationen »von unten« im nationalsozia- j e listischen Deutschland und in den von Deutschland besetzten k t Gebieten Europas. e Inspiriert von kulturgeschichtlichen Ansätzen, den Me- dienwissenschaften und historisch-anthropologischen Per-

spektiven auf Phänomene wie Gewalt und Krieg, untersucht Mit diesem Propagandaplakat wurde in Großbritannien während des Zweiten Welt- das Forschungsprojekt Kommunikationsräume und -praktiken kriegs davor gewarnt, leichtfertig militärische Informationen auszuplaudern. wie zum Beispiel Gerüchte. Damit trägt es dazu bei, eine mo- derne, transnationale Geschichte der Kommunikation im Na- und ausländischer Kooperationspartner zusammen. Beteiligt tionalsozialismus zu etablieren. Wie konstruierten Menschen sind Ulf Brunnbauer, Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuro- im »Dritten Reich« und in dessen besetzten Gebieten Wissen, paforschung in Regensburg, Jan Grabowski, Polish Center for Wahrheit und Realität in einem diskursiven Umfeld, das von Holocaust Research, Stefan Martens, Deutsches Historisches Zensur, staatlicher Propaganda und autoritärer Rhetorik ge- Institut Paris, Jochen Oltmer, Institut für Migrationsforschung prägt war? Was sagen uns die Vermittlung, Form und Interpre- und Interkulturelle Studien in Osnabrück, Roberta Pergher, tation informeller Informationen über Praktiken der Inklusion Indiana University, Miloš Řezník, Deutsches Historisches In- und Exklusion, Geschlechterbeziehungen, ethnische Katego- stitut Warschau, Marsha Siefert, Central European University, risierungen oder die Zuweisung und Ausübung von Macht in Oswald Überegger, Kompetenzzentrum für Regionalgeschich- einer Gesellschaft? Wie eruieren wir in Gewaltsituationen und te der Freien Universität Bozen, und Yfaat Weiss, Leibniz-Insti- Ausnahmezuständen das Zusammenspiel von Gesellschaft tut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow. 2019 und Subjektivität, von konstruierten Wirklichkeiten und indivi- begannen folgende Teilprojekte: duellem oder kollektivem Handlungsvermögen? Die Förderung des auf fünf Jahre angelegten Projekts er- Rumor and Displacement: A of Forced Migration folgt durch die Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Pro- under the Third Reich, 1938–1948 gramms »Leibniz Beste Köpfe – Junior Research Groups«. Für eine multidisziplinäre, transnationale und komparative Pers- Das Habilitationsprojekt von Caroline Mezger erforscht auf pektive arbeitet das IfZ mit einem prominenten Netzwerk in- transeuropäischer Ebene verschiedene Arten der (Zwangs-) 11

Migration während des Nationalsozialismus und unmittelbar danach. Aus transnationaler Perspektive untersucht es indivi- duelle Erfahrungen, Handlungen, Interpretationen und Erin- nerungen an (Zwangs-)Migration anhand eines besonderen Phänomens: dem Gerücht. Gerüchte bildeten eine Schnittstel- le zwischen staatlicher Politik und offizieller Kommunikation »von oben« und sozialen Dynamiken, individuellen Erfahrun- gen und kollektiver Handlungsfähigkeit »von unten«. Somit wurden Gerüchte zu einem zentralen Mittel für Behörden, auf Bevölkerungen Einfluss zu nehmen, und zu einer wichti- gen Informationsquelle für Menschen in Bewegung. Gerüch- te spiegelten und erschufen soziale Dynamiken inmitten von Deportation und Vertreibung und formten persönliche Ein- i f schätzungen von Krieg und Gewalt. Sie prägten Flucht und z — Migration und beeinflussten zeitgenössische, historische und j a persönliche Schilderungen davon. h Inwiefern können verschiedene Erfahrungen von Zwangs- r e migration, Umsiedlung und Deportation unter dem NS-Regime s b in einem gemeinsamen Zusammenhang betrachtet werden? e r Wie haben Personen diese gestaltet, kommuniziert und in- i terpretiert? Das Projekt nimmt drei Fallstudien in den Blick: c h die »Option« in Südtirol ab 1939, die Flucht und Deportati- Gespräche an der »Sammelstelle« des Ghettos in Litauen. t on der jüdischen Gemeinde in Wien sowie die Evakuierung 2 0 der deutschsprachigen Minderheit in der Vojvodina ab Ende einer undefinierten Situation. Gerade das Kontrollstreben des 1 9 1944. Im Berichtsjahr wurden Archivrecherchen in Bozen, NS-Staates schaffte dezidierte Rahmenbedingungen für Ge- Innsbruck und Bern durchgeführt. rüchte. Felix Berge untersucht in seinem Dissertationsprojekt Gerüchte durch Zugänge aus Praxistheorie und Diskursfor- schung sowie historisch-anthropologische Fragestellungen als performative Konstruktion des »Sagbaren« und »Gesagten«. Durch die interdisziplinäre Analyse von Wissenserwerb und Informationstransfer in der Kommunikationspraktik können Rückschlüsse auf Akteure, ihre Agency und die Rezeptions- wirkung von Gerüchten sowie zur Sozial- und Kommunikati- onsgeschichte des Nationalsozialismus generiert werden. Die Studie untersucht die NS-Volksgemeinschaft zwi- schen 1939 und 1945. Die Untersuchungsgegenstände sind Organisationen (NSDAP, Polizei, Kirche) sowie private Sphä- ren und öffentliche Räume (Nachbarschaft, Gaststätten, Ver- kehrsmittel). Die Quellen bestehen aus der »Rückspiegelung« von Gerüchten in formeller Kommunikation (Partei, Polizei) Jüdische Frauen in einem Lesesaal in Polen, aufgenommen vor 1939. oder in der Lokalpresse sowie aus Ego-Dokumenten (Tage- bücher, Briefe). Auch die staatliche Perspektive – einerseits Gerüchte im Nationalsozialismus zwischen staatlicher Propaganda und Sanktion, andererseits die Nützlichkeit be- Kontrolle und Kommunikation »von unten«: Kommunikative stimmter Gerüchte – ist Teil der Analyse. Wirklichkeitskonstruktionen, ihre Kontexte und Deutungen Politische Gerüchte in Frankreich unter deutscher Besatzung Wie entstanden und wirkten Gerüchte als kollektives Pro- (1940–1944) dukt einer informellen Kommunikationspraxis im NS-System? Welchen Einfluss hatten makrohistorische Diskurse auf die Die Informationslage in Frankreich zwischen 1940 und 1944 Kommunikation »von unten«? Welche Praktiken finden sich war geprägt durch die Propagandabemühungen unterschied- in der »Gerüchtemacherei«? Als Wirklichkeitskonstruktion lichster Lager, ein grundsätzliches Misstrauen der Bevölke- sind Gerüchte Resultat eines Informationsbedürfnisses oder rung gegenüber offizieller Berichterstattung bei gleichzeitiger,

diktaturen im 20. Jahrhundert 12

kriegsbedingter Steigerung des Informationsbedürfnisses. Auf Machtanspruch fest. Zweitens ist nach der Verhandlung des der Grundlage dieses gesellschaftlichen Nährbodens florierten Privaten zu fragen. Reichweite und Bedeutung der Katego- die politischen Gerüchte. Wie reagierten der autoritäre Staat rien »privat« und »öffentlich« waren (asymmetrischen) Aus- Vichys und die deutsche Militärverwaltung auf diese informelle handlungsprozessen unterworfen. Drittens geht es um die Kommunikationspraxis? Und was verraten uns Gerüchte über Inszenierung des Privaten, die sich etwa in Visualisierungen, die kollektive Vorstellungswelt der Franzosen während des Krie- Performanz im Alltag und öffentlichen Kundgebungen zeigte. ges? Oder anders gefragt: Inwiefern lassen Gerüchte den Blick Viertens steht die Verteidigung des Privaten im Mittelpunkt. auf die Grenzen eines autoritären Kommunikationssystems frei Die Zugriffe des Regimes stießen ebenso wie die Folgen von werden? In seinem im Oktober begonnenen Dissertationsvorha- Repression, Vernichtung und Krieg auf individuelle Strategien ben möchte Manuel Mork diesen Fragen nachgehen, indem er und Bemühungen, selbst unter diesen Bedingungen Privat- sowohl französische als auch deutsche Archivbestände unter- heit und persönliche Autonomie zu bewahren. sucht. Der Abschluss ist für Ende 2022 geplant. Das internationale Kooperationsprojekt wurde von 2013 f Für ein drittes Promotionsprojekt mit dem Arbeitstitel bis 2017 von der Leibniz-Gemeinschaft gefördert. Die wichtigs- o r »Rumour and Information – Transfer on : Poland ten Partner waren das Deutsche Historische Institut Warschau s c under German Occupation« wurde am Ende des Berichtszeit- und Elizabeth Harvey (University of Nottingham). Außerdem h u raums eine Bearbeiterin ausgewählt. Sie wird mit den Arbeiten bestand ein enges Arbeitsverhältnis zum Projekt »Hebammen n im Jahr 2020 beginnen. im biopolitischen Laborraum des ›Reichsgaus Wartheland‹« g s von Wiebke Lisner (Leibniz Universität Hannover). Auf dem - u Workshop »Kriegstrennungen im Zweiten Weltkrieg – Famili- n enzerstörung zwischen ›Kollateralschaden‹ und Biopolitik« in d e Hannover konnte das IfZ-Projekt im Juli 2019 seine Teilergeb- d nisse präsentieren. Ebenfalls im Juli wurde der Sammelband i Das Private im Nationalsozialismus t »Private Life and Privacy in « von Cambridge i o Das Projekt (Leitung: Johannes Hürter und Andreas Wirsching) University Press publiziert. Er fasst die Erträge der internatio- n s geht der innovativen Frage nach, wie sich unter den Bedin- nalen Konferenz »The Private in Nazi Germany« zusammen, p gungen der NS-Herrschaft das Verhältnis zwischen privaten die das Projekt 2016 in Verbindung mit Elizabeth Harvey und r o Lebensentwürfen und öffentlichen Gewaltansprüchen gestal- Maiken Umbach in Nottingham ausgerichtet hatte. j e tete. Wann und wie, in welchen Bereichen und in welchem k t Umfang gelang es dem Nationalsozialismus, seine Leitvorstel- Das Private vor Gericht. Verhandlungen des Eigenen e lungen auch in der Privatsphäre von Individuen, Familien und im Zivil- und Strafrecht 1933–1945 sozialen Gruppen durchzusetzen – und wo nicht? Diese Fra- gestellung zielt auf einen Handlungs- und Erfahrungsraum, Annemone Christians untersuchte in ihrem Postdoc-Projekt in dem Ideologie und Herrschaft des NS-Regimes auf priva- die nationalsozialistische Zivil- und Strafrechtspraxis und de- te Wünsche und Bedürfnisse, Hoffnungen und Sehnsüchte ren Umgang mit »Privatheit«. Die Monografie thematisiert in trafen. Daraus ergibt sich für die Forschung die Herausforde- vier Hauptkapiteln die Familienrechtspraxis, Verfahren zu rung, die soziale Praxis dieses Aufeinandertreffens konzepti- Eigentum, Besitz und Miete sowie die Verfolgung von »Heim- onell zu fassen, thematisch abzugrenzen und empirisch zu tücke« und »Schwarzhören«. Ein weiteres Hauptkapitel be- durchleuchten. schäftigt sich anhand der spezifischen Verfahrensregeln der Die traditionellen Modelle von Privatheit trafen in der NS-Rechtspraxis mit dem Gericht als Kommunikationsraum. NS-Diktatur auf die Strategie des Regimes, je nach poli- In der Studie wird die zivilrechtliche Verhandlung von indivi- tisch-ideologischer Kategorisierung einen privaten Bereich duellen Ansprüchen und Verfügungsrechten analysiert und einzuräumen, einzuschränken oder zu zerstören, auf jeden herausgearbeitet, wann diese sich durchsetzen konnten bzw. Fall Zugriff auf ihn zu haben. Obwohl die soziale Praxis des welche rechtlichen Grenzen ihnen gesetzt wurden. Bei der Aufeinandertreffens von »privat« und »öffentlich« für die Herr- Untersuchung der Sonderstrafrechtspraxis wird vor allem schafts-, Erfahrungs- und Gesellschaftsgeschichte des Natio- nach dem Verhältnis von privater und öffentlicher Sphä- nalsozialismus von fundamentaler Bedeutung war, ist dieses re gefragt. Hier stehen die NS-juristische Aushandlung und Thema noch weitgehend unerforscht. Definition von individuellen Schutz- oder Rückzugsräumen Vier erkenntnisleitende Perspektiven werden verfolgt. im Vordergrund: Sie wurden zumeist nicht mehr physisch- Erstens wird die Verheißung des Privaten untersucht. Der konkret gefasst, sondern als »Vertrauenssphäre« abstrahiert. Nationalsozialismus versprach den politisch und »rassisch« Die Studie wurde im Berichtsjahr für die Publikation über- konformen Mitgliedern der Mehrheitsgesellschaft privates arbeitet. Sie wird im Mai 2020 in der Projektreihe im Wallstein »Glück«, hielt aber zugleich an seinem Gemeinschafts- und Verlag erscheinen. 13

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Bis ins private Familienleben reichte der Arm des NS-Regimes: Hitler-Junge mit Mutter und Geschwistern. Heimaturlaub – Soldaten zwischen Front, Familie und NS-Regime

In seinem Dissertationsprojekt analysiert Christian Packheiser Werte. Außerdem werden die Überwachungs- und Zugriffs- mit dem Fronturlaub private Handlungsräume und familiäre versuche des Regimes sowie Mechanismen der propagan- Beziehungen von Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Ausgehend distischen Inszenierung des Fronturlaubs deutlich. Strategien von den normativen Grundlagen erscheint der »Heimatur- materieller Gratifikation stehen ebenso im Fokus wie die Er- laub« zunächst als ein Instrument der NS-Machtpolitik zur zwingung von Konformität. Der Blick auf den privaten Nah- Stabilisierung der Kriegsgesellschaft. Die Performanz von Sol- bereich thematisiert schließlich, inwieweit das »Fehlen« der daten im öffentlichen Raum der Heimat erlaubt Rückschlüs- Soldaten zu Rollenverschiebungen innerhalb der Kernfamilien se auf ihr Selbstverständnis und die Akzeptanz militärischer und zu Friktionen führte. Zentral sind in diesem Zusammen-

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hang die unterschiedlichen Erfahrungsräume an der Front und »Im übrigen hat die Vorsehung das letzte Wort…«. in der Heimat, die im Verlauf des Krieges immer stärker diver- Tagebücher und Briefe von Martha und Egon Oelwein gierten. Interessant ist die Frage, inwieweit das Regime private (1938–1945) Rückzugsräume infiltrierte, wenn es die häusliche Harmonie und damit den Einsatzwillen seiner Kämpfer bedroht sah. Egon Oelwein war von 1935 bis November 1944 im mittle- Die Studie wurde im Berichtsjahr für die Veröffentlichung ren Führerkorps des Reichsarbeitsdienstes (RAD) beschäftigt, überarbeitet und wesentliche Ergebnisse auf Veranstaltungen zuletzt als Arbeitsführer, diente dann als Freiwilliger bei der der Leibniz Universität Hannover, des Zentrums für Militärge- Waffen-SS und war seit März 1945 im Fronteinsatz vermisst. schichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr sowie der Er führte von 1938 bis 1945 ein Tagebuch, das einen tiefen Universität Potsdam vorgestellt. Die Arbeit wurde im Novem- Einblick in den Alltag des bisher noch viel zu wenig erforschten ber mit dem 1. Preis des Förderpreises für Militärgeschichte RAD gewährt. Besonders aussagekräftig sind die Eintragungen und Militärtechnikgeschichte ausgezeichnet. Sie wird im April über den Kriegseinsatz des RAD im Osten. Hat bereits dieses f 2020 in der Projektreihe im Wallstein Verlag erscheinen. rare persönliche Dokument eines RAD-Führers einen hohen o r Quellenwert, so gilt dies erst recht für das Familientagebuch s c des Ehepaars Oelwein von 1938 bis 1944 über die Entwicklung h Das Private im Ghetto. u Jüdisches Leben im deutsch besetzten Polen 1939–1945 ihrer drei Kinder. Dieses einzigartige Egodokument spiegelt die n Bemühungen, Kinder im Geiste des Nationalsozialismus zu g s Die Dissertation von Carlos A. Haas befasst sich mit Trans- erziehen. Ergänzt wird die Edition der Tagebücher durch eine - u formationen jüdischen »privaten« Lebens in den Ghettos von Auswahl aus der beidseitigen Korrespondenz des Ehepaars. n Warschau, Litzmannstadt, Tomaschow und Petrikau. Quellen- Insgesamt wird die Edition einen wesentlichen Beitrag sowohl d e grundlage sind Egodokumente wie Tagebücher und persönli- zur Alltagsgeschichte des RAD als auch zur Geschichte des d che Korrespondenzen sowie Dokumente der jüdischen Selbst- privaten Lebens NS-affiner »Volksgenossen« liefern können. i t verwaltung und der deutschen Besatzer. Das Private wird als Das von Johannes Hürter und Thomas Raithel in Verbin- i o die Praktiken der Ghettobewohner verstanden, Nähe und Di- dung mit dem Nachlassgeber Reiner Oelwein bearbeitete Edi- n s stanz aufrechtzuerhalten, neu zu schaffen bzw. auszuhalten. tionsprojekt wurde fortgeführt. Es ist geplant, die Kommentie- p Im Zentrum der Studie stehen mit Schreiben und Lesen zwei rung bis Mitte 2020 abzuschließen und die Edition im Frühjahr r o Praktiken, die in der extrem fremdbestimmten Umwelt der 2021 in der Projektreihe im Wallstein Verlag zu veröffentlichen. j e Ghettos zum Ausdruck von Selbstbestimmung und Autonomie k t wurden. Weiterhin geht es um das allgemeine Bedürfnis nach e Alleinsein und um Transformationen im Kontext von Paarbe- ziehungen und sozialem Nahbereich sowie des religiösen Le- bens. Ergänzt werden diese Schwerpunkte durch kürzere Ana- Nationalsozialismus in Mecklenburg lysen der Zwischenkriegszeit und der ersten Kriegsmonate, in denen neue Grundlagen des Privaten entstanden. Juden in Mecklenburg 1845–1945. Der Verfasser hat seine Studie im Berichtsjahr für die Lebenswege und Schicksale. Ein Gedenkbuch Veröffentlichung überarbeitet und zentrale Ergebnisse an der Leibniz Universität Hannover sowie auf dem Workshop Im Berichtsjahr wurde nach vierjähriger Bearbeitung durch »New Findings on Poland and Its Neighbors: Interdisciplinary Michael Buddrus und Sigrid Fritzlar ein zweibändiges Ge- Approaches to the Study of the Holocaust« am United States denkbuch für die Jüdinnen und Juden in Mecklenburg ver- Holocaust Memorial Museum in Washington, D. C. präsentiert. öffentlicht. Es betrachtet nicht nur die Zeit der NS-Diktatur, Die im November 2018 mit dem Promotionspreis der Leib- sondern 100 Jahre jüdischen Lebens. Die Rechercheergeb- niz-Gemeinschaft ausgezeichnete Studie wird im Herbst 2020 nisse stammen aus den Akten von mehr als 210 Zentral- und in der Projektreihe im Wallstein Verlag erscheinen. Regionalarchiven sowie aus den Unterlagen von mehr als 255 Standesämtern. Kriegstagebuch einer jungen Nationalsozialistin. Band 1 enthält Texte, Analysen und Übersichten zu ver- Die Aufzeichnungen Wolfhilde von Königs 1939–1946 schiedensten Aspekten jüdischen Lebens, Kurzporträts aller 45 jüdischen Gemeinden des Landes sowie die Organisations- Sven Keller hat das Tagebuch des bei Kriegsbeginn 13-jäh- und Verwaltungsstrukturen und die führenden Repräsentan- rigen »BDM-Mädels« Wolfhilde von König (August 1939 bis ten der leitenden Organe der jüdischen Landesgemeinde November 1946) bearbeitet. Es wurde im November 2015 Mecklenburgs. Band 2 umfasst die Kurzbiografien von mehr in der Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte als 7.200 Personen, die im Untersuchungszeitraum in Meck- (Band 111) veröffentlicht. lenburg gelebt haben, ergänzt durch 1.200 Fotos. 15

Mindestens 2.293 dieser Jüdinnen und Juden sind vor der Coburg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gestorben, 335 sind vor 1933 ausgewandert, 88 sind im Ersten Welt- In der NS-Zeit galt Coburg als die »erste nationalsozialistische krieg gefallen; insgesamt haben also 2.733 Juden das »Dritte Stadt Deutschlands«. Schon 1929 erlangte die NSDAP hier Reich« nicht mehr erlebt. Mindestens 4.467 Personen wa- die Stadtratsmehrheit und stellte ab 1931 den Bürgermeister. ren den nationalsozialistischen Verfolgungs- und Gewaltmaß- Gleichzeitig diente Coburg der NSDAP als Experimentierfeld: nahmen ausgesetzt, 1.309 sind zwischen 1933 und 1945 für die gewaltsame Eroberung der Straßen durch die SA in der emigriert. Mindestens 1.261 jüdische Frauen und Männer Kampfzeit, für die Mechanismen von Machtübernahme und sind Opfer von Deportationen geworden, weniger als 100 künftiger Gleichschaltung. Personen haben diese Deportationen überlebt. 18 Personen sind im Kontext der NS-Euthanasiemorde getötet worden, und knapp 90 haben sich im Gefolge der sogenannten Kris- tallnacht oder angesichts ihrer bevorstehenden Deportation i f selbst das Leben genommen. Darüber hinaus wurden mindes- z — tens 987 Personen ermittelt, die als Juden verfolgt wurden und j a die NS-Diktatur im deutschen Herrschaftsbereich überlebt h haben, zumeist durch den fragilen Schutz einer »privilegierten r e Mischehe«, aber auch im Untergrund, in Ghettos, Konzent- s b rations-, Vernichtungs- oder Zwangsarbeitslagern. Allein zwi- e r schen dem Mai 1945 und dem Mai 1950 starben 59 Juden, i die die Zeit des Nationalsozialismus in Lagern, Ghettos oder c h »Judenhäusern« überlebt hatten. t 2 0 NS-Justiz in Mecklenburg. 1 9 Die Sondergerichte Schwerin und Rostock 1933–1945

Die Gerichtsakten der beiden mecklenburgischen Sonderge- richte sind im April 1945 nahezu vollständig, die meisten Pro- zess- und Verwaltungsakten des Oberlandesgerichts Rostock und der vier mecklenburgischen Landgerichte zu großen Tei- len vernichtet worden. Auf der Grundlage neu entdeckter und bislang unerschlossener Archivunterlagen sowie von bislang Franz Schwede, der erste Bürgermeister, den die NSDAP stellte, bei einer Rede auf dem Coburger Rathausbalkon. nicht ausgewerteten Häftlingsakten konnte die Tätigkeit der mecklenburgischen Sondergerichte dennoch weitgehend re- konstruiert werden. Die Verfahrensdetails von bislang 1.477 Das im Frühjahr 2017 von Eva Karl begonnene Projekt zur ermittelten mecklenburgischen Sondergerichtsprozessen mit Stadtgeschichte Coburgs in der ersten Hälfte des 20. Jahr- mindestens 2.173 Angeklagten sind in einer vielfältig unter- hunderts will zum einen die Linien aufzeigen, die Coburg gliederten, 54 Eintragungsmöglichkeiten umfassenden Daten- zur Avantgarde des Nationalsozialismus machten. Den Hand- bank erfasst worden, so dass erstmals das Wirken der mecklen- lungsrahmen dieser Entwicklung gab der Weg der Residenz- burgischen Sondergerichte detailliert nachgezeichnet werden stadt zur bayerischen Mittelstadt vor, der durch die Regie- kann. Neben der Analyse der Sozialstruktur der Angeklagten rungszeit des Herzogs Carl-Eduard von Sachsen-Coburg und und Verurteilten, der ihnen vorgeworfenen Delikte, der gegen Gotha sowie den Wandel vom Herzogtum zum Freistaat und sie verhängten Strafen und der Art der Strafverbüßung werden schließlich die Eingliederung nach Bayern geprägt war. Zum durch die Auswertung von bisher kaum bearbeiteten Perso- anderen sind jene Jahre von besonderem Interesse, in wel- nalakten zugleich die 78 an den mecklenburgischen Sonder- chen die NSDAP in Coburg noch vor der reichsweiten Macht- gerichten wirkenden Richter und Staatsanwälte biografisch übernahme mit einer Mehrheit im Stadtrat Parteipolitik be- porträtiert. Die Studie wird 2020 abgeschlossen werden. trieb. Im Fokus der empirischen Arbeit steht vor allem die Zeit nach 1933. Konkret werden die Ausübung von politischer und administrativer Herrschaft durch Partei und kommuna- le Verwaltung sowie ideologisch begründete Mechanismen von Inklusion und Exklusion in der Lebenswelt der Coburger herausgestellt.

diktaturen im 20. Jahrhundert 16

und Funktionsweisen dar. Ziel ist es, Aufarbeitungsforschung nicht nur anhand institutioneller Raster auszurichten, sondern um mentalitäts-, kultur- und sozialgeschichtliche Aspekte zu erweitern. Transformationen, Traditionslinien und Brüche zwischen dem NS-Regime und den beiden nachfolgenden deutschen Verkehrsministerien werden umfassend erhellt. Aufgrund der Einbindung in die politisch konkurrierenden Blöcke des Westens und des Ostens sowie der partiellen ideologischen Aufladung des Sachgebiets versprechen Ver- gleiche zwischen dem Bundesverkehrsministerium und dem Ministerium für Verkehrswesen der DDR hohen Erkenntnis- gewinn. Hinter allem steht der Anspruch, das Verständnis für Als erste Stadt Deutschlands ernannte Coburg schon 1932 zum Ehren- f die Funktionsweisen von Diktaturen und der darin agierenden o bürger: Die Verleihung der Urkunde fand im VfB-Stadion Coburg statt. r Behörden sowie für Demokratisierungsprozesse innerhalb der s c frühen Bundesrepublik zu erhöhen. h u Initiiert wurde das Projekt durch einen Beschluss des Coburger Im Laufe des zweiten Berichtshalbjahres haben die ers- n Stadtrats zur Aufarbeitung der Stadtgeschichte. Begleitet wird ten vier Mitarbeiter mit der Ausarbeitung ihrer Teilstudien be- g s es von einer Kommission bestehend aus Jürgen Kocka, Margit gonnen. Neben der Erschließung der einschlägigen Literatur - u Ksoll-Marcon, Gert Melville, Michael Stephan, Ralf Stremmel, und archivalischen Vorrecherchen stand der organisatorische n Andreas Wirsching und Dieter Ziegler. In der ersten Hälfte des Austausch im Vordergrund. d e Berichtsjahrs wurde die Recherche im Stadt- und Staatsarchiv d Coburg sowie im Hauptstaatsarchiv München fortgesetzt, wo- i Das Reichsverkehrsministerium – eine Infrastrukturanalyse t bei in erster Linie die Bestände der städtischen Verwaltung i des Nationalsozialismus o und verschiedener Fürsorgeeinrichtungen gesichtet wurden. n s Seit Jahresmitte befindet sich Eva Karl in Elternzeit. Nach wie vor ist eine Untersuchung der zentralen Rolle des p nationalsozialistischen Reichsverkehrsministeriums an der r o Schnittstelle zwischen Partei, Ministerien, Wehrmacht und j e weiteren NS-Organisationen ein Desiderat. Die Studie von Niels k t Weise geht unter anderem den Fragen nach, wie sich die ideo- e Aufarbeitung der Geschichte des Bundesverkehrs- logische Durchdringung des Ministeriums in seiner konkreten ministeriums (BVM) und des Ministeriums für Ver- Verwaltungspraxis niederschlug und wie sich die sukzessive kehrswesen (MfV) der DDR hinsichtlich Kontinui- Aushöhlung seines ministeriellen Kompetenzbereichs durch täten und Transformationen zur Zeit des andere nationalsozialistische Dienststellen auswirkte. Welche Nationalsozialismus Funktion und Rolle nahm das Reichsverkehrsministerium in- nerhalb des NS-Herrschaftssystems ein und wie veränderte Seit Juli 2019 untersucht das Institut für Zeitgeschichte sich sein Aufgabenbereich von der primären Herrschaftssiche- die Funktion und Bedeutung des Verkehrssektors im Herr- rung in den Friedensjahren hin zur Logistik für Kriegführung schaftsgefüge des Nationalsozialismus (Leitung: Magnus und Holocaust? Brechtken und Andreas Wirsching). Neben dem Wirken des Entstehen soll keine reine Institutionengeschichte, viel- Reichsverkehrsministeriums (RVM) und der Organisation mehr bildet das Reichsverkehrsministerium den Mittelpunkt Todt (OT) liegt der Fokus auf der Nachkriegsgeschichte der einer Infrastrukturanalyse des NS-Systems, anhand derer – beiden deutschen Folgeministerien. Prozesse der Vergangen- eng verzahnt mit der Studie zur Organisation Todt – weitere heitsbewältigung im Spannungsfeld aus gesellschaftlichen, Erkenntnisse über die Herrschaftspraktiken im polykratischen politischen und wirtschaftlichen Interessen werden ebenso Staat gewonnen werden. Seit September hat sich Niels Weise untersucht wie langfristige Entwicklungen im Binnengefüge in den Forschungsstand sowie die archivalischen Bestände des Verkehrswesens. eingearbeitet. Eine erste archivalische Vorrecherche im Bun- Die insgesamt fünf Teilprojekte verstehen »Infrastruktur« desarchiv Berlin-Lichterfelde wurde unternommen. als Organisation von Herrschaft und gestalterisches Element politisch-administrativer Prozesse. Folglich stellen gruppen- biografische Analysen und Karrierewege leitender Mitarbeiter lediglich die Vorbedingung zur Betrachtung sachpolitischer Kontinuitäten und Brüche sowie behördenspezifischer Denk- 17

Die »Organisation Todt«: Bau von Verkehrseinrichtungen Mit der Eroberung fremder Territorien wuchs der Machtbereich für Krieg und Völkermord der OT. Damit bediente sie zusehends die NS-Kriegsziele, die von Unterdrückung, Raub und Völkermord geprägt waren. Obwohl die paramilitärische »Organisation Todt« (OT) europa- Nach Fertigstellung der Vorstudie kümmerte sich der Be- weit für mehrere Millionen Arbeiter verantwortlich war und eine arbeiter neben seinen Recherchen um die organisatorische exponierte Rolle bei der Kriegführung des NS-Regimes spielte, Vorbereitung und Betreuung des Gesamtprojekts. Von Juli bis ist sie unzulänglich erforscht. Christian Packheiser konzent- September fanden mehrwöchige Aufenthalte in den Bundes- riert sich in einem transnationalen Vergleich auf ihre Schlüs- archiven in Berlin und in Freiburg sowie im Deutschen Tage- selfunktion für die Bereitstellung kriegsrelevanter Infrastruktur, bucharchiv Emmendingen statt. auf ihre Rolle beim Zwangsarbeitseinsatz (u. a. im Kontext des Holocaust) und ihre Beteiligung bei der wirtschaftlichen Ausbeu- Das Bundesverkehrsministerium und sein leitendes Personal tung besetzter Länder. Dabei erweitert die Untersuchung den Blick um Spezifika deutscher Machtausübung. Sie fragt nach Die Arbeit von Bernd Kreuzer beleuchtet Brüche und Kontinu- i f der Bedeutung informeller, personeller und unbürokratischer itäten des Bundesverkehrsministeriums (BVM) gegenüber der z — Herrschaft, wie auch nach dem Wechselverhältnis zwischen Zeit des Nationalsozialismus auf verschiedenen Ebenen. Ent- j a staatlich-militärischer Administration und Privatwirtschaft, Be- lang personeller, struktureller und sachlicher Transformationen h satzern und Besetzten sowie Kollaboration und Widerstand. Es sowie anhand des normativen Wandels der Verwaltungskultur r e bietet sich an, die OT in das Zentrum einer Infrastrukturanalyse des BVM werden tragfähige Aussagen über Demokratisierungs- s b des NS-Systems zu rücken: Diese beleuchtet die machtpoliti- prozesse innerhalb der Bundesrepublik erarbeitet. Auf der Ba- e r schen Intentionen von Verkehr und Rüstungsbau, wie auch die sis individueller Karrierewege wird die Bedeutung von Sozialisa- i herrschaftliche Einbettung und Realisierung dieses Ressorts. tionsprozessen und Erfahrungsgemeinschaften für behördliche c h Funktions- und Organisationsstrukturen ebenso beleuchtet wie t die Personalpolitik und damit die Grundeinstellung des Minis- 2 Ein Vorzeigeprojekt des »Dritten Reiches«, das eigentlich auf Plänen 0 aus der Weimarer Republik basierte: die Reichsautobahn. Geleitet teriums zur eigenen historischen Verantwortung. 1 9 wurde deren Bau von Fritz Todt, nach dem auch die paramilitärische »Organisation Todt« benannt wurde.

diktaturen im 20. Jahrhundert 18

f o r s c h u n g s Infrastruktur war für das NS-Regime auch Voraussetzung - für Krieg und Völkermord. u n d e d Seit Projektbeginn im Oktober erfolgt die Einarbeitung in die Sachgebiete in den Fokus der Forschung. Es gilt, kollektive i t vorhandene wissenschaftliche Literatur zum Ministerium, sei- Prägungen und mentale Grundlagen individueller Selbstdeu- i o nem Personal, seiner Organisation und seinen Tätigkeitsfel- tung im Kontext konkreten Verwaltungshandelns und vor den n s dern, darüber hinaus zur politischen, wirtschaftlichen und so- rahmengebenden Faktoren der SED-Staatspartei zu untersu- p zialen Geschichte der Bundesrepublik und zur Verkehrs- und chen. Hierzu zählen auch die machtpolitischen und ideologi- r o Mobilitätsgeschichte der Nachkriegszeit. Auf der Grundlage schen Zugriffe auf den Verkehrssektor durch SED-Instanzen j e der wissenschaftlichen Literatur und der Vorstudie wurden wie Politische Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn, k t erste konzeptionelle Überlegungen zum konkreten Aufbau der SED-Betriebsgruppen im Ministerium sowie die SED-ZK-Ab- e Studie angestellt. Parallel dazu wurden und werden mögliche teilung Transport und Verbindungswesen. Vergleiche hinsicht- archivalische Quellenbestände, vor allem im Bundesarchiv lich Personalpolitik, Verwaltungskultur, Selbstverständnis der Koblenz, erfasst und in ihrer Bedeutung für das Projekt und Mitarbeiter oder der Funktionen im jeweiligen Regierungssys- dessen Fragestellungen bewertet, um in der Folge die ersten tem zwischen DDR-MfV und Bundesverkehrsministerium wer- Archivaufenthalte vorzubereiten. den angestrebt. Im Jahr 2020 wird Stefanie Palm mit einem Teilprojekt Das Verkehrsministerium der DDR 1945 über die Biografie von Bundesverkehrsminister Hans-Chris- bis in die 1970er Jahre toph Seebohm beginnen.

Das Forschungsprojekt von Heike Amos analysiert am Bei- spiel des DDR-Ministeriums für Verkehrswesen (MfV) und dessen Vorläufereinrichtungen – Deutsche Zentralverwaltung für Verkehr bis 1948, Hauptverwaltung Verkehr in der Deut- schen Wirtschaftskommission bis 1949 und zwischenzeitlich Ministerium für Eisenbahnwesen bis 1954 – wie sich SED und DDR-Staat zu ihrer NS-Vergangenheit positionierten. Das MfV vereinte in sich die Verkehrszweige Deutsche Reichsbahn, Wasserstraßen, Binnen- und (ab 1959) Seeschifffahrt, Kraft- verkehr- und Straßenwesen sowie Zivile Luftfahrt (ab 1957). Neben Personal- (Kader-)politik, Netzwerkbildung, Binnen- strukturen und internen Arbeitsprozessen des MfV rücken der bewusste und unbewusste Umgang mit inhaltlichen Konti- nuitäten und Brüchen sowie deren Einfluss auf ausgewählte 19

i f z — j a h r e s b e r i c h Besatzeralltag in der SBZ. Dokumente Forschungsprojekte des Zentrums t 2 und Zeitzeugenberichte 1945–1949 für Holocaust-Studien 0 1 9 Die Studie von Elke Scherstjanoi untersucht den Alltag der Das 2013 gegründete Zentrum für Holocaust-Studien am IfZ Besatzer in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Im führt eigenständige Forschungsprojekte zur Geschichte des Mittelpunkt stehen Arbeitsabläufe, Rollenverständnis, Dis- Holocaust durch. Forschungsziel ist eine breite thematische ziplinprobleme und spezifische Erfahrungen von Komman- Kontextualisierung des Holocaust. Im Vordergrund stehen zum danturmitarbeitern und -wachmannschaften. Die Arbeit am einen die Akteure und Etappen der NS-Vernichtungspolitik. Erinnerungsband mit Fotografien ist abgeschlossen, der Band Zum anderen widmen sich Projekte schwerpunktmäßig dem erscheint 2020. In Vorbereitung eines Dokumentationspro- Holocaust in den multi-ethnischen Besatzungsgesellschaften jekts über die sowjetischen Entscheidungen zur Bodenreform Mittel-, Ost- und Südosteuropas und bemühen sich um eine in der SBZ 1945 bis 1948 wurde im SMAD-Bestand im Bun- gesellschaftsgeschichtliche Perspektive, die Verfolgung auch desarchiv eine Dokumentenauswahl getroffen. als sozialen Prozess in den Blick nimmt. Einen Überblick über die einzelnen Forschungsprojekte finden Sie im Kapitel »Zen- trum für Holocaust-Studien« auf S. 71

»Die DDR in der deutschen und europäischen Zeitgeschichte. Alte und neue Wege der Forschung« lautete der Titel eines Workshops im IfZ Berlin. 20

f o r s c h u n g s - u n d e d i t i o n s p r o j e k t e

Bundeskanzler Ludwig Erhard (links) verleiht Bundesbankpräsident Karl Blessing (rechts) das Bundesverdienstkreuz (1965). 21

Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis

i f z — j a h emokratie wird stets neu gedacht, verhandelt, legiti- in der Forschungsabteilung des IfZ in München zur Diskus- r e miert und praktiziert. Diesen Prozess in seiner Viel- sion gestellt. Ein gemeinsamer Workshop der Münchner und s b schichtigkeit und in seinen Ambivalenzen aufzu- Londoner Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, der am e D r schlüsseln, ist das Ziel der historischen Demokratieforschung 10./11. Oktober an der London School of Economics and Po- i am Institut für Zeitgeschichte. Sie untersucht Entstehungs- litical Science abgehalten wurde, diente dem Erfahrungsaus- c h bedingungen und Veränderungsprozesse der Demokratie in tausch und der Abstimmung der Forschungsvorhaben. t Europa, interessiert sich für institutionelle Strukturen, norma- 2 0 tive Diskurse und soziale Praxen. Einen Schwerpunkt des For- 1 Die »Gründungsgeneration« der Bank deutscher Länder 9 schungsprogramms bildet derzeit die Auseinandersetzung der um Wilhelm Vocke zwischen Weimarer Zeit und früher bundesrepublikanischen Demokratie und ihrer Institutionen Bundesrepublik mit der diktatorischen Vergangenheit. Ebenso konzeptionali- siert der Schwerpunkt den Zusammenhang von Demokratie Das Projekt von Boris Gehlen untersucht seit April 2018 führen- und Geschlecht im 20. Jahrhundert und erkundet Kulturen de Zentralbanker im Kontext der vielschichtigen Währungspo- der Demokratie sowie zeithistorische Selbstwahrnehmungen litik von der Inflation 1923 bis zur Gründung der Bundesbank und -deutungen in der modernen Demokratie im internatio- 1957. Der bislang starke Fokus auf Wilhelm Vocke, langjähri- nalen Vergleich. ges Mitglied in Leitungsgremien deutscher Zentralbanken und seit 1948 Präsident im Direktorium der Bank deutscher Län- der, wurde um weitere Akteure ergänzt, deren Biografie jeweils stellvertretend für historisch bedeutsame Entwicklungen bzw. Herausforderungen der Notenbankgeschichte stehen. Von der Reichsbank zur Bundesbank. Personen, Neben Vocke, der vor allem Kontinuität repräsentiert, Generationen und Konzepte werden Ernst Hülse (Bank für Internationalen Zahlungsaus- gleich), Emil Puhl (Devisenpolitik/Raubgold), Otto Pfleiderer Die Mitarbeiter der am IfZ München und Berlin angesiedel- (Verwissenschaftlichung) und Kurt Lange (Nazifizierung) ein- ten Teilprojekte haben 2019 bei verschiedenen Anlässen lei- gehender untersucht; weitere Personen werden ergänzend tende Konzepte und erste Ergebnisse ihrer Arbeiten vorge- betrachtet. Ausgehend von den fünf zentralen Akteuren un- stellt und den wissenschaftlichen Austausch gesucht. Dies tersucht die Studie vor allem Karrierewege, die interne Willens- geschah unter anderem durch die Teilnahme am Workshop bildung, die Rolle von Erfahrungswissen für die Zentralbank- »Neue Wege der Behördenforschung«, der am 22. Januar im politik, die Ambivalenz von nationalem Handeln und globalen IfZ München stattfand. Das Gesamtprojekt wurde am 8. März Strukturen sowie die »Vergangenheitspolitik«. im Wissenschaftlichen Beirat des Instituts präsentiert, darüber Im Berichtszeitraum wurden vor allem die Literatur aus- hinaus haben Boris Gehlen, Christian Marx und Stefan Grüner gewertet und Archivquellen gesichtet, u. a. in den Bundesar- ihre Einzelstudien im Rahmen der Vortragsreihe »Forum Neu- chiven Berlin und Koblenz, dem Archiv der Bank für Interna- zeit« an der Universität Düsseldorf (PD Dr. Andreas Rutz/Prof. tionalen Zahlungsausgleich, dem Staatsarchiv Nürnberg und Dr. Guido Thiemeyer), in einem Forschungskolloquium an der dem Historischen Archiv der Bundesbank. Zudem wurde die Leibniz Universität Hannover (Prof. Dr. Cornelia Rauh) bzw. bisherige Konzeption revidiert.

Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis 22

f o r s c h u n g s - u n d e d i t i o n s p r o j Von der Reichsbank zur Bundesbank: Der Verwaltungsbau in der Frankfurter Taunusanlage hat alle Brüche und Kontinuitäten miterlebt. Er war Dienstgebäude der Reichs- e bankhauptstelle (bis 1948), der Bank deutscher Länder (1948–1957) und der Deutschen Bundesbank (1957–1972). k t e

Enkelgeneration im Wartestand. Eine Kollektivbiografie Struktur durch, in der sich der föderale Aufbau der Bundes- über die Führungsriege der Bank deutscher Länder republik widerspiegelte. Vor diesem Hintergrund wird die Stu- und der Bundesbank (1948–1970) die in einem ersten Schritt die Beschäftigtenstruktur der No- tenbank in ihrer Breite analysieren, bevor anschließend die Das in der zweiten Jahreshälfte 2018 gestartete Forschungs- Sozialprofile, Ausbildungswege und Karrieremuster des Füh- projekt von Christian Marx untersucht mittels eines kollektiv- rungspersonals wie auch ihre Belastungen im Nationalsozia- biografischen Ansatzes die Sozialisations-, Ausbildungs- und lismus in den Mittelpunkt rücken. Neben konzeptionellen Ar- Karrierewege des Führungspersonals der Bank deutscher beiten wurde zur Beantwortung dieser Fragen 2019 vor allem Länder (BdL) und der Bundesbank. Die Studie erstreckt sich die Literatur- und Quellenrecherche in zahlreichen Archiven personell auf die beiden Leitungsgremien des Zentralbankrats vorangetrieben. und des Direktoriums sowie Teile der höheren Beamtenschaft und zeitlich auf die ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte, in Karl Blessing (1900–1971). Eine Biografie denen zahlreiche Akteure der Reichsbank wieder den Weg an die Spitze der deutschen Zentralbank fanden. Es stellt sich da- Als langjähriger Präsident der Bundesbank gehörte Karl Bles- her die Frage, inwiefern neben personellen Kontinuitäten auch sing zu den Funktionseliten, die die finanz- und wirtschafts- Mentalitäten und Überzeugungen das Ende des Zweiten Welt- politische Entwicklung der Bundesrepublik maßgeblich kriegs überdauerten. mitgestaltet haben. Zugleich steht seine Biografie für den Le- Obschon sich viele Akteure – vor allem ehemalige Reichs- bensweg eines Vertreters der höheren Beamtenschaft der Wei- bankangehörige – nach 1945 am institutionellen Aufbau der marer Republik, deren Karriereverläufe über zwei oder sogar früheren Reichsbank orientierten, setzte sich aufgrund des drei Systembrüche hinweg zumal für den Finanzsektor noch Drucks der Alliierten letztlich eine wesentlich dezentralere kaum erforscht sind. 23

Milieubezogene Mentalitäten, Selbstverständnis und Werteho- Machbarkeitsstudie zur Geschichte der Airbus Group rizonte, gesellschaftliche und politische Weltbilder harren im Falle Blessings ebenso der systematischen Durchdringung wie 2019 hat das IfZ im Auftrag von Airbus mit der Konzeption persönliche Netzwerke oder professionelle Grundorientierun- einer Machbarkeitsstudie zur Geschichte des Konzerns be- gen zwischen Weimarer Demokratie, NS-Staat und Bundes- gonnen. Die zunächst auf zwölf Monate angelegte Defini- republik. Mit Blick auf Blessings Tätigkeit an der Spitze der tionsphase soll dazu dienen, zentrale Fragen und Aspekte für Bundesbank zwischen 1958 und 1969 wird außerdem offen- detailliertere Forschungsprojekte aufzuzeigen. Im Mittelpunkt zulegen sein, welche Rolle der Zentralbank unter seiner Lei- stehen deutsche wie europäische Vorläuferfirmen des heuti- tung in der Phase des ökonomischen Booms zufiel, welche gen Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsunternehmens Airbus von Zentralbank- und Demokratiekonzepte dabei wirksam wurden den 1920er Jahren bis in die 1990er Jahre. und wie sich in dieser Hinsicht das Verhältnis von Kontinuität Im ersten Teil der Machbarkeitsstudie widmet sich Rou- und Wandel zwischen Weimarer Republik und Bundesrepu- ven Janneck der deutschen Flugzeugindustrie von den 1920er blik gestaltete. Jahren bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Den größten i f Bearbeiter dieses Teilprojekts ist Stefan Grüner. Zahlrei- Raum seiner Arbeit nimmt dabei die Zeit des Nationalsozia- z — che Arbeitsbesuche im Bundesarchiv Berlin und Koblenz, im lismus ein. Untersucht wird das wirtschaftliche und politische j a Landesarchiv Berlin, im Historischen Archiv der Bank für In- Agieren von Unternehmen wie etwa Heinkel, Dornier, Jun- h ternationalen Zahlungsausgleich in Basel, in der Handschrif- kers, Messerschmitt, Focke-Wulf und Hamburger Flugzeug- r e tenabteilung der Universitätsbibliothek Basel sowie im Uni- bau. Einen besonderen Schwerpunkt der Arbeit bilden die Ver- s b versitätsarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin erbrachten flechtungen und der Technologieaustausch mit ausländischen e r im Berichtsjahr neue Quellen und konzeptionelle Fortschritte. Luftfahrtunternehmen. Dabei steht der (erzwungene) Transfer i von Wissen in Form von Material und Menschen in dem von c h t Die Deutsche Reichsbank als Akteur im nationalsozialisti- NS-Deutschland besetzten Europa im Fokus – insbesondere mit Blick auf Frankreich. Auch der Einsatz und die Ausbeu- 2 schen Eroberungskrieg. Eine Länderstudie zum besetzten 0 tung von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern durch deutsche 1 Polen im Zweiten Weltkrieg 1939–1945 9 Luftfahrtunternehmen ist ein zentraler Gegenstand. Im Mittelpunkt der Arbeiten für dieses Teilprojekt, das Ingo Lutz Maeke untersucht im zweiten Teil der Machbarkeits- Loose zu Beginn des Jahres begonnen hat, standen die ers- studie die Entwicklung der deutschen Airbus-Unternehmen von ten Archivrecherchen sowie die Auswertung der Forschungs- den späten 1940er Jahren bis zu den 1990er Jahren. Kontu- literatur und der zeitgenössischen Publizistik. Recherchen in riert wird zunächst der Zäsurcharakter des Jahres 1945, um polnischen Staatsarchiven und insbesondere in den Bestän- Kontinuitäten und Brüche auszumachen. Ausgehend hiervon den der Reichsbank im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde lässt sich der ab Mitte der 1950er Jahre vor dem Hintergrund dienten der Konturierung des Themas und seiner Grenzen des Kalten Krieges in der Bundesrepublik erfolgte – europä- und Teilbereiche. Namentlich bei einem Aufenthalt in Poznań isch eingebettete – (Wieder-)Aufbau einer zivilen und militäri- konnten Unterlagen zur Formierungsphase der Reichsbank schen Luftfahrt beschreiben. Arbeitsschwerpunkte sind darü- im besetzten Polen im Sommer und Herbst 1939 umfangreich ber hinaus die Entstehung und der Fortgang des 1969/70 unter ausgewertet werden. Daneben diente ein Überblick über zeit- deutsch-französischer Ägide begonnenen Airbus-Programms. genössisch publizierte Literatur sowie über den neueren For- Ergänzt um Facetten der französischen, britischen und spani- schungsstand der Abgrenzung und dem Anschluss an aktu- schen Luft- und Raumfahrtindustrie seit den 1950er Jahren, elle Diskurse. konzipiert Lutz Maeke Vorschläge für eine sowohl auf europäi- Ziel des Teilprojekts ist, die unterschiedlichen Perspek- scher als auch internationaler Ebene verflochtene Technik- und tiven – auf die nationalsozialistische Besatzungspolitik und Industriegeschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Besatzungswirtschaft, auf die Finanz- und Kreditpolitik der In beiden Teilprojekten standen das Sichten und das Er- Reichsbank bzw. der Emissionsbank im Generalgouverne- fassen relevanter Quellenbestände im Mittelpunkt der Arbeit. ment sowie auf die Rolle der besetzten polnischen Gebiete So wurden neben Unterlagen von Airbus in Ottobrunn, Augs- für die NS-Kriegswirtschaft insgesamt – zu einem Ganzen zu- burg, Bremen und Immenstaad Akten des Bundesarchivs sammenzuführen. Dieser Ansatz wird im kommenden Jahr sowie Bestände mehrerer Landesarchive eingesehen. Hinzu durch eine Reihe weiterer Archivrecherchen fortgeführt und kamen Quellen des Archivs des Deutschen Museums sowie vertieft werden. Akten des Bayerischen Wirtschaftsarchivs, der Hanns-Sei- del-Stiftung, des Deutschen Bundestages und des Politischen Archivs des Auswärtigen Amts. Begonnen wurde mit der Sich- tung von französischen Unterlagen in den Archives nationales sowie im Centre des Archives diplomatiques de La Courneuve.

Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis 24

Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. Staatskanzlei, in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Politik, Personal, Prägungen in Bayern 1945 bis 1975 Ministerpräsidenten, nach 1945 vor allem die bayerische Ei- genstaatlichkeit zu stärken versuchten. So war die Politik des Seit Oktober 2016 erforscht das IfZ die NS-Belastungen und Führungspersonals der Staatskanzlei nach 1945 darauf ge- Kontinuitäten bei zentralen Behörden und Dienststellen der richtet, die politische Position des Freistaats in dessen Außen- Bayerischen Staatsregierung während der ersten Nachkriegs- beziehungen zu sichern, dafür in der Staatskanzlei geeignetes jahrzehnte. Angeregt wurde das Projekt durch eine Initiative Personal, am liebsten aus der bayerischen etatistischen Ver- des Bayerischen Landtags. Eine Kommission aus Vertreterin- waltungstradition, einzustellen, und außerdem die föderalisti- nen und Vertretern der Zeitgeschichte und bayerischen Lan- sche Politik historisch-politisch zu legitimieren. Bisher konnte desgeschichte begleitet und berät das Forschungsvorhaben. außerdem festgestellt werden, dass das Führungspersonal der Sie besteht aus Sabine Freitag (Bamberg), Helmut Flachen- Staatskanzlei aus formaler Sicht (NSDAP-Mitgliedschaften) ecker (Würzburg), Ferdinand Kramer (München), Bernhard relativ unbelastet war, jedoch aus materialer Sicht (Handeln f Löffler (Regensburg), Joachim Scholtyseck (Bonn), Georg Sei- im »Dritten Reich«) ein umfangreiches Maß an Belastung auf- o r derer (Erlangen) und Margit Szöllösi-Janze (München). wies. Rick Tazelaar nahm 2019 am 25. »Transatlantic Doctoral s c Während die meisten Projekte der sogenannten Behör- Seminar in German History« am Deutschen Historischen Insti- h u denforschung sich auf eine Institution beschränken, umfasst tut Washington teil und legte hier ein Kapitel aus seiner Arbeit n der hier gewählte Ansatz erstmals den personellen und funk- zur Diskussion vor. Die Verschriftlichung des Manuskripts ist g s tionalen Gesamtzusammenhang einer Landesregierung. Me- weit vorangeschritten und wird 2020 abgeschlossen werden. - u thodisch orientiert sich das Projekt an der kulturhistorisch er- n weiterten Verwaltungsgeschichte. Es verschränkt die Analyse d Das Leitungspersonal im Bayerischen Finanzministerium e von institutionalisierten Routinen mit der Perzeption politischer und das Erbe des Nationalsozialismus d Debatten über den Umgang mit der NS-Vergangenheit. Da- i t durch wird es möglich, den Terminus der »NS-Belastung« als Die Frage nach Ausmaß und Bedeutung von Kontinuitäten i o Teil der sich wandelnden demokratischen Kultur zu begreifen. zur NS-Diktatur stellte sich für das Finanzministerium mit be- n s Untersucht werden personelle Kontinuitäten und Prägungen sonderer Schärfe. Zwischen 1933 und 1945 hatten die Fi- p seit der Weimarer Republik, die Persistenz bzw. Transformati- nanzbeamten eine Schlüsselrolle bei der Ausplünderung der r o on von administrativ-politischen Handlungslogiken, sowie Rol- jüdischen Bevölkerung gespielt. Außerdem fielen nach 1945 j e lenverständnisse und Wahrnehmungsmuster, die sich in der umfangreiche Aufgabenbereiche in die Zuständigkeit der Lan- k t Interaktion zwischen Verwaltungseliten und ihrer Umwelt spie- desfinanzpolitik, die unmittelbar mit den Folgen des NS-Un- e geln. Dieser Ansatz ermöglicht neue Einsichten in die Frage, rechts zusammenhingen. Das Erkenntnisinteresse richtet sich wie der Umbau Westdeutschlands zu einem demokratischen auf den Wandel von Demokratieverständnis und -praxis in den Rechtsstaat letztlich gelingen konnte, obwohl ein erheblicher ersten drei Nachkriegsjahrzehnten. Es konkretisiert sich in der Teil der Funktionseliten nationalsozialistisch belastet war. Leitfrage, an welchen Kriterien die demokratische Qualität von Eine bedeutsame Untersuchungsebene des Projekts ist Regierungs- und Verwaltungspraxis gemessen wurde. die Personalpolitik. Daher werden die NS-Vergangenheit des Bernhard Gotto, der auch das Gesamtprojekt koordi- Spitzenpersonals und die Einstellungspraxis der Staatsregie- niert, untersucht, welche Prägungen und Erfahrungen das rung analysiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf personellen Handeln der Führungskohorte des Finanzministeriums be- und inhaltlichen Kontinuitäten bei Polizei, Innerer Sicherheit stimmten. Die Studie kombiniert diese akteursbezogene Un- und Verfassungsschutz. Komplementär entstehen Längs- tersuchungsebene mit der Analyse von Wahrnehmungsmus- schnittstudien über den Umgang mit NS-Vermögen, das Ge- tern und Handlungsroutinen. Sie nimmt die Interaktion der sundheitswesen und das höhere Schulwesen. Das Projekt um- Finanzverwaltung mit gesellschaftlichen Akteuren ebenso in fasst acht Einzelstudien, die in zwei Phasen entstehen. den Blick wie die Organisationskultur des Ministeriums, also Führungsstil, Binnenkommunikation und das organisations- Politik und Personal der Bayerischen Staatskanzlei nach interne »Klima«. Schließlich untersucht sie die Legitimations- dem Nationalsozialismus 1945–1962 muster für finanzpolitische Entscheidungen gegenüber dem Rechnungshof, dem Parlament und der Presse. Im Berichts- Rick Tazelaar beschäftigt sich in seinem Dissertationsprojekt jahr wurden die Recherchen im Bayerischen Hauptstaatsar- mit der Frage, wie sich die historisch-politischen Erfahrun- chiv fortgeführt; die Verschriftlichung des Manuskripts hat gen des Führungspersonals der Bayerischen Staatskanzlei begonnen; es wird 2020 abgeschlossen werden. zwischen 1945 und 1962 auf die Politik und Verwaltungs- praxis der Staatskanzlei auswirkten. Die zentrale Arbeitsthe- se seiner Dissertation lautet, dass die leitenden Beamten der 25

Staatliche Sicherheitskulturen in Bayern 1945–1970. und dem Nationalsozialismus auf die Sach- und Personal- Personal, Praktiken und Prägungen im Bayerischen politik hatten. Im Berichtsjahr verfeinerte Franziska Walter das Innenministerium, Landeskriminalamt und Landesamt Forschungsdesign, trieb die Quellenauswertung voran und be- für Verfassungsschutz gann mit der Niederschrift des Manuskripts. Präsentationen auf dem Workshop »Bureaucratic Encounters« (Wien) sowie Franziska Walter untersucht in ihrem Promotionsprojekt, wie in den Oberseminaren von Eckart Conze (Marburg) und Bern- sich die staatliche Sicherheitsarchitektur und das politische hard Löffler (Regensburg) ermöglichten einen intensiven Aus- Handeln im Bereich der Öffentlichen Sicherheit und Ordnung tausch mit anderen Forscherinnen und Forschern. Die Disser- in Bayern nach 1945 unter dem Eindruck gewandelter Sicher- tation wird 2020 eingereicht werden. heits- und Staatlichkeitsbegriffe veränderten. Die spezifischen Untersuchungsgegenstände sind die zuständige Abteilung im Gesundheit auf dem Weg in die Demokratie. Politik, Personal, Bayerischen Innenministerium, das Landeskriminalamt und Prägungen des öffentlichen Gesundheitswesens in Bayern das Landesamt für Verfassungsschutz. Eingebettet wird die i nach dem Nationalsozialismus f Analyse der Behörden in die gesamtgesellschaftlichen Diskur- z — se über Sicherheit. Geleitet von den Überlegungen der Ver- In ihrem Dissertationsprojekt untersucht Sophie Friedl den j a waltungskultur werden neben der Sachpolitik der Ämter auch Lernprozess, in dem sich das öffentliche Gesundheitswe- h die Charakteristika der Sicherheitsverwaltung im Wechselspiel sen in Bayern auf die neu begründete Demokratie einstellte. r e mit dem dort tätigen Personal beleuchtet. Anhand des Lei- Dazu betrachtet sie das Selbstverständnis der wiedererstan- s b tungspersonals erschließt die Studie die Auswirkungen, die denen Medizinalverwaltung, Kriterien und Akteure der Per- e r die Vorerfahrungen der Beamten aus der Weimarer Republik sonalpolitik, den Umgang mit dem Erbe der NS-Medizin in i c h t 2 0 Brüche und Kontinuitäten in Bayern nach 1945: das unversehrte 1 Technische Rathaus München hinter zerstörten Häuserzeilen. 9

Demokratien und ihr historisches Selbstverständnis 26

Sachentscheidungen, Haltungen zur Medienöffentlichkeit so- Die Ergebnisse des Forschungsprojekts zeigen, dass im wie interne Prozesse der Entscheidungsfindung. Die Studie Bundesinnenministerium die Mehrheit schon als Beamte im ist vertikal angelegt und untersucht das bayerische öffentliche Nationalsozialismus tätig gewesen war. Viele verschwiegen Gesundheitswesen von der ministeriellen Ebene über Regie- ihre Vergangenheit, die kaum überprüft wurde. Sie passten rungsmedizinalreferate bis hin zu einzelnen Gesundheitsäm- sich in die Demokratie ein, aber in einigen Bereichen offenbar- tern. Im Sommer des Berichtsjahres kehrte Sophie Friedl aus te sich der Einfluss autoritärer und antipluralistischer Denk- der Elternzeit zurück. Sie verfasste weitere Teile der Disser- muster. Im Ministerium des Innern der DDR übernahmen zwar tationsschrift, verfeinerte Konzeption und Gliederung. Dane- ältere Kommunisten und junge »Kader« die Leitung, doch ein- ben recherchierte sie im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, im zelne Expertenbereiche wiesen auch hier Kontinuitäten auf. Staatsarchiv München und im Landesarchiv Speyer. Dabei zeigt sich, dass sich Ost und West beim Umgang mit der NS-Vergangenheit genau beobachteten und teilweise ver- Landesjustiz und NS-Vergangenheit. suchten, auf die Gegenseite Einfluss zu nehmen. f Das Forschungsprojekt wurde im Dezember 2014 von o Demokratie und Diktaturnachwirkungen im Bayerischen r Bundesinnenminister Thomas de Maizière ins Leben geru- s Staatsministerium der Justiz c fen. Es wurde vom IfZ und vom Leibniz-Zentrum für Zeithistori- h u In ihrem Dissertationsprojekt untersucht Ana Lena Werner die sche Forschung Potsdam (ZZF) durchgeführt und im Dezem- n Auswirkungen der nationalsozialistischen Vergangenheit und ber 2018 abgeschlossen (Leitung: Frank Bösch und Andreas g s die Transformation zum demokratischen Rechtsstaat im Baye- Wirsching). Das Forschungsteam hat 2018 eine zusammen- - u rischen Staatsministerium der Justiz von 1945 bis 1974. Hier- fassende Abschlussstudie beim Wallstein Verlag veröffentlicht, n aus ergeben sich drei Fragekomplexe: Erstens werden die per- die im Bundesinnenministerium der Öffentlichkeit vorgestellt d e sonellen (Dis-)Kontinuitäten des Justizpersonals untersucht. wurde. Darüber hinaus arbeiteten alle Mitarbeiterinnen und d Karriereverläufe und individuelle Prägungen sind dabei eben- Mitarbeiter unter spezieller Fragestellung an eigenständigen i t so relevant wie die Personalpolitik des Ministeriums. Zweitens Publikationen. So wird Frieder Günther 2020 in den Viertel- i o sind sachliche und ideelle (Dis-)Kontinuitäten zu eruieren. Ne- jahrsheften für Zeitgeschichte einen Aufsatz über »Verfassung n s ben der konkreten Rechtsetzung und dem Verwaltungshan- vergeht, Verwaltung besteht? Die vier deutschen Innenminis- p deln sind hier zeitgenössische Diskurse über und Konzepte terien 1919 bis 1970« veröffentlichen. r o von Recht und Politik bedeutend. Drittens sind die jeweiligen j e Perspektiven auf die (individuelle) nationalsozialistische Ver- k Biografische Studie zum ersten Staatssekretär t gangenheit und der Umgang damit von Belang. des Bundesinnenministeriums Hans Ritter von Lex e Im Berichtsjahr hat Ana Lena Werner schwerpunktmä- ßig Archivrecherchen im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, dem Dieses Teilprojekt beleuchtet die Person des ersten Staatsse- Bundesarchiv und dem Archiv des Instituts für Zeitgeschich- kretärs Hans Ritter von Lex (1893–1970). Während seiner elf- te unternommen. Die dort neugewonnenen Erkenntnisse hal- jährigen Amtszeit (1949–1960) wirkte er unter insgesamt drei fen, das Forschungsdesign zu verfeinern. Als Teilnehmerin der Ministern. Er stellte damit eine wesentliche Konstante im BMI Max Planck Summer Academy for Legal History 2019 konnte der 1950er Jahre dar. Irina Stange fragt danach, inwiefern sie die Konzeption der Studie sowie erste Ergebnisse vorstellen Ritter von Lex die Arbeit des Ministeriums beeinflusste, war- und diskutieren. 2020 soll die Archivrecherche abgeschlossen um er welche Schwerpunkte setzte und welche Einstellungen und mit der Verschriftlichung der Arbeit begonnen werden. und Prägungen sich hierbei niederschlugen. Ein erster Teil untersucht Ritter von Lex’ biografischen Werdegang bis 1949. Stationen wie seine Teilnahme am Ers- ten Weltkrieg, sein Engagement als Reichstagsabgeordneter der Bayerischen Volkspartei (1932/33) und »Bayernwacht«- Hüter der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn Führer (1931–1933) stehen dabei ebenso im Fokus wie sei- und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus ne Erfahrungen und Prägungen als Beamter der bayerischen Kommunal- und Landesverwaltung in der Weimarer Republik. Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin trugen maßgeb- Auch Ritter von Lex’ Handeln als Sportreferent (1933–1943) lich zum Aufbau und zur Konsolidierung der Bundesrepub- und Referent für Kriegssachschäden (1943–1945) des lik und der DDR bei. Wie und mit welchem Personal geschah Reichsinnenministeriums unter den nationalsozialistischen dies? Welche politischen Folgen hatten die jeweiligen Prägun- Ministern Wilhelm Frick und Heinrich Himmler wird unter- gen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Und wie veränder- sucht. Davon ausgehend, widmet sich ein zweiter Teil der Ar- te sich die Verwaltungskultur in Ost und West bis zum Beginn beit dem sach- und personalpolitischen Wirken Ritter von Lex’ der 1970er Jahre? im BMI. Er untersucht dessen Einfluss auf Bereiche wie die 27

Personalpolitik, die Innere Sicherheit, die Verbotsprozesse ge- gen die KPD und die SRP vor dem Bundesverfassungsgericht sowie die politische Bildungsarbeit. Die Arbeit wird im Frühjahr 2020 als Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München eingereicht.

Biografische Studie zur Ärztin und Gesundheitspolitikerin Maria Daelen

Die Leitungspositionen im BMI waren fast ausschließlich von Männern besetzt. Maria Daelen (1903–1993) war die erste weibliche Ärztin, die 1953 in die BMI-Gesundheitsabteilung eintrat. Vor 1945 war sie unter anderem an der Charité Berlin i f tätig und galt als moderne, hochqualifizierte und engagierte z — Ärztin. Durch ihre Kontakte zu Widerstandskreisen u. a. um j a Hans Gisevius musste Daelen am Ende des Zweiten Weltkriegs h vor der Gestapo fliehen und war die einzige Mitarbeiterin der r e BMI-Gesundheitsabteilung, die Widerstandserfahrungen hat- s b te. Maria Daelen übernahm im BMI das Referat »Internati- e r onales Gesundheitswesen« und wechselte 1962 in das neu i gegründete Bundesministerium für Gesundheitswesen. Sie c h führte die bundesdeutsche Gesundheitspolitik zurück in die t internationale Gesundheits- und Forschungspolitik und enga- 2 0 gierte sich als deutsche Delegierte in der Weltgesundheitsor- 1 9 ganisation. Das Teilprojekt von Maren Richter erforscht das facettenreiche Leben Maria Daelens und zeichnet ihren Weg als Ärztin in der Weimarer Republik bis hin zur Gesundheits- politikerin in der Weltgesundheitsorganisation in Genf nach. Die Biografie »›Aber ich habe mich nicht entmutigen lassen‹. Maria Daelen, eine der wenigen Frauen in der Leitungsebene des Bundesinnen- ministeriums und eine der wenigen mit Widerstandserfahrung während der Zeit Maria Daelen – Ärztin und Gesundheitspolitikerin im 20. Jahr- des Nationalsozialismus. In den 1950er und 1960er Jahren vertrat sie die Bundes- hundert« ist im September im Wallstein Verlag erschienen. republik als Gesundheitspolitikerin auf internationalem Parkett (Abb. unten).

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Intellektueller, Sozialdemokrat, Stalinist: Biografie amt zentral gelenkt wurde und welche Rolle das Amt hin- des DDR-Innenministers Carl Steinhoff sichtlich personeller Kontinuitäten und Brüche spielte. Dar- über hinaus sind Aufschlüsse darüber zu erwarten, wie sich Carl Steinhoff (1892–1981) machte in der Weimarer Republik Politikstile und Verwaltungskulturen veränderten und welche als preußischer Spitzenbeamter Karriere. 1933 wurde der pro- Bedeutung dieser Wandel für die demokratische Entwicklung movierte Jurist aus allen öffentlichen Ämtern entfernt, weil er des bundesdeutschen Regierungssystems hatte. SPD-Mitglied war. 1945 avancierte Steinhoff, der während des Während am ZZF zum einen die Vergangenheits- und »Dritten Reichs« zurückgezogen unweit von Potsdam gelebt Geschichtspolitik des Bundeskanzleramts, zum anderen das hatte, in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) zum Minis- Personal und die Tätigkeit des Bundespresseamts untersucht terpräsidenten Brandenburgs und wurde DDR-Innenminister. werden, entstehen am IfZ zwei Studien über die Personalent- Lutz Maeke fragt in seinem Teilprojekt nach der familiä- wicklung und Personalpolitik des Bundeskanzleramts sowie ren Sozialisation Steinhoffs, nach Prägungen und nach Moti- über das Demokratie- und Politikverständnis seiner führen- f ven seines beruflichen Engagements vor und nach 1945. Da- den Beamten. Die beiden Projektgruppen trafen sich am 16. o r bei ordnet er dessen Biografie zum einen in die Geschichte Januar in Potsdam und am 11. September in München zu s c der deutschen Sozialdemokratie ein und betrachtet sie zum eingehenden Koordinationsbesprechungen. h u anderen im Kontext einer in der frühen DDR betriebenen In- n strumentalisierung bürgerlich-liberaler Politiker der Weimarer g s Republik. Wie die Studie zeigt, agierte Steinhoff 1945 nicht - u prokommunistisch, weil er in den 1920er Jahren Linkssozia- n list gewesen war. Verantwortlich für seine Position damals war d e vielmehr sein verbittert-gestörtes Verhältnis zur Weimarer So- d zialdemokratie. Sein etatistisch-konservativ gefärbtes Rechts- i t und Staatsverständnis unterschied Steinhoff von anderen i o »bürgerlichen« Politikern in der SBZ und der frühen DDR – n s und trug dazu bei, dass er am Aufbau der Parteidiktatur der p SED kontinuierlich mitarbeitete. Die Biografie Steinhoffs wird r o Anfang März 2020 im Wallstein Verlag veröffentlicht. j e k t e

Das Kanzleramt. Bundesdeutsche Demokratie und NS-Vergangenheit

Das Institut für Zeitgeschichte bearbeitet gemeinsam mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam Hans Globke (links) galt als Konrad Adenauers »graue Eminenz« im Kanzleramt. Der Verwaltungsjurist hatte bereits den Kommentar zu den Nürnberger Gesetzen (ZZF) ein Forschungsprojekt zur Geschichte des Bundeskanz- mitverfasst. leramts 1949–1969 (Projektleitung am IfZ: Johannes Hürter und Thomas Raithel). Die Finanzierung erfolgt durch das von NS-Belastung und Personalpolitik im Bundeskanzleramt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) aufgelegte »Förderprogramm zur Auseinandersetzung Gunnar Take behandelt die Personalpolitik des Bundeskanz- mit der NS-Vergangenheit zentraler deutscher Behörden«. leramts sowie die personellen Kontinuitäten und Brüche zur Das Bundeskanzleramt etablierte sich nach der Gründung NS-Diktatur. Dazu werden die Ziele und Auswahlkriterien der der Bundesrepublik als politische Schaltzentrale, die planend Personalpolitik des Kanzleramts von seiner Gründung bis zum und koordinierend auf alle Bereiche des Regierungshandelns Beginn der sozialliberalen Koalition untersucht. Eine prosopo- einwirken konnte. Dies galt besonders für die Personalpolitik grafische Analyse des Führungspersonals gibt Auskunft über sowie für die Steuerung von Informationsflüssen und die Öf- die Zusammensetzung, Entwicklung und formale Belastung. fentlichkeitsarbeit. Trotz dieser Schlüsselfunktion ist das Bun- Anschließend werden anhand exemplarischer Fälle die Ausbil- deskanzleramt bislang nicht zum Gegenstand der jüngeren dung, die Karrieren und die politischen Einstellungen der hö- Behördenforschung geworden. Das IfZ/ZZF-Projekt fragt da- heren Beamten betrachtet. Dabei richtet sich der Blick insbe- nach, wie und in welchem Ausmaß die bisher für einzelne sondere auf ihr konkretes Handeln während des NS-Regimes. Ministerien untersuchte Personalpolitik vom Bundeskanzler- Schließlich wird erforscht, wie das Kanzleramt die personelle 29

Besetzung anderer Behörden beeinflusste. Gefragt wird insbe- waltungskulturen analysiert. Dies betrifft insbesondere die sondere nach Seilschaften aus der NS-Zeit auf den verschie- Ausgestaltung der Dienstbeziehungen im Kanzleramt sowie denen Hierarchieebenen und nach mutmaßlich bedeutenden das Verhältnis zu Bundesministerien, Bundestag und Öffent- bundesrepublikanischen Netzwerken, wie der »Gewerkschaft lichkeit. Hier richtet sich der Fokus auch auf die Methoden der Staatssekretäre«. Im Berichtsjahr wurden die Recher- politischer Steuerung durch das Kanzleramt im Hinblick auf chen im Bundesarchiv, in Landes- und Parteiarchiven sowie die Durchsetzung der Richtlinienkompetenz des Bundeskanz- im Bundeskanzleramt weitgehend abgeschlossen. Die bio- lers. Da auch das konkrete politische Handeln der Akteure grafischen Informationen zu den etwa 100 höheren Beamten im Kanzleramt Gegenstand der Untersuchung ist, findet die der Untersuchungsgruppe wurden in einer Datenbank aufbe- Analyse anhand von Sachthemen statt, die in der politischen reitet und statistisch ausgewertet, um daraus die sogenannte Auseinandersetzung während der Etablierung und Festigung formelle Belastung der Kanzleramtsmitarbeiter, ihr Verhalten der bundesdeutschen Demokratie eine zentrale Rolle spielten. in Entnazifizierungsverfahren und ihre Exkulpationsrhetoriken Im Berichtsjahr vertiefte die Bearbeiterin ihre Kenntnisse über zu analysieren. Untersucht wurde darüber hinaus die Bedeu- die Biografien der Leiter des Bundeskanzleramts bis zu ihrem i f tung von NS-Belastung als Kriterium in der Personalpolitik Eintritt in die Behörde. Ihre Teilstudie stellte sie im Rahmen z — des Amtes. zweier Workshops und im Forum Willy Brandt in Berlin vor. j a h r Nadine Freund und Christian e Mentel (rechts) stellten in s Berlin erste Forschungs- b ergebnisse des Kanzleramts- e r Projekts vor. i c h t 2 0 1 9

Das Bundeskanzleramt und die Demokratie. NS-Belastungen im bundesdeutschen Atom- Erfahrungsreservoirs, Grundvorstellungen und Politikstile bzw. Forschungsministerium, 1955–1972 führender Akteure Seit 2016 untersuchen Thomas Raithel und Niels Weise die Nadine Freund bearbeitet die Frage, wie führende Beamte institutionellen und personellen Belastungen aus der Zeit des des Bundeskanzleramts Demokratie und Politiksteuerung in- nationalsozialistischen Regimes in den Vorgängerinstitutionen terpretierten und praktizierten. Untersucht werden erstens des heutigen Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Erfahrungshorizonte, die das Denken und Handeln dieser (BMBF). Das vom BMBF finanzierte Projekt baut auf einer Akteure beeinflussten, sowie die Auseinandersetzung der Machbarkeitsstudie von Thomas Raithel aus dem Jahr 2014 Personen mit diesen Prägungen im Sinne von Bestätigungs- auf und konzentriert sich auf den Zeitraum von 1955 bis 1972. und Lernprozessen. Das Forschungsinteresse gilt zweitens Fragen nach der Kontinuität und Diskontinuität müssen im den Einstellungen und Positionierungen der Akteure zu The- Falle des Atom- bzw. Forschungsministeriums anders gestellt menfeldern wie Gesellschaft, Staat, Politik und Verwaltung werden als bei anderen Bundesministerien: Das untersuch- im Allgemeinen sowie ihrer spezifischen Haltung gegenüber te Ministerium hatte keinen direkten institutionellen Vorgän- der Demokratie. Drittens werden die von den zentralen Mit- ger in der NS-Zeit, Zukunftsorientierung und NS-Belastun- arbeitern des Kanzleramts praktizierten Politikstile und Ver- gen standen in einem besonderen Spannungsverhältnis. Die

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Ergebnisse des Projekts sollen in einer gemeinsamen Studie Das auf zweieinhalb Jahre angelegte Projekt (Leitung: Johan- von Thomas Raithel und Niels Weise unter dem Titel »›Für die nes Hürter und Andreas Wirsching) wird seit Januar 2019 Zukunft des deutschen Volkes‹. Das bundesdeutsche Atom- vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert und steht in und Forschungsministerium zwischen Vergangenheit und enger Kooperation zu einem Parallelprojekt am Leibniz-Zen- Neubeginn, 1955 bis 1972« publiziert werden. Neben einem trum für Zeithistorische Forschung in Potsdam (ZZF), das das institutionengeschichtlichen Überblick und einer Diskursge- Ministerium für Gesundheitswesen der DDR erforscht. Im Be- schichte der ministeriellen Außendarstellung wird eine grup- richtsjahr wurden intensive Archivrecherchen durchgeführt. penbiografische Analyse des Führungspersonals unternom- Auf einem Workshop im November am ZZF wurden Zwischen- men. Detaillierte Betrachtung finden die systemübergreifenden ergebnisse vorgestellt und mit dem Wissenschaftlichen Bei- Karrieren von fünf ausgewählten Führungspersonen. Eine erste rat sowie externen Fachkolleginnen und -kollegen diskutiert. Manuskriptfassung wurde im Dezember fertig gestellt. Thomas Raithel und Niels Weise haben zudem die Kon- f zeption eines Folgeprojekts weiter entwickelt, das sich mit o r wissenschaftspolitischen Fragen der frühen Bundesrepub- s c lik unter besonderer Berücksichtigung des Atom- und For- Deutsch-deutsche Geschichte 1945–1990 h u schungsministeriums beschäftigt. Ein entsprechender Finan- n zierungsantrag wurde im Frühjahr vom BMBF genehmigt. Seit Obwohl die Bundesrepublik und die DDR als »Polarisierungs- g s Oktober koordiniert Daniela Hettstedt die Planung für einen zwillinge« bezeichnet wurden, fehlt noch immer eine die bei- - u Sammelband, an dem einschlägige Fachleute mitwirken wer- den Staaten gleichermaßen integrierende Darstellung der n den und der im Jahr 2021 erscheinen soll. deutschen Geschichte in den Jahren 1945–1990. Angesichts d e dieses Desiderats setzt sich die Arbeit von Petra Weber zum d Ziel, die deutsch-deutsche Geschichte als Parallel-, Kontrast-, i t Vergleichs-, Perzeptions- und Beziehungsgeschichte zu er- i o zählen. Die erstrebte Historisierung der deutsch-deutschen n s Kontinuitäten und Neuanfänge nach dem Zeitläufte im Spannungsfeld von Teilung und Einheit soll zum p einen der jeweiligen Bündnisintegration, den Systemunter- r Nationalsozialismus: Das Bundesministerium o für Gesundheitswesen schieden und der Eigenentwicklung der beiden deutschen j e Staaten Rechnung tragen, zum anderen die gemeinsamen k t 13 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik schuf die Bun- Erfahrungsräume ausloten, die bewusst oder unbewusst die e desregierung mit dem neuen Ministerium für Gesundheitswe- Deutschen in Ost und West trotz zunehmender Entfremdung sen eine zentrale Instanz zur Koordinierung und Gestaltung und sich ausbildender unterschiedlicher Mentalitäten zusam- der bundesdeutschen Gesundheitspolitik. Das Forschungs- menhielten. Die Studie wird den durch wechselseitige Perzep- projekt von Franziska Kuschel untersucht den Neuaufbau des tion hervorgerufenen Handlungsdruck und die sich diametral Gesundheitsressorts, in dem anfangs auch umweltpolitische entgegenstehenden Ideologien ebenso in den Fokus rücken Themen und Fragen des Verbraucherschutzes beheimatet wie die vielfältigen innerdeutschen Transfers und Begegnun- waren, und fragt nach dem gesundheitspolitischen Handeln gen. Sie zeigt auf, wie die politisch Verantwortlichen in Bonn der Akteure bis in die 1970er Jahre. Einen Schwerpunkt bil- und Ost-Berlin auf Prozesse, Krisen, Konjunkturen und Trends det dabei die Frage nach personellen, institutionellen und pro- reagierten, die für beide deutsche Staaten gleichermaßen zur grammatischen Kontinuitäten und Brüchen nach dem Natio- Herausforderung wurden. Wenn auch der normative Unter- nalsozialismus. So wird zum einen die Auswahl der leitenden schied zwischen einer Diktatur und einer Demokratie nicht Ministerialbeamtinnen und -beamten untersucht und nach verwischt werden darf, wird doch eine genetisch-strukturelle möglichen Belastungen durch frühere berufliche Tätigkeiten Vorgehensweise gewählt, die erst eine Analyse der wechselsei- gefragt, etwa durch die Mitwirkung an rassistischen Prakti- tigen Bezogenheit erlaubt. So kann vermieden werden, dass ken der NS-Gesundheitspolitik wie Zwangssterilisationen und die DDR wie in den meisten bisherigen Darstellungen nur als »Euthanasie«-Verbrechen. Zum anderen untersucht das Pro- Kontrast- und Negativfolie für die als Erfolgsgeschichte be- jekt, inwieweit gesundheitspolitische Traditionen aus der Zeit schriebene Entwicklung der Bundesrepublik dient. Die Arbeit des Nationalsozialismus sowie aus der Zeit vor 1933 die Arbeit wird im März 2020 im Metropol Verlag erscheinen. des Ministeriums prägten. Gefragt wird, wie das neue Minis- terium sich mit diesen Traditionen auseinandersetzte, welche Neuausrichtungen der Gesundheitspolitik zu beobachten sind und welche sachpolitischen Folgen die Personalpolitik des Ministeriums hatte. 31

Biografie über Hildegard Hamm-Brücher Arbeitskreis Demokratie und Geschlecht

Als Hildegard Hamm-Brücher Ende 2016 starb, galt sie als Der am IfZ angesiedelte Arbeitskreis bringt Wissenschaftlerin- Grande Dame und moralische Instanz der Bundesrepublik und nen und Wissenschaftler zusammen, die sich aus geschlech- des Liberalismus. In den letzten Jahren ihres Lebens hatte sie tergeschichtlicher Perspektive für den Wandel der Demokratie selbst daran gearbeitet, Deutungshoheit über ihr Leben und interessieren – und umgekehrt: die in demokratiehistorischer ihr politisches Wirken zu gewinnen. Petra Weber wird mit ih- Absicht nach der Bedeutung der Kategorie »Geschlecht« rer Studie deshalb auch herausarbeiten, ob und mit welchem fragen. Seit 2017 bündelt der Arbeitskreis ähnlich gelager- Ziel sie eine bewusste Erinnerungskonstruktion betrieb. Eine te Forschungsfragen und -interessen, um einen regelmäßi- der zentralen Fragen wird sein, wie sie sich als Frau in einer gen Austausch zu ermöglichen. Die einigende Grundüberzeu- von Männern dominierten politischen Welt durchzusetzen ver- gung seiner Mitglieder lautet, dass die Kategorie »Geschlecht« mochte bzw. scheiterte und welches Konzept von weiblicher für die zeitgeschichtliche Forschung konzeptionell und heu- Emanzipation sie entwickelte. Es gilt zu erörtern, inwieweit ihr ristisch großes Erkenntnispotenzial erschließt. Eine deutliche i f Verständnis von Demokratie, Parlamentarismus und Liberalis- Leerstelle besteht forschungspraktisch allerdings darin, die z — mus durch die Erfahrungen des Nationalsozialismus geprägt geschlechtergeschichtliche Dimension in die in den letzten j a war und ob und in welche Zielrichtung es sich unter dem Ein- Jahren revitalisierte Demokratiegeschichte einzubeziehen. Ein h fluss westlicher Vorbilder wandelte. Dabei wird vor allem der Ziel des Arbeitskreises ist es daher, Überlegungen anzustellen, r e enge Konnex, den Hildegard Hamm-Brücher zwischen De- in welcher Weise sich diese beiden Kategorien aufeinander s b mokratie und Bildungspolitik herstellte, und ihr Umgang mit beziehen lassen und auf welche Weise sich dies mittelfristig e r den bildungsbürgerlichen Werten ihrer Jugend in den Blick operationalisieren lässt. i genommen werden. Auch ihre wachsende Sorge um die poli- Dem Arbeitskreis gehören an: Valérie Dubslaff (Univer- c h tische Kultur in der Bundesrepublik, ihre Kritik am Prozedere sité Renne 2), Isabel Heinemann (Westfälische Wilhelms-Uni- t der Wiedervereinigung und ihre Angst vor der Wiederkehr des versität Münster), Kirsten Heinsohn (Forschungsstelle für 2 0 nach 1945 Verdrängten, die sie seit den 1980er Jahren über- Zeitgeschichte in Hamburg), Sandra Maß (Ruhr-Universität 1 9 fiel, soll thematisiert werden. Ziel der Studie ist eine klassische Bochum), Julia Paulus (LWL-Institut für westfälische Regio- Biografie, die aber die Konstruktion von Selbstbildern und den nalgeschichte, Münster), Till van Rahden (Université de Mon- eigenen Anspruch, Vorbild zu sein, problematisiert. tréal) sowie vom Institut für Zeitgeschichte Nadine Freund, Im Berichtsjahr konnte der im IfZ aufbewahrte Nachlass Bernhard Gotto (Sprecher), Nadine Recktenwald, Manuela Hildegard Hamm-Brüchers durchgearbeitet werden. Eine Fer- Rienks, Eva Schäffler, Michael Schwartz, Martina Steber tigstellung des Manuskripts ist für Ende 2022 geplant. (Sprecherin) und Andreas Wirsching.

Der Arbeitskreis Demokratie und Geschlecht bei einem seiner Treffen im IfZ München.

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Transformationen in der neuesten Zeitgeschichte

ie Zeitgeschichte seit etwa 1970 lässt sich als Epoche Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt f beschleunigter globaler Transformationen begreifen. o in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts r Sie war geprägt von rasanten technologischen Ent- s D c wicklungen, von neuen wirtschaftlichen Unsicherheiten und In modernen Gesellschaften ist das Leben grundlegend durch h u Dynamiken, von tief greifenden gesellschaftlichen Wandlun- die Art des Arbeitens bestimmt. Entsprechende soziale Fol- n gen und soziokulturellen Umbrüchen. Der IfZ-Schwerpunkt- gen hatte der Wandel der Arbeitswelt, der etwa durch Pro- g s bereich erforscht diese Dynamiken seit den 1970er Jahren. zesse der Automatisierung, Digitalisierung und Expansion des - u Als zentrale analytische Kategorie dient ein weit verstandener Dienstleistungssektors gekennzeichnet ist. Das von der Hans- n Transformationsbegriff, der kulturelle, soziale, ökonomische Böckler-Stiftung geförderte Graduiertenkolleg untersucht die d e und ökologische Dimensionen einbezieht und offen ist im Hin- sozialen Auswirkungen der veränderten Arbeitswelt seit den d blick auf die Richtung der Transformationsprozesse. 1970er Jahren. Im Fokus stehen die betrieblichen Transfor- i t mationen, Formen sozialer Ungleichheit und das Handeln i o gewerkschaftlicher Akteure. Dazu werden die zeithistorische n s p r o Einkaufen ohne Tante Emma: Die Einführung der Selbstbedienung im Einzelhandel j hatte massive Auswirkungen auf die Arbeitswelt von Verkäuferinnen. e k t e 33

Analyse materiell greifbarer Wandlungsprozesse und konkre- gliedsgewerkschaften eine Thematisierungskompetenz auf ter Handlungen im betrieblichen Raum mit der Wahrneh- politischer Ebene zukam. Außerdem werden mit der Gewerk- mungs- und Interpretationsebene verknüpft. Die Geschichte schaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) und der der Arbeit(swelt) wird damit in die Kultur- und Gesellschaftsge- Industriegewerkschaft Chemie-Papier-Keramik (IG CPK) so- schichte der Nachkriegszeit eingebettet. Das Graduiertenkol- wohl der Dienstleistungsbereich als auch der industrielle Sek- leg läuft seit Anfang 2017 und ist ein Kooperationsprojekt des tor abgedeckt. Damit soll ein umfangreiches Bild der Gewerk- IfZ mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung schaftsgeschichte der 1970er und 1980er Jahre gezeichnet Potsdam und dem Institut für soziale Bewegungen, Bochum. werden. Koordiniert wird es am IfZ München. Die erste Runde des Kollegs lief Ende 2019 aus. Vom 12. bis 14. Dezember fand Folgende Leitfragen strukturieren das Vorhaben: in München die Abschlusskonferenz statt, auf der alle Stipen- diatinnen und Stipendiaten sowie assoziierten Doktorandin- Wie nahmen die Gewerkschaften den Wandel im Untersu- nen und Doktoranden ihre Projekte präsentierten. chungszeitraum wahr? Welche sozioökonomischen und be- i f triebspolitischen Schlussfolgerungen zogen sie daraus? z — (Wie) Wirkte sich der Umgang mit den Wandlungspro- j a zessen auf die innere Struktur der Verbände aus? Welche h organisatorischen und programmatischen Anpassungen r e vollzogen sie? s b Wie gestaltete sich das Verhältnis der Organisationen zur be- e r trieblichen Ebene, vor allem den Betriebsräten, ausgewähl- i ter Unternehmen angesichts der Entwicklungen? c h t Der Bearbeiter hat die Archivbesuche weitgehend abgeschlos- 2 0 sen. Bislang sind knapp 200 Seiten verschriftlicht. 1 9

Sebastian Voigt (Mitte) und Malte Müller (rechts) bei der Abschlusskonferenz des Tante Emma macht jetzt Teilzeit. Arbeitswelten von Verkäu- Projekts »Wandel der Arbeit«. ferinnen in der Bundesrepublik Deutschland 1949–1996

Die Münchner Stipendiatinnen und Stipendiaten untersuchen Das Teilprojekt von Manuela Rienks befasst sich mit den Arbeits- die Folgen des Wandels anhand unterschiedlicher Branchen. welten von Verkäuferinnen im bundesdeutschen Einzelhandel Bereits der Wirtschaftsaufschwung seit den frühen 1950er von 1949 bis 1996. Es geht darum, die sich verändernde Ver- Jahren bedingte eine grundlegende Transformation der Ar- kaufspraxis zu erforschen und zu zeigen, dass die betrieblichen beitsbedingungen. Hierbei entstanden sektorale Krisen und Mikrostrukturen geschlechtsspezifische Ungleichheit herstell- neue Berufsbilder; klassische Industriebranchen verloren an ten und verfestigten. Das Projekt liefert somit einen wichtigen Bedeutung. Diese Entwicklungen sind auf der Makro-Ebene Beitrag zum Verständnis weiblicher Arbeit. oft herausgestellt und bereits zeitgenössisch diagnostiziert Die größten Transformationsprozesse im Einzelhandel waren worden. Weniger erforscht ist, wie dieser Wandel aus der Sicht die Einführung der Selbstbedienung in den 1950er und 1960er der Beschäftigten verlief. Die drei Promotionsprojekte unter- Jahren sowie die Computerisierung der Kassen in den 1980er suchen deshalb aus einer Mikro- und Mesoperspektive, etwa Jahren. Dabei veränderten sich die Arbeits- bzw. Verkaufsräu- auf Betriebs- und Branchenebene, die sich wandelnden Prak- me, die Arbeitszeit sowie die Arbeitspraktiken grundlegend. Dies tiken und Erfahrungen. hatte massive Auswirkungen auf die Verkäuferinnen und ihre Selbst- und Fremdwahrnehmung. Als historische Akteurinnen Die westdeutsche Gewerkschaftsbewegung und der gestalteten sie diesen Wandel aber auch mit. Mithilfe von histo- »Strukturbruch«. Die Politik des DGB, der IG CPK rischer Raumanalyse und einer Analyse der zeitlichen Dimensi- und der HBV in den 1970er und frühen 1980er Jahren onen untersucht die Bearbeiterin die Umwälzungen empirisch anhand ausgewählter Einzelhandelsunternehmen. Ebenso wer- Neben der Koordination des Kollegs arbeitet Sebastian Voigt den gewerkschaftliche Quellen und zeitgenössische sozialwis- an einem Habilitationsprojekt. Es knüpft an die Debatte über senschaftliche Studien in die Untersuchung miteinbezogen. die Wandlungsprozesse der 1970er und frühen 1980er Jah- Die Archivrecherchen sind inzwischen abgeschlossen re an und möchte dazu beitragen, eine Forschungslücke zu und Teile der Arbeit bereits verschriftlicht. Die Bearbeiterin schließen. Untersuchungsgegenstand ist der Deutsche Ge- befindet sich noch bis Frühjahr 2020 in Elternzeit, so dass werkschaftsbund (DGB), dem als Repräsentant seiner Mit- die Fertigstellung des Manuskripts für Ende 2020 geplant ist.

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Fordistische Betriebspolitik im Boom – Produktionsarbeit(er) über, sondern gestalteten sie aktiv innerhalb des korporatisti- in der Automobilindustrie von 1960 bis 1973. Das Beispiel BMW schen Wirtschaftssystems mit. Gestützt auf zeitgenössische soziologische Studien, Bestän- Der Münchner Automobilhersteller Bayerische Motoren Werke de in Unternehmens- und Gewerkschaftsarchiven, sowie Werks-, AG befand sich während der 1950er Jahre in einer schwerwie- Firmen- und gewerkschaftlichen Zeitschriften trägt das Projekt genden Krise, weshalb es dem Unternehmen erst mit Beginn zu einem tieferen Verständnis des Umgangs mit Wandlungspro- der 1960er Jahre gelang, zur allgemeinen Prosperitätsent- zessen der Arbeit auf betrieblicher Ebene bei und befindet sich wicklung der bundesdeutschen Nachkriegszeit aufzuschlie- an der Schnittstelle von Gewerkschafts-, Unternehmens- und ßen. Damit sah sich BMW schlagartig mit den strukturellen Arbeitsgeschichte. Im Berichtsjahr wurden die Archivrecher- Herausforderungen des Booms konfrontiert. Zum einen chen abgeschlossen und Teile der Arbeit verschriftlicht. brachte die steigende Nachfrage nach BMW-Modellen die Notwendigkeit mit sich, die Fertigungskapazitäten auszu- f weiten. Da dies die Einstellung von Produktionsarbeitern erfor- o r derte, bereitete zum anderen der allgemeine Arbeitskräfte- s c mangel große Probleme. Gesellschaftliche Debatten über Sexualität h u Die mit der wirtschaftlichen Aufwärtsbewegung einsetzen- in Deutschland 1965–2000 n de »Erfolgskrise« führte zu neuartigen Problemlagen. So zog g s die angespannte Arbeitsmarktsituation konstant hohe Fluktu- Das Projekt von Michael Schwartz untersucht die sich wan- - u ationsraten nach sich. Auch die ansteigende Gastarbeiterbe- delnden sexuellen Lebensformen in der deutschen Gesell- n schäftigung stellte eine Herausforderung dar. Mario Boccia, schaft bzw. deren öffentliche diskursive Repräsentationen, die d e der dieses Teilprojekt bearbeitet, zeigt, dass die betriebspoli- sich im Untersuchungszeitraum tiefgreifend verändert haben. d tische Bewältigung dieser strukturellen, für die »fordistische Beginnend mit einer deutsch-deutschen Parallelgeschichte i t Phase« typischen Anforderungen das Handeln bei BMW im dieser langfristigen soziokulturellen Entwicklungen und de- i o gesamten Untersuchungszeitraum maßgeblich bestimmte. ren Anbindung an transnationale, partiell systemübergreifen- n s Auch auf der Ebene der Arbeitnehmervertretungen veränder- de Trends soll zusätzlich nach Wechselwirkungen auf die Ent- p te sich Ende der 1960er Jahre die betriebliche Realität. Das wicklung im geteilten Deutschland und insbesondere auch r o Eindringen von linksradikalen Gruppierungen in die Fabrik so- in der wiedervereinigten deutschen »Transformations-Gesell- j e wie neue Unzufriedenheiten insbesondere innerhalb der aus- schaft« der 1990er Jahre gefragt werden. k t ländischen Belegschaft führten im Frühjahr 1972 zu einem Im Vordergrund stand im Berichtsjahr die Fertigstellung e Streik, dessen Ursachen in den skizzierten Dynamiken der eines Buchmanuskripts zum Thema »Homosexuelle, Seil- Boomphase zu verorten sind. Das Manuskript steht kurz vor schaften, Verrat. Ein transnationales Stereotyp im 20. Jahr- dem Abschluss. hundert«. In dieser Studie geht es um die diskursive mediale und politische Konstruktion und anschließende Dekonstrukti- Montanindustrielle Welten im Umbruch. on eines Stereotyps von gefährlichen, potenziell verräterischen Der Wandel von Arbeit in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets geheimen Gruppen von Homosexuellen in staatlichen und ge- zwischen Boom und Krise sellschaftlichen Führungspositionen. Dabei wird die Phase der Konstruktion dieses Stereotyps in der ersten Hälfte des 20. Das Teilprojekt von Malte Müller befasst sich unter Verwen- Jahrhunderts verortet, die Phase der Dekonstruktion hinge- dung eines praxeologisch-mikrohistorischen Ansatzes mit dem gen in den 1960er bis 1990er Jahren. Die letztendliche Ent- Wandel der Arbeitswelt in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets schärfung dieses globalgeschichtlich wirksamen Feindbildes zwischen den 1960er und 1980er Jahren. Ausgehend von der wird damit in den Kontext der strukturellen Transformation von Analyse von Arbeitspraktiken und -bedingungen in Stahlbetrie- Sexualität(en) im späten 20. Jahrhundert gestellt. Diese Stu- ben des Ruhrgebiets werden die Auswirkungen technologischer die wurde Mitte 2019 in der Schriftenreihe der Vierteljahrs- und regulatorischer Neuerungen in den Blick genommen. Hier- hefte für Zeitgeschichte publiziert. bei treten Aushandlungsprozesse zwischen Belegschaft, Unter- nehmen und Gewerkschaft besonders in den Fokus. Zentrale Juristische Diskriminierung lesbischer Frauen. Teile des Projekts befassen sich mit der Repräsentation von Der Entzug des Sorgerechtes bzw. der elterlichen Gewalt Stahlarbeitern und ihrer Arbeit, der Arbeitnehmerbeteiligung im in Rheinland-Pfalz Betrieb, mit der voranschreitenden Mechanisierung und Auto- mation der Produktionsprozesse, aber auch mit Themen rund Dieses Projekt wird gemeinsam vom Institut für Zeitgeschich- um Arbeitszeit und Arbeitssicherheit. Die Belegschaften stan- te und der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) gelei- den Veränderungen in diesen Bereichen nicht passiv gegen- tet. Seit Dezember 2017 untersucht die Koblenzer Historikerin 35

i f z — j a h r e s Drei Jahre nach dem Klimagipfel von Rio fand 1995 in Berlin die erste Weltklimakonferenz statt. Am Rednerpult: die damalige Bundesumweltministerin b Angela Merkel. e r i Kirsten Plötz darin die familien- und sorgerechtliche Diskrimi- An dem von Elke Seefried geleiteten Verbundprojekt sind c h nierung lesbischer Mütter im Scheidungsfall in der Bundes- neben dem IfZ mehrere weitere Partner beteiligt. An der Uni- t republik Deutschland. Dabei soll die Entwicklung im Lande versität Augsburg entstehen die Dissertationsprojekte von 2 0 Rheinland-Pfalz besonders intensiv betrachtet werden, aber Karen Froitzheim über »Nachhaltigkeit in Unternehmen« 1 9 auch die Rahmenbedingungen in der gesamten Bundesrepu- (Wissenschaftszentrum Umwelt, Projektleiter: Jens Soentgen) blik werden untersucht. Michael Schwartz obliegt – gemein- und von Nadja Hendriks zu »›Global denken, lokal handeln‹: sam mit Daniel Baranowski von der BMH – die Leitung des Nachhaltigkeit(en) auf lokaler Ebene« (Lehrstuhl für europä- Projekts. Es soll im Jahre 2020 abgeschlossen und dessen ische Regionalgeschichte/Bayerische und Schwäbische Lan- Ergebnisse öffentlich vorgestellt werden. desgeschichte, Projektleiterin: Marita Krauss). Hinzu kommt Sabina Kubekės Dissertationsprojekt über »Local, National and Transnational Dimensions of Sustainability in Poland since the 1970s« (Herder-Institut für historische Ostmitteleu- ropaforschung/Institut der Leibniz-Gemeinschaft, Marburg; Geschichte der Nachhaltigkeit(en). Projektleiter: Christian Lotz). Am IfZ werden drei Projekte und Diskurse und Praktiken seit den 1970er Jahren ein assoziiertes Dissertationsprojekt bearbeitet.

Das seit 2017 von der Leibniz-Gemeinschaft geförderte Ver- Kulturgeschichte der Nachhaltigkeit bundprojekt erschließt die zeithistorische Dimension der »Nachhaltigkeit«. Ausgangsüberlegung des Projekts ist es, Elke Seefried arbeitet an einer monografischen Studie zur dass der Begriff der Nachhaltigkeit zunehmend allgegenwärtig Kulturgeschichte der Nachhaltigkeit. Sie integriert eine lang- wird, es aber an der genauen Kenntnis seiner zeithistorischen fristige Blickrichtung seit dem 18. Jahrhundert, richtet ihren Entwicklung und diskursiven Funktionen mangelt. Das Projekt Fokus aber auf Diskurse und Praktiken von Nachhaltigkeit analysiert deshalb Diskurse um nachhaltige Entwicklung oder auf politischer, wissenschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Nachhaltigkeit sowie entsprechende politische, gesellschaftli- Ebene seit den 1980er Jahren. Nachhaltigkeit avancierte um che und unternehmerische Praktiken seit den 1970er Jahren. 1990 zu einem neuen Leitbild, das die Ebenen Ökologie, Öko- Im Berichtsjahr organisierten die Projektpartner einen nomie und Soziales in eine Balance bringen sollte und sich Workshop zur »History of Sustainability« mit der Heinrich- mit der verstärkten Wahrnehmung globaler Interdependenz Böll-Stiftung und dem Institute for Advanced Sustainability verband. Damit führte der Diskurs umwelt- und entwicklungs- Studies, der im Mai in Berlin stattfand. Im Rahmen des Work- politische Ordnungsmuster zusammen. Die Studie fragt vor shops erhielten die Bearbeiterinnen und Bearbeiter des Pro- allem danach, welche Wechselwirkungen zwischen globalen, jekts die Gelegenheit, sich über die Bestände des Archivs nationalen und lokalen Nachhaltigkeitsdiskursen und Hand- Grünes Gedächtnis der Böll-Stiftung zu informieren. lungsmustern in der Phase zwischen dem Brundtland-Be-

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richt 1987 und dem »Rio plus 10«-Gipfel in Johannesburg menschliche Einflüsse auf das globale Klimasystem nimmt 2002 bestanden, und fokussiert für den nationalen Kontext das Projekt die Institutionalisierung klimapolitischer Mecha- die Bundesrepublik. Der Blick richtet sich auf die Aneignung nismen im Zusammenspiel von UN-Ebene, nationalen Regie- und Verwendung globaler Ordnungsmuster, die zwischen dem rungen, (Klima-)Wissenschaft und NGOs bis in die Mitte der integrativen Leitbild der nachhaltigen »einen Welt« und den 1990er Jahre in den Blick. Neben Fragen nach den zentra- wettbewerbsbasierten Imperativen der Globalisierung chan- len Akteurs- und Interessenkonstellationen und ihren jewei- gierten. Erkundet werden die wechselnden Wertbezüge und ligen Prägekräften für die Etablierung und Ausgestaltung ei- Kommunikationsstrategien, die sich in den Nachhaltigkeits- nes internationalen Politikfeldes zur Klimathematik bezieht diskurs einschrieben und dazu beitrugen, dass der Begriff zu- das Projekt auch wiederkehrende Argumentationsmuster und nehmend unschärfer wird. Im Berichtsjahr hat die Bearbeite- die damit verbundenen Deutungsangebote mit ein, um Spra- rin zehn Wochen als Senior Fellow am Institute for Advanced che und Diskursdynamiken als bedeutende Faktoren bei der Sustainability Studies (IASS) in Potsdam verbracht, dort inter- Herausbildung eines klimapolitischen Handlungsfeldes zu be- f disziplinäre Gesprächszusammenhänge hergestellt und das rücksichtigen. Zwei nationale Perspektiven finden vertieft Be- o r Projekt in verschiedenen Kontexten präsentiert. achtung: jene der USA als einem der bedeutendsten Akteure s c für Genese und Gestalt klimapolitischer Bestrebungen sowie h u Auf dem Weg zu einer »Energiewende«? Ökologiediskurse die der Bundesrepublik, die international bald als klimapoliti- n scher Vorreiter galt. Im Berichtsjahr nahm der Bearbeiter ein g und Energiepolitik in der Bundesrepublik Deutschland s Fellowship des Deutschen Historischen Instituts Washington - und in Großbritannien, 1970er bis 1990er Jahre u wahr, um in den USA Archivalien zu erschließen. Die Quellen- n Eva Oberloskamp untersucht in ihrem Mitte 2015 begonnenen recherche wurde weitgehend abgeschlossen und mit der Ver- d e Postdoc-Projekt die Genese und Entwicklung ökologischer schriftlichung begonnen. Ein Abschluss ist für 2020 geplant. d Diskurse und Handlungsansätze in der bundesdeutschen i t und britischen Energiepolitik von den 1970er Jahren bis zur i Arbeit durch Umwelt? Sozialdemokratie und Ökologie o Jahrtausendwende. Sie geht dabei der Frage nach, durch wel- n 1969–1998 s che gesellschaftlichen Akteure und kommunikativen Prozesse p ökologische Diskurse in der Energiepolitik produziert, tradiert In der im Mai 2017 begonnenen und an das Projekt »Ge- r o und weiterentwickelt wurden. Analysiert werden die Interakti- schichte der Nachhaltigkeit(en)« assoziierten Dissertation un- j e onen von vier Akteursgruppen: soziale Bewegungen, Wissen- tersucht Felix Lieb die Reaktion der SPD auf den Aufstieg der k t schaft, Wirtschaft und staatliche Politik. Methodisch strebt die Umweltpolitik sowie die Transformation des westdeutschen e Arbeit eine Verbindung aus Diskurs- und Politikgeschichte an, Parteiensystems seit den 1970er Jahren. Ziel ist es, am Bei- die mit komparatistischen und transfergeschichtlichen Ansät- spiel der SPD die Modernisierungsfähigkeit von Volkspartei- zen kombiniert wird: Die Studie vergleicht ökologische Diskur- en unter ökologischen Vorzeichen zu untersuchen und in die se und korrespondierendes Handeln in den beiden Staaten Entwicklung des politischen Systems der Bundesrepublik ein- und nimmt vielfältige Transferprozesse in den Blick – etwa zuordnen. US-amerikanische Einflüsse sowie Beziehungen zwischen glo- Im Fokus stehen dabei die Versuche der SPD, sich um- baler und nationaler Diskursebene. Während des Berichts- weltpolitisch zu profilieren, gleichzeitig jedoch ihre Kernkli- jahrs hat die Bearbeiterin die Auswertung von Forschungs- entel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht zu ver- literatur, publizierten und archivalischen Quellen fortgesetzt, nachlässigen. So begründete die SPD ihr ökologisches Enga- die konzeptionelle Arbeit weiter vorangetrieben und mit der gement stets auf zweifache Weise: Nicht nur sollten sie der Niederschrift des Manuskripts begonnen. Der Abschluss des Umweltverschmutzung entgegenwirken, sondern technologi- Teilprojekts ist für Anfang 2022 geplant. sche Schübe auslösen und damit Arbeitsplätze schaffen. Somit ist besonders nach dem Zusammenhang zwischen Umwelt- Politisierung des Klimas. Die Entstehung der internationalen und Wirtschaftspolitik im Politikverständnis der Sozialdemo- Klimapolitik (ca. 1979–1995) kratie zu fragen. Von ebenso großem Interesse ist, wie sich die Etablierung der Grünen und der Bedeutungsgewinn »grüner« Das seit Juli 2017 von Pascal Pawlitta bearbeitete Dissertati- Formen von Politik sowie die damit einhergehende Spannung onsprojekt untersucht, wie die von der Wissenschaft postulier- zwischen den Organisationsmodellen von »Partei« und »Be- te Problematik eines vom Menschen verursachten Klimawan- wegung« auf die programmatischen Erneuerungsversuche dels zu einem politischen Handlungs- und Regelungsbereich auswirkten. auf internationaler Ebene wurde. Ausgehend von dem sich Im Berichtsjahr hat der Bearbeiter die Arbeit zu großen Tei- seit dem Ende der 1970er Jahre international zunehmend len verschriftlicht und letzte Quellenbestände ausgewertet. Der verdichtenden wissenschaftlichen Austausch über etwaige Abschluss des Projekts ist für das erste Halbjahr 2020 geplant. 37

i f z — j a h r e s b e r i ren. Das Projekt untersucht diesen Zusammenhang aus ei- c Das demokratische Europa h ner geschichtswissenschaftlichen Perspektive und fragt nach t Der Topos vom »demokratischen Europa« als gedachter Ord- dem Zusammenwirken von Demokratisierung, Parlamentari- 2 0 nung bildet den Ausgangspunkt für drei Forschungsprojekte, sierung und Europäisierung. Damit soll zum einen ein Beitrag 1 9 die die Demokratie- und Parlamentarismusgeschichte Euro- zur stärkeren chronologischen Konturierung der europäischen pas seit 1970 in den Blick nehmen. Im Mittelpunkt steht das Zeitgeschichte nach 1970 geleistet werden. Zum anderen geht lange Zeit für selbstverständlich befundene Bezugssystem es darum, jenseits vereinfachter Gegenüberstellungen von zwischen Europa, Demokratie, Rechtsstaat und Parlamen- »Zentrum« und »Peripherie«, »Europa« als einen sich stets tarismus. Die Projekte fragen nach seiner Genese und Wei- verändernden Bezugs- und Imaginationsraum differenzierter terentwicklung, den damit verbundenen inhaltlichen Aufla- aufzuschlüsseln. dungen und der konkreten demokratisch-parlamentarischen Praxis. Welche Wandlungen durchlief das »demokratische Transformations- und Demokratisierungsprozesse in Spanien Europa« in den vergangenen vier Jahrzehnten, mit welchen und Portugal im Kontext der EG-Beitrittsperspektive Herausforderungen war es konfrontiert und welche Rolle spielt es für die »Vorgeschichte unserer Gegenwart«? Das Dissertationsprojekt von Caroline Rieger befasst sich mit Transformations- und Demokratisierungsprozessen in Spani- Parlamentarismus als »europäisches Konzept«? en und Portugal vom Ende der autoritären Regimes Mitte der Dynamiken parlamentarischer Transformation in Europa 1970er Jahre bis zum Beitritt beider Staaten zur Europäischen im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts Gemeinschaft 1986. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die Demokratisierung als politische und gesellschaftliche Zielvor- Das Forschungsprojekt von Silke Mende beschäftigt sich stellung in den beiden Ländern sowie deren schrittweise Eu- mit der Geschichte des europäischen Parlamentarismus im ropäisierung im Vorfeld eines Beitritts zur Europäischen Ge- letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum stehen die meinschaft wechselseitig beeinflussten. beiden großen Transformationsphasen der jüngeren euro- Aus der Perspektive der beiden Länder wird die Imple- päischen Zeitgeschichte, in deren Folge zunächst die von au- mentierung der parlamentarischen Demokratie, ihrer Prak- toritären Regimen regierten Länder Südeuropas, sodann die tiken und des Rechtsstaates sowie einer funktionsfähigen sozialistischen Staaten Ostmittel- und Südosteuropas nicht Marktwirtschaft, die nach dem Umbruch 1989/91 u. a. in den nur zu parlamentarischen Demokratien, sondern einige Jah- »Kopenhagener Kriterien« als Voraussetzung für die Aufnah- re darauf auch zu europäischen Mitgliedstaaten geworden me in die EU festgeschrieben wurde, anhand ausgewählter sind. Das Modell der parlamentarischen Demokratie als Ziel- Politikfelder analysiert. Konvergenzprozesse im Rahmen der vorstellung sowie die Perspektive eines europäischen Beitritts europäischen Integration werden ebenso beleuchtet wie spe- gelten als wichtige, sich wechselseitig beeinflussende Fakto- zifische nationale bzw. regionale Entwicklungen. Mit einem

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transnationalen Ansatz wird somit empirisch überprüft, wel- und wissenschaftspolitischer Akteure sowie die inhaltlichen che Rolle Transfer-, Verflechtungs- und Aneignungsprozes- Effekte solcher Dynamiken. se, die der Europäisierung oftmals zugeschrieben werden, Im Mai haben die Mitglieder des Forschungsfeldes »Ko- bei der Demokratisierung in Spanien und Portugal tatsäch- operation und Konkurrenz als Elemente (trans-)nationaler lich spielten. Die Studie soll damit einen Beitrag zur Erfor- wissenschaftspolitischer Gestaltung« am IfZ München den schung der Geschichte Europas in der zentralen Umbruch- Workshop »Macht. Wissen. Wettbewerb: Deutsche und eu- phase der 1970er Jahre und im Kontext der fortschreitenden ropäische Wissenschaftspolitik im Technology Race« organi- europäischen Integration in den 1980er Jahren leisten. Die siert. Den Abendvortrag übernahm Kiran Klaus Patel. Zudem Verschriftlichung der Arbeit hat begonnen und soll 2020 ab- richtete das Forschungsfeld »Das Beispiel der Lebenswissen- geschlossen werden. schaften« einen Projektworkshop »Shoulder to Shoulder? Co- operation and Competition in the Life Sciences« aus, der im Europäischer Parlamentarismus und die Neoliberalisierung November ebenfalls in München tagte. f Das IfZ ist an zwei Projekten beteiligt. Andreas Wirsching o der EU (1990–2010) r leitet das Postdoc-Projekt zu »EUREKA«, das die europäi- s c Im Mittelpunkt des 2015 von Thomas Raithel konzipierten Vor- sche Forschungs- und Technologiepolitik vermisst. Diese Stu- h u habens steht die Frage, welche Rolle die europäischen Par- die wird von Annemone Christians an der LMU verfasst. Elke n lamente bei der Verbreitung neoliberaler Konzeptionen und Seefried leitet ein Projekt im Forschungsfeld »Kooperation und g s Handlungsmuster seit ca. 1990 eingenommen haben. Nach Konkurrenz unter den Bedingungen des Kalten Krieges«, das - u gegenwärtigem Kenntnisstand ist damit gleichzeitig die Frage Liza Soutschek am IfZ bearbeitet. n aufgeworfen, warum diese Rolle so gering war und warum d e wichtige Weichenstellungen – wie zum Beispiel die Lissabon- Kooperation, Konkurrenz, Komplexität: Die deutsch-deutsche d Strategie aus dem Jahr 2000 – weitgehend an den Parlamen- i Dimension des »Internationalen Instituts für Angewandte t ten vorbei erfolgten. Die Untersuchung soll sich zum einen auf i Systemanalyse« o das Europäische Parlament konzentrieren und zum anderen n s auf ausgewählte nationale Parlamente. Das Projekt, das der- Das Dissertationsprojekt von Liza Soutschek untersucht Ko- p zeit wegen anderer Dienstverpflichtungen weitgehend ruht, operation und Konkurrenz in den Wissenschaften vor dem r o soll bis Mitte 2023 abgeschlossen sein. Hintergrund des Kalten Krieges am Beispiel des Internationa- j e len Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA). Das 1972 k t gegründete IIASA war das erste große blockübergreifende For- e schungsinstitut. Getragen wurde es von Wissenschaftsorgani- sationen aus zwölf Ländern, darunter die USA, die UdSSR, Kooperation und Konkurrenz in den Wissenschaften die Bundesrepublik Deutschland und die DDR. Seinen Sitz hat es in Laxenburg bei Wien. Gegründet wurde es infolge der Drittmittel, Publikationen oder Forschungspreise – um die- Entspannung im Kalten Krieg und einer neuen Wahrnehmung se und andere Prämien konkurrieren Wissenschaftlerinnen globaler, zunehmend komplexer Herausforderungen. Ziel war und Wissenschaftler. Dementsprechend herrscht Konkurrenz die Beschäftigung mit den gemeinsamen Problemen von In- im Forschungsbetrieb. Zugleich basiert Wissenschaft immer dustriegesellschaften – etwa der Energieknappheit oder Um- auch auf kooperativen Strukturen und Projektzusammenhän- weltverschmutzung. gen. Die DFG-Forschergruppe »Kooperation und Konkurrenz Der Fokus des Projekts liegt auf der deutsch-deutschen in den Wissenschaften« widmet sich in einer zeithistorischen Dimension. Seit der Gründung des IIASA standen sich Ak- Perspektive den Spannungsverhältnissen und Interaktionsdy- teure aus Ost- und Westdeutschland in dynamischen koope- namiken, die entstehen, wenn wissenschaftliche Kooperati- rativen und kompetitiven Konstellationen gegenüber. Gefragt onspartner von heute die potenziellen Konkurrenten von mor- wird nach den Interaktionsdynamiken zwischen west- und ost- gen sind. Sie führt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deutschen Wissenschaftlern am IIASA, nach dem Verhältnis der Ludwig-Maximilians-Universität München, des Deutschen zwischen Politik und Wissenschaft sowie den Auswirkungen Museums, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des IfZ auf die Wissensproduktion und der Verwendung des produ- zusammen und verbindet in innovativer Weise die Fächer zierten Wissens in beiden deutschen Staaten. Der Schwer- Wissenschaftsgeschichte, Zeitgeschichte und Osteuropäi- punkt der Arbeit lag 2019 auf Archivrecherchen v. a. im Archiv sche Geschichte. Sprecherin ist Kärin Nickelsen (Abteilung des IIASA in Laxenburg sowie in den National Archives in Wissenschaftsgeschichte der LMU). Im Fokus stehen die In- Washington D. C. Erste Ergebnisse wurden u. a. im Oktober teraktionsdynamiken zwischen Kooperation und Konkurrenz, auf der 43. Annual Conference der German Studies Associa- die Rollenbilder und Selbstverständnisse wissenschaftlicher tion in Portland, Oregon vorgestellt. 39

i f z — j a h r e s b e r Bei einem Workshop mit der University of Cambridge stellte das Team des Treuhandprojekts seinen aktuellen Forschungsstand vor. i c h t lich fundiert und empirisch abgesichert beantwortet werden. 2 Im Laboratorium der Marktwirtschaft. 0 Geschichte der Treuhandanstalt 1989/90 bis 1994 Darüber hinaus gilt es, die Treuhandanstalt als Instrument 1 9 zur Lösung ökonomischer Probleme in den Blick zu nehmen. Die Privatisierung der ostdeutschen Wirtschaft nach 1990 hat Schließlich sind die Folgen und Wirkungen der Privatisie- die Eigentums- und Produktionsverhältnisse auf dem Gebiet rungspolitik zu analysieren. Das Projekt wird vom Bundesmi- der ehemaligen DDR radikal verändert. Die dabei erfolgte Ver- nisterium der Finanzen gefördert und besteht aus vier kom- äußerung von öffentlichem bzw. staatlichem Eigentum ist bei- plementär aufeinander bezogenen Teilen: spiellos in der Geschichte moderner Industriegesellschaften. Die Treuhandanstalt nahm dabei eine wichtige Rolle ein und Die Treuhandanstalt im politisch-parlamentarischen Raum stand bei der Bewältigung der sozioökonomischen Folgelas- und die ordnungspolitischen Vorstellungen ten der Privatisierung in den ostdeutschen Bundesländern schon bald im Kreuzfeuer der Kritik. Ihr wurde die Hauptver- Vom Hoffnungsträger zum Prügelknaben. antwortung für die Deindustrialisierung des Landes und für Die Treuhandanstalt zwischen wirtschaftlichen Erwartungen die Verschlechterung der sozialen und wirtschaftlichen Lage und politischen Zwängen 1989–1994 vieler Menschen zugeschoben. Sie stand letztlich sinnbildlich für den Rückgang von Produktivität und Beschäftigung und Gegenstand des zunächst von der Deutschen Forschungs- die gesellschaftlichen Verwerfungen in Ostdeutschland. Dabei gemeinschaft (DFG) geförderten Einzelprojekts von Andreas war der ökonomische Umbruch von einer »doppelten Transfor- Malycha sind Personal, Organisation, Aufgabenprofil und in- mation« geprägt, in der sich einigungsbedingte Probleme und terne Arbeitsverteilung der Treuhandanstalt. In diesem Kon- globale Veränderungen des Wirtschafts- und Finanzsystems text ist die Konstituierung von Direktorium, Verwaltungsrat überlagerten und gegenseitig verschärften. Die Einführung der und Vorstand von besonderem Interesse. Außerdem soll die Marktwirtschaft in Ostdeutschland erfolgte auch unter den Be- Rolle einzelner Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter untersucht dingungen einer immer stärker weltweit vernetzten Wirtschaft, werden, die in den Führungsgremien der Treuhandanstalt an die ihrerseits den Westen unter Reformdruck setzte. maßgeblichen Entscheidungen beteiligt waren. Der Untersu- Das Projekt soll erstmals auf breiter Quellengrundlage chungszeitraum reicht vom Herbst 1989, als die Treuhand- Struktur und Arbeitsweise der Treuhandanstalt untersuchen anstalt im letzten Jahr der DDR entstand, über die Phase und ihre Stellung im politischen Kräftefeld der Bundesre- der Umstrukturierung und Neuausrichtung nach der Wirt- publik sowie ihren Aktionsradius vor Ort näher bestimmen. schafts-, Währungs- und Sozialunion unter Detlev Karsten Auf diese Weise soll die Frage nach dem historischen Ort der Rohwedder bis zum Ende der Amtszeit Birgit Breuels im Treuhandanstalt im vereinigten Deutschland wissenschaft- Dezember 1994.

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f o r s c h u n g s - u n d e d i t i o n s p r o j Die »Abwicklung« der DDR: Die Treuhandanstalt steht sinnbildlich für die Deindustrialisierung des Landes und die gesellschaftlichen Verwerfungen in Ostdeutschland e nach der »Wende«. k t e

Ziel des im Juli 2016 begonnenen Projekts ist eine empirisch sondern auch die Übernahme des Systems der »sozialen fundierte Analyse von Entstehung, Arbeitsweise und Bedeu- Marktwirtschaft« als Spielart des Kapitalismus. Doch wo soll- tung der Treuhandanstalt. Das Projekt widmet sich ferner den ten in einem vormals staatssozialistischen Land die Unter- Erwartungshaltungen und wirtschaftspolitischen Vorstellun- nehmerinnen und Unternehmer herkommen, ohne die Ka- gen, die sich mit der Gründung der Treuhandanstalt verban- pitalismus nicht denkbar ist? Die gesellschaftliche Akzeptanz den, wirft einen analytischen Blick auf das Innenleben einer des neuen politischen und sozioökonomischen Systems hing Institution, die den Prozess der Privatisierung zu organisieren entscheidend von dessen regionaler Verankerung ab. »Mit- hatte, und lotet Handlungsspielräume und Zwangslagen im telstand« war das Zauberwort, das – eng verbunden mit dem politischen Kräftefeld Gesamtdeutschlands aus. Wirtschaftswunder – für die Stärke der westdeutschen Volks- Die Bestände im Bundesarchiv Berlin wurden weitgehend wirtschaft stand. Mit der Privatisierung der ostdeutschen eingesehen. Dies betrifft u. a. Verwaltungsrats- und Vorstands- Staatsbetriebe durch die Treuhandanstalt bot sich die einma- protokolle sowie Personalunterlagen. Die Recherche im Bun- lige Chance, in Rekordzeit dieses vermeintliche Erfolgsmodell desarchiv Koblenz wurde fortgesetzt und mit der Niederschrift eines starken Mittelstands auf Ostdeutschland zu übertragen. des Manuskripts begonnen. Es handelte sich dabei um ein soziales Experiment par excel- lence, das Max Trecker hier, an der direkten Schnittstelle von Communists into Capitalists: Wirtschaft und Gesellschaft, untersucht. Welche Berücksich- Die Genese des ostdeutschen Unternehmertums tigung fand eine als ideal empfundene mittelständische Wirt- nach der Wiedervereinigung schaftsstruktur in der Privatisierungspolitik der frühen 1990er Jahre? Auf welche Förderangebote konnten prospektive ost- Mit dem Beitritt der ehemaligen DDR in den Geltungsbereich deutsche Unternehmerinnen und Unternehmer zurückgrei- des Grundgesetzes erfolgte nicht nur die endgültige Einfüh- fen? Wie funktionierte das Zusammenspiel der verschiedenen rung der parlamentarischen Demokratie in Ostdeutschland, öffentlichen Akteure? 41

Die Privatisierungspolitik in der Region wird angenommen, dass die Betriebe der Schiffbauindustrie einen Ort der Transformation und damit einen zentralen Erfah- Strategien der Treuhandanstalt (THA)/Bundesanstalt für rungsraum bildeten. So kann gezeigt werden, inwiefern sich vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) zur Privatisierung die politischen und ökonomischen Strukturveränderungen auf der chemischen Industrie und Mineralölindustrie soziale Praktiken und individuelle sowie kollektive Identitäten 1990–2000 auswirken konnten.

In dem Teilprojekt von Rainer Karlsch werden die Strategien Akteursstrukturen und Privatisierungspraxis der Treuhandanstalt zur Privatisierung der Betriebe der che- in der Transformation: Die Arbeit der Treuhandanstalt mischen Industrie und Mineralölindustrie untersucht. Diesen im Land Brandenburg 1990–1994 einst als Hoffnungsträger der Industriepolitik der SED geltenden Branchen wurde 1990 aufgrund großer ökologischer Altlasten Mit der im März 1990 beschlossenen Errichtung einer »An- und niedriger Produktivität nur geringe Privatisierungschancen stalt zur treuhänderischen Verwaltung des Volkseigentums« i f eingeräumt. Nachdem die vermeintlich modernsten Betriebe begann die institutionelle Arbeit der Treuhand bereits über z — verkauft waren, kam es vor dem Hintergrund der sich rasch ein halbes Jahr vor der Wiedervereinigung und der Konstitu- j a zuspitzenden Transformationskrise zu einem Strategiewechsel. ierung der neuen ostdeutschen Landesregierungen. Damit er- h Von der Politik mit dem Kanzlerversprechen vom 10. Mai 1991 folgten die ersten Transformationsprozesse der ostdeutschen r e zum Erhalt von Kernbereichen der Unternehmen des Chemie- Wirtschaft zwar zunächst weitgehend ohne Begleitung durch s b dreiecks in die Pflicht genommen, ließ die Treuhandanstalt politische Akteure auf Landesebene. Dennoch liegt dem Pro- e r standortübergreifende Konzepte erarbeiten und ging zu einer motionsprojekt von Wolf-Rüdiger Knoll die Arbeitshypothese i aktiven Restrukturierungspolitik über. Deren Umsetzung und zugrunde, dass sich bei der Privatisierung der volkseigenen c h die dabei auftretenden Konflikte bilden einen Schwerpunkt der Wirtschaft ein dichtes Netzwerk von Austausch- und Mei- t Untersuchung. Des Weiteren wird das Privatisierungsgesche- nungsbildungsstrukturen zwischen der Treuhandanstalt und 2 0 hen in anderen, stärker mittelständisch geprägten Branchen – der ab Anfang 1991 arbeitsfähigen Landesregierung Bran- 1 9 Pharmazie, Agrochemie und Kosmetik – analysiert. denburgs herausbildete. Im Mittelpunkt des Projekts steht Bisher wurden vor allem Akten der Treuhandanstalt aus die Untersuchung des politischen Kräftefelds in einem Bun- dem Bundesarchiv und den Landesarchiven ausgewertet. desland – zwischen den einzelnen Akteuren auf Landes- und Hinzu kamen Bestände aus Unternehmensarchiven und pri- Kommunalebene, aber auch auf Bundes- und Europaebe- vate Nachlässe, darunter die Unterlagen von Klaus Schucht ne. Aufgrund ihrer immensen Bedeutung für Brandenburg und Hans-Peter Gundermann, sowie die Befragung von Zeit- sollen dazu schwerpunktmäßig die Privatisierungsprozesse zeugen. der Stahl- und Braunkohleindustrie sowie weiterer, struktur- bestimmender industrieller Großbetriebe untersucht werden. Die Transformation der ostdeutschen Werftindustrie Darüber hinaus wird die Tätigkeit der Treuhandanstalt vor Ort im Spannungsfeld von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in den Blick genommen: Am Beispiel der Stadt Eberswalde werden die Auswirkungen der sozioökonomischen Transfor- Das Projekt von Eva Lütkemeyer beschäftigt sich mit dem mation auf die kommunale und strukturelle Entwicklung einer Privatisierungs- und Umstrukturierungsprozess der ostdeut- vormaligen Industriestadt sowie die Rolle der Treuhandanstalt schen Werftindustrie zwischen 1989/90 und 1994 sowie des- in diesem Prozess dargestellt. sen Auswirkungen auf die Region, die Unternehmen und die Lebenswirklichkeit der Menschen vor Ort. Der Schiffbau bilde- Gesellschaftliche Folgen und Debatten te mit mehr als 55.000 Beschäftigten vor der »Wende« einen der »industriellen Kerne«, dessen Erhalt zumindest aus gesell- Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarktpolitik beim Übergang schaftspolitischer Perspektive gesichert werden sollte. Damit von der Plan- zur Marktwirtschaft in Sachsen und die Rolle der wurde die Transformation des Schiffbaus in Mecklenburg-Vor- Treuhandanstalt 1989–1999 pommern zu einer politisierten Großprivatisierung, bei der die Treuhandanstalt letztlich nur einer von vielen Akteuren war. Im Zuge der Privatisierung der volkseigenen Betriebe ver- Über einen Ansatz auf Makroebene, der den Blick ausschließ- schwand nicht nur die betriebszentrierte Arbeitsgesellschaft lich auf politische und wirtschaftliche Akteure richtet, hinaus- der DDR, sondern auch die kollektive Gewissheit des garan- gehend, wird Transformation als ein Prozess verstanden, der tierten Arbeitsplatzes. Die Welle von Betriebsschließungen, die tiefgreifend auch auf gesellschaftliche Strukturen hineinwirkt. 1990/91 einsetzte, führte zum rasanten Ansteigen der Arbeits- Im Zentrum stehen Fragen nach den Erwartungen und Er- losenzahlen in Ostdeutschland. Die kollektive Erfahrung des fahrungen im Zusammenhang mit diesem Prozess. Hierbei Arbeitsplatzverlustes, für die schon bald die Treuhandanstalt

transformationen in der neuesten zeitgeschichte 42

verantwortlich gemacht wurde, schuf neue soziale Ungleich- Internationale Dimensionen der Privatisierungspolitik heiten und prägte die politischen und mentalen Einstellungen vieler Menschen in den neuen Bundesländern. Die internationalen Verkaufsstrategien der Treuhand- Das Projekt von Dierk Hoffmann geht der Frage nach, ob anstalt, dargestellt an Beispielen aus Sachsen und wie sich die Massenarbeitslosigkeit in Sachsen auf die Pri- vatisierungspolitik der Treuhandanstalt auswirkte. Innerhalb Das Teilprojekt von Keith Allen lenkt die Aufmerksamkeit auf der Berliner Zentrale der Behörde wurde eigens ein Direktorat den Austausch zwischen den deutschen und international Arbeit geschaffen. Untersucht werden sowohl konzeptionelle aufgestellten Akteuren der wirtschaftlichen Umwandlung Ost- Vorstellungen als auch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen. deutschlands. Die bisherige Auswertung von Archivbeständen So war die Treuhandanstalt in zahlreiche Projekte auf Lan- in mehreren Ländern zeigt, dass die Arbeit der Treuhand viel desebene eingebunden, die der Erhaltung einzelner Betriebe maßgeblicher international aufgestellt war, als die relativ be- dienten, die als sanierungsfähig eingestuft wurden. Im Mittel- scheidene Zahl von 860 Verkäufen an ausländische Investo- f punkt des Projekts steht das Bundesland Sachsen. Schließ- ren vermuten lässt. Das Projekt rekonstruiert erstens, wie die o r lich geht es darum, die Erfahrungen der Betroffenen an ausge- Treuhand sich um ausländischen Rat bemühte und welche s c wählten Einzelfällen zu untersuchen. Im Berichtsjahr wurden Beziehungen sie zu ausländischen Beratungsunternehmen h u dazu Akten im Bundesarchiv Berlin (Treuhandanstalt), im und Investmentbanken pflegte. Es belegt zweitens, dass sol- n Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden (Kabinettsprotokol- che Kontakte wesentlich darauf ausgerichtet waren, auslän- g s le) und im baden-württembergischen Hauptstaatsarchiv Stutt- disches Kapital zur Finanzierung der Treuhand aufzubringen. - u gart (Sozialministerium) ausgewertet. Wie und in welchem Umfang ausländische Investoren sich in n den ostdeutschen Bundesländern engagierten, war von Han- d e Kooperation – Konflikt – Kompromiss: Gewerkschaften, delsbeziehungen bestimmt, deren Untersuchung eine bis- d lang unbeachtete Gemengelage internationaler Verquickun- i Treuhandanstalt und politische Kultur der Transformation t gen des deutsch-deutschen Handels vor 1989 zutage fördern. i Ostdeutschlands 1990–1994 o Das Projekt verweist auf die maßgebliche Rolle des internati- n s Auch das Handeln der Gewerkschaften ist bis heute Gegen- onalen Finanzmarkts bei der Eingliederung Ostdeutschlands p stand scharfer Kontroversen. Betonen westdeutsche Ökono- in die erweiterte Bundesrepublik. Dies wird anhand des En- r o men und konservativ-liberale Politiker die Zusammenarbeit gagements derjenigen Staaten untersucht, welche die meisten j e mit »pragmatischen« Gewerkschaftern zur Wahrung des sozi- Unternehmen von der Treuhand erwarben: an erster Stelle der k t alen Friedens, werfen ostdeutsche Betriebsräte den Gewerk- Schweiz, wie auch Großbritannien und Österreich. e schaften vor, den »Ausverkauf« des Ostens mitgetragen zu haben. Ausgehend davon geht die Studie von Christian Rau Von Solidarnosc´´ zur Schocktherapie. der Frage nach, wie die westdeutschen Gewerkschaften die Ökonomisches Denken und Systemtransformation in Polen Probleme der Transformation sowohl durch politisches Han- 1975–1995 deln als auch diskursiv innerhalb ihres organisationskultu- rellen Rahmens bewältigten. Im Mittelpunkt steht das »Mo- Das von Florian Peters bearbeitete und seit 2017 von der dell Deutschland« als Bezeichnung der konsensorientierten Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt wid- Verhandlungskultur zwischen Staat, Wirtschaft und Gewerk- met sich der Transformation in Polen mit Blick auf den Wan- schaften, die den Rheinischen Kapitalismus der Bundesre- del der ökonomischen Leitbilder und ihrer sozialen Kontexte. publik durchweg prägte. Gefragt wird, wie sich die Verhält- Dabei legt es einen Schwerpunkt auf das Jahrzehnt vor dem nisse zwischen den Akteuren in den Transformationsjahren politischen Systemwechsel, als die kollektivistische Sinnwelt verschoben. Berücksichtigt werden dabei auch westdeutsche der staatssozialistischen Industriemoderne sukzessive markt- Transformationserfahrungen seit den 1970er Jahren sowie orientierten Leitbildern wich und die diskursiven Vorausset- ostdeutsche Erfahrungsräume und deren Repräsentationen zungen für die marktradikale Schocktherapie von 1989 ge- innerhalb der Gewerkschaften. Damit geht das Projekt über legt wurden. Mit der Analyse der kontroversen polnischen den Betrachtungszeitraum von 1989–1994 hinaus und leistet Debatten um Wirtschaftsreformen und Privatisierungspolitik einen Beitrag zur Historisierung der Wiedervereinigung jen- bis 1995 zielt es darauf ab, die spezifischen Erfahrungsräu- seits gängiger Narrative von Erfolg und Scheitern. me und Erwartungshorizonte der Transformationszeit zu re- Die Studie wertet umfangreiche Bestände der Gewerk- konstruieren. Auf diese Weise möchte es herausarbeiten, wie schaften, der Treuhandanstalt und Bundesministerien, der Märkte in Polen und Ostmitteleuropa zu lebensweltlichen und Landesministerien, der DDR sowie Zeitzeugeninterviews aus. ideellen Signaturen der Transformationszeit werden konnten. Die Quellenrecherche ist weitgehend abgeschlossen. Im Berichtsjahr hat Florian Peters letzte Nachrecherchen in Archiven und Bibliotheken in Polen und Deutschland ab- 43 geschlossen und an der Niederschrift der geplanten mono- Für die hoch qualifizierten ostdeutschen Physikerinnen im grafischen Studie gearbeitet. Deren Fertigstellung ist für 2020 Hochschul- und Forschungsbereich traf dies nicht zu. Rund vorgesehen. Darüber hinaus hat er Teilergebnisse seiner For- 40 Prozent der sehr gut ausgebildeten Wissenschaftlerinnen schungen im Rahmen von Forschungskolloquien und Tagun- führten ihre berufliche Karriere fort. Ein knappes Drittel wan- gen zur Diskussion gestellt sowie zwei Aufsätze zu Teilaspek- derte in die vorwiegend westdeutsche bzw. internationale In- ten des Projekts zur Publikation vorbereitet. dustrie ab bzw. ging an westdeutsche oder westeuropäische Hochschulen. Das traf besonders bei den politisch belasteten Privatisierung in der Tschechischen Republik der 1990er Jahre: Wissenschaftlerinnen zu. Etwa 15 Prozent wechselten in wis- zwischen Pfadabhängigkeit und Kontingenz senschaftsorganisatorische bzw. andere Tätigkeiten und wei- tere ca. 15 Prozent traten in Vorruhestand bzw. hatten das Das Projekt von Eva Schäffler widmet sich dem Privatisierungs- Rentenalter erreicht. Der tatsächliche quantitative Einbruch prozess in der Tschechischen Republik, der sowohl aus einer – d. h. der zahlenmäßige Rückgang von ostdeutschen Physi- wirtschaftsgeschichtlichen Perspektive betrachtet als auch in kerinnen im Hochschulbereich – erfolgte erst in den späten i f seine politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingun- 2000er Jahren, als diese Gruppe aus dem Berufsleben aus- z — gen eingebettet wird. Der Hauptteil der Quellenrecherchen schied. Die freiwerdenden Stellen wurden überproportional j a wurde 2019 während eines siebenwöchigen Forschungsauf- mit westdeutschen Männern besetzt. Eine Trendwende zu- h enthalts in Prag abgeschlossen (gefördert durch die Akademie gunsten eines höheren Frauenanteils in der Physik setzte mit r e der Wissenschaften der Tschechischen Republik im Rahmen den 2010er Jahren in Ost und West ein. s b eines Josef Dobrovský Fellowship). Um teleologische Narrati- Das Projekt wurde im Februar 2019 beendet. Das Manu- e r ve zu überwinden, wird sich die Untersuchung insbesondere skript mit einem Umfang von 455 Seiten wurde von der DFG i damit beschäftigen, inwieweit der Privatisierungsprozess »al- positiv begutachtet. Die Veröffentlichung befindet sich in Vor- c h ternativlos« war bzw. als »alternativlos« angesehen wurde. Ein bereitung. t wichtiges Augenmerk richtet sich demnach auf Reformsze- 2 0 narien, die ab der Mitte der 1980er Jahre entworfen wurden. 1 9 Hinsichtlich der 1990er Jahre wird geklärt, warum sich ein- zelne Reformvorschläge durchsetzten und wie dies von gesell- schaftlicher Seite wahrgenommen wurde. Eine zentrale Quelle stellt dabei die mediale Berichterstattung dar. Außerdem wer- den Briefe ausgewertet, die Privatpersonen an staatliche Ins- titutionen richteten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf inter- nationalen Implikationen im Privatisierungsprozess, u. a. auf Joint Ventures zwischen tschechischen und deutschen Be- trieben. Exemplarisch untersucht werden die Kooperationen zwischen Volkswagen und Škoda sowie zwischen Continental und Barum.

Ostdeutsche Naturwissenschaftlerinnen im Trans- formationsprozess 1970–2000. Karrierechancen von Physikerinnen in Wissenschaft und Forschung

Die 2015 begonnene und von der DFG finanzierte Studie von Heike Amos geht der Frage nach, wie sich die berufliche Karrie- re von ostdeutschen Physikerinnen im Universitäts- und Hoch- schulbereich zwischen 1980 und 2000 gestaltete. Besonders im Blick steht dabei die Zäsur von 1989/90 und deren Folgen. Geprüft wird u. a. die in der wissenschaftlichen Literatur aufge- stellte These, wonach der deutsche Transformations- und Eini- Welche Folgen hatte die »Wende« für ostdeutsche Naturwissenschaftlerinnen? Für die hoch qualifizierten Frauen, die bereits in der DDR geforscht und gelehrt hatten, gungsprozess die Chancengleichheit für Naturwissenschaftle- erstaunlich wenig. Erst nach deren Ausscheiden aus dem Berufsleben in den späten rinnen in der Wissenschaft eher verschlechtert habe. 2000er Jahren nahm der Frauenanteil an ostdeutschen Hochschulen ab.

transformationen in der neuesten zeitgeschichte 44

Internationale und transnationale Beziehungen

f o r s c ieses Cluster richtet den Blick auf die inter- und trans- Haus Europa« sprach und vor der UN-Vollversammlung eine h u nationalen Beziehungen in einer sich dynamisch glo- »neue Weltordnung« ankündigte, bis zum ersten Abschluss n balisierenden Welt. Hier verfügt das IfZ durch die der sozioökonomischen Systemtransformation in Deutschland g s D Edition zentraler Quellenbestände in den »Akten zur Aus- 1993/94 und zur Verkündung des Development Programme - u wärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland« über der Vereinten Nationen 1994. Das Projekt, das von Elke See- n herausragende Expertise. Besonderes Augenmerk gilt den fried und stellvertretend von Agnes Bresselau von Bressens- d e Strukturen sich wandelnder Staatlichkeiten, aber auch nicht- dorf geleitet wird, besteht aus drei Teilprojekten. d staatlichen, kollektiven und individuellen Akteuren und Netz- i t werken in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, i New World Order? US-amerikanische und bundesdeutsche o die zu wichtigen transnational agierenden Spielern des inter- n Zukünfte am Ende des Kalten Krieges, 1988–1994 s nationalen Systems avancierten. Dabei werden die langfristi- p gen Wirkungslinien und Perspektiven der internationalen Ge- Das Projekt von Peter Ridder untersucht Zukunftsvorstellun- r o schichte seit Beginn des 20. Jahrhunderts stets mitgedacht. gen und Zukunftshandeln der US-amerikanischen und bun- j e desdeutschen Regierungen im weltpolitischen Umbruch zwi- k t schen 1988 und 1994. Wie veränderte das Ende des Kalten e Krieges den Blick in Washington und Bonn auf das internatio- nale System im Allgemeinen und die jeweilige Rolle der beiden Zukünfte am Ende des Kalten Krieges Bündnispartner im Besonderen? Im Zentrum stehen interne Debatten der Exekutive sowie Expertendiskurse zur künftigen Das Jahr 1989/90 gilt als Zäsur: Mit dem Ende des Kalten UN-Politik beider Staaten. Die Themen Demokratie und Men- Krieges verschwand die bipolare Weltordnung, welche die Ge- schenrechte bilden dabei die Linse, mit der Erwartungen, Kon- schichte des 20. Jahrhunderts bestimmt hatte, und zugleich zepte und Praktiken der Akteure sichtbar gemacht werden nahm eine fast beispiellose sozioökonomische Transforma- sollen. Beide Politikfelder waren zentrale Aspekte der 1990 tion in den Gesellschaften Ostmitteleuropas ihren Lauf. Ein von George W. Bush verkündeten »New World Order« und neues, im Frühjahr 2019 gestartetes Projekt, das am Berliner manifestierten sich (u. a.) in der Agenda for Peace der Ver- Kolleg Kalter Krieg angesiedelt ist, richtet den Blick auf die einten Nationen 1992, auf der Wiener Menschenrechtskon- Interaktion von Erfahrungsräumen und Erwartungshorizonten ferenz 1993 und im UN-Development Programme von 1994. in einer Zeit beschleunigter, ja dramatischer Veränderungen. Zugleich bündelten sich in den Debatten um Demokratie und Untersucht werden individuelle und kollektive Zukunftsent- Menschenrechte normative Dimensionen einer »New World würfe, ihre diskursive und emotionale Aneignung und die da- Order«, Erwartungen, Hoffnungen und Ängste mit Blick auf mit verbundenen Praktiken der Ausgestaltung, Planung oder mögliche Zukünfte jenseits des Kalten Krieges. Erhaltung der Zukunft in einer dynamischen Umbruchszeit. Im Berichtsjahr wurden die Forschungsliteratur ausge- Das Projekt leuchtet nicht nur Zukunftsvorstellungen sui ge- wertet, Quellenbestände in Deutschland und den USA son- neris aus, sondern fragt nach deren Funktion, Wirkung und diert, Anträge auf Schutzfristverkürzung gestellt und für 2020 Verbindung mit konkretem Zukunftshandeln von Akteurinnen ein Reisestipendium am DHI-Washington eingeworben. Dar- und Akteuren aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. über hinaus konnte der Bearbeiter im Politischen Archiv des Der Untersuchungszeitraum reicht von 1987/88, als KPdSU- Auswärtigen Amts sowie bei der Stiftung Wissenschaft und Generalsekretär Michail Gorbatschow vom »gemeinsamen Politik erste Quellen einsehen. i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 9

Welche Hoffnungen und Erwartungen brachen 1989 mit dem Fall des Eisernen Vorhangs in Ost und West auf? Dies untersucht das Projekt »Zukünfte am Ende des Kalten Krieges«.

Zukünfte am Ende des Kalten Krieges. herausarbeitet, um sich Wahrnehmungen der Umbruchsitu- Emotionen und Erwartungen im deutsch-deutschen ation in der deutschen Bevölkerung anzunähern. Dazu sollen Transformationsprozess, 1989–1995 anhand verschiedener Akteursgruppen aus Politik, Medien und Gesellschaft öffentliche Diskurse zu Zukunftserwartun- Das Dissertationsprojekt von Helena Gand untersucht Zu- gen und Konzepten hinsichtlich einer gesamtdeutschen Iden- kunftsentwürfe im deutsch-deutschen Transformationspro- titätsstiftung analysiert werden. Das Projekt wird gefördert zess zwischen 1989 und 1995. Diese dynamische Phase des durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Umbruchs war zunächst geprägt von der Euphorie und Hoff- nung auf ein freies, demokratisches Leben und eine reformier- Zukunftsvorstellungen während des Umbruchs – te DDR während der Friedlichen Revolution. Schon bald je- Selbstverortungen und Bündnisperspektiven doch folgten – verstärkt durch die einsetzende wirtschaftliche in der Sowjetunion am Ende des Kalten Krieges Umwälzung in der DDR, die wachsende Arbeitslosigkeit und die oft empfundene Entwertung der Lebensleistung in Ost- Das Dissertationsprojekt von Susanne Maslanka untersucht deutschland – Emotionen wie Angst und Enttäuschung wäh- außenpolitische Konzepte, die in der Sowjetunion bzw. deren rend des Vereinigungsprozesses. Die Bestrebungen der sich Nachfolgestaaten vor dem Hintergrund der Krise und des Zer- neuformierenden Bundesrepublik Deutschland nach einem falls des Warschauer Pakts von der politischen Führung, wis- angemessenen Platz auf internationaler Ebene korrelierten senschaftlichen Beratern und gesellschaftlichen Gruppen ent- mit der Suche der deutsch-deutschen Übergangsgesellschaft worfen und diskutiert wurden. Der Untersuchungszeitraum nach einem Weg zur »inneren Einheit«. Das Dissertationspro- reicht von 1987, als Michail Gorbatschow begann, für die Idee jekt fokussiert auf die Frage nach der Konstituierung eines des »gemeinsamen europäischen Hauses« zu werben, bis zum neuen nationalen Selbstverständnisses der Deutschen. Die Abschluss von bilateralen Verträgen der sowjetischen Nachfol- Arbeit wählt einen emotionsgeschichtlichen Zugriff, indem sie gestaaten mit den ehemaligen Bündnispartnern des Warschau- Ängste, Hoffnungen sowie Erleichterung und Enttäuschung er Pakts im Jahr 1992. Das Promotionsvorhaben zielt darauf ab,

Internationale und transnationale Beziehungen 46

den Zerfall des Verteidigungsbündnisses nicht als eine zwangs- gesetzt. Darüber hinaus ist aus dem Projekt ein zweisprachiger läufig aufeinanderfolgende Reihe von Ereignissen darzustellen, Sammelband unter dem Titel »Über Grenzen. Migration und sondern politische Akteure und deren Zukunftsentwürfe im Flucht in globaler Perspektive seit 1945« hervorgegangen, der regierungsinternen und öffentlichen Diskurs in den Blick zu von Agnes Bresselau von Bressensdorf herausgegeben wurde. nehmen und die Frage nach alternativen Wegen in der Trans- formationsphase zu stellen. Die Arbeit geht zudem der Frage nach, von welchen Wert- und Ordnungsvorstellungen die Ideen für eine veränderte europäische und globale Sicherheitsarchi- tektur getragen wurden. Die Deutschen und Gorbatschow Das Projekt ist Teil des vom Leibniz-Institut Hessische Stif- tung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) organisierten Das Projekt von Hermann Wentker erforscht die Perzeption und von der Leibniz-Gemeinschaft finanzierten Verbundpro- Michail Gorbatschows und der Veränderungen in der Sowjet- f jekts »Drifting Apart. Herauslösungsprozesse aus internationa- union als deutsch-deutsches Thema. Partei- und Staatschef o r len Organisationen«. Gorbatschow erwies sich als ein Motor des politischen Wandels s c in Europa. Wenngleich es ihm ursprünglich nur um Reformen h u innerhalb der Sowjetunion und im sowjetischen Herrschafts- n bereich ging, um die östliche Supermacht und ihre Satelliten g s gang 1954 fortgesetzt. zukunftsfähig zu machen, erzielte er mit seinen Ankündigun- - u Das globale Flüchtlingsregime im Mittleren Osten gen und Reformmaßnahmen binnen kurzem erhebliche Wir- n seit den späten 1970er Jahren: Konzepte, Akteure, kungen nicht nur im eigenen Land und im Ostblock, sondern d e Praktiken auch im Westen. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Wand- d lungsprozesse in West- und Ostdeutschland zwischen Mitte der i t Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan 1979 und der daran 1980er und dem Beginn der 1990er Jahre im Hinblick auf die i o anschließende, bis 1989 andauernde Krieg lösten den welt- Wahrnehmung Gorbatschows und der Sowjetunion sowie auf n s weit größten Massenexodus seit dem Ende des Zweiten Welt- die Beziehungen zwischen beiden deutschen Teilgesellschaf- p kriegs aus. Mit dem iranisch-irakischen Krieg stieg die Zahl der ten und dem neuen sowjetischen Führer. Es handelt sich also r o Flüchtlinge in der Region ein weiteres Mal signifikant an. Hier um eine doppelte, miteinander verflochtene Perzeptions- und j e setzt das Projekt von Agnes Bresselau von Bressensdorf an Beziehungsgeschichte. Denn dabei spielten die Verbindungen k t und untersucht die Konzepte, Akteure und Praktiken huma- zwischen beiden deutschen Staaten eine zentrale Rolle. Ins- e nitärer Hilfe, die zur Etablierung eines globalen »Flücht- besondere die Westdeutschen betrachteten die Vorgänge in lingsregimes« beitrugen. So wird erstens nach den explizi- der Sowjetunion fast immer auch unter der Perspektive, wie ten oder impliziten Normen und Prinzipien gefragt, denen die sich diese auf die DDR auswirken würden; aber auch den Ost- unterschiedlichen flüchtlings- bzw. fluchtbezogenen Diskur- deutschen war die westdeutsche Sicht nicht gleichgültig, da se, Regelungs- und Aushandlungsprozesse zugrunde lagen. es trotz der Teilung noch einen gemeinsamen Kommunikati- Zweitens werden Akteure und Netzwerke humanitären und onsraum gab. Um den »Gorbatschow-Diskurs« in beiden deut- flüchtlingsbezogenen Handelns auf globaler, transnationaler schen Staaten und im vereinigten Deutschland bis 1991 ana- und nationaler Ebene untersucht. Dies umfasst internationale lysieren zu können, werden die unterschiedlichsten Quellen Organisationen wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und herangezogen: Dazu zählen die Publikationen westdeutscher das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, aber auch klei- Sowjetexperten und Publizisten ebenso wie Presseerzeugnis- nere zivilgesellschaftliche NGOs im Bereich der Flüchtlings- se, Umfrageergebnisse, regierungsamtliche Akten, Akten der hilfe, die zum Teil ausschließlich in diesem Krisengebiet tätig politischen Parteien, Unterlagen aus ehemaligen DDR-Archi- waren. Die staatliche Ebene wird exemplarisch am Beispiel der ven, insbesondere der Stasi-Unterlagen-Behörde (BStU), und Bundesrepublik Deutschland in den Blick genommen. Drit- Samisdat-Publikationen oppositioneller DDR-Gruppen. Im tens werden die konkreten Praktiken humanitärer Hilfe vor Berichtsjahr wurde das Manuskript abgeschlossen und dem Ort, insbesondere in den zahlreichen Flüchtlingslagern der Wissenschaftlichen Beirat zur Begutachtung vorgelegt. Region, untersucht. Auf Basis dieser Fragestellungen will das Projekt einen Beitrag zur Geschichte der internationalen und transnationa- len Beziehungen in einer sich globalisierenden Welt leisten und die seit den 1970er Jahren entstehende netzwerkartige Struktur des Politikfeldes humanitärer Hilfe herausarbeiten. Im Berichtsjahr wurde die Literatur- und Quellenauswertung fort- 47

Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehun- Dokumente aus russischen und deutschen gen«. Die Herausgeber arbeiten gegenwärtig am dritten Band, Archiven in dem der Zeitraum vom April 1937 bis zum Abschluss des Molotov-Ribbentrop-Pakts behandelt wird. Auf verschiedenen Die vierbändige Edition ist ein deutsch-russisches Gemein- Konferenzen und in Publikationen haben die Herausgeber bis- schaftsprojekt, das neue Einblicke in den Zeitraum vom Macht- herige Ergebnisse der Arbeit vorgestellt. Der zweite Band wurde antritt Hitlers bis zum Beginn des deutsch-sowjetischen Krie- darüber hinaus am 26. November an der Russischen Akade- ges eröffnet. Die Bände umfassen deutsche und sowjetische mie der Wissenschaften und am 6. Dezember im Deutschen Dokumente aus einer Vielzahl von Archiven, um die bilateralen Historischen Institut in Moskau präsentiert. Die seit dem Jahr Beziehungen in all ihren Facetten – Politik, Diplomatie, Wirt- 2019 wiederbelebte und sehr heftig geführte geschichtspoli- schaft, Militär, Kultur und Wissenschaft – darzustellen. Die Er- tische Diskussion – zurzeit insbesondere zwischen Polen und schließung und Vorbereitung der Dokumente in Deutschland Russland – zur Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs zeigt, wie erfolgt durch Carola Tischler, von russischer Seite durch Sergej außerordentlich wichtig es ist, ein möglichst breites Spektrum i f Slutsch vom Institut für Slawenkunde der Russischen Akade- an Quellen nicht nur Historikerinnen und Historikern, sondern z — mie der Wissenschaften in Moskau. Die Edition wird erarbeitet auch einer geschichtsinteressierten Öffentlichkeit zur Verfü- j a im Auftrag der »Gemeinsamen Kommission für die Erforschung gung zu stellen. h r e s b e r i c h t 2 0 1 9

»Gorbimania« im Garten der Villa Hammerschmidt: der sowjetische Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow im Juni 1989 auf Staatsbesuch bei Bundespräsident Richard von Weizsäcker.

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editionen

f o r s c h u n g s - u n d e d i t i o n s p Die Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland, herausgegeben von Andreas Wirsching, Hélène Miard-Delacroix und Gregor Schöllgen. r o j e ditionen schlagen Schneisen in den Dschungel der 1988 war ein Jahr der Annäherung und der Erosion. Während k t historischen Überlieferung. Sie weisen Wege zu Ar- ihr inneres System erodierte, suchten die Ostblock-Staaten e E chiven, bieten Zugang zu Dokumenten und erleich- engere Kontakte zur Bundesrepublik. Mit dem Moskau-Be- tern die Arbeit an der Quelle, indem sie diese aufbereiten, such Helmut Kohls erlebte die Bonner Entspannungspolitik kommentieren und in den historischen Kontext einordnen. einen Höhepunkt. Die Bemühungen um die Freilassung deut- In der Unübersichtlichkeit des Informationszeitalters ist diese scher Geiseln im Libanon erforderten enge Kontakte zur sy- Lotsenfunktion wichtiger denn je. Nur Einrichtungen von der rischen und iranischen Regierung. Weitere Handlungsfelder Größe und der Erfahrung des Instituts für Zeitgeschichte sind der Diplomatie waren die Verschuldungsproblematik, Über- in der Lage, editorische Großprojekte mit langen Laufzeiten legungen für ein sicherheitspolitisches Gesamtkonzept der zu verwirklichen. Editionen zeitgeschichtlicher Quellen bilden NATO und der Ausbau der deutsch-französischen Beziehun- die Grundlage zahlreicher Forschungsprojekte. gen. Aber auch innenpolitische Ereignisse, wie der Rücktritt des Bundestagspräsidenten Jenninger, erzeugten ein inter- nationales Echo. Der Jahrgang 1989 der »Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland« (bearbeitet von Daniela Edition der Akten zur Auswärtigen Politik Taschler, Tim Szatkowski und Christoph Johannes Franzen) der Bundesrepublik Deutschland wird im Januar 2020 erscheinen. Die Kommentierung der ausgewählten Dokumente des Jahres 1990 durch Tim Geiger, Seit 1993 veröffentlicht die Abteilung des IfZ im Auswärtigen Jens Jost Hofmann und Michael Ploetz ist weit fortgeschritten. Amt unmittelbar nach Ablauf der Aktensperrfrist einen Jahr- Die Dokumentensammlung und -auswahl für das Jahr 1991 gang mit ausgewählten Dokumenten aus dem Politischen Ar- ist abgeschlossen, sodass die Bearbeitung beginnen kann chiv des Ministeriums. Die 2019 erschienenen zwei Bände (durch Matthias Peter, Tim Szatkowski und Christoph Johan- zum Jahr 1988 wurden von Michael Ploetz, Matthias Peter nes Franzen). Die Arbeit an den noch ausstehenden Bänden und Jens Jost Hofmann bearbeitet. der 1950er Jahre wird durch Mechthild Lindemann mit dem Jahrgang 1954 fortgesetzt. 49

Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Kritische Online-Edition der Tagebücher von Juden durch das nationalsozialistische Deutsch- Michael Kardinal von Faulhaber 1911–1952 land 1933–1945 Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit Die Edition zur Geschichte der Judenverfolgung, die durch 2014 geförderte Langfristvorhaben ist auf zwölf Jahre ange- das IfZ, das Bundesarchiv und die Forschungsgruppe Zeit- legt. Es wird als interdisziplinäres Kooperationsprojekt vom IfZ geschichte am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Uni- und dem Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte versität Freiburg herausgegeben wird, steht kurz vor dem Ab- der Universität Münster durchgeführt (Projektleitung: Andreas schluss. Sie liefert eine umfassende Auswahl zentraler Quellen Wirsching und Hubert Wolf). Das Erzbischöfliche Archiv Mün- und Dokumente zur Geschichte der Judenverfolgung. In ins- chen unter Leitung von Johannes Merz ist eng an das Projekt gesamt 16 zeitlich und territorial gegliederten Bänden werden angebunden. Als weitere Kooperationspartner wurden Franz jeweils etwa 300 sorgfältig kommentierte Dokumente weitge- Xaver Bischof (Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelal- hend zum ersten Mal publiziert. Angestrebt wird eine größt- ters und der Neuzeit an der LMU München) und Ferdinand i f mögliche Vielfalt der Perspektiven: Neben Quellen der Tä- Kramer (Lehrstuhl für Bayerische Geschichte und Verglei- z — terseite werden auch Zeugnisse der Verfolgten sowie nicht chende Landesgeschichte mit besonderer Berücksichtigung j a unmittelbar Beteiligter, aber auch Dokumente ausländischer der Neuzeit an der LMU München) gewonnen. Elke Seefried h Beobachterinnen und Beobachter ediert. Jedem Band ist eine und Sascha Hinkel (Münster) sind als Koordinatoren zwischen r e ausführliche Einleitung vorangestellt, die Dokumente werden den Projektleitern sowie zwischen diesen und dem Editions- s b mit mehreren Registern und einem Sachindex erschlossen. team tätig. Projektkoordinator ist Peer Volkmann. Dem Wissen- e r Am 30. Oktober wurde der neu erschienene Band 6 schaftlichen Beirat des Editionsprojekts gehören Martin Bau- i »Deutsches Reich und Protektorat Böhmen und Mähren Ok- meister, Franz Xaver Bischof, Wilhelm Damberg, Johannes c h tober 1941–März 1943« in der Stiftung Neue Synagoge, Cent- Heil, Ferdinand Kramer, Johannes Merz, Rudolf Morsey, t rum Judaicum, in Berlin von der Bearbeiterin Susanne Heim in Georg Seiderer und Margit Szöllösi-Janze an. 2 0 einem Vortrag und einer Dokumentenlesung durch die Schau- Michael von Faulhaber führte seit seiner Ernennung zum 1 9 spielerin Anette Daugardt vorgestellt; Beate Meyer moderier- Bischof von Speyer im Jahre 1911 bis zu seinem Tod als Erzbi- te die Veranstaltung. Weitere Präsentationen folgen im Janu- schof von München und Freising 1952 ein Besuchstagebuch. ar 2020 in Bremen und im Februar 2020 in Hamburg. Im Sein Netzwerk umfasste über die Eliten aus Kirche, Adel, Po- November wurde die Edition in Bebra vorgestellt. Die Bände litik, Wirtschaft, Militär und Publizistik im In- und Ausland hi- 10 (Polen: Eingegliederte Gebiete Aug. 1941–1945) und 11 naus alle Gesellschaftsschichten. In seinen Aufzeichnungen (Deutsches Reich und Protektorat Böhmen und Mähren April berichtete er vom Kaiserreich bis zur frühen Bundesrepub- 1943–1945) wurden finalisiert und werden im Frühjahr 2020 lik, und damit über einen Zeitraum, der geprägt war von wie- publiziert. Die Arbeit an Band 15 wurde fortgesetzt. Im Juni derholten politischen Umwälzungen, Weltkriegen sowie Völ- sendete der Bayerische Rundfunk neue Folgen der Hörediti- ker- und Massenmorden, mehreren Säkularisierungs- und on »Die Quellen sprechen« mit Dokumentenlesungen aus den Rekonfessionalisierungsschüben sowie grundlegenden theo- Bänden 6, 8, 13 und 14. logischen Entwicklungen. Zusätzlich fertigte er sogenannte Beiblätter an. Sowohl die Tagebucheinträge als auch die Bei- The Persecution and Murder of the European blätter wurden von Faulhaber überwiegend in der Kurzschrift by Nazi Germany, 1933–1945 »Gabelsberger« verfasst. Am 14. Februar präsentierte das Editionsteam den Tage- Mit der Reihe »The Persecution and Murder of the Europe- buchjahrgang 1945 in der Katholischen Akademie Bayern. an Jews by Nazi Germany, 1933–1945« (PMJ) erscheint eine Franziska Nicolay-Fischbach, Moritz Fischer, Philipp Gahn, komplett ins Englische übersetzte und für ein englischsprachi- Raphael Hülsbömer und Julius Kiendl sowie die Projektleiter ges Publikum aufbereitete Ausgabe der Edition. Im Frühjahr boten in ihren Vorträgen tiefe Einblicke in die Gefühls- und erschienen die ersten beiden Bände »German Reich, 1933– Gedankenwelt des Erzbischofs in den letzten Kriegsmonaten 1937« und »German Reich, 1938–August 1939«. Sie wurden und der Besatzungszeit. Im Laufe des Jahres folgten die Ver- im Juni in Yad Vashem der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Rah- öffentlichungen der Tagebucheinträge der Jahre 1946, 1936 men der Tagung »Lessons & Legacies« in München stellten und 1937. Im Zentrum der Aktivitäten stand 2019 die Eva- Susanne Heim, Caroline Pearce und Alan E. Steinweis die eng- luierung des Projekts durch die DFG und ihre Gutachter- lische Edition einem internationalen Fachpublikum vor. gruppe. Die Evaluierung fiel exzellent aus: Die DFG genehmig- te die Fortführung des Vorhabens für die dritte Förderphase (2020–2022).

Editionen 50

Schutzhort oder Auslieferungsstätte? Katholische Jugend- pflege und Jugendfürsorge in Bayern von 1918 bis 1945

Das 2014 begonnene Promotionsvorhaben zur außerfamili- ären sowie außerschulischen Erziehungspraxis katholischer Geistlicher, Ordensleute und Laien fand im Februar seinen Abschluss. Franziska Nicolay-Fischbach ging den verschie- denen Erziehungskonzepten und -idealen in der katholischen Kirche sowie im katholischen Milieu in Bayern nach. Die Ver- ortung insbesondere der katholischen Erziehungspraxis in Zei- ten polarisierender und gegensätzlicher pädagogischer Kon- zepte offenbarte weitreichende Überschneidungen sowie eine f doch weitgehende Permeabilität des katholischen Milieus. Da- o r rüber hinaus verblüffte ebenfalls der weitreichende Einfluss s c katholischer Jugendpfleger und -fürsorger auf das gesamte h u Wohlfahrtssystem. Die Dissertation wurde 2019 an der LMU n erfolgreich abgeschlossen. Das Publikationsverfahren ist be- g s reits angelaufen. - u n d Heimlicher Herrscher Bayerns? Michael Kardinal von e Faulhaber in der bayerischen Politik 1918–1933 d i t Michael Kardinal von Faulhaber war in der Zwischenkriegs- i o zeit sicherlich der bedeutendste Kirchenführer Bayerns und n s verfügte über beste Beziehungen zu bayerischen Politikern, p Beamten und Adeligen; die traditionell bayernfreundlichen r o vatikanischen Behörden schätzten ihn besonders als An- j Michael Kardinal von Faulhaber im Jahr 1936. Im Tagebuch aus dieser Zeit schildert e sprechpartner auch für vertraulichste strategische Projekte. er seinen Besuch bei Hitler auf dem Obersalzberg. k t Mehrfach wurde in der Forschungsliteratur die These aufge- e stellt, der Kardinal sei einer der wichtigsten Politiker Bayerns in dieser Zeit gewesen, habe die Politik der ersten bayerischen Edition der Reden Adolf Hitlers von 1933 bis 1945 Demokratie sogar maßgeblich bestimmt. Das Dissertations- projekt von Thomas Schütte (Betreuer: Ferdinand Kramer) Maximilian Becker hat unter der Leitung von Magnus Brecht- geht dieser Frage nach und befasst sich mit Michael Faul- ken die Arbeit an der Edition der Reden Adolf Hitlers von 1933 habers Einfluss auf und seiner Rolle in der bayerischen Poli- bis 1945 fortgesetzt. Die zentrale Bedeutung dieser Quellen tik der Zwischenkriegszeit – als Kultuspolitiker, als Innen- und für die Herrschaftspraxis des Nationalsozialismus, insbeson- Außenpolitiker – und besonders als Symbolfigur für verschie- dere die regelmäßige ideologische Aufladung der NS-An- dene Bevölkerungsgruppen. hängerschaft, liefert einen bedeutenden Beitrag zu Grund- lagenforschung und wird mit der erstmaligen umfassenden Bereitstellung der Texte auch die weitere öffentliche Diskus- sion über die Rolle und Bedeutung der Person Adolf Hitlers im Verhältnis zur sogenannten nationalsozialistischen Volks- gemeinschaft auf eine deutlich präzisere Quellengrundlage stellen. Im Berichtsjahr konzentrierte sich die Arbeit auf die Texterfassung der mehr als 700 einschlägigen Dokumente. Mehr als ein Drittel liegt inzwischen in digitaler Form vor. Neben der Texterfassung, die noch einige Zeit in Anspruch nimmt, wird in Zusammenarbeit mit der Universität Frankfurt die weitere Redaktionsarbeit für die spätere Veröffentlichung der Edition konzipiert. 51

Das Ende der Achse. Das Kriegstagebuch des Deutschen Verbindungsstabs bei Mussolini 1943 bis 1945

Mit dem Sturz Benito Mussolinis am 25. Juli 1943 war die »Achse Berlin–Rom« noch nicht endgültig zerbrochen. Das Deutsche Reich und die Ende September 1943 ausgerufe- ne Repubblica Sociale Italiana (RSI) führten noch eineinhalb Jahre Krieg im Zeichen von Hakenkreuz und Liktorenbündel. Diese letzte Etappe in der Geschichte der »Achse«, in die auch der blutige Krieg in Italien fällt, war geprägt von immer aussichtsloseren Bemühungen, die Niederlage der faschisti- schen Kriegsallianz abzuwenden, und von einer unüberseh- i f baren Asymmetrie in den politisch-militärischen Beziehungen z — zwischen dem »Dritten Reich« und seinen italienischen Ver- j a bündeten. Gleichwohl waren weder die RSI noch Benito Mus- h solini bloße Erfüllungsgehilfen von Hitlers Gnaden ohne eige- r e ne Handlungsspielräume, ohne eigene Ambitionen und ohne s b Anhängerschaft. Quellen aus der unmittelbaren Umgebung e r Mussolinis, die detailliert Einblick in das Tagesgeschäft von i Krieg und Politik in Italien geben und Rückschlüsse auf das c h komplizierte Geflecht der deutsch-italienischen Beziehungen t zulassen, sind jedoch dünn gesät. Umso mehr Bedeutung 2 0 1 kommt dem Kriegstagebuch des Deutschen Verbindungs- Mussolini 1944 bei der Lagebesprechung mit einem deutschen General. 9 stabs bei Mussolini zu, das von der Forschung bislang kaum zur Kenntnis genommen wurde. Die Edition soll eine Lücke schließen, die andere Editionen wie die Akten zur Deutschen Die Herausgeber, Thomas Schlemmer und Hans Woller, konn- Auswärtigen Politik oder die Documenti Diplomatici Italiani ten im Berichtszeitraum den Quellenkorpus erheblich erwei- offen gelassen haben, der Erforschung der faschistischen tern und komplettieren. Die neu ermittelten Quellen wurden Kriegsallianz in ihrer letzten Phase neue Impulse geben und für die elektronische Textverarbeitung aufbereitet, vereinheit- die Biografie des »Duce« als Staats- und Regierungschef der licht und kollationiert. Die Herausgeber setzten die Arbeiten RSI schärfer ausleuchten, als das bisher möglich war. am textkritischen und biografischen Apparat fort.

Editionen 52

Weitere Dissertationsprojekte

m Institut für Zeitgeschichte hat die Förderung des Karl Süßheim (1878–1947). Eine Biographie über Grenzen wissenschaftlichen Nachwuchses einen hohen Stel- A lenwert. Neben den Dissertationen, die innerhalb der Das Dissertationsprojekt von Kristina Milz folgt dem Münchner Forschungsprojekte des Instituts entstehen und die wir in den Orientalisten Karl Süßheim in verschiedensten Kontexten: So- vorangegangenen Abschnitten vorgestellt haben, unterstützt zialisiert im fränkisch-jüdischen Bürgertum, brach der junge das IfZ auch Qualifizierungsarbeiten von Promovierenden, die Historiker zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf ins Osmanische von der Studienstiftung des deutschen Volkes und anderen Reich. Zunächst in Konstantinopel, später in Kairo, sollten sei- Institutionen gefördert werden. Sie profitieren durch ihre Be- ne Erfahrungen im Nahen Osten ihn maßgeblich prägen. Zu- f schäftigungen als wissenschaftliche Hilfskräfte von der Insti- rück in Bayern wurde er außerordentlicher Professor für isla- o r tutionenanbindung, den infrastrukturellen Voraussetzungen mische Geschichte und orientalische Sprachen an der LMU. s c und den Ressourcen des Instituts. Im Ersten Weltkrieg noch für die Militärzensur tätig und aus- h u gezeichnet, erhielt Süßheim 1933 Berufsverbot. Nach einer n Haft im Konzentrationslager Dachau im Jahr 1938 entschloss g s er sich zur Emigration, die 1941 gelang. Bis zu seinem Tod - u lehrte er an der Istanbuler Universität. Als tiefgläubiger Jude n verheiratet mit einer Katholikin, als glühender bayerischer Pat- d Räume der Obdachlosigkeit. e Urbane Erfahrungen und Identitätskonstruktionen von riot verfolgt von Antisemiten und als Wissenschaftler zwischen d den Stühlen einer »alten« und einer »neuen« Orientalistik, of- i Obdachlosen zwischen Fürsorge und Strafe, 1924–1974 t fenbart Süßheim eine Verbindung, in der sich Ambiguitäten im i o Mit einem innovativen raumanalytischen Ansatz untersucht Leben eines europäischen Akademikers in der ersten Hälfte n s Nadine Recktenwald in ihrem Dissertationsprojekt alltägliche des 20. Jahrhunderts in besonderer Weise zeigen. Süßheim p Erfahrungen von Obdachlosen im urbanen Raum in Deutsch- war ein Grenzgänger – und ein Außenseiter, der Zeit seines r o land zwischen den 1920er und 1970er Jahren. Mit den Für- Lebens mit kulturellen, beruflichen und sozialen Schranken j e sorgereformen der Weimarer Republik wurde erstmals ein zu kämpfen hatte. Wie tolerant waren die Gesellschaften, in k t Fürsorgeanspruch der Obdachlosen formuliert. Gleichzeitig denen er sich bewegte? Süßheims Hoffnungen, seine Leis- e blieb die jahrzehntealte strafrechtliche Verfolgung bis zur for- tungen und sein Scheitern erhellen Möglichkeits- und Hand- malen Entkriminalisierung von Obdachlosigkeit 1974 beste- lungsspielräume innerhalb eines transnationalen Milieus. Die hen. Diese ambivalente Position zwischen Fürsorge und Stra- Arbeit wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung gefördert und fe prägte in der Bundesrepublik den staatlichen Umgang mit im Herbst 2019 als Dissertation an der LMU eingereicht. und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Obdachlosen. Auf kommunaler Untersuchungsbasis werden analytische Er- fahrungs- und Handlungsräume der Obdachlosen ermittelt. Neben Fragen nach gesellschaftlichen Wahrnehmungsmus- tern und Umgangsarten in diesen Räumen stehen in erster Heinrich Hoffmann. Hitlers Fotograf und seine Netzwerke Linie Aushandlungsprozesse zwischen Obdachlosen und Be- zwischen Politik, Propaganda und Profit hörden, Modi der Selbstrepräsentation sowie Strategien und Reaktionen der Betroffenen auf Stigmatisierungen und Aus- Sebastian Peters untersucht in seinem Dissertationsvorhaben grenzungen im Fokus. die Karriere des Fotografen und Verlegers Heinrich Hoffmann Im Berichtsjahr schloss Nadine Recktenwald ihr von der (1885–1957). Hoffmann, NSDAP-Mitglied seit 1920 und Studienstiftung des deutschen Volkes gefördertes Forschungs- rasch Vertrauter Hitlers, avancierte durch seinen exklusiven projekt erfolgreich ab. Die Studie wurde im April bei der LMU Zugang zur NS-Führung zum wichtigsten Fotografen der NS- als Dissertation eingereicht und mit der Bestnote bewertet. Zeit und durch seinen Bildverlag zum Multimillionär. Während Seit Abschluss des Projekts bereitet Nadine Recktenwald das sich bisherige Arbeiten hauptsächlich mit seinem fotografi- Manuskript zur Publikation vor. schen Werk beschäftigten, wird in dieser Studie Hoffmanns Karriere als Akteur im Nahbereich der NS-Führung und als Profiteur dieses Engagements untersucht. Im Zentrum der Analyse stehen daher die umfangreichen Netzwerke des Fo- tografen und seine Interaktion mit einzelnen Akteuren darin. 53

i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 Der Spiegelsaal des Schlosses Herrenchiemsee im Mai 1916: Karl Süßheim (Zweiter v. rechts) begleitet eine Delegation der jungtürkischen Regierung 9 des Osmanischen Reichs als Dolmetscher.

Ein besonderes Erkenntnisinteresse liegt dabei auf dem Ein- asien durch sozialwissenschaftliches, ökonomisches sowie satz und Gewinn von sozialem und ökonomischem Kapital. ökologisches Wissen im Rahmen der transnationalen Ent- Die Untersuchung berücksichtigt dabei die Kontinuitäten von wicklungsarbeit diskursiv konstruiert und gefasst wurde. Au- Hoffmanns Netzwerken in der Nachkriegszeit und deren Rolle ßerdem werden die Praktiken der Entwicklungsarbeit anhand für sein weiteres Wirken. Die Studie generiert so Erkenntnisse der Fallstudie empirisch analysiert: Wie prägten die wissen- über das biografische Desiderat hinaus und kann einen Bei- schaftlichen Diskurse um Armut die Praktiken von Entwick- trag zu den Netzwerken der NS-Eliten, deren Bereicherungs- lungsexpertinnen und -experten vor Ort? Wie wirkten sich mechanismen sowie zu deren langer Nachgeschichte leisten. umgekehrt die Praktiken der Entwicklungsarbeit in lokalen Das Projekt wird seit April 2018 durch das Cusanuswerk ge- Einsatzgebieten auf die Produktion neuen, praxisorientier- fördert. Im Berichtsjahr wurde die Recherche durch Archiv- ten Wissens zur weltweiten Armutsbekämpfung aus? Wie aufenthalte in den USA und in Österreich abgeschlossen und kooperierten nationale, transnationale und lokale Akteure in mit der Niederschrift des Manuskripts begonnen. der Produktion sowie in der Übersetzung von Wissen zur länd- lichen Entwicklung? Aus wissens- und globalgeschichtlicher Perspektive werden erstens die Reziprozität theoretischen und praktischen Wissens von Armut und dessen Entstehung, Verbreitung sowie Transfer durch die transnationale Entwick- Ländliche Armut, Armutswissen und Armutsbekämpfung. lungsarbeit erläutert. Zweitens befasst sich das Projekt durch Transnationale Entwicklungsarbeit Westdeutschlands die Untersuchung einer Reihe von Entwicklungsprojekten in in Südostasien in den 1970er und 1980er Jahren Indonesien und auf den Philippinen mit den Verflechtungen zwischen westdeutschen und südostasiatischen Akteuren zur Das Dissertationsprojekt von Pai-Li Liu beschäftigt sich mit der Bekämpfung ländlicher Armut. Die von der Studienstiftung wissenschaftlichen Konzeptbildung von Armut, insbesonde- des deutschen Volkes geförderte Arbeit wird planmäßig fort- re von ländlicher Armut, sowie den Praktiken der Armutsbe- gesetzt. kämpfung Westdeutschlands seit den 1970er Jahren in Süd- ostasien. Das von der Studienstiftung des deutschen Volkes geförderte Projekt erkundet, wie ländliche Armut in Südost-

Weitere Dissertationsprojekte 54

Friedrich Grimm (1888–1959) – Eine politische Biographie vorstellungen ausgehandelt und nationale sowie kulturelle Identitäten rekonfiguriert wurden. Das Dissertationsprojekt Der Völkerrechts- und Frankreichexperte Friedrich Grimm arbeitet erstmals die Biografien und Netzwerke einflussrei- wurde in der Weimarer Republik durch eine intensive und cher Museumsdirektoren auf, deren Rolle in der NS-Zeit bis- prominente Anwalts- und Beratertätigkeit bekannt. Er vertrat lang nur unzureichend untersucht wurde. Berücksichtigt wird unter anderem deutsche Großindustrielle wie Fritz Thyssen insbesondere ihre Zusammenarbeit mit US-amerikanischen im Ruhrkampf 1923, agierte als Berater an der Deutschen Kuratoren, die in den 1920er Jahren begann und sich nach Botschaft in Paris und verteidigte Fememörder bis hin zur 1945 produktiv auf die Ausgestaltung der westdeutschen Durchsetzung einer Amnestie (1930). Vor allem aber bau- Demokratie auswirkte. te er sich dabei ein sehr gutes soziales Netzwerk auf, das sich bis in die höchsten politischen Kreise Deutschlands und Frankreichs spannte. Das NS-Regime unterstützte er als An- f walt in Auslandsprozessen und als Propagandist, insbesonde- o r re in Frankreich. Gleichzeitig vertrat er paradoxerweise wäh- s Das norwegische »Rettsoppgjør« nach dem Zweiten Weltkrieg c rend des »Dritten Reichs« als juristischer Verteidiger jüdische in gendergeschichtlicher Perspektive h u Kollegen sowie Regimegegner gegen das Regime. Er bemühte n sich 1933 sogar um eine Amnestie für alle politischen Gegner In ihrer im Dezember begonnenen Dissertation beschäftigt g s der Nationalsozialisten. 1945 wurde er von der französischen sich Christina Holzmann mit der juristischen Aufarbeitung der - u Besatzungsmacht verhaftet, über Monate interniert und 1949 deutschen Besatzung Norwegens. Nach Ende des Zweiten n von einer deutschen Spruchkammer als »Mitläufer« entnazi- Weltkriegs wurden über 50.000 mutmaßliche Kollaborateure d e fiziert. In der frühen Bundesrepublik bewegte sich Grimm in in Norwegen vor Gericht gestellt. Diese als »Rettsoppgjør« be- d rechtsextremen Kreisen, verteidigte NS-Verbrecher und be- zeichneten Prozesse waren bereits während des Krieges von i t mühte sich bis zu seinem Tod 1959 um eine Generalamnes- der norwegischen Exilregierung und der Führung des norwe- i o tie. Im Dissertationsprojekt von Isabella Radmann, das von gischen Widerstands vorbereitet worden. Da etwa ein Drittel n s der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert wird, soll der Angeklagten Frauen waren, werden die Prozesse in die- p eine politische Biografie dieses ambivalent wirkenden, »janus- sem Projekt aus einer gendergeschichtlichen Perspektive be- r o köpfigen« Mannes verfasst werden, mit besonderem Fokus leuchtet. Inwiefern hingen Anklage, Behandlung vor Gericht j e auf dessen Rolle in den deutsch-französischen Beziehungen. und Urteilsbegründung vom Geschlecht der Angeklagten ab? k t Welche Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit wur- e den durch die Strafverfahren erzeugt und/oder verfestigt? Wel- che Bedeutung hatte das Rettsoppgjør für die (Re-)Etablie- rung von Geschlechterrollen? Ausgehend von diesen Fragen Die Erfindung des deutschen Expressionismus. soll in der Studie untersucht werden, in welchem Zusammen- Expressionistische Kunst und ihre Kuratoren, 1918–1962 hang die Prozesse mit der Wiedererrichtung der norwegischen Demokratie nach Ende der deutschen Besatzungsherrschaft Bis heute wird der Expressionismus aufgrund seiner Klassifi- standen. zierung als »entartete Kunst« in der NS-Zeit als anti-nationalso- zialistische Kunstform verstanden. Das Dissertationsvorhaben von Christina Rothenhäusler hinterfragt solche dichotomen Deutungsmuster. Es untersucht die personellen und ideellen Kontinuitäten und Diskontinuitäten in der Inszenierung und »Die Republikaner« 1983–1994 – eine Partei zwischen Deutung expressionistischer Kunst zwischen 1918 und 1962. Konservatismus, Neuer Rechter und Rechtsextremismus Im Zentrum steht eine Gruppe einflussreicher, miteinander eng vernetzter Kuratoren und Museumsdirektoren, die sich in Mit den »Republikanern« betrat nur zwei Jahre nach Grün- der Weimarer Republik, der NS- und der Nachkriegszeit für dung der Grünen ein weiterer neuer Akteur die politische Büh- den Expressionismus einsetzten. ne, der für kurze Zeit in den Augen einiger Beobachter das Methodische Ansätze der Intellektuellengeschichte und Parteiensystem der Bundesrepublik herausfordern sollte. Ge- Neuen Kulturgeschichte kombinierend, analysiert das Projekt gründet als Abspaltung der CSU, verschrieb sich die Partei die ambivalenten Deutungsdimensionen expressionistischer ab 1985 einem dezidiert »rechten« Kurs, der spätestens ab Kunst in Demokratie und Diktatur. Es geht davon aus, dass der 1989 rechtsextreme Tendenzen aufwies. Unter ihrem Vorsit- Expressionismus über die Epochengrenzen hinweg als Pro- zenden Franz Schönhuber gelang den »Republikanern« zwi- jektionsfläche fungierte, anhand derer moderne Ordnungs- schen 1985 und 1994 der Einzug in mehrere Parlamente, 55 was insbesondere innerhalb der Unionsparteien eine Debatte Deutsch-deutsche Umweltpolitik im internationalen und provozierte, wie mit der Partei umzugehen sei und ob es rechts gesellschaftlichen Kontext des Ost-West-Konflikts, von ihnen »eine demokratisch legitimierte Partei« geben dürfe. 1970–1990 Obwohl die »Republikaner« um 1989/90 für hitzige Diskussi- onen in Politik, Medien und Politikwissenschaften sorgten, waren Eingebettet in den internationalen und gesellschaftlichen sie in der Geschichtswissenschaft bisher kaum Thema. Im Dis- Kontext des Kalten Krieges gestaltete sich die Umweltpolitik sertationsvorhaben von Moritz Fischer wird daher die Geschich- zwischen der Bundesrepublik und der DDR schwierig. Als te der Partei von ihrer Gründung bis zum Ende der »Ära Schön- das neue Politikfeld in den 1970er Jahren aufkam, nutzten huber« im Jahr 1994 im Mittelpunkt stehen. Untersucht werden es beide Seiten zunächst für die Entspannungspolitik im Kal- sollen das politische und intellektuelle Umfeld der »Republika- ten Krieg. Ökonomische Zwänge und die Errichtung des Um- ner« im Spannungsfeld von Konservatismus, Neuer Rechter und weltbundesamts in West-Berlin verhinderten aber eine enge- Rechtsextremismus, Reaktionen auf Wahlerfolge, die Kommuni- re umweltpolitische Zusammenarbeit. Nach dem Einmarsch kations- und Medienstrategie sowie nicht zuletzt die Mobilisie- der Sowjetunion in Afghanistan und der Debatte um den i f rungstaktik der Partei im regionalen Raum. Das Projekt möchte NATO-Doppelbeschluss geriet die Entspannungspolitik An- z — darüber hinaus aus demokratiegeschichtlicher Perspektive ei- fang der 1980er Jahre in die Krise. Anders als zuvor hiel- j a nen Beitrag zum besseren Verständnis gegenwärtiger, unter dem ten beide deutsche Staaten jedoch am Ziel eines grenzüber- h Schlagwort des »Populismus« verhandelter Phänomene leisten. schreitenden Umweltschutzes fest. In bilateralen Gesprächen r e verhandelten sie über Luft- und Gewässerverschmutzung als s b auch über den Müllexport in die DDR. Erste Vereinbarungen e r zur Gewässerqualität des Flusses Röden und der Berliner i Gewässer konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Ande- c h re Gesprächsthemen wie das Waldsterben, die Elbe oder die t Werraversalzung brachten zwar keine eindeutigen Ergebnisse, 2 0 sind jedoch im Hinblick auf verflechtungsgeschichtliche, tech- 1 9 nische und ökonomische Aspekte aufschlussreich. Das Dissertationsprojekt von Sophie Lange wird von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert und soll im Jahr 2020 abgeschlossen werden.

Gutachten

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Zeit- weise Gutachten, in denen historische Gegenstände in ihren geschichte liefern seit dessen Gründung historisch-wissen- zeitlichen Kontext eingeordnet oder die Biografien von Stiftern, schaftliche Expertise durch Gutachten für Behörden, die Jus- Namensgebern und öffentlichen Personen auf ihre Rolle im tiz und zivilgesellschaftliche Organisationen, bisweilen auch Nationalsozialismus und mögliche NS-Täterschaft überprüft für individuelle Anfragen. Insbesondere in den 1950er und werden sollen. Eine wichtige Rolle nimmt die Expertise des IfZ 1960er Jahren trugen IfZ-Wissenschaftler durch Sachver- darüber hinaus in der Auseinandersetzung mit dem Rechts- ständigengutachten dazu bei, Behörden und Gerichte über extremismus ein. Funktionsweise, Strukturen oder Personal des NS-Regimes Im Berichtsjahr haben die Wissenschaftlerinnen und Wis- bei der Aufklärung und Verfolgung von NS- und Kriegsverbre- senschaftler des IfZ vier größere Gutachten (zu Hans Detlev chen zu unterstützen. In der aktuellen Gutachtentätigkeit des Holzamer, Otto Falckenberg und Herman Hollerith sowie zu IfZ geht es inzwischen in der Regel darum, historischen Sach- einem publikumsorientierten Film zur deutschen Geschich- verstand für den Umgang mit den langen Schatten des Natio- te am Brandenburger Tor) sowie zahlreiche weitere Stellung- nalsozialismus und die gegenwärtigen Herausforderungen nahmen und Positionspapiere zu historisch-wissenschaftli- der Demokratie zu liefern. In diesen Kontext fallen beispiels- chen Fragen erarbeitet.

Weitere Dissertationsprojekte Anonyma

Wer war »Anonyma«, die namenlose »Frau in Berlin«, deren Auf- zeichnungen 2003 zum kontroversen Bestseller avancierten? Und wie authentisch war ihre Geschichte, mit der sie die letz- ten Tagen des Zwei- ten Weltkriegs in der zerbombten Reichs- hauptstadt beschrieb? Das Institut für Zeit- geschichte konnte im Juni die Original- Tagebücher der Jour- nalistin Marta Hillers erstmals wissenschaft- lich aufbereitet der Öffentlichkeit vor- legen. Dem Archiv des IfZ als ein Teil des privaten Nachlasses übergeben, zeichnete IfZ-Historikerin Yuliya von Saal die faszinie- rende Geschichte des Tagebuchs und seiner Autorin nach. 57 4 forschungs- infrastruktur und

wissenstransfer i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 9

archiv

as Archiv des Instituts für Zeitgeschichte ist eine zent- Gestützt auf seine langjährige Erfahrung akquiriert das Archiv rale Infrastruktureinrichtung, die Arbeitsgrundlagen für bedeutende Aktenbestände von Privatpersonen, Verbänden D die Forschung im Institut schafft und auch von exter- und Institutionen. Im Einklang mit den Forschungsschwerpunk- nen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Medien und ten des Instituts wird das Sammlungsprofil stetig um neue The- Interessierten genutzt wird. Es sammelt nichtstaatliche Quel- menbereiche von politischer und gesellschaftlicher Bedeutung len vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart und bereitet sie erweitert. Um den vielfältigen Anforderungen durch verbesser- forschungsorientiert auf. Sein Ziel ist es, die in den staatlichen te bewährte und neue zeitgemäße Serviceangebote gerecht zu Archiven verwahrten Überlieferungen zu ergänzen. Außerdem werden, entwickeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ar- führt es das Hausarchiv, in dem die im Institut entstandenen beitsabläufe und Dienstleistungen kontinuierlich weiter. Dokumente und Unterlagen archiviert werden.

archiv 58

Das Archiv in Zahlen 2019

Bestandsbildung: 699 Zugänge von Nachlässen und Druckschriften

Aufbereitung und Erschließung: 15.619 überarbeitete Archivalienverzeichnungen

Zugänglichmachung: 4.911 Neueinträge in die Archivdatenbank

Erhaltung: 290 bearbeitete Archivalieneinheiten f o r s Benutzerinnen und Ausgegebene Archivalien Führungen c h Benutzer Lesesaal 1 / II Intern: Extern: Fernleihe: Personen u n 1.057 / 260 1.782 3.842 55 162 g s i n f Schriftliche Anfragen: 1.545 Telefonische Auskünfte: 287 Persönliche Beratungen: 334 r a s t r u k t BeständeerschlieSSung Begonnen hat 2019 außerdem die Verzeichnung der um- u fangreichen Druckschriftensammlung nach 1947 in den Bi- r u Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erschließen laufend Ak- bliotheks-OPAC. Sie enthält neben amtlichen Protokoll- und n tenbestände, die zeitnah der Forschung zur Verfügung gestellt Gesetzesreihen sowie einem stetigen Zulauf an Parteiveröf- d w werden können. Besonders hervorzuheben ist dabei die fort- fentlichungen über den Bundeswahlleiter auch vielfältige i schreitende Verzeichnung des Hausarchivs des Instituts, da- graue Literatur von sozialen und ökologischen Verbänden, s s runter im Jahr 2019 weitere 3.657 Gutachten (bis 1994), die Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- und Jugendorganisationen und e n neue Forschungsvorhaben über die frühe Zeitgeschichtsfor- Wissenschaftsinstitutionen. Ein besonderer Teil der Erschlie- s t schung in Deutschland möglich macht (Signatur ID 60). Im ßung ist das Kooperationsprojekt des Archivs mit dem Bayeri- r a Berichtsjahr wurden über zwanzig Bestände in die Archivda- schen Rundfunk. Die dort verwahrten Mitschriften der Repor- n tenbank eingearbeitet. Dabei ist es erfreulich, dass der tradi- terinnen und Reporter aus dem NSU-Prozess wurden 2019 s f tionelle Schwerpunkt »Privatnachlässe von Diplomaten« ver- im Archiv des IfZ nach datenschutzrechtlichen Grundsätzen e r stärkt werden konnte. Dies kommt den Forschungsclustern aufbereitet und sollen 2020 der Fachforschung im Lesesaal »Diktaturen im 20. Jahrhundert« sowie »Internationale und zur Verfügung gestellt werden. transnationale Beziehungen« zugute: Fritz Menshausen (Sig- natur ED 481) war in den 1930er Jahren Legationssekretär an der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl, Referatslei- Vermittlung ter Vatikan im Auswärtigen Amt, Botschaftsrat beim Heiligen Stuhl und wurde 1943 in den einstweiligen Ruhestand ver- Im Institut für Zeitgeschichte sind Kompetenzen von der Quel- setzt. Alexander Böker (Signatur ED 448) arbeitete unter an- lenerschließung über die wissenschaftliche Auswertung und derem als politischer Berater beim NATO-Generalsekretariat den Wissenstransfer bis zur öffentlichen Vermittlung in au- in Paris, als Generalbeauftragter für die Abwicklung der deut- ßergewöhnlichem Maße gebündelt. Die Ergebnisse dieser Zu- schen Hilfe für die Flüchtlinge aus Palästina und wurde später sammenarbeit führten im Berichtsjahr zu einem ungewöhn- Deutscher Botschafter bei den Vereinten Nationen in New York lich großen Medienecho: Unter dem geheimnisumwitterten und beim Heiligen Stuhl. Per Fischer (Signatur ED 567) war Pseudonym Anonyma war 2003 eine Neuauflage des Buches unter anderem Kabinettsdirektor des Präsidenten des Europa- »Eine Frau in Berlin. Tagebuchaufzeichnungen vom 20. April parlaments, Deutscher Botschafter im Tschad, Botschafter in bis 22. Juni 1945« erschienen. Es avancierte zum Bestseller, , Ständiger Vertreter beim Büro der Vereinten Nationen löste aber auch kontroverse Debatten über die historische Au- in Genf und Botschafter in der Volksrepublik China. thentizität, über die Autorin und ihre Integrität, über Opfer- und 59

Täterrollen aus. Anonyma wurde schließlich als die Journalis- banken und ihre Nutzerinnen und Nutzer weiterbetreut und tin Marta Hillers enttarnt, doch das Rätsel um die Authentizi- neue Projekte integriert werden. Damit werden Forschungsab- tät ihrer Aufzeichnungen blieb ungelöst. Erst die Original-Ta- teilung und EDV entlastet. Zweitens sollen die erhobenen und gebücher, die dem Archiv 2016 aus dem Nachlass von Marta strukturierten Forschungsdaten in einer digitalen Langzeitar- Hillers übergeben wurden, konnten hier Aufschluss geben: chivierung gesichert und erhalten werden. Das Forschungsda- Das Archiv erschloss die Aufzeichnungen und weitere wichti- tenmanagement ist damit ein wichtiger Baustein in der neuen ge Quellen zur Entstehung des Buches und stellte sie für die Gesamtstrategie zum Aufbau eines digitalen Langzeitarchivs. wissenschaftliche Forschung bereit. Damit war es der IfZ-His- Und drittens sollen die Daten nach Abschluss der jeweiligen torikerin Yuliya von Saal möglich, die Geschichte des Tage- Projekte der weiteren Forschung zugänglich gemacht werden. buchs für einen Aufsatz in den Vierteljahrsheften für Zeitge- Damit leistet das Archiv einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltig- schichte nachzuzeichnen. Ihre Ergebnisse diskutierte sie am keit von Forschungsinvestitionen – auch über das eigene Haus 25. Juni, moderiert von Thomas Schlemmer, mit Martin Doerry hinaus. Die Erfahrungen mit der internen und externen Nut- (Der Spiegel) und Svenja Goltermann (Universität Zürich) im zung der Datenbank »Die Verfolgung von NS-Verbrechen durch i f IfZ. Begleitend zur Veranstaltung präsentierte das Archiv eine deutsche Justizbehörden seit 1945« seit 2014 sind dafür eine z — Ausstellung aus dem Nachlass von Marta Hillers. Damit konn- nützliche Grundlage. Mit seinen Daten und Erfahrungen wird j a ten sich Besucherinnen und Besucher selbst ein Bild von den sich das Institut für Zeigeschichte dem entsprechenden NFDI- h verschiedenen Stadien, die die Aufzeichnungen vom Tage- Konsortium anschließen, sobald dieses die Arbeit aufnimmt. r e buch zum Bestseller durchlaufen haben, machen. Als Be- Francesco Gelati stellte im Rahmen von Tagungen und s b stand ED 934 kann er im Archiv genutzt werden. Workshops in Marburg, Varna und Belgrad und zusammen e r mit Maren Richter auf dem 89. Deutschen Archivtag in Suhl i die Konzepte zur Archivierung von Forschungsrohdaten und c h Digitales Schriftgut und Forschungsdaten deren Zugänglichmachung für die Wissenschaft vor. t Zeithistorische Datenbanken beinhalten oft besonders 2 0 Im Sammlungsbereich Verbandsschriftgut und persönliche sensible Daten. Deshalb liegt ein besonderes Augenmerk auf 1 9 Nachlässe werden voraussichtlich noch lange Papierbestände der Einhaltung von Persönlichkeitsrechten und dem Daten- ins IfZ-Archiv gelangen. Gleichzeitig werden Arbeitsabläufe im schutz für die Betroffenen. Mit seinen Aktivitäten in den Aufga- Institut verstärkt digitalisiert, und auch im archivischen Samm- benfeldern Betreuung, Archivierung und Zugänglichmachung lungsbereich fallen zunehmend hybride Bestände an – also von Forschungsdaten setzt das Institut die »Leitlinie zum Um- neben Papier auch Datenträger. Da das Archiv die Etablierung gang mit Forschungsdaten in der Leibniz-Gemeinschaft« von einer nachhaltigen digitalen Langzeitarchivierung als unum- 2018 um. gänglich betrachtet, arbeitet es mit verschiedenen Konzepten. Seit 2019 ist das Forschungsdatenmanagement des In- stituts für Zeitgeschichte zentral beim Archiv angesiedelt. In zahlreichen Projekten des Hauses entstanden und entstehen digitale Forschungsrohdaten. Um diese analytisch bearbeiten zu können und um Synergien zwischen den Einzelprojekten zu schaffen, wurden in den Forschungsabteilungen verschie- dene Datenbanken angelegt. Sie sollen künftig gebündelt be- treut, weiterentwickelt und nachfolgend für externe Forscher geöffnet werden. Ein Pilotprojekt konnte mit Unterstützung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien begonnen werden. Im Zentrum dieses Pilotprojekts steht die von Ma- ren Richter aufgebaute, inzwischen in zahlreichen Projekten genutzte Personendatenbank Zeitgeschichte (PDZ). Als Pro- jektbearbeiter konnte im August der Forschungsdatenspezia- list Francesco Gelati gewonnen werden. Dieses Projekt dient nicht nur dazu, eine einzelne Datenbank aufzubereiten. In ihm werden die Prozesse und Strukturen für ein Forschungsdaten- management entwickelt und Grundlagenarbeit geleistet. Au- ßerdem wird eruiert, wie die Aufnahme von Datenbankinhalten externer zeithistorischer Forschungsprojekte gestaltet werden Ein Passfoto von Marta Hillers, der Autorin von »Anonyma. Eine Frau in Berlin«. Es kann. Dabei werden drei Ziele verfolgt: Erstens sollen Daten- ist Teil des Nachlasses, den sie 2016, lange nach ihrem Tod, dem IfZ übergeben ließ.

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Vernetzung und Austausch Wechselwirkungen zwischen Archiv und Forschung am Ins- titut für Zeitgeschichte und führte am 29. März in München Die Archivleitung misst grundsätzlich dem Austausch mit an- der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstättenbibliotheken die deren Archiven im In- und Ausland große Bedeutung bei. Dies Datenbank »Die Verfolgung von NS-Verbrechen durch deut- geschieht über den Verband Deutscher Archivarinnen und sche Justizbehörden seit 1945« vor. Am 7. November besuch- Archivare, den Arbeitskreis der Archive der Leibniz-Gemein- te das Archivteam das Archiv der Bayerischen Akademie der schaft, den Notfallverbund der Münchner Archive oder im Wissenschaften, um sich über dessen Aufgaben und Bestän- direkten Kontakt. Dabei bringt sich auch das Archiv des Insti- de zu informieren. tuts mit seinen Erfahrungen und Konzepten ein. Studierende Ende Mai verließ die stellvertretende Archivleiterin von verschiedenen Universitäten, Delegationen aus Südkorea Cathrin Hermann das Institut für Zeitgeschichte, um die Lei- und China sowie Volkshochschulkurse, insgesamt 162 Inter- tung des Stadtarchivs Donauwörth zu übernehmen. Zum 1. essierte, informierten sich bei Führungen über Aufgaben und September wechselte Thomas Schütte vom Projekt »Kritische f Bestände des Archivs. Archivleiter Klaus Lankheit berichtete Online-Edition der Tagebücher von Michael Kardinal von Faul- o r auf dem Bayerischen Archivtag in Coburg am 22. März über haber (1911–1952)« auf die vakante Position. s c h u n g s i n Ausländische Benutzerinnen und Benutzer aus folgenden Ländern: f r a s t r u k t u r u n d w i s s e n s t r a n s f e r

Australien 2 Italien 8 Schweiz 4 1 Japan 2 Serbien 1 Finnland 1 Kanada 3 Slowakei 1 Frankreich 8 Kroatien 2 Slowenien 1 Griechenland 1 Mexiko 1 Südkorea 1 Großbritannien 3 Niederlande 5 Tschechien 1 Indien 1 Österreich 10 Ukraine 2 Irland 1 Polen 9 Ungarn 2 Israel 1 Russland 3 USA 14 61

bibliothek

m Zentrum des Sammelprofils der Bibliothek steht die finanzierten Nationallizenzen, beteiligt sich an kostenpflichti- deutsche und europäische Geschichte ab dem Ersten gen Allianzlizenzen und lizenziert einschlägige Angebote wie I Weltkrieg in ihren internationalen Bezügen, mit dem be- etwa DigiZeitschriften eigenständig. Große, vom IfZ erworbene sonderen Schwerpunkt Nationalsozialismus und NS-Dikta- Datenbanken, die nur an wenigen Einrichtungen in Deutsch- tur. Mit ihren Beständen und deren intensiver inhaltlicher land vorgehalten werden, sind etwa das »Visual History Ar- Erschließung legt die Bibliothek nicht nur eine wesentliche chive« der USC Shoah Foundation, die »Vossische Zeitung Grundlage für die Forschungstätigkeit am IfZ, sondern sie Online«, die »Tagesrapporte der Gestapoleitstelle Wien 1938– i f stellt darüber hinaus ein international renommiertes Ser- 1945« oder die auf Publikationen des IfZ basierenden Ange- z — viceangebot für die Forschung und im Sinne der Wissens- bote »Hitler. Quellen 1924–45 Online« und »Die Tagebücher j a vermittlung eine Schnittstelle des Instituts gegenüber der von Joseph Goebbels Online«. Neu im Berichtsjahr hinzu- h Öffentlichkeit dar. gekommen ist, als Angebot der Yale University Library, das r e »Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies«. Um den s b Zugang zu digitalen Zeitschriften sowie zu Online-Datenban- e r ken zu vermitteln, beteiligt sich die Bibliothek an den koope- i rativ betriebenen Nachweisinstrumenten Elektronische Zeit- c h Bestandsaufbau und Bestandspflege schriftenbibliothek (EZB) und Datenbank-Infosystem (DBIS), t die einen fächerübergreifenden Informationsraum eröffnen, 2 0 Im Berichtsjahr ist der Bestand um ca. 3.000 Medieneinheiten der weit über die aktiv an der IfZ-Bibliothek erfassten Medien 1 9 gewachsen. Bei ihren Neuerwerbungen setzt die Bibliothek hinaus reicht. Mit dem im Juli freigeschalteten Repositorium primär auf gut eingespielte Geschäftsbeziehungen mit loka- »Zeitgeschichte Open« stellt die IfZ-Bibliothek ein eigenes, len Buchhandlungen. Für die Beschaffung von Literatur aus Publikationen des IfZ präsentierendes Open-Access-Angebot dem Ausland arbeitet sie darüber hinaus mit überregionalen bereit, das sukzessive ausgebaut und mit anderen Angeboten Anbietern zusammen, die auf eine entsprechende Versorgung des Instituts vernetzt werden soll (vgl. den Abschnitt »Open von Bibliotheken spezialisiert sind. Weitere Bezugsquellen Access« im Kapitel »Publikationen«). sind der Tausch mit anderen wissenschaftlichen Einrich- tungen und Bibliotheken (teils über die Plattform ELTAB), zudem Übernahmen aus Bestandsauflösungen, private Ge- Katalog und ErschlieSSung schenke und Nachlässe. Neben der zeitnahen Erfüllung des konkreten Informa- Die IfZ-Bibliothek ist Mitglied des Bibliotheksverbundes Bay- tionsbedarfs aus Forschungsvorhaben strebt die Bibliothek ern (BVB) und katalogisiert ihre Medien in Kooperation mit den einen prospektiven Bestandsaufbau an, um auf künftige Partnereinrichtungen in der Verbunddatenbank B3Kat. Als lo- Forschungsprojekte und Interessen in bestmöglicher Weise kales Bibliothekssystem, von dem aus auch der Online-Katalog vorbereitet zu sein. Grundlegendes Ziel ist eine breite, auch bereitgestellt wird, dient die Software SISIS-SunRise. Ein be- neue Forschungsansätze berücksichtigende Abdeckung des sonderes Markenzeichen der IfZ-Bibliothek ist die umfassen- inhaltlichen Profils. Für den traditionellen Sammelschwer- de Erschließung unselbstständiger Literatur. Die Anzahl der punkt der Bibliothek wird eine möglichst weitgehende Vollstän- aus Zeitschriften und Sammelbänden katalogisierten Aufsät- digkeit angestrebt. Demgegenüber muss der Ankauf antiqua- ze ist im Berichtsjahr um über 1.700 angewachsen und liegt rischer Bücher aus finanziellen Gründen meist zurückstehen. inzwischen bei 114.225 Titeln. Außer im eigenen Katalog sind die Titeldaten auch über das Portal »Europäische Geschichte« von historicum.net – Fachinformationsdienst Geschichtswis- Digitale Informationsvermittlung senschaft sowie über den VuFind-basierten Meta-Katalog der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstättenbibliotheken (AGGB) In den Räumen des Instituts stehen E-Journals, E-Books und recherchierbar. Die aktuelle Katalogisierungsleistung fließt Datenbanken in einer fachlichen Auswahl zur Verfügung. Ne- weitestgehend auch in die Deutsche Historische Bibliografie ben Open-Access-Angeboten nutzt die Bibliothek die DFG- (s. u.) ein.

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Die Bibliothek 2019 in Zahlen

Bibliotheksdatenbank

Umfang zum 31.12.2019 ca. 393.214 Datensätze *

Medienbestand

Gesamt 245.003 ME ** f – davon Printbände (selbstständige Werke) 177.859 ME o r – Zeitschriftenbände 31.404 ME s c – Digitale Datenträger und Mikroformen 708 ME h u – Online-Ressourcen 35.032 ME n g s i n Titelanzahl f r a Gesamt 341.100 Titel s t – davon unselbstständige Werke *** 114.225 Titel r u k t u Periodika und Sonderbestände r u n Zeitschriften, zeitschriftenartige Reihen, Zeitungen (Print- und E-Journals) 38.281 Titel d w – davon Archivbestand 7.608 Titel i s s Druckschriftensammlung des Archivs 11.663 Titel e n Zeitgeschichtliche Sammlung des Archivs 3.761 Titel s t r a n Neuerwerbungen s f e Printwerke und Digitale Medien 2.974 ME r – davon Kauf 2.085 ME – Geschenk 721 ME – Tausch 168 ME

Online-Ressourcen 3.564 Titel Abonnierte Zeitschriften und Jahrbücher (Print und online) 288 Titel Neukatalogisierung unselbstständiger Werke *** 1.659 Titel Neuerwerbungen in der Forschungsabteilung Berlin 353 Titel Neuerwerbungen für das Berliner Kolleg Kalter Krieg 35 Titel

* Medieneinheiten und Titel, einschließlich der Einzelbände, unselbstständigen und übergeordneten Werke ** ME = Medieneinheiten: Bücher, digitale Datenträger (CD-ROM, DVD) und Mikroformen *** Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelbänden 63

Neben der Aufsatzkatalogisierung stellt die intensive inhalt- geschichte in thematischer Anordnung nachgewiesen. Der pa- liche Erschließung ein weiteres Charakteristikum der IfZ-Bi- rallel zum BID erscheinende monatliche Neuerwerbungsdienst bliothek dar. Die Inhaltserschließung erfolgt primär über die der Bibliothek weist in alphabetischer Sortierung ausschließlich hauseigene Systematik, die einen fein strukturierten Recher- selbstständige Werke nach, jedoch ohne zeitliche und inhalt- chezugriff auf den Bibliotheksbestand erlaubt. Komplemen- liche Einschränkung (also etwa auch antiquarisch erworbene tär dazu werden Schlagworte der »Gemeinsamen Normdatei« Bücher). Alle Titel, die in das inhaltliche Profil der »Deutschen (GND) vergeben, zu deren Weiterentwicklung die IfZ-Biblio- Historischen Bibliografie« (DHB) passen, werden zusätzlich thek auch selbst beiträgt. Im Berichtsjahr wurden neben 43 zur Inhaltserschließung mittels IfZ-Systematik und Schlagwör- Personennamen 21 Sachschlagwörter neu in die GND einge- tern mit Deskriptoren auf der Grundlage der »BSB-DDC« verse- bracht. Personenschlagwörter werden nicht nur zu bibliothe- hen, die auf der international gebräuchlichen Dewey Decimal karischen Zwecken, sondern auch als Dienstleistung für die Classification beruht. Die im Rahmen des »Fachinformations- Wissenschaft neu angesetzt, namentlich für das Editionspro- dienstes Geschichtswissenschaft« unter Federführung der jekt der Tagebücher Kardinal Faulhabers. Bayerischen Staatsbibliothek aufgebaute DHB setzt die Tradi- i f Seit mehreren Jahren werden im laufenden Betrieb die in tion der beiden ehemaligen zentralen Fachbibliografien »Jah- z — den Bibliotheksbeständen zahlreich vorhandenen Spuren frü- resberichte für deutsche Geschichte« und »Historische Bib- j a herer Besitzer oder Schenker (z. B. Stempel, Exlibris, hand- liographie« in einer neuen, auf die Kooperation verschiedener h schriftliche Besitzeinträge und Widmungen) dokumentiert. Einrichtungen setzenden Form fort. Mit der sukzessiven Integ- r e Bislang sind 9.524 Provenienzmerkmale erfasst und im On- ration von bibliografischen Datenbeständen, einschließlich der s b line-Katalog beschrieben worden. Für ein in den 1950er Jah- zurückliegenden Jahrgänge des Bibliografischen Informations- e r ren erworbenes Buch, das auf diese Weise als Raubgut der dienstes bzw. der ihm vorausgegangenen Bibliografie, wird die i NS-Gewaltherrschaft identifiziert werden konnte, befindet sich DHB zu einem Kernangebot der geschichtswissenschaftlichen c h eine vertragliche Regelung der Restitution an die rechtmäßi- Fachinformation ausgebaut. t gen Erben in Vorbereitung. 2 0 1 9 Benutzerservice und Magazin und Lesesaal interne Dienstleistungen

Im Berichtsjahr konnte die Schutzverpackung und RFID-Kon- Im Berichtsjahr wurden 1.520 Benutzerinnen und Benutzer vertierung der Kapselbestände (d. h. gesondert verwahrte Bro- von Archiv und Bibliothek im Anwesenheitsbuch im Lesesaal schüren und Spezialformate) zu Ende gebracht werden. Da- 1 erfasst. An Institutsangehörige und für die Benutzung im Le- mit wurde nicht nur die Umstellung auf das elektronische sesaal 1 hat die Bibliothek insgesamt 10.497 Medieneinheiten Ausleihsystem nach einer mehrjährigen Nachbearbeitungs- ausgeliehen. Für den gebenden Fernleihverkehr wurden sei- phase endgültig abgeschlossen, sondern auch eine wichti- tens der IfZ-Bibliothek 708 Bände sowie 58 Scans von Aufsät- ge Maßnahme für die Bestandserhaltung komplettiert. Die- zen versandt. Aus in- und ausländischen Bibliotheken wurden se hat vor acht Jahren mit der systematischen Einführung 952 Bände und 58 Scans für die Projekte sowie die Mitarbei- säurefreier Kartonagen in der Bibliothek begonnen. Ein wei- terinnen und Mitarbeiter des IfZ besorgt. Im Online-Katalog terer Fortschritt konnte mit der Beschaffung von Flachabla- waren 97.003 Suchanfragen zu verzeichnen. geschränken und Flügeltür-Stahlschränken erzielt werden, die Die Bibliothek bearbeitete im Berichtsjahr schriftlich 62 eine sichere Verwahrung von Großformaten sowie von beson- Anfragen und gab vielfach telefonisch bibliografische und ders schutzwürdigen Rara im Magazin erlauben. Die zunächst sonstige benutzungsorientierte Auskünfte. Gruppenführun- sehr intensive Planung der seit langem vorgesehenen Reno- gen und Präsentationen wurden u. a. für Studierende der LMU vierung des Lesesaals 1 konnte in der zweiten Jahreshälfte München und der Universität Passau, Bibliothekarinnen und aus planungsimmanenten Gründen vorerst nicht weiter fort- Bibliothekare bayerischer One-Person-Libraries sowie deut- gesetzt werden. scher und österreichischer Mitgliedseinrichtungen der Ar- beitsgemeinschaft der Gedenkstättenbibliotheken gegeben, ferner für Teilnehmerinnen und Teilnehmer der internationa- Bibliografischer Informationsdienst und len, vom IfZ organisierten Konferenz »Lessons & Legacies of Deutsche Historische Bibliografie the Holocaust«. In einem Workshop wurden Schülerinnen und Schüler des Münchner Adolf-Weber-Gymnasiums anhand Im monatlichen »Bibliografischen Informationsdienst der Bi- des Themas »1968« in Recherchetechniken eingeführt. In- bliothek des Instituts für Zeitgeschichte« (BID) wurden im Be- stitutsintern wurde Informationskompetenz durch individuel- richtsjahr 3.504 aktuelle Monografien und Aufsätze zur Zeit- le Einführungen und Beratungsgespräche vermittelt. Für den

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internen Gebrauch bietet die Bibliothek zusätzlich zu den all- Daniel Schlögl die Belange des Instituts. Er gehört auch den Bei- gemein zugänglichen bibliografischen Informationsangeboten räten der Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken e. V. auch monatliche Listen über neu erschlossene Aufsätze an. (ASpB) sowie des Bayerischen Bibliotheksverbandes (BBV) an. Die Bibliothek stellt zudem die Publikationsverzeichnisse für Im Berichtsjahr nahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Jahresbericht des Instituts zusammen (2019: 185 Veröf- der Bibliothek u. a. am 7. Bibliothekskongress in Leipzig so- fentlichungen des IfZ sowie Mitarbeiterpublikationen). wie an der 37. Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft der Spe- In seiner Funktion als Open-Access-Beauftragter ist der zialbibliotheken e. V. (ASpB) in Frankfurt am Main teil, an der Bibliotheksleiter Daniel Schlögl an den Diskussionen über die der Bibliotheksleiter auch als Moderator sowie bei einer Po- Publikationsstrategie des Instituts für Zeitgeschichte beteiligt diumsdiskussion mitwirkte. Weitere Fortbildungsveranstaltun- und wirkte hinsichtlich der Vertrags- und Lizenzgestaltung an gen behandelten die Themen Open Access, digitale Lizenzen, Veröffentlichungsprojekten mit. Darüber hinaus ist er in ge- Konzeption und Vermittlung bibliothekarischer Dienstleistun- nerelle Planungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung gen, bibliothekarisches Grundwissen für Nicht-Bibliothekare, f eingebunden. Weitere, das gesamte Institut betreffende Funk- Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM), Arbeitssi- o r tionen werden mit Michael Volk als Sicherheitsbeauftragter so- cherheit und Erste Hilfe. Die jährliche Tagung der Arbeitsge- s c wie Anne Dippl und Martina Schürmann als Ersthelferinnen meinschaft der Gedenkstättenbibliotheken (AGGB) wurde im h u wahrgenommen. Berichtsjahr in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Dachau n weitgehend im IfZ abgehalten. g s i n Institutionelle Vernetzung, f r Fortbildung und Tagungen Abteilungen in Berlin a s t Die Vertretung gegenüber der Verbundzentrale des Biblio- Die Bibliothek der Forschungsabteilung Berlin konnte im Be- r u theksverbundes Bayern (BVB) sowie in der Arbeitsgemein- richtsjahr 353 Medieneinheiten neu erwerben und weist jetzt k t schaft der Gedenkstättenbibliotheken (AGGB) nimmt die stell- einen Bestand von 13.684 Bänden auf. Als neue Herausfor- u vertretende Bibliotheksleiterin Caroline Lamey-Utku wahr. Der derung stellte sich die bibliothekarische Versorgung des Ber- r u Bibliotheksleiter wirkt in den Arbeitskreisen Bibliotheken und liner Kollegs Kalter Krieg dar. Gemeinsam mit der Leitung des n Informationseinrichtungen sowie Open Access, ferner in der BKKK wurde ein Konzept entwickelt, das in pragmatischer d w AG LeibnizOpen der Leibniz-Gemeinschaft und im Gutach- und effizienter Weise die bibliotheksfachliche Betreuung der i terteam des Leibniz-Publikationsfonds für Open-Access-Mo- neuen Berliner Abteilung von München aus ermöglicht. Mit s s nografien mit. In der AG Digitales des Kompetenzverbundes der Umsetzung in die Praxis und dem Aufbau einer über- e n Historische Wissenschaften München und im Beirat des Fach- schaubaren Handbibliothek zum Thema »Kalter Krieg« wur- s t informationsdienstes (FID) Geschichtswissenschaft vertritt de bereits begonnen. r a n s f e r

Die IfZ-Bibliothek war 2019 Gastgeber der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstättenbibliotheken. 65

dokumentation obersalzberg

ie Dokumentation Obersalzberg ist ein Lern- und Er- dungsprogramm bieten ein breites Vermittlungsangebot. Die innerungsort auf dem historischen Areal des ehemali- fachliche Betreuung und Leitung obliegt dem Institut für Zeit- D gen »Führersperrgebiets« bei Berchtesgaden, der die geschichte. Durch die Verbindung von Wissenschaftsinstitut Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des und Bildungseinrichtung unter dem Dach des IfZ bietet sich Obersalzbergs und des Nationalsozialismus bietet. Ziel ist es, die einmalige Gelegenheit, aktuelle historische Forschungser- die Besucherinnen und Besucher wissenschaftlich fundiert, gebnisse einem breiten und internationalen Publikum zugäng- aber allgemein verständlich über das historische Geschehen lich zu machen und sie in einem weiten politischen, gesell- zu informieren. Die Dauerausstellung, Wechselausstellungen, schaftlichen und kulturellen Umfeld zu diskutieren. i f Vorträge und Veranstaltungen sowie ein umfangreiches Bil- z — j a h r e s b e r Bilanz und Perspektiven schlossen werden. Die im Zusammenhang mit dem Neubau i stehenden Planungs-, Abstimmungs- und Koordinationsauf- c h Das Jahr 2019 begann für die Dokumentation Obersalzberg gaben banden während des gesamten Jahres insbesondere t mit einer Ausnahmesituation: Erstmals in ihrer 20-jährigen Ge- die Abteilungsleitung in erheblichem Ausmaß. 2 0 schichte musste das auf über 1.000 Metern Höhe liegende Während der Bauarbeiten konnte die bestehende Dauer- 1 9 Ausstellungsgebäude aufgrund massiver Schneefälle schlie- ausstellung geöffnet bleiben. Gleichwohl dauerten die schon ßen. Zwischen dem 7. und dem 21. Januar war die Dokumen- 2018 zu beobachtenden Auswirkungen auf den laufenden Be- tation für die Besucherinnen und Besucher nicht zu erreichen. trieb an. Insbesondere die Verringerung der Ausstellungsfläche Besonderen Anlass zum Feiern hatte die Dokumentati- um rund ein Drittel durch den Abriss des Verbindungsgangs on Obersalzberg im Berichtsjahr gleich zweimal: Am 18. Juli zwischen dem bestehenden Gebäude und dem Bunkerein- konnte mit einer Familie aus Hessen der dreimillionste Besu- gang wirkte sich weiterhin negativ aus. Besonders während cher begrüßt werden, und am 20. Oktober beging die Doku- der besucherstarken Sommermonate waren die Verhältnisse mentation ein Jubiläum: Auf den Tag genau 20 Jahre zuvor in den Ausstellungsräumen noch beengter als vor dem Abriss war 1999 die erste Dauerausstellung eröffnet worden. Aus üblich. Es ist erfreulich, dass die Besucherzahlen dennoch diesem Anlass lud der Bayerische Staatsminister der Finan- nach einem baubedingten Rückgang im Vorjahr 2019 wieder zen und für Heimat Albert Füracker zu einem vormittäglichen deutlich anstiegen. Trotz der Schließung im Januar wurde das Festakt. Grußworte sprachen der Landrat und Vorsitzende Niveau von 2017 wieder erreicht. Die Zahlen unterstreichen des Stiftungsrats der Berchtesgadener Landesstiftung Georg das anhaltende Interesse: Insgesamt haben damit seit der Er- Grabner und der Direktor des IfZ, Andreas Wirsching. Den öffnung im Jahr 1999 über drei Millionen Menschen die Aus- Festvortrag hielt Volkhard Knigge, der Leiter der Stiftung Ge- stellung am Obersalzberg besucht. denkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Am Nachmittag konnten sich die Besucherinnen und Besucher der Dokumen- tation anhand von Visualisierungen, Modellen und Exponaten »Idyll und Verbrechen«: Neukonzeption sowie in Gesprächen mit dem Konzeptteam und den Ausstel- der Dauerausstellung lungsgestaltern vom Büro ramićsoenario über die Planungen für die neue Dauerausstellung informieren. Das Drehbuch für die neue Dauerausstellung ist abgeschlos- Daneben war das Jahr maßgeblich geprägt durch die sen. Es umfasst fünf Kapitel mit 17 Erzähleinheiten und zeigt Großbaustelle für den Erweiterungsbau, der künftig die neue die Diskrepanz zwischen der vermeintlichen Idylle des his- Dauerausstellung aufnehmen wird. Im März genehmigte der torischen Ortes und den von ihm ausgehenden Massenver- Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags nach einem brechen. Dabei spielt die Topografie des Obersalzbergs und Vororttermin am Obersalzberg einen für die Fortsetzung der seine Inszenierung durch die NS-Propaganda eine wichtige Bautätigkeiten notwendigen Finanzierungsnachtrag. Bis zum Rolle. Ihnen werden die Massenverbrechen in ganz Europa Jahresende konnten die Rohbauarbeiten weitgehend abge- entgegengestellt. Zudem bezieht das Konzept gesellschafts-

dokumentation obersalzberg 66

geschichtliche Fragestellungen und die Bedeutung des Ober- Bereichen (Architektur/Möbel, Medien, Grafik, Beleuchtung) salzbergs für Expansion und Krieg an zentraler Stelle ein. vorangetrieben und weitgehend abgeschlossen. Auch die Ko- Schließlich überschreitet die Ausstellungserzählung die Zäsur operation mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) von 1945, in dem sie der Nachkriegsgeschichte des Obersalz- in Tübingen zur Erarbeitung eines Medientischs für die neue bergs und dem Umgang mit dem historischen Ort ausreichend Dauerausstellung wurde fortgeführt. Im November führte das Platz einräumt. IWM in der Dokumentation Obersalzberg eine weitere Vor- Die 2018 abgeschlossene Rohfassung der rund 320 Aus- studie zur Wirkung zentraler medial-didaktischer Elemente stellungstexte wurde im Berichtsjahr durch Expertinnen und durch. Änderungen im Zeitplan der Baumaßnahme forderten Experten des IfZ einem intensiven fachlichen Prüfungspro- dabei ein erhöhtes Maß an Flexibilität und Koordination und zess unterzogen und durch das Team überarbeitet. Im An- wirkten sich auch auf die Ausstellungsplanung aus. schluss daran erfolgte ein externes Lektorat. Die Arbeit an Karin Wabro und Mathias Irlinger beteiligten sich an der den Texten für die Kernausstellung ist damit abgeschlossen, Gründung des Netzwerks »inklusive und barrierefreie Muse- f auch die Erstübersetzung ins Englische lag am Ende des Be- en in Bayern«. Der Austausch mit Expertinnen und Experten o r richtsjahres vor. aus anderen Einrichtungen – darunter auch die Landesstel- s c Daneben führte das Konzept-Team unter enger Einbin- le für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und das Salz- h u dung der Referate Bildung und Sammlung die Arbeit an kura- burg Museum – soll sicherstellen, dass die neue Daueraus- n torischen Inhalten und den Medien in der Ausstellung fort. So stellung möglichst barrierefrei gestaltet wird und inklusive g s wurden etwa mit der Fa. Kartographie Peckmann große Teile Angebote bietet. i n des Kartenmaterials entwickelt. Für den Mediaguide wurden Das Sammlungsreferat war 2019 vor allem mit der Be- f r rund 70 Biografien verfasst. Die inhaltliche Vorbereitung ei- arbeitung der Exponate und Leihgaben für die neue Dauer- a nes Obersalzberg-Modells wurde ebenso vorangetrieben wie ausstellung befasst. Erneut wurden spannende Objekte in s t die Datenrecherche und Texterstellung für die übrigen großen die Sammlung der Dokumentation Obersalzberg aufgenom- r u Sonderelemente. Weil das Drittmittelprojekt zur Neugestaltung men. Besonders hervorzuheben sind die Schenkungen per- k t der Dauerausstellung zum 31. Mai 2020 ausläuft, ist das Team sönlicher Fotografien und Fotoalben, die einen wertvollen u zunehmend mit Abschlussarbeiten befasst, soweit die verlän- Einblick nicht nur in die Geschichte von Einzelpersonen und r u gerte Bauzeit dies bereits zulässt. Im Jahresverlauf beende- Familien bieten, die als Gäste nach Berchtesgaden kamen, n ten Susanne Maslanka und Anna Greithanner ihre Tätigkeit. sondern auch wertvolle Dokumente über den historischen d w Für rund vier Monate stieß Moritz Fischer zum Konzeptteam; Ort darstellen. i seit Dezember unterstützt Christina Rothenhäusler das Team. s s Die Zusammenarbeit mit dem Büro ramićsoenario Aus- e n stellungsgestaltung wurde intensiv fortgesetzt. Im Berichts- s t jahr wurde die Durchführungsplanung in allen gestalterischen r a n s f e r

20 Jahre Dokumentation Obersalzberg: Der bayerische Finanzminister Albert Füracker war als oberster Hausherr Gastgeber der Jubiläumsfeier. 67

i f z — j a h r e s b e r i c Neben der bestehenden Dokumentation wächst der Erweiterungsbau für die neue Dauerausstellung »Idyll und Verbrechen«. h t 2 0 Veranstaltungen und Begleitprogramm Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen blickte Sven 1 9 Keller auf den ereignisreichen August 1939 zurück, in dem Die Dokumentation Obersalzberg bot auch 2019 ein abwechs- Hitler am Obersalzberg den Krieg vorbereitete. lungsreiches Veranstaltungsprogramm, das mit jeweils über Ende September wurde die Reihe der Obersalzberger 100 Gästen sehr gut besucht war: Im März sprach Anna-Ra- Filmgespräche mit der Dokumentation »Linie 41« fortgesetzt. phaela Schmitz in ihrem Vortrag »Meine Familie hatte es gut in Die Filmemacherin Tanja Cummings begleitet darin den Ho- Auschwitz« zum Privatleben von SS-Männern in unmittelbarer locaustüberlebenden Natan Grossmann und den Sohn des Nachbarschaft zum Vernichtungslager. Im Mai lenkte Sebas- ehemaligen NS-Bürgermeisters von Litzmannstadt, Jens- tian Peters den Fokus auf die Biografie und die Karriere von Jürgen Ventzki, auf eine schwierige und emotionale Spuren- Hitlers Leibfotografen Heinrich Hoffmann. Anlässlich des 80. suche in den eigenen Familiengeschichten. Im Anschluss

Besucherstatistik der Dokumentation Obersalzberg

30.000

25.000 28.122 26.983 23.990 23.865 23.588

20.000 23.154 20.432 19.227

15.000 18.389 17.773 17.337 14.698 10.000 11.691

5.000 7.500 5.551 5.343 4.407 4.344 3.619 3.806 3.422 3.330 3.533 0 1.512 Jan Feb März Apr Mai Juni Juli Aug Sept Okt Nov Dez

2018 Gesamt: 146.664 2019 Gesamt: 168.952

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Begleitend zur Ausstellung lädt die Dokumentation regelmäßig zu Vorträgen und Diskussionsrunden ein: Anna-Raphaela Schmitz und Sven Keller beim Vortrag über das Privatleben der SS-Wachleute in Auschwitz.

f o r s c h u n g s i n f r a s t r u k t u r u n d w i s s an den beeindruckenden Film diskutierten die beiden Prota- in Ainring und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsor- e n gonisten und die Regisseurin gemeinsam mit IfZ-Historiker ge, mit dem ein Seminar für junge Erwachsene aus Frank- s t Carlos Haas. reich und Deutschland durchgeführt wurde. Im August be- r a Auf großes Interesse stieß auch das Angebot zum Interna- suchten arabische, israelische und deutsche Jugendliche im n tionalen Museumstag 2019. Die Dokumentation ermöglichte Rahmen einer Jugendbegegnung gemeinsam das Museum. s f den Besucherinnen und Besuchern Einblicke in ihre Samm- Anlässlich des 75. Jahrestages des 20. Juli 1944 wurde mit e r lung: Ausgewählte Objekte, Fotos, Alben und Dokumente wur- dem Gebirgsjägerbataillon Bad Reichenhall ein Projekttag für den präsentiert und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kon- Offiziersanwärterinnen und -anwärter zum Widerstand im Nati- zeptteams, des Bildungsreferats und der Sammlung standen onalsozialismus organisiert. Im Juli waren zudem die Leiter der für Gespräche bereit. historischen Sammlungen verschiedener Bundeswehrstandor- te im Rahmen einer Konferenz zu Gast in der Dokumentation. Zudem schulten Karin Wabro und Mathias Irlinger unter an- Bildung und Fortbildung derem in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule in Salzburg wieder Lehrkräfte aus Bayern und Österreich. Rund eintausend Personen nahmen 2019 an mehrstündigen Um die nach wie vor sehr hohe Nachfrage nach Führun- Workshops oder Fortbildungen des Bildungsreferats teil. Erst- gen – 2019 waren es wieder knapp 900 – zu befriedigen, bilde- mals wurden auch zweitägige Workshops für bis zu sechzig te das Bildungsreferat neue Rundgangsleiterinnen und Rund- Schülerinnen und Schüler angeboten – was das kleine Team gangsleiter aus. 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten des Bildungsreferats allerdings an seine Kapazitätsgrenze die Prüfungen erfolgreich absolvieren. brachte. Neben Schulklassen nahmen auch zahlreiche Er- Die gemeinsame Lehrveranstaltung zum Thema »Kul- wachsenengruppen die verschiedenen Angebote wahr, etwa turtourismus« mit der Fachhochschule Salzburg sowie das im Rahmen von Kooperationen mit dem Katholischen Bil- Wissenschaftspropädeutische Seminar mit der CJD Chris- dungswerk, dem Fortbildungsinstitut der Bayerischen Polizei tophorusschule Berchtesgaden zum Thema »Friedhofsge- 69 schichte(n)« wurden 2019 weitergeführt. Darüber hinaus re Kooperationen lieferten wichtige Impulse für die konzepti- wurden Studierende und Forschende unterschiedlicher onelle Arbeit. Die fachliche Leitung, das Konzept-Team und Fachrichtungen bei ihren Recherchen rund um den Themen- das Bildungsreferat sprachen bei zahlreichen Gelegenheiten komplex Obersalzberg betreut. an Universitäten und Gedenkstätten, auf Tagungen, in Einzel- veranstaltungen und im kollegialen Austausch über die Neu- konzeption der Dauerausstellung. Zwischenzeitlich wird das Publikationen Team auch immer häufiger von Kolleginnen und Kollegen an- gefragt, die selbst museale Baumaßnahmen und Neugestal- Sämtliche Publikationen erfreuen sich nach wie vor großer tungsprojekte für die Dauerausstellung planen, so etwa vom Beliebtheit. Die Verkaufszahlen des Begleitbands »Die tödli- NS-Dokumentationszentrum München oder der Gedenkstätte che Utopie« und aller audiovisuellen Produkte sind leicht ge- Hadamar. Im September hatten Karin Wabro und Sven Kel- stiegen. Die DVD »Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum ler Gelegenheit, Teile der Dauerausstellung im Rahmen eines Führersperrgebiet: Zeitzeugen berichten« wurde in unverän- Internationalen Runden Tisches zur Blockade von Leningrad i f derter Form neu aufgelegt. im Zweiten Weltkrieg in St. Petersburg zu präsentieren. Karin z — Wabro tauschte sich zudem auf verschiedenen Kongressen j a mit anderen Museen und Gedenkstätten über Methoden und h Netzwerke und AuSSenwirkung neue Ansätze in der Bildungsarbeit aus, wie dem bayerischen r e und dem österreichischen Museumstag und einer im Rahmen s b Im Rahmen der Doppelaufgabe »laufender Betrieb« und von Yad Vashem und dem Muzeum Romanskē Kultury organi- e r »Neubau« war auch in diesem Jahr die enge Vernetzung mit sierten Tagung in Brno zum Genozid an den Sinti und Roma i verwandten Einrichtungen und der Austausch mit Kollegin- in Europa. Verschiedene Teammitglieder nahmen am Baye- c h nen und Kollegen ein besonderes Anliegen der Teammitglie- rischen Museumstag sowie an der ICOM-Jahrestagung teil. t der. Der fachliche Diskurs mit Kolleginnen und Kollegen aus Die Dokumentation Obersalzberg ist Teil eines Netzwerks 2 0 dem IfZ und befreundeten Institutionen sowie interdisziplinä- themenverwandter historischer Gedenkstätten und kooperiert 1 9

Natan Grossmann, Überlebender des Ghettos Litzmannstadt und Protagonist im Dokumentarfilm »Linie 41«, beim Besuch der Dokumentation Obersalzberg.

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mit zahlreichen Forschungsinstitutionen, Museen und Bil- im Umgang mit rechtsextremen Besucherinnen und Besu- dungseinrichtungen in Bayern sowie auf nationaler und inter- chern geschult. Die Dokumentation Obersalzberg arbeitet an nationaler Ebene. So überließ die Dokumentation etwa dem der Erstellung eines bundesweiten gemeinsamen Handlungs- Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel Exponate für konzepts mit. eine Ausstellung und erhielt ihrerseits Unterstützung bei der Die Pressearbeit blieb im Berichtsjahr intensiv und erlebte Durchführung von Zeitzeugeninterviews, oder beriet das Uni- im Februar rund um den Besuch des Haushaltsausschusses ted States Holocaust Memorial Museum (USHMM). Das Bil- und im Oktober rund um das 20. Jubiläum der Dokumenta- dungsreferat intensivierte die Vernetzung mit österreichischen tion Obersalzberg zwei Höhepunkte. Das Interesse internati- Museen und nahm an Kooperationstreffen in den Gedenkstät- onaler Medien am Obersalzberg ist kontinuierlich hoch, wie ten Mauthausen und Schloss Hartheim teil. Die Dokumenta- Besuche von Journalistinnen und Journalisten aus Österreich, tion ist Mitglied des Netzwerks zur historisch-politischen Bil- der Schweiz, Russland, Frankreich, England, Japan und China dung an Orten der NS-Geschichte in Bayern und am Runden zeigen. Die Dokumentation ist im Internet über ihre Website f Tisch »Erinnerungsorte« des bayerischen Staatsministeriums und einen eigenen Facebook-Auftritt vertreten. o r für Unterricht und Kultus vertreten. Für die neue Daueraus- s c stellung verfügt sie über einen eigenen Wissenschaftlichen h u Beirat sowie über ein beratendes Kuratorium. Darüber hinaus Absatz der Publikationen 2019 n profitiert sie als Abteilung des Instituts für Zeitgeschichte von g s dessen zahlreichen nationalen und internationalen Kontakten. Begleitband »Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, i n Eine enge Zusammenarbeit besteht mit dem Fortbil- Dokumente, Daten zum Dritten Reich«, Broschur f r dungsinstitut der Bayerischen Polizei in Ainring, den Chris- a tophorusschulen Berchtesgaden und den Gebirgsjägern der s 1.409 t Bundeswehr in Bischofswiesen-Strub und Bad Reichenhall. r u Im regionalen Raum steht die Dokumentation in engem Aus- k t tausch mit dem Salzburg Museum und startete eine Koopera- u tion mit dem neu eröffneten ReichenhallMuseum. Seit 2019 Begleitband »Die tödliche Utopie. Bilder, Texte, r Dokumente, Daten zum Dritten Reich«, Hardcover u unterstützt das Bildungsreferat das Programm JUMP bei der n Arbeit mit Aussteigern aus der rechtsextremen Szene. Die letz- d te Winterausstellung »Trügerische Idylle« wurde im Januar/Fe- 183 w i bruar als Wanderausstellung im Bürgerhaus Pullach gezeigt. s s Auch im vergangenen Jahr besuchten zahlreiche Gäste e n die Dokumentation Obersalzberg, ließen sich über das Gelän- s DVD »Obersalzberg. Vom Bergbauerndorf zum de und durch die Ausstellung führen oder informierten sich t Führersperrgebiet: Zeitzeugen berichten« r a über die Neukonzeption der Dauerausstellung. Dazu zählten n der Generalsekretär der World Tourism Organisation der Ver- s 1.054 f einten Nationen (UNWTO) Surab Pololikaschwili, die Gremien e r der Fritz-Thyssen-Stiftung, die US-Generalkonsulin in Mün- chen Meghan Gregonis und der Holocaust-Überlebende Na- tan Grossmann. Hinzu kamen Vertreter von Hochschulen, Mi- DVD »Gewalt, Vernichtung, Tod. nisterien und hochrangige Offiziere der Bundeswehr. Einen Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg« Höhepunkt markierte zweifellos der Besuch mehrerer Präsi- dentinnen und Präsidenten deutscher Landesparlamente, die 240 auf Einladung der bayerischen Landtagspräsidentin Ilse Aig- ner in die Dokumentation Obersalzberg kamen. Seit einigen Jahren werden Gedenkstätten und Erinne- rungsorte zum Nationalsozialismus verstärkt zum Ziel von CD »Täter-Gegner-Opfer. rechtsextremen Besucherinnen und Besuchern, die dabei Tondokumente zum Dritten Reich« eine Strategie der Besetzung von öffentlichen Räumen und der gezielten Provokation verfolgen. Daher arbeitet die Do- 145 kumentation Obersalzberg mit der Bayerischen Informations- stelle gegen Extremismus (BIGE) zusammen. Vor Beginn der Hauptsaison wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dokumentation wieder in einem ganztägigen Workshop 71

Zentrum für Holocaust-Studien

m Jahr 2019 stand die Arbeit des Zentrums im Zeichen eines Fachkongresses, der vom 4. bis 7. November in I München und damit zum ersten Mal außerhalb Nord- amerikas stattfand: Seit 1989 hat sich dort die Konferenz »Lessons & Legacies of the Holocaust« als zentrales, inter- disziplinäres Forum der Holocaust-Forschung etabliert. Auf i f diesen nordamerikanischen Konferenzen machte der Anteil z — europäischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nie j a mehr als ungefähr ein Fünftel aus und spiegelte damit den h Aufschwung der Holocaust-Forschung in Europa seit den r e 1990er Jahren nur unzureichend wider. Von daher trug der s b Kongress in München der europäischen Holocaust-Forschung e r die längst überfällige Beachtung und Anerkennung ein: Mit 36 i Panels und 11 Workshops wurde es der größte Fachkongress, c h der zu diesem Thema bislang in Deutschland bzw. Europa t stattgefunden hat. 2 0 Schon im Vorfeld waren mehr als 700 Bewerbungen für 1 9 Einzelvorträge, Panels und Workshops eingegangen. Während Charlotte Knobloch schilderte in einer beeindruckenden Rede während der Konferenz »Lessons & Legacies« ihre persönlichen Erlebnisse während des des Kongresses gaben zwei Veranstaltungen einer breiteren Novemberpogroms 1938. Öffentlichkeit die Gelegenheit, sich u. a. über Trends der Forschung und Probleme zu informieren, die sich für die Vermittlung des Themas aus dem Aufschwung von Nationa- Workshops, Exkursionen und Kolloquien lismus und Rechtspopulismus ergeben: Am 6. November fand eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von Christopher Kolloquium: The Holocaust and its Contexts Browning an der Ludwig-Maximilians-Universität München Fortgeführt wurde 2019 auch das Forschungskolloquium statt, am Tag zuvor hatte eine Veranstaltung im Jüdischen »The Holocaust and its Contexts« an der LMU, das Frank Gemeindezentrum in München, auf der Charlotte Knobloch Bajohr und Kim Wünschmann bzw. Jan Neubauer gemeinsam von ihren persönlichen Erfahrungen im Novemberpogrom organisierten. Als Diskussionsforum, das Trends, Themen und 1938 berichtete, einen thematischen Bogen zur Münchner Grundsatzfragen der Holocaust-Forschung aufgreift und neu- Geschichte geschlagen. Veranstaltet wurde der Kongress ere Forschungen in einem weiteren Kontext präsentiert, steht vom Zentrum für Holocaust-Studien, der Bundeszentrale für es allen Interessierten offen. Politische Bildung, der Holocaust Educational Foundation an Am 14. Januar diskutierten unter dem Titel »Holocaust der Northwestern University sowie der LMU München. Die Research, Memory and Politics in Eastern Europe« renom- Stadt München finanzierte u. a. ein Besuchsprogramm für die mierte Expertinnen über Probleme der Holocaust-Erinnerung Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu ehemaligen Stätten der in Mittel- und Südosteuropa. Natalia Aleksiun (Touro College, NS-Herrschaft und des Holocaust. Graduate School of Jewish Studies in New York), Ekaterina Insgesamt demonstrierte der Münchner Kongress den Be- Makhotina (Universität Bonn), Andrea Pető (Zentraleuro- darf für ein ständiges europäisches Forum, das die Probleme päische Universität, Budapest) und Svetlana Suveica (Uni- und Erkenntnisse der Holocaust-Forschung in breiter interna- versität Regensburg) nahmen dabei Fragen der Forschung, tionaler Perspektive diskutiert. Deshalb soll die Konferenz in Erinnerung und Politik in Polen, Ungarn, Litauen, Moldawien München nicht die letzte dieser Art gewesen sein, sondern die und Rumänien in den Blick. Am 21. Mai widmete sich Eva Konferenzserie Lessons & Legacies in Zukunft alternierend in Pfanzelter von der Universität Innsbruck unter dem Titel »Ho- Nordamerika und Europa ausgerichtet werden. locaust Hashtags, Likes und Links: Der Genozid im Internet« der Behandlung des Holocaust in den sozialen Medien und dem Internet. Am 4. Juni bilanzierte Andrej Angrick seine

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f o r s c h u n g s i n f r a Für die internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz »Lessons & Legacies« ließ Alan Steinweis die Bezüge zum historischen Ort München s lebendig werden: Er beschrieb Georg Elsers Attentat im Bürgerbräukeller vom November 1939 und die Novemberpogrome von 1938. t r u k t u Forschungen über »Die Vertuschung des Holocaust durch r Workshop in Jerusalem u die Aktion 1005. Vom Zerstören der Gräber, der Ermordung Vom 16. bis 20. Juni fand der erste gemeinsame Workshop der n der Zeugen und den Exkulpationsstrategien der Täter«. Beate Hebrew University of Jerusalem, der Ludwig-Maximilians-Uni- d w Meyer vom Institut für die Geschichte der deutschen Juden versität München und des Zentrums für Holocaust Studien i in Hamburg stellte am 9. Juli ihr gegenwärtiges Forschungs- unter dem Titel »New Trends in Holocaust and Genocide Stu- s s projekt zu ausländischen Juden im nationalsozialistischen dies« statt. In Jerusalem kamen zwölf Doktorandinnen und e n Deutschland vor. Am 3. Dezember präsentierte schließlich Doktoranden sowie Postdocs zusammen, um ihre Projekte s t Christian Schmittwilken, Doktorand des Zentrums, wichtige vorzustellen und zu diskutieren. Daneben setzte sich die Grup- r a Ergebnisse seiner Dissertation über »Zentralen des Terrors in pe mit der israelischen Erinnerungskultur auseinander und n der besetzten Sowjetunion. Die Dienststellen der Komman- besuchte das Ghetto Fighters’ House im Norden des Landes s f deure der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes und die Gedenkstätte Yad Vashem. In den kommenden Jahren e r der SS«. soll der Austausch weiter ausgebaut und vertieft werden.

Konferenzen in Bratislava und Warschau Exkursion in die Westukraine Vom 21. bis 23. Januar veranstalteten die Comenius Universität Ende Juni führten Frank Bajohr und Anna Ullrich mit Studie- und die Slowakische Akademie der Wissenschaften zusammen renden der LMU eine Exkursion in die Westukraine durch, mit dem Zentrum für Holocaust-Studien in Bratislava eine zeit- die den Spuren der deutschen Besatzungsherrschaft, des historische Konferenz, die unter dem Titel »If this is a Woman« Holocaust und der heutigen Erinnerungskultur in der Ukraine Forschungen zum Thema Holocaust und Gender behandelte. nachging. Neben einzelnen ermutigenden Beispielen für die Für das Zentrum gehörte Anna Ullrich dem Organisations- museal-pädagogische Aufarbeitung jener Zeit stießen sie dabei komitee an. Andrea Löw, Anna-Raphaela Schmitz und Kerstin allerdings häufig auf das genaue Gegenteil: Orte des Massen- Schwenke präsentierten Ergebnisse ihrer Forschungen. Das mordes wie das Lager Janowska sind zumeist kaum markiert. Zentrum fungierte auch als Mit-Organisator der Konferenz Auf dem Lytschakiwski-Friedhof in Lemberg wurde 2006 ein »Jews against Nazi Germany during World War II«, die am großes Denkmal für die Angehörigen der Waffen-SS-Division 19./20. September in Warschau stattfand und zentral vom »Galizien« errichtet, und ausgerechnet auf dem Gelände des Museum Polin ausgerichtet wurde. Andrea Löw trug dort zum ehemaligen jüdischen Ghettos in Drohobytsch findet sich ein Thema »Documenting : The Ghetto Denkmal des ukrainischen Nationalistenführers und Antise- Archives in Łódź and « vor. miten Stepan Bandera (1909–1959). 73

Fortbildungsveranstaltung für Lehrkräfte Holocaust besser öffentlich sichtbar machen und zugleich Gemeinsam mit der Abteilung für Jüdische Geschichte und den internationalen Austausch fördern, insbesondere unter Kultur sowie dem Lehrstuhl für Zeitgeschichte der LMU Mün- Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Nordameri- chen und in Verbindung mit der Bundeszentrale für politische ka, Europa und Israel. Die erste Ausgabe »Right-Wing Po- Bildung (bpb) führte das Zentrum Anfang Juli eine Fortbil- litics and the Rise of in Europe 1935–1941«, dungsveranstaltung für Lehrerinnen und Lehrer durch. Unter herausgegeben von Frank Bajohr und Dieter Pohl, beschäftigt dem Titel »Nationalsozialismus und Holocaust in Erfahrung sich mit dem Zusammenhang zwischen Weltwirtschaftskrise, und Erinnerung. Neue Quellen und Vermittlungsstrategien für autoritären Regimen und dem Aufschwung des Antisemitis- den Geschichtsunterricht« wurden neue Forschungstrends mus im Europa der 1930er Jahre. Ende 2019 erschien die und Quellen zum Holocaust vorgestellt und Möglichkeiten zweite Ausgabe der EHS, herausgegeben von Caroline Mez- ihrer didaktischen Vermittlung diskutiert. Andrea Löw vom ger und Gaëlle Fisher. Unter dem Titel »The Holocaust in Zentrum und Kim Wünschmann von der LMU waren mit Vor- the Borderlands: Interethnic Relations and the Dynamics of trägen beteiligt. Violence« untersucht der Band die Praxis des Holocaust in i f den multi-ethnischen Grenzräumen verschiedener ehemali- z — ger Imperien in Osteuropa. j a European Holocaust Studies h r e Die ersten beiden Ausgaben des neuen englischsprachigen Fellows und Fellowship-Programme s b Jahrbuchs »European Holocaust Studies« (EHS) wurde 2019 e r im Wallstein Verlag veröffentlicht. Die EHS, herausgegeben Auch 2019 beherbergte und betreute das Zentrum wieder zahl- i von Frank Bajohr, Andrea Löw und Andreas Wirsching, dienen reiche Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler als c h als Forum für aktuelle Forschungen zum Massenmord an den Junior Fellows (Doktoranden), Senior Fellows (Postdocs) und t europäischen Juden und zu seinen weiteren Kontexten. Die Distinguished Fellows. Eine entsprechende Übersicht findet 2 0 EHS wollen die Erträge der europäischen Forschungen zum sich im Kapitel »Internationale Kooperationen« auf S. 94. 1 9

Teambesprechung im Zentrum für Holocaust-Studien.

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f o r s c h u n g s i n f r a s t r u k t u r Die TV-Serie »Holocaust« läutete einen Wendepunkt in der öffentlichen Auseinandersetzung mit der Judenverfolgung in Deutschland ein. Auch für Frank Bajohr war sie u seinerzeit ein Schlüsselerlebnis. Zum 40. Jahrestag der Erstausstrahlung referierte er im IfZ München über die Serie und ihre Bedeutung. n d w i Triest und Bukarest. Daneben koordinierte das Zentrum die s European Holocaust s Research Infrastructure (EHRI) Vergabe von Kurzzeitstipendien (EHRI-Fellowships). Insge- e n samt ermöglichten die EHRI-Fellowships 143 erfolgreichen s t Das zentrale Ziel der European Holocaust Research Infrastruc- Bewerberinnen und Bewerber einen Forschungsaufenthalt an r a ture (EHRI) ist eine dauerhafte Vernetzung der Forschung zur einem oder mehreren der beteiligten Partnerinstitutionen. n Geschichte des Holocaust und eine stetige Verbesserung des Bei der Abschlusstagung »Holocaust Studies and its s f Zugangs zu Informationen über die relevanten Archivmateria- Social Setting« am 3. Juli in Amsterdam wurde die Bedeutung e r lien. Das Zentrum für Holocaust-Studien, vertreten von Frank von EHRI für die europäische wie internationale Holocaust- Bajohr und Anna Ullrich, ist eine von 24 Institutionen aus 15 forschung auf vielfältige Weise sichtbar. Es ist darum sehr er- europäischen Ländern sowie den USA und Israel, die als EHRI freulich, dass bereits wichtige Schritte auf dem Weg zu einer Partner an diesem Vorhaben beteiligt sind. langfristigen Struktur von EHRI unternommen werden konn- 2019 markiert das Ende der zweiten Projektphase von EHRI ten. Schon im vergangenen Jahr wurde das Projekt in den (2015–2019), die durch das europäische Forschungsrahmen- Strategieplan (Roadmap) des European Strategic Forum on programm Horizont 2020 finanziert wurde. Seit dem Projekt- Research Infrastructures (ESFRI) aufgenommen – ein Beleg beginn 2010 waren Vertreterinnen und Vertreter des Instituts für die wissenschaftliche Exzellenz und Reife des Projekts, für Zeitgeschichte maßgeblich an der organisatorischen und aber auch für dessen strategische Bedeutung im Europäischen inhaltlichen Arbeit und Koordination von EHRI beteiligt. Neben Forschungsraum (EFR). Im Sommer dieses Jahres erhielt Tätigkeiten im Project Management Board war das Zentrum EHRI die Zusage für die Förderung einer Vorlaufphase, in der für zwei Arbeitsschwerpunkte verantwortlich: Im Rahmen von ein Strategieplan für die nachhaltige Zukunft von EHRI entwi- »Training and Education« entwickelte das Zentrum mit weiteren ckelt werden wird. Auch für diese Aufgabe bleibt das Zentrum Partnerinstitutionen Online-Kurse und organisierte Seminare, einer der zentralen Projektpartner. die sich insbesondere an Promovierende und Postdocs richte- ten. Seit 2016 unterstützte das Zentrum die Organisation von zehn EHRI-Seminaren, unter anderem in Budapest, , 75

Forschungsprojekte der Grafikerin und Zeichnerin Barbara Yelin zusammen, die bereits mehrere thematische Graphic Novels erarbeitet und Editionsprojekte: Quellen aus den Ghettos vorgelegt hat. In zwei Editionsprojekten macht das Zentrum bedeuten- de Quellenbestände von Juden aus der Zeit des Holocaust Rudolf Höß – Handlungspraxis, Beziehungsstrukturen erstmals in deutscher Sprache zugänglich. Gemeinsam mit und Privatleben eines KZ-Kommandanten der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Universität Gießen Im NS-Konzentrationslagersystem war die Ausgestaltung poli- und dem Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft tischer Macht eng mit Biografien der SS-Funktionselite, deren mit besonderer Berücksichtigung der Sprachgeschichte der personellen Netzwerken und ihrer alltäglichen Handlungspra- Universität Heidelberg verantwortet das Zentrum eine Edition xis verknüpft. So war der Aktionsradius des Lagerkomman- der Enzyklopädie des Ghettos Lodz/Litzmannstadt. Noch im danten des größten Konzentrations- und Vernichtungslagers Jahr 1944 arbeiteten Mitarbeiter des innerhalb der jüdischen vor allem durch dessen institutionellen Nahbereich geprägt. Verwaltung eingerichteten Archivs an dieser Enzyklopädie. Sie Aufgrund seiner Handlungspraktiken gilt Rudolf Höß als Syno- i f wollten der Nachwelt das Leben im Ghetto verständlicher ma- nym für die präzise organisierte und fabrikmäßige Umsetzung z — chen, indem sie ein Lexikon erstellten, das die zentralen Be- des Massenmordes in Auschwitz-Birkenau. Anna-Raphaela j a griffe der Ghetto-Sprache erklärt, Institutionen, Persönlichkei- Schmitz untersucht in ihrem Dissertationsprojekt über den h ten und Ereignisse erläutert. Durch den plötzlichen Tod eines ehemaligen KZ-Kommandanten mittels einer »praxeologi- r e der Herausgeber der Edition, Jörg Riecke von der Universität schen« Biografie die Alltags- und Mikroperspektive von Höß s b Heidelberg, wurde die Arbeit im Berichtsjahr unterbrochen. und richtet dabei den Fokus auf die Planung und die Durch- e r 2020 wird die Enzyklopädie im Wallstein Verlag erscheinen. führung des Holocaust. Analysiert werden einerseits die von i Sie ist Jörg Riecke gewidmet. der NS-Führung vorgegebenen Rahmenbedingungen und c h Ebenfalls in Kooperation mit der Arbeitsstelle Holocaustli- andererseits die Handlungsmaximen und die sozialen Inter- t teratur erarbeitet das Zentrum eine Auswahledition des Unter- aktionen der Täter. Das Verhältnis zwischen Kommandant und 2 0 grund-Archivs des Warschauer Ghettos. Dieses ist sicherlich Lagerpersonal beschränkte sich nicht auf den alltäglichen 1 9 die zentrale Quellensammlung zum Leben und Sterben der KZ-Betrieb, sondern erstreckte sich darüber hinaus auf gesell- polnischen Juden unter nationalsozialistischer Besatzung. Im schaftliche und kulturelle Veranstaltungen nach Dienstschluss Geheimen sammelten der Historiker Emanuel Ringelblum und und verhalf die subjektiv erlebte »Normalität« weitestgehend zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die verschiedens- aufrechtzuerhalten. Im Berichtsjahr wurde die Studie fertigge- ten Zeugnisse des Holocaust. Sie wollten ihre Geschichte und stellt und als Dissertation an der LMU eingereicht. die vieler anderer für die Nachwelt dokumentieren und analy- sieren – schon während Verfolgung und Massenmord. Als Vor- Zentralen des Terrors. Die Dienststellen der Kommandeure der ab-Band werden die Aufzeichnungen Emanuel Ringelblums Sicherheitspolizei und des SD im Reichskommissariat Ukraine ediert. Im Berichtsjahr wurden Teile dieser Aufzeichnungen Mehr als ein Drittel der Holocaustopfer wurde von Deutschen aus dem Jiddischen übersetzt und erste Einordnungen und und einheimischen Helfern zwischen Ostsee und Schwarzem Kommentierungen vorgenommen. Beide Editionsprojekte Meer erschossen oder in Gaswagen erstickt und meist acht- werden im Zentrum von Andrea Löw bearbeitet. los verscharrt. Unzählige weitere Menschen fielen dort soge- nannten Partisanen- und Vergeltungsaktionen oder gezieltem Graphic Novels und die Vermittlung der Holocaust-Geschichte Aushungern zum Opfer. Eine zentrale Täterorganisation waren Alternative Formen der Darstellung gewinnen bei der For- die Dienststellen der Kommandeure der Sicherheitspolizei schung und pädagogischen Vermittlung des Holocaust ei- und des SD (KdS). Sie wurden in weiten Teilen der besetzten ne wachsende Bedeutung. Dies gilt auch für die früher als Sowjetunion eingerichtet und gingen meist aus den mobilen »Comics« bezeichneten Graphic Novels. Seit 2019 ist das der Sicherheitspolizei und des SD hervor. Zentrum für Holocaust-Studien Teil der internationalen For- Das Dissertationsprojekt von Christian Schmittwilken schungsgruppe »Narrative Art and Visual Storytelling in Ho- untersucht erstmals vertiefend die Geschichte dieser Dienst- locaust and Human Rights Education«, die von der University stellen. Es versteht sich als Beitrag zur Frage nach den Dy- of Victoria in Kanada koordiniert wird. namiken des Holocaust im Reichskommissariat Ukraine: In Zusammenarbeit mit Holocaust-Überlebenden und Welche Rolle spielten die Dienststellen bei der Durchsetzung Illustratoren bereiten Forscher aus fünf Ländern Publikatio- der Besatzungsherrschaft und beim Massenmord? Welchen nen von Graphic Novels und begleitendem Bildmaterial vor Anteil hatten sie an der Bekämpfung vermeintlicher und tat- und analysieren bzw. eruieren die Möglichkeiten, diese im sächlicher Partisanen? Zur Klärung dieser Fragen werden die Schulunterricht und im Studium einzusetzen. Andrea Löw Dienststellen im Gefüge des SS- und Polizeiapparats sowie und Frank Bajohr arbeiten in diesem Zusammenhang eng mit der Zivil- und Militärverwaltung verortet. Von Interesse sind in

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diesem Zusammenhang Entscheidungsfindungsprozesse bei Die Studie, die Gregor Hofmann unter Betreuung von Frank der Durchsetzung des Terrors und des Massenmordes. Dane- Bajohr seit März 2018 erarbeitet, möchte die Geschichte des ben werden Struktur und die personelle Zusammensetzung, FCB zusammenhängend und jenseits sportlicher Kennziffern sowie die Auflösungsprozesse analysiert. ausleuchten. Sie nimmt bereits den Aufstieg des Vereins in Christian Schmittwilken hat im Berichtsjahr ost- und west- der Weimarer Republik in den Blick, als Fußballspiele zu deutsche Nachkriegsermittlungen und -verfahren ausgewertet Massenereignissen und »Ideale« des Sports oder Beziehun- sowie als Stipendiat der Deutsch-Ukrainischen Historikerkom- gen zwischen individuellem und »Volkskörper« Gegenstand mission Recherchen in verschiedenen ukrainischen Archiven erbitterter Debatten wurden. Der Fokus richtet sich auf jüdi- vorgenommen. sche Mitglieder, die beim FCB bis zu ihrem Ausschluss eine entscheidende Rolle spielten, aber ebenso auf Akteure, die Besuche in nationalsozialistischen Konzentrationslagern nach 1933 keiner Verfolgung ausgesetzt waren: Funktionäre, Immer wieder werden in Berichten Überlebender oder in his- Sportler, Sponsoren und weitere Angehörige des Vereins oder f torischen Zeitungsartikeln Besuche in den nationalsozialisti- seines Umfelds. o r schen Konzentrationslagern beschrieben. Bei den Besucher- Der FCB soll dabei nicht nur für sich betrachtet, sondern s c gruppen ist eine große Bandbreite an Akteuren auszumachen, es sollen Bedingungen und Spielräume des Sports unter der h u darunter Medien, Angehörige der Häftlinge, Politiker, Künstler Diktatur ausgelotet, der Verein innerhalb der »Hauptstadt der n und Hilfsorganisationen. Bewegung« verortet und Anknüpfungspunkte zur neueren g s Die Dissertation von Kerstin Schwenke untersucht die Viel- NS-Forschung hergestellt werden. i n falt von Besuchen und ihre Spezifika sowie die Besuchsmotive f r im zeitlichen Verlauf zwischen 1933 und 1945 und fragt nach Khurbn Jiddischland a deren Konsequenzen für Häftlinge, SS und Besucher. Vor al- Das Dissertationsprojekt von Martin Wiesche beschäftigt sich s t lem jedoch analysiert sie die Besuche als Inszenierung und mit der Biografie von Dr. Michael Weichert (1890–1967), r u Selbstdarstellung des NS-Regimes und geht der Frage nach, Experte des jiddischsprachigen Theaters und während der k t was die Besuche für die Öffentlichkeit der Lager bedeuteten. deutschen Besatzung Leiter der zentralen Hilfsorganisation für u Die Untersuchung richtet dabei ihren Schwerpunkt auf Visiten die jüdische Bevölkerung im Generalgouvernement. Die Stu- r u in den Lagern, die vor Kriegsbeginn entstanden sind, bezieht die arbeitet die zentralen Handlungsdispositionen Weicherts n aber auch Beispiele aus Auschwitz mit ein. Durch den ver- heraus, die dieser in seiner spezifischen Lebenswelt besaß, d w gleichenden Zugang ermöglicht das Projekt die Analyse von und nimmt die verschiedenen sozial-geografischen Räume i Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Lagern in den Blick, die Weicherts Handeln bestimmten, darunter s s und ihrer »Vermarktung« in der nationalen und internationalen insbesondere das »Jiddischland« als (noch nicht exakt defi- e n Öffentlichkeit. nierte) Gemeinschaft aller Jiddisch-Sprecher. Damit liegt der s t Quellengrundlage sind u. a. Aufzeichnungen ehemali- Fokus der Arbeit nicht allein auf dem begrenzten Zeitraum r a ger Häftlinge, Zeitungsarchive, zeitgenössische Berichte der von Besatzung und Holocaust, ist doch für das Verstehen von n Besuchergruppen über die Besichtigungen, Akten der SS Verhaltensmustern im Holocaust gerade die Vorgeschichte s f sowie Bestände der juristischen Aufarbeitung der national- der Beteiligten von entscheidender Bedeutung gewesen. Zwar e r sozialistischen Verbrechen. Die Arbeit wurde im Februar von markierte die Ausnahmesituation des Holocaust den völligen der Ludwig-Maximilians-Universität München als Dissertation Bruch mit allen bisherigen Erfahrungsmustern, doch war selbst angenommen (summa cum laude). Sie wird voraussichtlich diese Ausnahmesituation und darüber hinaus noch durch län- im Frühjahr 2020 publiziert werden. gere Kontinuitätsmuster geprägt. Die Arbeit wurde im Januar 2018 begonnen. Grundlegende Der FC Bayern München 1929–1949. Recherchen sowie eine erste Auswertung der umfangreichen Aufstieg und Niedergang eines Fußballvereins im Kontext Memoiren Weicherts sind bereits abgeschlossen, derzeit er- der Entwicklung des deutschen Fußballs folgen eine tiefergehende Auswertung und damit verbundene Der Aufstieg des FC Bayern München (FCB) bis hin zu seinem detailliertere Archiv- und Literaturrecherchen. ersten Meistertitel 1932 gilt als eng verknüpft mit dem Wirken jüdischer Mitglieder. Doch führte auch der FCB während der NS-Zeit einen »Arierparagraphen« ein und installierte einen »Dietwart«, der das Vereinsleben nach nationalsozialistischen Vorstellungen ausrichten sollte. Jüngere Veröffentlichungen konnten einzelne Aspekte dieses Teils der Vereinsgeschichte akzentuieren. Die Frage nach dem Verhältnis des Klubs zum Nationalsozialismus bleibt jedoch umstritten. Premiere in München

Ausgerechnet in Mün- chen, Hitlers »Haupt- stadt der Bewegung«, trafen sich im Novem- ber mehr als 200 Holocaust-Forsche- rinnen und -Forscher aus aller Welt zu einer Premiere: Unter dem Titel »The Holocaust and Europe: Research Trends, Pedagogi- cal Approaches and Political Challenges« fand die bislang größ- te Fachkonferenz zur Geschichte des Holocaust in Europa statt. Der Kongress entwickelte damit ein Format weiter, dass sich seit 1989 als in- terdisziplinärer Fach- kongress »Lessons & Legacies of the Ho- locaust« in den USA etabliert hat. Veran- staltet vom Zentrum für Holocaust-Studien am IfZ, der Bundes- zentrale für Politische Bildung, der North- western University und der LMU München schlug die Konferenz Brücken zur noch jun- gen Holocaust-For- schung in Osteuropa. 78

Berliner Kolleg Kalter Krieg

ls gemeinsames Projekt des Instituts für Zeitgeschichte, jekt zum Thema »Zukünfte am Ende des Kalten Krieges«. der Bundestiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Ebenfalls am Kolleg angesiedelt ist das Projekt »Das globale A und der Humboldt-Universität zu Berlin dient das Ber- Flüchtlingsregime im Mittleren Osten seit den späten 1970er liner Kolleg Kalter Krieg als Ort der Vernetzung der deutschen Jahren: Konzepte, Akteure, Praktiken« (Agnes Bresselau von und internationalen Forschung über die Geschichte des Kalten Bressensdorf). In diesem Kontext erschien im Berichtsjahr Krieges. Seit Anfang 2019 ist das Kolleg in seinen neuen Räum- ein Sammelband mit dem Titel »Über Grenzen. Migration und lichkeiten in der Zimmerstraße 56 in unmittelbarer Nähe zum Flucht in globaler Perspektive seit 1945«. In Vorbereitung ist Checkpoint Charlie angesiedelt und bietet damit einen authen- zudem ein Tagungsband, der sich mit dem 1987 unterzeich- tischen Ort für die historische Forschung zum Kalten Krieg und neten INF-Vertrag befasst, der als erster Abrüstungsvertrag f den Wissenstransfer in die Öffentlichkeit. Die wissenschaftliche des Nuklearzeitalters in die Geschichte eingegangen ist. o r Geschäftsführung hat Agnes Bresselau von Bressensdorf inne. Darüber hinaus wurden im Berichtszeitraum etablierte s c Veranstaltungsformate des Kollegs fortgeführt. Zum Ersten h u fanden im Wintersemester 2018/19 und 2019/20 erneut zwei n Ringvorlesungen des Kollegs und der Humboldt-Universität zu g s Berlin zu den Themen »Vertrauen als Ressource internationa- i n Ein neuer Schwerpunkt der Kollegsarbeit richtet sich auf die ler Politik« sowie »Das Ende des Kalten Krieges« statt, in de- f r Entwicklung und Durchführung eigenständiger Forschungs- ren Rahmen Historikerinnen und Historiker aus dem In- und a projekte im Rahmen der Forschungsagenda des Berliner Ausland neue Forschungsergebnisse zum Kalten Krieg prä- s t Kollegs Kalter Krieg, die sich mit den »Grenzen des Kalten sentierten. Zum Zweiten veranstaltet das Kolleg Buchpräsen- r u Krieges« befasst. So startete im Berichtsjahr unter Leitung des tationen einschlägiger Neuerscheinungen zur Geschichte des k t Instituts für Zeitgeschichte (Elke Seefried) ein erstes Großpro- Kalten Krieges. So diskutierten Stephan Kieninger, ehemaliger u r u n d w i s s e n s t r a n s f e r

Welche Parallelen liefert das Wiederaufflammen des Kalten Krieges im Jahr 1979 zu den aktuellen Irritationen zwischen Russland und »dem Westen«? Darüber diskutierten Christoph von Marschall, Bernd Rother, Elke Seefried, Agnes Bresselau von Bressensdorf und Gernot Erler (von links nach rechts). i f z — j a h r e s b e r i c h t 2 0 Mit der Ringvorlesung »Das Ende des Kalten Krieges« in der Humboldt Universität zu Berlin zeichnete das Berliner Kolleg Kalter Krieg die Ereignisse der Jahre 1989/90 nach. 1 9

Stipendiat des Kollegs, und Bernd Greiner, assoziierter Grün- Diplomat und Senior Advisor im norwegischen Außenministe- dungsvorsitzender, im Frühjahr den Band »The Diplomacy of rium, am Kolleg zu Gast und forschte dort zur Frage, inwiefern Détente. Cooperative Security Policies from Helmut Schmidt to die sicherheits- und militärpolitischen Krisenerfahrungen des George Shultz«. Zum Dritten veranstaltete das Kolleg eine pro- Kalten Krieges für heutige Strategien zur Verhinderung eines minent besetzte Podiumsdiskussion »Ein neuer Kalter Krieg? Atomkriegs nutzbar gemacht werden können. Darüber hinaus Die Eskalation im Ost-West-Konflikt 1979 und die Gegen- ist Bodo Mrozek seit Frühjahr 2019 als Stipendiat des IfZ am wart«. Darüber diskutierten Gernot Erler (ehemaliger Staats- Berliner Kolleg Kalter Krieg tätig und arbeitet dort zur Geruchs- minister im Auswärtigen Amt und Russland-Beauftragter der geschichte der deutschen Teilung. Bundesregierung), Christoph von Marschall (Tagesspiegel), Bernd Rother (Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung) und Ag- nes Bresselau von Bressensdorf, die Moderation übernahm Elke Seefried. Zum Vierten organisiert das Kolleg regelmäßige »Brown Bag Breakfasts«, die vor allem Nachwuchswissen- schaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern eine Mög- lichkeit bieten, ihre Promotions- oder Postdoc-Projekte vor einem kleinen, fachlich versierten Publikum vorzustellen und zu diskutieren. Das Kolleg begrüßte im Berichtsjahr zwei Gastwissen- schaftler, die sich mit außen- und sicherheitspolitischen Fragestellungen in Geschichte und Gegenwart beschäftigen: Benedikt Schoenborn (Universität Tampere) vergleicht in sei- nem Projekt die Debatten um den Atomwaffensperrvertrag von 1966 bis 1969 und den Atomwaffenverbotsvertrag von 2016 bis 2019. Zudem war Torgeir E. Fjærtoft, ehemaliger

berliner kolleg kalter krieg Wissen- schaft für alle

Mit »Zeitgeschichte Open« ging im Juli der neue Open-Access- Server für das IfZ an den Start. Kostenfrei via Internet stehen nun ca. 50 Monogra- fien und Sammelbän- de aus den IfZ-Reihen »Studien zur Zeitge- schichte« und »Zeitge- schichte im Gespräch« zur Verfügung. Bibliotheksleiter Daniel Schlögl hat das Angebot mit der Bayerischen Staats- bibliothek entwickelt: »Zeitgeschichte Open soll zu einer zentralen digitalen Informations- plattform des IfZ ausgebaut werden.« 81 5 Publikationen

i f z — j a h r e s b e r i c h t Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 2 0 1 9

Herausgebergremium: Jahre des IfZ, in: VfZ 2/2019, S. 321–327). Nur einen Monat Helmut Altrichter, Horst Möller, Margit Szöllösi-Janze, später verloren die VfZ mit Jürgen Zarusky ihren seit 2016 Andreas Wirsching amtierenden Chefredakteur. Wie schwer dieser Verlust für die Zeitschrift, ja für das gesamte Institut wiegt, zeigt sich auch Mitherausgeberinnen und Mitherausgeber: ein Jahr nach Jürgen Zaruskys Tod immer wieder aufs Neue. Elizabeth Harvey, Hélène Miard-Delacroix, Herfried Münkler, Andreas Wirsching hat Leben und Werk des viel zu früh Alan E. Steinweis verstorbenen Chefredakteurs in einem Nachruf gewürdigt (Jürgen Zarusky, 28. April 1958 – 4. März 2019. Historiker Redaktion: der Diktatur im 20. Jahrhundert, in: VfZ 3/2019, S. 499–506). Jürgen Zarusky (†Chefredakteur, bis März), Thomas Schlemmer Dieses tragische Ereignis machte mehrere Umbesetzungen in (stv. Chefredakteur bis März, dann geschäftsführender Chef- der Redaktion notwendig. Nachdem sie ihre Ämter zunächst redakteur bzw. Chefredakteur), Magnus Brechtken, Johannes geschäftsführend übernommen hatten, fungieren seit Oktober Hürter, Thomas Raithel, Elke Seefried, Martina Steber (seit Thomas Schlemmer als Chefredakteur und Petra Weber als Oktober), Petra Weber (seit März geschäftsführende stv. seine Stellvertreterin. Als neues Mitglied konnte die Redaktion Chefredakteurin bzw. stv. Chefredakteurin) Martina Steber begrüßen. Das Hauptaugenmerk der Redaktionsarbeit galt der The- Redaktionsbüro: mensuche und der Kontaktaufnahme mit potenziellen neuen Mirella Kraska (Lektorat und Büro) Autorinnen und Autoren sowie der Arbeit an den vier Heften, Barbara Schäffler (VfZ-Online, »sehepunkte«, Veranstaltungen) die jeweils termingerecht erschienen sind. Die VfZ, die sich Julian Schleissing (stud. Hilfskraft) überwiegend aus Manuskripten speisen, die der Redak- tion angeboten werden, publizierten im Berichtszeitraum 16 Aufsätze, eine Dokumentation, drei Notizen, zwei Meldungen Das Jahr 2019 begann für die VfZ mit zwei ebenso schweren für VfZ-Online, einen Bericht »Aus der Redaktion« und den wie schmerzlichen Verlusten: Am 4. Februar verstarb der Nachruf auf Jürgen Zarusky. Außerdem erschien im Juliheft ehemalige Chefredakteur Hermann Graml wenige Wochen das dritte Podium Zeitgeschichte zum Thema »Rechtspopu- nach seinem 90. Geburtstag, den er noch im IfZ hatte feiern lismus in westlichen Demokratien – zeithistorische Perspek- können (vgl. Hermann Gramls Erinnerungen an die frühen tiven« mit Beiträgen von Ronja Kempin (Beispiel: Frankreich),

vierteljahrshefte für zeitgeschichte 82

p u b l i k a t i o n e n

Thomas Schlemmer ist seit Oktober 2019 Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte.

André Krause (Beispiel: Niederlande), Karin Priester (Beispiel: Januarheft auf. Ebenso berichtete die Süddeutsche Zeitung Bundesrepublik Deutschland), Ursula Prutsch (Beispiel: USA) (10. April) über Benjamin Ziemanns Beitrag »Martin Niemöller und Thomas Schlemmer (Beispiel: Italien). Am 16. Juli dis- als völkisch-nationaler Studentenpolitiker in Münster 1919 bis kutierten Stefan Grüner (IfZ; stellvertretend für Ronja Kempin), 1923« im Aprilheft, den auch das Neue Ruhr-Wort aufgriff. Ursula Prutsch und Thomas Schlemmer moderiert von Die im selben Heft erschienene Dokumentation von Jürgen Andreas Wirsching bei einer Abendveranstaltung. Diese Dis- Brautmeier zur Überlebensstrategie Albert Speers 1945/46 kussion ist ausschnitthaft mit einem Video und vollständig als fand starken Widerhall in der Welt (25. März), in der Frank- Transkript auf der VfZ-Homepage dokumentiert. furter Allgemeinen Zeitung (3. April) und in Focus Online Von den 16 Aufsätzen befassen sich vier mit der »älte- (3. April). Die größte Aufmerksamkeit von allen Beiträgen er- ren« Zeitgeschichte vor 1945 und elf mit der »jüngeren« regte Yuliya von Saals Aufsatz »Anonyma: ›Eine Frau in Ber- Zeitgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg, ein Aufsatz ist lin‹. Geschichte eines Bestsellers«, der in der deutschen wie zäsurenübergreifend; die Dokumentation dreht sich um das in der internationalen Presse breit diskutiert wurde, so zum Jahr 1945/46. Dazu kommen zwei ausführliche Notizen zu Beispiel im Spiegel (23. Juni), in der Süddeutschen Zeitung den Projekten »Edition der Reden Adolf Hitlers von 1933 bis (26. Juni), in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (26. Juni), 1945« und »Das Kanzleramt. Bundesdeutsche Demokratie in der Welt (26. Juni), im Dagbladet (Oslo, 30. Juni) und in und NS-Vergangenheit«. der Zeit (4. Juli). Yuliya von Saals Forschungsergebnisse stan- Die Beiträge in den VfZ stießen auch 2019 auf ein den auch im Mittelpunkt einer von Thomas Schlemmer mode- beachtliches Medienecho: So griff die Süddeutsche Zeitung rierten Podiumsdiskussion am 25. Juni im IfZ, an der neben (21. Dezember 2018) Mikael Nilssons Aufsatz über »Hitlers Yuliya von Saal Martin Doerry (Der Spiegel) und Svenja Tischgespräche« und »Monologe im Führerhauptquartier« im Goltermann (Universität Zürich) teilnahmen. Über das Podium 83

Zeitgeschichte berichtete die Presse aus Wien (11. August). und Hans Woller wirkten als Referenten Christian Jostmann Auf großes Interesse stieß auch Hubert Lebers Aufsatz über (Autor), Rudolf Neumaier (Süddeutsche Zeitung), Rainer Volk den sogenannten Raketenstreit zwischen der Bundesrepub- (Südwestrundfunk) und Martin Rethmeier (De Gruyter Olden- lik Deutschland und Israel im Jahr 1978, so z. B. im Spiegel bourg) mit. (7. September). Zu guter Letzt berichtete Die Zeit (6. Novem- ber) über Anna Georgievs Aufsatz »Jüdische Selbstbehaup- tung in Berlin. Die Geschichte der 500 Thorarollen, die die German Yearbook of Contemporary History NS-Zeit in Berlin-Weißensee überdauerten«. Am 25. Juni vertrat Mirella Kraska die VfZ auf der IX. Fach- Mit dem Yearbook verfolgen IfZ und VfZ das Ziel, die deutsche tagung der Sozial- und Geisteswissenschaftlichen Zeitschrif- und die englischsprachige Forschungswelt noch stärker zu ten am ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft in vernetzen. Die jährlich erscheinenden Themenbände werden Hamburg. Themen wie Predatory Publishing, Journal Rank- von Herausgeberteams betreut, denen in der Regel ein Re- ings, Open Access sowie Urheber- und Bildrechte standen daktionsmitglied der VfZ und eine Vertreterin bzw. ein Vertre- i f auf dem eintägigen Programm. Die Homepage der VfZ wird ter der angelsächsischen Zeitgeschichtsforschung angehören. z — ihrem Anspruch, ein lebendiges digitales Begleitmedium der Die Bände enthalten ins Englische übersetzte Aufsätze aus j a Zeitschrift zu sein, immer mehr gerecht. Wichtigstes Element den VfZ sowie kommentierende Beiträge englischsprachiger h ist das offene Heftarchiv, in dem mit einer »Moving Wall« von Historikerinnen und Historiker und sind konsequent dialo- r e fünf Jahren jetzt alle Jahrgänge bis einschließlich 2014 im gisch angelegt. Band 4 »Germany and European Integra- s b Open Access zugänglich sind und intensiv genutzt werden. tion« – herausgegeben von Eva Oberloskamp und Thomas e r Die Homepage informiert darüber hinaus über den Inhalt des Raithel (beide IfZ) gemeinsam mit Mark Gilbert (Johns i c h t 2 0 1 9

Wie authentisch sind die Tagebücher der »Anonyma«? Yuliya von Saal (links), die die Aufzeichnungen für einen viel beachteten Aufsatz in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte ausgewertet hat, diskutierte im IfZ mit Sonja Goltermann und Martin Doerry. aktuellen und des in Vorbereitung befindlichen Hefts, spiegelt Hopkins School for Advanced International Studies, das Medienecho und liefert weitere Meldungen zum Gesche- Bologna) – wurde am 14. Oktober im IfZ vorgestellt. Band hen rund um die Zeitschrift. In der Rubrik »Aktuelles« er- 5 (»After . Relaunching Careers in Germany and Au- schienen 49 Online-Meldungen rund um die VfZ. Hervorzuhe- stria«), der von Susanna Schrafstetter und Jürgen Zarusky ben ist auch die erstmals verfügbare englische Version von herausgegeben wird, ist in Vorbereitung; auch die Arbeiten VfZ-Online, die insbesondere die internationale Kommunika- an Band 6 (»Secret Services and International Arms Trade in tion erleichtern wird. the Cold War Era«), herausgegeben von Thomas Schlemmer Zum 13. Mal fand im niederbayerischen Aldersbach und William Glenn Gray, haben begonnen. Der 2018 erschie- das Seminar »Schreib-Praxis« statt, das die VfZ-Redaktion nene Band 3 (»Hitler – New Research«, herausgegeben von in Zusammenarbeit mit dem Verlag De Gruyter Oldenbourg Elizabeth Harvey und Johannes Hürter) wurde am 30. Sep- organisiert. 18 junge Historikerinnen und Historiker nahmen tember von der New York Times aufgegriffen. vom 22. bis 26. Juli an dem strukturierten Training für gutes wissenschaftliches Schreiben teil. Die Zahl der Bewerbun- gen überstieg die Zahl der zur Verfügung stehenden Seminar- plätze erheblich. Neben Thomas Schlemmer, Sebastian Voigt

vierteljahrshefte für zeitgeschichte 84

Sehepunkte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts betreuen folgende Fachgebiete: Seit Ende 2003 arbeiten die Vierteljahrshefte im Auftrag des IfZ eng mit dem führenden deutschen Online-Rezensionsjournal Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, für die Geschichtswissenschaften zusammen; seit 2005 ent- Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg: hält jedes Heft die Rubrik »Rezensionen online«, aus der zu Frank Bajohr, Johannes Hürter, Sven Keller, Andrea Löw, ersehen ist, welche Bücher in den zurückliegenden Monaten Christian Packheiser (seit Mai), Jörn Retterath (seit Mai), besprochen wurden. Wichtigstes Instrument dieser Zusam- Jürgen Zarusky (bis März) menarbeit ist ein breites Netzwerk aus Fachredakteurinnen und -redakteuren, die zumeist dem IfZ angehören und von der Bundesrepublik Deutschland: VfZ-Redaktion betreut werden. Sie kümmern sich um Akquise Silke Mende (bis September), Thomas Schlemmer, Martina und redaktionelle Bearbeitung von Besprechungen aus ihren Steber, Sebastian Voigt p jeweiligen Fachgebieten, die vor der Veröffentlichung noch u b von der VfZ-Chefredaktion geprüft werden. Die strenge Qua- DDR: l i litätskontrolle, die bei den Vierteljahrsheften Standard ist, gilt Dierk Hoffmann, Hermann Wentker k a so auch für die von der Redaktion betreuten Rezensionen der t »sehepunkte«. Im Berichtsjahr wurden rund 140 Rezensionen i Osteuropa: o von der VfZ-Redaktion organisiert und betreut. Am 28. No- Andrea Löw, Yuliya von Saal, Carola Tischler (seit Dezem- n e vember besprachen Chefredaktion, Spartenredaktionen und ber), Jürgen Zarusky (bis März) n Peter Helmberger von den »sehepunkten« im IfZ den Stand und die weiteren Perspektiven der erfolgreichen Zusammen- Westeuropa: arbeit. Tim Geiger, Tim Szatkowski (bis Mai)

Publikationsreihen des Instituts für Zeitgeschichte

Schriftenreihe der Vierteljahrshefte

für Zeitgeschichte Band 119: Johannes Hürter Herausgeber: und Tobias Hof (Hrsg.): Helmut Altrichter, Horst Möller, Verfilmte Trümmerlandschaften. Margit Szöllösi-Janze, Andreas Wirsching Nachkriegserzählungen im internationalen Kino 1945–1949. Redaktion: Johannes Hürter und Thomas Raithel Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2019. | VII, 335 S.

Band 118: Michael Schwartz: Homosexuelle, Seilschaften, Verrat. Ein transnationales Stereotyp im 20. Jahrhundert.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2019. | XII, 376 S. 85

German Yearbook Quellen und Darstellungen of Contemporary History zur Zeitgeschichte

Redaktionell zuständig: Günther Opitz

Band 121: i Konrad Sziedat: f z Volume 4: Erwartungen im Umbruch. — j Mark Gilbert, Eva Oberloskamp Die westdeutsche Linke a und Thomas Raithel (Hrsg.): und das Ende des h r Germany and European Integration. »real existierenden Sozialismus«. e s Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, b 2019. | 202 S. 2019. | VII, 348 S. e r i c h Band 122: t Thorsten Holzhauser: 2 0 Die »Nachfolgepartei«. 1 Die Integration der PDS in das 9 politische System der Bundesrepublik Deutschland 1990–2005.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2019. | X, 482 S.

Zeitgeschichte im Gespräch

Redaktion: Bernhard Gotto, Michael Schwartz, Sebastian Voigt

Band 28: Raphaela Etzold, Martin Löhnig und Thomas Schlemmer (Hrsg.): Migration und Integration in Deutschland nach 1945.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, Band 29: 2019. | 139 S. Johannes Hürter und Hermann Wentker (Hrsg.): Diktaturen. Perspektiven der zeithistorischen Forschung.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2019. | 177 S.

Publikationsreihen des Instituts für Zeitgeschichte 86

Veröffentlichungen des Zentrums für Holocaust-Studien

European Holocaust Studies

Herausgeber: Frank Bajohr, Andrea Löw und Andreas Wirsching

Volume 1: Frank Bajohr und Dieter Pohl (Hrsg.): p Right-Wing Politics and the Rise of u b 1935–1941. l Volume 2: i Göttingen | Wallstein Verlag, 2019. | 267 S. Gaëlle Fisher und Caroline Mezger (Hrsg.): k a The Holocaust in the Borderlands: t i Interethnic Relations and the Dynamics o of Violence in Occupied Eastern Europe. n e Göttingen | Wallstein Verlag, 2019. | 264 S. n

Weitere Veröffentlichungen

Magnus Brechtken, Władysław Bułhak und Jürgen Zarusky (Hrsg.): Political and Transitional Justice in Germany, Poland and the Soviet Union from the 1930s to the 1950s.

Göttingen | Wallstein Verlag, 2019. | 336 S.

Agnes Bresselau von Bressensdorf (Hrsg.): Über Grenzen. Migration und Flucht in globaler Perspektive seit 1945.

Göttingen | Vandenhoeck & Ruprecht, 2019. | 418 S.

Jens Flemming unter Mitarbeit von Nadine Freund: Die Madsacks und der »Hannoversche Anzeiger«. Eine bürgerliche Großstadtzeitung zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus, 1893–1945.

Göttingen | Wallstein Verlag, 2019. | 573 S. 87

Michael Buddrus und Sigrid Fritzlar unter besonderer Mitarbeit von Ute Eichhorn, Angrit Lorenzen-Schmidt und Martin Wiesche: Juden in Mecklenburg 1845–1945. Lebenswege und Schicksale. Ein Gedenkbuch. Stefan Grüner und Markus 2 Bände Raasch (Hrsg.): Zucht und Ordnung. Gewalt gegen Kinder in historischer Perspektive.

Berlin | Duncker & Humblot, 2019. | (Historische Forschungen ; Band 120) | 491 S.

i f z — j a h r e s Hrsg. vom Institut für Zeitgeschichte München– b e Berlin und der Landeszentrale für politische r Bildung Mecklenburg-Vorpommern. i c Schwerin | 2019. | Bd. 1: Texte & Übersichten, h t 671 S. | Bd. 2: Kurzbiographien, 807 S. 2 0 1 9

Elizabeth Harvey, Johannes Hürter, Maiken Umbach und Andreas Wirsching (Hrsg.): Private Life and Privacy in Nazi Germany.

Cambridge | Cambridge University Press, 2019. | XVII, 392 S.

Maren Richter: »Aber ich habe mich nicht entmutigen lassen«. Maria Daelen – Ärztin und Gesundheits- Michel Christian, Jens Giesecke politikerin im 20. Jahrhundert und Florian Peters: Göttingen | Wallstein Verlag, 2019. | (Veröffentlichung Die SED als Mitgliederpartei. zur Geschichte der deutschen Innenministerien Dokumentation und Analyse. nach 1945 ; Band 3) | 223 S. Berlin | Ch. Links Verlag, 2019. | (Kommunismus und Gesellschaft ; Band 9) | 186 S.

Publikationsreihen des Instituts für Zeitgeschichte 88

Thomas Schlemmer: Invasori, non vittime. La campagna italiana di Russia 1941–1943.

Roma, Bari | Editori Laterza, 3. Aufl. 2019. | 340 S.

Gunnar Take: Forschen für den Wirtschaftskrieg. p u Das Kieler Institut für Weltwirtschaft im b Nationalsozialismus. l i Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2019. | k a (Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte. Beiheft ; t Band 25) | VII, 537 S. i o n e n

Andreas Wirsching: Demokratie und Gesellschaft. Historische Studien zur europäischen Moderne. Hrsg. von Magnus Brechtken, Hélène Miard-Delacroix Thomas Raithel, Elke Seefried und und Andreas Wirsching: Martina Steber Von Erbfeinden zu guten Nachbarn. Göttingen | Wallstein Verlag, 2019. | 399 S. Ein deutsch-französischer Dialog.

Ditzingen | Reclam, 2019. | 159 S.

Marc L. J. Dierikx und Sacha Zala (Hrsg.): When the Wall Came Down. Andreas Wirsching: The Perception of German Reunification in Inter- Weimar, cent’anni dopo. national Diplomatic Documents 1989–1990. La storia e l’eredità: bilancio di un’esperienza Bern | Diplomatic Documents of Switzerland (Dodis), controversa. 2019. | (Quaderni di Dodis ; Band 12) | 244 S. Italienische Übersetzung von: Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft.

Roma | Donizelli, 2019. | (Saggine ; Band 318) | V, 136 S. 89

Editionsreihen

Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1988. Hrsg. im Auftrag des Auswärtigen Amts 2 Bände vom Institut für Zeitgeschichte Bearbeitet von Michael Ploetz, Matthias Peter und Jens Jost Hofmann. Hauptherausgeber: Andreas Wirsching Wissenschaftliche Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch.

Mitherausgeber: Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2019. | Hélène Miard-Delacroix und XCVI, 2102 S. Gregor Schöllgen i f z — j a h r Die Verfolgung und Ermordung der e s europäischen Juden durch das national- b sozialistische Deutschland 1933–1945. e r Hrsg. im Auftrag des Bundesarchivs, des Instituts für i c Zeitgeschichte München–Berlin und des Lehrstuhls h für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert- t Ludwigs-Universität Freiburg von Susanne Heim, 2 0 Ulrich Herbert, Michael Hollmann, Horst Möller, 1 Dieter Pohl, Sybille Steinbacher, Simone Walther-von 9 Band 6: Jena und Andreas Wirsching Susanne Heim (Bearb.), Maria Wilke (Mitarbeit): Deutsches Reich und Protektorat Böhmen und Mähren Oktober 1941–März 1943.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2019. | 878 S.

The Persecution and Murder of the European

Jews by Nazi Germany, 1933–1945. Volume 1. Hrsg. im Auftrag des Bundesarchivs, des Insti- Bearbeiter: Wolf Gruner tuts für Zeitgeschichte München–Berlin und des Koordination der englischsprachi- Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an gen Ausgabe: Caroline Pearce, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg von Götz Mitarbeit: Dorothy Mas Aly, Wolf Gruner, Susanne Heim, Ulrich Herbert, German Reich 1933–1937. Hans-Dieter Kreikamp, Horst Möller, Dieter Pohl Berlin, Boston | De Gruyter Olden- und Hartmut Weber sowie Michael Hollmann, bourg, 2019. | 883 S. Sybille Steinbacher, Simone Walther von Jena und Andreas Wirsching.

Volume 2. Bearbeiterin: Susanne Heim Koordination der englischsprachigen Ausgabe: Caroline Pearce, Mitarbeit: Dorothy Mas German Reich 1938–August 1939.

Berlin, Boston | De Gruyter Oldenbourg, 2019. | 911 S.

Publikationsreihen des Instituts für Zeitgeschichte Spielen wäh- Für die Zeit ohne Som- mercamp gibt es seit rend Mama 2019 ganzjährig ein forscht Eltern-Kind-Zimmer. Mit seinen familien- Erneut konnte sich der freundlichen Initiativen IfZ-Nachwuchs über sicherte sich das IfZ eine Neuauflage des das zweite Mal in Sommercamps freuen: Folge das Prädikat Hier wurde ausgiebig »Total E-Quality«. getobt, gebastelt und (vor-)gelesen, so dass sich Mama und Papa auch in den großen Ferien keine Sorgen wegen der geschlos- senen Schulen und Kindergärten machen mussten. 91 6 Transfer, Vernetzung,

Förderung i f z — j a h r e s b e r i Internationale Kooperationen c h t 2 0 issenschaftliche Forschung und ihr Diskurs sind Russland, das anschließende wissenschaftliche Kolloquium 1 9 international ausgerichtet. Entsprechend kooperiert der Kommission befasste sich mit den »Deutsch-sowjetischen W das Institut für Zeitgeschichte regelmäßig mit zahl- Wirtschaftsbeziehungen 1917–1991«. reichen europäischen und außereuropäischen Institutionen Im Rahmen der deutsch-russischen Zusammenarbeit und Partnern, um den Austausch wissenschaftlicher Ideen zu werden am IfZ Akten zu den bilateralen Beziehungen zwi- fördern und gemeinsame Forschungsprojekte zu entwickeln. schen Deutschland und der Sowjetunion in der Zeit zwischen Auch 2019 hat das IfZ seine internationalen Kooperationen dem Machtantritt der Nationalsozialisten und dem deutschen und Beziehungen weiter gepflegt und neue internationale Pro- Angriff auf die UdSSR aus deutschen und russischen Archi- jekte angestoßen. An den Standorten in München und Berlin ven erschlossen. Am 26. November präsentierten die beiden war eine große Anzahl von Gastwissenschaftlerinnen und Gast- Bearbeiter des Editionsprojekts, Carola Tischler und Sergej wissenschaftlern zu Besuch und IfZ-Mitarbeiterinnen und Slutsch, den zweiten Band der auf vier Bände angelegten, -Mitarbeiter waren im Rahmen von Stipendien, Forschung von der Gemeinsamen Kommission betreuten und geförderten und Lehre an ausländischen Institutionen tätig. Edition »Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941« am Institut für Slawenkunde der Russischen Akademie der Wis- senschaften in Moskau. Am 6. Dezember wurde der Band im Deutschen Historischen Institut in Moskau vorgestellt. Am IfZ ist auch die Redaktion der zweisprachigen Home- page der Kommission (www.deutsch-russische-geschichts- Deutsch-russische Zusammenarbeit kommission.de) und der ebenso zweisprachigen »Mitteilun- gen der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der Seit vielen Jahren kooperiert das IfZ mit russischen Wissen- jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen« schaftseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisatio- angesiedelt. Ein unermüdlicher Brückenbauer zwischen bei- nen. IfZ-Direktor Andreas Wirsching ist seit 2015 deutscher den Ländern war Jürgen Zarusky, der am 4. März nach kurzer, Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission für die Erfor- schwerer Krankheit verstorben ist. Mit viel Geduld und Leiden- schung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Be- schaft prägte und gestaltete er den deutsch-russischen Dialog ziehungen. Yuliya von Saal und Verena Brunel unterstützen entscheidend mit. Als langjähriger Redakteur der »Mitteilun- ihn und erledigen die fachliche sowie wissenschaftsorganisa- gen« war er ein wichtiger Impulsgeber für die Kommissions- torische Arbeit der Kommission. Im Juli war die Kommission arbeit. Sein vorzeitiger Tod hinterlässt sowohl in Deutschland bei ihrer turnusmäßigen Plenarsitzung zu Gast in Voronež in als auch in Russland eine schmerzlich große Lücke.

Internationale Kooperationen 92

Netzwerk »International Committee of Zentrum für Holocaust-Studien Editors of Diplomatic Documents (ICEDD)« Das Zentrum für Holocaust-Studien (ZfHS) ist am Europe- Vom 5. bis 7. Juni fand im Auswärtigen Amt die 15th Inter- an Holocaust Research Infrastructure (EHRI)-Projekt betei- national Conference of Editors of Diplomatic Documents statt, ligt, in dessen Mittelpunkt die dauerhafte Vernetzung von For- die vom Institut für Zeitgeschichte in Zusammenarbeit mit schungs- und Archivressourcen zur Geschichte des Holocaust dem Politischen Archiv ausgerichtet wurde. Im Europasaal steht. Durch die Mitarbeit an dem von der EU geförderten des Ministeriums diskutierten Editoren und Editorinnen aus Projekt ist das Zentrum mit 24 Einrichtungen aus 15 europä- 16 Ländern zum Thema »1961/1989: When the Wall Went ischen Ländern sowie den USA und Israel verbunden. 2019 Up – When the Wall Came Down – editorial perspectives of konnten allein am Zentrum 17 Gastwissenschaftlerinnen und two crucial years in world history«. Ein Höhepunkt war die Vor- Gastwissenschaftler ihre Forschungen und Dissertationspro- stellung der aus internationaler Kooperation hervorgegange- jekte vorantreiben. Das Zentrum war zudem Kooperations- T nen Edition »When the Wall Came Down«, in der Dokumente partner und Veranstalter mehrerer internationaler Workshops R a aus elf Ländern zum Prozess der deutschen Einheit versam- und Konferenzen, darunter, eine Premiere der Holocaust- n s melt sind. Diese vom IfZ mitfinanzierte Veröffentlichung nimmt Forschung, die europäische Ausgabe des Fachkongresses f e auf dem Gebiet der Editionen eine Sonderstellung ein, da sie »Lessons & Legacies«. Unter dem Titel »The Holocaust and r nicht nur multiperspektivisch, sondern auch multimedial an- Europe: Research Trends, Pedagogical Approaches and Poli- V gelegt ist: Die in der gedruckten Fassung ins Englische über- tical Challenges« kamen vom 4. bis 7. November in München e r setzten Dokumente sind online in ihrer Originalfassung in der rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusam- n e Schweizer Datenbank Dodis frei verfügbar (www.dodis.ch). men, um in 36 Panels und elf Workshops neue Erkenntnis- t Am Rande der Editorenkonferenz fand die jährliche Sitzung se, aber auch Probleme der Forschung und Vermittlung zu z u des Bureau des ICEDD unter dem Vorsitz von Ilse Dorothee reflektieren. Organisiert wurde die Tagung von einem inter- n g Pautsch statt. Besprochen wurden die vom ICEDD zu gestal- nationalen Organisationskomitee und vier Institutionen: ne-

F tende Sektion auf dem internationalen Historikertag in Posen ben dem Zentrum für Holocaust-Studien die Bundeszentrale ö im August 2020, die nächste internationale Editorenkonferenz für Politische Bildung, die Holocaust Educational Foundation r d 2021 in Warschau sowie die Bewerbung Italiens um die Aus- an der Northwestern University/USA sowie die Ludwig-Maxi- e r richtung der Konferenz 2023. milians-Universität München. u n g

Internationale Publikationen

German Yearbook of Contemporary History Einen wichtigen Schritt zur Vernetzung insbesondere mit der englischsprachigen Wissenschaftswelt stellt das 2016 zum ersten Mal erschienene German Yearbook of Contemporary History dar. Um die Sichtbarkeit deutscher Zeitgeschichtsfor- schung und den Transfer wichtiger Forschungsergebnisse in die englischsprachige Welt zu befördern, setzen sich alle Bände zum einen aus übersetzten Aufsätzen aus den Vierteljahrshef- ten für Zeitgeschichte und zum anderen aus eigens eingewor- benen, diskursiv-kommentierend angelegten Beiträgen zusam- men. Jede Ausgabe ist als themenbezogener Sammelband konzipiert, in der Regel verantwortet von mindestens zwei bi- nationalen Herausgeberinnen und/oder Herausgebern. Diese Mischung soll für dynamischen Wissenschaftsaustausch sor- gen und Diskussionen anstoßen, die wiederum aus dem anglo- amerikanischen Sprachraum in den deutschen zurückwirken. 2019 erschien der vierte Band: »Germany and European Inte- gration«, herausgegeben von Mark Gilbert, Eva Oberloskamp und Thomas Raithel. Das Buch wurde im Oktober vom IfZ in Diplomatische Dokumente aus elf Ländern zum Fall der Mauer liefert der Band einer englischprachigen Podiumsdiskussion vorgestellt. »When the Wall Came Down«, präsentiert auf der internationalen Editorenkonferenz in Berlin. 93

»The Persecution and Murder of the European Jews by Na- zi Germany, 1933–1945« (PMJ) wird in Zusammenarbeit mit Yad Vashem realisiert und von einem internationalen wis- senschaftlichen Beirat begleitet. Damit sollen alle 16 Bände der Edition VEJ vollständig einem englischsprachigen Publi- kum zugänglich gemacht werden. Die Auftakt-Bände »Ger- man Reich 1933–1937« und »German Reich 1938–August 1939« wurden im Beisein der Botschafterin der Bundesrepu- blik Deutschland in Israel, Dr. Susanne Wasum-Rainer, am 6. Juni in Yad Vashem präsentiert.

Strategische Partnerschaft i Moderiert von Kiran Patel, präsentierte Eva Oberloskamp den vierten Band des f »German Yearbook of Contemporary History« zur Rolle Deutschlands in der mit der University of Cambridge z — Europäischen Integration. j a Seit 2019 sind der DAAD Research Hub for German Studies h European Holocaust Studies an der University of Cambridge und das IfZ durch eine auf r e Mit seinem 2019 erstmals aufgelegten englischsprachigen sechs Jahre angelegte strategische Partnerschaft verbunden. s b Jahrbuch schafft das IfZ ein publizistisches Forum für die Sie umfasst ein reziprokes Gastwissenschaftlerprogramm, das e r europäische Holocaust-Forschung: Unter dem Titel »Europe- IfZ-Historikerinnen und -Historiker einen bis zu vierwöchigen i an Holocaust Studies« (EHS) wird jährlich ein themenspezifi- Aufenthalt in Cambridge ermöglicht und Historikerinnen und c h scher Sammelband erscheinen, der den aktuellen Stand der Historiker aus Cambridge in München willkommen heißt. t europäischen Forschung bündeln und stärker mit der inter- 2019 konnte Hermann Wentker mehrere Wochen in Cambrid- 2 0 nationalen Forschung in den USA und Israel vernetzen soll. ge verbringen. Darüber hinaus sieht das Programm die jähr- 1 9 Herausgegeben von Frank Bajohr, Andrea Löw und Andreas liche Veranstaltung eines Workshops in Cambridge durch das Wirsching will die Reihe die vielfältige, mitunter sehr zersplit- IfZ vor. Ein unter der Ägide des Treuhandprojekts organisierter terte Forschungslandschaft in Europa sichtbarer machen und Workshop diskutierte im November aktuelle Forschungen zur dabei auch eine Brücke nach Osteuropa bauen. International Geschichte der Transformation nach 1989/90. besetzt ist so auch der Wissenschaftliche Beirat des Projekts: Zu ihm zählen Alan Steinweis (USA), Doris Bergen (Kanada), Elizabeth Harvey (Großbritannien), Johan Chapoutot (Frank- reich), Karel Berkhoff (Niederlande), Havi Dreyfus (Israel), Edyta Gawron (Polen), Dieter Pohl (Österreich), Ilya Altman (Russland) und Diana Dumitru (Moldawien). Der Auftaktband wurde von Frank Bajohr und Dieter Pohl herausgegeben und trägt den Titel »Right-Wing Politics and the Rise of Antise- mitism in Europe 1935–1941«. Autorinnen und Autoren aus ganz Europa widmen sich darin den rechtspopulistischen und autoritären Regimen und dem wachsenden Antisemitismus im Europa der 1930er Jahre. Ebenfalls 2019 erschien Band 2 mit dem Titel »The Holocaust in the Borderlands. Inter- ethnic Relations and the Dynamics of Violence in Occu- pied Eastern Europe«, herausgegeben von Gaëlle Fisher und Mit einer Podiumsdiskussion auf Deutsch und Polnisch wurde im IfZ die englisch- Caroline Mezger. sprachige Publikation »Political and Transitional Justice« vorgestellt.

The Persecution and Murder of the European Jews Internationale Forschungskooperationen by Nazi Germany, 1933–1945 (PMJ) Eine weitere Premiere lieferten 2019 die ersten beiden Bände Das Forschungsprojekt »›Man hört, man spricht‹: Informal der englischsprachigen Ausgabe der Edition »Die Verfol- Communication and Information ›From Below‹ in Nazi Europe« gung und Ermordung der europäischen Juden durch das (INFOCOM), das im Rahmen des Programms »Leibniz Beste nationalsozialistische Deutschland 1933–1945«. Das Projekt Köpfe – Junior Research Groups« von der Leibniz-Gemein-

Internationale Kooperationen 94

schaft finanziert wird, hat 2019 mit drei Promotionsprojekten Unsere Gäste in München: und einer Postdoc-Stelle seine Arbeit aufgenommen. Unter der Leitung von Caroline Mezger arbeitet das IfZ mit einem pro- Anna Broszkiewicz minenten Netzwerk internationaler Kooperationspartner zu- Yale University, New Haven, CT/USA sammen. Gemeinsam mit französischen Historikerinnen und Historikern arbeitet das IfZ an einer adaptierten Übersetzung Anna Corsten M. A. der kritischen Edition von Hitlers »Mein Kampf«. Sie wird von Universität Leipzig einem französischen Historiker-Team unter der Leitung von Florent Brayard erstellt. Die Herausgeber der IfZ-Edition Chris- Dr. Maurice Cottier tian Hartmann und Othmar Plöckinger gehören dem Wissen- Universität Bern, Bern/Schweiz schaftlichen Beirat des Projekts an, Andreas Wirsching wird als Mitherausgeber fungieren. Ebenfalls international angelegt Dr. Mathieu Dubois T ist das Projekt »Von der Reichsbank zur Bundesbank: Perso- Université Catholique de l’Ouest, Arradon/Frankreich R a nen, Generationen und Konzepte zwischen Tradition, Kontinu- n s ität und Neubeginn (1920er bis 1970er Jahre)«, das vom IfZ Prof. Dr. Maria Fritsche f e unter der Leitung von Magnus Brechtken gemeinsam mit der Norwegian University of Science and Technology, r London School of Economics vorangetrieben wird. Trondheim/Norwegen V e r Prof. Erik Grimmer-Solem n e Gastwissenschaftlerprogramm des IfZ Wesleyan University, Middletown, CT/USA t z u Im Rahmen von Stipendien des Instituts für Zeitgeschichte Carmel Anna Heeley M. A. n g und des Zentrums für Holocaust-Studien hatten auch 2019 Leo Baeck Institute at Queen Mary University London,

F wieder viele Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaft- London/Großbritannien ö ler aus dem In- und Ausland die Möglichkeit, die renommierte r d Infrastruktur des Instituts für einen Forschungsaufenthalt Dr. Maris Rowe McCulloch e r zu nutzen. Auch am IfZ beschäftigte Wissenschaftlerinnen University of Toronto, Toronto/Kanada u n und Wissenschaftler hielten sich im Rahmen von Stipendien, g Lehre und Forschungsaufenthalten im Ausland auf. Lukas Meissel M. A. Universität Haifa, Haifa/Israel

Holocaust und Gender standen im Mittelpunkt der internationalen Konferenz »If this is a Woman« in Bratislava. Organisiert wurde sie vom Zentrum für Holocaust-Studien des IfZ gemeinsam mit der Comenius Universität und der Slowakischen Akademie der Wissenschaften. 95

Dr. Beate Meyer Anna Wylegala Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg PAN (Akad. d. Wiss.) Warschau, Warschau/Polen

Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix Prof. Ulrich Wyrwa Sorbonne Université, Paris/Frankreich Universität Potsdam

Dr. Roni Mikel-Arieli Hebrew University, Jerusalem/Israel Unsere Gäste in Berlin:

Dr. hab. Piotr Mikietyński Torgeir E. Fjærtoft Uniwersytet Jagielloński, Krakau/Polen ehemaliger Diplomat und Senior Advisor im norwegischen Außenministerium i Saskia Millmann M. A. f University of Glasgow, Glasgow/U. K. Dr. Benedikt Schoenborn z — Universität Tampere, Tampere/Finnland j a Prof. Janis Mimura h Stony Brook University, New York/USA r Dániel Somogyi e Eötvös-Loránd-Universität, Budapest/Ungarn s b Dr. Darren O’Byrne e r University of Cambridge, Cambridge/U. K. i Fellowships des Instituts für Zeitgeschichte c h Paula Oppermann M. A. beim Historischen Kolleg München: t University of Glasgow, Glasgow/U. K. 2 0 Prof. Dr. Gabriele Lingelbach 1 9 Prof. Dr. Marco Paolino Universität Kiel Università degli Studi della Tuscia, Viterbo/Italien Prof. Dr. Ute Schneider Prof. Dr. Andrea Pető Universität Duisburg-Essen Central European University, Budapest/Ungarn

Anna Veronica Pobbe Gastaufenthalte von IfZ-Historikerinnen und -Historikern Universität Trento, Trient/Italien im Ausland:

Alicja Podbielska M. A. Dr. Gaëlle Fisher Clark University, Worcester, Mass./USA Sorrell and Lorraine Chesin/JDC Archives Fellowship, New York City/USA Prof. Dr. Kay Schiller Durham University, Durham/U. K. Susanne Maslanka M. A. Imperial War Museum, London/U. K. Prof. Dr. Sylvain Schirmann Université de Strasbourg, Straßburg/Frankreich Dr. Caroline Mezger Deutsches Historisches Institut Paris, Paris/Frankreich Dr. Michal Schvarc Slowakische Akademie der Wissenschaften, Dr. Eva Schäffler Bratislava/Slowakei Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik

Dr. Daniel Uziel Franziska Walter M. A. Yad Vashem, Jerusalem/Israel German Historical Institute Washington, Washington/USA

Prof. Dr. Cornelia Wilhelm Prof. Dr. Hermann Wentker Ludwig-Maximilians-Universität München University of Cambridge, Cambridge/U. K.

Internationale Kooperationen 96

Digitale Zeitgeschichte

ie Digitalisierung verändert das Fach Geschichte tief- de Quelleneditionen und Grundlagenwerke über die 2006 er- greifend, und sie wird auch das IfZ nachhaltig verän- schienene, kostenpflichtige Datenbank »Nationalsozialismus, D dern. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre wurden am Holocaust, Widerstand und Exil 1933-1945« des Verlags IfZ, angefangen mit der Transformierung der Bibliothekska- K. G. Saur auch in digitaler Form zugänglich gemacht. Das taloge und der Archivfindmittel in Datenbanken, einschlägi- 2007 freigeschaltete digitale Heftarchiv der Vierteljahrshefte ge Erfahrungen in verschiedenen Bereichen aufgebaut, wobei für Zeitgeschichte stellte demgegenüber das erste große, sich T die digitalen Aktivitäten dem Leitprinzip einer möglichst engen am Puls der Forschung bewegende Angebot des IfZ im Sinne R a Verzahnung von Forschung, Forschungsinfrastruktur, musea- des Open Access dar. In Fortsetzung der Tradition des soge- n s ler Präsentation und Wissenstransfer folgten. Die einzigartige nannten »Grünen Wegs« wurde im Juli 2019 von der IfZ-Bi- f e Struktur des IfZ, in dem diese zumeist getrennten Sparten un- bliothek in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek r ter einem Dach vereint sind, ermöglicht eine entsprechende das Repositorium »Zeitgeschichte Open« realisiert, welches V innovationsstarke Zusammenarbeit. im Sinne von »Wissen für alle« sukzessive erweitert und zu ei- e r Frühzeitig wurden, in Fortsetzung der gut eingespielten nem zentralen Service des digitalen IfZ-Informationsangebots n e Partnerschaft mit Verlagen, am IfZ erarbeitete herausragen- ausgebaut werden soll. t z u n g

F ö r d e r u n »Zeitgeschichte Open« Im Zuge des weiteren Ausbaus von Zeitgeschichte Open ist auch g liefert digitales Wissen für alle die Aufnahme digitalisierter Printmedien aus den Beständen des Archivs und der Bibliothek vorgesehen. Grundsätzlich wird bei In der Beta-Version von »Zeitgeschichte Open« (https://open. den Digitalisierungsaktivitäten jedoch auf plurale, den jeweiligen ifz-muenchen.de) stehen vorerst ca. 50 Monografien und Sam- Materialien adäquate Ansätze gesetzt: Die Bereitstellung von melbände primär aus den beiden IfZ-Reihen »Studien zur Zeitge- Archivalien wie des bereits seit zehn Jahren nahezu vollständig schichte« und »Zeitgeschichte im Gespräch« zur Verfügung, die online zugänglichen Bestands »Zeugenschrifttum« erfolgt da- entsprechend den Verlagsverträgen nach Ablauf einer mehrjäh- her aus systematischen Gründen weiterhin über die Archivda- rigen Moving Wall kostenfrei bereitgestellt werden. Auch der im tenbank. Eine konzeptionell und technisch ganz eigenständige September am IfZ herausgegebene, parallel im Druck und on- Lösung wurde hingegen seit 2013 für die Kritische Edition der line publizierte Sammelband »Political and Transitional Justice« Tagebücher Michael Kardinal von Faulhabers realisiert, der als ist als erste genuine Open-Access-Publikation des IfZ auf »Zeit- erstem, genuin digitalen und frei zugänglichen Editionsprojekt ei- geschichte Open« frei zugänglich. ne herausragende Stellung für die Publikationsstrategie des IfZ Der konzeptionellen Weiterentwicklung der dem Server zu- zukommt. Mit dem Online-Gang weiterer Jahrgänge der Tagebü- grunde liegenden Open-Access-Policy und deren abteilungs- cher sowie der kompletten Überarbeitung der Benutzungsober- übergreifenden fachlichen Reflexion dient eine institutsinterne fläche wurde im Berichtsjahr eine wichtige Etappe im Editions- Kommission, an der im Berichtsjahr unter der Leitung von Elke plan erreicht. Sämtliche genannten Projekte, das VfZ-Heftarchiv Seefried Johannes Hürter, Günther Opitz, Thomas Schlemmer, wie auch Zeitgeschichte Open und die Faulhaber-Edition, sind Daniel Schlögl, Sebastian Voigt und Jürgen Zarusky mitgewirkt jedoch nicht nur unter dem Open-Access-Aspekt zu betrach- haben. Die institutsinterne Funktion eines ersten Ansprechpart- ten – zugleich entstehen mit diesen Angeboten Textcorpora, die ners und Open-Access-Beauftragten hat der Bibliotheksleiter Da- grundsätzlich auch für die im Sinne der Digital Humanities entwi- niel Schlögl inne. ckelten Analysemethoden wie Textmining zur Verfügung stehen. 97

Datenbank über NS-Verbrechen lungsdatenbank, eine umfassende Wissensbasis über mediale und dingliche Zeugnisse zur Geschichte des Obersalzbergs, Auch hinsichtlich des Themas »Forschungsdaten«, das der- der NS-Diktatur und ihrer Nachwirkungen, bieten das Poten- zeit die Wissenschaftspolitik wie auch die wissenschaftsinter- zial einer über den ursprünglichen Zweck weit hinausgehen- ne Debatte prägt, stehen die aktuellen Fortschritte des IfZ den Nachnutzung. Eine wesentliche Herausforderung für die in einer langjährigen Entwicklungstradition. Im Rahmen des Zukunft besteht somit darin, die verschiedenen Stränge noch IfZ-Projekts »Die Verfolgung von NS-Verbrechen durch deut- stärker miteinander zu verknüpfen sowie die Kompetenzen sche Justizbehörden seit 1945« sind über 53.450 Justizverfah- wie auch die vorhandenen Kapazitäten und Kooperationsbe- ren zu NS-Verbrechen, die seit 1945 von Staatsanwaltschaf- ziehungen weiter auszubauen, um innovativ bleiben und künf- ten und Gerichten in West- und Ostdeutschland durchgeführt tige Handlungsfelder mitgestalten zu können. wurden, in einer Datenbank erfasst worden. Die »NSG-Daten- bank« kann auf Antrag im Lesesaal eingesehen werden und ist somit ein Paradebeispiel dafür, wie auch für rechtlich pro- IfZ engagiert sich für Open Access i f blematische Forschungsdaten eine sinnvolle Nachnutzbarkeit z — ermöglicht werden kann. Konzeptionell an dieses Modell an- Die Planungen und Maßnahmen innerhalb des Instituts kor- j a knüpfend, wurde in den letzten Jahren zunächst innerhalb respondieren mit Vorgaben und Impulsen seitens der Wissen- h der Forschungsprojekte zur Geschichte der Ministerialverwal- schaftspolitik, mit aus der Wissenschaft selbst entstandenen r e tungen eine Personendatenbank entwickelt, die sukzessive Dynamiken sowie daraus resultierenden Abstimmungsprozes- s b auf mehr als 3.000 Personendatensätze ausgebaut werden sen innerhalb der einschlägigen Gremien und Kooperationen. e r konnte. 2019 wurde das Datenbankmanagement auf das Ar- Für die diskursive Entwicklung des Themas Open Access in- i chiv übertragen und zu diesem Zweck eine neue Stelle ein- nerhalb des IfZ bildet der Arbeitskreis Open Access der Leib- c h gerichtet. Konzeptionell zu einer »Personen-Datenbank Zeit- niz-Gemeinschaft einen erweiterten Resonanzraum. t geschichte« (PDZ) erweitert, soll der Bestand fortlaufend um Als ein Ergebnis der seit 2010 aufgebauten kooperativen 2 0 weitere Daten, auch aus aktuell laufenden Forschungsprojek- Vernetzung innerhalb des Arbeitskreises war das IfZ in die Pla- 1 9 ten, erweitert werden. nung und erfolgreiche Beantragung eines neuen, 2018 bewil- ligten Förderinstruments für die Finanzierung im Open Access erscheinender Monografien und Sammelbände involviert. Seit Vernetzte Forschung Anfang 2019 steht der aus Strategie-Mitteln der Leibniz-Ge- meinschaft finanzierte Publikationsfonds offen für Förderan- Anlässlich der Mitwirkung des IfZ an den Vorplanungen für träge. Betrieben wird er unter der Federführung des Leib- das Konsortium »4Memory« im Rahmen der Nationalen For- niz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS) in Kooperation mit schungsdateninfrastruktur (NFDI) wurde auch der hausin- den weiteren antragstellenden Einrichtungen – neben dem terne Austausch zum Thema »Forschungsdaten« intensiviert IfZ das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE), das und zu diesem Zweck eine abteilungsübergreifende Schwer- DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungs- punktgruppe gebildet, die zugleich neue Impulse für die me- information, das Germanische Nationalmuseum (GNM), die thodische Weiterentwicklung im Sinne der Digital Humanities Technische Informationsbibliothek (TIB) sowie die ZBW – Leib- setzt. Konzeptionell von besonderer Bedeutung ist zweifellos niz-Informationszentrum Wirtschaft. Der Open-Access-Beauf- das in internationaler Kooperation aufgebaute, für die Ho- tragte des IfZ ist als Mitglied des Gutachter-Teams sowohl am locaust-Forschung längst unverzichtbare EHRI-Portal (»Eu- operativen Betrieb wie auch an der konzeptionellen Weiter- ropean Holocaust Research Infrastructure«), dessen Ausbau entwicklung des Leibniz-Publikationsfonds beteiligt. Aus den das Zentrum für Holocaust-Studien seit 2013 weiter voran- Fonds-Mitteln konnte bereits für elf Monografien und Sammel- treibt. Sowohl was die mittels Digitalisierung möglich gewor- bände, überwiegend beantragt von geisteswissenschaftlichen dene Zusammenführung und Verknüpfung von Inhalten und Instituten aus der Sektion A, die kostenfrei zugängliche digitale Einrichtungen, als auch was die Anwendung modernster da- Veröffentlichung ermöglicht werden. Auch der Sammelband tentechnischer Standards und die dadurch erreichte Nach- »Political and Transitional Justice« des IfZ konnte von der fi- nutzbarkeit betrifft, kann EHRI in vielerlei Hinsicht Vorbild- nanziellen Förderung durch den Leibniz-Fonds profitieren. Er charakter für sich beanspruchen. Doch auch innerhalb des wurde parallel zum Druck auf dem so genannten Goldenen IfZ entwickelte Binnenlösungen wie die an der Dokumentation Weg auf dem Server »Zeitgeschichte Open« bereitgestellt. Obersalzberg seit 2010 entwickelte Sammlungs- und Ausstel-

Digitale Zeitgeschichte 98

Wissenschaftlicher Nachwuchs

eitziele des Instituts für Zeitgeschichte sind exzellente Neuer Höchststand bei der Zahl Forschung und wissenschaftliche Innovation. Innova- der Promotionsstellen L tive Forschung bedarf der ständigen Herausforderung durch neue Ideen, Konzepte und Methoden, wobei Anregun- Die meisten am IfZ beschäftigten Doktorandinnen und Dokto- gen hierfür regelmäßig aus dem kreativen Diskurs zwischen randen forschen im Rahmen von drittmittelfinanzierten Projek- den Wissenschaftsgenerationen entstehen. Das Institut für ten. Diese Stellen schreibt das IfZ grundsätzlich mit dreijähriger Zeitgeschichte widmet sich daher dem Austausch zwischen Laufzeit aus. Über die Projektstellen hinaus betreuen habilitierte etablierten und jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissen- IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler eigene Doktoran- T schaftlern und engagiert sich intensiv bei der Förderung des dinnen und Doktoranden. Diese werden über die Betreuung mit R a wissenschaftlichen Nachwuchses. dem Institut assoziiert, und viele assoziierte Doktorandinnen und n s Charakteristisch für die Nachwuchsförderung am IfZ ist Doktoranden, die über ein Stipendium verfügen, erhalten eine f e die forschungszentrierte Qualifikation. Das Spektrum reicht Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft. Damit wird eine ungefähre r von Abschlussarbeiten, die im Institut angeregt, begleitet und Äquivalenz zwischen Projektstellen und Stipendien hergestellt. V betreut werden, über Dissertationen bis hin zu Habilitations- Die Zahl der Promovenden am IfZ ist in den letzten Jahren e r schriften. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler rasant gestiegen. Waren 2016 zehn, 2017 23 und 2018 26 n e erhalten die Möglichkeit, innerhalb eines Teams, unter sehr Doktorandinnen und Doktoranden im IfZ vertraglich beschäftigt, t guten Arbeitsbedingungen und unter der Leitung erfahrener so sind es 2019 insgesamt 37 (und davon 21 Frauen). Damit z u Kolleginnen und Kollegen eigene Qualifikationsschriften zu wurde ein neuer Höchststand erreicht. Hinzu kommen die asso- n g erstellen. ziierten Promotionsprojekte, so dass inzwischen 59 Doktoran-

F dinnen und Doktoranden (angestellt oder assoziiert) von IfZ- ö Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern betreut werden. r d e r u n g

Das gemeinsame Netzwerk mit Doktorandinnen und Doktoranden aus Mainz, Bonn und Paris traf sich im Sommer 2019 am IfZ München. 99

i f z — j a Caroline Mezger (links) leitet eine »Junior Research Group«, die von der Leibniz-Gemeinschaft gefördert h wird: Zusammen mit drei Doktorandinnen und Doktoranden bearbeitet sie als Postdoc das internationale r Forschungsprojekt »INFOCOM«. e s b e r Verbindung zu den Universitäten Sebastian Voigt sowie drei Doktorandinnen und Doktoranden i tätig. Auch dieses Graduiertenkolleg unterstützt mit Semina- c h Die Verbindung zwischen dem Institut für Zeitgeschichte und ren und Archivkursen gezielt die Entwicklung von Kompeten- t den Universitäten wird vor allem durch die dreizehn habiltier- zen ihrer Mitglieder. Ein Antrag auf Fortführung des Kollegs 2 0 ten IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler sicherge- ist geplant. Ähnlich angelegt ist die neue Leibniz-Nach- 1 9 stellt, die die Nachwuchskräfte betreuen. Die Professorinnen wuchsgruppe »Informal Communication from Below« mit drei und Professoren, Privatdozentinnen und Privatdozenten aus Doktoranden, die von Caroline Mezger geleitet wird und 2019 dem Institut lehren an den Universitäten Augsburg, Bonn, gestartet ist. Chemnitz, Mainz, München, Münster, Potsdam und Tübin- Hinzu kommen weitere Instrumente der strukturierten gen; hinzu kommen Lehraufträge an weiteren Universitäten. Promotionsförderung. Seit 2012 ist das IfZ Teil eines über- Aus dieser Lehrtätigkeit ist ein Netzwerk entstanden, von regionalen Netzwerks, das Doktorandinnen und Doktoran- dem das Institut ebenso profitiert wie die Universitäten und den des IfZ in einen intensiveren Austausch mit dem Nach- ihre Studierenden. So betreuten und begutachteten die IfZ- wuchs anderer Universitäten bringt. Dieses Netzwerk besteht Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler im Jahr 2019 neben dem IfZ aus den Lehrstühlen für Neuere und Neues- insgesamt 14 Bachelorarbeiten und 19 Master- bzw. Zulas- te Geschichte an den Universitäten Bonn (Prof. Dr. Joachim sungsarbeiten. Von den im Haus betreuten Promotionspro- Scholtyseck) und Mainz (Prof. Dr. Andreas Rödder) sowie der jekten wurden im Jahr 2019 sieben Dissertationen erfolgreich Sorbonne Université (Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix). Vom abgeschlossen. 26. bis 28. Juni fand der Doktorandentag dieses Jahr am IfZ in München statt.

Strukturierte Promotionsförderung Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses – Statistik

Das IfZ engagiert sich weiterhin stark in den Programmen Zahl der am IfZ beschäftigten Doktorandinnen strukturierter Promotionsförderung. Nach dem Abschluss der und Doktoranden Leibniz Graduate School »Enttäuschung im 20. Jahrhundert. Utopieverlust, Verweigerung, Neuverhandlung« startete 2017 2016: 10 nach ähnlichem Muster das Graduiertenkolleg »Soziale Fol- gen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 2017: 23 20. Jahrhunderts«, welches das IfZ mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) und dem Institut für Sozi- 2018: 26 ale Bewegungen (Bochum) organisiert. Gefördert wird dieses Graduiertenkolleg von der Hans-Böckler-Stiftung. Am IfZ sind 2019: 37 der Postdoktorand – und Koordinator – des Graduiertenkollegs

wissenschaftlicher NACHWUCHS 100

Fester Bestandteil in der Nachwuchsförderung des IfZ ist Neues Mentoring-Programm ferner das IfZ-Oberseminar, das allen im Institut tätigen oder von IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern betreu- Schließlich fördert das IfZ gezielt Postdoktorandinnen und ten Doktorandinnen und Doktoranden sowie Verfasserinnen Postdoktoranden auf einem möglichen Weg zur Habilitation. und Verfassern von Master- und Staatsexamensarbeiten offen- Regelmäßig werden aus dem Kernhaushalt Überbrückungs- steht. Es bietet die Möglichkeit, laufende Qualifizierungsarbei- stellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler finan- ten zu diskutieren und theoretisch-methodische Fragen der ziert, die ihre Promotion mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen Geschichtswissenschaft zu besprechen. Das Oberseminar haben und nun ein Postdoc-Projekt vorbereiten. Promovierte wird von Thomas Raithel, Thomas Schlemmer und Andreas können eine Anschlussfinanzierung von bis zu zwei Jahren Wirsching in Zusammenarbeit mit Elke Seefried geleitet und erhalten, um ein Exposé zu erstellen oder sich um Postdoc- findet in der Regel vierzehntägig statt. Da es als Lehrveran- bzw. Habilitationsstellen zu bewerben. Das IfZ ermuntert staltung an der LMU firmiert, trägt es auch zur engeren Ver- zudem hochqualifizierte weibliche Postdocs, sich im Leibniz- T zahnung von IfZ und LMU bei. Mentoring-Programm zu bewerben, und trägt die Kosten für R a Ein Highlight der strukturierten Nachwuchsförderung des die Reisen zu den Seminaren in Berlin. n s IfZ ist das Seminar »Schreib-Praxis«, das seit 2007 jährlich im Darüber hinaus hat das IfZ 2019 ein eigenes Mento- f e Kloster Aldersbach in Niederbayern tagt und federführend von ring-Programm installiert, das sich sowohl an weibliche wie r der Redaktion der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte organi- an männliche Postdocs richtet. Dieses IfZ-Mentoring basiert V siert wird. Unter der Anleitung erfahrener Autoren haben jun- auf der engagierten Unterstützung durch die Mitglieder des e r ge Historikerinnen und Historiker die Möglichkeit, die Regeln Wissenschaftlichen Beirats, die sich als informelle Mentorin- n e guten wissenschaftlichen Schreibens zu erlernen und in nen und Mentoren zur Verfügung stellen. So sind im Jahr 2019 t schreibpraktischen Einheiten anzuwenden. Im Juli 2019 mehrere Mentoring-Partnerschaften eingerichtet worden, die z u nahmen 18 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine spezifische Karrierebegleitung und Beratung der Post- n g an der Aldersbacher »Schreib-Praxis« teil, die damit auch zu doktorandinnen und Postdoktoranden durch Mitglieder des

F einem wichtigen Multiplikator für die Arbeit des Instituts Beirats ermöglichen. Die Reisekosten für den Mentee trägt ö geworden ist. das IfZ. r d Seit 2016 sind die Promovenden durch gewählte Spreche- Grundsätzlich ist es uns wichtig, den Nachwuchs bei der e r rinnen und Sprecher im IfZ repräsentiert. 2019 waren dies Ana Einwerbung von Stipendien, der Erweiterung wissenschafts- u n Lena Werner und Pascal Pawlitta. Die Doktorandinnen und praktischer Fertigkeiten in Forschung und Lehre sowie der g Doktoranden konstituieren damit eine eigene Gruppe im IfZ, Karriereplanung zu unterstützen. Auch deshalb ist die Zweite die eigene Gesprächsformate etabliert hat. So fand im Oktober Stellvertretende Direktorin Elke Seefried seit 2014 feste An- 2019 zum zweiten Mal erfolgreich der Doktorandentag am IfZ sprechpartnerin für den IfZ-Nachwuchs. München statt. Die arrivierten Wissenschaftlerinnen und Wis- senschaftler des IfZ nutzten die Möglichkeit, sich in kleinen Gesprächsrunden mit den Promovenden intensiv über deren Projekte auszutauschen. 101

Chancengleichheit

m Institut für Zeitgeschichte wird die Verwirklichung chen Veranstaltungen und bei den institutseigenen Publikati- der Geschlechtergerechtigkeit in sämtlichen Arbeits- onsreihen zu erhöhen. Im Gleichstellungsplan wurde darüber A bereichen als wichtige Querschnittsaufgabe aner- hinaus eine Erhöhung des jährlich zur Verfügung stehenden kannt. In diesem Jahr wurden erneut wichtige Maßnahmen Budgets der Gleichstellung fixiert. Dieses Budget erlaubt es konzipiert und umgesetzt. Der 2016 von den Gleichstellungs- der Gleichstellungsbeauftragten und ihrer Stellvertreterin, beauftragten, der Institutsleitung und dem Betriebsrat erarbei- eine eigene Hilfskraft zu finanzieren, Reisekosten im Rahmen tete Gleichstellungsplan wurde überarbeitet, ergänzt und ist von Vernetzungstreffen der Leibniz-Gemeinschaft zu über- seit 30. März 2019 gültig. In diesem Zusammenhang wurden nehmen, Seminare und Workshops mit einem Schwerpunkt ambitionierte Zielquoten vereinbart, die bis 2025 paritätische auf Fragen der Chancengleichheit zu organisieren und Wei- i f Einstellungsverhältnisse in beinahe allen Vergütungsgruppen terbildungsmöglichkeiten für Kolleginnen zu ermöglichen. So z — vorsehen. Daneben findet sich im Gleichstellungsplan ein wurde im Frühjahr für die Mitarbeiterinnen des Hauses in j a Bekenntnis zur gendersensiblen Kommunikation innerhalb München der Workshop »Erfolgreich mit anderen sprechen – h des Instituts ebenso wie die ausdrückliche Missbilligung von Grundlagen der Gesprächspräsentation« angeboten, der von r e sexueller Belästigung und Diskriminierung. Es ist die erklär- einer Rhetoriktrainerin geleitet wurde. s b te Absicht des IfZ, die Sichtbarkeit von Frauen bei öffentli- e r i c h t 2 0 1 9

Zum mittlerweile dritten Mal fand das IfZ-Sommercamp statt – erstmals mit professioneller Unterstützung von Proki Kinderevents.

Chancengleichheit 102

Mentoring-Programme Auszeichnung mit dem für Postdoktorandinnen Total-E-Quality-Prädikat

Hochqualifzierte Postdoktorandinnen werden seitens der Sämtliche Aspekte der Gleichstellungsarbeit haben dazu beige- Direktion dazu ermutigt, sich für Mentoring-Programme zu tragen, dass das IfZ in diesem Jahr zum zweiten Mal mit dem To- bewerben und deren vielfältige Qualifizierungsmöglichkeiten tal-E-Quality-Prädikat ausgezeichnet wurde. Bereits 2016 hatte zu nutzen. In diesem Jahr wurden nach erfolgreicher Bewer- sich das Institut erfolgreich um das Prädikat beworben, das an bung zwei Mitarbeiterinnen des IfZ – Gaëlle Fisher und Yuliya Institutionen und Unternehmen vergeben wird, die sich erfolg- von Saal – in das Mentoring-Programm der Leibniz-Gemein- reich für die Chancengleichheit von Frauen und Männern im schaft aufgenommen. Beruf einsetzen. Die neuerliche Auszeichnung ergibt sich, so Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt, dem sich die Gleich- die Jury-Bewertung, aus der Tatsache, dass das »IfZ sich auch stellungsbeauftragte Anna Ullrich und ihre Stellvertreterin in den vergangenen Jahren aktiv für den weiteren Ausbau sei- T Mirella Kraska (beide seit 2018 im Amt) widmen, ist die Ver- ner gleichstellungsbezogenen Maßnahmen einsetzte. Vor allem R a besserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Neben der in den Bereichen der Organisationskultur, der Genderforschung n s Vereinbarung im Gleichstellungsplan, Sitzungen und interne und Nachwuchsförderung konnten neue Angebote installiert f e Informationsveranstaltungen nicht nach 17 Uhr stattfinden zu werden oder befinden sich in konkreter Planung.« r lassen, wurden 2019 wichtige Schritte unternommen, um das V Angebot für Eltern am IfZ auszubauen. In enger Zusammen- e r arbeit mit der Verwaltung erarbeiteten die Gleichstellungsbe- n e auftragten ein Informationspapier, das einen Überblick über t Rechte, Fristen und institutionelle Regelungen rund um Fra- z u gen zu Mutterschutz und Elternzeit bietet. Bereits zum drit- n g ten Mal fand das einwöchige IfZ-Sommercamp statt, das es

F während der Sommerferien Kolleginnen und Kollegen ermög- ö licht, die Schließzeiten von Kindertagesstätten und Schulen r d zu überbrücken, indem ihre Kinder im Haus betreut werden e r konnten. Die Agentur Proki Kinderevents übernahm dabei in u n diesem Jahr die Betreuung von zehn Kindern im Alter von zwei g bis neun Jahren. Zwei engagierte Erzieherinnen verwandelten den Seminarraum des IfZ in ein Lese-, Spiel- und Bastelpara- dies. Nach diesen guten Erfahrungen wurde die Kooperation Gemeinsam für ein familienfreundliches IfZ: Silvia Wasmaier, Anna Ullrich, Elke Seefried und Mirella Kraska (von links nach rechts) freuen sich über das mit der Agentur fortgesetzt, und für die internationale Kon- Total-E-Quality-Prädikat. ferenz »Lessons & Legacies of the Holocaust« sowie die Ab- schlusstagung des Kollegs »Soziale Folgen des Wandels der Tatsächlich gründen sich die positiven Entwicklungen in der Arbeitswelt« konnte ebenfalls eine professionelle Kinderbe- Gleichstellungsarbeit des IfZ nicht zuletzt auf der guten Vernet- treuung angeboten werden. In diesem Zusammenhang steht zung der Gleichstellungsbeauftragten innerhalb wie außerhalb seit diesem Jahr ein Eltern-Kind-Zimmer zur Verfügung, das des Instituts: regelmäßige Besprechungen mit der Direktion, auch künftig Raum für eine Kinderbetreuung bietet, beispiels- eine enge Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und ein reger weise während Veranstaltungen oder Workshops. Darüber hi- Austausch mit den Vertrauensfrauen der Berliner Abteilungen naus erlaubt es bei Betreuungsengpässen und in Ausnahme- Heike Amos und Daniela Taschler sind ein fester Bestandteil der situationen eine flexible Aufenthalts- und Arbeitsmöglichkeit. Gleichstellungsaktivitäten. Die jährlichen Frauenversammlun- gen in München und Berlin, bei denen die Gleichstellungsbe- auftragte und ihre Stellvertreterin über ihre Arbeit informieren, ermöglichen es den Kolleginnen, Rückmeldung zu geben und neue Initiativen und Ideen zu diskutieren. Darüber hinaus sind die Angebote der Leibniz-Gemeinschaft wichtige Impulsgeber für Ausbau, Professionalisierung und Institutionalisierung der Gleichstellungsarbeit des IfZ. Während Anna Ullrich im März an der Jahrestagung Chancengleichheit in Berlin teilnahm, be- suchte Mirella Kraska im November das 8. Vernetzungstreffen der Gleichstellungsbeauftragten der Sektion A der Leibniz-Ge- meinschaft im Deutschen Bergbaumuseum in Bochum. 103

Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen

orschung – Debatte – Wissenstransfer: Unter diesem Eine zentrale Aufgabe stellte im Berichtsjahr die Implementie- Leitmotiv ist das IfZ mit seiner breit gefächerten For- rung des neu gestalteten IfZ-Logos dar: Um die Zugehörigkeit Fschungstätigkeit auch eine gefragte Adresse für Medien, des IfZ zur Leibniz-Gemeinschaft sichtbarer zu machen und Politik, Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie viele interes- auch die internationale Ausrichtung zu unterstreichen, hat sierte Bürgerinnen und Bürger. Als Schnittstelle zwischen dem das Institut sein bisheriges Logo durch den Zusatz »Leibniz Institut und der Öffentlichkeit fungiert die Stabsstelle Presse- Institute for Contemporary History« ergänzt. Die Presse- und und Öffentlichkeitsarbeit. Ihre Aufgabe ist es, aktiv über die Öffentlichkeitsarbeit entwickelte als Handreichung für den Ein- Arbeit des IfZ an allen seinen Standorten zu informieren und satz des neuen Signets ein Logo-Manual und stellte sukzessive dazu die unterschiedlichsten Kommunikationskanäle von ge- Flyer, Broschüren und digitale Informationsträger auf das neue i f druckten Flyern und Broschüren über den Webauftritt bis hin Design um. Der Prozess wird gleichzeitig dazu genutzt, die z — zu öffentlichen Veranstaltungsformaten zu bedienen. Gleich- vielfältigen Anwendungen von der Gestaltung der IfZ-Publi- j a zeitig ist das Team der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der kationsreihen bis hin zur Geschäftsausstattung auf Optimie- h erste Kontakt für Medienanfragen, wenn es um zeithistorisches rungsbedarf zu überprüfen. So sollen beispielsweise bei der r e Hintergrundwissen oder die Einordnung tagesaktueller Ereig- Neugestaltung von Briefbogen und Formularen gezielt auch s b nisse durch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die digitalen Einsatzmöglichkeiten verbessert werden. e r des IfZ geht. i c h t 2 0 1 9

Mit der dreiteiligen Veranstaltungsreihe »Zäsuren der Zeitgeschichte« leuchtete das IfZ anlässlich seines 70-jährigen Bestehens markante Wendepunkte der jüngeren deutschen Geschichte aus. Über das Jahr 1989 diskutierten in Berlin Wolfgang Thierse (links) und Theo Waigel (rechts), moderiert von Andreas Wirsching.

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T R a n s f e r

V e r n e t z u n g Ein Jubiläum jagt das nächste: Im Mai feierte Andreas Wirsching seinen 60. Geburtstag. Den roten Faden für die Festveranstaltung im Lesesaal lieferte das wissenschaftliche F Herzensthema des Direktors, die Geschichte der Demokratie in der Moderne. ö r d e r Das Portfolio der Öffentlichkeitsmaterialien wurde im Berichts- schluss finden soll. Eine wichtige Weiche wurde auch mit der u n jahr erweitert: Für größere Sonderveranstaltungen wie die In- Einrichtung einer 50-Prozent-Stelle speziell für die Online- g ternationale Editorenkonferenz in Berlin und den Kongress Redaktion gestellt, die ab 1. Januar 2020 direkt bei der »Lessons & Legacies of the Holocaust« in München wurden Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit angesiedelt sein eigenständige Tagungsmappen gestaltet, die als Design-Bau- wird. War die redaktionelle Betreuung der Homepage bislang stein für ähnliche Konferenzen weiterentwickelt werden kön- auf vielen Schultern zwischen EDV-Team, Presse- und Öffent- nen. In neuem Gewand und eng angelehnt an die Optik des lichkeitsarbeit sowie einzelnen Fachabteilungen verteilt, kann Institutsflyers wurde auch der zweisprachige Selbstdarstel- das IfZ durch diesen Schritt seine Online-Präsenz professio- lungsflyer für das Zentrum für Holocaust-Studien aktualisiert. nalisieren und damit der steigenden Bedeutung digitaler Kom- munikation Rechnung tragen. Dazu zählt auch der Ausbau von Social-Media-Aktivitäten, für die die Aufstockung perso- Neue Stelle für Online-Redaktion neller Ressourcen im Online-Bereich eine wichtige Voraus- setzung ist. Dies zeigten auch die vielversprechenden Er- Wie bereits im Vorjahr, bot Pressesprecherin Simone Paul- fahrungen mit der internationalen Konferenz »Lessons & michl erneut eine Medienfortbildung für die Wissenschaftle- Legacies of the Holocaust«: Hier bot die Stabsstelle Presse- rinnen und Wissenschaftler des Hauses an. Nach den For- und Öffentlichkeitsarbeit erstmals einen Live-Twitter-Kanal an, schungsabteilungen in München und Berlin konnten nun die der über die komplette Dauer der Tagung von Jennifer Volkmer Kolleginnen und Kollegen der Aktenedition im Auswärtigen in der Konferenzsprache Englisch bespielt wurde und der be- Amt und des Berliner Kollegs Kalter Krieg in einem gemein- gleitend zur Tagung ein wichtiges Instrument für Austausch samen Workshop ihr Know-how für Radiointerviews, TV-State- und Vernetzung lieferte. ments und sonstige Fragen im Umgang mit Medien erweitern. Eine weitere Aufgabe der Stabsstelle Presse- und Öffent- Breiten Raum nahm 2019 der Webauftritt des IfZ ein. lichkeitsarbeit ist die Koordination des zweimal jährlich er- Koordiniert von Lars Lehmann, Kristina Milz, Kerstin scheinenden gedruckten Veranstaltungsprogramms für alle Schwenke und Jennifer Volkmer wurde die englischsprachige IfZ-Standorte und die organisatorische Betreuung der öffent- Übersetzung der Homepage in Angriff genommen – ein lichen Abendveranstaltungen in München. Zu den beson- umfangreicher Prozess, der im Frühjahr 2020 seinen Ab- deren Events des Jahres zählte eine Veranstaltungsreihe 105 zum 70-jährigen Bestehen des Instituts. Anstelle eines zen- auch die Festschrift, in der die Herausgeber Magnus Brecht- tralen Festakts widmete sich das IfZ mit Abendveranstal- ken, Thomas Raithel, Elke Seefried und Martina Steber Texte tungen an allen seinen Standorten entlang der runden Ge- Andreas Wirschings zu »Demokratie und Gesellschaft« zu- schichtsjubiläen des Jahres 2019 markanten Aufbrüchen, sammenführten. Krisen und Wendepunkten der jüngeren deutschen Geschich- te. So stand in München das Jahr 1949 und damit die Grün- dung von Bundesrepublik und DDR im Mittelpunkt. Der His- Gesprächsrunde mit dem Minister toriker und LMU-Emeritus Hans Günter Hockerts und der Rechtswissenschaftler Christian Waldhoff diskutierten die Neben zahlreichen Buchpräsentationen, wissenschaftlichen großen Linien dieses Jahres mit dem Fokus auf die Themen Konferenzen und Workshops stellte sich das IfZ auch be- Demokratie und Grundgesetz und zogen dabei auch Ver- wusst der gesellschaftspolitischen Debatte und lud dazu den gleiche zu 1919, der Zeit der Weimarer Republik. Auf dem bayerischen Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu einer Obersalzberg nahm Sven Keller das Jahr 1939 und damit den offenen Gesprächsrunde mit den Wissenschaftlerinnen und i f Beginn des Zweiten Weltkriegs in den Blick. In Berlin beging Wissenschaftlern des Hauses. Im Mittelpunkt stand dabei z — das IfZ sein Jubiläum gemeinsam mit der Leibniz-Gemein- die Frage, welche Schlüsse Wissenschaft und Politik aus den j a schaft und beschäftigte sich mit dem Jahr 1989. Zusammen aktuellen Herausforderungen vom wachsenden Rechtspopu- h mit den prominenten Zeitzeugen Theo Waigel und Wolfgang lismus bis hin zum antisemitischen und ausländerfeindlichen r e Thierse leuchtete Andreas Wirsching die zentralen Ereignis- Terror ziehen können. Gerade das Institut für Zeitgeschichte s b se und Folgen von Mauerfall und Wiedervereinigung aus. mit seiner intensiven Forschungstätigkeit zum Nationalso- e r Ein zweites Jubiläum bescherte dem IfZ der Direktor selbst: zialismus sieht sich hierbei in einer Brückenfunktion, leisten i Im Mai feierte das Haus mit zahlreichen Weggefährten den seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter doch vielfach und c h 60. Geburtstag von Andreas Wirsching. Leitmotiv der Ver- vielerorts zivigesellschaftlichen Transfer, der weit über reine t anstaltung lieferte das wissenschaftliche Herzensthema des Forschungsarbeit hinausgeht. 2 0 IfZ-Direktors, die Geschichte der Demokratie in der Moder- Die folgende Liste gibt einen Überblick über die Veranstal- 1 9 ne. Neben dem Festvortrag von Paul Nolte unterstrich dies tungsaktivitäten des IfZ.

Die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zwischen rechtspopulistischen Strömungen und wachsendem Demokratie-Verdruss waren Thema einer Gesprächsrunde der IfZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler mit Staatsminister Bernd Sibler. Das IfZ leistet hier auf der Grundlage seiner intensiven Forschungsarbeit zum Nationalsozialismus auch wichtigen zivilgesellschaftlichen Transfer.

Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen 106

Veranstaltungen 2019

JANUAR 21.–23. Konferenz: If this is a Woman, 9. Comenius-Universität, Bratislava Vortrag: Popgeschichte. Jugendkultur aus transnationaler Organisationskomitee: Anna Ullrich (IfZ) Perspektive (IfZ/LMU-Kolloquium), IfZ München Bodo Mrozek (Humboldt-Universität zu Berlin) 22. Workshop: Neue Perspektiven der Behördenforschung, 9. IfZ München T Buchpräsentation: The Diplomacy of Détente. Leitung: Bernhard Gotto (IfZ) R a Cooperative Security Policies from Helmut Schmidt n s to George Shultz, Forum Willy Brandt, Berlin 22. f e Stephan Kieninger (Johns Hopkins University) | Führung: Gesammelte Geschichte. r Moderation: Bernd Greiner (Berliner Kolleg Kalter Krieg) Eine Führung durch das IfZ-Archiv, IfZ München V Ute Elbracht (IfZ) e r 10. n Podiumsdiskussion: Kooperation und Konkurrenz: e 22. t Wie arbeitet Wissenschaft? Ein Abend mit Ernst-Ludwig z Vortrag und Podiumsdiskussion: Als der Holocaust zu u Winnacker, Historisches Kolleg, München seinem Namen kam. Die Serie »Holocaust« im deutschen n g Ernst-Ludwig Winnacker (ehemaliger Präsident der DFG) | Fernsehen – Vierzig Jahre danach, IfZ München Moderation: Helmuth Trischler (Deutsches Museum/ F LMU München) Frank Bajohr (IfZ) | Julius H. Schoeps (Moses Mendelssohn ö Zentrum für europäisch-jüdische Studien, Potsdam/1979 r d Mitglied der Panel-Redaktion bei den »Anruf erwünscht«- e 14. Sendungen zu »Holocaust«) | r Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) u Vortrag: Globalgeschichtliche Perspektiven auf die n g deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, 23. Historisches Kolleg, München Vortrag: Die multilaterale Nachkriegsordnung auf dem Gabriele Lingelbach (Forschungsstipendiatin des IfZ Prüfstand Berlin. Die Westmächte und die Alliierte beim Historischen Kolleg/Universität Kiel) Kommandantur Berlin 1945–1955, Forum Willy Brandt, 14. Berlin Podiumsdiskussion: Holocaust Research, Memory and Alexander Olenik (Universität Bonn) Politics in Eastern Europe (ZfHS/LMU-Kolloquium »The Holocaust and its Contexts«), LMU München 29. Buchpräsentation: Willy Brandt and International Relations. Natalia Aleksiun (Graduate School of Jewish Studies/ Touro College, New York) | Ekaterina Makhotina (Rheinische Europe, the USA, and Latin America, 1974–1992, Forum Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) | Andrea Pető Willy Brandt, Berlin (Central European University, Budapest) | Svetlana Suveica (Universität Regensburg) | Moderation: Frank Bajohr (IfZ) Bernd Greiner (Berliner Kolleg Kalter Krieg) | und Kim Wünschmann (LMU München) Bernd Rother (Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung | Heidemarie Wieczorek-Zeul (Bundesministerin für wirtschaft- liche Zusammenarbeit a. D.) 17. Eröffnungsvortrag zur Ausstellung »Trügerische Idylle. 29. Pullach und der Obersalzberg«: Aus der Geschichte lernen? Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Über die Aktualität der Ressource Vergangenheit, Die SS in der Bundesrepublik, NS-Dokumentationszentrum, Bürgerhaus Pullach München Magnus Brechtken (IfZ) Andreas Eichmüller (NS-Dokumentationszentrum) | Jan Erik Schulte (Leiter der Gedenkstätte Hadamar) | Moderation: Johannes Hürter (IfZ) 107

i f z — j a h r e s b e r i c h Bernd Rother, Alexander Olenik und Hermann Wentker (von links nach rechts) bei einer Vortragsveranstaltung im Forum Willy Brandt. t 2 0 1 9 8.–9. 30. Workshop: Kooperation und Konkurrenz in den Wissen- Vortrag: Vom »Sonnenwinkel« an der Isar zu »Hitlers Wahl- schaften, Schloss Aspenstein, Kochel am See heimat« in den Bergen. Wie der Obersalzberg und Pullach zusammenhängen, Bürgerhaus Pullach 14. Ulrich Chaussy (Journalist) Podiumsdiskussion: Nachkriegsgrenzen, Nachkriegsidenti- täten. Italien, Frankreich und Deutschland: Ein innereuro- 31.1.–1.2. päischer Vergleich, Italienisches Kulturinstitut, München Workshop: Transformation einer Volkswirtschaft: Marco Bresciani (Università di Verona) | Michael Schwartz (IfZ) | Neue Perspektiven auf die Geschichte der Treuhandanstalt, Thomas Serrier (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder) | Moderation: Thomas Schlemmer (IfZ) IfZ Berlin

Leitung: Dierk Hoffmann (IfZ) 14. Vorträge und Podiumsdiskussion: »Am letzten April … ist der Krieg zu Ende.« Kardinal Faulhaber – Das Tagebuch 1945 geht online, FEBRUAR Katholische Akademie in Bayern, München Franziska Nicolay-Fischbach (IfZ) | Moritz Fischer (IfZ) | Philipp 7. Gahn (Universität Münster)| Raphael Hülsbömer (Universität Vortrag: Frankreich und das Ende des Kalten Krieges. Münster) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) und Gefühlsstrategien der Équipe Mitterrand 1981–1990, Hubert Wolf (Universität Münster) Humboldt-Universität zu Berlin 20. Frederike Schotters (Universität Tübingen) Wissenschaftlerbesprechung mit Vortrag: Economic Imaginaries of the American Left, 1950–1980. 8. Eine Projektskizze, IfZ München Fortbildungsseminar: 2. Leibniz-Datenschutztag, IfZ München Maurice Cottier (Universität Bern/Gastwissenschaftler des IfZ) Koordination: Cathrin Hermann (Datenschutzbeauftragte des IfZ)

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T R a n s f e r

V e r n e t z u n g Über »Enttäuschung in der Demokratie« diskutierten Bernhard Gotto, Astrid Séville, Andreas Wirsching und Kirsten Hein- sohn bei einer öffentlichen Buchpräsentation im IfZ München. F ö r d 27. e r Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Enttäuschung u über die Demokratie. Wie hat sich der Gefühlshaushalt n 12. g unserer politischen Kultur verändert? IfZ München EHRI-Workshop: Diplomatic Reports – Online Edition, Bernhard Gotto (IfZ) | Astrid Séville (LMU München) | Kirsten IfZ München Heinsohn (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) Organisation: Frank Bajohr (IfZ) | Anna Ullrich (IfZ)

27.–28. 12. Zweites Treffen des AK Demokratie und Geschlecht, Führung: Gesammelte Geschichte. IfZ München Eine Führung durch das IfZ-Archiv, IfZ München Organisation: Martina Steber (IfZ) | Bernhard Gotto (IfZ) Ute Elbracht (IfZ)

13. Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: MÄRZ Zeitenwende 1979. Als die Welt von heute begann, IfZ München 7.–8. Frank Bösch (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Workshop: Transformation als Erfahrungsraum. Transnatio- Potsdam) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) nale Perspektiven auf die Treuhandanstalt, IfZ Berlin Leitung: Dierk Hoffmann (IfZ) 13. Vortrag: Die Politik des »Antifaschistischen Humanismus«. 12. Kulturelle Erneuerung als Entwurf für das »andere Deutsch- Workshop der Gleichstellungsbeauftragten: Erfolgreich mit land« (1935–1953), Forum Willy Brandt, Berlin anderen sprechen – Grundlagen der Gesprächspräsentation, Andreas Agocs (University of the Pacific) IfZ München

Susanne Frölich-Steffen (Kommunikationstrainerin) 109

19. APRIL Tag der Quellen: Schülerinnen und Schüler lesen aus der Edition »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen 2. Juden durch das nationalsozialistische Deutschland Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: 1933–1945«, Münchner Volkstheater Band 1961 der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundes- republik Deutschland, Auswärtiges Amt, Berlin 27.–29. Elke von Boeselager (Politisches Archiv des Auswärtigen Amts) | Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten- Bernd Greiner (IfZ) | Mechthild Lindemann (IfZ) | Andreas bibliotheken, IfZ München Wirsching (IfZ) | Moderation: Hélène Miard-Delacroix (Mitherausgeberin der AAPD) Organisation: Caroline Lamey-Utku (IfZ) | Anja Henschel (KZ-Gedenkstätte Dachau) 4. Podiumsdiskussion: Zäsuren der Zeitgeschichte: 28. i Das Jahr 1949, IfZ München f Workshop: Soziale Fragen des Wandels der Arbeitswelt in z der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Institut für soziale Hans Günter Hockerts (LMU München) | Christian Waldhoff — (Humboldt-Universität zu Berlin) | j Bewegung der Ruhr-Universität Bochum a Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) h Koordination: Sebastian Voigt (IfZ) r e 9. s b 28. Podiumsdiskussion: Vergessene Kriegsverbrecher. e r Obersalzberger Gespräch: Der Luftkrieg und die Ermordung alliierter Flieger im i »Meine Familie hatte es gut in Auschwitz« c Zweiten Weltkrieg, Gasteig, München h t SS-Männer in Auschwitz-Birkenau, Hubertus Andrä (Polizeipräsident München) | Wolfgang Form AlpenCongress Berchtesgaden (Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherpro- 2 0 zesse an der Philipps-Universität Marburg) | Sven Keller (IfZ) | Anna-Raphaela Schmitz (IfZ) 1 Nicole-Melanie Goll (Haus der Geschichte Wien) | Georg 9 Hoffmann (Haus der Geschichte Wien) | Susanne Meinl | Moderation: Dietmar Süß (Universität Augsburg)

»Tag der Quellen«: Schülerinnen und Schüler aus München inszenieren Texte aus der Edition »Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden« im Münchner Volkstheater.

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29. 9. Vortrag: Doing Science in an Illiberal State: Podiumsdiskussion: Die Gegenwart der Geschichte. Challenges Not Only for Hungary, LMU München Das historische Quartett, Literaturhaus München Andrea Pető (CEU Budapest/Distinguished Fellow am Zentrum Andreas Wirsching (IfZ) | Ute Daniel (Universität Braunschweig) | für Holocaust-Studien des IfZ) Martin Schulze Wessel (LMU München) | Hélène Miard-Delacroix (Sorbonne Université, Paris)

15. MAI Vortrag: Beten, protestieren, gestalten. Kirchliche Akteure vor den Herausforderungen des 8. Strukturwandels in Essen und Manchester 1955–1985, Brown Bag Breakfast: Der Duft der anderen. Forum Willy Brandt, Berlin T Eine olfaktorische Geschichte der deutschen Teilung, Sarah Thieme (Universität Münster) R a Berliner Kolleg Kalter Krieg n 20. s Bodo Mrozek (Berlin) f Festveranstaltung: 60. Geburtstag von Andreas Wirsching, e r 9. IfZ München V Vortrag: Der Holocaust in der Ukraine Organisation: Magnus Brechtken (IfZ) | Elke Seefried (IfZ) | e Andrea Hopf (IfZ) r (Reihe »Die europäische Dimension des Holocaust«), n e Bukowina-Institut an der Universität Augsburg t 21. z Dieter Pohl (Universität Klagenfurt) u Vortrag: Holocaust Hashtags, Likes und Links: n Der Genozid im Internet (ZfHS/LMU-Kolloquium g 9. »The Holocaust and its Contexts«), F Lesung und Podiumsdiskussion: ö LMU München r Die Quellen sprechen, d NS-Dokumentationszentrum München Eva Pfanzelter (Universität Innsbruck) e r Wiebke Puls (Schauspielerin) | Ulrich Lampen (Regisseur der u n Höredition) | Susanne Heim (Mitherausgeberin der VEJ) | Katari- g na Agathos (Bayerischer Rundfunk) | Moderation: Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum München)

Im Rahmen des DOK.fest München, einem internationalen Festival, wurde auch das Audioprojekt »Die Quellen sprechen« vorgestellt. Im NS-Dokumentationszentrum diskutierten Katarina Agathos, Ulrich Lampen und Susanne Heim, moderiert von Mirjam Zadoff. 111

i f z — j a h r e s Obersalzberger Gespräch über Hitlers »Leibfotografen« Heinrich Hoffmann: Sebastian Peters zeichnete b nach, wie Berchtesgaden und der Obersalzberg zur bevorzugten Kulisse der »Führerbilder« wurden. e r i c 23.–24. 4. h t Workshop: Macht. Wissen. Wettbewerb. Vortrag: 2 Deutsche und europäische Wissenschaftspolitik Die Vertuschung des Holocaust durch die Aktion 1005. 0 1 im Technology Race, IfZ München Vom Zerstören der Gräber, der Ermordung der Zeugen und 9 Organisation: Andreas Wirsching (IfZ), Helmuth Trischler den Exculpationsstrategien der Täter, (ZfHS/LMU-Kolloquium (Deutsches Museum), Annemone Christians (LMU) »The Holocaust and its Contexts«), LMU München und Vanessa Osganian (Deutsches Museum) Andrej Angrick (Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur) 23. Vortrag: Kooperation, Konkurrenz und Kairos. 5. Die unwahrscheinliche Geschichte der Entstehung einer Vorträge: europäischen Wissenschaftspolitik, IfZ München Wissenschaftliche Biografie von Wilhelm Kube, Kiran Klaus Patel (Maastricht University) | Moderation: Generalkommissar in Weißruthenien | Die Karpaten- Andreas Wirsching (IfZ) deutschen und ihr Anteil am Holocaust in der Slowakei. Ein unbekanntes und schwieriges Kapitel des deutsch- 23. jüdischen Verhältnisses, IfZ München Obersalzberger Gespräch: Hitlers Leibfotograf. Darren O’Byrne (University of Cambridge) | Michal Schvarc Heinrich Hoffmann und der Obersalzberg, (Slowakische Akademie der Wissenschaften, Bratislava) AlpenCongress Berchtesgaden Sebastian Peters (IfZ) 5.–7. Konferenz: 15th International Conference of Editors of Diplomatic Documents, Auswärtiges Amt, Berlin Organisation: Ilse Dorothee Pautsch (IfZ) JUNI 6. 4. Symposium zum Erscheinen der ersten beiden Bände Vortrag: der englischen Edition »The Persecution and Murder of Die Amerikanische Linke und die Wirtschaft, 1950–1980. European Jews by Nazi Germany, 1933–1945«, Diagnosen und Prognosen in populären Diskursen, Yad Vashem, Jerusalem IfZ Berlin Susanne Heim | Ulrich Herbert | Dieter Pohl | Elizabeth Harvey Maurice Cottier (Universität Bern) | (Nottingham) | Caroline Pearce (IfZ) | Dan Michman (Jerusalem) Moderation: Dierk Hoffmann (IfZ)

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12. Brown Bag Breakfast: Deutsche Nuklearwaffenpolitik. Eine vergleichende Analyse der Bundestagsdebatten 1966–69 und 2016–19, Berliner Kolleg Kalter Krieg Benedikt Schoenborn (Tampere University, Finnland)

12. Vortrag: Internationale Emotionen und Selbstvergewisserung im Wendejahr 1989/90 (IfZ/LMU-Kolloquium), IfZ München Hélène Miard-Delacroix (Sorbonne Université, Paris) T R a n 16.–20. s German-Israeli Research Workshop on New Trends in Holo- f e caust and Genocide Studies, Hebrew University, Jerusalem r Andrea Löw (IfZ) | Christian Schmittwilken (IfZ) | Anna- V Raphaela Schmitz (IfZ) e Auch Bernd Huber, der Präsident der LMU München, gratulierte bei der r Festveranstaltung zum 60. Geburtstag des IfZ-Direktors. n e 25. t z Podiumsdiskussion: Anonyma. u Eine Frau in Berlin: Vom Tagebuch zum Bestseller, n g IfZ München 3. F Yuliya von Saal (IfZ) | Svenja Goltermann (Universität Zürich) | ö Martin Doerry (Der Spiegel) | Moderation: Thomas Schlemmer (IfZ) Vortrag: r d Globalgeschichtliche Perspektiven auf die DDR e r 26.–28. (IfZ/LMU-Kolloquium), IfZ München u n Doktorandenkolloquium: Gabriele Lingelbach (Forschungsstipendiatin des IfZ beim g Neuere Arbeiten zur Zeitgeschichte – Nouvelles recherches Historischen Kolleg/Universität Kiel) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) en histoire contemporaine, IfZ München

Organisation: Hélène Miard-Delacroix (Sorbonne Université, 9. Paris) | Andreas Rödder (Universität Mainz) | Joachim Scholtyseck (Universität Bonn) | Andreas Wirsching (IfZ) | Vortrag: Caroline Rieger (IfZ) Vor Verfolgung geschützt? Ausländische Juden im national- sozialistischen Deutschland (ZfHS/LMU-Kolloquium 27. »The Holocaust and its Contexts«), LMU München Preisverleihung: Beate Meyer (Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Doktorandenpreis des Deutsch-Französischen Historiker- Hamburg) komitees an Valérie Dubslaff, IfZ München 10.–14. Jahrestagung der Deutsch-Russischen Historiker- kommission, Hotel Degas, Woronesch, Russland JULI Leitung: Andreas Wirsching (IfZ) | Alexander Tschubarjan (Russische Akademie der Wissenschaften, Institut für 2.–4. Weltgeschichte) General Partner Meeting des EHRI-Projekts und Konferenz 15. zum Abschluss der 2. Projektphase, Vortrag: Ziemlich beste Feinde. NIOD und Pakhuis de Zwijger, Amsterdam Blockübergreifende Interaktionen der Sowjetunion Anna Ullrich (IfZ) | Andrea Löw (IfZ) | Frank Bajohr (IfZ) | Susanne Heim (VEJ-Edition) | Giles Bennett (IfZ) in Wissenschaft und Technik seit 1953, Deutsches Museum, München Klaus Gestwa und Stefan Guth (Universität Tübingen) | Moderation: Elke Seefried (IfZ) 113

16. SEPTEMBER Podiumsdiskussion: Rechtspopulismus in westlichen Demo- kratien, IfZ München 2. Stefan Grüner (IfZ) | Thomas Schlemmer (IfZ) | Ursula Prutsch Buchpräsentation: (LMU München) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) Die Endphase des Kalten Krieges. Die Akten zur Auswärtigen Politik zeichnen die Jahre 1987 18. und 1988 nach (Präsentation der AAPD-Bände 1987 und Wissenschaftlerbesprechung mit Vortrag: Japan, the Axis, 1988), Auswärtiges Amt, Berlin and Eurasian Strategy, IfZ München Herbert Karbach (Stv. Leiter des Politischen Archivs des Janis Mimura (Stony Brook University, New York) | Moderation: Auswärtigen Amts) | Carlo Masala (Universität der Bundeswehr, Elke Seefried München) | Bernd Mützelburg (Botschafter a. D.) | Tim Geiger (IfZ) | Michael Ploetz (IfZ) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ)

22.–26. i 12. f Workshop: 13. Aldersbacher Schreib-Praxis, Bildungsstätte z des ehemaligen Zisterzienserklosters Aldersbach b. Passau Workshop: Regionalität und Globalität in der jüngsten — Zeitgeschichte Europas. Vermessung eines neuen j Leitung: Redaktion der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte a Forschungsfeldes, IfZ München h r Leitung: Martina Steber (IfZ) | Thomas Schlemmer (IfZ) | e s Christian Rau (IfZ) b AUGUST e r 12. i 30. c Podiumsdiskussion: »Glokalisierung«. Vom Nutzen und h Tagung: 80 Jahre danach. Der deutsche Überfall auf Polen t Nachteil eines Forschungskonzepts, IfZ München und der Beginn des Zweiten Weltkriegs in deutsch- 2 Martina Steber (IfZ) | Malte Thießen (LWL-Institut für 0 polnischer und internationaler Perspektive, Vertretung 1 westfälische Regionalgeschichte, Münster) | Angelika Epple 9 des Landes Brandenburg beim Bund, Berlin (Universität Bielefeld) | Benno Werlen (Universität Jena) | Moderation: Kiran Klaus Patel (Universität Maastricht) Sven Keller (IfZ) | Frank Bajohr (IfZ)

Was bringt das Konzept der »Glokalisierung«?, fragte ein Podium mit Martina Steber, Benno Werlen und Kiran Klaus Patel (von links nach rechts).

Veranstaltungen 2019 114

12. OKTOBER Obersalzberger Gespräch: Überfall auf Polen: Der Obersalzberg und der Krieg (Das Jahr 1939), 9. AlpenCongress Berchtesgaden IfZ-Doktorand(inn)entag: Projektpräsentationen der Sven Keller (IfZ) IfZ-Doktorandinnen und -Doktoranden für interessierte Kolleginnen und Kollegen, IfZ München 19.–20. Konferenz: Jews against Nazi Germany during World War II, 14. POLIN Museum of the History of Polish Jews, Warschau Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Andrea Löw (IfZ) Deutschland und die europäische Integration. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. 25. Band 4 des »German Yearbook of Contemporary History«, T IfZ München R Vortrag: »Freiheit den Völkern – Freiheit dem Menschen!« a Eva Overloskamp (IfZ) | Thomas Raithel (IfZ) | Kiran Klaus Patel n Ukrainische Emigranten und die Entstehung einer globalen s antikommunistischen Gemeinschaft während der Détente, (LMU München) | Mark F. Gilbert (Johns Hopkins University) | f Lucia Coppolaro (Università di Padova) e Forum Willy Brandt, Berlin r Agnès Vollmer (Universität Tübingen) V 16. e Brown Bag Breakfast: »Able Archer« 1983 und aktuelle r 26. n Strategien zur Verhinderung eines Atomkriegs. e Obersalzberger Filmgespräch: »LINIE 41«, AlpenCongress t Ein Vergleich, Berliner Kolleg Kalter Krieg z Berchtesgaden u Torgeir E. Fjærtoft (Oslo) n Carlos A. Haas (IfZ) | Natan Grossmann (Zeitzeuge) | Jens g Jürgen Ventzki (Zeitzeuge) | Tanja Cummings (Filmemacherin) | 18. F Moderation: Maren Richter (IfZ) ö Kennenlernbesuch: Bettina Böhm, Generalsekretärin der r d Leibniz-Gemeinschaft, IfZ München e r u n g

Johannes Hürter und Caroline Mezger stellten auf einer Veranstaltung der Leibniz-Gemeinschaft das Projekt »INFOCOM« vor, eine Leibniz-Junior Research Group, die von Caroline Mezger geleitet wird. 115

20. NOVEMBER Festveranstaltung: 20-jähriges Bestehen der Dokumentation Obersalzberg, Dokumentation Obersalzberg 4.–7. Albert Füracker (Staatsminister) | Volkhard Knigge (Direktor der Internationale Konferenz: Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora) | Special Lessons & Legacies Conference – The Holocaust Georg Grabner (Landrat) | Andreas Wirsching (IfZ) and Europe: Research Trends, Pedagogical Approaches, and Political Challenges, Steigenberger Hotel, München 23. Organisation: Frank Bajohr (IfZ) | Andrea Löw (IfZ) | Podiumsdiskussion: Leibniz debattiert: Zäsuren der Hana Kubátová (Karls-Universität Prag) | Giles Bennett (IfZ) | Zeitgeschichte: Das Jahr 1989, IfZ München Katarina Kezeric (IfZ) | Kim Wünschmann (LMU München) | Dorota Glowacka (University of King’s College Halifax) | Wolfgang Thierse (Bundestagspräsident a. D.) | Theo Waigel Simon Lengemann (bpb) | Sabine Schalm (Kulturreferat der (Bundesminister a.D.) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) LH München) i 24. f 5. z Vortrag: Der vergessene Konnex: — Vortrag: November 1938 und 1939: Geschichte und j Abrüstung als Voraussetzung und Grundlage für das Ende a Erinnerung, Jüdisches Gemeindezentrum, München h des Kalten Krieges (Ringvorlesung Berliner Kolleg Kalter r Charlotte Knobloch (Präsidentin der Jüdischen Kultusgemein- Krieg), Humboldt-Universität zu Berlin e de München und Oberbayern) | Manuel Pretzl (Stellvertretender s Tim Geiger (IfZ) Bürgermeister LH München) | Alan E. Steinweis (University of b Vermont) | Moderation: Andrea Löw (IfZ) und Kim Wünschmann e r (LMU München) i 24. c Vortrag: Zentrum der Verbrechen: Der Judenmord in Polen h 6. t (Reihe »Die europäische Dimension des Holocaust«), Podiumsdiskussion: The Holocaust: Turns and Trends of 2 Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben 0 Research, Teaching, Public Memorialization and Present 1 9 Maren Röger (Bukowina-Institut an der Universität Augsburg) | Political Circumstances. A Critical Evaluation, LMU München Einführung: Gaëlle Fisher (IfZ) Sarah Cushman (Holocaust Educational Foundation of Northwestern University) | Bernd Huber (LMU München) | 30. Andrea Pető (Central European University) | Hana Kubátová Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: (Karls-Universität Prag) | Frank Bajohr (IfZ) | Dieter Pohl Politische Justiz in historischer Perspektive. Deutschland, (Universität Klagenfurt) | Moderation: Christopher R. Browning (University of North Carolina) Polen und Russland im Vergleich, IfZ München

Władysław Bułhak (IPN Warschau) | Henrike Claussen (Memorium 6. Nürnberger Prozesse) | Joanna Lubecka (IPN Krakau) | Leonid Luks (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) | Vortrag: Die neue Durchschlagskraft der »Dritten Welt«. Moderation: Magnus Brechtken (IfZ) Die globale Diskussion um eine neue Weltwirtschafts- ordnung im Gefolge der ersten Ölkrise von 1973/74, 30. Forum Willy Brandt, Berlin Buchpräsentation: Die Verfolgung und Ermordung der euro- Jonas Kreienbaum (Universität Rostock) päischen Juden durch das nationalsozialistische Deutsch- land 1933–1945: Band 6 (Deutsches Reich und Protektorat 6. Böhmen und Mähren Oktober 1941 bis März 1943), Brown Bag Breakfast: Revisiting the »Broken Promise« Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum Controversy: Post-Cold War NATO Expansion, Anja Siegemund (Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Juda- Thirty Years On, Berliner Kolleg Kalter Krieg icum) | Susanne Heim (VEJ-Projektleiterin/Mitherausgeberin) | Mary Elise Sarotte (Washington) Anette Daugardt (Schauspielerin) | Moderation: Beate Meyer (Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg) 7. 30. Vortrag: Die unverhoffte Einheit. Die Wiedervereinigung Vortrag: Die Erosion einer gedachten Ordnung: Deutschlands als unerwartetes, aber unaufhaltsames Der Nationalstaat in Zeiten der Globalisierung Ereignis (Ringvorlesung Berliner Kolleg Kalter Krieg), (IfZ/LMU-Kolloquium), IfZ München Humboldt-Universität zu Berlin Julia Angster (Universität Mannheim) | Moderation: Hermann Wentker (IfZ) Elke Seefried (IfZ)

Veranstaltungen 2019 116

7.–9. 21.–22. Workshop: In the Laboratory of Market Economics: Workshop: Die DDR in der deutschen und europäischen Toward a History of Germany’s Treuhandanstalt 1989/1990, Zeitgeschichte. Alte und neue Wege der Forschung, University of Cambridge IfZ Berlin Leitung: Andreas Wirsching (IfZ) | Dierk Hoffmann (IfZ) | Leitung: Hermann Wentker (IfZ) Christopher Young (University of Cambridge) 21.–22. 11. Workshop: Parteiendemokratie in der Krise? Politische Podiumsdiskussion: Die Gegenwart der Geschichte. Parteien und Bewegungen im gesellschaftlichen Wandel Das historische Quartett, Literaturhaus München (1970 bis heute), IfZ München Andreas Wirsching (IfZ) | Ute Daniel (Universität Braunschweig) | Leitung: Felix Lieb (IfZ) Martin Schulze Wessel (LMU München) | Sabine Leutheusser- Schnarrenberger (Bundesministerin der Justiz a. D.) T R 21. a n 12. Vortrag: Krise der Parteiendemokratie – Krise der Repräsen- s tation? Zeithistorische Schlaglichter auf eine (nicht nur) f Lesung: SCHICKSALE – Von Kammerspielemitarbeiter*innen e aktuelle Debatte, IfZ München r in der NS-Zeit, Münchner Kammerspiele Silke Mende (Centre Marc Bloch Berlin) V Magnus Brechtken (IfZ) | Zeynep Bozbay (Mitglied Münchner e Kammerspiele) | Stefan Merki (Mitglied Münchner Kammerspiele) r n 21.–22. e Tagung: Weimar – modernità e democrazia in Europa t z (1919–1933), Istituto Storico Italo-Germanico, Trient u n Thomas Schlemmer (IfZ) | Andreas Wirsching (IfZ) g

F ö r d e r u n g

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (links), die frühere Bundesministerin der Justiz, zu Gast beim Historischen Quartett (aus der »Stammbesetzung« im Bild: Andreas Wirsching und Ute Daniel). 117

5. Brown Bag Breakfast: Von der Gemeinschaft zur Union. Debatten zur Zukunft Europas 1984-1992, Berliner Kolleg Kalter Krieg Victor Jaeschke (Potsdam)

5. Vortrag: Emotionalisierung und Selbstvergewisserung: Bundesdeutsche und französische Perspektiven auf das internationale Wendejahr 1989/90 (Ringvorlesung Berliner Kolleg Kalter Krieg), Humboldt-Universität zu Berlin Hélène Miard-Delacroix (Sorbonne Université, Paris) i f Parteiendemokratie in der Krise? Silke Mende (rechts) beleuchtete die z 9. — aktuelle Debatte aus zeithistorischer Perspektive. Moderiert wurde der Gesprächsrunde mit dem Wissenschaftsminister: j Abendvortrag von Elke Seefried. a Geschichte des Nationalsozialismus – Herausforderung für h r Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft, IfZ München e s Bernd Sibler (Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft b 21. und Kunst) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) e r Vortrag: Auf dem Weg zum Vierten Reich? i Mauerfall und deutsche Einheit in internationaler Perzeption c 11. h (Ringvorlesung Berliner Kolleg Kalter Krieg), Humboldt- Vortrag: Probleme und Perspektiven einer Geschichte der t Universität zu Berlin 2 Solidarität im 20. und 21. Jahrhundert, IfZ München 0 Marc Dierikx (Huygens ING Amsterdam) 1 Dietmar Süß (Universität Augsburg) | 9 Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) 27. Podiumsdiskussion: Ein neuer Kalter Krieg? 12.–14. Die Eskalation im Ost-West-Konflikt 1979 und die Gegen- Tagung: Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der wart, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, IfZ München Bernd Greiner (IfZ) | Gernot Erler (ehemaliger Staatsminister im Leitung: Sebastian Voigt (IfZ) Auswärtigen Amt/Russland-Beauftragter der Bundesregierung) | Christoph von Marschall (Tagesspiegel) | Bernd Rother (Bundes- kanzler-Willy-Brandt-Stiftung) | Agnes Bresselau von Bressens- 12. dorf (IfZ) | Moderation: Elke Seefried (IfZ) Vortrag: Geschichte(n) deutscher Arbeitswelten in Zeiten von Deindustrialisierung und Globalisierung, IfZ München Lutz Raphael (Universität Trier) | Moderation: Andreas Wirsching (IfZ) DEZEMBER 13. 3. Drittes Treffen des AK Demokratie und Geschlecht, Vortrag: Zentralen des Terrors. IfZ München Die Dienststellen der Kommandeure der Sicherheitspolizei Organisation: Martina Steber (IfZ) und des SD im Reichskommissariat Ukraine (ZfHS/LMU- Kolloquium »The Holocaust and its Contexts«), LMU München Christian Schmittwilken (IfZ)

4. Vortrag: Das Kanzleramt. Bundesdeutsche Demokratie und NS-Vergangenheit, Forum Willy Brandt Berlin Nadine Freund (IfZ) | Christian Mentel (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)

Veranstaltungen 2019 Zeugnisse aus der Zeit des Holocaust

Briefe, Akten, Tage- bücher – aus einer Vielzahl von Quellen dokumentiert die Edi- tion »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalso- zialistische Deutsch- land 1933–1945« in 16 Bänden Zeugnis- se von Verfolgten, Tä- tern und Beobachtern aus der Zeit des Ho- locaust. Behördliche Anordnungen stehen neben privaten Auf- zeichnungen – und vermitteln damit ein ebenso vielschichti- ges wie authentisches Bild der zeitgenössi- schen Erfahrungswelt. Seit 2019 liegen Band 1 und 2 der erfolgrei- chen deutschen Edi- tion erstmals auch in englischer Sprache vor: Das Projekt The Persecution and Mur- der of the European Jews by Nazi Germa- ny, 1933-1945 (PMJ) wird in Zusammen- arbeit mit Yad Vashem realisiert und von einem internationa- len wissenschaftlichen Beirat begleitet. 119 7 Dokumentation

Veröffentlichungen

i f z Keith R. Allen Magnus Brechtken — Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus. – In: Demokratie und Gesellschaft : historische Studien zur j a Deutschland-Archiv Online, 2019 = www.bpb.de/302083 europäischen Moderne / Andreas Wirsching ; hrsg. von h Migration, Private Lives and Cold War Politics : the Questioning Magnus Brechtken, Thomas Raithel, Elke Seefried u. r e of Newcomers in Joint Interrogation Centres (Zweigstellen für Befra- Martina Steber. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2019. – s gungswesen). – In: Über Grenzen : Migration und Flucht in globaler 399 S. b e Perspektive seit 1945 / hrsg. von Agnes Bresselau von Bressensdorf. Einleitung / Magnus Brechtken, Thomas Raithel, Elke r – Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2019, – S. 167–182 Seefried, Martina Steber. – In: Demokratie und Gesell- i c schaft : historische Studien zur europäischen Moderne / h Andreas Wirsching ; hrsg. von Magnus Brechtken, Thomas t Heike Amos Raithel, Elke Seefried u. Martina Steber. – Göttingen: Wall- 2 0 Anspruch und Wirklichkeit : DDR: die Verfassung sah zwar umfassende stein Verlag, 2019, – S. 7–18 1 Freiheits- und Grundrechte vor, doch bis 1989 existierten diese vielfach Political and Transitional Justice in Germany, Poland 9 nur auf dem Papier. – In: Das Parlament. – (2019) 29–30, S. 10 and the Soviet Union from the 1930s to the 1950s / edited Deutsche Nationalhymnen : das »Lied der Deutschen« und »Auf- by Magnus Brechtken, Władysław Bułhak and Jürgen erstanden aus Ruinen«. – In: Eintracht Germany : Chronik einer deut- Zarusky. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2019. – 336 S. schen Hymne oder Menetekel? / hrsg. von Dietmar Püschel. – Berlin: Die Edition der Reden Adolf Hitlers von 1933 bis Auvicom, 2019, – S. 21–70 1945 : ein neues Projekt des Instituts für Zeitgeschichte / Magnus Brechtken, Maximilian Becker. – In: Vierteljahrs- hefte für Zeitgeschichte. – 67 (2019) 1, S. 147–163 Frank Bajohr Geschichtswissenschaften im Nationalsozialismus : Right-Wing Politics and the Rise of Antisemitism in Europe 1935–1941 Einflüsse, Personen, Folgen. – In: Archivalische Zeitschrift. / Frank Bajohr and Dieter Pohl (editors) ; Gaëlle Fisher and Caroline – 96 (2019), S. 255–276 Mezger (editorial team). – Göttingen: Wallstein Verlag, 2019. – (Euro- Raul Hilberg, der Begriff Holocaust und die Konferen- pean Holocaust Studies ; volume 1). – 267 S. zen von San José bis Stuttgart. – In: Raul Hilberg und die German Antisemitism and its Influence in Europe : the Case of Holocaust-Historiographie / hrsg. von René Schlott. – Göt- and the Nazi Foreign Policy Office after 1933. – In: tingen: Wallstein Verlag, 2019. – (Beiträge zur Geschichte Right-Wing Politics and the Rise of Antisemitism in Europe 1935–1941 des Nationalsozialismus ; Band 35), – S. 47–70 / Frank Bajohr and Dieter Pohl (editors) ; Gaëlle Fisher and Caroline Mezger (editorial team). – Göttingen: Wallstein Verlag, 2019. – (Euro- pean Holocaust Studies ; volume 1), – S. 9–18 Agnes Bresselau von Bressensdorf Raul Hilberg und die Tendenzen gegenwärtiger Holocaustfor- Über Grenzen : Migration und Flucht in globaler Perspekti- schung. – In: Raul Hilberg und die Holocaust-Historiographie / hrsg. ve seit 1945 / hrsg. von Agnes Bresselau von Bressensdorf. von René Schlott. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2019. – (Beiträge zur – Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2019. – 418 S. Geschichte des Nationalsozialismus ; Band 35), – S. 211–213 Einleitung. – In: Über Grenzen : Migration und Flucht Trends der Holocaustforschung seit den 1990er Jahren : Errungen- in globaler Perspektive seit 1945 / hrsg. von Agnes schaften, Wandel, Probleme und Herausforderungen. – In: Geschichte Bresselau von Bressensdorf. – Göttingen: Vandenhoeck & in Wissenschaft und Unterricht. – 70 (2019) 9/10, S. 485–496 Ruprecht, 2019, – S. 9–28 Diskurse gesellschaftlicher Selbstvergewisserung am Ende des Kalten Kriegs : die Debatte um den Asylkompro- Maximilian Becker miss 1992/93. – In: Migration und Integration in Deutsch- Die Edition der Reden Adolf Hitlers von 1933 bis 1945 : ein neues land nach 1945 / hrsg. von Raphaela Etzold, Martin Projekt des Instituts für Zeitgeschichte / Magnus Brechtken, Löhnig u. Thomas Schlemmer. – Berlin, Boston: De Gruyter Maximilian Becker. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – 67 Oldenbourg, 2019. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Band (2019) 1, S. 147–163 28), – S. 113–126

veröffentlichungen 120

Michael Buddrus gion after Genocide and »Ethnic Unmixing« / guest editors: Gaëlle Juden in Mecklenburg 1845–1945 : Lebenswege und Fisher and Maren Röger. – In: East European Politics and Societies 33 Schicksale : ein Gedenkbuch / Michael Buddrus u. Sigrid (2019) 1, S. 176–256 Fritzlar ; unter besonderer Mitarbeit von Ute Eichhorn, Bukovina : a Borderland Region in (trans-)national Historiogra- Angrit Lorenzen-Schmidt, Martin Wiesche ; Hrsg.: Institut phies after 1945 and 1989–1991 / Gaëlle Fisher and Maren Röger. – In: für Zeitgeschichte München–Berlin u. Landeszentrale für East European Politics and Societies 33 (2019) 1, S. 176–195 politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern. – Schwe- Looking Forwards through the Past : Bukovina’s »Return to Eu- rin, 2019 rope« after 1989–1991. – In: East European Politics and Societies 33 Band 1: Texte & Übersichten. – 671 S. (2019) 1, S. 196–217 Band 2: Kurzbiographien. – 807 S. Right-Wing Politics and the Rise of Antisemitism in Europe 1935– Führergeburtstag 1939 : die Geschenke des Gaues 1941 / Frank Bajohr and Dieter Pohl (editors) ; Gaëlle Fisher and Caroline Mecklenburg zum 50. Geburtstag Adolf Hitlers. – In: Zeit- Mezger (editorial team). – Göttingen: Wallstein Verlag, 2019. – (Euro- geschichte regional: Mitteilungen aus Mecklenburg-Vor- pean Holocaust Studies ; volume 1). – 267 S. pommern. – 22 (Dezember 2018) 2, S. 80–93 d o k Nadine Freund u Ute Eichhorn Das Kanzleramt – bundesdeutsche Demokratie und NS-Vergangen- m e Juden in Mecklenburg 1845–1945 : Lebenswege und heit : ein Forschungsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte und des n Schicksale : ein Gedenkbuch / Michael Buddrus u. Sigrid Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung / Nadine Freund, Jo- t a Fritzlar ; unter besonderer Mitarbeit von Ute Eichhorn, hannes Hürter, Eszter Kiss, Christian Mentel, Thomas Raithel, Martin t Angrit Lorenzen-Schmidt, Martin Wiesche ; Hrsg.: Institut Sabrow, Thomas Schaarschmidt, Gunnar Take u. Annette Vowinckel. i o für Zeitgeschichte München–Berlin u. Landeszentrale für – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – 67 (2019) 2, S. 307–319 n politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern. – Schwe- Die Madsacks und der »Hannoversche Anzeiger« : eine bürger- rin, 2019 liche Großstadtzeitung zwischen Kaiserreich und Nationalsozialismus, Band 1: Texte & Übersichten. – 671 S. 1893–1945 / Jens Flemming ; unter Mitarbeit von Nadine Freund. – Band 2: Kurzbiographien. – 807 S. Göttingen: Wallstein Verlag, 2019. – 573 S.

Albert A. Feiber Philipp Gahn Distribution of Attention in a Gallery Segment on the Faulhabers Kriegschronik aus dem Jahr 1945. – In: Zur Debatte : National Socialists’ Führer Cult : diving deeper into Visitors’ Themen der Katholischen Akademie in Bayern. – (2019) 3, S. 18–19 cognitive Exhibition Experiences using mobile Eye Tracking / Gutachten Johann Michael Sailers über 22 vom Augsburger Ver- Stephan Schwan, Melissa Gussmann, Peter Gerjets, Axel leger Moy der Theologischen Fakultät an der Universität Ingolstadt im Drecoll and Albert Feiber. – In: Museum Management and Jahr 1781 zur Zensur vorgelegte Bücher. – In: Beiträge zur altbayeri- Curatorship (2019) = https://doi.org/10.1080/09647775. schen Kirchengeschichte. – 59 (2019), – S. 85–110 2019.1666422 Theologische Skizze zu Kardinal Faulhabers Weltsicht anhand seines Tagebuches aus der Zeit der Bayerischen Revolution von 1918/19 : eine Vorarbeit zu einem geistlichen Profil. – In: Beiträge zur Moritz Fischer altbayerischen Kirchengeschichte. – 59 (2019), S. 149–182 Faulhaber und die Entnazifizierung. – In: Zur Debatte : Themen der Katholischen Akademie in Bayern. – (2019) 3, S. 22–23 Helena Gand Changing Perceptions and Expectations : the Symbolic Value of the Berlin Wall after its Fall / Sarah Bornhorst, Helena Gand and Gerhard Gaëlle Fisher Sälter. – In: Observing Walls : 1989–2019 / editor Živa Borak. – The Holocaust in the Borderlands : interethnic Relations Ljubljana: Beletrina, 2019, – S. 33–44 and the Dynamics of Violence in Occupied Eastern Europe / Gaëlle Fisher and Caroline Mezger (editors). – Göttingen: Wallstein Verlag, 2019. – (European Holocaust Studies ; Boris Gehlen volume 2). – 264 S. Corporate Law and Corporate Control in West Germany after 1945. – In: Introduction – the Holocaust in the Borderlands : Business History. – 61 (2019) 5, S. 810–832 interethnic Relations and the Dynamics of Violence / Das Rheinland als institutionelles Laboratorium : französische, Gaëlle Fisher and Caroline Mezger. – In: The Holocaust rheinische und preußische Einflüsse auf die Kreditwirtschaft während in the Borderlands : interethnic Relations and the Dyna- der »Sattelzeit«. – In: Das Rheinland auf dem Weg nach Preußen mics of Violence in Occupied Eastern Europe / editors: 1815–1822 / hrsg. von Thomas Becker, Dominik Geppert, Helmut Gaëlle Fisher and Caroline Mezger. – Göttingen: Wall- Rönz. – Köln: Böhlau Verlag, 2019. – (Stadt und Gesellschaft : Band stein, 2019. – (European Holocaust Studies ; volume 2), 6), – S. 305–334 – S. 9–33 Dr Jekyll and Mr Hyde : commercial Honour at the New York Special Section: Bukovina and Bukovinians after the Stock Exchange during the Progressive Era. – In: Moralizing Capital- Second World War : (re)shaping and (re)thinking a Re- ism : Agents, Discourses and Practices of Capitalism and Anti-Capi- 121 talism in the Modern Age / editors: Stefan Berger and Alexandra Einleitung / Stefan Grüner u. Markus Raasch. – In: Przyrembel. – Cham: Palgrave Macmillan, 2019. – (Palgrave Studies in Zucht und Ordnung : Gewalt gegen Kinder in historischer the History of Social Movements), – S. 187–204 Perspektive / hrsg. von Stefan Grüner u. Markus Raasch. Organiser le crédit : modes de financement inter-firmes dans – Berlin: Duncker & Humblot, 2019. – (Historische For- l’industrie allemande de l’entre-deux-guerres (années 1920 et 1930) schungen ; Band 120), – S. 7–29 / Boris Gehlen et Christian Marx. – In: Le crédit inter-entreprises en Gewalt als Erziehungsmittel, Kindesrechte und Kin- Europe : une perspective historique / sous la direction de Michel derschutz : historische Grundlinien seit der Aufklärung. Lescure. – Paris: Institut de la gestionpublique et du développement – In: Zucht und Ordnung : Gewalt gegen Kinder in histo- économique, 2019. – (Histoire économique et financière de la France. rischer Perspektive / hrsg. von Stefan Grüner u. Markus Série Animation de la recherche), – S. 43–58 Raasch. – Berlin: Duncker & Humblot, 2019. – (Histori- Organizing Credit : Patterns of inter-industrial Finance in the in- sche Forschungen ; Band 120), – S. 31–79 terwar Period in Germany (1920s–1930s) / Boris Gehlen and Christian Kinder und Trauma : zur wissenschaftlichen Konzep- Marx. – In: Aspects of Corporate Finance: inter-firm Lending : Explo- tionalisierung von kindlicher Kriegs- und Gewalterfahrung rations from a Modern European Perspective / editors: Michel Lescure seit dem 19. Jahrhundert. – In: Zucht und Ordnung : Ge- and Michael Moss. – Paris: Institut de la gestion publique et du déve- walt gegen Kinder in historischer Perspektive / hrsg. von i f loppement économique, 2019. – (Histoire économique et financière de Stefan Grüner u. Markus Raasch. – Berlin: Duncker & z la France. Série Animation de la recherche), – S. 41–54 Humblot, 2019. – (Historische Forschungen ; Band 120), — j – S. 321–370 a h r Tim Geiger e »Die Tore in der Mauer stehen weit offen!« : der Mauerfall am 9. No- Carlos A. Haas s b vember 1989. – In: Militärgeschichte : Zeitschrift für historische Transformation of the »Private« : Proximity and Distance e Bildung. – (2019) 3, S. 22–23 in the Spatial Confinement of the Ghettos in Occupied r i Frieden, Sicherheit und Einheitsstreben im Kalten Krieg : zur Poland, 1939–1942. – In: Private Life and Privacy in Nazi c Außen- und Deutschlandpolitik der FDP in den 1950/60er Jahren. – Germany / edited by Elizabeth Harvey, Johannes Hürter, h t In: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung. – 31 (2019), S. 199–226 Maiken Umbach, Andreas Wirsching. – Cambridge: Cam- 2 bridge University Press, 2019. – S. 331–352 0 1 9 Francesco Gelati Die nachhaltige Bewahrung einer Forschungsdatenbank durch Linked Jens Jost Hofmann Data : laut welchem Vokabular?. – In: LIBREAS. Library Ideas. – 36 Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik (2019) = https://libreas.eu/ausgabe36/gelati/ Deutschland 1988 / bearb. von Michael Ploetz, Matthias Implementing an archival, multi-lingual and Semantic Web-com- Peter und Jens Jost Hofmann. Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee pliant taxonomy by means of SKOS (Simple Knowledge Organization Pautsch. Hrsg. von Andreas Wirsching, Hélène Miard- System). – In: Language Technology for Digital Historical Archives with Delacroix u. Gregor Schöllgen. – Berlin, Boston: De Gruyter a Special Focus on Central-, (South-)Eastern Europe, Middle East and Oldenbourg, 2 Bde., 2019. – XCVI, 2102 S. – (Akten zur North Africa / workshop organizers: Cristina Vertan, Petya Osenova, Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland) Dimitar Iliev. – Hamburg: Universität Hamburg, 2019, – S. 24–27 = https://www.inf.unihamburg.de/inst/dmp/hercore/publications/pro- ceedingsltdha.pdf Johannes Hürter Verfilmte Trümmerlandschaften : Nachkriegserzählungen im internationalen Kino 1945–1949 / hrsg. von Johannes Bernhard Gotto Hürter u. Tobias Hof. – Berlin: De Gruyter Oldenbourg, »Stimmungsdemokratie«? : Repräsentation, Responsivität und Emo- 2019. – (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitge- tionalität in der internen Kommunikation der CSU in den 1970er schichte ; Band 119). – VII, 335 S. und 1980er Jahren. – In: HEUSS-FORUM – 9/2019 = https://www. Einleitung: Kino der Ambivalenz / Johannes Hürter u. theodor-heuss-haus.de/fileadmin/user_upload/pics/Unser_Pro- Tobias Hof. – In: Verfilmte Trümmerlandschaften : Nach- gramm/Heuss-Forum/THK_2019/Heuss-Forum_9-2019_Gotto.pdf kriegserzählungen im internationalen Kino 1945–1949 Ein schöngeredeter Misserfolg? : Erinnerungen an das 1976er / hrsg. von Johannes Hürter u. Tobias Hof. – Berlin: De Mitbestimmungsgesetz : Arbeitspapier aus der Kommission »Erinne- Gruyter Oldenbourg, 2019. – (Schriftenreihe der Viertel- rungskulturen der sozialen Demokratie«. – Düsseldorf : Hans-Böckler- jahrshefte für Zeitgeschichte ; Band 119), – S. 1–13 Stiftung, November 2019 = https://www.boeckler.de/pdf/p_ek_ap_ Aus Ruinen zu einem neuen Leben : Gerhard Lam- 08_2019.pdf prechts Film »Irgendwo in Berlin« (1946). – In: Verfilmte Trümmerlandschaften : Nachkriegserzählungen im inter- nationalen Kino 1945–1949 / hrsg. von Johannes Hürter Stefan Grüner u. Tobias Hof. – Berlin: De Gruyter Oldenbourg, 2019. – Zucht und Ordnung : Gewalt gegen Kinder in historischer Perspektive (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ; / hrsg. von Stefan Grüner u. Markus Raasch. – Berlin: Duncker & Band 119), – S. 185–208 Humblot, 2019. – (Historische Forschungen ; Band 120). – 491 S. Private Life and Privacy in Nazi Germany / edited by Elizabeth Harvey, Johannes Hürter, Maiken Umbach,

veröffentlichungen 122

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Gregor Schöllgen. – Berlin, Boston: De Gruyter S. 159–175 i o Oldenbourg, 2 Bde., 2019. – XCVI, 2102 S. – (Akten zur Das Kanzleramt – bundesdeutsche Demokratie und NS-Vergan- n Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland) genheit : ein Forschungsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte und des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung / Nadine Freund, Johannes Hürter, Eszter Kiss, Christian Mentel, Thomas Raithel, Florian Peters Martin Sabrow, Thomas Schaarschmidt, Gunnar Take u. Annette Die SED als Mitgliederpartei : Dokumentation und Analyse Vowinckel. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – 67 (2019) 2, / Michel Christian, Jens Gieseke u. Florian Peters. – Berlin: S. 307–319 Ch. 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Gregor Schöllgen. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2 Bde., 2019. – XCVI, 2102 S. – (Akten zur Jörn Retterath Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland) »Parteihader« versus »Volksgemeinschaft« : Kritik an Parteien und Parlamentarismus seitens der politischen Mitte in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. – In: Konsens und Konflikt : demokratische Thomas Raithel Transformation in der Weimarer und Bonner Republik / hrsg. von Germany and European Integration / edited by Mark Sebastian Elsbach, Ronny Noak u. Andreas Braune. – Stuttgart: Franz Gilbert, Eva Oberloskamp and Thomas Raithel. – Berlin, Steiner Verlag, 2019. – (Weimarer Schriften zur Republik ; Band 9), – Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2019. – (German Year- S. 133–151 book of Contemporary History ; volume 4). – 202 S. 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Carola Tischler unter Mitarbeit von Lothar »Zusammenwirken« oder »Wettstreit der Nationen« : Ko- Kölm ; Projektbetreuung: Andreas Wirsching, Jürgen Zarusky, Bianka operation und Konkurrenz in der deutschen Antarktisex- Pietrow-Ennker. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2019. – XI, ploration um 1900 / Liza Soutschek, Kärin Nickelsen. – V, 1781 S. In: NTM : Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Einleitung / Carola Tischler. – In: Deutschland und die Sowjetunion Technik und Medizin. – 27 (2019) 3, S. 229–263 1933–1941 : Dokumente aus russischen und deutschen Archiven, Band 2: Januar 1935 – April 1937 / hrsg. von Sergej Slutsch u. Carola Tischler unter Mitarbeit von Lothar Kölm ; Projektbetreuung: Andreas Martina Steber Wirsching, Jürgen Zarusky, Bianka Pietrow-Ennker. – Berlin, Boston: Demokratie und Gesellschaft : historische Studien zur De Gruyter Oldenbourg, 2019, – S. 1–47 europäischen Moderne / Andreas Wirsching ; hrsg. von Magnus Brechtken, Thomas Raithel, Elke Seefried u. Martina Steber. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2019. – Max Trecker 399 S. Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand?. – In: Deutschland-Archiv Einleitung / Magnus Brechtken, Thomas Raithel, El- Online, 2019 = www.bpb.de/301251 ke Seefried, Martina Steber. – In: Demokratie und Gesell- schaft : historische Studien zur europäischen Moderne / Andreas Wirsching ; hrsg. von Magnus Brechtken, Thomas Anna Ullrich Raithel, Elke Seefried u. Martina Steber. – Göttingen: Wall- Alte Konflikte und neue Allianzen im Kampf gegen den Antisemitis- stein Verlag, 2019, – S. 7–18 mus : zur Rolle der Aufklärungsarbeit in Centralverein, Zionistischer »Eine gewisse Disziplin« : eine kurze Geschichte der Vereinigung und Jüdischen Frauenbund 1928–1933. – In: Deutsch- politischen Sprache in der Bundesrepublik. – In: Die poli- sprachige Zionismen : Verfechter, Kritiker und Gegner, Organisationen tische Meinung. – 64 (2019) 557, S. 23–29 und Medien (1890–1938) / hrsg. von Lisa Sophie Gebhard u. David Gustav von Kahr, Christian Frank und die Abgründe Hamann. – Berlin: Peter Lang, 2019. – (Zivilisationen & Geschichte ; des Heimatschutzes. – In: Kaufbeuren unterm Haken- Band 58), – S. 75–89 kreuz : Beiträge zur Stadtgeschichte. Band 2 / hrsg. von EHRI Seminars : researching and remembering the Holocaust in Peter Keller u. Stefan Dieter. – Thalhofen: Bauer-Verlag, the Twenty-First Century. – In: The Holocaust in the Borderlands : in- 2019. – (Kaufbeurer Schriftenreihe), – S. 144–169 terethnic Relations and the Dynamics of Violence in Occupied Eastern Sorge um die Demokratie : deutsche und britische Europe / editors: Gaëlle Fisher and Caroline Mezger. – Göttingen: Wall- Konservative und das linke Demokratieprojekt in den stein, 2019. – (European Holocaust Studies ; volume 2), – S. 253–258 1970er Jahren. – In: »Wir wollen mehr Demokratie wagen« : Antriebskräfte, Realität und Mythos eines Versprechens / hrsg. von Axel Schildt u. Wolfgang Schmidt. – Bonn: Dietz, Sebastian Voigt 2019. – (Willy-Brandt-Studien ; Band 6), – S. 219–238 Erforderliche Reaktionen : Moritz Lazarus’ Erwiderung auf Heinrich von Treitschkes »Unsere Aussichten« (1879) und Bernard Lazares Ausein- andersetzung mit Édouard Drumonts »La France Juive« (1886). – In: Antisemitismus im 19. Jahrhundert aus internationaler Perspektive / 127 hrsg. von Mareike König u. Oliver Schulz. – Göttingen: V&R Unipress, Martin Wiesche 2019. – (Schriften aus der Max Weber Stiftung ; Band 1), – S. 335–354 Juden in Mecklenburg 1845–1945 : Lebenswege und Schmelztiegel. Die Neue Welt als Antwort auf den europäischen Schicksale : ein Gedenkbuch / Michael Buddrus u. Sigrid Antisemitismus : über »The Melting Pot« (1908) von Israel Zangwill. – Fritzlar ; unter besonderer Mitarbeit von Ute Eichhorn, In: Antisemitismus in Text und Bild : zwischen Kritik, Reflexion und Angrit Lorenzen-Schmidt, Martin Wiesche ; Hrsg.: Institut Ambivalenz ; (Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft ; Bd. 2) / für Zeitgeschichte München–Berlin u. Landeszentrale hrsg. von Hans-Joachim Hahn, Achinger Christine. – Berlin: De Gruyter für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern. – Oldenbourg, 2019. – (Europäisch-jüdische Studien – Beiträge ; Bd. Schwerin, 2019 37), – S. 141–160 Band 1: Texte & Übersichten. – 671 S. Band 2: Kurzbiographien. – 807 S.

Peer Oliver Volkmann Das »Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Andreas Wirsching Reich« vom 20. Juli 1933. – In: Staat und Religion in der Moderne / Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik hrsg. von Martin Löhnig. – Regensburg: Edition Rechtskultur im För- Deutschland 1988 / bearb. von Michael Ploetz, Matthias i f derverein Europäische Rechtskultur e. V., 2018. – (Rechtskultur Wis- Peter und Jens Jost Hofmann. Wiss. Leiterin: Ilse Dorothee z senschaft ; Bd. 23), – S. 41–54 Pautsch. Hrsg. von Andreas Wirsching, Hélène Miard- — j Heinrich Brüning : politischer Ratgeber im Exil und für das Nach- Delacroix u. Gregor Schöllgen. – Berlin, Boston: De Gruyter a kriegsdeutschland. – In: Politiker ohne Amt : von Metternich bis Helmut Oldenbourg, 2 Bde., 2019. – XCVI, 2102 S. – (Akten zur h r Schmidt / hrsg. von Michael Epkenhans u. Ewald Frie. – Paderborn: Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland) e Ferdinand Schöningh, 2020. – (Otto-von-Bismarck-Stiftung: Wissen- Das Kabinett Ehard III: 18. Dezember 1950 bis s b schaftliche Reihe ; Band 28), – S. 115–142 14. Dezember 1954 ; Band 3: 8.1.1953–29.12.1953 / e Von Speyer ins revolutionäre München : über die ersten, turbulen- bearb. von Oliver Braun ; hrsg. von der Historischen r i ten Jahre von Michael von Faulhaber (1869–1952) als Erzbischof von Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissen- c München und Freising – derzeit werden die Tagebücher Faulhabers schaften durch Andreas Wirsching und von der General- h t (seit 1921 Kardinal) ediert. – In: Die Pfalz. – 70 (2019) 2, S. 4–5 direktion der Staatlichen Archive durch Margit Ksoll- 2 Marcon. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2019. 0 – XCIV, 914 S. – (Die Protokolle des Bayerischen Minister- 1 9 Petra Weber rats 1945–1954) Kooperation oder Konfrontation? : industrielle Beziehungen in der Von Erbfeinden zu guten Nachbarn : ein deutsch- Zwischenkriegszeit : Deutschland und Frankreich im Vergleich. – In: französischer Dialog / Hélène Miard-Delacroix, Andreas Soziale Demokratie und Kapitalismus : die Weimarer Republik im Ver- Wirsching. – Ditzingen: Reclam, 2019. – 159 S. gleich / hrsg. von Detlef Lehnert. – Berlin: Metropol, 2019. – (Histori- Private Life and Privacy in Nazi Germany / edited sche Demokratieforschung ; Band 16), – S. 251–280 by Elizabeth Harvey, Johannes Hürter, Maiken Umbach, Andreas Wirsching. – Cambridge: Cambridge University Press, 2019. – xvii, 392 S. Niels Weise Introduction : reconsidering Private Life under the Eine »Bombe mit verkürzter Zündschnur« : der Konflikt zwischen Josef Nazi Dictatorship / Elizabeth Harvey, Johannes Hürter, Bürckel und SS-Standartenführer Theodor Eicke 1930/33. – In: Josef Maiken Umbach and Andreas Wirsching. – In: Private Life Bürckel : nationalsozialistische Herrschaft und Gefolgschaft in der Pfalz and Privacy in Nazi Germany / edited by Elizabeth Harvey, / hrsg. von Pia Nordblom, Walter Rummel u. Barbara Schuttpelz. – Johannes Hürter, Maiken Umbach, Andreas Wirsching. – Kaiserslautern: Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Cambridge: Cambridge University Press, 2019. – S. 3–29 2019. – (Beiträge zur pfälzischen Geschichte ; Band 30), – S. 49–62 Demokratie und Gesellschaft : historische Studien zur europäischen Moderne / Andreas Wirsching ; hrsg. von Magnus Brechtken, Thomas Raithel, Elke Seefried u. Hermann Wentker Martina Steber. – Göttingen: Wallstein Verlag, 2019. – Diktaturen : Perspektiven der zeithistorischen Forschung / hrsg. von 399 S. Johannes Hürter u. Hermann Wentker. – Berlin, Boston: De Gruy- Deutsches Reich und Protektorat Böhmen und Mäh- ter Oldenbourg, 2019. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Band 29). – ren Oktober 1941 – März 1943 / bearbeitet von Susanne 177 S. Heim ; Mitarbeit: Maria Wilke. – Berlin, Boston: De Gruyter Diktaturen im 20. Jahrhundert : Überlegungen zu einem zeithis- Oldenbourg, 2019. – 878 S. – (Die Verfolgung und Ermor- torischen Forschungsfeld / Johannes Hürter u. Hermann Wentker. – In: dung der europäischen Juden durch das nationalsozialis- Diktaturen : Perspektiven der zeithistorischen Forschung / hrsg. von tische Deutschland 1933–1945 ; Band 6) Johannes Hürter u. Hermann Wentker. – Berlin, Boston: De Gruy- Eldorado oder Dilemma? : Diktaturforschung heute. – ter Oldenbourg, 2019. – (Zeitgeschichte im Gespräch ; Band 29), – In: Diktaturen : Perspektiven der zeithistorischen For- S. 7–29 schung / hrsg. von Johannes Hürter u. Hermann Wentker. – SED and Perestroika : Perceptions and Reactions. – In: Pere- Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2019. – (Zeitge- stroika and the Party : national and transnational Perspectives on schichte im Gespräch ; Band 29), – S. 30–46 European Communist Parties in the Era of Soviet Reform / edited by German Reich 1933–1937 / executive editor: Wolf Francesco Di Palma. – New York, Oxford: Berghahn Books, 2019, – Gruner ; coordinator of the English-language edition: S. 132–152 Caroline Pearce, with the assistance of Dorothy Mas. –

veröffentlichungen 128

Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2019. – 883 S. Rechtspopulismus in Deutschland : Wiedersehen mit Weimar?. – – (The Persecution and Murder of the European Jews by In: Briefe zur Orientierung im Konflikt Mensch – Erde. – 40 (2019) Nazi Germany, 1933–1945 ; volume 1) 133, Blaue Seiten 1–8 German Reich 1938–1939 / executive editor: Weimar, cent’anni dopo : la storia e l’eredità : bilancio di un’espe- Susanne Heim; coordinator of the English-language rienza controversa / Andreas Wirsching. – Roma: Donzelli, 2019. – v, edition: Caroline Pearce, with the assistance of Dorothy 136 S. – (Saggine ; Bd. 318). Italienische Übersetzung von: Andreas Mas. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2019. – Wirsching: Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft 911 S. – (The Persecution and Murder of the European Jews by Nazi Germany, 1933–1945 ; volume 2) Jürgen Zarusky (28. April 1958 – 4. März 2019) : Jürgen Zarusky † Historiker der Diktatur im 20. Jahrhundert / Andreas Political and Transitional Justice in Germany, Poland and the Soviet Wirsching. – In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. – 67 Union from the 1930s to the 1950s / hrsg. von Magnus Brechtken, (2019) 3, S. 499–506 Władysław Bułhak u. Jürgen Zarusky. – Göttingen: Wallstein Verlag, La parabola della »grande illusione« : 12 settem- 2019. – 336 S. d bre 1932 : fine della Repubblica di Weimar / Andreas Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941 : Dokumente aus o k Wirsching. – In: Calendario civile europeo : i nodi storici di russischen und deutschen Archiven, Band 2: Januar 1935-April 1937 u una costruzione difficile / a cura di Angelo Bolaffi e Guido / hrsg. von Sergej Slutsch u. Carola Tischler unter Mitarbeit von Lothar m e Crainz. – Roma: Donzelli Editore, 2019, – S. 85–95 Kölm ; Projektbetreuung: Andreas Wirsching, Jürgen Zarusky, Bianka n Der revolutionäre Umbruch von 1917 bis 1919. – Pietrow-Ennker. – Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2019. – XI, t a In: Zur Debatte : Themen der Katholischen Akademie in V, 1781 S. t Bayern. – (2019) 2, S. 11–12 Rechtspopulismus in westlichen Demokratien – zeithistorische i o Michael Kardinal von Faulhaber : das Tagebuch Perspektiven : Podium Zeitgeschichte. – In: Vierteljahrshefte für Zeit- n 1945 geht online : Zusammenfassung. – In: Zur Debatte : geschichte. – 67 (2019) 3, S. 439–442 Themen der Katholischen Akademie in Bayern. – (2019) 3, S. 25–26

Mathias Irlinger führt eine Besuchergruppe über das historische Berghofgelände. 129

lehrtätigkeit

Wintersemester 2018/19 ELKE SEEFRIED i Abgrenzung und Verflechtung: Deutsch-deutsche Geschichte f FRANK BAJOHR nach 1945, Vorlesung, Universität Augsburg z — The Holocaust and its Contexts, Kolloquium (mit Kim j Wünschmann), Ludwig-Maximilians-Universität München IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer und a h Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität München r e BORIS GEHLEN s Notenbank und Währungspolitik im 19. und 20. Jahrhundert, Martina Steber b e Hauptseminar, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Das Master-Studium beginnen: Zeitenwende. Neue Forschun- r i Bonn gen zur Geschichte der 1970er Jahre, Übung, Ludwig- c Maximilians-Universität München h t DIERK HOFFMANN 2 Die DDR unter Honecker. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft GUNNAR TAKE 0 1 im »real existierenden Sozialismus«, Hauptseminar, Zeitalter der Weltkriege, Übung, Ludwig-Maximilians- 9 Universität Potsdam Universität München

MATHIAS IRLINGER HERMANN WENTKER Friedhofsgeschichte(n), W-Seminar (mit Karin Wabro), Krisen in der Geschichte der DDR, Oberseminar, Universität CJD Gymnasium Berchtesgaden Potsdam

Cultural Tourism, Übung (mit Karin Wabro), Salzburg ANDREAS WIRSCHING University of Applied Sciences 100 Jahre Weimarer Republik: Aktuelle Fragen an die erste deutsche Demokratie, Vorlesung, Ludwig-Maximilians- WOLF-RÜDIGER KNOLL Universität München Wirtschaftsgeschichte der DDR, Bachelorseminar, Humboldt- Universität zu Berlin IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel und Thomas Schlemmer in Zusammenarbeit mit Elke Seefried), Ludwig- SILKE MENDE Maximilians-Universität München Europa von seinen »Rändern« her: Konturen einer Zeit- geschichte Europas nach 1970, Hauptseminar, Universität Tübingen Sommersemester 2019

EVA OBERLOSKAMP KEITH R. ALLEN Die Weimarer Republik, Proseminar, Universität Augsburg Orte der Zeitgeschichte, Seminar, Dartmouth College (USA) THOMAS RAITHEL IfZ-Oberseminar (mit Thomas Schlemmer und Andreas FRANK BAJOHR Wirsching in Zusammenarbeit mit Elke Seefried), Holocaust, deutsche Besatzungsherrschaft und Erinnerungs- Ludwig-Maximilians-Universität München kultur in der (West-)Ukraine (mit Exkursion nach Lemberg und Drohobytsch), Übung (mit Anna Ullrich), Ludwig- THOMAS SCHLEMMER Maximilians-Universität München IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel und Andreas Wirsching in Zusammenarbeit mit Elke Seefried), Ludwig-Maximilians- The Holocaust and its Contexts, Kolloquium (mit Jan Universität München Neubauer), Ludwig-Maximilians-Universität München

lehrtätigkeit 130

MAGNUS BRECHTKEN Zivilisierungsmissionen und Moderne. Ideen, Ideologien, Praxis Von der »Okzidentalen Moderne« zum »Kampf der Kulturen«: (19./20. Jahrhundert), Seminar, Europa-Universität Flensburg Eine Problemgeschichte des »Westens« vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Vorlesung, Ludwig-Maximilians- Der Traum vom anderen Leben. Reform- und Alternativbewe- Universität München gungen im 20. Jahrhundert, Übung, Europa-Universität Flensburg NADINE FREUND Zeithistorische Kontroversen in der Bundesrepublik, EVA OBERLOSKAMP Seminar, Universität Kassel Der Glaube an den »freien Markt« in Deutschland und Großbritannien: »Neoliberale« Tendenzen in Wirtschaft und BORIS GEHLEN Gesellschaft seit den 1980er Jahren, Übung, Universität Wie Speer, Schacht & Co. (Wirtschafts-)Geschichte Augsburg schrieben: Autobiographien als Quelle und Problem der d NS-Wirtschaftsgeschichte, Übung im Masterstudium, o THOMAS RAITHEL k Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn IfZ-Oberseminar (mit Thomas Schlemmer und Andreas u m Wirsching in Zusammenarbeit mit Elke Seefried), Ludwig- e BERNHARD GOTTO Maximilians-Universität München n t Vergangenheitspolitik reloaded: NS-Kontinuitäten, Demokra- a t tisierung und Governance – Einblicke in eine Konjunktur MAREN RICHTER i der Zeitgeschichtsforschung, Übung, Ludwig-Maximilians- Vergangenheitspolitik reloaded: NS-Kontinuitäten, Demokra- o n Universität München tisierung und Governance – Einblicke in eine Konjunktur der Zeitgeschichtsforschung, Mitwirkung an der Übung von STEFAN GRÜNER Bernhard Gotto, Ludwig-Maximilians-Universität München Staatsexamenskurs Neueste Geschichte, Übung, Universität Augsburg EVA SCHÄFFLER Von der Diktatur zur Demokratie: Theorien der Transforma- CARLOS A. HAAS tionsforschung und deren Anwendung in der europäischen Genozide und Genocide Studies im 20. Jahrhundert, Übung, Zeitgeschichte, Konversatorium, Universität Salzburg Ludwig-Maximilians-Universität München THOMAS SCHLEMMER DIERK HOFFMANN Hitlers fremde Heere. Der Krieg gegen die Sowjetunion als Vergangenheitspolitik. Zur öffentlichen Auseinandersetzung Koalitionskrieg 1941 bis 1945, Hauptseminar/Aufbaukurs, in Deutschland über den Umgang mit dem Nationalsozialis- Ludwig-Maximilians-Universität mus, Hauptseminar, Universität Potsdam IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel und Andreas Wirsching JOHANNES HÜRTER in Zusammenarbeit mit Elke Seefried), Ludwig-Maximilians- Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs – globale Perspektiven, Universität München Hauptseminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz MICHAEL SCHWARTZ MATHIAS IRLINGER »Bodenreform«. Landenteignung und -umverteilung in der Friedhofsgeschichte(n), W-Seminar (mit Karin Wabro), modernen Gesellschaftsgeschichte, Hauptseminar II, CJD Gymnasium Berchtesgaden Westfälische Wilhelms-Universität Münster

ANDREA LÖW ELKE SEEFRIED Jenseits von Tätern, Opfern, Zuschauern: eine Gesellschafts- Was ist Demokratie? Eine Spurensuche im »langen« geschichte des Holocaust, Hauptseminar, Universität 19. Jahrhundert, Hauptseminar, Universität Augsburg Mannheim IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer SILKE MENDE und Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität Vorgeschichte unserer Gegenwart? Zeitgeschichte Europas München seit 1970, Master-Seminar, Europa-Universität Flensburg Martina Steber »Fremde« in Deutschland: Aspekte der Migrationsgeschichte Rule Britannia, Swinging London und Brexit Britain. Großbri- nach 1945, Seminar, Europa-Universität Flensburg tannien im 20. Jahrhundert, Vorlesung, Ludwig-Maximilians- Universität München 131

GUNNAR TAKE EVA OBERLOSKAMP Zeitalter der Weltkriege, Übung, Ludwig-Maximilians- Die Bundesrepublik Deutschland und die europäische Universität München Integration, Proseminar, Universität Augsburg

ANNA ULLRICH SEBASTIAN PETERS Holocaust, deutsche Besatzungsherrschaft und Erinnerungs- Provenienzforschung als Detektiv-Geschichte. Eine praktische kultur in der (West-)Ukraine (mit Exkursion nach Lemberg Einführung, Blockseminar, Julius-Maximilians-Universität und Drohobytsch), Übung (mit Frank Bajohr), Ludwig- Würzburg Maximilians-Universität München THOMAS RAITHEL ANDREAS WIRSCHING IfZ-Oberseminar (mit Thomas Schlemmer und Andreas Bachelor-Kurs Neueste Geschichte, Ludwig-Maximilians- Wirsching in Zusammenarbeit mit Elke Seefried), Universität München Ludwig-Maximilians-Universität München i f IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel und Thomas Diskurse über Demokratie in der Weimarer Republik, z — Schlemmer in Zusammenarbeit mit Elke Seefried), Vertiefungskurs, Ludwig-Maximilians-Universität München j Ludwig-Maximilians-Universität München a h THOMAS SCHLEMMER r e Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg 1937 bis 1945, s Wintersemester 2019/20 Basiskurs, Ludwig-Maximilians-Universität München b e r FRANK BAJOHR IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel und Andreas Wirsching i c The Holocaust and its Contexts, Kolloquium (mit Kim in Zusammenarbeit mit Elke Seefried), Ludwig-Maximilians- h t Wünschmann), Ludwig-Maximilians-Universität München Universität München 2 0 MORITZ FISCHER ELKE SEEFRIED 1 9 Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Basiskurs Geschichte der Zukunft 1500–2000, Hauptseminar (mit von Thomas Schlemmer: Hospitanz, Ludwig-Maximilians- Ulrich Niggemann), Universität Augsburg Universität München IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel, Thomas Schlemmer und GAËLLE FISHER Andreas Wirsching), Ludwig-Maximilians-Universität München Judenheiten: Eine Einführung in die moderne jüdische Geschichte zwischen Warschau, New York und , Martina Steber Hauptseminar, Universität Augsburg »Was ist eigentlich konservativ?« Eine ideengeschichtliche Archäologie des 19. und 20. Jahrhunderts«, Übung, Ludwig- NADINE FREUND Maximilians-Universität München Erinnerungskultur im Deutschland der 1990er Jahre, Seminar, Universität Kassel GUNNAR TAKE Deutsche Wirtschafts- und Sozialgeschichte (1871–1945), BORIS GEHLEN Übung, Ludwig-Maximilians-Universität München Multinationale Unternehmen im 19. und 20. Jahrhundert. Ausgewählte theoretische Beiträge, Übung im Master- HERMANN WENTKER studium, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Politik und Gesellschaft in der SBZ, Oberseminar, Universität Potsdam CARLOS A. HAAS Zentralamerika im Kalten Krieg, Seminar, Leibniz-Universität ANDREAS WIRSCHING Hannover IfZ-Oberseminar (mit Thomas Raithel und Thomas Schlemmer in Zusammenarbeit mit Elke Seefried), Ludwig-Maximilians- DIERK HOFFMANN Universität München Zwischen Aufbruch und Beharrung. Das doppelte Deutsch- land in den 1960er Jahren, Hauptseminar, Universität Potsdam

ANDREA LÖW Jüdische Reaktionen auf Verfolgung und Massenmord 1939–1945, Hauptseminar, Universität Mannheim

lehrtätigkeit 132

Vorträge und Podiumsdiskussionen

d o k u m e n t a t i o n KEITH R. ALLEN »Zeugnis ablegen bis zum letzten«. Persönliche Zeugnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Holocaust, Vortrag auf der Neoliberalism and Germany’s Treuhand, Vortrag, Univer- Tagung »Arbeit mit Erfahrungen des Überlebens in einer genera- sity of Amsterdam, 27. Juni tionsübergreifenden Perspektive«, Akademie für Politische Bildung, Tutzing, 13. Juni Investing Foreigners in Germany’s East after 1989, Vor- trag, Universität Rostock, 9. Juli Trends der Holocaustforschung seit den 1990er Jahren. Errungen- schaften, Wandel, Probleme und Herausforderungen, Vortrag im Directing Foreign Investment to Eastern Germany after Kolloquium Michael Wildts, Humboldt-Universität, Berlin, 11. Juli 1989, Vortrag im Rahmen der Tagung »In the Laboratory of Market Economics: Toward a History of Germany’s Zwischen Weltanschauungsdiktaturen und autoritären Regimen: Treuhandanstalt, 1989/90–1994«, Pembroke College, Europa 1939, Vortrag auf der Tagung »80 Jahre danach. Der deut- University of Cambridge, 9. November sche Überfall auf Polen und der Kriegsbeginn 1939 in regionaler und internationaler Perspektive«, Landesvertretung Brandenburgs HEIKE AMOS in Berlin, 30. August

Der »Umsiedler«-Diskurs in der DDR in Staat, Kultur Zur Relevanz eines Themenportals »Wiedergutmachung« in der und Gesellschaft 1949–1990, Vortrag, Zeitgeschichtli- Bundesrepublik, Stellungnahme auf dem Historiker-Symposium ches Forum Leipzig, 14. November zur Transformation und zum »Themenportal Wiedergutmachung«, Bundesministerium der Finanzen, Berlin, 28. Oktober Vertriebene in der DDR – Zum Umgang mit einem Tabu, Podiumsdiskussion, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, The Holocaust in Europe. Research Trends, Pedagogical Ap- 14. November proaches, and Political Challenges, Einführungsvortrag zur Kon- ferenz, München, 4. November FRANK BAJOHR The Holocaust: Turns and Trends of Research, Teaching, Public Als der Holocaust zu seinem Namen kam. Die Serie Memorialization and Present Political Circumstances. A Critical »Holocaust« im deutschen Fernsehen – Vierzig Jahre Evaluation, Podiumsdiskussion, München, 6. November danach, Vortrag und Podiumsdiskussion, IfZ München, 22. Januar Holocaust Studies and the Spatial Turn, Moderation des Closing Plenary Panels der Konferenz »The Holocaust in Europe«, München, Éclairer au pays des coupables. La Shoah et l’historio- 7. November graphie allemande 1990–2015, Vortrag und Buchvor- stellung (mit Andrea Löw und Georges Bensoussan), Erinnerungskultur, Nationalsozialismus, Shoah, Fachgespräch mit Maison Heinrich Heine, Paris, 30. Januar Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Schloss Bellevue, Berlin, 26. November Der Arbeiter-Samariter-Bund und der Nationalsozialis- mus, Podiumsdiskussion, Dokumentationszentrum Topographie des Terrors, Berlin, 21. Februar 133

GILES BENNETT Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag, Schwä- bisch Hall, 9. April Quellen zu KZ-Transporten – Oral History & Justizquellen vom WWW bis zum »verborgenen Archiv«, Vortrag im Rahmen der Konferenz »Mein Kampf«: The Critical Edition in Historical Per- »Transporte polnischer Häftlinge in den KZ-Systemen Dachau und spective, Vortrag, Boston College, 26. April Flossenbürg«, Flossenbürg, 29. März Kolloquium Prof. Dr. Gabriele Lingelbach – Narrative der Einführung in das Visual History Archive für die LMU-Seminar- Globalgeschichte, Begrüßung und Moderation Sektion 1, gruppe von Prof. Dr. Anja Ballis und Prof. Dr. Markus Gloe, IfZ Historisches Kolleg München, 16. Mai München, 5. Juni Festveranstaltung zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. »What is the IfZ?«, Vortrag für den Besuch einer Beamtendelegation Andreas Wirsching, Begrüßung und Moderation, IfZ aus Südkorea, IfZ München, 27. August München, 20. Mai

Einführung ins Visual History Archive und das Fortunoff Archive Vergangenheitsaufarbeitung in Deutschland: Erfahrung i f für die LMU-Seminargruppe von Prof. Dr. Anja Ballis und Dr. Kim und Umgang mit dem Nationalsozialismus nach 1945, z Wünschmann, IfZ München, 12. Dezember Vortrag anlässlich der Buchvorstellung von Peter Körner — j »Jetzt ist es mit Dir aus …«, Aschaffenburg, 22. Mai a h FELIX BERGE r Das Institut für Zeitgeschichte – Forschung, Debatte, e »Was tat diese Polizei, um Recht und Gesetz zu schützen?« Das Wissenstransfer, Vortrag, Alumni der Studienstiftung s b Verhältnis von lokaler Gesellschaft und Polizei nach den März- e. V., München, 6. Juni e kämpfen 1921, Vortrag im Rahmen des 29. Kolloquiums zur Polizei- r i geschichte »Die Polizei in Umbruchssituationen«, Universität Trier, Vom Wert der Geschichte – Historische Perspektiven c 5. Juli unserer Gegenwart, Vortrag, Ainring, 24. Juni h t 2 MARIO BOCCIA Anonyma. Eine Frau in Berlin: Vom Tagebuch zum 0 Bestseller, Begrüßung im Rahmen der Abendveranstal- 1 9 »Gastarbeiter«, die »Ausländerstreiks« von 1972/73 und das Ende tung, IfZ München, 25. Juni des Fordismus. Belegschaften in der Automobilindustrie in den 1960er und frühen 1970er Jahren, Vortrag, Bielefeld, 11. Oktober Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag, NS-Doku- mentationszentrum Köln, 27. Juni Fordistische Betriebspolitik im Boom – Produktionsarbeit(er) in der Automobilindustrie von 1960 bis 1973. Das Beispiel BMW, Vortrag Die satirisch-persiflierende Verarbeitung des National- im Rahmen der Abschlusstagung des Graduiertenkollegs »So- sozialismus/Hitlers nach 1945 in Kino und TV, Vortrag, ziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des Köln, 27. Juli 20. Jahrhunderts«, IfZ München, 13. Dezember Tagung Triduum Historicum – der Anfang vom Ende MAGNUS BRECHTKEN oder der Anfang einer »neuen Welt«?, Podiumsdiskus- sion, Wrocław/Breslau, 10. September Aus der Geschichte lernen? Über die Aktualität der Ressource Ver- gangenheit, Vortrag anlässlich der Ausstellungseröffnung »Trüge- Politische Justiz in historischer Perspektive. Deutsch- rische Idylle – Pullach und der Obersalzberg«, Bürgerhaus Pullach, land, Polen und Russland im Vergleich, Moderation der 17. Januar Buchpräsentation, IfZ München, 30. Oktober

Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag im Rahmen der Ver- Problems of Provenance Research: Current Challenges, leihung des Irma-Rosenberg-Preises, Universität Wien, 31. Januar Workshop im Rahmen der Special Lessons & Legacies Conference Munich, München, 6. November »Lasst sie gehen!«, Vortrag, Deutsch-Britische Gesellschaft Mün- chen, 12. Februar Aus der Geschichte lernen? Über die Aktualität der Ressource Vergangenheit, Vortrag, Lions Club München- Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag, Architektenkammer Opera, 11. November Bremen, 21. Februar Geschichte des Nationalsozialismus in München, Enttäuschung in der Demokratie. Wie hat sich der Gefühlshaushalt Vortrag im Rahmen der Veranstaltung »Schicksale unserer politischen Kultur verändert?, Begrüßung und Einführung von Kammerspielmitarbeiter*innen in der NS-Zeit«, im Rahmen der Buchpräsentation mit Podiumsdiskussion, IfZ München, 12. November München, 27. Februar Albert Speer – Eine deutsche Karriere, Vortrag im Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstättenbiblio- Rahmen der Ausstellung »Albert Speer in der Bundes- theken, Begrüßung, IfZ München, 27. März republik«, Bochum, 14. November

vorträge und podiumsdiskussionen 134

Vom Wert der Geschichte – Historische Perspektiven Zwangssterilisation und »Euthanasie« in Deutschland, Gastvortrag unserer Gegenwart, Vortrag, Ainring, 18. November an der Hochschule Landshut, Landshut, 6. Mai

Die DDR in der deutschen und europäischen Zeitge- »Die Republikaner« und die »Vorgeschichte gegenwärtiger Pro- schichte. Alte und neue Wege der Forschung, Work- blemkonstellationen«, Vortrag im Rahmen der Konferenz zur shop: Begrüßung, IfZ Berlin, 21. November Nominierung für den LMU-Forscherpreis, München, 18. Oktober

AGNES BRESSELAU VON BRESSENSDORF Das Erbgesundheitsgericht Landshut und die Opfer der national- sozialistischen »Euthanasie«-Morde, Vortrag im Rahmen der Kalter Krieg, Panel-Moderation im Rahmen der Tagung Herbsttagung des Arbeitskreises zur Erforschung der nationalso- »Deutsche Militärgeschichte in Europa 1945–1990. zialistischen »Euthanasie« und Zwangssterilisation, Mainkofen, Repräsentation, Organisation und Tradition von Streit- 16. November kräften in Demokratie und Diktatur«, Potsdam, 17. Sep- tember Vergangenheit, nationale Frage und »rechte« Politik: Die Republi- d kaner und der Wandel nationaler Identitätsvorstellungen in den o k Ein neuer Kalter Krieg? Die Eskalation im Ost-West- 1980er Jahren, Vortrag im Rahmen des Workshops »Parteien- u Konflikt 1979 und die Gegenwart, Podiumsdiskussion, demokratie in der Krise? Politische Parteien und Bewegungen m e Berlin, 27. November im gesellschaftlichen Wandel (1970 bis heute)«, IfZ München, n 22. November t a Wettlauf um die »Dritte Welt«? Entwicklungshilfe und t internationale Solidarität in Ost- und Westdeutschland, i GAËLLE FISHER o Vortrag im Rahmen des Workshops »Wie schreibt man n die Geschichte einer geteilten Nation? Deutschland Making Sense of Catastrophe: The Jewish Leadership in Romania 1945–1990«, Potsdam, 29. November 1938–1948, Vortrag im Rahmen der Joint Distribution Committee Archives Public Lecture Series, New York City, 29. Mai MICHAEL BUDDRUS The Holocaust in Romania: Narratives of Morality and Legitimacy, Juden in Rostock 1868–1935. Lebenswege und Schick- Workshop: Morality, Legitimacy and Collective Violence, Vortrag, sale, Vortrag im Rahmen der Reihe »Treffpunkt Stadt- University College London, 28. Juni archiv«, Rostock, 11. April Geschichte der Bukowina nach dem Visual Turn: Nach 1989/91: Jüdische Studenten und Professoren an der Universi- Neue Perspektiven, alte Bilder?, Kommentar, Augsburg, 19. Oktober tät Rostock 1843–1939, Vortrag, Max-Samuel-Haus Rostock, 22. Mai Die europäische Dimension des Holocaust (7) – Zentrum der Ver- brechen: Der Judenmord in Polen, Einleitung und Moderation, Friedrich-Karl Wiggers. Aufstieg und Fall des ersten Jüdisches Museum Augsburg-Schwaben, 24. Oktober Chefs des mecklenburgischen Landeskriminalamtes. Eine Geschichte von Erpressung, Verrat und Korruption, Facing the Question of Jewish Collaboration: Romanian Jewish Vortrag, Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern Leaders and the Legacy of the »Jewish Center«, Vortrag im Rahmen Schwerin, 25. Juni der Special Lessons & Legacies Conference Munich, München, 6. November ALBERT A. FEIBER NADINE FREUND Einführung in die Ausstellung »Trügerische Idylle – Pullach und der Obersalzberg«, Bürgerhaus Pullach, Das Bundeskanzleramt und die Demokratie, Vortrag auf dem 17. Januar Workshop »Wandel der Verwaltung und politisch-administrativer Beziehungen: Verwaltungswissenschaftliche und historische Per- Präsentation des Konzepts der neuen Dauerausstellung spektiven«, Universität Kassel, 7. November (mit Sven Keller, Susanne Maslanka, Anna Greithanner, Maren Richter und Mathias Irlinger), NS-Dokumenta- Das Bundeskanzleramt und die Demokratie, Vortrag auf dem Work- tionszentrum München, 11. Februar shop »Die zentralen deutschen Behörden nach dem National- sozialismus. (Dis-)Kontinuitäten im Denken und Handeln«, Institut »Überfall auf Polen: Der Obersalzberg und der Krieg«, für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde (IDGL), Begrüßung und Moderation des Obersalzberger Ge- Tübingen, 29. November sprächs mit Sven Keller, Berchtesgaden, 12. September Das Kanzleramt. Bundesdeutsche Demokratie und NS-Vergan- MORITZ FISCHER genheit, Vortrag (mit Christian Mentel, ZZF), Forum Willy Brandt Berlin, 4. Dezember Faulhaber und die Entnazifizierung, Vortrag, München, 24. Februar 135

SOPHIE FRIEDL Im Maschinenraum der Diplomatie. Die Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland Die Anstaltsfachberater der ersten Nachkriegsjahre – Spiegel des (AAPD), Vortrag, Eichstätt, 6. November Umgangs mit der NS-Vergangenheit in Bayern, Vortrag im Rahmen der Tagung »Medizintäter. Ärzte und Ärztinnen im Spiegel der Ende des Kalten Krieges und neue Weltordnung? Fra- NS-Täterforschung«, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin gen zum Rückzug sowjetischer Truppen nach 1989/90, der Universität Erlangen, 2. April Podiumsdiskussion, Berlin, 11. Dezember

Eugenische Projekte im bayerischen öffentlichen Gesundheitswe- FRANCESCO GELATI sen nach 1945 unter dem Druck der öffentlichen Meinung, Vortrag im Rahmen des Doktorandenseminars »Neuere Arbeiten zur Zeit- Nachhaltige Standardisierung von archivalischen Taxo- geschichte«, IfZ München, 27. Juni nomien und Thesauri durch SKOS (Simple Knowledge Organization System), Vortrag im Rahmen des Work- Demokratie und staatliche Gesundheitskultur in Bayern. Prägungen, shops »Forschungsdatenmanagement praktikabel ge- Personal und Handlungspraxis des öffentlichen Gesundheitswesens stalten« des Herder-Instituts für historische Ostmittel- i f in Bayern nach dem Nationalsozialismus, Vortrag im Rahmen des europaforschung, Marburg, 21. August z Oberseminars von Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze, LMU, München — j 6. November Implementing an Archival, Multi-Lingual and Semantic a Web-Compliant Taxonomy by Means of SKOS (Simple h r BORIS GEHLEN Knowledge Organization System), via Skype präsen- e tierter Vortrag im Rahmen des Workshops »Language s b Die maritime Wirtschaft als Motor des Strukturwandels? Die Werf- Technology for Digital Historical Archives with a Special e ten und Reedereien des Thyssen-Konzerns und der Thyssen-Borne- Focus on Central-, (South-)Eastern Europe, Middle East r i misza-Gruppe 1906–1971, Vortrag, Bremen, 28. Februar and North Africa«, Varna (Bulgarien), 5. September c h t Verdrängt, verurteilt, verbittert, versöhnt: Die Transformation der Archivierung von Forschungsrohdaten und deren 2 deutschen Notenbank nach dem Zweiten Weltkrieg in biographi- Zugänglichmachung für die Wissenschaft, Vortrag (mit 0 scher Perspektive, Vortrag, Düsseldorf, 4. Juni Maren Richter) im Rahmen des 89. Deutschen Archiv- 1 9 tages, Suhl, 19. September Creative Responses to Economic ? The Shipyards of the Thyssen-Bornemisza-Group between National Policies and Trans- Archival Authority Records as Linked Data thanks to national Business Strategies, Vortrag, Rotterdam, 31. August Wikidata, schema.org and the Records in Context On- tology, Vortrag im Rahmen der ICARUS (International Wilhelm Vocke and the Bank Deutscher Länder’s »Founding Gener- Centre for Archival Research)-Tagung »Archives and ation« between the Weimar Period and the Early Federal Republic of Archival Research in the Digital Environment«, Belgrad, Germany, 1920 to 1950s, Vortrag, London, 10. Oktober 29. September

TIM GEIGER BERNHARD GOTTO

Der INF-Vertrag von 1987. Historische Lektionen für die Gegenwart, Neue Perspektiven der Behördenforschung, Workshop: Vortrag, Berlin, 19. März Organisation und Moderation, IfZ München, 22. Januar

Adenauer und die Westintegration der Bundesrepublik, Vortrag im Augsburg im Bombenkrieg. 75 Jahre Ereignis, Erfahrung, Rahmen der Tagung »Verspielte Einheit? Der Kalte Krieg und die Erinnerung, Podiumsdiskussion, Augsburg, 26. Februar doppelte Staatsgründung 1949« der Stiftung Ettersberg und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt, 13. April Enttäuschung in der Demokratie. Wie hat sich der Ge- fühlshaushalt unserer politischen Kultur verändert?, The Special Edition »Die Einheit«, Vortrag im Rahmen der »15th Podiumsdiskussion, IfZ München, 27. Februar International Conference of Editors of Diplomatic Documents«, Auswärtiges Amt Berlin, 6. Juni Demokratisierung und NS-Vergangenheit in Bayern – Ergebnisse und Perspektiven, Präsentation bei der Die Endphase des Kalten Krieges. Die Akten zur Auswärtigen Politik Jahressitzung der Wissenschaftlichen Beraterkommis- 1987/1988, Podiumsdiskussion, Berlin, 5. September sion des Forschungsprojekts »Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit. Politik, Personal, Prägungen in Der vergessene Konnex: Abrüstung als Voraussetzung und Grund- Bayern 1945–1975«, IfZ München, 25. März lage für das Ende des Kalten Krieges, Vortrag im Rahmen der BKKK- Ringvorlesung »Ende des Kalten Krieges«, Berlin, 24. Oktober Vom Barras in die Behörde: Verwaltungskarrieren zwi- schen Wehrmacht und bayerischem Finanzdienst, Revisiting the »Broken Promise« Controversy: Post Cold War NATO Vortrag auf dem Workshop »Armee und Bürokratie. Expansion, Thirty Years on, Moderation, Berlin, 6. November Organisationsgeschichtliche Perspektiven auf das Mili- tärische im 20. Jahrhundert«, Potsdam, 26. März

vorträge und podiumsdiskussionen 136

Ein schöngeredeter Misserfolg? Erinnerungen an das CARLOS A. HAAS Mitbestimmungsgesetz von 1976, Vortrag auf der Sitzung der Kommission »Erinnerungskulturen der sozialen ¿A quien le interesa Centroamérica? Formación de Espacios y Demokratie«, Bochum, 11. und 12. Juli Construcción de Identidades 1954–1996, Vortrag im Rahmen des Forschungssymposiums »Neue Perspektiven zentralamerikanischer Panelleitung auf der 60. Internationalen Jahrestagung Geschichte«, Universidad de San Carlos de Guatemala, Guatemala- für Militärgeschichte über »Deutsche Militärgeschichte Stadt, 6. Februar in Europa 1945–1990. Repräsentation, Organisation und Tradition von Streitkräften in Demokratie und Dikta- NGOs’ Archives in Central America – Sources for a New History of tur«, Potsdam, 17. bis 19. September Entanglement?, Vortrag im Rahmen des Forschungsworkshops »Ar- chives and Historical Memory: The Desaparecidos of Guatemala’s »Stimmungsdemokratie«? Repräsentation, Responsivi- Armed Internal Conflict«, Haverford (USA), 12. April tät und Emotionalität in der internen Kommunikation der CSU in den 1970er und 1980er Jahren, Vortrag auf Familienleben im Ghetto: Egoismus und Solidarität, Vortrag im d dem Theodor-Heuss-Kolloquium 2019 über »Democra- Rahmen des Forschungsworkshops »Familientrennungen während o k cy Revisited. Praktiken, Ordnungen und Begrenzungen des Zweiten Weltkriegs – Familienzerstörung zwischen ›Kollate- u der liberalen Demokratie von den 1940er Jahren bis zur ralschaden‹ und Biopolitik«, Leibniz-Universität Hannover, 11. Juli m e Gegenwart«, Tutzing, 10. Oktober n Privacy in the Ghettos. Proximity and Distance in the Ghettos of t a Wandel der Verwaltung und politisch-administrativer Warsaw, Litzmannstadt, Tomaschow and Petrikau 1939–1944, t Beziehungen: Verwaltungswissenschaftliche und his- Vortrag im Rahmen des Forschungsworkshops »New Findings on i o torische Perspektiven, Workshop: Kommentar, Kassel, Poland and Its Neighbors: Interdisciplinary Approaches to the Study n 7. und 8. November of the Holocaust«, United States Holocaust Memorial Museum Washington D. C., 29. Juli Die permanente Vertrauenskrise? Das Verhältnis von Parteibasis und -führung der im Bundestag vertretenen Wen interessiert Zentralamerika?, Vortrag im Rahmen des For- Parteien in den 1970er und 1980er Jahren, Vortrag beim schungskolloquiums des Lehrstuhls für Geschichte Lateinamerikas Workshop »Parteiendemokratie in der Krise? Politische (Prof. Dr. Stefan Rinke), Freie Universität Berlin, 5. November Parteien und Bewegungen im gesellschaftlichen Wan- del (1970 bis heute)«, IfZ München, 21. November Atención y entrelazamientos transnacionales: Reflexión para una nueva historia politica y cultural de Guatemala y Centroamérica, STEFAN GRÜNER Vortrag im Rahmen der Konferenz »XI. Encuentro Nacional de la Historia«, Quetzaltenango/Guatemala, 14. November Karl Blessing (1900–1971). Eine Biographie, Präsen- tation des Forschungsprojekts im Wissenschaftlichen DANIELA HETTSTEDT Beirat des Instituts für Zeitgeschichte, IfZ München, 8. März Historische Stadt, globaler Ort. Tanger im 19. und 20. Jahrhundert, Vortrag im Rahmen der Nachwuchstagung der Gesellschaft für Von der Parteien- zur Präsidialdemokratie? Frankreich Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung »G/lokalisierungen. nach 1945, Vortrag im Rahmen der Tagung »Partei- Stadthistorische Forschung zwischen Globalgeschichte und Lokal- endemokratie. Theorie und Praxis in Deutschland und studien«, Darmstadt, 15. November Westeuropa im 20. Jahrhundert« der Hugo-Preuß- Stiftung, Berlin, 10. Mai DIERK HOFFMANN

Demokratien in Westeuropa im Vergleich, Vortrag an- Revolution und Gegenrevolution im SED-Geschichtsverständnis. lässlich der Tagung »Die Weimarer Republik als Ort der Die verordnete Erinnerung an die Novemberrevolution 1918 und Demokratiegeschichte«, TU Chemnitz, 13. Juni die Kennzeichnung des Volksaufstands 1953 als »faschistischer Putsch«, Vortrag, Universität Kiel, 16. Januar Rechtspopulismus in Frankreich, Podiumsdiskussion im Rahmen von »Podium Zeitgeschichte. Rechtspopu- Transformation einer Volkswirtschaft: Neue Perspektiven auf die lismus in westlichen Demokratien – Zeithistorische Per- Geschichte der Treuhandanstalt, Workshop: Einführung, IfZ Berlin, spektiven«, IfZ München, 16. Juli 31. Januar

Von der Reichsbank zur Bundesbank. Personen, Gene- »Christus kam bis Eboli – und Biedenkopf nur bis Dresden«. Mas- rationen und Konzepte, Vorstellung des Projekts vor senarbeitslosigkeit und Kommunikationsstrategie der sächsischen der Forschungsabteilung München, IfZ München, Landesregierung, Vortrag, IfZ Berlin, 1. Februar 13. November Transformation als Erfahrungsraum. Transnationale Perspektiven, Workshop: Einführung, IfZ Berlin, 7. März 137

Die Treuhandanstalt – vom Hoffnungsträger der Nation zum Prügel- Unternehmen »Walküre«. Eine Militärgeschichte des knaben der Vereinigungskrise, Vortrag, Universität Bonn, 17. Juni 20. Juli 1944, Podiumsdiskussion, Bayerisches Armee- museum, Ingolstadt, 15. Mai Economic Aspects of German Reunification, Vortrag, Universität Rostock, 3. Juli Erfolgsfaktor frühe Selbstständigkeit: die Leibniz-Junior Research Groups, Podiumsdiskussion, Leibniz-Gemein- »Für die nächsten Jahre ein Prügelknabe der Nation«. Die Treu- schaft, Berlin, 23. Mai handanstalt und die Privatisierung der ostdeutschen Wirtschaft, Vor- trag, Kutschstall Potsdam, 29. August Kriegstrennungen im Zweiten Weltkrieg – Familienzer- störung zwischen »Kollateralschaden« und Biopolitik, From Planned Economy to Market Economy – The Historical Role Workshop: Moderation, Leibniz Universität Hannover, of the Treuhandanstalt in unified Germany, Keynote im Rahmen der 10. und 11. Juli Tagung »In the Laboratory of Market Economics: Toward a History of Germany’s Treuhandanstalt, 1989/90–1994«, University of Vor 80 Jahren: Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Eu- Cambridge, 7. November ropa, Podiumsdiskussion, Landeszentrale für Politische i f Bildung Rheinland-Pfalz, Mainz, 19. September z Unemployment, Public Opinion and the State: Saxony, 1990–94, — j Vortrag im Rahmen der Tagung »In the Laboratory of Market Eco- Die Zukunft des Dokumentenerbes der Entschädi- a nomics: Toward a History of Germany’s Treuhandanstalt, 1989/90– gungs- und Wiedergutmachungsakten von Bund und h r 1994«, University of Cambridge, 8. November Ländern im Rahmen der »Transformation der Wieder- e gutmachung«, Historiker-Symposium: Kommentar, Bun- s b Vom Hoffnungsträger zum Prügelknaben der Nation. Die Treuhand- desministerium der Finanzen, Berlin, 28. Oktober e anstalt und die Privatisierung der ostdeutschen Wirtschaft, Vortrag, r i Juristische Gesellschaft Brandenburg, Brandenburg an der Havel, Kontinuitäten und Neuanfänge nach dem Nationalso- c 21. November zialismus: Die Geschichte des Ministeriums für Gesund- h t heitswesen der DDR sowie des Bundesministeriums für 2 Die Treuhand in der Diskussion – Stand und Perspektiven der For- Gesundheitswesen, Workshop: Begrüßung und Mode- 0 schung, Podiumsdiskussion, Deutsches Hygienemuseum Dresden, ration, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung 1 9 10. Dezember Potsdam, 22. November

Abschlusstagung des Graduiertenkollegs »Soziale Folgen des Wan- MATHIAS IRLINGER dels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts«, Kommentar und Diskussion, IfZ München, 12. bis 14. Dezember Idyll and Crime. The New Exhibition at the Dokumenta- tion Obersalzberg, Vortrag (mit Karin Wabro), Salzburg GREGOR HOFMANN University of Applied Sciences, Hallein, 18. Januar

Der VfB Stuttgart und der Nationalsozialismus, Buchvorstellung und Grenzgänge zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Vortrag, Stadtarchiv Stuttgart, 16. Januar Reflexionen zum Immateriellen Kulturerbe, Vortrag auf der interdisziplinären Tagung »Kulturerbe als kulturelle Exclusion of Jewish Members under Nazi Rule: The Case of Ger- Praxis«, Bayerische Akademie der Wissenschaften man Football Clubs, Präsentation im Rahmen des deutsch-isra- München, 30. Januar elischen Workshops »New Trends in Holocaust and Genocide Studies«, The Hebrew University of Jerusalem, 17. Juni Idyll und Verbrechen. Das Konzept der neuen Dauer- ausstellung der Dokumentation Obersalzberg, Präsen- JOHANNES HÜRTER tation (mit Albert Feiber, Susanne Maslanka, Anna Greithanner, Maren Richter und Sven Keller) im Rah- Die SS in der Bundesrepublik. Debatten und Diskurse über ehema- men eines Workshops, NS-Dokumentationszentrum lige SS-Angehörige, Buchpräsentation und Podiumsdiskussion: Ein- München, 11. Februar führung und Moderation, NS-Dokumentationszentrum München, 29. Januar Idyll and Crime. The New Exhibition at Dokumentation Obersalzberg, UNWTO Euro-Asia Tourism Conference Die Leningrader Blockade in der Diskussion, Podiumsdiskussion, Berchtesgaden, 4. März Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, 12. Februar Stadtverwaltung im Nationalsozialismus, Podiumsdis- Die Wehrmacht in der Kriegsendphase, Vortrag im Rahmen des kussion, NS-Dokumentationszentrum München, 4. Mai Workshops »Die Endphase des Dritten Reiches«, Stiftung Branden- burgische Gedenkstätten, Sachsenhausen, 9. April Infrastrukturen und NS-Gesellschaft, Vortrag am Sym- posium »Zwischen historischer Aufarbeitung und PromoHist-Workshop »Wissenschaftliches Schreiben«, Seminarlei- politischer Verantwortung«, Kulturwissenschaftliches tung, LMU München, 9. Mai Institut Essen, 10. Mai

vorträge und podiumsdiskussionen 138

Der Obersalzberg, Exkursion (mit Sven Keller) für die SVEN KELLER Gremien der Fritz Thyssen Stiftung, Dokumentation Obersalzberg, 16. Juni Das Museum als Arbeitsort für Zeithistoriker am Beispiel der Do- kumentation Obersalzberg, Vortrag im Rahmen der Übung »Das Objekte ausstellen – Wie Exponate aus der Zeit des Masterstudium beginnen« (PD Dr. Martina Steber/LMU), München, Nationalsozialismus in Museen präsentiert werden, 14. Januar Vortrag auf der Tagung regionaler Sammlungsleiter der Bundeswehr, Berchtesgaden, 26. Juni Idyll und Verbrechen. Das Konzept der neuen Dauerausstellung der Dokumentation Obersalzberg, Präsentation (mit Albert Feiber, Verleihung des Heimatkundepreises Berchtesgaden, Susanne Maslanka, Anna Greithanner, Maren Richter und Mathias Laudatio, Berchtesgaden, 28. Juni Irlinger) im Rahmen eines Workshops, NS-Dokumentationszentrum München, 11. Februar Die Weihnachtsschützen im Nationalsozialismus, Vor- trag, Berchtesgaden, 28. Dezember Idyll und Verbrechen. Die Dokumentation Obersalzberg und das d Konzept der neuen Dauerausstellung, Präsentation, Führung durch o k ROUVEN JANNECK das Bestandsgebäude und durch den Bunker im Rahmen der ge- u meinsamen Sitzung der Ausschüsse für Staatshaushalt und Finanz- m e Bayer AG and the Transition to the Life Sciences. Vortrag fragen sowie für Bildung und Kultus des Bayerischen Landtages, n auf der 12th International Conference on the History of Dokumentation Obersalzberg, 28. Februar t a Chemistry – ICHC2019, Maastricht, 29. Juli t Die Dokumentation Obersalzberg, Präsentation im Rahmen i o Bayers Weg zum Lifescience-Konzern: Forschungs- der Tagung der Arbeitsgemeinschaft Gedenkstättenbibliotheken, n politische Weichenstellungen in den 1970er Jahren, München, 27. März Vortrag auf der Tagung: Das Ende des »Goldenen Zeit- alters«? Die Strukturkrise der 1970er Jahre, ihre Re- »Meine Familie hatte es gut in Auschwitz« – SS-Männer in Auschwitz- zeption und ihre Folgen aus interdisziplinärer Perspek- Birkenau, Einführung zum Obersalzberger Gespräch mit Anna- tive, Stuttgart, 21. November Raphaela Schmitz mit Ausblick auf die neue Dauerausstellung, Berchtesgaden, 28. März EVA KARL Idyll und Verbrechen, Täterort und Tatorte. Was hat der Obersalz- Könnt ihr nicht oder wollt ihr nicht? Archive zwischen berg mit Auschwitz zu tun?, Vortrag im Rahmen der Spring-School Ansprüchen und Möglichkeiten, Podiumsdiskussion auf »Nationalsozialistische Hinterlassenschaften. Umgang mit Täter- dem 11. Bayerischen Archivtag, Coburg, 23. März geschichte«, NS-Dokumentationszentrum München, 2. April

Zwischen Tradition und Moderne. Das evangelische Was tun mit dem Berghofgelände?, Workshop im Rahmen der Franken in der Weimarer Republik, Vortrag, Dinkelsbühl, Spring-School »Nationalsozialistische Hinterlassenschaften. Umgang 24. Mai mit Tätergeschichte«, NS-Dokumentationszentrum München, 2. April RAINER KARLSCH 1944/45: Gesellschaft und Gewalt in der Kriegsendphase, Vortrag Geschichte der Wismut AG, Vortrag, Stadt- und Berg- im Rahmen eines Ausstellungs-Konzeptworkshops der Stiftung baumuseum Freiberg, 4. Februar Brandenburgische Gedenkstätten, Oranienburg, 9. April

Uranbergbau im Kalten Krieg, Vortrag, Freiberg, 3. April Vergessene Kriegsverbrechen. Der Luftkrieg und die Ermordung alliierter Flieger im Zweiten Weltkrieg, Podiumsdiskussion, München, Betriebe, Gewerkschaften und betriebliche Proteste in 9. April der Transformationsphase, Workshop und Vortrag, Uni- versität Leipzig, 18. Juli Kriegstagebuch einer jungen Nationalsozialistin. Die Aufzeich- nungen Wolfhilde von Königs 1939–1946, Kommentierte Lesung, Die deutsche Ölindustrie in der Zeit des Nationalsozia- Gedenkstätte Ahlem, Hannover, 12. Mai lismus, Vortrag, Wintershall AG, Kassel, 24. September Einblicke in die neue Dauerausstellung der Dokumentation Ober- Blühende Landschaften? Die Privatisierungspolitik der salzberg, Präsentation und Geländeführung (mit Mathias Irlinger) Treuhandanstalt, Vortrag, Stadtbibliothek Magdeburg, für das Hauptseminar »Hitlers fremde Heere« (PD Dr. Thomas 5. November Schlemmer, LMU), Dokumentation Obersalzberg, 23. Mai

Zur Geschichte industrieller Familienunternehmen in Ost- Der Obersalzberg, Geländeführung (mit Mathias Irlinger) für die deutschland, Podiumsdiskussion, Leipzig, 13. November Gremien der Fritz Thyssen Stiftung, Dokumentation Obersalzberg, 16. Juni Rathenow – Wiege der optischen Industrie, Vortrag, Kul- turhaus Rathenow, 14. November 139

Den Obersalzberg ausstellen, Impulsvortrag und Podiumsdiskus- The Treuhandanstalt and the Privatization of the Steel sion im Rahmen der Jahrestagung der Gremien der Fritz Thyssen Industry in the Federal State of Brandenburg, Vortrag Stiftung, Dokumentation Obersalzberg, 16. Juni im Rahmen der Tagung »In the Laboratory of Market Economics: Toward a History of Germany’s Treuhand- Ein Ausstellungsraum füllt sich. Gestalt und Inhalt der neuen Dau- anstalt, 1989/90–1994«, University of Cambridge, erausstellung, Präsentation im Rahmen der 8. Sitzung des Kurato- 8. November riums für die Neukonzeption der Dauerausstellung, Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, München, 16. Juli Die Tätigkeit der Treuhandanstalt im Land Brandenburg 1990–1994, Vortrag, Stuttgart, 14. Dezember Mengele. Ein NS-Verbrecher und seine Stadt, Vortrag, Freising, 23. Juli Franziska Kuschel

Idyll und Überfall. Die Vorbereitung des Krieges auf dem Obersalz- Elitenkontinuität bzw. Elitenwechsel zwischen dem berg im August 1939, Vortrag im Rahmen der Tagung »80 Jahre Nationalsozialismus und der Bundesrepublik bzw. der danach. Der deutsche Überfall auf Polen und der Beginn des DDR nach 1945, Vortrag im Rahmen der Tagung »Die i f Zweiten Weltkriegs in deutsch-polnischer Perspektive«, Berlin, gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Diktatu- z 30. August ren nach 1949 und 1989. Wahrnehmungen und Dis- — j kurse im interdisziplinären Blick« der Stiftung Berliner a NS-Verbrechen am Täterort ausstellen und vermitteln. Die Blockade Mauer, Berlin, 7. Februar h r von Leningrad in der Dokumentation Obersalzberg, Vortrag (mit e Karin Wabro) im Rahmen des Internationalen Runden Tisches Deutsche Gesundheitsministerien im Kalten Krieg. s b »Erinnerung an die Blockade« des Staatlichen Museums der Ge- Kontinuitäten und Neuanfänge nach dem Nationalso- e schichte der Stadt St. Petersburg/Denkmal der heldenhaften Vertei- zialismus, Vortrag (mit Jutta Braun und Winfried Süß) r i diger Leningrads, St. Petersburg, 11. September im Rahmen des ZZF-Institutskolloquiums, Potsdam, c 25. April h t Überfall auf Polen: Der Obersalzberg und der Krieg, Vortrag im 2 Rahmen der Obersalzberger Gespräche und der Reihe Zäsuren der Gesundheit als umstrittene Bundesaufgabe. Politische 0 Zeitgeschichte des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin, Gestaltungsansätze des Bundesministeriums für Ge- 1 9 Berchtesgaden, 12. September sundheitswesen in den 1960er Jahren, Vortrag auf der Tagung »Verwaltungslogik und kommunikative Praxis. Idyll und Verbrechen. Die Dokumentation Obersalzberg und ihre Wirtschaft, Religion und Gesundheit als Gegenstand von neue Dauerausstellung, Präsentation anlässlich des Besuchs der Bürokratie in Deutschland 1930–1960«, Gut Siggen, Konferenz der Präsidentinnen und Präsidenten der deutschen 14. November Landesparlamente, des Deutschen Bundestages und des Bundes- rates, Dokumentation Obersalzberg, 26. September Gesundheit als umstrittene Bundesaufgabe. Organisa- tion, Personal und Handlungsfelder des Bundesminis- Idyll und Verbrechen. Die Dokumentation Obersalzberg und ihre teriums für Gesundheitswesen, Vortrag, ZZF Potsdam, neue Dauerausstellung, Präsentation im Stiftungsrat des Instituts 22. November für Zeitgeschichte München–Berlin, Dokumentation Obersalzberg, 25. Oktober »Dunstglocke«, Schaumberge und »falsche Hasen«. Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz als um- The Holocaust in a Soviet Key, Panel Chair im Rahmen der Special strittene Handlungsfelder des Bundesministeriums Lessons & Legacies Conference Munich, München, 5. November für Gesundheitswesen in den 1960er Jahren, Vortrag, Humboldt-Universität, Berlin, 4. Dezember WOLF-RÜDIGER KNOLL KLAUS LANKHEIT Möglichkeiten und Grenzen neuer zeithistorischer Forschungen zur Nachwendezeit am Beispiel der Treuhandanstalt, Vortrag, Lübben, Wechselwirkungen zwischen Archiv und Forschung am 27. Mai Institut für Zeitgeschichte, Bayerischer Archivtag »Ar- chiv und Forschung«, Vortrag, Coburg, 22. März Hat die Treuhand den Osten zerstört?, Podiumsdiskussion, Witten- berge, 16. September Die Nutzung der Datenbank »Die Verfolgung von NS-Ver- brechen durch deutsche Justizbehörden seit 1945«, Akteursstrukturen und Privatisierungspraxis in der Transformation: Vortrag im Rahmen der Tagung der Arbeitsgemeinschaft Die Arbeit der Treuhandanstalt im Land Brandenburg 1990–1994, der Gedenkstättenbibliotheken, München, 29. März Vortrag, Potsdam, 24. Oktober

A »Bad Bank« of Transformation: The Role of the »Treuhandanstalt« in the Collective Memory of East Germans after Reunification, Vor- trag, Warschau, 28. Oktober

vorträge und podiumsdiskussionen 140

LARS LEHMANN German-Israeli Research Workshop on New Trends in Holocaust and Genocide Studies, Einführung, Hebrew University, Jerusalem, 16. Juni Experts, Knowledge and the (De)legitimization of Euro- pean Politics, Einführungsvortrag und Moderation auf Personal Primary Sources: Methodologies and Challenges, Panel der 15. HEIRS Konferenz, Université Paris 1 Panthéon- beim German-Israeli Research Workshop on New Trends in Holo- Sorbonne, 23. und 24. Mai caust and Genocide Studies: Moderation und Kommentar, Hebrew University, Jerusalem, 18. Juni FELIX LIEB Nationalsozialismus und Holocaust in Erfahrung und Erinnerung. »Die Förderung der Solartechnik ist kluge Industrie- Neue Quellen und Vermittlungsstrategien für den Geschichtsunter- und Beschäftigungspolitik.« Sozialdemokratische Klima- richt, Tagung: Organisation (mit Kim Wünschmann, Daniela Arnold schutzpolitik zwischen globaler Risikowahrnehmung und Daniel Mahla), Haus des Deutschen Ostens, München, 27. Juni und nationaler Wirtschaftsförderung, Vortrag auf dem Doktoranden-Workshop »Räume der Sicherheit«, Mün- Jüdische Reaktionen auf Verfolgung und Massenmord im besetz- d chen, 22. Februar ten Polen, Vortrag im Rahmen der Tagung »Nationalsozialismus o k und Holocaust in Erfahrung und Erinnerung. Neue Quellen und u Arbeit durch Umwelt? Sozialdemokratie und Umwelt- Vermittlungsstrategien für den Geschichtsunterricht«, Haus des m e bewegung im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Deutschen Ostens, München, 27. Juni n Ökonomie, Vortrag auf der Tagung »Arbeiterbewegung t a und soziale Frage heute. Tagung zur Erinnerung an »Die Verschiebung der Brotausgabe führte zu einer Hungersnot« t Helga Grebing«, Bochum, 28. Februar – Essen im Getto, Vortrag im Rahmen der Europäischen Sommer- i o universität für Jüdische Studien, Jüdisches Museum Hohenems, n Parteiendemokratie in der Krise? Politische Parteien 5. Juli und Bewegungen im gesellschaftlichen Wandel (1970 bis heute), Workshop: Organisation und Einführung (mit Neue Forschungen zur Besatzungspolitik im Zweiten Weltkrieg in Thorsten Holzhauser), IfZ München, 21. November Osteuropa, Panel im Rahmen der Tagung der Jungen Osteuropa- ExpertInnen: Neue Forschungen zu Osteuropa: Kommentar, Ruhr- Marktsozialdemokratie? Die Ökologiepolitik der SPD Universität Bochum, 14. Juli zwischen Wachstumskritik, Wirtschaftspolitik und »marktwirtschaftlichem Umweltschutz«, Vortrag auf Leben und Kampf im Warschauer Getto, Vortrag, DGB-Haus Nürn- dem Workshop »Parteiendemokratie in der Krise? Poli- berg, 22. Juli tische Parteien und Bewegungen im gesellschaftlichen Wandel (1970 bis heute)«, IfZ München, 21. November Interlinking Holocaust with Human Rights Education: Chances, Am- bivalences, Pitfalls, Panel beim Workshop »Narrative Art and Visual MECHTHILD LINDEMANN Storytelling in Holocaust and Human Rights Education: Moderation, Zentrum für Antisemitismusforschung, Berlin, 20. August The Year 1961 in West German Foreign Policy, Vortrag im Rahmen der »15th International Conference of Edi- Briefe deportierter Juden. Vortrag im Rahmen des internationalen tors of Diplomatic Documents«, Auswärtiges Amt, Ber- Symposiums »Nisko 1939: Erste Massendeportation aus Wien«, lin, 6. Juni Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien, 17. September ANDREA LÖW Documenting the Holocaust in Poland: The Ghetto Archives in Lodz »If This Is a Woman«, Grußwort und Schlussdiskussion and Warsaw, Vortrag im Rahmen der Konferenz »Jews against Nazi auf der gleichnamigen Konferenz, Comenius University Germany during World War II«, POLIN: Museum of the History of Bratislava, 21. und 23. Januar Polish Jews, Warschau, 20. September

Éclairer au pays des coupables. La Shoah et l’historio- Das Generalgouvernement. Impulsvorträge in den Panels »Die graphie allemande 1990–2015, Buchpräsentation und Vorgeschichte des Holocaust in Europa: Rassengesetze und Ari- Diskussion (mit Frank Bajohr), Maison Heinrich Heine, sierung« und »Die Umsetzung des Holocaust in Europa: Deutsche Paris, 30. Januar und einheimische Täter, Opfer und lokale Bevölkerung« im Rahmen der Konferenz »Der Holocaust in Europa. Gemeinsamkeiten und Aktuelle Tendenzen der Holocaustforschung, Vortrag Unterschiede bei der Implementierung des Holocaust in West- und im Rahmen des Forschungskolloquiums des Lehrstuhls Osteuropa«, Konrad-Adenauer-Stiftung, Jerusalem, 24. Oktober für Zeitgeschichte an der Universität Mannheim, Mar- chivum Mannheim, 20. März The Holocaust in Europe. Research Trends, Pedagogical Approach- es and Political Challenges, Special Lessons & Legacies Conference Multiplikatorenfortbildungen für internationale Gedenk- Munich: Organisation (mit Frank Bajohr, Kim Wünschmann u. a.), stättenfahrten, Diskussion im Rahmen des gleichnami- München, 4. bis 7. November gen Workshops der Bundeszentrale für politische Bil- dung, Villa ten Hompel, Münster, 27. März 141

November 1939 and 1939 in Munich: History and Memory, Abend- Das Gegenteil von Gewaltenteilung – Machtfaktor SED, veranstaltung im Rahmen der Special Lessons & Legacies Confer- Podiumsgespräch, Magdeburg, 10. April ence Munich: Moderation (mit Kim Wünschmann), Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Leben in der Diktatur – Sehnsucht nach persönlicher München, 5. November und wirtschaftlicher Freiheit, Vortrag, Passau und Bay- reuth, 26. und 27. Juni The Jewish Councils: Between Collaboration and Resistance in a European Perspective, Panel im Rahmen der Special Lessons & Vom Hoffnungsträger zum Prügelknaben. Die Treu- Legacies Conference Munich: Moderation, München, 6. November handanstalt zwischen wirtschaftlichen Erwartungen und politischen Zwängen (1989–1994), Vortrag im Rahmen Macht der Worte. Erinnerungspädagogik im heutigen Deutschland der Tagung »In the Laboratory of Market Economics: und Russland, Teilnahme am Runden Tisch im Rahmen der Finis- Toward a History of Germany’s Treuhandanstalt, 1989/90– sage der Ausstellung »Holocaust: Vernichtung, Befreiung, Rettung« 1994«, University of Cambridge, 7. bis 9. November des Russischen Forschungs- und Bildungszentrums »Holocaust«, Europäische Janusz Korczak Akademie, München, 17. November i CHRISTIAN MARX f z Zur jüdischen Perspektive auf die Vertreibungen von 1939 aus Hüter der Währung. Eine Kollektivbiografie über die — j dem sog. Wartheland in das sog. Generalgouvernement, Vortrag im Führungsriege der Bank deutscher Länder und der a Begleitprogramm der Ausstellung »Vertriebene von 1939 … Depor- Bundesbank (1948–1970), Präsentation des For- h r tationen von polnischen Bürgern aus den ins Dritte Reich einge- schungsprojekts im Wissenschaftlichen Beirat des Insti- e gliederten Gebieten«, Logenhaus, Frankfurt (Oder), 20. November tuts für Zeitgeschichte, IfZ München, 8. März s b e Chronisten der Gettos. Die Archive in den Gettos Litzmannstadt/ International Site Selection of Multinational Companies: r i Lodz und Warschau: Menschen und Quellen, Vortrag im Rahmen The Case of the West German Chemical Giant Bayer in c des Forschungskolloquiums des Zentrums für Interdisziplinäre the 1970s, Vortrag im Rahmen der »EBHA, 23rd Annu- h t Polenstudien, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder), al Congress 2019, The Business History of Creativity«, 2 21. November Erasmus University Rotterdam, 29. August 0 1 9 EVA LÜTKEMEYER Between Nationalisation and Globalisation: The Busi- ness History of the Multinational Rhône-Poulenc Group »Zum Glück bauen wir keinen Trabant«. Die ostdeutsche Werftin- from the 1970s to the 1990s, Vortrag im Rahmen des dustrie zwischen Zukunftsoptimismus und Krise (1989/90–1994), »International Congress of French Business History: Vortrag im Rahmen der Tagung »Die maritime Wirtschaft in der ›What’s New in French Business History?‹«, Paris, modernen Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte«, Haus der 11. September Wissenschaft, Bremen, 1. März A Collective Biography of the Leadership of the Bank Zwischen Zukunftsoptimismus und Krise. Die Transformation der deutscher Länder and the Bundesbank (1948–1970), ostdeutschen Werftindustrie als Erfahrungsraum nach der »Wende«, Workshop an der London School of Economics (LSE), Vortrag im Rahmen des IfZ-Workshops »Transformation als Er- Vortrag, London, 10. Oktober fahrungsraum. Transnationale Perspektiven«, IfZ Berlin, 7. März Enteignung – Entschädigung – Expansion. Der Versail- Between Optimism and Crisis. The Transition of the East German ler Vertrag und die Gutehoffnungshütte (1918–1925), Shipyard Industry 1989/90–1994, Vortrag im Rahmen der Tagung Vortrag im Rahmen des »42. Wissenschaftlichen Sym- »In the Laboratory of Market Economics: toward a History of Ger- posiums der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte, many’s Treuhandanstalt, 1989/90–1994«, University of Cambridge, ›1919 ‒ der Versailler Vertrag, die Neuordnung Europas 8. November und die deutschen Unternehmen‹«, Villa Hügel, Essen, 17. Oktober LUTZ MAEKE Hüter der Währung. Sozialprofil, Karriereverläufe und Von Konkurrenz zu Kooperation – und wieder zurück? Modelle und Selbstverständnis des Spitzenpersonals der Bank Dynamiken, Kommentar im Rahmen des Workshops »Macht. Wis- deutscher Länder und der Bundesbank (1948–1970), sen. Wettbewerb. Deutsche und europäische Wissenschaftspolitik Vortrag im Zeitgeschichtlichen Kolloquium, Leibniz im ›Technology Race‹«, IfZ München, 24. Mai Universität Hannover, 18. November

ANDREAS MALYCHA Chemieindustrie in der postindustriellen Welt? Zur In- ternationalisierung westeuropäischer Chemieunterneh- Die Treuhandanstalt im politischen Kräftefeld: Treuhandzentrale und men nach dem Boom, Vortrag im Rahmen der Tagung die zuständigen Bundesbehörden, Vortrag im Rahmen des Work- »Das Ende des ›Goldenen Zeitalters‹? Der Struktur- shops »Transformation einer Volkswirtschaft: Neue Perspektiven wandel der 1970er Jahre, seine Rezeption und Folgen auf die Geschichte der Treuhandanstalt«, IfZ Berlin, 31. Januar aus interdisziplinärer Perspektive«, Universität Stuttgart, 21. November

vorträge und podiumsdiskussionen 142

SUSANNE MASLANKA Montanindustrielle Welten im Umbruch. Der Wandel von Arbeit in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets zwischen Boom und Krise, Vermögensentzug im Nationalsozialismus, Vortrag im Vortrag im Rahmen der Abschlusstagung des Graduiertenkollegs Rahmen des Weiterbildungsprogramms »Provenienz- »Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte forschung – Über die Herkunft der Objekte« des Weiter- des 20. Jahrhunderts«, München, 12. Dezember bildungszentrums der Freien Universität Berlin und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, EVA OBERLOSKAMP IfZ München, 28. Februar Discourses on Renewable Energies and Energy Efficiency in (West) Münchner Leerstellen. A Virtual Exhibition on Forgotten Germany, 1970s to 1990s, Vortrag im Rahmen der 9th Tensions of Places of Nazi Crimes in Munich and its Environs, Vor- Europe Conference »Decoding Europe. Technological Pasts in the trag (mit Sophie Rathke), Simon-Wiesenthal-Zentrum Digital Age«, Luxemburg, 27. Juni Wien, 1. April Between Local, National and Transnational Spaces of Reference. d Movements against the Civil Use of Nuclear Power in the UK and o CAROLINE MEZGER k West Germany during the 1970s, Paper Präsentationen im Rahmen u »Man hört, man spricht«: Informelle Kommunikation im des zweiteiligen Workshops »Beyond Transnationalism. Mapping m e nationalsozialistischen Europa, Vortrag im Rahmen des the Spatial Contours of Political Activism in Europe’s Long 1970s«, n Forschungsseminars zur Neueren und Neuesten Ge- Maastricht, 11. und 12. Juli, und Freiburg, 6. und 7. Dezember t a schichte, Deutsches Historisches Institut Paris, 19. März t Germany and European Integration, Präsentation von Band 4 des i o Erfolgsfaktor frühe Selbstständigkeit: die Leibniz Junior German Yearbook of Contemporary History, Podiumsdiskussion: n Research Groups, Podiumsdiskussion im Haus der Organisation und Moderation, IfZ München, 14. Oktober Leibniz-Gemeinschaft, Berlin, 23. Mai CHRISTIAN PACKHEISER Deutsche Minderheitenschulen in Ungarn im 19. und 20. Jahrhundert: Zwischen Habsburgermonarchie, »Heimaturlaub« – Soldaten zwischen Front, Familie und NS-Re- Nationalismus und Nationalsozialismus, Vortrag bei der gime, Vortrag im Rahmen des Nachwuchshistoriker-Kolloquiums Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, Lauden- »Moderne Militärgeschichte« am Zentrum für Militärgeschichte und bach an der Bergstraße, 12. Oktober Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), Potsdam, 9. Juli

The Kriminalpolizei and the Holocaust: Centralized Zwischen Harmonie und Entfremdung. Aspekte des Heimaturlaubs Goals, Regional Structures, Moderation und Kommentar während des Zweiten Weltkrieges, Vortrag im Rahmen des Work- für ein Panel im Rahmen der Special Lessons & Lega- shops »Kriegstrennungen im Zweiten Weltkrieg. Familienzerstörung cies Conference Munich, München, 6. November zwischen ›Kollateralschaden‹ und Biopolitik«, Leibniz Universität Hannover, 11. Juli KRISTINA MILZ Pragmatische Funktionen von Privatheit im Nationalsozialismus am Preisverleihung »Löwenherz« an Kapitän der Seenot- Beispiel des Fronturlaubs, Vortrag im Rahmen der Verleihung des rettungsorganisation »Lifeline« Claus-Peter Reisch, Po- Ersten Preises des Förderpreises für Militärgeschichte und Mili- diumsdiskussion, Nationaltheater, Weimar, 26. März tärtechnikgeschichte des Bundesamtes für Ausrüstung, Informa- tionstechnik und Nutzung der Bundeswehr, Universität Potsdam, Menschen auf der Flucht. Gestern und heute, Podiums- 28. November diskussion, Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen im farbwerk e. V., Dresden, 20. Juni SIMONE PAULMICHL

»Todesursache: Flucht«. Lesung, Gespräche und Musik, Tipps für die Medienarbeit, Workshop für die Wissenschaftlerinnen Autorenlesung, Kargah e. V., Hannover, 3. Dezember und Wissenschaftler der Aktenedition im Auswärtigen Amt und des Berliner Kollegs Kalter Krieg, Berlin, 27. November »Todesursache: Flucht« – Lesung, Autorenlesung, Medi- zinische Hochschule Hannover, 4. Dezember ILSE DOROTHEE PAUTSCH

MALTE MÜLLER Diplomatic Documents and the »Emotional Turn«: an Experiment. Vortrag im Rahmen der »15th International Conference of Editors of Disrupted Times – Continuous Shift Workers in So- Diplomatic Documents«, Auswärtiges Amt Berlin, 6. Juni cietal and Sociological Debates between Boom and Crisis, Vortrag im Rahmen des Workshops »Working PASCAL PAWLITTA all Night. Modernity, Night Shifts and the Temporal Organization of Labour Across Political and Economic Anfänge internationaler Klimapolitik. Grundkonstellationen, Hand- Regimes«, Prag, 15. November lungslogiken und Interessenlagen dargestellt am IPCC, Vortrag am Wissenschaftszentrum Umwelt, Universität Augsburg, 13. Februar 143

Politicizing Climate. The Origins of International Climate Policy, Vor- Ballast abwerfen für den »Sprung in den Markt«. trag im Kolloquium des DHI Washington, Washington, D. C., 7. März Marktradikalismus und Deindustrialisierung in der pol- nischen Transformation, Vortrag im Kolloquium zur Ge- Politisierung des Klimas. Die Entstehung der internationalen Klima- schichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Ruhr-Univer- politik (ca. 1979–1995), Vortrag im Rahmen des Internationalen sität Bochum, 15. Mai Doktorandenseminars »Neuere Arbeiten zur Zeitgeschichte«, IfZ München, 28. Juni Fake Science. (Ent)täuschende Wissenschaft?, Podiums- diskussion, Universität Köln, 8. Juli Bridging Boundaries for Planet Earth? The Emergence of an Inter- national Climate Policy in the 1980s and 1990s, Vortrag auf der Treuhand, »Schocktherapie«, »Polenmärkte«. Polnische Jahreskonferenz der European Society for Environmental History, und ostdeutsche Transformationserfahrungen, Vortrag, Tallinn, 24. August Frankenwarte Würzburg, 17. Juli

Die Geschichte der internationalen Klimabewegung, Vortrag an der Languages of Rights and Repression. Negotiating Georg-von-Vollmar Akademie, Kochel am See, 23. Oktober Labor in Francoist Spain and in State Socialist Poland i f 1960–1990, Kommentar zur Projektpräsentation, ZZF z Potsdam, 24. Oktober — CAROLINE PEARCE j a The Document Collection »The Persecution and Murder of the Euro- Shock Therapy Mythologies. Contested Memories of Po- h r pean Jews by Nazi Germany, 1933–1945«, Beitrag im Rahmen des land’s Balcerowicz Plan, Vortrag im Rahmen der Konfe- e Symposiums und der Buchvorstellung der ersten zwei Bände der renz »Myths, Memories and Economies: Post-Socialist s b PMJ-Edition, Yad Vashem, Jerusalem, 6. Juni Transformations in Comparison«, Warschau, 28. Oktober e r i A Multiperspective Approach to Teaching the Holocaust: the Prima- Der Umgang von PiS und Fidesz mit »geerbten« Ge- c ry Source Collection »The Persecution and Murder of the European denkmuseen, Kommentar zum Vortrag, Zentrum für h t Jews by Nazi Germany, 1933–1945«, Vortrag im Rahmen der British Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie 2 Association of Holocaust Studies Annual Conference, Roehampton der Wissenschaften, 7. November 0 University, London, 17. Juli 1 9 »Nach 1989 wurde nur die Dekoration geändert«. Po- Die Auseinandersetzung mit der »dunklen Vergangenheit« des lens postsozialistische Transformation und der Kampf Nationalsozialismus in Touristenzielen in Deutschland, Vortrag im um ihre Deutung, Vortrag im Rahmen der Tagung »Stadt Rahmen des 11. Wissenschaftlichen Symposiums »Demokratie und Erinnerungskultur«, Mannheim, 17. November und Diktatur in Deutschland aus britischer Sicht«, Kreismuseum Wewelsburg, 14. September Die DDR und das östliche Europa: Getrennte Wege oder wechselseitige Befruchtung?, Kommentar im Rahmen The Role of Archival Sources in Historical and Commemorative Dis- des Workshops »Die DDR in der deutschen und eu- course: The English Language Edition of the Primary Source Collec- ropäischen Zeitgeschichte«, IfZ Berlin, 21. November tion »The Persecution and Murder of the European Jews by Nazi Germany, 1933–1945«, Workshop im Rahmen der Special Lessons Local Perspectives on Memory Work, Podiumsdiskus- & Legacies Conference Munich, München, 6. November sion, Ośrodek Brama Grodzka, , 29. November

MATTHIAS PETER SEBASTIAN PETERS

The Chances and Risks of Transnational Cooperation in Editing, Pa- Anna Caspari (1900–1941): Verfolgung und Hand- nel im Rahmen der »15th International Conference of Editors of Diplo- lungsspielräume einer jüdischen Kunsthändlerin im matic Documents«: Moderation, Auswärtiges Amt Berlin, 6. Juni Nationalsozialismus, Vortrag im Rahmen der Konferenz »Unbewältigt? Ästhetische Moderne und Nationalso- FLORIAN PETERS zialismus. Kunst, Kunsthandel, Ausstellungspraxis«, Berlin, 17. Mai Polens postsozialistische Transformation und ihre Deutungen, Im- pulsvortrag, VHS München, 29. Januar Hitlers Leibfotograf. Heinrich Hoffmann und der Ober- salzberg, Vortrag, Berchtesgaden, 23. Mai Die Verortung der Opfer im Land der Tat-Orte. Stolpersteine und die polnische Erinnerungskultur, Vortrag im Rahmen der Tagung Heinrich Hoffmann. Fotografie und Propaganda, Vor- »Steine des Anstoßes oder normiertes Ritual?«, Gedenkstätte Deut- trag, Freising, 16. Juli scher Widerstand, Berlin, 22. Februar Hans Posse und Hitlers übrige Kunstberater, Vortrag im Vom »Polenmarkt« zum Millionär? Markterfahrungen und Marktden- Rahmen des Workshops »Hans Posses Netzwerke« des ken in der polnischen Transformationszeit, Vortrag im Rahmen des Projekts »Kommentierte Online-Edition der fünf Reise- Workshops »Transformation als Erfahrungsraum«, IfZ Berlin, 7. März tagebücher Hans Posses (1939–1942), Nürnberg, 17. Oktober

vorträge und podiumsdiskussionen 144

Hitlers Leibfotograf Heinrich Hoffmann als Kunst- Globalisierung als Problem der Provinz? Strukturpolitik und Raum- sammler. Raubkunst, Restitutionen und offene Fragen, wahrnehmung in Bischofferode (1994–1997), Vortrag im Rahmen Vortrag, Celle, 4. Dezember der Tagung »Arbeit(s)_struktur_bruch. Zur Bewältigung struktureller Brüche regionaler Arbeitswelten«, Nürnberg, 4. April THOMAS RAITHEL Ein »gewerkschaftsfreier Raum«? Gewerkschaftsstrukturen und Alex Natan, »der schnellste Jude Deutschlands«. Eine -kulturen in Ostdeutschland in den frühen 1990er Jahren, Vortrag biografische Studie zur deutschen Sportgeschichte im im Rahmen des Workshops »Transformation als Erfahrungsraum: 20. Jahrhundert, Vortrag von Prof. Dr. Kay Schiller: Ein- Transnationale Perspektiven«, IfZ Berlin, 7. März führung und Moderation der Diskussion, Historisches Kolleg, München, 8. Juli JÖRN RETTERATH

Germany and European Integration, Präsentation von (Volks-)Gemeinschaftsvorstellungen in der Weimarer Republik, Vor- Band 4 des German Yearbook of Contemporary His- trag auf dem Workshop »Solidarität von rechts?« des Forschungs- d tory: Einführung und Vorstellung, IfZ München, projekts »Praktiken der Solidarität: Strukturen und Dynamiken o k 14. Oktober transnationaler Solidarität im 20. und 21. Jahrhundert«, München, u 28. Januar m e CHRISTIAN RAU n Weimarer Verhältnisse? Vom Zustand der Demokratie, Vortrag t a »Gewerkschaften dürfen sich nicht wie bisher an die- und Podiumsdiskussion in der Reihe »Über Gott und die Welt« t ser Arbeitsplatzvernichtungspolitik beteiligen«: Gewerk- des Katholischen Bildungswerks Wuppertal/Solingen/Remscheid in i o schaftliche Deutungskämpfe um den Hungerstreik von Kooperation mit der CityKirche Elberfeld, Wuppertal, 20. März n Bischofferode, Vortrag im Rahmen der Tagung »Ambi- valente Transformationen: ›1989‹ zwischen Erfolgser- Wer oder was ist das Volk? Volks- und Gemeinschaftsvorstellungen zählung und Krisenerfahrung«, Technische Universi- in der Weimarer Republik, Vortrag auf dem Fortbildungsseminar tät Dresden, 12. November »Demokratiegeschichte. Entstehung und Infragestellung der moder- nen Demokratie« des Verbandes Hessischer Geschichtslehrerinnen Cooperation – Conflict – Compromise: Trade Unions, und -lehrer in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Zentrum Treuhandanstalt and the Political Culture of East Ger- der Bistümer des Landes Hessen, Wiesbaden, 15. November many’s Economic Transformation, 1990–94, Vortrag im Rahmen der Tagung »In the Laboratory of Market MAREN RICHTER Economics: Toward a History of Germany’s Treuhand- anstalt, 1989/90–1994«, University of Cambridge, Idyll und Verbrechen. Das Konzept der neuen Dauerausstellung 8. November der Dokumentation Obersalzberg, Präsentation (mit Albert Feiber, Anna Greithanner, Mathias Irlinger, Sven Keller und Susanne Mangel und Mobilisierung: Lokale Herrschaftsbezie- Maslanka) im Rahmen eines Workshops, NS-Dokumentationszen- hungen in der DDR am Beispiel der Wohnungspolitik in trum München, 11. Februar Leipzig, Vortrag im Rahmen der Tagung »Gesellschaft als staatliche Veranstaltung? Orte politischer und kul- Archivierung von Forschungsrohdaten und deren Zugänglichma- tureller Partizipation in der DDR«, Universität Jena, chung für die Wissenschaft, Vortrag (mit Francesco Gelati) im 10. Oktober Rahmen des 89. Deutschen Archivtags, Suhl, 18. September

The Last Effort of »Corporative Capitalism«? The Trade Obersalzberger Filmgespräch: LINIE 41, Moderation, Kongresshaus Unions, the Treuhandanstalt, and the Political Culture of Berchtesgaden, 26. September East Germany’s Transformation, Vortrag im Rahmen der German Studies Association, 43rd Annual Conference, PETER RIDDER Portland, OR (USA), 4. Oktober Human Rights and Technology, Panel II: Production: Moderation, Von New York zu Neom? Global Cities als Gegenstand Köln, 19. September der Zeitgeschichte, Vortrag im Rahmen des Workshops »Regionalität und Globalität in der jüngsten Zeitgeschich- MANUELA RIENKS te Europas. Vermessung eines neuen Forschungsfel- des«, IfZ München, 13. September Tante Emma macht jetzt Teilzeit. Arbeitswelten von Verkäuferinnen in der Bundesrepublik Deutschland 1949–1996, Projektvorstellung Einführung (mit Martina Steber) beim Workshop »Re- im Kolloquium zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Biele- gionalität und Globalität in der jüngsten Zeitgeschichte feld, 18. Januar Europas. Vermessung eines neuen Forschungsfeldes«, IfZ München, 12. September »Tante Emma bitte an Kasse 3!« Arbeitswelten von Verkäuferinnen in der Bundesrepublik Deutschland 1949–1996, Projektvorstellung im Kolloquium zur Geschichte der Arbeitswelten und der Gewerk- schaften, Augsburg, 22. Februar 145

Tante Emma macht jetzt Teilzeit. Arbeitswelten von Verkäuferinnen Die ostdeutsche Bodenreform 1945–1948 und die in der Bundesrepublik Deutschland 1949–1996, Vortrag im Rah- sowjetische Deutschlandpolitik, Vortrag im Rahmen des men der Abschlusstagung des Graduiertenkollegs »Soziale Folgen Kolloquiums »Die deutsch-sowjetischen Wirtschafts- des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhun- beziehungen 1917–1991« der Gemeinsamen Kommis- derts«, IfZ München, 13. Dezember sion für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen, Woronesch (Russ- YULIYA VON SAAL land), 10. Juli

Anonyma. Eine Frau in Berlin: Vom Tagebuch zum Bestseller, Vor- »Bevor deutsche Städte brannten«, Vortrag in einer Ge- trag und Podiumsdiskussion, IfZ München, 25. Juni sprächsrunde in der Evangelischen Gemeinde St. Bar- tholomaei, Demmin, 15. November Remembering the Holocaust without Jews: A Case of the Memorial Complex Maly Traszjanez in Belarus, Vortrag im Rahmen der Special »Wir lesen russische Soldatenbriefe von 1945«, Schul- Lessons & Legacies Conference Munich, München, 5. November projekt in der Evangelischen Schule Katharina von Bora, Demmin, 15. November i f EVA SCHÄFFLER z Forschungen zur SBZ, Kommentar zum Vortrag von — j Joint Ventures als Sonderweg der tschechischen Privatisierung: Das Dr. Jürgen John im Rahmen des Workshops »Die DDR a Beispiel Škoda-Volkswagen, Vortrag im Rahmen des Workshops in der deutschen und europäischen Zeitgeschichte. Al- h r »Transformation einer Volkswirtschaft: Neue Perspektiven auf die te und neue Wege der Forschung«, IfZ Berlin, 21. und e Geschichte der Treuhandanstalt«, IfZ Berlin, 31. Januar 22. November s b e Wer hat Angst vor dem »Markt ohne Adjektive«? Wirtschaftsre- r THOMAS SCHLEMMER i formen in der ČSFR/der Tschechischen Republik der 1990er Jahre, c Vortrag im Rahmen des Symposiums »Währung – Krise – Emotion: Nachkriegsgrenzen, Nachkriegsidentitäten, Kurzvorträ- h t Eine interdisziplinäre Diskussion über kollektive Wahrnehmungs- ge und Gespräch: Moderation, Italienisches Kulturinsti- 2 weisen von Wirtschaftskrisen«, Universität Hildesheim, 15. Februar tut München, 14. Februar 0 1 9 Privatisierung in der Tschechischen Republik der 1990er Jahre: »Bitte wenden!« Mit Gästen aus West und Ost, Podiums- eine historische Analyse, Vortrag im Rahmen des Bohemisten-Tref- diskussion, Junges Theater Regensburg, 23. März fens, Collegium Carolinum München, 1. März Glanz und Elend der bayerischen Sozialdemokratie 1945 Transformation as a Negotiation Process: The Emergence of a bis 2018, Vortrag, Volkshochschule Erding, 9. April Bankruptcy Law in the Czech Republic in the 1990s, Gastvortrag im Rahmen eines Doktorandenseminars (Leitung: Doc. PhDr. Michal Das Grundgesetz. Historischer Kontext, Entstehung, Pullmann, PhD.), Karls-Universität Prag, 26. März Grundzüge, Wirkung, Vortrag, Wittelsbacher-Gymnasium München, 14. Mai No Rules – No Crime? Investment Funds in the Czech Privatization Process, Vortrag im Rahmen des UCBH Workshops »White-Collar Mussolini. Il primo fascista, Buchpräsentation mit Podi- Crime in Financial History«, Universität Uppsala, 13. September umsdiskussion, Istituto di Studi Germanici Rom, 28. Mai

Czech Privatization in the 1990s: Economic Transformation between Auch Klio dichtet. Was erzählt die Geschichtswissen- Path Dependencies and Contingencies, Vortrag im Rahmen der schaft? Werkstattgespräch im Rahmen des Netzwerk- Tagung »In the Laboratory of Market Economics: Toward a Histo- treffens der Bayerischen Akademie des Schreibens, ry of Germany’s Treuhandanstalt, 1989/90–1994«, University of Literaturhaus München, 31. Mai Cambridge, 9. November Anonyma. Eine Frau in Berlin: Vom Tagebuch zum ELKE SCHERSTJANOI Bestseller, Podiumsdiskussion: Organisation und Mode- ration, IfZ München, 25. Juni Subjektivität als Gewinn in der schulischen Geschichtsvermittlung, Vortrag im Rahmen der Tagung zum Internet-Portal »Zwangsarbeit Strategiegespräch zum deutsch-italienischen Austausch in Deutschland 1939–1945 – ein Zeitzeugenprojekt für den Ge- in den Geistes- und Sozialwissenschaften, Leitung der schichtsunterricht in der Schule«, Jaroslawl (Russland), 25. Januar Sektion »State of the Art der deutsch-italienischen Wissenschaftsbeziehungen und deren Situation im eu- Erledigtes und Unerledigtes in der SMAD-Forschung – zum sow- ropäischen Kontext«, Villa Vigoni, 2. Juli jetischen Agieren in Nachkriegsdeutschland, Vortrag, Leibniz Sozi- etät, Klasse Sozial- und Geisteswissenschaften, Berlin, 14. Februar Podium Zeitgeschichte: Rechtspopulismus in westli- chen Demokratien, Podiumsdiskussion: Organisation Stalin und die SBZ, Vortrag im Rahmen des Wissenschaftlichen und Impulsvortrag: Die Macht der Populisten – Populis- Tagesseminars »Verspielte Einheit? Der Kalte Krieg und die Doppelte ten an der Macht. Der Fall Italien, IfZ München, 16. Juli Staatsgründung 1949, Erfurt, 13. April

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13. Aldersbacher Schreib-Praxis, Seminar: Organisation DANIEL SCHLÖGL und Vortrag: Der wissenschaftliche Aufsatz. Genre, Tricks und Fallen, Aldersbach, 22. bis 26. Juli Die Deutsche Historische Bibliografie (DHB) und der Fachinforma- tionsdienst Geschichtswissenschaft, Vortrag im Rahmen der 34. Regionalität und Globalität in der jüngsten Zeitgeschich- Tagung der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstättenbibliotheken te Europas, Workshop: Mitorganisation, Begrüßung (AGGB) 2019, München, 29. März und Einführung, Kommentar zu Sektion 3 »Regionali- tät und globale Verflechtung«, IfZ München, 12. und Spezialbibliotheken als FID-Partner, Podiumsdiskussion im Rahmen 13. September der 37. Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliothe- ken e. V. (ASpB), »Hoch hinaus!« – Innovation in Spezialbibliotheken »Glokalisierung«. Vom Nutzen und Nachteil eines For- auf bewährtem Fundament, Frankfurt, 5. September schungskonzepts, Podiumsdiskussion: Mitorganisa- tion, IfZ München, 12. September Sieben Kräuter, aber welche? – Nicht-textliche Sammlungen, Mediendatenbanken, Spezialbestände und ihre Sichtbarkeit, d Die schwere Gerechtigkeit und die Kriegsverbrecherlob- Tagungssektion: Moderation im Rahmen der 37. Fachtagung der o k by, Podiumsgespräch, Italienisches Kulturinstitut Mün- Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken e. V. (ASpB), »Hoch u chen, 17. Oktober hinaus!« – Innovation in Spezialbibliotheken auf bewährtem Funda- m e ment, Frankfurt, 6. September n Krieg und Nachkrieg in Deutschland und Italien, t a Werkstattgespräch im Rahmen der Veranstaltung Zukunftsperspektiven nach der Promotion, Podiumsdiskussion t »Padova meets München« mit Impulsvortrag Guerre im Rahmen des Kompetenzworkshops für Doktorandinnen und i o italiane – guerra in Italia. Il contributo dell storiografia Doktoranden der Studienstiftung des deutschen Volkes, Dachau, n tedesca, Universität Padua, 21. Oktober 30. November

The Royal Armed Forces, the Fascist Racial Laws and CHRISTIAN SCHMITTWILKEN the Persecution of the European Jews, Vortrag und Mitorganisation von Panel 15: Italy, Mussolini’s Fas- The KdS during the Holocaust. Structure, Personnel and Actions of cism, and the European Jews im Rahmen der Special a Perpetrator Organization. Vortrag im Rahmen des German-Israeli Lessons & Legacies Conference Munich, München, Research Workshop on New Trends in Holocaust and Genocide 6. November Studies, Jerusalem, 16. Juni

Von der RAG zum Staatsministerium für Landesent- The Holocaust in the Reich Commissariat Ukraine, Vortrag an der wicklung und Umweltfragen. Kontinuitäten und Dis- Nationalen Universität Donezk, Winniza, 18. Oktober kontinuitäten der Landesplanung in Bayern, Vortrag (mit Jaromír Balcar) im Rahmen des ARL-Kolloquiums Organizing Terror: Security Police and SD and the Holocaust in »Von der RAG zur ARL: Personelle, institutionelle Ukraine, Vortrag im Rahmen der Special Lessons & Legacies Con- und raumplanerische (Dis-)Kontinuitäten«, Hannover, ference Munich, München, 4. November 7. November Zentralen des Terrors. Die Dienststellen der Kommandeure der Panel IV: Wirtschaftspolitik und soziale Veränderungen Sicherheitspolizei und des SD im Reichskommissariat Ukraine, im Rahmen der SISCALT-Tagung »Weimar – Modernität Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums »The Holocaust und Demokratie in Europa (1919–1933)«: Moderation, and its Contexts«, München, 3. Dezember Trient, 22. November MICHAEL SCHWARTZ Steine des Anstoßes. Zum Umgang mit Hinterlassen- schaften aus der NS-Zeit am Beispiel des Oberland- Sexualität und Partizipation. Homosexualitäten im 19. und 20. Jahr- Denkmals in Schliersee, Vortrag im Rahmen des Sym- hundert, Vortrag, Tutzing, 14. Januar posiums »Dietramszell und Hindenburg im Wandel der Zeit«, Dietramszell, 30. November Netzwerk-Kommunikation zwischen Konflikt und Konsens. Ver- netzung und Politik-Produktion zwischen BMVt und Vertriebenen- The Institut für Zeitgeschichte München–Berlin, Vortrag verbänden, Vortrag, Tübingen, 12. Juli im Rahmen der Festveranstaltung »Le fondazioni e lo studio della storia contemporanea in Europa« des Istitu- Globale Eugenik und Zweiter Weltkrieg. Langfristige Entwicklungs- to Nazionale Feruccio Parri, Mailand, 9. Dezember trends und die Zäsuren 1939 und 1945, Vortrag, Wrocław/Breslau, 10. September Ein Wirtschaftswunder in weiß und blau? Industrialisie- rung und Strukturpolitik in Bayern nach 1945, Vortrag Männer und Männerbilder vom 18. bis 21. Jahrhundert, Vortrag, im Rahmen der Tagung »Im Wirtschaftswunderland. Die Tutzing, 5. November Bundesrepublik in den Fünfzigerjahren«, Evangelische Akademie Tutzing, 31. Dezember 147

Die neue Durchschlagskraft der »Dritten Welt«. Die globale Diskus- Geschichte der Nachhaltigkeit(en). Vortrag (mit Nadja sion um eine Neue Weltwirtschaftsordnung im Gefolge der ersten Hendriks und Karen Froitzheim) im Rahmen des Work- Ölkrise von 1973/74, Vortrag von Dr. Jonas Kreienbaum: Modera- shops »Environmental Humanities. Nachhaltigkeit und tion, Forum Willy Brandt Berlin, 6. November andere umweltpolitische Ideale«, Umweltforschungs- station Schneefernerhaus, 25. und 26. Februar DDR und Transformation: Neue Impulse für eine Historiographie der DDR und des wiedervereinigten Deutschland? Vortrag im Rahmen A Contemporary History of Sustainability. Vortrag im des Workshops »Die DDR in der deutschen und europäischen Zeit- Rahmen der IASS Talks am Institute for Advanced geschichte«, IfZ Berlin, 22. November Sustainability Studies, Potsdam, 30. April

Die DDR in der deutschen und europäischen Zeitgeschichte, Work- Geschichte der Nachhaltigkeit. Diskurse und Praktiken. shop: Moderation der abschließenden Podiumsdiskussion, IfZ Ber- Vortrag im Rahmen des Workshops »Geschichte der lin, 22. November Nachhaltigkeit« von Heinrich-Böll-Stiftung und Institute for Advanced Sustainability Studies, Berlin, 7. Mai Impuls-Vortrag zur Forschungsförderung der Bundesstiftung i f Magnus Hirschfeld, Deutscher Bundestag Berlin, 28. November Festveranstaltung anlässlich des 60. Geburtstags von z Andreas Wirsching, Begrüßung und Moderation, IfZ — j Ordnung als Aufgabe. Konzeptionen politischen (Verwaltungs-) München, 20. Mai a Handelns im Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und h r Kriegsgeschädigte, Vortrag von Jan Ruhkopf auf dem Workshop Zeitgeschichte der Nachhaltigkeit. Diskurse und Prak- e »Die zentralen deutschen Behörden nach dem Nationalsozia- tiken seit den 1970er Jahren, Vortrag im Rahmen der s b lismus. (Dis-)Kontinuitäten im Denken und Handeln: Kommen- Landeshistorischen Ringvorlesung »über//regional: Lan- e tar, Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, desgeschichte im europäischen Kontext« gemeinsam r i Tübingen, 30. November mit dem Kolloquium der Forschungsgruppe »Nach- c haltigkeit als Argument«, Institut für Historische Landes- h t Geschichtspolitik und ethnische »Säuberungen«, Vortrag im forschung der Universität Göttingen, 5. Juni 2 Rahmen der Tagung »Erinnerungskulturen in Mitteleuropa« der 0 Akademie Mitteleuropa, Bad Kissingen, 12. Dezember Wiederkehr Weimars? Das Scheitern der Weimarer 1 9 Demokratie und die Gegenwart, Vortrag im Rahmen des Historische Authentizität in der Erinnerungspolitik, Vortrag im Vortragszyklus Kunst, Kultur, Gesellschaft: »Demokratie Rahmen der Tagung »Erinnerungskulturen in Mitteleuropa« der reflektieren: Rückblick und Herausforderungen«, Zen- Akademie Mitteleuropa, Bad Kissingen, 12. Dezember trum Seniorenstudium der Ludwig-Maximilians-Univer- sität München, 2. Juli Diskutant im IfZ-Arbeitskreis »Demokratie und Geschlecht«, IfZ München, 13. und 14. Dezember Ziemlich beste Feinde. Blockübergreifende Interaktio- nen der Sowjetunion in Wissenschaft und Technik KERSTIN SCHWENKE seit 1953, Vortrag von Klaus Gestwa und Stefan Guth im Rahmen des Montags-Kolloquiums des Deutschen »It was hard to find any resemblance between this distorted human Museums/Kooperation und Konkurrenz in den Wissen- body and the man my father used to be« – Female family mem- schaften: Moderation, München 15. Juli bers of concentration camp inmates in personal contact with the camps, Vortrag im Rahmen der »XX. Century Conference: If This Is Japan, the Axis, and Eurasian Strategy, Vortrag von a Woman«, Bratislava, Slowakei, 22. Januar Janis Mimura im Rahmen der IfZ-Wissenschaftlerbe- sprechung: Moderation, IfZ München, 18. Juli Versuchte Gefangenenfürsorge der britischen und amerikanischen Quäker in nationalsozialistischen Konzentrationslagern, Vortrag im Die Geschichte der Zukunft, Vortrag anlässlich der 20. Rahmen der Tagung »Religiosität in nationalsozialistischen Konzen- Crowe SOT-Jubiläums-Sommergespräche »Die Zukunft trationslagern und anderen Haftstätten«, Mahn- und Gedenkstätte ist auch nicht mehr das, was sie einmal war«, Velden Ravensbrück, 29. Juni am Wörthersee, 30. August

Transnational Networks – Visits to German Concentration Camps Zukunftsbilder, Vortrag auf dem K3 Kongress zu Klima- by Representatives of Ideologically Aligned Countries, Vortrag im wandel, Kommunikation und Gesellschaft, Deutsches Rahmen der Special Lessons & Legacies Conference Munich, Klima-Konsortium e. V., Karlsruher Institut für Klima- München, 5. November technologie (KIT), 25. September

ELKE SEEFRIED Die Erosion der Mitte. Polarisierung und Partizipation im Demokratievergleich, Vortrag im Rahmen der 25. Helm- Wiederkehr Weimars? Die Weimarer Demokratie und die Gegenwart. stedter Universitätstage » Auf dem Weg nach Weimar? Vortrag im Rahmen der Augsburger Ringvorlesung WS 2018/19: Demokratie und Krise«, Helmstedt, 28. September »Alle Macht dem Volk? Historische Blicke auf die Demokratie«, Uni- versität Augsburg, 23. Januar

vorträge und podiumsdiskussionen 148

Germany and European Integration, Präsentation von 29. Rhöndorfer Gespräch: Stabilitäten und Unsicherheiten. Neue Band 4 des German Yearbook of Contemporary History: Perspektiven auf die bundesrepublikanische Demokratie, Konzep- Begrüßung, IfZ München, 14. Oktober tion und Einführung (zusammen mit Paul Nolte), Königswinter, 14. und 15. März Krise der Demokratie? Weimar und die Gegenwart, Fest- vortrag anlässlich 50 Jahre Anton-Jaumann-Realschule National Trajectories and European Horizons. British and West Wemding, Realschule Wemding, 17. Oktober German Conservatism after 1945, Vortrag im Rahmen der Tagung »The End of National ? Anglo-German Relations in Histo- Die Erosion einer gedachten Ordnung: Der Nationalstaat riography, Symposium and Workshop«, Magdalene College, Univer- in Zeiten der Globalisierung, Vortrag von Julia Angster sity of Cambridge, 22. März im Rahmen des IfZ/LMU-Kolloquiums: Moderation, IfZ München, 30. Oktober Kommentar und Würdigung im Rahmen der Buchvorstellung von Moritz von Brescius, »German Science in the Age of Empire. Enter- Krise der Parteiendemokratie – Krise der Repräsenta- prise, Opportunity and the Schlagintweit Brothers«, Ludwig- d tion? Zeithistorische Schlaglichter auf eine (nicht nur) Maximilians-Universität München, 2. Mai o k aktuelle Debatte, Vortrag von Silke Mende: Begrüßung u und Moderation, IfZ München, 21. November Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte. Wegweiser für m e Reformen? (Vortrag Hubert Wolf), Podiumsdiskussion: Moderation, n Ein neuer Kalter Krieg? Die Eskalation im Ost-West-Kon- Katholische Stadtpfarrei St. Moritz, Augsburg, 28. Juni t a flikt 1979 und die Gegenwart, Podiumsdiskussion: Mo- t deration, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED- »Glokalisierung«. Vom Nutzen und Nachteil eines Forschungs- i o Diktatur Berlin, 27. November konzepts, Podiumsdiskussion: Mitorganisation und Podiumsbeitrag, n IfZ München, 12. September Lost in Expectations? Vergangene Zukünfte und die aktuelle Zeitgeschichte, Keynote auf der Jahrestagung Einführung (mit Christian Rau) beim Workshop »Regionalität und des Research Cluster for the Study of East Central Eu- Globalität in der jüngsten Zeitgeschichte Europas. Vermessung eines rope and the History of Transformations (RECET) »Lost neuen Forschungsfeldes«, IfZ München, 12. und 13. September in Expectations: Was wurde aus den Zukunftserwar- tungen des Jahres 1989?«, Institut für Osteuropäische Boomregionen. Überlegungen zu räumlichen Dynamiken seit den Geschichte, Wien, 28. November 1970er Jahren, Vortrag bei dem Workshop »Regionalität und Glo- balität in der jüngsten Zeitgeschichte Europas. Vermessung eines LIZA SOUTSCHEK neuen Forschungsfeldes«, IfZ München, 12. und 13. September

Scientific Cooperation and Competition during the Cold Konservativ heute. Spurensuche, Bestimmungen, Abgrenzungen, War. The International Institute for Applied Systems Podiumsdiskussion, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Analysis in Divided Germany, Vortrag im Rahmen der 23. Oktober 43. Annual Conference der German Studies Asso- ciation im Panel »Science Discourses in Cold War Parteiendemokratie in der Krise? Politische Parteien und Bewe- Media and Public Sphere (2): Institutional Cooperation gungen im gesellschaftlichen Wandel (1970 bis heute), Workshop: and Competition«, Portland, OR (USA), 5. Oktober Kommentar, IfZ München, 21. November

Kooperation, Konkurrenz, Komplexität: Die deutsch- GUNNAR TAKE deutsche Dimension des »Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse«, Vortrag im Rahmen des Das Personal des Bundeskanzleramts 1949–69. Erkenntnispoten- IfZ Oberseminars, München, 29. Mai tiale und Verwendungszwecke einer statistischen Analyse, Vortrag, Schleswig, 5. November Martina Steber Raumforschung am Kieler Institut für Weltwirtschaft (1939–45), Die CDU und das Konservative. Historische Einblicke Vortrag, Hannover, 7. November in eine bundesrepublikanische Konstellation, Vortrag vor dem Arbeitskreis Ideengeschichte, Konrad-Adenau- DANIELA TASCHLER er-Stiftung, Berlin, 22. Januar AAPD 1989: A Work Report, Vortrag im Rahmen der »15th Inter- Brexit. A Historiographical Challenge, Vortrag im Rah- national Conference of Editors of Diplomatic Documents«, Auswär- men der Lecture Series, Faculty of History, University of tiges Amt, Berlin, 6. Juni Southampton, 12. Februar CAROLA TISCHLER

German-Russian Edition on German-Soviet Relations 1933–1941, Vortrag im Rahmen der »15th International Conference of Editors of Diplomatic Documents«, Auswärtiges Amt, Berlin, 6. Juni 149

Der deutsche Gesandte in Rumänien (1931 bis 1934) Friedrich PEER OLIVER VOLKMANN Werner Graf von der Schulenburg und die deutsche Minderheit, Vortrag im Rahmen der Internationalen Tagung »Von der Selbsthilfe Michael von Faulhaber (1869–1952). Ein Kirchenmann zur Fremdsteuerung. Zur politischen Geschichte der Deutschen in in einer Zeit der Umbrüche, Vortrag beim »Historischen Rumänien 1933–1938«, Cluj-Napoca/Klausenburg, 25. September Verein für das Oberland«, Bad Tölz, 27. März

Za kulisami Narkomindela [Hinter den Kulissen des Narkomindel], KARIN WABRO Vortrag im Rahmen der Präsentation von Band 2 der Edition zu den deutsch-sowjetischen Beziehungen 1933–1941, Akademie der Idyll and Crime. The New Exhibition at the Dokumenta- Wissenschaften, Moskau, 26. November tion Obersalzberg, Vortrag (mit Mathias Irlinger), Salz- burg University of Applied Sciences, Hallein, 18. Januar ANNA ULLRICH Exhibiting and Teaching Nazi Crimes at a Perpetrator Jüdische Deutsche in der Weimarer Republik, Vortrag im Rahmen Site: The Leningrad Blockade at the Obersalzberg Docu- der Tagung »Die Geschichte der Partizipation in Deutschland«, mentation Center, Vortrag (mit Sven Keller), Museum of i f Tutzing, 16. Januar the History of St. Petersburg, Russland, 11. September z — j International Conference: If This Is a Woman, Konferenzorganisa- Geschichtsvermittlung als gesellschaftliche Verantwor- a tion, Präsentation des EHRI Projekts, Moderation der Abschluss- tung, Vortrag und Workshop im Rahmen des Seminars h r diskussion, Bratislava, 21. bis 23. Januar »Schule und Gesellschaft« der Pädagogischen Hoch- e schule Salzburg, Berchtesgaden, 5. Oktober s b Workshop EHRI Digital Editions, Organisation und Moderation, IfZ e München, 12. März r FRANZISKA WALTER i c Accessing Historical Documents and Creating Expert Networks, Mo- Staatliche Sicherheitskulturen in Bayern 1945 bis 1970. h t deration der Podiumsdiskussion im Rahmen der internationalen Personal, Prägungen und Praktiken im Bayerischen In- 2 Tagung »The Holocaust and its Social Settings – Challenges and nenministerium, Landeskriminalamt und Landesamt für 0 Trends«, Amsterdam, 3. Juli Verfassungsschutz, Projektvorstellung im Rahmen des 1 9 Kolloquiums zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhun- Jüdische Displaced Persons in Eichstätt, Panelmoderation im Rah- derts (Constantin Goschler), Bochum, 16. Januar men des Symposiums »Das jüdische DP-Camp Eichstätt«, Eichstätt, 23. September Sicherheitsarchitektur gestalten. Regionale, nationale und globale Akteure in Bayern 1945–1954, Vortrag im Accessing and Using Primary Sources in the Digital Age: The Exam- Rahmen des Doktorandenworkshops des Instituts für ple of European Holocaust Research Infrastructure, Online Course Bayerische Geschichte »Räume der Sicherheit. Spaces and Learning Units, Vortrag im Rahmen der Special Lessons & Le- of Security«, München, 22. Februar gacies Conference Munich, München, 7. November Könnt ihr nicht oder wollt ihr nicht? Archive zwischen Using Weimar: Navigating Daily Life in Early Nazi-Germany, Vortrag Ansprüchen und Möglichkeiten, Podiumsdiskussion auf im Rahmen der Special Lessons & Legacies Conference Munich, dem 11. Bayerischen Archivtag, Coburg, 23. März München, 7. November Security Culture in Bavaria 1945–1970. Staff, Practices SEBASTIAN VOIGT and Experiences in the Bavarian Ministry of the Inte- rior, Bavarian Criminal Police Office and Bavarian Office Die DGB-Gewerkschaften und die K-Gruppen in den frühen 1970er for the Protection of the Constitution, Projektpräsen- Jahren, Vortrag auf dem Workshop Geschichtsprojekte der Hans- tation im Rahmen des GHI Colloquium am Deutschen Böckler-Stiftung, Düsseldorf, 21. März Historischen Institut Washington, Washington, D.C., 18. April »Gegen das System und die Gewerkschaftsbonzen.« Wilde Streiks und linksradikale Kritik an den Gewerkschaften in der Bundesre- PETRA WEBER publik in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren, Vortrag auf den 5. Schweizerischen Geschichtstagen, Universität Zürich, DDR und Bundesrepublik in der Forschung: Getrennte 5. Juni Wege oder gegenseitige Befruchtung?, Vortrag von Arnd Bauerkämper auf dem Workshop: »Die DDR in der Neuere Tendenzen der Gewerkschaftsgeschichte. Bericht aus dem deutschen und europäischen Zeitgeschichte. Alte und Graduiertenkolleg »Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt«, neue Wege der Forschung«: Kommentar, IfZ Berlin, Impulsvortag beim Arbeitskreis Gewerkschaftsgeschichte, Düssel- 21. November dorf, 8. Juli

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NIELS WEISE ANA LENA WERNER

Schweden und der Zweite Weltkrieg. Zwischen Neu- Landesjustiz und NS-Vergangenheit. Demokratie und Diktaturnach- tralität und Kollaboration? Vortrag, Internationale wirkungen im Bayerischen Staatsministerium der Justiz, Projektvor- und interdisziplinäre Tagung der LMU München und stellung im Rahmen der Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats des der Eberhard Karls Universität Tübingen, München, Gesamtprojekts »Demokratische Kultur und NS-Vergangenheit«, IfZ 23. November München, 25. März

HERMANN WENTKER Justice and the National Socialist Past. Democracy and the After- math of Dictatorship in the Bavarian Ministry of Justice (1945– Ulbricht und die Integration der DDR in den Machtbe- 1974), Projektvorstellung im Rahmen der Max Planck Summer reich der Sowjetunion, Vortrag im Rahmen des Tages- Academy for Legal History 2019 »Law in Text and Contexts«, Frank- seminars »Verspielte Einheit? Der Kalte Krieg und die furt/Main, 14. August doppelte Staatsgründung«, Erfurt, 13. April d o ANDREAS WIRSCHING k Das doppelte Deutschland und die Streitkräfte. Chan- u cen und Grenzen einer deutsch-deutschen Militärge- Gefährdung und Selbstgefährdung der Demokratie. Können wir aus m e schichte, Vortrag im Rahmen der Tagung »Deutsche der Geschichte lernen?, Vortrag im Rahmen der Fachtagung »Mit n Militärgeschichte in Europa 1945–1990. 60. Internatio- uns oder gegen uns! Umgang mit demokratie-feindlichen Heimat- t a nale Tagung für Militärgeschichte«, Potsdam, 17. Sep- und Identitätskonstruktionen«, Landeszentrale für politische Bil- t tember dung Baden-Württemberg, Stuttgart, 16. Januar i o n Die unverhoffte Einheit. Die Wiedervereinigung Deutsch- Als der Holocaust zu seinem Namen kam. Die Serie »Holocaust« lands als unerwartetes, aber unaufhaltsames Ereignis, im deutschen Fernsehen – Vierzig Jahre danach, Vortrag und Po- Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung des Berliner Kol- diumsgespräch: Moderation, IfZ München, 22. Januar legs Kalter Krieg »Das Ende des Kalten Krieges«, Berlin, 7. November Das Ende von Weimar: Woran zerbrach die erste deutsche Demokratie?, Vortrag im Rahmen der Reihe »100 Jahre Weimarer Liberale Aspekte bei den Verfassungsdiskussionen in Republik. Alles für das Volk. Alles durch das Volk«, Albert-Ludwigs- der SBZ 1945–1949, Vortrag im Rahmen des Kolloqui- Universität Freiburg, 24. Januar ums zur Liberalismus-Forschung »Liberalismus und Verfassung« vom Archiv des Liberalismus und der Stif- Eine demokratische Zukunft für die Weimarer Republik?, Vortrag im tung Bundespräsident Theodor-Heuss-Haus, Stuttgart, Rahmen der Ringvorlesung »Kölner Vorträge – Facetten der Wei- 14. November marer Republik«, Universität zu Köln, 28. Januar

Von der Forschung zur Vermittlung: Wissenschaft, Me- Von Weimar nach Berlin. Geschichtswissenschaft, Generationen, dien und historisch-politische Bildung, Moderation der politische Kultur, Einführungsvortrag im Rahmen eines Gesprächs- Podiumsdiskussion im Rahmen des Workshops der abends des Gesprächskreises »Historiker in Berlin«, STEAG AG, Forschungsabteilung Berlin des IfZ »Die DDR in der Berlin, 29. Januar deutschen und europäischen Zeitgeschichte. Alte und neue Wege der Forschung«, Berlin, 21. November Transformation einer Volkswirtschaft: Neue Perspektiven auf die Geschichte der Treuhandanstalt, Workshop: Begrüßung, IfZ Berlin, Zerrüttete Beziehungen: Das ostdeutsch-sowjetische 31. Januar Verhältnis in der Ära Gorbatschow, Vortrag im Rahmen des Workshops des Deutschen Historischen Instituts Zeiterwartung und Verfassungsschöpfung, Vortrag im Rahmen der Moskau »30 Jahre friedliche Revolution und Mauerfall – Tagung »Verfassungskultur in der Weimarer Republik«, Deutscher die DDR, die Sowjetunion und der Zusammenbruch des Bundestag, Berlin, 11. Februar Ostblocks«, Berlin, 26. November Wie aktuell ist die Weimarer Republik?, Vortrag im Rahmen Gorbatschow in Bonn und Ost-Berlin im Jahre 1989: eines Wochen-Meetings des Rotary Clubs München-Schwabing, die deutsch-deutsch-sowjetischen Beziehungen in dop- München, 14. Februar pelter Perspektive, Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung »Zwischen Plattensee und Kaukasus – europäische »Am letzten April … ist der Krieg zu Ende.« Michael Kardinal von Wege zur deutschen Einheit«, Bochum, 29. November Faulhaber – Das Tagebuch 1945 geht online, Veranstaltung an- lässlich der Online-Stellung des Jahrgangs 1945 im Rahmen der Die Westeuropapolitik der DDR und die deutsche Frage, Kritischen Online-Edition der Tagebücher Michael Kardinal von Vortrag im Rahmen der Tagung »Portugal im deutsch- Faulhabers: Moderation (mit Prof. Dr. Hubert Wolf), Katholische deutschen Fokus«, Chemnitz, 5. Dezember Akademie in Bayern, München, 14. Februar 151

Die Stabilität der Weimarer Demokratie im internationalen Ver- Frage einer neuen Verfassung bzw. substantiellen gleich, Vortrag im Rahmen des wissenschaftlichen Symposiums Reform des Grundgesetzes, Kurzreferat im Rahmen »100 Jahre Weimarer Reichsverfassung«, Berlin-Brandenburgische der Jahrestagung des Arbeitskreises für Rechtswis- Akademie der Wissenschaften, Berlin, 23. Februar senschaft und Zeitgeschichte zum Thema »Recht in Transit. Die DDR und die Rechtsordnung der Bundes- Die Oper »Karl V.« von Ernst Krenek, Podiumsdiskussion im Rah- republik – Sondierung eines Forschungsfeldes«, Aka- men der »Montagsrunde« der Bayerischen Staatsoper, München, demie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, 25. Februar 6. Juni

Enttäuschung in der Demokratie – Enttäuschung über die Demokra- Internationale Emotionen und Selbstvergewisserung tie, Buchpräsentation: Moderation, IfZ München, 27. Februar im Wendejahr 1989/90, Vortrag von Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix im Rahmen des IfZ-/LMU-Kolloquiums Zeitenwende 1979. Als die Welt von heute begann, Buchpräsenta- im Sommersemester 2019: Moderation, IfZ München, tion: Moderation, IfZ München, 13. März 12. Juni i f Jenseits des Nationalstaats: Ist die Zukunft der Bundesrepublik »Weimar« als politisches Argument, Vortrag im Rahmen z supranational?, Vortrag im Rahmen des 29. Rhöndorfer Gesprächs der Ringvorlesung »Weimars Wirkung. Das Nachleben — j der Stiftung Bundeskanzler Adenauer-Haus zum Thema »Stabili- der ersten deutschen Republik«, Stiftung Topographie a täten und Unsicherheiten. Neue Perspektiven auf die bundesre- des Terrors, Berlin, 17. Juni h r publikanische Demokratie«, Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter, e 15. März Neuere Arbeiten zur Zeitgeschichte, internationales s b Doktorandenkolloquium des IfZ, der LMU München und e Zäsuren der Zeitgeschichte: Das Jahr 1949, Podiumsdiskussion der Universitäten Bonn, Mainz und Paris-Sorbonne: Or- r i zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe zum 70. Gründungsjubilä- ganisation und Moderation eines Panels, IfZ München, c um des IfZ: Einführung und Moderation, IfZ München, 4. April 26. bis 28. Juni h t 2 What Stories Does Europe Tell? Contested Narratives, Complex His- Verleihung des Dissertationspreises 2018 des Deutsch- 0 tories, Conflicted Union, 10th Anniversary Dahrendorf Lecture and Französischen Historikerkomitees an Valérie Dubslaff: 1 9 Colloquium: Kurzvortrag und Podiumsdiskussion, St. Antony’s Col- Begrüßung, IfZ München, 27. Juni lege, University of Oxford, 3. Mai Die Quellen der Nation, Festvortrag im Rahmen der Die Gegenwart der Geschichte – Das Historische Quartett, Podiums- 200-Jahr-Feier der Monumenta Germaniae Historica, diskussion, Literaturhaus München, 9. Mai Residenz München, 28. Juni

Wie dient die Freiheit der Wissenschaft einer freien Gesellschaft? Globalgeschichtliche Perspektiven auf die DDR, Vortrag Andreas Wirsching trifft Hélène Miard-Delacroix, Podiumsgespräch von Prof. Dr. Gabriele Lingelbach im Rahmen des IfZ-/ im Rahmen der Reihe »Leibniz debattiert« der Leibniz-Gemein- LMU-Kolloquiums im Sommersemester 2019: Modera- schaft, Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn, tion, IfZ München, 3. Juli 16. Mai Deutschland – Russland. Stationen gemeinsamer Ge- Die Weimarer Verfassung und die Stabilität der Demokratie, Eröff- schichte. Orte der Erinnerung, Grußwort bei der Prä- nungsvortrag im Rahmen der Ringvorlesung »100 Jahre Weimarer sentation der russischen Ausgabe von Band 2 des Reichsverfassung«, Friedrich-Alexander-Universität Erlagen-Nürn- deutsch-russischen Geschichtsbuchs, Gästehaus des berg, Erlangen, 21. Mai russischen Außenministeriums, Moskau, 9. Juli

Kooperation, Konkurrenz und Kairos, Vortrag von Kiran Klaus Patel Die deutsch-sowjetischen Wirtschaftsbeziehungen im Rahmen des Workshops »Macht. Wissen. Wettbewerb. Deutsche 1917–1991, Jahreskolloquium der Gemeinsamen Kom- und europäische Wissenschaftspolitik im »Technology Race« der mission für die Erforschung der jüngeren Geschichte DFG-Forschergruppe »Kooperation und Konkurrenz in den Wissen- der deutsch-russischen Beziehungen: Eröffnung und schaften«: Moderation, IfZ München, 23. Mai Leitung, Woronesch (Russland), 11. und 12. Juli

Die Krise Europas und seiner Demokratien, Vortrag zum Auftakt der Gemeinsame Kommission für die Erforschung der jün- Reihe »Scheitert Europa?«, Theodor-Heuss-Haus, Stuttgart, 28. Mai geren Geschichte der deutsch-russischen Beziehun- gen, öffentliche Präsentation der Kommissionsarbeit: Erinnerungskultur und Rechtspopulismus. Wohin führt der Ruck Grußwort, Buchklub Petrovskij, Woronesch (Russland), nach rechts?, Podiumsdiskussion im Rahmen der Reihe »Debatte 13. Juli Brandenburg« der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Ora- nienburg, 5. Juni Rechtspopulismus in westlichen Demokratien, Podi- umsdiskussion im Rahmen der Reihe »Podium Zeit- 15th International Conference of Editors of Diplomatic Documents: geschichte« der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte: Begrüßung, Auswärtiges Amt, Berlin, 6. Juni Begrüßung und Moderation, IfZ München, 16. Juli

vorträge und podiumsdiskussionen 152

Weimar – Das Erbe der ersten deutschen Demokratie, Rechtspopulismus in Deutschland – Wiedersehen mit Weimar?, Vortrag im Rahmen der Reihe »Weimar – Republik der Tischrede zum Reformationstag im Rahmen einer Veranstaltung der Moderne. Eine Kulturgeschichte der 1920er Jahre«, Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, Luther-Hotel, Lutherstadt Theater Münster, 29. Juli Wittenberg, 31. Oktober

Die Endphase des Kalten Krieges, Präsentation der Edi- Gibt es ein Demokratiedefizit in der Europäischen Union?, Vortrag tionsbände Akten zur Auswärtigen Politik der Bundes- im Rahmen der Jahressitzung des Wissenschaftlichen Beirats des republik Deutschland (AAPD), Jahrgänge 1987 und Förderkreises Bayerisches Wirtschaftsarchiv, IHK für München und 1988: Begrüßung und Moderation der Podiumsdiskus- Oberbayern, München, 4. November sion, Auswärtiges Amt, Berlin, 5. September Special Lessons & Legacies Conference Munich, Grußwort bei der Die Rolle von Kardinal Faulhaber im Dritten Reich, Vor- Eröffnung, München, 4. November trag im Rahmen des Seminars »Cadenabbia-Akademie 2019 II – Bayern in Vergangenheit und Gegenwart – Germany 1990 – A Problem of Communication, Vortrag im Rahmen d Gehen die Uhren (noch) anders?«, Landeskirchenamt des Workshops »In the Laboratory of Market Economics: Toward a o k der Evangelischen Kirche in Bayern, München, 10. History of Germany’s Treuhandanstalt, 1989/90–1994«, University u September of Cambridge, 8. November m e n Deindustrialisierung und Globalisierung – Nullsummen- Die politische und gesellschaftliche Situation in unserem Land, Im- t a spiel oder Abstieg?, Vortrag im Rahmen des Workshops pulsvortrag und Diskussion im Rahmen einer Pfarrkonferenz des Pro- t »Regionalität und Globalität der jüngsten Zeitgeschichte dekanats München-Mitte, Erlöserkirche, München, 11. November i o Europas. Vermessung eines neuen Forschungsfeldes«, n IfZ München, 13. September Die Gegenwart der Geschichte – Das Historische Quartett, Podiums- diskussion, Literaturhaus München, 11. November Transformation als Bewährungsprobe. Das vereinte Deutschland in Europa, Impulsvortrag und Podiums- Zwischen Fake News und Hasskommentaren – welchen Schutz gespräch im Rahmen der Reihe »Akademiegespräche braucht unsere Verfassung zum 70. Geburtstag?, Podiumsdiskus- im Bayerischen Landtag«, Maximilianeum, München, sion, Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden- 14. Oktober Württemberg, Stuttgart, 19. November

Europa wohin? Fortschritt und Krise der europäischen Die Weimarer Reichsverfassung zwischen demokratischem Auf- Integration seit 1989, Vortrag im Rahmen der »Willy- bruch und demokratischer Erinnerungskultur, Keynote im Rahmen Brandt-Lectures« des Willy-Brandt-Zentrums für der SISCALT-Tagung »Weimar – Modernität und Demokratie in Deutschland- und Europastudien der Universität Europa (1919–1933)«, Fondazione Bruno Kessler/ISIG, Trient, Wrocław, Universität Wrocław, 16. Oktober 21. November

Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Dokumentation Zustand und Zukunft der Demokratie in Deutschland. Können wir Obersalzberg: Grußwort, Berchtesgaden, 20. Oktober etwas aus der Geschichte lernen?, Vortrag, Urania e. V., Berlin, 28. November Zäsuren der Zeitgeschichte: Das Jahr 1989 – Wolfgang Thierse trifft Theo Waigel, Podiumsgespräch im Rahmen Geschichte des Nationalsozialismus – Herausforderung für Wis- der Reihe »Leibniz debattiert« und der Veranstaltungs- senschaft, Politik und Zivilgesellschaft, institutsinterne Gesprächs- reihe zum 70. Gründungsjubiläum des IfZ: Moderation, runde mit Staatsminister Bernd Sibler: Moderation, IfZ München, Haus der Leibniz-Gemeinschaft, Berlin, 23. Oktober 9. Dezember

Bedeutung und Zukunft des Dokumentenerbes der Ent- Probleme und Perspektiven einer Geschichte der Solidarität im schädigungs- und Wiedergutmachungsakten von Bund 20. und 21. Jahrhundert, Vortrag von Prof. Dr. Dietmar Süß im und Ländern, Impulsreferat im Rahmen eines Histo- Rahmen des IfZ-/LMU-Kolloquiums im Wintersemester 2019/20: rikersymposiums, Bundesministerium der Finanzen, Moderation, IfZ München, 11. Dezember Berlin, 28. Oktober Geschichte(n) deutscher Arbeitswelten, Vortrag von Prof. Lutz 30 Jahre Systemtransformation in Ostmitteleuropa – Raphael im Rahmen der Abschlusstagung des Graduiertenkollegs eine Bilanz, Impulsvortrag und Podiumsdiskussion im »Soziale Folgen des Wandels der Arbeitswelt in der zweiten Hälfte Rahmen der Konferenz »Der Aufbau Ost im ostmittel- des 20. Jahrhunderts«: Begrüßung und Moderation sowie Modera- europäischen Vergleich. Eine Bilanz nach 30 Jahren«, tion eines Panels, IfZ München, 12. und 14. Dezember Landesvertretung Thüringen beim Bund, Berlin, 30. Ok- tober Hermann Müller und die Außenpolitik der Weimarer Republik, Präsentation, Auswärtiges Amt, Berlin, 19. Dezember Ehepaar aus Hessen und seine beiden Kin- Drei Millio- der schraubten die nen und Besucherzahl auf re- kordverdächtige drei ein Blumen- Millionen empor. Seit strauSS ihrer Eröffnung im Jahr 1999 hat sich die Tünde Weber und ihr Ausstellung zu einem Mann Kasten staun- echten Besuchermag- ten nicht schlecht, neten entwickelt. Um als ihnen im Juli beim dem großen Zuspruch Besuch der Doku- auch in Zukunft Rech- mentation Obersalz- nung tragen zu kön- berg unversehens ein nen, bekommt die Blumenstrauß über- Dokumentation einen reicht wurde. Der Erweiterungsbau für Grund für den freund- eine neue und größere lichen Überfall: Das Ausstellung. 154

Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten

d o k FRANK BAJOHR ­Leiter der Forschungskommission (mit Albrecht Ritschl) des u m Projekts »Von der Reichsbank zur Bundesbank: Personen, e n ­Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Generationen und Konzepte zwischen Tradition, Kontinuität t Instituts für schleswig-holsteinische Zeit- und und Neubeginn (1920er bis 1970er Jahre)« a t Regionalgeschichte (IZRG) i o ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stif- MICHAEL BUDDRUS n tung Denkmal für die ermordeten Juden Europas ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der ­Mitglied der Historischen Kommission für Mecklenburg Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wann- see-Konferenz ALBERT A. FEIBER ­Mitglied im Fachbeirat »NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut« der Klassik Stiftung ­Mitglied des erweiterten Beraterkreises des Museums für Weimar e.V. bayerische Geschichte ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Prora-Zentrums e.V. BORIS GEHLEN ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte ­Vorsitzender des Arbeitskreises für Kritische Unternehmens- Alt Rehse e.V. und Industriegeschichte ­Mitherausgeber der Reihe »European Holocaust ­Mitglied im Beirat des Forschungsprojekts »Nichtstaatliches Studies« des Zentrums für Holocaust-Studien Recht der Wirtschaft. Die normative Ordnung der Arbeits- am IfZ beziehungen in der Metallindustrie vom Kaiserreich bis in die frühe Bundesrepublik« (MPI für Europäische Rechtsge- MAGNUS BRECHTKEN schichte, Frankfurt a. M.)

­Mitglied des Beirats der Prinz-Albert-Gesellschaft TIM GEIGER ­Mitglied des Beirats der Stiftung Bayerische Gedenkstätten ­Mitglied der Kommission AG Internationale Geschichte des ­Mitglied des Expertengremiums Gedenkstätten- Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands förderung des Bundes (VDH) ­Mitglied im Forschungsverbund Provenienz- ­Mitglied der Arbeitsgruppe des Berliner Kollegs Kalter Krieg forschung Bayern (BKKK) ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Projekts »Von der RAG zur ARL: Personelle, BERNHARD GOTTO institutionelle, konzeptionelle und raumplane- rische (Dis-)Kontinuitäten« der Akademie für ­Mitglied des Arbeitskreises Historische Frauen- und Ge- Raumforschung und Landesplanung (ARL) schlechterforschung (AHFGF) ­Mitglied der Leitungsgruppe des Editionsprojekts ­Mitglied der Kommission »Erinnerungskulturen der »Das Grundgesetz. Dokumentation seiner sozialen Demokratie« Entstehung« 155

DIERK HOFFMANN FLORIAN PETERS

­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Deutsch-Russ- ­Mitglied der Kommission für die Geschichte der ischen Museums Berlin-Karlshorst Deutschen in Polen

JOHANNES HÜRTER

­Mitglied der Deutschen Kommission für Militärgeschichte ILSE DOROTHEE PAUTSCH (Deutsche Sektion der Commission Internationale d’Histoire Militaire) ­Mitglied der Arbeitsgruppe des Berliner Kollegs ­Mitglied der Bewertungskommission zur Verleihung des Kalter Krieg Förderpreises für Militärgeschichte und Militärtechnik- ­Vorsitzende des International Committee of geschichte Editors of Diplomatic Documents i f ­Stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen z — Beirats des Projekts »Landshut« in Friedrichshafen THOMAS SCHLEMMER j a h CAROLINE LAMEY-UTKU ­Wissenschaftliche Beratung der katholischen r e Kirchengemeinde St. Sixtus und des katholischen s b ­Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten- Kreisbildungswerks Miesbach bezüglich des Um- e r bibliotheken (AGGB) gangs mit der Gedenktafel für die Gefallenen des i Freikorps Oberland an der Weinbergkapelle in c h LARS LEHMANN Schliersee t ­Mitglied im Redaktionskomitee der Annali 2 0 ­Mitglied des Lenkungsausschusses der History of European dell’Istituto storico italo-germanico in Trient 1 9 Integration Research Society (HEIRS) ­DFG-Gutachter

ANDREA LÖW DANIEL SCHLÖGL

­Mitglied des Beirats des Zentrums für Interdisziplinäre ­Mitglied im Arbeitskreis Bibliotheken und Infor- Polenstudien mationseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft ­Mitglied der Kommission für die Geschichte der Deutschen ­Mitglied im Arbeitskreis Open Access der Leib- in Polen niz-Gemeinschaft ­Mitglied der Fachkommission NS-Erinnerungs- und Ge- ­Mitglied der AG LeibnizOpen der Leibniz- denkkultur der Stadt Regensburg Gemeinschaft ­Mitherausgeberin der Reihe »European Holocaust Studies« ­Mitglied im Gutachterteam des Publikationsfonds des Zentrums für Holocaust-Studien am IfZ für Monografien der Leibniz-Gemeinschaft ­Mitglied der AG Digitales des Kompetenzver- CHRISTIAN MARX bundes Historische Wissenschaften München Mitglied des Beirats der Arbeitsgemeinschaft der ­Mitglied im Vorstand des Arbeitskreises für kritische Unter- Spezialbibliotheken e. V. (ASpB) nehmens- und Industriegeschichte e. V. (AKKU) ­Mitglied des Beirats des Bayerischen Bibliotheks- verbandes (BBV) im Deutschen Bibliotheksver- SILKE MENDE band e. V. ­Mitglied des Beirats für den Fachinformations- ­Mitglied im Vorstand des Deutsch-Französischen Historiker- dienst (FID) Geschichtswissenschaft der Bay- komitees (DFHK) erischen Staatsbibliothek und des Deutschen Museums SIMONE PAULMICHL MICHAEL SCHWARTZ ­Mitglied im Arbeitskreis Presse der Leibniz-Gemeinschaft ­Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Öffentlichkeitsarbeit des ­Vorsitzender des Fachbeirats der Bundesstiftung Kompetenzverbundes Historische Wissenschaften München Magnus Hirschfeld

Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten 156

­Mitglied des Kuratoriums der Akademie Mittel- PETRA WEBER europa e. V. ­Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des For- ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Reichs- schungsprojekts »Homosexuelle Opfer in präsident Friedrich-Ebert-Gedenkstätte Auschwitz« ­Mitglied des Projekt-Beirats der Hans-Böckler-Stiftung »Die Mitbestimmungspraxis der Betriebsräte im Aufsichtsrat ELKE SEEFRIED in der Weimarer Republik«

­Leitung des Berliner Kollegs Kalter Krieg NIELS WEISE ­Stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats der Max-Weber-Stiftung und Mitglied der AG Karriere- ­Mitglied der Kommission zur Überprüfung der Straßennamen wege der Max-Weber-Stiftung und städtischen Ehrungen, Rat der Stadt Würzburg d ­Mitglied des Internationalen Beirats der Bundes- o k kanzler-Willy-Brandt-Stiftung HERMANN WENTKER u m ­Mitherausgeberin des Jahrbuchs zur Liberalis- e n mus-Forschung ­Ordentliches Mitglied der Historischen Kommission zu Berlin t ­Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Wolf- ­Mitglied des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Stiftung a t Erich-Kellner-Gedächtnispreis Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora i o ­Mitglied des Beirats der Stiftung Bundespräsi- ­Mitglied des Beirats der Gedenkstätte Berlin-Hohenschön- n dent-Theodor-Heuss-Haus hausen ­Mitglied des Expert*innenrats der Bundes- ­Mitglied des Beirats der Stiftung Berliner Mauer kanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung ­Mitglied des Beirats des Deutsch-Deutschen Museums ­Mitglied des Leibniz-Forschungsverbunds Mödlareuth »Krisen einer globalisierten Welt« ­Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Ernst-Reuter-Archiv ­Stipendienbeauftragte der Philologisch-Histo- ­Mitglied der Arbeitsgruppe des Berliner Kollegs Kalter Krieg rischen Fakultät der Universität Augsburg ­Teilnahme an den Sitzungen des Trägervereins des Alliierten- ­DFG-Gutachterin Museums Berlin am 7. Mai und am 28. November (in Ver- tretung von Andreas Wirsching) MARTINA STEBER ANDREAS WIRSCHING ­Mitglied im Beirat der »Forschungen zur Regio- nalgeschichte« ­Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ­Mitglied des Editorial Boards des »Journal of ­Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Contemporary History« Akademie der Wissenschaften ­Vorsitzender/Mitglied des Universitätsrates der Universität CAROLA TISCHLER Augsburg (bis Juli) ­Stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Geschich- ­Mitglied des Beirats der »Mitteilungen des För- te des Parlamentarismus und der politischen Parteien derkreises Archive und Bibliotheken zur Ge- ­Deutscher Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Kommission schichte der Arbeiterbewegung« für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch- russischen Beziehungen SEBASTIAN VOIGT ­Mitglied des Deutsch-Französischen Komitees für die Erfor- schung der deutschen und französischen Geschichte des ­Mitglied der Kommission »Erinnerungsgeschichte 19. und 20. Jahrhunderts sozialer Demokratie« ­Mitglied des Arbeitskreises für Rechtswissenschaft und Zeit- ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des geschichte an der Akademie der Wissenschaften und der Forschungsprojekts »Erzählungen zwischen Literatur Mainz Schöpfung und Erschöpfung« ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Weltgeschichte der Russischen Akademie der Wissenschaf- ten, Moskau ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Deut- sches Historisches Museum 157

­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Hauses der ­Hauptherausgeber der »Akten zur Auswärtigen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Politik der Bundesrepublik Deutschland« ­Mitglied des Kuratoriums des Collegium Carolinum ­Mitherausgeber der Edition »Die Verfolgung und ­Mitglied des Fachbeirats Wissenschaft in der Bundesstif- Ermordung der europäischen Juden durch das tung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur nationalsozialistische Deutschland 1933–1945« ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats im Bayerischen und der englischen Ausgabe »The Persecution Wirtschaftsarchiv and Murder of the European Jews by Nazi Ger- ­Mitglied der Direktorenrunde des Kompetenzverbunds many, 1933–1945« Historische Wissenschaften München ­Mitherausgeber und Mitglied des Internationalen ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Zentrums Wissenschaftlichen Beirats der französischen für Israel-Studien an der Ludwig-Maximilians-Universität Ausgabe der Edition »Hitler, Mein Kampf. Eine München kritische Edition« ­Mitglied des beratenden Kuratoriums anlässlich der Erwei- ­Mitherausgeber der Buchreihe »Diktatoren des i f terung der Dokumentation Obersalzberg 20. Jahrhunderts« z — ­Mitglied der Kommission »Coburger Stadtgeschichte in der ­Mitherausgeber der Buchreihe »Historische j a ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts« Grundlagen der Moderne« h ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats zur Studie »Die ­Mitherausgeber der Buchreihe »Moderne Ge- r e Regensburger Domspatzen. Geschichte der Erziehungs- schichte und Politik« s b praxis, ihrer personell-institutionellen Grundlagen und ihrer ­Mitherausgeber der Buchreihe »European Holo- e r Wahrnehmung seit den 1920er Jahren« caust Studies« des Zentrums für Holocaust- i ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats zum Projekt »Konti- Studien am IfZ c h nuität und Diskontinuität in der Entwicklung der Studienstif- ­Mitherausgeber der Buchreihe »Veröffentlichun- t tung angesichts der Systembrüche 1933 und 1945« der gen zur Geschichte der deutschen Innenminis- 2 0 Studienstiftung des deutschen Volkes terien nach 1945« 1 9 ­Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Hauses der ­Mitherausgeber der »Vierteljahrshefte für Zeitge- Europäischen Geschichte, Brüssel schichte« ­Mitglied des Finanzausschusses der Leibniz-Gemeinschaft

»Die Quellen sprechen«: Die Macher des erfolgreichen Kooperationsprojekts von Bayerischem Rundfunk und IfZ präsentierten ihre Arbeit im Rahmen des internationalen Festivals DOK.fest.

Mitarbeit in wissenschaftlichen Kommissionen und Beiräten 158

Medienauskünfte, Gastbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Film und Fernsehen

d o k KEITH R. ALLEN Gefahr nationalistischer Geschichtsnarrative, Interview, u m Deutschlandfunk Kultur (Fazit), 3. November e n ­Flucht aus Berlin, Interview, BBC, 6. April Eine neue Gesellschaftsgeschichte der Shoah, Interview, t 30 Jahre Mauerfall, Interview, National Public Tagesspiegel, 5. November a t Radio, 11. November Der Kongress Lessons & Legacies in München, Interview, i o Bayerischer Rundfunk (Bayern 2 kulturWelt), 7. November n HEIKE AMOS MAGNUS BRECHTKEN Entstehung der Verfassung in der DDR und der Gleichstellungsparagraph Artikel 7, Auskunft, Edition von »Mein Kampf«, Interview für Filmdokumenta- Digitales Frauenarchiv, 20. Juni tion, Boston College, 7. Januar Deutsch-deutsche Städtepartnerschaften, Edition der Reden Adolf Hitlers von 1933–1945, Interview, Interview, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Deutschlandfunk (Kultur heute), 9. Januar 29. Oktober Brexit, Interview, Südwestrundfunk (SWR Aktuell), 16. Januar ­»Sanft hinübergeglitten«, Interview, veröffentlicht Die Brexitentscheidung – Was nun Europa?, Studiogast, in: Tanja Brandes u. Markus Decker: Ostfrauen phoenix (phoenix Runde), 16. Januar verändern die Republik, Berlin 2019, S. 59–65, Brexit-Showdown – Kommt der Deal oder nicht?, Studiogast, Christoph Links Verlag phoenix (phoenix Runde), 12. März Brexit, Interview, Bayerischer Rundfunk (Rundschau FRANK BAJOHR Magazin), 14. März Brexit, Interview, Bayerischer Rundfunk (Rundschau), 40 Jahre Fernsehserie »Holocaust«, Interview, 27. März Bayerischer Rundfunk (Bayern 2 radioWelt), Brexit, Interview, ntv, 28. März 22. Januar Freiheitsfurcht. Hundert Jahre Faschismus, Kommentar, ­­»Mein Gott, was war mit uns los?« 40 Jahre Süddeutsche Zeitung, 5. April Fernsehsendung »Holocaust«, Gastbeitrag, Hitler’s Mein Kampf: Prelude to the Holocaust, Interview, DIE ZEIT, 24. Januar Boston College, 26. April Zentrum für Holocaust-Studien, Interview, Baye- Besuch des britischen Thronfolgerpaares in München, rischer Rundfunk (Bayern 5), 15. Mai Interview, Bayerischer Rundfunk (Fernseh-Sondersendung), »Jede Generation stellt ihre eigenen Fragen«, 8. Mai Porträt, Süddeutsche Zeitung, 25. Juni Außenansicht »Sozialismus als Obsession«, Gastbeitrag, Wie die »Arisierung« einer Firma in Freiburg zum Süddeutsche Zeitung, 10. Mai Tabu-Thema wurde, Stellungnahme, DIE WELT, Die Rolle militärischer Eliten im Nationalsozialismus, Inter- 16. August view, ABC Australia, 13. Mai Aufstieg und Fall des Nationalsozialismus (10-tei- 70 Jahre Grundgesetz, Interview, WDR 5/NDR (Mit- lige Dokumentationsserie), Filmisches Interview, tagsecho), 23. Mai ZDF Info, 30. September Beziehungen USA, Großbritannien und Deutschland anläss- Zur Aktualität der Geschichte, Interview, Süd- lich des Besuchs von Donald Trump in London, Interview, deutsche Zeitung, 2./3. November Bayerischer Rundfunk (Rundschau Magazin), 4. Juni 159

Albert Speer, Interview, Kölner Stadt-Anzeiger, 24. Juni »Die Situation ist sehr gefährlich!« Sicherheits- Angela Merkels Gesundheitsprobleme in der politischen experten fordern Durchbruch in NATO-Russ- Debatte, Interview, El Mercurio, Chile, 27. Juni land-Beziehungen, Interview, RT Deutsch, Beating Hitler with Humour, Interview, BBC Radio 4, 11. Dezember 3. Juli Reichstagsbrand-Kontroverse, Hintergrundgespräch, BERNHARD GOTTO Hannoversche Allgemeine Zeitung, 4. Juli Björn Höckes Rhetorik und der Nationalsozialismus, Inter- Feature »Zündeln in Eden: Von der Unzufrie- view, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. Juli denheit in guten Zeiten«, Interview, Bayerischer Bedeutung des 20. Juli 1944 und aktuelle Diskussion über Rundfunk (BR Wissen), 6. November die Motivation von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Interview, WDR/NDR (Mittagsecho), 20. Juli STEFAN GRÜNER Brexit/Urteil gegen die Zwangspause des britischen Parla- i f mentes, Interview, Bayerischer Rundfunk (Rundschau Frankreich im Zweiten Weltkrieg, Interview, z — Magazin), 24. September Bayerischer Rundfunk (BR 2 radioWelt), j a Elser. Der einsame Widerstandskämpfer, Interview, SAT1/ 29. August h Lebensformen tv, 1. November r e Die aktuelle Erhard-Kontroverse, Hintergrundgespräch, DIERK HOFFMANN s b taz, 18. Oktober e r Albert Speer, Interview für Filmprojekt, ZDF, 21. Oktober Treuhandanstalt, Interview, Deutschlandfunk, i Pogromnacht 9. November 1938, Interview, WDR/NDR 30. Januar c h (Mittagsecho), 9. November Treuhandanstalt, Interview, Die WELT, t Umgang und Auseinandersetzung mit NS-Kunst, Hinter- 31. Januar 2 0 grundgespräch, Bayerischer Rundfunk (Capriccio), Treuhandanstalt, Interview, ARD-Hauptstadt- 1 9 22. November studio, 10. April Erster Besucher von Bundeskanzlerin Merkel im Konzen- Treuhandanstalt, Interview, Märkische Oderzei- trationslager Auschwitz, Interview, CNN, 5. Dezember tung (MOZ), 11. April Wie politisch darf/muss Wissenschaft sein, Interview, Bevor die Treuhand zum Mythos wird, Gastbei- Bayerischer Rundfunk (BR 2 radioWelt), 18. Dezember trag, Tagesspiegel, 12. Mai Brexit, Interview, Deutschlandfunk, 28. Dezember Treuhandanstalt, Interview, ARD-Mittagsmaga- zin, 14. Juni ALBERT A. FEIBER Treuhandanstalt, Interview, MDR, 16. August Treuhandanstalt, Interview, Freies Wort, 4. Ausstellung »Trügerische Idylle« in Pullach, Interview, September Süddeutsche Zeitung, 17. Januar Treuhandanstalt, Interview, Alternatives Écono- Ausstellung »Trügerische Idylle« in Pullach, Interview, miques, 24. September Münchner Merkur, 22. Januar Rentner in der DDR, Interview, MDR, 27. Sep- tember MORITZ FISCHER Vertragsarbeiter in der DDR 1989/90, Interview, Deutsche Welle, 27. September »Unser Elend nahm kein Ende!«, Gastbeitrag, Landshuter Treuhandanstalt, Interview, ZDF, 24. Oktober Zeitung, 12. Oktober Die Wiedervereinigung und die Treuhandanstalt, Interview, Deutschlandfunk, 5. November TIM GEIGER GREGOR HOFMANN Der INF-Vertrag und das Wettrüsten, Fachberatung, Funk- format »Musstewissen« (MrWissen2Go von ARD/ZDF), Der VfB Stuttgart und der Nationalsozialismus, 21. Oktober Interview, SWR4 (Regional um Vier), Geheime Orte im Kalten Krieg, Interview, ZDF Info, 16. Januar 11. November Gedenken an NS-Opfer beim VfB Stuttgart, Inter- view, SWR2 (Journal am Morgen), 26. Januar

Medienauskünfte, Gastbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Film und Fernsehen 160

JOHANNES HÜRTER Großer Umbau am Obersalzberg, Interview, Bezirksblätter Tennengau, 19. März Der Völkerbund: gut gemeint, schlecht gelaufen? Kostensteigerung am Obersalzberg: Politiker fordern Konse- Interview, Bayerischer Rundfunk (Bayern 2 quenzen, Interview, Bayerischer Rundfunk, 22. März radioWissen), 14. Februar Der Fußabdruck des Monsters. Was tun mit den Nazi-Bau- Bürgerlicher Widerstand in Nazi-Deutschland, ten?, Interview, Salzburger Nachrichten, 13. April Interview, dpa, 19. März Von Muttertag bis Meisterzwang. So lebt das Erbe der Nazis Como a Alemanha vê seus soldados que lutaram fort, Fachberatung, web.de Nachrichten, 10. Mai na Segunda Guerra, Interview, Deutsche Welle »Camouflage am Obersalzberg. Hitler bereitete den Krieg Brasilien, 19. Juli vor allem in seiner Residenz in Berchtesgaden vor«, Inter- view, Chemnitzer Freie Presse, 29. August MATHIAS IRLINGER Internationaler Runder Tisch »Erinnerung an die Blockade« d des Staatlichen Museums der Geschichte der Stadt St. Pe- o k Skiorte und ihre Vergangenheit, Interview, France tersburg/Denkmal der heldenhaften Verteidiger Leningrads, u m 2 (Telematin), 16. Februar Interviews, u. a. mit Sankt-Peterburgskie Vedomosti, Metro, e n »Lieber Stürmer«, Interview, Berchtesgadener Radio Russia 1 und Perwy kanal (1tv), 11. September t Anzeiger, 18. Mai »Hitlers ›letztes Aufgebot‹. ›Volkssturm‹ im Zweiten Welt- a t Por que estas cidades atraem turistas de extrema krieg«, Interview, Deutschlandfunk, 18. Oktober i o direita, Interview, Nexos, 30. Juli 20 Jahre Dokumentation Obersalzberg, Interview, Bayeri- n Was Schulen gegen Antisemitismus tun, Inter- scher Rundfunk (Rundschau), 20. Oktober view, Sonntagsblatt, 3. September Obersalzberg: Weit mehr als Adolf Hitlers Feriendomizil, Die Erinnerung bleibt, Interview, Berchtesgadener Interview, Salzburger Nachrichten, 21. Oktober Anzeiger, 14. September »Der Besucher ist Anarchist« – Doku Obersalz- WOLF-RÜDIGER KNOLL berg feiert 20. Jubiläum, Interview, Berchtes- gadener Anzeiger, 19. Oktober Das Erbe der Anstalt – Die Treuhand im Fokus eines For- NS-Prinzipien und christlicher Glaube, Berchtes- schungsprojekts, Interview, Märkische Oderzeitung, gadener Anzeiger, 18. Dezember 6. August History through Video Games, Interview, Online-Plattform EVA KARL »The Enemy« (Brasilien), 23. August

»Avantgarde des Nationalsozialismus«. Die Franziska Kuschel Historikerin Dr. Eva Karl erforscht Coburgs Ge- schichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhun- »Westfernsehen« in der DDR, Interview, Deutschlandfunk derts, Interview, iTV Coburg, 30. Januar Nova (Medienmagazin »Eine Stunde was mit Medien«), Der erste Schritt in die Unzeit, Interview, Neue 11. Juli Presse Coburg, 6. Juli Fernsehen in der DDR (Dokumentation »Fernsehen in der DDR. Sandmann, Propaganda und ein Kessel Buntes«), SVEN KELLER Interview, ZDFinfo, 7. Juni

Virtuelle Realität: Doku soll Hitlers Führerbunker ANDREA LÖW erlebbar machen, Interview, Neue Westfälische Online, 28. Januar Das Untergrundarchiv im Warschauer Getto, Interview, »Ich kann die Kritik nachvollziehen«. Dr. Sven SWR 2 (Kultur aktuell), 15. Januar Keller über Bau-Verzögerungen am Obersalz- Das Untergrundarchiv im Warschauer Getto, Interview, berg, verbotene Kunst und eine neue Bibliothek Deutschlandfunk (Kultur heute), 19. Januar im Bildungsbereich, Interview, Reichenhaller Das Untergrundarchiv im Warschauer Getto, Interview, Tagblatt, 5. Februar ARD (Tagesschau), 22. Januar Bayern unterm Hakenkreuz, Fachberatung Die strafrechtliche Aufarbeitung der NS-Verbrechen und zu Sequenzen aus den sog. Eva-Braun-Filmen, ihre gesellschaftlichen Hintergründe, Interview, Dokumen- Bayerischer Rundfunk (Fernsehen), 19. Februar tarfilm »Fritz Bauers Erbe – die NS-Prozesse im Spiegel der Zeit« (AT), 14. August 161

»Bloßer Zuschauer kann man eigentlich gar nicht sein«, YULIYA VON SAAL Interview, FORUM. Das Magazin von Absolventum und der Universität Mannheim, Ausgabe 2/2019, Oktober Die echten Tagebücher der »Anonyma«, Inter- Holocaust-Forschung und die Lessons & Legacies Konfe- view, WDR 5 (Scala – aktuelle Kultur), 26. Juni renz in München, Interview, Bayerischer Rundfunk (Bayern Wie authentisch sind die Erinnerungen der 2 radioWelt), 5. November Anonyma? Interview, Deutschlandfunk (Kultur Holocaust-Forschung und die Lessons & Legacies Konfe- heute), 26. Juni renz in München, Interview, Münchner Merkur, »Anonyma: Eine Frau in Berlin«. Literarisches 6. November Tagebuch aus dem Trümmer-Berlin, Interview, Deutschlandfunk Kultur (Fazit), 24. Juni EVA LÜTKEMEYER Erinnerungskultur in Russland/D-Day und Operation Bagration, Hintergrundgespräch, 30 Jahre Wende. »Wir wollen unsere Millionen zurück«, Neue Osnabrücker Zeitung, 20. Juni i f Interview, tagesschau.de, 21. Oktober z — EVA SCHÄFFLER j a FLORIAN PETERS h Serie 30 Jahre Mauerfall, Interview, Superillu, r e Der Westen des Ostens: Ostmitteleuropäische Perspektiven 11. April s b auf die postsozialistische Transformation in Ostdeutschland, e r Gastbeitrag, Zeitgeschichte-online, 18. März i Jarosław Kaczyński und der Abschied von der Transforma- c THOMAS SCHLEMMER h tionszeit. Polen vor der wegweisenden Parlamentswahl t am 13. Oktober, Gastbeitrag, Zeitgeschichte-online, 100 Jahre Eröffnung der Weimarer Nationalver- 2 0 11. Oktober sammlung, Interview, Bayern 2 (radioWelt am 1 9 Polen nach der Wahl, Studiogespräch, ARD-alpha (alpha- Morgen), 6. Februar Demokratie), 16. Oktober Manfred Weber – Spitzenkandidat der EVP für die Europawahl, Interview, WDR 5 (Politikum), CHRISTIAN RAU 20. März Die Bayerische Verfassung von 1946, Interview, Eine überforderte Behörde, Interview, Freies Wort Suhl, Münchner Merkur Magazin 2/2019 7. September Die Bewegung Fridays for Future, Interview, Strukturwandel und Digitalisierung. Aus früheren Verände- tagesschau.de, 17. Mai rungen in der Arbeitswelt lernen, Interview, Deutschland- Die wirtschaftliche Lage Italiens, Interview, zdf.de funk (Aus Kultur- und Sozialwissenschaften), 11. April (heute), 5. Juni Zum 75. Jahrestag der alliierten Invasion in der Normandie, Interview, Freie Presse Chemnitz, JÖRN RETTERATH 6. Juni Die Folgen des Urteils des Europäischen Ge- Sozialpolitik, Verfassung der Weimarer Republik: »Die richtshofs zur Pkw-Maut für die CSU, Interview, soziale Republik«, Radiointerview, Bayerischer Rundfunk SRF 4 News, 19. Juni (Bayern 2 RadioWissen), 4. Februar Die Gründung der CSU 1945/46, Interview, SWR 2, 25. Juli MAREN RICHTER Zum 75. Jahrestag des Massakers von Sant’Anna di Stazzema, Interview, Radio Lora, 19. August Phantom RAF – Der ungelöste Fall Herrhausen, Beratung Die aktuelle Regierungskrise in Italien, Interview, und Interview für Dokumentarfilm, ZDF, 29. November zdf.de (heute), 27. August »So schön, so geistreich«. Ärztin, Nazi-Gegnerin, Politikerin: Kanzlerkandidat Markus Söder? Interview, Maria Daelen ist eine große Unbekannte – in ihrem un- Rundfunk Berlin-Brandenburg (radioeins), glaublichen Leben aber spiegelt sich ein ganzes Jahrhun- 30. Oktober dert, Gastbeitrag, DIE ZEIT, 27. Dezember

Medienauskünfte, Gastbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Film und Fernsehen 162

MICHAEL SCHWARTZ PEER OLIVER VOLKMANN

Geschichte im Ersten: Der »Schwulen-Paragraf« Faulhaber-Tagebücher (1945). Einblicke in das Kriegsende, – Geschichte einer Verfolgung, Interview, ARD/ Interview, Bayerischer Rundfunk (Abendschau – Der Sü- Hessischer Rundfunk, 4. April den), 14. Februar Geschichte der Sexualität und Homosexualität Gerüchte um den Weihbischof, Interview (mit Thomas in Deutschland, Interview, Leibniz Magazin, Schütte), Süddeutsche Zeitung, 19./20. Juni 22. Mai Als Kardinal Faulhaber zu Hitler kam. Die Tagebücher von 25 Jahre Paragraf 175, Interview, SWR 1, Kardinal Faulhabers Besuch auf dem Obersalzberg (1936), 7. Juni Interview (mit Philipp Gahn), Bayerischer Rundfunk 100 Jahre Friedensvertrag von Versailles, Inter- (Bayern 2 radioWelt), 5. Juli view, BR Alpha, 1. Juli Ein Tag trauriger als der andere, Interview, Münchner d Geschichte der Homosexualität in der NS-Zeit Merkur, 19. November o k und in der frühen Bundesrepublik, Interview u m mit der Publizistin Laura Suy, Belgien, KARIN WABRO e n 11. November t Geschichte der Homosexualität in Deutschland »Dictator Hitler – The Magical Power of his Speeches«, a t und insbesondere in der Bundesrepublik (Doku- Pressebetreuung/Beratung, Nippon Hōsō Kyōkai, i o mentation »Deutschlands große Clans« über Februar n Wolfgang Joop), Interview, ZDF-Auftragsproduk- »Großer Umbau am Obersalzberg«, Pressebetreuung/ tion, 27. November Beratung, Bezirksblätter Tennengau, 19. März Geschichte der Vertriebenen-Integration in der »Lieber Stürmer«, Interview (mit Mathias Irlinger), Berch- SBZ/DDR, Beratungsgespräch, ARD/MDR- tesgadener Anzeiger, 18. Mai Auftragsproduktion, 9. Dezember Mémoires – Victoire, Interview, France 2, Mai »Auf der Sonnenterrasse eines Massenmörders«, Presse- ELKE SEEFRIED betreuung/Beratung, NZZ, 2. September »Der Besucher ist Anarchist«, Interview (mit Mathias »Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs Irlinger), Berchtesgadener Anzeiger, 19. Oktober (BuWiN) 2021«, Interview mit dem Bayerischen Staatsinstitut für Hochschulforschung und NIELS WEISE Hochschulplanung (IHF) im Auftrag des Deut- schen Bundestags, 12. Juli L’allemagne, verse-t-elle des pensions á d’anciens colla- bos français?, Interview, Télérama, 20. März MARTINA STEBER Austritte aus der SA, Medienauskunft, SWR, 4. Juli Theodor Eicke und das KZ Dachau, Medienauskunft, Historiker-Tagung: Angst und Demokratie in 70 Tellux Film, 24. September Jahren Bundesrepublik, Interview, Deutschland- funk (Aus Kultur- und Sozialwissenschaften), HERMANN WENTKER 21. März »Der III. Weg« in Straubing. Wahlplakate straf- Russland-Sanktionen: Warum der Osten anders drauf rechtlich (noch) nicht relevant, Medienauskunft, blickt, Interview, Freie Presse Chemnitz, 13. Juni Straubinger Tagblatt, 23. Mai Tag der Deutschen Einheit, Interview, Bayerischer Rundfunk Ehrenbürger Adolf Hitler, Medienauskunft, (Bayern 2 und Bayern 5 aktuell: Kindernachrichten klaro), Günzburger Zeitung, 9. August 4. u. 5. Oktober Konservativ – ein stacheliges Wort, Gastbeitrag, As Berlin Celebrates Wall Anniversary, Cold War Foes Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Oktober Rearm, Interview, Voice of America, 7. November November 89: Nemecka demokracia nie je ohrozená na- CAROLA TISCHLER priek rastúcej AFD, Interview, TASR (slowakische Presse- agentur), 15. November Wir müssen für alle Häftlinge etwas tun, Gast- beitrag, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. August 163

ANDREAS WIRSCHING Frankreichs Angst – Der Versailler Vertrag aus französischer Perspektive, Interview, Deutsch- Drohen uns Weimarer Verhältnisse? Das politische Klima landradio Kultur (Zeitfragen), 19. Juni angesichts des Überfalls auf den Bremer AfD-Vorsitzenden, 75 Jahre Gedenken an das Attentat vom Interview, Neue Berliner Redaktionsgesellschaft (in mehre- 20. Juli, Interview, Bayerisches Fernsehen ren Zeitungen, u. a. Märkische Oderzeitung, Schwäbische (Rundschau), 20. Juli Zeitung, Südwest Presse), 9. Januar 100 Jahre Weimarer Reichsverfassung, Gastbei- Brexit, Interview, SRF, 1. Februar trag, Neue Zürcher Zeitung, 27. Juli Weimarer Verfassung – Aufbruch zur Demokratie in Der Siegeszug des Neoliberalismus in den Deutschland, Interview anlässlich der 100-Jahr-Feier der 1990er Jahren und der Niedergang der Volks- Weimarer Verfassung, SRF (Tagesschau), 6. Februar parteien, Interview/SPIEGEL-Gespräch, DER Weimarer Verhältnisse – Gibt es die heute noch?, Interview SPIEGEL, 10. August anlässlich der 100-Jahr-Feier der Weimarer Verfassung, Niedergang der Volksparteien, Interview, RTL i f MDR Sachsen – Das Sachsenradio, 6. Februar (Podcast »Fragen wir doch!«), 30. August z — Die böse Erinnerung an Weimar, Interview anlässlich der Getrieben, gespalten, geschrumpft – CDU und j a 100-Jahr-Feier der Weimarer Verfassung, WDR 5 (Politi- SPD ohne Plan?, Live-Diskussion, ZDF (maybrit h kum), 6. Februar illner), 5. September r e Kostenanstieg beim Neubau der Dokumentation Obersalz- Weimar in Westminster, Gastbeitrag, FAZ, s b berg, Interview, Bayerischer Rundfunk (Regionalnachrich- 30. September e r ten aus Oberbayern), 1. März Bedeutung des Kongresses »Lessons & Legacies i Kritische Online-Edition der Tagebücher Michael Kardinal of the Holocaust«, Interview, Bayerisches Fern- c h von Faulhabers, Interview (zusammen mit Prof. Dr. Hubert sehen (Rundschau), 4. November t Wolf), Katholische Nachrichtenagentur, 3. März (Münchner Bedeutung des Kongresses »Lessons & Legacies 2 0 Kirchenzeitung) und 5. März (domradio.de) of the Holocaust«, Interview, Deutschlandfunk 1 9 Hitlers frühe Jahre bis zum Putsch 1923, Interview, Bayeri- Kultur, 6. November scher Rundfunk (Bayern 2/radioWissen), 18. März Die 80er Jahre in der BRD – Von Pershings und Millionenspende der Unternehmerfamilie Reimann an Yuppies, Interview, Bayerischer Rundfunk Fonds für Holocaust-Überlebende als Wiedergutmachung (Bayern 2/radioWissen), 25. November infolge der Aufarbeitung der Firmengeschichte in der NS- Zeit, Interview, New York Times, 25. März Wir Deutschen und die Demokratie (Dokumentation anläss- lich der Jubiläen »70 Jahre Grundgesetz« und »100 Jahre Weimarer Verfassung«), Interview, ZDF, 30. April 70 Jahre Institut für Zeitgeschichte, Interview, Deutschland- radio Kultur (Zeitfragen), 14. Mai Weimarer Republik, Interview anlässlich des Erscheinens des Buches »Weimar, cent’anni dopo. La storia e l’eredità: bilancio di un’esperienza controversa«, Giornale di Brescia, 21. Mai 70 Jahre Institut für Zeitgeschichte, Interview, Bayerisches Fernsehen (Rundschau) und Bayerischer Rundfunk (Bayern 5), 21. Mai Fragen zur Freiheit, Podcast im Rahmen der Initiative Wissenschaftsfreiheit anlässlich des Jubiläums »70 Jahre Grundgesetz«, Leibniz-Gemeinschaft, 23. Mai Ergebnisse der Europa-Wahl 2019, Live-Studiogespräch, Bayerischer Rundfunk (Bayern 2/Kulturjournal), 26. Mai Die Situation in der Europäischen Union, Interview, SWR 2 (Journal am Mittag), 27. Mai »Weimar« als politisches Argument, Interview, Deutschland- radio Kultur (Zeitfragen), 19. Juni

Medienauskünfte, Gastbeiträge, wissenschaftliche Beratungstätigkeit für Film und Fernsehen 164

Abschied vom Provisorium

Ein kleiner Schritt für den Direktor, aber ein großer für das IfZ: Nach fast einem Jahr Bauzeit konnte das Haus im Oktober end- g r lich wieder durch den e m Haupteingang betreten i werden. Der Einbau e n einer Rundbogen- u schiebetür hatte sich n d zu einem endlosen p Ärgernis entwickelt e r und zwang Mitarbeiter s o ebenso wie Besuche- n a rinnen monatelang zu l Schleichwegen durch den Garten. Wer das IfZ im Jahr 2019 er- lebt hat, wird das Drama um die Ein- gangstür in bleibender Erinnerung behalten – und deshalb ziert das neue Prachtstück in diesem Jahr auch die Titelseite unseres Jah- resberichts. 165 8 Gremien und Personal

i f z — j a h r e s Stiftungsrat b e r i Ministerialrätin Dr. Gisela Helbig, Stellv.: Dr. Martin Ministerialrätin Dr. Ulrike Mattig, Stellv.: vakant c Bund: Hessen: h Schulte (bis August) (BMBF); Ministerialdirigent Dr. Michael Nordrhein-Westfalen: Ministerialdirigentin Dr. Beate Wieland, t Frehse (bis Februar), Ministerialdirektor Thomas Binder (seit Stellv.: Referatsleiterin Anette Baron 2 0 März), Stellv.: Ministerialrätin Dr. Monika Schmitt-Vockenhau- Sachsen: Ministerialrat Christoph Meier, Stellv.: Dr. Caroline 1 9 sen (BMI); Vortragende Legationsrätin Prof. Dr. Elke Freifrau Wagner von Boeselager, Stellv.: Vortragender Legationsrat Dr. Johannes Wissenschaftlicher Beirat des IfZ: Prof. Dr. Joachim Scholty- Freiherr von Boeselager (AA) seck, Stellv.: Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix Bayern: Ministerialdirektor Dr. Rolf-Dieter Jungk (seit Februar), Stellv.: Ministerialrat Dr. Georg Brun (bis Mai), Ministerialrat Vorsitzender: Ministerialdirektor Dr. Rolf-Dieter Jungk Florian Albert (seit Juni) Stellvertretende Vorsitzende: Ministerialrätin Dr. Gisela Baden-Württemberg: Ministerialrat Dr. Helmut Messer, Stellv.: Helbig (seit April) Martina Ritter Berlin: Referatsleiterin Ellen Fröhlich, Stellv.: vakant Der Stiftungsrat tagte am 5. April im IfZ in München und am 25. Brandenburg: Ministerialrat Harald Topel, Stellv.: vakant Oktober in der Dokumentation Obersalzberg in Berchtesgaden.

s t i f t u n g s r a t 166

wissenschaftlicher beirat

Prof. Dr. Julia Angster (ab März) Beiratsausschuss: Prof. Dr. Philipp Gassert (ab März) Prof. Dr. Joachim Scholtyseck (Vorsitzender) Prof. Dr. Dominik Geppert (ab März) Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix Prof. Dr. Elizabeth Harvey (Stellvertretende Vorsitzende) Dr. Michael Hollmann Prof. Dr. Kiran Klaus Patel Dr. Margit Ksoll-Marcon Prof. Dr. Ute Schneider (seit April) Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze (bis März) Prof. Dr. Dietmar Neutatz (bis März) Prof. Dr. Kiran Klaus Patel Die Jahressitzung des Wissenschaftlichen Beirats fand am g r Prof. Dr. Werner Plumpe 7. und 8. März im IfZ in München statt. e Prof. Dr. Cornelia Rauh Der Beiratsausschuss tagte am 7. März und am 14. Oktober. m i Prof. Dr. Andreas Rödder e n Prof. Dr. Ute Schneider u Prof. Dr. Alan E. Steinweis n d Prof. Dr. Joachim Scholtyseck p Prof. Dr. Margit Szöllösi-Janze (bis März) e r Prof. Dr. Michael Wildt s o n Ehrenmitglieder: a l Prof. Dr. Helmut Altrichter, Prof. Dr. Klaus Hildebrand, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hans Maier, Prof. Dr. Dr. h. c. Rudolf Morsey, Prof. Dr. Georges-Henri Soutou

Vorsitzender: Prof. Dr. Joachim Scholtyseck

Stellvertretende Vorsitzende: Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix

Hélène Miard-Delacroix und Joachim Scholtyseck, die beiden Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats, auf dem Weg zur Beiratssitzung im IfZ. 167

Engagement in der Leibniz-Gemeinschaft

as Institut für Zeitgeschichte ist Mitglied der Leibniz- Bestehen feierte. Schon im Mai hatte Andreas Wirsching Gemeinschaft und engagiert sich seit vielen Jahren in zusammen mit Hélène Miard-Delacroix, der stellvertretenden D Gremien, Arbeitsgruppen und gemeinsamen Veran- Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats, eine Veranstal- staltungen. Die Institutsleitung nahm an den drei Sitzungen der tung im Format »Leibniz debattiert« gestaltet. Die Veranstal- Sektion A teil, die im Mai als Sektionsklausur in Leipzig, im Sep- tung in Bonn stand unter dem Banner der Leibniz-Initiative tember im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven und Wissenschaftsfreiheit. Ebenfalls im Mai beteiligten sich zahl- im November im Rahmen der Leibniz-Jahrestagung in Berlin reiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfZ am stattfanden. Darüber hinaus steuert Institutsdirektor Andreas Programm »Leibniz im Bundestag«. Wirsching als Mitglied des Finanzausschusses die finanziellen Intensiv brachte sich das IfZ 2019 auf dem Gebiet der For- Geschicke der Gemeinschaft mit. Im Oktober besuchte Bettina schungsinfrastruktur ein. IfZ-Bibliotheksleiter Daniel Schlögl ist i f Böhm, die Generalsekretärin der Leibniz-Gemeinschaft, als Mitglied im Leibniz-Arbeitskreis Bibliotheken und Informations- z — erstes Münchner Mitgliedsinstitut das IfZ und informierte sich einrichtungen sowie im Arbeitskreis Open Access und in der j a über die Forschungsprojekte und die Forschungsinfrastruktur AG LeibnizOpen der Leibniz-Gemeinschaft. Durch die Initia- h des Hauses. tive Daniel Schlögls war das IfZ an einem Rahmenantrag für r e einen Open-Access-Publikationsfonds beteiligt, den der Senat s b Das Institut ist aktiv an einer Reihe von Leibniz-Initiativen be- der Leibniz-Gemeinschaft 2018 genehmigte. Damit fördert e r teiligt. Besonders engagierte sich das IfZ 2019 im Leibniz- die Leibniz-Gemeinschaft die Open-Access-Publikation aus- i Forschungsverbund »Krisen einer globalisierten Welt«. Das IfZ gewählter Monografien und Sammelbände (siehe dazu auch c h ist Partner in einem Projekt, das aus dem Forschungsverbund S. 97). Im Februar fand am IfZ München eine Fortbildung für t heraus vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und die Datenschutzbeauftragten der Leibniz-Gemeinschaft statt, 2 0 Konfliktforschung (HSFK) in den Leibniz-Wettbewerb einge- die Cathrin Hermann organisierte. 1 9 bracht und erfreulicherweise genehmigt wurde. Das Projekt Der Austausch auf der Leibniz-Ebene und die Nutzung »Drifting Apart« analysiert angesichts des »Brexit« systematisch von Synergien ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Herauslösungsprozesse aus internationalen Institutionen in Zeit- IfZ selbstverständlich. Die Leiterin der Presse- und Öffentlich- geschichte und Gegenwart. Das Teilprojekt des IfZ startete im keitsarbeit, Simone Paulmichl, ist aktiv im Arbeitskreis Presse, Frühjahr im Berliner Kolleg Kalter Krieg und leuchtet den Zerfall- die Gleichstellungsbeauftragte Anna Ullrich engagiert sich im sprozess des Warschauer Pakts und die Diskussion um künfti- Arbeitskreis Chancengleichheit, und die beiden Doktoran- ge Bündnisalternativen in der Sowjetunion 1988 bis 1992 aus. densprecher bzw. -sprecherinnen nehmen am Austausch des Darüber hinaus ist das IfZ seit längerem stark im Leibniz- PhD-Network für Leibniz-Promovenden teil. Darüber hinaus Forschungsverbund »Historische Authentizität« engagiert. Auch engagiert sich Archivleiter Klaus Lankheit im Arbeitskreis der hier war das Institut mit einem Antrag im Leibniz-Wettbewerbs- Archive der Leibniz-Gemeinschaft. Schließlich stehen die Mit- verfahren erfolgreich. Ab 2020 wird ein Doktorand in einem glieder des IfZ-Betriebsrats regelmäßig mit ihren Kolleginnen Verbundprojekt zur »Urbanen Authentizität« forschen. Dieses und Kollegen an anderen Leibniz-Instituten in Verbindung. Verbundprojekt, vom Leibniz-Institut für raumbezogene Sozial- forschung (IRS) organisiert, fragt nach den Visualisierungen, Verhandlungen und Konflikten um das gebaute Erbe und seine Authentizität in europäischen Städten seit den 1970er Jahren. Im September organisierte das Institut eine bestens be- suchte Podiumsdiskussion über das deutsche und interna- tionale Wendejahr 1989 im Haus der Leibniz-Gemeinschaft in Berlin. Die Veranstaltung, eine Kooperation mit der Leibniz- Gemeinschaft im Rahmen der Reihe »Leibniz debattiert«, be- leuchtete die Zäsur des Jahres 1989. Moderiert von Instituts- direktor Andreas Wirsching, ließen zwei prominente Zeitzeu- gen – der damalige Bundesfinanzminister Theo Waigel und der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse – das Pub- likum hinter die Kulissen der damaligen Ereignisse blicken. Bettina Böhm, die Generalsekretärin der Leibniz-Gemeinschaft (Zweite von links), Die Veranstaltung war zugleich Abschluss der Trilogie »Zäsu- informierte sich bei einem Besuch im IfZ über die Forschungsprojekte und die ren der Zeitgeschichte«, mit der das IfZ sein 70-jähriges Forschungsinfrastruktur des Hauses.

Engagement in der Leibniz-Gemeinschaft 168

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts

Institutsleitung Verwaltung

Direktor: Prof. Dr. Andreas Wirsching Leiterin: Christine Ginzkey, Dipl.-Kfm. Stellv. Direktor: Prof. Dr. Magnus Brechtken Stellv. Leiterin: Juliane Kretschmer Dipl.-Verw. (FH) (bis 30.6.) Zweite Stellv. Direktorin: Prof. Dr. Elke Seefried Norbert Kittl, Hildegard Maisinger, Ursula Puri, Elke Schindler, Karin Walraven, Regina Kroiß, Karl Zacher, Therese Zwickl Direktion/Stabsstellen g Andreas Nagel M. A., Roland Zahn Dipl.-Ing. (FH), Willy r EDV: e Persönlicher Referent des Direktors: Dr. des. Lars Lehmann Zirm Dipl.-Inform. (Univ.) m i Referent des Direktors/Wissenschaftlicher Mitarbeiter: e n Dr. Jörn Retterath Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: u Sekretariat: Annette Wöhrmann (Prof. Dr. Wirsching), Petra Petra Arlt, Eva Stempfhuber, Egon Kölbl n d Bamberg (Prof. Dr. Brechtken), Andrea Hopf (Prof. Dr. See- p fried/Öffentlichkeitsarbeit), Kerstin Ackermann M. A. e r Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Forschungsabteilung München s Pai-Li Liu M. A., Dr. des. Nadine Recktenwald M. A., Caroline o n Rieger M. A. Leitung: Prof. Dr. Johannes Hürter a l Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche Stellv. Leitung: PD Dr. Martina Steber und studentische Hilfskräfte: Adrian Hausel, Hannah Heipeck B. A., Christina Holzmann Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: M. A., Anne-Kristin Hübner M. A., Clemens Krauss M. A., Angela Dr. Maximilian Becker, Felix Berge M. A., Kristin Bohms M. A., Müller B. A., Malte Müller M. A., Isabella Radmann M. A., Matthias Bornschlegel M. A., M. Sc., Mag. Verena Brunel, Moritz Andreas Tremer Fischer M. A., PD Dr. Nadine Freund, Sophie Friedl M. A., PD Dr. Boris Gehlen, PD Dr. Bernhard Gotto, PD Dr. Stefan Grüner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Dr. des. Carlos A. Haas, Dr. Christian Hartmann, Dr. des. Daniela Leiterin: Simone Paulmichl M. A. Hettstedt, Dr. Rouven Janneck, Dr. des. Eva Karl, PD Dr. Bernd Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Kreuzer, Eva Lütkemeyer M. A., Dr. Lutz Maeke, Dr. Christian Matthias Bornschlegel M. A., M. Sc., Kristina Milz M. A., Dr. Marx, PD Dr. Silke Mende, Manuel Mork M. A., Dr. des. Franziska des. Kerstin Schwenke, Jennifer Volkmer M. A. Nicolay-Fischbach, Dr. Eva Oberloskamp, Günther Opitz M. A., Dr. des. Christian Packheiser, Pascal Pawlitta M. A., Prof. Dr. Berliner Kolleg Kalter Krieg: Thomas Raithel, Dr. Yuliya von Saal, Dr. Eva Schäffler, PD Wissenschaftliche Geschäftsführung: Dr. Thomas Schlemmer (Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Dr. Agnes Bresselau von Bressensdorf Zeitgeschichte), Liza Soutschek M. A., Dr. Gunnar Take, Rick Wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Tazelaar M. A., Dr. Sebastian Voigt, Dr. Peer Volkmann, Franziska Dr. des. Peter Ridder, Susanne Maslanka M. A. Walter M. A., Dr. Petra Weber (Stv. Chefredakteurin der Viertel- Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche jahrshefte für Zeitgeschichte), Dr. Niels Weise, Ana Lena Werner und studentische Hilfskräfte: M. A., Dr. Jürgen Zarusky (†4.3.2019) Helena Gand M. A., Leonie Hedrich, Sophie Lange M. A., Tara Ohloff B. A. Redaktionsbüros und Lektorate: Cathleen Beck (beurlaubt), Mirella Kraska M. A., Angelika Reizle M. A., Barbara Schäffler M. A. 169

Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche Dokumentation Obersalzberg und studentische Hilfskräfte: Soraya-Viktoria Agireen B. A., Jana Augustin B. A., Mario Leitung: Dr. Sven Keller Boccia, Tilman Deckers B. A., Max Dose, Janina Gilg, Judith Stellv. Leitung und Kurator: Albert A. Feiber M. A., Dipl.-Verw. Grosch B. A., Valentin Grundler, Chantal Hambeck, Moritz (FH) Herzog-Stamm M. A., Anne-Kristin Hübner M. A., Ilker Iscan, Niklas Kuffer, Dr. Beata Lakeberg, Felix Lieb M. A., Malte Mül- Kuratorin: Dr. Maren Richter ler M. A., Leo-Nelson Neubauer, Josefine Charlotta Preißler B. A., Manuela Rienks M. A., Julian Schleissing B. A., Viktoria Bildungsreferat: Mag. Sonja-Maria Herzl-Förster, Dr. Mathias Schüffner B. A., Silvia Wasmaier B. A., Charlotte Wittenius B. A. Irlinger, Karin Wabro Bakk.phil.

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Moritz Archiv Fischer M. A., Anna Greithanner M. A., Christina Rothenhäusler i f M. A., Sebastian Peters M. A. z — Leitung: Dr. Klaus A. Lankheit j a Stellv. Leitung: Dr. Cathrin Hermann (bis 31.5.2019), Wiss. Volontariat: Susanne Maslanka M. A. (bis 30.4.) h Dr. Esther-Julia Howell (beurlaubt), Thomas Schütte M. A., r e M. A. Sammlungsmanagement: Anja Deutsch M. A., Sora Young s b Stöckl Dipl.-Museologin (FH) e r Ute Elbracht M. A., Francesco Gelati M. A., Dipl.-Archivar, i Michaela Hartwig, Alexander Markus Klotz M. A., Christina Eva-Maria Zembsch c Sekretariat: h Kunkel M. A., Isabella Lorenz-Mather Dipl.-Bibl., Andrea t Menzinger, Heike Musculus, Mechthild Neumüller, Dr. Isabel 2 Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche 0 Pantenburg-Lankheit, Michael Wichmann und studentische Hilfskräfte: 1 9 Fabio Raineri, Alina Marie Schneider B. A., Helena Schwing- Sekretariat: Manuela Ostermeier hammer B. A., Andreas Stelzl B. A.

Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: Anna Bufler, Beverly Fietzek, Zentrum für Holocaust-Studien Anna-Theresa Mayr B. A., Marietheres Pirngruber, Nikolas Röske, Gökhan Tunc Leitung: Prof. Dr. Frank Bajohr Stellv. Leitung: Dr. Andrea Löw

Bibliothek Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Dr. Gaëlle Fisher, Gregor Hofmann M. A., Dr. Caroline Mezger, Leitung: Dr. Daniel Schlögl Dr. Rachel O’Sullivan, Christian Schmittwilken M. A., Anna- Stellv. Leitung: Caroline Lamey-Utku Dipl.-Bibl. Raphaela Schmitz M. A., Dr. des. Kerstin Schwenke, Dr. Anna Ullrich, Jennifer Volkmer M. A., Martin Wiesche M. A. Anne Dippl Dipl.-Bibl., Matthias Krebs Bibl. B. A., Ilse Schreiner, Martina Schürmann, Michael G. Volk Dipl.-Bibl. Beauftragter für das Fellowship-Programm: Giles Bennett M. A.

Sekretariat: Alexandra Marohn Teamassistenz: Katarina Kezeric M. A.

Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: Sarah Ehlting, Johanna Heim, und studentische Hilfskräfte: Johanna Hollesch B. A., Lisa Kellerer, Fanny Solomaier, Maxi- Thomas Breslauer, Maria Dechant B. A., Konstantin Eder M. A., milian Helge Winter Ferdinand Kainz-Huber, Lisa-Marie Kolb, Korbinian Rausch, Carolin Schwaiger B. A., Barbara Standke M. A.

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 170

Forschungsabteilung Berlin Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Leitung: Prof. Dr. Hermann Wentker Stellv. Leitung: Prof. Dr. Dierk Hoffmann

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Keith R. Allen PhD, Dr. Heike Amos, Dr. Michael Buddrus, Dr. Katja Fuder, Johannes Gamm M. A., Georg Felix Harsch M. A., Stefanie Haupt M. A., Dr. Rainer Karlsch, Wolf-Rüdiger Knoll M. A., Dr. Franziska Kuschel, Dr. Ingo Loose, Dr. Andreas Malycha, Dr. Dorothy A. Mas, Dr. Caroline Pearce, Dr. Florian Peters, Carolin Raabe M. A., Dr. Christian Rau, PD Dr. Elke g Scherstjanoi, Prof. Dr. Michael Schwartz, Irina Stange-Siewert r e M. A., Dr. des. Max Trecker m i Felix Berge begann im Juni als Doktorand im INFOCOM-Projekt e n Sekretariat: Ute Eichhorn und untersucht in seiner Promotion die Bedeutung informeller u Manuela Starosta, Gabriele Tschacher Kommunikation – wie etwa Gerüchte – in der nationalsozialis- n d tischen »Volksgemeinschaft« zwischen 1939 und 1945. Zuvor p Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche studierte er an der Universität Bielefeld und der National Uni- e r und studentische Hilfskräfte: Gerald Danner B. A., Leila versity of Ireland in Maynooth Geschichtswissenschaft und s Nathalie Esh B. A., Jonas Jung B. A., Silvio Michallek B. A., Philosophie. Das Studium schloss er im Frühjahr 2019 mit einer o n Charlotte Moors, Paul Lennart Sprute B. A., Mathias Teubert, Arbeit über die kommunistischen »Märzkämpfe« 1921 ab. a l Charlotte Wittenius B. A., Konrad Wozniak B. A., Jan-Martin Zollitsch B. A.

Abteilung im Auswärtigen Amt

Leiterin: Dr. Ilse Dorothee Pautsch Stellv. Leiter: Dr. Matthias Peter

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Dr. Christoph J. Franzen, Dr. Tim Geiger, Dr. Jens J. Hofmann, Dr. Mechthild Lindemann, Dr. Michael Ploetz, Dr. Tim Szat- kowski, Dr. Daniela Taschler, Dr. Carola Tischler

Sekretariat: Jutta Bernlöhr

Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wissenschaftliche Seit Anfang Juli ist Kristin Bohms als wissenschaftliche Mitar- und studentische Hilfskräfte: beiterin im Faulhaber-Editionsprojekt tätig. Sie hat in München Anne Sophie Füllenbach, Paulina Agnes Szoltysik B. A. Bayerische Landesgeschichte, Neuere und Neueste Geschichte sowie Englische Sprachwissenschaft studiert. In ihrer Magister- arbeit beschäftigte sie sich mit der Staatsrepräsentation in der Weimarer Republik (Besuche der Reichspräsidenten in Mün- chen). Derzeit bearbeitet sie die Protokolle des Bayerischen Ministerrats zum Kabinett Lerchenfeld (1921/22). 171

Francesco Gelati ist seit August Diplom-Archivar für For- schungsdatenarchivierung im Projekt »Personen-Datenbank Zeitgeschichte«. Er erwarb in Venedig und Straßburg die Mas- i f ter-Abschlüsse Linguistik und Geschichte und besuchte die z — Schule für Archivwesen des Staatsarchivs zu Venedig. Von 2017 j a bis 2019 war er Datenimportmanager und wissenschaftlicher h ist seit September wissenschaftlicher Mitarbeiter Mitarbeiter am Belgischen Staatsarchiv. Er interessiert sich für r Moritz Fischer e in der Edition der Tagebücher Michael Kardinal von Faulhabers, digitale archivalische Standards, Linked Data und Forschungs- s b in der er seit 2015 als studentische bzw. wissenschaftliche Hilfs- datenmanagement. e r kraft tätig war. Bis Ende des Jahres war er zudem wissenschaft- i licher Mitarbeiter an der Dokumentation Obersalzberg. Fischer c h promoviert zur Geschichte der bundesrepublikanischen Partei t »Die Republikaner« von 1983–1994 an der LMU München, wo 2 0 er zuvor Geschichte und Rechtswissenschaften im Nebenfach 1 9 studiert hat.

Georg Felix Harsch arbeitet seit Mai als wissenschaftlicher Lektor beim Editionsprojekt »The Persecution and Murder of the European Jews by Nazi Germany, 1933–1945«. Er hat in Freiburg und Hamburg Anglistik, Germanistik und Volkskun- de studiert und war freier Übersetzer, Filmkurator und Gedenk- stättenpädagoge. Im Januar 2019 hat er seine Promotion zum Helena Gand ist seit Mai Doktorandin im Projekt »Zukünfte Thema »Übersetzung als Erinnerung. Sachbuchübersetzungen am Ende des Kalten Krieges« am Berliner Kolleg Kalter Krieg. und der Import expliziten Wissens über die NS-Verbrechen im Sie studierte in Augsburg und Berlin Geschichte und Sozial- Deutschland der 1950er-Jahre« an der Universität Hamburg und Kulturanthropologie. Nach ihrem Volontariat beim Pla- abgeschlossen. nungsstab für ein neues Stadtmuseum in Stuttgart arbeitete sie als Kuratorin und Sammlungsleiterin am Landesmuseum Württemberg sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Ausstellungsprojekt Checkpoint Charlie/Museum Kalter Krieg bei der Stiftung Berliner Mauer.

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 172

Seit Oktober ist Bernd Kreuzer wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt zur Geschichte des Bundesverkehrsministeriums. Er ist Historiker, ausgebildeter Übersetzer (Französisch, Spanisch), g Raum- und Verkehrsplaner. Seine bisherigen Stationen waren r e die Universität Linz, die ETH Zürich, die RWTH Aachen und das m i Deutsche Museum. Verkehrs- und Mobilitätsgeschichte ist sein e n wichtigster Forschungsschwerpunkt (Promotion 2007, Habilita- u Seit Oktober 2019 ist Daniela Hettstedt Koordinatorin ei- tion 2015), darüber hinaus Planungs- und Umweltgeschichte n d nes Sammelbands über die Wissenschaftspolitik des Atom- sowie die Geschichte der Alpen und des Tourismus. p und Forschungsministeriums in der jungen Bundesrepublik. e r Als Mitherausgeberin des Bandes wird sie einen Beitrag über s das Gemeinsame Forschungszentrum der EURATOM in Ispra o n (Italien) verfassen. In ihrer Dissertation an der Universität Basel a l untersuchte sie die internationale Verwaltung der Stadt Tanger (Marokko) als spezifische Form des Kolonialismus.

Seit Januar forscht Franziska Kuschel zur Geschichte des Bundesministeriums für Gesundheitswesen nach dem Natio- nalsozialismus. Zuvor arbeitete sie am Leibniz-Zentrum für Zeit- historische Forschung Potsdam. Hier war sie als Autorin an der Studie »Hüter der Ordnung« zur Geschichte der beiden deutschen Innenministerien beteiligt und verfasste eine eigene Rouven Janneck ist seit August wissenschaftlicher Mit- Monografie zur Verkehrssicherheit in der DDR. 2015 wurde sie arbeiter für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur mit einer Arbeit im Bereich der deutsch-deutschen Medienge- Geschichte der Airbus Group. Er studierte Neuere und Neueste schichte promoviert. Geschichte, Alte Geschichte und Politikwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Université de Lorraine, Nancy. In der ersten Jahreshälfte hat er sein Dis- sertationsprojekt an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zur Forschung und Entwicklung in der deutschen Chemiein- dustrie abgeschlossen. 173

Günther Opitz ist seit Mitte September als wissenschaftlicher Lektor und Publikationsleiter am IfZ tätig. Er betreut Arbeiten i f in der Reihe »Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte«, z — ist Ansprechpartner für alle Fragen zu den Publikationen des j a Kristina Milz ist seit März Referentin in der Presse- und Öffent- IfZ und koordiniert die Beziehungen zwischen dem Institut und h lichkeitsarbeit des IfZ. Sie hat Geschichte sowie Politikwissen- den Verlagen, in denen Bücher der Institutsmitarbeiterinnen r e schaft studiert und begann im August 2012, als Hilfskraft am und -mitarbeiter erscheinen. Verlagserfahrung sammelte er bei s b IfZ zu arbeiten. Sie absolvierte eine studienbegleitende journa- S. Fischer in Frankfurt am Main und dtv in München, wo er e r listische Ausbildung und schreibt als freie Autorin insbesondere jeweils viele Jahre lang als Lektor arbeitete. i über den Nahen Osten. 2019 schloss sie ihr Promotionsstudium c h mit einer biografischen Arbeit über den deutsch-jüdischen Ori- t entalisten Karl Süßheim ab. 2 0 1 9

Rachel O’Sullivan ist seit dem 1. Juli wissenschaftliche Mitarbei- terin am Zentrum für Holocaust-Studien. Ihr Projekt konzentriert sich auf die Vergleichbarkeiten zwischen der NS-Herrschaft im Seit Oktober ist Manuel Mork wissenschaftlicher Mitarbeiter im eingegliederten Polen und dem europäischen Kolonialismus. »INFOCOM-Projekt« und promoviert zur informellen Kommu- Sie hat 2019 an der University of Edinburgh promoviert. Ihre nikation im besetzten Frankreich (1940–1944). Zuvor studierte Doktorarbeit analysierte koloniale Diskurse im Rahmen der er Geschichts- und Politikwissenschaften an den Universitäten NS-Umsiedlung der Volksdeutschen in Polen. Zuvor studierte München und Bologna. In seiner Masterarbeit untersuchte er sie Geschichte und Philosophie am University College Dublin. den Umgang europäischer Sozialisten mit dem italienischen Faschismus in den zwanziger Jahren. Zudem war er studenti- sche Hilfskraft im Faulhaber-Editionsprojekt und wissenschaft- liche Hilfskraft der Direktion.

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 174

g arbeitet seit April als wissenschaftliche Mitarbei- r Carolin Raabe e terin am IfZ und betreut das Redaktionssystem des Editions- m i projekts »Judenverfolgung 1933–1945«. Sie studierte Ge- e n schichts- und Kommunikationswissenschaften sowie Public u History und beschäftigte sich in ihrer Masterarbeit mit partizi- Thomas Schütte ist seit September stellvertretender Archiv- n d pativen Formaten im Museum. Sie kuratierte am Erinnerungsort leiter. Er studierte in München, Salamanca und Potsdam Ge- p Topf & Söhne die Sonderausstellung »Entkommen?« mit, wel- schichte, Vor- und Frühgeschichte und Archivwissenschaften. e r che die Deportation und Ermordung von Thüringer Jüdinnen Zuvor arbeitete er im Archiv des Erzbistums München und Frei- s und Juden thematisierte. sing und in der Faulhaber-Edition. Im Rahmen seiner archiv- o n wissenschaftlichen Masterarbeit beschäftigte er sich mit der a l langfristigen Erhaltung digitaler Editionen.

Peter Ridder ist seit April wissenschaftlicher Mitarbeiter am Berliner Kolleg Kalter Krieg und arbeitet an dem Projekt »New World Order. US-amerikanische und bundesdeutsche Zukünf- te am Ende des Kalten Krieges, 1988–1994.« Er studierte Geschichte und Philosophie in Münster und Köln und wurde 2018 an der Universität zu Köln mit einer Arbeit über die Aus- Jennifer Volkmer ist seit Juli im Rahmen einer Elternzeitvertre- wirkungen des Ost-West-Konfliktes auf die Entstehung des tung teilweise als Referentin in der Presse- und Öffentlichkeits- UNO-Menschenrechtsschutzes promoviert. arbeit des IfZ und teilweise im Zentrum für Holocaust-Studien tätig. Darüber hinaus promoviert sie an der Ludwig-Maximilians- Universität München in Amerikanischer Kulturgeschichte über »Masculinities and Motorcycles on Screen 1953–2017«. 175

Promotionen Ausgeschieden

Kerstin Schwenke wurde am 4. Februar mit ihrer Dissertation Maximilian Becker war seit August 2017 im Editionsprojekt zum Thema »Besuche in nationalsozialistischen Konzentra- »Hitler-Reden 1933–1945« beschäftigt, wo er die Identifizie- tionslagern« an der Ludwig-Maximilians-Universität München rung des einschlägigen Quellenbestandes mit großer Umsicht promoviert. vorangetrieben hat. Zugleich begann Maximilian Becker mit ers- ten Texterfassungen, um die historische Überlieferung präzise Franziska Nicolay-Fischbach schloss ihre Dissertation mit einzuordnen und fehlende Texte zu identifizieren. Herr Becker dem Titel »Schutzhort oder Auslieferungsstätte? Katholische hat seine Arbeit zum Ende Juli 2019 unterbrochen, um für zwei Jugendpflege und Jugendfürsorge in Bayern 1918–1945« an Jahre ein Fellowship an der Universität in Wien aufzunehmen. der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Disputa- tio am 5. Februar ab. war seit April 2014 als wissen- i Matthias Bornschlegel f schaftlicher Mitarbeiter am Langfristvorhaben »Kritische Online- z — Lars Lehmann hat seine Dissertation »Das Europa der Uni- Edition der Tagebücher von Michael Kardinal von Faulhaber j a versitäten: Die Europäische Rektorenkonferenz und die inter- (1911–1952)« tätig, das von der Deutschen Forschungsge- h nationale Politik 1955–1975« an der Humboldt-Universität zu meinschaft (DFG) gefördert wird. Im interdisziplinär angeleg- r e Berlin mit dem Rigorosum am 15. April abgeschlossen. ten Kooperationsprojekt, das vom IfZ und dem Seminar für s b Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Westfälischen e r Rachel O’Sullivan hat am 2. Juli ihre Promotion im Fach Wilhelms-Universität Münster durchgeführt wird, war er als i Geschichte an der University of Edinburgh mit einer Arbeit zum Informatiker verantwortlich für den Auf- und Ausbau sowie c h Thema »Between Africa and Poland: Colonial Discourses and das Design der Website des Projekts. Daneben wirkte er an t the Nazi Resettlement of Ethnic Germans, 1939–1944« abge- der Schnittstelle zwischen der Faulhaber-Online-Edition und 2 0 schlossen. dem Kooperationspartner an der WWU Münster und dessen 1 9 EDV-Abteilung. Schließlich arbeitete er mit den Kolleginnen und Nadine Recktenwald wurde am 17. Juli mit ihrer Disser- Kollegen sowohl der EDV-Abteilung als auch der Presse- und tation zum Thema »Räume der Obdachlosen. Obdachlosigkeit Öffentlichkeitsabteilung des IfZ u. a. bei der Pflege und Weiter- und Stadt, 1924–1974« an der Ludwig-Maximilians-Universität entwicklung der institutseigenen Website zusammen. Matthias München promoviert. Bornschlegel wechselte Ende Juni in die Privatwirtschaft.

Clemens Krauss hat seine gemeinsam an der Ludwig- Katja Fuder arbeitete seit 2017 als wissenschaftliche Mit- Maximilians-Universität und der Sorbonne Université entstan- arbeiterin an der Forschungsabteilung Berlin im Projekt zur dene Dissertation zum Thema »La politique monétaire de la Geschichte der Treuhandanstalt. Ihr Einzelprojekt beschäftig- Deutsche Bundesbank et de la Banque de France entre la fin te sich mit den politischen Entscheidungsprozessen hinter der du système de Bretton Woods et le début de l’ordre moné- Privatisierungspolitik. Dabei untersuchte sie die konzeptionel- taire européen dans les années 1970« mit der Soutenance am len Überlegungen innerhalb der Bundesregierung, insbeson- 12. November abgeschlossen. dere beim Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium sowie beim Bundeskanzleramt. Über ihre Projektarbeit hinaus Auszeichnungen engagierte sie sich vielfältig im IfZ, unter anderem als Vorsit- zende des Betriebsrats der Berliner Forschungsabteilung. Frau Christian Packheiser erhielt für seine Dissertation »Heimat- Fuder wechselte als Referentin im Bereich Grundsatzfragen der urlaub – Soldaten zwischen Front, Familie und NS-Regime« Wirtschaftspolitik in das Bundeswirtschaftsministerium. den ersten Preis des Förderpreises für Militärgeschichte und Militärtechnikgeschichte, der vom Bundesamt für Ausrüstung, Anna Greithanner begann ihre Tätigkeit am IfZ 2012 als Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr vergeben studentische Hilfskraft. Zunächst arbeitete sie in der Leibniz wird. Graduate School »Enttäuschung im 20. Jahrhundert. Utopie- verlust – Verweigerung – Neuverhandlung« und wechselte An- fang 2016 in die Abteilung Dokumentation Obersalzberg, wo sie die Gleichstellungsbeauftragte von deren wissenschaftli- chen Dienstaufgaben entlastete. Seit Mitte 2016 war sie als wissenschaftliche Hilfskraft in vielfältiger Weise eng in die Konzeption der neuen Dauerausstellung eingebunden. Als

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts 176

wissenschaftliche Mitarbeiterin kuratierte sie schließlich ein- führte Frau Hermann als Datenschutzbeauftragte für das ge- zelne Themenbereiche der neuen Dauerausstellung. Anna samte Institut die Umstellung auf die DSGVO durch. Frau Greithanner wechselte 2019 an die Ludwig-Maximilians-Uni- Hermann schied aus, um die Leitung des Stadtarchivs Donau- versität München, wo sie ihr DFG-gefördertes Promotionspro- wörth zu übernehmen. jekt verfolgt. Juliane Kretschmer war seit Januar 2018 am Institut für Christian Hartmann gehörte dem IfZ seit 1993 an. Als Zeitgeschichte als stellvertretende Verwaltungsleiterin tätig. Ihr herausragender Kenner der deutschen Militärgeschichte im Aufgabenbereich erstreckte sich auf alle Finanz-, Personal-, 20. Jahrhundert und der Biografie Adolf Hitlers, aber auch als Liegenschafts- und Organisationsangelegenheiten des Instituts akribischer Redakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte sowohl am Hauptstandort in der Leonrodstraße als auch für und der Studien zur Zeitgeschichte prägte er die Arbeit des die Außenstellen in München, Berlin und Berchtesgaden. Frau Instituts für mehr als 25 Jahre. Er begann seine Institutslauf- Kretschmer hat sich stets gleichermaßen effizient und kennt- g bahn als Bearbeiter der grundlegenden Edition »Hitler. Reden, nisreich im Institut engagiert. Sie hat das Institut zum 30. Juni r e Schriften, Anordnungen. Februar 1925 bis Januar 1933« und 2019 verlassen, um sich an anderer Stelle ihrem Spezialgebiet m i übernahm 1998 die Leitung des Forschungsprojekts »Wehr- der Personalverwaltung zu widmen. e n macht in der NS-Diktatur«, das die definitive wissenschaftliche u Antwort auf die heftig diskutierte Frage nach den Verbrechen Silke Mende arbeitete seit Oktober 2017 als wissenschaft- n d der Wehrmacht gab. Er selbst legte im Rahmen dieses Projekts liche Mitarbeiterin in der Forschungsabteilung München. Dort p unter anderem das hochgelobte Standardwerk »Wehrmacht im bereitete sie ein Projekt zur Geschichte des europäischen e r Ostkrieg. Front und militärisches Hinterland 1941/42« vor. War Parlamentarismus im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts vor s Christian Hartmann schon mit dem »Wehrmachtsprojekt« Teil und engagierte sich im Forschungscluster »Transformationen o n einer öffentlichen Debatte, so trat er seit 2012 als Leiter der in der neuesten Zeitgeschichte«. Im November 2018 war sie a l kritischen Edition von Hitlers »Mein Kampf« noch stärker in den Mitorganisatorin des erfolgreichen Workshops »Das ›demokra- Blickpunkt der Öffentlichkeit. Es war maßgeblich sein Verdienst, tische Europa‹? Demokratie- und Parlamentarismusgeschichte dass es gelang, unmittelbar nach Ablauf der Urheberrechte ei- Europas seit 1970«. Silke Mende wurde im Oktober 2019 zur ne wissenschaftlich kommentierte Gesamtausgabe vorzulegen stellvertretenden Direktorin am Centre Marc Bloch in Berlin und damit einen wesentlichen Beitrag zur politisch-historischen berufen. Aufklärung zu leisten. Von 1998 bis 2012 war er stellvertreten- der Chefredakteur der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, viele Ursula Puri arbeitete von September 2011 bis zum Jahres- Jahre Dozent an der Universität der Bundeswehr in München ende 2019 als Verwaltungsangestellte im IfZ. Sie betreute die und an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, Forschungsprojekte im Drittmittelbereich, war in der Finanz- Verfasser ungezählter IfZ-Gutachten sowie Berater von histo- bearbeitung von Forschungsprojekten tätig, wirkte bei der Er- rischen Spielfilmen und Dokumentationen. Wie vielfältig sein stellung von Projektanträgen mit und überwachte die vielfach Engagement war, zeigte der Reserveoffizier 2016/17 als Strate- damit zusammenhängenden Abrechnungsfragen. Frau Puri gic Advisor im Rahmen der European Union Training Mission in hat sich für die effiziente Finanzverwaltung unseres Hauses Mali. Im Februar 2019 trat Christian Hartmann seine neue Stelle höchst hilfreich engagiert und das Institut für Zeitgeschichte als Abteilungsleiter Einsatz am Zentrum für Militärgeschichte zum 31. Dezember 2019 verlassen, um näher an ihrem neuen und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam an. Da- Wohnort tätig sein zu können. mit verlor das Institut einen so kompetenten wie streitbaren Geschichtsforscher, dessen Persönlichkeit und Expertise kaum Caroline Rieger wechselte zum Oktober an den Lehrstuhl zu ersetzen sind. für Europäische Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universi- tät München. Am IfZ war sie seit 2013 tätig – zunächst als Cathrin Hermann war seit August 2017 stellvertretende Hilfskraft in der Dokumentation Obersalzberg, später als wis- Archivleiterin. Zu ihren Aufgaben gehörten die Akquise und senschaftliche Mitarbeiterin in der Direktion, wo sie unter ande- Erschließung von Sammlungsmaterial, die wissenschaftliche rem mit der Organisation der gemeinsamen Doktorandenkollo- Benutzerberatung sowie Archivführungen und die archivpäda- quien betraut war. In ihrem kurz vor dem Abschluss stehenden gogische Begleitung von Universitätsseminaren. Sie übernahm Dissertationsprojekt beschäftigt sich Caroline Rieger mit den die Planung und Vorbereitung einer digitalen Langzeitarchi- Transformationsprozessen in Spanien und Portugal im Kon- vierung und entwickelte Schritte, um Forschungsdaten in das text des EG-Beitritts beider Staaten. An der LMU ist sie nun Archiv einzugliedern und sie zugänglich zu machen. Den Tag als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Professor der Archive 2018 organisierte sie federführend für alle teilneh- Dr. Kiran Klaus Patel tätig. menden Münchner Archive. Mit größter Sorgfalt und Umsicht 177

i f z — j a h r e Verstorben schichte. In zahlreichen Funktionen, in denen sich Forschungs- s b interesse und persönliches Engagement verbanden, entstand e r Jürgen Zarusky, zugleich Urgestein und seit vielen Jahren durch ihn eine wissenschaftliche, gesellschaftliche und nicht i tragende Säule des IfZ, verstarb nach kurzer schwerer Krank- zuletzt persönlich-menschliche Brücke tiefer Humanität in un- c h heit am 4. März 2019. Jürgen Zarusky war seit 1990 in vielen sere östlichen Nachbarländer, insbesondere zu Russland. t Bereichen des Instituts tätig, zuletzt als Chefredakteur der Vier- Jürgen Zarusky, der sich auch als Betriebsrat und auf vie- 2 0 teljahrshefte für Zeitgeschichte. In den 1990er Jahren arbei- len anderen Feldern des Instituts engagierte, war in einer sel- 1 9 tete er zunächst an der Edition »Widerstand als Hochverrat«. tenen Mischung in höchstem Maße präziser Wissenschaftler, Daraus entwickelte er weitere Forschungsfelder, insbesondere empathisch-engagierter Kollege und öffentlicher Intellektuel- zur Rechtsgeschichte, die ihn, ausgehend von seiner Beschäf- ler. Seine Forschungsschwerpunkte und intellektuellen Inter- tigung mit der Rolle der Justiz im Nationalsozialismus, zu einem essen waren dabei eng mit seinen Lebensmotiven verbunden: Experten im Forschungsfeld der »Politischen Justiz« werden Unrecht zu erforschen und aufklärend zu historischer Gerech- ließen. Mit Vorträgen und Publikationen hat Jürgen Zarusky tigkeit beizutragen, sich dabei zugleich in der unmittelbaren das Bewusstsein für dieses Themenfeld in höchst produktiver Lebenswelt in München und Dachau zu engagieren und seine Weise vorangetrieben. Ganz lebenspraktisch förderte er als Gut- Kenntnisse und Empathie weit international hinauszutragen. achter und Bürgerhistoriker die öffentliche Diskussion und den Jürgen Zarusky genoss als Mensch wie als Wissenschaftler juristischen Entscheidungsprozess zu den sogenannten Ghetto- höchstes Ansehen weit über das Institut hinaus. So erinnern renten. Zugleich war Jürgen Zarusky ein über viele Jahrzehnte wir ihn und so wird er in seinen Lebensleistungen auch in der ausgewiesener Kenner der Sowjetunion und der russischen Ge- Zukunft präsent bleiben.

mitarbeiterinnen und mitarbeiter des instituts Grüne Welle

Auch ein geistes- wissenschaftliches Forschungsinstitut produziert jede Menge Müll: Um die Abfall- menge zu reduzie- ren und schonend mit den Ressourcen um- zugehen, sorgte der Betriebsrat 2019 für ökologische Alternativ- produkte. Seither gibt es im Hause IfZ Recyclingpapier in allen Druckern, Toilettenpapier, das aus der Zellulosefaser gebrauchter Geträn- kekartons hergestellt wird, Naturkosmetik- seife ohne Mikroplas- tik, Spülbürsten aus Holz, Schwämme aus Zellulose und einiges mehr. Und selbstver- ständlich ist auch die Verpackung aus recy- celtem Kunststoff. 179 9 Innere Organisation

und i f z — j a Finanzen h r e s b e r i c h t 2 0 1 9

Verwaltung

ie Verwaltung des IfZ ist für das Programmbudget und Der Haushalt des IfZ setzt sich aus Zuschüssen des Bundes, die Finanzen ebenso zuständig wie für Personal, Dritt- der Länder sowie aus Eigeneinnahmen und Drittmitteln zu- D mittel- und Vertragsmanagement. Hinzu kommt das sammen. Die Bewirtschaftung erfolgt auf der Grundlage eines Gebäudemanagement, das neben den klassischen Hausmeis- Programmbudgets. Das Haushaltsvolumen betrug im Berichts- tertätigkeiten auch die Betreuung komplexer Anlagen der Ver- jahr gerundet insgesamt 17.248.000 Euro. In diesem Betrag anstaltungs- und Medien- sowie der Kälte- und Wärmetechnik sind Drittmittel in Höhe von rund 5.260.000 Euro enthalten. am Hauptsitz in München umfasst. Ebenfalls bei der Verwaltung Am Stichtag 31.12.2019 arbeiteten 156 wissenschaftliche und liegt die Zuständigkeit für weitere Räumlichkeiten des IfZ in nichtwissenschaftliche Beschäftigte sowie 59 wissenschaftli- München, Berlin und Berchtesgaden. Auch der EDV-Bereich che, studentische und sonstige Hilfskräfte am Institut. gehört organisatorisch zur Verwaltung und ist sowohl für die Aufgrund der stetig zunehmenden Anzahl an Forschungs- Funktionsfähigkeit von Hard- und Software im Institut als auch projekten steigt auch die Anzahl unserer befristet beschäftig- für die Sicherheit unserer Netzwerke und der internetbasierten ten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Hilfskräfte und Anwendungsprogramme verantwortlich. Alle Verwaltungsab- Praktikanten, was für die Personalverwaltung einen erheb- läufe werden zentral von München aus gesteuert. lichen Mehraufwand bedeutet. Denn durch die erforderliche Befristung von projektfinanzierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aber auch von studentischen und wissen- schaftlichen Hilfskräften wurden letztlich im Verwaltungsteam mehr Arbeitsverträge bearbeitet, als Personen zum Jahresende tatsächlich beschäftigt waren.

verwaltung 180

Die Kolleginnen der Drittmittelverwaltung bearbeiten inzwi- Das IfZ wächst weiter schen 47 Drittmittelprojekte (Stichtag: 31.12.2019). Zu den Aufgaben zählen hier die Kalkulation über Mittelabrufe, die pro- Nicht nur die Aufgaben der Verwaltung im engeren Sinne neh- jektbezogene Buchhaltung und die Reisekostenabrechnung men von Jahr zu Jahr zu, vielfach geht mit dem Wachstum des bis hin zum Verwendungsnachweis. Nicht nur die Vielzahl der Instituts auch ein Mehrbedarf an Räumen und Arbeitsplätzen unterschiedlichen Projekte, sondern auch die zunehmende einher. Um diese Arbeitsplätze bereitzustellen, wurden 2019 Komplexität der Anträge und Abrechnungen, vielfach bedingt weitere Büroräume in der Leonrodstraße 56 angemietet. Nach- durch individualisierte Antragsverfahren der unterschiedlichen dem dieses sogenannte Blaue Haus 2013 mit dem Zentrum Drittmittelgeber, fordert von der Verwaltung Flexibilität und En- für Holocaust-Studien erstmals als Dependance der Münchner gagement. Der Buchhaltungsbereich wurde nicht nur durch IfZ-Zentrale eingerichtet wurde, wächst auch dort die Zahl der das immer höhere Buchungs- und Abrechnungsaufkommen ausgelagerten IfZ-Büroräume stetig an. Neue Räume erhielt stark in Anspruch genommen, sondern auch durch einen ste- das IfZ auch in Berlin: Dort bezog das Berliner Kolleg Kalter i tigen Anstieg der Bearbeitung von Dienstreisen der Mitarbei- Krieg sein Domizil in der Zimmerstraße unweit des Check- n n terinnen und Mitarbeiter des Instituts. point Charlie. Um die Kommunikation zwischen den einzelnen e r In dieser Situation hat auch die Verwaltung im zurücklie- Standorten des IfZ zu optimieren, wurde die Forschungsab- e genden Jahr einige abteilungsinterne Personalveränderungen teilung Berlin im Berichtsjahr mit moderner Medientechnik o r schultern müssen: Die Position der stellvertretenden Verwal- ausgestattet, die insbesondere die Durchführung von Video- g a tungsleitung ist seit Mitte 2019 vakant, zwei langjährige Kolle- konferenzen ermöglicht. n ginnen schieden zum Jahresende aus. Im Berichtsjahr wurden Eine große Herausforderung für die Verwaltung stellten im i s so auch die Weichen gestellt, die administrativen Aufgaben im Berichtsjahr auch diverse Baumaßnahmen im Haupthaus dar, a t IfZ zu stärken und eine weitere Planstelle im Bereich der Per- deren Bausubstanz aus den frühen 1970er Jahren stammt i o sonalverwaltung zu schaffen. und deshalb zunehmend Sanierungsbedarf aufweist: Nach n knapp einem Jahr Bauzeit und einem ungeplant langen Pro- u n visorium konnte im Oktober die neue Eingangstür eingeweiht d werden. Ebenso mussten im Vortragssaal und Lesesaal die f i Dächer neu gedeckt werden; im Seminarraum wurden darüber n hinaus die Schiebetüren erneuert. a n z e n

EDV

1. Netzwerk der Serverbetreuung (Wartung, Updates, Sicherheit), der Das Netzwerk des IfZ umfasst gegenwärtig zehn Standorte Datenbankpflege, der zentralen Datensicherung/Lang- mit insgesamt 295 Clients und 65 Servern (Stand: Dezem- zeitarchivierung und der Softwareentwicklung bzw. Pro- ber 2019). Im Rechenzentrum in München befinden sich die grammierung. zentralen Server, deren Dienste von allen Standorten aus nutz- Der zweite Kernbereich besteht aus der Betreuung der ver- bar sind. schiedenen Digitalisierungsprojekte von Archiv, Bibliothek und der Redaktion der Vierteljahrshefte sowie von Online- 2. Systemadministration datenbanken (Programmierung, Pflege). Die allgemeinen Aufgaben der Systemadministration gliedern Der dritte Kernbereich ist die Anwenderbetreuung (Support, sich in mehrere Kernbereiche: Softwareberatung und -aktualisierung sowie die Mitarbeiter- Einen Kernbereich bildet die Bereitstellung, Wartung und schulung) an zehn Standorten. der Ausbau einer modernen IT-Infrastruktur, die die An- Der vierte Kernbereich umfasst die strategische IT-Planung forderungen der verschiedenen Abteilungen und der Mit- des IfZ. Hierzu gehören die Budgetverwaltung, Bestellung arbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts erfüllen kann. und Einkauf von Hard- und Software, Lizenzverwaltung, Hierzu gehören die Bereiche der Hardwarepflege (Re- Prüfung neuer Programme sowie die Außenvertretung des paraturen, Abwicklung von Garantiefällen, Austausch), Instituts in IT-Angelegenheiten. 181

3. Aktuelle Projekte Infrastruktur Das Wachstum des IfZ (Personal, Projekte, Standorte), die ra- Die Infrastruktur des IfZ (Netzwerk, Server) unterliegt einer santen Veränderungen im Digitalisierungszeitalter sowie die ständigen Erneuerung und Erweiterung. Im Rechenzent- veränderte Sicherheitslage durch Hackingangriffe haben meh- rum mussten zahlreiche Komponenten aus Alters-, Sicher- rere Veränderungen im EDV-Bereich notwendig gemacht. heits- und Performanzgründen ausgetauscht werden. Sicherheit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Sicherheitslage von IT-Infrastrukturen hat sich in den Im Userbereich ist die Arbeitsanforderung in den Berei- letzten Jahren dramatisch verändert. Die zahlreichen erfolg- chen Support, Geräteausstattung und Systempflege stark reichen Angriffe auf öffentliche Einrichtungen u. a. durch angestiegen, so dass das EDV-Team personell verstärkt sogenannte Erpressertrojaner stellen ein neues Bedro- werden musste, um den Standard der Versorgung auf- hungspotenzial dar, dem die IT durch verstärkte Schutz- rechterhalten zu können. maßnahmen und externe Sicherheitsüberprüfungen durch Spezialisten begegnet. i f z — j a h r Entwicklung der Hardwareausstattung 2009-2019 e s (München, Forschungsabteilung Berlin, Zentrum für Holocaust-Studien, Dokumentation Obersalzberg, Edition Faulhaber) b e r i 400 c h t 350 2 0 1 300 9

250

200

150

100

50

0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Drucker Server Clients Gesamt

EDV 182

betriebsrat

Gesamtbetriebsrat: waren das betriebliche Gesundheitswesen sowie der betrieb- Der Gesamtbetriebsrat (GBR) besteht aus Ute Elbracht (Vorsit- liche Umwelt- und Datenschutz. Während eines gemeinsamen zende), Mechthild Lindemann (stv. Vorsitzende), Karl Zacher Termins der örtlichen Leibniz-Betriebs- und Personalräte im IfZ und Florian Peters. Der GBR schloss 2019 eine Gesamtbetriebs- behandelten Vertreterinnen und Vertreter des IfZ, des ifo Ins- vereinbarung zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement tituts für Wirtschaftsforschung, des Deutschen Museums und ab sowie eine Vereinbarung zu betriebsrätlichem Haftungs- des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie LSB die ausschluss. Die örtlichen Gremien wie auch der GBR waren Themen Jobticket und Social Media. intensiv an der Überarbeitung des Gleichstellungsplans betei- ligt. Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus der Forschungsab- Berlin: i teilung Berlin und aus München nahmen im September an In der Forschungsabteilung Berlin schied die BR-Vorsitzende n n der dreitägigen Schulung der Betriebs- und Personalräte der Katja Fuder aus; Stefanie Haupt (aktuelle Vorsitzende), Flo- e r Leibniz-Gemeinschaft in Erfurt teil. Im Dezember fand eine rian Peters und Ingo Loose bilden den Betriebsrat. Inhaltliche e Betriebsräteversammlung in München statt. Schwerpunkte waren 2019 die Begleitung von Bewerbungsver- o r fahren und eine Modifizierung der örtlichen Arbeitszeitregeln. g a München: In einer Betriebsversammlung informierte der BR die Beschäf- n Der Betriebsrat setzt sich zusammen aus Ute Elbracht (Vor- tigten über seine Arbeit und im Rahmen einer Arbeitssicher- i s sitzende), Karl Zacher (stv. Vorsitzender), Giles Bennett, Anja heitsunterweisung gemeinsam mit der Betriebsärztin über die a t Deutsch, Michaela Hartwig und Niels Weise. Nach dem Aus- Einführung des Betrieblichen Eingliederungsmanagements. i o scheiden von Thomas Schlemmer rückte Pascal Pawlitta als Initiiert wurde ein Austausch mit den Betriebsräten der Leibniz- n ordentliches Mitglied nach. Ersatzmitglied ist Mario Boccia. In Institute Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) und dem u n vier Betriebsversammlungen informierte der Betriebsrat über Zentrum Moderner Orient (ZMO). d seine Arbeit; regelmäßig kam es zu Gesprächen mit der In- f i stitutsleitung, häufiger noch mit der Verwaltungsleitung und Auswärtiges Amt: n der Gleichstellungsbeauftragten. Der Betriebsrat war in Bewer- Die Betriebsobfrau Mechthild Lindemann (Stellvertreter: Tim a n bungsverfahren eng eingebunden; alle Bereiche der Mitbestim- Geiger) bearbeitete die Themen des GBR und informierte die z e mung wurden beachtet. Schwerpunkte der Betriebsratsarbeit Belegschaft vor Ort. n

besondere aufgaben

Gleichstellungsbeauftragte: Sicherheitsbeauftragter: Dr. Anna Ullrich (Stellvertretung: Mirella Kraska) Michael Volk

Ombudsmann für gute wissenschaftliche Praxis: Brandschutzbeauftragter: Dr. Christian Hartmann Dr. Klaus Lankheit (Stellvertretung: Prof. Dr. Dierk Hoffmann) Sprecherinnen der Doktorandinnen und Doktoranden: Open-Access-Beauftragter: Ana Lena Werner und Pascal Pawlitta Dr. Daniel Schlögl

Datenschutzbeauftragte: Dr. Cathrin Hermann (bis 30.6.), Thomas Schütte 183

Impressum

Herausgeber: PA Hanser-Strecker (S. 27 oben) Institut für Zeitgeschichte PA Brüggemann (S. 27 unten/Fotograf J. Kernen) München–Berlin Malte Mau, Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung (S. 29, 107) Prof. Dr. Andreas Wirsching Alexander Markus Klotz (S. 31, 56 unten, 64, 104, 108, 112) Leonrodstraße 46 b Jennifer Volkmer (S. 33, 73, 90, 101, 102, 113) 80636 München Wikimedia Commons (S. 32, 37) i f Keith Allen (S. 39) z Redaktion: Erzbischöfliches Archiv München (S. 50) — j Simone Paulmichl, Lisa D’Angelo – Privatnachlass Karl Süßheim, Wilmette b. a h Kristina Milz Chicago (S. 53) r Dieter Mayr (S. 56) e s Lektorat: Karin Wabro (S. 66, 67, 68, 69, 111, 128, 153, 184) b e Angelika Reizle bpb/Bildkraftwerk/Zöhre Kurc (S. 71, 72, 77) r i Michael Volk (S. 74, 80, 83, 93, 116) c Bildnachweise: Ulrich Mählert (S. 78) h t Walter Glück (Titel, S. 178, Umschlaginnenseite (1), Rückseite) Kristina Milz (S. 82, 98, 105, 109) 2 IfZ-Archiv (S. 4: Fotosammlung; S. 17: Foto Otto Croÿ, Ilse Dorothee Pautsch (S. 92) 0 1 ED 1000, No. 10195; S. 18/19: Foto Otto Croÿ, ED 1000, Nina Pagacova (S. 94) 9 No. 19917; S. 25: Foto Hugo Jaeger, ED 1100, IfZ-BA- David Ausserhofer (S. 99, 114) 00020097_L; S. 56 im Hintergrund: Nachlass Marta Hillers, Peter Himsel (S. 103) ED 934; S. 59: Nachlass Marta Hillers, ED 934) Simone Paulmichl (S. 110, 117, 157, 167) Shutterstock (S. 6) Alexandra Marohn (S. 164) Robert Haas (S. 8) Andreas Wirsching (S. 166) Collections of The National Archives (United Kingdom) Catherina Hess Süddeutsche Zeitung Photo (S. 177) (S. 10: INF/238) Marie-Theres Reisser (S. 183) United States Holocaust Memorial Museum (S. 11 links: Anna Karl Zacher (Umschlaginnenseite (5)) Wieteska, 25452; S. 11 rechts: George Kadish/Zvi Kadushin, Manuela Ostermeier (Umschlaginnenseite (1)) 81110) Bundesarchiv (S. 13: Bild 146-1973-010-31/Fotograf(in) unbekannt; S. 40: Bild 183-1990-1228-011/Fotograf: Ralf Gestaltung: Hirschberger; S. 43: Bild 183-1989-1113-002/Fotografin: Reisserdesign, München: Marie-Theres Reisser, Waltraud Grubitzsch; S. 51: Bild 101I-316-1175-16/Foto- Andreas Werner graf(in): Vack; S. 118 im Hintergrund: Bild 102-14468/Foto- graf: Georg Pahl) Druck: Stadtarchiv Coburg (S. 15, 16) MDV Maristen Druck & Verlag Paul Sprute (S. 19) Bundesregierung (S. 20: B 145 Bild-00169580/Fotograf(in) ISSN: unbekannt; S. 28: B 145 Bild-00065361/Fotograf: Egon 2196-0313 Steiner; S. 35: B 145 Bild-00127626/Fotograf: Bernd Kühler; S. 45: B 145 Bild-00196545/Fotograf: Klaus Lehnartz; S. 47: München, Mai 2020 B 145 Bild-00056582/Fotograf: Ulrich Weichert; S. 79: B 145 Bild-00010488/Fotograf: Klaus Lehnartz) Deutsche Bundesbank (S. 22: Bild Nr. 306)

making-of

Vorneweg Rund 150 Menschen arbeiten mittlerweile im Institut für Zeitgeschichte – eine stetig wachsende Zahl von studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften noch gar nicht eingerechnet. Es wird geforscht und gesammelt, publiziert und programmiert, promoviert und katalogisiert. Wie vielfältig die Bandbreite der Tätigkeiten ist und welche Köpfe hinter dem IfZ in München, Berlin und Berchtesgaden stecken, zeigt unsere Fotoserie, mit der wir die einzelnen Kapitel dieses Jahresberichts eröffnen. Institut für Zeitgeschichte Forschung – Debatte – Wissenstransfer 2 Jahresbericht 2019 0

Institut für Zeitgeschichte München–Berlin Leonrodstr. 46 b 80636 München Tel.: 089/12688-0 Fax: 089/12688-191 1 [email protected] www.ifz-muenchen.de Institut für Zeitgeschichte München–Berlin Institut für Zeitgeschichte

Abteilungen Forschungsabteilung Berlin Abteilung im Auswärtigen Amt Dokumentation Obersalzberg Institut für Zeitgeschichte Institut für Zeitgeschichte Salzbergstr. 41 München–Berlin München–Berlin 83471 Berchtesgaden Finckensteinallee 85-87 Edition der Akten zur Tel.: 08652/9479-60 9 12205 Berlin Auswärtigen Politik der Fax: 08652/9479-69 Bundesrepublik Deutschland Tel.: 030/843705-0 [email protected] c/o Auswärtiges Amt Fax: 030/843705-20 www.obersalzberg.de Referat 117-IfZ-AAPD [email protected] Kurstraße 36 10117 Berlin Tel.: 030/5000-4398 Fax: 030/5000-3817 [email protected]