Amtlicher Anzeiger

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Amtlicher Anzeiger C 1160 B 2857 AMTLICHER ANZEIGER TEIL II DES HAMBURGISCHEN GESETZ- UND VERORDNUNGSBLATTES Herausgegeben von der Behörde für Justiz und Gleichstellung der Freien und Hansestadt Hamburg Amtl. Anz. Nr. 103 FREITAG, DEN 30. DEZEMBER 2011 Inhalt: Seite Seite Förderrichtlinie für die politische Bildung . 2857 Plangenehmigungsbescheid – Umgestaltung der Bekanntgabe des Ergebnisses einer allgemeinen Vor- Hochwasserschutzanlage Klütjenfelder Haupt- prüfung des Einzelfalles zur Feststellung, ob eine deich – . 2861 Verpflichtung zur Durchführung einer Umwelt- Besondere Rechtsvorschriften für die Durchführung verträglichkeitsprüfung besteht . 2861 der Fortbildungsprüfungen zur Verantwortlichen Berichtigung der Bekanntmachung über die Einlei- Pflegefachkraft/zur Leitenden Pflegefachkraft/ tung des Umlegungsverfahrens U 355 im Stadtteil zur Einrichtungsleitung in Wohneinrichtungen, Kirchwerder, Ortsteil 607 . 2861 Gasteinrichtungen und Ambulanten Diensten . 2862 BEKANNTMACHUNGEN Förderrichtlinie für die politische Bildung – Rücksicht auf die Interessen anderer zu nehmen, somit Diskriminierungen zu verhindern und Vom 30. Dezember 2011 dadurch das friedliche Zusammenleben zu fördern. 1.1.5 Gefördert werden Veranstaltungen und Projekte auch 1. Zuwendungszweck zu aktuellen Themen des politischen Lebens, wenn 1.1 Die Freie und Hansestadt Hamburg gewährt nach diese didaktisch aufbereitet sind und zielgruppenge- Maßgabe dieser Richtlinie und der Allgemeinen nau vermittelt werden. Nebenbestimmungen zur Projektförderung Zuwen- 1.1.6 Dazu und zur Realität einer sich globalisierenden dungen zur Förderung von Veranstaltungen oder und stetig weiter vernetzenden Lebenswirklichkeit Projekten der politischen Bildung. gehören auch Maßnahmen, die auf der Grundlage 1.1.1 Politische Bildung gehört zu den unerlässlichen eines integrierten Konzepts zum Erwerb sozialer, Bestandteilen demokratischer politischer Kultur. interkultureller und beruflicher Handlungskompe- Politische Bildung hat sämtliche tenz, zur Steigerung der Mobilität und zur europäi- schen Integration beitragen. Im Rahmen dieser Ver- 1.1.2 Bereiche der politisch-gesellschaftlichen Wirklich- anstaltungen und Projekte sind daher die Bildungs- keit zu umfassen. Sie soll politisch-gesellschaftlich bereiche politische Bildung, kulturelle Bildung und relevante Themen im Sinne der Stabilität des demo- berufliche Bildung miteinander zu verbinden. Das kratischen Gemeinwesens vermitteln, den Bürgerin- Lernziel hat dabei vorrangig auf der politischen Bil- nen und Bürgern Partizipation ermöglichen, Migran- dung zu liegen. Diese Voraussetzung soll bei mehrtä- tinnen und Migranten zur Integration befähigen und gigen Veranstaltungen an jedem einzelnen Tag erfüllt alle gesellschaftlichen Gruppen sowie alle Altersgrup- sein. pen innerhalb der Gesellschaft erreichen. 1.2 Ausgeschlossen von der Förderung durch die Freie 1.1.3 Die Pluralität politischer Bildung ist ein Kern dieser und Hansestadt Hamburg sind daher alle direkten Zielsetzung. Die thematische Zielsetzung der politi- politischen Aktivitäten, die zur Durchsetzung eige- schen Bildung, die die Einrichtungen der politischen ner politischer, sozialer oder gesellschaftlicher Ziele Bildung in Hamburg vertreten, hat auf aktuelle Dis- der Bildungseinrichtung, einer ihr nahe stehenden kussionen, politische und gesellschaftliche Ereignisse Partei oder gesellschaftlichen Gruppe oder der Teil- und Entwicklungen und kurzfristig sich herauskris- nehmerinnen und Teilnehmer dienen. Ausgeschlos- tallisierende Themenfelder der politischen und sen sind ebenfalls Maßnahmen, die eine Vermittlung gesellschaftlichen Gegenwart zu reagieren. einer der folgenden Kompetenzen, Themen oder Par- 1.1.4 Die geförderte politische Bildung wendet sich vor tizipationsfelder als Primärziel beinhalten: allem an Bürgerinnen und Bürger, die in Hamburg – allgemeine Lebensberatung wie die Ausprägung wohnen oder arbeiten. Die Teilnehmenden sollen individueller Fähigkeiten, psychosoziale Kompe- befähigt werden, tenz, Familienbildung, – politische Zusammenhänge zu beurteilen, – Schlüsselqualifikationen wie Zeitmanagement, Organisationsmanagement, Rhetorik, Selbst- und – eigene Interessen im Rahmen der pluralistischen Zielmanagement, Präsentations- und Moderations- Demokratie zu artikulieren, techniken, Mediation, Verhandlungstechniken, – politische und gesellschaftliche Aufgaben wahrzu- Konfliktmanagement, Konfliktbewältigungsstrate- nehmen, gien, Teamtechniken, 2858 Freitag, den 30. Dezember 2011 Amtl. Anz. Nr. 103 – Künste wie z.B. Literatur- und Musikwissenschaft nenfalls für Unterkunft und Vollverpflegung. Kin- oder Architekturgeschichte, derbetreuung, besonderer sozialpädagogischer und/ – Tourismus, oder fremdsprachlicher Aufwand oder spezielle Be- – Naturkunde, dingungen für Behinderte können berücksichtigt werden. – allgemeine Bildung, Nicht zuwendungsfähig sind Kosten wie Bankspesen, – berufliche Bildung wie Sprachreisen und Praktika Kontoführungsgebühren, Sollzinsen, Kreditzinsen, und berufliche Fort-, Aus- und Weiterbildung, sonstige Finanzierungskosten, Kauf und Abschrei- – geschlossene Veranstaltungen für eine der Einrich- bungen von Gebäuden und von abschreibungsfähi- tung nahe stehende Organisation, gen Ausrüstungsgegenständen. – Veranstaltungen nach §37,6 BetrVG. 2.3 Die voraussichtlich verfügbaren Fördermittel stehen 1.3 Kriterien für die Zuwendungsvergabe sind: Vielfalt zu 90 v.H. der Förderung von Jahresprogrammen des Angebots der politischen Bildung, Akzeptanz anerkannter Einrichtungen (Nummern 3.2 ff.) zur und Erfolg der Veranstaltungsprogramme und Pro- Verfügung. jekte der Antragsteller in den Vorjahren sowie Aktua- 2.4 Die Beantragung von Fördermitteln für Jahrespro- lität der Themenstellungen der geplanten Veranstal- gramme nach Nummer 2.3 hängt von der Anerken- tungen sowie Flexibilität der geplanten Formate im nung als Einrichtung der politischen Bildung und Hinblick auf die Erschließung neuer Zielgruppen. speziellen Bedingungen für neu anerkannte Einrich- Dabei werden verstärkt gefördert solche Formate, tungen (Nummern 3.3 ff.) ab und wird in der Regel – die sich an bildungsmäßig und sozial benachtei- durch Ziel- und Leistungsvereinbarungen begleitet. ligte Zielgruppen und/oder Menschen in sozialen 2.5 10 v.H. der voraussichtlich verfügbaren Fördermittel Brennpunkten Hamburgs richten, entfallen auf die Förderung einzelner Veranstaltun- – die sich an Migrantinnen und Migranten sowie an gen bzw. Projekte der übrigen zuwendungsberechtig- Menschen mit Migrationshintergrund wenden, ten Einrichtungen. – die sich an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 3. Zuwendungsvoraussetzungen richten, die im System der Weiterbildung im Allge- meinen unterrepräsentiert vertreten sind, vor 3.1 Zuwendungsberechtigt sind in Hamburg ansässige allem Schichtarbeitende, und Menschen in prekä- und dort im Bereich der politischen Bildung tätige ren Beschäftigungsverhältnissen, Einrichtungen, die die Voraussetzung für eine sach- – die sich mit spezifischen didaktischen Konzepten gemäße politische Bildungsarbeit gemäß den Num- direkt an Jugendliche wenden, mern 1 und 2 bieten, bei denen eine ordnungsgemäße Geschäftsführung gesichert erscheint und die in der – die sich an Menschen mit Behinderungen wenden Lage sind, die bestimmungsgemäße Verwendung der und/oder das Thema Inklusion behandeln, Mittel zu gewährleisten und nachzuweisen. Sie kön- – die Genderaspekte aktiv in der Veranstaltung nen gefördert werden, wenn sie folgende Vorausset- berücksichtigen. zungen erfüllen: 1.4 Zwischen der Behörde für Schule und Berufsbildung 3.1.1 Die Einrichtungen müssen juristische Personen des und den Einrichtungen werden im Rahmen des Privatrechts oder des öffentlichen Rechts sein. Juris- Ziel- und Leistungsvereinbarungsverfahrens The- tische Personen des Privatrechts müssen als gemein- men-, Veranstaltungsform- oder Zielgruppenschwer- nützig anerkannt sein. Einrichtungen, deren Tätig- punkte der Förderung festgelegt. keitsfeld nicht nur die politische Bildungsarbeit ist 1.5 Auf die Förderung besteht kein Rechtsanspruch. Die und die nicht nur einzelne Veranstaltungen oder Pro- Bewilligungsbehörde entscheidet nach pflichtgemä- jekte der politischen Bildung anbieten, müssen die- ßem Ermessen im Rahmen der verfügbaren Haus- sen Bereich als unselbstständige Anstalten oder als haltsmittel. Sondervermögen mit eigener Rechnung betreiben. 1.6 Für die Bewilligung, Auszahlung und Abrechnung Dieser Bereich muss eine Satzung haben, die die Ein- der Zuwendung sowie für den Nachweis und die Prü- haltung der Voraussetzungen sicherstellt. fung der Verwendung und die gegebenenfalls erfor- 3.1.2 Die Arbeit der Einrichtungen muss mit der freiheit- derliche Aufhebung des Zuwendungsbescheides und lich-demokratischen Grundordnung übereinstim- die Rückforderung der gewährten Zuwendung gelten men und deren Prinzipien müssen offensiv vertreten die Allgemeinen Nebenbestimmungen zur Projekt- werden. Die Einrichtungen müssen ein eigenes poli- förderung und das Hamburgische Verwaltungsver- tisch-gesellschaftliches Engagement mit der Achtung fahrensgesetz, soweit nicht in diesen Förderrichtli- anderer demokratischer Positionen verbinden und in nien Abweichungen zugelassen worden sind. ihrem Angebot und ihrer Arbeit die in der politi- 2. Gegenstand der Förderung schen Bildung festgelegten Grundsätze des „Beutels- bacher Konsenses“ beachten. 2.1 Gefördert werden eintägige und mehrtägige Veran- staltungen der politischen Bildung. Daneben können 3.2 Anerkannte Einrichtungen der politischen Bildung Projekte wie z.B. die Herstellung von Filmen, Inter-
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