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Das blaue Arsenal Filmverleih präsentiert

ein Film von Zimmermit: Léa Drucker nach dem Roman von Mathieu Amalric Georges Simenon Stéphanie Cléau Laurent Poitrenaux Bundesstart: 2. April 2015 Besetzung

Léa Drucker: Delphine Gahyde Mathieu Amalric: Julien Gahyde Stéphanie Cléau: Esther Despierre Laurent Poitrenaux Untersuchungsrichter Serge Bozon: Polizeiinspektor Blutch: Psychologe Stab

Kamera: Christophe Beaucarne Ton: Olivier Mauvezin, Séverin Favriau und Stéphane Thiébaut Schnitt: François Gedigier Drehbuch: Stéphanie Cléau und Mathieu Amalric Musik : Grégoire Hetzel Ausstattung: Christophe Offret Kostüm: Dorothée Guiraud Ausführender Produzent: John Simenon SYNOPSIS Produziert von Paulo Branco Eine Koproduktion von Alfama Films Production, Film(S), ARTE Frankreich, „Ernsthaft, Julien, wenn ich auf einmal frei wäre, könntest du dich dann auch frei Unter Beteiligung des Centre National du Cinéma et de L’image Animée machen?“ - „Was sagst Du...?“ CANAL+, CINE+, ARTE France Ein Mann und eine Frau lieben sich heimlich in einem Zimmer, sie begehren einander, In Zusammenarbeit mit Cofinova 10 sie wollen einander und beißen sich sogar vor Leidenschaft. Danach tauschen sie Mit der Unterstützung der Région des Pays de la Loire für einen kurzen Moment noch Nichtigkeiten aus. Auf jeden Fall will das der Mann Der Film wurde unter Mitarbeit der Georges Simenon Limited gedreht glauben. Doch dann wird er verhaftet, von der Polizei verhört und findet keine Worte mehr. Was ist passiert? Wessen wird er eigentlich beschuldigt?

PRESSEZITATE Verleih Presse „Die Chronik einer anstößigen Liebesaffäre.“ (Filmbulletin) Arsenal Filmverleih Filmpresse Gisela Meuser „La Chambre bleue ist ein einschneidender Film, in dem sich schwindelerregende Hintere Grabenstraße 20 Niddastraße 64H Abgründe auftun.“ (arte-tv) 72070 Tübingen 60329 Frankfurt am Main „Ein Mann, der eines Schwerverbrechens angeklagt wird. Eine böse Frau, die dem Tel.: 07071 – 9296 0 Tel.: 069 – 40 58 04 17 Film Noir entstiegen ist. Eine verhängnisvolle Affäre und zerredete Leidenschaft. Fax: 07071 – 9296 11 Fax: 069 – 40 58 04 13 Ein Gerichtsdrama ohne Wahrheitsfindung. All das und noch viel mehr ist „Das [email protected] [email protected] blaue Zimmer“ von und mit Matthieu Amalric.“ (programmkino.de) GEORGES SIMENON

Georges Simenon, 1903 in Lüttich geboren, ist der meistgelesene belgische Schrift- steller der Welt und an dritter Stelle der französischsprachigen Autoren, nach Jules Verne und Alexandre Dumas. Da der Erfolg seiner Krimis den Rest seines Werkes überschattet, gilt es daran zu erinnern, dass Simenon auch zahlreiche Novellen, Ar- tikel und Reportagen geschrieben hat und zahllose Groschenromane unter einem Pseudonym veröffentlichte. Simenon verließ mit 15 Jahren die Schule und fing bei der Lütticher Tageszeitung „Gazette de Liège“ an zu schreiben. Sein erstes Werk „Au pont des arches“ schrieb er 1920. Zwei Jahre später ging er nach Paris und veröffentlichte Kurzgeschichten und Erzählungen in verschiedenen Tageszeitungen. 1930 schuf er seine berühmteste Figur, den Kommissar Maigret. Im folgenden Jahr begann er mit an der filmischen Umsetzung seines Werkes zu arbeiten. Während Simenon überaus emsig schrieb, reiste er sein ganzes Leben lang durch die ganze Welt. Er ließ sich sogar eine Zeit lang in den USA nieder, später in Québec. Sein letzter Roman „Maigret und Monsieur Charles“ (das 193. Buch seiner Karriere) wurde 1972 veröffentlicht. Obwohl er überall gefeiert wurde, zog er sich nach und nach aus der Öffentlichkeit zurück, um seine „Mémoires Intimes“ zu schreiben. Simenon starb am 4. September 1989 in Lausanne INTERVIEW MIT MATHIEU AMALRIC

War die Schwere oder die innewohnende Langsamkeit des Stoffes Ihrer Stendhal- Adaption von „Schwarz und Rot“ der Auslöser für den schnellen Dreh von DAS BLAUE ZIMMER? Nein, das lag einfach daran, dass ich beim Dreh von „Venus im Pelz) von Paulo Branco auf der Straße getroffen habe. Branco spürte, wie ein Wahr- sager, dass ich für Stendhal Jahrhunderte brauchen würde. Das berührt einen sehr, wenn jemand zu einem sagt: „Mach was, dreh einfach! Willst Du nicht einfach etwas in drei Wochen erzählen?“ Zuhause suchte ich nach einem Stück, und da war‘s. Wir haben alle ein Buch von Simenon, dass wir mal in einem Ferienhaus von jemandem gelesen haben. Ich weiß nicht mehr, von wem ich es habe, von wem ich es geklaut habe. Das Buch hatte ich bereits für „Tournée“. Im Drehbuch hatten wir die letzte Szene „Im blauen Zimmer“ genannt und da waren: Ein Mann und eine Frau in einem Hotelzimmer, nach dem Liebemachen. Was bleibt im Leben letztendlich außer zwei Körper, die voneinander angezogen sind?

Es ist überraschend, dass DAS BLAUE ZIMMER auf „Tournée“ folgt. Es hätte hätte auch ein Film sein können, der das Gegenteil des quasi dionysischen Films „Tour- née“ wäre, der das Loslassen und die Bewegung rühmt. Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Es ging eher um den Roman, der mich schon seit langem verfolgte, von Simenon, der voller Tempo schrieb. Das lud mich dazu ein, selbst schnell zu drehen. Was mir auch gefiel, war die Vermischung von heiß und kalt, und was Männer ver- rückt macht: eine undurchschaubare Frau. „Ich hielt sie irrtümlich für eine kalte, hochmütig Frau, für eine Statue.“ Da öffnen sich die Abgründe der Sexualität und der Anziehung, die unaussprechlich sind. Das ist das Faszinierende an Simenon, dass er dazu gezwungen war, alles in Worte zu fassen. Als Simenon den Roman 1963 im schweizerischen Epalinges schrieb, war er in einer Phase der permanenten Selbstzerfleischung nach dem Motto „Frauen sind alle He- xen, ich hätte das nicht tun sollen.“ Es ist ein Roman, der Sexualität bestraft – oder seine eigene überbordende Sexualität. Und das versuchte ich mit Stéphanie Cléau, mit der ich den Roman adaptierte, auszuradieren. Daneben gab es das einfache Vergnügen am „Whodunit“, wer tötete wen? Wer ist tot? Und von da aus rückwärts zu gehen.

Genau diese komplexe Erzählstruktur, die wie ein Mosaik erscheint, trägt wohl nicht dazu bei, den Film in einer kurzen Zeit zu machen, besonders beim Schnitt. Bereits als wir das Drehbuch mit zwei Spalten schrieben, wollten wir, dass Ton und Bild im Krieg miteinander stehen, was zu einer besonderen Erzählform führt. Des- halb schaffte ich es, die meistmögliche Zeit fürs Schneiden zu haben. Da wir in zwei Teilen im Juli und November drehten, ermöglichte der Zeitplan, dass wir dazwischen mit dem Schneiden anfangen konnten. ob wie Cinemascope oder 1:1,33 nutzen sollten. Schnell landeten wir bei letzte- Vor allem mussten wir im Vorfeld arbeiten, mit einer guten Vorbereitung. Dabei rem. Christophe fand, dass es das Auge reinigt. Wir leben in einer Zeit, in der alles war die Ermittlungsakte eine große Hilfe, wir habe eine echte Akte erstellt, die wir gestreckt wird, wir müssen uns nur die Größe der Postkarten angucken, die jetzt mithilfe von forensischen Wissenschaftlern aktualisierten, im Vergleich zu dem was verkauft werden. Deshalb wollten wir die gegensätzliche Perspektive. Außerdem 1963 möglich war. schien Cinemascope nicht der Beziehung zu entsprechen.

Wann entschieden Sie sich für das 1:1,33 Format? Ein Format, das die Amerikaner Wussten Sie beim gemeinsamen Schreiben mit Stéphanie Cléau schon, dass die das klassische Seitenverhältnis nennen, das in Vergangenheit geraten war, bevor Rollen von Esther und Julien von Ihnen beiden verkörpert werden würden? Gus Van Sant mit „Elephant“ und Wes Anderson mit „The Grand Budapest Hotel“ Stéphanie hat viele Romane fürs Theater umgeschrieben, sie ist überhaupt keine es wiederbelebten. Schauspielerin, sie ist sogar das Gegenteil einer Schauspielerin – bereits wenn sie Das war sehr früh. Im BLAUEN ZIMMER geht es um einsame und verhinderte Cha- fotografiert wird, ist das für sie eine Qual. Und das interessierte mich. Diese Frau, raktere. Ich wusste, dass es keine Kamerabewegungen geben würde, die sie mitein- von der wir nicht wissen, wer sie ist, sie verkörpert die Bedrohung durch das Un- ander verbinden könnte. Sogar in den Liebesszenen, wo wir uns eher Erinnerungen bekannte. Da ich Julien selbst darstellte, sollte die offizielle Ehefrau ebenfalls eine hingeben als uns auf sinnliche Erlebnisse einzulassen. Da gibt es weder Sinnliches offizielle Schauspielerin sein. Wenn die Geliebte ebenfalls ein bekanntes Gesicht noch Zärtlichkeit, das lässt keine Virtuosität zu. Die Rundumblicke sind nicht ange- wäre, würde das, wie immer, eine Rivalität zwischen den beiden Schauspielerinnen bracht, wenn die Atmosphäre so frostig ist. hervorrufen, die ich nicht wollte. Und es gab dieses Spiel zwischen uns als Paar: Wir spielen Geliebte während wir seit Nicht jeder benutzt es zu diesem Zweck, aber hier dient das 1:1,33 Format dem neun Jahren zusammenleben – das wieder etwas mit dem Unaussprechlichen zu Ausdruck der Isolation, des Gefangenseins. tun. Mit Christophe Beaucarne, dem Kameramann, fragten wir uns nach einigen Tests, MATHIEU AMALRIC, Schauspieler (Auszug)

Regie und Hauptrolle The Grand Budapest Hotel von Wes Anderson - 2014 Venus im Pelz von Roman Polanski - 2013 Mathieu Amalric wurde am 25. Oktober 1965 geboren und lebt in Paris. Dank Otar Love is the Perfect Crime von Arnaud und Jean-Marie Larrieu - 2014 Losseliani entdeckt er das Kino. Er hat als Regieassistent, Schnittassistent und Re- Jimmy Picard von Arnaud Desplechin - 2013 gisseur für , Danièle Dubroux, Peter Handke, Alain Tanner, J.C.Monteiro Ihr werdet euch noch wundern von Alain Resnais - 2012 oder Romain Goupil gearbeitet, und drehte dabei eigene Kurzfilme. 1991 lernt er Cosmopolis von - 2012 Arnaud Desplechin beim Angers Premier Plans Filmfestival kennen, der ihn zum Huhn mit Pflaumen von Marjane Satrapi - 2011 Schauspielern einlädt. Seitdem macht er beides Wild Grass von Alain Resnais - 2009 Schmetterling und Taucherglocke von Julian Schnabel - 2008 Public Enemy Nr. 1 – Todestrieb von Jean-François Richet - 2008 Ein Quantum Trost von Marc Forster - 2008 Filmographie, Regie A Christmas Tale von Arnaud Desplechin - 2007 Ein Geheimnis von Claude Miller - 2007 DAS BLAUE ZIMMER – 2013 The Very Big Appartment von Pascal Thomas - 2006 Next to Last (1963) (Kurzfilm) - 2013 Actrices – oder der Trauma aus der Nacht davor von Valeria Bruni Tedeschi - 2006 Sfar (TV Dokumentation) - 2011 München von - 2005 L’illusion comique (TV) - 2010 The false Servant von Benoît Jacquot - 1999 Tournée- - 2010 Ende August, Anfang September von Olivier Assayas - 1998 La chose publique (TV) - 2003 Alice et Martin von André Téchiné - 1998 Wimbledon Stage - 2001 Genealogien eines Verbrechens von Raúl Ruiz - 1996 Mange ta soupe - 1997 Das Tagebuch des Verführers von Danièle Dubroux - 1995 8bis (Kurzfilm) - 1994 Comment je me suis disputé…(ma vie sexuelle) von Arnaud Desplechin - 1996 Staring at the Ceiling (Kurzfilm) - 1992 Die Günstlinge des Mondes von Otar Iosseliani - 1984 Sans Rires (Kurzfilm) - 1990 Marre de café (Kurzfilm) – 1984 Verleih Presse

Arsenal Filmverleih Filmpresse Gisela Meuser Hintere Grabenstraße 20 Niddastraße 64H 72070 Tübingen 60329 Frankfurt am Main Tel.: 07071 – 9296 0 Tel.: 069 – 40 58 04 17 Fax: 07071 – 9296 11 Fax: 069 – 40 58 04 13 [email protected] [email protected]