C 7410 WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN

Ausgabe 51/52 19. Dezember 2013 Inhalt

2 Bundeskabinett: Eine Bauministe- 3 Erfolg in Brüssel: Die Bauminister 6 Videowettbewerb: Die Sieger im rin und viele neue Gesichter – die für der EU-Mitgliedstaaten haben bei ihrer Rennen um die interessantesten und die Wohnungswirtschaft wichtigsten Konferenz nahezu alle Forderungen spannendsten Kurzfilme im Rahmen Köpfe der neuen Bundesregierung im der Wohnungswirtschaft übernom- der Azubi-Kampagne des GdW ste- Überblick. men. hen fest.

Neue Bundesregierung vereidigt – Aktuelle Meldungen Barbara Hendricks ist Umwelt- und Bauministerin EU leitet Beihilfeverfahren gegen Berlin – ist als Bundeskanzlerin wiedergewählt worden, die Gro- deutsches EEG ein ße Koalition steht. In der Wohnungswirtschaft sorgt die Aufteilung der Posten im neuen Bundeskabinett für einige Überraschungen: Anders als bislang ist das Die Europäische Kommission hat am Bauressort künftig SPD-geführt und dem Umweltministerium angegliedert. An 18. Dezember 2013 angekündigt, ein der Spitze des neuen Ministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak- Beihilfeverfahren gegen Deutschland torsicherheit steht die bisherige SPD-Schatzmeisterin Barbara Hendricks. Auch wegen des Erneuerbare-Energien- weitere für die Immobilienwirtschaft bedeutende Ressorts befinden sich ab so- Gesetzes (EEG) einzuleiten, wie die fort in SPD-Hand: Der Bereich Energie fällt künftig in die Zuständigkeit des neu- Nachrichtenagentur Reuters berichtete. en Wirtschaftsministers, Vizekanzler . Mit Fragen des Verbrau- Es bestehe der Verdacht, dass einige cherschutzes wird sich der neue Justizminister befassen. Aspekte wie etwa die Rabatte für die Schwerindustrie unfair seien, erklärte die Kommission. (wi)

Schwarz-Grüne Koalition in Hessen

Erstmals haben sich CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf eine gemeinsame Koalition in einem Flächenland geeinigt. In Hessen haben die beiden künftigen Regierungspartner am 18. Dezember 2013 ihren Koalitionsvertrag vorgelegt.

Foto: GdW Die Grünen werden die Minister für Die neue Bauministerin Barbara Hendricks hat die Wohnungswirtschaft beim SPD-Parteitag in Hanno- Wirtschaft und Umwelt stellen, wie die ver am GdW-Stand besucht – hier mit den GdW-Mitarbeitern Joachim Eckert und Olaf Mangold (v. l.). Frankfurter Rundschau am 17. Dezem- ber 2013 berichtete. Die neue Landes- Die neue Bauministerin Barbara Hendricks SPD-Bundestagsfraktion sowie Vorsitzen- regierung plant unter anderem, die ist im Bereich der Wohnungs- und Immobi- der der BayernSPD, und die baden-würt- Grunderwerbsteuer ab 2015 von fünf lienwirtschaft bisher wenig in Erscheinung tembergische SPD-Bundestagsabgeordnete auf sechs Prozent zu erhöhen. (wi) getreten. Auf dem SPD-Parteitag Ende letz- Rita Schwarzelühr-Sutter werden Parla- ten Jahres in Hannover konnte der GdW mentarische Staatssekretäre. Der bisherige Weniger Haushalte Bundesverband deutscher Wohnungs- Präsident des Umweltbundesamtes Jochen beziehen Wohngeld und Immobilienunternehmen sie an sei- Flasbarth wird Staatssekretär. nem Stand begrüßen (siehe Titelfoto). Die Am Jahresende 2012 bezogen in ausgebildete Gymnasiallehrerin aus dem Der neue Superminister Sigmar Gabriel, Deutschland rund 783.000 Haushalte nordrhein-westfälischen Kleve war von Vizekanzler und SPD-Parteivorsitzender, Wohngeld. Wie das Statistische Bun- 1998 bis 2007 Parlamentarische Staats- steht ab sofort an der Spitze des für die desamt weiter mitteilte, waren das sekretärin beim Bundesminister der Finan- Wohnungswirtschaft ebenfalls bedeu- 1,9 Prozent aller privaten Haushalte. zen und ist seit 1994 Mitglied des Bundes- tenden Ressorts Wirtschaft und Energie. Im Vergleich zu 2011 ging die Zahl tages. Im Umweltministerium erhält die Bei der Umsetzung der Energiewende der Empfängerhaushalte von damals Finanzexpertin künftig Unterstützung von unterstützen ihn künftig als Parlamenta- 903.000 um insgesamt 13 Prozent drei Staatssekretären: Florian Pronold, rische Staatssekretäre der Bremerhavener zurück. (wi) bislang stellvertretender Vorsitzender der Weiter auf Seite 2

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SPD-Bundestagsabgeordnete Uwe Beck- Wirtschaftsminister holt sich Unterstützung der hessische CDU-Bundestagsabgeord- meyer und die ehemalige Justizministe- von dem SPD-Bundestagsabgeordneten nete . rin (SPD). Staatssekretär , der als Parlamentarischer wird der Energieexperte und ehemalige Staatssekretär für diesen Bereich zuständig In dem nun vom bisherigen CDU-Gene- Bundesgeschäftsführer des Umwelt- und ist. Zudem verstärken der bisherige SPD- ralsekretär Hermann Gröhe geführten Verbraucherschutzverbandes Deutsche Fraktionsgeschäftsführer Christian Lange Gesundheitsministerium kommt Karl- Umwelthilfe, Rainer Baake. Das Amt der als Justiz-Staatssekretär und Gerd Billen, Josef Laumann, bislang Fraktionschef der Ostbeauftragten der Bundesregierung bislang Chef der Verbraucherzentrale Bun- CDU in Nordrhein-Westfalen, mit dem Amt übernimmt die thüringische SPD-Bundes- desverband, als Staatssekretär das neue des Pflegebeauftragten eine für die Woh- tagsabgeordnete Iris Gleicke. Justiz- und Verbraucherschutzressort. nungswirtschaft wichtige Rolle zu. (schi)

Ebenfalls neu: Anders als bisher liegt der Finanzminister bleibt Wolfgang Schäuble Eine ausführlichere Übersicht über die Vertei- Verbraucherschutz künftig im Aufgaben- (CDU). Die Parlamentarischen Staatssekre- lung der Posten in der neuen Bundesregierung bereich des neuen Justizministers Heiko täre sind Steffen Kampeter (CDU), der finden Sie beispielsweise unter Maas (SPD). Der bisherige saarländische bereits seit 2009 in diesem Amt ist, und www.politik-kommunikation.de

Die für die Wohnungswirtschaft bedeutendsten Ministerien im Überblick Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit: Barbara Hendricks (SPD) Florian Pronold (SPD) Bundesministerin Parlamentarischer Staatssekretär

Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) Jochen Flasbarth Parlamentarische Staatssekretärin Staatssekretär

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Sigmar Gabriel (SPD) (SPD) Bundesminister Parlamentarischer Staatssekretär n Kampeter: Foto: steffen-kampeter.de; Michael Meister: Foto: Tobias Koch Michael Meister: Foto: Tobias n Kampeter: Foto: steffen-kampeter.de; minik Butzmann; Heiko Maas: Foto: SPD-Landtagsfraktion Peter Kerkrath; Hermann

Brigitte Zypries (SPD) Rainer Baake (Grüne) Iris Gleicke (SPD)

Parlamentarische Staatssekretärin Staatssekretär Ostbeauftragte der istian Lange: Foto: spdfraktion.de (Susie Knoll Florian Jänicke); Jochen Flasbarth: umwelt- Bundesregierung

Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz: Heiko Maas (SPD) Ulrich Kelber (SPD) Bundesminister Parlamentarischer Staatssekretär

Christian Lange (SPD) Gerd Billen Parlamentarischer Staatssekretär Staatssekretär

Bundesministerium der Finanzen: Wolfgang Schäuble (CDU) Steffen Kampeter (CDU) Michael Meister (CDU) Bundesminister Parlamentarischer Parlamentarischer Staatssekretär Staatssekretär

Bundesministerium für Gesundheit: Hermann Gröhe (CDU) Karl-Josef Laumann (CDU) Bundesminister Pflegebeauftragter der Bundesregierung bundesamt.de; Sigmar Gabriel: Foto: Dominik Butzmann SPD; Rainer Baake: Foto: agora-energiewende.de; Gerd Billen: Foto: vzbv Do bundesamt.de; Sigmar Gabriel: Foto: Dominik Butzmann SPD; Rainer Baake: agora-energiewende.de; Gerd Schäuble: Foto: CDU/CSU-Fraktion; Steffe Karl-Josef Laumann: Foto: laumann-mdl.de; Wolfgang Chaperon; Gröhe: Foto: CDU Laurence Iris Gleicke, Barbara Hendricks, Rita Schwarzelühr-Sutter, Brigitte Zypries, Uwe Beckmeyer, Ulrich Kelber, Florian Pronold, Chr Florian Pronold, Ulrich Kelber, Brigitte Zypries, Uwe Beckmeyer, Iris Gleicke, Barbara Hendricks, Rita Schwarzelühr-Sutter,

2 51/52/2013 EUROPAPOLITIK

Erfolg in Brüssel: EU-Bauminister übernehmen Forderungen der Wohnungswirtschaft

Brüssel – Die Bauminister der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) haben bei der informellen europäischen Woh- nungsbauministerkonferenz am 9. und 10. Dezember 2013 in Brüssel nahezu alle Forderungen der Wohnungswirtschaft übernommen und in ihrer Abschlusserklärung verkündet. Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobili- enunternehmen hat sich bei der Konferenz gemeinsam mit dem europäischen Dachverband CECODHAS Housing Europe als einziger Vertreter der Immobilienwirtschaft für bezahlbaren Wohnraum in Europa stark gemacht.

Bei der Bauministerkonferenz in der EU- Der Wirkungsbereich der Europäischen Darüber hinaus unterstützen die Woh- Hauptstadt Brüssel waren alle Mitglied- Investitionsbank (EIB) soll stärker auf das nungsbauminister die Forderung der Woh- staaten der EU mit ihren zuständigen Thema bezahlbares Wohnen ausgerich- nungswirtschaft, eine europäische Beob- Ministern, Staatssekretären oder Abtei- tet und ein Europäischer Fonds für nach- achtungsstelle für das Wohnungswesen lungsleitern vertreten. Kurt Eliasson, Präsi- haltiges Wohnen oder Garantien für die einzurichten, um die zukünftigen Bedürf- dent von CECODHAS Housing Europe, und Wohnungswirtschaft innerhalb der EIB ins nisse und die aktuellen Bedarfe für den Dr. Özgür Öner, Vizepräsident von CECO- Leben gerufen werden. Bereich Wohnen und dessen Finanzierung DHAS und Leiter des Brüsseler Büros des auszuwerten. Alle Mitgliedstaaten sollten GdW, vertraten bei dem Treffen die Positi- Die EU-Kommission soll in Fragen staat- außerdem ihre Anstrengungen verstärken, onen der Wohnungswirtschaft. licher Beihilfen stärker mit den Mitglied- um Obdachlosigkeit und Wohnungsnot staaten zusammenarbeiten, um beihilfe- effektiver zu bekämpfen. Schwerpunkte der Wohnungsbauminister- rechtliche Konflikte zu vermeiden. Zudem konferenz bildeten die Themenkomplexe soll die Kommission die Auswirkungen von Die Mitgliedstaaten Griechenland, Italien Finanz- und Wirtschaftskrise, Stimulation Basel III und Solvency II auf die Wohnungs- und Frankreich haben beschlossen, im des erforderlichen Wohnungsneubaus wirtschaft untersuchen. Im Rahmen des kommenden Jahr eine weitere informelle in Europa sowie zusätzliche europäische europäischen Semesters soll die oberste europäische Wohnungsbauministerkonfe- Finanzmittel für sozialen und bezahlba- EU-Behörde nach dem Willen der Baumi- renz auszurichten. (öne/schi) ren Wohnraum. In der Abschlusserklärung nister weitere Indikatoren zur Bewertung betonten die Bauminister folgende Punkte, der Wohnungswirtschaft heranziehen als Die Abschlusserklärung der EU-Bauminister die sich weitestgehend mit den zuvor erho- ausschließlich den Indikator der Immobili- finden Sie auf www.housingeurope.eu benen Forderungen von GdW und CECO- enpreisentwicklung. unter „News” DHAS decken:

AUS DEN VERBÄNDEN Liebe Leserinnen und Leser, Wohnungswirtschaft in Sachsen-Anhalt zieht Siepmann/pixelio.de Jahresbilanz – Die Wohnungswünsche werden vielfältiger

Quelle: Thomas Magdeburg – Für das zu Ende gehende Geschäftsjahr 2013 haben die Verbands- direktoren der beiden wohnungswirtschaftlichen Verbände Sachsen-Anhalts, ein frohes Fest, erholsame Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr Jost Riecke vom Verband der Wohnungswirtschaft Sachsen-Anhalt (VdW) und 2014 wünscht Ihnen Ihre wi-Redak- Ronald Meißner vom Verband der Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalt tion! Wir freuen uns darauf, Sie auch (VdWg), bei einem Pressegespräch am 10. Dezember 2013 in Magdeburg eine im nächsten Jahr wieder mit den überwiegend positive Bilanz gezogen. aktuellsten Informationen und Hin- tergründen aus der Wohnungspolitik Die 200 kommunalen Wohnungsgesell- nungen unsaniert, wobei hiervon viele für und Wohnungswirtschaft zu versor- schaften und Wohnungsgenossenschaf- den Abriss vorgesehen sind. gen – jede Woche neu. ten mit einem Bestand von rund 356.000 Wohnungen haben mit ihren Leistungen im Die VdW/VdWg-Mitgliedsunternehmen Ihr/e Jahr 2013 einen wesentlichen Beitrag für waren wiederum Hauptakteur beim Stadt- gutes, bezahlbares und sicheres Wohnen umbau Sachsen-Anhalt mit positiv sicht- Katharina Burkardt für über 700.000 Menschen in Sachsen- baren Folgen für die jeweilige Stadtent- wi-Chefredakteurin Anhalt geleistet. Die Mitgliedsunterneh- wicklung. Neben dem Abriss und Rückbau men der Verbände haben solide gewirt- von rund 4.000 Wohnungen im Jahr 2013 schaftet, so dass im Jahr 2013 circa 456 wurden zahlreiche Wohnungen und Stadt- Andreas Schichel Millionen Euro investiert werden konnten. quartiere aufgewertet. Insgesamt hat der wi-Redakteur Mit Blick auf Klimaschutz und Energieef- Stadtumbau aber an Dynamik verloren. fizienz war ein Großteil der Investitionen Die Wohnungswirtschaft kritisiert, dass auf eine Senkung des Wärmeverbrauchs die notwendige Altschuldenhilfe Ende Klaus Schrader ausgerichtet. Zunehmend liegt der Fokus dieses Jahres ersatzlos ausläuft. Die ver- wi-Redakteur der Investitionen aber auch auf der Her- schlechterten Rahmenbedingungen füh- stellung und Errichtung altersgerechter ren dazu, dass die Schere zwischen den Wohnungen. Von den rund 356.000 Woh- notwendigen Abrissen in Sachsen-Anhalt

Fotos: Sebastian Schobbert nungen sind nur noch circa 26.000 Woh- Weiter auf Seite 4

51/52/2013 3 AUS DEN VERBÄNDEN

Aktueller Zahlenspiegel 12/2013 Fortsetzung von Seite 3 Rahmendaten zur Wohnungswirtschaft in Deutschland von 7.600 Wohnungen pro Jahr und den geplanten Abrissen von circa 1.100 Woh- Bevölkerung 3. Vierteljahr Veränderung nungen (VdW/VdWg) ab 2014 immer wei- (Inländerkonzept) 2012 2013 gegen Vorjahr ter auseinander geht. Bevölkerungsstand (1.000 Einwohner) 81.939 82.064 +0,2% Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen 3. Vierteljahr Veränderung Die öffentliche Debatte um „Wohnungs- Veränderung gegen Vorjahr 2012 2013 gegen Vorjahr mangel und dramatische Mietsteigerun- auf Basis der Preise von 2005 Mrd. Eur; in jeweiligen Preisen preisbereinigt gen” in den Ballungsgebieten Hamburg, Bruttoinlandsprodukt (Mrd. EUR) 680,8 703,6 +1,1% München und Berlin stellt sich in Sachsen- dar.: Bauinvestitionen (Anlageinvestitionen Bauten) 73,1 76,2 +2,2% Anhalt – auch in den Großstädten Halle dar.: Wohnbauten 42,3 44,9 +4,2% und Magdeburg – anders dar. In Sachsen- Verbraucherpreisindex November Veränderung Anhalt gibt es genügend freie Wohnun- (2010 = 100) 2012 2013 gegen Vorjahr gen. Laut Zensus 2011 stehen in Sach- Verbraucherpreisindex aller privaten Haushalte 104,7 106,1 +1,3% sen-Anhalt 117.000 Wohnungen leer. Der durchschnittliche Mietpreis von 4,54 Euro Mietpreisindex November Veränderung pro Quadratmeter ist landesweit sehr güns- (2010 = 100) 2012 2013 gegen Vorjahr tig. Auch Menschen mit geringem Einkom- Wohnungsmiete (einschl. Nebenkosten) insgesamt 102,9 104,4 +1,5% men und Studenten finden hier ein breites Wohnungsmiete (inkl. Miete von Eigentumswohnungen) 103,1 104,7 +1,6% Altbauwohnungen 102,8 104,3 +1,5% Wohnungsangebot. Neubauwohnungen 102,5 103,6 +1,1% Die Mieten der Wohnungen der kommu- Index der Mietnebenkosten November Veränderung (2010 = 100) 2012 2013 gegen Vorjahr nalen Wohnungsgesellschaften und Woh- nungsgenossenschaften sind in den letzten Wasserversorgung 103,3 105,0 +1,6% fünf Jahren nur um ein Prozent pro Jahr Müllabfuhr 99,6 99,3 -0,3% Abwasser 102,5 103,0 +0,5% gestiegen, gleichzeitig sind in diesen fünf Andere Nebenkosten 104,5 107,4 +2,8% Jahren über zwei Milliarden Euro investiert worden. Das Wohnungsangebot in Sach- Index der Energiekosten November Veränderung (2010 = 100) 2012 2013 gegen Vorjahr sen-Anhalt ist trotz der geringen Mieten modern, preiswert und ausreichend. Strom 111,0 123,7 +11,4% Gas 111,3 112,1 +0,7% Flüssige Brennstoffe 138,7 124,0 -10,6% Der Mieten- und Wohnungsbericht Feste Brennstoffe 110,1 115,0 +4,5% 2010/2011 des Landes Sachsen-Anhalt Zentralheizung/Fernwärme 119,0 119,1 +0,1% bestätigt ebenfalls, dass im Land kein Man- gel an Wohnungen herrscht. Ebenso zeigt Baupreisindex (2010 = 100) 2. Vierteljahr Veränderung (ohne Umsatzsteuer) 2012 2013 gegen Vorjahr ein Vergleich zur allgemeinen Preisentwick- lung, dass die Nettokaltmieten wesentlich Bauleistungen (Neubau) am Wohngebäude 116,9 119,4 +2,1% geringer gestiegen sind als der allgemeine Rohbauarbeiten 116,7 118,8 +1,8% Verbraucherpreisindex. Ausbauarbeiten 117,0 119,8 +2,4% Baulandpreise 2. Vierteljahr Veränderung Wohntrends 2030 (in EUR je qm) 2012 2013 gegen Vorjahr Die kommunalen Wohnungsunternehmen Kaufwerte für baureifes Bauland (EUR je qm) 125,95 141,53 +12,4% und die Wohnungsgenossenschaften berei- Geschäftsgebiet 233,77 187,17 -19,9% ten sich auf die Trends der Zukunft vor und Geschäftsgebiet mit Wohngebiet gemischt 172,36 249,04 +44,5% beschäftigen sich mit der Frage, welches Wohngebiet 138,76 151,34 +9,1% Industriegebiet 32,89 31,50 -4,2% Wohnangebot auch in Zukunft den Heraus- Dorfgebiet 25,92 36,84 +42,1% forderungen des demografischen Wandels und des sich ständig wandelnden Marktes Index des Auftragseinganges im Baugewerbe September Veränderung (Wertindex 2010 = 100) 2012 2013 gegen Vorjahr gerecht wird und wie die Wohnwünsche der Menschen im kommenden Jahrzenten Hoch- und Tiefbau 116,3 124,8 +7,3% aussehen werden. Wohnungsbau 134,7 151,8 +12,7% Wohnungsbaugenehmigungen1 Januar bis Oktober Veränderung Am Wohnungsmarkt, wie auch am Arbeits- 2012 2013 gegen Vorjahr markt, werden die demografischen Ver- Genehmigungen insgesamt (einschl. Bestandsmaßnahmen) 169.825 188.901 +11,2% änderungen deutlich spürbar. Fragen der dar.: Wohnungen (Neubau) in Einfamilienhäusern 62.636 63.120 +0,8% Nachhaltigkeit und ökologische Themen Wohnungen (Neubau) in Zweifamilienhäusern 13.998 15.990 +14,2% gewinnen an Bedeutung. Antworten auf Wohnungen (Neubau) in Mehrfamilienhäusern 68.149 82.538 +21,1% diese Fragen gibt die neue Studie „Wohn- davon: Eigentumswohnungen 41.412 48.004 +15,9% Mietwohnungen 26.737 34.534 +29,2% trends 2030” des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienun- Quelle: Statistisches Bndesamt © GdW Beckmann 1) Die Wohnungsbaufertigstellungen werden nur noch jährlich vom Statistischen Bundesamt gemeldet. ternehmen. (rie/mei/schi) Die Fertigstellungen für 2012 wurden mit dem Aktuellen Zahlenspiegel September 2013 veröffentlicht. Die ausführliche Presse-Erklärung mit weite- ren Infos zu den Auswirkungen des Koalitions- vertrages von Union und SPD sowie einem Aus- blick auf 2014 finden Sie unter www.vdwvdwg.de

4 51/52/2013 PERSÖNLICHES

GdW ehrt verdiente Persönlichkeiten IMPRESSUM aus der Wohnungswirtschaft Wohnungspolitische Informationen Herausgeber: GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. Der GdW hat Christof Henn in Der GdW hat Dieter Cordes in Aner- Anerkennung seiner 25-jährigen kennung seiner über 20-jährigen Chefredakteurin: Tätigkeit in der Wohnungswirtschaft engagierten Mitarbeit in den Gre- Katharina Burkardt sowie seiner engagierten Mitarbeit mien des GdW die Ehrenmedaille in den Gremien des GdW und des in Gold verliehen. Herr Cordes war Redaktion: Andreas Schichel, Klaus Schrader Verband der Wohnungs- und Immo- Mitglied der Bundesarbeitsgemein- bilienwirtschaft Rheinland Westfa- schaft kommunaler Wohnungsun- Anschrift der Redaktion: len die Ehrenmedaille in Gold ver- ternehmen, des GdW-Verbandsrates Mecklenburgische Straße 57 liehen. Herr Henn war Mitglied der sowie Vorsitzender der Arbeitsge- 14197 Berlin Tel. 030 82403-151 Bundesarbeitsgemeinschaft kommu- meinschaft Deutscher Sanierungs- Fax 030 82403-159 naler Wohnungsunternehmen und und Entwicklungsträger (ADS) – eine E-Mail: [email protected] des GdW Verbandsrates sowie Dele- Bundesarbeitsgemeinschaft im GdW. gierter zum GdW-Verbandstag. Der Zudem war er langjähriger Vorsitzen- Verlag: GdW ehrt ihn – auch anlässlich seines der des GdW-Fachausschusses Stadt- Haufe-Lexware GmbH & Co. KG Munzinger Straße 9 verdienten Eintritts in den Ruhestand erneuerung und Stadtentwicklung. 79111 Freiburg – für seine großen Verdienste, die er Der GdW ehrt ihn – auch anlässlich sich erworben hat, zum Wohle der seines verdienten Eintritts in den Standort Hamburg Mitgliedsunternehmen und für die Ruhestand – für seine großen Ver- Tangstedter Landstraße 83 22415 Hamburg nachhaltige Entwicklung der deut- dienste, die er sich dabei erworben Tel. 040 520103-0 schen Wohnungswirtschaft, speziell hat, zum Wohle der Mitgliedsunter- Fax 040 520103-12 der kommunalen Wohnungsunter- nehmen und für die nachhaltige Ent- nehmen. Die Wohnungswirtschaft wicklung der deutschen Wohnungs- Aboverwaltung: würdigt seine engagierte, erfolg- wirtschaft, speziell der kommunalen Telefon (kostenfrei) 0800 7234249 Telefax (kostenfrei) 0800 5050446 reiche und weit über die Grenzen Wohnungsunternehmen. Die Woh- E-Mail: [email protected] der Stadt anerkannte Tätigkeit als nungswirtschaft würdigt seine enga- Geschäftsführer der Gemeindliche gierte, erfolgreiche und weit über die Druck: Dobler-Druck, Alfeld Siedlungs-Gesellschaft Neuwied Grenzen der Stadt anerkannte Tätig- Bezugspreis jährlich: mbH, die er zu einem leistungsstar- keit als Geschäftsführer der Gesell- 110 Euro inkl. 7 % MwSt. inkl. Versand ken Wohnungsunternehmen und schaft für Bauen und Wohnen Han- Erscheinungsweise wöchentlich, Abonnements- modernen Dienstleister rund um die nover mbH (GBH), die er zu einem kündigungen sind schriftlich mit einer Frist von Immobilie sowie zu einem unver- leistungsstarken Wohnungsunter- 6 Wochen zum Quartalsende möglich. zichtbaren Partner der Stadt Neu- nehmen und modernen Dienstleis- © by Haufe-Lexware GmbH & Co. KG wied entwickelt hat. Christof Henn ter rund um die Immobilie sowie zu Nur Originalbeiträge. Für unverlangt einge- feiert zudem am 21. Dezember 2013 einem unverzichtbaren Partner der sandte Manuskripte übernehmen wir keine seinen 65. Geburtstag. Stadt Hannover entwickelt hat. Haftung. Nachdruck oder elektronische Wei- terverarbeitung von Beiträgen und Nachrichten oder Teilen daraus nur nach schriftlicher Genehmigung durch den Verlag gestattet. Christoph Beck, Vorstandsmitglied der 2013 seinen 50. Geburtstag. Er ist Dele- degewo AG, feierte am 16. Dezember gierter zum GdW-Verbandstag. ISSN 1610-2207

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51/52/2013 5 GdW-NEWS

Die Sieger im GdW-Videowettbewerb der Azubi-Kampagne stehen fest!

Der GdW hat die interessantesten und spannendsten Kurzfilme im Video- wettbewerb der Azubi-Kampagne 2013 prämiert. Die eigens eingesetzte Jury hat aus den eingesendeten Videos die besten Produktionen mit den originellsten Ideen, spannendsten Standpunkten und ungewöhnlichsten Storys ausgewählt. Auszubildende aus Wohnungsunternehmen, Schü- ler, Studenten und Jugendgruppen haben sich beim Videowettbewerb mit den Themen Wohnen, Leben, Zukunft und Immobilien befasst. Das sind die Gewinner:

1. Preis: Immobilien- Videoagentur 3. Preis: Wordliner GmbH/ Azubis der immofilmservice NEUWOBA mit „Ich weiß es nicht” Neubranden- burger Woh- nungsbaugenossenschaft 2. Preis (zwei- eG mit „Ra Punzel sucht ein mal vergeben): Zuhause” Azubis der Spar- und Bauverein Zusätzlich wurden ein Schulklassenpreis und ein Sonder- eG Dortmund mit preis vergeben. „…endlich zu Hause!” und … Alle Videos sowie weitere Infos finden Sie auf www.immokaufleute.de/videowettbewerb – und … Azubis der die Gewinner-Beiträge auf einen Blick, indem Sie Vivawest Woh- diesen QR-Code einscannen: nen GmbH mit „Mein Traumbe- ruf Immo bilien- ZAHL DER WOCHE kaufmann /-frau” 15 Prozent aller Familien in Deutschland Recht so sind nach Ergebnissen des aktuellen Mikrozensus kinderreich: Im Jahr 2012 Mietminderung bei fehlendem Vorbehalt im Übernahmeprotokoll gab es in Deutschland knapp 8,1 Mil- lionen Familien (Ehepaare, Lebensge- Das Amtsgericht Hamburg-Wandsbek hat mit Urteil vom 21. November 2012 (Az.: 711a meinschaften sowie alleinerziehende C104-12) entschieden, dass wenn der Mieter einer Neubauwohnung trotz erkennbarer Mütter und Väter) mit mindestens behebbarer Mängel keinen (Minderungs-)Vorbehalt geltend macht und die erste Miete einem minderjährigen Kind. In 15 Pro- voll zahlt, er zwar Mängelbeseitigung verlangen kann, ihm aber kein Minderungs- oder zent der Familien wohnten drei oder Zurückbehaltungsrecht zusteht. In dem zu beurteilenden Sachverhalt handelte es sich um mehr Kinder im Haushalt, somit war eine Neubauwohnung mit Erstbezug. Unstreitig waren noch restliche Bauarbeiten durch- lediglich jede siebte Familie „kinder- zuführen. Ein Vorbehalt wurde nicht in das Übergabeprotokoll aufgenommen, der Mietzins reich”. Bei der großen Mehrheit der für den ersten Monat wurde in voller Höhe gezahlt. Nach Ansicht des Gerichts hatte der Familien (85 Prozent) lebten nach Mieter damit keinen Anspruch auf Mietminderung. Angaben des Mikrozensus entweder ein Kind (42 Prozent) oder zwei Kinder EXPERTENMEINUNG von Carsten Herlitz Justiziar des GdW (43 Prozent). In 12 Prozent der Fami- lien lebten genau drei Kinder, in knapp „Streitentscheidende Norm ist § 536b Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), drei Prozent der Familien wohnten vier wonach bei Kenntnis von Mängeln der Mietsache sowohl das Recht auf Kinder und nur bei weniger als einem Mietminderung als auch das Recht auf Schadens- und Aufwendungser- Prozent lebten fünf oder mehr Kin- satzanspruch grundsätzlich ausgeschlossen ist. Diese Vorschrift gilt natür- der im Haushalt. 10 Jahre zuvor, also lich nicht nur für den Bezug einer Neubauwohnung, sondern auch bei 2002, war der Anteil der kinderreichen Foto: Sebastian Schobbert Bezug älterer Wohneinheiten. Wichtig ist also die Kenntnis des Mieters Familien mit 16 Prozent noch gering- über den Mangel. Um einem Streit aus dem Wege zu gehen, sollten Mängel im Über- fügig höher. Insbesondere der Anteil gabeprotokoll vermerkt werden. Interessengerecht hat das Amtsgericht auch entschie- der Ein-Kind-Familien ist seither gestie- den, dass dem Mieter zwar kein Minderungsrecht zusteht, aber er einen Anspruch auf gen, und zwar von knapp 40 Prozent Beseitigung der Mängel hat. Denn es liegt auf der Hand, dass man vorliegende Mängel im Jahr 2002 auf 42 Prozent im Jahr nicht unbegrenzt zu dulden hat.” 2012. Mat-Nr. 06505-5303 Mat-Nr.

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