LHM Nahverkehrsplan RZ
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Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt München Infrastruktur und Qualität im Öffentlichen Personennahverkehr Inhalt Vorwort 1 1. Nahverkehrsplanung in München: 2 Aufgabe und Zielsetzung 2. Der Nahverkehrsplan: 4 Ziele und Maßnahmen A. Ausbau der Infrastruktur 4 B. Qualitätsstandards Netz 11 C. Weitere kundenrelevante Standards 17 3. Ausblick: Zukunft der Nahverkehrsplanung in München 22 Anhang 23 Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, lungsgrundlage der Leistungsprogramme liebe Münchnerinnen und Münchner, der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH zur Verfügung steht“. U-Bahn, Tram und Bus gehören in München zweifellos zu den wichtigsten Fortbewegungs- Der aktuelle Nahverkehrsplan enthält daher mitteln. Sie tragen maßgeblich zu einer stadt- nun auch entsprechende Festlegungen zu verträglichen Verkehrsbewältigung bei. Dem- den Qualitätsstandards im ÖPNV. Diese entsprechend kommt dem weiteren Ausbau bilden zum einen den Rahmen zur Beurtei- des Öffentlichen Personennahverkehrs lung des Leistungsangebotes des städtischen (ÖPNV) bereits in der Stadtentwicklungs- Verkehrsunternehmens, zum anderen sind sie konzeption PERSPEKTIVE MÜNCHEN sowie – als Teil des gesamten Nahverkehrsplans – im Verkehrsentwicklungsplan eine große im Genehmigungsverfahren zu berücksichti- Bedeutung zu. Mit dem neuen Nahverkehrs- gen. Entsprechend hat die Regierung von plan steht nun ein Instrument zur Verfügung, Oberbayern als Genehmigungsbehörde bei das – auch im Hinblick auf den europaweiten der Neu- und Wiedererteilung von Linienkon- Wettbewerb – sowohl das Angebot als auch zessionen einen Abgleich der vom Verkehrs- die Qualität des Öffentlichen Personennah- unternehmen beantragten Verkehrsleistung verkehrs sichert und weiter verbessert. mit dem Nahverkehrsplan vorzunehmen. Dabei sind auch die Zusammenhänge des Die Stadt München ist seit 1994 für den Nahverkehrsplanes mit anderen verkehrlichen allgemeinen ÖPNV verantwortlich. Der Frei- Fachplanungen zu berücksichtigen. staat Bayern hatte im Zusammenhang mit der Bahnreform die Zuständigkeit in einem Ich freue mich, Ihnen den neuen Nahverkehrs- Gesetz über den Öffentlichen Personennah- plan im Rahmen dieser Broschüre vorlegen verkehr in Bayern (BayÖPNVG) auf die Land- zu können, und hoffe, Sie nutzen die jetzt auch kreise und kreisfreien Gemeinden übertragen. im Qualitätsstandard geprüften U-Bahnen, Die Planung und Sicherstellung des Schienen- Trambahnen und Busse noch lieber. personennahverkehrs (SPNV), das heißt des S-Bahn- und Regionalzugverkehrs, ist in Bayern dagegen nach wie vor eine Aufgabe des Freistaates. Prof. Christiane Thalgott Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München 1997 hat die Stadt München erstmals die Ziele und die Konzeption für den weiteren Infrastrukturausbau des Öffentlichen Perso- nennahverkehrs im Nahverkehrsplan festge- legt. Darauf aufbauend wurde das Referat für Stadtplanung und Bauordnung im Jahr 2000 vom Stadtrat gebeten, „... im Benehmen mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft, der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH und in München aktiven Fahrgastverbänden den Nahverkehrsplan analog der Leitlinie zur Nahverkehrsplanung in Bayern des (damali- gen) Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Technologie grund- legend neu zu gestalten, so dass künftig auch hinsichtlich der Angebotsstandards und der Bedienqualitäten eine verlässliche Beurtei- 1 Nahverkehrsplanung in München – Aufgabe und Zielsetzung Vor dem Hintergrund der stark wachsenden Die Landeshauptstadt München Kraftfahrzeug-Zunahme erfolgte in München als Aufgabenträgerin für den bereits Mitte der 60er Jahre mit der Entschei- allgemeinen ÖPNV dung zum Ausbau eines S- und U-Bahn-Netzes Der Öffentliche Personennahverkehr ist eine die Weichenstellung zu einem leistungsfähi- Aufgabe der Daseinsvorsorge und ein Instru- gen Personennahverkehrssystem. Dieses ment der Raumordnungs-, Sozial- und Um- System, welches sich insgesamt aus S-Bahn, weltschutzpolitik. Nach dem – im Zuge der U-Bahn, Straßenbahn, Stadt- und Regionalbus seit 1996 eingeleiteten Liberalisierung des zusammensetzt, wurde seitdem kontinuierlich ÖPNV in Deutschland – vom Freistaat Bayern ausgebaut und bildet heute das Rückgrat des erlassenen Gesetz über den Öffentlichen gesamten Verkehrsgeschehens in der Region Personennahverkehr (BayÖPNVG) ist die München. Ziel des Nahverkehrsplans ist es Landeshauptstadt München als Aufgaben- daher, den Öffentlichen Personennahverkehr trägerin verantwortlich für die Konkretisierung in Abstimmung mit der Stadtentwicklung wei- der Leistungsmerkmale, die in Bezug auf ter zu fördern und auszubauen, um eine nach- Qualität und Niveau an den allgemeinen haltige Verkehrsentwicklung zu erreichen. ÖPNV zu stellen sind. Grundlegende Aus- gangsposition dafür ist der vom zuständigen Die „Integrierte ÖPNV-Planung“ Aufgabenträger aufzustellende Nahverkehrs- als Vorläufer des Nahverkehrsplanes plan, der Planungen zur Sicherung und zur Zwei Stadtratsbeschlüsse Mitte der 80er Verbesserung des Öffentlichen Personen- Jahre führten erstmals zu einem umfassen- nahverkehrs gemäß den Anforderungen des den ÖPNV-Konzept für München: zum einen BayÖPNVG enthalten muss (Art.13 Abs.1). der politische Wunsch nach Erhalt und Aus- Weiterhin legt das Gesetz fest, dass der Nah- bau des Trambahnnetzes und zum anderen verkehrsplan Ziele und Konzeption des allge- der Auftrag zur Fortschreibung des Münchner meinen ÖPNV enthalten soll, mit den aner- U-Bahn-Konzeptes. Mit wissenschaftlicher kannten Planungsgrundsätzen übereinstim- Unterstützung wurde die „Integrierte ÖPNV- men und die vorhandenen Raum-, Verkehrs- Planung“ erarbeitet und 1991 einstimmig und Nachfragestrukturen beachten muss. Er vom Stadtrat beschlossen. Diese beruhte im sollte zudem unter Mitwirkung der vorhande- Wesentlichen auf den Ergebnissen einer ver- nen Verkehrsunternehmen zustande kommen kehrlichen Modellrechnung in Anlehnung an und darf nicht zur Ungleichbehandlung von das so genannte standardisierte Bewertungs- Unternehmen führen. verfahren (volks- und betriebswirtschaftliche Nutzen- und Kostenrechnung). Verkehrliche Der Münchner Stadtrat hat sich mit der neuen Qualitätsstandards wie z. B. Bedienungshäu- Rechtslage bereits Mitte 1997 erstmals aus- figkeiten, Erschließungsgrad und Fahrzeug- einander gesetzt und festgestellt, dass die auslastung sind in diesem Verkehrsmodell fortgeschriebene „Integrierte ÖPNV-Planung“ wesentliche Einflussgrößen beim Zustande- als Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt kommen des Nutzen-Kosten-Faktors. Das aus München weiterhin Gültigkeit hat. Auf dieser den Ergebnissen der Modellrechnung konzi- Basis wurde er bis heute immer wieder fort- pierte Ausführungsnetz enthielt zahlreiche geschrieben; seine aktuelle Fassung wurde U-Bahn-Verlängerungen sowie Tram-Neubau- am 1.10.2003 von der Vollversammlung des strecken. Diese wurden bis heute zum Teil Stadtrates beschlossen. umgesetzt bzw. – soweit dies noch nicht möglich war – in den aktuell gültigen Nahver- kehrsplan übernommen. 2 Die MVG als Betreiber von U-Bahn, greifenden Aufgaben des ÖPNV zum Nutzen Straßenbahn und Bus in München der Fahrgäste zusammen. Zu den Aufgaben- Für die Landeshauptstadt München ist der bereichen der Verbundgesellschaft gehören Nahverkehrsplan inzwischen zu einem unter anderem die Angebotsplanung für wichtigen Instrument für die Gestaltung des die Regionalbusse in den Landkreisen, die allgemeinen ÖPNV geworden. Dieser umfasst Konzeption von Verkehrsplänen, das Tarif- dabei die Verkehrsmittel U-Bahn, Straßen- management, die Verkehrsforschung und die bahn und Stadtbus, die durch das städtische Verkehrsunternehmen-übergreifende Kunden- Verkehrsunternehmen Münchner Verkehrs- information, was nach außen mit dem gesellschaft mbH (MVG), einer Tochter der Hinweis – der MVV, ein Netz, ein Fahrplan Stadtwerke München GmbH (SWM), betrie- und ein Tarif – kommuniziert wird. ben werden. Der Nahverkehrsplan bindet das Verkehrsunternehmen zwar nicht unmittelbar, er stellt jedoch einen Rahmen dar, innerhalb dessen das Verkehrsunternehmen die Linien- verkehre gestalten kann. Der Freistaat Bayern als Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs In Abgrenzung zum allgemeinen ÖPNV ist der aus dem S-Bahn- und Regionalverkehr bestehende Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Bayern eine Aufgabe des Freistaa- tes Bayern (Art. 15 Abs.1 BayÖPNVG). Zu- ständig ist das Staatsministerium für Wirt- schaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie (StMWIVT), welches sich zur Wahrnehmung dieser Aufgabe der Bayerischen Eisenbahnge- sellschaft mbH (BEG) bedient. Die BEG plant im Auftrag und nach den Vorgaben des Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruk- tur, Verkehr und Technologie den Schienen- personennahverkehr für das gesamte Gebiet Bayerns und stimmt diese Planungen mit Ei- senbahninfrastrukturunternehmen (z. B. DB Netz AG) sowie mit Eisenbahnverkehrsunter- nehmen (z. B. DB Regio AG, S-Bahn München GmbH, Bayerische Oberlandbahn GmbH) und den Aufgabenträgern des allgemeinen ÖPNV ab. Als Grundlage für diese Planungen dient der Schienennahverkehrsplan nach Art.17 BayÖPNVG. Daneben arbeitet die Landeshauptstadt Mün- chen im Münchner Verkehrs- und Tarifver- bund (MVV) gemeinsam mit dem Freistaat Bayern, den acht Verbundlandkreisen, der Verbundgesellschaft und den Verkehrsunter- nehmen als Partner an verkehrsträgerüber- 3 Der Nahverkehrsplan – Ziele und Maßnahmen A | Ausbau der Infrastruktur S-Bahn Auch 33 Jahre nach Inbetriebnahme stellt die Der erste Teil des Nahverkehrsplans enthält S-Bahn eindeutig das Rückgrat im Verbund- die geplanten Infrastrukturvorhaben, die verkehr des Ballungsraumes München