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DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

Geschäftsbericht 2014

DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

Geschäftsbericht 2014 Wien, Juni 2015

INHALT

GELEBTE SOLIDARITÄT IST WICHTIGER DENN JE 5

DIE WEICHEN FÜR EINE VIELVERSPRECHENDE ZUKUNFT SIND GESTELLT 8

DIE ERSTE STIFTUNG: HAUPTAKTIONÄRIN DER ERSTE GROUP 10

ALPBACH COMMUNITY MEETING 2014 13

HIGHLIGHTS 19

KALENDER 47

PROJEKTE UND FÖRDERUNGEN IM ÜBERBLICK! 67

ÜBERSICHT ÜBER DIE ZUWENDUNGEN 85

ERSTE STIFTUNG BIBLIOTHEK! 89

GREMIEN UND TEAM 91

LAGEBERICHT! 93

JAHRESABSCHLUSS 2014 103 Anhang!zum!Jahresabschluss!2014 109 Anlagenspiegel!2014 118

MITGLIEDER DES VEREINS „DIE ERSTE ÖSTERREICHISCHE SPAR-CASSE PRIVATSTIFTUNG“ 121

IMPRESSUM 124 Vorstand (v. l. n. r.) Bernhard Spalt, Franz Karl Prüller, Richard Wolf

" Gelebte Solidarität ist wichtiger denn je

Mit großer Freude überreichen wir Ihnen den Geschäftsbericht der ERSTE Stiftung für das Jahr 2014. Ein spannendes Jahr mit vielen Herausforderungen liegt hinter uns und voraussichtlich auch vor uns. Soziale Gerechtigkeit auf regionaler wie globaler Ebene, mili- tärische Konfrontationen im Osten Europas, in denen es ebenso um demokratische Werte und Gesellschaftsmodelle mit mehr oder weniger Partizipation der Zivilgesellschaft geht, Staatshaushalte, die weiter unter starkem ökonomischem Druck stehen und deren Sozi- alsysteme, Bildungsinstitutionen und Kulturscha"ende unter diesen Belastungen immer mehr leiden – all das hat 2014 zu einem Jahr gemacht, in dem es mehr denn je notwendig war, dass Solidarität von uns allen gelebt und gesellschaftlicher Wandel aktiv mitgestaltet wird. Auch das wirtschaftliche Umfeld, in dem die ERSTE Stiftung tätig ist, hat sich weiter verändert, daher hat der Vorstand im Jahr 2014 wichtige Entscheidungen tre"en müssen. Das Stiftungsteam wurde personell verkleinert und einer neuen Strategie angepasst, die diese veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen muss. Hierarchi- en wurden abgebaut und Abteilungen restrukturiert.

Für den Programmbereich wurde eine Neuorientierung des Prozesses für einen strategi- schen Plan mit klaren Schwerpunkten notwendig. Den beschränkten Wachstumsmöglich- keiten der Stiftung für die nächsten Jahre soll durch eine Schärfung der Strategie Rech- nung getragen werden. Die Arbeitsfelder der Stiftung und ihrer drei Programme Soziale Entwicklung, Kultur und Europa fokussieren künftig auf die Bereiche Bewusstseinsbildung und gesellschaftliches Engagement, Kulturproduktion sowie Bildung und Entwicklung. Die Stiftung wird sich mit der Expertise ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen selbst stärker in die Projektentwicklung einbringen. Die Experten und Expertinnen in den unterschiedlichen Programmen arbeiten eng zusammen und entwickeln gemeinsame Strategien zur Lösung gesellschaftlicher Probleme.

Doraja Eberle hat diesen Prozess der strategischen Schärfung und Fokussierung mit Nach- druck und Stringenz vorangetrieben. Unter ihrer Leitung wurde die Stiftung zukunftsfähig gemacht. Als Profi in der Sozialarbeit und der internationalen Hilfe für Menschen in Not hat sie ihr ganzes Know-how im Sozialbereich einbringen können und beim Netzwerken mit anderen Stiftungen und Förderorganisationen waren ihre Erfahrung und ihre Kenntnis der Realität vor Ort außerordentlich geschätzt. Sie beendete zum 31. Dezember ihre Tätigkeit als Vorsitzende des Vorstandes und wechselte ins Kuratorium der ERSTE Stiftung, wo sie den Vorsitz von Erhard Busek übernommen hat, der weiterhin aktiv in diesem Beratungs- gremium mitwirken wird. Wir sind Doraja Eberle zu größtem Dank verpflichtet und freuen uns sehr, sie weiter als wertvolle Ratgeberin im Team zu haben.

Die jährliche Generalversammlung und Konferenz des European Foundation Centre, des Dachverbandes der europäischen gemeinnützigen Stiftungen, fand in diesem Jahr in Sara- jewo statt. Die ERSTE Stiftung war Mitglied des Organisationskomitees der gut besuchten Tagung. Unter dem Titel „Rethinking Europe“ diskutierten wir mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Stiftungen über Solidarität, Zivilgesellschaft und verantwortliches politisches Handeln, während draußen vor der Türe ein Großteil der Regionen Bosniens, Serbiens und Kroatiens im Hochwasser unterging. Wir wurden Augenzeugen der schlimmsten Flutkata- strophe am Balkan seit über 120 Jahren. Eine der Hilfsmaßnahmen der ERSTE Stiftung: Wir unterstützten eine Spendeninitiative unseres Projekts „Musikschule Superar Srebrenica“ mit PR-Maßnahmen. Der Superar Jugendchor Srebrenica produzierte zusammen mit be- kannten Musikern aus den von der Flut betro"enen Ländern einen Song, der zum Spenden aufrief. Mit dem Erlös wurden Musikschulen wieder aufgebaut, die durch die Flut alles verloren haben.

# Auch in Österreich schienen im Sommer Dämme zu brechen, allerdings im positiven Sin- ne. Es bestand die Ho"nung, dass Österreich im Bereich Philanthropie und Bürgerenga- gement zu internationalen Standards aufschließen könnte. Als eines der letzten Länder Europas gibt es hierzulande keine Gesetzgebung, die gemeinnütziges Stiften steuerlich begünstigt und damit aktiv fördert, also privates Engagement zugunsten der Allgemein- heit zu einer Sache von gesamtgesellschaftlichem, ja staatlichem Interesse macht. So hat etwa die ERSTE Stiftung im Jahr 2014 EUR 22.782.150,90 Steuern an den österreichischen Staat abgeführt, den man somit als den bei weitem Meistbegünstigten bezeichnen könnte. Gemeinsam mit der Julius Raab Stiftung haben wir einen Beitrag zu diesem Prozess ge- leistet und einen Stiftungsatlas herausgegeben sowie eine große Netzwerkveranstaltung in Wien organisiert. Wir sind Mitgründer des Verbands gemeinnütziges Stiften, der sich für eine entsprechende Gesetzesreform nach deutschem und Schweizer Vorbild stark macht und Österreichs Stiftungslandschaft zum Blühen bringen will.

Zwei neue, große Projekte der ERSTE Stiftung sind in diesem Jahr nach Phasen der Ent- wicklung und Vorbereitung mit voller Kraft gestartet. Die ERSTE Foundation NGO Aca- demy ist ein Bildungsprogramm für Menschen, die im dritten Sektor im Bereich soziale Integration arbeiten. Die Akademie wurde gemeinsam mit der Wirtschaftsuniversität Wien entwickelt und ermöglicht Führungskräften und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Hilfs- organisationen, ihr Wissen zu Themen wie strategisches Planen, soziales Unternehmertum und Kommunikation wesentlich und mit praktischen Beispielen für die Anwendung bei der täglichen Arbeit zu vertiefen.

Mit dem ERSTE Foundation Roma Partnership versuchen wir, an eine der komplexesten Aufgaben Europas mit einfachen Mitteln heranzugehen und dabei in erster Linie die Be- tro"enen selbst einzubeziehen. Die soziale Ausgrenzung von Europas größter ethnischer Minderheit, den Sinti und Roma, zu überwinden, gehört sicherlich zu den komplexesten sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen unsers Kontinents. Die Initiative der ERSTE Stiftung überträgt erfolgreiche Projekte in Rumänien, Ungarn und der Slowakei, die Arbeitsplätze für Roma scha"en, in andere Gemeinden und vernetzt Good-Practise- Initiativen miteinander.

Im Sommer hatte eine unabhängige Jury den von der Stiftung initiierten und mit EUR 76.000 dotierten Igor Zabel Award for Culture and Theory 2014 der russischen Kunst- kritikerin und Autorin Ekaterina Degot zuerkannt. Diese Entscheidung war ein deutliches Signal der Unterstützung an die neue russische Dissidentenszene. Im Dezember startete ebenfalls mit einem Blick nach Osten die von der ERSTE Stiftung initiierte neue Diskussi- onsreihe „Das europäische Match – Kontroversen und Begegnungen“. Journalistinnen und Journalisten aus Russland und der Ukraine lieferten sich zum Thema „The Media War: Clash of Realities in the Ukraine Conflict“ eine lebhafte Debatte über den Medienkrieg, der sich um die Konflikte in der Ukraine entwickelt hat.

$ Die ERSTE Stiftung bleibt auch künftig in Bewegung. Wir werden Mitte 2016 auf den neu erbauten Erste Campus umziehen. Am künftigen Firmensitz der Erste Group, in unmittel- barer Nähe des ebenfalls neuen Wiener Hauptbahnhofs, wird die Stiftung größere Räum- lichkeiten erhalten. Im Erdgeschoß gelegen und niederschwellig zugänglich werden wir uns dann einem interessierten Publikum mit eigenen Veranstaltungen ö"nen können. Nicht zuletzt wird unsere stetig wachsende Fachbibliothek zu einem Tre"punkt für Menschen werden, die sich mit den Themen soziale Entwicklung, Stärkung der Demokratie, europäi- sche Integration und zeitgenössische Kultur in Zentral-, Ost- und Südosteuropa beschäfti- gen. Darauf freuen wir uns schon jetzt und danken den Partnern, die uns auch auf diesem Weg begleiten werden.

Franz Karl Prüller Richard Wolf Vorsitzender stv. Vorsitzender

Bernhard Spalt Vorstandsmitglied

% Die Weichen für eine vielversprechende Zukunft sind gestellt

Als Doraja Eberle am 15. Dezember 2012 vom Aufsichtsrat der ERSTE Stiftung zur neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt wurde, übernahm sie eine Institution, die im Umbruch war. Die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 haben sich in den nachfolgenden Jahren auch auf die Märkte der Erste Group ausgewirkt, deren Hauptaktionärin die ERSTE Stiftung ist. So musste der Ausfall einer Dividende für das Jahr 2012 ebenso überbrückt werden, wie auf der anderen Seite die Abteilungen der Stiftung mit einer starken Zunah- me an Förderansuchen zurechtkommen mussten, da die ö"entlichen Mittel genauso wie andere private Förderer in den Sozial-, Bildungs- und Kulturbudgets der Länder, in denen die Stiftung tätig ist, immer mehr wegbrachen.

Georg Winckler In der ERSTE Stiftung wurden damals im Zuge der Neubesetzung die beiden Funktionen Vorsitzender des „Vorsitz“ und „operative Verantwortung“ im Vorstand bei Doraja Eberle zusammengelegt. Aufsichtsrates der Dies war bereits Bestandteil einer strategischen Neuorganisation der Stiftung. Es mussten ERSTE Stiftung jedoch noch weitere wichtige Entscheidungen getro"en werden, um die gemeinnützig tä- tige Sparkassen-Privatstiftung an die neuen wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedin- gungen in Zentral-, Ost- und Südosteuropa anzupassen. So hat die Stiftung auf die anhal- tend schwierige wirtschaftliche Situation reagiert und einen Großteil ihrer Schulden durch Aktienverkäufe abgebaut. In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hat die ERSTE Stiftung damit die Weichen für die künftige erfolgreiche Arbeit gestellt.

Dem persönlichen Engagement von Doraja Eberle ist es zu verdanken, dass die ERSTE Stiftung in den letzten Jahren ihre Aufgaben weiterhin gut erfüllen konnte. Sie vermittel- te Begeisterung und hatte immer das eigentliche Ziel der Stiftung vor Augen: dass die Stiftung im Leben anderer Menschen etwas zum Besseren wenden sollte. Im Team mit Franz Karl Prüller, dem zweiten operativen Vorstand der Stiftung, hat sie in zwei Jahren viel bewegt.

Doraja Eberle übergab den Vorsitz im Vorstand der ERSTE Stiftung zum 31. Dezember 2014 an ihren Co-Vorstand Franz Karl Prüller. Dieser war in der Stiftung seit 2005 zunächst als Programmdirektor für „soziale Entwicklung“ und seit Ende 2012 als geschäftsführen- des Mitglied des Vorstandes tätig. Der Aufsichtsrat hat mit dieser Entscheidung in seiner Sitzung am 15. Dezember 2014 Frau Eberles Wunsch entsprochen, sich von der aktiven Tä- tigkeit für die ERSTE Stiftung zurückzuziehen. Mit diesem Schritt wird die bisherige Dop- pelgeschäftsführung in der Person des neuen Vorsitzenden vereint und somit erneut zur Stra"ung von Strukturen und Kosten beigetragen.

Somit wird Franz Karl Prüller als alleiniger operativer Vorstand 2015 den Vorsitz überneh- men und gemeinsam mit Richard Wolf (stellvertretender Vorsitzender) und Bernhard Spalt die ERSTE Stiftung führen.

Wir freuen uns, dass Doraja Eberle der ERSTE Stiftung nunmehr beratend als neue Vor- sitzende des Kuratoriums zur Verfügung stehen wird. Um ihre Erfahrung für die Stiftung zu erhalten, hat Erhard Busek, bislang Vorsitzender des Kuratoriums der ERSTE Stiftung, Doraja Eberle als seine Nachfolgerin für den Vorsitz dieses Fachbeirates von Experten und Expertinnen aus Zentral- und Osteuropa vorgeschlagen. Erhard Busek bringt sich in die Stiftung weiterhin in beratender Funktion als Mitglied des Kuratoriums ein.

& Mitglieder des Eine gute Nachricht ist auch, dass die ERSTE Stiftung mit der Scha"ung einer stabilen Ak- Aufsichtsrates tionärsgruppe unter ihrer Führung ihre Rolle als Hauptaktionärin im letzten Jahr wesentlich stärken konnte. Die aus Kapitalerhöhungen der Erste Group Bank AG der vergangenen Georg Winckler Jahre rührenden Schulden der Stiftung konnten signifikant gesenkt werden, die Perso- (Vorsitzender) nalstruktur wurde gestra"t, das Budget für Projektarbeit und Zuwendungen an Partner Johanna Rachinger jedoch auf dem Niveau der letzten Jahre gehalten. Ein Umzug der Stiftung auf den von der (stellv. Vorsitzende) Erste Group im Jahr 2016 zu besiedelnden Erste Campus ist beschlossen und wird neue Maximilian Hardegg Möglichkeiten der Präsentation der Stiftungstätigkeit bieten. Nicht zuletzt die Mitarbeiter Bernhard Kainz und Mitarbeiterinnen der Erste Bank werden die gemeinnützige Arbeit ihrer Hauptaktionä- Peter Mitterbauer rin dann besser verfolgen und sich aus erster Hand informieren können. Peter Pichler Markus Trauttmansdor" Die Mitglieder des Aufsichtsrates bedanken sich bei Doraja Eberle, Franz Karl Prüller, Ri- Barbara Pichler chard Wolf und Bernhard Spalt ausdrücklich für die in den letzten Jahren geleistete, aus- gezeichnete Arbeit. Den künftigen Entwicklungen sehen wir mit großer Erwartung und Neugier entgegen.

Georg Winckler Vorsitzender des Aufsichtsrates

' Wirtschaftliche und stimmrechtliche Beteiligung der ERSTE Stiftung an der Erste Group*

UNIQA Versicherungsverein Privatstiftung Lone Pine Capital 4,1*% ERSTE Stiftung** 4,1*% 11,9*% Harbor Int. Fund 4,0*%

CaixaBank** 9,9*%

Sparkassen und Sparkassen- Privatstiftungen** 5,2**% Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsverein** 3,0*% Mitarbeiter 1,0*%

Private Investoren Institutionelle 9,6*% Investoren 47,2*%

* Stand 31. 12. 2014, Streubesitz: 70,0 %

** Die ERSTE Stiftung kontrolliert ingesamt 30,0 % der Aktien (inklusive 18,1 % aus den Anteilen der CaixaBank, der Sparkassen und Sparkassen-Privatstiftungen, des Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsvereins) und ist mit 11,9 % wirtschaftlich an der Erste Group Bank AG beteiligt.

Kursverlauf der Erste Group-Aktie und wichtiger Indizes (indexiert)

Erste Group-Aktie Austrian Trade Index (ATX) 150 DJ Euro Stoxx Banks

100

50

1. Jänner 2014 31. Dezember 2014

() Die ERSTE Stiftung: Hauptaktionärin der Erste Group

Stärkung der Kontrolle über die Erste Group dank Syndikatsvereinbarungen mit meh- reren Mitaktionären

Die ERSTE Stiftung ist eine Sparkassen-Privatstiftung gemäß dem österreichischen Spar- kassengesetz. Dies bedeutet, dass sie gleichzeitig zwei Funktionen erfüllen muss.

Die ERSTE Stiftung hat dem Gemeinwohl zu dienen und Teile der Dividende aus der Be- teiligung an der Erste Group in gemeinnützige Projekte zu investieren. Die Dividende wird jährlich von der Geschäftsführung der Bank vorgeschlagen und von der Hauptversamm- lung der Aktionäre beschlossen. Zu den Begünstigten, die Zuwendungen der Stiftung er- halten dürfen, gehören ausschließlich gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Organisa- tionen, nicht aber Einzelpersonen oder kommerzielle Unternehmen. Die von der ERSTE Stiftung initiierten und eigenständig entwickelten Projekte werden daher immer mit Part- nern durchgeführt bzw. haben Begünstigte, die diesem Kreis zugehörig sind.

Gemäß Stiftungserklärung soll die ERSTE Stiftung andererseits dauerhaft und qualifiziert an der Erste Group Bank AG beteiligt sein und die Erste Group Bank AG bei ihren regio- nalen und überregionalen Maßnahmen unterstützen. Daher hat die ERSTE Stiftung in der Vergangenheit regelmäßig an Kapitalerhöhungen der Erste Group Bank AG teilgenommen und dafür Verbindlichkeiten aufgenommen. Inzwischen ist die Expansion der Erste Group Bank AG größtenteils abgeschlossen. Die ERSTE Stiftung hat daher in den letzten Jahren ihre Schulden wieder beträchtlich reduziert. Im Jahr 2014 wurden 13.576.817 Mio. Aktien (das entspricht rund 3 % des Grundkapitals) verkauft. Der Bruttoerlös aus diesem Verkauf ergab rund EUR 262 Mio. Daraus wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr EUR 225,7 Mio. an Verbindlichkeiten rückgeführt und es ist geplant, mit diesen Erlösen im Jahr 2015 weitere ca. EUR 214 Mio. zu tilgen. Die ERSTE Stiftung senkt damit ihren Schuldenstand deutlich im ersten Halbjahr 2015 auf EUR 400 Mio.

Die ERSTE Stiftung hat 2014 EUR 661.776,42 (2013: 639.371,85) an personalbezogenen Steuern und Abgaben gezahlt. An einkommensabhängigen Steuern sind 19.661.857,47 (2013: 10.797.050,24) angefallen.

Eine besonders positive Entwicklung war 2014 die Erweiterung der Aktionärsgruppe, die sich unter der Führung der Stiftung zusammengeschlossen hat. Am 15. Dezember 2014 genehmigte die österreichische Übernahmekommission Änderungen bei bestehenden Syndikats- und Aktionärsvereinbarungen, die zu einer Stärkung der Position der ERSTE Stiftung als Hauptaktionärin der Erste Group führten.

Die Aktionärsgruppe besteht nun aus der ERSTE Stiftung, der Sparkassengruppe, die sich aus Sparkassen und Sparkassen-Privatstiftungen zusammensetzt, der CaixaBank und dem Eigentümer der Vienna Insurance Group, dem Wiener Städtische Wechselseiti- ge Versicherungsverein.

Die angeführten Aktienverkäufe der ERSTE Stiftung erfolgten innerhalb der Kernaktionärs- gruppe, sodass nunmehr die wirtschaftliche Beteiligung der ERSTE Stiftung bei 11,9 % liegt. CaixaBank und ERSTE Stiftung haben ihre gemeinsame Vereinbarung (Preferred Partner- ship) von 2009 überarbeitet und ergänzt. Die überarbeitete Vereinbarung beinhaltet nun das Recht der CaixaBank, ein zweites Mitglied im Aufsichtsrat der Erste Group zu nominie- ren. Die CaixaBank hat ihre Beteiligung an der Erste Group von 9,1 % auf derzeit 9,9 % er- höht. Die Sparkassengruppe ging eine Aktionärsvereinbarung mit der ERSTE Stiftung ein, erhöhte ihren Anteil auf 5,2 % von zuvor 3,4 % und hat nun das Recht, ein Mitglied des Auf- sichtsrates der Erste Group Bank AG zu nominieren. Der Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsverein hat die 2013 mit der ERSTE Stiftung abgeschlossene Vereinbarung angeglichen und seine Beteiligung an der Erste Group Bank AG in den letzten Monaten auf

(( rund 3,0 % erhöht. Die Erste Group verfügt somit über eine stabile Gruppe von Aktionä- ren, die rund 30 % der Anteile hält. Dank dieser Vereinbarung kann sich eine der größten Retail-Banken in Zentral- und Osteuropa weiterhin auf eine sehr solide Eigentümerstruktur stützen, mit der ERSTE Stiftung an der Spitze einer Gruppe von zuverlässigen Partnern.

Kursrückgang der Erste Group-Aktie aufgrund von Einmale,ekten

Die Entwicklung des europäischen Bankensektors stand unter dem Einfluss der Bilanz- und Stresstests der EZB bzw. EBA. Während die europäischen Bankaktien einen Rück- gang von fast 5 % verzeichneten, musste die Aktie der Erste Group bedingt durch Son- derfaktoren einen überproportionalen Kursrückgang von rund 24 % hinnehmen. Hohe Vorsorgen in Ungarn und Rumänien, Abschreibung von Firmenwerten, Unsicherheiten betre"end die Konvertierung von Fremdwährungskrediten in Ungarn und hohe Steuer- belastung waren ausschlaggebend für einen Rückgang auf das Jahrestief bei EUR 17,02 Mitte Oktober. Nach dem mit gutem Erfolg bestandenen Banken-Stresstest konnte die Erste Group-Aktie deutlich zulegen und beendete das Jahr 2014 mit einem Kurs von EUR 19,235. Die Marktkapitalisierung der Erste Group sank – aufgrund der rückläufigen Ent- wicklung des Aktienkurses – zum Jahresultimo 2014 auf EUR 8,3 Mrd. nach EUR 10,9 Mrd. im Jahr 2013.

Der Wert des Anteils der ERSTE Stiftung an der Erste Group Bank AG belief sich daher zum Jahresende auf rund EUR 1 Mrd.

(+ ERSTE Foundation Community Alpbach Meeting 2014

3 Tage

72 Teilnehmer

40 Organisationen

11 Länder

Zum fünften Mal hat sich 2014 die ERSTE Foundation Community am Rande des Europäischen Fo- rums Alpbach in Tirol zum Aus- tausch getro"en. Die folgenden Seiten geben Impressionen von der Atmosphäre dieses Tre"ens wieder, das zu einem festen Be- standteil und einer gern genutz- ten Möglichkeit des Austausches und der Reflexion für das Team der ERSTE Stiftung und langjähri- ge Projektpartner geworden ist.

(- In diesem Jahr nahmen u. a. aktiv am Pro- gramm teil: der Präsident des Europäischen Forums Alpbach Franz Fischler, Gründer von Krytyka Polityczna Slawomir Sierakowski, Katerina Mishchenko vom Contemporary Visual Arts Center Kiev, die bosnische Fil- memacherin Jasmlila Žbanić, die ukrainische Schriftstellerin Oksana Zabuzhko und die Frankfurter Künstlergruppe finger.

(& HIGHLIGHTS

Y EM D CA A O NG

Die Zivilgesellschaft in CEE auf N O ATI bestehende und künftige Heraus- D forderungen vorbereiten UN ERSTE FO ERSTE

Die ERSTE Foundation NGO Academy unterstützt zivilgesellschaftliche Organisationen in Zentral- und Südosteuropa im Bereich sozialer Integration durch Wissenstransfer, Kom- petenzvermittlung (Management, Führung, Leadership) und Netzwerkbildung bei der Be- wältigung von bestehenden und künftigen Heraus forderungen im sozialen Sektor.

Wir sprachen mit Miroljub Nikolić, dem Direktor der Caritas Šabac in Serbien und Teilneh- mer des ersten Jahrgangs der ERSTE Foundation NGO Academy.

Wofür steht Elio? Elio ist die italienische Übersetzung des griechischen Wortes Helios und bedeutet Sonne.

Warum Sonne? Wir glauben, dass wir den Menschen mit diesem Projekt durch Arbeits- Miroljub Nikolić plätze zu einem neuen Leben verhelfen können, dass wir jenen, die sich unser Service Direktor der Caritas Šabac nicht leisten können, Sonnenlicht bringen und dass wir für die Menschen, die um uns herum leben, weiterhin Licht und Wärme verbreiten. Die Caritas Šabac betreibt das Wäscheservice Elio, ein Sozialunternehmen, das Wer sind die Hauptnutznießer und Hauptnutznießerinnen von Elio? sozial benachteiligten Frauen Dieses Projekt kommt in erster Linie Frauen aus gefährdeten Gruppen zugute. Durch eine Beschäftigung und der diese Arbeit werden sie für einen echten Job ausgebildet und haben so die Chance, zu örtlichen Bevölkerung einen gleichberechtigten und wirtschaftlich unabhängigen Mitgliedern der Gemeinschaft zu erschwinglichen, erstklassigen Wäsche-, Reinigungs-, Trocken- werden. Außerdem unterstützt dieses Projekt Menschen, die am Rande der Gesellschaft und Bügelservice bietet. Das leben: jenen, die sich nicht um sich selbst kümmern können und keine Möglichkeiten ha- Unternehmen war eines der ben, um Hilfe zu bitten. Wir bieten ihnen ein komplettes, kostenfreies Wäsche- und Rei- Finalistenprojekte des Preises nigungsservice. für Soziale Integration der ERSTE Stiftung 2013.

Sie nehmen seit 2014 an den Programmen der ERSTE Foundation NGO Academy teil. Wie würden Sie diese beurteilen? Wir haben bis jetzt an dem Social Innovation and Management Programme und an drei Die ERSTE Foundation Workshops innerhalb des Regional Programme teilgenommen. Mit der ERSTE Foundation NGO Academy ist ein Koopera tionsprojekt der NGO Academy bieten Sie den NGOs dieser Region ein einzigartiges Konzept und Service. Wirtschaftsuniversität Wien Die Workshops sind auf die speziellen und aktuellen Bedürfnisse der NGOs zugeschnit- und ERSTE Stiftung. ten. Um ein Beispiel zu nennen: Manche der angesprochenen Themen hatten wir nie als wichtig erachtet, aber dann erkannten wir, dass sie für die Erreichung einiger unserer Projektziele entscheidend sein könnten. Wir zogen nie die Notwendigkeit in Betracht, eine Kommunikationsstrategie oder Corporate Identity zu entwickeln oder unsere Interessen- und Zielgruppen innerhalb und außerhalb der örtlichen Bevölkerung zu ermitteln. Wir konzentrierten uns nur darauf, unsere Arbeit zu erledigen.

Gab es ein Training, das Sie für besonders nützlich für Ihre Organisation erachteten? Dank eines der Workshops sind wir gerade dabei, eine Kommunikationsstrategie zu ent- wickeln und unsere Zielgruppe zu definieren. Wiedererkennung und Akzeptanz innerhalb einer breiteren Ö"entlichkeit sind die Voraussetzungen für uns, ein gewinnbringendes und nachhaltiges Sozialunternehmen zu werden. Darüber hinaus möchte ich die Bedeutung der regionalen Dimension des Projektes un- terstreichen. Wir haben endlich die Chance, mit unseren Nachbarn zu arbeiten. Das Pro- gramm bietet eine Plattform für gegenseitigen Austausch, Unterstützung und Inspiration. Am allerwichtigsten ist dabei jedoch die Erkenntnis, dass wir mit unseren Problemen nicht alleine sind. Das Programm scha"t die Voraussetzungen für zukünftige Synergien zwischen Ländern, die in den vergangenen Jahren nicht sehr gut miteinander ausgekommen sind.

Teilnehmer/innen des Social and Innovation Management Programme im Kardinal König Haus in Wien.

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4 Y EM D CA A O NG N O ATI D UN ERSTE FO ERSTE ERSTE Foundation NGO Academy Social Innovation and Management Programme 2014 Die ERSTE Foundation NGO Academy baut auf dem Capacity-Building-Ansatz auf und 3 Module ermöglicht dadurch die Weiterentwicklung der einzelnen Organisa tionen und in der Folge 25 Teilnehmer/innen des gesamten Sektors. unterschiedlicher NGOs 12 Länder Die ERSTE Foundation NGO Academy ist in ein internationales Programm, auf Englisch 1 Sprache „Social Innovation and Management Programme“, und das „Regional Programme“ unter- Regional Programme 2014/2015 teilt: International umfasst es Themenblöcke wie NGO Ecosystems, Fundraising, Strategy Periode: Oktober–Dezember 2014 oder Leadership und zielt vorrangig auf Führungskräfte und Projektmanager und -mana- 16 Workshops gerinnen ab. Das regionale Programm setzt sich aus voneinander weitestgehend unab- 13 Länder hängigen Veranstaltungen zusammen. Sie werden in mehreren Sprachgruppen abgehal- 8 Städte ten, wobei ihre Themen verstärkt lokale Gegebenheiten und Bedürfnisse mit einbeziehen. 7 Sprachen Englisch, Deutsch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Der Aufbau der beiden Programme erfolgt in einer Kooperation zwischen der ERSTE Tschechisch, Slowakisch, Stiftung und dem Kompetenzzentrum für Non-Profit-Organisationen und Social Entre- Ungarisch und Rumänisch preneurship der Wirtschaftsuniversität Wien. Im Jahr 2014 wurden die Programme auf internationaler sowie auf regionaler Ebene konzeptioniert, aufgebaut und zum ersten Mal umgesetzt.

Durch die ERSTE Foundation NGO Academy soll die Zivilgesellschaft in Zentral- und Süd- osteuropa lanfristig gestärkt werden.

Jovana Trifunović

Vortragende 2014 Lukáš Hejna Olivia Rauscher (Auswahl) Nikolaus Hutter Matthias Reisinger Iván Kepecs Zsófia Rét Csaba Bakó Ilse Klanner Susanne Roiser Renate Buber Michael Kleinbichler Andreja Rosandić Erhard Busek Ivan Krastev Karin Schetelig Radka Bystřická Michaela Kreuterová Andrea Schmidt Klaus Candussi Christian G. Majer Christian Schober Christoph Chorherr Daniel Matei Georg Schön Vlad Craioveau Michael Meyer Günther Stahl Sava Dalbokov Reinhard Millner Peter Vandor Michael Fembek Jana Pacalová Josef Waltl Gabriela Gandal Sabine Pöhacker Barbara Weber Vera Gjokaj Florian Pomper Chris Worman

1 Kurze Auszeit auf der Dachterrasse der Erste Bank Lounge am Petersplatz. 2 Andreas Treichl, Vorsitzender des Vorstandes der Erste Group Bank AG und Mitglied des Kuratoriums der ERSTE Stiftung, begrüßt die Teilnehmer/innen. 3 Teilnehmer/innen der ersten Generation des Social and Innovation Managment Programme. 4 Im Gruppenbild: Teilnehmer/innen des Social and Innovation Management Programme und Organisator/innen der ERSTE Foundation NGO Academy.

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+" 4 5 Y R O HE D T AN Keine einfachen Zeiten für ULTURE

kritische Kunst und kritisches C R O F

Denken D WAR A Die Gewinnerin des Igor Zabel Award for Culture and ABEL Z

Theory 2014 ist die russische Kunsthistorikerin, Autorin R O G und Kuratorin Ekaterina Degot. I

Anfang November hat der österreichische Künstler Josef Dabernig den Hauptraum der Wiener Secession in einen eleganten, von schlichten, aber schweren Sto"en eingefassten Festsaal verwandelt. Am 6. November fand zum vierten Mal die Verleihung des Igor Zabel Award for Culture and Theory statt, nun erstmals in Wien. Es war eine fröhliche Feier, die aber auch viele nachdenkliche Momente und starke Redebeiträge enthielt. Denn diesmal sandte der Igor Zabel Award for Culture and Theory ein starkes Signal nach Russland. Mit dem Hauptpreis (EUR 40.000) wurde die für ihre kritischen Stellungnahmen gegenüber der o)ziellen Politik ihres Heimatlandes bekannte Kunsthistorikerin Ekaterina Degot aus- gezeichnet. Igor Zabel (1958 – 2005) Mit der Entscheidung für die Empfängerin des Hauptpreises hat die Jury – bestehend war ein vielseitig interessier- aus Keti Chukhrov (Moskau), Apolonija Šušteršič (Ljubljana) sowie Rainer Fuchs (Wien) – ter und aktiver slowenischer Kurator, Autor und Kulturthe- ein deutliches Signal der Unterstützung an die neue russische Dissidentenszene gesandt. oretiker. Als Philosoph, Autor, Diese hat es im nationalistisch aufgeheizten Klima des Ukrainekonflikts und angesichts Essayist, Kurator moderner einer neuen Ära der Ost-West-Konfrontation immer schwerer, innerhalb, aber vor allem und zeitgenössischer Kunst, auch außerhalb Russlands wahrgenommen zu werden. Ekaterina Degot wurde der Preis Literatur- und Kunstkritiker und Übersetzer war er Vorbild für ihre interdisziplinäre Arbeit als Kritikerin und Kuratorin verliehen, die sich vor allem mit für neue Generationen von soziopolitischen und ästhetischen Themen in Russland und Osteuropa auseinandersetzt. Kuratoren und Kuratorinnen Viel beachtet wurde in jüngster Zeit ihr Blogbeitrag zur Debatte über einen Boykott der und Kritiker und Kritikerin- Manifesta in St. Petersburg, der auf subtile Weise deutlich machte, dass es fatal gewesen nen zeitgenössischer Kunst. wäre, die russischen Künstler und Künstlerinnen gerade jetzt vom internationalen Aus- Als Theoretiker und Kurator forderte er unermüdlich eine tausch abzuschneiden, obwohl die Gefahr der Vereinnahmung der renommierten Ausstel- gründliche Untersuchung poli- lung für die Selbstdarstellung eines undemokratischen Systems jederzeit bestünde. „Ich tischer, sozialer und kultureller bin außerordentlich dankbar für diesen Preis, insbesondere deshalb, weil ich ihn als eine Subströmungen ein, die mög- Geste der Solidarität gegenüber den Intellektuellen Russlands in einem der dunkelsten licherweise zu einem besseren Verständnis der modernen und Augenblicke in der Geschichte des Landes sehe“, kommentierte Ekaterina Degot die Ent- zeitgenössischen Kunst führen scheidung der Jury. könnte. Die Preisträger und Preisträgerinnen – ebenso wie Neben dem Award werden drei Stipendien (je EUR 12.000) vergeben, davon zwei von der Igor Zabel – haben spezifische Jury. Diese erhielten zwei Theoretiker, die sich mit der engen Wechselwirkung von politi- Bereiche des Wissens und der Kultur zusammengeführt und scher und kultureller Entwicklung auseinandersetzen: der Prager Kunsttheoretiker Karel auf deren Allgegenwart im Císař und der Kunsthistoriker Miklavž Komelj aus Ljubljana. Karel Císař ist Assistenzprofes- Leben der Menschen hinge- sor für Ästhetik und Kunsttheorie an der Akademie für Künste, Architektur und Design in wiesen. Der Igor Zabel Award Prag. Die Jury erkannte ihm ein Igor-Zabel-Stipendium zu, weil er „die Kluft zwischen west- for Culture and Theory würdigt diesen erweiterten Zugang licher und östlicher Kunst und Kunsttheorie überbrückt, indem er in internationalen und bei Forschung, Analyse und interdisziplinären Zusammenhängen arbeitet und denkt“. Er bewegt sich dabei zwischen Vermittlung. den unterschiedlichen Medien Fotografie, Film, Literatur, Architektur und Design. Miklavž Komelj ist Kunsthistoriker, Dichter und Übersetzer in Ljubljana. Er untersucht Beziehungen zwischen Kunst und Politik auf ähnliche Weise wie der Namensgeber des Preises, den er gut kannte. Ein Igor-Zabel-Stipendium wurde ihm für sein engagiertes Schreiben zuge- sprochen. Seine Leidenschaft gilt wenig beachteter Kunst und übersehenen Künstler und Künstlerinnen. Partisanenkunst hat er einen dauerhaften Platz in der Sammlung der

1 Ekaterina Degot, Gewinnerin des Igor Zabel Award for Culture and Theory 2014 2 Im Publikum: Jurymitglied Keti Chukhrov, Mateja Kos Zabel und Jasna Zabel. 3 Gewinner/innen und Jury mit den Vertreter/innen der Igor Zabel Association for Culture and Theory und ERSTE Stiftung 4, 5 Die aus Buchstaben zusammengesetzte Trophäe des Preises

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Auszug aus der Dankesrede der Preisträgerin – mit Metaphern und Litotes, Paradoxien und Oxymora; Ekatarina Degot, die unter dem Titel „The List doch diese Fertigkeit, dieses Handwerk, wurde nicht of Fiascos“ die Entwicklung ihres Heimatlandes mehr benötigt. Gefragt war eine postfordistische Wis- ebenso wie ihren eigenen Werdegang scho- sensproduktion: starre, kryptische, universell-westliche nungslos und mit einer Prise bitterem Humor als Sammelbegriffe, diese Passwörter der internationalen eine Geschichte des Scheiterns beschrieb. Kulturwissenschaften, die häufig das Wesentliche nicht begreifen, jedoch das Begonnene zensieren. Erst viel (…) In den letzten Tagen der 1980er, noch in den eisigen später wagte ich es in meinen Texten und meiner For- Zeiten des Kalten Krieges, war ich freischaffende Kunst- schungstätigkeit, mein sowjetisches antiformalistisches historikerin. Die Kunstgeschichte war für mich ein Mittel, – letztlich marxistisches, jedoch eher in der literarischen um der Politik, der Wirtschaft, dem öffentlichen Bereich Erzählung und Philosophie als in der Semiotik und poli- und allem, dem ich hilflos gegenüberstand, möglichst tischen Theorie verwurzeltes – Erbe offen anzunehmen. fern zu sein. Nun trachte ich verzweifelt danach, zu eben- Auch wenn die Geschichte dieser Politik, Wirtschaft und vorbei war, so verflog die Öffentlichkeit durchzudringen, Zeit immer schneller, und ohne dabei die Kunsthistorike- in den 1990ern wurde ich rin in mir aufzugeben, die ich Kunstkritikerin und Kultur- nach wie vor bedauern würde, kolumnistin bei einer Tages- zu verlieren. Wir Kunsthistori- zeitung. Jene unter uns, die ker und andere Intellektuelle schon zuvor nicht aufhören waren und sind immer noch konnten zu schreiben, taten Teil des kulturellen Überbaus, es nun in – und für – bür- ergehen uns in Kritik, schwel- gerliche und scheinbürger- gen in der Sprache, navigieren liche Blätter. Der Vertrag durch die Semiosphäre, während uns die wirtschaftlichen basierte auf der Illusion der Freiheit eines Autors. Aber Bedingungen genommen wurden und noch immer ge- diese unsere Freiheit, die Freiheit, spitzfindige, sehr per- nommen werden, früher vom realen Sozialismus, heute sönliche Worte zu wählen, legitimierte in Wahrheit die vom trügerischen Kapitalismus. Wir hatten keinen Boden Entscheidungsfreiheit auf dem freien Markt, und was unter den Füßen. Wir Kunstkritiker und -theoretiker ha- am allerwichtigsten ist, die einmalige Wahl des freien ben gelernt, der Distanz und Unabhängigkeit, der Ironie Marktes selbst. Die Klügsten unter uns hatten bereits und dem Sarkasmus zu huldigen – den letzten Zufluchten erkannt, dass das, was wir taten, ein Schönfärben der derer, denen man alle möglichen Freiheiten genommen gegenwärtigen massiven Umverteilung des Vermögens hat. Wir übersahen die eine Freiheit, die wir hatten – jede war, die Ekstase des Anhäufens und die Ästhetik der Menge Freizeit. Wir verwechselten diese Freizeit mit ei- immateriellen und unmittelbaren Weitergabe. Erst zehn nem Dämmerzustand. 1989 wachten wir eines Morgens Jahre später, im Jahr 2007, konnte ich die Website auf und erkannten, dass wir auf dem Markt waren. erstellen, die ich im Sinne hatte, auf der ich versuchte, schwülstige Kunstkritik zugunsten schonungsloser, so- Man erzählte uns fortwährend, dass wir wieder Teil der zial-orientierter Faction-Prosa zu verbannen. Geschichte wären; andere behaupteten, die Geschichte hätte bereits geendet. Das klang seltsam, weil wir doch Aber warum wandte ich mich in meinen Texten über- noch keinen einzigen Bissen davon gekostet hatten. haupt weiterhin an die Öffentlichkeit und nicht an die Aber wir waren da draußen, in der Welt, auf dem Markt, Wissenschaft, obwohl man mich bereits gewarnt hatte, und das galt auch für unsere Texte, die zum ersten Mal dass es mir nicht viel Respekt einbringen würde? War- übersetzt, verstanden, missverstanden, beurteilt, zitiert, um wollte ich die Menschen stets zum Lachen bringen aufgegriffen und beachtet wurden. Sowjetische Kunst- – und in meinen kühnsten Träumen sogar zum Weinen? historiker verstanden es nur zu gut, wie man ein bestimm- Warum gelang es mir nicht, substanziell, präzise und se- tes Kunstwerk analysierte und in einen Kontext stellte riös zu sein? (…)

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ULTURE C R O F D WAR A Moderna Galerija in Ljubljana verscha"t. Ein Stipendium wird traditionell von der Gewin- ABEL

nerin vergeben. Es ging an den russischen Aktivisten, Schriftsteller und Übersetzer Kirill Z R

Medvedev für seinen Verlag Free Marxist Press. O G I Der Non-Profit-Verlag versteht sich als Bildungsprojekt zur Förderung zeitgenössischer marxistischer und kritischer Theorie, politischer Kunst und Dichtung. Verö"entlichungen und Aktionen haben die Geschichte der Arbeit, sozialistische und antifaschistische Grup- pen sowie Frauen-, Homosexuellen- und Minderheitenbewegungen zum Thema.

Die Preisverleihung in Wien fand in Kooperation mit mumok und SECESSION statt. Die Glasnost. Soviet Non- Gewinner und Gewinnerinnen stellten ihre Arbeit im Rahmen einer Konferenz im mumok Conformist Art from the 1980s vor. Unter dem von Igor Zabel entlehnten Motto „Continuing Dialogues“ gaben die Preis- Texts by Joseph Backstein, träger und Preisträgerinnen Einblick in ihre Arbeit. Karel Císař unterhielt sich mit Rainer Ekaterina Degot, Boris Groys Fuchs über seine Ausstellung „Figures and Prefigurations“, die 2013 in der Städtischen London et al.: Haunch of Venison, 2010 Galerie in Prag zu sehen war. Miklavž Komelj und Apolonija Šušteršič tauschten sich unter dem Secessions-Motto „Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit.“ von Ludwig Hevesi aus. Mit großer Spannung war die Diskussion des russischen Podiums erwartet worden. „Neo-Patriotism and the Options of Dissidentship“ war das Thema von Keti Chukhrov, Ekaterina Degot und Kirill Medvedev, die sich darin einig waren, dass kritisch denkende russische Intellektuelle noch lange einen schweren Stand in ihrer Heimat haben werden.

Der mit insgesamt EUR 76.000 dotierte Igor Zabel Award for Culture and Theory ist eine Initiative der ERSTE Stiftung und wird gemeinsam mit dem Verein Igor Zabel Association for Culture and Theory (Ljubljana) biennal ausgelobt. Der Preis zeichnet außerordentliche kulturelle Leistungen von Kunsthistoriker und Kunsthistorikerinnen als auch Kunsttheore- tikern und Kunsttheoretikerinnen aus, deren Arbeit einen Bezug zu Zentral- und Südost- Jan Mancuska: Against europa hat und zum kulturellen Dialog au"ordert. Der Igor Zabel Award for Culture and Interpretation Theory wurde zum ersten Mal 2008 an das kroatische Kuratorinnen-Kollektiv What, How by Karel Cisar (Author), & for Whom (WHW) vergeben. Piotr Piotrowski, Kunsthistoriker und ehemaliger Direktor Katrin Meder (Author) Hatje Cantz; Bilingual des Nationalmuseums in Warschau, gewann den Preis 2010, die mazedonische Kunsthis- edition, 2011 torikerin Suzana Milevska wurde 2012 ausgezeichnet. Der nächste Igor Zabel Award for Culture and Theory wird 2016 vergeben.

Maribel Königer

It‘s no good. Poems, essays, actions. Kirill Medvedev, translated from the Russian by Keith Gessen et al. New York: n+1 / Ugly Duckling Presse, 2012

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Auszug aus der programmatischen Rede „Insur- Suzana Milevska unserer kleinen Organisation verlieh – gent Art in the Theatre of Politics“ während der nur sechs Monate, nachdem die ungarischen Behör- Preisverleihung von Timea Junghaus, deren Or- den das letzte Kulturzentrum in Budapest geschlossen ganisation European Roma Cultural Foundation hatten, das der Roma-Gemeinde für Kulturproduktion, 2012 ein Igor-Zabel-Arbeitsstipendium erhalten -präsentation und -interpretation zur Verfügung stand –, hatte. mieteten wir 2012 ein Gemüsegeschäft im achten Be- zirk von Budapest, der „Schokoladenseite der Stadt“, ei- (…) Ich bin eine Roma, (…) eine Intellektuelle der ers- ner hauptsächlich von Roma bewohnten Gegend, und ten Generation, eine Kunsthistorikerin, eine Kuratorin starteten Gallery8 – Roma Contemporary Art Space. für zeitgenössische Kunst, was bedeutet, dass meine Dank dieser Unterstützung entgingen wir dem üblichen Familie keine Ahnung hat, womit ich meinen Lebens- Roma-NGO-Schicksal, das häufig einer Falle gleicht, in unterhalt verdiene. Nein, im Ernst, es bedeutet, dass ich der Roma darauf warten, dass die Geberorganisationen von der Kraft des Visuellen ihre sogenannten Projekte und der Bejahung des Be- – zuweilen verrückte Ideen griffs zeitgenössische Roma- oder „Initiativen“ – den Ro- Kunst besessen bin. Wenn ich ma-Organisationen über- vor einem angesehenen Pu- antworten. Wir mussten blikum wie diesem hier heute nicht bei irgendeiner Regie- Abend spreche, so muss ich, rungsbehörde oder einem bevor ich beginne, einen Mo- Geldgeber um Projektför- ment innehalten und mich dar- derung ansuchen, denn wir an erinnern, dass – auch wenn hatten endlich die Mittel, um ich von einem Volk abstamme, das zu tun, was wir wollten. das so verhasst ist, so verach- Gallery8 widmet sich der tet, so traumatisiert und stig- Revision des übertragenen matisiert und terrorisiert – ich keine Angst davor haben Wissens über traditionelle und zeitgenössische Kunst muss, über meine Verletztheit zu sprechen, sondern da- und Kultur der Roma durch die nähere Bestimmung von rauf vertrauen kann, dass es mir nach wie vor gelingt, in der postkolonialen Theorie und Kritik erörterten The- Mittel und Wege zu finden, die Wahrheit zu sprechen men wie der Essentialisierung der Roma-Identität, kul- und Allianzen zu finden, die nicht auf Interessen – was turellen Unterschieden, Hybridisierung und Subjektivität. der konventionellen Form der Zusammenarbeit in mei- Bei unseren Forschungs-, kuratorischen und aktivisti- nem Bereich entspräche – sondern auf Solidarität be- schen Projekten geht es um den unablässigen Kampf ruhen. gegen negative Stereotypen und feindliche Haltun- gen gegenüber Roma-Gemeinschaften, indem wir uns Unter einigen anderen Kollegen und Freunden war es mit den heikelsten und dringlichsten Themen wie dem Suzana Milevska, Kunsthistorikerin und Gewinnerin des Roma-Holocaust, der Roma-feindlichen Stimmung und Igor-Zabel-Preises 2012, die mir und meinen Kollegen dem Rassismus auseinandersetzen. Wir tun dies in dem in der European Roma Cultural Foundation und Gallery8 extrem feindlichen, nationalistischen, politischen Klima zeigte, dass wir sogar in diesem auf Rivalität und Wett- des heutigen Ungarn. bewerb beruhenden Teufelskreissystem an einem Be- kenntnis zu Integrität, Ehrlichkeit und Anstand festhalten Unsere kuratorischen Projekte und künstlerischen Ak- können und dabei dennoch Teil eines Netzwerkes, einer tionen bewiesen und machten sichtbar, dass die weiße Gemeinschaft oder einer Tradition des Kampfes sein Vormachtstellung real ist und dass das Patriarchat real können. Mithilfe des Igor-Zabel-Arbeitsstipendiums, das ist, und unser Heimatland hat uns gezeigt, dass es uns

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Y R O HE D T AN

ULTURE C R O F D WAR A verletzen, gefährden und zerstören kann. Es ist ziemlich Jury 2014 Die Preisträger und ABEL schwierig, an den essenziellen Kern an Menschlichkeit Z

Preisträgerinnen werden von R der Weißen zu glauben, wenn sie uns mit Waffen an- einer internationalen Jury O G I greifen. Und noch immer arbeiten wir in Ungarn, das ausgewählt. 2014 gehörten der Jury die Philosophin das Labor der europäischen Experimentierkunst zu sein Keti Chukhrov (Moskau), die scheint, mit kritischem Bewusstsein „gegen die Lauf- Künstlerin und Architektin Apolonija Šušteršič (Ljubljana) richtung“. sowie der Kurator und stellvertretende Direktor des Wir sind angewidert von dem endlosen Diskurs des „Zi- mumok, Rainer Fuchs, an. geunerproblems“ der offiziellen Politik und ihren Paro- len – wie etwa dass „Zigeuner“ nicht arbeiten wollen, Sozialschmarotzer, Diebe, handlesende Scharlatane, kriminelle Bestien und sexbesessene Tiere sind – und wir wissen, dass Roma genau das sind, was Europa braucht, um sich zu erholen! Die europäischen Volks- wirtschaften beginnen, die Auswirkungen der rapide alternden Arbeiterschaft zu spüren. Da die Bevölke- rung Europas nicht genug Kinder zeugt, um scheiden- de Generationen im erwerbsfähigen Alter zu ersetzen, wird die Situation nur noch schlimmer werden. Bis 2050 wird die Bevölkerung der ethnischen Bulgaren voraussichtlich auf 800.000 schrumpfen, während die Anzahl der bulgarischen Roma auf 3,5 Millionen an- steigen soll. Bulgarien wird faktisch bis zur Mitte dieses Jahrhunderts ein Roma-Land sein! Einer Prognose aus dem Jahr 2010 zufolge, werden 20 % der ungarischen Bevölkerung, 30 % der rumänischen Bevölkerung und 40 % der Berufstätigen unter ihnen bis zu eben diesem Jahr Roma sein. Europa braucht Roma-Babys. Wenn die europäischen Regierungen effektiv in die Integration der Roma investieren, werden sie damit eine Erwerbs- bevölkerung aufbauen, die helfen kann, die kommende Last steigender Pensionen, Gesundheitsausgaben und anderer staatlicher Aufwendungen zu tragen und unser alterndes und krankes Europa zu retten. (…) Igor Zabel warnte uns davor, dass „die Vorstellung, dass Kunst ernsthaft die Welt verändern kann, fraglich, utopisch oder sogar unmöglich geworden ist.“ Es besteht jedoch kein Zweifel, dass sein Erbe bestätigt, dass Kulturkritik eine entscheidende Position sein kann und ist, um Macht und Dominanz aufzudecken, Wissen auszutauschen und neue Erkenntnistheorien zu entwickeln.

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Der Medienkrieg M PEAN O UR E HE T

Die erste Diskussion einer neuen Gesprächsreihe der Oksana Boyko ist Moderatorin der 14-tägig ausgestrahlten ERSTE Stiftung beleuchtete unterschiedliche Wirklichkeiten geopolitischen Sendung in der Berichterstattung über den Konflikt in der Ukraine „Worlds Apart“ auf RT. Yevhen Fedchenko ist Im großen Saal der Diplomatischen Akademie in Wien meinte man am 1. Dezember 2014 Mitbegründer der im März die in der Luft liegenden Spannungen geradezu knistern zu hören. Auf dem Podium saßen 2014 gegründeten Initiative StopFake.org und Direktor und sich drei Gesprächspartner in einer Diskussion gegenüber, in der es just darum gehen sollte, Journalistik-Professor an der warum die Atmosphäre in dieser Runde eigentlich so gereizt war: weil man einander näm- Journalistenschule der Kiewer lich sowieso nicht trauen könne. Auf der einen Seite von Moderator Christian Ultsch (Res- Mohyla-Akademie. sortleiter Außenpolitik der österreichischen Tageszeitung Die Presse) saß Oksana Boyko, Katya Gorchinskaya ist stell- Moderatorin der im 14-tägigen Rhythmus ausgestrahlten geopolitischen Sendung „Worlds vertretende Chefredakteurin Apart“ auf RT (vormals Russia Today). Auf der anderen saßen Katya Gorchinskaya, stell- der englischsprachigen Zeitung vertretende Chefredakteurin der englischsprachigen Zeitung Kyiv Post und Gastgeberin Kyiv Post und Gastgeberin der der ukrainischen TV-Sendung „Free People“ sowie Yevhen Fedchenko, Direktor und Jour- TV-Sendung „Free People“. nalistik-Professor an der Journalistenschule der Kiewer Mohyla-Akademie.und Mitbegrün- der der im März 2014 gegründeten Initiative „StopFake.org“. Thema der ersten Runde der neuen Diskussionsreihe „Das europäische Match – Kontroversen und Begegnungen“, die die ERSTE Stiftung in Kooperation mit der Tageszeitung Die Presse von nun an regelmäßig veranstaltet, war der Medienkrieg, der den Konflikt in der Ukraine begleitet und mit jeweils völlig unterschiedlichen Darstellungen der Wirklichkeit in den Konfliktgebieten die Ö"ent- lichkeit in Russland, der Ukraine und den beobachtenden Staaten zu beeinflussen versucht.

Dass Medien – wie durchaus auch in der Vergangenheit – über internationale Konflikte nicht neutral berichten, sondern sehr oft einen patriotischen Standpunkt einnehmen und dabei auch vor Propaganda bis hin zu manipulativ eingesetzten Falschmeldungen nicht zurückschrecken, ist nichts Neues und ein globales Phänomen. Dennoch wird allenthalben beklagt, dass im speziellen Fall der aktuellen Beziehungen zwischen Russland und Ukraine gezielte Fehlinformationen besonders skrupellos zur Beeinflussung der ö"entlichen Mei- nung eingesetzt würden. Die Geschehnisse auf der Krim und im Donezbecken waren und sind außerhalb der Region nur durch journalistische Berichterstattung präsent, durch TV- Bilder von Belagerern und Belagerten, durch Kommentare, Interviews und Hintergrundbe- richte. Dabei werden in den Medien der Konfliktparteien zum Teil völlig unterschiedliche Wirklichkeiten beschrieben. Der Kampf auf der Straße ist tatsächlich auch zu einem Krieg der Medien geworden, die ihr Publikum bewusst mit dem Antagonismus „Wir gegen die anderen“ emotionalisieren.

Die Debatte darüber eignete sich daher ausgezeichnet als Auftakt für die Reihe „Das eu- ropäische Match“, die sich in den kommenden Jahren der grundsätzlichen Frage widmen möchte, warum 25 Jahre nach den großen gesellschaftlichen Umbrüchen in Europa die Ära der Großmächte und Ideologien sowie der Trennung von Ost und West noch immer nicht vorüber ist, ja, warum alte und neue Gräben immer wieder aufbrechen. Denn Europa ist nach wie vor kein vereinter Kontinent. Wirtschaftliche Instabilität, soziale Ungleichheit und ein seine neue Rolle suchender Kulturbetrieb werfen Fragen nach dem gesellschaft- lichen Zusammenhalt auf.

1 Christian Ultsch greift in die hitzige Diskussion zwischen Oksana Boyko (links) und Katya Gorchinskaya (rechts) ein. 2 Zwei unterschiedliche Standpunkte, drei Diskutanten. Von links nach rechts: Yevhen Fedchenko, Oksana Boyko, Katya Gorchinskaya. 3 Die stellvertretende Chefredakteurin der Kyiv Post, Katya Gorchins- kaya, schildert ihre Perspektive. 4 Als Mitbegründer der Plattform StopFake.org weiß Journalist Yevhen Fedchenko auf die Gefahren von Falschmeldungen in Medien hinzuweisen und vor deren Missbrauch zu warnen. 5 The European Match – Kontroversen und Begegnungen: die erste Ausgabe der Diskussionsreihe in der gut besuchten Diplomatischen Akademie Wien.

-( Die Gesprächsreihe „Das europäische Match“ will daher Experten und Expertinnen und handelnde Akteure und Akteurinnen aus Ost und West zusammenbringen, um von einem Schlagabtausch der Argumente zu lernen und um Kontrahenten und Kontrahentinnen Gele- genheit für spannende Kontroversen zu geben.

Filip Radunovic, der die Reihe konzipiert hat, wies in der Einleitung zum Abend auf ein Kernproblem der politischen Antagonismen des 21. Jahrhunderts hin: Der Kampf der Ideologien sei ersetzt worden durch den viel heftigeren Widerstreit der (medial vermittel- ten) Wirklichkeiten. Dem nachzugehen habe man sich heute vorgenommen.

Die Diskussion begann jedoch mit einem gewissen Abstand vom eigentlichen Thema – dem Medienkrieg – und nahm zuerst die historischen Ereignisse des vergangenen Jah- res selbst ins Visier. Die Rollen auf dem Podium waren in zu erwartender Weise verteilt: Frau Boyko wies auf ausländische Interessen und inländische Extremisten hin, die bei den Aufständen am Maidan Ende 2013 und zu Beginn des Jahres 2014 in Kiew eine Rolle ge- spielt hätten, während Frau Gorchinskaya immer wieder betonte, dass es das ukrainische Volk war, dass sich in einem legitimen revolutionären Akt seiner korrupten, von Moskau abhängigen Regierung entledigt und im Anschluss auf demokratische Weise eine neue Regierung gewählt habe. In der ersten Hälfte des Abends konnte man also eher dem Me- dienkrieg live zusehen, als ihn von kompetenter Seite analysiert zu bekommen.

Aufschlussreich und die Mechanismen medialer Vermittlung reflektierend war dabei jedoch, wie sehr Argumente gewinnen oder verlieren können durch die Art, wie sie vorgetragen werden. Oksana Boyko ist Anchorwoman eines großen TV-Senders. Sie war jahrelang poli- tische Korrespondentin und berichtete vor Ort über die Konflikte in Tschetschenien, Libyen, Syrien und Afghanistan. Auf ihre persönlichen Erfahrungen aus dieser Zeit wies sie wieder- holt hin, wenn auch nicht immer im passenden Zusammenhang. Ihr perfektes Englisch, das sie einem Masterstudium in Massenkommunikation in den USA verdankt, und ein rhetorisch höchst gewandtes Auftreten verliehen ihren Statements eine Glaubwürdigkeit, die in erster Linie auf professionellem Auftreten und diskursivem Geschick gründete.

Frau Boyko konzedierte mehrfach, dass die russischen Aktivitäten nicht immer völkerrechts- konform abgelaufen seien, dass nicht immer die Wahrheit gesagt wurde, dass Russlands Führung ebenso wie seine Bevölkerung manchmal aus irrationalen Ängsten heraus handelten und reagierten und dass Wladimir Putin eben auch nur ein Mensch sei. Natürlich sei die russi- sche Demokratie noch nicht so weit entwickelt wie die westliche und ebenso natürlich sei es erstrebenswert, dort anzukommen. Aber die westlichen Großmächte verhielten sich schließ- lich ebenso, würden auch internationale Abkommen verletzen und mit zweierlei Maß messen.

1 Foto: Emeric Fohlen / Zuma / picturedesk.com

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2 Foto: Emeric Fohlen / Rex Features / picturedesk.com

Die beiden ukrainischen Journalisten verfügten über weit weniger Bühnenpräsenz, hatten 1 In der Menge am Maidan dafür aber das moralische Gewicht derer auf ihrer Seite, deren Land angegri"en worden demonstrieren Frauen für die ist. Insbesondere Katya Gorchinskaya wirkte auf eine Weise beherrscht, die ihre zierliche Freiheit der Ukraine. 2 Bei den Demonstrationen Statur angespannt wirken ließ. Hier war es jemandem sichtlich besonders wichtig, Haltung gegen die Regierung in Kiew und Würde zu bewahren. Frau Gorchinskaya befasst sich schon seit Langem mit dem poli- werden auch am Maidan tischen und moralischen Zustand ihres Landes. Sie ist seit 2008 regionale Berichterstatterin Gegensätze sichtbar. des „Reports über organisiertes Verbrechen und Korruption“, ein Non-Profit-Netzwerk von Zentren für investigativen Journalismus, und schreibt regelmäßig für das Wall Street Jour- nal. Häufig tritt sie als Kommentatorin in westlichen Medien, als Gastrednerin bei internatio- nalen Konferenzen oder in TV-Sendungen zur aktuellen politischen Lage in der Ukraine auf.

In der Diskussion übte sie durchaus Kritik an der eigenen neuen Regierung, die noch lange nicht das umgesetzt habe, wofür man im Frühjahr auf die Straße gegangen sei. Bei den Kämpfen in der Ostukraine räumte sie ein, dass auch die ukrainische Armee Misshandlungen begangen habe. Was bei Oksana Boyko in erster Linie professionell und weltgewandt wirk- te, das diskursive Abwägen verschiedener Sichtweisen und die argumentative, scheinbar rationale Entscheidung für eine Wahrheit von o"enbar mehreren möglichen (etwa die Beurteilung der Annexion der Krim als geostrategisch gerechtfertigt), das transportierte bei Katya Gorchinskaya die Authentizität einer tatsächlich betro"enen Akteurin. Die Art und Weise, wie sie ihre Realität darstellte, legte nahe, dass hier in einer historisch gewach- senen, akut politischen Situation um die Lösung existenzieller Fragen gerungen wurde, Aussagen also aufgrund eigener Erfahrungen getätigt wurden.

Aber es wurde an diesem Abend auch über Medienmanipulation gesprochen und es gab von beiden Seiten Kostproben einseitiger Darstellungen. Yevhen Fedchenko tat sei- ner Sache keinen Gefallen, als er einen einzelnen polemischen User-Kommentar auf der Community-Website von RT als Quelle für die politische Haltung des Senders selbst und der russischen Ö"entlichkeit im Allgemeinen zitierte. Während Oksana Boyko tatsächlich keine Miene verzog, als sie behauptete, Moskau habe die Absicht der Ukraine, sich der EU anzuschließen, doch von Anfang an akzeptiert und die russische Medienlandschaft sei wahrlich eine vielfältige und RT definitiv ein regierungsunabhängiger Sender.

Katya Gorchinskaya hat Ende 2014 ihren ersten Aufenthalt eines dreimonatigen Stipendi- ums im Rahmen des Milena Jesenská Fellowships am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien angetreten, das in Kooperation mit der ERSTE Stiftung durchgeführt wird. Sie will in dieser Zeit ein Buch über die Revolution in Kiew schreiben. Darin soll es „um den Mut eines Menschen gehen, und um Solidarität, welche Angst und Unsicherheit in ihre Schranken verweist“. Das Buch erzählt eine Geschichte, die zwischen Fiktion und Dokumentation angesiedelt ist. Und den Anspruch erhebt, die Wahrheit zu beschreiben. Jedenfalls eine Wahrheit.

Maribel Königer

-- Association For A Better Life ist an der Entwicklung im ländlichen Raum interessiert und hilft jungen Menschen beim Einstieg in den Beruf. (Košice, Slowakische Republik)

BAGazs Association hilft einer Roma-Gemeinde bei der autonomen Bewirtschaftung von Gärten mit Bio-Gemüse und bei der Zucht von Jungschweinen. (Bag, Ungarn)

Community Aid Network gibt jungen Roma eine zeitgemäße multimediale Ausbildung und ermög- licht ihnen somit den Einstieg in den Arbeitsmarkt. (Săcele, Rumänien)

Education PRO-SPECT bietet Multimedia-Workshops für Ju- gendliche an, um ihnen den Berufsein- stieg in diesem Bereich zu erleichtern. (Brünn, Tschechische Republik)

IKEDOO setzt auf experimentelles Lernen. Die Organisation hat ein mobiles Labor entwickelt, das benachteiligte Roma- und Nicht-Roma-Jugendliche auf das Berufsleben vorbereitet. (Bukarest, Rumänien)

Profilantrop Association entwickelt einfache und anwendbare Technologien, die den Lebensstan- dard insbesondere von einkommens- schwachen Familien verbessern, z.B. die Produktion von Biobriketts. (Budapest, Ungarn)

Pro-Cserehát Association hat es sich zum Ziel gesetzt, benachteiligten Menschen in ländlichen Gemeinden zu helfen, Gemeinschaftsgärten zu errichten. (Budapest, Ungarn)

Romani Design ist ein Modelabel, das traditionelle Roma-Motive neu interpretiert und versucht, Stereotype zu überwinden. Das Designstudio ist auch Lernzent- rum für benachteiligte Jugendliche, für arbeitslose Roma und Nicht-Roma. (Budapest, Ungarn)

Romano ButiQ Association scha#t neue Arbeitsfelder für traditionelle Roma-Handwerker und vermarktet die Kreationen unter der 1 Marke Meșteshukar ButiQ (siehe Spalte rechts auf S. 37). (Bukarest, Rumänien)

Transitions fördert junge und talentierte Roma und Nicht-Roma-Journalisten in quali- tativ hochwertigen Medienworkshops. (Prag, Tschechische Republik)

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„Hier gibt es noch ein starkes MA RO N Bewusstsein für das Arbeiten mit O ATI D der Hand“ UN

Seit 2011 arbeitet die rumänische Organisation Romano ButiQ an der Wiederbelebung FO ERSTE traditionellen Roma-Handwerks und hat dafür die Marke Meșteshukar ButiQ (MBQ) ge- scha"en. Inzwischen ist ein breites Netzwerk für Menschen entstanden, die einen hand- werklichen Beruf erlernt haben, wie zum Beispiel Kupfertreiber, Schmiede oder Schneider. Die international erfolgreiche Designerin Nadja Zerunian und der Designer und Schneider Peter Weisz arbeiten unentgeltlich mit Handwerkern und Kunsthandwerkern zusammen und feilen mit ihnen an zeitgemäßen Entwürfen für MBQ. Wir haben die beiden getro"en und über ihre Eindrücke und Erfahrungen gesprochen. Wenn die in Wien lebende, Im Dezember 2014 fand das Koordinationstre!en aller im ERSTE Foundation Roma mit Preisen ausgezeichnete, Partnership vereinten Organisationen statt. Nadja, Sie waren bereits das zweite Mal, österreichische Designerin Nadja Zerunian nicht als Pro- Peter, Sie das erste Mal dabei und haben Ihre Arbeit vorgestellt. Was ist das Besondere Bono-Beraterin für das ERSTE an dieser Partnerschaft? Foundation Roma Partnership unterwegs ist, arbeitet sie für Es ist eine bemerkenswerte Plattform, um sich auszutauschen. NGOs unterschiedlicher NZ: namhafte Labels wie AA Watch nationaler Herkunft, die in den verschiedensten Bereichen arbeiten, haben die Möglichkeit, Company, Georg Jensen, Calvin von einer Vielzahl von Initiativen zu lernen. Klein, Swatch oder Rado. Von PW: Ich war sehr positiv überrascht, wie viel Kraft in die einzelnen Projekte gesteckt und da- ihr entworfene Produkte waren mit bewerkstelligt wird. Es sind so unterschiedliche Ansätze da und viele laufen mit Erfolg. In in den Shops der Museen für Moderne Kunst in New York der Vernetzung dieser vielfältigen Initiativen liegt sicher auch die Einzigartigkeit des ERSTE und San Francisco und im Foundation Roma Partnership. Museum für Angewandte Kunst in Wien erhältlich. Nadja Zeru- Wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen Ihnen und MBQ? Warum geben Sie in Ihrer nian bloggt regelmäßig auf roma-handicraft.tumblr.com Freizeit Ihr Wissen an Handwerker weiter?

NZ: Die ERSTE Stiftung hat mich im Herbst 2013 angesprochen. Ich sollte als Pro-Bono- Expertin das Design und den Anteil des Handwerks für zwei ihrer Roma-Partnership-Pro- jekte evaluieren. Ich staunte über das vorhandene Potenzial und die Fertigkeiten. Ich sah eine echte Chance für MBQ, das Produktportfolio zu erweitern und zu aktualisieren, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Das war eine großartige Herausforderung, und die Aus- sicht, mit einer Gruppe von geschickten, traditionellen Handwerkern arbeiten zu können, war faszinierend. Ich lebte in einer eigenen Welt weit weg von der Wirklichkeit und wollte unbedingt meinen Horizont erweitern. Zeuge des Herstellungsprozesses von der Idee bis zum fertigen Produkt zu sein, hatte schon immer eine magische Qualität für mich. Jetzt habe ich die erstaunliche Gelegenheit, an diesem höchst spannenden Prozess der Positio- nierung einer Marke mit Fokus auf traditionellem Roma-Handwerk mitzuarbeiten. Peter Weisz, Jahrgang 1967, PW: Nadja hat mir von der Möglichkeit erzählt, etwas bewegen zu können. Ich habe spon- ist Designer, Creative Direc- tor, Fashion Director und tan gesagt: „Ja, das mache ich.“ Ich habe einen unersättlichen Hang zum Handwerk. Mein Schneidermeister in Wien. Atelier ist eine Art Fundgrube, voll von Dingen, die ich auf Flohmärkten und bei Groß- Gemeinsam mit Nadja Zerunian müttern und Tanten zusammengesammelt habe. Handwerk an sich interessiert mich und arbeitet er als unentgeltlicher es macht mir Spaß, etwas mit den Händen zu machen. Dass ich jemandem helfen kann, Berater und Designer im Rah- ist gewissermaßen ein Zusatzbonus. Aber es gibt noch einen anderen persönlichen Hin- men des ERSTE Foundation Roma Partnership. In Zusam- tergrund. Meine Großeltern kamen aus Ungarn. Ich habe schon als Kind einen Bezug zur menarbeit mit lokalen Roma- Kultur der Roma bekommen – eine romantische Schicksalsfügung sozusagen. Handwerkern entwickeln sie moderne Handwerksprodukte Welche Herausforderungen kamen auf Sie zu und mit welchen Erfahrungen sind Sie in edlem Design. von Ihren Reisen zurückgekommen?

NZ: Es gibt wenige Herausforderungen und viele Überraschungen. Hauptsächlich kämp- fe ich mit den gleichen Hürden wie die Handwerker: dem Mangel an geeigneten Roh- sto"en, wenigen, teilweise unzureichenden Werkzeugen, knappen Ressourcen, großen

1 Silberschmied Nevers (Radu Ion) arbeitet an 3 Hohes Maß an Präzision und gekonnter der ersten Silberschmuck-Kollektion in seiner Umgang mit den Materialien als Grund- Werkstatt in Bukarest. voraussetzung für die edlen Produkte von 2 Ein wichtiger Schritt im Produktionsprozess ist MBQ: ein Schnitzer bei der Anfertigung einer die Trocknung des zu verarbeitenden Holzes. Holzschale.

-# Entfernungen, schlechten Straßen. Aber ich bin erstaunt über den Einfallsreichtum und die Kreativität, die diese schlimmen Umstände hervorbringen. Es gibt immer eine Lösung. Die Erfahrungen sind manchmal überwältigend, die Schicksale unerträglich. Ich weiß jetzt zum ersten Mal in meinem Leben, wie Armut schmeckt, sich anfühlt und aussieht. Wenn ich heimkomme, ist das manchmal, als beträte ich einen surrealen Traum, völlig von der realen anderen Welt abgekoppelt. PW: Auch ich betrat eine für mich völlig neue Welt und wollte zuerst wissen, mit welcher Kultur ich es zu tun habe. Die ist komplex, weil die Roma in verschiedenen Ländern leben und jede Region einen eigenen dichten kulturellen Hintergrund besitzt. Ich versuche Pro- dukte zu designen, da muss ich mich irgendwo anhalten, etwas spüren können. In unserer Arbeitswelt ist alles auf Industrie und Werbung ausgerichtet. Wenn man so will, ist alles schon so verdorben. Das ist es zwar in Rumänien auch, aber auf eine andere Art und Weise. Dort sind die Menschen noch nicht so stark von der Werbung manipuliert. Da gibt es an manchen Ecken noch andere Werte, die es mir erlauben, andere Dinge zu kreieren. Es gibt noch diese gewisse Schlichtheit in der Arbeit mit den Elementen selbst und ein starkes Bewusstsein für die Arbeit mit der Hand.

Was motiviert eine international etablierte Designexpertin, mit Menschen zu arbeiten, die außerhalb ihrer eigenen Volksgruppe fast ausschließlich Ausgrenzung und Ableh- nung erfahren?

Das Geheimnis der Kollektionen NZ: Eine „ethnische Gruppe“ wurde zu Menschen mit Gesichtern und Geschichten, viele von Romani Design ist die von ihnen zu Freunden: Eva und Victor, Zoli und Theresa, Nevers und Simone, Zorin und erfolgreiche Neuinterpretation Maria, Itzok und Bebe. Oh, fast hätte ich Alex vergessen. Ich wusste nicht viel über die traditio neller Sto"e und Muster. Roma. Sie waren bunt, fremd, vielleicht habe ich die Leute sogar romantisiert. Ich habe mich ein bisschen eingelesen und gelernt – und war beschämt. Kaum verständlich, dass wir, das „zivilisierte“ Europa, als das wir gesehen werden wollen, nicht in der Lage sind, mit Die ERSTE Stiftung Roma einer Minderheit von zehn Millionen Menschen angemessen umzugehen. Wie ist es mög- Partnerschaft ist ein infor- lich, dass wir Diskriminierung und Verfolgung seit Jahrhunderten zulassen? Wann passierte meller Verbund engagierter Partnerorganisationen, die das es, dass wir meinten, wegzuschauen wäre okay? Mein ganzes Leben lang habe ich ver- Leben von Roma in Zentral- sucht, nicht in Stereotypen zu arbeiten. Dieses Projekt ermöglicht es mir, die Bemühungen und Südosteuropa nachhaltig zu unterstützen, allen diesen etablierten Labels und Vorurteilen zu widersprechen, mit de- verbessern und Grundlagen nen diese Gruppe von Menschen zu tun hat. für den Erwerb des eigenen Lebensunterhalts scha"en wol- len. Die Plattform entstand aus Nadja, Sie arbeiten für namhafte Marken und Hersteller, Peter, Sie haben eine Ausbil- dem gemeinsamen Anliegen, dung als Schneider. Wie kann ich mir Ihre Arbeit mit unterschiedlichen Handwerkern die Entwicklung von sozialem vorstellen? Unternehmertum zu fördern, einkommensscha"ende NZ: Ich liebe es, in den Scha"ensprozess einzutauchen, und genieße dabei extrem die Aktivitäten und Ausbildungs- Nähe. Es ist anregend und sehr inspirierend, mit dem Handwerker gemeinsam zu arbeiten, programme auf kommunaler Ebene durchzuführen und, im der letztlich Dinge fertigt, die auf Papier erdacht wurden. Es ist eine außergewöhnliche Zuge dessen, die Zusammen- Erfahrung. Ich wünschte, jeder Designer könnte sie erleben. arbeit zwischen Roma und PW: Wir tre"en auf ganz unterschiedliche Charaktere in unterschiedlichen Umgebungen Nicht-Roma zu ermöglichen und die meisten von ihnen können mit dem Wort Designer nichts anfangen. So treten wir und auf Dauer zu stärken. auch nicht auf. Mit MBQ vermitteln wir vielmehr: Es soll einen Schritt weitergehen. Zusam- Die Mitgliedsorganisationen werden finanziell unterstützt men wollen wir weiterkommen. Alle kommen aus einer langen handwerklichen Tradition, und von internationalen Pro wo sie möglicherweise aus praktischen Überlegungen heraus stets die gleichen Produkte Bono-Experten beraten. Außer- produziert haben. Ich motiviere sie, etwas Neues zu probieren. dem profitieren sie von einem Know-how-Transfer und regel- mäßigem Erfahrungsaustausch Ist es Ihnen gelungen? innerhalb des Netzwerks. PW: Ja. Wenn es gelungen ist, eine neue Form zu entwickeln, dann spüren das auch die 2014 waren zehn Organi- sationen Mitglieder dieses Handwerker und merken, dass es einfach rockt. Ich kann ihnen in den meisten Fällen Netzwerks. nichts Technisches zeigen, ich bin Schneider. Wir können lediglich den Zugang zu ande- ren Formen erö"nen, neue Ideen überbringen, und dieser Prozess funktioniert oft spon- (siehe Seite 34) tan. Selbst mit bester Vorbereitung müssen wir vor Ort vielleicht die Richtung komplett ändern. Die Schneiderei ist eine Technik. Wenn du diese, wie in jedem anderen Hand- werk auch, beherrschst, kannst du das gewohnte Terrain verlassen und weitergehen. Aber

-$ ARTNERSHIP P MA RO N O ATI D UN

wenn du die Grundregeln nicht kennst, weißt du nicht, wohin du gehen kannst. Dir steht FO ERSTE kein Weg o"en und du kannst dich nur in deinem Rahmen bewegen. NZ: Von den Besenbindern in Clejani zu den Kupferschmieden in Medias: Ich habe noch nie ein „Das ist unmöglich!“ gehört, ein Spruch, den Designer nur allzu gut kennen. Der Handwerker ist ein Partner. Die Entwicklung des Produkts ist ein Gemeinschaftserlebnis. Da sind immer Neugier und vor allem der Ehrgeiz, die eigenen Fähigkeiten unter Beweis Meșteshukar ButiQ (MBQ) zu stellen, und in der Regel die Entschlossenheit, den Status quo infrage zu stellen. Selten bedeutet so viel wie „Hand- bin ich auf Zögern gestoßen, aber das lässt in der Regel nach, während wir mit Formen werksboutique“ und wurde und Techniken experimentieren. 2011 in Bukarest gegründet. Es versteht sich als Netzwerk von eigenständigen Handwerkern Welche Erfolge haben die einzelnen Handwerker bisher erzielt und was bleibt noch zu tun? und Kleinstunternehmern und PW: Lenuţa, der Schneiderin aus Bukarest, konnte ich einige Techniken beibringen. Sie hat hat sich der Wiederbelebung traditionellen Roma-Handwerks verstanden, dass sie mit den richtigen Bügel- und Dressurtechniken entweder H&M oder verschrieben. Die Initiative Dior machen kann. Jeder Besuch bei ihr vermehrt ihre Erfahrung und so gelingt langsam, unternimmt den Versuch, neue aber stetig der Aufbau einer Schneiderwerkstatt. Sie erkennt den Nutzen unserer Arbeit. Absatzmöglichkeiten für die Noch dazu hat sie eine irrsinnige Freude entwickelt, denn bisher hat sie keine Zeit gehabt, handwerklichen Produkte von Kupfertreibern, Schneidern, sich zu überlegen, wie weit sie mit ihren Entwürfen gehen kann. Da ging es um den nackten Schmieden oder Schnitzern Überlebenskampf. Gemeinsam haben wir sieben Kollektionen gemacht und eine achte be- zu erschließen und moderne wusst in einem reduzierten Design. Als sie das Ergebnis gesehen hat, war sie stolz und Produkte für den nationalen glücklich. So etwas war nur innerhalb dieses Projekts möglich. und internationalen Markt NZ: Nevers, unser wunderbarer Silberschmied, stellte nicht nur zum ersten Mal in zwei re- zu entwickeln. Und das mit Erfolg. Mittlerweile werden die nommierten zeitgenössischen Schmuckausstellungen in Bukarest aus, sondern konnte auch gefertigten Arbeiten über eine seinen Teilzeitjob als Leiter eines Lagerhauses aufgeben. Er ist jetzt ein Vollzeitmitarbei- Online-Plattform verkauft. 2015 ter von MBQ als Silberschmied und in der Lage, seine Familie zu unterhalten. Das ist eine plant die Sozialinitiative die erstaunliche Leistung und eine sehr konkrete Auswirkung auf das Leben einer Familie. Im Erö"nung mehrerer Shops in Rumänien. Idealfall können wir diesen Erfolg in allen Kategorien wiederholen. Es wird nicht ausreichen, MBQ ist ein Label der Romano die Produktpalette zu aktualisieren, alternative Vertriebsmöglichkeiten zu erkunden und für ButiQ Association, eine NGO, Präsentationsflächen für Fertigkeiten und traditionelles Handwerk zu sorgen, um ein an- die durch zahlreiche weitere deres Licht auf diese ausgebeutete Gruppe zu werfen. Es müssen auch Möglichkeiten für Projekte die Entwicklung des sie gescha"en werden, ein Einkommen zu erwirtschaften. Die ö"entliche Wahrnehmung in kulturellen und künstlerischen Erbes der Roma-Community Hinblick auf das Handwerk zu verbessern, ist ein allgemeines Ziel. Derzeit gibt es wenig Inte- fördert und bewahrt und sich resse in der nächsten Generation von Roma, in die Fußstapfen ihrer Vorfahren zu treten, um für die Integration von Roma in dieses generationsübergreifende Können weiterzutragen. Sie haben geringe Erwartungen. Rumänien stark macht. Viele von ihnen glauben, dass Obsternte oder andere saisonale Niedriglohnjobs in Europa die einzigen Optionen sind. Allen zu zeigen, dass Handwerkskunst Einkommen generieren kann und eine Zukunft verspricht, wird ho"entlich dazu beitragen, diesen Trend umzukehren.

MBQ und andere Organisationen im ERSTE Foundation Roma Partnership wollen de- zidiert soziales Unternehmertum fördern. Das heißt also, dass Sie mit Ihrer Arbeit an dieser Stelle auch mitwirken?

NZ: Stimmt, MBQ ist ein starker Befürworter des Unternehmertums. Handwerker wer- den ermutigt und ausgebildet, um kleine Unternehmen zu gründen. MBQ unterstützt den Aufbau von Genossenschaften, um den Zugri" auf Ressourcen, Rechtshilfe und viel mehr Herausforderungen zu erleichtern, vor denen kleine Unternehmen stehen. PW: Nadja und ich arbeiten auf der kreativen Ebene, aber wir sehen, wie viel Organisation da noch dazugehört. Am Ende wollen wir nicht nur Designs entwickeln, sondern diese auch verkaufen. Wenn wir es scha"en, die Produkte zu veredeln, dann müssen sie auf einer professionellen Basis vertrieben werden. Zu Beginn werden das natürlich nicht die großen Stückzahlen sein, aber irgendwann – und das wird die Herausforderung für MBQ – werden wir den nächsten Schritt machen können. Es ist ein großes Glück, dass handwerk- liche Arbeit wieder im Trend liegt. Noch vor dem Sommer 2015 werden wir den ersten Shop erö"nen und bis dahin gibt es jetzt schon vielfältige Möglichkeiten, die Produkte zu präsentieren, 2015 zum Beispiel im Wien Museum.

Gerald Radinger

-% GEMEINNÜTZIGE Stiftungen

Wie wir Österreich zum Blühen bringen Gemeinnützige Stiftungen – Wie wir Österreich zum Blühen bringen – Wie wir Österreich Gemeinnützige Stiftungen

-& TIFTEN S TZIGES Österreich zum Blühen bringen – Ü gemeinsam für eine bessere GEMEINN

R Ü philanthropische Stiftungskultur F D

Ende Oktober wurde unter dem Motto „Österreich Gemeinnützige Stiftungen – VERBAN wie wir Österreich zum Blühen zum Blühen bringen“ der neu gegründete Verband für bringen gemeinnütziges Stiften in Wien vorgestellt. Herausgeber: Bund gemeinnütziger Stiftungen Gemeinsam mit der Julius Raab Stiftung haben wir eine Auftaktveranstaltung in der www.stiftungsbund.at Eventhalle Gironcoli Kristall im STRABAG Kunstforum organisiert. Rund 250 Stifter Julius Raab Stiftung und Vertreter aus Kultur, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik sind der Einladung Mozartgasse 4, A-1041 Wien gefolgt – und man war sich einig: Es werden bessere Rahmenbedingungen für gemein- nütziges Stiften benötigt. Während in Deutschland 95 % der Stiftungen gemeinnützig ERSTE Stiftung sind, sind es in Österreich nur 5 %. Europaweit fördern mehr als 110.000 gemeinnützige Friedrichstraße 10, A-1010 Wien Stiftungen Bildung, Forschung, Kultur, Soziales und Entwicklungszusammenarbeit mit Die Publikation können einem Volumen von geschätzten EUR 83 bis 150 Mrd. In Österreich liegt das Volumen Sie bei uns bestellen: der Stiftungsausschüttungen bisher nur bei rund EUR 20 bis 25 Mio. pro Jahr. Man [email protected] bräuchte also auch hier, so die einhellige Meinung, dringend bessere Voraussetzungen für ein zivilgesellschaftliches Engagement, um die gesellschaftlichen Herausforderun- gen der Zukunft zu bewältigen. Seitens der Regierung waren zu diesem Zeitpunkt be- reits erste positive Signale zu erkennen.

Auch für die ERSTE Stiftung als Sparkassen-Privatstiftung, die dem österreichischen Sparkassengesetz unterliegt, wäre es eine große Unterstützung, wenn gemeinnütziges Stiften in Österreich besser geregelt wäre.

Die neu gegründete Interessenvertretung mit mehr als 40 Mitgliedern, unter dem Vorsitz von Präsident Harald Katzmair, setzt sich für eine neue Stiftungskultur in Österreich ein. Aufgrund mangelnder gesetzlicher Rahmenbedingungen spielen gemeinnützige Stiftun- gen hierzulande nur eine untergeordnete Rolle: So gibt es 701 gemeinnützige Stiftungen, neben 2.609 eigennützigen Privatstiftungen, während beispielsweise in der Schweiz mehr als 12.000 gemeinnützige Stiftungen aktiv sind. Dementsprechend gering fallen die Stif- tungsausschüttungen bzw. die Finanzierung des dritten Sektors in Österreich aus. Harald Katzmair erläuterte im Rahmen der Veranstaltung, warum eine Verbesserung der recht- lichen und steuerlichen Rahmenbedingungen so wichtig ist: „Privates Vermögen für ge- meinnützige Zwecke zu mobilisieren, ist ein Gebot der Stunde. Gemeinnützige Stiftungen sind wichtige zivilgesellschaftliche Institutionen. Unser Ziel ist es, steuerrechtliche und ge- setzliche Rahmenbedingungen nach dem Vorbild von Deutschland und der Schweiz zu scha"en, um das Einbringen von Vermögen in gemeinnützige Stiftungen zu erleichtern.“

Hedda Ho"mann-Steudner, Mitglied der Geschäftsleitung im Bundesverband Deutscher Stiftungen, und Christoph Degen, Geschäftsführer von proFonds, dem Dachverband der gemeinnützigen Stiftungen in der Schweiz, gaben den Teilnehmern der Auftaktveran- staltung Einblick in die Stiftungslandschaften in den Nachbarländern und betonten die Bedeutung von „gemeinnützigkeitsfreundlichen“ rechtlichen und steuerlichen Rahmen- bedingungen. So herrscht also Aufbruchsstimmung in Österreich. Maßnahmen zur För- derung des zivilgesellschaftlichen Engagements kündigte Harald Mahrer, Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, an: Geplant sei eine deutliche Vereinfa- chung des Bundesstiftungs- und Fondsgesetzes in Bezug auf die Errichtung gemein- nütziger Stiftungen wie auch Änderungen in der Bundesabgabenordnung betre"end die steuerliche Behandlung gemeinnütziger Stiftungstätigkeit. Die Begutachtung der gesetzlichen Neuregelung sollte bald beginnen. Die Publikation „Gemeinnützige Stiftun- gen – wie wir Österreich zum Blühen bringen“, gemeinsam von der Julius Raab Stiftung und der ERSTE Stiftung herausgegeben, wurde ebenfalls präsentiert. Der sogenannte „Stiftungsatlas Österreich“ zeigt auf, wie es um die Situation von gemeinnützigen Stif- tungen in Österreich und im internationalen Vergleich bestellt ist, was diese Stiftungen Infografik (nächste Seite): schon heute vermögen und welche Potenziale für und durch das gemeinnützige Stif- Now Design + Direction, aus tungswesen gehoben werden können. „Verband für Gemeinnütziges Stiften – wie wir Österreich zum Blühen bringen“, S. 40–41 Alexandra Rosetti-Dobslaw

-' Stiftungen in Österreich Stiftungen werden in Österreich aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen hauptsächlich zu eigennützigen Zwecken errichtet. Das Potenzial für gemein- nützige Stiftungen ist groß. Gemeinnützige Stiftungen können in Österreich zu wichtigen Akteuren der Zivilgesellschaft werden.

Da ist mehr drin Anzahl der Stiftungen in Österreich*

Rund 20% aller Stiftungen sind rein gemeinnützig. Das entspricht 701 Stiftungen. Eine Privatstiftung nach dem Österreichischen Privatstiftungsgesetz 1993 ist eine ins Firmenbuch eingetragene Stiftung. Sie kann zu jedem 75,3% Zweck gegründet werden. Dieser kann eigennützig, gemeinnützig 2.609 eigennützige Privatstiftungen oder doppelnützig sein. In Österreich werden die meisten Privatstiftungen mit eigennützigem Zweck errichtet. Sie dienen im Wesentlichen der Verwaltung von Vermögen. Das zur Errichtung notwendige Vermögen beträgt 70.000 €.

In einer rein gemeinnützigen der Stiftung, der Stiftungsvor- stand und ein allfälliger Beirat, ausschließlich und unmittelbar mit gemeinnützigen Zwecken.

Sparkassen, die ihr Unternehmen in eine Sparkassen-Aktiengesellschaft eingebracht haben, können durch Beschluss des Vorstands in eine Privatstiftung gemäß Privatstif- tungsgesetz 1993 umgewandelt werden (s.o.). Ein erheblicher Prozentsatz der Dividendenerträge wird jährlich für regionale Projekte ausgegeben. Für alle Sparkas- senstiftungen gilt, dass es sich um gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zuwendungen handeln muss.

Bundesstiftung: Eine Bundesstif- tung auf Basis des Bundes-Stif- tungs- und Fondsgesetzes kann zu gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken errichtet werden, die auch über den Interessenbereich des jeweiligen Landes hinausge- hen können. Bundesstiftungen können nur mit Bescheid aufgelöst werden.

Landesstiftung: Eine Landesstif- 1% 6,5% tung wird nach dem Stiftungs- und 35 Sparkas - Fondsgesetz des jeweiligen 226 rein gemeinnützige Privatstiftungen sen stiftungen Landes errichtet. Sie kann zu gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken errichtet werden, die aber 6,5% 6,2% nicht über den Interessenbereich des jeweiligen Landes hinausge- 224 Landesstiftungen 216 Bundesstiftungen hen. Landesstiftungen können nur mit Bescheid aufgelöst werden.

* auf Basis einer Analyse der Stiftungsurkunden im Firmenbuch bzw. bei den jeweiligen Stiftungsbehörden Bundesländer-Vergleich Verteilung von Stiftungen nach Bundesländern und Art der Stiftung

rein eigennützige rein gemeinnützige Bundes- Landes- Privatstiftungen Privatstiftungen stiftungen stiftungen Wien 1.220 121 154 35 375 16 13 14 Niederösterreich 254 20 19 46 Steiermark 201 15 7 30 Salzburg 188 17 10 18 Kärnten 132 15 0 12 Tirol 115 13 6 31 Vorarlberg 96 6 2 31 Burgenland 28 3 5 7

Gute Zwecke Wertvoll Rein gemeinnützige Stiftungen nach Tätigkeitsbereichen Wertschöpfung* der Privat- (Mehrfach nennungen möglich) stiftungen in Österreich

Soziale Dienste 278 Bildung und Forschung 256 2.096 Kultur, Sport und Erholung 131 Die totale Wertschöpfung der Privatstiftungen beträgt 2.095,65 Gesundheitswesen 60 Mio. Euro (davon 1.738,45 Mio. Entwicklung und Wohnungswesen 57 Euro in Österreich). Religion 38 Rechtsdienste, Interessenvertretung und Politik 18 0,79% Stiftungs- und Spendenwesen 18 Anteil der jährlichen Wertschöp- Umwelt 15 fung in Österreich Sonstiges 12 * Dieser Betrag stellt den originären Wertschöpfungs- International 11 beitrag der Stiftungen dar und enthält nicht die Wertschöpfung der durch Stiftungen gehaltenen Unternehmensbeteiligungen. Arbeitgeber- und Berufsverbände 5 Quelle: Verband Österreichischer Privatstiftungen 2014, Datenquelle: Economica 2009

Unternehmen Negativ-Wachstum Stiftung Jährlicher Nettozuwachs an Privatstiftungen seit 1993 Aufteilung des Vermögens in Privatstiftungen in Prozent 804 Privatvermögen

12%

289 24% 202 211 182 131 138 161

39 28 64% 12 2012 2014 Immobilien 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 -10 -48 Unternehmensbeteiligungen

Quelle: Verband Österreichischer Privatstiftungen, Datenquelle: Compass Verlag, Group, Stand 30.6.2014 Quelle: Verband Österreichischer Privatstiftungen 2014

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Solidarität in und mit Bosnien ERZEG D H UN

SNIEN BO

Auf einer internationalen Konferenz diskutiert, im 25. Generalversammlung und Konferenz des EFC

Stiftungsteam gelebt und in einem überfluteten Land das Sarajewo, Bosnien und kostbarste Gut Herzegowina, 15.-17. Mai 2014 Titel: „Europa neu denken. Über Solidarität, Zivilgesell- Als es am 13. Mai 2014 in Srebrenica zu regnen begann, waren wir, eine kleine Gruppe von schaft und verantwortliches Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der ERSTE Stiftung froh, dass wir am Vortag schon politisches Handeln“ das Dach vollständig gedeckt hatten. Seit ein paar Tagen hielten wir uns in der kleinen Über 400 zentrale Akteure des bosnischen Stadt nahe der Drina auf, die bis heute vom schrecklichen Genozid gezeich- Stiftungssektors in Europa und net ist, dem im Juli 1995 rund 8.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Wir besuchten dem Rest der Welt nahmen sich den Friedhof der Ermordeten in Potočari, die Gedenkstätte und die Fabrik, in der nieder- dieser dringlichen Herausfor- derung an und befassten sich ländische Blauhelme und die bosnischen Flüchtlinge die letzten Tage vor dem Massaker darüber hinaus mit verwand- verbrachten, sprachen mit vielen Menschen und besuchten die wenigen erfolgreichen So- ten Themen wie sozialer und zialprojekte in der Gegend. Eine außergewöhnliche Teambuilding-Maßnahme hatte uns wirtschaftlicher Erneuerung, hergeführt: Vier Tage lang durften wir mit eigenen Händen und gemeinsam mit drei ein- Gesundheit, Geschlechterge- heimischen Fachleuten ein neues Heim für ein im Krieg vertriebenes Ehepaar bauen, das rechtigkeit, Umwelt, Jugend, Bildung, Kultur und Medien, die nun in die Heimat auf das Grundstück der Eltern zurückkehren konnte. Über tausend die- alle eine Rolle beim Aufbau und ser kleinen, aber soliden und einfach zu errichtenden Holzhäuser hat die österreichisch- Erhalt geschlossener, stabiler bosnische NGO „Bauern helfen Bauern“ bereits mithilfe von Spenden und deren Spendern und friedlicher Gesellschaften für einst vor dem Krieg geflohene Rückkehrer errichtet. Die Vorstandsvorsitzende der spielen. Auf der aus drei Ple- nar- und 22 parallel laufenden ERSTE Stiftung, Doraja Eberle, hatte die Hilfsorganisation vor über 20 Jahren gegrün- Themensitzungen bestehenden det, um den Menschen während der Jugoslawienkriege beizustehen. Für uns war es ein Konferenz diskutierten zahlrei- tolles Gefühl, einmal nicht in unserer Funktion als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einer che fachkundige und einfluss- Stiftung, sondern ganz persönlich und unmittelbar, sozusagen von Mensch zu Mensch je- reiche Referenten über viele der manden unterstützen zu können. Und wie die meisten Handwerker entwickelten auch wir derzeit in Europa äußerst rele- vanten Themen. Zudem nutzten eine ganz eigene Beziehung zu „unserem“ Haus. Daher die Freude über die Errichtung des die Konferenzteilnehmer/innen Rohbaus bei schönem Wetter und die Erleichterung, dass der plötzlich einsetzende Re- das informelle Rahmenpro- gen schon auf die selbstverlegten und o"enbar gut abdichtenden Dachschindeln tropfte. gramm zum Netzwerken mit Kolleginnen und Kollegen sowie die Möglichkeit, im Rahmen von Es hatte nicht nur in Srebrenica zu regnen begonnen, sondern überall in Kroatien, Bosnien verschiedenen organisierten Ex- und Herzegowina und in Serbien. Am darau"olgenden Tag war das Häuschen fertig und kursionen Bosniens Geschichte ein Teil von uns fuhr mit dem Auto durch das nasse Land von Srebrenica nach Sarajewo. und Kultur zu erleben und sich Dort begann am 15. Mai die 25. Generalversammlung und Konferenz des European Found- damit auseinanderzusetzen. ation Centre (EFC), des Dachverbandes der europäischen gemeinnützigen Stiftungen. Die Über den EFC ERSTE Stiftung gehörte in diesem Jahr zu den Mitgliedern des Organisationskomittees und veranstaltete auch eine der Diskussionen, die das Thema der Konferenz illustrieren sollten. Das 1989 gegründete European Foundation Centre (EFC) ist ein Zusammenschluss von „Europa neu denken. Über Solidarität, Zivilgesellschaft und verantwortliches politisches Han- mehr als 230 gemeinnützigen deln“ lautete der Titel der Konferenz. Zum ersten Mal fand eine Generalversammlung des Stiftungen und Organisatio- EFC in einem Land Osteuropas statt und dann gleich in einem, das mit den Folgen der nen, die in ganz Europa und darüber hinaus gemeinnützige Konflikte der letzten Jahrzehnte am Balkan im Vergleich zu den Nachbarländern noch am Zwecke verfolgen. Die vom heftigsten zu kämpfen hatte. Die Wahl des Konferenzortes fiel auch wegen der Symbolik EFC entwickelten und durch- des Jahres 2014 auf Sarajewo. Drei zentrale Ereignisse prägten im vergangenen Jahrhundert geführten Aktivitäten stehen seine Geschichte: 1914 hatte das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau im Einklang mit seinen Zielen: Sophie den Ausbruch des Ersten Weltkriegs ausgelöst; 1984 präsentierte sich bei den Olym- Scha"ung von gesetzlichen und steuerrechtlichen Rahmen- pischen Winterspielen ein welto"enes Sarajewo der vielen unterschiedlichen Kulturen; und bedingungen für Stiftungen; keine zehn Jahre später erlebten die Bewohner und Bewohnerinnen von 1992 bis 1996 die Dokumentation der Stiftungs- landschaft; Stärkung der Infra- struktur des Stiftungssektors; und Förderung der Zusammen- arbeit, sowohl zwischen den 1 „Europa neu denken“, war der Titel Stiftungen als auch zwischen der 25. Jahreshauptversammlung Stiftungen und anderen und Konferenz des EFC. Akteuren zur Förderung des 2 Mit vereinten Kräften wurde das Haus Allgemeinwohls in Europa und nach wenigen Tagen erbaut und darüber hinaus. www.efc.be es konnte der Schlüssel den neuen Besitzern übergeben werden.

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"" 2 WINA O ERZEG D H UN

SNIEN BO längste Belagerung einer Hauptstadt in der modernen Geschichte. Sie dauerte 1.035 Tage. Superar Bosnien | ((superar)) 1914, 1984, 1994 – genug Anlässe, um 2014 zurückzublicken und aus der Geschichte zu 2012 hat Superar die Musik- schule von seinem Partner lernen. Die Konferenz wollte aber vor allem nach vorne blicken. Das Beispiel Sarajewos „Bauern helfen Bauern“ in sei von „überragender Bedeutung für die Abwehr jeder Art von Bedrohung für die euro- Srebrenica übernommen. In päische Gesellschaft und für die Rückbesinnung auf ein Europa, für das demokratische enger Zusammenarbeit mit Werte, Menschenrechte und das Vertrauen in seine Stärken einen Schlüssel bilden“, so die dem BhB-Team haben sie das Organisatoren. Solidarität, Akzeptanz von Vielfalt und der hohe Stellenwert von Versöh- musikalische Programm für die Kinder erweitert, regelmäßige nung seien solche Stärken. Sie könnten die Zivilgesellschaft in ganz Europa neu beleben Konzerte für die Eltern der die zentrale Herausforderung für alle Stiftungen. lokalen Community und einen „ständigen“ Draht von Srebre- Rund 500 Stiftungen, Partner und lokale Akteure kamen für drei Tage zusammen, um nica nach Wien etabliert. 80 Kinder aus Srebrenica werden Themen wie soziale und wirtschaftliche Erneuerung, Versöhnung, Gesundheit, Geschlech- fast täglich in den Räumen der tergerechtigkeit, Umwelt, Frieden, Jugend, Bildung, Kultur und Medien zu diskutieren, die Volksschule intensiv am Inst- alle eine Rolle beim Aufbau und Erhalt gerechter, stabiler und friedlicher Gesellschaften rument Stimme im Chor und in Europa und der Welt spielen. Die drei großen Themenblöcke der Workshops und De- an Instrumenten gefördert und batten waren Solidarität (mit einem besonderen Schwerpunkt auf Jugendarbeitslosigkeit durch den Alltag begleitet. und Akzeptanz von Diversität im Gegensatz zu Fremdenfeindlichkeit und Hassreden), grenzüberschreitende Gerechtigkeit, Versöhnung und Konfliktlösung sowie die Zivilge- sellschaft also solche, verantwortungsvolles Regieren und die Rolle von Stiftungen in der Debatte über die Zukunft Europas.

Die Diskussionsrunde der ERSTE Stiftung in den Räumen der Universität Sarajewo stellte die Frage, ob soziale Inklusion in Zentral- und Osteuropa nun Mythos oder – zumindest teilweise – Wirklichkeit geworden sei. Die Moderatorin Alina Serban und der Moderator Robin Gosejohann, beide Projektmanager der ERSTE Stiftung, skizzierten zuerst den gesellschaftlichen Hintergrund. Zunehmende soziale, ethnische und wirtschaftliche Aus- grenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen gebe es nicht nur, aber vor allem in Mittel- und Osteuropa wie auch in anderen Teilen Europas. Einen kämpferischen Ton schlug im ersten Beitrag Timea Junghaus an, die Geschäftsführerin der European Roma Cultural Foundation in Budapest, die deutlich erkennen ließ, dass sie, selbst Roma, mit ihrer Ge- duld gegenüber den langsamen Fortschritten bei der Integration der Roma am Ende sei. Intoleranz, Extremismus, soziale Ausgrenzung, ethnischer Hass seien Realität im Alltag aller Roma, in allen Ländern Europas. Erfahrungen aus erster Hand konnte auch Sergej Kara beisteuern, Gründungsdirektor der NGO vagus.sk, die sich um obdachlose Menschen in Bratislava kümmert. Er war sich mit der Leiterin des Zentrums für Jugendintegrati- on in Belgrad, Milica Djordjević, einig, dass Ausgrenzung in erster Linie ein strukturelles Problem sei, denn die von der Politik definierten Rahmenbedingungen ermöglichen oder unterbinden Rassismus und einen ungleichen Kampf unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen um knappe Ressourcen.

Mit der rumänischen Kunstkritikerin und Kuratorin Raluca Voinea von tranzit.ro und dem bosnischen Musiker und Leiter des Integrationschores Superar in Srebrenica, Ismar Porić, kamen zwei Praktiker aus dem Kulturbetrieb zu Wort, die darauf hinwiesen, wie wichtig kulturelle Konzepte zur Integration sind. Goran Svilanović, Generalsekretär des Rats für regionale Zusammenarbeit in Sarajewo, hatte das Schlusswort und nahm noch einmal die Politik in die Pflicht, die die Bedingungen scha"en müsse, unter denen Integration möglich sei.

1 Superar: Die Musik initiative hilft auch in Bosnien jungen Menschen, ihr Poten- zial zu entdecken und auszuschöpfen. 2 Fassungslos angesichts der Gewalten blickt eine Gruppe in die Fluten der Miljacka.

"# Auch während dieser Debatte regnete es draußen weiter. Und es regnete auch an den folgenden Tagen und hörte nicht mehr auf. Während wir mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen europäischen Stiftungen in den Konferenzräumen die Zukunft Europas dis- kutierten, gingen in der Gegenwart draußen vor der Türe das Land und ein Großteil der Region unter. Unter der Führung der gastgebenden bosnischen Stiftung Mosaik und mit tatkräftigem Einsatz von Doraja Eberle wurde noch während der Generalversammlung eine Soforthilfe für die am härtesten Betro"enen organisiert. Später, als wir über weite Umwege an in Seen verwandelten Landschaften vorbei wieder nach Wien gefahren wa- ren und allen klar wurde, dass wir Zeugen der schlimmsten Flutkatastrophe am Balkan seit über 120 Jahren geworden waren, folgten andere Initiativen. So transportierte auf Anregung der ERSTE Stiftung die Erste Bank Österreich lastwagenweise gut erhaltene, ausrangierte Büromöbel in die überschwemmten Gebiete.

Am 30. Juli 2014 wurde der Song „Love People“ unter dem Motto „Wenn Herzen mitei- nander schlagen“ vom Superar-Chor aus Srebrenica und von der Pop-Legende Mladen Vojičić Tifa in Sarajewo der Ö"entlichkeit vorgestellt. Das war der Start einer Kampagne, die zu Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe aufrief und konkret Mittel für vier Mu- sikschulen sammelte, die in Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien gravierende Schäden erlitten hatten. Der Initiative von Superar Bosnien und der NGO „Bauern helfen Bauern“ gelang es in kürzester Zeit, zwölf bekannte Musikerinnen und Musiker aus der Re- gion dafür zu begeistern, das Musikvideo „Love People“ zusammen mit dem Kinderchor aufzunehmen. Die ERSTE Stiftung hat die Kampagne mit Medienarbeit und Logistik un- terstützt.

„Die Leute haben während der Überschwemmungen auf beeindruckende Weise Soli- darität bewiesen, als Tausende ihre Häuser verlassen mussten und Schulen ebenso ver- schwunden waren wie das eigene Einkommen. In der Zeit nach dem Hochwasser ist im- mer noch Hilfe nötig. Vor allem jetzt sollten wir zusammenhalten“, meinte Ismar Poric, Chorleiter von Superar Bosnien und Initiator der Kampagne. „Für die mehr als 120 Kinder des Superar Chores ist die Verbindung von Musik und Solidarität Teil ihres täglichen Le- bens. Nun dient unsere Musik dazu, die Klassenräume der Musikschulen in Doboj, Maglaj, Gunja und Obrenovac wiederherzustellen. Die Schulen waren von den Überschwemmun- gen stark betro"en und brauchen neue Musikinstrumente und anderes Material, das zer- stört wurde.“

Superar ermöglicht Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Familien regelmäßi- gen Musikunterricht und stärkt so ihre Persönlichkeit und ihr Selbstbewusstsein. Superar Bosnien in Srebrenica wurde 2012 von „Bauern helfen Bauern“ initiiert, um durch Musik Kinder aus allen ethnischen Gruppen einander näherzubringen und ihr Selbstbewusstsein und ihre Lebenskompetenzen zu entwickeln. Die Musiker und Musikerinnen, die sich der Kampagne angeschlossen hatten, gehören zu den großen Namen der regionalen Pop- und Rockszene wie Alen Islamović, Mladen Vojičić Tifa und Jasna Gospić, darunter auch die Stars Maid Hećimović, Igor Vukojević, Dragana Kajtazović und Geronimo aus Bosnien und Herzegowina, Ivana Kindl, Ivana Husar und Jacques Huodek aus Kroatien sowie Dani- el Kajmakoski aus Mazedonien und Zoe Kida aus Serbien.

Auch für sie war es ein Zeichen von Solidarität, zu helfen und an diesem grenzüberschrei- tenden Projekt mitzuwirken.

Maribel Königer

"$ "% Jänner 2014, Wien 10. Jänner 2014, Wien Artist-in-Residence: Kakanien – Neue Heimaten: 10 neue Künstler Das Programm von tranzit.org und ERSTE Episode 5 Stiftung hat 10 neue Künstler/innen Autor Michael Stavarič bringt eine Litanei ausgewählt, die ein Arbeitsstipendium Gedanken über den vielstimmigen europäischen für einen Monat erhalten. Gesang seinem Gastgeber, Burgschauspieler Peter Matić, mit. Der Wiener Musiker und Medienkünstler Klaus Karlbauer erzeugt – auf der selbst umgebauten Zither – Musik.

14. Jänner – 1. März 2014 Ausschreibung des Paul-Celan-Stipendiums für Übersetzer/innen 2014

10. Jänner – 14. Februar 2014, Budapest Ausstellung: „{roma} The contract to sell the ethnicity“ Die Ausstellung wurde im Rahmen von PATTERNS Lectures produziert und widmet sich der Dekonstruktion von Stereotypen.

16. Jänner – 5. März 2014 Ausschreibung des Balkan Fellowship for Journalistic Excellence 2014 zum Thema „Generations“

19. Jänner 2014, Wien Europa im Diskurs Antworten auf die Frage „Wie wirkt 1914 nach?“ Manfried Rauchensteiner, Timothy Snyder, Biljana Srbljanović, Eduard Habsburg-Lothringen und Alexandra Föderl-Schmid im Wiener Burgtheater. 23. Jänner 2014, Chișinău Teatru Spălătorie: „Independent Moldova. Erratum“ Die Performance der Künstler Ion Borș, David Schwartz, Dumitru Stegărescu, Doriana Talmazan, Irina Vacarciuc stetzt sich kritisch mit der o)ziellen Geschichtsschreibung der Republik Moldau auseinander.

"&48 24. Jänner – 13. April, New York „Report on the Construction of a Spaceship Module“: tranzit verwandelt das „New Museum“ in ein Raumschi! Die Kurator/innen von tranzit.org gestalten die 28. Jänner – 12. Februar 2014, Cluj Ausstellungsfläche als Raumschi" und verweisen auf osteuropäische Science-Fiction-Filme aus der Ausstellung: „Children Zeit des Kalten Krieges. Dem New Yorker Publikum should be supervised when werden im Inneren der fiktiven Raumstation mehr als 100 Exponate von bedeutenden Künstler/innen consuming this product“ aus Zentral- und Osteuropa gezeigt. Der rumänische Künstler Vlad Iepure hat die Rolle von Sonnenblumenkernen und deren Bedeutung als wichtiges Exportprodukt des Landes näher betrachtet und festgestellt, dass Samen aus den Vereinigten Staaten, Deutschland oder Ungarn importiert und als rumänisches Produkt verkauft werden.

29. Jänner 2014, Wien Buchpräsentation: „Balkan Reloaded“ Archis Interventions Network in Südosteuropa präsentiert im Architekturzentrum Wien ihre neueste Publikation zum Thema Urbanismus und Februar 2014, Wien Interventionen. Es diskutieren anschließend unter der Moderation von Herausgeber Kai Vöckler: tranzit.org: Orhan Esen, Dragan Krstevski, Filip Radunovic, Tatjana Rajic, Katharina Ritter, Aneta Spaseska im Artist-in-Residence Architekturzentrum Wien. Die ungarische Künstlerin Szilvi Német zieht ins quartier21/MuseumsQuartier.

9. Februar 2014, Budapest

tranzit.hu: Catalyst Award 10. Februar 2014 Ceremony „Gallery8 Roma Contemporary Art Space“ „The Zone of Transition has gewinnt die Kategorie Motor, während „The moved to Maidan Square“ Missing Classmate” als bestes Projekt mit Übersetzerin und Redakteurin Nelia sozialem Engagement ausgezeichnet wird. Vakhovska übersetzt im Rahmen des Paul- Celan-Stipendiums für Übersetzer/innen Boris Budens Text „Zone of Transition“ ins Ukrainische.

49"' 21. Februar – 6. April 2014, Prag Chto delat: „Anti-anticommunism“ Das russische Kunstkollektiv widmet sich der Frage, warum nach Dekaden des Zerfalls der Sowjetunion eine neue Art der Enttäuschung 12. Februar 2014, Wien an die Stelle einer antikommunistischen Haltung getreten ist. Kathrin Rhomberg wird neue Vorstandsvorsitzende von „Kontakt. Die Kunstsammlung der Erste Group und ERSTE Stiftung“.

26. Februar 2014, Wien „Sweet Sixties“ Buchpräsentation In der Wiener Secession werden Texte und März 2014 Ergebnisse des gleichnamigen Projekts, einer überregionalen Recheinitiative, Ausschreibung der präsentiert, die sich mit den Feldern von Stipendien für Kurator/ Kunst, Medien und Bildungskontexten innen und Künstler/innen befasst und unterrepräsentierte kulturelle Ereignisse und Verbindungslinien in der an der Internationalen revolutionären Zeit der 1960er-Jahre Sommerakademie für untersucht. Bildende Kunst in Salzburg

März 2014 Ausschreibung zum Social Impact Award 7. März 2014, Salzburg 2014 findet statt Filmpräsentation: „PIONIRI – my story, our story“ Junge Salzburger/innen erzählen von ihren Erlebnissen, ihren Erinnerungen an den Krieg und ihrer Verbindung zu Ex-Jugoslawien.

#)50 8. März 2014, New York März 2014, Wien tranzit präsentiert tranzit.org: „New Maps Old Gaps“ Artist-in-Residence Begleitend zur Ausstellung „Report on the Der ungarische Künstler Gergely Hory Construction of a Spaceship Module“ findet zieht ins quartier21/MuseumsQuartier. ein Symposium statt.

11. März 2014, Wien

12. März – 2. November 2014, Wien Stiftungsprofessur für zentral- „An Meine Völker! – Der Erste und südosteuropäische Weltkrieg 1914 – 1918“ Kunstgeschichte wird um ein Zum Anlass des 100. Jahrestages des Ausbruchs weiteres Jahr verlängert des Ersten Weltkriegs erö"net die Ausstellung in Die zum ersten Mal in Kooperation mit der der Österreichischen Nationalbibliothek. Akademie der bildenden Künste Wien vergebene Professur, welche die mazedonische Kunst- und Kulturtheoretikerin und Kuratorin Suzana Milevska innehat, wird für ein weiteres Studienjahr verlängert.

16. März 2014, Wien Europa im Diskurs Lee A. Brudvig, Martin Schulz, Hans-Christian Ströbele, Werner Weidenfeld und Alexandra 13. und 14. März 2014, Ljubljana Föderl-Schmid gehen der Frage nach: „Driften Europa und die USA auseinander?“ Elke Krasny: „Unplanned History“ In Zusammenarbeit mit der Igor Zabel Association for Culture and Theory findet ein ö"entlicher Vortrag und ein Workshop statt, der sich mit kritischer Praxis des Kuratierens 13. – 16. März 2014, Leipzig auseinandersetzt. ERSTE Foundation goes Leipzig Book Fair Zum ersten Mal präsentiert die ERSTE Stiftung eigene und unterstützte Publikationen einem breiten Publikum, der besucherreichsten Buchmesse im deutschsprachigen Raum.

#(51 17. – 23. März 2014, Bukarest „Human Rights Film Festival: One World Romania“ 20. – 22. März 2014, Wien In verschiedenen Kinos Bukarests findet das Performance: „Delicate Dokumentarfilmfestival für Menschenrechte statt. Instruments Handled With Care“ Schwerpunkt in diesem Jahr sind die Werke des Im Rahmen des Imagetanz-Festivals zeigt die polnischen Regisseurs Marcel Lozinski. rumänische Choreografin Alexandra Pirici ihre neue Performance, die spezifische Momente aufgreift, welche im kulturellen Gedächtnis verankert sind.

23., 26. und 28. März 2014, Temeswar, Sibiu, Bukarest „Slobodija Odysseia, mon Amour!“ Diese Theaterproduktion reist zu den Wurzeln unserer Demokratie erörtert dabei 24. – 28. März, Wien aktuelle Fragen zur europäischen Identität ERSTE Foundation NGO und welche Bedeutung Menschenrechte heutzutage besitzen. Academy startet in Wien Das in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien entwickelte und durchgeführte „Social Innovation and Management Programme“ startet zum ersten Mal. 25 Vertreter/innen sozialer Initiativen aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa nehmen am ersten Modul in Wien teil.

26. März 2014, Berlin Buchpräsentation: 25. März 2014, Brüssel „re.act.feminism #2 – Preisverleihung: „Social a performing archive“ Innovation in Ageing“ Das Buch ist Ergebnis eines „Passion for Life“, eine schwedische mehrjährigen Ausstellungs- und Initiative für mehr Selbstbestimmung und Archivprojekts und dokumentiert Verbesserungen im Alltag älterer Menschen, eine feministisch inspirierte und gewinnt den ersten Preis. Abitare Solidale genderkritische Performancepraxis im (Italien) und Protocol 3 (Belgien) sind transkulturellen Kontext. weitere Preisträger.

#+52 27. und 28. März 2014, London Konferenz: „Post-crisis recovery in Southeast Europe and beyond: policy 27. März – 30. September 2014, Zagreb challenges for social and „AT YOUR SERVICE – KUNST economic inclusion“ UND ARBEITSWELT“ Fünf Stipendiaten des ERSTE Foundation Fellowship for Social Research sind Die in der Zusammenarbeit zwischen dem eingeladen, an der Konferenz der London Technischen Museum Wien und der ERSTE School of Economics teilzunehmen und ihre Stiftung kuratierte Ausstellung übersiedelt Forschungsergebnisse zu präsentieren. ins Technische Museum Zagreb und wird dort erö"net.

28. März – 4. Mai 2014, Bratislava „Committed To Change @ tranzit.sk“ Die Ausstellung widmet sich dem Potenzial von Kunst als Motor und Initiator für gesellschaftliche und individuelle Veränderung. Kuratoren sind Daniel Grúň in Zusammenarbeit mit Lýdia Pribišová.

April 2014 PATTERNS Lectures: Universitätskurse 2014/2015 wurden ausgewählt

1. – 4. April 2014, Senec Mit der aces Academy 2014 endet der siebente Zyklus des Schulnetzwerks Zur finalen Veranstaltung im westslowa- kischen Senec kommen fast 300 Schüler/innen und Lehrer/innen sowie Vertreter/innen der Unterrichtsministerien der 15 teilnehmenden Länder, um die Ergebnisse der gemeinsam April 2014, Wien erarbeiteten Projekte vorzustellen. Die fünf innovativsten und inspirierendsten Projekte tranzit.org: Artist-in- werden mit einem Spezialpreis prämiert. Residence Die rumänischen Künstlerinnen Xandra Popescu und Larisa Crunţeanu ziehen ins quartier21/MuseumsQuartier.

53#- 9. April 2014, Wien Balkan Fellowship for 6. April 2014, Wien Journalistic Excellence: 10 Teilnehmer/innen Europa im Diskurs „Die Zerstörung des Wissens?“ ist das Thema wurden für das diesjährige der hochkarätig besetzten Diskussionsrunde Programm ausgewählt. im Wiener Burgtheater. Lawrence Lessig, Armin Nassehi, Cornelia Klinger und Sara Miller McCune stellten sich den Fragen von Nicholas Lemann.

11. April – 24. Mai 2014, Bukarest „Haunting Monumentality II“ Gruppenausstellung im Club Electroputere über die Beziehung zeitgenössischer objektbezogener Kunstpraxis und Monumentalität. 17. April 2014, Cluj © Ádám Ulbert: „A thixotropic experience“ (Detail), 2012. tranzit.ro: „When is Verschiedene Materialien, variable Dimension. Mit freundlicher happiness possible?“ Genehmigung, Trapéz, Budapest. Das Künstlerkollektiv h.arta group untersucht Foto: Péter Puklus in dieser Ausstellung das zum neoliberalen Ideal gewordene (materielle) Glück und wirft die Frage auf, ob individuelles Glück noch im Bereich des Möglichen liegt.

25. April 2014, Budapest Schlingensiefs „Ausländer raus“ 30. April – 3. August 2014, Brünn tranzit.hu zeigt den Film von Paul Poet über Christoph Schlingensiefs kontroversielles „Grey Gold“ erö!net im Brno Kunstprojekt „Ausländer raus. Bitte liebt House of Arts Österreich“. Es diskutieren die Theaterkritikerin Die Ausstellung widmet sich den Arbeiten Andrea Tompa, Kuratorin Kathrin Rhomberg renommierter tschechischer und slowakischer und Dóra Heygi (tranzit.hu). Künstlerinnnen über 65, deren Karriere in der Nachkriegszeit der 1950er und 1960er begonnen hat.

30. April – 1. Juni 2014, Wien „SEE New Perspectives“ World Press Photo und die Robert Bosch Stiftung organisierten Workshops für 15 Fotografen. Die fotografischen Essays gri"en aktuelle soziale Themen am Balkan auf und stellten sie in einer Ausstellung in den ö"entlichen Blickpunkt.

#"54 Mai 2014, Wien tranzit.org: Mai 2014, Srebrenica Artist-in-Residence ERSTE Stiftung goes Der rumänische Künstler Srebrenica Cristian Nae zieht ins quartier21/ MuseumsQuartier. Ein großer Teil der Mitarbeiter/innen der ERSTE Stiftung fährt ins bosnische Srebrenica. Unter der Anleitung der Initiative „Bauern helfen Bauern“ wird einer Familie ein neues Dach über dem Kopf gebaut.

5. Mai 2014, Wien 5. Hospiz- und Palliativtag Zum Thema Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung von Menschen mit Behinderung referieren und diskutieren Vertreter/innen von 2. – 31. Mai 2014, Zagreb Behindertenorganisationen und Politik. Ausstellung: „Liquidation“ Das interdisziplinäre Projekt wurde von der New Yorker Kuratorin Sarah Lookofsky initiiert und wird nach einer Ausstellung in Prishtina der Ö"entlichkeit in Zagreb präsentiert.

9. – 11. Mai 2014, Berlin

8. Mai 2014, Wien Konferenz: „Performing Arts in the Second Public Kakanien – Neue Heimaten: Sphere“ Episode 6 In der Literaturwerkstatt Berlin diskutieren Ausgehend von der Novelle „Die Büste des Kaisers“ – internationale Expert/innen aus einer melancholischen Betrachtung über die verschiedenen Disziplinen mögliche Impulse Fragwürdigkeit nationaler Tugenden, die Heimatlosen zur Produktion von performativer Kunst. und Wanderer im Werk des aus Ostgalizien stammenden österreichischen Autors Joseph Roth – präsentiert Burgschauspielerin Sabine Haupt Texte, die von den ukrainischen Autoren Marjana Gaponenko und Jurko Prochasko speziell für diesen Abend geschrieben wurden. Begleitet wird sie vom österreichischen Musiker Bernhard Moshammer.

55## 12. – 15. Mai 2014, Ljubljana Paul O’Neill: „Did Somebody Say Curating, Again?“ Aktuelle Entwicklungen in der Praxis von 9. – 30. Mai 2014, Budapest Kuratoren werden in einem Vortrag und Workshops vom New Yorker Kurator, Künstler tranzit.hu: „How Much und Autor behandelt. Fascism?“ „Kunst unter einem schlechten Stern: Die Verantwortung von Kunst” ist eine dreiteilige Event- und Ausstellungsserie über Künstler/innen und deren Lebensrealität zur Zeit des Zweiten Weltkriegs.

15. Mai – 15. August 2014, Freising Open Systems: „Artslab 06 – What if … and beyond“ Im Rahmen der Ausstellung im Europäischen Künstlerhaus Oberbayern findet am 7. Juni 14. Mai – 15. Juni 2014, Bad Kleinkirchheim eine Podiumsdiskussion zum Thema Hotel Konkurrenz „Balkan(s) Now“ statt. 30 Tage besteht dieses Hotel in einem klassischen österreichischen Tourismusort. Es wurde von Künstlern als „Laboratorium für Beherbergungswesen mit höchsten Ansprüchen“ geplant und wird von Mitarbeitern des bestehenden Hotels und Helfern sogar bewohnt und dient als Begegnungszone für Touristen, Saisonarbeitskräfte und Anrainer.

15.–17. Mai 2014, Sarajevo „Social inclusion in Central and Eastern Europe: Myth or reality?” Im Rahmen der 25. Jahreshauptversammlung und Konferenz des European Foundation Centre (EFC) unter dem Titel „Rethinking Europe: Solidarity, Civil Society and Political Governance“ findet eine von der ERSTE Stiftung veranstaltete 16. Mai 2014, Wien Podiumsdiskussion statt. Hemayat-Sommerfest Auch in diesem Jahr lädt die Initiative Hemayat zum Sommerfest für einen wohltätigen Zweck, die Betreuung und die Unterstützung im Krieg traumatisierter Menschen.

#$56 20. Mai – 10. Juni 2014, Ljubljana ARCHITECTURE ART In einer dreiteiligen Serie von Vorträgen und Diskussionen über das Verhältnis von Architektur und Kunst werden Antworten auf die Frage gesucht, inwieweit Architektur auch Kunst ist oder nicht ist. 23. Mai – 22. Juni 2014, Bratislava tranzit.sk: „The Need for Practice“ Judit Angel, Direktorin von tranzit.sk, kuratiert eine Ausstellung zum Thema Zukunft. Grundannahme ist das allgegenwärtige Gefühl der Unbeständigkeit, welchem unsere Gesellschaft unterworfen ist, und die Sehnsucht nach einer „besseren“ Welt. Anstatt sich dieser Sehnsucht hinzugeben und auf die Zukunft zu warten, rufen die Künstler/innen zur aktiven Konfrontation mit der Gegenwart und ein Leben im Moment auf.

28. Mai – 20. Juni 2014, Budapest 28. Mai 2014, Wien Ausstellung: „PAST, Stipendiaten für das CONTINUOUS“ Milena Jesenská Diese Schau fokussiert auf das Fellowship für europäische Verhältnis zwischen der o)ziellen Kultur der sozialistischen Ära und Kulturjournalisten werden deren kollektivem Erbe. ausgewählt Benjamin Cunningham, Victor Martinovich, Judit Klein und Albena Shkodrova werden zwischen Juli 2014 und Juni 2015 am Institut für die Wissenschaften vom Menschen forschen und arbeiten.

Juni 2014 Ausschreibung des ERSTE Foundation Fellowship for Social Juni – Juli 2014, Wien Research 2015/2016 tranzit.org: Artist-in-Residence Der rumänische Künstler Miklós Szilárd zieht ins quartier21/MuseumsQuartier.

57#% 2. – 4. Juni 2014, Moieciu de Sus European Schools for a Living Planet 3. Juni 2014, Arad An der Schlussveranstaltung der Superar bei den Österreichi- internationalen Umweltbildungsinitiative nehmen 33 Schulklassen aus elf Ländern teil. schen Kulturtagen Die Initiative für mehr Musik und Tanz im täglichen Leben von Kindern tritt bei den Kulturtagen im rumänischen Arad auf.

10. Juni 2014, Bukarest tranzit.ro und tranzit.at Buchpräsentation Die Tagebücher Ion Grigorescus zwischen 1970 und 1975 werden von Andreiana Mihail und Georg Schöllhammer herausgegeben.

18. Juni – 18. September, Bukarest tranzit.ro: „Teodor Graur – Nostalgia“ Eine Werkschau des rumänischen Künstlers mit fotografischen Arbeiten der letzten dreißig Jahre.

19. Juni 2014, Ljubljana Buchpräsentation: „Performative Gestures Political Moves“ Dieses Buch ist nicht nur eine wissenschaftliche Betrachtung performativer Kunst in Osteuropa, sondern verortet darüber hinaus, was es heute repräsentiert.

25. Juni 2014, Bratislava Buchpräsentation: „Galéria Ganku“ Dieses Buch widmet sich einem der wichtigsten künstlerischen Werke Július Kollers. Die Galerie Ganek besaß legendären 25. Juni 2014, Wien Ruf und war auf einem Gipfel in der Hohen ERSTE Foundation Tatra beheimatet. Obwohl dort niemals Kunstwerke ausgestellt wurden, errang NGO Academy Social die Galerie große Bedeutung als ein Ort Innovation and Management für jene Ideen und Gedanken, die in der Tschechoslowakei weder erwünscht waren Programme endet noch wurde ihnen Raum zugesprochen. erfolgreich nach 3 Modulen

#&58 Juli 2014, Sarajewo Superar: „When Hearts Unite“ Gemeinsam mit der Hilfsorganisation „Bauern helfen Bauern“ organisiert der Kinderchor von Superar Bosnien Hilfe für die Betro"enen der 10. – 24. Juli 2014, Kiew Flut in Bosnien. In Zusammenarbeit mit zwölf berühmten Musikern aus Kroatien, Serbien, Ivan Melnychuk und Bosnien und Herzegowina entstand der Oleksandr Burlaka: „Island“ berührende Song „Love People“, ein erfolgreicher Als Teil der Ausstellungsserie „Unrendered Aufruf zur Solidarität und zum Spenden. Spaces“ im „Visual Culture Research Center“ in Kiew bringen die beiden Künstler utopische, vielleicht auch fragile Impressionen aus Island in den aktuellen Diskurs über eine chaotische Weltordnung.

21. Juli – 30. August 2014, Salzburg Salzburger Sommerakademie: „How does the world come into picture?“ Insgesamt werden 7 Stipendien für Kurator/innen und Künstler/innen an der Internationalen Sommerakademie 25. Juli – 14. September 2014, Danzig für Bildende Kunst in Salzburg vergeben. Ausstellung „Artonautics“ Im Rahmen von „THERE IS NO MEANING IF MEANING IS NOT SHARED“ sind unterschiedlichste Kunstdokumente aus dem Archiv von tranzit in der Stadtgalerie von Danzig zu sehen.

August 2014, Wien tranzit.org: Artist-in-Residence 30. August 2014, Heidelberg Marcela Steinbachová bezieht das quartier21/MuseumsQuartier. Buchpräsentation: „Seiichi Furuya – Staatsgrenze“ Der Fotograf ist unter anderem Gründer des Magazins „Camera Austria“ und präsentiert im Heidelberger Kunstverein sein aktuelles Buchprojekt unter dem Motto „Where the Truth Lies“ / „Wo die Wahrheit liegt“.

59#' September 2014, Wien 22. September 2014, Ljubljana tranzit.org: „World of Art 2014 Artist-in-Residence Ladislava Gažiová bezieht das quartier21/ Lectures“ MuseumsQuartier. Vorträge der Igor-Zabel-Award-Preisträger Klara Kemp-Welch („Continuity and Rupture. Networking and Collaboration from the 70s to the 00s“) und Piotr Piotrowski („The Global NETwork. Approaching Comparative Art History“).

25. September 2014, Bratislava tranzit.sk erö!net neue Galerie Mit „Revised Version“, einer Ausstellung der slowakischen Künstlerin Ilona Németh, lädt tranzit.sk-Direktorin Judit Angel zur Erö"nung der neuen Ausstellungsräumlichkeiten im Zentrum der Stadt.

2. – 5. Oktober 2014, Wien VIENNAFAIR: Kontakt. Die Kunstsammlung der Erste Group und ERSTE Stiftung Auf der renommierten Kunstmesse präsentiert Kontakt fotografische Werke von Margherita Spiluttini aus 3 Jahrzehnten Südbahnhof Wien.

Oktober – Dezember 2014, Budapest Seminar: „Art in the Age of the Anthropocene” Diesen Herbst startet der „Experimental Reading Room“ eine fortlaufende Serie ö"entlicher Seminare und Gastvorträge.

$)60 9. Oktober 2014, Bratislava tranzit.sk: „Curating Oktober 2014, Wien ‚Eastern Europe‘ And Artist-in-Residence Beyond: Art Histories Andrea Kalinová bezieht das through the Exhibition“ quartier21/MuseumsQuartier. Die Gäste Louisa Avgita (Thessaloniki), Cristian Nae (Iasi) und Suzana Milevska (Skopje, Wien) diskutieren unter der Leitung von Mária Orišková.

8. – 10. Oktober, Palermo Grantmakers East Forum Im Rahmen des 19. Grantmakers East Forum moderiert Alina Serban (ERSTE Stiftung) eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Should we stay or should we go“.

10. Oktober – 30. November 2014, Bukarest Ausstellung: „Enchanting Views“ Die Entwicklung des Tourismus am Schwarzen Meer und die Nachkriegsmoderne in der rumänischen Architektur der 1960er- und 1970er-Jahre sind Thema der erstmals in dieser Form gezeigten Exponate. 10. Oktober – 28. November 2014, Budapest tranzit.hu: „Open Doors: Király Tamás ’80s“ Die Ausstellung widmet sich den frühen Werken des ungarischen Modeschöpfers und Performance-Künstlers.

18. Oktober 2014, Bukarest IKEDOO mobile lab Das Forschungsinstitut für innovatives Lernen für Kinder, IKEDOO, tourt von nun an mit dem ersten mobilen und interaktiven Labor für experimentelles Lernen durch das Land.

$(61 18. Oktober 2014 – 1. Februar 2015, Leipzig Ausstellung: „Creativity Exercises“ Wie Menschen lernen und wie dies ihre Persönlichkeit und ihr Verhalten beeinflussen kann, wird in der Ausstellung von der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig und tranzit.hu aus unterschiedlichen Blickwinkeln behandelt.

21. – 22. Oktober 2014, Venedig Konferenz: „Local Modernities. National Architecture and International Style in the 29. Oktober 2014, Wien Soviet Empire post 1953“ Eine Kooperation von dem Armenischen Pavillon Der Verband für der 14. Architektur-Biennale von Venedig und von gemeinnütziges Stiften wird tranzit.at. gegründet Unter dem Motto „Österreich zum Blühen bringen“ werden die Ziele des Verbandes und eine Publikation präsentiert.

November 2014, Wien Artist-in-Residence András Cséfalvay bezieht das quartier21/MuseumsQuartier. 6. November 2014, Wien Der Igor Zabel Award for Culture and Theory wird der russischen Kunsthistorikerin, Kuratorin und Schriftstellerin Ekaterina Degot verliehen Die Arbeitsstipendien gehen an Kirill Medvedev, Karel Císař und Miklavž Komelj. Mitglieder der Jury: Keti Chukhrov, Rainer Fuchs, Apolonija Šušteršič.

$+62 10. – 16. November 2014, Wien Konferenz: „Putren Le 9. November 2014, Budapest Jakha! – Open Your Eyes!“ Romani Design auf Laufsteg Die internationale Jugendkonferenz zu Die Sozialunternehmerin und Modedesignerin Antiziganismus findet in Wien statt. Erika Varga präsentiert ihre modischen Interpretationen bei den „Marie Claire Fashion Days“ in Budapest. Ihr Modelabel Romani Design ist Teil des ERSTE Foundation Roma Partnership.

12. November 2014, Budapest Civic Auction 2014 Zum siebenten Mal stellen soziale Initiativen ihre Ideen und Dienste für eine Auktion zur Verfügung.

18. – 28. November 2014, Bratislava 14. – 17. November 2014, Bratislava tranzit.sk: „Revolution Central European Forum without Movement“ 2014: „Us and Them“ 10 Tage im Zeichen von experimentellen Zum Gedenken an den Jahrestag der Samtenen und prozessorientierten Diskursprojekten, Revolution von 1989 findet die sechste Ausgabe performativen Vorträgen und Yoga. des mit hochkarätigen Sprechern besetzten Central European Forum in Bratislava statt.

27. November 2014 – 15. Februar 2015, Prag 20. November 2014, Wien Grenzgänger/Grenzdenker: Ausstellung: „Trinh Minh-ha“ tranzitdisplay zeigt das filmische Werk „Putins neues Russland“ der vietnamesischen Dokumentar- und Der österreichische Historiker und Autor Martin Experimentalfilmerin. Pollack kuratiert die neue Veranstaltungsreihe im Kasino am Schwarzenbergplatz. Mit ihm diskutieren die Autoren Svetlana Alexievich und Mischa Gabovich.

63$- 28. November 2014, Săcele Filmpräsentation: „Happiness? Easy!“ Schülerinnen und Schüler in Săcele zeigen den Film „Happiness? Easy!“/ „Fericire? Simplu!“ den sie im Rahmen des Programms „Multimedia-Preparing for Life“, einer Initiative des ERSTE Foundation Roma Partnership, produziert haben.

Dezember 2014 Ausschreibung für das Paul Celan Fellowship for Translators 2015/2016

29. November 2014, Sarajewo „Syria’s War: A Journal of Pain“ Die Ausstellung des Pulitzer-Preisträgers Narciso Contreras ist in der Gallery 11/07/95 zu sehen.

Dezember 2014 18 Sozialwissenschaftler erhalten Stipendien für das ERSTE Foundation Fellowship for Social Research

Dezember 2014, Wien Franz Karl Prüller übernimmt den Vorsitz des Vorstandes der ERSTE Stiftung von Doraja Eberle.

1. Dezember 2014, Wien The European Match: „The Media War: Clash of Realities

Dezember 2014, Belgrad in the Ukraine Conflict“ In der ersten Ausgabe einer neuen Serie Balkan Fellowship for von Gesprächen diskutieren Oksana Boyko, Journalistic Excellence Yevhen Fedchenko und Katya Gorchinskaya. Es moderiert Christian Ultsch, Leiter der Jeta Abazi, kosovarische Journalistin, hat Außenpolitikredaktion bei der Tageszeitung die beste Reportage des diesjährigen Balkan DIE PRESSE. Fellowship for Journalistic Excellence verfasst. Die Reportagen von Kosta Kallergis aus Griechenland und Krassimir Yankow aus Bulgarien werden ebenfalls prämiert.

$"64 4. – 13. Dezember 2014, Wien Filmfestival: „This Human World“ Auch in diesem Jahr holt das renommierte Filmfestival 5. – 9. Dezember 2014, Belgrad nationale und internationale Filme, die gesellschaftliche Themen aus aller Welt beleuchten, nach Wien. O! Frame Festival Grenzen und ihre unterschiedlichen Bedeutungen sind Schwerpunkt des diesjährigen Festivals.

12. – 13. Dezember 2014, Wien Symposium: „Going East“ Osteuropäische Traditionen in Übersetzungen und den Translationswissenschaften stehen im Zentrum dieser zwei Tage. 17. – 23. Dezember 2014, Cluj „Progress in regress. Roma people in the capitalist postcommunism“ Zahlreiche Workshops, Gespräche und Diskussionen widmen sich der Lage der Roma.

65$# 66 PROJEKTE UND FÖRDERUNGEN IM ÜBERBLICK

$% PUBLIKATIONEN 2014

Eigene Publikationen Geförderte und Ko-Herausgeber- Publikationen schaften

Handbook for International School An Meine Völker! Der Erste Država u krevetu. Međunarodna Projects Weltkrieg 1914-1918 izložba / State Abed. International Herausgeberinnen: Michaela Münster, Herausgeber: Manfried exhibition Carmen Teubl Rauchensteiner Herausgeberin: Natasha Kadin Wien: Amalthea Signum, 2014 Split: Gallery of Fine Arts, 2014 Wien: Interkulturelles Zentrum, 2014

DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

Geschäftsbericht 2013

Civil Society Index – Rapid Ion Grigorescu: Diaries 1970–1975 Assessment. Rahmenbedingungen Herausgeber: Georg Schöllhammer Geschäftsbericht 2014 für die Zivilgesellschaft in Österreich Berlin: Sternberg Press, 2014 Autoren: Eva More-Hollerweger, Ruth Simsa, Günther Kainz et al. Wien: IGO – Interessenvertretung Gemeinnütziger Organisationen, Kompetenzzentrum für Nonprofit Organisation und Social Entrepre- neurship, CIVICUS – World Alliance for Citizen Participation, 2014

Give Citizen a Chance – Central European Forum, Bratislava 2013 Herausgeberin: Andrea Puková Július KOLLER – Galéria Ganku Bratislava: Projekt Forum, 2014 Herausgeber: Daniel Grúň Wien: Schlebrügge Editor, 2014

Liquidation Herausgeberinnen: Ana Kovačić, Sanja Sekelj, Lea Vene Zagreb: KUD INA, 2014

Make.a.Match Herausgeberin: Katharina Schendl Berlin: Revolver, 2014 Grey gold. Czech and Slovak female artists over 65 Herausgeber: Vendula Fremlová et al. Brno: The Brno House of Arts, 2014

$& Parallel lives. A Documentary DVD: Pioniri. Meine Geschichte, Syria’s war. A journal of pain Theatre Project on Secret Police in unsere Geschichte Autor: Narciso Contreras Eastern Europe Regisseure: Markus Weisheitinger- Sarajevo: Culture of Remembrance Herausgeber: Martina Vannayová, Ján Hermann, Sandro Pfei"er, Edin – Galerija 11/07/95, 2014 Šimko Smajilbašić Berlin: Theater der Zeit, 2014 Salzburg: Friedensbüro, 2014 Team 10 East. Revisionist Architecture in Real Existing Modernism Herausgeber: Łukasz Stanek Warschau: Museum of Modern Art, 2014

“Traducerile au de cuget să îmblînzească obiceiurile …” – Rumänische Übersetzungsgeschichte. Prozesse, Parallel lives: Reader Re.act.feminism #2 – A performing Produkte, Akteure Herausgeberin: Martina Vannayová archive Herausgeberinnen: Larisa Schippel, Nitra: Association International Herausgeberinnen: Bettina Knaup, Magda Jeanrenaud, Julia Richter Theatre Festival Divadelná Nitra, 2014 Beatrice Ellen Stammer. Nürnberg: Berlin: Frank & Timme, 2014 Verlag für moderne Kunst, 2014

Sixpackfilm – Distribution catalog Herausgeberin: Brigitta Burger-Utzer Wien: Sixpackfilm, 2014

Spasi znak Autoren: Rosana Ratkovčić, Sanja Bachrach Krištofić, Mario Krištofić Zagreb: Umjetnička organizacija Performative Gestures Political Kultura umjetnosti, 2014 Was bleibt. Fragmente einer Moves fortwährenden Vergangenheit / Herausgeberinnen: Katja Kobolt, What remains. Fragments of a Lana Zdravković continuous past Ljubljana: City of Women, 2014 Autorin: Marika Schmiedt Wien: ARTBRUT, 2014

Staatsgrenze 1981 – 1983 Konzeption: Seiichi Furuya Leipzig: Spector Books, 2014

$' AUSSCHREIBUNGEN 2014

PATTERNS Lectures

Diese Initiative unterstützt die Einführung neuer Lehrveranstaltungen an Universitäten in Zentral- und Südosteuropa in den Bereichen Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften. Darüber hinaus ermöglicht sie Dozenten und Dozentinnen internationale Studienaufenthalte und fördert den internationalen wissenschaftlichen Austausch durch Gastvorträge.

Universitätskurse im Studienjahr 2014/2015:

Lettland Slowakische Republik Readings in regional art histories. Theoretical approa- Curating archives. Critical perspectives on parallel ches to the art of Eastern Europe and the Baltic states cultural histories Kunstakademie Lettland, Institut für Geschichte und Akademie für bildende Künste und Design, Institut für Kunsttheorie, Riga Theorie und Kunstgeschichte, Bratislava DOZENTIN: Mara Traumane DOZENT: Daniel Grúň

Polen Slowenien Transforming sexual norms and national identity in DIWO art systems: Corrections to the dominant yet Poland after 1989. A critical discourse analysis deficient system and narrative of visual art in Slovenia Polnische Akademie der Wissenschaften, Institut für from 1960 to 2000 Slawistik, Warschau Universität Nova Gorica, School of Arts DOZENTINNEN: Anna Kurowicka und Anna Jawor DOZENTIN: Petja Grafenauer

The public and art. Ways of engaging with the public The living archive – Feminist curating and contemporary sphere, the proletariat and counterpublics in Poland art practices from 1968 to the present day Universität Ljubljana, Akademie für bildende Künste und Polnische Akademie der Wissenschaften, Institut für Design Philosophie und Soziologie, Warschau DOZENTIN: Jelena Petrović DOZENTIN: Ewa Majewska

Feminist new materialism – a political perspective in the Tschechische Republik context of Polish post-transition gender politics Popular culture and subcultures in the post-socialist Warschau Universität, Institut für Philosophie societies of Central Eastern and South Eastern Europe DOZENTINNEN: Monika Rogowska-Stangret und Olga Karls-Universität Prag, Geisteswissenschaftliche Cielemęcka Fakultät, Institut für Tschechische und Vergleichende Literaturwissenschaft Rumänien DOZENTEN: Ondřej Daniel und Tomaš Kavka (Collective) dignity and (the rhetoric of) belonging. Opening the archive. Artistic research into the Czecho- A fragmented history of the production of national slovak alternative culture of the 1970s and 1980s identity in Romanian art and culture from the 1970s to Technische Universität Brünn, Geisteswissenschaftliche the present day Fakultät Nationale Universität der Künste Bukarest, Institut für DOZENTIN UND DOZENT: Barbora Klímová und Michal Kunstgeschichte und Kunsttheorie Moravčík DOZENTIN: Veda Popovici

Clowns of catastrophe: A decade of radicalism, humour Ungarn and identity politics in Romania, former Yugoslavia and Facts, methods and interpretations. Key exhibitions, col- ex-Soviet territory lections and programmes in post-1945 Hungarian (neo) Nationale Universität der Künste Bukarest, Institut für avant-garde art in Hungary and in Western and Eastern Fotografie und Video Europe, with a particular focus on the organizational DOZENTINNEN: Cristina David und Alina Şerban activity of László Beke and Dóra Maurer with regard to West-East contact and on the plurality of the media Eötvös-Loránd-Universität, Institut für Kunstgeschichte, Budapest DOZENTINNEN: Annamária Szőke und Judit Király

70 Tu was, dann tut sich was.

Österreichs erstes Sozialfestival unterstützt Ideen für ein besseres Zusammenleben und fördert daher eingereichte Projekte in verschiedenen Kategorien. Förderer des Projekts, das Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Regionen Öster- reichs zu mehr Eigeninitiative anregen will, ist die Stiftergemeinschaft „Sinnstifter“, der die ERSTE Stiftung als Grün- dungsmitglied angehört. In den Jahren 2013 und 2014 fand das Festival in der Mühlviertler Alm statt und setzte somit wichtige soziale Impulse im nordöstlichen Oberösterreich.

Eingereichte Projekte 2013/2014: Solidarität und Gemeinschaft Weltverbesserung konkret – Beim Reden kommen d‘Leut zamm Erleben, lernen, staunen Eingereicht von: Maria Sabaini Eingereicht von: Karin Reindl Gemeinsam aktives Tun beim Bau einer Ökohütte von Family Fit Eltern und Kindern Eingereicht von: Gabriele Hölzl Eingereicht von: Irene Tober und Susanne Stütz

Lerne deine Gemeinde kennen Vorleserinnen und Vorleser für daheim zu buchen Eingereicht von: Regina Fragner und Alois Reithmayer Eingereicht von: Maria Atteneder

Moosgruttis Begegnungshaus Gedenkort für Kinder, die vor, nach oder während der Eingereicht von: Monika Pragerstorfer Geburt von uns gegangen sind Eingereicht von: Waltraud Moßbauer und Team Speed-Dating auf der Alm Eingereicht von: Alois Reithmayr Integrations-Frühlingsfest Eingereicht von: Hans Furthlehner und Frau Kastler Spielerische Freizeitgestaltung mit dem Partner Pferd Eingereicht von: Fritz Kriechbaum Aktion Mittagstisch – miteinander schmeckt’s! Eingereicht von: Gotttfried und Marianne Wittibschlager, Tag des Ehrenamts Gerhard Leimlehner, Renate Giretzlehner, Franz Klingler, Eingereicht von: Franz Xaver Hölzl Waltraud Mobßbauer und Franz Schmalzer Fußballländermatch mit Asylwerbern Handtaschenverleih Eingereicht von: Michael Paireder Eingereicht von: Elisabeth Schmalzer und Renate Schübl Montagskochen – gesundes Essen statt Gefrierkost Wir wollen zum Gemeinwohl unserer Gemeinde einen Eingereicht von: Fritz Frühwirt Beitrag leisten Tu was: Lebt (weiter)! Eingereicht von: Herbert Wurz Eingereicht von: Bruno Peböck Regionalität, Natur und Umwelt Babytre" und Stillrunde Eingereicht von: Manuela Etzlstorfer Xund, guat und va dahoam Kinderflohmarkt Eingereicht von: Gertrude Haider Eingereicht von: Anita Farthofer und Nina Holzmann AuthenTisch Zeit-Bankerl Eingereicht von: Bernhard Kern Eingereicht von: Melitta Paulinec und Berthold Moser MILAN – Miteinander landwirtschaften Pierbach, ein Netzwerk – wir für dich und uns Eingereicht von: Alexander Hunger Eingereicht von: Martin Mayringer Regional is LeckaSchmecka Gemeinsames Singen im betreubaren Wohnen Eingereicht von: Klaus Aumair und Team Eingereicht von: Christa Mayrhofer Gemeinsam Gartln Spiele on tour Eingereicht von: Monika Umgeher Eingereicht von: Birgit Pfindel Unsere Natur ist kein Mistkübel Ich-Du-Wir-Tag der Begegnung Eingereicht von: Erika Glocker Eingereicht von: Gertrude Fragner Aufblühen – Säen von Blumenwiesen Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Eingereicht von: Erich Pölzl und Alfred Haas Eingereicht von: Wolfgang König Mühlviertler Almkisterl Kreuz am Haiderberg Eingereicht von: Sabine Moser, Rosa Brandstätter und Eingereicht von: Ernst Steininger Markus Thauerböck

KI-SE-Tage Spazieren einmal anders – mystische Plätze der Eingereicht von: Julia Höfer Mühlviertler Alm Eingereicht von: Robert Diensenreither

71 Tag des Kaltenberger Winterroggens Sozialkompetenz für Lebensqualität im Alter auf Eingereicht von: Mario Thauerböck kommunaler Ebene Eingereicht von: Gerda Diesenreither und Anton Hoser Gemeinschafts- und Nachbarschaftsgarten Bad Zell Eingereicht von: Michaela Fröhlich Babytre" und Stillrunde Eingereicht von: Manuela Etzlstorfer Wasser, die treibende Kraft zum Tun Eingereicht von: Mathilde Hinterreither Handwerk und Tradition Unsere Geschichte – Leben auf der Mühlviertler Alm Eingereicht von: Josef Kramer Kochen wie anno dazumal Eingereicht von: Romana Buchberger Nahversorgung ist Lebensqualität Eingereicht von: Maria Hölzl Handwerk erleben Eingereicht von: Manfred Riepl, Josef Mitmannsgruber Rund um die Honigwabe und Walter Punkenhofer Eingereicht von: Franz Stütz Volkstanz für alle Gemeinschafts-Kräutergarten: Ein Dorf blüht auf Eingereicht von: Bernhard Naderer Eingereicht von: Ulrike Grad Brauchtum erleben – Wissen weitergeben Montagskochen – gesundes Essen statt Gefrierkost Eingereicht von: Miriam Zeitlhofer und Lisa Wimmer Eingereicht von: Fritz Frühwirt Tarockrunden für Jung und Alt Bildung und Kultur Eingereicht von: Thomas Kreindl Gemeinsam aktives Tun beim Bau einer Ökohütte von Wenn’s kompliziert wird Eltern und Kindern Eingereicht von: Annemarie Luger Eingereicht von: Irene Tober und Susanne Stütz Vastehst – JugendTheater Zeit-Bankerl Eingereicht von: Michael Paireder und Albin Schartlmüller Eingereicht von: Melitta Paulinec und Berthold Moser AlmA – AlmAnthologie Eingereicht von: Zita Eder und Karl Hackl Jugend und Mobilität Krawuzzi – Kapuzzi in St. Leonhard Jugend(T)raum – Tre"punkt für alle Eingereicht von: Nicole Mayrhofer Eingereicht von: Veronika Lumetsberger, Marion Die Buch.Bar Achleitner und Magdalena Windhager Eingereicht von: Zita Eder und Rudi Wiesmayr Driver auf der Alm Play English Eingereicht von: Robert Diensenreither Eingereicht von: Gabriele Hölzl Tag der Baumaschinen Kinästhetik-Kurs für pflegende Angehörige Eingereicht von: Johann Leutgeb, Manfred Pilz Eingereicht von: Gabriele Hölzl Dorfbus Bühne bildet! Eingereicht von: Thomas Kreindl Eingereicht von: Josef Kramer Wir schreiben Sportgeschichte Grenzenlos! In der Geschichte wurden wir getrennt – die Eingereicht von: Simon Stangl, Alexander Penz, Sebastian Gegenwart vereint uns wieder Schmalzer und Martin Hackl Eingereicht von: Benedikt Herzog Foahst mit? Jung sein ohne Handy & Co. Eingereicht von: Christian Haider, Dominik Ra"etseder Eingereicht von: Ingrid Pattri und Schüler/innen und Markus Ra"etseder

Vorleserinnen und Vorleser für daheim zu buchen Babysitterbörse Eingereicht von: Maria Atteneder Eingereicht von: Julia Schmalzer

Die Nacht des Feuers Eingereicht von: Petra Schartlmüller und Birgit Brunner

Kunst und Begegnung Eingereicht von: Margit Kriechbaumer und Heidemarie Url

Sprachen verbinden und erö"nen neue Möglichkeiten Eingereicht von: Edith Kern-Klambauer und Květa Pohlhammer-Lauterbachova

Musik- und Erlebnispädagogik Eingereicht von: Magdalena Mühlbachler

72 PROJEKTE FÜR SCHÜLER/INNEN 2014

Academy of Central European Schools (aces)

Die Academy of Central European Schools (aces) ist eines der größten zentraleuropäischen Schulnetzwerke und führt grenzüberschreitende Schulprojekte durch. Ein jährlich ausgeschriebenes Programm soll Schüler/innen und Lehrer/innen ermutigen, sich für einen interkulturellen Austausch zu engagieren. Die ausgewählten Schulen in den 15 Partnerländern arbeiteten auch 2013/2014 gemeinsam an einem vorgegebenen Thema: „I and the others: Discovering diversity around and within me.“ An der Ausschreibung 2013/2014 hatten sich mehr als 500 Schulen beteiligt, folgende 105 wurden ausgewählt.

Teilnehmende Schulen 2013/2014:

Schule Stadt Land 28 Nentori Burrel Albanien Shkolla 9 vjecare Ali Demi Tirana Albanien JU Deseta Osnovna Škola Bijela Brčko Bosnien und Herzegowina Srednja Ekonomsko Trgovinska Skola Tuzla Tuzla Bosnien und Herzegowina SOU Dimcho Debelyanov Belene Bulgarien Profesionalna Gimnazia Po Veterinarna Meditzina Prof. Dr. G. Dobrich Bulgarien Pavlov I OU Sv. Paisii Hilendarski Galabovo Bulgarien Osnovno Uchilishte Hristo Botev Krainitsi Bulgarien SOU Sv Sv Kiril i Metodii Novo Selo Bulgarien Konstantin Velichkov Secondary School Plovdiv Bulgarien Sredno Obstoobrazovatelno Uciliste Sveti Sofroni Vrachanski Plovdiv Bulgarien Gimnazia Hristo Botev Popovo Bulgarien Osnovno Uchilishte Rakovski Bulgarien Zemedelska Profesionalna Gimnazia Kliment Timiriazev Sandanski Bulgarien The Secondary Vocational School Of Economics, Administrati- Silistra Bulgarien on And Service Atanas Burov Profesionalna gimnazia po ikonomika Karl Marx Smolyan Bulgarien 139 OU Zaharii Krusha Sofia Bulgarien 22 SOU Georgi Rakovski Sofia Bulgarien Mejdunarodna Gimnazija Prof. Dr. Vassil Zlatarski Sofia Bulgarien Profilirana Gimnaziya za Izuchavane na Chuzhdi Ezitsi Targovishte Bulgarien Sredno obshtoobrazovatelno uchilishte Topolovgrad Bulgarien Osnovno Uchilishte Sveti Patriarh Evtimii Varna Bulgarien Private Trade School Varna Varna Bulgarien Gimnazia s prepodavane na chujdi ezici Vidin Bulgarien Mileniumi i Trete Prishtina Kosovo Srednja strukovna škola Antuna Horvata Djakovo Kroatien Gimnazija Eugena Kumičića Opatija Opatija Kroatien Ekonomska Skola Sibenik Šibenik Kroatien Elektrostrojarska škola Varaždin Varaždin Kroatien Osnovna Škola Josipa Matoša Vukovar Kroatien OU Elpida Karamandi Bitola Mazedonien Straso Pindzur Primary School Karbinci Mazedonien OU Goce Delcev Mogila Mazedonien Opstinsko Osnovno Uciliste Goce Delcev Negotino Mazedonien Sredno opshtinsko uchilishte Gjorche Petrov Prilep Mazedonien

73 Schule Stadt Land Obshtinsko Osnovno Uchilishtse Probistip Mazedonien NOVA International Schools Skopje Mazedonien OU Vasil Glavinov Skopje Mazedonien Privatno sredno uciliste Petta privatna gimnazija Skopje Mazedonien SETU Mihajlo Pupin Skopje Skopje Mazedonien SUGS Nikola Karev Skopje Mazedonien Straso Pindzur Sokolarci Mazedonien JUSMS Danilo Kis Budva Montenegro Grundschule Milija Nikčevič Nikšić Montenegro Srednja elektrotehnička škola Podgorica Montenegro Neue Mittelschule Dr. Renner Graz Österreich Bundesgymnasium Wien VIII Wien Österreich Sonderpädagogisches Zentrum Wien Österreich The Theoretical Lyceum Calarasi Republik Moldau Colegiul Financiar-Bancar Chișinău Republik Moldau Lyceum Natalia Dadiani Chișinău Republik Moldau Lyceum Lucian Blaga Iargara Republik Moldau Liceul Tehnologic Iuliu Maniu Arad Rumänien Colegiul National Gheorghe Sincai Bukarest Rumänien Liceul Tehnologic Special Nr. 3 Bukarest Rumänien Scoala Gimnaziala Nr. 188 Bukarest Rumänien Liceul De Arte Buzau Rumänien Scoala Gimnaziala Sfantul Apostol Andrei Buzau Rumänien Scoala Nr. 2 Constantin Gerota Calafat Rumänien Carol I Commercial College Constanta Rumänien Colegiul National Pedagogic Constantin Bratescu Constanta Rumänien Colegiul Vasile Lovinescu Falticeni Rumänien Liceul Particular Marin Coman Galati Rumänien D.D.Patrascanu Secondary School Iași Rumänien Scoala Gimnaziala Speciala Constantin Paunescu Iași Rumänien Liceul Teoretic Mircea Eliade Intorsura Buzaului Rumänien Scoala Gimnaziala Prigoria Prigoria Rumänien Scoala Gimnaziala Puchenii Mari Puchenii Mari Rumänien Scoala Gimnaziala Nr. 1 Remetea Rumänien Colegiul Naţional Kölcsey Ferenc Satu Mare Rumänien Colegiul Tehnic Elisa Zamfirescu Satu Mare Rumänien Liceul Teoretic German Satu Mare Rumänien Scoala Gimnaziala Nr. 12 Timisoara Rumänien I. L. Caragiale Tulcea Rumänien Branislav Nušić Primary School Belgrad Serbien OŠ Vasa Čarapić Belgrad Serbien Osnovna Škola Dušan Dugalić Belgrad Serbien Škola za oštećene sluhom – nagluve Belgrad Serbien Dule Karaklajic Lazarevac Serbien Karlovačka Gimnazija Sremski Karlovci Serbien Hemijsko-medicinska skola Vrsac Serbien Economsko Trgovinska Shkola Zajechar Serbien Sukromne Gymnazium Galileo School Bratislava Slowakische Republik

74 Schule Stadt Land Spojená Škola Detva Slowakische Republik Sukromna Stredna Odborna Skola Giraltovce Slowakische Republik Stredná Priemyselná Škola – Ipari Szakkozépiskola Komárno Slowakische Republik Stredná riemyselná škola Košice Slowakische Republik Gymnazium Lipany Lipany Slowakische Republik Gymnázium Antona Bernoláka Senec Slowakische Republik Zakladna skola Sama Cambela Slovenska Lupča Slowakische Republik Súkromná Obchodná Akadémia Žiar Nad Hronom Žiar Nad Hronom Slowakische Republik Gimnazija Bežigrad, OU International School Ljubljana Slowenien Gimnazija Ptuj Ptuj Slowenien Škofijska Gimnazija Vipava Vipava Slowenien Osnovna Šola Vransko-Tabor Vransko Slowenien Střední průmyslová škola elektrotechnická a informačních Brno Tschechische Republik technologií Zakladni skola a materska skola Ostrava-Poruba, Ukrajinska 19, Ostrava-Poruba Tschechische Republik prispevkova organizace ZŠ a MŠ Ostrava-Zábřeh Ostrava-Zábřeh Tschechische Republik Střední Odborná Škola Obchodu, Užitého Umění A Designu Plzeň Tschechische Republik Základní Škola Prag Tschechische Republik Obchodní Akademie A Vyšší Odborná Škola Příbram Tschechische Republik Zakladni skola Bernarda Bolzana o.p.s. Tabor Tschechische Republik Széchenyi István Római Katolikus Közgazdasági és Informatikai Hatvan Ungarn Szakközépiskola Kalocsai Kunszt József Általános Iskola Kalocsa Ungarn Táncsics Mihály Közoktatási Intézmény És Tehetségközpont Orosháza Ungarn Vörösmarty Mihály Tagintézménye

European Schools for a Living Planet

Ziel des Projektes in Zusammenarbeit mit dem World Wildlife Fund (WWF) ist es, Jugendlichen eine gemeinsame Verantwortung für Europas Kultur- und Naturraum nahezubringen. Lehrer/innen und Schüler/innen realisieren einge- reichte Naturschutzprojekte, die möglichst viele Menschen erreichen und motivieren sollen, für Umwelt- und Natur- schutz in Europa aktiv zu werden.

Teilnehmende Schulen 2013/2014:

Schule Stadt Land GRG 15 Schmelz Wien Österreich High Vocational School of Transport Razlog Bulgarien St. St. Cyril and Metodius Primary school Bachevo Bulgarien Vocational High School of Clothing and Design Princess Maria Sofia Bulgarien Luisa Osnovna škola Popovac Kroatien Osnovna škola Drenje Kroatien Purkynovo gymnazium Strážnice Tschechische Republik G. SOŠE a SOU Kaplice Kaplice Tschechische Republik Elementary School Deblín Deblín Tschechische Republik SŠ Infis Plzeň Tschechische Republik Bocskai István Református Oktatási Központ Halásztelek Ungarn Mohácsi Kisfaludy Károly Gimnazium Halásztelek Ungarn Saint Benedict School Center" Budapest Ungarn

75 Schule Stadt Land Orizont Lyceum Chișinău Republik Moldau Adrian Păunescu High School Căzănești Republik Moldau Puhoi Theoretical Lyceum Chișinău Republik Moldau Lorin Salagean Technical College Drobeta Rumänien Colegiul Tehnic Matei Corvin Hunedoara Rumänien Școala Gimnazială Nr. 1 Neamţ Rumänien Colegiul Tehnic Energetic Cluj-Napoca Rumänien Beška Brothers Grulović Beška Serbien Elementary School Drinka Pavlovic Belgrad Serbien OŠ Gavrilo Princip Primary School Zemun Serbien TS Mileva Marić-Ajnštajn Novi Sad Serbien Gymnázium Pázmána S. UJM – Pázmány Péter Gimnázium Nové Zámky Slowakische Republik ZŠ a Gymnázium s VJM Bratislava Slowakische Republik OS Preserje Preserje Slowenien Gimnazija Jožeta Plečnika Ljubljana Ljubljana Slowenien Biotechnical School Centre – Secondary School Naklo Slowenien Science and Math Lyceum Smila Ukraine Kharkiv Secondary School Nr. 91 Kharkiv Ukraine Kostopil Secondary School Nr. 6 Kostopil Ukraine Secondary School Nr. 24 Ternopil Ukraine

Demokratiewerkstatt in Montenegro

Nach dem Vorbild der Demokratiewerkstatt im Österreichischen Parlament werden in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica Workshops für Kinder und Jugendliche von 9 bis 15 Jahren durchgeführt. In der unmittelbaren Nähe des Parlamentsgebäudes werden einmal pro Tag spielerisch die Funktionen des nationalen und des Europäischen Parlaments, das Konzept der Demokratie, der Gesetzgebungsprozesse und die Rolle der Medien in einer pluralistischen Gesellschaft spielerisch vermittelt. Im Jahr 2014 nahmen 16 Schulen an der Demokratiewerkstatt teil. Mitte des Jahres übernahm das Montenegrinische Parlament die Finanzierung dieser Inititative.

Teilnehmende Schulen 2014

Schule Bezirk Grundschule Blažo Jokov Orlandić Bar Grundschule Kekec Bar Grundschule Nedakusi Bijelo Polje Grundschule Druga Osnovna Škola Budva Grundschule Njegoš Cetinje Grundschule Milosav Koljenšić Danilovgrad Grundschule Nikola Đurković Kotor Grundschule Njegoš Kotor Grundschule Radomir Rakočević Mojkovac Grundschule Branko Božović Podgorica Grundschule Milan Vukotić Podgorica Grundschule Pavle Rovinski Podgorica Grundschule Vlado Milić Podgorica Grundschule Vuk Karadžić Podgorica Grundschule Zarija Vujošević Podgorica Grundschule Maršal Tito Ulcinj

76 STIPENDIEN 2014

Die ERSTE Stiftung vergibt unmittelbar keine Einzelstipendien. Gemeinsam mit Partner organisationen entwickelt sie aber wissenschaftliche oder berufspraktische Programme, die Stipendien für Forscher/innen, Journalist/innen, Übersetzer/innen, Künstler/innen und Kurator/innen zur Verfügung stellen. Alle Stipendien fördern grenzüberschreitendes Arbeiten, Recherchieren, Kommunizieren und Denken.

Stiftungsprofessur für zentral- und südosteuropäische Kunstgeschichte an der Akademie der bildenden Künste Wien

Die Stiftungsprofessur ist eine Kooperation der Akademie der bildenden Künste Wien mit der ERSTE Stiftung. Sie ermöglicht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit ausgezeichneten Qualifikationen in zentral- und südosteuropäischer Kunstgeschichte (v. a. nach 1960) einen Gastaufenthalt in Wien mit eigenen Lehrveranstaltungen. Im Sinne eines erweiterten Begri"s von Kunstgeschichte sollen Berührungspunkte zu anderen Gebieten der Kunst- und Kulturwissenschaften, insbesondere der kritischen Reflexion ökonomischer, politischer, kultureller und queer- feministischer Zusammenhänge, postkolonialer Theoriebildung und Institutionskritik, den Lehrplan der Studierenden bereichern.

Stiftungsprofessorin 2013–2015:

Suzana Milevska, Kunsthistorikerin und Kuratorin, Skopje, Mazedonien

Balkan Fellowship for Journalistic Excellence

Das Balkan Fellowship for Journalistic Excellence wurde von der ERSTE Stiftung und der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit dem Balkan Investigative Reporting Network (BIRN) ins Leben gerufen, um eine qualitativ hochwertige Berichterstattung in Südosteuropa und regionales Networking unter den Journalist/innen zu fördern. Deren Kenntnisstand, insbesondere über europapolitische Themen, soll verbessert werden, um dazu beizutragen, die südosteuropäische Ö"entlichkeit besser zu informieren. Darüber hinaus soll bei den Stipendiat/innen das Interesse an der Arbeit der Medien in den Nachbarländern geweckt werden. Jedes Jahr werden bis zu zehn bereits erfahrene Journalist/innen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Rumänien und Serbien von einer Jury für das sieben Monate dauernde Programm ausgewählt. Die besten drei Reportagen werden am Ende gesondert prämiert. Das Balkan Fellowship for Journalistic Excellence wurde 2014 von der ERSTE Stiftung und den Open Society Foundations in Kooperation mit BIRN durchgeführt. Medienpartner: Der Standard, Süddeutsche Zeitung, Neue Zürcher Zeitung.

Thema 2014: „Generations”

Stipendiat/innen 2014:

Jeta Abazi , Kosovo Branko Krivokapic, Montenegro Fighting for their fair share (1. Preis) Building Bridges Over Troubled Water

Kostas Kallergis, Griechenland Tanja Matic, Serbien The great leap rightward (2. Preis) Blood Ties

Krasimir Yankov, Bulgarien Marija Mitevska, Mazedonien Syrian refugees leave Bulgaria for German limbo (3. Preis) Macedonians migrate south for illegal tourism work

Boryana Dzhambazova, Bulgarien Dragana Peco, Serbien Entrepreneurs strive to make buzz with tech Moonlighting Serbian police suspected of violence and startups corruption

Marija Knezevic, Kroatien Lina Vdovii, Rumänien Islands seek direction in seas of change Romania’s resilient generation: The kids ‘left behind’ who get ahead

77 ERSTE Foundation Fellowship for Social Research

Die ERSTE Stiftung vergibt alle zwei Jahre Stipendien für Sozialforschung zu einem vorgegebenen Thema. Forscher/innen oder Forscherteams (max. 2 Personen) reichen dabei Projektvorschläge ein, die von einer internationa- len Fachjury ausgewählt werden. Die Forschungsergebnisse werden im Internet verö"entlicht und stehen in Kurzfas- sungen Entscheidungsträgern aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zur Verfügung. Den Sozialwissenschaftler/ innen wird außerdem durch regelmäßige Tre"en und Veranstaltungen ermöglicht, sich international zu vernetzen und mit Fachleuten des jeweiligen Fachgebiets in Kontakt zu treten.

Thema 2013/2014: „Labour markets and employment in Central and Eastern Europe”

Stipendiat/innen:

Viktorija Atanasovska und Tijana Angljekovska, Organisation für Wirtschaftsforschung, STOUK Skopje, Mazedonien Opening the black-box of labour market for women in Macedonia

Kitti Baracsi, Education and Society Doctoral School, Universität Pécs, Ungarn Rom Slavi, Rom Rumeni, Rom Ungheresi, Rom Bulgari. Four Case Studies of Roma from CEE Countries in Campania

Anna Baranowska und Iga Magda, Department of Economics I, Warsaw School of Economics, Warschau, Polen What makes young people the marginalized labour market group? Evidence from Poland

Almina Besic, Institut für Personalpolitik, Universität Graz, Österreich Internationalisation and Human Resource Strategies of Austrian companies in South-Eastern Europe

Nina Brankovic, FEA-Umweltschutz-Organisation, Sarajewo, Bosnien und Herzegowina Exploring education and labour policy mismatch and its influence on the unemployment rate in Western Balkan countries

Svitlana Buko, Precedent Academics, Indianapolis, USA Barriers to inclusion of IT entrepreneurs-leaders into the formal sector of employment in Ukraine

Elma Demir, Handlungs- und Dienstleistungsgewerkschaft, Bosnien und Herzegowina Illegal work and its impact on economic development in Bosnia and Herzegovina

Anca Dohotariu und Ioana Baluta, Fakultät für Politikwissenschaften, Universität Bukarest, Rumänien Child minders in Bucharest: A shadowed category between law, employment and social norms

Olena Fedyuk, Budapest, Ungarn Costs and benefits of labour migration on migrants’ professional trajectories and their households’ well-being: Comparative case study of Ukrainian labour migration to Italy and Ireland

Réka Geambaşu, Fakultät für Soziologie und Sozialarbeit, Babeș-Bolyai Universität, Cluj, Rumänien The socio-economic characteristics of female labour market participation in two Central and Eastern European countries. The role of part-time work in improving women’s access to paid work

Jan Grill, Manchester-Universität, Vereinigtes Königreich Roma migrations and socio-economic mobilities of labour markets in Central Eastern Europe

Daniel Horn, Max Weber Postdoctoral Fellow, European University Institute, San Domenico di Fiesole, Italien School-based vocational or work-based apprentice training? An assessment of the Hungarian vocational training system

Alice Iancu, Hyperion-Universität Bukarest, Rumänien Lucky to live in the capital city? A space and relational approach to women’s social exclusion in Bucharest

Katarina Jirsa, Counseling center for legal aid and psycho-social support for women who su"ered domestic violence, Kikinda, Serbien Competitiveness of women victims of domestic violence on labour markets – Problems and perspectives

Klara Kališkova, Centre for Economic Research and Graduate Education – Economics Insitute (CERGE-EI), Prag, Tschechische Republik Public Policies and Female Labour Supply in the EU: Microeconomic Approach

Lucie Kalousova, Sociology and Health Policy, University of Michigan, USA Does greater prevalence of high strain working conditions lead to greater rates of early retirement in Central and Eastern Europe?

Asja Korbar, Nansen-Dialog-Zentrum, Osijek, Kroatien The e"ects of separate schooling on employment possibilities of youth of Serbian national minority in Vukovar- Sirmium County in Croatia

78 Jelena Laušev, Fakultät für Wirtschaft, Universität Belgrad, Serbien The impact of public sector employment on local labour markets in CEE countries: Evidence from Croatia, Hungary and

Olena Nizalova, Kyiev Economics Institute, Kiew, Ukraine Inequality in Working Conditions: Ukrainian Experience

Timea Pal, European University Institute, San Domenico di Fiesole, Italien Manufacturing on the Move: Employment Implications of Multinational Enterprise Restructurings in Central and Eastern Europe

Tatjana Perić, Centre for Gender Studies, Universität Novi Sad, Serbien Expectations against exclusion: Young educated Roma and labour markets in Serbia, Macedonia and Bosnia and Herzegovina

Norbert Petrovici, Urban Sociology and Urban Economy at Babeș-Bolyai Universität, Cluj, Rumänien Imagining the Economy and the Labour Market as an Unemployed

Oleksii Polegkyi, Universität Breslau, Polen und Universität Antwerpen, Belgien Ukrainian labour migrants in Poland: Part of society or unwanted visitors

Anca Simionca, GAS-Organisation, Cluj, Rumänien Career flexibility between labour market precariousness and personal choice: The case of middle managers in Romania

Alexandra Szőke, Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien, Österreich A ‘Road to Work’? – Public work and (un)employment in the Hungarian countryside

Jelena Žarković Rakić und Marko Vladisavljevic, Faculty of Economics, Universität Belgrad, Serbien und Foundation for the Advancement of Economics, Belgrad, Serbien Addressing rising inactivity of older people in Serbia

ERSTE Foundation NGO Academy

Die ERSTE Foundation NGO Academy bietet ein umfassendes Capacity-Building-Angebot für zivilgesellschaftliche Organisationen in Zentral- und Südosteuropa an. So werden Führungskräfte und Mitarbeiter/innen dieser Organisa- tionen, die Organisationen selbst und indirekt auch ihre Stakeholder durch unterschiedliche Programme gefördert und in der Bewältigung bestehender und künftiger Herausforderungen in ihren Sektoren unterstützt. Die Academy ist ein Kooperationsprojekt zwischen der ERSTE Stiftung und der Wirtschaftsuniversität Wien.

SOCIAL INNOVATION AND MANAGEMENT PROGRAMME

Das Social Innovation and Management Programme richtet seinen Fokus auf Kompetenzentwicklung auf individueller und organisationaler Ebene sowie der praktischen Anwendung der vermittelten Fertigkeiten zur Stärkung der Organisationen bzw. ihrer Führungskräfte.

Teilnehmer/innen 2014: Ognjen Andrić, Green Gold – Society for Social Ecology; Viviana Denisa Anghel, apd – asociaţa pro democraţia; Muhamet Arifi, Balkan Sunflowers Kosova; Anikó Bakonyi, Hungarian Helsinki Committee; Anna Cristina Burtea, Heart of a Child Foundation; Iveta Chovancová, Odyseus; Lilia Doibani, ProAbility Moldova; Teia Marina Gavrilescu, FuturePlus; Tereza Jurečková, Pragulic; Klára Kalibová, In IUSTITIA; Sergej Kára, Vagus; Petra Kocjan, The Ypsilon Institute; Lejla Kusturica, Mozaik Foundation; Vladimir Lazovski, Open the Windows; Olesea Lujan, CCF Moldova; Ana Măiţă, Mothers for Mothers; Andreea Pătru, Romano ButiQ; Reka Primuszne-Sara, Shelter Foundation; Kushtrim Puka, Forum for Civic Initiatives; Tamás Simon, Open Doors Association; Irina Sorescu, CPE – Center for Partnership and Equality; Reinhold Tritscher, Theater ecce; Angelika Vanek-Enyinnaya, Die Schwalbe; Tamara Žakula Desnica, Home for children „Tic“; Franc Zlatar, Slovene Philanthropy.

24. – 28 März 2014, Modul I, Wien

Fundraising: Communications, Community, Strategy Innovation Management in Civil Society Organisations Creative Design Thinking Lab Opportunity Radar, Assignment

79 5. – 9. Mai 2014, Modul II, Wien

Reconnect and Expert and Peer Dialogues Group Tweets, Patterns and Emergent Topics Business Planning Project Management Marketing Management for Nonprofit Organisations

16. – 20. Juni 2014, Modul III, Wien

Reconnect and Expert and Peer Dialogues From Output to Impact Leading People and Organisations Leadership and Teams

REGIONAL PROGRAMME

Das Regional Programme konzentriert sich auf die themenspezifische Stärkung von Management-Kompetenzen unter Einbezug des lokalen Kontexts sowie der lokalen Weiterentwicklungsbedürfnisse.

22. – 23. Oktober 2014, Wien Projektmanagement in NPOs (in deutscher Sprache)

24. Oktober 2014, Cluj-Napoca Curs de marketing online pentru ONG-uri (in rumänischer Sprache)

29. – 30. Oktober 2014, Bukarest Workshop de Planificare Strategica (in rumänischer Sprache)

4. – 5. November 2014, Belgrad Financijska održivost (in kroatischer Sprache)

11. – 12. November 2014, Zagreb Upravljanje projektnim ciklusom (in kroatischer Sprache)

13. – 14. November 2014, Prag Online fundraising – fundraising ve světě jedniček a nul (in tschechischer Sprache)

18. – 19. November 2014, Budapest Stratégiai tervezés a gyakorlatban (in ungarischer Sprache)

24. November 2014, Wien Das Ökosystem des Social Entrepreneurship (in deutscher Sprache)

1. Dezember 2014, Budapest CSR stratégiák (in ungarischer Sprache)

3. – 4. Dezember 2014, Zagreb Marketing Management in Nonprofit Organisations (in englischer Sprache)

9. – 10. Dezember 2014, Wien Marketing Management in Nonprofit Organisations (in englischer Sprache)

80 Milena Jesenská Fellowships for Journalists

Das Stipendium richtet sich an Journalist/innen, die sich intensiver mit einem europäischen Kulturthema auseinander- setzen wollen. Es wurde vom Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) sowie von der European Cultural Foundation gegründet und wird von Project Syndicate und der ERSTE Stiftung unterstützt. Die Namensgeberin Milena Jesenská (1896–1944) war eine herausragende Journalistin ihrer Zeit, die im Konzentrationslager Ravensbrück wegen ihres politischen Widerstands ermordet wurde.

Von der ERSTE Stiftung unterstützte Stipendiat/innen 2014/2015:

Benjamin Cunningham, freier Journalist, Prag, Tschechische Republik Roma and the New Nationalism Victor Martinovich, stellvertretender Chefredakteur der BelGazeta, Minsk, Weißrussland Marc Chagall, Long Way Home Judit Klein, freie Journalistin, Pécs, Ungarn Where do we stay? The role of journalists in post-scialist countries Albena Shkodrova, Chefredakteurin bei Bacchus, Leuven, Belgien Kitchen Dissidents and Other Communist Gourmet Stories

Paul Celan Fellowships for Translators

Das Stipendienprogramm des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (Wien) unterstützt mithilfe der ERSTE Stiftung Übersetzungen bedeutender Werke auf dem Gebiet der Geistes-und Sozialwissenschaften in Sprachen des mittel- und südosteuropäischen Raumes. Es trägt den Namen des Autors und Übersetzers Paul Celan, dessen Werk die Vielfalt europäischer Kultur und den grenzüberschreitenden Dialog propagiert.

Stipendiat/innen 2014:

Christian Ferencz-Flatz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Alexandru Dragomir Institut an der Rumänischen Gesellschaft für Phänomenologie, Bukarest Walter Benjamin, „Das Passagen-Werk“, Übersetzung vom Deutschen ins Rumänische Michal Filipczuk, freier Übersetzer, Krakau Judith Butler, „Parting Ways. Jewishness an the Critique of Zionism“, Übersetzung vom Englischen ins Polnische Kateryna Mishchenko, freie Übersetzerin, Autorin, Redakteurin und Herausgeberin des Magazins „Prostory“, Kiew Theodor W. Adorno, Walter Benjamin, „Träume“, Übersetzung vom Deutschen ins Ukrainische Halyna Petrosanyak, freie Übersetzerin und Autorin, Iwano-Frankivsk Elisabeth Freundlich, „Die Ermordung einer Stadt namens Stanislau. NS-Vernichtungspolitik in Polen 1939-1945“, Übersetzung vom Deutschen ins Ukrainische Roumiana Preshlenova, außerordentliche Professorin der „Balkan Studies“, Bulgarische Akademie der Wissenschaften, Sofia Konrad Clewing, Oliver Jens Schmitt (Hg.), „Geschichte Südosteuropas. Vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart“, Übersetzung vom Deutschen ins Bulgarische

81 Artists-In-Residence im quartier21/MuseumsQuartier Wien

Das Artist-in-Residence-Programm ist ein Projekt von ERSTE Stiftung und tranzit. Es will junge zeitgenössische Künstler/innen aus der Tschechischen Republik, Ungarn, Rumänien und der Slowakischen Republik unterstützen und den grenzüberschreitenden Dialog fördern. Jedes Jahr werden von tranzit fünf Künstler/innen ausgewählt, die jeweils zwei Monate in einem Gästeatelier im quartier21/MuseumsQuartier in Wien leben und arbeiten.

Künstler/innen 2014:

Szilvi Német, Ungarn Gergely Hory, Ungarn Xandra Popescu, Rumänien Larisa Crunteanu, Rumänien Cristian Nae, Rumänien Szilárd Miklós, Rumänien Marcela Steinbachová, Tschechische Republik Ladislava Gažiová, Tschechische Republik Andrea Kalinová, Tschechische Republik András Cséfalvay, Tschechische Republik

Stipendien für Kurator/innen und Künstler/innen an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg

Die ERSTE Stiftung ermöglicht jährlich vier Stipendien für junge Künstler/innen und vier Stipendien für junge Kurator/ innen aus der Tschechischen Republik, Ungarn, Rumänien und der Slowakischen Republik für die Teilnahme an einem Kurs ihrer Wahl an der Salzburger Sommerakademie für Bildende Kunst.

Stipendiat/innen 2014:

Vlad Basalici, Rumänien Marta Fiserova, Tschechische Republik Radoslav Istok, Slowakische Republik Anna Juhasz, Ungarn Diana Marincu, Rumänien Tímea Anita Piróth, Ungarn Jana Pisarikova, Tschechische Republik

Stipendium für Journalist/innen mit Roma-/Aschkali-/Balkan-ägyptischer Herkunft

Dieses Stipendium soll Journalist/innen mit Roma-, Aschkali-, Balkan-ägyptischen Wurzeln unterstützen, tief sitzende Vorurteile durch Beiträge zu diesen Volksgruppen in ö"entlichen Medien entgegenzuwirken und Integration zu fördern. Die Aschkali leben als ethnische Minderheit im Kosovo, in Zentralserbien, Albanien, Bulgarien und Mazedonien, Balkan- Ägypter im Kosovo, in Albanien und Mazedonien.

Stipendiat 2014:

Serdjan Baftijari, Montenegro

82 PREISE 2014

Igor Zabel Award for Culture and Theory 2014

Der alle zwei Jahre vergebene Preis unterstützt die Arbeit von Kunsthistoriker/innen und –theoretiker/innen in Zentral- und Südosteuropa. Er soll die Wahrnehmung von Kunst und Kultur aus dieser Region fördern und den Austausch von kulturellem Wissen zwischen Ost und West beleben. Vorbild und Namensgeber ist der im Jahr 2005 verstorbene slowenische Kurator, Autor und Kulturtheoretiker Igor Zabel. Am 6. November 2014 wurde der Preis in der Wiener Se- cession verliehen. Eine Konferenz fand begleitend statt (siehe auch S. 24–29).

Preisträgerin 2014

Ekaterina Degot, Kunsthistorikerin, Autorin und Kuratorin, Moskau, Russland / Köln, Deutschland

Stipendien 2014

Karel Císař, Kunsttheoretiker, Prag, Tschechische Republik Miklavž Komelj, Autor und Übersetzer, Ljubljana, Slowenien Kirill Medvedev, Schriftsteller, Verleger und Aktivist, Moskau, Russland

83 84 ÜBERSICHT ÜBER DIE ZUWENDUNGEN UND DEN PROJEKTAUFWAND NACH PROGRAMMEN

85 Zuwendungen

Im Jahr 2014 wurden EUR 6,1 Mio. für Projekte der ERSTE Stiftung gemeinnützigen Organisationen zugewendet. EUR 3,2 Mio. wurden ausbezahlt, EUR 2,9 Mio. wurden in Form von Verbindlichkeiten für beschlossene Projekte bereitgestellt. 4,3 % (EUR 0,3 Mio.) von EUR 6,1 Mio. wurden an Kapitalertragsteuer bezahlt oder rückgestellt. Insgesamt wurden 135 Einzelprojekte mit Projektpartnern in Österreich und in den Ländern Zentral- und Südosteuropas umgesetzt.

Die Zuwendungen verteilen sich folgendermaßen auf die Programme:

Auszahlungen und verbindliche Zusagen 2014 Soziales EUR!:;<=>;??@ =B% 55 Projekte

Kultur EUR!<;C@:;D?E! D@ADB% Summe8! 42 Projekte EUR!$9("+9&&+ (-#!Projekte Europa EUR!<;E?>;E=>! <@AFB% 17 Projekte

Allgemeine!Förderungen EUR!DDE;=>

Zuwendungen nach Programmen

EUR

7.000.000 6.142.882 6.000.000

5.000.000

4.003.130 4.000.000

3.154.997 3.000.000

2.143.497 2.000.000 1.673.290

1.094.054 1.000.000 1.055.223 804.410

220.541 0

Soziales Kultur Europa Allgemeine Summe 55 Projekte 42 Projekte 17 Projekte Förderungen 135 Projekte 6 Großprojekte 5 Großprojekte 2 Großprojekte 21 Projekte 13 Großprojekte

Zuwendungen gesamt

Große Projekte (> 100.000)

86 Zuwendungen für große Projekte

9,63 % der Projekte im Jahr 2014 erhielten Zuwendungen, die höher als EUR 100.000 ausfielen. Für diese Projekte wurden 65,17 % der zugewendeten Mittel verwendet. Der Durchschnittswert der Zuwendungen dieser für die Stiftung bedeutenden Projekte beträgt EUR 307.933,08. Die ERSTE Stiftung fokussiert ihre Tätigkeit stark, um eine bessere Wirkung zu erzielen.

Mittel für Projekte Anzahl der Projekte

65,17 % 90,37 % > 100.000 EUR < 100.000 EUR

34,83 % 9,63 % < 100.000 EUR > 100.000 EUR

Große Projekte der ERSTE Stiftung

Projektname Zuwendung Programm aces – Academy of Central European Schools, 9. Jahrgang CCD;@EE Europa Demokratiewerkstatt in Montenegro <><;@=;EEE Soziales ERSTE Foundation NGO Academy C;=E;EEE Soziales Kontakt. Die Kunstsammlung der Erste Group und ERSTE Stiftung D><;CC@ Kultur Social Impact Award

Projektaufwand

Neben den Zuwendungen, die direkt an die Projektpartner flossen, wurden 2014 EUR 761.617 unmittelbar für Projektentwicklung und –umsetzung sowie Forschung in den Programmen und Allgemeinen Förderungen ausgegeben:

Soziales D>=;;=<@ Summe Projektaufwand %$(9$(%

&% 88 ERSTE STIFTUNG BIBLIOTHEK

Die ERSTE Stiftung Bibliothek ist der Wissensfundus der ERSTE Stiftung. Seit 2007 scha"t die Bibliothek mit ihren Sammlungen den Zugang zu Wissen und zu allen Informationsres- sourcen, die die Themen und Ziele der ERSTE Stiftung und ihrer breit gefächerten Projekte erschließen. Inhaltliche Sammlungsschwerpunkte bilden gegenwärtige sozioökonomische und kulturelle Entwicklungen sowie deren politische Rahmenbedingungen in Zentral- und Südosteuropa. Darunter fallen Themen wie konzeptuelle Kunst seit den 1950er-Jahren, Minderheiten- und Geschlechterdiskurse, Social Banking und soziales Unternehmertum, NGO- und Projektmanagement, Demografie, Integration und Migration sowie Bildung. Bei der Wissensvermittlung setzen wir auf einen niederschwelligen Zugang zu den in der Bib- liothek verfügbaren Informationsressourcen. Zugleich stehen über den Online-Katalog digi- tale Wissensressourcen bereit, die im Internet im Volltext zugänglich sind.

Im Jahr 2014 wurden 358 Medien in unterschiedlichen Formaten angekauft, vom gedruck- ten Buch bis zur digitalen Ressource. Durch Schenkungen und Katalogisierung von Recher- chematerialien kamen insgesamt 1.000 neue bibliografische Einträge zum Katalog hinzu.

Derzeit stehen rund 9.000 Medien zur Recherche, Benützung oder Ausleihe bereit. 2014 wurden, wie schon 2013, über 1.000 Medien ausgeliehen. Besonders signifikant stieg die Benützung des Online-Katalogs, der 6.500-Mal besucht wurde. Überhaupt wurde 2014 der digitale Bereich forciert, was auch die enorme Steigerung der Katalogaufrufe erklärt. Zu- dem wird die von der Uni Kassel entwickelte Social-Bookmarking-Plattform BibSonomy genutzt, mit der es allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung möglich ist, Online- Ressourcen mit gemeinschaftlich verwalteten Lesezeichen und Schlagwörtern zu verse- hen. Über eine Tag Cloud können Besucher und Besucherinnen von www.erstestiftung.org weiterführende Informationen aus dem Wissenspool der Stiftung generieren und abrufen.

Die Entwicklung der Bibliothek in den letzten 5 Jahren

2010 2011 2012 2013 2014 Benützer/innen @E FC <C< F>@ ?C >@< :<@ :=F Neue Katalogeinträge <:EE C <EE :DEE C=EE Access Catalogue (OPAC)

Themenbereiche in der ERSTE Stiftung Bibliothek (Medien je Fachbereich anteilig am Gesamtbestand 2014)

Geschichte Informationswissen- schaften und Philosophie

Kunst Politik- und Sozial- wissenschaften

Sprache und Literatur Management

89 Europäische Integration ist für uns mehr als ein Projekt. Bei uns ist sie gelebte Wirklichkeit. Wir kommen aus zehn verschiedenen Ländern Europas und sprechen insgesamt zwölf Sprachen fließend. ERSTE STIFTUNG GREMIEN UND TEAM (Stand 31. 12. 2014)

Aufsichtsrat Programm Kultur Georg Winckler, Vorsitzender Maria Derntl, Projektmanagerin Johanna Rachinger, stellv. Vorsitzende Christiane Erharter, Projektmanagerin Maximilian Hardegg Miroslava Holečková, Projektkoordinatorin Bernhard Kainz Heide Wihrheim, Projektmanagerin Peter Mitterbauer Barbara Pichler Programm Europa Peter Pichler Robin Gosejohann, Projektmanager Markus Trauttmansdor! Filip Radunović, Projektmanager

Kuratorium ERSTE Stiftung Bibliothek Erhard Busek, Vorsitzender (bis 31. 12. 2014, ab 1. 1. 2015: Jutta Braidt, Leiterin Doraja Eberle) Aleksandra Aleksić, Mitarbeiterin Bibliothek Christoph Badelt Caroline Hornstein-Tomić Kommunikation Ivan Krastev Maribel Königer, Leiterin, Head of Communications Johanna Mair Andreea Gurău, Kommunikationsmanagerin Boris Marte Gerald Radinger, Kommunikationsassistent und Franz Salm Projektkoordinator Andreas Treichl Alexandra Rosetti-Dobslaw, Kommunikationsmanagerin Ivan Vejvoda Jovana Trifunović, Kommunikationsmanagerin

Vorstand Budget und Organisation Doraja Eberle, Vorstandsvorsitzende Anna Nöst, Leiterin, Executive Director Finance and Franz Karl Prüller (ab 26. 1. 2015 Vorsitzender) Organisation Richard Wolf, stellv. Vorstandsvorsitzender Veronika Dworzak, Teamassistenz Bernhard Spalt Iveta Hosova, Assistenz Monika Kampl, Controllerin Susanne Schaller, Assistenz Vera Millauer, Leiterin Büromanagement Christine Platzer-Ehalt, Juristin Programm Soziales Ivo Reinprecht, Teamassistenz Ursula Dechant, Projektkoordinatorin Simona Rhomberg, Juristin Barbora Orlíková, Projektkoordinatorin Eva Schieder, Junior-Controllerin Alina Șerban, Projektmanagerin Christiane Seifriedsberger, Teamassistenz Hajnalka Bessenyei, Projektmanagerin Daniel Torres, Teamassistenz Nicole Traxler, Projektmanagerin Lubica Vopickova, Assistenz Eva Zalesky, Assistenz Organsitzungsmanagement

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LAGEBERICHT 2014

'- Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Österreich wurde 2014 wie schon im Jahr davor von drei der vier wichtigsten Ratingagen- turen mit der Bestnote „Triple-A“ beurteilt. Damit gilt das Land als Schuldner höchster Bonität mit einem so gut wie vernachlässigbaren Ausfallrisiko.

Die vorläufigen Berechnungen der österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitute stel- len der österreichischen Wirtschaft 2014 ein Wachstum des BIP von 0,3 % bzw. 0,4 % in Aussicht, das auch 2015 nur äußerst leicht an Dynamik gewinnen dürfte (0,5 % bis 0,8 %). Der Euroraum insgesamt konnte 2014 um (vorläufig) 0,8 % zulegen. Die Vorlaufindika- toren für Österreich befanden sich gegen Jahresende hin noch immer im Seitwärtsgang und gaben keine nennenswerten Hinweise auf eine deutlichere Konjunkturbelebung im Jahr 2015.

Allerdings waren die Risiken für die Wirtschaftsentwicklung als sehr hoch einzustufen. Schwer oder nicht vorhersehbare Ereignisse wie zum Beispiel der rasche Verfall der Öl- preise im Dezember, andauernde geopolitische Spannungen in östlichen Ländern oder der rasch sinkende Eurowechselkurs sind aktuelle Beispiele dafür. Auch das Wiederauf- flammen der internationalen Staatsschuldenkrise war noch immer virulent.

Der österreichischen Konjunktur fehlten im Jahr 2014 expansive Impulse sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Der private Konsum stagnierte und die heimischen Exporte sanken seit dem 2. Quartal 2014 deutlich. Die zurückhaltende Investitionsstim- mung der Unternehmen resultierte aus dem trüben Wirtschaftsklima und der schwachen Endnachfrage.

Seit 2002 weist Österreich positive Leistungsbilanzsalden aus, die eine internationa- le Wettbewerbsfähigkeit des Landes bestätigen. 2014 betrug der Leistungsbilanzüber- schuss (prognostiziert) EUR 3,2 Mrd. oder 1 % des BIP.

Die österreichische Arbeitslosenrate stieg 2014 von 4,9 % auf (vorläufig) 5,1 % an, blieb aber wie schon im Vorjahr die niedrigste in der Europäischen Union. Im Jahresdurch- schnitt waren 2014 3,503 Mio. Personen unselbstständig beschäftigt, um 0,6 % oder 20.383 Personen mehr als im Jahr davor. Die Arbeitslosigkeit (Stand November) stieg um 9 % oder 32.395 Personen auf einen Stand von 331.756 an.

Zum 30. 9. 2014 betrug Österreichs ö"entlicher Schuldenstand 80,7 % des BIP oder EUR 264,5 Mrd. Damit lag das Maastricht-Ziel von 60 % des BIP unverändert in weiter Ferne. Das Budgetdefizit dürfte von 1,5 % des BIP im Jahr 2013 auf (prognostiziert) 3 % des BIP gestiegen sein und damit auf dem Niveau des Maastricht-Limit von 3 % des BIP gelegen haben.

Die Insolvenzstatistik zeigt 2014 sowohl bei der Anzahl der Unternehmenskonkurse (- 0,7 %) als auch bei den Privatkonkursen (- 6,3 %) einen erfreulichen Rückgang. Die Insolvenzpassiva sanken im Unternehmenssektor deutlich um 54 % auf EUR 2,9 Mrd. Allerdings entfielen EUR 3,5 Mrd. Im Jahr 2013 auf eine Großinsolvenz im Bausektor. Erfreulich entwickelte sich die Zahl der von Insolvenzen betro"enen Dienstnehmer. Mit 21.000 Personen lag der Stand um 34 % (Vorjahr: 36,5 %) unter dem Vorjahr.

Die EZB hat im Jahr 2014 verstärkt Maßnahmen gesetzt, um die Kreditversorgung der Un- ternehmen in Europa zu stärken und die Wirtschaft somit zu unterstützen. Zwei Mal senk- ten die europäischen Währungshüter die Leitzinsen auf bis dato 0,05 % und reduzierten

'" die Einlagenfazilität auf – 0,2 %, womit die schon seit einiger Zeit erwarteten negativen Zinsen Realität wurden.

Rückendeckung für das angekündigte Staatsanleiheprogramm bekam die EZB erst nach dem Bilanzstichtag am 14. 1. 2015 durch den EU-Generalanwalt des EU-Gerichtshofs, der das Programm OMT als mit EU-Recht vereinbar sieht. Ebenfalls nach dem Bilanzstichtag von hoher Bedeutung für den österreichischen Bankensektor war das überraschende Auf- geben des Euro/CHF-Mindestkurses von 1,20 durch die Schweizer Nationalbank SNB am 15. 1. 2015. Die Finanzmärkte reagierten erheblich auf den Beschluss und der Euro sackte gegenüber dem Franken (CHF) um ca. 14 % ab. Der über Nacht deutlich festere CHF verteuert Fremdwährungskredite für die österreichischen CHF-Kreditnehmer erheblich.

Bei historisch tiefem Zinsniveau erhöhte sich das inländische Kreditvolumen seit dem Jah- resende 2013 um 1,7 % (Stand November 2014). Bei den Einlagen verlief die Entwicklung zwar ebenfalls ansteigend (+ 2,0 %), im langjährigen Vergleich jedoch unterdurchschnitt- lich. Die Sparquote der privaten Haushalte fiel von 7,3 % im Jahr 2013 auf (prognostiziert) 7,1 % im Berichtsjahr 2014. Die Inflation ging im Jahresvergleich von 2,0 % im Jahr 2013 auf (vorläufig) 1,7 % im Jahr 2014 zurück. Die Loan-to-Deposit Ratio (Kundenkredite in % der Kundeneinlagen) hat sich im Vergleich zu den Vorjahren deutlich reduziert und betrug im 3. Quartal 2014 119,3 % (2013: 122,5 %).

Die in der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft befragten Banken gaben an, die Richtlinien für die Kreditvergabe an KMU im 3. Quartal 2014 erstmals seit über vier Jahren wieder leicht gelockert zu haben.

Die konsolidierte Profitabilität des österreichischen Bankensektors stand auch im Laufe des Jahres 2014 weiter unter Druck, was unter anderem mit Firmenwertabschreibungen einiger Institute zu begründen war. Um die Profitabilität und Risikotragfähigkeit der öster- reichischen Banken nachhaltig zu stärken, empfiehlt die Oesterreichische Nationalbank, Bemühungen zur Kostenreduktion fortzusetzen, die Kreditrisiken proaktiv zu adressieren und die Eigenmittelausstattung zu verbessern. Auf dem Kapitalmarkt waren Rekordhochs an den Leitbörsen und sinkende Anleiherenditen die Bilanz des abgelaufenen Jahres. Al- lerdings hinkte die Wiener Börse der internationalen Entwicklung hinterher. Während an- dere Marktplätze deutliche Zuwächse verbuchten, verlor der heimische ATX zweistellig. Die Immobilienpreise sind in Österreich hingegen in den ersten drei Quartalen 2014 weiter gestiegen, allerdings schwächte sich der Preisanstieg zuletzt etwas ab.

Im November 2014 ist die Bankenaufsicht für alle als signifikant eingestuften Banken im Euroraum von der FMA an die EZB übergeben worden. Im europäischen Stresstest ha- ben fünf der sechs geprüften österreichischen Kreditinstitutsgruppen die Prüfung gut be- standen und selbst unter dem schärfsten Stressszenario ausreichende Eigenkapitalpu"er ausgewiesen. Ab 2015 wird im Rahmen der Bankenunion das BIRG (Bankeninterventions- und -restrukturierungsgesetz) durch das neue BSAG (Bundesgesetz für die Sanierung und Abwicklung von Banken) zur Umsetzung der Richtlinie 2014/59/EU für die Sanierung und Abwicklung von Banken (BRRD) ersetzt. Als Abwicklungsbehörde fungiert dabei die FMA. Ziele des Gesetzes sind einerseits die e)ziente Stabilisierung von ausfallgefährde- ten Banken, andererseits die Vermeidung des Einsatzes zusätzlicher ö"entlicher Mittel für die Stabilisierung von Banken.

Nach dem Bilanzstichtag zum 31. 12. 2014 sind keine gesamtwirtschaftlichen Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Erste Group Bank AG eingetreten, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

'# Allerdings kam das Aufgeben des Euro/CHF-Mindestkurses von 1,20 durch die Schweizer Nationalbank SNB am 15. 1. 2015 sehr überraschend. Die internationalen Finanzmärkte re- agierten erheblich auf den Beschluss und der Euro sackte gegenüber dem Franken (CHF) um ca. 14 % ab. Der über Nacht deutlich festere CHF verteuert Fremdwährungskredite für die österreichischen CHF-Kreditnehmer erheblich.

Die Vorlaufindikatoren für Österreich befanden sich gegen Jahresende hin noch immer im Seitwärtsgang und gaben keine nennenswerten Hinweise auf eine deutlichere Konjunk- turbelebung im Jahr 2015. Die aktuellen Prognosen stellen 2015 für die österreichische Wirtschaft ein Wachstum des BIP von + 0,5 % bis + 0,8 % in Aussicht, das 2016 nochmals leicht an Dynamik gewinnen könnte (1,1 % bis 1,6 %). Allerdings sind die Abwärtsrisiken für die Wirtschaftsentwicklung nach wie vor hoch. Ein WiederauGammen der internationalen Staatsschuldenkrise oder der geopolitischen Spannungen in östlichen Ländern kann noch immer nicht ausgeschlossen werden.

Die Inflationsrate wird 2015 und 2016 unter der 2 %-Marke prognostiziert. Im Bankenmarkt bleiben die Wachstumsaussichten gemäß den aktuellen Prognosen moderat. Das Kredit- volumen dürfte 2015 (+ 0,1 %) und 2016 (+ 0,5 %) nur sehr schwach ansteigen, während beim Einlagenvolumen in beiden Jahren ein höheres Wachstum von 4,2 % bzw. 3,4 % möglich sein sollte.

'$ Bilanzentwicklung

Die Bilanzsumme erreicht per 31. 12. 2014 EUR 981,4 Mio. Dem aktivseitigen Rückgang der Beteiligungen steht passivseitig im Wesentlichen eine Reduktion der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und der verbrieften Verbindlichkeiten gegenüber.

Die Forderungen an Kreditinstitute von EUR 262,8 Mio. zeigen gegenüber dem Jahres- ultimo 2013 einen Rückgang um EUR 16,6 Mio. Vom Bilanzstand entfallen EUR 262,6 Mio. auf täglich fällige Guthaben.

Auf der Aktivseite hat sich die Position Beteiligungen per 31. 12. 2014 gegenüber dem Vorjahr um EUR 219,9 Mio. auf EUR 564,8 Mio. reduziert. Diese Reduktion resultiert aus dem Verkauf von 13.576.817 Mio Stück Aktien der Erste Group AG.

Die ERSTE Stiftung hält zum Bilanzstichtag direkt 42.912.951 Stück Aktien an der Erste Group, Buchwert per 31. 12. 2014 EUR 564,1 Mio. Gemeinsam mit den Syndikatspartnern und der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG kontrollierte die Stiftung direkt und indi- rekt 30,01 % am Grundkapital der Erste Group Bank AG. Der durchschnittliche Buchwert pro Aktie der direkt gehaltenen Anteile errechnet sich auf EUR 13,14 pro Aktie (Vorjahr: EUR 13,88).

Die Beteiligungsposition beinhaltet weiters die good.bee Holding GmbH (Anteil 40 %), deren Buchwert unverändert mit EUR 0,7 Mio. zu Buche schlägt.

In der Position Anteile an verbundenen Unternehmen ist unverändert die Beteiligung an der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG mit einem Buchwert von EUR 124,4 Mio. ausgewiesen.

Die sonstigen Aktiva erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 17,3 Mio. auf EUR 29,0 Mio. Diese Position beinhaltet hauptsächlich Forderungen gegenüber dem Fi- nanzamt, die im Wesentlich aus der Vorauszahlung der Körperschaftsteuer 2014 mit EUR 22,1 Mio. besteht.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringern sich gegenüber Ende 2013 um rund EUR 22,2 Mio. auf EUR 241,5 Mio.

Die verbrieften Verbindlichkeiten vermindern sich im Bilanzjahr um EUR 203,5 Mio. auf EUR 371,0 Mio. Diese Verminderung kam vor allem durch die Tilgung von Anleihen zustande:

Die variabel verzinsten Anleihen wurden durch mit der Erste Group Bank AG abgeschlos- sene Swaps in fixe Verzinsungen gedreht.

Im Vergleich der Jahresendstände zeigen die sonstigen Verbindlichkeiten einen Rück- gang um EUR 2,0 Mio. auf EUR 15,3 Mio. Diese Position beinhaltet hauptsächlich die Zin- senabgrenzungen für Kredite, Anleihen und Derivate (zusammen EUR 10,4 Mio.) sowie Verbindlichkeiten aus bereits zugesagten, jedoch noch nicht ausgezahlten Zuwendungen (EUR 4,5 Mio.).

Die Position Rückstellungen erhöht sich um EUR 8,2 Mio. und beträgt zum Bilanzstich- tag EUR 20,2 Mio. (Vorjahr: EUR 11,9 Mio.) und umfasst Rückstellungen für Steuern EUR 19,0 Mio. (Vorjahr: EUR 11,2 Mio.) sowie Personal- und sonstige Aufwendungen in Höhe von EUR 1,2 Mio. (Vorjahr: EUR 0,7 Mio.).

'% Das Stiftungsvermögen (Kapital- und Gewinnrücklagen) beläuft sich nach Zuwendungen an Begünstigte im Ausmaß von EUR 6,1 Mio. und nach Vorwegzuweisung des Jahresüber- schusses 2014 an die Rücklage in Höhe von EUR 5,3 Mio. per 31. 12. 2014 auf EUR 333,3 Mio. (Vorjahr: EUR 334,1 Mio.).

Die freie Rücklage beinhaltet dabei zum Bilanzstichtag EUR 2.673.597,49 noch nicht aus- genützte Mittel aus dem Zuwendungsbudget der Vorjahre. Diese stehen 2015 – zusätzlich zum laufenden Budget 2015 – für Zuwendungen zur Verfügung.

Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung zeigt im Berichtszeitraum folgende Entwicklung:

Die Position Nettozinsertrag weist einen Überhang der Zinsenaufwendungen über die Zinsenerträge in Höhe von EUR 25,2 Mio. (Vorjahr: EUR 29,0 Mio.) aus, der sich gegenüber dem Vorjahr um EUR 3,8 Mio. reduziert hat, was im Wesentlichen auf einen im Jahres- durchschnitt niedrigeren Stand der Verbindlichkeiten sowie ein niedrigeres Zinsniveau zurückzuführen ist.

Die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen in Höhe von EUR 13,7 Mio. betre"en die Ausschüttung der Anteilsscheine der Erste Group Bank AG-PS-Dividendenberechtigung für 2013 mit EUR 0,9 Mio. die Dividendenausschüttung auf Erste Group Bank-Aktien mit EUR 11,3 Mio. und den Beteiligungsertrag aus der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG in Höhe von EUR 1,5 Mio.

Nach Berücksichtigung des Provisionsergebnisses, der Erträge aus sonstigen Finanzge- schäften und der sonstigen betrieblichen Erträge wird bei den Betriebserträgen ein Minus von EUR 12,2 Mio. (Vorjahr: Plus EUR 6,8 Mio.) ausgewiesen.

Nach Abzug der allgemeinen Verwaltungsaufwendungen und den Abschreibungen auf das Sachanlage- und Immaterielle Anlagevermögen ergibt sich ein negatives Betriebser- gebnis von EUR 17,9 Mio. (Vorjahr: EUR 0,9 Mio.).

Nach Berücksichtigung der Auflösung von Wertberichtigung für das Evidenzkonto der Zwischensteuer von EUR 0,6 Mio. und der Gewinnrealisierungen aus dem Verkauf der Erste Group Bank AG-Aktien von 13.576.817 Mio. Stück Erste Group-Aktien in Höhe von EUR 42,3 Mio. (Vorjahr: EUR 60,5 Mio.) aus dem Verkauf ergibt sich ein Ergebnis der ge- wöhnlichen Geschäftstätigkeit von EUR 25,0 Mio. (Vorjahr: EUR 60,8 Mio.).

Nach Ertragsteuern von EUR 19,7 Mio. (Vorjahr: EUR 12,7 Mio.) wird ein Jahresüberschuss in Höhe von EUR 5,3 Mio. (Vorjahr: EUR 48,2 Mio.) ausgewiesen, der zur Rücklagen-Do- tierung zur Verfügung steht.

'& Finanzinstrumente und Risikomanagementziele

Die für die ERSTE Stiftung relevanten Risiken aus Finanzinstrumenten sind:

Das Kursrisiko aus der Beteiligung an der Erste Group Bank AG: Im Stiftungszweck ist das Halten einer qualifizierten Beteiligung an der Erste Group Bank AG definiert.

Das Zinsänderungsrisiko aus aufgenommenen Krediten und Zinsderivaten: Es bestehen Ab- sicherungspositionen in Zinsderivaten gegenüber steigenden Zinsen.

Das Liquiditätsrisiko: Die Zinszahlungen für aufgenommene Kredite sollen langfristig ins- besondere durch den Dividendenertrag aus der Beteiligung an der Erste Group Bank AG finanziert werden.

Der wesentliche Vermögenswert der Stiftung wird durch die Beteiligung an der Erste Group Bank AG repräsentiert. Daraus besteht eine ertragsmäßige Abhängigkeit von den Dividendenerträgen der Erste Group Bank AG.

Es besteht kein Fremdwährungsrisiko und kein Ausfallrisiko aus Forderungen.

Stiftungszweck: gemeinnützige Tätigkeit

Die ERSTE Stiftung ist im Jahr 2003 aus der Ersten Österreichischen Spar-Casse Anteils- verwaltung hervorgegangen, einem der beiden Nachfolger der Ersten Österreichischen Spar-Casse. 1819 erö"nete dieser Sparkassenverein in Wien die erste Bank für Menschen, die bisher keine Möglichkeit hatten, selbst für ihre Zukunft vorzusorgen. Von den Grün- dern hat die Stiftung den Einsatz für die Menschen geerbt.

Die ERSTE Stiftung unterstützt die Idee eines gemeinsamen Europas. Nach 1989 ist ein geteilter Kontinent wieder zusammengewachsen. Die ERSTE Stiftung hat den gesamten Kulturraum Zentral- und Südosteuropa im Blick. Sie unterstützt soziale Teilhabe und zivil- gesellschaftliche Engagements, fördert die Begegnung der Menschen und das Wissen um die jüngere Vergangenheit einer Region, in der Schengen-Raum, Europäische Union und Eurozone für neue Bruchlinien, aber auch Ho"nungen und Erwartungen sorgen.

Die ERSTE Stiftung ist operativ tätig und entwickelt eigenständig Projekte in den drei Programmen Soziales, Kultur und Europa. Langfristige Wirkung ist bei den Projektent- scheidungen ebenso ein Anliegen wie interdisziplinäre und grenzüberschreitende Zusam- menarbeit.

Zwei neue Großprojekte der ERSTE Stiftung sind nach Phasen der Entwicklung und Vor- bereitung 2014 gestartet. Die ERSTE Foundation NGO Academy und das ERSTE Foun- dation Roma Partnership. Die NGO Academy ist ein Bildungsprogramm für Menschen, die im Bereich soziale Integration arbeiten. Vorerst steht es den Gewinnern des Preises der ERSTE Stiftung für soziale Integration o"en, später sollen auch andere Organisationen die Kurse besuchen können. Mit dem ERSTE Foundation Roma Partnership versucht die Stiftung, der sozialen Ausgrenzung von Europas größter ethnischer Minderheit, den Sinti und Roma, entgegenzuwirken. Die Initiative versucht, erfolgreiche Projekte in Rumänien, Ungarn und der Slowakei, die Arbeitsplätze für Roma scha"en, in andere Gemeinden zu übertragen und Best-Practice-Initiativen miteinander zu vernetzen.

'' Die internationale Community der ERSTE Stiftung traf sich im August im Rahmen des Eu- ropäischen Forum Alpbach, das 2014 unter dem Motto „At the Crossroads“ (Am Scheide- weg) stattfand. Zu einem weiteren Großtre"en versammelten sich in Belgrad die Alumni der acht Generationen des Balkan Fellowship for Journalistic Excellence.

Im Sommer wurde von einer internationalen Jury der Igor Zabel Award for Culture and Theory 2014 der russischen Kunstkritikerin und Autorin Ekaterina Degot zuerkannt. Diese Entscheidung war ein deutliches Signal der Unterstützung für die neue russische Dissi- dentenszene. Anlässlich der feierlichen Preisverleihung in der Secession in Wien Anfang November fand eine Konferenz im mumok statt, an der auch die Gewinner der Igor-Zabel- Arbeitsstipendien teilnahmen.

Im Dezember initiierte die ERSTE Stiftung eine neue Diskussionsreihe: „Das europäische Match – Kontroversen und Begegnungen.“ Zum Auftakt brachte sie ukrainische und rus- sische Journalisten an einen Tisch zum Thema „The Media War: Clash of Realities in the Ukraine Conflict“. Die Reihe findet in Kooperation mit der Tageszeitung Die Presse statt und wird 2015 fortgesetzt.

Das Jahr 2014 stand auch im Zeichen intensiver Verbandsarbeit und der Mitwirkung an Netzwerktre"en philanthropischer Organisationen. Im Mai 2014 fand in Sarajewo die jähr- liche Generalversammlung und Konferenz des European Foundation Centre, des Dach- verbandes der europäischen gemeinnützigen Stiftungen, statt. Diesmal war die ERSTE Stiftung Mitglied des Organisationskomitees und organisierte auch eine Podiumsdiskussi- on zum Thema „Soziale Inklusion in Zentral- und Osteuropa: Mythos oder Wirklichkeit?“.

Im Oktober wurde in Österreich der Verbund gemeinnütziger Stiftungen gegründet, der sich für eine Gesetzesreform einsetzt, die gemeinnütziges Stiften steuerlich begünstigt und damit aktiv fördert. Gemeinsam mit der Julius Raab Stiftung hat die ERSTE Stiftung in Oktober einen Stiftungsatlas herausgegeben und eine große Netzwerkveranstaltung in Wien organisiert.

()) Ausblick auf 2015 und Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Die Stärkung der Rolle als Kernaktionär mit den Abschlüssen der Syndikatsverträge mit den Sparkassen, der CaixaBank und dem Wiener Städtischen Wechselseitigen Versiche- rungsverein bei gleichzeitiger Entschuldung am Jahresende war ein wichtiger Schritt. Damit wurde eine starke Kernaktionärsgruppe gebildet, die den Zielen der Stiftung ver- bunden ist und sicherstellt, dass die Stiftung ihre Aufgabe als gemeinnützige Vereinigung in unverändert starker Position verfolgen kann. Ganz besonders hervorgehoben sei da- bei die verstärkte Zusammenarbeit mit den Sparkassen und den Sparkassenstiftungen in Österreich.

Die für das Jahr 2015 erstellten Budgetpläne entsprechen einem Sparhaushalt, insbeson- dere bei den Betriebsausgaben, während die Zuwendungen an Projektpartner in dersel- ben Höhe wie in den letzten Jahren ausgeschüttet werden können. Damit ist sichergestellt, dass die gemeinnützigen Initiativen und Projekte der Stiftung weiterentwickelt werden.

2015 soll ein Schwerpunkt auf langfristig wirksame Projekte gelegt werden, um mit der Expertise, die in der Stiftung vorhanden ist, eine stärkere Rolle in Entwicklungspartner- schaften zu spielen. Die Reduzierung kleinerer Projektförderungen wird ebenso weiterver- folgt wie die Suche nach qualifizierten Partnern im Bereich der internationalen Stiftungen, mit denen gemeinsam größere Initiativen bei geteilten Kosten umgesetzt werden können.

Wien, den 3. Juni 2015

Der Vorstand

Franz Karl Prüller Richard Wolf Vorsitzender stv. Vorsitzender

Bernhard Spalt Vorstandsmitglied

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JAHRESABSCHLUSS 2014

()- BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014 DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

AKTIVA EUR EUR TEUR TEUR 31. 12. 2013 31. 12. 2013

1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken und Postgiroämtern EAEE E

2. Schuldtitel ö,entlicher Stellen und Wechsel, die zur EAEE E Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind: a) Schuldtitel ö"entlicher Stellen und ähnliche EAEE E Wertpapiere b) zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassene Wechsel EAEE E

3. Forderungen an Kreditinstitute DCD;F>D;>DD: a) täglich fällig DCD;C>D;>D?;?D: !

b) sonstige Forderungen DEE;EEEAEE DD?;=EE

4. Forderungen an Kunden EAEE E

5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere EAEE E a) von ö"entlichen Emittenten EAEE ! E ! b) von anderen Emittenten EAEE E darunter: eigene Schuldverschreibungen EAEE E

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche EAEE E Wertpapiere

7. Beteiligungen =C>;@?>;>:@A;C>F darunter: an Kreditinstituten =C>;EF<;>:@A

8. Anteile an verbundenen Unternehmen ;>FE;=EEAEE ;>F< darunter: an Kreditinstituten EAEE E

9. Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens

10. Sachanlagen :?;@DDAEE C= darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kredit- institut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt EAEE E werden

11. Eigene Aktien oder Anteile sowie Anteile an einer herrschenden oder an einer mit Mehrheit EAEE E beteiligten Gesellschaft darunter: Nennwert EAEE E

12. Sonstige Vermögensgegenstände D?;EDF;?C>A

13. Gezeichnetes Kapital, das eingefordert, aber noch nicht eingezahlt ist EAEE E

14. Rechnungsabgrenzungsposten @E;>D:A>? <;

SUMME DER AKTIVA ?F<;:=?;>>:AEE <;DE<;=@=

Posten unter der Bilanz

1. Auslandsaktiva EAEE E

()" BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014 DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

PASSIVA EUR EUR TEUR TEUR 31. 12. 2013 31. 12. 2013

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten D><;=EE;EEEAEE DC:;@EE a) täglich fällig E ! E ! b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist D><;=EE;EEEAEE DC:;@EE

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden EAEE E a) Spareinlagen EAEE E darunter: ! ! aa) täglich fällig EAEE ! E ! bb) mit vereinbarter Laufzeit oder ! ! Kündigungsfrist EAEE E b) sonstige Verbindlichkeiten EAEE ! E ! darunter: ! ! aa) täglich fällig EAEE E bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist EAEE E

3. Verbriefte Verbindlichkeiten :@<;EEE;EEEAEE =@>;=EE a) begebene Schuldverschreibungen EAEE ! E ! b) andere verbriefte Verbindlichkeiten :@<;EEE;EEEAEE =@>;=EE

4. Sonstige Verbindlichkeiten <=;:::;ECCA:? <@;D?@

5. Rechnungsabgrenzungsposten EAEE E

6. Rückstellungen DE;<@C;?>CAF> <<;?:= a) Rückstellungen für Abfertigungen EAEE ! E ! b) Rückstellungen für Pensionen EAEE ! E ! c) Steuerrückstellungen ;>@DAE< <<;D:D !

d) sonstige <;@>AF: @E:

6.A Fonds für allgemeine Bankrisiken EAEE E

7. Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 EAEE E

8. Zusätzliches Kernkapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 3 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 EAEE E

8.A Pflichtwandelschuldverschreibungen gemäß § 26 BWG EAEE E

8.B Instrumente ohne Stimmrecht gemäß § 26a BWG EAEE E

9 Gezeichnetes Kapital EAEE E

10. Kapitalrücklagen @?;<>@;D>?AFC @?;<>@ a) gebundene @?;<>@;D>?AFC @?;<>@ !

b) nicht gebundene EAEE ! E ! c) Rücklage für eigene Aktien EAEE E

Übertrag @D@;<=@;DC:AE? ?>C;=@?

()# BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014 DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

PASSIVA EUR EUR TEUR TEUR 31. 12. 2013 31. 12. 2013

Übertrag @D@;<=@;DC:AE? ?>C;=@?

11. Gewinnrücklagen D=>;DED;<@?A?< D=>;??C a) gesetzliche Rücklage <>=;<:=;:FCA:D

12. Haftrücklage gemäß § 57 Abs. 5 BWG EAEE E

13. Bilanzgewinn EAEE E

14. Unversteuerte Rücklagen EAEE E a) Bewertungsreserve aufgrund von Sonder- abschreibungen EAEE E b) sonstige unversteuerte Rücklagen EAEE E darunter: ! ! aa) Investitionsrücklage gemäß § 9 EStG 1988 EAEE ! E ! bb) Investitionsfreibetrag gemäß § 10 EStG 1988 EAEE ! E ! cc) Mietzinsrücklage gemäß § 11 EStG 1988 EAEE ! E ! dd) Übertragungsrücklage gemäß § 12 EStG 1988 EAEE ! E !

SUMME DER PASSIVA ?F<;:=?;>>:AEE <;DE<;=@=

Posten unter der Bilanz

1. Eventualverbindlichkeiten EAEE E darunter: ! ! a) Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln EAEE E b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus ! ! der Bestellung von Sicherheiten EAEE E

2. Kreditrisiken EAEE E darunter: Verbindlichkeiten aus Pensionsgeschäften EAEE E

3. Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften EAEE E

4. Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 EAEE E der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 darunter Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 EAEE

5. Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 EAEE E der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 darunter: Eigenmittelanforderungen gemäß Art. 92 Abs. 1 lit. a bis c der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 EAEE E a) Harte Kernkapitalquote von 4 % EAEE b) Kernkapitalquote von 5,5 % EAEE c) Gesamtkapitalquote von 8 % EAEE

6. Auslandspassiva EAEE E

()$ GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG 2014 DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG EUR EUR TEUR TEUR 31. 12. 2013 31. 12. 2013

1. Zinsen und ähnliche Erträge F;=>F;C?>A@: ?;>F: darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren A>: DC>

2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen ! ::;@@<;DE

I. NETTOZINSERTRAG -!+#9+++9#)$;#' -!+'9)(&

3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen <:;@<<;=<:ACE :<;FE= a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten und nicht festverzinslichen Wertpapieren FCF;=CEAEE <;:=? b) Erträge aus Beteiligungen <<;D?@;?=:ACE D?;DDC

c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen <;=>=;EEEAEE <;DDE

4. Provisionserträge ! :;?D>A:> ! <:

5. Provisionsaufwendungen ! DCE;=?

6. Aufwendungen aus Finanzgeschäften ! -!=

7. Sonstige betriebliche Erträge <:;E::A>F >;E:@

II. BETRIEBSERTRÄGE -!(+9+%)9$($;&# $9%%+

8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen =;>@E;:?@A:: =;C>> a) Personalaufwand :;E=E;?>FAE? D;FE? darunter: aa) Löhne und Gehälter D;:CE;F=?AC: D;<>@ bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschriebene soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge =DC;>CCA?? =<= cc) sonstiger Sozialaufwand :C;CF@AE> :< dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung ?>;=:EA:: F> ee) Dotierung der Pensionsrückstellung EAEE E ") Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen :D;>E>A>?AD> D;F:=

9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände <

10. Sonstige betriebliche Aufwendungen EAEE E

III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN #9#&&9''-;&$ #9&''

IV. BETRIEBSERGEBNIS -!(%9&#'9$();%( &%-

()% GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG 2014 DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG EUR EUR TEUR TEUR 31. 12. 2013 31. 12. 2013

Übertrag (IV. Betriebsergebnis) -!<@;F=?;C

11. Wertberichtigungen auf Forderungen und Zuführungen zu Rückstellungen für Eventual- verbindlichkeiten und für Kreditrisiken EAEE -!<

12. Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen und aus Rückstellungen für Even- tualverbindlichkeiten und für Kreditrisiken =F@;?EEAEE E

13. Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanz- anlagen bewertet sind, sowie auf Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen EAEE ==:

14. Erträge aus Wertberichtigungen auf Wertpapiere, die wie Finanzanlagen bewertet werden, sowie auf Betei- ligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen >D;DFD;A=E CE;=E=

V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT D=;E@:A@? CE;FDC

15. Außerordentliche Erträge EAEE E darunter: Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken EAEE E

16. Außerordentliche Aufwendungen EAEE E darunter: Zuweisungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken EAEE E

17. Außerordentliches Ergebnis EAEE E (Zwischensumme aus Posten 15 und 16)

18. Steuern vom Einkommen und Ertrag @

19. Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 18 auszu- weisen EAEE <;F@F

VI. JAHRESÜBERSCHUSS #9-"&9$-$;-+ "&9(#(

20. Rücklagenbewegung =;:>F;C:CA:D >F;<=< darunter: Dotierung der Haftrücklage EAEE E Auflösung der Haftrücklage EAEE E

VII. JAHRESGEWINN );)) )

21. Verlustvortrag/Gewinnvortrag (Vj) EAEE E

22. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages EAEE E

VIII. BILANZGEWINN );)) )

()& ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2014 DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

(!ALLGEMEINE!ANGABEN (() <;

+!ANGABEN!ZU!DEN!BILANZIERUNGS-!UND!BEWERTUNGSMETHODEN (() D;!Wertpapiere <

-!ABWEICHUNG!VON!BILANZIERUNGS-!UND!BEWERTUNGSMETHODEN (((

"!ANGABEN!ZUR!BILANZ ((( >;;D!Beziehungen!zu!verbundenen!Unternehmen <<< >;:!Beteiligungen!und!Anteile!an!verbundenen!Unternehmen <<< >;>!Geschäfte!mit!nahestehenden!Unternehmen!und!Personen <;=!Wertpapiere <;C!Finanzinstrumente!des!Anlagevermögens <;@!Im!Folgejahr!fällig!werdende!Schuldverschreibungen <<: >;F!Nachrangige!Vermögensgegenstände <<: >;?!Anlagevermögen <<: >;;<;;<:!Rückstellungen!für!Steuern <<: >;<>!Aufgeschobene!Steuer!aus!der!formwechselnden!Umwandlung!der! Anteilsverwaltungssparkasse!in!die!ERSTE!Stiftung! <<: >;<=!Sonstige!Rückstellungen <<>

#!KAPITALFLUSSRECHNUNG ((#

$!ANGABEN!ZUR!GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG ((# C;!Veräußerungsgewinne!beziehungsweise!-verluste!des!Anlagevermögens <

%!LIQUIDITÄT (($

&!ANGABEN!ZU!ORGANEN!UND!ARBEITNEHMERN ((% F;

BEILAGE!ZUM!ANHANG8!ANLAGENSPIEGEL ((&

()' 1 ALLGEMEINE ANGABEN

1.1 Einleitung

Die Aufstellung des Jahresabschlusses 2014 erfolgte gemäß § 18 Privatstiftungsgesetz (PSG) unter sinngemäßer An- wendung der diesbezüglichen Bestimmungen des Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der jeweils geltenden Fassung.

1.2 Gliederung des Jahresabschlusses

Durch die formwechselnde Umwandlung der Anteilsverwaltungssparkasse „DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Anteilsverwaltungssparkasse“ in „DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung“ (im folgenden kurz: ERSTE Stiftung) und die damit verbundene Buchwertfortführung ergibt sich hinsichtlich der Gliederung des Jahresabschlusses der Privatstiftung eine Fortführung der BWG-mäßigen Gliederung.

1.3 Haftung der ERSTE Stiftung für die Sparkassen AG

Gemäß § 27b Abs. 1 SpG in Verbindung mit § 92 Abs. 9 BWG haftet die ERSTE Stiftung mit ihrem gesamten Vermögen (zur ungeteilten Hand) für alle Verbindlichkeiten der Erste Group Bank AG (vormals Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG). Mit der Eintragung im Firmenbuch entstand gemäß § 7 Abs. 1 PSG die ERSTE Stiftung. Die Anteilsverwaltungssparkasse besteht gemäß § 27b Abs. 1 SpG als Privatstiftung weiter. Die ERSTE Stiftung ist seit 19. Dezember 2003 im Firmenbuch beim Handelsgericht unter der FN 072984f und der Firma „DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung“ eingetragen.

2 ANGABEN ZU DEN BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

2.1 Generalnorm

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Privatstiftung zu vermitteln, aufgestellt. Bei der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung der ERSTE Stiftung unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde Rechnung getragen.

2.2 Bewertungsmethoden

2.2.1 Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten, Valuten und Fremdwährungsschecks wurden mit dem Referenzkurs der EZB bewertet. Erträge aus der Währungsumrechnung wurden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung berücksichtigt.

2.2.2 Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wurden mit Anscha"ungskosten bewertet, soweit nicht aufgrund einer voraussichtlich dauernden Wertminderung eine Abwertung erforderlich war.

2.2.3 Forderungen Forderungen an Kreditinstitute und sonstige Forderungen wurden nach den Vorschriften des § 207 UGB bewertet. Erkennbaren Risiken wurde durch ent sprechende Wert berichti gung Rechnung getragen.

2.2.4 Wertpapiere Wertpapiere (Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere) werden entsprechend ihrer Zuordnung zu den Finanzanlagen zu Anscha"ungskosten und bei voraussichtlich dauernder Wertminderung zum niedrigeren Marktwert („gemildertes Niederstwertprinzip“) bewertet. Die Zuordnung der Wertpapiere erfolgt entsprechend den vom Vorstand beschlossenen Organisationsrichtlinien.

2.2.5 Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen wurden zu Anscha"ungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungsdauer beträgt für · immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens vier Jahre (25B%), · sonstige Sachanlagen zwischen vier und sieben Jahren (zwischen 25B% und 14,29B%). Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

(() 2.2.6 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten wurden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt.

2.2.7 Rückstellungen Die Rückstellungen wurden in Höhe des Betrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig war.

3 ABWEICHUNG VON BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Gegenüber dem Vorjahr wurden keine Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen.

4 ANGABEN ZUR BILANZ

4.1 Fristengliederung Forderungen und Verpflichtungen

Fristengliederung der nicht täglich fälligen Forderungen und Guthaben und der nicht täglich fälligen Verpflichtungen gegenüber Kreditinstituten und Nichtbanken (nach Restlaufzeiten):

31. 12. 2014 31. 12. 2013 EUR TEUR đƫ*% $0ƫ0A#(% $ƫ"A((%#!ƫ+. !.1*#!*ƫ1* ƫ10$!* bis 3 Monate EAEE =E;EEE mehr als 3 Monate bis 1 Jahr EAEE ;EEE;EEEAEE D>@;EEE mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre :?F;=EE;EEEAEE =>E;EEE

4.2 Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Die Geschäftsbeziehungen zu verbundenen Unternehmen wurden im branchenüblichen Rahmen abgewickelt.

4.3 Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen

Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen enthalten Anteile an folgenden wesentlichen Unternehmen und weisen nach den letzten uns vorliegenden Jahresabschlüssen Eigenkapital und Ergebnis wie folgt aus:

Firma und Sitz der Gesellschaft Anteil am EigenmittelB/ letztes Ergebnis Jahresabschluss Kapital gesamt Eigenkapital EUR per Jahr (davon indirekt) EUR in %

Erste Group Bank AG, Wien ?A?F!I ?;EEF;><>;CF good.bee Holding GmbH, Wien >EAEE!I D;==D;DFDAA=E :<;!

Sparkassen Beteiligungs =EADE!I ::?;?@@;:E=AE= -!:<;?CF;:= GmbH & Co KG, Wien

Sparkassen Beteiligungs GmbH, Wien

Der Buchwert der Beteiligungen in Höhe von EUR 564.794.437,12 (Vorjahr: TEUR 784.648) betri"t mit EUR 713.000,00 (Vorjahr: TEUR 713) die 40 %-Beteiligung an der good.bee Holding GmbH und mit EUR 564.081.437,12 (Vorjahr: TEUR 783.935) die Beteiligung an der Erste Group Bank AG. Dieser Buchwert repräsentiert insgesamt einen Bestand von 42.912.951 Stück Erste Group Bank-Stammaktien, die – je nach Anscha"ungsperiode – auf zwei verschiedenen Depots mit unterschiedlichen Anscha"ungskosten geführt werden und die per 31. 12. 2014 einen Anteil am Grundkapital von 9,98 % (Vorjahr: 13,14 %) darstellen. Der Marktwert dieser Beteiligung, berechnet auf Basis des Schlusskurses der Wiener Börse von EUR 19,235, lag per Jahresultimo bei 825.430.612,49.

Bei der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung handelt es sich im Verhältnis zur Erste Group Bank AG um kein übergeordnetes Kreditinstitut (Kreditinstitut oder Finanz-Holdinggesellschaft), das eine Kreditinstitutsgruppe im Sinne des § 30 Abs. 1 BWG begründet, weshalb die Einbeziehung der ERSTE Stiftung in den Konsolidierungskreis gemäß BWG nicht erforderlich ist. Auch handelsrechtlich ist gemäß § 244 UGB kein Konzernabschluss zu erstellen.

((( Unter dem Bilanzposten „Anteile an verbundenen Unternehmen“ ist die Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG mit einem Buchwert von EUR 124.445.500,00 aus der Einbringung von 7,9 Mio. Stück EGB-Aktien, ausgewiesen. Der An- teil der von der ERSTE Stiftung indirekt über die Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG am Grundkapital der Erste Group Bank AG gehalten wird, liegt bei 1,84 %. Der durch die ERSTE Stiftung direkt kontrollierte Anteil beträgt somit per 31. 12. 2014 insgesamt 11,82 %. Am 15. Dezember wurde die seit 2009 bestehende Aktionärsvereinbarung (Preferred Partnership Agreement) zwischen der CaixaBank S.A. und der ERSTE Stiftung erneuert. Demzufolge ist die CaixaBank S.A. dem Bündnis von Kernaktionären beigetreten, dem neben der ERSTE Stiftung auch die Sparkassen, deren Stiftun- gen und der Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsverein – Vermögensverwaltung – Vienna Insurance Group angehören. Per 31. 12. 2014 hielt die CaixaBank S.A. mit Firmensitz in Barcelona, Spanien, 42.634.248 Stück (Vorjahr: 39.195.848. Stück) Erste Group Bank AG-Aktien, was einem Anteil von 9,92 % (Vorjahr: 9,12 %) am Grundkapital der Erste Group BankAG entspricht. Gemeinsam mit den Syndikatspartnern kontrollierte die Stiftung direkt und indirekt 30,01 % am Grundkapital der Erste Group Bank AG.

Der durchschnittliche Bewertungskurs je Erste Group-Aktie für die von der ERSTE Stiftung direkt sowie indirekt in Form ihres Anteils an der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG gehaltenen Erste Group-Aktien lag per 31. 12. 2014 bei EUR 13,55.

Mit einem Buchwert von EUR 35.000,00 besteht ein Anteil von 100 % an der im Jahr 2011 gegründeten Sparkassen Beteiligungs-GmbH.

4.4 Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Es bestehen keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen, welche wesentlich und marktunüblich sind.

4.5 Wertpapiere

Die Wertpapiere, welche die Eigenschaft von Finanzanlagen haben, wurden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet.

zum Börse handel nicht davon bewertet wie andere zugelassen, börsenotiert börsenotiert Anlagevermögen Bewertung EUR EUR EUR EUR

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche DEE;EEEAEE EAEE DEE;EEEAEE EAEE Wertpapiere

Zum Bilanzstichtag 31. 12. 2014 bestehen keine Wertpapierleihgeschäfte von Erste Group Bank-Aktien (Vorjahr: 164.297 Stück). Umgekehrt wurden von einzelnen Sparkassen 3.649.436 Stück Erste Group Bank-Aktien (Vorjahr: 3.681.436 Stück) temporär an die ERSTE Stiftung verliehen.

4.6 Finanzinstrumente des Anlagevermögens

Zum 31. 12. 2014 bestanden folgende mit der Erste Group Bank AG abgeschlossene Derivativgeschäfte:

31. *12. *2014

Type Abschluss Laufzeit Nominale Marktwert IRS DE IRS DE<< DE<;?C?;EEDAA:E IRS DE: DFD;EEE;EEEAEE -!

Type Abschluss Laufzeit Nominale Marktwert IRS DEE;<:EA@> IRS DE<< DE<::;>DEAEC IRS DE<< DE?

((+ Das Bestreben des Vorstandes ist es, den Aufwand kalkulierbar und planbar zu gestalten.

Aus diesem Grund wurde die variable Verzinsung für Anleihen mit einem Emissionsvolumen von EUR 282 Mio. durch den Abschluss von Swaps mit der Erste Group Bank AG in gleicher Höhe in fixe Verzinsung gedreht.

Die Parameter der Grundgeschäfte (Emissionen) und der Absicherungsgeschäfte (Swaps) sind grundsätzlich identisch, sodass Bewertungseinheiten gebildet werden konnten. Der Absicherungszeitraum entspricht der Laufzeit der Emissio- nen, die variablen Konditionen sind gleichlautend. Durch vorzeitige Rückkäufe verringerte sich das Emissionsvolumen im Ausmaß von EUR 11.000.000, die dadurch entstandene Ine)zienz in Höhe von EUR 516.069,41 wurde rückgestellt.

4.7 Im Folgejahr fällig werdende Schuldverschreibungen

Von den begebenen, börsefähigen Schuldverschreibungen werden EUR 4.000.000,00 (Vorjahr: TEUR 199.500) fällig.

4.8 Nachrangige Vermögensgegenstände

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4.9 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens (Anlagenspiegel) findet sich in der Beilage zum Anhang.

4.10 Zwischenkörperschaftsteuer gemäß § 22 Abs. 3 KStG

Es besteht eine Forderung gegenüber der Republik Österreich aus der Verrechnung der Zwischenkörperschaftsteuer in Höhe von EUR 8.554.194,20.

Es ist zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses nicht absehbar, ob beziehungsweise wann die unverzinste Forderung an die Republik Österreich aus der Vorauszahlung der Zwischenkörperschaftsteuer mit Kapitalerstragsteuer auf Zuwendungen verrechnet werden kann. Aus diesem Grund wurde sie in Höhe von 50 % wertberichtigt.

4.11 Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen

Gegenüber verbundenen Unternehmen bestanden keine wesentlichen, nicht in der Bilanz ausgewiesenen Verpflichtungen.

4.12 Sonstige Verbindlichkeiten

In den sonstigen Verbindlichkeiten waren folgende wesentliche Einzelposten enthalten:

:<;B! :<;B!

Verbindlichkeiten!Finanzamt EAEE @D= Verbindlichkeiten!o"ene!Rechnungen ::?;?>?A:E :;=:D;F@EA?E >;=:< Zinsabgrenzungen!Kreditinstitute <;F?=;FC Zinsabgrenzungen!Derivate C;:EF;=>>A:: C;D=?

4.13 Rückstellungen für Steuern

Rückstellungen für Steuern wurden in Höhe von EUR 18.984.472,01 (Vorjahr: TEUR 11.232) gebildet. Diese Rückstellung resultiert im Wesentlichen aus Verkäufen der Erste Group Bank-Aktien. Die in der Vergangenheit bestehenden Verlust- vorträge wurden im Geschäftsjahr 2013 aufgebraucht. Im Geschäftsjahr 2013 wurde die Betriebsprüfung für die Wirt- schaftsjahre 2005 bis 2007 abgeschlossen. Der Rechtsansicht der Betriebsprüfung wurde zwar bei der Berechnung des Steueraufwandes für das Geschäftsjahr 2014 gefolgt, inhaltlich wird sie aber von der ERSTE Stiftung nicht geteilt und durch ein Rechtsmittel bekämpft.

4.14 Aufgeschobene Steuer aus der formwechselnden Umwandlung der Anteilsverwaltungssparkasse in die ERSTE Stiftung

Die formwechselnde Umwandlung der Anteilsverwaltungssparkasse in die ERSTE Stiftung gilt gemäß § 13 Abs. 5 Z 1 KStG mit Ablauf des Umwandlungsstichtages, somit mit 1. 4. 2003, als bewirkt. Umwandlungsstichtag ist der Tag, an dem die Schlussbilanz der Anteilsverwaltungssparkasse gemäß § 27a Abs. 6 SpG aufgestellt wurde.

((- Die aus der Umwandlung entstehende Steuerpflicht (der auf die einzelnen Wirtschaftsgüter der Schlussbilanz der An- teilsverwaltungssparkasse entfallenden Unterschiedsbeträge zwischen den steuerlich maßgebenden Buchwerten und den Teilwerten) verschiebt sich aufgrund eines Antrages gemäß § 13 Abs. 5 Z 2 KStG teilweise bis zur Veräußerung oder dem sonstigen Ausscheiden der Wirtschaftsgüter aus der ERSTE Stiftung. Dieser Antrag wurde im Rahmen der Abgabe der Steuererklärung 2003 gestellt.

Der in Evidenz genommene Unterschiedsbetrag resultiert aus der Di"erenz zwischen dem Verkehrswert und dem Steu- erwert der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG (nunmehr Erste Group Bank AG)-Stammaktien vor Um- wandlung und wurde wie folgt ermittelt:

Der Steuerwert der Aktien der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG betrug vor Umwandlung EUR 31,48 (nach Aktiensplit EUR 7,87) pro Aktie. Der Verkehrswert der Aktien wurde als Sechs-Monats-Durchschnitt von Oktober 2002 bis März 2003 ermittelt und belief sich auf EUR 61,10 (nach Aktiensplit EUR 15,28). Die Di"erenz von EUR 29,62 (nach Aktiensplit EUR 7,41) wurde für 19.831.809 Stück Aktien (somit EUR 587.418.182,58) als Unterschiedsbetrag in Evidenz genommen. Durch Verkäufe in den Jahren 2004, 2005, 2010, 2011, 2012, 2013 und 2014 verringerte er sich auf EUR 308.068.338,54 per 31. 12 2014. Der Unterschiedsbetrag für 1.500.000 Stück Aktien wurde bereits 2003 versteuert.

Die ERSTE Stiftung erzielt vor allem Einkünfte aus Kapitalvermögen und sonstige Einkünfte aus der Veräußerung von Beteiligungen, die gemäß § 13 Abs. 3 KStG bis einschließlich 2010 einer Zwischensteuer von 12,5 % und ab dem Jahr 2011 einer Zwischensteuer von 25 % unterliegen. Die Erhebung der Zwischensteuer unterbleibt insoweit, als von der Stiftung Zuwendungen erfolgen und hierfür tatsächlich Kapitalertragsteuer entrichtet wird. Über die entrichtete und allenfalls wieder gutgeschriebene Zwischensteuer ist ein Evidenzkonto zu führen; der dort erfasste Betrag beläuft sich per 31. 12. 2014 auf EUR 8.554.194,20.

4.15 Sonstige Rückstellungen

EUR EUR EUR EUR EUR

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Steuerrückstellungen: <<;D:<;FE>A@C <<;D:<;FE>A@C ;>@DAE< ;>@DAE<

Personalrückstellungen: D>@;<=@AEE =?;=D=ADC D=F;<@

Prüfungskosten: DE;EEEAEE @FAEE D=;EEEAEE D=;EEEAEE

Sachaufwand: >:C;::EA<@ D@D;=E=A>F <:D;=<@A=E :C<;?D@AD: :?:;D:>A>D

Drohverlust aus Derivaten: EAEE EAEE EAEE =< =<

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((" 5 KAPITALFLUSSRECHNUNG

2014 2013 EUR EUR Jahresüberschuss =;:>F;C:CA:D >F;<=E;?<:A>C -/+ Gewinne/Verluste aus Wertpapieren ->D;:<>;E@>A=E -CE;D?D;EDDA=: + Wertberichtigungen auf Finanzanlagevermögen EAEE EAEE + Abschreibungen (operativ) <<;C=>A?< D;:DE;C@=AF< +/- Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und -A:> -::D;>FCAC@ Leistungen sowie anderer Aktiva +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten (ohne Bank- und -<;?C:;?D

- Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -:=;F>=A=: -<@F;@>DAED - Investition in Beteiligung EB, Aktien und andere nicht festverzinsliche EAEE <@;;F;=DC;@ Gewinne aus dem Verkauf von EBG-Aktien >D;:<>;E@>A=E CE;D?D;EDDA=: = Mittelzufluss/Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit +$+9(-+9)-#;)& +&)9$#%9&$%;'&

+/- verbriefte Verbindlichkeiten -DE:;=EE;EEEAEE -? +/- Einzahlung/Auszahlungen aus der Tilgung/Aufnahme von -DD;DEE;EDCA=@ <>;=EE;E

Zuwendungen -$9("+9&&(;&) -%9)'&9(%#;"$

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes -($9#&)9+%#;-& %&9$&$9''#;+"

+/- Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes EAEE - Stand der flüssigen Mittel am Anfang der Periode D@?;>DD;C?CAC@ DEE;@:=;@E: + Stand der flüssigen Mittel am Ende der Periode DCD;F>D;>DDD;C?CAC@ Gesamtveränderung des Finanzmittelbestandes -($9#&)9+%#;-& %&9$&$9''#;+"

6 ANGABEN ZUR GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG

6.1 Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinserträge in Höhe von EUR 8.548.694,73 (Vorjahr: TEUR 9.483) resultieren im Wesentlichen aus den Erträgen der Zinsabsicherungsgeschäfte.

6.2 Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsaufwendungen betragen insgesamt EUR 33.771.201,32 (Vorjahr: TEUR 38.501), hievon betre"en EUR 22.076.010,41 (Vorjahr: TEUR 26.579) Zinsaufwendungen für Kreditaufnahmen bei Kreditinstituten und für die emittierten Anleihen, EUR 11.695.190,91 (Vorjahr: TEUR 11.922) entfallen auf Derivativgeschäfte. Die Mittelaufnahmen erfolgten hauptsächlich zur Finanzierung des Erwerbes von GiroCredit-Aktien im Jahr 1998 sowie von Aktien der damaligen Erste Bank AG (heu- te Erste Group Bank AG) anlässlich deren Kapitalerhöhungen im Oktober 2000, Juli 2002 und Jänner 2006. Der Rück- gang gegenüber dem Vorjahr um rund TEUR 4,7 resultiert im Wesentlichen aus der Tilgung von Krediten und Anleihen.

((# 6.3 Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen

Diese Position setzt sich aus der Ausschüttung der Anteilsscheine der Erste Group Bank AG-PS-Dividendenberechti- gung für 2013 mit EUR 868.560,00 (Vorjahr: TEUR 1.360), aus der Dividendenzahlung von EUR 0,20 pro Aktie (Vorjahr: EUR 0,40) der Erste Group Bank AG in Höhe von EUR 11.297.953,60 (Vorjahr: EUR 29.226) und dem Ertrag aus der Betei- ligung an der Sparkassen Beteiligungs GmbH & Co KG in Höhe von EUR 1.545.000,00 (Vorjahr: TEUR 1.220) zusammen.

6.4 Veräußerungsgewinne beziehungsweise -verluste des Anlagevermögens

Bei den Verkäufen von 13.576.817 Stück Erste Group Bank-Aktien (Vorjahr: 11.874.266 Stk.) wurde ein Veräußerungsge- winn in Höhe von EUR 42.314.074,50 (Vorjahr: TEUR 60.505) verzeichnet

6.5 Aufwendungen für den Abschlussprüfer

Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer betrugen für die Prüfung des Jahresabschlusses EUR 25.000,00 (Vorjahr: TEUR 20). Andere Leistungen wurden nicht erbracht.

6.6 Belastung der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit durch Steuern

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von EUR 25.010.473,79 wurde durch Steuern vom Einkommen und Ertrag von EUR 19.661.837,47 belastet.

6.7 Rücklagenzuführung

Der Jahresüberschuss von EUR 5.348.636,32 (Vorjahr: TEUR 48.151) wurde bereits im Jahresabschluss zur Gänze den Rücklagen zugeführt. Zur Erhaltung des Stiftungsvermögens wurden EUR 17.871.473,00 (Vorjahr: TEUR 1.256) der freien Rücklage aufgelöst und der gesetzlichen Rücklage zugeführt.

6.8 Entwicklung des Stiftungsvermögens

:<;! :<;!;!DEE: @?;<>@;D>?AFC @?;<>@ Gebundene!Gewinnrücklage!per!:<;!>;E:C;CD@A=F ?;E;>=< Stiftungsvermögen!per!:<;!;<>:;C@=AD= D?:;E?< abzüglich!Zuwendungen!DE<>!an!Begünstigte -!C;<>D;FF =;:>F;C:CA:D >F;<=< Stiftungsvermögen!per!:<;! :::;:>?;>D?A@@ ::>;<>> davon!gebundene!Rücklage!per!:<;!J DD>;DFD;C:=AJ

Zum Bilanzstichtag 31. 12. 2014 beträgt das buchmäßige Vermögen der ERSTE Stiftung, wie oben ersichtlich, ohne stille Reserven bzw. stille Lasten EUR 333.349.429,77 (Vorjahr: TEUR 334.144). Diese Veränderung des Stiftungsver- mögens resultiert einerseits aus der Dotation der gebundenen Rücklage aus dem Jahresüberschuss 2014 in Höhe von EUR 5.348.636,32 und andererseits aus der Rücklagenverwendung gemäß § 3 der Stiftungserklärung in Höhe von EUR 6.142.881,80.

7 LIQUIDITÄT Im Berichtsjahr 2014 konnten durch den Mittelüberschuss aus dem Jahr 2013 Anleihen und Kredite in Höhe von EUR 225,7 Mio. getilgt werden.

Die ERSTE Stiftung hat im 2. Halbjahr 2014 rund 13.577 Mio. Stück Aktien der Erste Group Bank AG aus ihrem Bestand verkauft, mit der daraus entstandenen Liquidität werden die Verbindlichkeiten der Stiftung in Höhe von EUR 215 Mio., die Anfang 2015 fällig werden, zurückbezahlt.

Es ist beabsichtigt, die im Jahr 2015 fälligen Kredite teilweise zu prolongieren und mit der vorhandenen Liquidität die verbrieften Verbindlichkeiten zurückzubezahlen.

Es ist somit das gesamte Geschäftsjahr 2015 ausreichend Liquidität vorhanden, um sämtliche Verbindlichkeiten zu bedie- nen, die geplanten Aktivitäten durchzuführen und den Schuldenabbau wie geplant weiter fortzuführen.

(($ 8 ANGABEN ZU ORGANEN UND ARBEITNEHMERN

8.1 Anzahl der Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer betrug 28,6 Angestellte (Vorjahr: 27,6). Insgesamt waren per 31. 12. 2014 38 Arbeitnehmer (Vorjahr: 35) beschäftigt.

8.2 Organbezüge

Entsprechend § 13 Stiftungserklärung erhalten die Mitglieder des Stiftungsvorstandes für ihre Tätigkeit eine mit ihren Aufgaben und mit der Lage der ERSTE Stiftung in Einklang stehende, vom Aufsichtsrat festzulegende Vergütung, es sei denn, das Mitglied des Stiftungsvorstandes erhält regelmäßige Bezüge von der Erste Group Bank AG oder einer von ihr beherrschten Gesellschaft.

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstandes beliefen sich auf EUR 375.225,40 (Vorjahr: TEUR 345). An ehemalige Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene wurden keine Bezüge ausbezahlt.

Die Gesamtbezüge der tätigen Mitglieder des Aufsichtsrates beliefen sich auf EUR 86.666,67 (Vorjahr: TEUR 80). An ehemalige Mitglieder des Aufsichtsrates wurden keine Bezüge ausbezahlt.

8.3 Namen der Organmitglieder

Folgende Personen waren als Mitglieder des Vorstandes tätig:

Theodora Eberle, Vorsitzende des Vorstandes (bis 31. 12. 2014) Dr. Richard Wolf, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes Franz Karl Prüller Mag. Bernhard Spalt

Folgende Personen waren als Mitglieder des Aufsichtsrates tätig:

Präsident Altrektor Univ.-Prof. Dr. Georg Winckler, Vorsitzender des Aufsichtsrates GD Dr. Johanna Rachinger, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates Dkfm. Dr. Dietrich Blahut (bis 01. 04. 2014) Dipl.-Ing. Maximilian Hardegg Dipl.-Ing. DDr. Peter Mitterbauer Bernhard Kainz Friedrich Lackner (bis 15. 12. 2014) Pichler Barbara (ab 16. 12. 2014) Dr. Peter Pichler (ab 02. 04. 2014) Dr. Markus Trauttmansdor" (ab 02. 04. 2014)

Die Vereinsversammlung bestand aus 107 Mitgliedern (Vorjahr: 105) und 34 Ehrenmitgliedern (Vorjahr: 33). Vereinsvorsteher: Präsident Altrektor Univ.-Prof. Dr. Georg Winckler

((% ANLAGENSPIEGEL

Bezeichnung Anscha,ungs- Zugänge Abgänge Umbuchungen Anscha,ungs- kosten 2014 2014 2014 kosten per 1.* 1.* 2014 EUR EUR EUR per 31.* 12. *2014 EUR EUR

Wertpapiere a) Schuldtitel ö"entlicher Stellen

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Bezeichnung Zuschrei- *) Buchwert Buchwert Abschreibung bungen kumulierte per 31. *12. *2014 per 31.* 12.* 2013 2014 2014 Abschreibung EUR EUR EUR EUR EUR

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*) gegebenenfalls mit Währungsumrechnung gemäß § 58 Abs. 1 BWG saldiert

((& JAHRESABSCHLUSS 2014 DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

Wien, den 3. Juni 2015

Der Vorstand

Franz Karl Prüller Richard Wolf Vorsitzender stv. Vorsitzender

Bernhard Spalt Vorstandsmitglied

BESTÄTIGUNGSVERMERK

Bericht zum Jahresabschluss Der Sparkassen-Prüfungsverband hat den beigefügten Jahresabschluss der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Pri- vatstiftung, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2014 unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Dieser Jahresabschluss umfasst die Bilanz zum 31. Dezember 2014, die Gewinn-und-Verlust-Rechnung für das am 31. Dezember 2014 endende Geschäftsjahr sowie den Anhang.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und für die Buchführung Die gesetzlichen Vertreter der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, sind für die Buchführung sowie für die Aufstellung eines Jahresabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Fi- nanz- und Ertragslage der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und den sondergesetzlichen Bestimmungen vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berück- sichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.

Verantwortung des Abschlussprüfers und Beschreibung von Art und Umfang der gesetzlichen Abschlussprüfung Die Verantwortung des Sparkassen-Prüfungsverbandes besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Jahres- abschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfor- dern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Jahresabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Jahresabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemä- ßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesent- licher Fehldarstellungen, sei es aufgrund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser

((' Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Jahresabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmen- bedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs-und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Jahresabschlusses. Wir sind der Au"assung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.

Prüfungsurteil Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse ent- spricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreu- es Bild der Vermögens- und Finanzlage der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, zum 31. Dezem- ber 2014 sowie der Ertragslage der DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2014 in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.

Aussagen zum Lagebericht Der Lagebericht ist aufgrund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Lagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage der DIE ERSTE öster- reichische Spar-Casse Privatstiftung, Wien, erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu ent- halten, ob der Lagebericht mit dem Jahresabschluss in Einklang steht. Der Lagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Jahresabschluss.

Jahresabschluss 2014 DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung

Wien, 3. Juni 2015 Sparkassen-Prüfungsverband Prüfungsstelle

Mag. Friedrich O. Hief Mag. Erich SteG Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Bei Verö"entlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses in einer von der bestätigten Fassung abweichenden Form bedarf es zuvor unserer erneuten Stellungnahme, sofern hierbei unser Bestätigungsvermerk zitiert oder auf unsere Prüfung hingewiesen wird.

(+) MITGLIEDER DES VEREINS

(+( Mitglieder des Vereins „DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung“ zum 31. 12. 2014

ANGYAN Dr. Thomas, Generalsekretär MITTERBAUER Dipl.-Ing. DDr. Peter, ATTEMS Mag. Dr. Johannes, Vorstandsdirektor MÜLLER Univ.-Prof. Dr. Markus, Vizerektor ATTENSAM Ing. Oliver NIEDERSÜSS Rudolf BADELT Univ.-Prof. Dr. Christoph, Rektor NISS Dr. Therese, MBA BARTENSTEIN Dr. Ilse ODER Dr. Ernst BERCHTOLD-OSTERMANN Mag. Dr. Eleonore PAMMER Dr. Ernst BLAHUT Dkfm. Dr. Dietrich PICHLER Dr. Peter, Mitglied des Vorstandes BLEYLEBEN-KOREN Dr. Elisabeth PIRKER DDr. Horst BOLLMANN KR Dkfm. Harald PLACHUTTA Mario* BREITENEDER Mag. Bettina POLSTERER-KATTUS Dr. Ernst BRETSCHNEIDER Dr. Rudolf, Professor PRÜLLER BA MSc. Franz Karl BURGER Dr. Ernst RACHINGER Dr. Johanna, Generaldirektorin CATASTA Dr. Mario RAIDL Dkfm. Dr. Claus, Präsident* CESKA Dr. Franz, Botschafter i. R. RATH KR Dkfm. Dr. Ernst DOLEZAL-BRANDENBERGER KR Dkfm. Dr. Franz RATH Mag. Philipp DORALT Univ.-Prof. Dr. Peter, LL.M. RAUCH Franz* DRAXLER Mag. Christiane RETTER Dkfm. Herbert F. EBERLE Theodora REUTTER Dr. Georg EISELSBERG Dr. Maximilian ROBATHIN Dr. Heinz ESSL KR Karlheinz, Professor RÖDLER Dipl.-Ing. Mag. Friedrich, Professor FEYL Dr. Peter RUSTLER Dr. Peter FÖLSS Mag. pharm. Herwig SALM-REIFFERSCHEIDT Dr. Franz FUCHS o. Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Konrad, Gen.-Dir. i. R. SCHMITZ Dr. Richard GATNAR Anton F., Chefredakteur SCHNEIDER Dr. Graham Paul* GEIGER Ing. Franz, Vorstandsdirektor* SCHÜSSEL Dr. Wolfgang, Bundeskanzler a. D.* GEYER Dr. Günter, Gen.-Dir. i. R. SCHWARZENBERG Karl Fürst zu* GLAUNACH Dr. Ulrich SENGER-WEISS Dkfm. Heidegunde GÜRTLER Dkfm. Elisabeth SENGER-WEISS Dipl.-Ing. Paul, Konsul GÜRTLER Dr. Rudolf SPALLART Dr. Michael GUTSCHELHOFER Univ.-Prof. Dr. Alfred SPALT Mag. Bernhard HAFFNER Dr. Thomas M. STEIN Mag. Susanne HARDEGG Dipl.-Ing. Maximilian STICKLER Dipl.-Ing. Friedrich, Vorstandsdirektor HAUMER Dr. Hans, Gen.-Dir. i. R. STIMPFL-ABELE Dr. Alfons HAUSER Dr. Wulf Gordian STRADIOT Georg HOMAN Mag. Jan, Generaldirektor TAPPEINER Univ.-Prof. Dr. Gerhard HUMER Rudolf, Vorstandsdirektor TESSMAR-PFOHL Dkfm. Dr. Werner HUTSCHINSKI KR Dipl.-Ing. Werner, Baurat h. c. TRAUTTMANSDORFF Dr. Markus KALSS Univ.-Prof. Dr. Susanne TREICHL Mag. Andreas KAPSCH Mag. Georg, Vorsitzender des Vorstandes TUMA Zdenek KARNER Dr. Dietrich, Gen.-Dir. i. R. ULRICH KR Dr. Wolfgang, Gen.-Dir. i. R. KESSLER Dr. Heinz, Präsident, Gen.-Dir. i. R. UNTERBERGER Dr. Andreas KLEINITZER Dr. Peter WALDSTEIN Georg KOLLMANN Mag. Dagmar WALLNER Dr. Leo, Gen.-Dir. i. R.* KRAINER SENGER-WEISS Dr. LL.M. Elisabeth WENCKHEIM Christiane* KRISTEN Dkfm. Dr. Walter WERNER Dipl.-Ing. Helmut, Baurat KUCSKO-STADLMAYER Univ.-Prof. Dr. Gabriele WIESMÜLLER KR Dr. Heinrich KWIZDA KR Dkfm. Dr. Johann F. WINCKLER Univ.-Prof. Dr. Georg, Altrektor LANDAU DDr. Michael WOLF Dr. Richard LANGAUER Fritz ZERDIK Dr. Michael LATTORFF Philipp von ZIMPFER Univ.-Prof. Dr. Michael, MBA LIEBEN-SEUTTER Christoph, Generalsekretär* ZUNA-KRATKY Dr. Gabriele LOUDON Dr. Ernst-Gideon MANG o. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dr. h. c. Herbert MARENZI Dr. Stefan MARSONER Dkfm. Dr. Helmut MARTE Mag. Boris * = ruhend gestellt

(++ Ehrenmitglieder (Stand 31. 12. 2014) Ehrungen 2014

BAUMGARTNER Dr. Ernst 55-jährige Vereinsmitgliedschaft BENISEK Walter, Direktor i. R. Dkfm. Dr. Ernst Walter (Beitritt 10. 4. 1959) GALLE Dr. Klaus GEIERECKER Dkfm. Otto 45-jährige Vereinsmitgliedschaft GLEISSNER Dr. Friedrich GRESSEL Heinrich Dr. Harald Sturminger (Beitritt 18. 4. 1969) HARMER Dr. Gustav HELDWEIN KR Karlhans 35-jährige Vereinsmitgliedschaft HIMMER Dr. Hans Dr. Ernst Oder (Beitritt 22. 6. 1979) JONAK Friedrich Dr. Karl Korinek (Beitritt 22. 6. 1979) KEHRER DDr. Karl Dr. Friedrich Gleissner (Beitritt 22. 6. 1979) KORINEK Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Karl, Ehrenpräsident KREJCI Herbert, Präsident, Professor 30-jährige Vereinsmitgliedschaft KURZ Dr. Otto LECHNER Dr. Harald Dkfm. Herbert Retter (Beitritt 22. 3. 1984) LÖWENTHAL-MAROICIC Dr. Franz Rudolf Humer (Beitritt 22. 3. 1984) MARENZI Dr. Heinrich Dkfm. Harald Bollmann (Beitritt 22. 3. 1984) NETTIG KR Walter, Professor, Senator h. c. Dr. Walter Wolfsberger (Beitritt 22. 3. 1984) PASCHKE Dipl.-Ing. Dr. Dr. h. c. Fritz, Univ.-Prof. Dr. Hans Tuppy (Beitritt 22. 3. 1984) PEICHL Gustav, Architekt, Professor Dr. Fritz Trestler (Beitritt 22. 3. 1984) PETRUSCH Dkfm. Dr. Max Dr. Heinrich Marenzi (Beitritt 22. 3. 1984) ROBATHIN KR Ing. Heinz Dr. Heinrich Wiesmüller (Beitritt 22. 3. 1984) SCHIMETSCHEK KR Herbert, Ehrenpräsident, Gen.-Dir. i. R. SCHNEIDER KR Dr. Georg-Jörg 25-jährige Vereinsmitgliedschaft SIMMET KR Ernst, Vorstandsdirektor i. R. Dr. Michael Zerdik (Beitritt 3. 10. 1989) STREISSLER Univ.-Prof. Dr. Erich Dr. Hans Haumer (Beitritt 3. 10. 1989) STURMINGER Dr. Harald, Präsident a. D., Professor Dr. Maximilian Eiselsberg (Beitritt 3. 10. 1989) TAUS Dr. Josef Dkfm. Dr. Franz Dolezal-Brandenberger (Beitritt 3. 10. 1989) TRESTLER KR Dr. Fritz TUPPY Dr. Dr. h. c. Hans, Univ.-Prof. WALTER Dkfm. Dr. Ernst, Direktor i. R. WINKLER Dr. DDr. h. c. Günther, Univ.-Prof. WOLFSBERGER Dr. Walter ZEIDLER KR Mag. Dr. Franz

(+- IMPRESSUM

Herausgeber DIE ERSTE österreichische Spar-Casse Privatstiftung Friedrichstraße 10, A-1010 Wien [email protected] www.erstestiftung.org

Redaktion Maribel Königer, Gerald Radinger, Jovana Trifunović

Autoren Maribel Königer, Gerald Radinger, Alexandra Rosetti-Dobslaw, Jovana Trifunović

Visuelles Konzept Collettiva Design: Miriam Strobach

Übersetzungen Barbara Maya

Lektorat Elisabeth Schöberl

Fotos, soweit nicht anders vermerkt: Copyright © ERSTE Stiftung S. 4 © Marcel Billaudet; S. 14-15 © Margaryta Danderfer, © European Forum Alpbach; S. 16-17 © Margaryta Danderfer, © Luiza Puiu, © European Forum Alpbach; S. 20 © Dejan Petrovic; S. 21 © Miroljub Nikolić; S. 22 © Dejan Petrovic; S 24 © Barbara Zeidler, © Igor Zabel Association for Culture and Theory; S. 25 © Igor Zabel Association for Culture and Theory; S. 26 u. S.28 © Barbara Zeidler; S. 30 © Marcel Billaudet; S. 32 © Emeric Fohlen / Zuma / picturedesk.com; S. 33 © Emeric Fohlen / Rex Features / picturedesk.com; S. 34 © Matei Plesa, © Andrei M. Georgescu; S. 35 © Nadja Zerunian, © Peter Weisz; S. 35 © Balint Hirling; S. 38 © Julian Mullan; S. 40-41 © Now Design + Direction, Christoph Almasy, Paul Leichtfried; S. 42 © EFC – European Foundation Centre, © Dejan Petrovic; S. 44 © Video Still Superar Bosnia feat. Band Aid – Love People, Gotiva Production, © Dejan Petrovic; S. 48 © tranzit.org, © Lukas Beck, © Reinhard Werner, © Archiv Klaus Karlbauer, © Unbekannt, © BIRN, © IWM/Philipp Steinkellner, © Teatru Spălătorie; S. 49 © Jindrich Polák, Ikarie XB-1 [Reise bis ans Ende des Universums], 1963 (Standbild). Mit freundlicher Genehmingung des National Film Archive, Prag, © tranzit.ro, © Archis Interventions Network, © Szilvi Német, © Máté Nyusztay, © Medusa Series, Montage; S. 50 © Kontakt. Die Kunstsammlung der Erste Group und ERSTE Stiftung, © Chto delat, © tranzit.at, © Theresa Schnöll, Erö"nung der Summer Academy 2013, Festung Hohensalzburg, © Pioniri, © Unbekannt; S. 51 © Gergerly Hory, © Unbekannt, © Österreichische Nationalbibliothek, © Marek Krzyanek, © IWM/Philipp Steinkellner, © Tannoy; S. 52 © One World Romania, © Alexandra Pirici and Manuel Pelmuş: An Immaterial Retrospective of the Venice Biennale, 2013. Darstellung von „Tramstop. A Monument to the Future”, eine Installation von Joseph Beuys, Deutscher Pavillon auf der 37. Biennale von Venedig, 1976. Foto: Eduard Constantin, © Bahamut Productions, © Unbekannt, © re.act.feminism #2, Foto: unbekannt, © Ashoka changemakers; S. 53 © Pavel Sterec: Experiment Quo, videoinštalácia, 2014 und Ausstellungsplakat, tranzit.sk, Montage, © Natascha Unkart, © Katerina Jesna, © Xandra Popescu/Larisa Crunţeanu; S. 54 © IWM/ Philipp Steinkellner, © Dejan Petrovic, © Ádám Ulbert: A thixotropic experience (Detail), 2012. Verschiedene Materialien, variable Dimension. Mit freundlicher Genehmigung Trapéz, Budapest. Foto: Péter Puklus, © h.arta group, © Johann Klinger, © Unbekannt, © Marko Risović; S. 55 © Dejan Petrovic, © Cristian Nae, © Unbekannt, © Kurt Winkler, Werkstatt Rueppgasse Lebenshilfe Wien, © Georg Soulek, © Literaturhaus Berlin/Performing Arts in the Second Public Sphere; S. 56 © tranzit.hu, © Paul O’Neill, © Hotel Konkurrenz, © Open Systems, © Hemayat, © Unbekannt; S. 57 © Unbekannt, © tranzit.sk, © Past, Continuous, © Miklós Szilárd; S. 58 © Alex Spineanu, © Superar, © Teodor Graur: Tien-An-Men Square, Beijing, 1987. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers, © Unbekannt, © Dejan Petrovic, © Július Koller/tranzit.sk; S. 59 © Video Still Superar Bosnia feat. Band Aid – Love People, Gotiva Production, © Ivan Melnychuk und Oleksandr Burlaka, © Anne Bauchinger: Klasse von Chernysheva/Jermolaewa bei der Sommerakademie 2013, Festung Hohensalzburg, © tranzit.org, © Marcela Steinbachová, © Seiichi Furuya; S. 60 © Ladislava Gažiová, © Unbekannt, © tranzit.sk, © Margherita Spiluttini, © Rudolf Sikora: The Earth must not become a Dead Planet, 1972. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers; S. 61 © Andrea Kalinová, © tranzit.sk, © Tamás Király, © Petre Dumitrescu: Olimp, 1973, Mit freundlicher Genehmigung von Agerpres, © IKEDOO; S. 62 © Tamás Papp: Active-Passive Exercises at the Creativity Exercises course von Miklós Erdély und Dóra Maurer 1975-77. Mit freundlicher Genehmigung der Miklós Erdély Foundation, Budapest, © tranzit.at, © Richard Tanzer, © András Cséfalvay, © Barbara Zeidler; S. 63 © Balint Hirling, © Romano Centro, © Unbekannt, © Central European Forum, © tranzit.sk, © Burgtheater/Georg Soulek, © Trinh Minh-ha: Film still from “A Tale of Love” (1995, 108 min); S. 64 © Unbekannt, © Narciso Contreras, © Markus Schwarze, © Unbekannt, © Unbekannt; S. 65 © Film Still: Živan Makes a Punk Festival (Živan Pravi Pank Festival), Serbien, 2014, 64 min, Regie: Ognjen Glavonić, © Unbekannt, © tranzit.ro; S. 68 © Grafik Fiala, © Collettiva Design/Miriam Strobach, © Österreichische Nationalbibliothek/Amalthea Verlag, © IGO – Interessensvertretung Gemeinnütziger Organisationen, © Grey Gold/The Brno House of Arts, © Gallery of Fine Arts Split, © Ion Grigorescu, © Július Koller; S. 69 © Theater der Zeit, Berlin, © Theatre Festival Divadelná Nitra, © City of Woman Ljubljana, © Pioniri, © Unbekannt, © Seiichi Furuya, © Narciso Contreras, © Marika Schmiedt/ARTBRUT; S. 88 © Markus Schwarze; S. 90 © Markus Schwarze, © Dejan Petrovic, © Neumayr/Mike Vogl, © Sabine Hauswirth/ Österreichische Nationalbibliothek, © Unbekannt

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