Natur in Mauer, Rodaun Und Kalksburg Ergebnisse Zum Tag Der Artenvielfalt 2010
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Natur iN Mauer, rodauN uNd KalKsburg ergebNisse zuM tag der arteNvielfalt 2010 sburg K d Kal N u N odau r Mauer, N Eine Initiative der Länder Niederösterreich und Wien Natur i Natur MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LAND UND EUROPÄISCHER UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in www.bpww.at die ländlichen Gebiete. Inhalt Vorworte 2 Ausgewählte Organismen-Gruppen Unglaubliche Vielfalt der Arten 4 Blütenpflanzen und Farne 23 Tausende Geschichten der Natur – Moose 25 Vielfalt vor der Haustüre 5 Flechten 26 Tag der Artenvielfalt 2010 in Wien – Mauer 6 Algen und Blaualgen 28 Tag der Artenvielfalt 2010 – Unsere ExpertInnen 7 Amphibien und Reptilien 29 Lebensräume Vögel 30 Wälder 9 Fledermäuse 31 Felsen 12 Schnecken 32 Wiesen und Trockenrasen 14 Insekten 34 Gewässer 17 Netzflügler und Kamelhalsfliegen 35 Weingarten-Landschaft 21 Käfer 37 Siedlungsgebiet, Gärten und der Sternengarten 22 Schmetterlinge 39 Hautflügler 42 Zikaden 44 Wanzen 46 Untersuchungs-Gebiet 47 Artenliste 48 Buchtipps & Webtipps 63 Impressum 64 1 „natur Ist In. In WIen.“ Wien zählt mit über 51 Prozent Grünfläche zu Biber, Ziesel, Feldhamster und Haselmaus. 34 Amphibien- den „grünsten“ Millionenstädten der Welt. und Reptilienarten gibt es in Österreich. 28 dieser Arten Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis kon- kommen auch in Wien vor, wie z. B. Gelbbauchunke und sequenter Grünraumpolitik der Stadt. Wir wer- Smaragdeidechse. In Wien leben heute 278 Vogelarten den mit gezielten Maßnahmen den Grünraum und 102 verschiedene Tagfalter. Über 2.400 verschiede- weiter ausbauen und auch für die nächsten nen Pflanzenarten bietet die Stadt Lebensraum. Generationen schützen. Artenschutz bedeutet vor allem, dass wir den Lebens- Wien nimmt mit einer Fläche von 415 km2 nur raum für Tiere und Pflanzen schützen müssen. Dazu ha- rund ein halbes Prozent der Gesamtfläche Ös- ben wir in Wien hervorragende gesetzliche Instrumente. terreichs ein. Auf dieser vergleichsweise klei- Wir wollen aber auch die Herzen der Menschen erreichen nen Fläche sind viele in Österreich vorkommenden Tier- und vermitteln, dass sich Natur in Wien nicht nur in den und Pflanzenarten zu finden. So sind etwa von den 92 Schutzgebieten, sondern auch in kleinen Grünoasen in- in Österreich vorkommenden Säugetier-Arten rund zwei mitten der Stadt entwickelt und jeder von uns dazu bei- Drittel in Wien vertreten, darunter 20 Fledermausarten, tragen kann. Mag.a Ulli Sima Wiener Umweltstadträtin 2 VIelfalt beWusst leben Mit dem „Tag der Artenviel- den. Das soll im Biosphären- falt“ im Juni 2010 in Wien- park Wienerwald bewiesen Mauer haben Biosphärenpark werden. Wienerwald, das Forstamt der Stadt Wien, die Wiener Der „Tag der Artenvielfalt“ Umweltschutzabteilung und hat gezeigt, dass es sich die Bezirksvorstehung Lie- lohnt, diese Bemühungen zu sing darauf aufmerksam ge- verstärken. Der 23. Bezirk macht, wie wichtig es für die birgt mit den Anteilen am Zukunft der Menschheit ist, Wienerwald, den angrenzen- die Vielfalt von Pflanzen- und den Wiesen und Weinbergen Tierarten zu bewahren. Und wie bedeutend dies auch und aber auch mit dem Liesingtal eine mannigfaltige Tier- und gerade für das Leben in einer Großstadt wie Wien ist. Pflanzenwelt, die es gilt zu schützen und gleichzeitig den Menschen bewusst erlebbar zu machen. Gleichzeitig gilt es, Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sich der Mensch als Teil der Natur versteht und nicht als ihr Ing. Manfred Wurm Widersacher oder Beherrscher. Denn Natur und mensch- Bezirksvorsteher Liesing liches Handeln – von der Freizeitgestaltung bis zum Wirt- schaften – können durchaus in Einklang gebracht wer- Mag.a Hermine Hackl Direktorin Biosphärenpark Wienerwald 3 unglaublIche VIelfalt der arten Etwa 10 Millionen Arten von Pflanzen, Tieren und Pilzen Dass Artenvielfalt nicht selbstverständlich ist, sondern leben auf unserer Erde. Das schätzen Wissenschafter, ein kostbares, vergängliches und vielfach bedrohtes Gut, denn genaue Zahlen gibt es nicht. Pro Jahr werden zwi- zeigt ein Blick in die Roten Listen der gefährdeten Arten. schen 12.000 und 25.000 Arten neu entdeckt und be- Bei der am besten erforschten Pflanzengruppe, den Farn- schrieben – und das nicht nur in den Tropenurwäldern und Blütenpflanzen, scheinen in Österreich zum Beispiel oder der Tiefsee, sondern auch bei uns in Europa. Sogar über 60% der Arten in den Roten Listen auf, bei Amphi- bei lange bekannten und erforschten Gruppen wie z. B. bien und Reptilien sind es sogar 100%! Gründe für die den Fledermäusen gibt es immer wieder Neuentdeckun- Gefährdungen gibt es viele, darunter Lebensraumzerstö- gen. Die Summe dieser unglaublichen Vielfalt an verschie- rung durch Zerschneidung, Versiegelung und Verbauung denen Arten nennt man „Artenvielfalt“. der Landschaft sowie intensive landwirtschaftliche Mono- kulturen, Verschwinden der extensiven Kulturlandschaft In Österreich sind knapp 46.000 Tierarten bekannt, da- durch Aufgabe der Bewirtschaftung und Verwaldung, von 92 Säugetierarten, 247 Vogelarten, 84 Fischarten, Veränderung der Umwelt durch chemische Belastungen 13 Reptilien- und 21 Amphibienarten sowie etwa 25.000 sowie Verdrängung einheimischer Arten durch invasive, Insektenarten. Bei den Pflanzen sind österreichweit 2.950 nicht heimische Arten. Farne und Blütenpflanzen und etwa 1.000 Moosarten bekannt. Für Algen gibt es nicht einmal Schätzungen. Im Biosphärenpark Wienerwald als Modellregion für Nach- Etwa 2.100 Flechten- und 5.000 Pilzarten wurden bisher in haltigkeit können wir alle zeigen, wie durch ein harmoni- Österreich nachgewiesen. sches Miteinander von Mensch und Natur die Artenvielfalt erhalten und gefördert werden kann. Basis dafür ist das Interesse und die Begeisterung jedes Einzelnen für unse- re vielfältige und spannende heimische Natur! 4 tausende geschIchten der natur – VIelfalt Vor der haustüre! Wir müssen nicht in andere Kontinente reisen oder in den machen können nicht nur Experten, sondern alle, die sich Zoo gehen, um faszinierende Tiere, Pflanzen und Pilze zu für die Natur interessieren. Nicht der Rekord ist dabei wich- sehen. Mit offenen Augen können wir vor unserer Haus- tig, sondern das Bewusstsein für die Vielfalt vor unserer türe tausende Arten finden – jede für sich mit spannenden Haustür. Denn nur was wir kennen und verstehen, können Geschichten zum Leben und Überleben in unserer Natur. wir auch beachten und schützen. Die gesammelten Daten werden natürlich auch wissenschaftlich weiter verwendet. Im Jahr 1999 startete das Magazin GEO erstmals einen Tag der Artenvielfalt, um die Menschen für die heimische Seit 2005 laden Biosphärenpark Wienerwald Manage- Naturvielfalt zu begeistern. Seit damals hat sich der Tag ment und Partnerorganisationen gemeinsam zum GEO- der Artenvielfalt zur größten Feldforschungsaktion in Mit- Tag der Artenvielfalt im Biosphärenpark Wienerwald ein teleuropa entwickelt. Im Jahr 2009 haben mehr als 25.000 – abwechselnd in Wien und Niederösterreich. Naturbegeisterte mitgemacht. 2010 fand der GEO-Tag der Artenvielfalt weltweit in 36 Ländern statt. Oft werden beim Tag der Artenvielfalt seltene Arten wie- der entdeckt oder Arten sogar neu entdeckt und damit Ziel für die TeilnehmerInnen ist es, in 24 Stunden in einem wertvolle Informationen zur Dokumentation und Erhal- ausgewählten Gebiet möglichst viele Arten zu finden. Mit- tung der Tier- und Pflanzenwelt gesammelt. 5 TAG der artenVIELFALT 2010 in Wien – Mauer Mauer liegt gemeinsam mit Rodaun und Kalks- Gebiet mit einem GEO-Tag der Artenvielfalt burg im 23. Bezirk (Liesing), im Süden von intensiver zu erforschen und die BesucherIn- Wien. Das Gebiet ist ein Hot Spot der Arten- nen und EinwohnerInnen des Bezirks für die vielfalt in Wien. besondere Natur zu begeistern und über ihren Schutz zu informieren. Natürliche und renaturierte Fließgewässer, Teiche, Tümpel und Wiesenbäche, Feuchtwie- 2010 veranstaltete das Biosphärenpark Wie- sen, Magerwiesen, Trockenrasen, Weingär- nerwald Management gemeinsam mit MA49 ten, Eichen-Tannen-Wälder, Buchenwälder, – Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der Felswände und viele Lebensräume mehr sind Stadt Wien, Wiener Umweltschutzabteilung die Grundlage für eine außergewöhnliche Viel- – MA22 und Bezirksvorstehung Liesing den falt. Einige Tier- und Pflanzenarten kommen Tag der Artenvielfalt in Wien-Mauer. in Wien sogar nur hier vor. Zu den Raritäten des Gebietes zählen Orchideen-Ehrenpreis, Bei den Abendführungen fanden sich über Südliches Lungenkraut, Silber-Rohrkolben, 500 Naturbegeisterte am 11. Juni 2010 ein Steinröserl, Mauereidechse, Wachtelkönig und konnten die Vielfalt an nachtaktiven Tie- und Blauäugiger Waldportier. Aufgrund der ren – von Fledermäusen über Nachtfalter bis einzigartigen Vielfalt wurde das Gebiet in zu Kröten und Hirschkäfern – erleben. Am das europaweite Schutzgebietsnetz „NATU- 12. Juni 2010 kamen rund 1.500 BesucherIn- RA 2000“ aufgenommen, und ist zusätzlich nen zum „Fest der Artenvielfalt“ beim Pap- als „Schutzgebiet Wald- und Wiesengürtel“ pelteich. Dort wurden von den ExpertInnen und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. zahlreiche Tiere und Pflanzen aus der Region Gleichzeitig ist der Maurer Wald mit den vor- vorgestellt. Partner, von der Umweltberatung gelagerten Weingärten und Wiesen ein wich- bis zu Birdlife, informierten, was jeder von tiger Erholungsraum für die Wienerinnen und uns zum Schutz der heimischen Natur selbst Wiener. Zahlreiche gute Gründe also, um das beitragen kann. 6 tag der artenVIelfalt 2010 – unsere expertInnen 7 Der Erfolg des Tags der Artenvielfalt lebt davon, dass In Wien Mauer