STADT -

ERZGEBIRGSKREIS

1. ÄNDERUNG BEBAUUNGSPLAN „GEWERBEPARK LEUCHTENBAU LENGEFELD“

Quelle: © Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen (GeoSN), 2018

BEARBEITUNGSSTAND: VORENTWURF 11/ 2018

PLANVERFASSER: BÜRO FÜR STÄDTEBAU GmbH LEIPZIGER STRASSE 207 09114 CHEMNITZ 1. Änderung Bebauungsplan „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“

Stand: Vorentwurf 11/2018

Stadt: Pockau-Lengefeld Landkreis: Landesdirektion: Sachsen Land: Freistaat Sachsen

Der Bebauungsplan besteht aus: - Teil A - Planzeichnung, Maßstab 1 : 1.000 - Teil B - Text Die Begründung mit Umweltbericht ist beigefügt.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Leipziger Straße 207 09114 Chemnitz Tel.: 0371/ 3674 170 Fax.: 0371/ 3674 177 e-mail: [email protected] Internet: www.staedtebau-chemnitz.de

Geschäftsführer: Architekt Dipl.-Ing. Thomas Lohse Stadtplaner Dipl.-Geogr. Thomas Naumann Leiterin Stadtplanung: Architektin für Stadtplanung Dipl.-Ing. Christina Heinrich Verantwortl. Bearbeiter: Architektin für Stadtplanung Dipl.-Ing. Christina Heinrich

Geschäftsleitung Der Bürgermeister Büro für Städtebau GmbH Chemnitz Stadt Pockau-Lengefeld

Chemnitz, den 07.11.2018

Urheberrecht Das vorliegende Dokument (Städtebauliche Planung) ist urheberrechtlich geschützt gemäß §2 Abs.2 sowie §31 Abs.2 des Gesetzes zum Schutz der Urheberrechte. Eine (auch auszugsweise) Vervielfältigung, Weitergabe oder Veröffentlichung ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung der Büro für Städtebau GmbH Chemnitz sowie der planungstragenden Kommune unter Angabe der Quelle zulässig. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 1

Begründung zur 1. Änderung Bebauungsplan „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“

1 Ziele und Zwecke der Planänderung 2 2 Übergeordnete Planungen 3 2.1 Raumordnung und Landesplanung 3 2.2 Regionalplan 4 2.3 Flächennutzungsplan 5 3 Grundlagen 6 3.1 Räumlicher Geltungsbereich des Bebauungsplanes 6 3.2 Örtliche Situation, Bestand 6 3.3 Altlasten, Geologie, Baugrund 7 3.4 Plangrundlage 8 4 Städtebauliche Planung 9 4.1 Art der baulichen Nutzung 9 4.2 Maß der baulichen Nutzung 13 4.3 Überbaubare Grundstücksfläche, Bauweise 14 4.4 Grünflächen 15 4.5 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern sowie Bindungen für Bepflanzungen 15 4.6 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen 17 4.7 Flächenbilanz 17 5 Erschließung 18 5.1 Verkehr 18 5.2 Stadttechnische Ver- und Entsorgung 18 6 Wesentliche Auswirkungen der Planung 21 6.1 Auswirkungen auf Natur und Landschaft 21 6.2 Immissionsschutz 22 Umweltbericht mit separatem Inhaltsverzeichnis

Anlage 1: Bestanderfassung Anlage 2: Luftbild Anlage 3: Schallimmissionsplan Tag- und Nachtzeitraum Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 2

1 Ziele und Zwecke der Planänderung Für den „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ wurde bereits 1997 ein Bebauungsplan aufgestellt, der aber keine Rechtskraft erlangte. Der Bebauungsplan wurde 2007 neu aufgestellt. Der Bebauungsplan wurde am 05.03.2008 genehmigt und ist seit dem 03.07.2008 rechtskräftig. Das Plangebiet wird überwiegend durch die Firma a.i.m. - all in metal GmbH genutzt. Das Unternehmen a.i.m. GmbH Werkzeugbau, Stanz- und Fügetechnik wurde 1993 durch den heutigen geschäftsführenden Gesellschafter Eberhard Mayr in Lengefeld gegründet. Noch heute ist die a.i.m. GmbH ein inhabergeführtes Unternehmen mit Standorten in Lengefeld (Stammsitz) und Markgröningen, dass einen bedeutenden Zulieferer der Automobilindustrie mit den Kernkompetenzen Umform- und Fügetechnik darstellt. Der Umsatz im Jahr 2017 lag bei ca. 140 Mio €. Die im Eigentum der a.i.m. befindliche Grundstücksfläche beträgt ca. 89.000 m². In Lengefeld kommen Pressen mit einer Presskraft bis maximal 2.500 t zum Einsatz, weiterhin umfangreiche Fügetechnik wie Roboter- und Laserschweißanlagen. Durch vielfältige Erweiterungen und Investitionen in Gebäude und Anlagen wurde das Portfolio in den letzten Jahren wesentlich erweitert. Dies ging einher mit der Bebauung der im Bestand befindlichen Flächen mit Pressen-, Schweiß- und Lagerhallen.

Die notwendige Erweiterung der Produktionsgebäude ist momentan ausgeschlossen, da die derzeitigen Festsetzungen des Bebauungsplans das nicht zulassen. Eine bedarfsgerechte Erweiterung und Anpassung der Produktion ist nur durch Änderung der Festsetzungen innerhalb des Bebauungsplans sowie die Einbeziehung von Erweiterungsflächen möglich.

Der Stadtrat der Stadt Pockau-Lengefeld hat deshalb den Aufstellungsbeschluss für die 1. Änderung des Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ gefasst. Dabei soll eine Neukontingentierung der Schallleistungspegel erfolgen, um unter Beachtung der umliegenden schutzwürdigen Nutzungen für das Unternehmen weitere Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen. Darüber hinaus soll die im Bebauungsplan als Fläche für die Landwirtschaft ausgewiesene Fläche künftig gewerblich genutzt sowie eine südlich angrenzende derzeitige Lagerfläche in die gewerbliche Nutzung einbezogen werden.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 3

2 Übergeordnete Planungen

2.1 Raumordnung und Landesplanung

Die landesplanerischen Ziele für das Plangebiet sind im Landesentwicklungsplan Sachsen (LEP 2013) vom 14. August 2013 formuliert. Die Stadt Pockau-Lengefeld ist im Landesentwicklungsplan Sachsen als Gemeinde im ländlichen Raum ohne zentralörtliche Einstufung ausgewiesen. Die überregionale Verbindungsachse im Zuge der B174 nach Komotau, Prag tangiert das Stadtgebiet. Der nächstgelegene Ort mit zentralörtlicher Einstufung ist die Stadt Marienberg als Mittelzentrum (Nachbargemeinde). Das Oberzentrum Chemnitz liegt ca. 35 km entfernt.

Die Grundsätze und Ziele des LEP wurden bei der Planung beachtet: G 1.2.3 Zur Entwicklung des ländlichen Raumes und seiner eigenständigen Potenziale sollen insbesondere Planungen und Maßnahmen unterstützt werden, die u.a. die Erwerbsgrundlagen für Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen erweitern. G 2.2.1.1 Die Neuinanspruchnahme von Freiflächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke soll in allen Teilräumen Sachsens vermindert werden. Z 2.2.1.9 Eine Zersiedelung der Landschaft ist zu vermeiden. Z 2.3.1.1. Die räumlichen und infrastrukturellen Voraussetzungen für eine nachfrageorientierte Entwicklung attraktiver Industrie- und Gewerbestandorte sollen geschaffen werden und zur Ansiedlung neuer sowie zur Erhaltung, Erweiterung oder Umstrukturierung bestehender Industrie- und Gewerbebetriebe beitragen.

Die Planung dient der Entwicklung und Erweiterung eines bestehenden Gewerbebetriebes mit regionaler und überregionaler Bedeutung. Damit können insbesondere im ländlichen Raum Arbeitsplätze erhalten und neu geschaffen werden. Die Inanspruchnahme geeigneter Flächen in Anbindung an bereits gewerblich genutzte Bereiche trägt entscheidend zur Reduzierung der Neuinanspruchnahme von Flächen bei und vermeidet Neuansiedlungen an anderer Stelle. Eine Zersiedlung der Landschaft wird dadurch vermieden.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 4

2.2 Regionalplan

Der Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge (in Kraft getreten am 31.07.2008) ist bei der Planänderung zu berücksichtigen. Der Regionalplan weist Pockau-Lengefeld als Grundzentrum im Ländlichen Raum aus. Die Ortslagen Lengefeld und Pockau stellen die beiden, für die Siedlungsentwicklung bestimmten und zu stärkenden, Versorgungs- und Siedlungskerne des Grundzentrums dar. Aussagen des Regionalplans stehen einer baulichen Entwicklung nicht grundsätzlich entgegen. Entsprechend der Darstellung Karte 2 „Raumnutzung“ des Regionalplans Chemnitz-Erzgebirge liegt das Siedlungsgebiet Lengefeld innerhalb eines Vorbehaltsgebietes Wasserschutzgebiet gem. § 48 SächsWG. Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers wurden im Bebauungsplan vorzusehen. Vorrang- und Vorbehaltsgebiete Natur und Landschaft liegen weit außerhalb der bebauten Ortslage.

Ausschnitt Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge Karte 2 Raumnutzung

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 5

Nach Karte A – Naturräumliche Gliederung gehört Pockau-Lengefeld dem Erzgebirge, Unteres Mittelerzgebirge an. Nach Karte E –Regionale Schutzgebietskonzeption wird das Plangebiet nicht durch festgesetzte Landschaftsschutzgebiete (LSG) oder Naturschutzgebiete (NSG) berührt.

Der Entwurf des Regionalplans der Region Chemnitz befindet sich im Aufstellungsverfahren. Eine erneute öffentliche Auslegung ist vorgesehen. Aussagen des Regionalplanentwurfs stehen einer baulichen Entwicklung nicht grundsätzlich entgegen. Entsprechend Karte 1.1 Raumnutzung liegt das Siedlungsgebiet Lengefeld innerhalb eines Vorranggebietes Wasserversorgung. Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers sind vorzusehen.

2.3 Flächennutzungsplan

Für die Stadt Pockau-Lengefeld liegt kein wirksamer Flächennutzungsplan vor. Die Gemeinden haben nach § 1 (3) BauGB die Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Ein Flächennutzungsplan ist nicht erforderlich, wenn der Bebauungsplan ausreicht, um die städtebauliche Entwicklung zu ordnen. Mit dem Bebauungsplan sollen die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen zur Entwicklung und Erweiterung eines bestehenden Gewerbestandortes geschaffen werden. Zur Umsetzung der Planung ist daher die sofortige Aufstellung eines FNP nicht zwingend erforderlich. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 6

3 Grundlagen

3.1 Räumlicher Geltungsbereich des Bebauungsplanes

Der räumliche Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ umfasst den Geltungsbereich des rechtskräftigen Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ sowie eine südlich angrenzende, bisher als Lagerplatz genutzte Fläche (ca. 0,8 ha). Das Plangebiet grenzt an die Augustusburger Straße (S 223) an.

Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplans umfasst eine Fläche von insgesamt ca. 8,27 ha (rechtskräftiger BBP 7,5 ha) und wird folgendermaßen begrenzt: - im Norden durch Kleingärten sowie die Bebauung am August-Bebel-Weg, - im Osten durch die Augustusburger Straße und angrenzende Bebauung, - im Süden durch Kleingärten, Garagen sowie die Bebauung zwischen Lehngasse und Augustusburger Straße, - im Westen durch Flächen für die Landwirtschaft.

Der Geltungsbereich umfasst folgende Flurstücke der Gemarkung Lengefeld: 13/17, 571/15 teilweise (August-Bebel-Weg), 13/26 (Straße Am Leuchtenbau), 13/27 Löschwasserbehälter, Zugang Kleingärten, 13/29 kirchliche Einrichtung, 13/19, 13/20, 13/21, 13/22, 13/23, 13/28, 13/36, 13/37 privat, 13/6, 13/24, 13/25, 13/31, 13/32, 11/5, 11/6, 590/5 a.i.m., 613/14 Erweiterung a.i.m.

3.2 Örtliche Situation, Bestand

Das Plangebiet wird bereits seit ca. 100 Jahren gewerblich genutzt. Früher befand sich hier der Leuchtenbau Lengefeld, heute wird das Gelände südlich der Straße Am Leuchtenbau überwiegend durch a.i.m. genutzt. Entsprechend der Topografie sind die Gebäude terrassenförmig angeordnet. Nördlich der Straße Am Leuchtenbau befinden sich kleinteilige Gewerbebetriebe sowie Garagen und Stellplätze. Das Plangebiet ist umgeben von gemischter Bebauung, Kleingärten und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Der westliche Teil des Flurstücks 590/5 sowie das Flurstück 613/14 sind noch unbebaut. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 7

3.3 Altlasten, Geologie, Baugrund

Altlasten Aufgrund der im Plangebiet erfolgten Rückbaumaßnahmen und Bodensanierungen bestehen keine Bedenken hinsichtlich möglicher Bodenverunreinigungen. Einzelheiten über die durchgeführten Maßnahmen können dem „Abschlussbericht fachtechnische Rückbaubegleitung Altlasten und Abfall Industriebrache Leuchtenbau Lengefeld“ vom 30.04.2007, Verfasser Ingenieurbüro Neubert & Co. GmbH entnommen werden. Sollten während der Bauphase schädliche Bodenveränderungen nach BBodenSchG bekannt werden, so ist dies dem Referat 23.5 Abfallrecht- und Bodenschutz des LRA Erzgebirgskreis umgehend anzuzeigen.

Geologie Das Plangebiet gehört regionalgeologisch zur Erzgebirgszentralzone. Der Festgesteinsuntergrund wird durch metamorphes Gestein in Form von Zweiglimmerparagneis der Rusova-Folge (Preßnitzer Gruppe, Proterozoikum) gebildet. Oberflächennah liegt dieser verwittert bis zersetzt als Lockergesteinsdecke vor. Über der Verwitterungszone treten pleistozäne Solifluktionsdecken aus Hanglehm- bis Hangschutt auf. Das Auftreten oberflächennahen Grundwassers aus dem Zwischenabfluss im Hangschutt und der rolligen Verwitterungszone ist möglich. Sein Abfluss folgt dem morphologischen Gefälle in Richtung natürlicher Vorfluter. Sein Vorkommen unterliegt jahreszeitlichen und witterungsbedingten Schwankungen. Sowohl der Hanglehm als auch die tonig-schluffigen Verwitterungsprodukte des Festgesteins sind aus hydrologischer Sicht als Grundwassergeringleiter einzuordnen. Ein Teil des oberflächennahen Abflusses wird über hydraulisch wirksame Klüfte und Trennflächen gravitativ in tiefere Bereiche des Kluftgrundwasserleiters abgeführt. Es wird empfohlen Baugrunduntersuchungen in Anlehnung an die DIN 4020 / DIN EN 1997-2 durchzuführen. Wenn Bohrungen niedergebracht werden, besteht Bohranzeige- und Bohrergebnismitteilungspflicht.

Radonschutz Aufgrund der geologischen Verhältnisse können im Plangebiet geogen bedingt erhöhte Radonkonzentrationen in der Bodenluft nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 8

Im Strahlenschutzgesetz, dass im Juni 2017 verabschiedet wurden, wurde zum Schutz vor Radon für Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze in Innenräumen erstmalig ein Referenzwert für die über das Jahr gemittelte Radon-222-Aktivitätskonzentration in der Luft von 300 Bq/m³ festgeschrieben. Dieser Referenzwert tritt zum 31.12. 2018 in Kraft. Zum vorsorgenden Schutz vor erhöhter Strahlenbelastung durch Zutritt von Radon in Aufenthaltsräumen wird empfohlen, bei geplanten Neubauten generell einen Radonschutz vorzusehen oder von einem kompetenten Ingenieurbüro die radiologische Situation auf dem Grundstück und den Bedarf an Schutzmaßnahmen abklären zu lassen.

Der Änderungsbereich liegt nicht in einem archäologischen Relevanzbereich. Aus dem Plangebiet sind keine archäologischen Kulturdenkmäler bekannt, können aber nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden. Bei konkreten Baumaßnahmen sind die ausführenden Firmen auf die Meldepflicht von Bodenfunden gemäß §20 SächsDSchG hinzuweisen.

Altbergbau Das Bauvorhaben ist in einem Gebiet vorgesehen, in dem Vergangenheit bergbauliche Arbeiten durchgeführt wurden. Sollten Spuren bisher unbekannten alten Bergbaus angetroffen werden, so ist gemäß §4 Sächsische Hohlraumverordnung das Sächsische Oberbergamt davon in Kenntnis zu setzen.

Trinkwasserschutzgebiet Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes befindet sich in der Einflusszone des Rohwasserstollens zwischen den Talsperren Saidenbach und Einsiedel. Das Trinkwasserschutzgebiet wird derzeit neu festgesetzt. Das Plangebiet liegt dann voraussichtlich in der Schutzzone III.

3.4 Plangrundlage

Die Liegenschaftskarte der Stadt Pockau-Lengefeld aus dem Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) des Freistaates Sachsen, Stand Januar 2018 bildet die liegenschaftsrechtliche Grundlage. Das Plangebiet wurde neu vermessen durch das Vermessungsbüro Fiedler, Marienberg Stand 24.09.2018. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 9

4 Städtebauliche Planung

4.1 Art der baulichen Nutzung

Das Plangebiet wird als Gewerbegebiet nach § 8 BauNVO festgesetzt. Die Festsetzungen zur Art der baulichen Nutzung des rechtskräftigen Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ werden beibehalten. Die einzubeziehende Fläche (Flurstück 613/14 der Gemarkung Lengefeld) wird ebenfalls als Gewerbegebiet festgesetzt.

Bezüglich der Ausschlüsse von allgemein und ausnahmsweise zulässigen Nutzungen gelten die Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ fort.

Ergänzender Ausschluss- und Gliederungsvorschriften (nach § 1 Abs. 4, 5, 6 und 9 BauNVO) zu den gemäß § 8 BauNVO allgemein bzw. ausnahmsweise zulässigen Nutzungen bedarf es, um: a) den Standort von einer nicht gewünschten Nutzung freizuhalten, b) den Immissionsschutzerfordernissen auf Grund der umgebenden schutzbedürftigen Nutzungen (Wohngebäude, Kindergarten, Altenpflegeheim, Kleingärten) gerecht zu werden und c) den Anforderungen des Trinkwasserschutzes (in der noch festzusetzenden Schutzzone III des Rohwasserstollens zwischen den Talsperren Saidenbach und Einsiedel) gerecht zu werden.

Zu a) Durch den Ausschluss der sonst allgemein zulässigen Nutzungen - Einzelhandelsbetriebe, - Tankstellen bleibt die allgemeine Zweckbestimmung des Gewerbegebiets entsprechend § 1 Abs. 5 BauNVO - vorwiegend der Unterbringung von nicht erheblich belästigenden Gewerbebetrieben dienend - gewahrt. Es werden keine der allgemeinen Zweckbestimmung dienenden Hauptnutzungen ausgeschlossen. Mit dem Ausschluss von Einzelhandelsbetrieben soll der Stadtkern um den Marktplatz in seiner zentralen Funktion gestärkt werden.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 10

Zu b) Die (gemäß § 1 Abs. 4 Nr. 2 BauNVO) vorgenommene Gliederung des Gewerbegebiets GE nach der Art der Betriebe und Anlagen und deren besonderen Bedürfnissen und Eigenschaften, d.h. die Festsetzung differenzierter

Emissionskontingente LEK für die Gebiete GE 1 bis GE 5 erfolgte auf der Grundlage der Neuberechnung der Schallimmissionsprognose durch das Ingenieurbüro für Lärmschutz Förster & Wolgast vom 26.07.2018.

Im rechtskräftigen Bebauungsplan „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ wurden flächenbezogene Schallleistungspegel - tags und nachts - entsprechend Punkt 5.2.3 der DIN 18005 für die Teilflächen GE 1 bis GE 13 festgesetzt, die nach den

Begriffsbestimmungen in der neuen DIN 45691 als Emissionskontingente LEK zu verstehen sind. Dafür wurde die Schallimmissionsprognose für den Bebauungsplan „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ erstellt, in dem die flächenbezogenen Schallleistungspegel aus Berechnungen ermittelt wurden.

Nunmehr ist geplant, weitere Flächen, die sich westlich und südlich des bestehenden Plangebietes befinden, in das Plangebiet einzugliedern und ebenfalls mit höchstzulässigen Emissionen zu belegen. Weiterhin soll eine Neukontingentierung aller zukünftig im Plangebiet befindlichen Teilflächen stattfinden, mit der Maßgabe, die höchstzulässigen Immissionskontingente in der Wohnnachbarschaft nach Möglichkeit auch auszuschöpfen, womit der am Standort vorhandenen Firma a.i.m. all in metal GmbH die Möglichkeit geschaffen werden soll, dringend notwendige betriebliche Erweiterungen vornehmen zu können. Zielstellung insgesamt ist, einerseits den Schutz der außerhalb des Plangebietes vorhandenen schutzbedürftigen Nutzungen vor den Geräuschen der auf der Planfläche vorhandenen bzw. neu geplanten gewerblichen Anlagen zu gewährleisten, andererseits aber auch die auf den neuen Gewerbeflächen allgemein zulässigen Vorhaben bzw. die auf den bereits genutzten Teilflächen erforderlichen Betriebserweiterungen nicht zu behindern. Mit der Neukontingentierung kann absehbar erreicht werden, dass sich für jeden Nutzer die schalltechnische Situation nicht nachteilig verändert, sondern wegen der beschrieben bislang nicht erfolgten vollständigen Ausschöpfung der Planwerte verbessern wird, d.h., sogar höhere zulässige Emissionen auf den gewerblichen Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 11

Teilflächen und gleichlautend höhere zulässige Immissionen an den nächsten Wohngebäuden entstehen werden.

Zu diesem Zwecke wurde das Plangebiet entsprechend neu parzelliert. Dabei fand eine Gliederung in 5 Teilflächen GE 1 bis GE 5 statt, denen Emissionskontingente entsprechend DIN 45691 zugeordnet werden sollen.

Zulässig sind auf den Teilflächen GE 1 bis GE 5 Vorhaben (Betriebe und Anlagen), deren Geräusche die in der folgenden Tabelle angegebenen Emissionskontingente LEK nach Nummer 3.7 der DIN 45691 (Ausgabe 12/2006) weder tags (6 bis 22 Uhr) noch nachts (22 - 6 Uhr) überschreiten:

2 Teilfläche LEK,Tag in dB(A)/m² LEK,Nacht in dB(A)/m GE 1 56 44 GE 2 56 48

GE 2 57 48

GE 4 60 50

GE 5 60 44

Für die im Plan dargestellten Richtungssektoren A bis J erhöhen sich für jede der

Teilflächen GE 1 bis GE 5 die Emissionskontingente LEK um folgende Zusatzkontingente

LEK,Zus.:

Sektor Nr. zwischen Zusatzkontingent LEK,Zus. in dB Nr. Bezugspunkt Bezugspunkt tags nachts UTM-33 UTM-33

A HW: 372313.00 HW: 372313.00 + 3 + 1 RW: 5620549.22 RW: 5620549.22 8° in Richtung N 133,5° in Richtung SO B HW: 372313.00 HW: 372303.21 + 3 0 RW: 5620549.22 RW: 5620454.47 133,5° in Richtung SO 134° in Richtung SO C HW: 372303.21 HW: 372305.54 + 5 + 2 RW: 5620454.47 RW: 5620391.33 134° in Richtung SO 177° in Richtung S D HW: 372305.54 HW: 372001.59 + 6 + 6 RW: 5620391.33 RW: 5620466.62 177° in Richtung S 265° in Richtung W Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 12

E HW: 372001.59 HW: 371875.09 + 4 + 6 RW: 5620466.62 RW: 5620692.32 265° in Richtung W 330° in Richtung NW F HW: 371875.09 HW: 372125.91 + 5 + 6 RW: 5620692.32 RW: 5620690.61 330° in Richtung NW 356,5° in Richtung N G HW: 372125.91 HW: 372207.74 + 6 + 6 RW: 5620690.61 RW: 5620743.95 356,5° in Richtung N 356,5° in Richtung N H HW: 372207.74 HW: 372182.22 + 6 + 5 RW: 5620743.95 RW: 5620662.03 356,5° in Richtung N 46,5° in Richtung NO I HW: 372182.22 HW: 372197.96 0 0 RW: 5620662.03 RW: 5620646.72 46,5° in Richtung NO 44,5° in Richtung NO J HW: 372197.96 HW: 372313.00 + 6 + 2 RW: 5620646.72 RW: 5620549.22 44,5° in Richtung NO 8° in Richtung N

Die Winkelangaben für LEK,Zus. beziehen sich auf die in der Tabelle angegebenen UTM- 33-Koordinatensystem: x = Rechtswert; y = Hochwert. Die Richtungsangabe ist wie folgt definiert: Norden 0°, Osten 90°, Süden 180°, Westen 270°.

Bei Genehmigungsverfahren für geräuschintensive Anlagen im B-Plan-Gebiet „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ der Stadt Pockau-Lengefeld sind entsprechende schalltechnische Nachweise der Antragsteller erforderlich. Die Geräuschemissionen von einem Betriebsgrundstück entsprechen den festgesetzten Emissionskontingenten LEK sowie den ggf. verfügbaren

Zusatzkontingenten LEK,Zus., wenn die ermittelten Beurteilungspegel die ermittelten und diesem Betrieb zustehenden Immissionskontingente LIK an den maßgeblichen Immissionsorten nicht überschreiten.

Zu c) Die weiterhin gemäß § 1 Abs. 4 Nr. 2 BauNVO vorgenommene Gliederung des Gewerbegebiets, d.h. die Festsetzung in Teil B TEXT I. 1.5 zum Ausschluss von Anlagen, in denen mit wassergefährdenden Stoffen umgegangen wird, dient der Gefahrenabwehr aus wasserwirtschaftlicher Sicht. Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplans befindet sich in der hydrogeologisch erforderlichen Schutzzone III des Rohwasserstollens zwischen den Talsperren Saidenbach und Einsiedel. Das Trinkwasserschutzgebiet wird z.Z. neu festgesetzt.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 13

4.2 Maß der baulichen Nutzung

Die Festsetzungen zum Maß der baulichen Nutzung des rechtskräftigen Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ werden beibehalten. Die einzubeziehende Fläche (Flurstück 613/14 der Gemarkung Lengefeld) sowie die bisherige Landwirtschaftsfläche werden ebenfalls als Gewerbegebiet festgesetzt. Im vorliegenden Bebauungsplan sind als Maß der baulichen Nutzung festgesetzt: - die Grundflächenzahl GRZ (obligatorisch gemäß § 16 Abs. 3 Nr. 1. BauNVO), - die Geschossflächenzahl GFZ, - die Höhe baulicher Anlagen (Oberkante OK in m über NN) - da hier bedeutsam für das Orts- und Landschaftsbild (§ 16 Abs. 3 Nr. 2. BauNVO).

Die Ausschöpfung der Obergrenze (gemäß § 17 BauNVO) für die Grundflächenzahl mit einer GRZ von 0,8 ist in der beabsichtigten industriell-gewerblichen Bebauung begründet. Zur Einfügung der geplanten Gebäude in die Umgebung wurde eine gestufte Höhenentwicklung der Oberkanten OK (in m über NHN) entsprechend dem vorhandenen Geländeanstieg festgesetzt. Die Neufestsetzung der Höhen erfolgte unter Berücksichtigung der vorhandenen /vorgesehenen großflächigen Gebäude. Durch diese Festsetzungen werden Gebäudehöhen ermöglicht, die den typischen nutzungsspezifischen Anforderungen in Gewerbebetrieben entsprechen. Das bedeutet mögliche Gebäudehöhen (=Oberkante, also höchstes Bauteil des Dachs) bezogen auf das anstehende Geländeniveau: - bis zu etwa 16 m in GE 1 (bisher GE 1- 10), - bis zu etwa 12 m in GE 2 bis GE 5 (bisher GE 11 – 13). Praktisch sind dabei folgende Bautypen zu erwarten (wie auch schon vorhanden): - im GE 1: Hallenbauten 6-15 m hoch sowie bis 3-geschossige Gebäude bis 15 m hoch, - in GE 2 bis GE 5: Flachbauten bis 6 m hoch, Hallenbauten 6-10 m hoch sowie 2- geschossige Geschossbauten bis 10 m hoch.

Die festgesetzten Geschossflächenzahlen GFZ (2,4 im GE 1 bzw. 1,6 in GE 2 bis GE 5) resultieren aus der Wechselbeziehung (rechnerisches Produkt) aus der einheitlich festgesetzten GRZ (0,8) und der differenziert festgesetzten Gebäudehöhe bzw. der darin implizierten möglichen Geschosszahl (3 bzw. 2 Geschosse). Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 14

4.3 Überbaubare Grundstücksfläche, Bauweise

Die Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans zur Bauweise gelten fort. Durch die Festsetzung einer von der offenen Bauweise abweichenden Bauweise sollen in allen Teilen des GE ggf. auch 100 m lange und noch längere Gebäude ermöglicht werden. Das entspricht den praktischen Erfordernissen und Gegebenheiten im Plangebiet. Die überbaubaren Grundstücksflächen sind durch Baugrenzen sehr weiträumig festgelegt, so dass die weitere Bebauung ohne räumliche Einschränkung realisiert werden kann. Die Baugrenzen verlaufen in angemessen Abständen von: - 2 bzw. 3 m zu den Straßenbegrenzungslinien, - i.d.R. 10m zu den außen an den Geltungsbereich angrenzenden Grundstücken (Landwirtschaft, Gärten, Kindergarten). Eine Ausnahme bildet die Baugrenze direkt auf den hinteren Grundstücksgrenzen in GE 3 bis GE 5. Hier darf an die gemäß der Planzeichnung festgesetzte Baugrenze, die der Grundstücksgrenze entspricht, herangebaut werden. Die vorgenannten Abstände von 2 bis 10 m resultieren auch aus den Erfordernissen der Höhenangleichung zwischen privaten Baugrundstücken und öffentlichen Erschließungsflächen (bzw. benachbarten Grundstücken). In diesen Abstandsstreifen werden Böschungen erforderlich, die ohnehin nicht bebaubar wären.

Die festgesetzten Baugrenzen im Knotenpunktbereich S 223/ Planstraße/ Weststraße stehen nicht im Widerspruch zur erforderlichen Freihaltung des Sichtfeldes. Entsprechend den verkehrstechnischen Vorschriften ist innerhalb bebauter Gebiete eine 70 m freie Anfahrsicht nachzuweisen. Die erforderlichen freizuhaltenden Sichtfelder liegen ausschließlich innerhalb der öffentlichen Verkehrsfläche.

Bezüglich der Festsetzungen zur Bauweise gelten die Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ im Baufeld GE 1 auch für die Erweiterungsflächen (bisher Landwirtschaft bzw. Lagerplatz), da diese Flächen zur Erweiterung der Firma a.i.m. dienen sollen. Die Festsetzung einer von der offenen Bauweise abweichenden Bauweise, bei der die Länge der Gebäude mehr als 50 m betragen darf, entspricht den nutzungsspezifischen Anforderungen der zu erwartenden Bautypen in einem Gewerbegebiet.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 15

4.4 Grünflächen

Bezüglich der Darstellung von Grünflächen gelten die Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans fort. Die im Plangebiet festgesetzten Grünflächen sind zu unterscheiden in: a) öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung Dauerkleingärten Hier handelt es sich um kleine Splitterflächen am westlichen Rand des Flurstücks Nr. 13/27, die damit (parzellenscharf) im Geltungsbereich des Bebauungsplans liegen und einer planungsrechtlichen Klarstellung bedürfen. Die Flächen werden als Wegeverbindung innerhalb der Gartenanlage genutzt. b) private Grünfläche mit der Zweckbestimmung Fläche für die Führung von unterirdischen Versorgungsleitungen Für die notwendige Trassierung von Schmutzwasser- und Regenwasserkanal sowie die Trinkwasserleitung vom Gewerbegebiet hin zum August-Bebel-Weg gibt es keine öffentliche Verkehrsfläche. Deshalb soll ein etwa 2 m breiter Grundstücksstreifen durch die Stadt aus dem Flurstück 13/18 erworben werden, der als Grünfläche zur Führung dieser Ver- und Entsorgungsleitungen festgesetzt wurde. Da die Fläche nicht allgemein (öffentlich) zugängig werden soll, erfolgte die Festsetzung als private Grünfläche.

4.5 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern sowie Bindungen für Bepflanzungen

Neben dem Bebauungsplan wurde ein Grünordnungsplan durch Dipl.-Ing. Gisela Rentsch, Freie Landschaftsarchitektin, Chemnitz erstellt. Der Grünordnungsplan liegt im Entwurf, Stand 24.05.2007, vor. Aus ihm leiten sich die im Bebauungsplan getroffenen grünordnerischen Festsetzungen sowie die Darlegungen zu den Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege im Umweltbericht ab. Auf der Grundlage des Grünordnungsplans wurden als Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern festgesetzt: - der nicht überbaubare Streifen (Vorgartenbereich) entlang der Augustusburger Straße S 223 - zur gestalterischen Aufwertung des öffentlichen Straßenraums, hier kann z.B. entlang der Straße die Bepflanzung mit kleinkronigen Bäumen und Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 16

Sträuchern erfolgen, um die Fassade zum Straßenraum zu gliedern, darüber hinaus ist eine Fassadenbegrünung mit selbstklimmenden Pflanzen möglich, - der südwestliche und westliche Plangebietsrand - zur landschaftlichen Einbindung des Baugebiets, - die tatsächlich nicht überbauten und nicht befestigten Flächen der überbaubaren Grundstücksflächen (ausgenommen in GE 3 bis GE 5) - zur Minderung mikroklimatischer Auswirkungen auf Grund der hohen Bebauungsdichte und Bodenversiegelung. Des Weiteren wurden Bindungen für die Erhaltung von Bäumen und Sträuchern festgesetzt: - am südlichen und westlichen Plangebietsrand auf Grund der hier vorhandenen, erhaltenswerten Gehölze; diese liegen außerhalb der überbaubaren Grundstücksflächen und behindern eine Neubebauung nicht.

Mit den Gehölzpflanzungen am südlichen und westlichen (Übergang zur freien Landschaft) Rand des Plangebiets, soll eine harmonische Einbindung des Baugebiets in die Landschaft erreicht werden. Es werden damit auch positive Wirkungen auf das Kleinklima sowie ausgleichende Wirkungen auf den Wasserhaushalt erreicht.

Durch die Festsetzung einer im rechtskräftigen Bebauungsplan als Fläche für die Landwirtschaft dargestellten Fläche als Gewerbegebiet sowie die Erweiterung des Plangebietes entfallen Pflanzfestsetzungen am westlichen und südlichen Baugebietsrand. Es erfolgt ein flächengleicher Ersatz in den Randbereichen des Flurstücks 590/5 der Gemarkung Lengefeld. Die Erweiterungsfläche (Flurstück 613/14 der Gemarkung Lengefeld), die bisher als Lagerplatz genutzt wurde und nunmehr ebenfalls als Gewerbefläche festgesetzt ist, wird durch grünordnerische Festsetzungen (Erhaltung der randlichen Bepflanzungen) in die Umgebung eingebunden.

Die grünordnerischen Festsetzungen wurden in den Bebauungsplan integriert.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 17

4.6 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen

Im Plangebiet sind gewerbegebietstypische Baukörper (Hallenbauten mit Flachdach oder flach geneigten Dächern) vorgesehen. Aufgrund der bereits durch Gewerbebauten vorhandenen Prägung des Gebietes sind zur Herstellung der baulichen Ordnung keine Bauordnungsrechtlichen Festsetzungen notwendig. Die Hangneigung ggf. Terrassierung des Geländes ist bei der konkreten Objektplanung zu beachten.

4.7 Flächenbilanz

Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplans 82.718 m²

Gewerbegebiet GE gesamt 79.734 m² GE 1 72.658 m² GE 2 bis GE 5 7.076 m² Flächen für Anpflanzungen nach § 9 (1) Nr. 25a BauGB 1.362 m² Flächen für Erhaltung von Gehölzen nach § 9 (1) Nr. 25b BauGB 4.758 m²

Straßenverkehrsfläche 2.369 m² Fläche für Versorgungsanlagen 191 m² Grünflächen 424 m²

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 18

5 Erschließung

5.1 Verkehr

Bezüglich der Darstellung von Verkehrsflächen gelten die Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans fort. Das Verkehrserschließungssystem besteht aus: - einer öffentlichen Verkehrsfläche (Planstraße A) mit einseitiger Anbindung an die Augustusburger Straße S 223 (Knotenpunkt mit Weststraße) - im Norden und - einer öffentlichen Verkehrsfläche (Straßenstumpf Planstraße B), von dem die zwei bestehenden Grundstückszufahrten (innerbetriebliche Erschließungsstraßen) in das Gewerbegebiet führen - im Süden.

Der Bemessung des Verkehrsraums der nördlichen Erschließungsstraße (Planstraße A) liegt der Begegnungsfall Lkw/ Pkw bei verminderter Geschwindigkeit zugrunde. Daraus ergibt sich nach Bild 14 der EAE 85/95 (zum Zeitpunkt der Aufstellung des rechtskräftigen Bebauungsplans geltend) eine erforderliche Verkehrsraumbreite von 4,75 m. Auf Grund des anzunehmenden Begegnungsfalls Lkw/ Lkw wurde der sonst übliche Gehweg (1,50 m breit) als Mehrzweckstreifen vorgesehen. Er ist im Bedarfsfall, z.B. bei Begegnung zweier Lkw, überfahrbar. Dies ist somit eine sowohl funktionsgerechte als auch kostengünstige Lösung. Die nördliche Erschließungsstraße endet in einer Wendeanlage des Typs 3b gemäß EAE 85/95 (entspricht Wendeanlage Bild 57 der RAST 06). Die Wendeanlage ist für das 3-achsige Müllfahrzeug ausgelegt.

Ein Bedarf an öffentlichen Parkständen für Besucher besteht nicht. Der Stellplatzbedarf - einschließlich für Besucher - kann in Übereinstimmung mit § 49 SächsBO im gesamten Plangebiet ausschließlich auf den privaten Baugrundstücken abgedeckt werden.

5.2 Stadttechnische Ver- und Entsorgung

Die stadttechnische Ver- und Entsorgung kann weitestgehend über vorhandene Leitungen im öffentlichen Straßenraum gesichert werden. Die konkreten Anbindepunkte sind in Abstimmung mit den zuständigen Ver- und Entsorgungsunternehmen zu benennen. Grundsätzlich ist die Erschließung des Plangebiets mit sämtlichen Medien gesichert. Die Anlagen und Medien der äußeren Erschließung (Trinkwasser, Gas, Strom, Telekom) Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 19

liegen am Plangebiet (S 223, August-Bebel-Weg) an. Hieran kann die innere Erschließung angebunden werden.

Abwasser Die anfallenden Schmutzwässer des Plangebietes können in öffentliche Leitungen im August-Bebel-Weg und in der Augustusburger Straße eingeleitet werden. Die Abwasserableitung aus dem Plangebiet erfolgt im Trennsystem. Anschlusspunkte sind durch das zuständige Entsorgungsunternehmen zu benennen.

Auf Grund des beengten hydraulischen Ableitungsvermögens der vorhandenen Mischwassersammler in der Weststraße und Feldstraße ist die Einleitung von Niederschlagswasser nur bedingt möglich. Daher ist im Vorfeld die schadlose Niederschlagswasserableitung für die Gesamtfläche des Gewerbegebietes sicher zu stellen. Derzeit werden durch das Ingenieurbüro Hettler & Partner Maßnahmen zur Regenrückhaltung geplant. Im Bereich der Wendeanlage der Planstraße A sowie an der Augustusburger Straße können Stauraumkanäle errichtet werden. Die genaue Dimensionierung wird noch ermittelt.

Trinkwasser Über das bestehende Gewerbegebiet kann die Trinkwasserversorgung in ausreichender Menge sichergestellt werden.

Löschwasser Zur Übertragung ausreichender Löschwassermengen ist das Leitungsnetz der öffentlichen Trinkwasserversorgung nicht ausgelegt. Aus dem Grunde wird im Sinne des vorbeugenden Brandschutzes der bestehende Löschwasserbehälter (neben der Wendeanlage der Planstraße A) durch entsprechende Flächenfestsetzung planungsrechtlich gesichert. Er versorgt in erster Linie den nördlichen Bereich im Plangebiet (GE 2 bis GE 5) Für das Betriebsgelände der Firma a.i.m. erfolgt die öffentliche Löschwasserversorgung primär über eine bestehende öffentliche Brauchwasserleitung (DN 150). Diese führt von den bestehenden, ca. 500 m westlich des Plangebiets gelegenen, Grundwasser- Hochbehältern (mit insgesamt ca. 400 m3 Brauchwasser) bis zum bestehenden Oberflurhydrant im nordwestlichen Bereich des Betriebsgeländes der Firma a.i.m. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 20

Mit der Kapazität von 400 m3 der Hochbehälter kann die erforderliche Löschwassermenge von 192 m3/h über 2 Stunden (gemäß Arbeitsblatt W 405 des DVGW) gesichert werden. Dabei sind die Hydranten auf zwei Schwerpunktstandorte innerhalb GE 1 optimal verteilt. Die Zufahrt der Feuerwehr (auch auf privaten Baugrundstücksflächen) ist rechtlich gesichert.

Gas Über das bestehende Gewerbegebiet kann die Gasversorgung mit ausreichender Kapazität bereitgestellt werden.

Elt Über das bestehende Gewerbegebiet kann die Elt-Versorgung mit ausreichender Kapazität bereitgestellt werden.

Telekommunikation Über das bestehende Gewerbegebiet kann die Versorgung mit Telekommunikationsanlagen mit ausreichender Kapazität bereitgestellt werden. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 21

6 Wesentliche Auswirkungen der Planung

6.1 Auswirkungen auf Natur und Landschaft

Am Standort sind keine Schutzgebiete bzw. Schutzobjekte gemäß EU-Recht (FFH- Gebiete, Vogelschutzgebiete), BNatSchG sowie SächsNatSchG vorhanden. Das Plangebiet liegt außerhalb von Schutzgebieten nach Bundesnaturschutzgesetz (LSG, NSG) sowie von Schutzgebieten mit europäischem Rang (FFH-Gebiete, Vogelschutzgebiete). Eine Betroffenheit von geschützten Biotopen nach BNatSchG sowie SächsNatSchG ist nicht gegeben.

Durch die 1. Änderung des Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ wird das Gewerbegebiet um eine bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche sowie um eine bisher als Lagerplatz genutzte Fläche erweitert. Mit der 1. Änderung des Bebauungsplans wird daher für Teile des Flurstücks 590/5 sowie für das Flurstück 613/14 der Gemarkung Lengefeld ein ausgleichspflichtiger Eingriff begründet. Dieser Eingriff ist entsprechend §§ 1a BauGB in Verbindung mit BNatSchG bzw. SächsNatSchG auszugleichen. Für die im rechtskräftigen Bebauungsplan bereits als Gewerbegebiet dargestellten Flächen wird kein ausgleichspflichtiger Eingriff begründet (siehe auch Bebauungsplan Stand 28.09.2007 - Umweltbericht). Auf der Grundlage konkreter Flächenbilanzen mit Darstellung des Vor- und Nacheingriffszustandes wurde eine Eingriffs-Ausgleich-Bilanzierung basierend auf der „Handlungsempfehlung zur Bewertung und Bilanzierung von Eingriffen im Freistaat Sachsen“ für die beiden bisher nicht gewerblich genutzten Flächen durchgeführt. Durch die Erweiterung des Plangebietes entfallen Pflanzfestsetzungen am westlichen und südlichen Baugebietsrand. Es erfolgt ein flächengleicher Ersatz in den Randbereichen des Flurstücks 590/5 der Gemarkung Lengefeld, so dass dafür kein zusätzlicher Eingriff zu ermitteln ist.

Der Eingriff kann durch Maßnahmen innerhalb des Plangebietes nicht ausgeglichen werden. Die Ausweisung und Zuordnung von externen Flächen und Maßnahmen ist erforderlich. Konkrete Maßnahmen zum Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft sind im Entwurf zu benennen und in den Bebauungsplan als Zuordnungsfestsetzung aufzunehmen. Weitere Ausführungen dazu erfolgen im Umweltbericht. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 22

6.2 Immissionsschutz

Nach §50 BImSchG sind für eine bestimmte Nutzung vorgesehene Flächen einander so zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen auf die umgebenden Gebiete so weit wie möglich vermieden werden.

Bei der Bauleitplanung nach BauGB und BauNVO werden den verschiedenen schutzbedürftigen Nutzungen in einem Plangebiet die schalltechnischen Orientierungswerte nach DIN 18005 Beiblatt 1 für den Beurteilungspegel zugeordnet. Diese Orientierungswerte betragen:  55 dB (A) tags, 40 dB (A) nachts für allgemeine Wohngebiete,  60 dB (A) tags, 45 dB (A) nachts für Dorf- und Mischgebiete,  65 dB (A) tags, 50 dB (A) nachts für Kern- und Gewerbegebiete. Die Orientierungswerte für Verkehrslärm liegen im Nachtzeitraum jeweils um 5 dB (A) höher.

Diese genannten Orientierungswerte sind als sachverständige Konkretisierung der Anforderungen an den Schallschutz im Städtebau aufzufassen. Die Einhaltung oder Unterschreitung dieser Werte ist wünschenswert, um die mit der Eigenart des betreffenden Baugebietes verbundene Erwartung auf angemessenen Schutz vor Lärmbelästigungen zu erfüllen. Die schalltechnischen Orientierungswerte sollen dabei bereits an den Baufeldgrenzen eingehalten werden.

Für das Plangebiet erfolgte eine Neuberechnung der Schallimmissionsprognose durch das Ingenieurbüro für Lärmschutz Förster & Wolgast vom 26.07.2018.

Außerhalb des Plangebietes befinden sich schutzbedürftige Nutzungen, deren Schutzansprüche im Rahmen der weiteren Entwicklung des Gewerbegebietes sicherzustellen sind. Für die Wohngebäude wurden entsprechend der jeweiligen Gebietszuordnung Immissionsrichtwerte für allgemeine Wohngebiete bzw. Mischgebiete zugrunde gelegt. Für die Kindereinrichtung und die Kleingärten besteht nur eine Nutzung im Tageszeitraum. Zusätzlich ist nach TA Lärm ein Spitzenpegelkriterium einzuhalten, wonach einzelne kurzzeitige Geräuschspitzen die Immissionsrichtwerte um nicht mehr als 30 dB(A) tags und um nicht mehr als 20 dB(A) nachts überschreiten dürfen. Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 23

IO- Immissionsort Gesamt-Immissionswert Nr. LGI in dB(A) Straße/Flurstück Nutzung tags nachts 1 August-Bebel-Weg 22 Altenpflegeheim 55 40 2 August-Bebel-Weg 8 Wohngebäude MI 60 45 3 August-Bebel-Weg 7 Kindergarten 55 - 4 August-Bebel-Weg 5 Wohngebäude MI 60 45 5 Augustusburger Straße 15 Wohngebäude MI 6 Augustusburger Straße 12 Wohngebäude WA 7 Weststraße 2 Wohngebäude WA 55 40 8 Augustusburger Straße 10 Wohngebäude WA 9 Augustusburger Straße 11 Wohngebäude MI 10 Lehngasse 4 Wohngebäude MI 60 45 11 Lehngasse 24 Wohngebäude MI 12 Flurstück 613/13 (Ost) Kleingärten 13 Flurstück 613/13 (West) Kleingärten 14 Flurstück 588/4 Kleingärten 60 - 15 Flurstück 589/2 Kleingärten 16 Flurstück 571/14 Kleingärten

Erhebliche Benachteiligungen oder erhebliche Belästigungen der Nachbarschaft durch die Geräusche einer Anlage können im Allgemeinen ausgeschlossen werden, wenn an den Immissionsnachweisorten (IO) die genannten Immissionsrichtwerte unterschritten werden und wenn das Spitzenpegelkriterium nicht verletzt wird.

Auswirkungen von Gewerbelärm im Plangebiet auf die umgebende Bebauung Im rechtskräftigen Bebauungsplan „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ wurden flächenbezogene Schallleistungspegel - tags und nachts - entsprechend Punkt 5.2.3 der DIN 18005 für die Teilflächen des Gewerbegebietes festgesetzt, die nach den

Begriffsbestimmungen in der neuen DIN 45691 als Emissionskontingente LEK zu verstehen sind. Dafür wurde die Schallimmissionsprognose für den Bebauungsplan „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ erstellt, in dem die flächenbezogenen Schallleistungspegel aus Berechnungen ermittelt wurden.

Nunmehr ist geplant, weitere Flächen, die sich westlich und südlich des bestehenden Plangebietes befinden, in das Plangebiet einzugliedern und ebenfalls mit höchstzulässigen Emissionen zu belegen. Weiterhin soll eine Neukontingentierung aller zukünftig im Plangebiet befindlichen Teilflächen stattfinden, mit der Maßgabe, die höchstzulässigen Immissionskontingente in der Wohnnachbarschaft nach Möglichkeit auch auszuschöpfen, womit der am Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 24

Standort vorhandenen Firma a.i.m. all in metal GmbH die Möglichkeit geschaffen werden soll, dringend notwendige betriebliche Erweiterungen vornehmen zu können. Zielstellung insgesamt ist, einerseits den Schutz der außerhalb des Plangebietes vorhandenen schutzbedürftigen Nutzungen vor den Geräuschen der auf der Planfläche vorhandenen bzw. neu geplanten gewerblichen Anlagen zu gewährleisten, andererseits aber auch die auf den neuen Gewerbeflächen allgemein zulässigen Vorhaben bzw. die auf den bereits genutzten Teilflächen erforderlichen Betriebserweiterungen nicht zu behindern. Mit der Neukontingentierung kann absehbar erreicht werden, dass sich für jeden Nutzer die schalltechnische Situation nicht nachteilig verändert, sondern wegen der beschrieben bislang nicht erfolgten vollständigen Ausschöpfung der Planwerte verbessern wird, d.h., sogar höhere zulässige Emissionen auf den gewerblichen Teilflächen und gleichlautend höhere zulässige Immissionen an den nächsten Wohngebäuden entstehen werden. Zu diesem Zwecke wurde das Plangebiet entsprechend neu parzelliert. Dabei fand eine Gliederung in 5 Teilflächen GE 1 bis GE 5 statt, denen Emissionskontingente entsprechend DIN 45691 zugeordnet wurden. Zulässig sind auf den Teilflächen GE 1 bis GE 5 Vorhaben (Betriebe und Anlagen), deren Geräusche die in der Tabelle (Textliche Festsetzung I. 1. 1.3) angegebenen

Emissionskontingente LEK nach Nummer 3.7 der DIN 45691 (Ausgabe 12/2006) weder tags (6 bis 22 Uhr) noch nachts (22 - 6 Uhr) überschreiten: Innerhalb der dargestellten Richtungssektoren A bis J erhöhen sich für jede der

Teilflächen GE 1 bis GE 5 die Emissionskontingente LEK um die Zusatzkontingente LEK,Zus.

Bei Genehmigungsverfahren für geräuschintensive Anlagen im B-Plan-Gebiet „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ der Stadt Pockau-Lengefeld sind entsprechende schalltechnische Nachweise der Antragsteller erforderlich. Die Geräuschemissionen von einem Betriebsgrundstück entsprechen den festgesetzten Emissionskontingenten LEK sowie den ggf. verfügbaren

Zusatzkontingenten LEK,Zus., wenn die ermittelten Beurteilungspegel die ermittelten und diesem Betrieb zustehenden Immissionskontingente LIK an den maßgeblichen Immissionsorten nicht überschreiten. Bei Einhaltung der festgesetzten Emissionskontingente einschließlich Zusatzkontingente sind keine negativen Auswirkungen auf umgebende Nutzungen zu erwarten.

Umweltbericht (mit separatem Inhaltsverzeichnis)

Inhalt 1. Einleitung 2 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans 2 Übergeordnete Ziele des Umweltschutzes 4 2. Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen 7 Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands (Basisszenario) 8 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung und Beschreibung insbesondere der erheblichen Auswirkungen 11 3. Bewertung des Eingriffs und der Eingriffs- und Ausgleichsmaßnahmen 17 Flächenbilanz Bestand 17 Flächenbilanz Planung 17 Maßnahmen zur Vermeidung, zur Minimierung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen: 18 Eingriffs- und Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet 18 Biotopbezogener Wertverlust und Ausgleich im Plangebiet 19 4. Anderweitige Planungsmöglichkeiten und Standortalternativen 21 5. Auswirkungen nach §1 Abs. 6 Nummer 7 Buchstabe j BauGB 21 6. Zusätzliche Angaben 22 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren 22 Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen 22 7. Allgemein verständliche Zusammenfassung 23 8. Verzeichnisse 24 Quellenverzeichnis 24 Tabellenverzeichnis 25

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 2

1. Einleitung Das Aufstellungsverfahren zur 1. Änderung des Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ wird nach dem BauGB in der Fassung der Bekanntmachung vom 03.11.2017 (BGBl. I S. 3634) durchgeführt. Die Gemeinde hat in einer Umweltprüfung nach §2 Abs.4 S.1 BauGB die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen der Planung auf die Belange des Umweltschutzes (§1 Abs.6 Nr.7 und §1a BauGB) zu ermitteln, in einem Umweltbericht (§2a BauGB und Anlage 1) zu beschreiben und in der Abwägung zu berücksichtigen.

Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans Planungsanlass Für den „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ wurde 1997 ein Bebauungsplan aufgestellt, der keine Rechtskraft erlangte. Der Bebauungsplan wurde 2007 neu aufgestellt und ist nach Genehmigung vom 05.03.2008 seit 03.07.2008 rechtskräftig. Das Plangebiet wird überwiegend durch die Firma a.i.m. - all in metal GmbH genutzt. Das Unternehmen a.i.m. GmbH Werkzeugbau, Stanz- und Fügetechnik wurde 1993 in Lengefeld gegründet und ist noch heute ein inhabergeführtes Unternehmen mit Standorten in Lengefeld (Stammsitz) und Markgröningen, dass einen bedeutenden Zulieferer der Automobilindustrie mit den Kernkompetenzen Umform- und Fügetechnik darstellt. Durch vielfältige Erweiterungen und Investitionen in Gebäude und Anlagen wurde das Portfolio in den letzten Jahren wesentlich erweitert. Dies ging einher mit der Bebauung der im Bestand befindlichen Flächen mit Pressen-, Schweiß- und Lagerhallen. Die notwendige Erweiterung der Produktionsgebäude ist momentan ausgeschlossen, da die derzeitigen Festsetzungen des Bebauungsplans das nicht zulassen. Eine bedarfsgerechte Erweiterung und Anpassung der Produktion ist nur durch Änderung der Festsetzungen innerhalb des Bebauungsplans sowie die Einbeziehung von Erweiterungsflächen möglich.

Standort, Flächengröße und Nutzung Der räumliche Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ umfasst den Geltungsbereich des rechtskräftigen Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ sowie eine südlich angrenzende, bisher als Lagerplatz genutzte Fläche (ca. 0,8 ha).

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 3

Der Geltungsbereich der 1. Änderung des Bebauungsplans umfasst eine Fläche von insgesamt ca. 8,3 ha (rechtskräftiger BBP 7,5 ha) und wird folgendermaßen begrenzt: - im Norden durch Kleingärten sowie die Bebauung am August-Bebel-Weg, - im Osten durch die Augustusburger Straße und angrenzende Bebauung, - im Süden durch Kleingärten, Garagen sowie die Bebauung zwischen Lehngasse und Augustusburger Straße, - im Westen durch Flächen für die Landwirtschaft.

Das Plangebiet wird bereits seit ca. 100 Jahren gewerblich genutzt. Früher befand sich hier der Leuchtenbau Lengefeld, heute wird das Gelände südlich der Straße Am Leuchtenbau überwiegend durch a.i.m. genutzt. Der westliche Teil des Flurstücks 590/5 sowie das Flurstück 613/14 sind noch unbebaut.

Inhalt des Bebauungsplans Das Plangebiet wird als Gewerbegebiet nach § 8 BauNVO festgesetzt. Die Festsetzungen nach Art und Maß der baulichen Nutzung des rechtskräftigen Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ werden beibehalten. Die einzubeziehende Fläche (Flurstück 613/14 der Gemarkung Lengefeld) wird ebenfalls als Gewerbegebiet festgesetzt. Im gesamten Plangebiet soll eine Neukontingentierung der Schallleistungspegel erfolgen, um unter Beachtung der umliegenden schutzwürdigen Nutzungen für das Unternehmena.i.m. weitere Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen.

Das Maß der baulichen Nutzung wurde mit einer GRZ von 0,8 und einer GFZ von 2,4 im GE 1 bzw.1,6 im GE 2 bis 5 festgesetzt.

Bauliche Veränderungen im Geltungsbereich infolge der Planung 1. weitere Bebauung in bereits gewerblich genutzten Bereichen, 2. Einbeziehung zusätzlicher Flächen (Landwirtschaftsfläche, Lagerplatz) 3. Zunahme versiegelter Flächen durch Erweiterung Gewerbegebiet, 4. Begrünung der Randbereiche, 5. Ausgleichsmaßnahmen außerhalb des Plangebietes.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 4

Übergeordnete Ziele des Umweltschutzes Entsprechend der Anlage 1 (zu §2 Abs.4 und den §§2a und 4c BauGB) zum BauGB sind die „in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die für den Bauleitplan von Bedeutung sind, und die Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung des Bauleitplans berücksichtigt wurden im Umweltbericht darzustellen. Berücksichtigte Fachgesetze Fachgesetz Berücksichtigung in der Planung Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (Natura 2000 – Gebiete und Schutzgebiete nach Naturschutzrecht) / Biotop- und Artenschutz – Schutzausweisungen §1a Abs.4 BauGB/ - Schutzgebiete nach Natura 2000 (FFH, SPA) nicht betroffen BNatSchG - LSG, FND, Biotope nicht betroffen Schutzgut Menschen, seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt - Lärmeinwirkungen während der Bauzeit, BauGB, BImSchG, - Durch gewerbliche Nutzung bereits Geräuschvorbelastung, BImSchVO, TA Lärm, - störanfällige Nutzungen in der Umgebung, DIN 18005, WHG - Lage außerhalb von Überschwemmungsgebieten Naturhaushalt und die Landschaft Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt - bisher überwiegend gewerbliche Nutzung, BNatschG, - geringe Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen, SächsNatSchG, BauGB - durch Randeingrünung Schaffung neuer Lebensräume Schutzgut Fläche und Boden - Erweiterung bestehender Gewerbestandorte, BBodSchG, BauGB - Sparsamer Umgang mit Grund und Boden, - Mutterboden separat gewinnen und wiedernutzen Schutzgut Wasser - Festsetzung der Trinkwasserschutzzone III vorgesehen, - Oberirdische Gewässer sind nicht betroffen, WHG, SächsWG - Anschluss an öffentl. Trinkwasserver- /Abwasserentsorgung, - Maßnahmen zur Regenrückhaltung erforderlich Schutzgut Luft und Klima BImSchG, BImSchVO, - Festsetzung von Emissionskontingenten, BauGB, TA Luft, - Beachtung der BImSchVO im Baugenehmigungsverfahren, SächsNatSchG - Wärmerückgewinnung bei Produktionsprozessen Schutzgut Landschaft und Landschaftsbild BNatschG, - gestaffelte Höhenentwicklung, SächsNatSchG, - durch Randeingrünung Einfügung in das Landschaftsbild, WaldG, SächsWaldG - Schaffung von Lebensräumen, Vernetzung Grünstrukturen, Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter - Kulturdenkmale nicht betroffen, SächsDSchG - archäologische Relevanzbereiche nicht betroffen Wechselwirkungen der Schutzgüter - Auswirkungen auf Schutzgüter Fläche, Boden, Wasser durch Neubebauung bisher unversiegelter Flächen zu erwarten, BauGB, BNatSchG - durch festgesetzte Emissionskontingente werden negative Auswirkungen auf Menschen und Gesundheit vermieden Tabelle 1: allgemeine Ziele des Umweltschutzes

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 5

Berücksichtigte Fachpläne Der Bebauungsplan ist den Zielen der Raumordnung anzupassen (§1 Abs.4 BauGB). Die relevanten Ziele und Grundsätze der Raumordnung zum Umgang mit Umwelt, den Schutzgütern und der Landschaft sind im Umweltbericht und Landschaftsprogramm des Landesentwicklungsplan Sachsen 2013 (LEP 2013), in Kraft getreten am 14.08.2013, als landesweite Gesamtkonzeption festgeschrieben. Die Umweltziele des Landesentwicklungsplanes sind in den Regionalplänen näher ausgestaltet und räumlich konkretisiert. Zuständig für die Regionalplanung sind die Regionalen Planungsverbände in Trägerschaft der Landkreise und kreisfreien Städte. Für den Standort in Pockau-Lengefeld gilt der Regionalplan der Planungsregion Chemnitz-Erzgebirge (in Kraft getreten am 31.07.2008).

Landesentwicklungsplan Sachsen 2013 (LEP 2013) G / Z Beschreibung der Ausweisung Beschreibung der Betroffenheit/ Auswirkung G Zur Entwicklung des ländlichen Die Planung dient der Entwicklung und 1.2.3 Raumes und seiner Erweiterung eines bestehenden eigenständigen Potenziale sollen Gewerbebetriebes mit regionaler und insbesondere Planungen und überregionaler Bedeutung. Damit können Maßnahmen unterstützt werden, insbesondere im ländlichen Raum die u.a. die Erwerbsgrundlagen Arbeitsplätze erhalten und neu geschaffen für Gewerbe, Handwerk und werden. Dienstleistungen erweitern. G Die Neuinanspruchnahme von Die Inanspruchnahme geeigneter Flächen in 2.2.1.1 Freiflächen soll in allen Teilräumen Anbindung an bereits gewerblich genutzte Sachsens vermindert werden. Bereiche trägt entscheidend zur Reduzierung der Neuinanspruchnahme von Flächen bei und vermeidet Neuansiedlungen an anderer Stelle. Z Eine Zersiedlung der Landschaft ist Für die Erweiterung des GE wird eine noch 2.2.1.9 zu vermeiden. nicht überbaute Fläche im Randbereich genutzt. Damit wird die Zersiedlung der Landschaft vermieden. Z Die räumlichen und infrastruktu- Die Erweiterung des GE stärkt den 2.3.1.1. rellen Voraussetzungen für eine vorhandenen Gewerbestandort, indem sich nachfrageorientierte Entwicklung ein regional bedeutsames Unternehmen attraktiver Industrie- und Gewer- erweitern kann und damit seine bestandorte sollen geschaffen Wettbewerbsfähigkeit verbessern kann. werden und zur Ansiedlung neuer sowie zur Erhaltung, Erweiterung oder Umstrukturierung bestehender Industrie- und Gewerbebetriebe beitragen. Tabelle 2: Ausweisungen des LEP 2013

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 6

Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge und Landschaftsprogramm Karte Beschreibung der Ausweisung Beschreibung der Betroffenheit/ Auswirkung 1 Siedlungsgebiet Lengefeld liegt Das Plangebiet liegt innerhalb des innerhalb des Vorbehaltsgebietes Siedlungsgebietes und dient bereits als Wasserschutzgebiet gem. § 48 Gewerbegebiet. SächsWG. Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers Vorranggebiet Natur und wurden im Bebauungsplan vorzusehen. Landschaft (Arten- und Biotopschutz) nicht betroffen A Lage im Naturraum Erzgebirge – Beachtung bei der Pflanzenauswahl, Unteres Mittelerzgebirge Verwendung standortheimischer Arten E Schutzgebiete nach Das Untersuchungsgebiet liegt außerhalb der Naturschutzrecht bebauten Ortslage - Gewerbegebiet, LSG-Born- und Heinzewald keine Betroffenheit Tabelle 3: Ausweisungen des RP Chemnitz-Erzgebirge und des Landschaftsprogramms

Der Entwurf des Regionalplans der Region Chemnitz befindet sich im Aufstellungsverfahren. Eine erneute öffentliche Auslegung ist vorgesehen. Entsprechend Karte 1.1 Raumnutzung liegt das Siedlungsgebiet Lengefeld innerhalb eines Vorranggebietes Wasserversorgung.

Flächennutzungsplan Für die Stadt Pockau-Lengefeld liegt kein wirksamer Flächennutzungsplan vor. Ein Flächennutzungsplan ist nicht erforderlich, wenn der Bebauungsplan ausreicht, um die städtebauliche Entwicklung zu ordnen. Mit dem Bebauungsplan sollen die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen zur Entwicklung und Erweiterung eines bestehenden Gewerbestandortes geschaffen werden. Zur Umsetzung der Planung ist daher die sofortige Aufstellung eines FNP nicht zwingend erforderlich.

Landschaftsplan Für das Stadtgebiet von Pockau-Lengefeld liegt kein Landschaftsplan vor. Für den Bebauungsplan wurde ein Grünordnungsplan durch Dipl.-Ing. Gisela Rentsch, Freie Landschaftsarchitektin, Chemnitz erstellt. Die Aussagen wurden in den Bebauungsplan übernommen.

Weitere Fachgutachten/ Fachpläne - Planungen der Firma a.i.m. durch Architekturwerkstatt Dresden, - Konzeption zur Regenrückhaltung und -ableitung durch Hettler & Partner, - Schallimmissionsprognose IfL Förster & Wolgast vom 26.07.2018

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 7

2. Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen Nach §2 Abs.4 BauGB wird für „die Belange des Umweltschutzes nach §1 Abs.6 Nr.7 und §1a [BauGB] (…) eine Umweltprüfung durchgeführt, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt werden“.

Erheblich sind die Auswirkungen dann, wenn sie räumlich, zeitlich oder funktional ein bestimmtes Maß an negativen Veränderungen überschreiten.

„Die Gemeinde legt dazu für jeden Bauleitplan fest, in welchem Umfang und Detaillierungsgrad die Ermittlung der Belange für die Abwägung erforderlich ist. (…) Das Ergebnis der Umweltprüfung ist in der Abwägung zu berücksichtigen“ (§2 Abs.4 BauGB).

Die ermittelten erheblichen Umweltauswirkungen sind entsprechend der Anlage 1 zum BauGB im Umweltbericht zu beschreiben und zu bewerten: 1. eine Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands (Basisszenario), einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden, und eine Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung, (…);

2. eine Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung durch die Beschreibung insbesondere der möglichen erheblichen Auswirkungen während der Bau- und Betriebsphase der geplanten Vorhaben, auf die Belange nach §1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe a bis i.

3. eine Beschreibung der geplanten Maßnahmen, mit denen festgestellte erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen während der Bau- oder Betriebsphase vermieden, verhindert, verringert oder soweit möglich ausgeglichen werden sollen sowie geplante Überwachungsmaßnahmen.

4. in Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten, wobei die Ziele und der räumliche Geltungsbereich des Bauleitplans zu berücksichtigen sind, und die Angabe der wesentlichen Gründe für die getroffene Wahl;

5. eine Beschreibung der erheblichen nachteiligen Auswirkungen nach §1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe j sowie Maßnahmen zu deren Verhinderung oder Verminderung und ggf. Einzelheiten zu Bereitschafts- und Bekämpfungsmaßnahmen derartiger Krisenfälle;

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 8

Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands (Basisszenario) Entsprechend der Anlage 1 zum BauGB ist eine Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustands (Basisszenario), einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich erheblich beeinflusst werden, und eine mit zumutbarem Aufwand abgeschätzte Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung aufzustellen.

Nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB sind bei „der Aufstellung der Bauleitpläne (…) die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, zu berücksichtigen, insbesondere a) die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt, b) die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes, c) umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt, d) umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter, e) die Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern, f) die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie, g) die Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts, h) die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Rechtsakten der Europäischen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht überschritten werden, i) die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes nach den Buchstaben a bis d, j) unbeschadet des §50 Satz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, die Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässigen Vorhaben für schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind, auf die Belange nach den Buchstaben a bis d und i“.

Derzeitige Nutzung: Das Plangebiet wird bereits seit ca. 100 Jahren gewerblich genutzt. Das Gelände des ehemaligen Leuchtenbau südlich der Straße Am Leuchtenbau wird heute überwiegend durch a.i.m. genutzt. Nördlich der Straße Am Leuchtenbau befinden sich kleinteilige Gewerbebetriebe sowie Garagen und Stellplätze. Das Plangebiet ist umgeben von gemischter Bebauung, Kleingärten und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Der westliche Teil des Flurstücks 590/5 sowie das Flurstück 613/14 sind noch unbebaut.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 9

Bestandsaufnahme des Umweltzustandes (Basisszenario), einschließlich der zu erwartenden Umweltbeeinträchtigungen nach §1 Abs.6 Nr.7 und §1a BauGB

Umweltzustand/ Erwartete indirekte/ Direkte §1 Abs.6 Nr.7 BauGB Umweltzustand/ Empfindlichkeit Ausgangs- Erwartete Empfindlichkeit des Störungen/ Emissionen und sonst. (und §1a BauGB) der angrenzenden Nutzungen Beeinträchtigung Plangebietes Umweltbeeinträchtigungen zustand

- Flächen überwiegend - geringe Neuinanspruchnahme - Geringe Betroffenheit, Schutzgut Tiere, Pflanzen und bereits gewerblich genutzt, landwirtschaftlicher Flächen, Östlich angrenzend Ortslage, - M M biologische Vielfalt - randlicher Gehölzbestand, - Erhalt und Neuanlage von - westlich angrenzend - landwirtschaftliche Flächen randlichen Gehölzen landwirtschaftliche Flächen - Flächen überwiegend - Nutzung bebauter Bereiche, - Geringe Betroffenheit, Schutzgut Fläche und Boden (und bereits gewerblich genutzt, - geringe Neuinanspruchnahme - Östlich angrenzend Ortslage, §1a Abs.2 BauGB – M M - geringer Flächenanteil landwirtschaftlicher Flächen, - westlich angrenzend Bodenschutzklausel) landwirtschaftlich genutzt - Verlust von Bodenfunktionen landwirtschaftliche Flächen - Flächen überwiegend - Nutzung bebauter Bereiche, - Trinkwasserschutzzone III im bereits gewerblich genutzt, - geringe Neuinanspruchnahme Festsetzungsverfahren, Schutzgut Wasser M M - Keine Gewässer vorhanden, landwirtschaftlicher Flächen, - Keine Einleitung - Trinkwasserschutzzone III - Maßnahmen Regenrückhaltung wassergefährdender Stoffe - Kaltluftabflussbahnen nicht - Kaltluftabflussbahnen nicht a) Schutzgut Luft und Klima (und §1a betroffen, betroffen, - Östlich angrenzend Ortslage, Abs.5 BauGB – Maßnahmen des M M - abriegelnde Wirkungen sehr - abriegelnde Wirkungen sehr - Vermeidung von Emissionen Klimaschutzes) langer Gebäude langer Gebäude

- Landschaftsbild ist bereits - Bereits bestehende Prägung - Gewerbliche Bebauung zu Schutzgut Landschaft und M durch vorhandenes durch Gewerbegebiet wird nicht großen Teilen bereits M Landschaftsbild Gewerbegebiet geprägt wesentlich verstärkt vorhanden

- durch überwiegende - durch überwiegende - geringer Anteil an Nachnutzung bebauter Bereiche Nachnutzung bebauter Bereich unversiegelten Flächen, Wirkungsgefüge zwischen den geringe Eingriffe in Schutzgüter, geringe Eingriffe in Schutzgüter, - Wasseraufnahmefähigkeit M M Schutzgütern (Naturhaushalt) - durch Erhalt und Neuanlage von - durch Emissionskontingente und Lebensraum für randlichen Gehölzen werden Verträglichkeit mit Bodenlebewesen gering neue Lebensräume geschaffen schutzwürdigen Nutzungen Erhaltungsziele und Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete i.S.d. - Keine Schutzgebiete b) - Keine Betroffenheit - Keine Betroffenheit O O BNatSchG (und §1a Abs.4 BauGB betroffen – Schutzgüter) - Im GE festgesetzte - Im GE neu festgesetzte - benachbart schutzwürdige Mensch, seine Gesundheit sowie Emissionskontingente, Emissionskontingente, c) Nutzungen, Wohnen, M M die Bevölkerung insgesamt, - Verträglichkeit mit - Verträglichkeit mit Kindergarten, Kleingärten schutzwürdigen Nutzungen schutzwürdigen Nutzungen

Abkürzungen: X – für Planung / Schutzgut nicht relevant; sowie O – nicht beeinträchtigt , M – mittel beeinträchtigt bzw. E – erheblich beeinträchtigt Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 10

Bestandsaufnahme des Umweltzustandes (Basisszenario), einschließlich der zu erwartenden Umweltbeeinträchtigungen nach §1 Abs.6 Nr.7 und §1a BauGB

Umweltzustand/ Erwartete indirekte/ Direkte §1 Abs.6 Nr.7 BauGB Umweltzustand/ Empfindlichkeit Ausgangs- Erwartete Empfindlichkeit des Störungen/ Emissionen und sonst. (und §1a BauGB) der angrenzenden Nutzungen Beeinträchtigung Plangebietes Umweltbeeinträchtigungen zustand

umweltbezogene Auswirkungen - Kein Denkmalschutz, - geringe Beeinträchtigung, - benachbart schutzwürdige d) auf Kulturgüter und sonstige - keine archäologische - Schaffung neuer Sachgüter Nutzungen, Wohnen, O O Sachgüter, Relevanz durch Erweiterung GE Kindergarten, Kleingärten

- gewerbegebietstypische - Flächen überwiegend Emissionen zu erwarten, Vermeidung von Emissionen sowie bereits gewerblich genutzt, - benachbart schutzwürdige - Gewerbliche Abfälle e) der sachgerechte Umgang mit - gewerbegebietstypische Nutzungen, Wohnen, M M sachgerecht entsorgen, Abfällen und Abwässern, Emissionen vorhanden, Kindergarten, Kleingärten - Anschluss an öffentliche - öff. Abwasserentsorgung Abwasserentsorgung - Flächen überwiegend - Solaranlagen auf Dachflächen Nutzung erneuerbarer Energien bereits gewerblich genutzt, möglich, - Erneuerbare Energien auch im f) sowie die sparsame und effiziente M O - kaum Nutzung alternativer - Wärmerückgewinnung bei Wohngebiet nutzbar Nutzung von Energie, Energien Produktionsprozessen Darstellungen von - Flächen überwiegend - Einbindung der Baukörper durch Landschaftsplänen sowie von bereits gewerblich genutzt, - benachbart schutzwürdige randliche Begrünung, g) sonstigen Plänen, insbesondere - Maßnahmen zum Schutz Nutzungen, Wohnen, M M - im GE neu festgesetzte des Wasser-, Abfall- und des Oberbodens in Kindergarten, Kleingärten Emissionskontingente Immissionsschutzrechts, unversiegelten Bereichen Erhaltung der bestmöglichen - Flächen überwiegend - Im GE neu festgesetzte - benachbarte schutzwürdige Luftqualität in Gebieten, in denen bereits gewerblich genutzt, Emissionskontingente, Nutzungen, Wohnen, h) die (…) festgelegten M M - Im GE bereits festgesetzte - Verträglichkeit mit Kindergarten, Kleingärten Immissionsgrenzwerte nicht Emissionskontingente schutzwürdigen Nutzungen werden berücksichtigt überschritten werden, - Flächen überwiegend - durch Erweiterungsvorhaben - bei Einhaltung der die Wechselwirkungen zwischen bereits gewerblich genutzt, höhere Bodenversiegelung, Emissionskontingente keine den einzelnen Belangen des i) - geringer Anteil an - Emissionskontingente für Lärm, Beeinträchtigung M M Umweltschutzes nach den unversiegelten Flächen, - durch randliche Gehölze werden benachbarter schutzwürdiger Buchstaben a bis d, - kaum Lebensräume neue Lebensräume geschaffen Nutzungen Anfälligkeit der nach dem - Flächen überwiegend Bebauungsplan zulässigen - bei Betrieben mit Störfallrisiken - benachbarte schutzwürdige bereits gewerblich genutzt, Vorhaben für schwere Unfälle Verfahren nach BImSchG Nutzungen, Wohnen, j) - Keine Betriebe mit M M oder Katastrophen auf die - Einhaltung der Anforderungen Kindergarten, Kleingärten Störfallrisiken vorhanden, Belange nach den zum Arbeitsschutz werden berücksichtigt - Arbeitsschutz beachten Buchstaben a bis d und i.“ Tabelle 4: schutzgutbezogene Vorabschätzung der erwarteten Umweltbeeinträchtigungen

Abkürzungen: X – für Planung / Schutzgut nicht relevant; sowie O – nicht beeinträchtigt , M – mittel beeinträchtigt bzw. E – erheblich beeinträchtigt Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 11

Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung: Es wurde eine Übersicht über die voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung, soweit diese Entwicklung gegenüber dem Basisszenario mit zumutbarem Aufwand auf der Grundlage der verfügbaren Umweltinformationen und wissenschaftlichen Erkenntnisse abgeschätzt werden kann, erstellt. Aufgrund der unterschiedlichen Nutzungen im Plangebiet ist eine differenzierte Betrachtung der Bereiche erforderlich.

Teilbereiche des Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Geltungsbereichs Planung 1. Gewerbeflächen Eine Bebauung entsprechend den Festsetzungen des entsprechend rechtskräftigem rechtskräftigen Bebauungsplans ist weiterhin möglich, Bebauungsplan es gelten die niedrigeren Emissionskontingente 2. Landwirtschaftsfläche, Weitere landwirtschaftliche Nutzung der Flächen, Intensivgrünland bei Nutzungsaufgabe Sukzession, Verbuschung, Entstehung von Wald 3. Lagerfläche Weitere Nutzung als Lagerfläche, bei Nutzungsaufgabe Sukzession, Verbuschung, Entstehung von Wald 2. Keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten für am Standort + bereits ansässige Unternehmen, 3. erforderliche unternehmerische Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit können nicht umgesetzt werden Tabelle 5: voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung und Beschreibung insbesondere der erheblichen Auswirkungen Die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege nach §1 Abs.6 Nr.7 a – i BauGB werden anhand der in der Anlage 1 BauGB genannten Kriterien untersucht.

Die Beschreibung der möglichen erheblichen Auswirkungen während der Bau- und Betriebsphase soll sich auf die direkten und die etwaigen indirekten, sekundären, kumulativen, grenzüberschreitenden, kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen, ständigen und vorübergehenden sowie positiven und negativen Auswirkungen der geplanten Vorhaben erstrecken; die Beschreibung soll zudem den auf Ebene der Europäischen Union oder auf Bundes-, Landes- oder kommunaler Ebene festgelegten Umweltschutzzielen Rechnung tragen.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 12

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung Bestand: überwiegend gewerbliche Nutzung, Teilfläche landwirtschaftliche Nutzung Planung: Erweiterung Gewerbegebiet

Beschreibung der Auswirkungen während der Bau- und Betroffenheit Begründung sowie Vermeidungs-, Minimierungs- und Betriebsphase auf die Schutzgüter nach § 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB: Bauphase Betriebsphase Kompensationsmaßnahmen Schutzgut Tiere und Pflanzen - bestehende GE-Flächen überwiegend ohne Bewuchs, - Durch Inanspruchnahme intensiver Grünlandflächen mit geringer M M Artenvielfalt geringe Eingriffe in Schutzgut Pflanzen, - Randliche Gehölzstreifen erhalten bzw. neu herstellen Schutzgut Fläche - Weitere Verdichtung bestehender Gewerbeflächen, - Einbeziehung noch verfügbarer Flächen im Randbereich, M M - Nutzung baulich vorgeprägter Flächen (Lagerplatz), - Sparsame Inanspruchnahme unbebauter Flächen (unter 1 ha), Anbindung an bestehende Baustrukturen Schutzgut Boden - Weitere Verdichtung bestehender Gewerbeflächen, - Altlasten wurden bei Abriss der Altsubstanz vollständig beseitigt, M M - Nutzung baulich vorgeprägter Flächen (Lagerplatz), - Verlust von Bodenfunktionen bei Grünland (unter 1 ha) Schutzgut Wasser - bestehende GE-Flächen mit hoher baulicher Verdichtung, - Verlust der Wasseraufnahmefähigkeit bei Grünland (unter 1 ha), M M - Drosselung des Regenwasserabflusses (Anlage RRB), - Lage in Trinkwasserschutzzone III bei der Planung beachten Schutzgut Luft und Klima - Kaltluftabflussbahnen nicht unmittelbar betroffen, - Bestehende abriegelnde Wirkungen sehr langer Gebäude im GE, M M - Emissionskontingente unter Beachtung schutzwürdiger Umgebung, - Randliche Gehölzstreifen erhalten bzw. neu herstellen Wirkungsgefüge zwischen den Schutzgütern Tiere, Pflanzen, Fläche, - Lage in Trinkwasserschutzzone III bei der Planung beachten, Boden, Wasser, Luft, Klima - Flächenverbrauch landwirtschaftlicher Flächen mit Eingriffen in M M Boden und Wasser ist bei Fläche unter 1 ha relativ gering, - Erhalt/ Neuanlage randlicher Begrünung - Lebensräume Landschaft - Die bereits bestehende Prägung des Landschaftsbildes durch M M das Gewerbegebiet wird nicht wesentlich verändert Biologische Vielfalt - Durch bestehende gewerbliche Nutzung bereits in großen Teilen des Plangebietes geringe Artenvielfalt vorhanden, M M - Erhalt und Neuanlage von Randeingrünung festgesetzt, Vegetationsbereiche und Lebensräume bleiben erhalten Tabelle 6: Schutzgüter nach § 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB Abkürzungen: X – für Planung / Schutzgut nicht relevant; sowie O – nicht beeinträchtigt , M – mittel beeinträchtigt bzw. E – erheblich beeinträchtigt

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 13

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung Bestand: überwiegend gewerbliche Nutzung, Teilfläche landwirtschaftliche Nutzung Planung: Erweiterung Gewerbegebiet

Beschreibung der Auswirkungen während der Bau- und Betroffenheit Begründung sowie Vermeidungs-, Minimierungs- und Betriebsphase auf die Schutzgüter nach § 1 Abs. 6 Nr. 7b-i BauGB: Bauphase Betriebsphase Kompensationsmaßnahmen b) Erhaltungsziele und Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete i.S.d. - Keine Betroffenheit, BNatSchG (und §1a Abs.4 BauGB – Schutzgüter) X X - keine Schutzgebiete in der Umgebung vorhanden c) Mensch, seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt - Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, - Im GE neu festgesetzte Emissionskontingente einhalten, M M - Verträglichkeit mit schutzwürdigen Nutzungen beachten, - Beachtung von Arbeitsschutzanordnungen bei der Produktion d) umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige - Kulturdenkmal (Kontorhaus) wurde bereits abgerissen, Sachgüter - Meldepflicht bei archäologischen Funden beachten, O O - Verlust landwirtschaftlicher Flächen, Aufgrund geringer Fläche keine Existenzbedrohung landwirtschaftlicher Betriebe e) Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit - gewerbegebietstypische Emissionen zu erwarten, Abfällen und Abwässern - Beachtung schutzbedürftiger Nutzungen in der Umgebung, - bei Planung und Ausführung nach dem Stand der Technik in der M M Bau- und Betriebsphase keine Auswirkungen zu erwarten, - Einhaltung des Abfallrechts zur Kreislaufwirtschaft, - Lage im Trinkwasserschutzgebiet bei Abwässern beachten f) Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente - Solaranlagen auf Dachflächen möglich, M M Nutzung von Energie - Wärmerückgewinnung im Produktionsprozess, g) Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, - Randliche Gehölzstreifen erhalten bzw. neu herstellen, insbesondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts M M - Maßnahmen zum Schutz des Oberbodens - Lage im Trinkwasserschutzgebiet Zone III in Festsetzung h) Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in Gebieten, in denen die - keine Gebiete mit festgelegten Immissionsgrenzwerten betroffen, durch Rechtsverordnung zur Erfüllung von Rechtsakten der M M - gewerbegebietstypische Emissionen zu erwarten, Europäischen Union festgelegten Immissionsgrenzwerte nicht - Beachtung schutzbedürftiger Nutzungen in der Umgebung überschritten werden i) die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des - Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der Produktion, Umweltschutzes nach den Buchstaben a bis d - Entzug landwirtschaftlicher Flächen gering, - Sparsame Flächeninanspruchnahme durch Anbindung der M M Erweiterungsflächen an bestehende gewerbliche Strukturen, - Erhalt/ Neuanlage randlicher Begrünung – Lebensräume, - Mitnutzung infrastruktureller Einrichtungen, Tabelle 7: Schutzgüter nach § 1 Abs. 6 Nr. 7b BauGB

Abkürzungen: X – für Planung / Schutzgut nicht relevant; sowie O – nicht beeinträchtigt , M – mittel beeinträchtigt bzw. E – erheblich beeinträchtigt

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 14

Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung Bestand: überwiegend gewerbliche Nutzung, Teilfläche landwirtschaftliche Nutzung Planung: Erweiterung Gewerbegebiet

Beschreibung der Auswirkungen während der Bau- und Betroffenheit Begründung sowie Vermeidungs-, Minimierungs- und Betriebsphase infolge: Bauphase Betriebsphase Kompensationsmaßnahmen aa) des Baus und des Vorhandenseins der geplanten Vorhaben, - Bebauung überwiegend in baulich vorgeprägten Bereichen, soweit relevant einschließlich Abrissarbeiten, - Eingriff in Boden-Wasser-Regime durch Vorprägung gering, - Kurzzeitige, vorrübergehende Beeinträchtigung durch Lärm, M M Staub während der Bauphase, - Entfernung, Umbau von Vegetationsbeständen nur außerhalb der Brutzeiten vornehmen, bb) der Nutzung natürlicher Ressourcen, insbesondere Fläche, - Weitere Verdichtung bestehender Gewerbeflächen, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, wobei - Eingriffen in Boden und Wasser sind bei Inanspruchnahme soweit möglich die nachhaltige Verfügbarkeit dieser Ressourcen M M unbebauter Flächen von unter 1 ha relativ gering, zu berücksichtigen ist, - Erhalt und Neuanlage von Randeingrünung festgesetzt, damit bleiben Vegetationsbereiche und Lebensräume erhalten cc) der Art und Menge an Emissionen von Schadstoffen, Lärm, - bei Planung und Ausführung nach dem Stand der Technik in der Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlung sowie der Betriebsphase wird Einhaltung der Emissionskontingente gewährleistet, Verursachung von Belästigungen, M M - Beachtung schutzbedürftiger, umgebende Nutzungen, - Lärm- und Staubeinwirkungen in der Bauphase möglich dd) der Art und Menge der erzeugten Abfälle und ihrer Beseitigung - bei Planung und Ausführung nach dem Stand der Technik in der und Verwertung, M M Betriebsphase keine Auswirkungen zu erwarten - Einhaltung des Abfallrechts zur Kreislaufwirtschaft ee) der Risiken für die menschliche Gesundheit, das kulturelle Erbe - bei Betrieben mit Störfallrisiken Verfahren nach BImSchG erforderlich, oder die Umwelt (zum Beispiel durch Unfälle oder Katastrophen), M M - Einhaltung der Anforderungen zum Arbeitsschutz, ff) der Kumulierung mit den Auswirkungen von Vorhaben - Kumulierung mit den Auswirkungen anderer Vorhaben innerhalb benachbarter Plangebiete unter Berücksichtigung etwaiger des Gewerbegebietes ist möglich, bestehender Umweltprobleme in Bezug auf möglicherweise M M - Konkrete Nachweise sind im Baugenehmigungsverfahren zu betroffene Gebiete mit spezieller Umweltrelevanz oder auf die führen, Nutzung von natürlichen Ressourcen, - im Umfeld sind keine bestehenden Umweltprobleme bekannt, gg) der Auswirkungen der geplanten Vorhaben auf das Klima (zum - Erhaltung und Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern trägt Beispiel Art und Ausmaß der Treibhausgasemissionen) und der zur CO² - Bindung und Sauerstoffbildung bei, Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen O O - Wärmerückgewinnung im Produktionsprozess, des Klimawandels, - Einsatz alternativer Energien möglich (Solarenergie) hh) der eingesetzten Techniken und Stoffe - bei Planung und Ausführung nach dem Stand der Technik keine O O Auswirkungen zu erwarten Tabelle 8: Auswirkungen Abkürzungen: X – für Planung / Schutzgut nicht relevant; sowie O – nicht beeinträchtigt , M – mittel beeinträchtigt bzw. E – erheblich beeinträchtigt

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 15

Fazit: Bei Umsetzung der festgesetzten Maßnahmen sind keine erheblichen Auswirkungen auf die Schutzgüter zu erwarten.

Durch Nutzung und Verdichtung bestehender Gewerbeflächen und Einbeziehung baulich vorgeprägter Flächen (Lagerplatz) kann die Neuinanspruchnahme unbebauter Flächen insgesamt geringgehalten werden.

Für das Plangebiet erfolgte eine Neuberechnung der Schallimmissionsprognose durch das Ingenieurbüro für Lärmschutz Förster & Wolgast vom 26.07.2018. Außerhalb des Plangebietes befinden sich schutzbedürftige Nutzungen, deren Schutzansprüche im Rahmen der weiteren Entwicklung des Gewerbegebietes sicherzustellen sind.

Zu diesem Zwecke wurde das Plangebiet entsprechend neu parzelliert. Dabei fand eine Gliederung in 5 Teilflächen GE 1 bis GE 5 statt, denen Emissionskontingente entsprechend DIN 45691 zugeordnet wurden. Zulässig sind auf den Teilflächen GE 1 bis GE 5 Vorhaben (Betriebe und Anlagen), deren Geräusche die in der Tabelle (Textliche Festsetzung I. 1. 1.3) angegebenen

Emissionskontingente LEK nach Nummer 3.7 der DIN 45691 (Ausgabe 12/2006) weder tags (6 bis 22 Uhr) noch nachts (22 - 6 Uhr) überschreiten. Innerhalb der dargestellten Richtungssektoren A bis J erhöhen sich für jede der Teilflächen GE 1 bis GE 5 die

Emissionskontingente LEK um die Zusatzkontingente LEK,Zus. Bei Einhaltung der festgesetzten Emissionskontingente einschließlich Zusatzkontingente sind keine negativen Auswirkungen auf umgebende Nutzungen zu erwarten.

Im rechtskräftigen Bebauungsplan „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ wurden flächenbezogene Schallleistungspegel - tags und nachts - entsprechend Punkt 5.2.3 der DIN 18005 für die Teilflächen des Gewerbegebietes festgesetzt, die nach den

Begriffsbestimmungen in der neuen DIN 45691 als Emissionskontingente LEK zu verstehen sind. Dafür wurde die Schallimmissionsprognose für den Bebauungsplan „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ erstellt, in dem die flächenbezogenen Schallleistungspegel aus Berechnungen ermittelt wurden.

Nunmehr ist geplant, weitere Flächen, die sich westlich und südlich des bestehenden Plangebietes befinden, in das Plangebiet einzugliedern und ebenfalls mit höchstzulässigen Emissionen zu belegen.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 16

Weiterhin soll eine Neukontingentierung aller zukünftig im Plangebiet befindlichen Teilflächen stattfinden, mit der Maßgabe, die höchstzulässigen Immissionskontingente in der Wohnnachbarschaft nach Möglichkeit auch auszuschöpfen, womit der am Standort vorhandenen Firma a.i.m. all in metal GmbH die Möglichkeit geschaffen werden soll, dringend notwendige betriebliche Erweiterungen vornehmen zu können. Zielstellung insgesamt ist, einerseits den Schutz der außerhalb des Plangebietes vorhandenen schutzbedürftigen Nutzungen vor den Geräuschen der auf der Planfläche vorhandenen bzw. neu geplanten gewerblichen Anlagen zu gewährleisten, andererseits aber auch die auf den neuen Gewerbeflächen allgemein zulässigen Vorhaben bzw. die auf den bereits genutzten Teilflächen erforderlichen Betriebserweiterungen nicht zu behindern. Mit der Neukontingentierung kann absehbar erreicht werden, dass sich für jeden Nutzer die schalltechnische Situation nicht nachteilig verändert, sondern wegen der beschrieben bislang nicht erfolgten vollständigen Ausschöpfung der Planwerte verbessern wird, d.h., sogar höhere zulässige Emissionen auf den gewerblichen Teilflächen und gleichlautend höhere zulässige Immissionen an den nächsten Wohngebäuden entstehen werden.

Durch den insgesamt höheren Anteil vollversiegelter Flächen kann sich der abzuleitende Oberflächenwasseranfall erhöhen. Durch Ingenieurbüro Hettler & Partner wird eine Konzeption zur Regenrückhaltung und -ableitung erstellt. Diese hat ergeben, dass die Notwendigkeit besteht, gesonderte Regenrückhaltemaßnahmen vorzusehen. Im Bereich der Verkehrsflächen sollen Stauraumkanäle errichtet werden. Die genaue Dimensionierung wird noch ermittelt. Davon ausgehend erfolgt eine gedrosselte Ableitung des Regenwassers in den Vorfluter.

Durch die Erhaltung und Anlage von randlichen Gehölzstreifen, die der Vernetzung der Grünstrukturen dienen und Schutz- und Aufenthaltsbereiche für Tiere bieten. Durch die Festsetzungen zur Erhaltung und Anpflanzung von Gehölzen können Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt vermieden bzw. ausgeglichen werden. Der Eingriff in Natur und Landschaft kann durch diese Maßnahmen innerhalb des Plangebietes minimiert aber nicht vollständig ausgeglichen werden. Die Ausweisung und Zuordnung von externen Flächen und Maßnahmen ist erforderlich und soll im Entwurf vorgenommen werden.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 17

3. Bewertung des Eingriffs und der Eingriffs- und Ausgleichsmaßnahmen Der Verursacher eines Eingriffs ist nach §15 Abs.1 und 2 BNatSchG zu verpflichten, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen und unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, innerhalb einer zu bestimmenden Frist (nach §8 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG), auszugleichen (Ausgleichsmaßnahmen) oder in sonstiger Weise zu kompensieren (Ersatzmaßnahmen).

Um einen Eingriff in Natur und Landschaft gemäß §1a BauGB bewerten zu können, wird auf der Grundlage der Flächenbilanz des Vor- und des Nacheingriffszustandes eine Eingriffs-Ausgleich-Bilanzierung nach der „Handlungsempfehlung zur Bewertung und Bilanzierung von Eingriffen im Freistaat Sachsen“ durchgeführt. Bei der Bilanzierung wurden nur die nunmehr in die gewerbliche Nutzung einbezogenen Erweiterungsflächen betrachtet. Für die durch die Erweiterung des Plangebietes entfallen Pflanzfestsetzungen am westlichen und südlichen Baugebietsrand erfolgt ein flächengleicher Ersatz in den Randbereichen des Flurstücks 590/5 der Gemarkung Lengefeld, so dass dafür kein zusätzlicher Eingriff zu ermitteln ist.

Flächenbilanz Bestand

Pos. Flächenart Fläche in m² Biotoptyp 1. Intensivgrünland (Teilfläche Flurstück 590/5) 7.070 06.03.200

2. Lagerfläche (Flurstück 613/14) 5.830 11.05.200

GESAMT 12.900

Tabelle 9: Flächenbilanz

Flächenbilanz Planung

Pos. Flächenart Fläche in m² Biotoptyp

1. Teilfläche Flurstück 590/5, Gem. Lengefeld 7.070 11.02.200 Gewerbegebiet (GE)

2. Flurstück 613/14, Gem. Lengefeld 5.830 11.02.200 Gewerbegebiet (GE) GESAMT 12.900

Tabelle 10: Flächenbilanz

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 18

Maßnahmen zur Vermeidung, zur Minimierung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen: Bauphase Betriebsphase Vermeidung und geeignete Standortwahl, Ressourcenschonende Nutzung, Verhinderung Weiterentwicklung eines Einhaltung der festgesetzten vorhandenen Gewerbegebiets, Emissionskontingente, Bebauung angrenzender fachgerechte Pflege der Flächen Gehölze Verringerung Bebauung auf baulich energiesparende Betreibung, vorgeprägten Flächen, schonender Umgang mit Baumbestand im Randbereich Sachwerten, erhalten, Baumschutz Erhaltung von Gehölzen, Ausgleich Anpflanzen von Gehölzen, Nachpflanzungen bei Abgang Ersatzmaßnahmen außerhalb von Gehölzen des Plangebiets zuordnen, Anlage Regenrückhaltebecken Tabelle 11: Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen

Eingriffs- und Ausgleichsmaßnahmen im Plangebiet Dazu wird zwischen biotop- und funktionsbedingten Auswirkungen (Wertverlusten/ -) sowie Maßnahmen zum Ausgleich und Ersatz (Wertgewinne/ +) unterschieden. Für das Plangebiet und der nicht im Plangebiet gelegenen Ausgleichsflächen werden diese Wertverluste und -gewinne anhand der nachfolgenden Tabellen sowie verbal argumentativ dargestellt. Der Ausgleichs- und Ersatzbedarf bemisst sich am Ausgangszustand der Biotope und Biotopfunktionen innerhalb des Plangebietes und daran, was durch den Eingriff verloren geht oder beeinträchtigt wird. In der Tab. 17 - Biotopbezogener Wertverlust und Ausgleich im Plangebiet werden die bestehenden Flächen und Biotope anhand ihres Biotopwertes in Bezug zur Fläche als Werteinheiten [WE] (10.000 WE = 1 Ökopunkt) charakterisiert. Dem gegenüber stehen die zukünftig zu erwartenden Biotope einschließlich ihrer Biotopwerte, den sog. „Planungswerten“. Biotope, die bestehen bleiben, erhalten den gleichen Biotop- und Planungswert. Biotop- und Planungswerte im Bereich 0 – 5 gelten für vollversiegelte und anthropogen stark beeinträchtigte Flächen. Werte zwischen 5 - 15 besitzen einen eingeschränkten bis mittleren ökologischen Wert, der u.a. mit einer langen Entwicklungsdauer einhergeht. Werte zwischen 16 – 25 zeigen besonders wertvolle Biotope für Flora und Fauna an, wie z.B. Gehölze und artenreiches Grünland. Der Biotopwert wird etwas geringer bestimmt, sofern die anthropogenen Einflüsse das Biotop erkennbar beeinträchtigen.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 19

Biotopbezogener Wertverlust und Ausgleich im Plangebiet

Biotoptypen im Plangebiet Bestand Planung Biotop- Fläche darunter Planungs- Fläche darunter [WE] [WE] wert in m² in m² wert in m² in m² Biotopbestand Planung, Biotoptypen Teilfläche Flurstück 590/5, Teilfläche Flurstück 590/5,

Gemarkung Lengefeld Gemarkung Lengefeld Intensivgrünland 10 7.070 70.700 1 7.070 7.070 Gewerbegebiet Biotoptyp 06.03.200 Biotoptyp 11.02.200

Flurstück 613/14, Flurstück 613/14,

Gemarkung Lengefeld Gemarkung Lengefeld Lagerplatz 2 5.830 11.660 1 5.830 5.830 Gewerbegebiet Biotoptyp 10.01.200 Biotoptyp 11.02.200

12.900 82.360 12.900 12.900 biotopbezogener Wertverlust im Plangebiet gesamt: Wertverlust - Wertgewinn - 69.460 Werteinheiten [WE]

Beispielrechnung bei

Rücknahme von Baurecht Dörfliches Mischgebiet 6 5.000 30.000 22 5.000 110.000 Extensive Frischwiese Biotoptyp 11.01.000 Biotoptyp 06.02.210 biotopbezogener Wertgewinn 80.000 Wert- - Wert- biotopbezogener Wertverlust gesamt: Werteinheiten [WE] verlust gewinn + 10.540 Tabelle 12: Biotopbezogener Wertverlust und Ausgleich im Plangebiet

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 20

Durch die 1. Änderung des Bebauungsplans „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ wird das Gewerbegebiet um eine bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche sowie um eine bisher als Lagerplatz genutzte Fläche erweitert. Mit der 1. Änderung des Bebauungsplans wird daher für Teile des Flurstücks 590/5 sowie für das Flurstück 613/14 der Gemarkung Lengefeld ein ausgleichspflichtiger Eingriff begründet. Dieser Eingriff ist entsprechend §§ 1a BauGB in Verbindung mit BNatSchG bzw. SächsNatSchG auszugleichen. Für die im rechtskräftigen Bebauungsplan bereits als Gewerbegebiet dargestellten Flächen wird kein ausgleichspflichtiger Eingriff begründet (siehe auch Bebauungsplan Stand 28.09.2007 - Umweltbericht). Auf der Grundlage konkreter Flächenbilanzen mit Darstellung des Vor- und Nacheingriffszustandes wurde eine Eingriffs-Ausgleich-Bilanzierung basierend auf der „Handlungsempfehlung zur Bewertung und Bilanzierung von Eingriffen im Freistaat Sachsen“ für die beiden bisher nicht gewerblich genutzten Flächen durchgeführt.

Durch die Erweiterung des Plangebietes entfallen Pflanzfestsetzungen am westlichen und südlichen Baugebietsrand. Es erfolgt ein flächengleicher Ersatz in den Randbereichen des Flurstücks 590/5 der Gemarkung Lengefeld, so dass dafür kein zusätzlicher Eingriff zu ermitteln ist. Für die betrachteten Flächen kann kein funktionsbezogener Ausgleich in Ansatz gebracht werden.

Der Eingriff kann durch Maßnahmen innerhalb des Plangebietes nicht ausgeglichen werden. Der Ausgleich könnte durch Rücknahme von Baurecht auf einer Teilfläche des rechtskräftigen Bebauungsplans Südöstlich der Wolkensteiner Straße erfolgen (siehe Beispielrechnung). Dazu ist der Bebauungsplan in Teilen aufzuheben. Alternativ können Maßnahmen der Sächsischen Ökoflächen-Agentur in Anspruch genommen werden. Die Kosten richten sich hier nach Art der Maßnahme.

Konkrete Maßnahmen zum Ausgleich von Eingriffen in Natur und Landschaft sind im Entwurf zu benennen und in den Bebauungsplan als Zuordnungsfestsetzung aufzunehmen.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 21

4. Anderweitige Planungsmöglichkeiten und Standortalternativen Das Plangebiet wird bereits seit ca. 100 Jahren gewerblich genutzt. Früher befand sich hier der Leuchtenbau Lengefeld, heute wird das Gelände südlich der Straße Am Leuchtenbau überwiegend durch die Firma a.i.m. all in metal genutzt. Die Gebäude des Leuchtenbau wurden abgerissen. Es erfolgte eine Altlastensanierung. Der heutige Gebäudebestand wurde durch die Firma neu errichtet. Durch die gute Auftragslage als Zulieferer der Automobilindustrie ist eine Erweiterung der Produktionskapazitäten erforderlich. Eine bedarfsgerechte Erweiterung und Anpassung der Produktion ist nur durch Änderung der Festsetzungen des Bebauungsplans sowie die Einbeziehung von Erweiterungsflächen möglich.

Planungsalternativen werden nicht gesehen, da das Unternehmen durch die bereits erfolgten Investitionen an den Standort gebunden und das im rechtskräftigen Bebauungsplan ausgewiesene Gewerbegebiet zu großen Teilen belegt ist. Im Umfeld sind keine anderen Entwicklungsflächen vorhanden.

Die Nullvariante (keine bauliche Entwicklung im Plangebiet) würde dazu führen, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig nicht gesichert werden kann und ggf. Arbeitsplätze am Standort verloren gehen.

5. Auswirkungen nach §1 Abs. 6 Nummer 7 Buchstabe j BauGB Innerhalb des Plangebietes soll der Produktionsbereich des am Standort bereits ansässigen Unternehmens a.i.m. erweitert werden. Es sind keine Nutzungen vorgesehen, die eine Anfälligkeit für schwere Unfälle und Katastrophen nach § 1 Abs. 6 Nr. 7j BauGB erwarten lassen. In der Umgebung des Plangebietes sind überwiegend gemischte Bauflächen mit Wohnen, einer Kindereinrichtung und nichtstörenden Gewerbebetrieben vorhanden. Der Bebauungsplan weist ein Gewerbegebiet aus. Damit könnten sich u.U. auch Betriebe ansiedeln, die der Störfall-Verordnung (12. BlmSchV) unterliegen. Die Zulässigkeit einer Betriebsansiedlung ist dann in einem Genehmigungsverfahren nach BlmSchG zu prüfen. Zu folgenden Schutzobjekten ist entspr. EU-Richtlinie ein angemessener Abstand zu wahren: o Wohngebiete, o öffentlich genutzte Gebäude und Gebiete, o Verkehrswege, o Freizeitgebiete, o empfindliche/ wertvolle Gebiete des Naturschutzes.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 22

6. Zusätzliche Angaben Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren Die Bewertungen und Prognosen basieren auf dem gegenwärtigen Kenntnisstand zum Vorhaben und wurden unter Berücksichtigung geltender Gesetzlichkeiten aufgestellt. Vor-Ort-Begehungen erfolgten im Juni und August 2018. Die vorliegenden Planungen zum Vorhaben wurden berücksichtigt. Für den Vorentwurf werden die Kenntnisse als ausreichend angesehen, um im Rahmen der frühzeitigen Behördenbeteiligung den erforderlichen Detaillierungsgrad der Umweltprüfung (Scoping) mit den zuständigen Behörden abzustimmen. Geänderte oder neue, relevante Erkenntnisse mit Auswirkungen auf die Schutzgüter und deren Bewertung werden in der Planung und dem integrierten Umweltbericht für den Entwurf entsprechend fortgeschrieben.

Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen Die Gemeinde und die zuständigen Behörden nehmen die erforderlichen Kontroll- und Monitoring-Funktionen wahr. Die zu vertretenden Belange des Umweltschutzes und die Fragen der Umweltüberwachung sind in das Monitoring einzubeziehen.

Die plankonforme Realisierung und qualitätsgerechte Durchführung ist von den zuständigen Behörden nach Abschluss festzustellen. Die Fertigstellung der festgesetzten Pflanzungen zum Ausgleich soll spätestens ein Jahr nach der Fertigstellung der Hochbaumaßnahme erfolgen. Das ist durch die Gemeinde zu kontrollieren. Die in der Planzeichnung festgesetzten bestehenden und neu zu pflanzenden Bäume, Sträucher und sonstigen Bepflanzungen sind dauerhaft zu pflegen, zu erhalten und bei Abgang wertgleich zu ersetzen. Eine erneute Kontrolle soll 5 Jahre nach der Fertigstellung der festgesetzten Pflanzmaßnahmen erfolgen, um den Zustand der Pflanzungen zu prüfen und ggf. Ersatzpflanzungen zu verfügen.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 23

7. Allgemein verständliche Zusammenfassung Vorhaben: - Erweiterung eines bereits am Standort ansässigen Unternehmens, - Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Regionalen Wirtschaft, - Bisherige Nutzung des Plangebietes überwiegend als Gewerbegebiet, - Erweiterungsflächen auf bisherigem Lagerplatz und Landwirtschaftsfläche Nutzungsmaß: - Größe des Gewerbegebietes ca. 8,3 ha (Erweiterung 0,8 ha), GRZ 0,8 - Max. Höhe ca. 12 – 15 m, abweichende Bauweise (Baulängen über 50 m) Maßnahmen zum Umweltschutz: - Intensivierung einer vorhandenen Gewerbefläche, Nutzung weiterer Flächen angrenzend an das GE, Anbindung an bestehende Baustrukturen, - Erhaltung und Neuanpflanzung von Gehölzen, - Maßnahmen zur grünordnerischen Einbindung in die Umgebung, - Integration in das Orts- und Landschaftsbild durch Festsetzung einer, der Geländeneigung angepassten gestuften Bauhöhe, - Gedrosselte Einleitung von Oberflächenwasser in den Vorfluter, - Weitere Flächen für Kompensationsmaßnahmen sind in der Entwurfsphase außerhalb des Plangebietes auszuweisen.

Zu prüfende Aspekte/ Umweltzustand Auswirkungen der Planung Schutzgüter Bauphase Betriebsphase Tiere, Pflanzen, biol. Vielfalt Fläche und Boden Wasser Luft und Klima Landschaft und Landschaftsbild Natura 2000 Gebiete Nicht betroffen Nicht betroffen Nicht betroffen Mensch und seine Gesundheit Kultur- und sonstige Sachgüter Tabelle 13: Bewertung der ermittelten Umweltauswirkungen im Zuge der Planung Keine Auswirkungen geringe Auswirkungen erhebliche Auswirkungen

Durch das Vorhaben sind keine erheblichen Auswirkungen zu erwarten.

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 24

8. Verzeichnisse Quellenverzeichnis - Verordnung der Sächsischen Staatsregierung über den Landesentwicklungsplan Sachsen (LEP 2013) vom 14.08.2013 (SächsGVBl. S.582), - Regionalplan Chemnitz-Erzgebirge, Stand 31. Juli 2008, - Regionalplan Planungsregion Chemnitz, Entwurf Dezember 2015, - Raumplanungsinformationssystem (RAPIS) des Freistaats Sachsen, unter http://egov.rpl.sachsen.de/rapis_portal.html - Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie – Internetauftritt www.smul.sachsen.de/lfulg/ - Sachsenatlas – Internetauftritt des Freistaats Sachsen www.atlas.sachsen.de/ - Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Internetauftritt www.statistik.sachsen.de/ - Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit – Internetauftritt www.smwa.sachsen.de - Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft– Internetauftritt www.landwirtschaft.sachsen.de

- Bebauungsplan „Gewerbepark Leuchtenbau Lengefeld“ Stand 28.09.2007, rechtskräftig seit 03.07.2008, Dipl.-Ing. Christian Bonitz, Chemnitz, - Grünordnungsplan Dipl.-Ing. Gisela Rentsch, Freie Landschaftsarchitektin, Chemnitz, - Abschlussbericht Fachtechnische Rückbaubegleitung Altlasten und Abfall Industriebrache Leuchtenbau Lengefeld vom 30.04.2007, INGENIEURBÜRO Neubert & Co. GmbH, - Planungen der Firma a.i.m. durch Architekturwerkstatt Dresden, - Konzeption zur Regenrückhaltung und -ableitung durch Hettler & Partner, - Schallimmissionsprognose des Ingenieurbüros für Lärmschutz Förster & Wolgast vom 26.07.2018

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz 25

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: allgemeine Ziele des Umweltschutzes 4 Tabelle 2: Ausweisungen des LEP 2013 5 Tabelle 3: Ausweisungen des RP Chemnitz-Erzgebirge und des Landschaftsprogramms 6 Tabelle 4: schutzgutbezogene Vorabschätzung der erwarteten Umweltbeeinträchtigungen 10 Tabelle 5: voraussichtliche Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung 11 Tabelle 6: Schutzgüter nach § 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB 12 Tabelle 7: Schutzgüter nach § 1 Abs. 6 Nr. 7b BauGB 13 Tabelle 8: Auswirkungen 14 Tabelle 9: Flächenbilanz 17 Tabelle 10: Flächenbilanz 17 Tabelle 11: Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen 18 Tabelle 12: Biotopbezogener Wertverlust und Ausgleich im Plangebiet 19 Tabelle 13: Bewertung der ermittelten Umweltauswirkungen im Zuge der Planung 23

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz

Anlage 1: Bestandserfassung

LEGENDE

Landwirtschaft 588 ´ 4 571 14 Gewerbe 13 37

A Gebäude u 571 g 571 11 u st 10 -B e b 571 e l

571 15 -W

7 7 e 13 17 g Garagen / Parkplatz 36 571 18 Kleingartenverein 13 27 571 571 23 571 22 5 Versorgungsfläche 589 571 2

21

5

5 Gemeinbedarf

3 3 13 19 571 20 571 571 19 6 Verkehrsfläche

1

2 1

13 1 570 20

2 Lagerfläche

0 0

2 2 1 3 571 12 340 13 571 Intensivgrünland Mischgebiet 13 590 29 13 5 21 3

2

2 13 Gehölzbestand S 26 1 613/c 4

5

1

16 13 Geltungsbereich 1

22 1

4 4

a

5 Landwirtschaft 1 13 23 7 13 1 b

5

24 1 A m 18 Le uc ht en 329/a b 529

au

1 1

2 2 13 28 329 2

613

13 2

Kleingartenverein 2

329/o

329/c

5 5

642 Wohngebiet

613 13 14 32

32

1

21 1

0 0 b

Landwirtschaft b 641

A

u

g

u

s

t 640 u Z

s

b T

I u

r

g N 613 13 e 16

r

16 6 S 2

M 639 613

t

15 r E

a

ß

H 32

e 22

C 638 16 613 1

H 17 13 b 637 13 25 1 31 0 m 613 636 11 12 13 G 5 12 33 11 2 Anlage Bestandserfassung

U 6 635 13

S A 35 11

2

B 8

2

1 1

1 1 E 18 Erzgebirgskreis 634 3 STADT POCKAU-LENGEFELD 613 13 T 613

2 23 34

4 4 8 2

D 2 613 11 613 Ä 24 Mischgebiet 7 PLANGRUNDLAGE 19 T 2. Änderung Bebauungsplan S

613

18 8 R

- Liegenschaftskarte der Stadt Pockau-Lengefeld aus dem Amtlichen Liegenschafts- 613 "Gewerbegebiet Leuchtenbau Lengefeld"

Ü

6

6 20 2 2

F 4

katasterinformationssystem (ALKIS) des Freistaates Sachsen, Stand Januar 2018 0 0

2 2

O 633 Stand: 06/2018 M 1 : 1.500 634 - ergänzt um Gebäude, Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung 2 R 1 633 19 Ü Sachsen (GeoSN), 2018 4 9

B 613 Büro für Städtebau GmbH Chemnitz

Anlage 2: Luftbild

(Quelle: Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen, Stand 08/2016)

Büro für Städtebau GmbH Chemnitz

Anlage 3: Schallimmissionsplan Tag- und Nachtzeitraum