Ausgabe 6/2014 Dezember | Januar von Ortloff Präsentiert von: Hagen Erzählung einer winterlichen Abenteuer in Dramatisches Geschichte

Baugröße H0 neue 18.5 inder freuen sichaufdie Clubmitglieder undTrix-Märklin Insider 2015 Fahrt mitdem

Romantische

Schienenbus Zeitschrift zur TV-Sendung N entsteht in derBaugröße Ein feinesModul landschaft Bunte Bahn-

A B 41001 | 4,50 Schweiz: Fr 8,00 | Österreich:h 4,50 AUSSTELLUNG · FAHRBETRIEB · VERKAUF

19 . Echtdampf-Hallentreffen

Dampfbetriebene Modelle von Eisenbahnen, Straßenfahrzeugen, Schiffen und stationären Anlagen 9.–11. Januar 2015 MESSE KARLSRUHE

Öffnungszeiten: Fr. 10 – 18 Uhr, Sa. 9 – 20 Uhr, So. 9 – 17 Uhr www.echtdampf-hallentreffen.de

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nen Eltern, die damals schon in der Bun- Seite, und eine Baureihe 81. Damit habe desrepublik lebten, einen Besuch abzu- ich mir seinerzeit das schönste Weih- statten. nachtsgeschenk selbst gemacht. Gleich- Im Vorfeld hatte sich herumgesprochen, zeitig war dies der Startschuss für meine dass ich möglicherweise eine elektrische wieder aufgeflammte Liebe zur kleinen Eisenbahn geschenkt bekommen wür- (und auch großen) Eisenbahn, die bis de. An die Spannung vor dem Weih- heute unvermindert anhält und die sich nachtsfest kann ich mich heute noch auch beruflich niedergeschlagen hat. erinnern. Auch daran, dass mich mein Wie sagte ein Besucher vor einiger Zeit Herzlich willkommen, Vater ausgeschimpft hat, als ich am Tag auf einer Messe zu mir: „Herr Ortloff, Sie liebe Eisenbahnfreunde, vor dem Fest durch das Schlüsselloch sind zu beneiden. Sie haben Ihr Hobby der abgeschlossenen Wohnzimmertüre zum Beruf gemacht und müssen in ih- gespickt habe und ihn erst hörte, als er rem Leben nie wieder arbeiten …“ manchmal rennt das Leben schneller, als recht erzürnt hinter mir stand. Die Tränen So kann man es auch sehen. die Eisenbahn fährt … sind längst getrocknet, doch die Freude, Auf jeden Fall hat sich meine Begeiste- … und schon befinden wir uns wieder in die mich einen Tag später erfasste, lebt rung auch auf meinen Enkel Louis über- der Adventszeit. Es ist zu befürchten, dass immer noch in meinem Inneren. Und tragen, der sich jetzt schon auf sein rol- der Vorweihnachtsstress viele von uns die Lokomotive, eine TM 800 von lendes Weihnachtsgeschenk freut. erfasst hat, aber sicher können einige Märklin, ist auch heute noch mein stän- Genießen auch Sie den Zauber der Ad- auch ein wenig entschleunigen und die diger Begleiter. Allerdings nachgekauft, vents- und Weihnachtszeit. Erfreuen Sie besinnlichen Tage vor dem Weihnachts- weil ich meine Eisenbahn Jahre später sich an Ihrem Leben und vor allem an fest genießen. Außerdem erfasst manch aus wirtschaftlichen Gründen verkaufen den kleinen Dingen. Und – ganz wichtig einen ja die Vorfreude, an die ich mich musste. Aber dieses Weihnachtsgefühl – machen Sie auch anderen Menschen auch noch gut erinnern kann, obwohl von 1954 lebt immer noch in mir – viel- eine Freude. Deren Lächeln wird Ihr Herz diese Zeit schon fast sechs Jahrzehnte leicht auch unterstützt durch das einzige erwärmen. zurückliegt. Foto, das von mir und meiner Eisenbahn In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Gut kann ich mich noch an die Holzei- damals geschossen wurde. auch für das Jahr 2015 alles Liebe sowie senbahn erinnern, die ich zum Weih- Exakt ein Vierteljahrhundert nach die- Gute und natürlich allzeit gute Fahrt. nachtsfest bekommen habe, als ich drei sem denkwürdigen Weihnachtsfest, im Jahre alt war, oder an das Weihnachtsfest Dezember 1977, kaufte ich mir vom Ho- Ihr vor exakt sechzig Jahren, als ich als klei- norar für meinen ersten Beitrag, der im ner Bub mit meiner Oma mit dem SDR damals ausgestrahlt wurde, zwei Dampfzug von Dresden nach Weinsberg gebrauchte Märklin-Loks. Eine 01, mit ei- im Schwabenland gefahren bin, um mei- nem defekten Gestänge auf der rechten

Liebe Clubmitglieder und Video-Express-Abonnenten,

das Clubjahr 2014 neigt sich dem Ende zahlerrabatts (der normale Preis steht in IBAN: DE 20 4455 0045 0000 0890 52 zu. Die Beitragsrechnung für 2015 wird mit Klammern): SWIFT-BIC: WELADED1ISL Züge 1/15 und der Club-DVD 2014 im Fe- Einzelmitgliedschaft: Euro 47,- (50,-) Wenn Sie uns eine Abbuchungserlaubnis bruar versandt, die Clubkarten folgen dann Familienmitgliedschaft: Euro 53,- (56,-) erteilt haben, können Sie trotzdem den nach Eingang der Beitragszahlung (bis dahin Einzelmitgliedschaft + Video-Express-Abo: Frühzahlerrabatt nutzen. Bitte überweisen gilt die Karte 2014). Wenn Sie Ihre Clubge- Euro 93,50 (96,50) Sie den entsprechenden Betrag dann selbst bühr bis zum 20. Januar 2015 überweisen, Familienmitgliedschaft + Video-Express-Abo: bis 20. Januar 2015. Ansonsten werden wir sparen Sie 3,- Euro und Sie bekommen Ihre Euro 98,50 (101,50) den Clubbeitrag wie gewohnt im Februar Clubkarte erheblich früher. Das gilt auch für Video-Express-Abo: Euro 73,50 (76,50) abbuchen. das Abo des Video-Express. Bitte überweisen Sie den entsprechenden Die Clubbeiträge für 2015 werden nicht Betrag auf folgendes Konto: Eisenbahn- Herzlichst, erhöht – sie betragen abzüglich des Früh- Romantik-Club, Sparkasse Iserlohn, Ihr Team vom Eisenbahn-Romantik-Club

6/2014 | Züge 4 Inhalt

Fotos: Winkler, Eckert

Titelgeschichte 8 Gute Laune 56 Bunte Bahn-Landschaft Auf der Strecke Steinwiesen – Nordhalben ließen die Elvis Müller baut für seine Brücken-Module (ZÜGE Eisenbahnfreunde Rodachtal einen Schienenbus als 1-3/12 und 1/13) nun schützende Holzdeckel, die Fotozug verkehren. Ulrich Winkler war dabei. ebenfalls mit einer Landschaft versehen werden.

12 Durch die Nacht rast ein Zug Markus Hehl hat eine spannende Geschichte aus einem alten Buch ausgegraben. Sie spielt in der Vorweih- 5 Panorama nachtszeit, und es geht darin um Leben und Tod. 29 Clubseiten 16 Gut aufgestellt 37 Szene Die 125 Jahre alte Augsburger Localbahn bedient auf 38 Bahnmarkt ihren ringförmig um das Stadtzentrum verlaufenden Strecken diverse Anschließer. Von Stefan Eisenhut 40 Bahnpark-News 47 Modell-Panorama 20 Lange Leinen 62 Vorschau/Rätsel/Impressum Klaus Eckert hat sich auf Fotopirsch begeben, um Arlberg-Umleiter mit Ludmillas abzulichten. Ein Bericht über ungewöhnliche Züge im Allgäu. Titelbild

4,50 4,50 h

24 Das Maß aller Dinge (Teil 1) Die Museumsbahn Nord- A

Zeitschrift zur Österreich: | Januar TV-Sendung | B 41001 halben – Steinwiesen ist |

Julian Nolte hat die Yunnanbahn bereist. Die erste Schweiz: Fr 8,00 Ausgabe 6/2014 Etappe führte von Kunming nach Hekou. das nördliche Reststück Dezember der einst knapp 25 km Romantische Präsentiert von: Faszinierende Eindrücke aus dem Süden Chinas. Hagen langen Rodachtalbahn von Ortloff Fahrt mit dem Schienenbus (Kronach – Nordhalben, ex 42 Heiter bis wolkig KBS 414 t). Anfang Oktober 2014 befuhr eine Schie- Die nun 100-jährige Arosabahn der schweizerischen nenbusgarnitur (798 731 RhB durchfährt wie eine Straßenbahn Chur, wird dann und 998 744, 1960 von aber unvermutet zur Bergsteigerin. Von Ilona Eckert MAN in Nürnberg gebaut) die Strecke als Fotozug. Foto: Ulrich Winkler

Geschichte Insider 2015 Bunte Bahn- Dramatisches Märklin und Trix- landschaft 52 Stolze Schönheit 18 537 Abenteuer in Clubmitglieder Ein feines Modul einer winterlichen freuen sich auf die in der Baugröße Erzählung neue 18.5 in der N entsteht Klaus Eckert hat sich das neue H0-Clubmodell aus Baugröße H0 Göppingen näher angeschaut.

Züge | 6/2014 Meldungen aus der Welt der Eisenbahn Panorama 5

Auf der Museumsbahn Bad Nauheim – Münzenberg bieten die Eisenbahnfreunde Wetterau im Sommerhalbjahr regelmäßige Fahrten an. Dabei kommt auch die Diesellok mit der Nummer 2, eine V 36, zum Einsatz. Am 19. Oktober konnte der bunte Zug aufgenommen werden. Foto: Nolte

Widerstand Seit Jahren sind zwei Güterzüge des Kombi- nierten Verkehrs fast täglich auf der Franken- waldrampe anzutreffen: der „LKW-Walter“ (fh) In den letzten Wochen hat der Wi- und „Hangartner“. Das Schweizer Speditions- derstand gegen die Einstellung der unternehmen Hangartner firmiert seit der Mecklenburger Südbahn zwischen Mal- Übernahme durch DB Schenker inzwischen chow und Parchim zugenommen. Dem als DB SCHENKERhangartner. Leider sind dadurch auch die ehemals grünen Auflieger Bürgerprotest haben sich auch Firmen inzwischen vollständig verschwunden. aus der Region angeschlossen. Sie drän- Am 28. September schob die unlängst neu gen die politisch Verantwortlichen zum Der VT 650.88 war am 2. November als versiegelte 151 077 den fast vollständig wei- Einlenken. Zu den Firmen gehört unter Zug OE 79672 von Lübz über Parchim nach ßen KLV-Zug über die Rampe. Die Aufnahme Hagenow bei Parchim unterwegs. Die Strecke anderen die Lübzer Brauerei, der Dämm- entstand zwischen Förtschendorf und Stein- soll zum Fahrplanwechsel stillgelegt werden. bach am Wald in einer der 2011 freigeholz- stoffhersteller Isover, das Krankenhaus Foto: Heilmann ten Kurven der Frankenwaldstrecke. Medi Clin, die Falk-Seehotels aus Plau Foto: Winkler am See und die Bauunternehmensgrup- pe Dau. In regelmäßigen Abständen wer- den durch die Bürgerinitiative Pro Schie- ne Mahnwachen an bestimmten Bahn- höfen abgehalten. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern ist bis jetzt jedoch nicht bereit, mit der Bürger- initiative über den Erhalt des Reisezugan- gebots durch die ODEG, die dort bis Dezember 2014 den laufenden Ver- kehrsvertrag erfüllt, zu sprechen. Den ab Fahrplanwechsel im Dezember 2014 bestellten Busverkehr zwischen Parchim »

6/2014 | Züge 6 Panorama Meldungen aus der Welt der Eisenbahn

und Malchow lehnt die Bürgerinitiative ab, da sich die Fahrzeit von jetzt 55 Mi- nuten auf fast zwei Stunden erhöht.

Ruhige Museumsbahn

(jn) Zu den weniger bekannten Muse- umsbahnen gehört die Strecke Bad Nau- heim – Münzenberg (zwischen Gießen und ). Auf diesem Reststück der früheren Butzbach-Licher-Eisenbahn bie- ten die Eisenbahnfreunde Wetterau im Bei Urspring hatte es die 193 881 am 14. Oktober geschafft, die Geislinger Steige zu überwin- Sommerhalbjahr Ausflugsfahrten an, bei den. Mit einem langen Kistenzug gelang dies der Hochleistungs-E-Lok mit einer durchschnittli- chen Geschwindigkeit von exakt 26,6 km/h zwischen Eberbach und dem Fotopunkt. Foto: Rappold denen historische Triebfahrzeuge aus der Region zum Einsatz kommen. Während Das fünfjährige Jubiläum des Werkes Leipzig der DB Fernverkehr AG bot Anlass für einen Tag die Dampflok 1, gebaut 1904 bei Hen- der offenen Tür, der am 19. November stattfand. Hier werden künftig ICE-3-Züge (BR 407) sowie schel in Kassel, von der 1972 eingestell- die neuen Doppelstockzüge des Fernverkehrs instand gesetzt. Diese beiden Typen konnten bei ten Marburger Kreisbahn stammt, ran- der Veranstaltung neben anderen, aktuellen und historischen Zügen besichtigt werden. Foto: Kunick gierte die Diesellok mit der Nummer 2, eine V 36, früher in der Zuckerfabrik Frie- dberg. Neben dem Museumsverkehr führen die Eisenbahnfreunde Wetterau gelegentlich auch Güterverkehr durch. Etwa alle vier bis sechs Wochen findet am Streckenendpunkt in Münzenberg Holzverladung statt. Außerdem plant man für 2015 die Reaktivierung des An- schlusses Quarzwerke in Gambach.

103er ab Dezember

Die Mehrsystemlok EU44-001 von PKP Intercity trägt seit dem 21. November eine neue, auf- (jn) Zum Fahrplanwechsel entfällt die bis- fällige Werbebeklebung in Magenta. Mit dem seitlichen Slogan „Przyspiesz z Wi-Fi od najlepszej herige Leistung der Baureihe 103 vor sieci“ („Beschleunigen mit Wi-Fi des besten Netzanbieters“) wird auf eine Kooperation beider Un- dem Zugpaar IC 118/119 zwischen Stutt- ternehmen hingewiesen. Anfang des Jahres 2014 hatte das polnische Fernverkehrsunternehmen gart und Münster. Zwei Loks sollen je- in Zusammenarbeit mit dem Netzanbieter T-Mobile Polska eine Service-Offensive mit kostenlo- sem Internetzugang via Wi-Fi für Reisende gestartet. Seitdem werden in den über 300 täglich doch weiterhin eingesetzt werden, wo- von PKP IC geführten Fernzügen vermehrt Wagen eingereiht, die mit entsprechenden Modems bei die Planungen vornehmlich Einsätze sowie internen und externen Antennen ausgestattet sind. Der EN 447 „Jan Kiepura“ Amsterdam – von München aus vorsehen, wie z. B. das Warschau am Morgen des 23. November beim Ausstiegshalt in Berlin Hbf. Foto: Schrader Zugpaar IC 2094/2095. An Samstagen (1281) und Sonntagen (1280) soll der IC „Großglockner“ zwischen München und Wörgl mit einer 103 bespannt werden. Nachdem bei der 103 235 im Februar 2015 die Zeitfristen ablaufen, ist mit dem Einsatz der 103 113 und 245 zu rechnen. Näheres dann im nächsten ZÜGE.

Züge | 6/2014 Meldungen aus der Welt der Eisenbahn Panorama 7

Streit ums Geld

(jn) Anfang Oktober haben sich die Bun- desländer über die Verteilung der Regio- nalisierungsmittel geeinigt. Das bevölke- rungsreiche Nordrhein-Westfalen wird besser gestellt. Nun wird über die Höhe Gemischtes Schweizer Doppel: BLS- und dieser Bundeszuschüsse gestritten. Mit kehrs (ÖPNV). Sie fordern eine Erhöhung, SBB-Maschinen im Dienst von Lokomotion, aufgenommen in Spittal in Kärnten. Foto: Moll den Regionalisierungsmitteln finanzieren denn weitere Zuwächse könne es nur die Länder seit der Bahnreform die Leis- mit einer besseren finanziellen Ausstat- tungen des Schienenpersonennahver- tung geben. Sonst drohe das Ausdünnen nach einer Erhöhung von jährlich derzeit von Fahrplänen oder die Abbestellung 7,3 auf 8,5 Milliarden Euro ab 2015 je- Zum Jubiläum „10 Jahre e-card“ und dem von Strecken. Daher hat Schles- doch ab. Auch die Gewerkschaft EVG

Beginn der Informationskampagne der So- wig-Holstein im November einen Geset- kritisiert die Haltung des Bundes. » zialversicherung wurde die 1116 130 von zesentwurf zur besseren Finanzierung Gudrun Gaiblinger künstlerisch gestaltet. Bauarbeiten zwischen Rosenheim und Mit dem 54533 von Salzburg nach Villach des ÖPNV in den Bundesrat eingebracht. Kufstein sorgten für Umleiter via Tauernbahn. war die Maschine auf der Tauern-Südrampe Bislang lehnt der Bund die Forderung Am 2. November rollte der 44221 am unterwegs. Foto: Kowarik Hundsdorfer- Viadukt ins Bild. Foto: Eckert

Im Blockabstand: Kurzmeldungen

> (jn) Um schnellere Loks der BR 101, 115 > Im November absolvierte die 99 633, die Rechte am bekannten grünen Kreis mit und 120 freisetzen zu können, plante DB auch als Titellok von Eisenbahn-Romantik dem weißen S. Fernverkehr bei Redaktionsschluss wieder bekannte württembergische Tssd, Probe- > Im Vorfeld der Betriebsaufnahme des die Anmietung von Loks der BR 140 bei fahrten auf der Zillertalbahn, wo sie in den „Dieselnetzes Südwest“ (Los 2) hat der der Konzernschwester DB Schenker Rail. vergangenen Jahren aufgearbeitet wurde. neue Betreiber vlexx bereits im November > Künftig sollen private Stellen Aufgaben des Erste Einsätze auf dem „Öchsle“ Warthau- einige Zugleistungen in Rheinhessen vom Eisenbahn-Bundesamts bei der Zulassung sen – Ochsenhausen sollen 2015 erfolgen. bisherigen Betreiber DB Regio übernom- von Schienenfahrzeugen übernehmen. > Das Bundesverwaltungsgericht hat am 16. men. Zum Fahrplanwechsel übernimmt Dies sieht eine Gesetzesänderung vor, die Oktober mehreren Eilanträgen gegen den vlexx mit neuen Alstom-Triebwagen den die Bundesregierung im November be- Verschwenk der S-Bahn-Trasse im Norden Gesamtverkehr zwischen und Kirch- schlossen hat. von Fürth stattgegeben. Der Ausbau der heimbolanden sowie entlang der . > Innert fünf Jahren erhält die DB AG vom S-Bahn zwischen Nürnberg und Erlangen > Früher als geplant ist die Baureihe 420 bei Bund rund 28 Milliarden Euro zur Investiti- liegt damit vorerst auf Eis. der S-Bahn Rhein-Main aus dem Dienst on in die Schieneninfrastruktur. Dies wurde > In letzter Instanz hat der Bundesgerichtshof geschieden. Seit Anfang November verkeh- im Rahmen der „Leistungs- und Finanzie- die Löschung der Marke „S-Bahn“ bestätigt. ren rund um Frankfurt die neuen ET 430 rungsvereinbarung II“ beschlossen. Damit verliert die DB AG die alleinigen sowie die rund zehn Jahre alten ET 423.

6/2014 | Züge 8 Titelgeschichte Gute Laune

Der Verein der „Eisenbahnfreunde Rodachtal“ organisiert auf der Museumsbahn Steinwiesen – Nordhalben in den Sommermonaten einen attraktiven Nostalgiebetrieb. Im Herbst verkehrte die Schienen- busgarnitur des Vereins auch einmal als Fotozug. Von Ulrich Winkler

s ist 8 Uhr morgens Anfang Oktober, wir stecken tief im halben auf einer der schönsten Nebenbahnen Oberfrankens or- Frankenwald. An der Rodachtalbahn. Im kleinen Bahnhof ganisiert. Einen besseren Tag hätten sie dafür kaum finden Evon Dürrenwaid, einem Ortsteil von Geroldsgrün, herrscht können: Die wenigen Nebelschwaden lichten sich zügig, die geschäftiges Treiben. Etliche Fahrgäste besteigen einen Schie- Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel und das Ro- nenbus. Seine erste Tagesfahrt führt nach Steinwiesen. Betrach- dachtal zeigt sich vielerorts herbstlich. Im Schienenbus werden tet man Fahrzeug und Umgebung, könnte sich die morgendliche wir zu allen sorgfältig ausgewählten Fotomotiven gefahren und Szenerie ohne weiteres in den 1970er Jahren abgespielt haben, können dabei ganz entspannt die reizvolle Landschaft genießen. lediglich die Kleidung der Fahrgäste und die auf dem Bahnhofs- Geduldig steuert Lokführer Rolf Schierer seinen Schienenbus parkplatz abgestellten Autos verraten die Gegenwart. metergenau an jede gewünschte Stelle der elf Kilometer langen Wie auf vielen anderen Nebenbahnen findet auf dieser Bahnstre- Bahnstrecke, die sich idyllisch neben Fluss und Straße durchs Tal cke allerdings schon lange kein DB-Personenverkehr statt. Unse- schlängelt. Hier können wir die Einheit von Bahn und Natur auf re heutige Fahrt in der bestens gepflegten Schienenbus-Garnitur beste Art und Weise erleben. endet bereits nach ein paar hundert Metern am ersten Fotomotiv Zur guten Laune der Fotografenschar trägt nicht zuletzt auch die des Tages. Denn die Fahrgäste sind allesamt Fotografen, die das Rundum-Bewirtung durch die Eisenbahnfreunde Rodachtal- altehrwürdige Fahrzeug buchstäblich auf Schritt und Tritt zwi- bahn bei, die sich richtig ins Zeug legen. Morgens werden wir auf schen Nordhalben und Steinwiesen begleiten dürfen. dem Bahnsteig mit Kaffee begrüßt, mittags gibt es Gegrilltes und Michael Garri und Florian Wieser haben diese Fototour gemein- am späten Nachmittag wird die Fotografenrunde auch noch mit sam mit den Eisenbahnfreunden Rodachtalbahn e. V. aus Nord- Kuchen verköstigt.

Der Bahnhof Nordhalben liegt in einem Talkessel, während sich die gleichnamige Ortschaft ca. 100 m höher auf einem Bergrücken erstreckt (links). Nicht nur die Teilnehmer genossen die Veranstaltung. Auch Lokführer Rolf Schierer war ganz in seinem Element. Gut gelaunt versah er seinen Dienst.

Züge | 6/2014 Titelgeschichte 9

Wie im Bilderbuch wirkt diese stimmungsvolle Streckenaufnahme. Sie entstand im milden Licht der Herbstsonne zwischen Steinwiesen und Ein bisschen Bahngeschichte Mauthaus während einer Sonderfahrt mit Fotohalten. Fotos: Ulrich Winkler

Die Museumsbahn zwischen Nordhalben und Steinwiesen ist das nördliche Teilstück der ursprünglich knapp 25 km langen anderer Streckenführungen fallen gelassen, sodass die Gemein- Rodachtalbahn (Kronach – Nordhalben, ex KBS 414 t) und da- den im Rodachtal und im weiter nördlich gelegenen Sormitztal mit eine Inselbahn, denn der restliche Streckenabschnitt nach lange auf einen Bahnanschluss warten müssen. Verwirklicht wird Kronach existiert nicht mehr. Mit bis zu 20 ‰ Steigung gilt die zuerst die topographisch schwierige Trasse Eichicht – Probstzel- Strecke als Mittelgebirgsbahn: Von Steinwiesen bis Nordhalben la – Ludwigsstadt – Stockheim, die wegen der großen Steigun- werden immerhin 100 m Höhenunterschied überwunden. gen zwischen Probstzella und Rothenkirchen den Einsatz von Bereits ab 1860 gibt es Überlegungen für den Bau einer Eisen- Schiebeloks und die Trennung von Güterzügen erfordert. bahnstrecke Hockeroda – Wurzbach – Hornsgrün – (Nordhal- Die Frankenwaldrampe nimmt 1885 ihren Betrieb auf, wenige ben – Kronach) als Hauptbahn zwischen den beiden Königrei- Jahre später folgt der zweigleisige Ausbau der Strecke. Erst 1896 chen Preußen und Bayern. Dieser Plan wird jedoch zugunsten wird der Bau der Nebenbahn von Kronach nach Nordhalben »

6/2014 | Züge 10 Titelgeschichte Schienenbeben

durch den bayerischen Landtag genehmigt. Nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit kann die Rodachtalbahn am 26. Juli 1900 eröffnet werden. In den folgenden Jahrzehnten gibt es Pläne für Streckenverbindungen zu anderen Stichbahnen in der Umge- bung, z. B. zwischen Nordhalben und Schleiz, Dürrenwaid und Marxgrün sowie zwischen Wallenfels und Schwarzenbach am Wald. Diese Projekte scheitern an zu hohen Baukosten und zu geringer Rentabilität. Auf der Rodachtalbahn bilden meist drei tägliche Zugpaare den Planbetrieb, der Ende der 1930er Jahre auf werktags vier und sonntags fünf Zugpaare erweitert wird.

Niedergang und Museumsbetrieb

Ab 1956 kommen Schienenbusse der Baureihe VT 95 zum Ein- satz. Sie lösen zum großen Teil die Dampfloks der Baureihe 98.11 ab, für die nur noch je ein Zugpaar für den Berufs- und Schüler- verkehr sowie den Güterverkehr übrig bleibt. Im Februar 1964 heißt es dann endgültig von der Dampftraktion Abschied neh- men. Moderne Dieselloks der Baureihe V 100.1 teilen sich nun mit den Schienenbussen den Dienst auf der Rodachtalbahn. In den Folgejahren erleidet die Rodachtalbahn das typische Schicksal vieler Nebenbahnen. Zu wenige Fahrgäste sind unter- wegs. Trotz der Proteste seitens der betroffenen Gemeinden leitet Fotohalt bei Mauthaus: Sogar der kleinste Fotograf versuchte, den die DB 1973 das Stilllegungsverfahren für den Personenverkehr Schienenbus schön abzulichten. Die Karte (oben) zeigt den einstigen, kompletten Streckenverlauf der Rodachtalbahn ab Kronach. ein, der am 30. Mai 1976 endgültig eingestellt wird. Einige Jahre länger kann sich der Güterverkehr halten. Der letz- te Güterzug verlässt Nordhalben am 24. September 1994, nach- cherten Gleise wurden befahrbar gemacht. Im Sommer 2007 dem Ende der 1980er Jahre bereits einige Tarifpunkte aufgelas- wurde die vereinseigene Schienenbus-Garnitur (VT 798 + VS sen wurden. Das letzte Kapitel Güterverkehr auf der 998) auf der Straße nach Nordhalben überführt und aufgegleist. Rodachtalbahn endet im Jahr 2003, als die Bedienung des Kro- Die Bahnhöfe Nordhalben und Steinwiesen sowie der Halte- nacher Fernsehgeräte-Herstellers LOEWE AG und des Güter-Ta- punkt Mauthaus wurden nach den Vorgaben der Genehmigungs- rifpunktes in Höfles aufgegeben wird. Die Strecke verfällt nun in behörden wieder hergerichtet. Schließlich erhielt der Verein die einen Dornröschenschlaf, und 2005 demontiert die DB AG die Zulassung als Eisenbahnverkehrsunternehmen und Eisen- Gleise zwischen Kronach und Steinwiesen. Ein kurzes Stück bahninfrastrukturbetreiber. Strecke bleibt übrigens am südlichen Ende des Kronacher Bahn- Am 15. September 2007 war es soweit. Der Verein Eisenbahn- hofs erhalten und dient heute noch für Rangierfahrten und als freunde Rodachtalbahn e. V. war am Ziel. Der planmäßige Ver- Standplatz für den Schneepflug, der im Winter für Einsätze an kehr als Museumseisenbahn konnte aufgenommen werden. Seit- der Frankenwaldrampe vorgehalten wird. Auf einem Großteil dem rollen auf dem nördlichen Teilstück der Rodachtalbahn der Strecke ist inzwischen ein Radweg angelegt worden, die (Kronach – Nordhalben) zwischen Steinwiesen und Nordhalben Brücken über die Rodach wurden saniert oder neu gebaut. wieder Züge. Zwischen Anfang Mai und Ende Oktober bestreitet Über die weitere Entwicklung der Rodachtalbahn berichten uns der Verein an Sonn- und Feiertagen vier Pendelfahrten auf der die Eisenbahnfreunde Rodachtalbahn auf ihrer Internetseite Strecke. Fahrräder und Kinderwagen dürfen kostenfrei mitge- (www.rodachtalbahn.de). Sie wollten sich mit dem endgültigen nommen werden, dem Lokführer darf selbstverständlich über Ende des Bahnverkehrs auf einer der schönsten oberfränkischen die Schulter geschaut werden, und alles Wissenswerte über Nebenbahnen nicht abfinden. Der Verein erwarb von der DB AG Strecke, Fahrzeug und Verein erfährt man unterwegs auf der gut die gesamte Bahnstrecke zwischen Steinwiesen und Nordhalben 30-minütigen Fahrt. Für besondere Anlässe und Reisegruppen sowie das Bahnhofsgebäude in Dürrenwaid. Die teils zugewu- sind Extrafahrten möglich. Neben der Museumsbahn und der

Züge | 6/2014 Gute Laune Titelgeschichte 11

malerischen Landschaft laden im Rodachtal noch weitere Attrak- tionen zu einem Besuch ein, wie zum Beispiel das Klöppelmuse- um in Nordhalben (in der gut 100 m höher gelegenen Ortschaft) oder die Ködeltalsperre, Bayerns größte Trinkwasser-Talsperre, die über den Haltepunkt Mauthaus zu erreichen ist.

Der Uerdinger Schienenbus

798 731 und 998 744 wurden 1960 von MAN in Nürnberg ge- baut und in Dienst gestellt. Der Motorwagen 798 731 war jahre- lang in Nürnberg und Bamberg beheimatet, wurde nach wenigen Betriebsmonaten in Hof bereits 1976 ausgemustert und verrich- tete anschließend bei der KVG Kahlgrundbahn seinen Dienst. Der Steuerwagen 998 744 lief dagegen bei den Bahnbetriebswer- ken in Offenburg, Heidelberg, Tübingen und Mühldorf, bis die Abfahrt in Steinwiesen: Die Pfarrkirche Maria Geburt, auch St. Maria Ausmusterung 1995 seine lange DB-Karriere beendete. Beide Maggiore des Frankenwalds genannt, bildet einen malerischen Hinter- grund für den strahlend roten Schienenbus. Fahrzeuge gehörten damit aber noch lange nicht zum alten Eisen und waren später gemeinsam bei TVT-Vermietung René Rück und Eisenbahnbedarf Bad Orb im Einsatz, bis sie 2006 zu den Eisenbahnfreunden Rodachtalbahn als neuen Eigentümer ka- men. Im Winter 2006/2007 wurde die Schienenbusgarnitur durch Vereinsmitglieder in der Werkstatt des DDM in Neuen- markt-Wirsberg technisch und optisch auf Vordermann ge- bracht. Mit neuer Hauptuntersuchung im Juli 2012 erhielten beide Fahrzeuge zusätzlich eine neue Lackierung, auch die In- nenverkleidungen wurden erneuert. Seitdem erstrahlt die Schie- nenbusgarnitur wie bei ihrer Auslieferung im Jahre 1960. Mit unermüdlichem Einsatz hat der Verein (ca. 130 Mitglieder) in den vergangenen Jahren Großartiges geleistet, wobei sogar neue Lokführer ausgebildet werden konnten. Ungefähr 20 aktive Vereinsmitglieder kümmern sich ständig um Anlagen und Be- Alles im Blick, was zur Steuerung des VT 98 wichtig ist. Hier glänzen trieb. Auch für die Zukunft hat man sich ein großes Projekt vor- Fahrstufenschalter und diverse Armaturen, wie Tachometer oder Dreh- zahlmesser, in der Sonne. genommen, das sich selbstverständlich nur mit Fördergeldern und Zuschüssen realisieren lässt. So will man das denkmalge- Im Bahnhof Dürrenwaid, idyllisch im Rodachtal gelegen, ergab sich schützte Bahnhofsensemble von Nordhalben mit Empfangsge- dieses farbenfrohe Schienenbus-Stillleben. Alle Fotos: Ulrich Winkler bäude, Güter- und Lokschuppen erwerben, sanieren und in den Museumsbetrieb einbeziehen. Dabei soll ein Museumsbahnhof mit Wartesaal, Bistro, Fahrkartenschalter, Museumsshop und Ausstellungsräumen entstehen. Mit ihrem seltenen Zyklopen- mauerwerk aus heimischer Grauwacke (eine Untergruppe der Sandsteine mit hohem Quarz- und Feldspat-Anteil) stellen die Gebäude eine echte Besonderheit dar. So wünschen wir dem Ver- ein und seiner Museumsbahn eine erfolgreiche Weiterentwick- lung, damit wir noch viele Jahre lang Nebenbahnromantik im Frankenwald erleben können. Ein besonderer Dank geht an den

Vereinsvorsitzenden Ralf Ellinger und Bernd Geiger für die redak tionelle Mithilfe und an die Organisatoren der Fotofahrt. »

6/2014 | Züge 12 Bahngeschichte Durch die Nacht rast ein Zug

Durch die Nacht rast ein Zug

Die DR veröffentlichte 1936 das Buch „Wir Eisenbahner“. Einer der Autoren, Benedikt Lochner, schildert darin packende Ereignisse, die sich zur Vor- weihnachtszeit zutrugen. Markus Hehl hat die Geschichte ausgegraben.

ine ruhige Nacht mit blinkenden nende Hornruf ungehört verhallt, dann ist werk älterer Bauart, bei den neuesten Sternen. Silbernes Mondlicht das raue Wirklichkeit. Dann ringen da werden nur mehr Knöpfe bedient. Wer Egießt sich über schwarze, ragende Menschen mit tausend Gefahren, kämp- aber eine Schicht lang Hebel auf und ab Eisenmasten, legt sich spiegelnd auf die fen unter Einsatz ihres Lebens für anderer drückt, Fernsprecher bedient, dabei die Dächer der Schuppen und spinnt sich Menschen Sicherheit, für die sie bürgen. im Bahnhof vorgenommenen Verschub- über Brückenbögen, läuft tanzend die bewegungen dauernd verfolgt und die stählernen Schienen entlang und zaubert Fahrstraßen überprüft hat und für stö- über das Ganze einen Schimmer von Un- Schweres Tagwerk rungsfreie Fahrt der Züge verantwortlich wirklichkeit. war, der hat schweres Tagwerk vollbracht, Rote und grüne Signale funkeln im Blau Die ganze Nacht Regen und Schnee, bis wenn die Ablösung kommt. des Nachthimmels, dazwischen leuchten es gegen Morgen bitterkalt wird. 4.00 Die Nacht war besonders schlimm. Ver- gelbe und blaue Lichter, flammen weiß Uhr früh. Dicker Nebel macht Sicht auch spätungen über Verspätungen, durch leuchtende Lampen auf und tauchen nur auf Meter unmöglich. Die Drahtlei- Witterungseinflüsse. Dazwischen Son- wieder unter im tiefen Schwarz. Der Bo- tungen sind vereist. Weichen und Signale derzüge, welche die stark ausgenutzte den ist übersät mit unzähligen kleinen sind nur mit Anstrengung zu bewegen. Strecke noch mehr belasten, und ver- Lichtern, die sich drehen, ihre Form ver- Und in dem Nebel liegt das Stellwerk, mehrter Rangierverkehr. ändern, deren mattes Weiß, Irrlichtern grau, sachlich. Von hier aus werden alle 4.00 Uhr früh. Eine kleine Atempause. Im gleich, den Weg weist durch ein Gewirr Befehle ausgeführt, die vom diensttuen- Stellwerk liegt schläfrige Wärme. An ei- von Schienen, das das Auge ohne diese den Fahrdienstleiter angeordnet werden, nem Haken in der Ecke tropft ein regen- kleinen Kobolde nicht zu enträtseln ver- rasch und ohne Hast, dabei mit einer Si- schwerer Mantel und der ewige Gleich- möchte. Und dazwischen stehen riesige cherheit, die jahrelange Schulung verrät. takt der langen, gelben Standuhr hämmert Signale, einäugigen Wächtern gleich, de- Der Dienstraum des Stellwerks liegt eini- den Schlaf in die Augen. Eine Scheibe in ren feuriges Rot sich in die Nacht bohrt. ge Meter über den Gleisen. In dem lang- der langen Reihe der Fenster ist offen. Kalt Wer da um Mitternacht mit hellen Ohren gestreckten Raum, von dem drei Seiten und feucht strömt der Nebel herein. Frös- und scharfen Augen lauscht, der sieht aus Fenstern bestehen, nimmt der in der telnd erhebt sich der Wärter, geht einige diese Zwerge und Riesen schaffen für die Mitte liegende Block fast die ganze Länge Male den Gang hin und zurück, überprüft Menschen, sieht, wie sich alles dreht, wie ein. Nur vorn lässt er einen breiteren, gewohnheitsmäßig die Tasten und Hebel, sich von unsichtbarer Hand eiserne Arme rückwärts einen schmaleren Gang frei. wirft einen Blick nach der Uhr. In einigen bewegen, Lichter wechseln, die Schienen Hebel reiht sich an Hebel. Dazwischen Minuten ist der Schnellzug fällig, der letz- verschieben. Dazwischen läuten Glocken, wieder Tasten und Kurbeln, mehrere te für ihn, dann kommt die Ablösung. gleiten rasende Züge vorbei, verschwin- Fernsprecher und eine Menge Glocken. Unten werden Stimmen laut. Jemand den im Dunkeln. – Romantik der Technik. Überall klingelt es, läutet es, laufen scharrt den Schnee von den Schuhen. Wenn es aber in der Nacht stürmt, Regen Wecker. Jede Hebelbewegung löst ir- Schwere Tritte poltern die Treppe herauf. und Schnee gegen die Schuppen klat- gendeine Vorrichtung aus, die die ge- Langsam schieben sich zwei Körper am schen, wenn der Nebel auf die Erde wünschte Stellung des bedienten Signals Geländer hoch. Der eine ist der ablösen- drückt, wenn auf hundert Meter der war- überprüft und anzeigt. Dabei ist das Stell- de Beamte, der andere der Rangieraufse-

Züge | 6/2014 Durch die Nacht rast ein Zug Bahngeschichte 13

her, der eben seinen Dienst beendet hat. Er bespricht mit dem Wärter Dienstli- ches, dann klettert er mit schweren Stie- feln vorsichtig die steile Treppe hinunter. Für heute hat er seine Pflicht erfüllt. Am offenen Fenster steht der Wärter, er sieht die Gestalt des anderen im Nebel unter- tauchen. Knirschende Schritte verhallen. „Ja, der hat Eile, vier Kinder zu Hause und eine kranke Frau, kurz vor Weihnachten.“ Gefährliche Arbeit in kalter Jahreszeit: Die Weichen müssen von Schnee und Eis befreit werden. Der Wärter spinnt vor sich hin. Sie sind Ein falscher Tritt und die Weichenzunge wird zur tödlichen Falle. Alle Fotos: Sammlung Hehl Schulkameraden, sind zusammen aufge- wachsen in der kleinen Stadt. – Da fällt eine Klappe, das Läutewerk rasselt herun- gen, Fallen, Kurven, Brücken. Dort muss ge Male mit der Bürste darüber. Nach ter – der Schnellzug. Eine scharfe Glocke ein Signal kommen. Grün – und Fahrt frei, dem nächsten Schnellzug übernimmt er läutet, in einem der weißen Felder am der Hebel macht einen kleinen Ruck, der den Dienst. Der Wärter Karl klappt Hebel Block erscheint der Auftrag des Fahr- Zug spürt es, schneller folgen die Schie- um Hebel herunter, stellt Weiche um dienstleiters: Fahrt frei für den Schnellzug. nenstöße, jagen sich kurz hintereinander, Weiche, er stellt den Weg, den der Der Wärter schließt das Fenster, geht zum die Höchstgeschwindigkeit ist erreicht. Schnellzug nehmen muss. Wenn nur der Block und prüft kurz den Auftrag. Der nächste Anschluss muss pünktlich Schnee nicht wäre, die Weichen gehen Am letzten Haltebahnhof. – Einige Minu- erreicht werden. Wenn nur der Nebel so streng. Für heute hat er genug. ten Verspätung. Die letzten Anschlusszü- nicht so dicht würde. Eis hängt am Bart ge waren nicht rechtzeitig eingetroffen. des Lokomotivführers. Für Augenblicke Hastiges Umsteigen, lautes Rufen, Hupen beugt er sich über die Schutzscheibe hi- So ist´s einfacher tönen und elektrische Karren winden naus, die Kälte schneidet ihm messer- sich durch die Reisenden. Die letzten Ge- scharf ins Gesicht. Er geht sicher. Muss Durch den Nebel arbeitet sich der Ran- päckstücke werden verladen, Türen schla- den Stand der Signale rechtzeitig genau gierer. Heimwärts. Er müsste den Steg gen zu. Nochmals kurze Abschiedsworte, erkennen, die Stellung, Farbe. Für ihn gibt benutzen, der über die Gleisanlagen Grüße, Lachen, Tränen; der Aufsichtsbe- es keine Täuschung, darf keine geben. führt. Doch so ist’s einfacher, gleich da amte tritt an den Zug, ein rascher Blick Die im Zug verspüren keinen Nebel, kei- über die Gleise, am Schuppen vorbei, in streift die Wagen, Schaffner eilen. Mel- ne Kälte. In dem bläulichen Nachtlicht zehn Minuten ist er zu Hause. – „Ja zu dung – fertig – fertig – Taschentücher wirken die Gesichter blass. Langsam Hause, was wird sein, wie wird es ihr ge- winken, Hacken klappen zusammen, der schleppt sich das Gespräch hin. Man be- hen?“ Fast wäre er auf dem Gleis ausge- Stab geht hoch, hellgrün flammt das Licht mängelt die Verspätung. Die Worte fallen glitten. – „Nicht auf Schienen treten“. auf und im selben Augenblick stoßen die sparsamer, bleiben aus. Man rückt sich in Stimmt, da hängt im Stellwerk so ein ersten Dampfwolken aus der Maschine, den Ecken zurecht, schiebt Kissen unter, schönes Plakat – Unfallverhütung und so. der Zug zittert, Schienen knirschen, schon eine Zigarre verqualmt ungeraucht, einer Hebel um Hebel legt der Wärter um, er rollt der Zug durch die erste Brücke, wird rechnet im Stillen den Anschluss im stellt die Weichenstraße. kleiner, noch winken die roten Schlussla- nächsten Bahnhof aus, verwünscht die Dem Rangierer friert der Atem an den ternen zurück – verschwunden. Unzuverlässigkeit des Personals. Mantelkragen, tiefer schieben sich die Nun rast der Zug durch die Nacht. Zu bei- Der Takt der Räder wirkt ermüdend. Hände in die Taschen. „Diese Kälte – und den Seiten huscht nur ein heller Streifen Gleichmäßige Geschwindigkeit, das da ist noch die letzte Kohlenrechnung“. mit, springt über Hecken, streift Brücken, leichte Schwingen der Wagen beruhigt – Näher rast ein Zug. Die letzten Hebel stürzt in Tiefen – und hält das Tempo. die Nerven, schläfert ein. Während alles legt der Wärter um, sie gehen so schwer Ein wahnsinniges Tempo, um die Verspä- schläft, zieht der Zug seine leuchtende im Schnee. Gewohnheitsmäßig geht der tung einzuholen. Doch der Lokomotiv- Spur durch die Nacht, Rangierer über Schienen und Weichen, führer ist sicher. Ruhig liegt die Hand am Heinrich, der Ablöser, nimmt seine ohne besondere Vorsicht, alle Tage geht Hebel. Er kennt die Strecke genau. Stei- Dienstbluse aus dem Schrank, fährt eini- er hier nach Dienstschluss, tritt auf Schie- »

6/2014 | Züge 14 Bahngeschichte Gepäck im Hänger

nen und Weichen. Ein Zug rast heran. Ein Schnellzug. In fünf, in vier Minuten muss er hier sein. Der Wärter greift nach einem Hebel, reißt ihn herunter. Der Hebel klappt nicht ein, federt zurück, der Draht schwingt aus, starke Hände klammern sich eisern um den Griff, langsam, lang- sam fühlend drückt der Wärter abwärts, Muskelkraft, Leistung. Der Hebel klinkt Bei Schnee sind die Hebel besonders schwergängig. So bemerkte der Stellwerkswärter Karl zunächst nicht, dass sich der Rangierer mit einem Bein in der Weiche 30 verklemmt hatte. ein. Die Fahrstraßensicherung klappt nach vorn – alles in Ordnung, Signalhe- bel frei. Schon greift eine Hand nach dem die Gesichtsmuskeln, die Arme heben ein, dass Weihnachten kommt, ja Ge- Signal, maschinenmäßig, unbeirrbar, zieht sich, die Füße bewegen sich, Bruchteil schenke wird es diesmal nicht geben, die die Kurbel herum, die Bilder an der Wand einer Sekunde, es hat genügt. Diese Stim- Kinder werden traurig sein – und da verschieben sich, sie zeigen Fahrt frei für me, die nicht mehr menschlich klang – wünschen einem alle ein Frohes Fest – den fälligen D-Zug. Schwer macht er ei- der Mann im Nebel – die Weiche, die so und dann war er ausgeglitten und zwi- nem die Arbeit, der Schnee. Und keine schwer ging – der Schnellzug. schen die Weiche getreten, da hatte es Sicht. Matt schimmern die nächsten geklappt, jemand zog ihn am Fuß, er war Lampen durch den Nebel. Der Wärter gestürzt, wollte aufstehen, da schmerzt geht an das Fenster, sieht nichts im Nebel, Er muss es sehen! das Knie, es ist aus dem Gelenk. Jetzt wird öffnet es. So hört er vielleicht das Rollen ihm plötzlich heiß, er liegt im Hauptgleis; des nahenden Zuges, sein geschultes Der Wärter springt vom Fenster zurück, der Schnellzug muss bald hier sein, raus Ohr erkennt so jede Unregelmäßigkeit. kalkweiß im Gesicht, Gefahr – ein aus den Schienen; er kommt nicht hoch, Aber er hört noch nichts und schätzt so Mensch in Not – er ist am Signalhebel. die Schmerzen, das verletzte Knie, gut – die Entfernung. Jetzt geht er zurück, ver- Und durch die Nacht rast ein Zug. Ein wenn es nicht anders geht, dann krie- folgt den Wechsel der Farben, sieht so Mann ist auf der Maschine, sein Bart chen auf dem Bauch, da liegt noch die die vorgeschriebene Bedienung durch hängt voll Eis, neigt sich aus der Maschi- Mütze im Gleis, lass sie liegen, nur weg, die anderen Bahnhöfe. Das macht er im- ne, muss das Signal erkennen, rechtzeitig. der Schnellzug, um Gotteswillen und die mer so. Bei jedem Zug. Noch im Sprung hat der Wärter die Mo- kranke Frau zu Hause – er schiebt sich Da – ? Nein, nichts. Trotzdem geht er auf mente abgeschätzt. Der Schnellzug ist vorwärts – wer hält ihn am Fuß – und ein das offene Fenster zu, horcht hinaus. – vor zwei Minuten im letzten Bahnhof Gedanke jagt durch das Gehirn, kaum Täuschung. – Jetzt, da war es wieder. Der durchgefahren. Er muss jetzt gegen das gedacht, so schon zur Erkenntnis gewor- Wärter beugt sich aus dem Fenster, hört Vorsignal kommen. Wenn das Signal auf den, unheimliche Wahrheit: Die Weiche, nur das Summen der Drähte im Nebel, Halt zurückfällt, der Lokführer muss es sie hält ihn fest, bis zum Knöchel steckt er starrt hinein – und da dringt es heran, noch sehen. – Wird er es noch sehen? zwischen den Schienen, die Arme versa- ganz deutlich, hohl und unmenschlich. Im Nebel – und gerade in der Sekunde? gen, Verloren – verloren? Nein – nein! „Drei – ßig, Wei – che drei – ßig!“ Wenn er auf die Zeiger der Maschine Die Frau, die Kinder, Stille Nacht – Wahn- Ein Mensch, die Stimme eines Men- blickt gerade in dem Augenblick, in dem sinn! Und durch die Nacht rast ein Zug schen, in Not, in höchster Not – grausige „Rot“ aus „Grün“ wird, im nächsten Mo- – Der Mann bäumt sich auf, spürt keine Todesangst schwingt hohl und geisterhaft ment ist die Maschine am Signal vor- Schmerzen mehr, reißt, zerrt, windet sich durch die Nacht. „Drei – ßig, Wei – che beigeflitzt, dann – „Drei – ßig, Wei – che – vergebens; er brüllt, die Weiche hält drei – ßig“. Bruchteil einer Sekunde, der drei – ßig!“ Einmal noch war der schauri- ihn, die Weiche dreißig, und er weiß, es Wärter steht wie erstarrt, denkt nicht, ge Ruf hereingekrochen durch das Fens- gibt nur eine Rettung, wenn sich die Wei- horcht nur; durch seinen Körper, in sei- ter mit dem kalten, feuchten Nebel, matt, che öffnet. Wenn nicht, – nen Nerven, die auf’s Äußerste gespannt hoffnungslos – dann war es still. Klar und kalt überlegt er. In drei bis vier sind, schwingt es: Dreißig – Weiche drei- Draußen liegt ein Mann hoffnungslos. Es Minuten ist der Schnellzug hier. Wenn es ßig – und die fliegenden Pulse hämmern, ist der Rangierer. So wollte er heim zu ihm bis dahin nicht gelingt, sich zu befrei- Not – Mensch in Not. Dann regen sich seiner kranken Frau, und dann fiel es ihm en, dann, dann ist es aus – nein, nicht

Züge | 6/2014 Gepäck im Hänger Bahngeschichte 15

mehr; er wirft sich auf die Seite – und da faucht es an Heinrich vorbei, Schnee wir- belt auf, es kracht, er spürt die Stücke der Blechkapsel; im selben Moment ein grel- ler Pfiff, der Schrei der Maschine. Der Füh- rer hat die Gefahr erkannt; dieses Signal, das heißt „Halt auf kürzestem Abstand, jeder Meter zu weit bedeutet Unglück, Als der Schnellzug über die Knallkapseln rollt, gibt es ein Getöse. Der Lokführer weiß sofort, dass Grauen, Trümmer“. Gefahr im Verzug ist und leitet eine Schnellbremsung ein. Nur wenige Meter vor dem Rangierer Noch fliegen die Fetzen der Knallkapsel kommt die Maschine zum Stehen. Im Bild die 18 607 im nächtlichen Buchloe (um 1960). in der Luft, noch gellt es in den Ohren, da hat der Führer schon gehandelt. Ohne ganz aus; er wird so liegen bleiben, mit hat noch zwei Minuten, fast hätte der das Besinnen hat er den Hebel herumgeris- dem Körper aus dem Gleis, das Bein auf Rennen gewonnen, das Rennen um das sen, dass die Räder schier rückwärts lau- den Schienen, den Fuß in der Weiche, Leben eines Menschen. Er entreißt es fen. Dampf strömt auf, Bremsen kreischen, wird sich hier anklammern an diesen Lei- ihm, er, der Wärter, die Hände packen Räder schleifen, dass fast die Schienen tungen, es wird ihn nicht mitreißen, wenn den Hebel – da taumelt er zurück, je- bersten – 50 Meter – 30 – 20 –. der Luftdruck kommt, es wird ihn nicht mand hat ihn an den Schultern – aber er Noch im Fahren springen Beamte aus hochschnellen, wenn hinter ihm das ers- will die Weiche nicht auslassen, muss sie dem Zug, Menschen rennen mit Fackeln. te Rad über – Nicht weiter denken – Und noch umstellen, da draußen liegt einer. Der Zug steht. Fenster werden aufgeris- er brüllt durch die Nacht, jemand wird Zwei Arme klammern sich um ihn, pres- sen. Jeder fragt, niemand weiß, was los ist. ihn hören – und wenn nicht – er muss sen ihm die Arme an den Körper, zerren Nur zwei Menschen wissen es, der Wär- schreien, man muss ihn hören – vielleicht ihn vom Bock weg, lassen ihn los. ter im Stellwerk und Heinrich, der Ablö- hört ihn seine Frau, seine Kinder – im ser. Und beide haben den gleichen Ge- Traum; sie schlafen, sie werden aufwa- danken – hat es gereicht? chen im Schweiß, vor Schrecken, in dem Lichter im Nebel Der Zug steht; der Wärter legt die Weiche Augenblick, in dem er die Augen schließt, um, sie gibt nach, es stehen keine Räder die jetzt noch weinen. Die Nerven versa- „Heinrich, du – die Weiche, ich –“, wieder drauf – oder sind sie schon darüber ge- gen, halten nicht mehr stand, leiser wird will er an den Hebel; da fährt ihm Hein- glitten? Meter zu weit gerast? Heinrich sein Rufen, plötzlich schweigt es. Die rich an den Hals, schleudert ihn zurück: taumelt in den Schein der Fackeln. Da Hände verkrampft in den Drähten, liegt „Karl, einer dort – gegen hundert im Zug, stehen die Räder, mannshoch; sie stehen der Körper leblos im Schnee – er wird es wenn die Weiche versagt – bleib, es so still. Und dort – dort – die Weiche, nicht mehr spüren. muss sein“, schreit es, reißt von der Wand keine 15 Meter vor dem ersten Rad – es Durch die Nacht rast ein Zug. In einer Mi- die rote Lampe, prescht die Treppe hin- ist gelungen – der andere lebt. nute muss er am Hauptsignal sein, in der unter, spürt keine Schienen und Wei- Heinrich klammert sich an die Maschine zweiten Minute muss er hier durchglei- chen, gleitet nicht aus im Schnee, rennt – er kann es nicht fassen – Frost schüttelt ten, muss über einen Menschen gleiten, dem Zug entgegen, jeder Schritt bedeu- den Körper, und der Mann, der vor weni- über ein Leben gleiten. Er muss zum Hal- tet hundert Meter für den Zug, 1 1/2 gen Minuten um ein Menschenleben ten kommen. Der Wärter hat das Signal Minuten, 1 Minute, er ist am Hauptgleis, rang, der Mann lehnt an den Rädern der auf Halt zurückgerissen, die Drähte klirren dort vorn liegt die Weiche, der Abstand Maschine und weint, hilflos wie ein Kind. durcheinander, er reißt das Bleisiegel he- ist noch zu kurz, weiter jagt er, schwingt Die drinnen im Zug haben nichts gese- runter; Rot, ein Leben in Gefahr, er darf es die Lampe, 3 – 2 – 1 Schienenstoß, da hen. Gepäckstücke waren durcheinan- tun. Der Fahrstraßenverschluss knallt zu- dringen schwach zwei gelbe Flecken dergepoltert, manchen hat es unsanft aus rück – die Weichen sind frei beweglich durch den Nebel, die Lichter des Zuges. dem Schlaf gerissen, der Zug hat gehal- – mit einem Satz ist der Wärter an dem Jetzt keine Sekunde mehr, im Laufen ten, gleich darauf war er wieder weiterge- Weichenhebel – Dreißig, Weiche dreißig bückt er sich, drückt eine Kapsel auf die dampft. Erregt wird nach der Ursache

– der da draußen, er wird frei sein; geret- Schiene, noch eine, er stolpert, im Fallen geraten. Es scheint nichts Besonderes »

tet im letzten Augenblick; der Schnellzug will er die dritte auflegen, es gelingt nicht gewesen zu sein. –

6/2014 | Züge 16 Erlebnis Eisenbahn Auf nach Prag Gut aufgestellt

Gleich werden die beiden AL-Loks 43 und 45, von Augsburg kommend, Schongau erreichen. Hinter den beiden Loks ist der UPM-Werksverkehr zu erkennen: Die sechs Rollcontainerwagen befördern Faserreststoffe, die zur Papierherstellung benötigt werden. Foto: Stefan Eisenhut

Sie gehört seit 125 Jahren zu Augsburg, wie der Perlachturm, das Rathaus und die Fuggerei: die Augsburger Localbahn. Seit 1889 im Stadtgebiet unterwegs, verfügt sie als reine Güterbahn über ein eigenes Streckennetz, was in Deutschland einmalig ist. Von Stefan Eisenhut

ereits ab 1866 gab es mehrere Projekte einer Güterbahn, burg abgeschlossen, um städtischen Grund und Boden benüt- um die Augsburger Industrie an die Staatsbahn anzu- zen zu können. Am 1. Mai 1891 fand die offizielle Betriebseröff- Bschließen. Denn schon damals wurde über das Verkehrs- nung auf der Linie I statt. Drei Jahre später, am 21. August 1893, chaos auf den Augsburger Straßen geklagt. Zwischen den Fabri- folgte die Betriebserweiterung nach Göggingen und Pfersee auf ken und dem Staatsbahnhof waren auf den engen Straßen und der Linie II. Die Linie III nach Haunstetten weihte man am 13. Gassen zu viele Pferdefuhrwerke unterwegs. Ein Stau ist also September 1899 ein. Bereits um 1900 gab es 28 Anschließer, keine Erfindung der Neuzeit. Mehrere weitere Projekte scheiter- und es wurden 340.000 Tonnen Güter pro Jahr befördert. Die ten, bis sich 1884 Heinrich von Buz, Vorstand der Maschinenfa- Linie IV nach Lechhausen ging am 2. November 1926 in Betrieb. brik Augsburg (heute MAN), der Sache annahm. Damit war das Netz nahezu vollständig. Lediglich zwischen der Man fragte bei der bayerischen Staatsbahn an, doch diese zeigte Linie I und II bestand noch ein kleine Lücke, die man 1948 kein Interesse für den Bau und Betrieb einer Güterbahn. Also schließen konnte. Die Linien II, III und IV waren ab 1935 durch kam es zu einer privaten Initiative. Schon ab 1886 erfolgte eine den neu angelegten Bahnhof West miteinander verbunden. Vergabe des Projektauftrages für eine „Ringbahn“ an Georg Krauss (Chef der Lokomotivfabrik Krauss & Co.). Zu den wei- teren Gründern gehörten elf Firmen und sieben Privatpersonen. Der Haupt-Güterbahnhof Am 22. Mai 1889 erfolgte die Vertragsunterzeichnung zur Grün- dung der Aktiengesellschaft Augsburger Localbahn. Zeitgleich Unsere Reise auf der 41 km langen Ringstrecke der Augsburger wurde auch ein „Servitutvertrag“ mit der Stadtgemeinde Augs- Localbahn (AL) führt gegen den Uhrzeigersinn um das Augsbur-

Züge | 6/2014 Gut aufgestellt Erlebnis Eisenbahn 17

Die Gleise der Augsburger Localbahn (AL) verlaufen durch das Augsburger Stadtgebiet. Von einstmals 152 Anschließern im Jahr 1952 sind heute nur noch zwölf übrig, darunter die Papierfabrik UPM oder das Tanklager der Firma Präg. Karte: Tobias Witt ger Stadtzentrum herum. Mehrmals im Jahr gelangen auch Son- Passieren des Bahnübergangs an der Berliner Allee erreichen wir derzüge auf das Streckennetz. Die Linie I: Früher gab es am die Abzweigweiche zur Firma Osram, die mit Quarzsand belie- Haltepunkt Augsburg-Haunstetterstraße eine eigene Auslaufsta- fert wird. Von hier aus folgt die Trasse der Berliner Allee, eine tion zur Übergabe der Güterwagen an die AL. Doch seit dem Weiche zweigt alsbald ab, diese führt mittels einer Sägefahrt Umbau auf eine viergleisige Strecke benutzen wir heute die über die Rangierstation 2 und zur Holzentladung. Im Werksver- Fernverkehrsgleise und biegen wenige Meter hinter dem Halte- kehr Schongau – Augsburg langen hier auch Spezialkesselwagen punkt auf die eigenen Gleise ab. An einem Mineralölhändler für die Firma UPM ein, sie enthalten einen Grundstoff für die vorbei, der noch mehrmals die Woche Kesselwagen erhält, geht Papierherstellung. Im weiteren Streckenverlauf zweigt nach es über die Friedberger Straße in den „Haupt-Güterbahnhof“: etwa zwei Kilometern der Anschluss zur Firma UPM und zum den Bahnhof Ring. Links sieht man das Verwaltungsgebäude so- Schwerlastbereich von MAN ab. Rechter Hand erkennt man ein wie die Rangierdienstleitung, von der aus per Funk der Betrieb Abstellgleis. Wir überqueren nun den Proviantbach und durch- geregelt wird. Mehrmals am Tag gelangt auch eine Rangierlok fahren das Gelände des MAN-Tochterunternehmens MT-Aero- der DB bis hier hin. Auf der rechten Seite erkennen wir den space, wo unter anderem Raketenteile gebaut werden. Nach Anfang der 1940er Jahre erbauten Lokschuppen nebst Werk- dem westlichen Tor überwinden wir zunächst den Stadtbach, statt. Der Bahnhof Ring besteht aus 13 Abstell-, vier Ein- und dann den Senkelbach. Ausfahrgleisen sowie diversen Nebengleisen. Während der Süd- kopf nur per Handweichen bedient wird, funktioniert die Ostausfahrt mittels elektrischer Weichen. Hierfür gibt es am Verschwundene Anschlüsse Ablaufberg ein kleines Stellwerk. Wir rollen weiter auf der Linie I. Kurz vor dem Abzweig der Nur noch Schotterreste blieben von der ehemaligen Rangiersta- Linie IV nach Lechhausen erkennt man rechts ein bauhistorisch tion 3. Hier existierten einst auch Anschlussgleise zum MAN- sehr interessantes Gebäude: das „Fabrikschloss“ eines ehemali- Werk. Nun geht es immer entlang der Wertach vorbei am Seitz- gen textilverarbeitenden Unternehmens. Diese Ecke von Augs- steg, wo sich ein kleiner Bahnsteig befindet, an dem ab und an burg wird zu Recht auch „Textilviertel“ genannt. auch Sonderzüge halten. Von hier aus ging es bis 1933 zu einer Direkt hinter der Kreuzung mit der Otto-Lindemeyer-Straße Einlaufstation nördlich des Hauptbahnhofs. Zudem ist dies der liegt ein Magnetschalter im Gleis. An diesem Punkt lässt sich von Endpunkt der Linie I, sie wurde 1949 mittels einer Stahlfach- der Lok aus die Weiche zur Linie I oder Linie IV stellen. Nach werkbrücke über die Wertach mit der Linie II verbunden. Die »

6/2014 | Züge 18 Erlebnis Eisenbahn Gut aufgestellt

Brücke stammt angeblich aus Wehrmachtsbeständen, die einst leicht bergauf, bis wir nach Überqueren der Eichleitnerstraße in in Augsburg zurückgelassen wurden. Mit dieser Baumaßnahme den Bahnhof West gelangen. erreichte das Streckennetz seine größte Ausdehnung. Der Bahnhof West besaß einstmals eine große Gleisanlage sowie Die Verlagerung des gewerblichen Güterverkehrs auf die Straße ein eigenes Bahnhofsgebäude. Nördlich zweigt ein Gleis in Rich- bedeutete auch für die AL einen Rückgang der zu befördernden tung DB ab, nahe des Haltepunktes Au-Morellstraße gelangt Fracht und führte zur Auflassung vieler Gleisanschlüsse, vor man in den Rangierbahnhof. Die Linie II wird heute nur noch allem auf der Linie II, die nun näher betrachtet werden soll. Nur bei Umleitungen, wenn eine Betriebsstörung auf der Linie I einen Kilometer nach der Wertachbrücke gab es bis Ende der herrscht, oder für Sonderzüge genutzt. So muss ein aus Rich- 1980er Jahre zwei Anschließer: die Firma Eberle und das tung Morellstraße kommender Güterzug im Bf West kopfma- Supply-Center (Warenlager) der US Army. Bald taucht ein Sperr- chen, was aber nur dann geht, wenn am Zugschluss eine weite- signal auf. Mittels Magnetschalter kann die Ampelanlage zwi- re Lok hängt, da ein Umfahren nicht mehr möglich ist. schen Straße und Straßenbahn an der Luitpoldbrücke auf Rot Ab hier befahren wir die Linie III nach Haunstetten. Nach Un- geschaltet werden. Wir überqueren die Kreuzung und rumpeln terqueren der Bahnstrecke Augsburg – Buchloe rollen wir am im 90-Grad-Winkel über die Straßenbahngleise. An Schreber- Südrand des ehemaligen Bw Augsburg entlang. Hier fallen ei- gärten entlang überqueren wir nun zum letzten Mal die Wert- nem plötzlich zahlreiche Gleise und diverse Weichenverbindun- ach. Hier gab es einmal einen Abzweig nach Göggingen, zu einer gen auf. Man wähnt sich auf einer zweigleisigen Strecke. Als Nähfadenfabrik. Vorbei am ehemaligen Fußballstadion geht es Mitte der 1990er Jahre das Messegelände durch ein Stichgleis

Mit der AL auf Rangierfahrt in Augsburg

Ölzug im Tanklager Präg im Stadtteil Lechhausen. Lok 24 wird Bei MAN Aerospace geht es recht eng zu. Ein Güterzug fährt im die Wagen gleich abholen. Zwei AL-Leute posieren noch fürs Bild. Schritttempo durch das Firmengelände.

Auf dem Areal der Papierfabrik UPM ist Lok 43 angekommen. Großzügige Gleisanlagen im Bahnhof Augsburg Ring (Haupt- Die mitgebrachten Wagen rangiert sie nun in die umliegenden Glei- bahnhof der AL). Lok 26 rangiert einen Güterzug. Im Gebäude rechts se. Die schöne alte Fabrikhalle links im Hintergrund gehört zu MAN. ist die Rangieraufsicht untergebracht. Fotos: Stefan Eisenhut

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der Straßenbahn erschlossen wurde, benötigte man das Gleis der AL. Dieses verlegte man weiter nach Süden, und es wurde sogar ein Abzweig zum Messebahnsteig „AL-Messe“ errichtet. Dieser Bahnsteig wurde bislang jedoch nur dreimal angefahren: im April 1997 und 2000 sowie im Mai 2014. Das neue Gleis verläuft zusammen mit dem Anschluss zur Firma PCI (heute auch schon wieder Geschichte) weiter in Richtung Osten. Beim Alten Postweg kreuzt die AL die Straße, dann die Straßenbahn- linie 3. Die Straßenbahn ist mit einem DB-ähnlichen Signal und einer Art Indusi abgesichert. Nach wenigen hundert Metern überquert die AL-Linie abermals Straßenbahngleise (Linie 2) und die stark frequentierte Haunstetter Straße (B 300). Wir durchfahren noch die Ilsungheide, ein Naturschutzgebiet, und erreichen schließlich am Nordrand von Haunstetten, beim Ae- roTec-Werk, den Endpunkt der Strecke. Einstmals ging es noch weiter bis zum Bahnhof Haunstetten. Doch dieser Abschnitt ist Lok 45 (ex Infra Leuna) und Lok 44 stehen beim kleinen Drucktasten- seit 1978 stillgelegt. stellwerk im Augsburger Bf Ring nebeneinander. Das Gleis mit der Lok 45 gehört zum Ablaufberg. Fotos: Stefan Eisenhut

Mineralöl für Präg den Osten. Man sieht, die Augsburger Localbahn ist gut aufge- stellt, trotz des Verschwindens etlicher Anschließer. Im Jahr Bis in die 1990er Jahre rollten auf Spezialgüterwagen Air- 1952 waren es noch 152, heute sind es nur noch zwölf. Im bus-Flugzeugteile zur DASA/EADS, dem heutigen AeroTec- letzten Jahr beförderte die AL 1,125 Millionen Tonnen Fracht Werk. Auf der Linie III verkehren heute nur noch Sonderzüge. durch die Stadt und somit Güter auf der „letzten Meile“ von

Doch hier gab es einst auch den einzigen, jemals von der AL und zu den Werken. » betriebenen Personenzugverkehr. Von 1901 bis 1927 verkehrte ein durch Umbau aus einem Personenwagen entstandener Ak- Auf der Weststrecke (Linie II) verkehren nur Sonder-, fallweise auch kutriebwagen sechsmal am Tag zwischen Augsburg Hbf und Güterzüge. Lok 42 und 44 passieren am späten Nachmittag die Wertach- Haunstetten. Als man die Straßenbahn nach Haunstetten ver- brücke im Stadtteil Pfersee Richtung Bf West auf ihrem Weg zum Hbf. längerte, endete der Personenverkehr der AL. Wir gehen nochmals zurück zum Bahnhof Ring und befahren nun die Linie IV nach Lechhausen. Kurz nach Überqueren des Bahnübergangs an der Berliner Allee kreuzen wir höhengleich das Werksverbindungsgleis der Firma Osram. Danach geht es über die knapp 120 m lange Blechträgerbrücke über den Lech in den Stadtteil Lechhausen. Unterwegs sind zahlreiche verweis- te Gleisanschlüsse zu erkennen, doch dann erblicken wir das Tanklager der Firma Präg, die mehrmals die Woche Mineralöl- Ganzzüge erhält. Im weiteren Verlauf taucht plötzlich eine Wei- che auf: Nach links geht es bis zu einer Rangierstation sowie zu einem Schwellenwerk. Nach rechts verläuft die Strecke vorbei an einer Spedition mit einem eigenen Gleisanschluss und weiter zu einem Händler, der auf E-Wagen Schrott verlädt. Diese gehen nach Italien. Unsere Reise über die Schienen der AL ist nun zu Ende. Wir sind auf der Stamm- und Ringlinie durch den Norden der Stadt, an Schrebergärten und Grünanlagen vorbei bis in den äußersten Süden gefahren und gelangten auf dem Lechhauser Gleis bis in

6/2014 | Züge 20 Titelgeschichte

Lange Leinen Die Allgäubahn von Kaufbeuren über Kempten und Immenstadt nach Lindau zählt mit Sicherheit zu den schönsten nichtelektrifizierten Bahnstrecken Deutschlands. Leider ist der Verkehr etwas eintönig. Umleiterzüge bieten daher eine willkommene Abwechslung. Von Klaus Eckert

Züge | 6/2014 Titelgeschichte 21

Aus fast 30 Wagen war der Umleiterzug 45193 gebildet. Bemerkens- wert sind die vier gedeckten Zweiachser der SBB. Sie gehen in Hall i. Tirol in einen Güterzug nach Villach via Tauernbahn über. Die Aufnah- ls Anfang des Jahres Tabellen mit den Bauvorhaben im me mit der 233 367 entstand am 9. Oktober 2014 bei Stein, unweit Nachbarland Österreich bei uns eintrafen, weckten sie von Immenstadt. Foto: Klaus Eckert Anach kurzem Studium sogleich eine gewisse Vorfreude. Im Herbst, genauer gesagt vom 28. September bis zum 12. Ok- tober 2014, standen wieder einmal Bauarbeiten an der Arlberg- zur Verwendung kämen. Die Baureihe 225, die beim letzten bahn an. Diese herrliche Gebirgsbahn verbindet Vorarlberg mit Umleiter-Spektakel in Doppeltraktion fuhr, ist bis auf wenige Tirol. Neben Nachtzügen, sie wurden ebenfalls – allerdings zur Exemplare ja inzwischen aus dem Betriebsdienst ausgeschieden. frühen Morgenstunde – umgeleitet, ist es vor allem der Güter- Zunächst war die Rede von der Reihe 2016 der ÖBB. Diese kam verkehr, der dort immer noch ein gewisses Volumen auf die dann auch vor wenigen Zügen ins Allgäu. Die Hauptlast trug Schienen bringt. Diese Züge werden in Bludenz und Wolfurt diesmal aber die Baureihe 233, eine mit Zwölfzylinder-Diesel- gebildet. Einer kommt aus der Schweiz. Somit durfte man auch motor vom Typ 12D49M ertüchtigte Variante der legendären in dieser Umleitungsphase wieder mit interessantem Betrieb Ludmilla-Baureihe 232. Diese war vor einigen Jahren, meist in rechnen. Spannend blieb die Frage, welche Loks für die Traktion Doppeltraktion, im Umleiter-Einsatz. Jetzt sollten es die 233er »

6/2014 | Züge 22 Titelgeschichte Schienenbeben

Einen weiten Weg hatte der 45190 bereits zurückgelegt, als er bei Wildpoldsried auf der Fahrt in Richtung Lindau war. Dort übernahmen ÖBB-Loks die weitere Bespannung via Wolfurt über die Schweizer Grenze bis nach Buchs.

allein schaffen. Die meisten Leistungen waren zwischen Diens- tag und Samstag zu erwarten. An den beiden Montagen fuhr am späteren Vormittag bereits ein täglich verkehrender Frachtenzug durch die Voralpenlandschaft. Er kam vom Wiener Zentralver- schiebebahnhof und fuhr bis nach Buchs SG. Alle Züge gelang- ten mit Taurus-Maschinen bis nach München-Laim. Dort warte- ten bereits die sechsachsigen Ludmillas. Leider war das Wetter bis auf wenige Tage wenig fotografen- freundlich. Auch die Herbstfärbung der Laubbäume hatte sich in diesem Jahr etwas Zeit gelassen. Trotzdem war es sehr genuss- reich, den „langen Leinen“ mit den teils schwer arbeitenden Lo- komotiven zuzuschauen. Vor allem die Steigung vor dem Bahn- hof Günzach (801 m ü. M.) verlangte den 233ern alles ab. Der 45193 aus Buchs war in der Regel gut ausgelastet, sodass sich die Ludmilla mit sehr gemächlichem Tempo durch den großen Bogen nach Günzach hinaufkämpfte. Solche Bilder gibt es wahr- lich nicht alle Tage. Denn der planmäßige Güterverkehr hat sich im Allgäu leider auf die Bedienung der Günzacher Papierfabrik und eines Schrotthändlers in Kempten reduziert. Ab und an rol- len noch Kesselwagenzüge von und nach Kempten. Umleiter

vom Arlberg bereichern daher das Verkehrsgeschehen. Doch nun rollen die Züge wieder über die sanierte Arlbergbahn. »

Züge | 6/2014 Auf Erfolgskurs Titelgeschichte 23

Von Kempten bis nach Günzach geht es stets bergan. Das verlangt den Loks einiges ab. Die rund 2200 kW starken 233er haben dabei zwar Mühe, aber keine Schwierigkeiten, was auch für die Zuglok des 45191 von Bludenz nach Hall in Tirol gilt, aufgenommen bei Wildpoldsried. Fotos: Klaus Eckert

Kurz vor Günzach kam diese 233 fast schon im Schritttempo daher. Die Last des langen und schön gemischten 45193 aus Buchs zwang die sechs- achsige Maschine fast in die Knie. Ob das bei Regen und Nebel auch gut gegangen wäre?

6/2014 | Züge 24 Erlebnis Eisenbahn Auf nach Prag

Das Maß aller Dinge

Eher ungewöhnlich ist die Meterspur für die chinesische Eisenbahn, doch auch hier waren die Franzosen im Bahnbau tätig und erschlossen zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit einer Schmalspurbahn die süd- chinesische Provinz Yunnan. Von Julian Nolte (Teil 1)

er Eisenbahnverkehr in Südostasien wird meist auf „Land südlich der Wolken“, was gut das Verhältnis zum chine- 1000 mm Spurweite abgewickelt. Die Kolonialmächte sischen Kernland beschreibt. Die Ausläufer des Himalayas er- DEngland und Frankreich brachten die Meterspur in die- strecken sich bis nach Yunnan, und die Provinzhauptstadt Kun- se Region der Welt, und bis heute stellt der Meter das Maß aller ming liegt auf knapp 2000 m Höhe über dem Meer. So sorgen Dinge im Bahnbetrieb zwischen Vietnam und Singapur dar. weite Hochebenen, große Bergseen, aber auch durch wilde Flüs- Yunnan liegt im Süden Chinas und grenzt an die Nachbarländer se eingeschnittene Täler für ein abwechslungsreiches Land- Myanmar, Laos und Vietnam. Wörtlich bedeutet der Name schaftsbild in dieser Gegend. Yunnan gilt als die Provinz mit den

Züge | 6/2014 Wendige Wagen Erlebnis Eisenbahn 25

Die Renzi-Brücke über die Sicha-Schlucht erhielt ihren Namen, weil die Form der filigranen Konstruktion an das chinesische Schriftzeichen für Mensch (renzi) erinnert. Fotos: Julian Nolte (2)

Die wichtigsten „Arbeitstiere“ auf der Yunnanbahn sind die ab 2003 Die aufwendig trassierte Yunnanbahn muss personalintensiv durch gebauten Dieselloks der Reihe DF21. Hier die DF21-2009, samt Fuhre die chinesische Eisenbahngesellschaft unterhalten werden. Ein Bau- unterwegs von Kaiyuan nach Kunming (Nan-Pan-Tal). Foto: Thorge Bockholt trupp bessert Schienen auf einer Brücke über den Nan-Pan-Fluss aus. größten geographischen und kulturellen Unterschieden in Chi- dem Hafen Haiphong und der heutigen vietnamesischen Haupt- na. Über ein Drittel der Bevölkerung gehört ethnischen Minder- stadt Hanoi eröffnet werden. Bis die Gesamtstrecke durchge- heiten an. Für reichhaltige Bodenschätze ist Yunnan hingegen hend befahrbar war, sollten noch einmal sieben Jahre vergehen. weniger bekannt. Tee ist bis heute eines der wichtigsten Export- güter. Und so war es wohl vielmehr der Reiz, die erste interna- tionale Eisenbahnverbindung nach China zu errichten, was den Das Flair der Kolonialzeit Ausschlag für den Bahnbau in Yunnan gab. Ende des 19. Jahr- hunderts entstand ein regelrechter Wettlauf zwischen England 1910 konnte die Eröffnung der 850 km langen Verbindung zwi- und Frankreich um die Vormacht in der Region, die durch den schen Kunming, der Hauptstadt Yunnans, und Haiphong gefei- Bau einer Eisenbahn manifestiert werden sollte. Während es die ert werden. Dabei waren allein auf dem chinesischen Abschnitt Briten über ihre Kolonie im heutigen Myanmar versuchten, über 150 Tunnels sowie über 100 größere und über 3000 kleine wollten die Franzosen eine Bahn von Französisch-Indochina Brücken und Viadukte entstanden. Für die französischen Bau- (heute Vietnam) nach Yunnan bauen. herren war der Bahnbau letztlich doppelt so teuer wie ursprüng- 1885 konnte Frankreich mit dem chinesischen Kaiserreich ei- lich veranschlagt, doch Frankreich hatte das koloniale Wettren- nen Staatsvertrag über den Bahnbau abschließen. Die Arbeiten nen gegen die Briten gewonnen und China dadurch seine erste begannen nach der Jahrhundertwende. Vor allem die anspruchs- internationale Eisenbahnverbindung erhalten. volle Topographie im gebirgigen Yunnan erforderte umfangrei- Die französischen Wurzeln der Yunnanbahn kann man bis heu- che Vermessungen. 1903 konnte das erste Teilstück zwischen te an manchen Orten erkennen, obwohl sich Frankreich schon »

6/2014 | Züge 26 Erlebnis Eisenbahn Das Maß aller Dinge

lange aus Südostasien zurückgezogen hat. Einige Bahnhofs- und kehr zwischen China und Vietnam gibt es auf der Meterspur Nebengebäude strahlen jedoch nach wie vor das Flair der Kolo- heute nicht mehr, und die meisten Zweigstrecken wurden auf nialzeit aus. Am deutlichsten wird das beim Anblick der Ren- chinesischer Seite gänzlich stillgelegt. Minibusse und Lastkraft- zi-Brücke, deren metallische Konstruktion an den Eiffelturm in wagen erledigen auf neu gebauten Autobahnen inzwischen vie- Paris erinnert: In 100 m Höhe überquert die Bahn auf diesem le Aufgaben, die früher von der Yunnanbahn erfüllt wurden. Viadukt zwischen zwei in den Fels geschlagenen Tunnels die Bei einem Besuch in Yunnan im März 2014 gab es auf dem chi- Schlucht des Sicha-Flusses. Diese Brücke ist nicht nur das spek- nesischen Abschnitt der Schmalspurbahn nur noch ein einziges takulärste Bauwerk der Yunnanbahn, sondern auch ein Zeichen Personenzugpaar, das einmal täglich im Vorortverkehr von Kun- dafür, welchen Aufwand man vor 100 Jahren für den Bahnbau ming verkehrte. Für die zwölf Kilometer lange Fahrt bis zum in unwegsamem Gelände betreiben musste. Bahnhof Shizui benötigt der Zug eine knappe Stunde. Immer Ob die Schmalspurbahn in Yunnan jemals die beim Bau in sie wieder lautstark pfeifend kämpft sich die grüne Diesellok der gesetzte Hoffnung erfüllen konnte, mag dahin gestellt sein. Im- Reihe DFH21 dabei durch die Hinterhöfe von Kunming. Bauern merhin verhalf sie China zur ersten Schienenverbindung mit und andere Händler packen dann rasch ihre Marktstände zu- dem Ausland und erschloss den abgelegenen Süden der Provinz, sammen, die sie wie üblich auf den Bahngleisen aufgebaut ha- lange Zeit bevor man hier an befestigte Straßen denken konnte. ben. Ist der Zug vorübergerollt, werden die Verkaufsstände ge- In den vergangenen Jahren ist die Bedeutung der Yunnanbahn nauso schnell wieder aufgebaut und weiter Geschäfte gemacht. allerdings stark zurückgegangen. Durchgehenden Personenver- Die quirlige Metropole Kunming ist mit ihren sieben Millionen »

Impressionen aus der Provinz Yunnan

Millionenstadt Wenn der letzte Personenzug der Yunnanbahn Markttag In der Industriestadt Kaiyuan verkaufen Frauen ihre in durch Kunming rollt, muss der Straßenverkehr warten. der Umgebung angebauten landwirtschaftlichen Produkte.

Talblick Unterhalb der Renzi-Brücke liegt ein kleines Dorf, das bis- Tourismus Einheimische legen einen Wanderweg an, über diesen lang nur beschwerlich auf Straßen zu erreichen ist, doch man hofft Pfad werden Reisende künftig die Renzi-Brücke erreichen und das hier auf Touristen. Fotos: Julian Nolte eindrucksvolle Panorama genießen können.

Züge | 6/2014 Auf Kafkas Spuren Erlebnis Eisenbahn 27

Mit einem Güterzug fährt die DF21-0007 südlich von Yiliang das Nan-Pan-Tal hinauf. Die kleine Staustufe dient in der Regenzeit dem Hochwasser- schutz des im März aber noch weitgehend ausgetrockneten Flusses. Foto: Thomas Kabisch

Vor Kunming muss die Yunnanbahn auf 2026 m ü. d. Meer ihren höchsten Punkt überwinden. Die DFH21-078 aus der ersten Generation dieser Diesellokreihe fuhr am 5. März 2014 bei Yangzonghai in der für Yunnan so typischen Terassenlandschaft dem Scheitelpunkt entgegen. Foto: Julian Nolte

6/2014 | Züge 28 Erlebnis Eisenbahn Das Maß aller Dinge

Einwohnern nicht nur die Hauptstadt der Provinz Yunnan, son- dern auch der Ausgangspunkt der über 850 km langen Meter- spurbahn durch China und Vietnam bis zur Hafenstadt Hai- phong. Am Bahnhof Kunming Bei, wo um 10 Uhr täglich der erwähnte Personenzug abfährt, hat man ein Museum eingerich- tet, das die abwechslungsreiche Geschichte der Yunnanbahn vorstellt. Es beherbergt neben Dampfloks und historischen Die- seltriebwagen auf schmaler Spur auch klassische chinesische Regelspurfahrzeuge. Nebenan hat man das alte französische Empfangsgebäude im Kolonialstil wieder aufgebaut.

Gebirgszüge überwinden

Seitdem die Bedeutung des Personenverkehrs auf ein Minimum zusammengeschrumpft ist, fungiert der am Stadtrand von Kun- ming gelegene Frachtenbahnhof von Wangjiaying als wich- tigster Bahnhof der Yunnanbahn. Hier findet der Umschlag der Waren zwischen Meter- und Regelspur statt. Die Güterzüge der Yunnanbahn verlassen die Hochebene von Kunming in östlicher Richtung, um nach etwa 40 Kilometern den Scheitelpunkt der Strecke in 2026 m Höhe zu überqueren. Windungsreich schlän- gelt sich die Schmalspurbahn anschließend bis zur Stadt Yiliang, die mit größeren Depotanlagen den nördlichen Betriebsmittel- punkt darstellt. Anschließend folgt die Yunnanbahn dem Tal des Nan-Pan-Flusses auf mehreren hundert Kilometern in südlicher Richtung, bevor die Strecke nach 248 km die Kaiyuan erreicht. Die dortige Chemie-Industrie sichert dank ihres Frachtaufkom- Die meterspurige Yunnanbahn windet sich von Kunming bis nach mens heute das Überleben der Schmalspurbahn. In Kaiyuan Hekou (468 km) an der chinesisch-vietnamesischen Grenze. Bald wird befindet sich ein zweiter Lokbahnhof. Den Gütertransport zwi- man auf einer regelspurigen Neubaustrecke reisen können. schen Wangjiaying und Kaiyuan stellen mehrere Zugpaare am Tag sicher. Am Kunminger Nordbahnhof (Kunming Bei) gibt es ein Museum, das Schmalspurfahrzeuge aus Yunnan, aber auch regelspurige Exponate aus- Südlich von Kaiyuan wird der Verkehr hingegen sehr spärlich. stellt. Im März 2014 war das Museum noch im Umbau. Foto: Julian Nolte Mit dem Milati-Pass muss auf 1700 m über dem Meer ein wei- terer Gebirgszug überquert werden. Leider wird dieser beson- ders eindrucksvolle Abschnitt durch die einsame Bergwelt Yun- nans, wo sich auch die Renzi-Brücke befindet, kaum noch befahren. Das internationale Güteraufkommen zwischen China und Vietnam ist stark zurückgegangen, seitdem die Düngemit- telfabrik in Kaiyuan nur noch wenig Fracht auf die Schiene ver- lädt und nach Vietnam exportiert. Der letzte Bahnhof auf chine- sischem Boden ist Hekou, den die Yunnanbahn nach 468 km erreicht. Anschließend wird auf einer Brücke der Grenzfluss zwischen beiden Staaten überquert, und die Bahn erreicht die frühere französische Kolonie Indochina, das heutige Vietnam. Im nächsten ZÜGE-Heft folgt der zweite Teil unserer Reise mit der Yunnanbahn. Wir erreichen dann die vietnamesische Hafen- stadt Haiphong. »

Züge | 6/2014 ZEITSCHRIFT ZUR SENDUNG Club ZEITSCHRIFT ZUR SENDUNG

Hagen v. Ortloff stellt ein altes Kinderbuch vor DER ROTE PFEIL

Ein „Jugendbuch der Gegenwart“ von Ingold Walter, ten sie das restliche Geld in ihre Reisekasse bekommen. mit Federzeichnungen von Bernhard Weber. Die Erst- Beispielsweise soll zur nächsten Fasnacht ein eigener ausgabe erschien 1936 im Berner Franke Verlag. Wagen gestaltet werden. Hauptakteure sind die drei befreundeten Schulkame- Dann schreiben die drei Buben an die Generaldirektion raden Walter Straumann, Werner Kohler und Arnold der Schweizerischen Bundesbahnen und formulieren ih- Buchser. Die Geschichte spielt in der Schweizer Klein- ren Wunsch. Sie teilen auch mit, dass sie bereits 1250 stadt Waldstein. Werner Straumanns sehnlichster Franken gesammelt haben und zusammen mit den Fa- Wunsch ist es, einmal auf dem Führerstand einer Lok schingseinnahmen 2250 Franken aufbringen können. So mitfahren zu dürfen. begeben sich schließlich Mitte Juli, kurz nachdem die In seiner Freizeit ist er sehr oft am Bahnhof: Es war der Ferien begonnen haben, 53 erwartungsfrohe Buben auf 30. April 1935, als er plötzlich „leise und sanft wie ein ihre Sechs-Tage-Tour durch die Schweiz. Erster Halt ist Schiff und beinahe auch so weich, ein schönes rotes Basel, wobei nie ein Städtename genannt wird. Man Fahrzeug heranfahren sah“, dessen elegant-wuchtige spricht von der Grenzstadt in der Nordwestecke des Form ihn an die Pilotenkabine des Großflugzeugs DOX Landes. Der Leser erfährt, dass die Zöllner Schmugglern erinnert, das in der Zeitschrift „Universum“ abgebildet auf der Spur sind. Es herrscht eine arme Zeit. war. Später, als er wieder zu Hause ist, erzählt er sei- Kaffee, Schokolade oder Mailänder Salami werden nen Freunden von seinem Abenteuer: „Er sieht aus wie heimlich über die Grenze gebracht. Am Bodensee wird ein roter Autobus, der auf Schienen läuft. Im Roten Pfeil ebenfalls Station gemacht, später geht es durch das steht der Führer nicht, er sitzt und hat ein Steuerrad, das Appenzeller Land. In der Zwischenzeit erzählt Jakob, er nicht zum Lenken, sondern zum Schalten braucht“. Triebwagenführer und Reiseleiter, aus der Vergan- genheit: Wie es war, als er Lokführer wurde, wie die Klassenfahrt im Roten Pfeil Mobilisierung vor dem Ersten Weltkrieg ablief und die Schon ist die Idee geboren, für einen großen Klassen- Einschränkungen während des Krieges, wo die Kohlen ausflug im kommenden Jahr den Roten Pfeil zu mieten. immer knapper wurden und man die Loks auch mit Holz Die Kosten für ihre Sechstagereise in den Sommerferien feuern musste. liegen bei 2000 Franken. Jetzt beginnt ihr Abenteuer. Jeder Schüler, der mit- Was ist ein Dienst-Fahrplan? fahren möchte, muss pro Woche 0,50 Franken in eine Während der Fahrt durch die Alpen wird erklärt, wel- Gemeinschaftskasse werfen. Die geforderte Summe che Leistung es war, die Bergwelt mit Bahnlinien zu erreicht man damit natürlich nicht, deshalb müssen die erschließen. Herr Jakob erklärt auch die elektrische Schüler sich Gedanken machen, mit welchen Aktivitä- Lokomotive, ihr Prinzip und ihre Funktion. Und natürlich Club

auch den hochmodernen Roten Pfeil, um den sich die die einzelnen Teilstrecken. Verspätungen müssen um- gesamte Geschichte dreht. Zugbegleiter Hermann bringt gehend dem Streckenpersonal telegrafisch mitgeteilt den Jungen mit seinen Schilderungen wiederum die werden. Sicherheit steht an allererster Stelle. Die Reise Lokomotivfabrik Winterthur nahe. Er erzählt auch, wie vergeht wie im Fluge. Am Abend des sechsten Reiseta- er selbst in der Nachkriegszeit keine Arbeit fand bzw. ges rollt der Rote Pfeil wieder in Waldstein ein. nach der Lehre nicht übernommen wurde. So arbeitete Mit Halli und Hallo. Fein war die Fahrt. Ein lesenswerter er wieder in der Landwirtschaft. Roman, der einem den Alltag in der Schweiz der 1930er Im Zug erhalten die Jungs Instruktionen zum Dienst- Jahre und das Eisenbahnwesen mit dem neuen Zug- Fahrplan, der sich erheblich vom normalen Fahrplan pferd „Roter Pfeil“ nahebringt. Man wird in die dama- unterscheidet. Dort sind die Kreuzungen und Überho- lige Lebensart eingeführt und lernt so einiges über die lungen eingetragen und die Fahrgeschwindigkeit für „Leitkultur“ jener Zeit. ZEITSCHRIFT ZUR SENDUNG

Mit der Eisenbahn duch die USA DANCING QUEEN IM BIG EASY

Morgendlicher Lichtzauber bei der Abfahrt in New Orleans. Bis Washington, D. C., bespannen zwei Dieselloks den „Crescent“.

Das Eisenbahn-Romantik-Filmteam ist mit Dortmund. Aber ihr Auftritt ist wirklich sehenswert, und dem „Crescent“ quer durch mehrere us- sie schenkt uns damit einen wunderbaren Filmanfang. amerikanische Bundesstaaten gereist. Eine faszinierende Fahrt von der Südküste über Unwirklich schönes Licht Atlanta, Washington, D. C., und Baltimore bis Im harten Morgensonnen-Streiflicht steht unser „Cre- New York. Von Hagen von Ortloff scent“ zur Abfahrt bereit. Unwirklich schönes Licht in einer Bahnhofsumgebung, die man guten Gewissens als „nicht unbedingt romantisch“ bezeichnen kann. Pünktlich Streetcar in New Orleans. Ausgangspunkt unserer Zugreise mit dem „Crescent“ ist um sieben setzt sich der Neunwagenzug, gezogen von New Orleans, auch „The Big Easy“ genannt, eine 800.000 zwei Dieselmaschinen in Bewegung. Die Route führt auch Einwohner zählende, quirlige Großstadt im Mündungsge- durch den Hinterhof von New Orleans, ein wirklicher Kon- biet des Mississippi-Flusses. trast zum touristenüberfluteten French Quarter. Aber im Am Vortag erkunden wir die Stadt, zuckeln auch mit dem goldenen Licht des Morgens wird alles von einem glän- Streetcar durch die Straßen. Leider ist von der Morgen- zenden Zauber überzogen. sonne nichts mehr zu sehen, der Himmel präsentiert sich Erster Halt ist Slidell, der Ort mit dem Eisenbahnbild an novembergrau. einer abgerundeten Hausecke. Wie aus dem Nichts stellt sich plötzlich Jennifer Jones Auf der weiteren Fahrt wird der Zug beidseitig von grünen vor unsere Kamera, tanzt und singt. Sie nennt sich „Naturmauern“ umgeben. Das gilt auch für weitere 80 selbst die „Dancing Queen“ von New Orleans. Mit ihrem Meilen, die wir beim Frühstück bis Hattiesburg im Spei- Kameramann Andreas Stirl. schwarz-gelben Outfit erinnert Sie ein wenig an Borussia sewagen verbringen. In Meridian, der Heimatstadt von Club

Countrysänger Jimmie Rodgers, werde ich belehrt, dass ich nicht aussteigen darf, auch nicht, um zu fotografieren. Nur in Birmingham, Atlanta, Charlotte, Charlottesville und Washington dürfen die Fahrgäste aus dem Zug steigen. Strenge Sitten – Unterdessen ist es kurz nach 12.00 Uhr, die etwas schnarrende Ansage der Speisewagenchefin Angela, dass jetzt das Mittagessen eingenommen werden kann, ist gerade verklungen. Die grüne Wand zu meiner Rechten hat sich etwas ge- lichtet, Weideland ist zu sehen, mit Bäumen am Horizont. Unterdessen wurde die Grenze zu Alabama überschritten, nächster Halt ist Tuscaloosa, wo Daimler seit zwei Jahr- zehnten Autos für Amerika baut. In Birmingham betritt unser Team zum ersten Mal den Boden von Alabama. Man sieht nicht nur hier, dass die wirtschaftliche Situation in den USA schon einmal besser Der „Crescent“ überquert zwischen New Orleans und Slidell den Lake Pontchartrain auf einem außergewöh n- war. Sicherlich blickt man vom Zug aus nicht hinter die lichen Brückenbau. Kulissen der kleinen Ortschaften am Schienenstrang, aber die vereinsamten Häuser, Grundstücke und Fabriken fal- len auch einem Fahrgast ins Auge, der mit 70 Meilen pro Stunde vorbeibraust. Doch an diesem Spätnachmittag lenkt der Wettergott die Fahrgäste von all diesen Problemen ab. Das goldene Abendlicht setzt schon gegen 16.30 Uhr ein und verklärt die Landschaft mit ihren Sorgen.

Über Nacht bis Virginia Nahezu pünktlich läuft der „Crescent“ in Atlanta ein, dem Austragungsort der Olympischen Spiele 1996. In dunkler Nacht grüßen die hell beleuchteten Wolkenkratzer. Der Bahnhof, besser die Station, besteht aus drei Gleisen mit Gemälde mit Eisenbahnmotiv in Slidell. Kamerafrau Anna Neumann beim Tanzunterricht. schmalen Bahnsteigen. Bei unserer Mannschaft ist an diesem Abend die Müdig- keit nicht zu übersehen, sodass wir uns schon vor neun Uhr in die Kabinen begeben. Diese bestehen aus zwei gegenüberliegenden Sitzen, aus denen man des Nachts ein Bett zaubern kann. Das zweite Bett hängt unter der Abteildecke und wird zur Schlafens- zeit um einen halben Meter nach unten gezogen, damit auch der zweite Fahrgast sein Haupt zur Ruhe betten kann. Zu erreichen ist diese Bettstatt über drei Stufen. Eine praktische Konstruktion, denn unter der ersten Stufe ver- steckt sich die Toilette. In der Wand über der zweiten Stu- fe befindet sich das ausklappbare Waschbecken. Auf der dritten Stufe liegen Handtücher und Seife, diese schiebt man beim Klettern ein wenig zur Seite. Links vom Bett befindet sich auf halber Länge ein Si- cherheitsnetz, damit unruhige Schläfer nicht abstürzen Hell beleuchtete Wolkenkratzer begrüßen die Bahnreisenden in Atlanta. ZEITSCHRIFT ZUR SENDUNG

können. Aufgewacht kurz vor sechs, draußen ist es noch dunkel. Halt in Lynchburg, Virginia. Kein Grund, aufzuste- hen. Eine Stunde später blinzelt der rote Sonnenball durch die Bäume. Diesmal stehen wir in Charlottesville. Der Tag grüßt mit blauem Himmel, Sonnenschein, aber Tempera- turen unter dem Gefrierpunkt. Das Frühstück ruft, doch ich bin noch vom Vortag so ge- sättigt, dass ich um eine Kinderportion French Toast bitte. Dies wird mir strikt verweigert, schließlich gilt das nur für Kinder unter 12, das sei ich ja nicht mehr und eine Aus- nahme könne sie, Angela, nicht machen, was würden die anderen Fahrgäste dazu sagen. Derartig belehrt, bestel- le ich mir den regulären French Toast und lasse ihn mir schmecken.

Ablösung für das Dieselgespann In Washington, D. C., Eine Elektrolok wird anstelle der beiden Dieselloks den Zug weiterbefördern. In Washington, D. C., wird umgespannt. Eine E-Lok vom Typ AEM-7 ersetzt die beiden Dieselloks. Pünktlich auf die Minute verlassen wir den Bahnhof der amerikanischen Hauptstadt. Von nun ab verändert sich die Strecke. Die Gegend ist viel städtischer geworden. Auch säumen viele Industriebetriebe, darunter auch viele Fabrikruinen, die Linie. Und die großen Städte folgen bei- nahe im Halbstundenrhythmus. Nach Washington kommt Baltimore, mit dem großen Eisenbahnmuseum, das auf die erste amerikanische Eisenbahngesellschaft zurück- geht, die Baltimore & Ohio. Philadelphia, die viertgrößte Stadt der USA, hat schon Warm eingepackt. Hagen von Ortloff, hier vor dem Weißen Haus, musste sich unterwegs eine Mütze kaufen. in der Frühzeit der Vereinigten Staaten eine bedeutende Rolle gespielt. Herzstück der Stadt ist die Independence Hall. Hier wurde die Verfassung der Vereinigten Staaten entworfen und am 4. Juli 1776 die amerikanische Unab- hängigkeitserklärung unterzeichnet. Eingeläutet von der „Liberty Bell“. Sie hängt ganz in der Nähe als Symbol der Freiheit, wegen eines Schadens ist sie jedoch seit über hundert Jahren stumm. Noch knapp anderthalb Stunden, dann erreichen wir bei strahlendem Sonnenschein unser Ziel: New York. Die größte Stadt der USA. Auch „Big Apple“ genannt. Vom Big Easy zum Big Apple, 1377 Meilen in etwas mehr als 30 Stunden. Wir nutzen das Traumwetter für eine Schiffsfahrt nach Staten Island. Dabei grüßen uns Manhatten und die Freiheitsstatue. Schöner kann eine solche Reise kaum enden. Der Film über den „Crescent“ wird im zweiten Quartal 2015 auf Arte ausgestrahlt und ein halbes Jahr später in Eisen- Nach 30 Stunden Fahrzeit Ankunft in New York. Hier die Skyline von Manhattan, vom Schiff aus gesehen. bahn-Romantik. Club

Sendetermine EISENBAHN-ROMANTIK IM SWR

Montag bis Freitag jeweils um 14.15 Uhr tiert, darunter die Brenztalbahn im Osten der Schwäbischen Alb, die Eine Wiederholung kommt jeweils am Folgetag: Murgtalbahn im Schwarzwald oder die Härtsfeldbahn zwischen Aalen Montag bis Freitag 08.20 oder 08.40 Uhr, Samstag um 08.45 Uhr. und Dillingen.

05. 12. 2014 – 14.15 Uhr, Folge 828 NEU K.u.K.-Monarchie-Dampf-Express (Teil 1) Eine Eisenbahn-Romantik-Sonderfahrt von Wien nach Tschechien, in die Slowakei und wieder zurück erinnert an die Dampflok-Zeit der K.u.K.- Monarchie. (WH 06.12. um 08.45 Uhr, 08.12. um 08.20 Uhr)

12.12.2014 – 14.15 Uhr, Folge 829 NEU Auf kleiner Spur durch Baden-Württemberg Baden-Württemberg im Modellmaßstab 1:87 lautete das Motto des Modell-Eisenbahn-Clubs Rottenburg, der dazu ein Dutzend Modellbauer aus dem ganzen Land eingeladen hatte. (WH 13.12. um 08.45 Uhr, 15.12. um 08.20 Uhr)

19. 12.2014 – 14.15 Uhr, Folge 830 NEU Kleine Bahnen – große Gefühle – Modellträume im Miniaturmaßstab Im Miniaturmaßstab werden oft Bahnstrecken abgebildet, die längst 28.12.2014 – 13.45 Uhr, WH stillgelegt sind, und solche, deren Vorbilder noch täglich unter Dampf Eisenbahn-Romantik im Südwesten stehen, wie die Selketalbahn im Harz. (WH 20.12. um 08.45 Uhr, 22.12. um Eine abwechslungsreiche Bahnreise durch das Sendegebiet: von der 08.20 Uhr) 3-Seen-Bahn im Hochschwarzwald hinunter zum Rhein und dem „Rhein- gold“ zu den Dampfzügen in der Vulkan-Eifel zwischen Rhein und Mosel. Das Feiertags-Programm

24.12.2014 – 06.15 Uhr, WH Bahnzauber am Heiligen Abend Eisenbahn-Romantik bereist das Erzgebirge und Salzburger Land. Am Heiligen Abend wird mit der Salzburger Lokalbahn das Friedenslicht nach Oberndorf gebracht. Hier schrieb 1818 Pfarrer Josef Mohr den Liedtext „Stille Nacht“.

25.12. 2014 – 13.30 Uhr, Folge 832 NEU Kaltes Herz und heißer Dampf – die Murgtalbahn 1928 fuhr erstmals ein durchgehender Zug im Murgtal. Die Bahn transpor- tierte Holz aus dem Schwarzwald überall hin. Eisenbahn-Romantik fährt auf den Spuren des „Holländermichels“ und sucht „Das kalte Herz“.

26.12.2014 – 06.00 Uhr, WH Eisenbahn-Romantik in den Schweizer Alpen Die wohl berühmteste Bahnlinie durch die Schweizer Bergwelt dürfte die Gotthard-Route sein. Hier begegnen wir der berühmtesten Elektrolokomoti- ve der Eidgenossen: dem Krokodil. Wiederholungen in anderen 3. Programmen der ARD NDR: montags, 13.30 Uhr eine Folge aus dem Archiv 26.12.2014 – 13.30 Uhr, WH MDR: samstags, 11.30 Uhr eine Folge aus dem Archiv. Durch die Ver- Die 3-Seen-Bahn – vom Titisee zum Schluchsee schiebung des Sendeplatzes auf 11.30 Uhr entfällt beim MDR Sachsen Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis die Dreiseenbahn mitten im Hoch- an zwei Samstagen die Eisenbahn-Romantik zu Gunsten der sorbisch- schwarzwald fertig gebaut war. Daher heißt sie im Volksmund auch Ewig- sprachigen Magazine Wuhladko und Luzyca. keitsbahn. Die knapp 20 km lange Nebenbahn führt von Titisee nach Bä- rental. Änderungen sind leider immer möglich! 27.12.2014 – 12.45 Uhr, NEU Aktuelles & mehr Informationen finden Sie auf unserer Internetseite: Damals wie heute – Eisenbahn-Romantik im Südwesten www.swr.de/eisenbahn-romantik In dieser Sendung werden Strecken im Südwesten Deutschlands portrai- ZEITSCHRIFT ZUR SENDUNG

Eisenbahn-Romantik im Januar 2015 asiatischen Schönheit, ein Ausflug in die tausende Jahre alte Kultur und die schwierige Geschichte eines geteilten Staates. (WH 17.01. um 08.45 Uhr, 19.01. um 08.20 Uhr) 02. 01. 2015 – 14.15 Uhr, Folge 831 NEU Vom Erzgebirge ins Kirnitzschtal 23.01.2015 – 14.15 Uhr, Folge 834 NEU Sachsen lässt sich per Bahn gut erkunden. Unsere Tour beginnt im Erz- 100 Jahre Dampflokwerk Meiningen gebirge auf der Fichtelbergbahn und endet in der Sächsischen Schweiz. Dampfloks sind hochsensible Technikriesen, die europaweit nur noch (WH 03.01. um 08.45 Uhr, 05.01. um 08.20 Uhr) an wenigen Orten gewartet und repariert werden. Der Film erzählt die Geschichte der Thüringer „Nostalgieschmiede“. 09. 01. 2015 – 14.15 Uhr, Folge 832 NEU (WH 24.01. um 08.45 Uhr, 26.01. um 08.20 Uhr) Kaltes Herz und heißer Dampf – die Murgtalbahn (Sendung v. 25.12.2014, WH 10.01. um 08.45 Uhr, 12.01. um 08.20 Uhr) 30.01.2015 – 14.15 Uhr, Folge 835 NEU Echter Dampf mit kleiner Kohle – Die Modell-Dampfer von Kürnbach 16. 01. 2015 – 14.15 Uhr, Folge 833 NEU Sie sind so groß wie ein Schuhkarton oder auch mal zwei Meter lang, Südkorea – unterwegs im Land der Morgenstille die Echtdampfmodelle auf Schienen. Einmal im Jahr treffen sich „Mo- Mit dem Zug durch Südkorea, das ist eine Eisenbahnreise durch ein Land der dell-Dampfer“ im Oberschwäbischen Bauernhausmuseum Kürnbach. (WH 31.01. um 08.45 Uhr, 02.02. um 08.20 Uhr)

MIT DEM ER-CLUB AUF TOUR

Bayerisches Eisenbahnmuseum Mannheimer Hafenrunde

Knapp über 20 Teilnehmer fuhren am 26. Oktober 2014 von Ulm über Aalen Am 25. Oktober 2014 nutzte eine Gruppe von Lesern die Gelegenheit, an ins Nördlinger Ries. Die Tour in Regelzügen verlief bis Heidenheim regulär, der spannenden Hafenrundfahrt der Historischen Eisenbahn Mannheim bis die beiden Triebwagen der DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee e. V. teilzunehmen. Der geführte Ausflug begann am frühen Vormittag in (RAB) GmbH von rund 300 Fußballfans gestürmt wurden. Heiter und etwas Stuttgart. Mit Regionalzügen kamen wir pünktlich in Mannheim Hbf an. enger ging es nun bis Nördlingen. Dort erhielten wir eine Führung durch das Dort hieß es in die dreiteilige Schienenbusgarnitur der Pfalzbahn umstei- Bayerische Eisenbahnmuseum, das vor allem durch die bayerische S 3/6 gen. Zahlreiche Fotohalte sorgten für Kurzweil. Wer auf eigene Faust eine bekannt ist. Am Nachmittag brach ein Teil der Gruppe in die Altstadt auf, Hafenrundfahrt unternehmen möchte, erhält unter www.historische-eisen- während andere mit dem Dampfzug nach Feuchtwangen fuhren. bahn-ma.de oder telefonisch unter (0621) 4825374 weiterführende Infos.

Fotos: Korbinian Fleischer

Clubtouren wird es auch im Jahr 2015 geben. Neue Ausflugsziele und Termine finden Sie in der nächsten Ausgabe von ZÜGE. Infos zu den Clubtouren: Kobinian Fleischer, Redaktion MEB, Tel. (08341)53481-245, [email protected]

Wer Interesse hat, dem Eisenbahn-Romantik-Club Eisenbahn-Romantik-Club oder im Internet: CLUBSEITE IM beizutreten, kann den Anmeldeprospekt anfordern: Postfach 5324 | D-79020 Freiburg www.riogrande.de/erclub_inside.php4 INTERNET oder per Fax 0761/66310 Märklin Hungaria präsentiert Neubau Szene 37

In Feierlaune: (v.l.n.r.) Gábor Kovács (Märklin Hungaria), Michael Sieber (Simba-Dickie), Wolfrad Bächle (Märklin), Zsolt Borkai (Bürgermeister/Györ), Róbert Balázs Simon (Vizebürgermeister/Györ), Florian Sieber (Märklin). Das neue Gebäude (rechts), von der Pforte aus gesehen. Fotos: Eckert

Märklin Hungaria Jahres war es gelungen, ein repräsentati- nen hell und weit räumig, die Besucher. präsentiert Neubau ves Werksgebäude mit über 6100 Qua- Werksleiter Gábor Kovács begrüßte mit dratmetern Grundfläche zu errichten. ungarischer Herzlichkeit die geladenen Das Märklin-Werk im nordungarischen Wo sich früher ein weiter Hof und ältere Gäste, darunter die Eignerfamilie Sieber, Györ feierte Anfang Oktober einen Pro- Industriebauten erstreckten, empfängt die Medienvertreter und etliche Mitar- jektabschluss: Innerhalb eines knappen nun ein multifunktionelles Bauwerk, in- beiter aus dem Göppinger Stammwerk. Wolfrad Bächle bekundete seinen gro- ßen Dank gegenüber allen Mitwirken- den, die durch optimale Aufgabenvertei- lung den Umzug unter laufendem Betrieb ermöglicht hatten. Schon im Juli hatte sich die Farbgebung einrichten können, im August war die Spritzgussab- teilung gefolgt (um eine Maschine aus dem Hause Simba-Dickie erweitert), im September kam die Wagenmontage hinzu. Nun arbeiten die 70 Beschäftigten dieser zuvor ausgelagerten Abteilung im Haus. Auch die Z-Montage zog in den Neubau. In der frei gewordenen Nach- Guido Till, Göppingens OB (li.): „Göppingen und der Standort Györ bedingen sich gegenseitig“. barhalle ließ sich der Bereich Werkzeug- Hagen von Ortloff nach dem Rundgang durch den Neubau: „Hier hat Märklin eine Perspektive“. bau verdoppeln. Märklin Hungaria bildet hier Fachkräfte aus. Davon profitiere das Werk wie auch die Stadt, zudem sei Märklin einer der größten Steuerzahler, betonten die beiden Bürgermeister von Györ. „Die Voraussetzungen sind geschaf- fen“, so Michael Sieber, nun seien „Ver- trieb und Marketing gefordert“, das „tolle

Hobby“ Modellbahn „wieder in die Kin-

» derzimmer zu bringen“.

6/2014 | Züge 38 Bahnmarkt

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Züge | 6/2014 Historische Kalender für 2015 Klassische Schwarzweiß-Fotos im Großformat

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Am 1. November 2014 schloss der Bahnpark einen Vertrag über die historische Lokomotive „Posen 2455“ aus dem Jahr 1919. Wenige Tage später zeigte sich die Maschine vor der herbstlichen Kulisse der Lindenallee im Augsburger Stadtteil Hochfeld.

Dampflok „Posen 2455“ neu im Bahnpark Preußens Gloria in der Fuggerstadt

um 1. November 2014 schloss grafie“ von der wechselvollen deut- ge und zugleich robuste Lokomotive, die der Bahnpark Augsburg einen schen und europäischen Geschichte. mit einer Höchstgeschwindigkeit von ZVertrag über die historische Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte 110 Stundenkilometern auch im Schnell- Dampflokomotive „Posen 2455“ aus der Maschinentechniker Robert Garbe zugdienst einsetzbar war. Zwischen dem Jahr 1919. Künftig ist das ge- (1847 – 1932) in der „Königlichen Eisen- 1906 und 1939 wurden insgesamt schichtsträchtige Exponat im Museum bahndirektion Berlin“ eine neue 3948 Dampflokomotiven der Baureihe im Augsburger Stadtteil Hochfeld be- Dampflokomotive, die später als „Gat- P 8 gebaut, die unter anderem auch heimatet. Von der Fuggerstadt aus wird tung P 8“ bezeichnet und als technische nach Polen, Litauen und Rumänien gelie- die betriebsfähige Dampflokomotive in Meisterleistung in die Eisenbahnge- fert wurden. ganz Deutschland eingesetzt. Sie be- schichte eingehen sollte. An den Zei- Die Lokomotive mit der Bezeichnung richtet dabei mit ihrer bewegten „Bio- chentischen entstand eine leistungsfähi- „Posen 2455“ wurde im März 1919 von

Züge | 6/2014 41

den Linke-Hofmann-Werken in Breslau an die Preußische Staatsbahn abgelie- fert und ein Jahr später in die „Deutsche Reichsbahn“ eingegliedert, die als Folge des Ersten Weltkriegs aus den einzelnen Ländereisenbahnen geformt worden war. Zunächst wurde die „Posen 2455“ vermutlich beim Bahnbetriebswerk Glatz rund 80 Kilometer südwestlich von Breslau stationiert. Sie zog Perso- nenzüge durch Schlesien. Im August 1926 wurde die Lokomotive dann an die Rumänischen Staatseisenbahnen verkauft, wo sie die Betriebsnummer „230.094“ erhielt. Weitere Stationen im Leben der Maschine waren die Städte Craiova, Severin, Bukarest, Simeria, Arad und Cluj. Über Jahrzehnte hinweg Das Fabrikschild nennt die Herkunft: Die bekannten Linke-Hofmann-Werke in Breslau bauten dampfte die „Preußin“ nun mit ihren Zü- die Lokomotive im Jahr 1919. gen durch die Karpaten, die Walachei und Transsilvanien. Sie überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet und Vorschau auf 2015 wurde erst im Jahr 1974 nach rund 55 Jahren Dienstzeit aufs Abstellgleis ge- Neu! Regelmäßige Öffnungszeiten des Museums: schoben. jeden Sonntag vom 3. Mai bis Nach dem Ende der Diktatur in Ru- einschließlich 25. Oktober 2015. mänien im Jahr 1989 entdeckte der Jeweils von 11 bis 17 Uhr deutsche Unternehmer Manuel Jußen Ein gegossenes Schild wies 1919 auf die > Ammersee-Dampfbahn: 16. die abgestellte Lokomotive. Nach zähen Betriebsnummer der Lokomotive hin: „Posen und 17. Mai, 19. und 26. Juli, 2455“. Fotos: Hehl Verhandlungen schloss Jußen im Früh- 2., 9. und 16. August 2015 > Dampflok-Dinner: 23. Mai, 13. Juni, 4. Juli, 22. August, 5. und jahr 1998 einen Kaufvertrag, ließ die 19. September 2015. Einlass Technische Daten Maschine in Rumänien restaurieren, be- Lounge: 18.00 Uhr, Einlass triebsfähig herrichten und weitgehend Halle: 19.00 Uhr, Menü-Be- > Bauart: 1’C h2 in den Ablieferungszustand zurückver- ginn 19.30 Uhr > Spurweite: 1435 mm setzen. Mit ihrer alten Bezeichnung „Po- > Restaurantzug „Blue Star > Hersteller: Train“: 25. Oktober 2014, Linke-Hofmann-Werke, Breslau sen 2455“ trat die Lok dann im August > Fabrik-Nr.: 1804 2001 ihre „Heimreise“ nach Deutsch- 14./15. November 2014, > Baujahr: 1919 land an, wo sie seither vor Museumszü- 6./12./13./19./20. Dezem- > Länge über Puffer: gen im ganzen Land nicht nur Eisen- ber 2014, 10. Januar 2015, 18.602 mm bahnfans begeistert. Bekannt wurde sie 6./7. Februar 2015, 6./7. März > Gewicht: 76,7 t vor allem mit dem „Zug der Erinnerung“, 2015, 11. April und 25. April > Höchstgeschwindigkeit: 2015. Jeweils 18 bis 23 Uhr. 110 km/h der als „rollende Ausstellung“ von 2007 > Leistung: 868 kW bis 2013 in Deutschland und Polen an > Weitere Veranstaltungen und > Eigentümer: Manuel Jußen die Deportation von mehreren hundert- Informationen unter: www. tausend Kindern in die nationalsozialis- bahnpark-augsburg.eu tischen Konzentrationslager erinnerte.

6/2014 | Züge 42 Titelgeschichte

Im Bahnhof Chur starten die Züge nach Arosa. Der erste Eindruck erinnert dabei eher an eine Straßenbahn als an eine echte Gebirgslinie. Heute verkehren auf der Strecke Allegra-Züge im Stundentakt.

Unweit von Peist befindet sich der Frauentobel-Viadukt. Auf den ge- mauerten Pfeilern ruht eine Stahlträgerkonstruktion. Der ABe 4/4 481 ist auf der Fahrt nach Arosa (Oktober 1988). Fotos: Klaus Eckert

Heiter bis wolkig

Die Arosabahn ist ein Schienenweg voller Gegensätze: Was als Straßenbahn inmitten der Bündner Kantonshauptstadt Chur beginnt, klettert schon kurze Zeit später an steilen Hängen entlang bergwärts. Im Dezember 2014 feiert die Rhätische Bahn das 100-jährige Bestehen dieser Strecke. Von Ilona Eckert

Züge | 6/2014 Erlebnis Eisenbahn 43

Rund 62 m hoch ist der Langwieser Viadukt. Sein Hauptbogen weist eine lichte Weite von 100 m auf. Zwischen 2003 und 2009 erfolgte in fünf Phasen die Sanierung dieses bemerkenswerten Bauwerks. Es zählt is zum Zielbahnhof Arosa überwinden die Züge in gut zu den ersten Kunstbauten, die aus armiertem Beton entstanden. einstündiger Fahrt einen Höhenunterschied von 1000 m. BDabei meistern sie auf der 26 km langen Strecke eine Stei- gung von bis zu 60 ‰ und teils sehr enge Bögen, deren Radius ter zu transportieren. Bequem war das sicher nicht. So riefen mitunter nur 60 m beträgt. angesichts der Tatsache, dass 1889 die erste RhB-Strecke Land- Ähnlich wie Davos verdankte auch Arosa seinen Aufstieg als quart – Klosters und ein Jahr später deren Verlängerung nach Ferienort der heilsamen Höhenluft. Auch hier war es ein deut- Davos in Betrieb ging, die Bürger Arosas bald ebenfalls nach der scher Arzt, Otto Herwig, der den Ruf Arosas als Kurort begrün- Eisenbahn. Deren Ausgangspunkt sollte in Chur liegen, darüber den half. Er hatte ein Sanatorium eröffnet und warb fortan um war man sich einig. Doch was die Streckenführung hinauf nach Patienten und Erholungssuchende. Seine 1888 entstandene Arosa betraf, entwarfen die Ingenieure mehrere Varianten, als sie Einrichtung nannte sich Berghilf. Schon zwei Jahre später gab es auf verschiedene Art und Weise dem schwierigen Gelände ge- erstmals eine durchgehend befahrbare Straße durch das Schan- recht zu werden versuchten. Die kürzeste Variante sah auch figg, wie das Flusstal der Plessur genannt wird. Auf diesem recht Zahnstangenabschnitte vor. Bei der längsten waren zahlreiche engen Fahrweg schafften es die Kutscher mit ihren Pferdefuhr- Tunnelbauten eingeplant. Man einigte sich schließlich auf eine werken nun, vermehrt Touristen und Güter hinauf- und hinun- mittlere Lösung, um die Kosten für den Bau im erträglichen Rah- »

6/2014 | Züge 44 Erlebnis Eisenbahn Vom Wert der Muße

men zu halten. Dieses endgültige Projekt wurde im Dezember 1910 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Konzession lag bereits seit 1905 vor. Am 15. Juli 1911 kommt es zur Gründung der Chur-Arosa-Bahn (ChA). Das benötigte Kapital beschafft sich die Eisenbahngesell- schaft durch den Verkauf von Aktien. Mehrheitsaktionär wird der Kanton Graubünden. Die Bauleitung übernimmt Ingenieur Gustav Bener, der bereits beim Bau der Albulabahn mit einge- bunden war. Im Sommer 1912 beginnen die Arbeiten. Die größ- ten Herausforderungen stellen sich an zwei Orten: im bis dahin infrastrukturmäßig unerschlossenen Abschnitt Sassal – Lüen sowie im Gebiet zwischen Peist und Langwies, wo sich eine Tras- sierung im erosionsgefährdeten Hang von selbst verbietet. Hier machen nur Talübergänge Sinn. So entstehen der 145 m lange Gründjetobel- und der 287 m lange Langwieser Viadukt. Beide werden aus armiertem Beton errichtet, aus einem Material, das zu jener Zeit für Eisenbahn-Kunstbauten noch kaum Verwen- dung findet.

Aufwendige Sanierungen

Am 12. Dezember 1914 nimmt die ChA ihre Strecke in Betrieb. Ab 1942 gehört die unterhaltsintensive Arosalinie zur Rhäti- schen Bahn (RhB). Witterungseinflüsse setzen den Kunstbauten und der Trasse zu. So ist die RhB bis heute immer wieder ge- zwungen, Geld in die Hand zu nehmen, um die Strecke be- triebssicher zu halten. Im Jahr 1997 erfuhr die Arosabahn eine Umstellung von Gleich- auf Wechselstrombetrieb. Seither kann die RhB ihre Stamm- netz-Triebfahrzeuge auch auf dieser Linie einsetzen. Gleichzeitig Mit dem Arosa-Express erreicht eine Ge 4/4 II gleich den Endbahn- kam das Aus für die vormaligen Arosabahn-Triebzüge vom Typ hof. In der Bildmitte ist der Untersee zu erkennen. Foto: Klaus Eckert Allegra auf dem Clasauertobel-Viadukt (Lüen-Castiel). Foto: Sylvia Heldstab ABDe 4/4 481 - 486. Die Karte zeigt die Linienentwicklung der Strecke Chur – Arosa durch das wilde Schanfigg. Zeichnung: Miriam Eckert

Züge | 6/2014 Heiter bis wolkig Erlebnis Eisenbahn 45

Zu den großen Sanierungsprojekten der jüngeren Zeit zählte die findende „Arosa Humorfestival“, mit auch hierzulande bekann- Renovierung des Langwieser Viadukts, die in fünf Phasen zwi- ten Kabarett-Größen wie Jochen Malmsheimer. Dies ist jedoch schen 2003 und 2009 durchgeführt wurde. Sie umfasste Hang- nur eine Veranstaltung unter vielen anderen. Arosa hat sich sicherungsarbeiten, die Abdichtung der Fahrbahnplatte und die nicht nur als Paradies für Wintersportler oder Bergwanderer Instandsetzung der Längsträger, der Brückenpfeiler sowie der etablieren können. Mit einem vielfältigen Kulturprogramm, wie Bogenkonstruktion. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 7,5 Konzerten oder Vorlesungen, vermag es auch sportlich weniger Mio. Schweizer Franken. In den Jahren 2013/14 folgte die Neu- ambitionierte Gäste hinauf in die Berge zu locken. gestaltung des Bahnhofs in Arosa. Dabei entstand unter anderem Es spielt also keine große Rolle, ob der Wetterbericht von „son- eine neue Gleislage mit zwei Bahnsteigen, die über eine neue nig“ oder nur „heiter bis wolkig“ spricht, das Schanfigg und die Überführung sowie Personenlifte miteinander verbunden sind. Arosabahn sind immer ein Erlebnis. Es beginnt bereits in Chur, Die Überführung bietet nun einen direkten Weg zur Talstation der quirligen Stadt unten im Tal, mit ihren Museen, der Ein- der Weisshorn-Luftseilbahn. Diese überwindet bis zum Gipfel kaufsmeile und den vielen Cafés – alles vom Bahnhof aus fuß- gut 1000 Höhenmeter. An der Bergstation lockt ein Restaurant, läufig in kurzer Zeit erreichbar. das mit eigenwilliger Architektur zu beeindrucken weiß. Oben in Arosa kann man sich für einige Tage in einem der ge- Pünktlich zur 100-Jahrfeier der Arosalinie am 13./14. Dezember mütlichen Hotels einrichten oder auch nur einen angenehmen 2014 wird die RhB alle Arbeiten am Endbahnhof weitgehend Tag verbringen. Die RhB mit ihren modernen, stündlich verkeh- abgeschlossen haben. Zeitgleich läuft noch das alljährlich statt- renden Allegra-Zügen macht es möglich. »

Besonderheiten der Arosalinie

Leiharbeiter aus dem Engadin. Von der RhB-Berninalinie ka- men an bestimmten Samstagen im Hochwinter ABe 4/4 30er zum Einsatz, um die planmäßigen Garnituren zu entlasten.

Einheitlicher Baustil aus Holz. Der Architekt Alfons Rocco Brücke im Bau. Das Lehrgerüst und erste, bereits fertig gestellte entwarf das Chalet-Konzept für die einfachen, aber schmucken und Teile des 287 m langen Langwieser Viadukts, des eindrucksvollsten regionaltypischen Stationsgebäude entlang der Linie. Bauwerks der Strecke. Fotos (2): Klaus Eckert, RhB

6/2014 | Züge 46 Modell-Panorama Eine bunte Auswahl aktueller Neuheiten

Wendezug mit drei Silberlingen als Formvariante von Märklin in der Baugröße H0. Fotos: Klaus Eckert

Märklin: Silberlinge das H0-Neuheiten-Programm. Das Mo- ist für jede Lokseite separat abschaltbar. dell wurde sorgfältig überarbeitet und In einmaliger Serie erweitert eine S 2/6 In einer MHI-Sonderauflage ist ein Epo- dokumentiert den Vorbildzustand um der Königlich Bayerischen Staatsbahn im che-IV-Set mit drei Silberlingen erschie- 1975. Mit einer Central-Station 2 (Firm- Betriebszustand um 1906/07 das Sorti- nen: ein Steuerwagen 2. Klasse mit ware ab Version 3.5) lassen sich die Spie- ment. Die Mfx-Lok besticht durch ihre Gepäckabteil und Karlsruher Kopf, 1./2.- lewelt-Funktionen der Lok abrufen, die windschnittig gestalteten Aufbauten und Klasse- sowie 2.-Klasse-Wagen. Zur Nach- einen Digital-Decoder Mfx+ und einen ein Fahrwerk aus Metalldruckguss mit bildung der Zuglaufschilder und Zugzie- Hochleistungsantrieb mit Schwungmas- einem zierlichen, durchbrochenen Bar- lanzeiger liegen der Packung mehrere se an Bord hat. Zur umfangreichen renrahmen. Das Modell wird zusammen Bögen mit Schiebebildern bei. Auch eine Sound-Palette gehören Lüfter- und Pan- mit einem Booklet zur Geschichte der Altbau-E-Lok der Baureihe 117 ergänzt tographen-Geräusche. Das Spitzensignal Lok in einer Holzkassette ausgeliefert.

Märklin präsentiert eine Elektrolok der Baureihe 117 in überarbeiteter Version mit Schienenräumern und richtig positionierten Vorlaufrädern.

Züge | 6/2014 Eine bunte Auswahl aktueller Neuheiten Modell-Panorama 47

Die neu konstruierte 151 kommt von Roco Roco: Baureihe 151 sich auch bei der jüngst ausgelieferten in Gleich- und Wechselstromausführung in neu konstruierten Güterzuglok der Bau- der Baugröße H0 auf den Markt. Die 218 253 im blau-beigen Farbkleid, reihe 151, die ebenfalls für beide Strom- jedoch schon mit dem DB AG-Logo der systeme verfügbar ist. Die 151 041 zeigt nerator sowohl in Wechselstrom- als Epoche V verziert, ist in den Handel ge- sich in chromoxydgrüner Epoche- auch Gleichstrom-Ausführung. Mehrtei- rollt. Es gibt mehrere Versionen, je nach IV-Ausführung. Der Fünfpolmotor der lige Lampengehäuse, ein verstellbarer Stromsystem. Die Modelle haben jeweils Lok wirkt auf alle sechs Achsen. Lok-Tender-Abstand und Federpuffer ge- einen Fünfpolmotor mit Schwungmasse hören zur Ausstattung der detailreich an Bord sowie einen Digital-Decoder für und filigran gestalteten Neuentwicklung. Soundfunktionen bzw. eine PluX22- Brawa: DRG-Dampfer Im Inneren arbeitet ein schräg genuteter Schnittstelle. In einem der Führerstände Fünfpolmotor mit zwei Schwungmassen. wurde eine Lokführerfigur platziert. Die- Eine DB-Dampflok der Baureihe 19.1 er- In der Baugröße N erschien eine „Ludmil- selben Ausrüstungsmerkmale finden schien mit und ohne Sound/Rauchge- la“ der Deutschen Reichsbahn: die 132 »

Deutschlands imposanteste Dampfeisenbahn

Die Sauschwänzlebahn ist eine Bahn wie aus dem Bilderbuch: Die Gleise schlängeln sich durch die Landschaft, Tunnels führen durch Berge und auf der Strecke stampft eine Dampflok bergan. Die auch

Bahngeschichten Wutachtalbahn genannte Strecke führt 25 Kilometer von Blumberg-Zollhaus nach Weizen über vier Brücken, durch sechs Tunnels und überwindet 231 Höhenmeter. Der Bereich des Kehrtunnels erin- CH¬4UNNEL SauschwänzlebahnEN¬UND¬DUR Die E¬àBER¬"RàCK nert an einen Ringelschwanz, so dass der Volksmund schon frühzeitig den Namen Sauschwänzle- ¬$AMPFREIS )MPOSANTE bahn erfand. Diese ER-DVD bringt die unglaubliche Atmosphäre der Wutachtalbahn perfekt auf Präsentiert von Hagen von Ortloff den TV-Bildschirm. 70 Min. Ɣ Best.-Nr. 6440 Ɣ € 22,95

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673. Alle Achsen des Modells sind ange- trieben. Für den Vortrieb sorgt ein Fünf- polmotor. Die Kupplungsschächte ent- sprechen der NEM 355.

Fleischmann: 141 153

Gleichstrom- und Wechselstrombahner dürften sich über die 141 153 freuen, eine DB-Lok der Epoche IV. Beide Mo- dellausführungen besitzen einen mittig Variante der Baureihe 218 von Roco in der Nenngröße H0. eingebauten Fünfpolmotor, der Antrieb wirkt auf alle vier Achsen. Mit Digital- Decoder ab Werk verfügt die jeweilige Version über Sound. Filigrane Scheiben- wischer, freistehende Griffstangen und geätzte Laufstege zählen zu den High- lights der H0-Lok.

Minitrix: neue 218er

Nur Mitgliedern des Trix-Club ist der Er- werb der neu konstruierten Diesellok Von Brawa gibt es eine weitere Variante des Den Knallfrosch legt Fleischmann nun auch 218 217 vorbehalten. Das N-Modell gibt H0-Modells der Baureihe 19. als Epoche-IV-Modell auf. den Vorbildzustand von 1974 wieder und zeigt sich in der damaligen, elfen- bein-purpurroten Versuchslackierung. Es wird in einer Holzschatulle ausgeliefert. Die kleine 218er verfügt dank eingebau- tem Digital-Decoder über etliche Ge- räuschfunktionen und eine schaltbare Führerstandsbeleuchtung. In der Lok ar- beitet ein Motor mit Schwungmasse. Eine nun auch in langer Version verwirk- lichte E-Lok der Baureihe 103 bereichert ebenfalls das N-Sortiment. Das Modell Vorbildgerecht trägt die Minitrix-103 235 verschiedenfarbige Dachstromabnehmer. der 103 235 erscheint in einmaliger Se- rie. Es besitzt eine 14-polige Digital- Schnittstelle und einen Motor mit Schwungmasse. Angesetzte Griffstangen, Dachleitungen aus Metall und die feine Wiedergabe der Doppeldüsenlüftungs- gitter unterstreichen das filigrane Erschei- nungsbild. Das Modell dokumentiert den Vorbild-Zustand vom Frühjahr 2012. Leider wurde die kleine Maschine verse-

Züge | 6/2014 Eine bunte Auswahl aktueller Neuheiten Modell-Panorama 49

Exklusivmodell der 218 217 für die Mitglieder des Trix-Clubs in der Nenngröße N. hentlich mit falsch montierten Drehge- stellen ausgeliefert. Hersteller und Han- del korrigieren diesen Fehler auf eigene Rechnung. Man kann die Drehgestell- position aber auch selbst verändern.

Preiser: Nette Szenerie

Der Einfallsreichtum der Preiserschen Fi- guren-Werkstatt verblüfft immer wieder aufs Neue. Aktuell finden sich zum Bei- » Ob die Preiser-Vogelscheuche ihren Zweck erfüllt hat, wissen wir leider nicht …

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■ Neuheiten: Oberweißbacher Bergbahn Märklin, Brawa, Tillig, Laufzeit 56 Minuten Fleischmann, Joswood, Preiser, Wiking (inkl. Infos zu allen Große H0-Segmentanlage

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Auhagen: Praktisches für die Baugröße N

Auhagen weiß, was nützlich ist. So bietet der Marienberger Hersteller immer wie- der Zubehör an, das auf den ersten Blick unscheinbar, aber bei der individuellen Ausschmückung höchst hilfreich ist. Wer zu schnell fährt, wird dieser Tage sogar Jüngst erschien auch ein Bausatz für zwei auf der H0-Anlage erwischt. NOCH hat dafür Schuppen, die sich als Schutzhütten, Ge- Figuren und Blitzeinrichtung mit winzigen LED ausgerüstet. Der Mini ist nicht im Liefer- räteschuppen oder auch als Gartenhäus- umfang enthalten. Foto: Klaus Eckert chen anbieten. Solche Gebäude kann jeder N-Bahner gebrauchen.

spiel folgende Sets im H0-Programm: mehrere Personen, die dabei sind, eine ESU: Messwagen in H0 Vogelscheuche aufzustellen, oder Feuer- wehrmänner beim Fertigmachen zum Gut getarnt als Gerätewagen EHG 388 Einsatz. hat ESU einen Messwagen für H0-Anla- gen auf den Markt gebracht. Der Clou: beidseitig in Wagenmitte positionierte NOCH: Radarfalle Anzeigen, auf denen die aktuelle, maxi- male oder durchschnittliche Geschwin- Reizvolle kleine Alltagsszenen in H0 las- digkeit eines Triebfahrzeug-Modells sen sich mit den beleuchtbaren neuen ablesbar ist. Auch die zurückgelegte Figuren-Sets gestalten. Dazu gehören die Wegstrecke oder die am Gleis anliegen- Polizisten mit Radarfalle, die mittels win- de Spannung lässt sich anzeigen. Die ziger LED und Blitzlichtelektronik arbei- Messelektronik arbeitet nicht nur auf di- tet, oder der Radfahrer mit beleuchtetem gitalisierten, sondern auch analogen Drahtesel. Unter den viel beachteten Gleich- und Wechselstrom-Anlagen. Ist Bausatz-Neuheiten ist ein Weingut, des- der Wagen arbeitslos, verschließt man sen Bestand an Rebstöcken sich mittels ihn mit den klipsbaren Wandteilen. Zu- einer Ergänzungspackung beliebig ver- dem zeichnen eine Innen- sowie vor- größern lässt. Über diesen schönen An- bildgerechte Außenbeleuchtung und lagenschmuck berichten wir in der Neues von Auhagen: Innerbetrieblicher ein weiß-roter Lichtwechsel das Funkti- nächsten Ausgabe von ZÜGE. Transport (H0), Eindfriedung (N) und zwei onsmodell aus (Foto unten: ESU). » Schuppen (N). Fotos (3): Auhagen

Züge | 6/2014 Die neue Bahn in den 80ern: Die DB im Kultjahrzehnt

Die neue Bahn setzt Akzente, die letzten Oldies verschwinden – diese Extra-Ausgabe wid- met sich den spannenden Kontrasten bei der DB der 80er-Jahre. Während der ICE stolz über neugebaute Hochgeschwindigkeitsstrecken jagt, verschwinden populäre Triebfahrzeuge wie E 18, E 44, E 94, V 200, VT 11.5 oder VT 95 endgültig aus dem Betriebsdienst. Zahlreiche bislang unveröffentlichte und viel- fach großformatig wiedergegebene Fotos lassen die Geschichte dieses wechselvollen Eisenbahn-Jahrzehnts wieder aufleben. Wie alle EJ-Extra-Ausgaben inklusive Video- DVD (Laufzeit 50 Minuten) mit fantastischen Filmszenen vom Einsatz des Lufthansa- Airport-Express (1982–1993) u.a. auf der linken Rheinstrecke.

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Baureihe 52 Baureihe 232 BLS – Lötschbergbahn Baureihe 103 Rhätische Bahn – RhB (inkl. Video-DVD) (inkl. Video-DVD) (inkl. Video-DVD) (inkl. Video-DVD) (inkl. Video-DVD) Best.-Nr. 701201 · € 15,– Best.-Nr. 701202 · € 15,– Best.-Nr. 701301 · € 15,– Best.-Nr. 701302 · € 15,– Best.-Nr. 701401 · € 15,–

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Stolze Schönheit 18 537

Ein Modell der Baureihe 18.5 fehlte bislang im Sortiment der Göppinger. Nachdem die altehrwürdige 18.4 wegen des Verschleißes der Formen nicht mehr zu fertigen war, entschlossen sich die Strategen zu einer kompletten Neuentwicklung. Die erste Auflage ist exklusiv den Mitgliedern der Kundenclubs vorbehalten. Von Klaus Eckert

Züge | 6/2014 Göppinger Ochsenlok Laufsteg 53

reilich, es ist das erste Muster. Man hat es aber weitgehend ßer wird. Zudem wollen sich nicht alle aus den geburtenstarken aus Formteilen zusammengesetzt, sodass es schon einen Jahrgängen der 1960er Jahre mit der Epoche III befassen. Den- Fsehr genauen Eindruck von dem hinterlässt, was uns im noch wird die neue 18.5 auch den Fuhrpark unserer Verlagsan- Frühsommer entzücken wird. Allerdings muss man Mitglied in lage erweitern. Und das aus einem bestimmten Grund: Die Ma- einem der Kundenclubs sein, also den Insidern oder dem schine fuhr einstmals durch das schöne Allgäu, ja fast an unserer Trix-Club angehören, um an das herrliche Modell zu kommen. Haustür vorbei. Erfreulich ist auch, dass es einen zur Lok pas- Manch ein Anhänger jüngerer Epochen wird vielleicht auch ein senden, aus fünf Wagen gebildeten Eilzug geben wird. Die Wa- sauertöpfisches Gesicht machen, hat er sich doch als Club-Mo- gen sind im vollen Längenmaßstab 1:87, also unverkürzt, wie- dell etwas aus der jüngeren Eisenbahngeschichte erhofft. In den dergegeben. Es sind alte Bekannte aus den Häusern Märklin und nächsten Jahren sollte man in Göppingen auch auf solche Vor- Trix, darunter auch Hechtwagen. Sie stellen einen Zug mit dem lieben Rücksicht nehmen, denn es ist kein Geheimnis, dass die Laufweg Augsburg – (Kempten) – Lindau nach. Die stolze Zahl derer, die sich modellbahnmäßig auf die ach so gute alte Schönheit 18 537 beendete ihre aktive Laufbahn im Bw Augs- Zeit der fauchenden Dampfloks ausrichten, eher kleiner als grö- burg. Das Modell ist richtigerweise demgemäß beschriftet. »

6/2014 | Züge 54 Laufsteg Stolze Schönheit 18 357

Erfreulicherweise ist das einmal erdachte Konzept „in Zügen denken“ nicht mehr aus den Köpfen der Produktmanager herauszubekommen. Somit wird die 18 537 auch einen passenden Zug mit fünf Wagen erhalten, darunter ein Gepäckwagen (nicht im Bild). Fotos: Klaus Eckert

Gekuppelt ist es mit dem Schlepptender 2'2'T31,7, den es erst- sind die Räder ausgefallen. Gleiches gilt auch für das sehr zierli- mals bei Märklin und Trix gibt. Er wirkt mit seinen Proportionen che Gestänge. Geglückt ist der durchbrochene, feine Barrenrah- gegenüber der eher zierlichen Lok zwar recht mächtig, was aber, men. Die oft gerügte Verbindung zwischen der Lok und ihrem je länger man das Modell betrachtet, einen gewissen Reiz hat. Tender wurde neu konstruiert, um einen vorbildnahen opti- Das weitgehend aus Metall gefertigte gute Stück wird den Spie- schen Eindruck hervorzurufen. Leider hält man in Göppingen lewelt-Decoder „mfx+“ erhalten. Für sicherlich feine Fahreigen- fast schon stur am befahrbaren Mindestradius von 360 mm fest. schaften dürfte der fünfpolige Motor samt Schwungmasse sor- Dies zwingt die Konstrukteure stets dazu, Kompromisse einzu- gen. Die Lok erscheint mit zahlreichen, digital schaltbaren gehen, die nicht mehr sein müssten. Zwar sorgt eine spezielle Funktionen. Dazu gehört auch der Sound, der, wie eine Hörpro- Kulissenführung im Bereich des Vorlaufdrehgestells dafür, dass be ergab, sehr authentisch wirkt. So sind Injektor, Luftpumpe die Achsen nicht über Gebühr ausschwenken, dafür mussten die oder das Kohleschaufeln gut hörbar. Eine Führerstandsbeleuch- Zylinder jedoch leicht angepasst werden. Diejenigen, die C-Glei- tung und das fast schon obligatorische Feuerbüchsenflackern se samt schlanken Weichen ordentlich verlegt haben, werden werden ebenfalls viele Modellbahner erfreuen. Besonders schön sich am sehr eleganten Lauf der Schnellzuglok erfreuen. »

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Feine Details Sandfallrohre und viele freistehende Leitungen am Metallkessel erfreuen das Auge des Betrachters. Die Spurkränze haben auch bei Märklin längst ihre unschöne Vergangen- heit hinter sich gelassen. Ab Werk werden der eleganten 18.5 eine Lokführer- und Heizerfigur beiliegen (2). Der Tender ist noch ein echtes Handmuster, das nicht aus Formteilen besteht. Zierli- che Stirnlampen zieren das Modell. Die Pufferbohle kann mit beigelegten Nachrüstteilen bestückt werden. Ein Rauchsatz wird serienmäßig montiert. Nachgebildet ist auch das Innentriebwerk (3). 3

Züge | 6/2014 8300 Abbildungen helfen Ihnen den Bereich Märklin-00/H0 zu verstehen, der von den Dreißiger Jahren bis zur Gegenwart reicht und wohl das umfangreichste Modelleisenbahn-System darstellt. Bei Märklin 00/H0 durchblicken! NEU: 37. Ausgabe, Koll 2015

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Die Brückenmodule in 1:160, die in den ZÜGE-Ausgaben 1-3/2012 und 1/2013 vorgestellt wurden, erhalten nun schützende Deckel in Form von weiteren Modulkästen. Diese sorgen für einen schadlosen Transport der empfindlichen Kunstbauten. Die neuen N-Modu- le werden möglichst flach und robust, aber dennoch detailreich gestaltet. Von Elvis Müller

Die neuen Module sind fertig, der Fahrbetrieb kann beginnen. Ein kurzer Übergabezug rollt mit einer V 100 durch die hübsche Landschaft.

eim Bau der Kästen entstehen aus zehn Millimeter starkem ablüften lassen. Mit einer Walze aus dem Malerbedarf (Nahtrol- Sperrholz zunächst die Rahmen. Auf diese kleben wir eine ler) wird dann der nötige Pressdruck erzeugt. B6-mm-Platte. Bis der Leim abgebunden hat, dienen kleine Die jeweils an den Enden der Module eingeschlagenen Messing- Nägel zur Fixierung. Nur halb eingeschlagen, lassen sie sich spä- nägel gewährleisten, dass die Gleise (Peco) nicht abreißen, wenn ter einfach wieder herausziehen. Als niedriger Bahndamm dient man einmal hängen bleibt. Noch etwas sicherer, aber auch teu- vier Millimeter dünnes Sperrholz. Mit der passenden Schräge rer, sind Messingschrauben. Im nächsten Schritt werden dann versehen, werden die Streifen auf den Modulen verleimt und mit die zur Einspeisung nötigen Kabel angelötet und die Gleise mit Holzklötzen sowie Zwingen verspannt, bis der Kleber trocken UHU-Kontaktkleber befestigt. Auch dieser Kleber sollte etwa ist. Resorbstreifen (gummiartiges Dämmmaterial) in drei Milli- zehn Minuten abtrocknen. Durch untergelegte Papierstreifen meter Stärke dienen als Bettung. Sie werden mit Kontaktkleber bleibt das Gleis verschiebbar. Man kann die Streifen nacheinan- auf dem Holz befestigt. Die sehr flexiblen Streifen lassen sich der herausziehen und das Gleis dann andrücken. Solange die sauber an der angezeichneten Linie entlang verlegen. Dabei soll- Gleisklammern das Gleisstück im Bogen halten, sollten die Pro- te man den Kleber beidseitig aufbringen und zehn Minuten lang file auch gleich auf die Messingnägel gelötet werden. Wichtig ist »

Züge | 6/2014 Göppinger Ochsenlok Laufsteg 57

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Holzarbeiten Als Bahndamm fungiert dünnes Sperrholz (4 mm). Passend abgeschrägt, werden die Streifen aufgeleimt und mit Holzklötzen sowie Zwingen verspannt, bis der Kleber trocken ist (1). Bettungsstreifen aus Resorb (3 mm) haften mit Kontaktkleber zuverlässig auf dem Holz. Die sehr flexiblen Streifen lassen sich sauber an der angezeichneten Linie entlang verlegen (2). An den Enden der Module sorgen eingeschlagene Messing- nägel dafür, dass beim Transport keine Gleise abreißen. Noch etwas besser, aber auch etwas teurer, sind Messingschrauben (3).

6/2014 | Züge 58 Werkstatt Bunte Bahn-Landschaft

Nur wenig Elektrik

Nun sind die Gleise verlegt, es können die Löcher zum Verbin- den der Module angezeichnet und gebohrt werden. Weiter geht es mit der Verdrahtung. Eingleisige Module benötigen wenig Elektrik. Mit 3 x 30 mm messenden Spax-Schrauben und 20-mm-Distanzhülsen lassen sich die neunpoligen Sub-D- Stecker unter dem Trassenbrett fixieren. Eine 0,75 mm starke Leitung verbindet beide Stecker, und ein kleines Stück Lötleiste hilft dabei, die Leitungen zu den Profilen zu verlöten. Alle Teile sind bei Reichelt Elektronik erhältlich. Im nächsten Schritt kommt Farbe zum Einsatz. Zuerst erhalten die Module außen einen grauen Anstrich. Ist eine glatte Ober- fläche gewünscht, sollte das Holz zuvor mit Lackspachtel behan- delt und mit Schleifpapier geglättet werden. Hierfür ist seiden- Fernsprechkasten und Telegrafenmasten machen sich gut. Auf die matter Buntlack sehr gut geeignet, er wird in jedem gewünschten feinen Drähte darf man in der Baugröße N gerne verzichten. RAL-Ton im Malergeschäft angemischt. Nun folgt die Farbbehandlung der Gleise. Damit die nachfolgen- den Schichten auf dem speziellen Kunststoff der Peco-Gleise gut hier, dass die Gleisenden genau im rechten Winkel auf der End- haften, ist eine Grundierung mit „Chaos Black“ von Citadel hilf- platte liegen. Nur so ergibt sich ein sauberer Modulübergang reich. Praktischerweise ist dieser Primer schwarz und matt, was ohne Knick. Damit die Gleisjoche auch horizontal eben liegen, die störenden Blitzer im unteren Bereich der Profile verringert. kann man ein Metall-Lineal quer auf die Profile legen und an der Dann erhalten die Schwellen einen ersten Farbauftrag in mittle- passenden Auflage ausrichten. Gegebenenfalls muss nochmals rem Grau (Model-Air von Vallejo). Eine Airbrushpistole hilft nachgelötet werden. Auf eine Überhöhung der Trasse wird hier dabei, die Farbe gleichmäßig aufzubringen. Die typische Beton- wegen des Modulkopfes verzichtet. Ein Xuron-Seitenschneider struktur entsteht durch Auftupfen hellgrauer bis hellbrauner längt die Profile am Modulende sauber ab. Die benötigten Gleis- Farbe mit einem Borstenpinsel. Dieser sollte sehr wenig Farbe klammern und ein Seitenschneider sind bei Fohrmann erhält- aufgenommen haben, um keine deckende Schicht zu erhalten. lich. Danach werden die Profile mit einer Schlüsselfeile versäu- Rostfarbe von Koemo sorgt anschließend für den typischen fri- bert und präzise auf die richtige Länge von ca. 0,5 mm Abstand schen Rostton der Profile. Mit einem mittleren Haarpinsel fährt zum Kopfende getrimmt. Innen sollten die Profile im 45°-Win- man dabei an den Profilen entlang. Die Kleineisen dürfen auch kel etwas angefeilt werden. Das verhindert ein Aufklettern der etwas Farbe abbekommen. Mit dem Shade „Nuln Oil“ von Cita- Fahrzeuge, wenn die Gleise nicht ganz genau fluchten. del erhalten die Profile nun etwas Kontrast. Insbesondere die

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Gleisbau und ein wenig Elektrik Die Gleise befestigen wir mit UHU-Kontaktkleber, nachdem zuvor die zur Einspeisung nötigen Kabel ange- lötet wurden. Papierstreifen halten das Gleis dabei beweglich (1). Sind die Gleise verlegt, können auch die Löcher zum Verbinden der Module ange- zeichnet und gebohrt werden (2). Die neunpoligen Sub-D-Stecker halten mittels Spax-Schrauben (3 x 30 mm) und 20-mm-Distanzhülsen unter dem Trassenbrett. Eine 0,75 mm starke Leitung verbindet beide Stecker, ein Stückchen Lötleiste hilft, die Leitungen an den Profilen sauber zu verlöten (3).

Züge | 6/2014 Bunte Bahn-Landschaft Werkstatt 59

Kleineisen-Imitationen lassen sich so plastisch hervorheben. Da Sandstreifen. Etwas Klebstoff (NOCH-Graskleber) fixiert den Farbe auf der Profiloberkante den elektrischen Kontakt der feinen Sand auf dem Trassenbrett. Als preisgünstige Variante bie- Fahrzeuge verhindern würde, sollte dieser Bereich ausgespart tet sich auch ausgesiebter Betonsand an (Körnung 0-4). oder dann gut gereinigt werden. Etwas Stoff, um einen Holzklotz Nun wird der Schotter von Koemo auf dem Gleis verteilt und gewickelt und mit Airbrush-Cleaner von Revell benetzt, eignet mit einem breiten Pinsel in Form gebracht. Koemo liefert auch sich gut dazu, die Profiloberkanten zu säubern. ein kleines Werkzeug zum Verteilen mit, das sehr gut funktio- niert. Ein kleiner Haarpinsel hilft, überzählige Schotterkörner von den Schwellen zu kehren. Das Schotterbett muss danach Humus, Sand und Schotter sehr vorsichtig mit Netzmittel eingenebelt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass die kleinen Körnchen weggepustet werden. Wenden wir uns der Kolorierung der Grünflächen zu. Zuerst Den Zerstäuber hält man dabei zunächst über die Bettung, so- erfolgt ein Anstrich mit humusbrauner Abtönfarbe, in die man dass der Sprühnebel langsam auf die Bettung absinkt. Haben die sogleich echten Humus einstreuen kann. Diesen bezieht man am obersten Körner Feuchtigkeit gezogen, kann man direkter vor- besten aus dem eigenen Garten oder vom Landschaftsbauer. Vor gehen und das Schotterbett gründlich einweichen. Das Netzmit- der Verwendung heißt es jedoch, den Humus gut zu trocknen, tel (zur Entspannung der Oberflächen) bekommt man zum Bei- zu sterilisieren (z. B. im heißen Backofen) und fein zu sieben. spiel bei Langmesser-Modellwelt. Mit einer Pipette kann der Beidseitig der Gleise findet sich üblicherweise ein schmaler Koemo-Schotterkleber danach vorsichtig auf die Schwellen ge- »

Feingestaltung – rund ums Gleis

Schwellenfarbe Die Betonstruktur auf den Schwellen entsteht Spuren im Sand Etwas hellerer Sand wird im Bereich des durch das Auftupfen von wenig hellgrauer bis hellbrauner Farbe mit späteren Feldwegs aufgebracht. Ein kleiner Traktor sorgt für frische einem Borstenpinsel. Reifenspuren in dem noch feuchten Kleber-Sand-Gemisch.

Begrünung Ein Borstenpinsel tupft den NOCH-Graskleber (www. Acherfläche Zur Darstellung von Ackerflächen gibt es fertige Mat- noch.de) unregelmäßig auf. In den frischen Kleber werden Turf, ten von verschiedenen Herstellern. Das Produkt von Polak (www.po- Humus und Sand eingestreut. lakmodel.com) wird passend zugeschnitten und einfach aufgeklebt.

6/2014 | Züge 60 Werkstatt Bunte Bahn-Landschaft

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Blüten Die gelben Blumen von NOCH sind für die Baugröße N etwas zu grob. Durch Sieben erhält man feineres Material, das direkt in den feuchten Kleber gestreut wird (1). Grundfarbe für die Fernsprecher ist ein helles Grau, hier von Vallejo (www.vallejo-farben.de). Eine Airbrush sorgt für einen gleichmäßigen Farbauftrag (2). Zu den beiden Fernsprechern im Weinert-Set (www.weinert-modellbau.de) gehören auch Nass-Schiebebilder für das „F“-Symbol. Nach einem Bad im warmen Wasser werden sie auf die Türen geklebt (3).

träufelt werden, was die Körner mehr in die Zwischenräume Zum Abschluss der Begrasung lassen sich mit Leim auf Blister spülen sollte. Trotz sorgfältigem Arbeiten kann es vorkommen, „gezüchtete“ Grasbüschel einzeln mit etwas Kleber pflanzen, vor dass Luftblasen aus dem Schotterbett aufsteigen und unschöne allem dort, wo direktes Beflocken nur schwer möglich ist. Klein Löcher hinterlassen. Diese Bereiche lassen sich während der geschnittene Filigranbüsche von Mininatur sorgen für den ver- Trocknungszeit mit einem Modellierspachtel wieder glätten. krauteten Eindruck beidseits des Bahndamms. Größere Teile Als Nächstes wird etwas hellerer Sand im Bereich des späteren werden als Buschwerk zu größeren Gruppen formiert. Feldwegs aufgebracht und mit Fließmittel und Schotterkleber Kaum zu glauben, aber es gab Zeiten, in denen es noch keine fixiert. Ein kleiner Traktor sorgt für frische Reifenspuren in dem Mobiltelefone gab. Kommunikation war damals für Bahnperso- noch feuchten Kleber-Sand-Gemisch. Als Basis für die Begrü- nal, wie z. B. Streckenposten, nur über Fernsprecher möglich, nung eignet sich das Turf „Sommer“ (Woodland/NOCH). Ein die an wichtigen Stellen entlang der Bahntrasse positioniert wur- Borstenpinsel tupft zunächst den NOCH-Graskleber sehr unre- den. Hier soll ein Fernsprecher (Metall) von Weinert zum Ein- gelmäßig auf. In den frischen Kleber werden Turf, Humus und satz kommen, der zuerst mit etwas Feuerzeugbenzin gereinigt Sand eingestreut. Spätere Ackerflächen bleiben davon ausge- wird. Surface Primer von Tamija sorgt für eine gute Haftung der nommen. Für sie gibt es fertige Matten von verschiedenen Her- weiteren Farbschichten. Es reicht, wenn alle Seiten etwas vom stellern. Die Verarbeitung unterscheidet sich jeweils ein wenig. Farbnebel abbekommen, keinesfalls sollten die feinen Details Die Matte von Polak wird passend zugeschnitten und einfach untergehen. Grundfarbe für die Fernsprecher ist ein helles Grau, aufgeklebt. Deren Ränder kann man mit etwas Kleber und Turf hier von Vallejo. Eine Airbrush sorgt für einen gleichmäßigen tarnen. Alternativ können Ackerflächen auch direkt beflockt Farb auftrag. Zu den beiden Fernsprechern im Weinert-Set ge- werden, wenn Nutzungsflächen nicht scharf voneinander abge- hören auch Decals (Nass-Schiebebilder) für das „F“. Diese baden grenzt sein sollen. Zuvor sollte man die Gleise jedoch mittig mit wir gemäß Anleitung im warmen Wasser und platzieren sie sorg- einem Streifen Malerkrepp bedecken, damit sie sauber bleiben. fältig an den Türen. Unsere Fernsprecher sind schon etwas be- tagt und werden daher mit einem sehr feinen Pinsel gealtert. Auch hier sorgt der Shade „Nuln Oil“ von Citadel für Kontraste. Gelbes Senfkraut Etwas Sekundenkleber befestigt den Fernsprecher an einem Te- legrafenmast. An dieser Stelle befand sich einst ein Behelfshalte- Auf brach liegende Wiesen wird gerne Senf ausgebracht, um den punkt, lediglich ein Kiesstreifen zeugt noch davon. Boden zu lockern und zu düngen. Für dessen Nachbildung las- Letzte Details, wie die Kilometersteine von Busch, erhalten noch sen wir zunächst längere Grasfasern elektrostatisch auf der etwas Schmutz durch das Aufreiben von Pigmenten. Danach Ackerfläche „emporwachsen“. Dann sorgt ein in Kleber getauch- sorgt Mattlack (Schmincke) dafür, dass das Farbpulver dauer- ter Holzklotz dafür, dass die Fasern lediglich an den Spitzen haft hält. Die Weinert-Telegrafenmasten lassen sich mit einem etwas Klebstoff abbekommen. Die gelben Blumen aus dem Stiftenkölbchen, das die passenden Löcher schafft, im Sperrholz NOCH-Programm erscheinen für N zwar etwas zu grob. Durch fixieren. Nach dieser Feingestaltung ist endlich Fahrbetrieb an-

Sieben erhält man jedoch feineres Material, das direkt in den gesagt: Eine V 100 rollt mit ihrer Übergabe vor alpenländischer

» feuchten Kleber gestreut wird. (Foto-)Kulisse langsam durch die bunte Bahn-Landschaft.

Züge | 6/2014 KOMPETENT, BILDGEWALTIG, HOCHWERTIG – VGB-BÜCHER BIETEN FUNDIERTES WISSEN UND LANGLEBIGE INFORMATIONEN FÜR EISENBAHNFREUNDE Neues für Ihre EISENBAHN-BIBLIOTHEK

Güterwagen, Band 7 Der neue „Carstens“ widmet sich den zweiachsigen Kesselwagen für brennbare Flüssigkeiten – Mineral- und Speiseöle – sowie für den Transport von Teer und Melasse. Die Palette reicht von ersten Länderbahnwagen aus dem 19. Jahrhundert über zahlreiche nach Verbandsbauart- und Austauschbaugrundsätzen gebaute Wagen bis hin zu geschweißten und Leichtbaukesselwagen aus den 40er-Jahren. Es folgen die nach dem Zweiten Weltkrieg bei der DB eingestellten Wagen der 50er- und 60er-Jahre sowie die bis 1990 gebauten DR-Neubauten. In gewohnter Manier vermitteln technische Daten, Fotos und zahlreiche Zeichnungen ein umfas- sendes Bild über das Erscheinungsbild der Kesselwagen im Wandel der Zeit. Auch der Modellbau kommt nicht zu kurz: Die als Großserienmodelle erhältlichen maßstäblichen H0-Wagen werden, z.T. mit kleinen Verbesserungen, vorgestellt. Weitere Bände über Säuretopf-, Chemie- und Druck- gaskesselwagen sowie über die Kesselwagentypen mit Drehgestellen sind in Vorbereitung. 256 Seiten, Format 22,0 x 29,7 cm, gebunden mit Hardcover, über 700 Fotos Best.-Nr. 15088135 € 50,–

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Anstrich und Bezeichnung von Trieb- und Reisezugwagen Dieses Buch stellt die Entwicklung der äußeren Merkmale von Trieb- und Reisezugwagen seit der Länderbahnzeit dar, überwiegend auf Basis amtlicher Unterlagen und anderer Primärquellen. Eigene Kapitel sind z.B. den Bahnpostwagen, Speise- und Schlafwagen, den Eisenbahnen des Saargebiets und Ferien- oder Reisebürofahrzeugen gewidmet. Der ausführliche Anhang stellt alte und neue Farben-Kennzeichnungen gegenüber, bietet einen RAL-Farbnummern-Index und Farblisten zu den jeweiligen Eisenbahnepochen, listet Schriftarten auf und erläutert Anschriften und Bildzeichen auf heutigen DB-Fahrzeugen. 256 Seiten, Format 22,0 x 29,7 cm, Hardcover, mit über 500 Fotos, Zeichnungen und Faksimile-Abbildungen Best.-Nr. 15088131 | € 39,95 NEU

Know-how Digitale Modellbahn Fahrbetrieb · Steuertechnik · Schaltungspraxis Der dritte Digital-Band bietet zahlreiche Beiträge rund um das Thema „Fahrzeuge digitalisieren“. Von kleinen Feierabendbasteleien bis hin zu aufwendigen Hauptuntersuchungen ist alles dabei. Passend zu Fahrzeugen widmet sich ein separates Kapitel den bewegten Bühnen und Scheiben. Die Themengruppe „Anlage steuern“ befasst sich zwar mit dem Softwareeinsatz, zeigt aber auch Aspekte auf, die PC-Steuerungen be gleiten. Bei wachsenden An lagen gebührt der Stromver sor- gung ein besonderes Au gen merk. Zudem widmen wir dem Thema „Zubehör“ ein Kapitel, das zeigt, mit welchen Raffi nessen man seine Mehrzugsteuerung perfektionieren kann. 208 Seiten, 18,0 x 26,0 cm, Paperback, über 300 Ab bil dungen, inkl. DVD-ROM Best.-Nr. 15088136 | € 24,99 otli ll-H ne te s e B

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1 8 4 Erhältlich im Fach- und Buchhandel oder direkt bei: 3 VGB-Bestellservice · Am Fohlenhof 9a · 82256 Fürstenfeldbruck 0 8 1 4 1 / 5 Tel. 08141/534810 · Fax 08141/53481-100 · [email protected] 62 Vorschau

» Meine 1020 Klaus Eckert erinnert sich an seine Begegnungen mit der ÖBB-Reihe 1020. Dabei kommt die 1020 018, die vor fast 75 Jahren als E 94 001 in Dienst gestellt wurde, nicht zu kurz.

» Der Meter … … – das Maß aller Dinge. In Südostasien wird der Eisenbahn- verkehr meist auf 1000 mm Spurweite abgewickelt. Julian Nolte setzt seinen Reisebericht fort (Teil 2: Vietnam).

» Fleißige Biene Mit der Ge 4/4 II verfügt die RhB über eine universell einsetz- bare Maschine, die auch in den nächsten Jahren unverzichtbar Fotos: Eckert (2), Mani Inderst, Siemens sein wird. Ein Lokportrait. » Nasenloks Beeindruckende Bilder rund um die legendäre dänische My in BahnRätsel Modell und Vorbild. Die Lösung des Preisrätsels aus Heft 5/2014 hieß: Super-Lud- » Rund ums Gleis milla. Die Gewinner finden Sie unter: www.bahnsteig.de. Nun wollen wir von Ihnen wissen, in welchem Bw die 18 537 Viele kleine Basteleien sorgen dafür, dass sich rund ums Gleis zuletzt beheimatet war. nette Szenen darstellen lassen. Dazu zählt eine kleine Baufir- Einsendeschluss ist der 18. Januar 2015. Viel Erfolg! ma, deren Materiallager direkt an der Strecke liegt. Europmedia Verlag GmbH/Redaktion ZÜGE, Klosterring 9 a, 87660 Irsee. E-Mail: [email protected]

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Herausgeber Freie Mitarbeiter Tel 08141/53481-151 Vertrieb Grosso/Bahnhof Abobetrag wird jeweils für das laufende Verlagsgruppe Bahn GmbH Dr. Dietmar Beckmann, Peter Bomhard, Fax 08141/53481-200 MZV, Unterschleißheim Jahr in Rechnung gestellt. ZÜGE ist Am Fohlenhof 9 a Stefan Eisenhut, Helmut Eisenmann, Tel 089/31906-0 Organ des Eisenbahn-Romantik-Clubs 82256 Fürstenfeldbruck Markus Hehl, Frank Heilmann, Thomas DVD-Produktion bei der Verlagsgruppe Bahn GmbH und Tel 08141/53481-0 Hornung, Michael Hubrich, Elvis Müller, Verlagsgruppe Bahn GmbH Vertrieb VGBahn im Mitgliedsbeitrag des Clubs bei der Fax 08141/53481-100 Julian Nolte, Thomas Rietig, Joachim Am Fohlenhof 9 a, Lisa Menhofer, Tel 08141/53481-101 Verlagsgruppe Bahn GmbH enthalten. Schmidt, Andreas Stirl, Bernd Vollmer 82256 Fürstenfeldbruck Redaktion Erscheinungsweise Bankverbindung: Klaus Eckert (Leitung), Ilona Eckert Druck Der Video-Express mit Begleitheft ZÜGE Sparkasse Iserlohn EuropMedia Verlag GmbH Anzeigen Vogel Druck, Höchberg erscheint 6 x jährlich. BLZ 445 500 45, Konto 89052 Klosterring 9 a, D-87660 Irsee Verlagsgruppe Bahn GmbH Einzelpreis: 15,95 Euro für das Set, IBAN: DE20 4455 0045 0000 0890 52 Tel 08341/73410 Bettina Wilgermein, Am Fohlenhof 9 a, Druckvorstufe 4,50 Euro für das Einzelheft. Die Preise SWIFT/BIC: WELADED1ISL E-Mail [email protected] 82256 Fürstenfeldbruck Fotolito Varesco, Auer/Südtirol verstehen sich inkl. Versandkosten, der

Züge | 6/2014 Faszination Alpenbahnen

Dieser prächtige Bildband weckt die Reiselust - mit Motiven vom Arlberg über das Karwendel und den Bren- ner bis ins Südtiroler Unterland. Best.-Nr. 102051 | € 39,–

Von Schwarzach-St.Veit über Bad Gastein nach Spittal-Millstättersee – das Buch beschreibt die Entwick- lung dieser eindrucksvollen Linie mit ihren einzigartigen Kunstbauten. Best.-Nr. 102052 | € 39,– Im diesem Band der Buchreihe zu den schönsten Bahnstrecken dieder erAlpenste Gebirgsbahn geht es um Eu-die großen Eisenbahn-Magistralen. Darunter die Semmeringbahn, ropas, oder die spektakulären Schweizer Bahnen und natürlich die faszinierenden Strecken in den italienischen und französischen Alpen. Die brillanten Farbfotos im Buch stammen aus dem Zeitraum 1987 bis 2012 und geben den Reiz der Landschaften und Schienenwege in den Alpen aufs Schönste wieder. Hardcover, 224 Seiten Best.-Nr. 102054 | € 39,–

Vier großformatige Bücher mit vielen herrlichen Profi auf- nahmen zeigen Bahnen und Berge von ihren schönsten Die Strecken der meterspurigen Seiten. Jeder Band im Großformat 24 x 33 cm, mit über Schmalspurbahnen im herrlichen Schweizer Kanton Graubünden 300 Bildern und zahlreichen Skizzen. zählen zu den schönsten weltweit. Best.-Nr. 102053 | € 39,–

VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH · Am Fohlenhof 9a · 82256 Fürstenfeldbruck Bestell-Hotline 0 81 41/53 48 10 · Fax 0 81 41/5 34 81-100 · [email protected] · www.vgbahn.de Rekordlok – Pionierin – Diva

$)cehEU1Y Neu – ab Dezember/Januar verfügbar! 37015 Schnellzug-Dampflokomotive mit Schlepptender Maffei S 2/6, „Die Diva”, ist eine der wohl außergewöhnlichsten Erscheinungen in der Geschichte der Eisenbahn. Nur vier Monate benötigte ihr genialer Konstrukteur Anton Hammel, um am 30. April 1906 seinen staunenden Auftraggebern eine Dampflokomotive zu präsentieren, deren Konstruktionsmerkmale bahnbrechend und ihrer Zeit weit voraus waren. Ihr Geschwindigkeitsrekord von 1907 blieb fast 30 Jahre lang ungeschlagen.

Vorbild: Schnellzug-Dampflokomotive der bayerischen Gattung S 2/6 in dunkelgrün/ schwarzer Grundfarbgebung der Königlich Bayerischen Staatsbahn (K.Bay.Sts.B.). Mit goldenen Kesselringen und der Lok-Betriebsnummer 3201. Betriebszustand um 1906/07.

Einmalige Serie. € 499,95 *

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