ZWISCHEN PHILOSOPHIE UND SPIRITISMUS (Bildwissenschaftliche) Quellen Zum Leben Und Werk Des Carl Du Prel
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Tomas Kaiser ZWISCHEN PHILOSOPHIE UND SPIRITISMUS (Bildwissenschaftliche) Quellen zum Leben und Werk des Carl du Prel Universität Lüneburg 2 | Carl du Prel: links in jungen Jahren (aufgenommen ca. 1865) und rechts im reiferen Alter (aufgenommen ca. 1890); beide Aufnahmen befinden sich in Privatbesitz. | 3 Gliederung I Wissenschaft(en) im 19. Jahrhundert 15 II Wissenschaftspopularisierung 23 III Carl du Prel – Lebenslauf 31 1.1839 bis 1880. 31 i. Die frühen Jahre . 31 ii. Der Bund Arkas 34 iii. Eduard von Hartmann. 36 iv. Kampf ums Dasein – Carl du Prels Eintreten für den Darwinismus . 41 v. Die Zeitschrift Kosmos. 44 vi. Psychologie der Lyrik . 47 vii. Planetenbewohner & Carl du Prels Einstieg in den Spiritismus: Zöllner, Hellenbach und Albertine du Prel 48 2. 1880 bis 1899 . 55 i. Die Philosophie der Mystik und Carl du Prels metaphysischer Darwinismus . 55 ii. Von der Theosophischen Gesellschaft zur Psychologischen Gesellschaft und ihre Arbeit . 59 iii Alexander Aksakow . 67 IV Carl du Prels Weltbild 73 V Carl du Prels Vermittlungsstrategien 79 1. Arkas & Eduard von Hartmann. 79 3. Bücher . 83 4. Separatabzüge . 85 5. Psychologische Gesellschaft. 86 6. Vorträge . 90 7. Sphinx . 90 8. Experimente . 92 4 | 9. Fotografien . 94 10. Kontakte zu Wissenschaftlern - Vernetzungen . 95 11. Zusammenfassung . 97 VI Grenzen populärer Wissensvermittlung 99 VII Wirkung und Wirkungsfeld 111 VIII Abschließende Selbstreflexion 121 Abkürzungsverzeichnis 125 Literaturverzeichnis 127 Bibliografie 131 1. Primärliteratur. 132 2. Sekundärliteratur . 160 3. Tertiärliteratur (eine Auswahl) . 174 4. Briefe . 178 Übersicht über Zeitungen und Zeitschriften 203 Quellen zu Carl du Prel 239 Carl du Prel: Wie ich Spiritist geworden bin (1893). 239 Carl du Prels: „Was soll ich lesen?“ (1895) . 248 Quellen zu den Gesellschaften 255 1. STATUTEN DER „PSYCHOLOGISCHEN GESELLSCHAFT“ (Oktober 1886). 255 2. PROGRAMM DER PSYCHOLOGISCHEN GESELLSCHAFT . 259 3. MITGLIEDER DER PSYCHOLOGISCHEN GESELLSCHAFT . 263 | 5 4. JAHRESBERICHT UND JAHRESBILANZ 1888/89DER „PSYCHOLOGISCHEN GESELLSCHAFT“ IN MÜNCHEN . 266 5. CARL HANSENS VORTRAG ÜBER HYPNOTISMUS . 271 6. EIN FAKIR IN MÜNCHEN . 272 Übersicht Briefkonvolute 275 Namensindex 279 6 | | 7 Danksagung Ganz herzlich bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei meinen Doktorvätern Prof. (em.) Dr. Karl Clausberg und Prof. (em.) Dr. Hermann Schweppenhäuser für ihren Ansporn und ihre Betreuung bei der Durchführung dieser Arbeit, ebenso den Gutachtern Prof. Dr. Helmut Zander und Prof. Dr. Moritz Baßler für ihre Gutachten und Kritik. Finanziell unterstützt vom DAAD und dem IGPP geht ein großes Dankeschön nach Bonn bzw. Freiburg, dort ganz besonders an Dipl. Psych. Eberhard Bauer. Dank an die Bibliothekarinnen Magdalene Popp-Grilli von der Württembergischen Landesbibliothek in Stutt- gart, Dr. Cornelia Töpelmann von der Universitätsbibliothek in München und ‚Tanja’ vom Puschkinskij Dom in St. Petersburg sowie ihren Kolleginnen und Kollegen in der Staatsbibliothek zu Berlin, Universitätsbibliothek München, Stadtbibliothek München, Münchner Stadtbibliothek Monacensia, Bayerischen Staatsbibliothek in München, dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek in Göttingen, Schiller-Nationalmuseum und Deutschen Literaturarchiv in Marbach/Neckar, Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Staats- und Universitätsbibliothek in Hamburg, Staats- und Univer- sitätsbibliothek in Bremen, Universitätsarchiv und Universitätsbibliothek in Tübingen, Universitätsbibliothek in Leipzig, Württembergischen Landesbibliothek, Stuttgart, Wiener Stadt- und Landesbibliothek, Österreichischen Nationalbibliothek in Wien und dem Kroatischen Staatsarchiv in Zagreb. Ein besonderes Dankschön an Dr. Olga Slavina in Hamburg, Dr. Maximilian du Prel in Bad Kissingen, Dr. Albrecht Gerster in Wetzlar und Veronika Käss in Stockdorf bei München. Dank auch den vielen guten Freunden, Bekannten, Wegbegleitern und Kritikern: Dr. Hubertus Eckert, Bettina Fischer, Thomas Geis, Sylvia Grom, Heike Gronholz, Dr. Brigitte Groß, Mona Henker, Maren Lammers, Wolfgang Oswald, Dr. Priska Pytlik, Uwe Schellinger, Bertrand Schmidbauer, Andreas Sommer, Martin Rethmann, Antonio Sammartano & Lilly, Jost Schocke, Conny Stahmer-Fernandi, Haide Völz, Gabriela Weitenauer, Jürgen Wünneker und vor allem Matthias Braun. Ihnen begegnet zu sein, war und ist ein besonderes Glück. 8 | | 9 Einleitung In der kulturwissenschaftlichen Forschung wächst seit einigen Jahren das Interesse am Okkultismus und Spiritis- mus am Ausgang des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Sowohl die Kunst- als auch die Literaturwissenschaf- ten erkennen den erheblichen Einfluss dieser heute kaum noch beachteten Strömungen auf die Entwicklung der frühen Moderne in der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende, als augenfälligste Beispiele können hier die Entwick- lung der Abstraktion in der Kunst und neue Formen der Kurzgeschichte und Lyrik herangezogen werden.1 Im wissenschaftlichen Bereich sind Strahlenforschung und Psychoanalyse zwei klassische Beispiele für die Annähe- rung von Bereichen, die den Parawissenschaften entstammen, an die Natur- und Humanwissenschaften. Weit weniger fortgeschritten als lange angenommen waren in der damaligen Zeit die Ausdifferenzierungen der einzelnen Wissenschaftsbereiche, ihre Abgrenzungen zu einander, aber auch gegenüber der Philosophie und den Künsten. Es fand eine stärkere Durchmischung statt, und hinsichtlich der angewandten wissenschaftlichen Metho- den waren die Möglichkeiten weniger stark formalisiert. Die Aspekte, die heute eher als unwissenschaftlich oder im Bereich der Populärwissenschaft verortet werden, waren noch nicht klar von den strenger wissenschaftlichen geschieden. Der Münchener Philosoph und Spiritist Carl du Prel (1839–1899) gehört mit seinen Büchern (Philosophie der Mystik, Der Spiritismus, Das Rätsel des Menschen u.a.) zu den wichtigsten Vertretern der spiritistischen/okkultisti- schen Szene Deutschlands dieser Epoche. Seine Verdienste lagen zwar auch in einer, wenn auch weniger konkreten und systematischen empirischen Erforschung spiritistischer Phänomene oder als paranormal geltender Erschei- nungen, doch vielmehr darin, als philosophischer Theoretiker den Spiritismus konzeptionell und theoretisierend zu durchdringen, indem er versuchte das Feld „wissenschaftlich“ aufzuarbeiten und gedanklich zu ordnen. In den Augen heutiger Wissenschaftler liegt seine Bedeutung in erster Linie in seiner Einflussnahme auf Literaten- und Künstlerkreise, in denen er die Funktion des Ideengebers übernahm. Das gesteigerte Interesse an den sich gegenseitig beeinflussenden wissenschaftlichen Bereichen und das wieder stärker werdende Verlangen nach Interdisziplinarität führten in den letzten Jahren dazu, dass sich Forschungsarbei- ten vermehrt mit einer von der traditionellen Geschichts- und Wissenschaftsschreibung vernachlässigten Seite der Moderne - dem Thema Spiritismus/Okkultismus um 1900 - beschäftigten. Ein kleine Auswahl über die entsprechen- den Veranstaltungen und Publikationen soll hier gegeben werden, um den Anstieg und die Breite des Interesses deutlich zu machen. So erschien 1991 Christoph Meinels Arbeit Karl Friedrich Zöllner und die Wissenschaftskultur der Gründerzeit2; als ein Standartwerk, das heute in der Zunft gilt, ist Ulrich Linses Geisterseher und Wunderwir- ker. Heilssuche im Industriezeitalter (1996) zu nennen. 1997 folgte die Arbeit Gottlose Mystik in der deutschen 1 Vgl. Pytlik, Priska: Okkultismus und Moderne Ein kulturhistorisches Phänomen und seine Bedeutung für die Literatur um 1900, Schöningh, Paderborn 2005; Baßler, Moritz / Châtellier, Hildegard: Mystique, mysticisme et modernité en Allemagne autour de 1900 / Mystik, Mystizismus und Moderne in Deutschland um 1900, Presses Univ. de Strasbourg, Strasbourg 1998, und Kury, As- trid: „Heiligenscheine eines elektrischen Jahrhundertendes sehen anders aus…“: Okkultismus und die Kunst der Wiener Moderne, Passagen Verlag, Wien 2000 [Auswahl]. 2 Meinel, Christoph: Karl Friedrich Zöllner und die Wissenschaftskultur der Gründerzeit, eine Fallstudie zur Genese konservativer Zivilisationskritik, Berliner Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik, 13, Sigma, Berlin 1991. 10 | EINLEITUNG Literatur um die Jahrhundertwende von Uwe Spörl und 2000 Die Geisterseherin von Prevorst von Bettina Gruber. Schrittmachende Funktion hatten die Ausstellungen The spiritual in art: abstract painting 1890–1985 (1986/87) in Los Angeles und Okkultismus und Avantgarde. Von Munch bis Mondrian 1900–1915 (1995) in Frankfurt. Aus der wachsenden Zahl an Tagungen und Symposien seien hier erwähnt Spiritismus und Ästhetische Moderne. Wissen- schaftliches Symposion an der Universität Tübingen vom 29. Juli bis 1. August 2004 und die französisch-deutsche Tagung Mystique, Mysticisme et mondernité en Allemagne autour de 1900/Mystik, Mystizismus und Moderne in Deutschland, die vom 7. bis 9. November 1996 in Straßburg stattfand und woraus der gleichnamige Band entstand, der 1998 von Hildegard Châtellier und Moritz Baßler herausgegeben wurde. In diesem beschäftigt sich Bettina Gruber in ihrem Aufsatz Mystik, Esoterik, Okkultismus: Überlegungen zu einer Begriffsdiskussion3 (1998) eingehend mit eben diesen Begriffen. Die umfangreichen Ergebnisse seiner Untersuchungen zur Entstehungsge- schichte des Spiritismus in Deutschland veröffentlichte Diethard Sawicki in Leben mit den Toten. Geisterglauben und die Entstehung des Spiritismus in Deutschland 1770–1900 (2002).