Nachhaltige Mobilität im Tourismus Leitfaden

www.bmwfw.gv.at Der vorliegende Leitfaden wurde vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung Vorworte und Wirtschaft im Rahmen einer Kooperation mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und einer Kooperation mit der ÖBB- 1 Warum die Mobilitätsfrage im Tourismus zunehmend wichtig wird 9 Personenverkehr AG erstellt. Er bietet eine Einführung in das Thema „Nachhaltige Mobilität im Tourismus“, stellt das bestehende Verkehrsangebot dar und informiert 2 Erfordernisse einer modernen Tourismusmobilität 14 über Beratungs- und Fördermöglichkeiten. Abschließend laden erfolgreiche Beispiele aus der Praxis zum Nachahmen ein. Im Anhang findet sich eine Kartensammlung. 3 Lösungsansätze zur Schaffung einer modernen Tourismusmobilität 16

3.1 Tourismusmobilität ZUM und VOM Urlaubsort 16 3.2 Tourismusmobilität AM Urlaubsort 18 3.3 Nachhaltige Tourismusmobilität strategisch verankern 19

4 Auf dem Weg zu nachhaltiger Mobilität im Tourismus 21

4.1 Beratungs- und Förderprogramm klimaaktiv mobil 21 4.1.1 Beratungsprogramm 21 4.1.2 Förderprogramm 22 4.2 EU-Förderprogramme 24 IMPRESSUM

Herausgeber: 5 Verkehrsangebote in Österreich - wichtige Partner im Tourismus 25 Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft www.bmwfw.gv.at 5.1 Die österreichische Verkehrswirtschaft 25 Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 5.2 Flugverkehr 27 www.bmlfuw.gv.at 5.3 Die Österreichischen Bundesbahnen - „Alles auf Schiene“ 28 Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie 5.3.1 Schnell und einfach zum richtigen Ticket 31 www.bmvit.gv.at 5.3.2 Unterwegs am Urlaubsort 33

ÖBB-Personenverkehr AG 5.4 Privatbahnen in Österreich und ihre Bedeutung für den Tourismus 36 www.oebb.at 5.5 ASFINAG - der Autobahnbetreiber in Österreich 46 5.6 Elektromobilität 49 Gesamtkoordination und Projektbetreuung im BMWFW: Dr. Monika Wallergraber, Tourismus-Servicestelle 6 Beispiele für modernes Mobilitätsmanagement im Tourismus Projektbetreuung im BMLFUW: und gelungene Kooperationen Dr. Veronika Holzer, MBA, Abteilung Mobilität, Verkehr, Lärm zwischen Tourismus, Umwelt und Verkehr 51 Projektbetreuung im BMVIT: DI Ernst Lung, Abteilung Wege- und externe Kosten, Maut, Verkehr und Umwelt 6.1 Beispiele auf Bundesebene 51 Projektbetreuung bei der ÖBB-Personenverkehr AG: 6.2 Beispiele auf Landesebene 55 MMag. Bernhard Frank, Nah- und Regionalverkehr, Raphael Zeissler, Marketing & Kommunikation 6.3 Beispiele aus Regionen 60 Layout: Simone Leonhartsberger, KOMO Wien - Büro für visuelle Angelegenheiten 6.4 Beispiele aus Gemeinden 73 6.5 Beispiele aus Nachbarstaaten 76 Titelfoto: ÖBB, © Harald Eisenberger

Druck: Grasl Druck & Neue Medien GmbH, Bad Vöslau

Erscheinungsort: Wien Anhang Erscheinungsdatum: Oktober 2014 Kartensammlung

Dieses Produkt Das Papier dieses entspricht dem Produktes stammt Österreichischen aus nachhaltig Umweltzeichen für bewirtschafteten schadstoffarme Wäldern und Druckprodukte PEFC/06-39-10 kontrollierten Quellen

2 3 VORWORTE

VORWORTE

Mit der Tourismusstrategie „Neue Wege im Tourismus‟ haben wir 2010 eine neue Richtung im österreichischen Tourismus eingeschlagen. Besondere Aufmerksamkeit widmen wir den Themen Mobilität, Infrastruktur und Erreichbarkeit, denn diese nehmen für die Weiterentwicklung des Tourismusstandortes Österreich eine zentrale Rolle ein und sind mitentscheidend für den Erfolg unserer Destinationen.

Mit über 36 Millionen Gästen im Jahr 2013, davon über 24 Millionen aus dem Ausland, zählt Österreich zu den beliebtesten Urlaubszielen. Österreich profitiert dabei von seiner zentralen Lage in Europa, jedoch stoßen mehrere Verkehrslösungen schon heute an ihre Grenzen. Die angestrebte Internationalisierung des heimischen Tourismus, verstärkte Nachfrage von Gästen aus Osteuropa und den außereuropäischen Märkten, aber auch der Trend zu Kurzreisen und saisonale Spitzen verschärfen die Herausforderungen an die Verkehrsinfrastruktur.

Dabei geht es sowohl um die Mobilität zum beziehungsweise vom Tourismusort als auch um die Mobilität am Urlaubsort selbst. Maßgeschneiderte Mobilitätsangebote, die sich an den Bedürfnissen der Gäste orientieren, leistbar und kundenfreundlich sind, sind daher ein wesentlicher Standortvorteil für eine Region. Auch die Tourismusbetriebe selbst können durch Hinweise auf Buchungsportale nationaler und internationaler Verkehrsträger ihren Gästen wertvolle Zusatzinformationen bieten.

Die vorliegende Broschüre soll das Bewusstsein für die zunehmende Bedeutung des Themas sowohl für die Verkehrswirtschaft als auch für die touristischen Leistungsträger stärken. Sie gibt Beispiele für modernes Mobilitätsmanagement im Tourismus und liefert eine Sammlung von erfolgreichen Praxisbeispielen aus den Bundesländern und den einzelnen Destinationen.

Nur wenn alle politischen Ebenen und Leistungsträger gemeinsam, abgestimmt und koordiniert handeln, wird es gelingen, die Herausforderung Tourismusmobilität erfolgreich und nachhaltig zu bewältigen.

Dr. Reinhold Mitterlehner Vizekanzler und Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

5 VORWORTE VORWORTE

Ich verfolge ein klares Ziel: ein lebenswertes Österreich. Im Jahr 2013 verzeichnete der österreichische Reine Luft, vielfältige Natur, sauberes Wasser und Tourismus 132,6 Millionen Nächtigungen. Die An- und qualitativ hochwertige Lebensmittel machen Österreich Abreisen der Urlaubsgäste summieren sich auf 73,6 lebenswert und ziehen viele Gäste an. Umweltfreund- Mio. Personenwege, dazu kommen noch Ausflüge in licher Tourismus ist ein Top-Qualitätsprodukt und bietet der Ferienregion und Tagesausflüge. Diese Zahlen für Österreich enorme wirtschaftliche Chancen. Dank machen deutlich, welchen Stellenwert umwelt- und unserer Naturschönheiten, der kulturellen Schätze sozial verträgliche Angebote im Tourismus auch für die und der regionalen Vielfalt haben wir hervorragende Verkehrspolitik haben. Ausgangspositionen. Allerdings stellen Lärm und Abgase des Verkehrs und die Beeinträchtigung der Die in diesem Leitfaden vorgestellten „Good Practice‟- Landschaft durch Verkehrsinfrastruktur eine Störung Beispiele für nachhaltig verträgliche Mobilität im für unsere Urlauberinnen und Urlauber dar. Tourismus Tourismus zeigen aber auch, dass es durchaus realistisch braucht aber Mobilität. Wir müssen daher gerade im Tourismus umweltfreundliche ist, den Anteil des „Umweltverbundes‟ – Bahn, Bus, Rufbusse und Anrufsammeltaxis, Verkehrslösungen forcieren und verstärkt klimafreundliche Mobilitätsalternativen Elektro-Fahrzeuge, Fahrräder und Gehen – deutlich zu erhöhen, wenn attraktive anbieten, etwa durch Elektromobilität vor Ort oder Anreise per Bahn. Alternativen zum eigenen Pkw geboten werden.

Mit dem klimaaktiv mobil Programm und mit dem Österreichischen Umweltzeichen Das bmvit hat im Dezember 2012 den Gesamtverkehrsplan Österreich unterstützen wir Tourismusorte und Regionen, Tourismusorganisationen und veröffentlicht, der Leitlinien zusammenfasst, wie man Mobilität sozialer, sicherer, Betriebe bei der Planung und Realisierung solcher klimafreundlichen Projekte. umweltfreundlicher und effizienter organisieren kann. Konzepte und vor allem die Ich freue mich, dass sich bereits 62 % der österreichischen Tourismusregionen Umsetzung von Maßnahmen zu einer nachhaltig verträglichen touristischen Mobilität als klimaaktiv mobil Projektpartner für umweltfreundliche Mobilität im Tourismus entsprechen diesen Leitlinien. Erfolge bei der Umsetzung von Maßnahmen setzen engagieren und einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Jährlich sparen die konstruktive Zusammenarbeit aller verantwortlichen Stellen voraus.

540 klimaaktiv mobil Tourismusprojekte rund 75.000 t CO2 ein. Erlauben Sie mir abschließend noch auf drei wesentliche Vorteile attraktiver, Tourismusregionen und Tourismuswirtschaft werden von den klimaaktiv mobil nachhaltiger Lösungen für die touristische Mobilität hinzuweisen: Gute Alternativen Förderangeboten bei ihren Investitionen in Elektromobilität, in den Ausbau des zum eigenen Auto für Urlaubsgäste tragen vor allem in ländlichen Regionen oft Radverkehrs und in innovative touristische Mobilitätsangebote unterstützt. Bisher dazu bei, die Mobilitätssituation der einheimischen Bevölkerung zu verbessern. haben wir touristische Mobilitätsprojekte mit 5 Mio. Euro unterstützt und damit Für Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel bedeutet die touristische Nachfrage Investitionen von 18,5 Mio. Euro in sanfte touristische Mobilität ausgelöst. Unsere eine gleichmäßigere Auslastung auch außerhalb der Verkehrsspitzen des Förderungen für klimafreundliche Mobilität kommen aber nicht nur den Gästen und Schüler- und Berufspendelverkehrs sowie in den Schulferien und ist daher auch dem Tourismus zu Gute, sie nützen allen Bürgerinnen und Bürgern und verbessern betriebswirtschaftlich betrachtet vorteilhaft. Erfahrungen zeigen, dass man im die Lebensqualität in den Gemeinden. Urlaub entspannter und aufgeschlossener für Neues als im Alltag ist. Positive Mobilitätserfahrungen im Urlaub können Menschen motivieren, auch im Alltag Der vorliegende Leitfaden ist das Ergebnis der guten Zusammenarbeit auf Ebene vermehrt vom Pkw zum Umweltverbund zu wechseln. der drei berührten Ressorts – dem Wirtschafts-, Verkehrs- und Umweltministerium – für umweltfreundliche Mobilität im Tourismus. Die Broschüre stellt einige der Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Entwicklung und Umsetzung weiterer guter gelungenen Beispiele dar und gibt wertvolle Tipps. Sie soll damit Mut machen, Lösungen für die touristische Mobilität und hoffe, unser Leitfaden bietet Ihnen dazu weitere umweltfreundliche Mobilitätsprojekte umzusetzen. so manche interessante Anregung!

Ich danke allen, die sich für einen klimafreundlichen Tourismus engagieren, und hoffe, dass der Leitfaden viele Anregungen für weitere umweltfreundliche Projekte enthält. Alois Stöger Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

DI Andrä Rupprechter Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

6 7 VORWORTE KAPITEL 1

Reisen mit der Bahn liegt im Trend und gewinnt Warum die Mobilitätsfrage im 1 zunehmen an Bedeutung, so auch im Tourismus. Touristen nutzen immer öfter öffentliche Verkehrsmittel Tourismus zunehmend wichtig wird für eine entspannte und umweltfreundliche An- und Abreise. Der vorliegende Leitfaden bietet Ihnen einen Überblick der attraktiven ÖBB-Angebote für den Urlaub. Der Tourismus trägt mit über 7 % zur gesamtösterreichischen Wirtschaftsleistung So können Sie Ihre Gäste, Kundinnen und Kunden bei. Die Wertschöpfung des österreichischen Tourismus erreichte 2013 23,1 Mrd. über die bequemen, sicheren und stressfreien An- und Euro und machte damit 7,3 % des österreichischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Abreisemöglichkeiten mit den ÖBB informieren. Durch eine umfassende Information Ihrer Gäste schaffen Sie Im Kalenderjahr 2013 lag die Anzahl der Nächtigungen laut Statistik bei einen Mehrwert für Ihre Kundinnen und Kunden und insgesamt rund 132,6 Millionen. Damit wurde der bisherige Rekordwert aus dem die Umwelt. Unsere freundlichen Mitarbeiterinnen und Vorjahr (131 Mio.) um 1,2 % oder 1,6 Mio. übertroffen. Die Zahl der Nächtigungen Mitarbeiter im ÖBB Kundenservice unter der Telefonnummer 05-1717 geben Ihnen ausländischer Gäste konnte um 1,9 % auf 96,9 Mio. (+1,8 Mio. gegenüber dem jederzeit gerne Auskunft über die Angebote der ÖBB. Vorjahr) zulegen, nach 1991 (99,6 Mio.) und 1992 (99,8 Mio.) war dies der drittbeste Wert.

Nach Herkunftsländern betrachtet zeigt sich, dass im Vergleich zu 2012 die Nächtigungen von Gästen aus Deutschland um 2,5 % (+1,2 Mio.) auf 50,8 Mio. Birgit Wagner anstiegen, während jene aus dem zweitwichtigsten Herkunftsland Niederlande um Mitglied des Vorstands der ÖBB-Personenverkehr AG 2,7 % auf 9,1 Mio. abnahmen.

2014 erwartet die UNWTO ein Wachstum der internationalen Ankünfte von 4 bis 4,5 % weltweit und von 3 bis 4 % in Europa. Für das Jahr 2030 wird mit rund 150 Millionen Gästenächtigungen in Österreich zu rechnen sein, was einer jährlichen Nachhaltigkeit wird im Tourismus immer wichtiger Zunahme von durchschnittlich 1 % entsprechen würde.1 und damit auch das Thema „sanfte Mobilität“. Immer mehr Menschen wollen klimaschonend reisen, weshalb Befragungen ergaben, dass rund 75 % aller Urlauber und Urlauberinnen in Österreich im Rahmen sanft-mobiler Tourismusprojekte die den Pkw als Verkehrsmittel für die An- und Abreise bevorzugen. Und der Trend geht Gästeansprüche an den autofreien Urlaub erfüllt werden weiterhin in Richtung Pkw für Nahreisen und in Richtung Flugzeug für Fernreisen.2

müssen. Unser Land hat hier auch schon einiges Laut UNWTO werden bereits heute rund 5 % der globalen CO2-Emissionen vom vorzuweisen und muss sich keinesfalls verstecken. Tourismus verursacht.3 Die Fahrt zum Urlaubsziel und die Wege vor Ort machen 75

Beim Thema Mobilität und Nachhaltigkeit geht es um % der tourismusbedingten CO2-Emissionen aus, die restlichen 25 % entfallen auf die Schonung einer der wichtigsten Grundlage des die Unterkunft und die Aktivitäten vor Ort.4 Tourismus – der Natur. Neben dieser ökologischen Dimension gilt es aber auch die soziale und die Das erhöhte Gästeaufkommen, die steigende Internationalisierung des ökonomische Dimension zu berücksichtigen, um mittel- Reiseverkehrs und stärker werdender Wettbewerbsdruck erfordern daher adäquate, und langfristig erfolgreiche Angebote entwickeln zu nachhaltige Mobilitätslösungen in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft sowohl können. Diese Broschüre leistet hier sicherlich einen wertvollen Beitrag für die im Hinblick auf die Erreichbarkeit der Destinationen als auch auf die Mobilität vor Weiterentwicklung des österreichischen Tourismus. Ort. Schon jetzt erkennen immer mehr Destinationen den Wert umweltfreundlicher Mobilität – indem ökologische Effekte mit ökonomischen Vorteilen verbunden werden – und auch immer mehr Touristen und Ausflügler sind klimasensitiver und wollen im Urlaub unabhängig von einem eigenen (motorisierten) Fahrzeug mobil sein. Eines ist allerdings klar: Nachhaltige Mobilitätslösungen für den Freizeit- Dr. Petra Stolba und Tourismussektor sind nur möglich, wenn die Bereiche Verkehr, Tourismus und Geschäftsführerin Österreich Werbung Umwelt auf allen Ebenen intensiv zusammenarbeiten. Eine enge Kooperation der

1 ZECH, S. et al: Studie Tourismusmobilität, im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, (BMWFW), Wien 2013 2 T-Mona, Sommer 2011, Winter 2011/12 3 S. UNWTO-UNEP-WTO (2008) 4 S. GÖSSLING S. (2011) Carbon Management in Tourism. Mitigating the impacts of climate change, Oxon und PEETERS P. et al. 8 (2007) 9 KAPITEL 1 KAPITEL 1

zuständigen Bundesministerien – BM für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, HERAUSFORDERUNGEN FÜR DEN TOURISMUS BM für Verkehr, Innovation und Technologie sowie BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft – ist daher wichtig. Raum und Ressourcen Die österreichische Tourismusstrategie setzt auf die drei Alleinstellungsmerkmale „Alpen‟, „Donau/Seen‟ und „Städte/Kultur‟. Während Alpen und Donau nicht Politisch-strategischer Hintergrund nur international bekannt, sondern auch Ausdruck der einzigartigen Naturräume Die beteiligten Ressorts tragen mit ihren Maßnahmen zur Erreichung politisch- Österreichs sind, bilden Städte und Kultur von Menschen geschaffene Werte ab. strategischer Ziele bei. Diese sind in verschiedenen Dokumenten verankert, wie Diese USP gehen einher mit ganz spezifischen Herausforderungen für die heimische zum Beispiel in der Tourismusstrategie, der Klima- und Energiestrategie, dem Tourismuswirtschaft: Klimaschutzgesetz, dem Gesamtverkehrsplan für Österreich, dem Masterplan Radfahren oder dem Umsetzungsplan für E-Mobilität in und aus Österreich. » beengter Raum für Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung sowie Sensibilität der Landschaft und der natürlichen Ressourcen, Aus Sicht des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft » zunehmender Nutzungsdruck und zunehmende Sensibilität sind adäquate Mobilitätslösungen in der österreichischen Tourismus- und der Bewohner/-innen und Gäste gegenüber Veränderungen, Freizeitwirtschaft unabdingbar, sei es im Hinblick auf die Erreichbarkeit der » Engpässe und Belastungen aus dem Urlaubs- und Ausflugsverkehr, Destinationen oder die Mobilität vor Ort. Ziel ist es daher, kundenfreundliche » Stärkung und Belebung der Stadt- und Ortskerne, Mobilitätsangebote für Touristen und Einheimische zu entwickeln, und zwar » Verkehrs- und Tarifverbünde zwischen Stadt und Land, unter besonderer Berücksichtigung nachhaltiger Mobilitätsformen, innovativer „Cards‟ als Mobilitätsschlüssel für alle Mobilitätsangebote, Kooperationsmodelle und internationaler Anbindungen. » verbesserte Anbindung der Flughäfen an die städtischen/regionalen Verkehrsnetze, Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft » Reduktion der Luftschadstoffbelastungen und der Lärmbelastungen hat zur Erreichung der klima- und energiepolitischen Ziele die Klimaschutzinitiative in sensiblen Gebieten. klimaaktiv und das klimaaktiv mobil Beratungs- und Förderprogramm ins Leben gerufen. Ein eigenes Beratungsprogramm befasst sich dabei mit dem „Mobilitätsmanagement für Tourismus, Freizeit und Jugend‟ (Beratungsprogramm Gesellschaftlicher Wandel siehe Kapitel 4.1.1). Seit dem Start dieses Programmes 2006 konnten rund 500 Die europäischen Länder sind alle von ähnlichen demografischen Trends geprägt: Projekte im Tourismus- und Freizeitbereich realisiert und rund 380 dieser Projekte durch das klimaaktiv mobil Förderprogramm unterstützt werden (Förderprogramm » allgemeine Alterung der Gesellschaft („ageing society‟), siehe Kapitel 4.1.2 und beispielhafte Projekte siehe Beispielsammlung im Kapitel 6). » Verkleinerung der Haushalte (Zunahme der Einpersonen- und kinderlosen Haushalte) und Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie hat sich zum » Zunahme der Personen mit Migrationshintergrund. Gesellschaftlicher Wandel Ziel gesetzt, gemeinsam mit Partnern das Verkehrssystem in Österreich sozial verträglich, sicher, umweltfreundlich und effizient zu gestalten. Nachhaltige Neben diesen gesellschaftlichen Entwicklungen zeichnet sich ein Wertewandel Mobilitätslösungen im Tourismus basieren auf einer Verlagerung vom Pkw auf ab, hin zu Individualisierung, Flexibilisierung und neuen Milieu- und Lebensstilen. den „Umweltverbund‟ (ÖV, Bahn, Bus, Anrufsammeltaxi, Fahrrad, E-Fahrzeuge). Auch gewinnen Erlebnisfaktoren und/oder der Naturerhalt („Zurück zur Natur‟) an Im Flugverkehr kommt der technischen Entwicklung, der Optimierung von Bedeutung. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und bedingen einander. Dazu zählen: Flugrouten, Start- und Landevorgängen und der umweltfreundlichen Mobilität der Fluggäste in der Zielregion große Bedeutung zu. In das Bahnnetz werden aktuell » Arbeitsbedingungen, von 2013 bis 2018 jährlich rund 2 Milliarden Euro investiert.5 Dazu kommen noch » räumliche und zeitliche Flexibilisierung, Bundesmittel, die preisgünstige Fahrkarten für bestimmte Zielgruppen ermöglichen. » veränderte Geschlechterrollen, Hervorzuheben sind die vom bmvit über den Klima- und Energiefonds finanzierten » weltweite Verknüpfungen von Informationsnetzen und die sozialen Maßnahmen (z. B. Elektromobilität, „Mikro-ÖV‟, Anrufsammeltaxi für die letzte Netzwerke etc. Meile, Verkehrsauskunft Österreich). Die Fördermöglichkeiten für interdisziplinäre Pilotprojekte zur nachhaltigen Tourismusmobilität (z. B. Alpine Pearls, TRANSDANUBE, Access2mountain, AlpInfoNet etc.) im Rahmen der Europäischen Mobilitätsverhalten Territorialen Zusammenarbeit haben sich bewährt. Generell ist seit vielen Jahren ein Trend zu Kurzurlauben zu verzeichnen, sowohl bei Österreicher/-innen als auch bei ausländischen Gästen. Die Mehrheit der Gäste reist mit dem eigenen Pkw an. Dies gilt vor allem für die Nahmärkte Deutschland

5 Gesamtverkehrsplan für Österreich 10 11 KAPITEL 1 KAPITEL 1

und die Niederlande sowie für den Inlandsmarkt – die drei Hauptherkunftsmärkte Darüber hinaus zeichnet sich die Tendenz ab, die weg vom Besitzen hin zum des heimischen Tourismus. Teilen von materiellen Gegenständen geht. Dies zeigt sich beispielsweise am Erfolg von Carsharing-, Carpooling- und Ridesharing-Modellen. Letztere sind Im Winter reisen 76 % der Gäste mit dem Auto an. 9 % der Gäste nutzen das Mobilitätskonzepte, welche auf ohnehin stattfindenden Fahrten in einem privaten Flugzeug, jeweils 7 % die Bahn und den Bus. Fahrzeug basieren. Fahrer/-innen und Mitfahrer/-innen planen ihr gemeinsames Fahren entweder längerfristig (z. B. via Internetportal) oder spontan durch Auch die Mehrheit der Sommerurlauber/-innen, nämlich 74 %, verreist mit dem z. B. Autostoppen (mit teilweise sozialer Kontrolle etwa durch Apps) oder über Auto. Mit 7 % liegt die Bahn als Transportmittel an zweiter Stelle. Jeweils 6 % der Smartphone Applikationen (z. B. flinc). Gäste reisen hauptsächlich mit dem Bus oder dem Flugzeug ins Urlaubsziel. Das Wohnmobil oder der Wohnwagen wird von 5 % und das Motorrad von 2 % der In der Tourismus- und Freizeitwirtschaft könnte dieses Potenzial für Sommerurlauber in Anspruch genommen. gemeinsame An- bzw. Abreisen sowie Ausflugsfahrten und Tagesreisen künftig stärker ausgeschöpft werden, z. B. zielgruppenspezifisch. Viele Die Anreisearten sind im langfristigen Vergleich relativ stabil, allerdings geht der Tourismusgemeinden setzen derzeit eher auf einen Angebots-Mix aus Trend Richtung Pkw und Flugzeug. konventionellen öffentlichen Verkehrsmitteln, alternativen Verkehrsmitteln Angebots-Mix in mit Fun-Faktor, wie Elektro Mountainbikes, Elektro-Dreiräder u.v.m. sowie der Tourismus- und auf kostenlose Shuttles, z. B. vor und nach Veranstaltungen. Freizeitwirtschaft

Verkehrsmittelwahl der Urlaubsgäste in Österreich

Sommergäste Wintergäste

74 % Auto 76 %

2 % Motorrad 0 %

5 % Wohnwagen / Wohnmobil 1 %

6 % Bus 7 % Anreisearten –

Trend Richtung 6 % Flugzeug Pkw und Flugzeug 9 %

7 % Bahn 7 %

1 % Sonstiges Quelle T-MONA Gästebefragung 2011/12 zur Frage: 0 % „Wie sind Sie zu Ihrem Übernachtungsort hauptsächlich angereist?“

All dies zeigt, dass Mobilität eine der ganz großen Herausforderungen für den Tourismusstandort und die Verkehrsinfrastruktur ist.

Der Mobilitätslifestyle ist davon geprägt, dass jene Mobilitätsangebote flexibel genutzt werden, die im konkreten Bedarfsfall am vorteilhaftesten erscheinen, und die den persönlichen Vorlieben entsprechen.

12 13 KAPITEL 2 KAPITEL 2

2 Erfordernisse einer modernen Eine alternative Anreise mit der Bahn oder die Nutzung des ÖV vor Ort kommt für 6 viele Urlauber/-innen derzeit noch nicht in Frage, weil das vorhandene Angebot Tourismusmobilität als zu teuer, unflexibel, unzuverlässig und nicht ausreichend vernetzt empfunden wird. Hier liegen die Chancen für Reiseveranstalter/-innen, Bahngesellschaften und Träger/-innen des ÖV, dem Auto gegenüber konkurrenzfähige, umweltfreundliche Die Verkehrsinfrastruktur ist in der Regel nicht speziell für Tourismusmobilität und preislich attraktive Angebote zu kreieren. ausgelegt, sondern umfasst alle Wegzwecke. Spezielle Infrastrukturen für die Tourismusmobilität liegen nicht im Fokus des öffentlichen Interesses. Mobilität vor Ort Die Mobilität vor Ort scheint für die Gesamt-Tourismusmobilität und deren negative Die individuelle, möglichst rasche sowie kostengünstige, einfache Erreichbarkeit und Folgen weniger relevant zu sein als die An- und Abreise.7 In der Verkehrsprognose, die die gegebenenfalls ökologisch verträgliche Erreichbarkeit von Urlaubsdestinationen für Österreich für den Zeithorizont 2025+ erstellt wurde, wird davon ausgegangen, spielen eine wichtige Rolle bei der Verkehrsmittelwahl von Reisenden. Die Gewichtung dass lediglich 3,2 % des Verkehrsaufkommens durch den Urlauber/-innen- der einzelnen Faktoren ist allerdings für jeden Gast unterschiedlich. Lokalverkehr produziert werden. Allerdings führt dieser geringe Anteil durch das Anreisen zu und das Abfahren von touristischen Zielen zu temporär auftretenden Der Pkw ist das beliebteste Verkehrsmittel. Das Bedürfnis nach Bequemlichkeit, Überlastungserscheinungen. Komfort und möglichst schneller Plan- sowie Durchführbarkeit der Reisetätigkeit inländischer und ausländischer Gäste lässt den öffentlichen Personenverkehr in den Insgesamt bedürfte es einer für Tourist/-innen, für die ortsansässige Bevölkerung Hintergrund rücken. Der Umstieg vom motorisierten Individualverkehr (MIV) zum und die dort arbeitenden Menschen zufriedenstellenden Angebotsstruktur, wodurch öffentlichen Verkehr (ÖV) scheitert oft an der Information über die Angebote, an auch die notwendige kritische Masse für öffentliche Verkehrssysteme geschaffen der intransparenten Preisgestaltung, an fehlenden Tür-zu-Tür-Angeboten oder am werden könnte. Gepäcktransport. Das betrifft vor allem Tourismusgebiete in peripheren Lagen, wo es an benutzer- und umweltfreundlichen alternativen Mobilitätsangeboten mangelt. In den Bundesländern gibt es zwar regionale Tourismuskarten, Bundesländer übergreifend bedarf es jedoch weiterer kombinierbarer Angebote, um den Anreiz Tourismusdestinationen sind auf gute Fern- und Naherreichbarkeit angewiesen. für öffentliche Verkehrsmittel zu erhöhen. Hier gilt es, die Zusammenarbeit von Dabei gilt es, die Verkehrsbelastung nicht nur in den Destinationen selbst, sondern Tourismusverbänden und Verkehrsverbünden länderüberschreitend zu vertiefen.

auch in den Transitregionen gering zu halten. Die Herausforderung besteht darin, HERAUSFORDERUNG: nachhaltige Angebote für die bequeme Erreichbarkeit der Tourismusdestinationen Erreichbarkeit der und für die Mobilität vor Ort zu schaffen, die angenommen und auch finanziert Bewusstseinsbildung und Information Destinationen, werden können. Bewusstseinsbildende Maßnahmen und Projekte, die eine ökologisch verträglichere Mobilität vor Ort Angebotsstruktur forcieren, werden bereits von verschiedenen Seiten gesetzt, zum An- und Abreise Beispiel von: Flughäfen Wien Die wichtigsten „Entry Points‟ der kommerziellen Luftfahrt sind in Österreich neben Salzburg, dem Flughafen Wien, die Flughäfen Salzburg, Innsbruck sowie Graz. » Der Österreich Werbung und den Landestourismusorganisationen, Innsbruck und Graz wichtige » zahlreichen Regionen und Gemeinden, „Entry Points‟ Die rund 7 % der Gäste, die mit der Bahn in ihre Urlaubsdestination anreisen, » dem Beratungs- und Förderprogramm klimaaktiv mobil des BMLFUW, verkehren vor allem in den Reisezügen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). » weiteren Institutionen und internationalen Organisationen Die meisten Reisezüge fahren in Österreich auf der Westbahnstrecke sowie in Wien (z. B. Tourismus Community Austria, Österreichischer Alpenverein, und Wien-Umgebung mit mehr als 150 Zügen pro Tag. Ebenfalls stark frequentiert Nationalparks, in- und ausländische Universitäten und sind das Inntal, das Rheintal, die Südbahn (zwischen Wien und Graz) sowie die Fachhochschulen), Zentralräume Salzburg und Villach - Klagenfurt (100 - 150 Züge pro Tag). Schlecht » Projekten (z. B. STARTER, Bergsteigerdörfer, bzw. nicht direkt erreichbar sind hingegen zahlreiche inneralpine Tourismusregionen. Alpine Pearls, TRANSDANUBE, Access2Mountains, AlpInfoNet).

Besonders bei internationalen Zugverbindungen mangelt es an Direktverbindungen Der Verkehrsverbund Vorarlberg bietet neben dem ÖV-Angebot Informationen zu in österreichische Urlaubsdestinationen. So fehlen zahlreiche Direktverbindungen unterschiedlichen Mobilitätsangeboten, wie Fahrradverleihsysteme und Carsharing- vom deutschen, vor allem dem nord-östlichen Raum, und von den Benelux-Staaten Dienste sowie eine Onlinevermittlung für Mitfahrgelegenheiten (Compano) an (siehe in Richtung Salzburg, Steiermark, Oberösterreich und Kärnten. Bei Gästen aus Beispielsammlung im Kapitel 6, S. 56). den osteuropäischen Nachbarstaaten mindert das unzureichende Bahnangebot die Bereitschaft zur Anreise mit der Bahn.

6 „Tourismusmobilität in Österreich 2030‟, Studie der TU-Wien im Auftrag des BMWFW, November 2013 7 „Tourismusmobilität in Österreich 2030‟, Studie der TU-Wien im Auftrag des BMWFW 14 15 KAPITEL 2 KAPITEL 3

Bei Veranstaltungen wird zunehmend auf die An- und Abreise mit öffentlichen Es sind die Schnittstellen zwischen der An- und Abreise und der Vor-Ort-Mobilität, Verkehrsmitteln Wert gelegt und zur Bildung von Fahrgemeinschaften motiviert. So die für die Verkehrsmittelwahl zunehmend relevant sind. Lückenlose Verbindungen hat zum Beispiel der Österreichische Alpenverein mit dem Aktivierungsprogramm von Haustür zu Hoteltür und zu den Mobilitätsangeboten in der Urlaubsregion sind „Umweltfreundliche Reise in die Berge‟ eine Initiative gesetzt, um seine Mitglieder unabdingbare Voraussetzungen dafür, dass eine Reise ohne den eigenen Pkw möglich für das Thema „Sanfte Mobilität‟ zu sensibilisieren. Es ist wichtig, dass die vielfältigen und seitens der Gäste auch realisiert wird. Es gilt daher, verstärkt die Schnittstellen Angebotsstrukturen von allen Seiten und auf allen Ebenen verstärkt kommuniziert entlang der gesamten touristischen Mobilitätskette zu optimieren. werden. Umweltfreundliche Reise in die Berge „Erste und letzte Meile‟ Die Verkehrsauskunft Österreich (VAO) ist eine Verkehrsmittel übergreifende Die „erste Meile‟ (Start in den Urlaub von zu Hause und Rückkehr nach Hause) und gemeinsame Verkehrsauskunft für ganz Österreich, die das gesamte die „letzten Meile‟ (Erreichen der Unterkunft und Abreise von dort) bestimmen die Verkehrsgeschehen abdeckt. Es werden Routinginformationen und sonstige Wahl des Verkehrsmittels mit. Informationsinhalte für die meisten Verkehrsmittel und deren Verknüpfungs- möglichkeiten zur Verfügung gestellt, wie z. B.: PKW-Routing, ÖV-Routing, Fahrrad- » Um die Hürden bei der „Meile am Wohnort‟ zu nehmen und den Routing, Bike & Ride, Park & Ride, Leihfahrräder, Carsharing usw. Eine erste Version Zugang zu einer vergleichbar komfortablen und leistbaren ist unter www.verkehrsauskunft.at seit Mitte 2014 online (siehe auch S. 53). Mobilitätskette zu begünstigen, ist eine übergeordnete Strategie der Hauptverkehrsträger (Bahn- und Fluggesellschaften, Taxiunternehmen) erforderlich. » Die „Meile am Urlaubsort‟ ist von der lokalen und regionalen Tourismuspolitik steuerbar. Hier können Kooperationen von 3 Tourismus- und Mobilitätsanbietern initiiert und Angebote umgesetzt Lösungsansätze zur Schaffung (Shuttles, Carsharing, Mobilitätscards) werden. Ein Mehrfachnutzen ergibt sich dadurch, dass diese Angebote auch für die Alltagsmobilität 8 einer modernen Tourismusmobilität der Wohn- und Arbeitsbevölkerung genutzt werden können.

Im Rahmen der vom BMWFW beauftragten Studie wurden in Experten-Workshops Generell wäre es wichtig, ein differenziertes Wissen darüber aufzubauen, wie Gäste Zukunftsbilder entwickelt, Trends aufgezeigt und Analysen durchgeführt. Die daraus an- und abreisen. Zudem wären die gesamte Reise und die Zugangsmöglichkeiten gewonnenen Erkenntnisse für eine moderne Tourismusmobilität werden in der Folge zu unterschiedlichen Verkehrsmitteln zu betrachten. Die Zielgruppen und dargestellt. die Erwartungen der Reisenden wären zu analysieren. Schließlich hätte die Bewusstseinsbildung zu einer nachhaltigen Verkehrsmittelwahl breit anzusetzen – bei den Reisenden, in der Tourismusbranche und bei den Mobilitätsanbietern. 3.1 TOURISMUSMOBILITÄT ZUM UND VOM URLAUBSORT Tagestourismus Lückenlose Reisekette Tagesgäste haben andere Erwartungen und Mobilitätsbedürfnisse als Personen Ausschlaggebend für die Wahl eines bestimmen Verkehrsmittels sind Faktoren, mit längerer Aufenthaltsdauer. Die Wechselwirkungen von Tagestourismus und wie: Mobilität wären gemeinsam von Tourismus- und Verkehrsverantwortlichen zu erarbeiten. Kurz- und Tagesausflüge könnten zusammen gestaltet und vermarktet » Angebot und Erreichbarkeit (lückenlose Verbindungen, werden. Bei saisonbedingten Überlastungen in bestimmten Zielregionen könnten günstige Abfahrts- und Ankunftszeiten, Limitierungen und Besucherlenkungen vorgenommen werden. So wird zum Beispiel Abholung am Zielbahnhof oder Zielflughafen), im Skigebiet Arlberg bei drohender Überlastung der Verkauf von Tagesskipässen für » Bequemlichkeit und Komfort (Gepäcktransport), jene eingeschränkt, die mit dem privaten Pkw anreisen. Tagesreisende mit einem » Reisezeit und Pünktlichkeit, Kombiticket (Bahn + Piste) sind davon nicht betroffen. » Preis, » Flexibilität, Belegungs- und Verkehrssteuerung » geringer Planungsaufwand und lückenlose Information, Zur Umsetzung einer effizienten Belegungs- und Verkehrssteuerung bedarf es einer » Umweltfreundlichkeit und konstruktiven Kooperation von Tourismus, Verkehr und Wirtschaft mit Unterstützung » Image. auf Bundes- und Landesebene. Bei Spitzenbelastungen der Verkehrsinfrastruktur braucht es neben Stauwarnungen auch automatische Umleitsysteme. Im Tagesskitourismus wären Gruppenanreisen zu favorisieren, welche sich mit

8 „Tourismusmobilität in Österreich 2030‟, Studie der TU-Wien im Auftrag des BMWFW, November 2013 16 17 KAPITEL 3 KAPITEL 3

entsprechenden Organisationstools managen lassen (Online-Plattformen). Die 3.3 NACHHALTIGE TOURISMUSMOBILITÄT verstärkte Nutzung von „Mitfahrbörsen‟ (z. B. Kleingruppen in Pkw) oder die STRATEGISCH VERANKERN Gruppenanreise per Bahn oder Bus wären weitere Steuerungsmöglichkeiten zur Entflechtung von Reiseströmen und ein möglicher Schritt zum Ausgleich saisonaler Tourismusmobilität auf Bundesebene Schwankungen. Politische Agenda Noch findet die Verknüpfung der Themen Tourismus, Mobilität und Umwelt in 3.2 TOURISMUSMOBILITÄT AM URLAUBSORT Österreich zu wenig statt. Die Kompetenzen bei der Querschnittsmaterie Tourismusmobilität sind auf Bundesebene in verschiedenen Ministerien Erweiterung der regional vernetzten Mobilitätsangebote angesiedelt. Eine gezielte Abstimmung der Bedürfnisse von Tourismus- und In der Angebotsplanung und aktiven Vermarktung von Mobilitätsangeboten Mobilitätsverantwortlichen wurde im Rahmen der Workshops zur Studie gefordert: sind sowohl die Bedürfnisse der Gäste als auch der einheimischen Bevölkerung einzubeziehen. Das hebt die Akzeptanz vor Ort, erhöht die Auslastung und steigert » strategische Verankerung der nachhaltigen Tourismusmobilität die Synergieeffekte mit der lokalen Ökonomie. und periodische Evaluierung, um Fortschritte sichtbar sowie Nachtjustierungen möglich zu machen; » Nachhaltige Mobilität kann bei besserer Kenntnis der Reisebedürfnisse » Aufnahme von nachhaltiger Tourismusmobilität als Teil des durch abgestimmte Fahrpläne und alternative Angebote, d. h. flexible, Regierungsprogramms (das bedeutet auch: Thematisierung im allgemein zugängliche Verkehrsangebote vor Ort (Car- und Ridesharing, Rahmen der ÖROK sowie Abstimmung mit den Landesstrategien Shuttle und Micro-ÖV-Systeme) optimiert werden. Gäste sehen und Programmen); kleinräumige Mobilitätslösungen als Teil des Ferienerlebnisses. » Berücksichtigung der Klima- und Energiestrategie, des Sie bewegen sich insbesondere in ländlichen, naturgeprägten Regionen Klimaschutzgesetzes, des Gesamtverkehrsplanes für Österreich, gerne umweltfreundlich und werten ein alternatives Verkehrsangebot des Masterplanes Radfahren und/oder des Umsetzungsplanes für Mobilitätsangebote als Komfortbonus. E-Mobilität in und aus Österreich. für Touristen/-innen » Anwenderfreundliche Lösungen bei der Tarif- und Buchungslogistik, wenige und komfortable Schnittstellen zwischen unterschiedlichen Bewusstsein schaffen Mobilitätsformen und entsprechende zielgruppenspezifische Es liegt im Verantwortungsbereich des Bundes, das Thema nachhaltige Informations- und Marketingmaßnahmen können wesentlich zu einer Tourismusmobilität für nachgeordnete Gebietskörperschaften aufzubereiten und finanzierbaren, umweltfreundlichen Mobilität beitragen. zu kommunizieren. Eine breite Wahrnehmung wird dazu führen, dass nachhaltige Tourismusmobilität Gegenstand strategischer Überlegungen in den Landesstellen Bessere Informationsangebote für Tourist/-innen und Institutionen wird. Um die Sensibilisierung der Expert/-innen aus den Die Verfügbarkeit von Informationen über das Mobilitätsangebot am Urlaubsort ist Bereichen Verkehr, Tourismus, Umwelt, Raumplanung und Regionalentwicklung mitentscheidend für die Verkehrsmittelwahl. Dem Gast muss klar ersichtlich sein, wie voranzutreiben, sind er oder sie vor Ort bestmöglich und einfach mit vorhandenen Verkehrsverbindungen und Mobilitätsangeboten touristische Zielpunkte in der Urlaubsregion erreicht. » zum einen wissenschaftliche Vernetzungen im Rahmen Maßnahmen dazu wären: eines Expert/-innen-Pools anzustreben, » zum anderen Leuchtturmprojekte zu initiieren. » „Eigenverortung‟ der Tourismusunternehmen auf einer umfassenden Mobilitätslandkarte (also nicht nur der Straßenkarte); Tourismusmobilität auf Landesebene » entsprechende Fortbildung der Ansprechpersonen für Tourist/-innen; Die Länder haben eine wichtige Drehscheibenfunktion, weil sie in engem Kontakt mit » aktive, direkte Weitergabe von Informationen an den Gast; den nachgeordneten Ebenen und Institutionen stehen. Sie sind zudem zuständig für » Einbindung von Tourismusvertretern bei der Gestaltung von wesentliche räumliche Rahmenbedingungen des Tourismus. Als Aufsichtsbehörde Informationsbroschüren zum Verkehrsangebot. übernehmen sie eine wichtige „Trägerfunktion‟ bei der Etablierung nachhaltiger Tourismusmobilität. Den Ländern, insbesondere deren Verkehrs-, Umwelt-, Raumordnungs- und Wirtschaftsabteilungen, kommen wichtige Aufgaben zu:

» Rahmensetzung durch räumliche Leitbilder und Verkehrskonzepte; » Abstimmung zwischen den lokalen/regionalen Ansprechpartner/-innen; » überschreitende Koordination von Ländergrenzen;

18 19 KAPITEL 3 KAPITEL 4

4 » fachliche Unterstützung und Information; Auf dem Weg zu nachhaltiger » Förderung innovativer Maßnahmen und Kooperationen; » Sicherstellung der Angebote des öffentlichen Nahverkehrs; Mobilität im Tourismus » Nutzbarmachung von Wissen und Erfahrungswerten von „vor Ort‟ für Länder und Bund.

Tourismusmobilität auf örtlicher und regionaler Ebene Der Erfolg von Umsetzungen zur nachhaltigen Tourismusmobilität wird schlussendlich „vor Ort‟ – in den Regionen und Gemeinden – sichtbar. Das Bündel von Maßnahmen, das von den Gemeinden, Verbänden, Tourismusbetrieben und Mobilitätsanbietern gesetzt wird, leistet einen wesentlichen Beitrag. Im Rahmen der örtlichen Entwicklungsplanung haben Gemeinden die Möglichkeit, die räumlichen Rahmenbedingungen für eine funktionierende nachhaltige Tourismusmobilität zu gestalten.

UMWELT ? 4.1 BERATUNGS- UND FÖRDERPROGRAMM KLIMAAKTIV MOBIL ?

Wirtschafts- und Das klimaaktiv mobil Beratungs- und Förderprogramm „Mobilitätsmanagement Tourismusabteilungen Verkehrsabteilungen für Tourismus, Freizeit und Jugend‟ wurde vom Bundesministerium für Land- und der Länder der Länder Wirtschaftskammer Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft ins Leben gerufen, um Initiativen Fachverbände Fachverbände im Bereich umwelt- und klimafreundlicher Mobilität in Freizeit und Tourismus zu Tourismus Verkehr motivieren und zu unterstützen.

Mobilitäts-/ Tourismus- Mobilitäts- Verkehrs- büros Tourismus- zentralen Unternehmen betriebe Tourismusregionen Infrastrukturträger 4.1.1 BERATUNGSPROGRAMM Verkehrsverbünde Destinationen Tourist/innen Interessen- Regionale Autofahrer- / Ziel des Programms ist es, nachhaltige Lösungsansätze durch die Reduktion von CO2- gruppen* Wirtschaft Mobilitätsclubs Emissionen im Bereich der Mobilität zu ermutigen und zu erproben. Die wirksamsten Kleinregionen Hebel sind dabei in erster Linie eine Verlagerung vom Pkw zum öffentlichen Verkehr Regionalmanagements und energieeffiziente Technologien, wie z. B. der Einsatz von Elektro-Fahrzeugen. LEADER (Tourismus-)Gemeinden Vorbildliche Praxisbeispiele setzen sowohl Maßnahmen bei der Anreise als auch bei der Raumordnungsabteilungen der Länder sanften Mobilität vor Ort. Am erfolgreichsten sind jene Beispiele, die den Gästen ein BMWFW BMVIT integriertes und umfassendes Maßnahmenbündel „aus einem Guss‟ anbieten können. BMLFUW Die Bandbreite an Projekten reicht von Tourismusregionen bis zu Festivals, vom

ÖROK / Europäische Union / Alpenkonvention einzelnen Radverleih bis zur Verbesserung der sanft-mobilen Anreise zu Ausflugszielen.

RAUMPLANUNG / REGIONALENTWICKLUNG Das klimaaktiv mobil Beratungsprogramm „Mobilitätsmanagement für Tourismus, Freizeit und Jugend‟ bietet folgende, kostenfreie Serviceleistungen: Grundsätzlich geht nachhaltige Tourismusmobilität alle an: Reisende - Betriebe - Verbände - Institutionen - Gemeinden - Regionen - Länder - Bund. Nur wenn die » Beratung bei der Suche nach geeigneten klimafreundlichen Vertreter/-innen aller Ebenen und alle Leistungsträger gemeinsam abgestimmt Mobilitätsmaßnahmen im Tourismus-, Freizeit- und Jugendbereich, und koordiniert handeln, wird es gelingen, die tourismus-, umwelt- und verkehr- » Unterstützung bei der Maßnahmenumsetzung durch Abschluss einer spolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre erfolgreich und nachhaltig zu Zielvereinbarung und einer klimaaktiv mobil Projektpartnerschaft, bewältigen. » Unterstützung bei der Projekt-Einreichung im klimaaktiv mobil

20 21 KAPITEL 4 KAPITEL 4

Förderprogramm durch Berechnung des CO2-Effekts und Aufbereitung sonstige unternehmerisch tätige Organisationen, Gebietskörperschaften, Vereine

der Einreichdokumente, und konfessionelle Einrichtungen, die CO2-relevante Maßnahmen für ein umwelt- » Unterstützung durch das klimaaktiv mobil freundliches Mobilitätsverhalten innerhalb ihres Verantwortungsbereiches ergreifen. Bewusstseinsbildungsprogramm, » Vernetzung mit klimaaktiv mobil Projektpartnern in der Region. Dazu gehören Maßnahmen, wie:

Im Kapitel 6 sind ausgewählte Projekte angeführt, die im Rahmen von klimaaktiv » Investitionen in Systeme für den öffentlichen Verkehr (z. B. Einrichtung mobil gefördert wurden. von bedarfsorientierten Verkehrssystemen, wie Wanderbusse, Shuttle-Verkehr und der damit verbundenen Haltestellen, KONTAKT Informationssysteme), in Mobilitätszentralen, in Radverkehrsanlagen (z. B. Rad und Fußgängerverkehrsanlagen, Verleihsysteme, Radabstellanlagen, Informationssysteme etc.), in die Umrüstung Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft von Fuhrparks (alternative Antriebe und Elektromobilität) sowie in Abteilung für Mobilität, Verkehr, Lärm Stubenbastei 5, 1010 Wien Bewusstseinsbildungsmaßnahmen; Dr. Veronika Holzer, MBA » Betriebskosten der ersten drei Jahre (Lohn,- Miet-, und Tel.: +43(0)1/515 22-1210 Transportkosten) beispielsweise für den Betrieb von Mobilitätszentralen E-Mail: [email protected] oder von Radverleihen; www.bmlfuw.gv.at » Kosten von extern erbrachten immateriellen Leistungen, komobile w7 GmbH z. B. für Mobilitäts- oder Bewusstseinsbildungskonzepte; Schottenfeldgasse 51/17, 1070 Wien » Der Fördersatz kann für Gemeinden bis zu maximal 50 % und DI Dr. Romain Molitor; DI David Knapp, MA; DI Christine Zehetgruber für Unternehmen bis zu maximal 30 % der förderfähigen Kosten Tel.: +43(0)1/89 00 681 E-Mail: [email protected] betragen, in Abhängigkeit der umgesetzten Maßnahmen und erzielten www.freizeitmobil.klimaaktiv.at CO2-Emissionseinsparung.

Fördervoraussetzungen

4.1.2 FÖRDERPROGRAMM » Das Förderansuchen muss vor Projektbeginn bei der Förderstelle Kommunalkredit Public Consulting GmbH einlangen. Bares Geld für neue, innovative Wege » Der Eigenmittelanteil von Gebietskörperschaften für die zur Förderung Begleitend zu den klimaaktiv mobil Beratungsprogrammen – wie dem beantragten Maßnahmen muss mindestens 25 % betragen. Beratungsprogramm für Tourismus, Freizeit und Jugend – und ergänzend zur » Ein Verkehrs- oder Mobilitätskonzept ist vorzulegen, in dem sich die zur Förderschiene „Betriebliche Verkehrsmaßnahmen‟ im Rahmen der Umweltförderung Förderung beantragten Maßnahmen wiederfinden.

im Inland (UFI) bietet das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, » Es müssen fundierte Angaben zu den erwarteten CO2-Einsparungen Umwelt und Wasserwirtschaft mit dem klimaaktiv mobil Förderprogramm attraktive aufgrund der geplanten Maßnahmen gemacht werden. finanzielle Anreize für klimaschonendes Mobilitätsmanagement unter anderem » Die Nachhaltigkeit der Maßnahmen ist sicherzustellen. für die Umsetzung von innovativen bedarfsorientierten Lösungen im öffentlichen Verkehr (z. B. Wander- und Shuttlebusse), von Radverkehrsmaßnahmen sowie Schritte zur Förderung für die Einrichtung von Mobilitätszentralen, für die Umrüstung von Fuhrparks aber auch für bewusstseinsbildende Maßnahmen zur Förderung der An- und Abreise mit » Nehmen Sie Kontakt mit den Berater/-innen der klimaaktiv mobil öffentlichen Verkehrsmitteln. Programme auf (siehe Kontakte)! » Finden Sie gemeinsam mit den Berater/-innen attraktive

Die Abwicklung der Förderung erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Land- Mobilitätsmaßnahmen und entwickeln Sie Ideen zur CO2-Reduktion! und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft durch die Kommunalkredit Public » Werden Sie aktive/r Partner/-innen im Klimaschutz in einer klimaaktiv Consulting GmbH. Weitere Informationen unter: www.public-consulting.at. mobil Partnerschaft mit dem BMLFUW! » Reichen Sie Ihr Förderansuchen bei der Kommunalkredit Public Wer und was werden gefördert? Consulting GmbH ein. Die klimaaktiv mobil Berater/-innen helfen Die klimaaktiv mobil Förderung im Rahmen des Beratungsprogramms für Ihnen dabei! Tourismus, Freizeit und Jugend richtet sich an Betriebe, Tourismusorganisationen,

22 23 KAPITEL 4 KAPITEL 5

5 KONTAKT ZUR KLIMAAKTIV MOBIL FÖRDERUNG Verkehrsangebote in Österreich - 9 Kommunalkredit Public Consulting GmbH wichtige Partner im Tourismus Serviceteam Verkehr und Mobilität Tel.: +43(0)1/316 31-713 E-Mail: [email protected] 5.1 DIE ÖSTERREICHISCHE VERKEHRSWIRTSCHAFT www.kommunalkredit.at Nachhaltige Verkehrslösungen Die heimische Verkehrswirtschaft ist um nachhaltige Verkehrslösungen bemüht. Ganz egal, ob mit dem Flugzeug, dem Bus oder der Bahn. Mobilität ist ein wichtiger EU Bestandteil unseres Lebens. Der öffentliche Verkehr gewinnt zunehmend als 4.2 EU-FÖRDERPROGRAMME Erfolgsfaktor an Bedeutung, auch im Tourismus. Durch laufende Verbesserung des Serviceangebotes, der Technik und durch Weiterbildung der Mitarbeiter steigern Im Rahmen transnationaler Förderprogramme der Europäischen Territorialen die österreichischen Personenbeförderer die Attraktivität des Angebots für den Zusammenarbeit (ETZ) konnten in den vergangenen Förderperioden wichtige Urlaubsgast. Nachhaltige Mobilitätslösungen im Hinblick auf die gute Erreichbarkeit Impulse in Österreichischen Tourismusregionen gesetzt werden: der Tourismusdestinationen oder auf die Mobilität vor Ort tragen zum gelungenen Urlaub bei. So wurden bereits vor rund 10 Jahren auf Initiative des BMLFUW und in enger Zusammenarbeit mit dem BMWFW und dem BMVIT die „Alpine Pearls‟ (www.alpine- Intelligente Verkehrslösungen ermöglichen stressfreie An- und Abreise pearls.com) im Zuge der EU-Projekte „Alps Mobility‟ und „Alps Mobility II – Alpine Tourismusregionen können wesentlich zur erfolgreichen Weiterentwicklung nachhaltiger Pearls‟ entwickelt. Im Projekt „Access2Mountain‟ (www.access2mountain.eu) Mobilität beitragen, zum Beispiel ganz einfach indem sie ihre Gäste über die öffentlichen wurde beispielsweise die Mobilitätsplattform GSEISPUR (Siehe Kapitel 6) aufgebaut. (bequem, sicher, stressfrei) An-, Abreise- und Ausflugsmöglichkeiten informieren. Und im Rahmen des Projektes TRANSDANUBE (www.transdsanube.eu) wurden die Weichen für den Lückenschluss der Radwege im Dreiländereck Burgenland/ Slowakei/ Nachhaltige Mobilitätsangebote im Ort und in der Region schaffen einen Mehrwert Ungarn gestellt sowie neue, zusätzliche Angebote und Bahnverbindungen für den für Mensch und Umwelt. In Zukunft müssen daher die Information und die Radtourismus geschaffen. In einem weiteren europäischen Projekt „AlpInfoNet“ wird Kommunikation über öffentliche Verkehrsanbindungen im Tourismusmarketing bis 2015 gemeinsam mit den Ländern Frankreich, Deutschland, Italien, Slowenien noch stärker berücksichtigt werden. Von einer engen Zusammenarbeit und der und der Schweiz als Beobachterin ein Informationssystem für sanfte Mobilität und Optimierung von Schnittstellen können alle Partner nachhaltig profitieren. Tourismus entwickelt. Die beiden Pilotregionen in Österreich sind Vorarlberg und Osttirol. Ein schöner Urlaub beginnt mit einer reibungslosen Anreise. Attraktive Mobilitätsangebote vor Ort, um die Naturschönheiten zu entdecken oder Land und Auch für die Förderprogrammperiode 2014 – 2020 kann davon ausgegangen Leute kennenzulernen, sind weitere Kriterien für einen entspannten Erholungsurlaub. werden, dass nachhaltige Mobilitätsprojekte im Tourismus gefördert werden. Nähere Der öffentliche Verkehr und intelligente Mobilitätslösungen gewinnen zunehmend Informationen über die neuen ETZ-Förderprogramme finden Sie unter: www.oerok. als Erfolgsfaktor für einen gelungenen Urlaub an Bedeutung. Die Angebote und gv.at/contact-point Kombinationen aus Mobilitätspaketen sind vielfältig: Car-Sharing, Regionalnetzkarte, Mietfahrzeuge, Elektrofahrrad, etc. Es wird laufend in das öffentliche Verkehrsnetz und moderne Fahrzeuge investiert. Attraktive Angebote vor Ort Barrierefreie Mobilität Auch die Adaptierung öffentlicher Verkehrsmittel mit barrierefreien Zugängen schreitet zügig voran. Es werden Investitionen in barrierefreie Verkehrsmittel (Niederflurwagen, mobile Rampen, behindertengerechte Seilbahngondeln etc.) getätigt und bauliche Maßnahmen (Rampen, Lifte, Verkehrsleitsysteme) für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, mit Seh- oder Hörbehinderung gesetzt. Mit der Schaffung von barrierefreien Mono-Skigebieten ist Menschen miteingeschränkter Mobilität nun auch der Zugang zum Schneesport möglich. Dank moderner, behindertengerechter Liftanlagen, hilfsbereiter Mitarbeiter und Abfahrten in jeder Schwierigkeitsstufe ist uneingeschränkter Pistenspaß auch

9 Beitrag der Bundesparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich 24 25 KAPITEL 5 KAPITEL 5

für Mono-Skifahrer möglich. Die Region Kaunertal wurde für ihr ganzjähriges 5.2 FLUGVERKEHR 10 barrierefreies Aktiv-Urlaubsangebot mehrfach ausgezeichnet (z. B. Wandern, Mono- Ski, barrierefreie Loipenstrecken, Schlittenlanglauf).

Österreichs Verkehrsunternehmen Österreichs Verkehrsunternehmen bieten vielfältige Leistungen auf hohem Niveau. Jahr für Jahr steigt die Zahl der Reisenden, die öffentliche Verkehrsmittel nützen, um komfortabel, stressfrei und umweltfreundlich ans Ferienziel in Österreich zu kommen. Sie entgehen damit Staus, trotzen wetterbedingten Verzögerungen und genießen stattdessen eine entspannte Reise in modernen Fahrzeugen.

Hinzu kommen Ausflugsfahrten mit nostalgischen Fahrzeugen, vorbei an pittoresken NIKI Luftfahrt, Ernst Kainerstrofer B777-mit Tower, Austrian Airlines Group Landschaften. Speziell für Liebhaber von historischen Schienenfahrzeugen gibt es ein weitreichendes Angebot an Nostalgie- und Eventfahrten, wobei man hier Die Luftfahrt ist ein ganz wesentlicher Faktor für den Tourismus. Ein beachtlicher die Fahrzeuge je nach Wunsch selbst wählen und teilweise die Fahrtroute selbst Anteil der Touristen reist mit dem Flugzeug an, das dadurch über die letzten bestimmen kann. Heimische Seilbahnen erschließen im Winter und Sommer die Jahrzehnte zu einem Massenverkehrsmittel wurde. Weltweit wählen über die heimische Bergwelt. Hälfte der jährlich einer Milliarde Reisenden das Flugzeug, um an ihr Urlaubsziel zu kommen. Laut Prognosen wird diese Zahl jedes Jahr um weitere 5 % zulegen. Egal, ob im nächsten Urlaub Bahn, Seilbahn, Bus, Taxi oder Mietwagen, Flugzeug oder gar Ballon benutzt werden - öffentliche Verkehrsmittel erfreuen sich zunehmender Durch Innovationen der Luftfahrtindustrie kommen laufend immer effizientere Beliebtheit und sind die bessere Wahl. Flugzeuge auf den Markt. Sie weisen einen geringeren Treibstoffausstoß auf und benötigen weniger Sprit. Zudem wird die Entwicklung alternativer Flugkraftstoffe, die aus verschiedenen Rohstoffen, wie z. B. Energiepflanzen, die nicht in Die heimische Verkehrswirtschaft im Überblick Nahrungsmittelkonkurrenz stehen, u. a. Jatropha, Leindotter, Algen, forciert (z. B. Lufthansa Projekte burnFAIR, Pure Sky, AIREG). Die Attraktivität des Angebotes wird ständig erhöht, sei es durch neue Möglichkeiten im Bereich des In-Flight- Entertainments, der Internetnutzung, des gastronomischen Angebots oder durch Verkehrsmittel Unternehmen Personenbeförderungen Fahrzeugbestand Duschen im Premium-Segment bei Langstreckenflügen. Luftfahrt ~330 26,3 Mio. 326 [nur Flugzeuge ab 5700 kg MTOM] In Europa kämpft die Luftfahrt mit verschiedensten Problemen: Wettbewerbs- verzerrungen im Vergleich zu anderen Anbietern aus Drittstaaten durch teilweise Schifffahrt ~400 2,9 Mio. 100 staatliche Förderungen, Protektionismus, etc. erschweren die Möglichkeiten und Zug 91 275 Mio. 2.287 [nur Personenwägen] Konditionen für die europäischen Airlines. Deshalb stagniert der Flugverkehr in Bus, Reisebus ~1.180 600 Mio., ~9.500 Europa kurzfristig. Besonders schwierig ist die Situation für die Luftfahrt durch 50 Mio. Fahrgäste den Alleingang der Europäischen Union im Bereich des Emissionshandels für die Taxi/Mietwagen 10.276 k.A. ~27.500 Luftfahrt. Hier gibt es derzeit keine Einigung mit Drittstaaten. Bis 2016 soll es eine Entscheidung für eine weltweite Lösung geben, die dann bis 2020 umgesetzt E Seilbahnen 634 605 Mio. ~ 2.950 Anlagen werden soll.

Quellen: Mitgliederstatistik WKO, Statistik Austria 2011 wurde in Österreich die Flugabgabe eingeführt. Österreich ist eines der wenigen Erläuterung zur Luftfahrt: Es gibt 330 Luftfahrtunternehmen (Paragleiter, Ballonfahrt-, Flughafenunternehmen), davon 88 Airline-Unternehmen, wobei auch ausländische Airlines, die in Österreich eine Niederlassung haben, mitgezählt werden. Länder (auch D, GB), das diese Steuer einheben muss. Damit werden empfindliche Erläuterung zur Schifffahrt: In der Statistik werden auch Häfen und teilweise Segelschulen und Anlegestellen in der Statistik Wettbewerbsnachteile geschaffen. Durch die Flugabgabe werden speziell die mitgezählt. Beim Fahrzeugbestand von 100 werden nur gewerbliche Boote gezählt, keine Sportboote oder Schwimmkörper. österreichischen Regionalflughäfen, die ohnedies mit ihren Rahmenbedingungen zu kämpfen haben, gefährdet: Ein Ausweichen auf Flughäfen ins benachbarte Ausland und damit ein Wechsel der Urlaubsdestination ins Ausland stehen im Raum. Dies bedeutet somit auch eine direkte Gefährdung für die Tourismuswirtschaft. Die Abschaffung der heimischen Flugabgabe würde gemäß einer Studie von Oxford Economics Österreich einen Passagierzuwachs von 1,1 Millionen Passagieren, einen

10 Beitrag der Berufsgruppe Luftfahrt in der Wirtschaftskammer Österreich 26 27 KAPITEL 5 KAPITEL 5

zusätzlichen BIP-Beitrag von 229 Millionen Euro und 3.360 zusätzliche Arbeitsplätze pro Jahr bringen.

Die Luftfahrt verursacht rund 2 % des Schadstoffausstoßes im Verkehr. Obwohl sich absehbar kurzfristig keine Alternative zu Kerosin als Treibstoff abzeichnet, werden die Luftfahrzeuge immer umweltfreundlicher und reduzieren ihren Treib- stoffverbrauch durch technologische Optimierung vorbildhaft.

Ein wichtiger Schritt in Richtung Optimierung und Effizienz wäre auch die Umsetzung des von der EU projektierten „Single European Sky‟: Durch die Redu- zierung der derzeit 38 europäischen Luftkontrollräume könnten rund 5 Mrd. Euro pro Jahr eingespart, die Flugstrecken um ca. 50 km pro Flug reduziert und damit der Schadstoffausstoß um weitere 10 % gedrosselt werden.

Auch die Intermodalität, die gerade für den Tourismus in Österreich besondere Start frei in die schönsten Wochen des Jahres Bedeutung hat, spielt hier eine wichtige Rolle: Das Zusammenspiel von Luftfahrt, Ein perfekter Urlaub sollte möglichst früh beginnen – am besten bereits während der Bahn und Bus ermöglicht optimale und nachhaltige, schonende Reisevarianten. Anreise. Um dies zu erreichen, stimmen die ÖBB ihre Angebote in ganz Österreich optimal aufeinander ab und garantieren so möglichst angenehme Reise- und Umsteigezeiten.

5.3 DIE ÖSTERREICHISCHEN BUNDESBAHNEN - Mit , InterCity (IC), EuroCity (EC), ICE und EuroNight sind im ÖBB-Fern- „ALLES AUF SCHIENE‟ 11 verkehr fünf schnelle und komfortable Zugtypen unterwegs. Sie verkehren zwischen den größten Städten der Nachbarländer und Österreich und bieten attraktive Direktverbindungen an, z. B. aus Hamburg, Berlin, Hannover, Stuttgart, München, Zürich, Verona, Prag, Budapest, Warschau, Ljubljana und Zagreb.

Auch im Nah- und Regionalverkehr kommt eine ganze Reihe unterschiedlicher Fahrzeuge zum Einsatz – zum Beispiel Doppelstockzüge oder Talent-Triebwagen. Der ÖBB-Postbus wiederum übernimmt die Aufgabe, die Fahrgäste die letzten Meter vom Bahnhof zum eigentlichen Urlaubsziel zu bringen. Dafür, dass den Urlaubern auch vor Ort nie langweilig wird, sorgen schließlich die Dampf-, Erlebnis- und Radlerzüge der ÖBB und ihrer Partner.

Scotty – der mobile Fahrplan für ganz Österreich Österreichweite Tür-zu-Tür-Auskunft für öffentliche Verkehrsmittel, komfortabel per Mausklick oder App – das bietet Scotty, der elektronische Routenplaner der ÖBB. Die Suche ist dabei entweder über Eingabe von Adresse oder Haltestelle oder über eine Österreichkarte möglich. Scotty ist ein intelligentes Service, das auch immer mehr Hotels nutzen, um ihre Gäste bei der Planung von An-/Abreise und Ausflügen zu unterstützen. Wenn auch Sie Scotty auf Ihrer Homepage einbetten wollen, finden Sie ÖBB - Österreichs größter Mobilitätsdienstleister alle notwendigen Infos dazu unter www.oebb.at/de/Reiseplanung/Fahrplanauskunft Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 469 Millionen Fahrgäste und 109,3 Mio. Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. 92 Prozent des Bahnstroms Einfach, bequem und kostengünstig: Reisen mit Bahn und Rad stammen aus erneuerbaren Energieträgern, zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die ÖBB gehören „Regio-Biking‟ ist der Überbegriff für die Mitnahme von Fahrrädern im Nah- und mit 95,9 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen Regionalverkehr. Die Verladung der Räder muss dabei durch die Fahrgäste selbst 39.513 Mitarbeiter/-innen bei Bahn und Bus (zusätzlich 1.761 Lehrlinge) dafür, dass täglich erfolgen, das Stellplatz-Kontingent pro Zug ist limitiert. Bei EURegio-Tickets nach rund 1,3 Mio. Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns Tschechien, Ungarn oder in die Slowakei ist die Fahrradbeförderung bei Zügen mit ist die ÖBB-Holding AG. Radfahrsymbol im Fahrplan im Fahrkartenpreis inkludiert.

11 Beitrag der ÖBB-Personenverkehr AG, Marketing & Kommunikation 28 29 KAPITEL 5 KAPITEL 5

Keine Sorgen mit dem Gepäck Das Angebot der ÖBB rund um den Gepäcktransport kann sich sehen lassen: Kofferkulis erleichtern auf den meisten Bahnhöfen den Transport des Gepäcks zum Zug. Bei Buchung eines „BahnTaxis‟ bringt es der Fahrer sogar direkt zum Waggon. Und beim „Haus-Haus-Gepäck PLUS‟ wird das Gepäck direkt zuhause abgeholt und reist schon voraus an den Urlaubsort.

Ein reservierter Sitzplatz zahlt sich aus

Die Reservierung eines Sitzplatzes gibt es ab € 3,- pro Person/Richtung. Buchung am Fahrkartenschalter, im Internet oder beim ÖBB- Kundenservice 05-1717. Mit der Das „Einfach-Raus-Radticket‟ ist ein Gruppenticket für zwei bis fünf Personen und „VORTEILSCARD Family‟ erhalten ihre Fahrräder. Es gilt in den Zügen des Nah- und Regionalverkehrs der ÖBB und Eltern für bis zu zwei kostenlos der Raaberbahn am gewählten Tag (Mo-Fr 9 bis 3 Uhr des Folgetages. Sa/So/FT mitreisende Kinder (bis 15 Jahre) ganztägig bis 3 Uhr des Folgetages). Mehr Infos unter www.oebb.at eine Gratis-Sitzplatzreservierung, ebenso Gruppen ab 10 Personen Im Fernverkehr ermöglicht „Intercity Biking‟ die Fahrradmitnahme in vielen Zügen und „ÖSTERREICHCARD‟-Besitzer. auch im grenzüberschreitenden Verkehr, wobei eine Platzreservierung sowie ein Ticket für Intercity-Biking erforderlich sind. Abheben mit den Airport Shuttles In einigen Bundesländern bieten die ÖBB schnelle S-Bahn-Verbindungen zwischen Reisende mit besonderen Bedürfnissen der Landeshauptstadt und den entsprechenden Airports – zum Beispiel in Wien, Um den besonderen Bedürfnissen von Fahrgästen mit Mobilitätseinschränkung Klagenfurt oder auch Graz. so weit wie möglich entgegenzukommen, haben die ÖBB auf den Bahnhöfen wie auch in den Zügen eine Reihe von Hilfestellungen vorgesehen. Speziell geschulte Mitarbeiter/-innen unterstützen vor Ort und auf Wunsch auch bereits im Vorfeld bei 5.3.1 SCHNELL UND EINFACH ZUM RICHTIGEN TICKET der Planung der Reise. Mehr Infos beim ÖBB-Kundenservice 05-1717. Bahntickets gibt es bei Personenkassen, Fahrkartenautomaten sowie bei manchen Wenn auch Auto/Motorrad Bahnhöfen auch in BahnStores – hier erhält man zusätzlich auch Getränke, Snacks mit in den Urlaub wollen … und Produkte des täglichen Bedarfs. Die 17 Reisebüros am Bahnhof in ganz Unabhängigkeit von Wetter und schlechten Straßen: Österreich bieten Pauschalreisen aller Reiseveranstalter sowie eine große Auswahl Mit dem Autoreisezug reist man gemütlich und sicher an kompletten Bahnreisepackages. Die exklusiven ÖBB Lounges in sieben Bahnhöfen mit dem Zug ins Urlaubsdomizil und hat Auto oder österreichweit ermöglichen mit einem 1.-Klasse-Ticket entspanntes Warten bei Motorrad trotzdem vor Ort zur Verfügung. Während Kaffee und Zeitung bis zur Abfahrt. der Sommerreisezeit bieten die ÖBB zusätzlich zu den täglichen Verbindungen innerhalb Österreichs Elektronischer Ticketverkauf und nach Deutschland auch Autoreisezüge nach Die Buchung von Online-Tickets ist via www.oebb.at, SMS Handy-Ticket oder über Italien an. die ÖBB-Ticket App möglich. Telefonisch können Tickets über das ÖBB-Kunden- service 05-1717 gebucht werden, die Abholung des bestellten Tickets kann dann Schlafend durch die Nacht reisen bequem vor der Abfahrt z. B. am Fahrkartenautomaten erfolgen. Ob für einen City-Trip, eine Urlaubsreise oder auch einen Tagesausflug – im Schlaf- oder Liegewagen reist man nicht nur sicher durch die Nacht – man kommt vor allem Ticketverkauf im Zug am Morgen auch ausgeruht und fit am Ziel an. So kann man gleich richtig in den Auf Selbstbedienungsstrecken im Nahverkehr muss man Tickets grundsätzlich vor Urlaub starten! dem Einstieg kaufen. In Fernverkehrszügen ist der Kauf mit einem kleinen Aufpreis von € 3,- auch im Zug beim Zugbegleiter möglich. In Bussen ist das Ticket beim/

30 31 KAPITEL 5 KAPITEL 5

bei der Fahrer/-in erhältlich. Für Gruppenreisen ab 15 Personen helfen die ÖBB- ÖBB SparSchiene Österreich Kundenberater/-innen als persönliche Ansprechpartner/-innen. Mit der „ÖBB SparSchiene Österreich‟ ab nur € 9,- staufrei, stresslos und umweltfreundlich ganz Österreich entdecken. Einfach auf www.oebb.at auf „Ticket Bahnhof „in the City‟ buchen‟ klicken, Verbindung abfragen und schon sieht man, ob noch „SparSchiene- In immer mehr Bundesländern gibt es den „Bahnhof in der City‟. Er bietet in den Tickets‟ verfügbar sind. Zentren der Orte ÖBB-Services, Beratung und Ticketverkauf durch ÖBB-Partner. Auch ausgewählte Reisebüros und ÖBB-Partner offerieren ÖBB-Angebote. ÖBB EURegio Ticket Unser Beitrag zur Völkerverständigung: Die „ÖBB EURegio-Angebote‟ eignen sich Mehr Service für Senioren ideal für kleine Ausflüge über die Grenze in die Nachbarländer Tschechien, Ungarn Unter dem Titel „Senior Mobil‟ bieten in und Slowakei – bequem mit Rückfahrt und Fahrradmitnahme. Mehr Infos unter mehreren Bundesländern speziell geschulte www.oebb.at. ÖBB-Seniorenmobilitätsberater/-innen älteren Personen Rat und Hilfe bei allen ÖBB Einfach-Raus-Ticket Fragen rund um die Reise mit den ÖBB – vom Das ideale Gruppen-Ticket für Ausflüge: Gültig für 2 - 5 Personen in den Zügen des Ticketkauf am ÖBB-Fahrkartenautomaten Nah- und Regionalverkehrs der ÖBB und der Raaberbahn am gewählten Tag (Mo-Fr bis zum Finden der besten Bahnverbindung. 9 bis 3 Uhr des Folgetages. Sa/So/FT ganztägig bis 3 Uhr des Folgetages). Mehr Infos unter www.oebb.at. ÖBB Kombiticket Die Kombitickets von ÖBB Rail Tours verbinden zum besonders günstigen 5.3.2 UNTERWEGS AM URLAUBSORT Fixpreis eine Bahnfahrt mit einem Veranstaltungsangebot vor Ort – zum ÖBB-Personenverkehr AG Beispiel einer Eintrittskarte zu einem Die ÖBB-Personenverkehr AG ist Österreichs größter Mobilitätsdienstleister. Rund Kultur- oder Sportevent. Mehr Infos unter 2.900 Mitarbeiter/-innen in 4.000 Zügen und 30.000 Buskursen sorgen mit ihrer www.oebb.at/kombitickets. Arbeit rund um die Uhr und bei jedem Wetter dafür, dass über eine Million Fahrgäste pro Tag sicher und verlässlich an ihr Ziel kommen. ÖBB VORTEILSCARD Ein ganzes Jahr lang schnell, bequem und günstig reisen mit der VORTEILSCARD. Sie garantiert bis zu 50 % Ermäßigung auf ÖBB-Tickets und ist in ganz Österreich unabhängig von Zuggattung oder Wagen- klasse gültig. Das inkludierte RAILPLUS bietet zusätzlich 25 % Ersparnis auch bei Bahnreisen ins Ausland. Mehr Infos unter www.oebb.at/vorteilscard.

ÖBB ÖSTERREICHCARD Einfach in den nächsten Zug steigen und losfahren. So oft man möchte und ohne ein Ticket zu kaufen – ein ganzes Jahr lang unterwegs mit der Bahn ab nur € 4,50/Tag, für alle unter 26 sogar für nur € 2,80/Tag. Die ÖSTERREICHCARD gibt es für die 1. oder 2. Klasse und ist in allen Zügen der ÖBB sowie auf einigen österreichischen ÖBB-Postbus Privatbahnen gültig. Mehr Infos unter www. Die ÖBB-Postbus GmbH ist mit knapp 3.900 Mitarbeiter/-innen und fast 240 Mio. vorteilscard.oebb.at. Fahrgästen pro Jahr Marktführer im öffentlichen Regionalverkehr auf Österreichs

32 33 KAPITEL 5 KAPITEL 5

Straßen. Das Unternehmen betreibt 2.100 moderne Busse, die flächendeckend auf Das Urlaubs-Auto wartet: CarSharing/Zipcar (W, NÖ, OÖ, S, St, K, T, V) mehr als 1.000 Linien rund 30.000 Kurse bedienen. So einfach und bequem war umsteigen noch nie! Mit dem österreichweiten Netz von „CarSharing/Zipcar‟ ist man völlig unabhängig vom privaten Pkw und hat ÖBB ErlebnisBahn dennoch jederzeit bei Bedarf ein Fahrzeug zur Verfügung. Einfach vorbuchen und Als der führende Spezialist für Ausflugszüge bringt die „ÖBB ErlebnisBahn‟ ihre gemütlich mit der Bahn zum Zielort fahren - am gewählten Standort wartet bereits Fahrgäste rund ums Jahr zu den schönsten Plätzen Österreichs. Im regelmäßigen das reservierte CarSharing-Fahrzeug. Mehr Infos unter www.carsharing.at Fahrbetrieb wie auch als Charterfahrzeuge stehen Nostalgie- und Dampfzüge sowie viele weitere Raritäten zur Verfügung. Mehr Infos unter www.erlebnisbahn.oebb.at Übrigens: Eine VORTEILSCARD Mobil bzw. ÖSTERREICHCARD Tourismuskarten-Kooperationen fungiert als elektronischer Schlüssel zu den CarSharing-Fahrzeugen. In vielen Regionen Österreichs bestehen enge Kooperationen der ÖBB mit regionalen und lokalen Tourismuspartner/-innen – so z. B. bei der Neusiedler See Card, der Kärnten Card, dem Tennengauticket oder der Bregenzerwald Gäste- Card. Wien am Rad entdecken Urlaubszeit sparen mit der Autoschleuse Tauernbahn Bequem direkt an den Wiener Bahnhöfen warten die bekannten Citybikes auf sportliche Die kürzeste Verbindung zwischen Salzburg und Kärnten ist die Autoschleuse Wien-Besucher/-innen. Einmal im Internet anmelden und schon kann man das Bike an jeder Tauernbahn der ÖBB. Sie verbindet im Stundentakt das Gasteinertal mit dem Mölltal der mehr als 110 Bike-Stationen beliebig ausleihen und zurückgeben. und ist eine perfekte Alternative zur Tauernautobahn. Mehr Infos unter www.oebb.at Zusätzlicher Anreiz: Beste Verbindungen zwischen Kärnten und Italien Die erste Stunde ist immer gratis! Mehr Infos unter www.citybikewien.at Die MICOTRA-Züge verbinden Kärnten mit Friaul-Julisch-Venetien. Sie bieten bis zu 150 Fahrgästen Platz, verfügen über einen Waggon für den Radtransport und sind deshalb eine beliebte Ergänzung zum Ciclovia Alpe Adria Radweg. Mehr Infos unter www.kärnten.oebb.at

Die Bahn auf der Straße Die ÖBB Intercitybusse bieten mit 1. und 2. Klasse, WC und Klimaanlage den Komfort der Bahn im Bus und garantieren so eine rundum entspannte Reise. Sie verkehren mehrmals täglich zwischen Graz und Klagenfurt, Klagenfurt und Venedig sowie Venedig und Lido di Jesolo. Mehr Infos unter www.intercitybus.oebb.at

Gemeinsam stark in den Regionen Bereits lange Tradition haben viele Kooperationen von Privatbahnen mit den ÖBB in ganz Österreich. Ob die bekannte Zillertalbahn, die Wiener Lokalbahnen oder auch die Montafonerbahn – sie und noch viele mehr sind seit langen Jahren Partner im Bemühen der ÖBB, den Fahrgästen ein möglichst umfassendes Bahnnetz zur Verfügung stellen zu können.

Österreich sportlich entdecken mit nextbike Die beste Kombination von Schiene und Wadeln: nextbike bietet in Kooperation mit den ÖBB Fahrrad-Vergnügen für nur € 1,- pro Stunde bzw. € 8,- für 24 Stunden. Fahrrad-Verleihstellen gibt es in Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg. Mehr Infos unter Tel. 02742-229901 oder www.nextbike.at

Tipp: Mit der ÖBB VORTEILSCARD ist die erste Stunde gratis!

34 35 KAPITEL 5 KAPITEL 5

PRIVAT 5.4 PRIVATBAHNEN IN ÖSTERREICH UND IHRE BEDEUTUNG FÜR DEN TOURISMUS 12 MARIAZELLER BAHN

Der Begriff Privatbahnen ist als Bezeichnung für Eisenbahnen außer den ÖBB Kontakte historisch gewachsen. Viele der sogenannten Privatbahnen sind aber zum Teil oder Tel.: +43(0)2742/360 990-99 E-Mail: [email protected] zur Gänze im Eigentum von Gebietskörperschaften. 13 www.noevog.at/mariazellerbahn Fotos: noevog/weinfranz.at

In die rund 85 km lange Schmalspurbahn (760 mm Spurweite) von St. Pölten in den Wallfahrtsort Ma- riazell wurde in jüngster Zeit viel investiert. Neun neue Niederflur–Elektrotriebwagenzüge, genannt die Himmelstreppe, wurden beschafft, im Juni 2014 wurden Panoramawagen dazu ausgeliefert. Es wurde BURGENLAND aber auch in die Strecke und in die Sicherheitstechnik investiert, um kürzere Fahrzeiten zu erreichen. Außerdem wurde ein neues Fahrgastinformationssystem installiert. Zudem wird der Ticketverkauf auch im Internet angeboten. Für den Nostalgieverkehr bleiben die alten Waggons der „Ötscherbärgarnitur‟, abwechselnd gezogen von einer mehr als 100 Jahre alten E-Lok bzw. Dampflok erhalten.Mostviertel RAABER BAHN (GYSEV) Tourismus bietet gemeinsam mit der Mariazellerbahn Packages zur Niederösterreichischen Landesaus- stellung an, die für 2015 gebucht werden können. Touristische Packages werden aber auch auf der NÖ- Kontakt VOG-Homepage bzw. im Ticketshop angeboten. Tel.: +43(0)2687/622 24-125 E-Mail: [email protected] Eine touristisch interessante Kombination stellen der Traisentalradweg und die Mariazellerbahn dar: In www.raaberbahn.at den neuen Triebwagen können je nach Ausführung 12 oder 27 Fahrräder mitgenommen werden. Eine

Foto: www.raaberbahn.at Reservierung von Fahrradplätzen ist ebenfalls im Internet möglich und wird empfohlen. Die Gästekarte Die Raaberbahn ist sowohl in Westungarn als auch in Ostösterreich tätig und betreibt ein ca. 511 km langes des Mostviertels „Wilde Wunder Card‟ bietet einmalig auf der Mariazeller Bahn 50 %, die Niederöster- und laufend modernisiertes Eisenbahnnetz. Auf der Strecke der Neusiedler Seebahn zwischen Neusiedl am See reichcard 20% Ermäßigung. und Fertőszentmiklós ist die Raaberbahn AG ebenfalls betriebsführendes Unternehmen. Die Leistungen der Raaberbahn im Personenverkehr sind sowohl für den Alltagsverkehr als auch für den Radtourismus bedeutend. In Ungarn verkehren Reisezüge der Raaberbahn bis Budapest und Szentgotthárd. In Österreich bedient sich die Raaberbahn bei ihren bis Wien verkehrenden Zügen (noch) den Reisezuggarnituren der ÖBB. Tariflich sind die österreichischen Strecken der Raaberbahn in den Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und in das Fahrkartenange- REBLAUS-EXPRESS: RETZ – DROSENDORF bot der ÖBB integriert. So gelten unter anderem auch die ÖBB-Vorteilscard, das Einfach-Raus-Ticket sowie das Einfach-Raus-Radticket. Kontakte Tel.: +43(0)2742/360 990-99 Tipp: Für Urlaubsgäste in der Region Neusiedler See besonders vorteilhaft ist die Neusiedler See Card: E-Mail: [email protected] Diese kostenlose Gästekarte schließt die Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel in der Region, darunter www.noevog.at/reblausexpress der Neusiedler Seebahn ein: www.neusiedlersee.com/de/service/nsc/oeffentlicherverkehr/1 Fotos: noevog/Werner Prokop Der Reblaus-Express verkehrt an Samstagen, Sonn- und Feiertagen vom 1. Mai bis 26. Oktober und verbindet Retz im Weinviertel mit dem rund 40 km entfernten Drosendorf im Waldviertel. Die Fahrrad- mitnahme im Zug ist gratis (bitte Gruppen über acht Radler/-innen anmelden). Im renovierten Heuri- NIEDERÖSTERREICH gen-waggon werden neben Wein und alkoholfreien Getränken auch regionale Schmankerl angeboten. Wer die guten Weine sorglos genießen will, sollte in der Region nächtigen oder mit den Taktzügen aus Wien (Fahrzeit nach Retz eine gute Stunde) anreisen. NIEDERÖSTERREICHISCHE VERKEHRSORGANISATIONSGESELLSCHAFT (NÖVOG)

Kontakt Tel.: +43(0)2742/360 990-99 SCHNEEBERGBAHN E-Mail: [email protected] www.noevog.at Kontakt Tel.: +43(0)2742/360 990-99 Das Land Niederösterreich hat im Jahr 2010 insgesamt rund 620 km Regionalbahnen von den ÖBB übernom- E-Mail: [email protected] men. Während die Einstellung einiger Strecken, u. a. der Ybbstalbahn, der Thayatalbahn und des alltäglichen www.schneebergbahn.at Bahnverkehrs in der Wachau von Bürgerinitiativen und vielen Fachleuten kritisch beurteilt wird, gibt es auf den Fotos: noevog/Werner Prokop, noevog/Weinfranz.at nachfolgend vorgestellten Strecken der NÖVOG attraktive touristische Angebote. Die meterspurige Zahnradbahn überwindet auf ihrer 9,85 km langen Strecke von Puchberg auf den Hoch-

12 Beitrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie, Abteilung Wege- und externe Kosten, Maut, Verkehr und Umwelt, DI Ernst Lung 13 siehe auch www.bmvit.gv.at/verkehr/eisenbahn/privatbahnen/betriebe/index.html 36 37 KAPITEL 5 KAPITEL 5

OBERÖSTERREICH schneeberg 1219 Höhenmeter mit einer maximalen Steigung von 197 Promille. Die Bergstation liegt auf rund 1800 Meter Seehöhe­ und ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wande­ ­rungen. Die Dampfloks (Baujahre 1896 – 1900) stammen aus der Eröffnungszeit der Bahn, die Gesamtstrecke wurde im September­ 1897 SCHAFBERGBAHN eröffnet. Im Jahr 1999 wurden, um der starken Nachfrage zu begegnen, moderne­ Diesel-Triebwagenzü- ge beschafft. Die Schneebergbahn­ ist in der Regel von Ende April bis Ende Oktober täglich in Betrieb. Kontakt Tel.: +43(0)6138/22 32-0 E-Mail: [email protected] www.schafbergbahn.at

WACHAUBAHN Die Zahnradbahn ist seit 1893 in Betrieb und wird von Dampfloks aus den Jahren 1893, 1894 und vier modernen Nachbau Dampf-Loko- Foto: www.schafbergbahn.at Kontakt motiven aus 1992 und 1995, zwei Dieseltriebwagen aus 1964 und einer dieselelektrischen Lokomotive (Baujahr Tel.: +43(0)2742/360 990-99 2010) befahren. Auf einer Streckenlänge von 5,85 km wird ein Höhenunterschied von 1190 Metern bewältigt, die maximale Steigung beträgt 26 %. Die Bergstation liegt auf nahezu 1800 Meter Seehöhe. Die Schafbergbahn E-Mail: [email protected] ist von Ende April bis 26. Oktober täglich in Betrieb, grundsätzlich wird mit Dampf gefahren, Dieselzüge werden www.noevog.at/wachaubahn als Verstärker eingesetzt. Die Schafbergbahn arbeitet eng mit der Wolfgangsee-Schifffahrt zusammen, beide Foto: noevog/Schendl sind Unternehmen der Salzburger Lokalbahnen. Daher werden auch attraktive Kombitickets für Bahn und Schiff Zwischen uraltem Mauerwerk, Weingärten und blühenden Böschungen hat sich die Wachau ihr Wesen bewahrt. angeboten, wobei eine Nächtigung am Schafberg ein traditionelles Highlight ist. Montags ist Senioren/-innen-Tag Die Wachaubahn verkehrt hier schon seit 1909 – und verbindet heute Krems mit Emmersdorf (gegenüber von und freitags Familientag mit erheblichen Ermäßigungen. Melk, Streckenlänge ca. 36 km). Durch die Trassierung in Hanglage ergeben sich tolle Ausblicke in die Weltkultu- rerbelandschaft. Die Wachaubahn verkehrt mit drei Zügen je Richtung an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von April bis zum 26. Oktober sowie täglich von Ende Juni bis Ende September. In der Wachaubahn werden Fahrrä- der kostenlos mitgenommen, für Gruppen ab fünf Personen wird eine kostenlose Reservierung empfohlen. Die Wachaubahn bietet auch touristische Packages an, beispielsweise Kombitickets mit Bahn & Schiff. STERN & HAFFERL VERKEHRSGESELLSCHAFT

Kontakt Tel.: +43(0)7612/795 200-0 E-Mail: [email protected] WALDVIERTELBAHN www.stern-verkehr.at Foto: Fa. Vossloh/www.stern-verkehr.at

Kontakt Die Privatfirma Stern & Hafferl betreibt folgende Bahnen:

Tel.: +43(0)2742/360 990-99 • Linzer Lokalbahn (LILO): – Eferding- Niederspaching – Peuerbach/ Neumarkt-Kalham, E-Mail: [email protected] Länge insgesamt ca. 59 km Foto: noevog/Knipserl.at www.noevog.at/waldviertelbahn • Lokalbahn Lambach – Vorchdorf-Eggenberg (Vorchdorfer Bahn), ca. 15 km • Lokalbahn Gmunden Seebahnhof – Vorchdorf-Eggenberg (Traunseebahn), Länge ca. 15 km Im oberen Waldviertel steht ein ganzes Netz von 760 mm Schmalspurbahnen dem touristischen Verkehr zur • Lokalbahn Vöcklamarkt – Attersee (Attergaubahn), ca. 14 km Verfügung. Der 43 km lange südliche Teil der Waldviertelbahn führt von Gmünd über Weitra, den Waldviert- • Gmundner Straßenbahn, ca. 2,32 km: die „kleinste Straßenbahn‟ der Welt - wird in einem ler Semmering nach Groß Gerungs. Der nördliche Streckenabschnitt führt von Gmünd über rund 25 km nach aktuellen Projekt mit der Lokalbahn Vorchdorf – Gmunden zu einer modernen Stadt-Regio Tram Litschau, in Altnagelberg zweigt die 13 km lange Strecke nach Heidenreichstein ab. Die Bah- zusammengelegt, die 2017 den Betrieb aufnehmen soll. nen verkehren von Mai bis Oktober, auf der Strecke nach Heidenreichstein von Juli bis September. Die Fahrradmitnahme in den Zügen der Waldviertelbahn ist kostenlos. Es werden auch Dampffahrten zu Alle Bahnen von Stern & Hafferl werden elektrisch betrieben und haben sowohl Bedeutung für den Schul- und speziellen Terminen angeboten. Berufspendelverkehr als auch für den touristischen Verkehr. Auf der Linzer Lokalbahn und auf der Traunseebahn Gmunden – Vorchdorf werden Niederflurfahrzeuge eingesetzt. Außerdem gibt es für Eisenbahnfreunde/-innen Tipp zu den Bahnen der NÖVOG: gut erhaltene Nostalgiefahrzeuge. Im Planverkehr gelten die Tarife des Oberösterreichischen Verkehrsverbun- Die Niederösterreich-Card (siehe www.niederoesterreich-card.at/) um € 54,- pro Jahr, Verlängerung des, siehe www.ooevv.at/ € 49,-, bietet 20 % Ermäßigung auf der Mariazellerbahn sowie eine einmalige Freifahrt pro NÖ-Card und Jahr mit den Dieselzügen der Schneebergbahn, der Waldviertelbahn, der Wachaubahn und mit dem Die Fahrradmitnahme nach Maßgabe des verfügbaren Platzes ist zum Preis von derzeit € 1,50 je Richtung Reblaus Express. möglich: LILO: max. acht Räder: Voranmeldung erbeten, Lokalbahn Vöcklamarkt – Attersee: vier Räder pro Zug, nach Voranmeldung bis zu zehn, Gmunden – Vorchdorf: max. vier Räder in den Multifunktionsabteilen der aktuell eingesetzten Niederflurfahrzeuge, Lambach – Vorchdorf nach Voranmeldung sechs Fahrräder.

38 39 KAPITEL 5 KAPITEL 5

Hervorzuheben sind originelle touristische Angebote, unter anderem: termiething in Bau, die im Dezember 2014 in Betrieb genommen wird. Die Netzlänge beträgt nach Fertigstellung • Bratlzug auf der Traunseebahn, mit der Bahn zum Bier der Verlängerung ca. 35 km. Die Salzburger Lokalbahn ist eine moderne S-Bahn mit 30 Minuten Taktverkehr. • Hobbylokführer Zum Teil wurden in die Elektrotriebwagen Niederflurmittelteile eingebaut. • Mit Mariculix zu den Kelten • Schiff-Bummelzug-Nostalgie, Erlebnisfahrt mit Schiff & Attergaubahn Für den Tourismus interessant sind vor allem Nostalgiezüge sowie die Städte Oberndorf und Laufen an der • Nostalgiefahrten mit der kleinsten Straßenbahn der Welt Salzach. Die Fahrradmitnahme ist möglich, wenn im Zug genügend Platz vorhanden ist (Preis € 1,30).

Neben diesen Angeboten für Individualtourist/-innen gibt es zusätzliche Angebote für Gruppen. Für einzel- ne Angebote z. B. Bahn-Schiff-Rundreise am Attersee gibt es mit der Salzkammergut–Card Ermäßigungen. Das Unternehmen Stern & Hafferl betreibt auch Buslinien- und Stadtverkehre, ein Busreiseunternehmen mit STEIERMARK mehreren Reisebüros sowie die Attersee-Schifffahrt (www.atterseeschifffahrt.at) und die Altaussee-Schifffahrt (www.altausseeschifffahrt.at).

GRAZ-KÖFLACHER BAHN UND BUSBETRIEB GMBH (GKB)

SALZBURG Kontakt Tel.: +43(0)316/59 87-0 E-Mail: [email protected] www.gkb.at PINZGAUER LOKALBAHN Foto: www.gkb.at/HP Paschinger Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH betreibt die Bahnstrecken Kontakt Graz – Lieboch – Köflach, ca. 40 km und Lieboch – Wies-Eibiswald, ca. 50 km. Beschleunigte Züge verkehren Tel.: +43(0)6542/575 005 952 an Werktagen auf dem schon fertiggestellten Teil der Koralmbahn und verkürzen die Fahrzeit von Graz nach E-Mail:[email protected] Deutschlandsberg um bis zu 20 Minuten. Für den touristischen Verkehr sind vor allem Ausflüge in die Weststei- www.pinzgauer-lokalbahn.info ermark interessant. Die Region setzt auf den Fahrradtourismus und ist für ihre kulinarischen Spezialitäten und

Fotos: www.pinzgauer-lokalbahn.info die Schilcher Weine bekannt. Das Lipizzaner Gestüt Piber ist ein beliebtes touristisches Ziel nahe Köflach. Mit Die rund 54 km lange Schmalspurbahn der GKB erreicht man auch den Bahnhof Preding – Wieselsdorf, den Ausgangspunkt der Museumsbahn Stainzer (760 mm Spurweite) verbindet Zell am See mit Krimml und erschließt zahlreiche bedeutende Tourismus- Flascherlzug. Die GKB befördert Fahrräder kostenlos. destinationen (Nationalpark Hohe Tauern mit Besucherzentrum in Mittersill, Krimmler Wasserfälle, Wildkogel u. a.). Die Bahn wurde 1898 eröffnet und nach schweren Hochwasserschäden im Jahr 2005 im Abschnitt Mittersill – Krimml abschnittsweise neu errichtet. Im Juli 2008 wurde die Bahn vom Land Salzburg von den ÖBB übernommen, die Betriebsführung erfolgt durch die Salzburger Lokalbahn. Die Bahn stellt sich heute als modernes Regionalverkehrsunternehmen mit Taktfahrplan und Niederflurfahrzeugen in vielen Zügen dar und STEIERMÄRKISCHE LANDESBAHNEN (STLB) bietet in Zell am See gute Anschlüsse zur Westbahn.

Kontakt Die Pinzgauer Lokalbahn ist in bestimmten Abschnitten mit Skipässen kostenlos benutzbar, es gibt preisgünstige Tel.: +43(0)316/812 581-0 Wochenendtickets für bis zu drei Personen und Angebote im Rahmen von Gästepässen. Fahrräder werden nach E-Mail: [email protected] Voranmeldung mitgenommen (derzeitiger Preis € 2,50 je Richtung, Fahrrad-Tageskarte € 4,-). Eine touristische www.stlb.at Attraktion sind Dampf- und Diesel-Nostalgiezüge in der Sommersaison (Dampf: dienstags und donnerstags). Foto: STLB/Gößler (Dampfzug) Foto: STLB, Tom Lamm (Stadler-Niederflurtriebwagen) Die STLB betreiben folgende Bahnlinien mit regelmäßigem Personenverkehr: • Peggau–Deutsch Feistritz – Übelbach: S11 der steirischen S-Bahn mit durchgehenden Zügen nach Graz Hbf, Streckenlänge 10,25 km, elektrischer Betrieb, überwiegend mit modernen Niederflurtriebwagen; SALZBURGER LOKALBAHN • Gleisdorf – Weiz: S31 der steirischen S-Bahn mit durchgehenden Zügen nach Graz, Streckenlänge 15,2 km, Dieselbetrieb, vor allem im Alltagsverkehr, aber auch als Zubringer zur Feistritztal- Kontakt Nostalgiebahn bedeutend; Tel.: +43(0)662/448 015 00 • Feldbach - Bad Gleichenberg: Die elektrisch betriebene Normalspurstrecke ist landschaftlich reizvoll E-Mail: [email protected] und wurde erst 1931 eröffnet. Auf ihrer Streckenlänge von 21 km überwindet sie Steigungen bis zu www.salzburg-ag.at/verkehr/salzburger-lokalbahnen 42 Promille. Sie ist damit nicht nur steiler als die Semmeringbahn, sondern zählt zu den steilsten Adhäsionsstrecken in den Alpenländern. Gemeinsam mit angrenzenden Rad- und Wanderwegen ist Foto: www.salzburg-ag.at Die Salzburger Lokalbahn verbindet die Landeshauptstadt Salzburg mit sie für den Ausflugstourismus interessant. Lamprechtshausen und Trimmelkam. Derzeit ist eine rund 3 km lange Neubaustrecke von Trimmelkam nach Os- • Murtalbahn Unzmarkt - Murau - Tamsweg (Salzburg): Die Schmalspurbahn mit 760 mm Spurweite

40 41 KAPITEL 5 KAPITEL 5

und rund 65 km Streckenlänge (davon rund 50 km in der Steiermark) verbindet die Südbahn mit Innsbrucker Niederflur-Straßenbahngarnituren. In der Stubaitalbahn gelten die Tarife des Tiroler Verkehrsver- dem Salzburger Lungau. Neben dem Planverkehr mit Dieseltriebwagen, die u. a. für die Anreise in bundes, die Fahrradmitnahme ist kostenlos. die Tourismusdestinationen Murau-Kreischberg und den Lungau gut geeignet sind, werden während der Sommersaison an Dienstagen und Donnerstagen planmäßige Dampfzugfahrten von Murau nach Tamsweg und zurück angeboten. Die Züge nehmen auch Fahrräder mit und erleichtern dadurch Radausflüge am beliebten Murradweg. Sie kann auch mit der Steiermark Card einmalig benützt werden: www.steiermark-card.net. ZILLERTALBAHN - • Weiz – Oberfeistritz – Birkfeld (Feistritztalbahn): Diese Schmalspurbahn (760 mm Spurweite) wird ZILLERTALER VERKEHRSBETRIEBE AG (ZVB) von Nostalgiezügen von Mai bis September weiter bis Birkfeld befahren (Streckenlänge insgesamt 23,9 km). Siehe www.tourismus-weiz.at/feistritztal-bahn.html. Sie kann auch mit der Steiermark Kontakt Card gratis benützt werden: www.steiermark-card.net. Tel.: +43(0)5244/60 60-0 E-Mail: [email protected] Tipp: Der Steiermärkische Verkehrsverbund bietet auf seiner Webseite Freizeittipps mit der Benutzung www.zillertalbahn.at öffentlicher Verkehrsmittel an http://verbundlinie.at/freizeit. Für den Freizeit- und Tourismusverkehr inte- Zillertal Aktiv Card Foto: Zillertaler Verkehrsbetriebe ressant sind die „Radlertickets‟ für die Bereiche West, Ost und Nord in der Steiermark. Die Tickets gelten www.zillertal.at/de/sommer/bergsommer/zillertal-activcard als Tagesnetzkarte für eine Person und ein Fahrrad und kosten € 16,-. Sie gelten in allen Nahverkehrszü- gen mit Fahrradmitnahme und sogar in bestimmten Bussen. In den Sommerferien der Schulen wird fur Die rund 32 km lange Zillertalbahn (Spurweite 760 mm) verbindet Jenbach mit Mayrhofen im Zillertal. In jüngs- die gesamte Steiermark das "Freizeitticket" angeboten. Die Tages-Netzkarte für die ganze Steiermark ter Zeit wurden erhebliche Investitionen in die Strecke (abschnittsweiser zweigleisiger Ausbau und Bahnhofs- gilt wahlweise an Samstagen oder Sonn- und Feiertagen für bis zu zwei erwachsene Personen, außerdem verbesserungen) sowie in das rollende Material (Niederflurfahrzeuge) getätigt. Die Zillertalbahn bietet tagsüber können bis zur vier Kinder (bis zum vollendeten 15. Geburtstag) gratis mitfahren. www.verbundlinie. einen Halbstundentakt (mit geringfügigen Abweichungen) an, der noch durch einzelne Buskurse ergänzt wird. at/tarif/ Mobil-Zentral Graz bietet alle Informationen zu öffentlichen Verkehrsmittel in der Steiermark: Fahrräder werden kostenlos befördert. Bei den besetzen Bahnhöfen können auch Fahrräder gemietet werden. Tel. 050-678910, E-Mail: [email protected] Für den touristischen Verkehr fahren in der Sommersaison (Juni bis September) und auch in den Weihnachts- ferien Dampfzüge, auch mit Angeboten für Hobbylokführer/-innen. Eine besondere Attraktion ist der Kristall- waggon, der mit 62.000 Kristallen geschmückt ist und als Barwagen im Dampfzug eingesetzt wird, aber auch gemietet werden kann. TIROL Für den planmäßigen Verkehr gelten die Tarifangebote des Verkehrsverbund Tirol, siehe www.vvt.at/page.cfm?- vpath=tickets/ticketinfo/tarifberechnung. In der Sommersaison (von Ende Mai bis Mitte Oktober) wird die Zil- lertal Activcard für sechs, neun oder zwölf Tage angeboten (Preis 2014 ab € 57,-). www.zillertal.at/de/sommer/ ACHENSEEBAHN bergsommer/zillertal-activcard/ Mit der Zillertal-Aktivcard können auch die Zillertalbahn (mit Ausnahme der Dampfzüge) und die Busse der ZVB sowie Seilbahnen gratis benützt werden. Kontakt Tel.: +43(0)524/462 243 E-Mail: [email protected] www.achenseebahn.at VORARLBERG Die meterspurige Zahnradbahn wurde 1889 eröffnet und verbindet Foto: Achensee Tourismus Jenbach mit dem Achensee, wo Bus- und Schiffsanschlüsse bestehen. Es gibt auch langfristige Überlegungen die Bahn zu elektrifizieren. Die Achenseebahn ist von 1. Mai bis 2. November in Betrieb. MONTAFONERBAHN

Kontakt STUBAITALBAHN Tel.: +43(0)555 690 00 E-Mail: [email protected] www.montafonerbahn.at Foto: Christian Tscharre Kontakt Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Die 13 km lange Normalspurbahn verbindet Bludenz mit Schruns im Montafon. Das Montafon ist eine beliebte Tel.: +43(0)512/53 07-0 Ferienregion. Einige Züge der Montafonerbahn fahren über das ÖBB-Netz bis Bregenz und Lindau. Die Monta- E-Mail: [email protected] Foto: TVB Stubai Tirol fonerbahn betreibt auch zwölf Buslinien und eine Nachtbuslinie. Die Fahrradmitnahme ist in allen Zügen mög- www.ivb.at lich. Eine Fahrradtageskarte für den Nahverkehr in Vorarlberg kostet € 1,60, für Gruppen wird eine Anmeldung empfohlen. Die Stubaitalbahn verbindet Innsbruck mit Fulpmes im Stubaital und hat eine Länge von ca. 18,2 km. Sie ist in das Netz der Innsbrucker Straßenbahn integriert. Auf der meterspurigen Bahn fahren seit einigen Jahren

42 43 KAPITEL 5 KAPITEL 5

TIPPS Tipp: Der Vorarlberger Verkehrsverbund bietet insbesondere für Familien preiswerte Tageskarten an, Voraussetzung: ÖBB Vorteilscard Familie oder Vorarlberger Familienpass, siehe Fahrkartenkauf Hilfreiche www.vmobil.at/index.php?menuid=90 Die meisten Privatbahnen bieten durchgehende Vollpreisfahrkarten und Tipps! Vorteilstickets mit den ÖBB an. Auch von den ÖBB Personenkarten und bei den Fahrkartenautomaten können für die meisten Privatbahnen durchgehende Fahrkarten für die Streckenabschnitte der ÖBB und der Privatbahnen gekauft werden. Voll WIEN integriert in den ÖBB-Internet-Ticketverkauf sind die Montafoner Bahn und die Raaber Bahn. In einigen Fällen ist es jedoch preiswerter, zuggebundene Internet- Tickets (Sparschiene Österreich) der ÖBB zu nutzen und dann regionale Tickets der WIENER LOKALBAHNEN (WLB) Verkehrsverbünde, vor allem preiswerte, attraktive Netzkarten zu nützen.

Kontakt Reise mit Kindern im Zug Tel.: +43(0)1/90 444 Im Zug ist die Reise mit Kindern viel entspannter als im Auto. Das Ferienabenteuer E-Mail: [email protected] beginnt am Bahnhof, nicht erst am Urlaubsort. Die Eltern haben Zeit für die Kinder, www.wlb.at Foto: WLB/Zinner brauchen sich nicht auf den Straßenverkehr zu konzentrieren. Sie lesen den Kindern Die Wiener Lokalbahnen betreiben die Bahnlinie Wien Oper – Baden Josefs- etwas vor, erfinden Geschichten oder spielen. Ältere Kinder nehmen gerne ihre platz (Badnerbahn) sowie Regionalbusse im Süden und südlichen Umland von Wien. Die Badner Bahn verbindet iPods oder Smartphones zur Hand. Vielen Kindern wird oft schlecht im Auto. Im auf 30,4 km Wien und die Kurstadt Baden und wird gerne als Ausflugsbahn in die Thermen- und Heurigenregion Zug schauen sie aus dem Fenster und träumen. In Momenten, in denen sie unruhig genutzt. Beliebte Ziele wie der Anninger im Wienerwald, die Natur-Badeseen in Wiener Neudorf oder das Badner werden, haben sie vielleicht Hunger oder brauchen eine Ablenkung. Im Zug können Rosarium sind ideal mit der Bahn zu erreichen. Für Aktivurlauber stehen an vielen Haltestellen Leihräder von sich Kinder bewegen und sitzen nicht stundenlang immobil. So vergeht die Zeit im nextbike zur Verfügung. Besonders attraktiv ist die Badner Bahn auch als komfortabler Zubringer zur Shopping Nu. Folgende Tipps werden von Familien gegeben, die diese selbst erprobt haben: City Süd, einem der größten Einkaufszentren Europas.

Auf Bestellung führen die Wiener Lokalbahnen darüber hinaus Sonderfahrten im gesamten österreichischen » Die Kinder wählen selber eine Spielsache und ein Buch für die Reise aus. Bahnnetz durch. » Gesunde, kleine Häppchen fördern das Wohlbefinden. » Hausschuhe im ÖV vermeiden Stress bei Füßen auf dem Polster. Entspannte Reise Besonders günstig reist man mit der Badner Bahn als Gruppe. Ab 6 Personen sind spezielle Tickets an den » Geschichtsträchtiges vom Ferienort erzählen: die Kinder lieben es! mit Kindern Kassastellen Baden Josefsplatz, Traiskirchen, Guntramsdorf, Wiener Neudorf und Wien Oper erhältlich. » Umgebung spielerisch einbinden: „Wo ist das rote Auto?‟, „Ich sehe was, was du nicht siehst.‟ » Kunstwerke malen, Rätselbücher und Witze sind sehr beliebt. » Mit Märchen und anderen CDs können Kinder abschalten. » Gepäck: nicht mehr als zwei Tramper-Rucksäcke, so bleiben Hände für WESTBAHN AG (IC-ZÜGE WIEN – SALZBURG) Kinder frei. Kontakt Tel.: +43(0)1/899 00 E-Mail: meinenachricht@.at Tourismusmitarbeiter/-innen informieren ihre Gäste https://westbahn.at/ Fotos: Ernst Lung In Zukunft wird es immer wichtiger, dass von Seiten der Tourismusbetriebe den Gästen aktiv Auskunft über die Angebote im öffentlichen Verkehr wird. So kann Für den touristischen Verkehr auf der Achse Wien – Linz – Salzburg punktet die WESTbahn durch den einfachen zum Beispiel bereits bei der Buchungsanfrage am Telefon auf die Möglichkeit der Zugang zu den Tickets, diese sind zuschlagsfrei im Zug von den Stewards/-essen erhältlich. Zudem: autofreien Anreise aufmerksam gemacht und im Informationsmaterial sowie auf der • preisgünstige Sonderangebote im Internet und in den Tabak-Trafiken, insbesondere für Homepage des Hotels hingewiesen werden. Die Mitarbeiter/-innen können Gäste Senior/-innen, über alternative Mobilitätsangebote, wie z. B. Lokalbahn, Almexpress, Wanderbus, • Packageangebote mit touristischen Partnern, vor allem Städtereisen, siehe Ski-Shuttle, informieren. Viele Ausflüge in die nähere Umgebung lassen sich mit https://westbahn.at/angebote/westtravel-angebote/. dem Fahrrad machen. Zahlreiche Hotels stellen Fahrräder und Kartenmaterial über die Radwege zur Verfügung. Die WESTbahn bietet in allen Zügen auch Fahrradmitnahmemöglichkeiten, bei Voranmeldung im Internet um € 5,- (ohne Voranmeldung € 10,-) je Richtung. Das Bahnangebot wird durch Buslinien von WESTbus und Partnern ergänzt.

44 45 KAPITEL 5 KAPITEL 5

5.5 ASFINAG – DER AUTOBAHNBETREIBER IN ÖSTERREICH 14

Die ASFINAG bietet 2.178 Kilometer gut ausgebaute und bestens servicierte Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich an. Das Unternehmen ist nutzerfinanziert – das heißt, alle Einnahmen aus der Pkw- und Lkw-Maut werden wieder in den Bau, in den Betrieb und in die Sicherheit des hochrangigen Straßennetzes investiert.

Pkw, Motorräder und Wohnmobile unter 3,5 t hzG (höchstzulässiges Gesamtgewicht) brauchen in Österreich verpflichtend eine Vignette. Fahrzeuge über 3,5 t hzG eine sogenannte GO-Box. VIGNETTE

Motorräder < 3,5 t hzG PKW, Trike, Quad < 3,5 t hzG Leichte Wohnmobile < 3,5 hzG

Besorgung der Vignette Folgende Vignetten sind an unseren zahlreichen Vignettenvertriebsstellen erhältlich:

» Jahresvignetten » 2-Monatsvignetten » 10-Tages-Vignetten

Vignettenanbringung Die Vignette muss nach dem vollständigen Ablösen der Trägerfolie gut sichtbar auf der Innenseite der Windschutzscheibe angebracht werden, bevor das mautpflichtige Straßennetz befahren wird. Bei Motorrädern ist die Vignette auf einen Teil, der nicht oder nur mit Werkzeug entfernt werden kann, zu kleben.

Prüfung der Gültigkeit Die Jahresvignette gilt vom 1. Dezember des Vorjahres bis einschl. 31. Jänner des Folgejahres. 2-Monats- und 10-Tages-Vignetten werden an der Verkaufsstelle gelocht. Die Lochung der 10-Tages- und der 2-Monats-Vignette erfolgt entsprechend der Wünsche, daher sollte immer der erste Tag der Reise als Lochungstag angegeben werden. Nicht gelochte sowie nicht korrekt geklebte Vignetten sind ungültig!

Sondermaut Sondermautstrecken befinden sich auf der A 9, A 10, A 11, A 13 und S 16. Die Sondermauttickets können entweder direkt an der jeweiligen Mautstelle bezahlt oder vorab mit dem Kauf einer Videomautkarte entrichtet werden. Nähere Informationen dazu erhalten Sie unter www.videomaut.at.

Informationen über Strecken, Tickets und Tarife siehe www.asfinag.at

14 Beitrag der ASFINAG SERVICE CENTER, ASFINAG MAUT SERVICE GMBH

46 47 KAPITEL 5

KAPITEL 5

GO-BOX 5.6 ELEKTROMOBILITÄT 15

Mittlerweile bieten nahezu alle Fahrzeughersteller elektrifizierte Fahrzeuge an. Rund 150 verschiedene Modelle von 2-spurigen E-Fahrzeugen sind derzeit am Markt erhältlich, in nächster Zukunft sollen weitere Modelle dazukommen. Die Nachfrage nach einspurigen E-Fahrzeugen nimmt stetig zu. Das Verkaufsvolumen für Fahrräder mit elektrischer Antriebsunterstützung lag 2012 bei 45.000 Stück. schwere Wohnmobile < 3,5 t hzG Busse> 3,5 t hzG LKW, LKW mit Anhänger > 3,5 hzG

Besorgung der GO-Box Was sind E-Fahrzeuge? Bevor mit einem Fahrzeug über 3,5 t hzG das mautpflichtige Straßennetz befahren Generell werden unter dem Begriff „Elektromobilität‟ sämtliche Fahrzeugarten wird, ist eine GO-Box an einer der zahlreichen GO Vertriebsstellen zu besorgen. und -typen zusammengefasst, die zumindest eine gleichberechtigte elektrische Direkt vor Ort kann Mautguthaben auf die GO-Box gebucht werden (Pre-Pay) oder Antriebskomponente haben und extern mit elektrischer Energie geladen werden durch Bekanntgabe einer gültigen Kreditkarte oder Tankkarte ist eine Abrechnung können. Man unterscheidet teil- und vollelektrisch betriebene im Nachhinein möglich (Post-Pay). Verfügt das Fahrzeug bereits über eine GO-Box, sollte an der GO Vertriebsstelle sichergestellt werden, dass die GO-Box für das » mehrspurige Fahrzeuge, wie Pkw (rein batteriebetriebene Fahrzeuge Kennzeichen zugelassen ist. mit Reichweitenverlängerer und Plug-In-Hybride), Nutzfahrzeuge, Busse und Bahnen sowie Montage der GO-Box » einspurige Elektrofahrzeuge wie Pedelecs, E-Fahrräder, E-Scooter und Die GO-Box wird mittels Klettverschluss-Klebestreifen an der Innenseite der E-Motorräder. Windschutzscheibe angebracht, wobei darauf geachtet werden muss, dass sie vom Scheibenwischer in Ruhestellung nicht überdeckt wird. Ladeinfrastruktur Prüfung der Funktionsfähigkeit Alle Informationen rund ums Laden finden Sie im „Kompass: Elektromobilität in Vor Fahrtantritt sollte durch kurzes Drücken des Tasters die Funktionsfähigkeit der Österreich‟, unter http://oek.ove.at/info/kompass.html. GO-Box überprüft und die korrekte Achsanzahl eingestellt werden.

Während der Fahrt ist auf die unterschiedlichen Signaltöne der GO-Box zu achten. Zum Laden von E-Fahrzeugen bietet der Markt verschiedene Möglichkeiten. Um die Einen ausführlichen GO-Box Guide gibt es an jeder GO Vertriebsstelle. passende Lösung zu finden, müssen folgende Fragen geklärt werden:

» Welche Fahrzeuge sollen geladen werden (einspurige, mehrspurige)? » Sollen etwaige Zugangsbeschränkungen zur installierten Infrastruktur vorhanden sein? » Soll die genutzte elektrische Ladeenergie Für weitere Auskünfte stehen die ASFINAG Service Center separat erfasst werden? telefonisch unter 0800 400 12 400 (aus AT, DE, CH – 24 STUNDEN kostenlos) bzw. unter SERICE FÜR SIE Tel.: +43(0)1/955 12 66 (aus allen anderen Ländern) Die Anforderungen für E-Fahrräder bzw. Pedelecs an rund um die Uhr zur Verfügung. 0800 400 die Ladeinfrastruktur sind relativ gering, weshalb eine E-Mail: [email protected] 12 400 haushaltstypische CEE-Steckdose mit einer Absicherung www.asfinag.at [email protected] von sechs Ampere ausreichend ist. Bei E-Motorrädern ist eine höhere Absicherung notwendig. Bei mehrspurigen Fahrzeugen sind aufgrund der größeren Strommengen auch die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur dementsprechend höher.

15 Beitrag des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Abteilung für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung

48 49 KAPITEL 5 KAPITEL 6

Merkmale von Steckdosen und ihre Eignung zum Laden Beispiele für modernes 6 Mobilitätsmanagement im Tourismus und gelungene Kooperationen zwischen Tourismus, Umwelt und Verkehr

6.1 BEISPIELE AUF BUNDESEBENE

Reisen im Takt

Integrierter Taktfahrplan an einem Taktknoten

Phase 1: Zufahrt Je nach Ladeinfrastruktur und deren generellen und spezifischen Anforderungen Die Züge kommen differieren auch die Investitionskosten. Jedenfalls sollte die Installation der aus allen Richtungen im Taktknoten an. Ladeinfrastruktur ausschließlich durch ein konzessioniertes Elektrotechnik-

unternehmen durchgeführt werden. Insbesondere im Fall der Ladeinfrastruktur Bahnhof für mehrspurige Fahrzeuge empfiehlt es sich, auch den Verteilnetzbetreiber zu informieren.

Förderungen In Österreich gibt es mehrere Fördermöglichkeiten für Elektromobilität. Informationen zu bundesweiten Förderungen gibt es unter anderem auf der Homepage der Phase 2: Umsteigen Die Fahrgäste können in alle Kommunalkredit Public Consulting www.publicconsulting.at/kpc/de/home. Richtungen umsteigen, ohne lange warten zu müssen. Darüber hinaus gibt es auch spezifische Förderungen in den Bundesländern. Bahnhof

Weiterführende Informationen

» Bundesweite Strategie „Umsetzungsplan für E-Mobilität in und aus Österreich‟: Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Phase 3: Weiterfahrt Wirtschaft www.bmwfw.gv.at/Wirtschaftspolitik/elektromobilitaet; Die Züge fahren wieder » Produkte und Services: Austrian Mobile Power in alle Richtungen ab. www.austrian-mobile-power.at;

» Modellregionen und technologische Leuchttürmen: Bahnhof Klima und Energiefonds www.klimafonds.gv.at; » www.klimaaktiv.at/mobilitaet/elektromobilitaet.html.

50 51 KAPITEL 6 KAPITEL 6

Öfter, schneller, komfortabler » Entlastung der öffentlichen Hand durch mehr Fahrgäste,

Die Bahn ist bereits heute für viele Österreicherinnen und Österreicher willkommene » Einsparung von CO2-Emissionen, Alternative zum stetig wachsenden Verkehr auf den Straßen. Mit dem Zielsystem » Verkehrsauskunft Österreich. „Integrierter Taktfahrplan 2025‟ stellen die ÖBB die Weichen dafür, dass der öffentliche Verkehr in Zukunft noch besser vernetzt und damit noch schneller und Verkehrsauskunft Österreich komfortabler für die Reisenden wird. Die Verkehrsauskunft Österreich (VAO) ist eine verkehrsmittelübergreifende, „Integrierter Taktfahrplan 2025‟ – auf den ersten Blick vielleicht ein etwas internetbasierte Verkehrsauskunft für ganz Österreich, die das gesamte sperriger Begriff, bei näherer Betrachtung aber eine klug durchdachte Strategie Verkehrs-geschehen abdeckt. Es werden Routinginformationen und sonstige für den öffentlichen Verkehr von morgen. Er wurde von den ÖBB nach Vorgabe Informationsinhalte für die meisten Verkehrsmittel und deren des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) entwickelt Verknüpfungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Die VAO ist ein System, in und wird Österreichs öffentlichen Verkehr bis zum Jahr 2025 Schritt für Schritt fit welches alle Partner – da sie großteils auch Urheber sind – hochqualitative und für die Zukunft machen. Vorbild dabei ist die Schweizer Bundesbahn. Sie hat es hochaktuelle Daten einbringen (z. B. Fahrpläne, Straßennetz, Verkehrsmeldungen, mit ihrem integrierten Taktfahrplan geschafft, in nur zehn Jahren die Anzahl der Verkehrslage inkl. Prognose, Live-Daten zur Verfügbarkeit von Leihrädern). Anfang

Integrierter gefahrenen Zugkilometer um 30 % zu steigern. Juli 2014 hat die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie Doris Taktfahrplan Bures die VAO gemeinsam mit den Projektpartnern der Öffentlichkeit präsentiert. 2025 Das richtige „Takt-Gefühl‟ Das Konzept des integrierten Taktfahrplanes ist im Grunde recht einfach: In Die VAO bietet eine diskriminierungsfreie, vollständige Auskunft zu allen ganz Österreich soll jeder Reisende jeden Tag des Jahres exakt im gleichen Takt Verkehrsmitteln, es gibt keine Bevorzugung oder Benachteiligung einzelner

reisen können – zumindest im Stundentakt, wo notwendig aber auch halb- oder Verkehrsunternehmen. Reisezeit- und Umweltvergleich (CO2-Ausstoß für eine viertelstündlich oder noch kürzer. Alles, was er dazu benötigt, ist das Zeitfenster, konkrete Fahrt) sind eine wichtige Voraussetzung für eine vollständig informierte, in dem alle Züge bei „seinem Bahnhof‟ ankommen und abfahren – ob in den freie Entscheidungsfindung zur Verkehrsmittelwahl durch Nutzerinnen und Nutzer. nächsten Ort oder zum nächsten Verkehrsknoten. Um Wartezeiten beim Umsteigen Die Bedeutung der VAO für eine zweckmäßige intermodale Verknüpfung der zu minimieren, werden die Anschlüsse für eine eventuelle Weiterreise möglichst Verkehrsmittel wird durch die nachfolgenden Daten unterstrichen, die VAO enthält: optimal verknüpft. Durch forcierten Ausbau der Bahnstrecken werden gleichzeitig auch die durchschnittlichen Fahrzeiten gesenkt – man kommt also schneller von A » 2.476.009 Adressen, nach B als bisher. Ein ganzes Bündel verschiedener Abstimmungsmaßnahmen, die » 8.269 Kilometer Schienen, nicht nur den Fahrgästen etwas bringen, sondern auch den ÖBB: Sie profitiert von » 66.650 Haltestellen, der besseren Planbarkeit von Fahrplänen, Wagenmaterial und Infrastruktur. » 243.185 Kilometer niederrangiges Straßennetz, » 2.178 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen, Ganz Österreich ist in Bewegung » 3.708 Fahrrad Abstellanlagen, Schon heute sind Teilziele des integrierten Taktfahrplanes erreicht. Vor allem » 543 Verkehrskameras, entlang der West/Ost-Achse genießen viele Reisende bereits einfach zu merkende » 986 Park & Ride Anlagen, und vor allem immer gleiche Abfahrts- und Ankunftszeiten, kurze Umsteigzeiten » 705 Parkplätze, Parkgaragen und Raststätten. und kürzere Reisezeiten. In den nächsten Jahren werden immer mehr Strecken weiter ausgebaut und in den integrierten Taktfahrplan eingebunden. Viele einzelne Durch die Einbeziehung von Verkehrsmeldungen (Stau, Unfall, Glätte, Baustelle) Aktivtäten, die 2015 schließlich in einer kompletten Umsetzung des Masterplans auf dem Straßennetz in die Auskunft wird ein wertvoller Beitrag zur Sicherheit „Integrierter Taktfahrplan 2015‟ enden: Ein Takt für den gesamten öffentlichen geleistet. Die VAO soll zur Verlagerung von Wegen vom Pkw zum öffentlichen Verkehr Österreichs. Verkehr beitragen. Dies wird einerseits durch Bewusstseinsbildung, andererseits durch eine ganzheitliche Auskunft und Gleichstellung aller Verkehrsträger erreicht, Reisen im Takt zu der auch realistische Reisezeitvergleiche beitragen (gleiche Datenbasis, aktuelle Netze, Einbeziehung von Verkehrslage und Parkplatzsuchzeiten – gerade in Städten » leicht merkbare Abfahrtszeiten, und zu Stoßzeiten wichtige Faktoren). » optimale Umsteigemöglichkeiten, » schnellere Verbindungen, Im VAO-Projektteam sind die für das Autobahn- und Schnellstraßennetz » geringere Kosten im Vergleich zum Pkw, verantwortliche ASFINAG, die Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen » Entspannung im Zug statt Stress im Auto, Verkehrsverbünde, der ÖAMTC oder ITS Vienna Region und ITS Austria West, die » Stärkung der österreichischen Wirtschaft, einen starken Fokus auch auf den nicht motorisierten Individualverkehr setzen,

52 53 KAPITEL 6 KAPITEL 6

vertreten. Auch Länder und Städte (Wien, Graz) sind Konsortialpartner. Die Zug in der 1. Klasse und erhalten außerdem freien Zugang zur ÖBB Lounge vor der Entwicklung der VAO wurde vom Klima- und Energiefonds gefördert. Die VAO Abfahrt am Hauptbahnhof Linz. bedeutet Effizienzsteigerungen für die Partner: So werden bei den Verkehrsverbünden Rechenanlagen zusammengelegt und mittelfristig die eigene Auskunftssysteme Mit AIRail reisen Austrian-Gäste beispielsweise ab 179 Euro mit der Bahn von Linz bei den Partnern (samt Hardware und Lizenzen) durch die VAO ersetzt. Weitere nach Wien und mit dem Flugzeug weiter nach Mailand. Inkludiert sind ein Sitzplatz Informationen unter www.verkehrsauskunft.at. im eigenen Austrian-Bereich sowie alle Servicegebühren und Steuern.

Es arbeiten bereits folgende Internet-Anwendungen basierend auf der VAO: Ab Dezember 2015 wird das System nochmals beschleunigt: Rund 1:42 wird man www.asfinag.at/routenplaner, https://maps.oeamtc.at, www.anachb.at, dann von/nach Linz unterwegs sein, von/nach Salzburg wird es 2:49 dauern, http://routenplaner.vor.at, www.verkehrsauskunft.salzburg.gv.at. Innsbruck wird in 4:35 erreichbar sein. Ab jenem Zeitpunkt werden inklusive http://verkehrsauskunft.salzburg.gv.at St. Pölten vier österreichische Landeshauptstädte direkt mit dem Flughafen Wien Weitere Anwendungen und Apps folgen. verbunden sein. Vor der Fertigstellung der Südachse wird man von Graz aus in rund drei Stunden mit einmaligen Umsteigen (Wien Hbf) am Wiener Airport sein, aus Klagenfurt wird es noch ca. 4:18 dauern. KONTAKT

6.2 BEISPIELE AUF LANDESEBENE Verkehrsauskunft Österreich Europaplatz 3/2, 1150 Wien E-Mail: [email protected] klimaaktiv mobil Projekt: www.verkehrsauskunft.at Tirol Werbung GmbH - „Tirol auf Schiene‟

BMVIT, Abteilung II/Infra 4 – Gesamtverkehr: E-Mail: [email protected] Im Tourismus ist die leichte Erreichbarkeit einer Destination wettbewerbsentscheidend, so auch für die Winter- und Sommerdestination Tirol. Im Sinne der Nachhaltigkeit spielt die Anbindung Tirols an das internationale Bahnliniennetz AIRail: Eine Kooperation von Austrian Airlines und ÖBB dabei eine wichtige Rolle, die in den nächsten Jahren ausgebaut werden soll. Durch die offensive Bewerbung der An- und Abreise mit der Bahn über das Am 14. Dezember 2014 starteten die Austrian Airlines und die Österreichischen klimaaktiv mobil Projekt „Tirol auf Schiene‟ soll der Anteil der Bahngäste nach Bundesbahnen unter dem Namen „AIRail‟- (www.oebb.at/de/Reiseplanung/ Tirol bis zum Jahr 2020 auf 10 % (dzt. 6 %) gesteigert werden. Produkte werden Reisen_zum_Flughafen_Wien/Austrian_AIRail/index.jsp) eine Kooperation auf zielgruppengerecht in thematischen Schwerpunkten entwickelt und gemeinsam der Strecke Linz Hauptbahnhof – Flughafen Wien – Linz Hauptbahnhof mit bis mit einer Vielzahl an Kooperationspartnern (z. B. Tiroler Touristiker, DB & ÖBB, zu acht Zugverbindungen täglich. In Kombination mit einem vorangehenden Medien) vermarktet. Darüber hinaus wird auch die Abwicklung der regionalen bzw. anschließenden Austrian Flug können Austrian-Passagiere diese neuen Mobilität mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln durch die Kombiangebote Verbindungen der ÖBB nutzen, wobei der erste Zug den Airport um 07:56 Uhr und „Weitwandern mit der Bahn‟ und „eBike Tour Tirol‟ gestärkt. Der erwartete Modal

der letzte um 21:32 Uhr erreichen wird. Seit 2. Juli 2014 ist die neue Zugstrecke Shift in Richtung Umweltverbund soll einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion zusammen mit einem Austrian Flug auch bequem in einem Schritt buchbar. Die und zur Verminderung der Verkehrsbelastung durch den Pkw im Tourismus- und Zugstrecke und Austrian Flug Fahrzeit von Linz Hauptbahnhof zum Flughafen Wien beträgt 1 Stunde 47 Minuten. Freizeitverkehr leisten. in einem Schritt Ab Dezember 2015 wird die Zugverbindung weiter ausgebaut: ÖBB und IC buchbar. (Intercity) Züge werden im 30-Minuten-Takt eingesetzt und die Fahrzeit wird auf Die erwartete Einsparung der CO2-Emissionen aufgrund dieser Maßnahme CO2 1 Stunde 42 Minuten weiter reduziert. Die Vernetzung von Zug und Flug ist ein beträgt 8.810,92 t CO2 pro Jahr. weiterer Schritt in Richtung moderne Mobilität. KONTAKT Parallel zu den Flugverbindungen können Austrian-Passagiere im Rahmen des Miles & More Programms auch bei AIRail auf der Strecke zwischen Linz und Tirol Werbung GmbH Maria-Theresien-Str. 55, 6020 Innsbruck Wien Meilen sammeln. Darüber hinaus profitieren sie von einer garantierten Tel.:+43(0)512/ 5320-0 Anschlussverbindung, egal ob die Weiterreise mit dem Flugzeug oder mit der Bahn E-Mail: [email protected] erfolgt. An den Bahnsteigen in Linz und am Flughafen Wien hilft ein ÖBB-Porter www.tirolwerbung.at beim Ein- und Ausladen des Gepäcks. Austrian Business-Class Passagiere reisen im

54 55 KAPITEL 6 KAPITEL 6

Verkehrsverbund Vorarlberg

Der Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) ist ein Unternehmen des Landes Vorarlberg. Er wurde 1991 gegründet und wird seit Ende 1999 als GmbH geführt. Der VVV vereinigt sämtliche im Bereich des ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) tätige Unternehmen in Vorarlberg sowie im Fürstentum Liechtenstein und fußt auf einem vier Säulen Modell: » Einheitliches Tarifsystem, » Taktverkehr und Linienschema, » Corporate Identity, » Öffentliche Finanzierung.

Die Bestellungen der Dienstleistungen erfolgen entweder durch einzelne Kommunen oder durch Gemeindeverbände. Unabhängig vom Linienbetreiber sind alle Busse, Haltestellen etc. im Corporate Design des Verkehrsverbundes Vorarlberg gestaltet, das regional individuelle Farbvarianten vorsieht. Insgesamt treten 15 Organisationen bzw. Kommunen als Besteller und 26 Unternehmen als Betreiber von Bus- und Bahnlinien auf. Die Züge der ÖBB und der Montafonerbahn (mbs) sind in den Verkehrsverbund Vorarlberg (www.vmobil.at) integriert.

56 57 KAPITEL 6 KAPITEL 6

Schizüge und Schibusse in Vorarlberg Vorarlberger Schizug- und Schibussystem Das Land Vorarlberg will mit der im Landesverkehrskonzept u. a. vorgesehenen intensiven Förderung von ÖPNV und Mobilitätsmanagement eine nachhaltige Veränderung im Verkehrsverhalten erreichen. Die Maßnahmen sind dabei darauf ausgerichtet, dass sie beim Modal Split zu einer Verschiebung in Richtung Umweltverbund führen. Auch in der Vorarlberger Tourismusstrategie 2020 sind Ziele und Maßnahmen formuliert, die neben einer hochwertigen touristischen Infrastruktur für die Gäste, als Wettbewerbsfaktor, die langfristige Sicherung der Landschafts- und Lebensqualität zum Inhalt haben. Ziel Nr. 5 dieser Strategie sieht vor, dass sich Vorarlberg als Modellregion für umweltfreundliche Mobilität im Tourismus positioniert.

Mit dem seit Jahren massiv weiter entwickelten ÖV-Angebot des Verkehrsverbundes, den attraktiven Tarifen sowie der guten Zusammenarbeit mit der Tourismuswirtschaft und den Liftbetreibern, sind in Vorarlberg beste Voraussetzungen für die Nutzung des Umweltverbundes auch im Wintertourismus gegeben. Ein seit über zwanzig Jahren erprobtes, gutes Beispiel ist das Vorarlberger Schizug- und Schibussystem. Wer mit Bahn und/oder Bus in die Schigebiete anreist, erhält 10 Prozent Ermäßigung auf die Lift-Tageskarte. Eine Beschilderung leitet z. B. auch deutsche Tagesausflugsgäste von der Grenze in Hörbranz, von der Autobahn zum Parkplatz des Bahnhofs Lochau, um sie zum Umsteigen zu bewegen. In einem eigenen Folder sind für jede Wintersaison alle Schizug- und Schibusangebote zusammengestellt.

Fotos: Land Vorarlberg / Verkehrsverbund Vorarlberg

58 59 KAPITEL 6 KAPITEL 6

6.3 BEISPIELE AUS DEN REGIONEN Die Zielsetzung des E-Bike-Projektes war es, Kulinarik mit körperlicher Betätigung und Kulturerlebnis zu verknüpfen und die Gäste einzuladen, per Pedelecs in die Höfe klimaaktiv mobil Projekt: und Läden der regionalen Produzenten, Veredler und Weinbauern zu fahren, vorbei Südburgenland, Ein Stück vom Paradies, E-Radverleihservice an den schönsten Plätzen des Südburgenlands und mehrerer Genuss-Meilen. Das bestehende Netzwerk der Genussinitiative „Südburgenland – Ein Stück vom Paradies‟ mit 41 Mitgliedsbetrieben war eine gute Ausgangsbasis für den kooperativen Aufbau des Projekts und dessen Weiterentwicklung. Neben den Paradiesbetrieben ist auch das Reisebüro Fox Tours ein weiterer Kooperationspartner.

Nach dem überaus erfolgreichen Projektstart im Jahr 2011 wurde das E-Bike- Verleihnetz mittlerweile auf 18 Verleihstationen ausgebaut. Durch regelmäßige Wartung oder Fuhrparkumstellungen sorgt der Verein dafür, dass die Verleihräder auf dem neuesten Stand der Technik bleiben. Die Angebote für Gruppenfahrten sowie touristische Packages werden laufend weiterentwickelt und neuesten Trends angepasst.

Die erwartete Einsparung der CO2-Emissionen aufgrund dieser Maßnahme

CO2 beträgt 76,54 t CO2 pro Jahr.

Foto: Reisebuero-FoxTours GmbH

KONTAKT Nicht zuletzt durch die Bemühungen des Vereins „Südburgenland – Südburgenland – Ein Stück vom Paradies Ein Stück vom Paradies‟ hat sich Tel.: +43(0)316/312 500 – 0 die Region Südburgenland in den E-Mail: [email protected] vergangenen Jahren verstärkt als www.ein-stueck-vom-paradies.at Naherholungsgebiet und touristischer Bewegungsraum positioniert. Als wichtiger Aspekt wurde in einem gemeinsamen Mobilitätskonzept – welches in einer ersten Stufe für den Bezirk Oberwart und in einer zweiten Stufe für die Bezirke Güssing und Jennersdorf realisiert werden sollte - die Einschränkung des motorisierten Individualverkehrs identifiziert. Landschaft und Topographie der Region laden zum Radfahren ein. Das Südburgenland konnte außerdem auf ein bereits gut ausgebautes Radwegenetz zurückgreifen. Somit war klar, dass das Radfahren in der Vermarktung der Region weiter zu fokussieren und entsprechende Angebote zu entwickeln sind. Als wesentlicher Bestandteil dieses Konzepts kristallisierte sich ein regionaler Radverleih mit Elektrofahrrädern heraus.

Mit Unterstützung von klimaaktiv mobil und dem Beratungsprogramm für Tourismus, Freizeit und Jugend startete das E-Bike Paradies Südburgenland im Jahr 2011 mit 90 Fahrrädern, sieben Verleihstationen und einem 800 Kilometer langen, beschilderten Radwanderwegenetz, welches Genussradler durch die sanft hügelige Landschaft des Südburgenlands führt. Im Rahmen des klimaaktiv mobil Projekts wurden Tarifmodelle und zielgruppengerichtete Angebote und Packages (z. B. Touristen und die regionale Bevölkerung) entwickelt, des Weiteren werden wöchentlich geführte Touren zu regionalen Genussevents angeboten. Vermarktet werden die neuen Angebote über einen eigenen Tourguide-Pool.

60 61 KAPITEL 6 KAPITEL 6

klimaaktiv mobil Projekt: Diese Angebote können mit dem „Wanderbus Mobilitätspass‟ während der gesamten Kärntner Nationalparkfonds Hohe Tauern - „Wir fahren Sie wandern!‟ Urlaubszeit genutzt werden. Darüber hinaus kann mit der kostenlosen „Nationalpark Kärnten Card‟ der Preis des Mobilitätspasses halbiert werden. Die Bilanz für 2010: Es wurden fast 17.000 Personen mit den Wanderbussen befördert. Im Jahr 2011 konnte die Zahl der Fahrgäste um 38 % auf 23.500 Personen gesteigert und die Anzahl der verkauften Mobilitätspässe sogar mehr als verdoppelt werden. 2012 und 2013 nutzen jeweils rund 23.000 Gäste das Angebot der Wanderbusse.

Koordiniert werden die Angebote in der neuen Mobilitätszentrale in Mallnitz. Diese ist auch für die Information der Gäste, der Einheimischen und der Partnerbetriebe zuständig.

Die erwartete Einsparung der CO2-Emissionen aufgrund dieser Maßnahme 2 CO beträgt 3.366 t CO2 pro Jahr.

Foto: Klaus Dapra Foto: NP Hohe Tauern KONTAKT

Die Nationalparkregion Hohe Tauern umfasst die Gemeinden des Kärntner Mölltales Nationalpark Region Hohe Tauern – Kärnten, und die Gemeinde Malta. Pro Jahr werden etwa 210.000 Gästeankünfte mit rund Kärntner Nationalparkfonds Hohe Tauern – 980.000 Nächtigungen gezählt. Um den Anteil der mit dem Auto anreisenden Gäste Abteilung Tourismus langfristig zu senken, wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl an Maßnahmen in 9843 Großkirchheim Richtung sanft-mobilen Tourismus gesetzt. Tel.: +43(0)4784/290 42 E-Mail: [email protected] www.hohetauern.at Das Mobilitätskonzept mit dem Titel „Autofrei zum und durch den Nationalpark Hohe Tauern‟ setzt auf die Stärkung des öffentlichen Verkehrs zur Anreise in die Region und zur Fortbewegung vor Ort sowie auf die Einrichtung einer Mobilitätszentrale. Ziel ist es, den Anteil der mit öffentlichen Verkehrsmitteln – vor allem mit der Bahn – anreisenden Gäste zu erhöhen, die innerregionale Mobilität mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln für eine möglichst breite Gästeschicht zu optimieren und so die durch

den touristischen Verkehr verursachten CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren.

Konkret wurden folgende Maßnahmen umgesetzt: Ein Shuttle-Service von den IC- Bahnhöfen Mallnitz-Obervellach und Spittal-Millstättersee bringt die mit der Bahn angereisten Gäste direkt zu ihren Unterkünften. Dieses Service kann im Rahmen der Hotelreservierung zu einem Fixpreis mitgebucht werden. Mit diesem ökologisch orientierten Angebot hat sich die Zahl der Passagiere des Bahnhofshuttles von 2010 auf 2011 auf über 2.000 Personen verdoppelt, gegenüber 2009 sogar versechsfacht. 2013 nutzten 2.500 Gäste dieses Angebot. Ein besonderes Highlight ist die Aufnahme der Region in das Angebot „Fahrtziel Natur‟ der Deutschen Bahn. Diese Kooperation der Deutschen Bahn mit den drei großen Umweltverbänden Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e. V., Naturschutzbund Deutschland (NABU) e. V. und Verkehrsclub Deutschland (VCD) e. V. engagiert sich bereits seit über zehn Jahren dafür, durch einen umweltverträglichen Tourismus und die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr das Naturerbe und die Artenvielfalt zu erhalten. Eine weitere Maßnahme ist der „Nationalpark Wanderbus‟, der Orte bedient, die zuvor nur mit dem Auto erreichbar waren.

62 63 KAPITEL 6 KAPITEL 6

Mariazeller Bahn/Mostviertel: Beworben werden diese, gemeinsam mit allen existierenden Mobilitätslösungen in Eiserne Bahnen - Wilde Wege. Sanft-mobil durchs Mostviertel und zur Region, im neuen Folder „Alles einsteigen‟. Bereits im Winter 2013/14 wurden kostenlose Schibusse zwischen Gaming und Göstling sowie zwischen Das Mostviertel setzt seit langem und Annaberg und Mariazell geschaffen. Die Linie Gaming - Göstling verbindet nicht nur in vielen Bereichen auf Nachhaltigkeit. drei Schigebiete, sie entlastet enorm die bisher stark befahrene Mautstraße auf das Sind es im milden Norden vor allem die Hochkar. Die Optimierung der Linie Annaberg - Mariazell gestaltet sich schwieriger, regionalen Produkte, die bei Mostbaronen weil hier zwischen zwei Bundesländern koordiniert werden muss. und Dirndlproduzenten angeboten werden, so dreht sich im wilden, alpinen Süden der Region vieles um das Thema der Mobilität. KONTAKT Die Berg- und Schluchtenlandschaften rund um Ötscher, Dürrenstein und Hochkar Mostviertel Tourismus GmbH laden Einheimische wie Besucher zu 3250 Wieselburg Wander- oder Radtouren, im Sommer Ansprechpartner: Michael Gansch, M.A. wie im Winter. Umso wichtiger ist es, der Tel.: +43(0)7416/521 91 individuellen Pkw-Anreise mit attraktiven E-Mail: [email protected] www.mostviertel.info Mobilitätslösungen zur- und innerhalb der Region entgegen zu wirken.

Hierbei bildet die Mariazellerbahn eine wichtige, quer durch die gesamte Region führende Verkehrsachse, welche durch weitere Maßnahmen ergänzt wird:

» Naturparkticket in den Naturpark Ötscher- Tormäuer mit inkludierter Bahnfahrt, » Verlegung lokaler und regionaler Info-Points an die Bahnhöfe, » Tourismuspackages mit Bahnanreise – zertifiziert mit dem Österreichischen Umweltzeichen, » Gruppenpackages mit Bahnfahrt als Erlebnis, » Einbindung der Bahn in die NÖ Landesausstellung 2015 – als Ausstellungsort und Verkehrsmittel zwischen den Standorten, » Umfeldentwicklung des Pielachtals und des Naturpark Ötscher - Tormäuer.

Im Rahmen eines Gesamt-Mobilitätskonzeptes rund um den Naturpark Ötscher- Tormäuer soll das vorhandene Angebot weiter verbessert und ergänzt werden. Geplant sind:

» die weitere Verbesserung der Vermarktung der Mobilitätsangebote, » die Sichtbarmachung der Vorteile einer sanft-mobilen Anreise, » die Weiterentwicklung von sanften, erlebnisorientierten Mobiltätsangeboten, » vergünstigte Tarife bei nachhaltiger Anreise.

Bereits umgesetzt wurden zwei Naturpark-Shuttledienste, welche gemeinsam mit der Mariazellerbahn rund zehn zusätzliche Rundwanderungen erschließen.

64 65 KAPITEL 6 KAPITEL 6

klimaaktiv mobil Projekt: Als ergänzendes Mobilitätsangebot werden drei Wanderbusse angeboten: Neukirchen am Großvenediger, „Sanft-mobil in der Wildkogel Arena‟ » Wanderbus „Mühlbachtal‟: Bramberg, Mühlbachtal bis zur Baumgartenalm & retour » Wanderbus „Dürnbachtal‟: Neukirchen, Dürnbachtal bis zur Steineralm & retour » Wanderbus „Obersulzbachtal‟: Dorf - Mühlbach - Bramberg - Neukirchen - Obersulzbachtal bis Parkplatz Hopffeldboden & retour

Unterstützend wird eine Kooperation mit (E-)Fahrradverleihern vorangetrieben:

» Aufbau einer Kooperation mit den örtlichen (E-)Fahrradverleihern zur Integration des Angebotes in die Wildkogel Card » In den Folgejahren soll der (E-)Fahrradverleih noch intensiviert werden, z. B. durch Betriebskooperationen, Pauschalen, spezielle Veranstaltungen u.v.m.

Foto: Wildkogel-Arena | Neukirchen - Bramberg Die erwartete Einsparung der CO2-Emissionen aufgrund dieser Maßnahme

CO2 beträgt 222,62 t CO2 pro Jahr. Durch ein „sanft-mobiles‟ Maßnahmenpaket soll die „Wildkogel Arena‟, die Region rund um Neukirchen am Großvenediger und Bramberg am Wildkogel, von den negativen Auswirkungen des Autoverkehrs entlastet werden. Die bestehenden öffentlichen Verkehrsverbindungen sollen vermehrt auch von den Gästen der Region zur Anreise KONTAKT und für Ausflüge innerhalb der Region genutzt werden. Auch neue Zielgruppen will man durch die Bewerbung der sanft-mobilen Maßnahmen ansprechen. Tourismusverband Neukirchen am Großvenediger Marktstraße 171 Das Projekt „Sanft-mobil in der Wildkogel Arena‟ umfasst eine Reihe von innovativen 5741 Neukirchen am Großvenediger Maßnahmen, die das Mobilitätsangebot in der Wandersaison (Mai – Oktober) Ansprechpartnerin: GF Ingrid Maier-Schöppl verbessern. Tel.: +43(0)6565/62 56-15 E-Mail: [email protected] www.neukirchen.at Für Gäste werden bestehende und neue „sanft-mobile‟ Services mit der „Wildkogel Card‟ gebündelt und greifbar gemacht. Die Wildkogel Card ist bei den teilnehmenden Beherbergungsbetrieben im Übernachtungspreis inbegriffen (Umlageverfahren) und wird gleich nach dem Check-in an die Gäste ausgehändigt. Sie ist während des gesamten Aufenthalts inklusive An- und Abreisetag gültig. Dabei werden nicht nur bestehende Angebote im öffentlichen Verkehr beworben sondern auch neue bedarfsorientierte Angebote, z. B. Wanderbusse, geschaffen und integriert.

Die Wildkogel Card deckt folgende Mobilitätsangebote ab:

» Gratis Benutzung der Pinzgaubahn (Zell am See – Krimml) – allein die Fahrt mit der wiederaufgebauten „neuen‟ Schmalspurbahn ist ein Erlebnis für sich! » Gratis Benutzung Bus von Krimml – Zell am See, SVV Linie 670 » Gratis Benutzung Bus von Krimml – Oberkrimml, SVV Linie 671 » Gratis Benutzung Bus Uttendorf – Enzingerboden, SVV Linie 672 » Gratis Nutzung der neuen Wanderbusse » Verbilligte Verleihgebühr (E-)Fahrrad

66 67 KAPITEL 6 KAPITEL 6

klimaaktiv mobil Projekt: Unterstützung erhält der bedarfsgesteuerte Flächenbetrieb durch eine eigene Nationalpark Gesäuse - Mobilitätsplattform GSEISPUR Marketing-Website (www.gseispur.at) sowie eine Smartphone-App (Entwicklung im Rahmen des von der EU-kofinanzierten Projekts „ACCESS2MOUNTAIN‟), welche als Bestell-, Dispositions- und Kontrolltool fungiert.

Die erwartete Einsparung der CO2-Emissionen aufgrund dieser Maßnahme

CO2 beträgt 134,84 t CO2 pro Jahr.

KONTAKT

Tourismusverband Alpenregion Nationalpark Gesäuse 8911 Admont Tel.: +43(0)3613/211 60 10 E-Mail: [email protected] www.nationalpark.co.at

Foto: Nationalpark Gesäuse Foto: Nationalpark Gesäuse

Der Nationalpark Gesäuse hat eine Fläche von 11.054 Hektar und ist der drittgrößte Nationalpark in Österreich. Zwölf Gemeinden haben sich zusammengeschlossen und bauen seit einigen Jahren ihr Verkehrskonzept kontinuierlich aus. Zu den umweltschonenden Maßnahmen zählen beispielsweise ein Tür-zu-Tür Mobilitätsservice, ein Shuttleservice von und zum Bahnhof Liezen und Schi- und Langlaufbusse nach Bedarf in der Wintersaison, damit die 62.600 Gäste, die jährlich hier Urlaub machen, optimal und ohne Pkw im Urlaubsgebiet unterwegs sein können.

Im Jahr 2010 wurde mit der Umsetzung eines Radverleihprojekts in weiten Teilen der Alpenregion durch den Verein Regionalentwicklung Gesäuse bereits ein erster Schritt gesetzt. Die Region wies mit den bestehenden Radwegen gute Voraussetzungen für ein Verleihsystem auf, das sich in der Zwischenzeit gut bewährt hat.

GSEIS + SPUR = GSEISPUR Das nachhaltige Mobilitätsangebot soll langfristig zu einem integrativen Mobilitäts- system mit einer regionalen Mobilitätsplattform (GSEISPUR) weiterentwickelt werden. Hinter dieser einfachen Formel steckt die ganze Philosophie der GSEISPUR. Da jegliche Form der Mobilität mehr oder weniger wünschenswerte Spuren hinterlässt, sorgt die Mobilitätsplattform GSEISPUR dafür, dass vermehrt sanfte Spuren durch das Gesäuse gezogen werden und der Nationalpark pur erlebt werden kann.

Kernstück der GSEISPUR ist ein bedarfsgesteuerter Flächenbetrieb (Tür-Tür- Mobilitätsservice) für Gäste und Einheimische der Alpenregion Nationalpark Gesäuse. Mit diesem sollen die Lücken des für den regionalen Tourismus (Bersteiger, Abenteuersportler) kaum geeigneten öffentlichen Verkehrs geschlossen bzw. ausgeglichen werden. Insbesondere auf der Kurzdistanz und der „letzten Meile‟ wird das geplante Mobilitätssystem Nächtigungs- und Tagesgästen den Umstieg vom privaten Pkw erheblich erleichtern bzw. neue Gästegruppen anziehen. Logistische

68 69 KAPITEL 6 KAPITEL 6

klimaaktiv mobil Projekt: Realisiert werden konnte das Projekt nur durch die Zusammenarbeit der wichtigsten Tourismusverband Pitztal - „Regio-Bus-Pitztal‟ Leistungsträger, wie dem Tourismusverband, der Bergbahnen, der Gemeinden und der Verkehrsträger. Vor der Einführung des Pitz-Regio-Fahrplanes wurden knapp 133.000 Personen pro Jahr mit dem öffentlichen Verkehr befördert. Diese Anzahl konnte nach der Einführung um 165 % auf mehr als 350.000 Personen pro Jahr gesteigert werden. Somit kann von einem großen Erfolg des für die Gäste kostenlosen Busses gesprochen werden. Auch die Einheimischen nehmen nun vermehrt den Bus in Anspruch. Eine Kooperation mit der Deutschen Bahn bewirbt im Rahmen von Online-Kampagnen die Anreise mit der Bahn ins Pitztal. Das Pitztal ist so zu einem äußerst attraktiven Ziel für umweltbewusste Urlauber/-innen geworden.

Die erwartete Einsparung der CO2-Emissionen aufgrund dieser 2 CO Maßnahme beträgt 1.710 t CO2 pro Jahr.

KONTAKT

Foto: TVB Pitztal Foto: TVB Pitztal

Tourismusverband Pitztal, Pitztaler Gletscherbahnen GmbH & Co Kg 6473 Wenns Der Tourismusverband Pitztal, bestehend aus den vier Gemeinden Arzl im Pitztal, Ansprechperson: Gottfried Ennemoser-Hilger Wenns, Jerzens und St. Leonhard im Pitztal, gehört mit jährlich knapp über einer Tel.: +43(0)5414/86 999 Million Nächtigungen und knapp 200.000 Gästeankünften zu den tourismusintensiven E-Mail: [email protected] www.pitztal.com Gebieten in Tirol. Das 35 km lange Tal hat zahlreiche Orte, die relativ weit von den touristischen Anziehungspunkten entfernt liegen. Mit der Umsetzung des Verkehrskonzeptes Pitztal soll einerseits der Autoverkehr reduziert, andererseits dem Gast ein attraktives Produkt im öffentlichen Verkehr angeboten werden.

Durch eine wesentlich bessere Vertaktung der Wander- bzw. Schibusse sollen die Gäste und Einwohner/-innen animiert werden, auf das Auto zu verzichten. Der dichtere Takt der Busse erleichtert die Nutzung des öffentlichen Verkehrs für Wege von und zur Arbeit oder zum Einkaufen sowie zur Talstation oder zum Ausgangspunkt der Wanderung. Durch den besseren öffentlichen Anschluss an den Bahnhof Imst- Pitztal können nun Gäste verstärkt mit dem Zug anreisen.

Um das Umsteigen auf die öffentlichen Busse noch attraktiver zu machen, erhalten alle Gäste beim Vermieter bzw. in den jeweiligen Ortsinformationen des Tourismusverbandes Pitztal die kostenlosen Regiobus-Fahrscheine für die gesamte Aufenthaltsdauer. Mit Vouchers, die bereits vor dem Urlaubsantritt zugesendet werden, können die Gäste schon ab dem Bahnhof Imst-Pitztal den öffentlichen Verkehr gratis benutzen, um ihr Quartier zu erreichen.

Damit dieses Angebot auch angenommen wird, werden begleitend verschiedene bewusstseinsbildende sowie öffentlichkeitswirksame Maßnahmen sowohl für die Vermieter als auch für Gäste und Einheimische durchgeführt. Mit der Mobilitätsgarantie ohne Auto wird den Gästen nicht nur ein attraktives Angebot gelegt, sondern auch

ein wichtiger Beitrag zur CO2-Reduktion geleistet und die Wettbewerbsfähigkeit der Urlaubsregion Pitztal im Ganzjahrestourismus nachhaltig gesteigert.

70 71 KAPITEL 6 KAPITEL 6

Wanderbuch: Mit Bahn und Bus in die Wiener Hausberge 6.4 BEISPIELE AUS GEMEINDEN

Herauszufinden, welche Touren mit Öffis gut machbar sind, erfordert klimaaktiv mobil Projekt: zeitaufwändiges Recherchieren und Planen. Das stellt ein wesentliches Gemeinde Weißensee - „Entspannter Urlauben: Hindernis für eine stärkere Öffi-Nutzung im Wander-Freizeitverkehr Sanfte Mobilität Weißensee‟ dar.

Im neuen Rother-Wanderbuch „Mit Bahn und Bus in die Wiener Hausberge‟ (1. Auflage Juni 2014, 176 Seiten) beschreibt Peter Bracké 50 Öffi-Wandertouren vom Wienerwald bis ins Gesäuse. Alle Touren haben den großen Vorteil, dass die Ausgangs- und Endpunkte an das Bahn- und Busnetz angebunden sind.

Das Wanderbuch enthält sämtliche Informationen zu den Abfahrsorten, -zeiten, zu Umsteigeplätzen und Rückverbindungen. Darüber hinaus gibt es Wegbeschreibungen, Wanderkarten mit eingezeichnetem Routenverlauf und Höhenprofile sowie Tipps zu Einkehrmöglichkeiten und sehenswerten Abstechern. Auch GPS-Tracks stehen zum Download bereit.

Foto: Stefan Valthe Foto: Stefan Valthe Auf der Rother-Verlagswebseite sind alle Fahrpläne tabellarisch aufbereitet und besonders nutzerfreundlich. Die Verbindungen werden jeweils zum Fahrplanwechsel und wenn nötig auch unterjährig aktualisiert. Die Gemeinde Weißensee liegt auf 930 m Seehöhe am 11,6 km langen Weißensee am Fuß der Gailtaler Alpen im westlichen Teil Kärntens. Die Naturparkgemeinde Vorteile des Öffi-Wanderns Weißensee ist aufgrund ihrer landschaftlichen Besonderheiten sowohl im Winter als Ein großer Vorteil ist das bequeme und entspannende An- und vor allem Heimreisen. Eislauf-Paradies als auch im Sommer als Wander- und Badeurlaubsziel einzigartig Überschreitungen lassen sich ohne großen logistischen Aufwand durchführen. im Alpenraum. Beinahe 400.000 Nächtigungen pro Jahr bestätigen dies. Der Zudem ergeben sich auf der Hin- und Rückfahrt nette Gespräche mit anderen Großteil der Gäste im Sommer kommt aus Deutschland und Österreich. Im Winter Wanderern, man tauscht Touren- und Materialtipps aus. Dazu gibt es das gute stammen rund 40 % der Gäste aus den Niederlanden und jeweils je ein Viertel Gefühl, umweltverträglich unterwegs zu sein. aus Deutschland und Österreich. Der Weißensee ist aber ebenso ein beliebtes Ausflugsziel, so frequentieren im Sommer zusätzlich über 150.000 Tagesgäste den Erlebnisraum Weißensee. Durch diese hohe Zahl an Besucher/-innen ergeben sich starke Verkehrsbelastungen, die einer positiven Weiterentwicklung der Region im Ein Beispiel: Bahn-Wander-Erlebnis Weg standen. von Wien auf den Schneeberg Vom Bahnhof Meidling über Wiener Um dem gegenzusteuern, entwickelten Gemeinde, Naturpark und Tourismus Neustadt fährt die Bahn in 1 Stunde 20 das Konzept „Sanfte Mobilität Weißensee‟. Dabei werden zahlreiche Maßnahmen Minuten bis nach Puchberg. Von hier gesetzt, um das Verkehrsaufkommen in der Gemeinde zu reduzieren und das Gebiet geht es in weiteren 40 Minuten mit der zu einem ökologisch orientierten Urlaubs- und Ausflugsziel zu entwickeln. Salamander-Zahnradbahn zur Bergstation (1.800 m). Eine leichte, einstündige Die verschiedenen Ideen wurden in Pakete gebündelt und nach und nach Wanderung führt auf den Gipfel des umgesetzt. So wird ab 2014 ein attraktiv gestaltetes Eintrittstor das „Ankommen‟ Schneebergs auf 2.076 m Seehöhe. im Naturpark-Erlebnisraum Weißensee symbolisieren. Der Verkehr wird von diesem Punkt aus verlangsamt und zum Info-Center mit Sammelparkplatz geleitet. Vom Info-Center können verschiedenste sanft-mobile Verkehrsmittel zur Weiterfahrt verwendet werden: ob nun mit dem Naturpark-Shuttle, mit dem Solarboot oder mit ausleihbaren E-Fahrrädern, Scootern oder Segways.

72 73 KAPITEL 6 KAPITEL 6

Der Naturpark-Shuttle kam erstmals in der Sommersaison 2011 mit verbessertem klimaaktiv mobil Projekt: Angebot zum Einsatz. Im Stundentakt wurden von Juli bis Anfang September 27.400 Gemeinde Hinterstoder - Sanft-mobil nach Hinterstoder zum Skiweltcup Fahrgäste transportiert. Eine immense Nachfragesteigerung, denn vor Einführung des Taktverkehres konnten im Sommer 2010 lediglich 6.000 Fahrgäste verzeichnet Die Gemeinde Hinterstoder liegt inmitten des werden. Dieser große Erfolg führte dazu, dass der Shuttlebus auch in der Wintersaison Toten Gebirges, am Schluss des Stodertals. weitergeführt und gleich von 14.000 Kund/-innen genutzt wurde. Und der Erfolg Moderne Architektur, der Ski-Weltcup und die geht weiter. Der Naturpark-Shuttle wurde auf die Nebensaison ausgedehnt und in beeindruckenden Berge machen den Ort sowohl der Hauptsaison auf einen Halbstundentakt verdichtet. Der Effekt: Allein in der im Sommer als auch im Winter zu einer beliebten Sommersaison 2012 nutzten rund 60.000 Gäste und auch Einheimische den Bus. Urlaubsdestination. Mit 130.000 Nächtigungen bei Geplant ist des Weiteren, einen Shuttle-Bus zu allen Zügen anzubieten, wodurch in 1.500 Betten zählt die Gemeinde zu den Top-Ten Zukunft das sanft-mobile Angebot in der Gemeinde erweitert werden kann. der oberösterreichischen Tourismusgemeinden. Als Mitglied der „Alpine Pearls‟, einer Vereinigung von

Die erwartete Einsparung der CO2-Emissionen aufgrund dieser Maßnahme 29 Urlaubsregionen und Urlaubsorten in den Alpen, 2 CO beträgt 624 t CO2 pro Jahr. werden Klimaschutz und Nachhaltigkeit großgeschrieben. Um den Besucher/-innen des Ortes den Verzicht auf das eigene Auto zu ermöglichen, wurde eine Vielzahl an Maßnahmen gesetzt.

KONTAKT So wurden vom örtlichen Sportgeschäft Intersport Pachleitner und seinen Partnerbetrieben 15 E-Fahrräder erworben, welche Einheimischen und Gästen zum Verleih angeboten werden. Bei der Anreise kann ebenfalls auf das Auto verzichtet Gemeinde Weißensee werden. Gäste, die mit der Bahn anreisen, können bequem mit dem mehrmals 9762 Weißensee Tel.: +43(0)4713/2030 täglich verkehrenden Bus direkt ins Ortszentrum fahren, außerdem bieten die E-Mail: [email protected] Beherbergungsbetriebe einen Shuttleservice zwischen dem Bahnhof Hinterstoder www.gemeinde-weissensee.at an. Beim Skiweltcup 2011 stand die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr im Mittelpunkt. Das öffentliche Nahverkehrsangebot mit Bus und Bahn wurde unter dem Motto „Sanft mobiler Ski-Weltcup 2011 – Hinterstoder‟ an den stark frequentierten Renntagen deutlich ausgeweitet. Gerade bei einer Großveranstaltung wie dieser war das besonders wichtig. Rund ein Viertel der täglich 20.000 Zuschauer/-innen nahm ÖV in Anspruch. Zudem gab es Kombitickets, die den Gästen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und den Eintritt zum Event zu besonders günstigen Konditionen ermöglichten.

Auch während eines längeren Aufenthaltes kann in Hinterstoder gut auf das eigene Auto verzichtet werden. Gäste als auch Einheimische erreichen mit Shuttle-Services die Freizeiteinrichtungen, Ausgangspunkte für Wanderungen und die Schilifte.

Die erwartete Einsparung der CO2-Emissionen aufgrund dieser Maßnahme

CO2 beträgt 599 t CO2 pro Jahr.

KONTAKT

Gemeinde Hinterstoder 4573 Hinterstoder Ansprechperson: Bgm. Helmut Wallner Tel.: +43(0)7564/5255 E-Mail: [email protected]

74 75 KAPITEL 6 KAPITEL 6

» 1.688 Mio. verkaufte Arrangements, 6.5 BEISPIELE AUS DEN NACHBARSTAATEN » 20,5 % Marktanteil für den ÖV im Freizeitverkehr (Anm.: Anteil der Bahn an Wegen über 3 km, gemessen in Personenkilometern). Schweiz, RailAway AG Kooperationen

» über 700 touristische Leistungsträger in der ganzen Schweiz, » rund 120 Partner im Veranstaltungsbereich, » knapp 20 Wirtschafts- und Medienpartner, » 3 Marktplatzpartner.

Vertrieb

» Bezug an einem der über 450 Bahnschalter in der ganzen Schweiz, » an Billet-Automaten der SBB, » Anruf ins Contact Center in Brig (Tel. 0900 300 300 zu 1,19 SFR/Min), » bequem und einfach von zu Hause aus über den Online Freizeitshop sbb.ch/online-kaufen.

Vorteile für die RailAway-Kunden

Die RailAway AG wurde als Tochtergesellschaft der SBB 1999 gegründet und hat » Kunden sparen Geld dank Rabatten von 10 bis 50 Prozent auf Bahnfahrt 65 Mitarbeitende. Es gibt drei Geschäftsbereiche: Gruppenreisen, Tourismus und und Freizeitleistung. Veranstaltungen. Der Hauptsitz befindet sich in Luzern, weitere Filialen gibt es in » Kunden erhalten alles aus einer Hand und lösen Freizeitleistung und Lausanne und in Lugano. Die RailAway AG wird zu 86 % von den SBB getragen. Fahrausweis in einem einzigen Kaufprozess. Weitere acht Aktionäre halten 14 %. » Kunden sparen Zeit dank gebührenfreier Bezugsmöglichkeit über den Online-Freizeitshop. Was macht RailAway? » Kunden profitieren generell vom ÖV-Vorteil: bequeme Anreise, kein Stau, weniger Stress. » RailAway macht das Reise- und Ferienland Schweiz mit der Bahn, Seilbahn, dem Bus und Schiff über eine Freizeitideen-Fabrik attraktiv und bewirkt damit einen positiven Beitrag für den gesamten KONTAKT öffentlichen Verkehr. » RailAway ist bei der Vermarktung von öffentlichen Verkehrsleistungen RailAway AG in Kombination mit Ferien- und Freizeit-Primärbedürfnissen Spezialist. 6002 Luzern » RaiAway macht das Reise- und Ferienland Schweiz mit der Bahn, Nina Jordi, Stv. Geschäftsführerin Seilbahn, dem Bus und Schiff am Bahnhof, im Internet sowie bei Tel.: +41(0)51/227 24 97 E-Mail: [email protected] Dritten buchbar und kaufbar. www.railaway.ch » RailAway generiert im Freizeitmarkt Werbegelder, die zweckgebunden und nachhaltig in die Vermarktung des öffentlichen Verkehrs reinvestiert werden. » Für touristische Organisationen, Veranstalter und weitere Kunden ist RailAway ein wichtiger Partner für die Vermarktung von Freizeitangeboten und Kooperationen.

Geschäftsergebnis 2013

» 73.822 Mio. Schweizer Franken Gesamtumsatz (= rd. 60.760 Mio. EUR),

76 77 KAPITEL 6 KAPITEL 6

Deutschland: Wiederbelebung der Fernbusreisen Der deutsche Fernbus-Boom schwappt samt heftigem Preiskampf auf Österreich über 18. Gemeinsam mit FlixBus bietet das österreichische Unternehmen Blaguss Der Trendforscher Matthias Horx konstatiert in seinem Trend-Report 2014 eine seit 17. Juli 2014 die Linie Wien - Berlin über Prag und Dresden an. Weitere „Busmania‟16: „Während der Bus in den 1980er-Jahren als billiges Transportmittel Verbindungen gibt es über Regensburg, Würzburg und Frankfurt am Main nach galt, werden den Busreisen heute die Image-Attribute günstig, schnell, komfortabel Mainz. Kunden sollen vor allem durch günstige Preise angezogen werden: Die Fahrt und umweltfreundlich zugesprochen. Beim Flugzeug denke der Reisende mittlerweile von Wien nach München wird mit fünfeinviertel Stunden ab 25 Euro angeboten (mit eher an enge Platzverhältnisse und lästige Kontrollen, die Eisenhahn werde als dem Flugzeug bis zum Stadtzentrum muss eine Gesamtreisezeit von vier Stunden „teuer‟ empfunden, das Auto assoziiere man mit die Luft „verpestend‟.‟ kalkuliert werden). Die Fahrt von Wien nach Berlin kostet ab 29 Euro und dauert mit bis zu neun Stunden ebenso lang wie die Bahnfahrt. Die Blaguss-Flotte will mit seinem deutschen Partner FlixBus binnen weniger Jahre die Zahl der Passagiere zwischen Berlin und Wien auf 200.000 pro Jahr verzehnfachen. Das Angebot sei attraktiv: günstiger Preis, kein Umsteigen, reservierter First Class-Sitz und zwei Gepäckstücke frei, gratis WLAN. Jeder Bus biete Klimaanlage, Bordtoilette, Getränke und Snacks an Bord seien günstig erhältlich.

Die Aufhebung des Bahnmonopols in Deutschland im Jahr 2013 führte zu einer Wiederbelebung der Fernbusreisen und brachte eine Revolution im deutschen Verkehrswesen mit sich.17 Die Zahl der neuen Fernbuslinien in Deutschland sei mittlerweile auf hundert Destinationen angewachsen, und im ersten Jahr zählte man fast zehn Millionen Passagiere. Bis zu 200 Millionen Euro würde die Fernbusbranche in Deutschland im Jahr 2014 umsetzen, 2016 würden es schon 400 Millionen sein, schätzt der für den Personenverkehr verantwortliche Bahnvorstand Ulrich Homburg gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Deutsche Bahn rechne mit hohen Umsatzverlusten, fast jeder zweite Busreisende sei von der Bahn umgestiegen. Preissenkungen seien keine Lösung. Bei den Kosten könne die Bahn nicht mit dem Busverkehr mithalten, die Schieneninfrastruktur sei einfach zu teuer. Stattdessen setzte die Deutsche Bahn auf die Ausweitung des eigenen Busangebotes und gehöre mit BerlinLinienBus und IC Bus mittlerweile zu den drei größten deutschen Anbietern hinter Mein Fernbus und FlixBus.

Wiederbelebung der Fernbusreisen

16 Zukunftsinstitut, Trend-Report 2014, Dezember 2013 18 Wiener Zeitung, 18. Juli 2014, Seite 13, „Berlin, ohne Umsteigen, ab 29 Euro‟ von Helmut Dité 17 Wiener Zeitung, 18. Juli 2014, Seite 13, „Berlin, ohne Umsteigen, ab 29 Euro‟ von Helmut Dité 78 79 KAPITEL 6

KAPITEL 6

Südtirol, Genussradfahren Entladen der Fahrräder führte immer wieder zu Verzögerungen im Fahrplan. Ein gemeinsames Produkt entstand - die „Bikemobilcard‟. Mit dieser Karte kann der Gast einen Tag Mobilität inklusive einem Fahrrad mit Rücktransport zum Ausgangspunkt erwerben. 23.500 Bikemobilcards wurden im Sommer 2013 verkauft.

Ein Preisbeispiel: Eine vierköpfige Familie fährt beim Kauf einer Bikemobilcard für 76 Euro einen Tag Rad inkl. der Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel. Der Radrücktransport ist im Preis inbegriffen.

„Regio-Radwanderer‟: Für den Großteil der Südtirol-Gäste war das Radfahren bisher eine Ganz- oder Halbtagsattraktion. Das soll sich ändern, man will nun auch die Genusswanderer ansprechen. Die Regio-Radwanderer verbringen eine Woche in einem Gastbetrieb und starten von dort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und einem Leihrad los. In Bozen wird es eine zentrale Aus- und Rückgabestelle geben sowie ein E-Mobilitätscenter. Für Menschen mit Sehbehinderung werden Tandems angekauft. Auch Herz-Kreislauf- und Diabetes-Patienten werden unterwegs sein können. Die Guides befinden sich in Ausbildung.

Fahrrad fahren von A nach B in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Das Best-Practice-Beispiel „Südtiroler Genussradfahren‟ begeistert durch eine lückenlose Dienstleistungskette. Südtirol ist laut Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) eines der beliebtesten Urlaubsziele für Genussradfahrer. Die Attraktivität besteht in den landschaftlich abwechslungsreichen Talfahrradwegen, der vorzüglichen Gastronomie und der kombinierten Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Südtirol bietet ein einmaliges Netz an Fahrradverleihstationen, die Einwegmieten ermöglichen. Die öffentlichen Verkehrsbetriebe und lokale Fahrradverleiher garantieren einen reibungsfreien Transport. Es handelt sich um ein Angebot, welches in dieser Dimension in Europa einzigartig ist!

Rund 120.000 Gäste, das sind 16 % mehr als im Jahr zuvor, liehen sich im vergangenen Sommer ein Fahrrad aus und fuhren entlang der 500 Kilometer Fahrradwege vorwiegend talabwärts. Im Jahr 2000 investierte Südtirol in komfortable Busse und moderne Züge sowie in architektonisch ansprechende Bahnhöfe. Genussfarhrten in abwechslungsreicher Landschaft Einfaches System: 7.000 Fahrräder verschiedener Größe und Bauart, darunter auch KONTAKT 600 Elektroräder, können spontan an einer der Verleihstationen abgegeben werden, ihre Lenker kehren zu Fuß, per Bus oder Bahn zurück zum Ausgangsort. Mit 22 Fahrradverleihstationen in der Nähe von Bahnhöfen und Verkehrsknotenpunkten Südtirol Rad 39100 Bozen sowie dem Verleih von Helmen, Satteltaschen, Kinderanhängern und Kindersitzen Dr. Hugo Götsch wurde ein beispielhaftes „regionaltouristisches Südtirol-Produkt‟ geschaffen. Tel.: +39(0)348/516 22 55 Die Einwegmieten sind besonders beliebt. Die Gäste fahren zwischen 30 und 60 E-Mail: [email protected] Kilometer talauswärts. Die Räder werden von fünf unabhängigen Fahrradverleihern, www.suedtirol-rad.com www.mobilcard.info/de/bikemobil-card.asp die sich auf einheitliche Qualitätskriterien festgelegt haben und miteinander digital vernetzt sind, an den Ausgangspunkt zurückgebracht.

Kooperation mit Öffis: Die besten Ideen entstehen meistens aus einer Notlage. An Spitzentagen sind auf den Südtiroler Radwegen tausende Menschen unterwegs. In den Zügen und Bussen haben jedoch nur maximal 15 Fahrräder Platz. Das Be- und

80 81 NOTIZEN Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft 1010 Wien | Stubenring 1 | www.bmwfw.gv.at