Nr. 46/47 Sehnsucht Nach Heilung
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Inhalt 46/47 Impressum...............................2 Inhalt.....................................3 Vorwort ..................................4 Assoziationen...........................6 Jakob Bösch und Anouk Claes...... 61 Heilung - Heiler - Heiland - Heil Versöhnung ist spirituelle Schreibgespräch der Teilnehmenden Selbstheilung Spirituell Orientierte Therapie (SPOT) als neues Therapie-Konzept Peter Trummer....................... 10 Jesus: Zwischen Heiler und Heiland Rainer Bucher......................... 77 Biblische Impulse Pastorale Heilungspraktiken Überlegungen zu ihrer Attraktivität und Problematik Dieter R. Bauer ...................... 26 Heilung und Magie in traditioneller Volksfrömmigkeit Ein Blick in die Geschichte Autoren der Beiträge...............88 Michael Utsch ........................ 47 Der "Psychomarkt" heute Von der professionellen Psychotherapie bis zur zu esoterischen Lebenshilfe 3 Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Die dem Menschen zutiefst innewohnen- darüber in ein kritisches Gespräch zu de Sehnsucht nach Heil-Sein und Heilung kommen. Die Teilnehmenden, vor allem zielt weiter als nur auf Genesung von Hauptamtliche aus Erwachsenenbildung, Krankheit; doch steht diese vielfach im Gemeindepastoral und Krankenseelsor- Vordergrund. Neben der ärztlichen Kunst ge, sollten eine reflektierte Position auf der Grundlage "klassischer" Medizin zum Thema "Heilen" gewinnen und nach werden dabei alternative Methoden in Möglichkeit Beurteilungskriterien und Anspruch genommen, oft praktiziert von Leitlinien für die Praxis an die Hand be- Heilerinnen und Heilern unterschied- kommen. Dies sollte durch interdiszipli- lichster Art, mit ganz unterschiedlichen när angelegte Annäherungen und Deu- Voraussetzungen und unterschiedlichen tungsversuche ermöglicht werden. Weltbildern - in den letzten Jahren mit zunehmender, oft mediengestützter öf- Der Neutestamentler Peter Trummer fentlicher Präsenz. fragte behutsam und differenzierend nach einer sinnvollen Deutung der neu- Dies schlägt sich auch in vielfältigen An- testamentlichen Wunderheilungen, die geboten von Kreisbildungswerken und die Fremdheit der Bibel nicht über- Gemeinden in der Diözese Rottenburg- springt und dem Zusammenhang wie der Stuttgart nieder. Daher ergab sich der Differenz von Heil und Heilung Rechnung Wunsch, im Rahmen einer Fachtagung trägt. Der Historiker Dieter R. Bauer ein differenziertes Bild des Phänomens lenkte den Blick auf die traditionelle zu zeichnen. Diese fand vom 1. bis 2. Volksfrömmigkeit und darin die Bedeu- Juni 2005 statt, veranstaltet von der A- tung heiliger Orte, heiliger Menschen kademie der Diözese Rottenburg- und magischer Kräfte. Der Psychologe Stuttgart und dem Bildungswerk der Diö- Michael Utsch beleuchtete den breiten zese. Vorbereitet und geleitet wurde die Markt psychologischer und esoterischer Tagung von Dieter R. Bauer (Akademie), Lebenshilfe, der von einer Psychologisie- Berthold Winkler (Katholisches Bil- rung der Religion und einer Sakralisie- dungswerk Kreis Böblingen) sowie Dr. rung der Psychologie gekennzeichnet ist. Wolfgang Wieland und Dr. Verena Wodt- Mit Jakob Bösch kam ein Mediziner zu ke-Werner (Bildungswerk der Diözese). Wort, der dezidiert alternative, „spiri- tuelle“ Wege der Heilung praktizierte, Es ging darum, die verschiedenen Hei- deren Faszination Anlass der Tagung lungsphänomene ernst zu nehmen und war. Der Pastoraltheologe Rainer Bucher 4 schließlich entwickelte abschließend Umgekehrt löste dann auch der Beitrag Kriterien einer „heilenden Pastoral“. von Rainer Bucher über Attraktivität und Probleme einer heilenden Pastoral sehr Das Ziel, durch die unterschiedlichen unterschiedliche Reaktionen aus: Ist, so Zugänge zusammen mit den Teilneh- fragte er, Motive aus dem Beitrag von menden Kriterien für einen verantworte- Peter Trummer und Michael Utsch auf- ten Umgang mit dem „Phänomen Hei- greifend, Identität, Integrität und Ganz- lung“ zu erarbeiten, wurde nicht er- heit wirklich Ziel und Essenz menschli- reicht. Zu komplex erwiesen sich die chen Lebens? Teilt der Gekreuzigte nicht sachlichen Hintergründe; zu kontrovers auch die Sinnlosigkeit erfahrenen Leids? waren die Sichtweisen und Einstellungen Ist Gott erst im Sieg über das Leid zu der Teilnehmenden. Vor allem der Bei- finden, oder nicht doch auch schon im trag von Jakob Bösch über die von ihm Zerbruch, in der Krankheit? Was können praktizierte spirituelle Therapie spaltete wir selber tun und was ist unverfügbare die Teilnehmenden in Pro und Contra Gnade? Wurden solche kritischen Fragen und löste heftige Auseinandersetzungen und Beurteilungskriterien von den einen aus, die die wertvollen Orientierungen als wichtige Orientierung begrüßt, emp- der anderen Beiträge leider in den Hin- fanden sie andere als distanzierte, er- tergrund drängten. Bedenklich war, dass fahrungsferne Theorie. Bricht hier reli- viele Teilnehmenden faszininiert waren giöse Erfahrung und Betroffenheit einer- von Böschs praktischen Heilungs- seits und theologische Reflexion ande- Bemühungen, dabei aber unkritisch ge- rerseits auseinander? Wenn ja, warum? genüber seinem damit verbundenen „frag-würdigen“ Menschen- und Weltbild Was bedeutet all das für die Auseinan- blieben: Meint es denn mein Körper, dersetzung mit dem Thema in der Er- wenn er Krankheitssymptome zeigt, wachsenenbildung? Sie muss auf jeden wirklich immer nur gut mit mir? Gibt es Fall weitergehen. Das vorliegende Stutt- wirklich keine widersinnigen, zerstöreri- garter Heft, das die auf der Fachtagung schen Krankheiten? Ist die Ursache von gehaltenen Vorträge dokumentiert, will Krankheit wirklich ausschließlich man- dazu beitragen. Den Referenten sei an gelndes subjektives Versöhntsein? Ist der dieser Stelle für die Bereitstellung der Tod wirklich nur eine Illusion? Manuskripte gedankt. Dr. Verena Wodtke-Werner Dr. Wolfgang Wieland Gabriele Pennekamp Leiterin DBW Fachreferent Vorsitzende 5 Assoziationen Heilung - Heiler - Heiland - Heil Schreibgespräch der Teilnehmenden Heilung In Christus ... ist da - geschieht - ist Gnade Durch Hände und Worte - Und durch versöhnt leben - Körper, Geist und Seele Verständnis im Einklang - Inwieweit hängen Körper = Seelsorge und Geist da zusammen? Mensch-Werdungs-Weg Atem Wer gibt den Heilern ihre Wurzeln wie- Es ging eine Kraft von Jesus aus! der, die ihnen von der Kirche genommen an Leib und Seele wurden? erfordert Offenheit für Neues - Vertrau- Gnade - Glaube an Genesung - Vertrauen en - und Loslassen in das, was wird. Ganzwerden Zusammenfinden von Körper, Geist und - geschieht durch Glauben und Offenheit Seele Körper - und Geist im Gleichklang Berührung - Gnade - Erfahrung ... für die "Heiler" etwas ganz Natürli- Geborgenheit erfahren - angenommen ches und Einfaches, und trotzdem Wun- werden - Versöhnung derbares. Heilung kann mühsam und zuweilen - Heilung oft ein Wunder, das meistens - mit Schmerzen verbunden wissenschaftlich nicht nachweisbar ist? sein. Umgang mit Begrenztheit Nicht nur Symptome beseitigen, sondern Muss man erst ganz unten, das heißt die Ursache. schwer krank sein, um offen zu werden Vertrauen = das Geschenk zur Neu- für geistige Heilung?? Geburt: Oft geht das Sterben voraus. Viel mehr als Gesund sein; Heil - ganz - im Einklang. Heiler und Heilerin Im Fluss mit der Quelle des Lebens Gibt es evtl. einen besseren Begriff da- für? Hat a "Gschmäckle". 6 Assoziationen 46/47 Wodurch zeichnet sich ein Heiler aus? ... erst dann ist ein verantwortungsvol- Wegweiser - Wegbegleiter ler und fürsorglicher Umgang möglich. Umsorgen des Menschen in seiner Ganz- Menschen können Erfahrungen weiterge- heit ben, die heilsam sind - heil machen. Sie sind Kanal/Werkzeug und haben ... ist eine Berufung. doch Hand und Fuß . Heiler und Heilerinnen die heilig gespro- Eine/r, der/die in Beziehung tritt und chen sind. eine/r, der/die die Fähigkeit besitzt, Was wäre, wenn wir alle HEILER wären? die Selbstheilungskräfte anderer zu we- Jesus: Ihr werdet noch Größeres voll- cken. bringen als ich, wenn euer Glaube groß Heiler sind Begleiter (Therapeuten) - genug ist! Vermittler - Medien (Propheten?) - Spie- Die Kirche könnte "Heilerdiakone" in die gel - "Finger-in-die-Wunde-Leger" - ein Gemeinden schicken und solche ausbil- Geschenk den lassen. Heil nic* Warum sind so wenig Priester Heiler? Heiland ht nur im geistig/psychischen Bereich, sondern auch im somatischen Hagios - der Heilige, der heilt Werkzeug und Mittler für etwas/jemand Mir ist das "Heil" im Heiland erst seit größeres dieser Diskussion Heilung aufgefallen. Demut und bedingungslose Hingabe Weshalb benutzen wir dies Bezeichnung Jemand, der einem hilft, den eigenen für Gottes Sohn heute nur selten? Weg zur Heilung zu finden. Darstellung des Heilands in der Kunst im Beeindruckend ihre Bescheidenheit und Zusammenhang mit Licht fehlende Eitelheit - sie fühlen sich als Heilbringer - Heilträger: Jesus - Christus Werkzeug einer höheren göttlichen E- - Auch Du! nergie. Welches Heil erwarte ich vom "Heiland" Vielfalt der Ansätze Heil-Land - "Land" in mir selbst Eine Person voll Energie und Ausstrah- Land das ich säen, pflanzen, indem ich lung - spirituelle Kraft ernten darf, wo nicht alles aufgeht Es gibt nur einen Heiler!, aber viele Ka- Warum gibt es Krankheit, wenn Gott näle heilen kann? Warum nur durch Heiler? Eine Große Verantwortung. Die große Frage: Der Sinn meines Schick- Kanal für Heilenergie sals! HeilerInnen "arbeiten" am eigenen Heil- In jeder/jedem steckt das Potential zur werden, das ist eine wichtige Vorausset- Heilerin/zum Heiler! zung. Oh Heiland reiß die Himmel auf ... 7 Hat der Zeitpunkt