2016-06-10 Jahrbuch2015-16Umschlag final.inddAlle Seiten 978-3-89158-625-9 ISBN ISSN 0940-287X Bedingungen derkonvergenten Medienwelt. veränderten den unter Medienkompetenzförderung der und Telemedienund Rundfunk privaten über Aufsicht der Medienregulierung, der bei forderungen Herausdie - zudem werdenBeleuchtetLänderebene. auf und bundesweit bote Hörfunkange - und Fernseh- privaten der Entwicklung die und Digitalisierung der Stand den über Überblick ausführlichen einen gibt Jahrbuch Das sionen. Kommis- und Ausschüsse gemeinsamen ihrer und Landesmedienanstalten 14 Das Jahrbuch 2015/2016 der Medienanstalten berichtet über die Aktivitäten der 25,– EURO (D) EURO 25,–

Jahrbuch 2015 / 2016 Jahrbuch 16 15 10.06.16 12:36 Jahrbuch 2015 / 2016

Herausgeberin ALM GbR

Verantwortlich für die Herausgeberin Siegfried Schneider Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Redaktion Visuelle Konzeption, Gestaltung Trotz großer Sorgfalt bei Johannes Kors (verantw.) Titel, Zwischentitel Recherche und Redaktion Dagmar Grigoleit Rosendahl Berlin des Zahlen- und Daten-­ materials können Autoren, Externe Autoren Layout und Satz Herausgeber und Verlag Goldmedia GmbH MILCH DESIGN GmbH, München keine Gewähr für die Jens Frantzen Schriftsetzerei – K. Lange, Berlin Angaben übernehmen. Rolf Karepin Dr. Matthias Kurp Druck Alle Rechte vorbehalten. Guido Schneider Bosch-Druck, Landshut Nachdruck nur mit Genehmigung Klaudia Wick der Herausgeberin. Verlag Redaktionsbeirat VISTAS Verlag Saskia Albert-Hauck (SLM) Judith Zimmermann und Dr. Thomas Bauer (LfM) Thomas Köhler GbR Simone Bielfeld (MA HSH) Lößniger Straße 60b Axel Dürr (LFK) 04275 Leipzig Roland Haake (MSA) Tel: 0341/24872010 Aylin Ünal (ALM GbR) [email protected] Dr. Joachim Kind (LMK) www.vistas.de Bert Lingnau (MMV) Preis: Euro 25,– (D) Karsten Meyer (ALM GbR) Sven Petersen (brema) ISSN 0940-287X Anneke Plaß (mabb) ISBN 978-3-89158-625-9 Werner Röhrig (LMS) Annette Schriefers (LPR Hessen) Uta Spies (NLM) Kathrin Wagner (TLM)

Vorsitz Johannes Kors (BLM) Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser, was sich schon Umso wichtiger ist es daher, die Mei- 2015 abgezeichnet hat, setzt sich 2016 fort: nungs- und Angebotsvielfalt, auf die wir in Das Thema Meinungsfreiheit bleibt ganz Deutschland stolz sein können, zu verteidi- oben auf der Tagesordnung der medienpoli- gen. Dazu leisten die Medienanstalten auch tischen Agenda und in der Berichterstattung. und gerade unter den veränderten Bedin- Nicht nur international, sondern auch auf gungen in der konvergenten Medienwelt nationaler Ebene wird angesichts zahlreicher einen wichtigen Beitrag. Nicht nur, dass sie Ereignisse über Einschränkungen im Journa- weiter kontinuierlich ihre Arbeit auf dem lismus und von Meinungsäußerungen disku- ­Gebiet der Programmaufsicht und Vielfalts- tiert. Eine immer größere Rolle spielen in dem sicherung erfüllen. Auch die Vorschläge, die Zusammenhang die sozialen Netzwerke, die in Richtung Politik auf dem Weg zu einer heute mehr denn je zum öffentlichen Wil- ­modernen Medienordnung gemacht wer- lensbildungsprozess beitragen. Hier müssen den, sollen dazu beitragen, unsere Medien- wir gegensteuern und eine Kommunika­ vielfalt zu erhalten. Dazu zählen vor allem tionskultur losgelöst von Emotionen auf der die Vorschläge der Medienanstalten zum Basis eines verträglichen Miteinanders pfle- Thema Netzneutralität, einer Angelegenheit gen. Polemik, Hetze und persönliche Beleidi- im Spannungsfeld zwischen technischer Neu- gungen sollten in den sozialen Netzwerken tralität und Angebotsvielfalt, die Bund und ebenso wenig Platz haben wie in der Medien­ Länder zu gemeinsamen Handeln zwingt. berichterstattung. Leider gibt die weltpoliti- Nicht weniger bedeutend ist die Weiterent- sche Lage mit ihren zahlreichen emotions­ wicklung der Regulierung von Plattformen geladenen Debatten und polarisierenden Ten­ und Intermediären. In Zukunft müssen wir denzen derzeit wenig Hoffnung, schnell zu sicherstellen, dass Anbietern und Nutzern einer Versachlichung zurückzukehren. der chancengleiche Zugang zu Netzen und Plattformen offensteht und wir ein Mehr- partnern zu Veranstaltern, Medienkompetenz­ klassensystem verhindern. Schließlich, und initiativen und Bürgermedien, die Sie tages­ damit komme ich zurück auf die Versach­ aktuell auch auf den Seiten der jeweils zu- lichung der Kommunikationskultur, brauchen ständigen Landesmedienanstalt finden kön- wir mehr Medienkompetenz für alle Men- nen, sind im Servicebereich des Webauftritts schen: Denn nur wer im Umgang mit den www.‌die-medienanstalten​ .‌de zusammenge- Medien fit ist, kann ihre Chancen bestmög- fasst. Ich wünsche Ihnen eine aufschluss­ lich nutzen und ihre Herausforderungen offen reiche und informative Lektüre! angehen. Deshalb engagieren sich die Me- dienanstalten seit Jahren intensiv mit zahl- reichen gemeinsamen und landesspezifi- Berlin, im Mai 2016 schen Medienkompetenz-​Projekten, die wir Siegfried Schneider 2016 erstmals in einer eigenen Publikation Vorsitzender der Direktorenkonferenz der dargestellt haben. Landesmedienanstalten (DLM) Neben den genannten Themen finden Sie in diesem Jahrbuch wieder die wichtigs- ten Informationen der vergangenen zwölf Monate zum Fernsehen, zum Radio und zur Arbeit der Medienanstalten – übrigens zum zweiten Mal in unserer Relaunch-​Version, in der wir uns für die Printausgabe inhaltlich auf das Wesentliche konzentrieren. Große Teile unseres Serviceangebots, darunter die Verzeichnisse mit Adressen und Ansprech- Inhaltsverzeichnis

Privater Rundfunk und Telemedien – Arbeitsschwerpunkte der Landesmedienanstalten 1 Regulierung und Aufsicht 14 1.1 Medienpolitische Entwicklung­ en in Deutschland und Europa 14 1.2 Programmzulassung und ‑aufsicht 23 1.3 Jugendmedienschutz 28 1.4 Medienkonzentration 31 1.5 Medienvielfalt 33

2 Netze, Technik und Konvergenz 36 2.1 Digitalisierung des F­ ernsehens 36 2.2 Die Zukunft des Antennenfernsehens: DVB‑T2 HD 42 2.3 Connected TV, Smart‑TV 43 2.4 Plattformregulierung 44 2.5 Digitalisierung des Hörfunks 46

3 Medienkompetenzförderung und Bürgermedien 49 3.1 Medienkompetenzförderung 49 3.2 Bürger- und Ausbildungs­medien 56

Privates Fernsehen 1 Allgemeine Lage des privaten Fernsehens 64 2 Bundesweites Fernsehen 69 2.1 Das Programmjahr 2015 69 2.2 Fernsehnutzung 73 2.3 Programmstrukturen 77 2.4 Wirtschaftliche Entwicklung 79 2.5 Beteiligungsverhältnisse im privaten Fernsehen 85 2.6 TV im Internet 89 2.7 TV‑Plattformen 96 2.8 Bundesweite TV‑Programmanbieter 102 2.9 Teleshopping 106 3 Fernsehen in den Ländern 108 3.1 Landesweite und regionale/lokale Fensterprogramme 108 3.2 Lokales/regionales Fernsehen 112

Privater Hörfunk 1 Allgemeine Lage des privaten Hörfunks 124

2 Programmliche und wirtschaftliche Entwicklung 127 2.1 Entwicklung des Programma­ ngebots 127 2.2 Bundesweiter Hörfunk 128 2.3 Digitalradio 131 2.4 Internetradio 135 2.5 Programmgestaltung 139 2.6 Entwicklung der ­Hörfunknutzung 142 2.7 Wirtschaftliche Lage des Privatradios 151 2.8 Beteiligungsstrukturen im Privatradio 163

3 Hörfunk in den Ländern 168 3.1 Baden-Württemberg 168 3.2 Bayern 171 3.3 Berlin-Brandenburg 174 3.4 Bremen 178 3.5 180 3.6 Hessen 182 3.7 Mecklenburg-Vorpommern 185 3.8 Niedersachsen 187 3.9 Nordrhein-Westfalen 190 3.10 Rheinland-Pfalz 193 3.11 Saarland 196 3.12 Sachsen 198 3.13 Sachsen-Anhalt 201 3.14 Schleswig-Holstein 204 3.15 Thüringen 206 Die Medienanstalten – Daten und Fakten

1 Organisationsstrukturen und Aufgaben 210 1.1 Aufbau, Aufgaben und Finanzierung der Landesmedienanstalten 211 1.2 Zusammenarbeit der Medienanstalten und Gemeinsame Geschäftsstelle 212 1.3 Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) 214 1.4 Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) 218 1.5 Gesamtkonferenz (GK) 219 1.6 Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) 220 1.7 Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) 222

2 Die Landesmedienanstalten 224 LFK Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg 224 BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien 228 MABB Medienanstalt Berlin-Bandenburg 232 BREMA Bremische Landesmedienanstalt 236 MA HSH Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein 240 LPR Hessen Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien 244 MMV Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern 248 NLM Niedersächsische Landesmedienanstalt 252 LFM Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen 256 LMK Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz 260 LMS Landesmedienanstalt Saarland 264 SLM Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien 268 MSA Medienanstalt Sachsen-Anhalt 272 TLM Thüringer Landesmedienanstalt 276 3 Gemeinsame Medienkompetenzprojekte 280

4 Forschungsprojekte 283

5 Genehmigte Programme 285 Verzeichnis Fernsehen 285 Verzeichnis Hörfunk 294 Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien 306

Register 310 Chronik 2015 / 2016

17.z Mär ​2015 21. Mai ​2015 Die ZAK entscheidet sich für die Media Broadcast Unter dem Motto „Extreme Gewaltdarstellungen im GmbH als Plattformbetreiber für das neue Antennen- Netz: Wie können wir unsere Kinder und Jugendlichen fernsehen DVB‑T2 HD. Die Umstellung auf den neuen schützen?“ findet die Veranstaltung „KJM im Dialog“ Terrestrik-​Standard startet Ende Mai 2016 und wird im statt. Angesichts der überwiegend auf ausländischen Jahr 2019 abgeschlossen sein. Servern festgestellten Verstöße plädiert der KJM-​Vor- sitzende für ein verstärkt internationales Vorgehen. 19. März ​2015 Das 10. DLM-​Symposium steht unter dem Titel „Mo- 22. Mai ​2015 derne Regulierung schaffen, Medienzukunft gestalten“. Die KJM stellt ihren sechsten Bericht zum Jugendschutz Keynotes halten EU-Kommissar Günther Oettinger und im Rundfunk und in Telemedien vor. Angesichts der Staatsministerin Prof. Monika Grütters. Im Rahmen des ­aktuellen Herausforderungen fordert sie praxistaug­ Symposiums wird der neue DLM-Medienkonvergenz- liche und international anschlussfähige Regelungen monitor vorgestellt. Ein wesentlicher Bestandteil ist und Maßnahmen im Jugendmedienschutz. der bis dahin von der BLM in Auftrag gegebene Medien- VielfaltsMonitor, der nunmehr von allen 14 Landes­ 1. Juni ​2015 medienanstalten getragen wird. Die Medienanstalten haben auf ihrer Website die Sen- derlisten der großen Plattformbetreiber sowie deren 5. Mai ​2015 Kriterien der Sortierung veröffentlicht und sorgen damit Der DLM-​Vorsitzende Dr. Brautmeier begrüßt die Aus- für Transparenz. Die Benutzeroberfläche hat erheb­ weitung der Angebote mit Untertiteln für hörgeschä- lichen Einfluss auf die uffindbarkeitA von Fernsehpro- digte Menschen in den Programmen der RTL-​Medien- grammen durch die Zuschauer. gruppe. 16. Juni ​2015 6. Mai ​2015 Regulierer und Medienexperten aus Deutschland, Öster­ Auf dem „Medientreffpunkt Mitteldeutschland“ spre- reich und der Schweiz diskutieren bei der „Trimediale“ chen sich die Medienanstalten für die Stärkung lokaler in Stuttgart unter dem Motto „Rettungsschirm für die und regionaler Medien und Inhalte aus, insbesondere Vielfalt? – Europäische Regulierungsansätze 3.0“ die mit Blick auf die geplante Umstellung von analoger Veränderungen im Medienmarkt und die anstehenden UKW-​Technik auf das digitale Radio (DAB+). Aufgaben der europäischen Medienregulierung.

12. Mai ​2015 24. Juni ​2015 Der neue Programmbericht 2014 der Medienanstalten Die ZAK trifft grundlegende Entscheidungen zur Platt- wird vorgestellt. Darin wird u. a. die Frage diskutiert, formregulierung: Der Startbildschirm von Sky-​Boxen was man heute – mit Blick auf neue, hybride Magazin- („Homescreen“) stellt keine Behinderung anderer Rund- und Dokumentationsformate – unter Information im funkangebote dar. Das sog. Red-Butt​ on-Signal​ (HbbTV) Fernsehen verstehen kann. ist nicht als Teil des Programmsignals anzusehen.

13. Mai ​2015 Die ZAK prüft seit einiger Zeit die Konditionen von Ein- Der von der KJM und den Medienanstalten beauftragte speiseverträgen der großen Plattformbetreiber bezüg- Jahresbericht von jugendschutz.‌net zeigt, wie Kinder lich der HD‑Verbreitung privater Programme. Daher be- und Jugendliche in Communities zu selbstzerstöreri- kräftigt sie, dass ihr diese Verträge grundsätzlich zur schem Verhalten animiert werden. Der KJM-V​ orsitzende Einsichtnahme vorgelegt werden müssen. Siegfried Schneider fordert, die Unternehmen stärker in die Pflicht zu nehmen. 3. Juli ​2015 Die TU Dortmund wird in Kooperation mit dem Hans-​ Bredow-​Institut die gemeinsame Studie der Medien­ 10 anstalten und der Aktion Mensch zur Mediennutzung tionen und Werbebotschaften in selbstproduzierten von Menschen mit Behinderungen durchführen. Mit YouTube- V​ ideos oder anderen Social Media-Ang​ eboten der Zusammenarbeit wollen beide Kooperationspart- vor. Werbung muss klar erkennbar sein und gekenn- ner gemeinsam für die Potenziale einer barrierefreien zeichnet werden. Medienlandschaft werben. 22. Oktober ​2015 14. Juli ​2015 Auf den „Medientagen München“ wird auf einem Panel Der Medienausschuss Mecklenburg-Vorpommern wählt der KJM darüber diskutiert, welche Regulierungsmecha- Bert Lingnau zum neuen Direktor der MMV. Er tritt nismen notwendig sind, um vor dem Hintergrund der seine sechsjährige Amtszeit am 12. März 2016 an. Novellierung des Jugendmedienschutz-Staa​ tsvertrages (JMStV) das hohe Schutzniveau im deutschen Jugend- 17. Juli ​2015 medienschutz zu erhalten. Ein Panel der GVK zu Teil­ Über die Umstiegskriterien und Erfahrungen anderer habechancen der Bürger kommt zu dem Ergebnis, dass europäischer Länder mit Digitalradio diskutieren Radio­ Ungleichheiten in der Nutzung partizipativer Möglich- experten aus Deutschland, Großbritannien, Luxemburg, keiten auch auf soziale Disparitäten zurückzuführen Österreich und der Schweiz bei der Tagung „DAB+ in seien. Gleichwohl bliebe es vordringlichste Aufgabe, Europa: Vom Einstieg zum Umstieg“, zu der die Medien- möglichst allen Menschen die Kompetenzen für eine anstalten unter Federführung der saarländischen Me- selbstbestimmte Mediennutzung in der digitalen Welt dienanstalt LMS beim Bund eingeladen haben. zu vermitteln.

7. September ​2015 Für die Sicherung einer möglichst weitreichenden Netz- Die Medienanstalten präsentieren die Ergebnisse des neutralität und damit für eine Vielfalt von Inhalten und Digitalisierungsberichts zum Hörfunk sowie einer DAB+ Anbietern im Netz sprechen sich die Gremienvorsitzen- Reichweitenerhebung des Instituts für angewandte den der Medienanstalten und der ARD in einer gemein- Kommunikationsforschung (IFAK) und stellen ein Kon- samen Erklärung aus. zept für einen Analog-Digital-Umstieg des Hörfunks insgesamt vor. 10,6 Prozent der Bevölkerung in Deutsch- 29. Oktober ​2015 land können inzwischen DAB+ empfangen. Beim KEK-S​ ymposium „Meinungsbildung und Meinungs­ vielfalt in Zeiten der Konvergenz“ diskutieren Experten 8. September ​2015 der Kommunikations- und Rechtswissenschaften die Der Digitalisierungsbericht 2015 der Medienanstalten Auswirkungen der Konvergenz sowie ein zukunftsfähi- wird vorgestellt. Vertreter von Kabelnetzbetreibern, pri- ges Medienkonzentrationsrecht. vaten Fernsehsendern, der Wohnungswirtschaft und den Medienanstalten tauschen sich über einen verbrau- 11. November ​2015 cherfreundlichen Switch-​off im analogen Kabel aus. Die KJM stellt in ihrer Veranstaltung „KJM im Dialog“ die Neuregelungen im Jugendmedienschutz auf den 15. September ​2015 Prüfstand. Der KJM-​Vorsitzende Schneider spricht sich Die Sendersortierung in den Kabelangeboten der Tele für neue Regelungen aus, die sich nicht mehr am Ver- Columbus AG und der PrimaCom Berlin GmbH ent- breitungsweg, sondern am Inhalt orientieren. spricht nach Entscheidung der ZAK nicht den medien- rechtlichen Anforderungen. Die chancengleiche und 16. November ​2015 diskriminierungsfreie Darstellung muss grundsätzlich Die Medienanstalten launchen den Medienkonvergenz- in allen verwendeten Listen beachtet werden. monitor, der Aufschluss über die Struktur der Medien- landschaft und die Verteilung der Meinungsmacht in 2. Oktober ​2015 Deutschland gibt. Derzeit bleiben die Anteile der Me­ Erstmalig in ihrer Geschichte haben sich die Bürger- dien­konzerne am Meinungsmarkt trotz zunehmender fernsehsender Deutschlands zu einem bundesweiten Bedeutung des Internets relativ stabil. Sondersendetag zusammengetan. Initiiert von der LPR Hessen werden alle Beiträge der Offenen Kanäle und 18. November ​2015 Bürgerfernsehsender aus den letzten 25 Jahren zum Die Medienanstalten fordern eine Beteiligung am Pro- Thema Mauerfall und Wiedervereinigung gesammelt. zess der Umsetzung der beschlossenen Verordnung zur Netzneutralität auf europäischer Ebene. 20. Oktober ​2015 Die Medienanstalten stellen eine FAQ-Liste mit Ant- worten auf die häufigsten Fragen zu Produktpräsenta- 11 18. November ​2015 2. Februar ​2016 Siegfried Schneider, Präsident der BLM, wird zum Januar ​ DLM-Vorsitzender Schneider begrüßt die Reduzierung 2016 neuer Vorsitzender der DLM und der ZAK. Winfried der Werbezeiten im öffentlich-rechtlichen Radio in Engel (LPR Hessen) wird als Vorsitzender der GVK für Nordrhein-Westfalen durch das neue WDR-Gesetz. zwei weitere Jahre wiedergewählt. 16. Februar ​2016 4. Dezember ​2015 Die Gemeinschafts- und Einzelprojekte der Landes­ Eine verstärkte internationale Zusammenarbeit hin- medienanstalten für mehr Medienkompetenz sind erst- sichtlich der Verfolgung von Kinderpornografie und mals in dem neu erschienenen Medienkompetenz­ Posen­darstellungen im Netz fordert Europabeauftrag- bericht zusammengefasst, der im Rahmen eines Parla- ter und KJM-Mitglied Thomas Langheinrich beim Inter- mentarischen Frühstücks in Berlin vorgestellt wird. national Round Table der Korea Communications Stan- dards Commission. 24. Februar ​2016 Beim Technischen Symposium der Medienanstalten 8. Dezember ​2015 „Die bunte Zukunft des Radios“ werden u. a. neue Ge- Private und öffentlich-rechtliche Hörfunk- und Fernseh­ schäftsmodelle auf dem Hörfunkmarkt diskutiert und anbieter in Deutschland haben 2014 rd. 19,01 Mrd. Euro neue Formate vorgestellt. und damit 1,53 Mrd. Euro mehr als 2012 erwirtschaftet. Dies sind zentrale Ergebnisse der Studie „Wirtschaft­ Siegfried Schneider wird als Präsident der BLM für eine liche Lage des Rundfunks in Deutschland 2014/2015“, zweite Amtszeit wiedergewählt. die im Auftrag von neun Landesmedienanstalten unter Federführung BLM erarbeitet wurde. 15. März ​2016 Dr. Anja Zimmer tritt als Nachfolgerin von Dr. Hans Hege 15. Dezember ​2015 das Amt als Direktorin der mabb an. Die Medienanstalten beauftragen das Hans-​Bredow-​ ­Institut für Medienforschung mit einer Studie zur Re- 16. März ​2016 levanz einzelner Medienangebote und digitaler Dienste Die Gesamtkonferenz der Medienanstalten diskutiert für die Meinungsbildung. die Ergebnisse des dritten Monitorings zur Barriere­ freiheit bei den Senderfamilien ProSiebenSat.1 und RTL. 16. Dezember ​2015 Demnach hat sich das Engagement beider Sendergrup- Die KJM wählt Andreas Fischer, Direktor der NLM, zum pen kontinuierlich verbessert. neuen KJM-​Vorsitzenden. Der Landtag des Saarlandes wählt Uwe Conradt, MdL, 27. Januar ​2016 zum Direktor der LMS. Der Nachfolger von Dr. Gerd Bauer Videonutzung im Internet wird immer populärer, das tritt sein Amt am 1. Mai 2016 an. zeigt der Web-TV-Monitor 2015 von BLM und LFK. Nur gut 1.000 der insgesamt rund 9.000 untersuchten 18. März ​2016 Web-TV-Angebote in Deutschland sind Portale klassi- Das DLM-Symposium „Neue Nadelöhre – wer bestimmt scher Medien, Online-Only-Channels, Corporate TV und unseren Zugang zu den Medien?“ dreht sich um Platt- Mediatheken, die übrigen sind YouTube-Kanäle. formen und Intermediäre. Staatssekretärin Dorothee Bär erklärt, die 5G-Technologie sei eine der Schlüssel- 2. Februar ​2016 technologien der Zukunft. Die Kompetenz der Landes- Der analoge TV‑Empfang über Kabelnetze in Deutsch- medienanstalten in Bezug auf die Vielfaltssicherung land soll spätestens 2018 enden. Das ist das Ergebnis betont Staatssekretär Dr. Marc Jan Eumann. von Branchengesprächen zum Analog-​Digital-Umstieg​ , die die DLM als Moderator geführt hat. 6. April ​2016 Nach einer von der BLM in Auftrag gegebenen Studie Kabelnetzbetreiber müssen Anbieter vergleichbarer erhalten Streamingdienste, die von Mobilfunkanbietern Programme in Bezug auf Einspeiseentgelte gleich be- exklusiv über Zero-Rating-Angebote vermarktet werden, handeln – selbst wenn diese einen gesetzlichen Must-​ Vorteile gegenüber Wettbewerbern. BLM-Präsident und Carry- Sta​ tus haben oder der Anbieter über eine heraus- DLM-Vorsitzender Schneider fordert, zur Sicherung der gehobene Marktstellung verfügt, entscheidet die ZAK. Angebotsvielfalt müssten Zero-Rating-Modelle grund- sätzlich allen Anbietern offen stehen.

12 Privater Rundfunk und Telemedien – Arbeitsschwerpunkte der Landesmedienanstalten

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2016-05-19 Jahrbuch 2015-16 Zwischenseiten final.indd 1 19.05.16 15:04 Privater Rundfunk und Telemedien | Regulierung und Aufsicht

1 Regulierung und Aufsicht

Die Medienanstalten sind die Aufsichts­ lassung und Aufsicht (ZAK) für bundesweite institutionen über den privaten Rundfunk Lizenz- und Kontrollaufgaben, der Kommis- und teilweise auch über die Telemedien (s. sion zur Ermittlung der Konzentration im hierzu Seite 27) in Deutschland. Als Anstal- Medienbereich (KEK) für Fragen der Sicherung ten des öffentlichen Rechts in den Ländern der Meinungsvielfalt und der Kommission organisiert, verantworten sie die Zulassung für Jugendmedienschutz (KJM) für Jugend­ und Beaufsichtigung privater Rundfunkver- schutz­angelegen­heiten. anstalter. Sie treffen die Lizenzentscheidun- Näheres zur Organisation und den Auf- gen, vergeben Übertragungskapazitäten und gaben der Medienanstalten finden Sie im übernehmen die laufende Programmaufsicht. Serviceteil ab Seite 210. Sie wachen über die Einhaltung der gesetz- lichen Bestimmungen, die im Rundfunk- staatsvertrag (RStV), im Jugendmedien- 1.1 Medienpolitische schutz-​Staatsvertrag (JMStV) und in den Entwick­lungen in ­jeweiligen Landesmediengesetzen nieder­ Deutschland und Europa gelegt sind. In länderübergreifenden Ange- legenheiten, also Fragen, die den Rundfunk Bund- Lä​ nder-Kommission zur Medienkon- im bundesweiten Kontext betreffen, arbeiten vergenz _ Nachdem die Wissenschaftler sie als ALM GbR – die medienanstalten – zu- Winfried Kluth und Wolfgang Schulz im sammen. Hierzu bedienen sie sich ihrer Ge- Herbst 2014 ihr sog. Konvergenzgutachten meinsamen Geschäftsstelle (GGS) in Berlin, vorgelegt hatten, stand das Jahr 2015 ganz die diese Aufgaben organisiert und koordi- im Zeichen der Bund-Länder​ -K​ ommission zur niert. Sie betreut auch die Vertretung der Di- Medienkonvergenz. Diese hatte aufbauend rektoren der Medienanstalten, die Direkto- auf den Schlussfolgerungen des Gutachtens renkonferenz (DLM), den Zusammenschluss begonnen, ihre Themen festzulegen und Vor- der jeweiligen Gremienvorsitzenden, die schläge für eine moderne Medienordnung zu Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) und erarbeiten, die einerseits die Medienvielfalt deren gemeinsame Einrichtung, die Gesamt- in Deutschland bewahren und andererseits konferenz der Medienanstalten. Im Wesent- einen funktionierenden Wettbewerb sicher- lichen organisiert sie die Arbeit folgender stellen soll. bundesweit relevanter Kommissionen und Hierfür wurden Arbeitsgruppen zu den ihrer Untereinheiten: der Kommission für Zu- Themenbereichen AVMD-​Richtlinie, Jugend-

14 Regulierung und Aufsicht | Privater Rundfunk und Telemedien

_.–

Abb. 1 Struktur der Medienaufsicht

GVKZGK DLM AK KJM KEK

Beauftragter für Beauftragter für Haushalt Europa

Fachausschuss  Fachausschuss  Fachausschuss Regulierung Netze, Technik, Bürgermedien, Konvergenz Medienkompetenz, Jugendschutz

medienschutz, Plattformregulierung, Kartell­ Der Zwischenbericht bietet eine Basis, recht/Vielfaltsicherung und Intermediäre um die Arbeitsgruppen fortzuführen, die gebildet, die sich im Laufe des Jahres 2015 Positionen zu den einzelnen Themen weiter trafen und ihre jeweiligen Schwerpunkte zu konkretisieren und Handlungsvorschläge herausgearbeitet haben. Die Medienanstal- zu erarbeiten, die die Medienordnung an ten brachten sich mit ihrer Expertise hier die Herausforderungen der Konvergenz an- intensiv ein. Zum Ende des Jahres schließ- passen sollen. In Bezug auf die AG AVMD-​ lich hat die Kommission ihren Zwischen­ Richtlinie konnte eine Einigung auf eine ge- bericht vorgelegt, der von der Staatsminis- meinsame Position zur Revision der Audio­ terin für Kultur und Medien und der Vor­ visu­elle-Mediendienste-​Richtlinie erzielt sitzenden der Rundfunkkommission der werden. Die AG Jugendmedienschutz disku- Länder im Rahmen eines Treffens der Bun- tierte dabei auch Änderungen des Jugend- deskanzlerin mit den Regierungschefinnen medienschutz-​Staatsvertrages (JMStV), die und Regierungschefs der Länder vorgestellt im Rahmen des 19. Rundfunkänderungs- wurde. staatsvertrages am 3. Dezember ​2015 unter­

15 Privater Rundfunk und Telemedien | Regulierung und Aufsicht

zeichnet wurden. Die Beratungen im Rah- Die Abschlussberichte der Arbeitsgrup- men der Bund-​Länder-​Kommission sollen pen sind für Mitte 2016 vorgesehen. Ab- mit dem Ziel einer „gemeinsamen Fest­ schließendes Ziel der Bund-​Länder-​Kom­ legung von ­inhaltlichen Eckpunkten einer mission ist es, bis zum Ende der Legislatur­ weitergehenden strukturellen Reform des periode des Bundes den jeweiligen Hand- Jugendmedienschutzes“ fortgeführt wer- lungsbedarf mit Blick auf die zwischen den. In der AG Plattformregulierung wurde Bund und Ländern abgestimmten Themen­ Anpassungsbedarf u. a. bei der Klärung des schwerpunkte zu klären, Regelungsvorschläge Anwendungsbereichs, der Transparenz für zu erarbeiten und entsprechende EU‑Vorha- die Nutzer, des Inhalteschutzes (Signalinte- ben eng zu begleiten. grität) und der Ausgestaltung des Aufsichts- verfahrens herausgearbeitet. Derzeit wird Konvergente Medienentwicklung _ Wie über weiteren Anpassungsbedarf im Bereich dringend der Anpassungsbedarf für eine des Zugangs zu Medienplattformen und neue Medienordnung ist, machen Untersu- über eine privilegierte Auffindbarkeit von chungen deutlich, die die Landesmedienan- Angeboten entschieden. stalten in Auftrag geben, um das sich verän- Die AG Kartellrecht/Vielfaltsicherung dernde Mediennutzungsverhalten vor dem kam zu dem Ergebnis, dass die verfahrens- Hintergrund der technischen Entwicklungen rechtliche Zusammenarbeit der Medienan- der Endgeräte aufzuzeigen. Mit dem Medien­ stalten und der Kartellbehörden zur besse- konvergenzmonitor der Medienanstalten ren Verzahnung von Kartell- und Medien- wurde hierfür im Herbst 2015 eine Daten- recht optimiert werden soll. Die AG Inter­ bankplattform geschaffen (s. a. Seite 33 f.). mediäre, in der es u. a. um Suchmaschinen Darin werden auch Beteiligungsstrukturen geht, hat herausgearbeitet, dass die Inter- und die crossmedialen Verflechtungen von mediäre die zentralen Kriterien der Aggrega- Verlagen, Lokalfunkanbietern sowie Online- tion, Selektion und Präsentation und ihre anbietern aufgezeigt. Der MedienVielfalts- Gewichtung kenntlich machen sollen, um zu Monitor stellt erstmals die für die Meinungs- mehr Transparenz zu gelangen. Hierzu sollen bildung relevanten Medien vernetzt dar und noch 2016 Eckpunkte zu Regelungsvorschlä- ist damit ein übergreifender empirischer An- gen erarbeitet werden. Auch soll geklärt satz zur Messung von Meinungsmacht und werden, ob es neben dem geltenden Wett- Medienkonzentration in Deutschland, der bewerbs- und Kartellrecht eines spezialge- nutzerfreundlich dargestellt ist und für alle setzlichen Diskriminierungsverbots bedarf. im Internet zugänglich gemacht wird. Mit Beginn des Jahres 2016 wurden weitere Aktuelle Erkenntnis aus der Gewich- Arbeitsgruppen zu den Themenfeldern Netz- tungsstudie der Landesmedienanstalten zur neutralität, Adblockern sowie Mediaagentu- Relevanz der Medien für die Meinungsbil- ren eingerichtet. dung ist, dass der digitale Wandel zwar das Meinungsbildungsgewicht der Medien deut-

16 Regulierung und Aufsicht | Privater Rundfunk und Telemedien

lich verändert, aber das Fernsehen weiterhin ist das Antennenfernsehen mit dem DVB‑T-​ führende Mediengattung für die Meinungs- Standard. Da die Bundesregierung im Rah- bildung ist. Dabei kommt es auf ein Mei- men der Digitalen Dividende II eine Reduk- nungsbildungsgewicht von 36,3 Prozent vor tion der Frequenzen für den Rundfunk be- dem Internet mit 21,6 Prozent, das erstmals schlossen hat, ist eine Umstellung auf den vor den Tageszeitungen mit 20,7 Prozent neuen Standard DVB-T2 HD notwendig. Da platziert ist. Der Hörfunk folgt auf Platz vier dann auch eine Bildauflösung in HD-Quali- mit 19,2 Prozent. Damit bestätigt sich im tät möglich ist, wird mit der Umstellung Langzeitvergleich, dass die Bedeutung des auch den gewachsenen Ansprüchen der Nut- Internets für die Informations- und Mei- zer Rechnung getragen (s. a. Seite 42). Nach- nungsbildung kontinuierlich zunimmt. Ins- dem die Medienanstalten gemeinsam mit besondere die informierende Nutzung der ihren Partnern aus Veranstalterkreisen und 14- bis 29‑Jährigen findet überwiegend im dem Plattformbetreiber die Rahmenbedin- ­Internet statt, und zwar deutlich vor Fern­ gungen für den Start von DVB-T2 HD erar­ sehen, Tageszeitungen und Hörfunk. Ange- beitet hatten, steht nun fest, dass in aus­ sichts dieser Verschiebungen wird deutlich, gewählten Ballungsräumen rechtzeitig zur wie stark die bisherige, an Linearität ausge- UEFA EURO 2016 die wichtigsten Programme richtete Rundfunkregulierung den Entwick- jeweils in HD zusätzlich zur bestehenden lungen hinterherläuft. Auch die sog. Inter- DVB‑T-​Verbreitung angeboten werden. Der mediäre können im Rahmen der informieren- Regelbetrieb mit rund 40 Programmen, den Mediennutzung kaum noch außer Acht überwiegend in HD, soll im ersten Quartal gelassen werden. Die reichweitenstarken in- 2017 starten. termediären Internetplattformen wie Google, Während sich das Antennenfernsehen Facebook und YouTube werden mittlerweile technisch den heutigen Möglichkeiten stellt, von knapp einem Fünftel der Bevölkerung wird der terrestrische Hörfunk weiterhin täglich zur Informationsbildung genutzt. In- analog dominiert. Aber auch hier betreiben sofern sind die von den Medienanstalten die Medienanstalten Forschung und mode- ­gewonnenen Erkenntnisse wichtig für die rieren notwendige Prozesse mit allen Be­ Debatte zur Meinungsvielfalt und Medien- teiligten, um dem digitalen Hörfunk nach konzentration – bedürfen im Hinblick auf den Jahren des Schattendaseins endlich auf ­Intermediäre aber noch weitergehender For- die Beine zu helfen. Mitte 2015 verfügen ca. schung, um sich ein genaueres Bild machen zehn Prozent der deutschen Haushalte über zu können. Eine weitere qualitative Schwer- ein DAB-​Empfangsgerät und elf Prozent der punktstudie soll daher bis zum Ende des Jah- Bevölkerung nutzen DAB+ Angebote. In meh- res 2016 weitere Fakten liefern. reren Veranstaltungen, etwa dem Digital­ radiotag der Medienanstalten, wurden die Antennenfernsehen und ‑radio _ Schon Fakten und Trends analysiert und die Markt- lange im digitalen Zeitalter angekommen beteiligten zum gemeinsamen Handeln auf-

17 Privater Rundfunk und Telemedien | Regulierung und Aufsicht

gerufen. Der weitere Migrationsprozess von aktuellen Zahlen auf der Seite der Angebote UKW hin zu Digitalradio kann dann gelingen, kontrastieren zu können, wird dieses regel- wenn sich alle Beteiligten in einer digitalen mäßige Monitoring kontinuierlich fortge- Hörfunkwelt wiederfinden. Dies geht aller- setzt. dings nicht ohne den Konsens zwischen pri- Um neben der Angebotsseite auch der vaten und öffentlich-​rechtlichen Veranstal- bislang zu wenig beachteten Nutzerseite tern. Die Medienanstalten werden hier wei- stärkeres Gewicht zu verleihen, haben die terhin ihre Moderatorenrolle offensiv wahr- Medienanstalten eine repräsentative Studie nehmen. zur Mediennutzung von Menschen mit Be- hinderungen auf den Weg gebracht, für die Inhalte barrierefrei _ Trotz aller Entwick- die Aktion Mensch als Kooperationspartner lungen in technischer Hinsicht: Ohne Inhalte gewonnen werden konnte. Das Forschungs- läuft nichts. Daher muss den Bedürfnissen projekt hat zum Ziel – erstmals im Kontext aller Mediennutzer Rechnung getragen wer- von Inklusion und Barrierefreiheit – reprä- den und dazu gehören natürlich auch Men- sentative Daten zum Mediennutzungsver- schen mit Behinderungen. Während die halten, den Nutzungsmotiven und ‑erwar- ­öffentlich-​rechtlichen Anbieter schon einige tungen sowie den Hürden bei der Nutzung Jahre ihre barrierefreien Angebote ausbauen, von Medien zu generieren. Die Ergebnisse haben die kommerziellen Anbieter noch werden voraussichtlich im Herbst 2016 prä- Nachholbedarf. Dies folgt auch aus dem sentiert und sollen weitere Impulse zur ge- Gebot des Rundfunkstaatsvertrags, vermehrt zielten Verbesserung der Barrierefreiheit im barrierefeie Angebote in das Programm auf- Fernsehen bringen. zunehmen. Die Medienanstalten haben die beiden großen privaten Sendergrupppen Medienkompetenz _ Die Landesmedien­ aufgefordert, diesem Gebot Folge zu leisten anstalten leisten seit vielen Jahren in ihren und täglich mindestens ein untertiteltes Pro- Ländern hervorragende Arbeit im Bereich der gramm in der Primetime zu senden. Bereits Medienkompetenzvermittlung in der schuli- drei Mal wurden daher in den letzten Jahren schen und außerschulischen Bildungsarbeit. Monitorings zur Barrierefreiheit im Privat- Der Erfolg dieser Projekte spiegelt sich regel- fernsehen durchgeführt, um den Status quo mäßig auch in Auszeichnungen wider. Aber und die Entwicklungen barrierefreier Fern- auch die länderübergreifenden Projekte wie sehprogramme im Blick zu behalten. Einiges Flimmo, Internet-​ABC und klicksafe sind bei wurde dabei schon erreicht: Inzwischen er- Kindern, Eltern und Lehrern beliebt. Aufgrund füllen beide Sendergruppen die Mindest­ der gestiegenen Bedeutung des Themas Me- anforderung der Medienanstalten. Zur Aktua­ dienkompetenz haben die Medienanstalten lisierung des Sachstands, als Botschaft an Anfang 2016 erstmals eine länder­über­grei­ die Sender und nicht zuletzt auch, um die fende Publikation auf den Weg gebracht, in Studienergebnisse zur Mediennutzung mit der die gemeinsamen Projekte dargestellt

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sind und die wichtigsten „Leuchtturmpro- päischen Kommission zum digitalen Binnen- jekte“ der einzelnen Landesmedienanstalten markt (Digital Single Market, DSM) auf der vorgestellt werden. Vorbereitung der Revision der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (AVMD-​Richt­ Medienaufsicht _ In Deutschland ist die linie) sowie auf den Themen Netzneutralität Medienaufsicht föderal organisiert. Gemein- und Urheberrecht. same Kommissionen für Zulassung und Auf- sicht (ZAK), Jugendmedienschutz (KJM) und Strategie der EU‑Kommission zum digita- Medienkonzentration (KEK) gewährleisten len Binnenmarkt _ Die Kommission hat im bundesweite Entscheidungen in diesen Be- Mai 2015 ihre Strategie zum digitalen Binnen- reichen. Im Sinne einer modernen Medien- markt verabschiedet (DSM-Str​ ategie). In ins- ordnung und ‑aufsicht haben die Landes­ gesamt 16 Initiativen erhofft sich die Kom- medienanstalten regelmäßig ihre Strukturen mission eine Steigerung von Innovation, überprüft und den gewachsenen zentralen Wachstum und Arbeitsplätzen. Vorgesehen Anforderungen angepasst. Mit der Gemein- sind unter anderem eine Überarbeitung der samen Geschäftsstelle konnte ein zeitgemä- E‑Commerce-​Richtlinie unter Einführung har- ßes und schlagkräftiges Instrument aufge- monisierter Regeln zum elektronischen Han- baut werden, um eine einheitliche Aufsicht del sowie eine Untersuchung der Neurege- zu gewährleisten. Nach der abgeschlossenen lung von Plattformen und Intermediären. Auf Zusammenführung der Bereiche Gremien der Agenda stehen außerdem die Revision der und Öffentlichkeitsarbeit mit Jugendmedien­ AVMD‑Richtlinie, eine grundlegende Über­ schutz und Konzentrationskontrolle, ließen arbeitung der EU‑Telekommunikationsregeln die Medienanstalten diesen Integrationspro- und der europäischen Urheberrechtsvorschrif- zess im Jahr 2015 evaluieren. Das Gutachten ten einschließlich einer Überprüfung der durch ein Consultingunternehmen bestätigte Kabel- und Satelliten-Rich​ tlinie sowie die Re- den Medienanstalten, dass der beschrittene vision der E‑Privacy-​Richtlinie. Weg mit der Gemeinsamen Geschäftsstelle richtig war und dass man organisatorisch Audiovisuelle Mediendienste _ Nachdem und personell – auch vor dem Hintergrund die Europäische Kommission mit ihrer Kon- der beschriebenen Zukunftsaufgaben – gut sultation „Eine Mediengesetzgebung für das aufgestellt ist. 21. Jahrhundert“ die Vorbereitungen für eine Revision der AVMD-​Richtlinie gestartet hat, haben im Laufe des Jahres auch weitere Europäische Regulierungsebene ­europäische Organe und Institutionen hierzu Stellung bezogen. Die Schwerpunkte der europäischen Medien- Der Ministerrat sieht Prioritäten zum politik lagen im Jahr 2015 neben der allge- einen in der Frage, wie mit Mediendienste­ meinen Umsetzung der Strategie der Euro- anbietern aus Nicht‑EU-​Ländern umgegan-

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gen werden soll, die in einem Mitgliedstaat Am 30. November ​2015 ist nach länge- lizenziert werden, aber mit ihren Program- ren Beratungen und intensiven Abstim- men auf andere Mitgliedstaaten zielen. Zum mungen im Trilog-​Verfahren die Verord- anderen lenkt der Ministerrat das Augen- nung (EU) 2015/2120 zum Zugang zum offe- merk auf die Förderung hochwertiger und nen Internet und zu Roaming in Kraft getre- vielfältiger audiovisueller Inhalte im digita- ten. Die Verordnung sieht die Abschaffung len Binnenmarkt. der Roaming-​Gebühren bis Juni 2017 vor. Das Europäische Parlament fordert in sei- Zudem beinhaltet sie Regelungen zum freien nem Initiativbericht zur DSM-​Strategie der Zugang zum Internet: Anbieter von Inter- Kommission unter anderem eine Auswei- netzugangsdiensten werden verpflichtet, tung des Anwendungsbereichs auf Online-​ alle Daten im offenen Internet gleichzube- Plattformen für audiovisuelle Medien und handeln. Ausnahmen bestehen jedoch be- Nutzeroberflächen und eine besondere Be- züglich erforderlicher „angemessener Ver- rücksichtigung der Auffindbarkeit von Public-​ kehrsmanagementmaßnahmen“. Die Ver- Interest-​Inhalten. ordnung sieht ferner vor, dass Internetan- Der Ausschuss der Regionen regt mit bieter (nicht näher definierte) Spezialdienste einem besonderen Blick auf lokale und regio­ mit verbesserter Internetqualität anbieten nale Medien die Schaffung eines Rechts­ dürfen. rahmens an, der eine Zusammenarbeit zwi- Die Regeln zur Netzneutralität werden schen öffentlichen und privaten Akteuren er- zum 30. April 2016 wirksam. Bis zum 30. Au- möglicht. Dies soll die Entwicklung der Be- gust 2016 erlässt das Gremium Europäischer richterstattung aus der Region sowie einer Regulierungsstellen für elektronische Kom- pluralistischen Presse fördern. munikation (GEREK, englisch: Body of Euro- Schließlich hatte auch der Gerichtshof pean Regulators for Electronic Communica- der Europäischen Union (EuGH) Gelegenheit, tions, BEREC) Leitlinien für die Umsetzung zu einer spezifischen Frage des Anwen- der Verpflichtungen der nationalen Regulie- dungsbereichs der AVMD-Rich​ tlinie Stellung rungsbehörden. Das Verfahren wird eine An- zu beziehen. In der Rechtssache „New Media hörung der Interessensträger beinhalten und Online“ (C‑347/14) stellte der EuGH fest, dass in enger Zusammenarbeit mit der Europäi- eine Videosektion in einem Internetauftritt schen Kommission ablaufen. einer Tageszeitung unter gewissen Um­ Aus Sicht der Medienanstalten muss bei ständen als audiovisueller Mediendienst auf der Erstellung der Leitlinien sichergestellt Abruf einzuordnen ist. sein, dass auch Aspekte der Medien- und Meinungsvielfalt berücksichtigt werden. Netzneutralität _ Auch im Jahr 2015 hat die Daher stehen die Medienanstalten im Dialog EU die Reform der europäischen elektroni- mit der Bundesnetzagentur, die gegenwärtig schen Infrastrukturregulierung weiter voran- als deutscher Regulierer im GEREK vertreten getrieben. ist. Ziel ist eine angemessene Beteiligung der

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Landesmedienanstalten im Konsultations- mission zur künftigen Nutzung des UHF-​ verfahren. Rundfunkbands abgegeben. Bei der EU‑Konsultation zur Bewertung Urheberrecht _ Im Dezember 2015 hat die und Revision der Rahmenregulierung für Kommission den Entwurf einer Verordnung elektronische Kommunikationsnetze- und zur Gewährleistung der grenzüberschreiten- Dienste („Telekom-​Paket“) ist die DLM ins­ den Portabilität von Online-​Inhalten im Bin- besondere auf die Fragen zu den Themen­ nenmarkt veröffentlicht. Damit möchte die bereichen Frequenzverwaltung, zu den Rege- Kommission Beschränkungen bei der grenz­ lungen zu Must-​Carry-​Verpflichtungen und überschreitenden Weiternutzung von Online-​ zu elektronischen Programmführern sowie Inhalten beseitigen und den Bewohnern der zu institutionellen Fragen eingegangen. EU die Möglichkeit eröffnen, ihre zu Hause Bei der EU‑Konsultation „Regelungsum- erworbenen oder abonnierten Online-​Inhalte feld für Plattformen, Online-V​ ermittler, Daten, auf Reisen mitzunehmen. Cloud Computing und die partizipative Wirt- In einer gleichzeitig veröffentlichten schaft“ hat die DLM zu den ersten beiden Mitteilung hat die Kommission außerdem Themenfeldern Stellung bezogen. Gegen- ihr Konzept für ein modernes EU‑Urheber- stand waren dabei insbesondere die Defini- recht vorgestellt. Die dort angekündigten tion von Plattformen, Vorteile und Probleme konkreten Legislativvorschläge und Politik­ bei deren Nutzung sowie die Rolle von Diens- initiativen sollen 2016 umgesetzt werden teanbietern im Internet bei der Übermitt- und insbesondere die Ergebnisse der ver- lung von Inhalten mit Blick auf das Haftungs- schiedenen öffentlichen Konsultationen be- regime der E‑Commerce-​Richtlinie. rücksichtigen. Während die Kommission die Eingaben Die Vorhaben der Kommission sind ge- dieser beiden letzten Konsultationen derzeit prägt von der Idee, allen EU‑Bürgern Zugang noch auswertet, hat sie die Beiträge zur Kon- zu einem breiten Angebot an rechtmäßigen sultation zur AVMD-​Richtlinie bereits ver­ Inhalten zu sichern und gleichzeitig Autoren öffentlicht. Eine übereinstimmende Sicht und andere Rechteinhaber besser zu schüt- ­innerhalb der Branche besteht dabei darin, zen. dass die Regeln zum Anwendungsbereich der Richtlinie und zur Unabhängigkeit der Regu- Teilnahme an Konsultationen der EU‑Kom- lierungsbehörden geändert werden müssen. mission _ Im Jahr 2015 hat sich die DLM Hingegen gibt es keine deutlichen Mehrhei- ­themenübergreifend an mehreren Konsul­ ten für Änderungen bei den Werberegeln, tationen der EU‑Kommission beteiligt. Im dem Jugendschutz und der Förderung euro- Zentrum stand dabei die Konsultation zur päischer Werke. Grundsätzlich stellt die Revision der AVMD-​Richtlinie. Zu frequenz- Kommission eine Unterstützung für die Auf- rechtlichen Fragestellungen hat die DLM eine rechterhaltung des Status quo in Bezug auf Stellungnahme zur Konsultation der Kom- das Herkunftslandprinzip, das Kurzbericht­

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erstattungsrecht und die Berichterstattung Die ERGA wird sich auch in 2016 in unter- über Großereignisse sowie das Gegendarstel­ schiedlichen Arbeitsgruppen mit dem euro- lungsrecht fest. päischen audiovisuellen Rechtsrahmen aus- Daneben hat die Kommission auch be- einandersetzen und Impulse für dessen Fort- reits die Ergebnisse zur Konsultation zum schreibung liefern. Die DLM wird aktiv in der UHF-Nutzungsband​ ausgewertet. Laut Kom- Arbeitsgruppe zur Revision der AVMD-​Richt- mission sprechen sich die Mehrzahl der Be- linie vertreten sein und sich am Austausch teiligten dafür aus, die Umstellung und Nut- über Erfahrungen bei der Durchsetzung der zung des 700‑MHz-​Bands für Mobilfunk auf bestehenden Vorschriften beteiligen. europäischer Ebene zu koordinieren und un- terstützen die im Lamy-Bericht vorgeschla- European Platform of Regulatory Authori- gene Übergangsfrist bis 2020 (+/− 2 Jahre) ties (EPRA) _ Auch im Rahmen der European sowie eine eingehende Untersuchung der Platform of Regulatory Authorities (EPRA) hat Breitband- und Rundfunkmärkte nicht vor sich die DLM, vertreten durch den Europa-​ 2025. ­Beauftragten, mit europäischen medienrecht- lichen Themen auseinandergesetzt. Gruppe europäischer Regulierungsstellen Vom 28.–30. Oktober 2015 fand in Nürn- für audiovisuelle Mediendienste (ERGA) _ berg auf Einladung der deutschen Regulie- Im Jahr 2015 wurden die Arbeiten in der rungsbehörden das 42. Treffen der EPRA Gruppe europäischer Regulierungsstellen für statt, bei dem sich erneut Kolleginnen und audiovisuelle Mediendienste (ERGA) intensi- Kollegen aus über 50 europäischen Ländern viert. Die Europäische Kommission hatte die über aktuelle Themen aus der Regulierer­ ERGA im Februar 2014 formell eingerichtet. praxis austauschten. Das Treffen wurde maß- Deutscher Delegierter ist der Europabeauf- geblich von der BLM vorbereitet und stieß tragte der DLM und Präsident der LFK Thomas auf sehr positive Resonanz bei den Teilneh- Langheinrich. Sichtbares Ergebnis der Bera- mern. tungen der Gruppe sind drei im Dezember ​ Das Arbeitsprogramm der EPRA für 2016 2015 unter intensiver Mitarbeit der deutschen sieht unter anderem eine inhaltliche Aus­ Seite verabschiedete Berichte. einandersetzung mit der Zukunft des Free‑TV Die in den Berichten enthaltenen Emp- und dem Umgang mit datenschutzrecht­ fehlungen und Schlussfolgerungen zum ma- lichen Regeln bei Smart‑TV vor. Außerdem teriellen Anwendungsbereich der AVMD-​ steht der Austausch über interne Organisa- Richtlinie, zum Kinder- und Jugendschutz in tionsfragen und entsprechende Best Prac­ audiovisuellen Diensten und zur Unabhän- tices der Behörden auf dem Programm. Die gigkeit der Regulierungsbehörden zeigen, beiden Jahrestreffen finden in Barcelona was als gemeinsame europäische Position (25.–27. Mai 2016) und in Jerewan (19.–21. Ok- umsetzbar sein könnte. tober 2016) statt.

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1.2 Programmzulassung und desweit verbreiteten Fernseh- bzw. Hörfunk­ ‑aufsicht programmen (davon 21 Zulassungsverlän- gerungen). In 35 Fällen entschied die ZAK Programmentwicklung über Veränderungen der Inhaber- und Be- teiligungsverhältnisse von lizenzierten Ver- Die Zahl der Zulassungen neuer bundeswei- anstaltern (inkl. Veränderungen der Ge- ter Hörfunk- und Fernsehprogramme hat schäftsführung). im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr wie- Im Vorjahr wurde über 33 Anträge auf Zu- der leicht zugenommen. Die Kommission lassung von Rundfunkangeboten bzw. deren für Zulassung und Aufsicht (ZAK) entschied Verlängerung entschieden. Die Zahl der Än- im Berichtszeitraum über 43 Zulassungen derungsanzeigen von Inhaber- und Beteili- bzw. Zulassungsverlängerungen von bun- gungsverhältnissen lag im Vorjahr bei 41.

Abb. 2 Sendestart bundesweiter Programme In Deutschland von Landesmedienanstalten zugelassene Angebote

Programmname Empfangsart Sendestart Inhalt

Hörfunk Radio B2 Satellit 24. 07. 2015 Vollprogramm HCJB Bibel Radio Satellit 01. 05. 2015 Spartenprogramm Religion Radio HCJB Deutschland Satellit 01. 05. 2015 Spartenprogramm Religion

Fernsehen Aristo TV Free‑TV 01. 01. 2015 Teleshopping Rocketbeans.‌tv 1 Free‑TV 15. 01. 2015 Spartenprogramm Unterhaltung Sparhandy.TV Free‑TV 01. 02. 2015 Teleshopping Ran FIGHTING 1 Pay‑TV 17. 10. 2015 Spartenprogramm Sport Nasch Kinomir Pay‑TV 09. 11. 2015 Spartenprogramm Unterhaltung Telebom Pay‑TV 09. 11. 2015 Spartenprogramm Kinder Teledom Pay‑TV 09. 11. 2015 Spartenprogramm Unterhaltung Sky Atlantic + 1 HD Pay‑TV 18. 11. 2015 Spartenprogramm Unterhaltung Shop 300 Free‑TV 01. 01. 2016 Teleshopping RTL International Pay‑TV 18. 01. 2016 Vollprogramm für das Ausland TOGGO plus Free‑TV 04. 06. 2016 Spartenprogramm Kinder RTL plus Free‑TV 04. 06. 2016 Spartenprogramm Unterhaltung DOPPIO TV 1 Free‑TV geplant 2016 Spartenprogramm Unterhaltung

1 nur im Internet Quelle: Landesmedienanstalten.

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Das bundesweit verbreitete Fernseh- und der Vermischung von werblichen und redak- Hörfunkangebot wurde auch im zurücklie- tionellen Elementen fielen auch im Berichts- genden Jahr um neue Spartenprogramme zeitraum wieder auf. So wurden wiederholt ­erweitert. Die Zahl der Änderungsanzeigen Programmelemente, die nicht Werbung im ging erkennbar zurück. Dennoch wurden auch Sinne des § 2 Abs. 2 Nr. 7 RStV sind, im Werbe­ in diesem Zeitraum zahlreiche Verschmel- block verbreitet (so z. B. Programmtrailer, zungen, Abspaltungen sowie Rechtsform- Crosspromotion, Begleitmaterialien zu den und Geschäftsführerwechsel bei den Rund- Sendungen). funkveranstaltern angezeigt. Rechtsprechung zur Werbetrennung _ Das Bundesverwaltungsgericht nahm in seinem Programmkontrolle Urteil am 14. Oktober ​2015 zu den werbe- rechtlichen Anforderungen an die Erkenn- Im Rahmen ihrer rundfunkrechtlichen Pro- barkeit von Werbung und an die Trennung gramm- und Werbeaufsicht stellte die ZAK von Programm und Werbung Stellung. Es im Zeitraum Januar 2015 bis März 2016 ins- ging dabei um zwei Werbetrenner bei Sat.1, gesamt 28 Verstöße bei bundesweiten TV‑Pro­ die mit Programmankündigungen verknüpft grammen fest. In 12 Fällen wurden Beanstan- waren. dungen und in 16 Fällen aufsichtliche Hin- Das Gericht betonte ausdrücklich, dass weise ausgesprochen. Alle Aufsichtsverfah- dem Gebot der Absetzung der Werbung vom ren im Berichtszeitraum bezogen sich auf Programm (Trennungsgebot) des § 7 Abs. 3 werberechtliche Fälle. Verletzungen der jour- Satz 3 RStV eine eigenständige inhaltliche nalistischen Grundsätze oder der Anforde- Bedeutung neben dem Gebot der leichten rungen an Gewinnspiele im Programm spiel- ­Erkennbarkeit der Werbung nach § 7 Abs. 3 ten 2015 im Gegensatz zum Vorjahr keine Satz 1 RStV zukommt. Das Trennungsgebot Rolle. ordne eine Zweiteilung des Sendegeschehens Das Gebot der Trennung von Werbung in Werbung und Programm an. Werbung und redaktionellen Inhalten und die damit dürfe nicht mit dem Programm verbunden, verbundenen Kennzeichnungspflichten wur- sondern müsse auf eigens dafür vorgese­ den 21‑mal verletzt. In vier Fällen wurden henen Sendeplätzen ausgestrahlt werden. Dauerwerbesendungen ohne hinreichende Nach Einschätzung des Bundesverwaltungs- Kennzeichnung ausgestrahlt. Mehrfach wur- gerichts reicht es nicht aus, dass Programm den redaktionelle Tipps im Werbeblock oder und Werbung zeitlich hintereinander gesen- werbliche Tipps im Programm ausgestrahlt. det werden. Vielmehr müsse zwischen Pro- Im Vergleich zum Vorjahr (29 Fälle) ist die gramm und Werbung eine Zäsur liegen. Wer- Zahl der medienrechtlichen Verstöße in die- bung müsse durch ein optisches oder akus- sem Bereich in etwa gleich geblieben. Die im tisches Mittel oder räumlich vom Programm Vorjahr zu beobachtenden neuen Formen abgesetzt werden.

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Den Zuschauern müsse bereits vor Be- Stelle des Bildschirms (zentral oder am Rand) ginn der Werbung hinreichend deutlich ge- der Hinweis platziert werde. Neben der opti- macht werden, dass deren Ausstrahlung un- schen Gestaltung sei ferner entscheidend, mittelbar bevorstehe. Ihnen müsse sich auf- wie lange der Werbehinweis eingeblendet drängen, dass als nächstes Werbung gesen- werde. det werde. Dies sei anzunehmen, wenn die Zuschauer aufgrund der Gestaltung des ein- „Pickup-Schok​ okekse im Dschungelcamp“: gesetzten Mittels, der Dauer seiner Einblen- Produktplatzierung bei RTL _ Nach dem dung und des Sendeumfelds durch bloßes Urteil des Bundesverwaltungsgericht vom Hinsehen ohne Nachdenken zu dem Schluss 23. Juli ​2014 zu den Grenzen zulässiger Pro- kommen können, dass als nächstes Werbung duktplatzierung im Falle „Hasseröder Män- zu erwarten ist. Es reiche nicht aus, dass sie nercamp“ bei Sat.1 hatte die ZAK als Organ hierfür das Sendegeschehen mit erhöhter der zuständigen NLM im Jahre 2014 eine Pro- Aufmerksamkeit verfolgen müssen. Bei der duktplatzierung in der RTL-​Dschungelshow Beurteilung sei auf einen durchschnittlichen, „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ bean- nicht übermäßig konzentrierten Zuschauer standet. In der Sendung waren die platzier- abzustellen, der das Programm an sich vor- ten Schokokekse der Marke „Leibniz Pickup“, beiziehen lasse. die die Kandidaten im Rahmen einer Aufgabe Optisches Mittel für die Absetzung der in der Show gewannen, in unzulässiger Weise Werbung im Fernsehen sei regelmäßig die zu stark herausgestellt worden. Einblendung des Schriftzuges „Werbung“. Ein Das Verwaltungsgericht Hannover bestä- optisches Mittel, das keinen schriftlichen tigte die Entscheidung der NLM mit Urteil Hinweis auf die bevorstehende Werbung vom 18. Februar 2016 (Az. 7 A 13293/​ 15). Unter enthalte, sei nur dann geeignet, dies eindeu- Würdigung auch der Erwägungen des Bun- tig abzusetzen, wenn der durchschnittliche desverwaltungsgerichts kam das Gericht zu Zuschauer seine Funktion kenne. dem Ergebnis, dass hier die Grenze zu einer Der für die eindeutige Trennung maß­ zulässigen Produktplatzierung überschritten gebende Gesamteindruck wird nach Auffas- worden war, da der Werbezweck das Sen- sung des Bundesverwaltungsgerichts durch dungsgeschehen dominierte und der natür- die Gestaltung des Hinweises auf die Wer- liche Handlungsablauf ihm gegenüber in den bung geprägt. Je mehr dieser Hinweis, in der Hintergrund rückte. Regel der Schriftzug „Werbung“, den Bild- Nach Einschätzung des Verwaltungsge- schirm optisch dominiere, desto eher sei der richts hatten die ersten Szenen der Produkt- Schluss auf die Eindeutigkeit der Trennung platzierung den programmatisch-​dramatur- gerechtfertigt. Die Dominanz hänge davon gischen Zusammenhang noch gewahrt. Dies ab, ob der Hinweis die gesamte oder doch die gelte für die Verwendung des Produkts als überwiegende Fläche des Bildschirms aus- Belohnung für die hungrigen Kandidaten fülle. Daneben spiele eine Rolle, an welcher ebenso wie für den Jubel der Akteure bei der

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Öffnung der Truhe. Auch die Einzelaufnah- gerichts und änderten § 7 RStV. Die Neurege- men der Kandidaten beim „genüsslichen“ lung trat zum 1. Januar 2016 in Kraft und Verzehr der Kekse hätten noch nicht gegen sieht vor, dass die nichtbundesweite Verbrei- das Übermaßverbot verstoßen. Die Grenze tung von Werbung oder anderer Inhalte in zur unzulässigen Produktplatzierung sei mit einem zur bundesweiten Verbreitung beauf- den nachfolgenden Äußerungen einzelner tragten oder zugelassenen Programm nur Kandidaten zum Produkt in der Interview­ zulässig ist, wenn und soweit das Recht des kabine („Dschungeltelefon“) und „aus dem Landes, in dem die nichtbundesweite Ver- Off“ überschritten worden. Zu diesem Zeit- breitung erfolgt, dies gestattet. Die nicht punkt sei der eigentliche Handlungsstrang bundesweit verbreitete Werbung oder an- abgeschlossen gewesen. dere Inhalte privater Veranstalter bedürfen Die positiven Einzeläußerungen der Kan- nunmehr einer gesonderten landesrecht­ didaten nach Abschluss des Handlungs- lichen Zulassung. strangs hätten ausschließlich auf das Pro- Die ProSiebenSat.1‑Gruppe hat gegen dukt Bezug genommen. Da darin eine über- diese gesetzliche Neuregelung zwischenzeit- triebene verbale Lobpreisung des Produkts lich Verfassungsbeschwerde beim Bundes- durch Akteure in der Sendung gelegen habe, verfassungsgericht eingelegt. sei das Produkt „zu stark“ hervorgehoben und die Produktplatzierung unzulässig gewesen. Adressierbare Werbung im HbbTV _ Die Bei den Einzeläußerungen der Akteure habe Medienanstalten thematisierten im Berichts­ insoweit der Werbezweck dominiert. zeitraum ferner adressierbare Werbung über Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV). Mit Dezentrale Werbung in bundesweiten TV‑​ Einführung des HbbTV-​Standards können Programmen _ Die Frage der Zulässigkeit ­lineare Fernsehprogramme und ergänzende der Auseinanderschaltung von Werbung bei Webinhalte des jeweiligen Programman­ bundesweiten TV‑Programmen wurde vom bieters auf dem TV‑Bildschirm kombiniert Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom werden. Die Darstellung von Rundfunk- und 17. Dezember 2014 entschieden. Nach der Internetinhalten kann dabei gleichzeitig Rechtslage des damals geltenden Rundfunk- durch eine räumliche Trennung (Split Screen) staatsvertrages bedurfte die Dezentralisie- oder durch Überlagerungen (Overlays) reali- rung der Werbung keiner gesonderten Zu­ siert werden. Jedem HbbTV-​Haushalt kann lassung. Pläne der ProSiebenSat.1 Media SE, so eine individuelle Werbung gesendet wer- bei der Kabelverbreitung der Programme den. Adressierbare Werbung wird möglich. Sat.1, ProSieben und kabel eins dezentrale Noch in der Diskussion ist die damit ver- Werbung zu platzieren, scheiterten darauf- bundene Frage, welchem Werberegime diese hin. Die Bundesländer reagierten mit dem individualisierte Werbung unterworfen ist: 18. Rundfunkänderungsstaatsvertrag auf dem TV‑ oder dem Telemedien-​Werberecht. diese Entscheidung des Bundesverwaltungs- Hinsichtlich der Trennung von Programm und

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Werbung und der Kennzeichnung der Wer- vier zuständigen staatlichen Telemedienauf- bung sehen beide Rechtsbereiche vergleich- sichtsbehörden aus Bayern, Niedersachsen, bare Anforderungen vor. Anders sieht es bei Rheinland-​Pfalz und Sachsen im Rahmen den quantitativen Anforderungen aus. eines regelmäßigen Austausches in Aufsichts­ fragen getroffen. Schwerpunktanalyse zu werberechtlichen Auffälligkeiten und Entwicklungen _ In Kennzeichnung von Werbung in sozialen einer Schwerpunktanalyse der großen bun- Medien _ Die Medienanstalten veröffent- desweiten Fernsehprogramme wurde zum lichten im Oktober 2015 eine FAQ-​Liste, die Jahresausgang 2015 der Fokus auf werbe- Antworten auf die häufigsten Fragen zu Pro- rechtliche Auffälligkeiten und neue Werbe- duktpräsentationen und Werbebotschaften formen gerichtet. Spezielle Gestaltungen, in selbstproduzierten YouTube-​Videos oder besondere Platzierungen, ungewöhnliche anderen Social Media-​Angeboten gibt. Auch Längen und Kennzeichnungen der Werbung im Bereich der sozialen Medien muss Wer- sowie ihre eventuelle inhaltliche Nähe zum bung von redaktionellen Inhalten getrennt Programm wurden dabei in Augenschein ge- und ggf. gekennzeichnet werden. nommen. Die Auswertung dieser Analyse Der Formulierung dieses Leitfadens gin- sowie die sich daraus ergebenden Aufsichts- gen Gespräche mit YouTubern und Multi maßnahmen gegenüber den Programmver- Channel Networks (Vermarktern von You- anstaltern waren zum Redaktionsschluss Tube- ​Kanälen) voraus. Stets stellte sich her- dieses Jahrbuchs noch nicht abgeschlossen. aus, dass in der Branche ein großes Bedürf- nis nach Orientierungshilfen in Kennzeich- nungsfragen bestand. Die Gründe dafür Aufsicht über Telemedien lagen vor allem in dem Wunsch nach einer gewissen Rechtssicherheit sowie darin, dass Generell liegt die Aufsicht über die Einhal- YouTuber, die nicht ordnungsgemäß kenn- tung der gesetzlichen Bestimmungen zum zeichnen, ihre Glaubwürdigkeit gefährdet Jugendmedienschutz bei den Landesmedien- sehen. anstalten, in den meisten Bundesländern Anhand von sechs exemplarischen Bei- aber auch die allgemeine Aufsicht über die spielen werden in den FAQs die verschiede- Telemedien (mit Ausnahme von Bayern, Nie- nen Konstellationen der Präsenz von Produk- dersachsen, Rheinland-​Pfalz und Sachsen). ten in Online-V​ ideo-Beitr​ ägen angesprochen Sie bezieht sich vor allem auf die Einhaltung und den YouTubern die jeweiligen Entschei- der Impressumspflichten des § 55 RStV und dungsoptionen samt notwendiger Kennzeich- des § 5 TMG und der werberechtlichen Vor- nung dargelegt. Die FAQs sollen nun auf der gaben des § 58 RStV. Grundlage der Erfahrungen, die nun mit Im Berichtszeitraum haben sich die zu- ihnen gemacht werden, im Dialog mit der ständigen Medienanstalten erneut mit den Branche weiterentwickelt werden.

27 Privater Rundfunk und Telemedien | Regulierung und Aufsicht

Bürgerportal Programmbeschwerde.de mit schädlichen Inhalten vergrößert hat. Die gesetzlichen Grundlagen für die notwendige Das Beschwerdeportal der Medienanstalten Arbeit der KJM sind jedoch längst nicht mehr www.programmbeschwerde.de, das von der auf der Höhe der Zeit. Deshalb hatten die LMS betreut wird, erreichten 2015 insgesamt Länder 2014 einen erneuten Anlauf zur No- 1014 Programmbeschwerden. Die Schwer- vellierung des Jugendmedienschutz-​Staats- punkte der Kritik im Bereich der Werbung lag vertrages (JMStV) gestartet. Nach ihren Stel- bei der Werbemenge bzw. Werbedauer, zu lungnahmen zum Diskussionspapier wie laut empfundener Werbung sowie Werbung auch zu den ersten beiden Eckpunktepapie- für Erotikartikel im Nachmittags- und Abend­ ren, zu denen die Länder Online-​Konsulta­ programm. Im Bereich des Jugendschutzes tionen durchgeführt hatten, hat die KJM im wurden jugendbeeinträchtigende Inhalte im Jahr 2015 ihre Expertise und Erfahrungen Tagesprogramm kritisiert. Kritik an der Ein- mit zwei weiteren Positionspapieren in den haltung journalistischer oder sonstiger Pro- ­Novellierungsprozess eingebracht. Auch im grammgrundsätze betraf überwiegend die Rahmen ihrer Beteiligung in der Bund-​Län- Berichterstattung öffentlich-rechtlicher Pro- der- ​Kommission zur Medienordnung (AG gramme zu politischen Ereignissen oder Per- ­Jugendmedienschutz) hat die KJM auf den sonen des Zeitgeschehens. Beschwerden zu dringenden Umsetzungsbedarf praktikabler Telemedien bezogen sich u. a. auf frei zu- Lösungen im Jugendmedienschutz hinge- gängliche Gewaltdarstellungen im Inter- wiesen. net, Online-TV-Angebote sowie auf mög­ Der Entwurf des 19. Rundfunkänderungs- licherweise BPjM-indizierte Inhalte in Media­ staatsvertrags (RÄStV), in dem unter ande- theken. rem die Novellierung des JMStV enthalten ist, wurde am 3. Dezember ​2015 im Rahmen einer Sitzung der Ministerpräsidenten und 1.3 Jugendmedienschutz Ministerpräsidentinnen der Länder unter Be- teiligung der Bundeskanz­lerin beschlossen. In Entwicklungen im Jugendmedienschutz den Länderparlamenten soll der Entwurf im Jahr 2016 ratifiziert werden. Das Inkrafttreten Das Jahr 2015 stand für die KJM vorrangig im des 19. RÄStV ist für Oktober 2016 geplant. Zeichen der Debatte um die Zukunft des ­Jugendmedienschutzes. Beschleunigte tech- nische Entwicklungen im Zuge von Digitali- Problemfelder des Jugendschutzes in sierung und Konvergenz sowie die damit Rundfunk und Internet ­einhergehende Veränderung im Mediennut- zungsverhalten von Kindern und Jugend­ Die KJM war 2015 mit insgesamt 316 Einzel- lichen haben in den letzten Jahren dazu ge- prüfungen aus Rundfunk und Telemedien be- führt, dass sich das Risiko der Konfrontation fasst. 96 dieser Fälle konnten bis Ende des

28 Regulierung und Aufsicht | Privater Rundfunk und Telemedien

Jahres abschließend bewertet werden. Dabei bieter insbesondere mit ihren pornografi- stellte die KJM im Bereich Rundfunk 13 und schen Inhalten zunehmend in Social Media im Bereich Telemedien 48 Verstöße gegen die ausweichen bzw. diese als zusätzliche Ver- Bestimmungen des JMStV fest. breitungs- und Vermarktungskanäle nutzen. Insgesamt wiesen die Prüffälle erneut Prostituierte bewarben sich und ihre Dienst- eine große Bandbreite möglicher Verstöße leistungen mittels Bildmaterial zuweilen auf, wobei pornografische und erotische über mehrere Facebook-​Profile oder Twitter-​ ­Angebote weiterhin den Großteil des Prüf­ Accounts. Genutzt wurden aber auch You- aufkommens, insbesondere bei Telemedien, Tube, Flickr, Google+ und Instagram. Die ausmachten. Darüber hinaus nahmen demo- Gründe liegen dabei auf der Hand: Das kost- kratiefeindliche Inhalte aus dem rechten poli­ spielige Programmieren eines professionel- tischen Spektrum auf klassischen Internet- len Internetauftritts entfällt, die Inhalte kön- seiten und vor allem in Social Media deutlich nen schnell weitergereicht werden und er­ mehr Raum ein als im Vorjahr. Im Rundfunk reichen üblicherweise auch die gewünschte erwiesen sich die Aspekte, unter denen eine Zielgruppe. Aktualisierungen von Foto- und Entwicklungsbeeinträchtigung für Kinder Videomaterial können ohne tiefere Fach- und Jugendliche festgestellt wurde, als sehr kenntnisse vorgenommen werden. divers. Im Wesentlichen ging es in einer Viel- zahl unterschiedlicher Sendungsformate um Hass und Hetze im Netz _ Social Media die mögliche Übernahme von Einstellungen spielen jedoch nicht nur bei der Verbreitung oder Handlungsmustern bzw. Verhaltens- pornografischer Inhalte eine Rolle. In ver- weisen, die der Entwicklung von Kindern und schiedenen sozialen Netzwerken fanden sich Jugendlichen zu einer eigenverantwortlichen Profile von eindeutig verfassungsfeindlich und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit ent- eingestellten Personen, die entsprechendes gegenstehen. In einigen Fällen wurde für Bild- und Videomaterial posteten oder kom- jüngere Zuschauer eine emotionale Überfor- mentierte Links zu indizierten Seiten ein- derung oder ein Ängstigungspotenzial kon­ stellten, auf denen der Holocaust geleugnet statiert. Sexualisierte Inhalte – mit Ausnahme wird oder zu Hass gegen bestimmte Per­ einer Folge einer Erotik-​Talkshow, die gegen sonengruppen aufgestachelt wird. Die Ten- das Pornografieverbot im Rundfunk verstieß denz, sich in sozialen Netzwerken fremden- (s. u.). – spielten im Rundfunk eher eine unter­ feindlich und rassistisch zu äußern, stieg vor geordnete Rolle. dem Hintergrund der kontinuierlich anstei- Vier Problemfelder bzw. Prüffälle standen genden Zahl von Flüchtlingen stark an und bei der Arbeit der KJM im Jahr 2015 beson- erhöhte das Prüfvolumen erheblich. ders im Fokus: Inhalte, die sich im Kern gegen die im Grundgesetz verankerten Normen für unsere Social Media zur Verbreitung von Porno- Demokratie richten, können sich vor allen grafie _ Im Prüfbetrieb zeigte sich, dass An- Dingen auf Jugendliche schädlich auswirken.

29 Privater Rundfunk und Telemedien | Regulierung und Aufsicht

Diese befinden sich entwicklungsbedingt in derlich, sondern auch der Dialog mit den einem Prozess der persönlichen Reifung, in im Ausland verorteten Betreibern der Social dem sie sich Meinungen bilden und ihr Welt- Media-​Plattformen. bild aufbauen. Deshalb sind gemäß JMStV Angebote unzulässig, die zum Hass gegen Pornografie im Rundfunk _ Nur selten Teile der Bevölkerung oder eine nationale, müssen sich Rundfunkveranstalter mit dem rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum Vorwurf der Verbreitung von Pornografie aus- bestimmte Gruppe aufstacheln und zu Ge- einandersetzen. Diskussionsstoff bietet in walt- und Willkürmaßnahmen gegen sie auf- dieser Hinsicht derzeit eine Folge der „René-​ fordern. Ebenfalls unzulässig sind Angebote, Schwuchow-​Show“, einer Erotik-​Talkshow, in die die Menschenwürde anderer dadurch an- der regelmäßig junge Frauen vor allem aus greifen, dass Teile der Bevölkerung oder eine dem Porno-​Business auftreten. Sie werden vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswil- von den zwei Moderatoren zu ihren sexuel- lig lächerlich gemacht oder verleumdet wer- len Vorlieben befragt und teilweise zur Vor- den. Darüber hinaus sind auch die Leugnung führung bestimmter ­sexueller Praktiken auf- oder Verharmlosung des Holocaust, die Ver- gefordert. Die in der Folge vorzufindende breitung von nationalsozialistischer Propa­ Tendenz zur sexuellen Stimulation, die Ver- ganda sowie die Verwendung von Kennzei- absolutierung sexuellen Lustgewinns und chen verfassungswidriger Organisationen sexuelle Vorgänge, die in grob aufdringlicher (z. B. Hakenkreuze) nicht zulässig. Verstöße Weise in den Vordergrund gestellt werden, gegen diese Vorschriften können medien- sind Merkmale von Pornografie. Die KJM rechtlich mit hohen Bußgeldern geahndet ist bei ihrer Prüfung daher abschließend zu werden. Zudem werden solche Fälle immer dem Ergebnis gekommen, dass die Folge der auch an die zuständigen Staatsanwaltschaf- Erotik-​Talkshow gegen die Bestimmungen ten abgegeben, die in der Regel Ermittlungs- des JMStV verstößt und nicht im Fernsehen verfahren gegen die Internetnutzer einleiten. hätte gezeigt werden dürfen. Aus diesem Die Prüfung auf Verstöße gestaltet sich Grund hat die KJM neben dem Beschluss in solchen Fällen sehr komplex, da jeweils im einer medienrechtlichen Beanstandung ein Einzelfall abzuwägen ist, ob hier noch die Bußgeld festgesetzt. grundgesetzlich verankerte freie Meinungs- äußerung greift oder bereits rechtliche Tat- Modelbusiness und Essverhalten _ Die be- bestände erfüllt sind. Die KJM prüft in jedem sonders bei weiblichen Jugendlichen beliebte Fall genau, ob die rechtlichen Bestimmungen Castingshow „Germany’s next Topmodel“ des JMStV verletzt wurden und ahndet Ver- steht immer wieder wegen ihres möglichen stöße konsequent. Weil den sozialen Netz- Einflusses auf die Wahrnehmung des eige- werken eine zentrale Bedeutung zukommt, nen Körperbildes in der Kritik. Heidi Klum ist jedoch nicht nur die aufsichtsrechtliche und ihr Team verlangen den jungen Frauen Verfolgung der greifbaren Verursacher erfor- ein hohes Maß an Disziplin und Einsatz­

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willen ab, wobei sich die zukünftigen Models Darstellung dieser in der Modewelt vorhan- nicht nur den Kundenwünschen unterwer- denen Anforderungen wird jedoch nicht als fen, sondern auch dem Konkurrenzdruck entwicklungsbeeinträchtigend oder gefähr- standhalten müssen. Mehrfach hatte die dend für Kinder und Jugendliche bewertet. KJM bereits Prüfungen vorgenommen, die den Fokus insbesondere darauf richteten, in- wiefern in dem Format eine Eignung zur Ent- 1.4 Medienkonzentration wicklungsbeeinträchtigung durch einen pro- blematischen Umgang mit dem Körper und Nicht erst seit der Auslegung der vielfalt­ ein übersteigertes Schönheitsideal feststell- sichernden Vorschriften durch das Bundes- bar ist. Bei aller Kritik wurde kein Maß er- verwaltungsgericht in seiner Entscheidung reicht, bei dem die KJM Rechtsnormen als vom 29. Januar 2014 in Sachen Springer/BLM verletzt bewertete. Neuen Stoff für Diskus­ wird über eine Novellierung des Medienkon- sionen lieferte ein Gutachten des Interna­ zentrationsrechts diskutiert. Die Dynamik tionalen Zentralinstituts für das Jugend- und auf den Medienmärkten wirft generell die Bildungsfernsehen (IZI) und des Bundesfach- Frage auf, wie Pluralität und kommunikative verbands Essstörungen e. V., das sich mit Chancengleichheit auch in Zukunft gesichert den Einflussfaktoren für die Entwicklung werden können. von gestörtem Essverhalten befasste. Hier- So soll in einer von Bund und Ländern bei wurde auch die Model-​Castingshow be- eingesetzten Kommission zur Medienkon- nannt. Auf Basis dieses Gutachtens hatte vergenz unter anderem geklärt werden, ob der Verein „Pinkstinks“ eine Online-​Petition Konflikte zwischen Wettbewerbsrecht und eingerichtet, die eine Verschiebung des Aus- medienrechtlicher Vielfaltsicherung vorliegen strahlungszeitpunktes auf 22 Uhr fordert, und mit welchen Maßnahmen Medienviel- „damit 2016 nicht noch mehr Kinder und Ju- faltsaspekte im kartellrechtlichen Verfahren gendliche durch die Sendung zum Hungern stärker berücksichtigt werden können. Insbe- animiert werden, weil Heidi Klum Erniedri- sondere sollen auch kartellrechtlich proble- gung und Sich-​Zurücknehmen als ‚sexy‘ de- matische Kooperationen und Fusionen von finiert.“ audiovisuellen Medien aus medienpolitischen Aufgrund dieser neuen Beschwerden be- Gründen, zum Beispiel zur Stärkung deut- fasste sich die KJM erneut mit der TV‑Sen- scher Medienunternehmen, ermöglicht wer- dung „Germany’s Next Top Model“ und stellte den. bei der Prüfung von mehreren Folgen der Unabhängig davon beraten die Länder ih- zehnten Staffel keinen Verstoß gegen die rerseits in einer eigenen Arbeitsgruppe über ­Jugendschutzbestimmungen fest. Zwar stellt eine grundsätzliche Reform des Medienkon- die Sendung nach Ansicht der KJM eine zentrationsrechts. Hierbei geht es entschei- ­Berufsrealität dar, in der ein kritikwürdiges dend um die Fragen, ob der Anwendungs­ Schlankheitsideal vorherrscht. Die mediale bereich des Medienkonzentrationsrechts er-

31 Privater Rundfunk und Telemedien | Regulierung und Aufsicht

weitert werden muss, wie möglicherweise liegt. Auch beschränkt es sich auf die Be- ein Gesamtmeinungsmarkt definiert werden trachtung der Märkte nach dem Bedarfs- kann und welche Veränderungen im Markt marktkonzept und gelangt so zu engeren für regulatorische Maßnahmen maßgeblich Marktabgrenzungen. Zudem hat es auf Be- sein sollen. Es geht auch darum, ob zukunfts- lange Rücksicht zu nehmen, die – wie beim fähige Regelungen sich weiterhin auf ein Verbraucherschutz – mehr auf die Beteili- Leitmedium beziehen sollen und wie die gung an materiellen Vorteilen als auf die För- Meinungsrelevanz der Medien im Verhältnis derung ideeller Vielfaltsanliegen gerichtet zueinander zu beurteilen ist. sind, und bildet deshalb keine verlässliche Die KEK hat in ihrem im Februar 2015 ver- Schranke. öffentlichten fünften Konzentrationsbericht Das medienrechtliche Vielfaltsicherungs- Vorschläge zu einer Weiterentwicklung des recht hingegen betrachtet das publizistische Rechts gemacht. Dabei hat sie die Frage, wel- Meinungsbildungspotenzial eines Akteurs che Anforderungen an eine der Medienkon- als Ganzes. Es fokussiert sich nicht nur auf vergenz angemessene Medienordnung zu einen bestimmten Markt, sondern bewertet stellen sind, im Rahmen eines Symposiums die meinungsbildungsrelevanten Wechsel- im Oktober 2015 mit Experten der Kommuni- wirkungen zwischen den unterschiedlichen kations- und Rechtswissenschaften vertieft. Aktivitäten eines Akteurs und geht hierbei Darüber hinaus bringt sich die KEK durch zum Teil auch von anderen Marktbegriffen Stellungnahmen und Gespräche mit den und ‑abgrenzungen aus. Zum Erhalt publizis- ­Akteuren in die laufende Diskussion ein. tischer Vielfalt formuliert es zudem eine Ihrer Auffassung nach sollte im Zentrum der letzte, auch durch Abwägungen mit anderen gesetzgeberischen Überlegungen ein Rechts- Interessen nicht zu überwindende Grenze. rahmen zur Vielfaltsicherung stehen, der Nur so kann eine vielfaltsgefährdende Kon- ­Gefährdungen für die publizistische Vielfalt zentration meinungsbildungsrelevanter Un- und die kommunikative Chancengleichheit ternehmen effektiv verhindert werden. präventiv verhindert und für den Fall einer In ihrem Konzentrationsbericht hatte Verwirklichung von Gefahren – insbesondere sich die KEK für ein sog. „fernsehbasiertes durch unternehmensinternes Wachstum – Vielfaltsicherungsmodell“ ausgesprochen, bei repressive Eingriffsmöglichkeiten zur Besei- dem das Fernsehen als Anknüpfungspunkt tigung dieser Störung bereitstellt. für eine konzentrationsrechtliche Gesamt­ Das Wettbewerbsrecht reicht hierfür betrachtung dienen sollte. Da das Fernsehen nicht aus. Es zielt auf die Erhaltung ökonomi- nach wie vor als Leitmedium zu qualifizieren schen Wettbewerbs und gestattet internes ist, wurde hierin ein realisierbarer Zwischen- Unternehmenswachstum bis hin zur Erlan- schritt für ein Vielfaltsicherungsrecht ge­ gung einer marktbeherrschenden Stellung sehen, welches der Medienkonvergenz Rech- (mittlerweile immerhin 40 % Marktanteil), nung trägt. Allerdings stand die KEK schon die nur einer Missbrauchskontrolle unter- bei diesem Vorschlag auf dem Standpunkt,

32 Regulierung und Aufsicht | Privater Rundfunk und Telemedien

dass der Gesetzgeber einen solchen Zwi- „vorherrschenden Meinungsmacht“ nicht schenschritt auslassen und sogleich einen adäquat zu erfassen. Das aus Art. 5 Abs. 1 GG größeren Wurf wagen kann, der sich gänzlich fließende Ziel, im Interesse einer funktionie- vom Fernsehen als Aufgreifkriterium für eine renden und lebendigen Demokratie kommu- medienkonzentrationsrechtliche Betrachtung nikative Chancengleichheit zu gewährleis- löst. ten, ermöglicht es dem Gesetzgeber nach Mit Blick auf den sich abzeichnenden Auffassung der KEK jedoch, nicht erst vor- Wegfall der Unterscheidung zwischen linea- herrschende Meinungsmacht, sondern auch ren und nicht-​linearen Medien durch das bereits die erhebliche Beeinträchtigung von ­europäische Recht, die fortschreitende Kon- Meinungsvielfalt zu verhindern. Insofern ist vergenz der Medientechnik und ‑märkte auch die Tätigkeit der Intermediäre, die eine sowie den für eine mögliche Novellierung zentrale Rolle bei der Auffindbarkeit von angedachten Zeithorizont 2018 erscheint es ­Medienangeboten spielen und dadurch das der KEK mittlerweile sinnvoll, den Schritt zu Potenzial haben, die Meinungsbildung zu einem alle Medien umfassenden Vielfalt­ lenken, von medienkonzentrationsrechtlicher sicherungsmodell im Sinne eines Gesamt- Relevanz. marktmodells zu gehen. Hierfür spricht auch, dass der Unterschied zwischen einem „fern- sehbasierten“ und einem „reinen Gesamt- 1.5 Medienvielfalt marktmodell“ – gerade was ihre rechtsprak- tische Umsetzung anbelangt – nicht sehr Vor dem Hintergrund der fortschreitenden groß ist. Für diesen Ansatz spricht des Wei- Konvergenz haben die Landesmedienanstal- teren, dass sich das Mediennutzungsverhal- ten 2015 weitere Schritte unternommen, ten nicht nur fortschreitend von linearen um die Medienvielfalt gattungsübergreifend zu nicht-​linearen Rezeptionsgewohnheiten messen zu können. Dadurch wollten sie verlagert, sondern auch, dass sich insgesamt Transparenz hinsichtlich der in Deutschland die publizistische Vielfalt durch Entstehung vorherrschenden Strukturen von Meinungs- neuer Medienangebote erhöht hat; diese macht schaffen. Im März 2015 stellten sie im sind in die Vielfaltsbewertung mit einzube- Rahmen des DLM-​Symposiums den neuen ziehen. Der Inhalt und nicht der Verbrei- DLM-Medienk​ onvergenzmonitor vor. Der Me- tungsweg muss deshalb im Zentrum einer dienkonvergenzmonitor untersucht und do- konzentrationsrechtlichen Betrachtung ste- kumentiert kontinuierlich die Entwicklung hen. der Rundfunk- und Medienlandschaft in Eine Sonderrolle nehmen Intermediäre Deutschland. Unter anderem gibt er Auf- wie die Anbieter von Suchmaschinen, sozia- schluss über die Medienvielfalt im deut- len Netzwerken und News-​Aggregatoren ein. schen Medienmarkt. Bei der empirischen Sie sind in der Regel nicht selbst publizis- ­Beobachtung der Medienentwicklung finden tisch tätig und daher mit dem Merkmal der verschiedene Instrumente und Methoden

33 Privater Rundfunk und Telemedien | Regulierung und Aufsicht

Verwendung. Im Medienkonvergenzmonitor ten Gewichte der Mediengattungen für die werden die Ergebnisse der Mediendatenbank Meinungsbildung erfolgt rollierend. Wich- der KEK, des MedienVielfaltsMonitors und tigstes Medium für die Meinungsbildung der weiterer begleitender Studien zueinander in Deutschen ist den Anfang 2016 veröffentlich- Bezug gesetzt und anschaulich und trans­ ten Ergebnissen zufolge das Fernsehen mit parent aufbereitet. einem Gewicht von 36,3 Prozent. Allerdings Grundlage für den MedienVielfaltsMoni- hat seine Bedeutung im Vergleich zu 2011 um tor ist die Gewichtung der Mediengattungen rund vier Prozent abgenommen. Im Gegen- Tageszeitungen, Zeitschriften, Radio, TV und zug hat vor allem das Internet deutlich an Internet für die Meinungsbildung der Deut- Relevanz gewonnen. Sein Meinungsbildungs- schen. Diese Gewichte werden im Auftrag gewicht ist von 16,5 Prozent im Jahr 2011 auf der Landesmedienanstalten von TNS Infra- 21,6 Prozent in 2015 gestiegen. Das Gewicht test empirisch ermittelt. Die Studie basiert der Tageszeitungen für die Meinungsbildung auf einer Befragung von jährlich 2.800 ​Per- liegt aktuell bei 20,7 Prozent, Radio hat ein sonen in zwei Erhebungswellen. Die Bericht- Gewicht von 19,2 Prozent, auf Zeitschriften erstattung mit der Ausweisung der ermittel- entfallen 2,2 Prozent. _.–

Abb. 3 Das Spielfeld der Medienkonvergenz

Fern- Video- Radio sehen Plattformen

Soziale Netz- Online werke

Such- Tages- maschinen Zeit- zeitungen schriften

Quelle: MedienVielfaltsMonitor, BLM.

34 Regulierung und Aufsicht | Privater Rundfunk und Telemedien

Abb. 4

Anteile der Medienkonzerne am Meinungsmarkt 2012 bis 2015 im Vergleich | in Prozent

Anteil am Meinungsmarkt Diff. in % 2. Hj. 1. Hj. 2. Hj. 1. Hj. 2. Hj. 1. Hj. 2. Hj. 2. Hj. 15 – ​ 2012 2013 2013 2014 2014 2015 2015 2. Hj. 14

1 ARD 22,4 22,6 22,4 22,7 22,4 22,4 22,0 − 0,4 2 Bertelsmann 13,9 13,3 12,8 12,6 12,4 12,4 12,3 − 0,1 3 ProSiebenSat.1 8,7 7,8 7,9 7,7 7,8 8,0 8,3 0,5 4 Springer 8,5 9,0 9,3 8,9 8,5 7,9 7,9 − 0,6 5 ZDF 7,5 7,2 7,3 7,8 7,2 7,5 7,4 0,2 6 Burda 2,2 2,4 2,5 2,6 2,8 2,7 2,8 0,0 7 Medien Union/SWMH 2,6 2,8 2,5 2,6 2,3 2,5 2,5 0,2 8 Bauer 2,9 2,9 3,0 2,9 2,9 2,5 2,3 − 0,3 9 FUNKE MEDIENGRUPPE 1,9 2,0 2,2 2,8 2,6 2,5 2,3 − 0,6 10 Tele München Gruppe 2,2 1,9 2,0 1,8 1,7 1,7 2,6 − 0,1 12 DuMont Schauberg 2,0 1,7 1,7 1,8 1,7 1,6 1,6 − 0,1 11 United Internet 1,6 1,7 1,7 1,6 1,9 1,6 1,6 − 0,3 13 Madsack 1,5 1,6 1,6 1,6 1,6 1,5 1,5 − 0,1 14 Münchener Zeitungsverlag 1,1 1,1 1,2 1,1 1,1 1,2 1,2 0,1 15 Ströer – – – – – – 1,1 1,1

Quelle: MedienVielfaltsMonitor II/2015 – 01. 04. 2016, BLM.

Für den MedienVielfaltsMonitor, den die Der MedienVielfaltsMonitor bietet damit BLM seit Oktober 2012 halbjährlich berech- eine pragmatische Lösung zur Messung von net, werden diese empirisch ermittelten Ge- Meinungsmacht und Medienvielfalt im deut- wichte auf die Marktanteilsverhältnisse in schen Medienmarkt. Er bricht mit der über- den entsprechenden Mediengattungen an- holten fernsehzentrierten Perspektive und gewendet. Die Marktanteile werden anhand wird den Realitäten einer zunehmend kon- der etablierten Reichweitenwährungen von vergenten Medienwelt gerecht. Damit liefert AGF (Fernsehen), agma (Radio, Tageszeitun- er eine gute Grundlage für ein novelliertes gen und Zeitschriften) und Nielsen (Internet) Medienkonzentrationsrecht. ermittelt. Die Verknüpfung der Reichweiten von Medienangeboten und ‑unternehmen am TV-, Radio-, Print- und Onlinemarkt mit den Gewichten der Mediengattungen schafft Transparenz über den Einfluss dieser Medien- unternehmen auf die Meinungsbildung.

35 Privater Rundfunk und Telemedien | Netze, Technik und Konvergenz

2 Netze, Technik und Konvergenz

2.1 Digitalisierung des nicht mehr einzig auf die linearen Inhalte ­Fernsehens klassischer TV‑Empfangswege angewiesen. Darüber hinaus kann er an seinem Smart‑TV Im Jahr 2016, in dem gesellschaftliche und auch direkt auf die Bewegtbildinhalte im politische Debatten um das „Internet der ­Internet zugreifen – aus Mediatheken der Dinge“, Industrie 4.0 und selbstfahrende TV ‑Veranstalter, sowie VoD- und Onlinevideo-​ Autos, aber auch Google, Facebook und You- Plattformen. Dies erfolgt entweder über den Tube kreisen, ist nahezu die ganze Fernseh- Standard HbbTV oder über Apps auf dem welt digitalisiert. Auch der Empfangsweg Portal des TV‑Gerätes. Dank Funktionen wie Kabel befindet sich inzwischen auf einem Start- Ov​ er oder auch übergreifende Listungen guten Weg, sich in naher Zukunft vollständig und Empfehlungssysteme verschwimmen in zu digitalisieren bzw. aufgrund der immer den Augen der Nutzer zunehmend die Gren- geringer werdenden Nutzung die Verbrei- zen zwischen linearen und non-​linearen An- tung re‑analogisierter TV‑Signale vollständig geboten auf dem großen Screen im Wohn- einstellen zu können. Mit diesem Schritt zimmer. Auch das ist Teil und Ergebnis der wäre nicht nur das Ziel der vollständigen Digitalisierung der Fernsehwelt. ­Digitalisierung der TV‑Haushalte in Deutsch- Seit mehr als einem Jahrzehnt ermittelt land erreicht. Vielmehr würden Netzkapazi- TNS Infratest anhand einer bevölkerungs­ täten frei werden, die derzeit durch die band- repräsentativen Studie halbjährlich den Stand breiten- ​intensive Verbreitung analoger Sig- der Digitalisierung des TV‑Empfangs in nale gebunden sind. Diese Kapazitäten könn- Deutschland. Jeweils Mitte des Jahres erfolgt ten für zusätzliche HD- und womöglich diese Erhebung im Auftrag der Medienan- UltraHD- P​ rogramme sowie über das Internet stalten und widmet sich neben den klassi- bereitgestellte Dienste wie bspw. Video‑on-​ schen Verbreitungswegen in zunehmendem Demand (VoD) genutzt werden. Maße der bewegtbildbezogenen Nutzung Die Nutzung non-​linearer Onlinevideo-​ der verschiedenen digitalen Endgeräte, digi- Angebote steigt stetig und erobert nach PC, talen Dienste und Angebote. Ende eines Laptop und Tablet auch zunehmend den gro- jeden Jahres beauftragt der Satellitenbetrei- ßen Bildschirm. Die große Mehrheit der ver- ber SES TNS Infratest mit einer methodisch kauften Fernsehgeräte ist heutzutage nicht abgestimmten Messung des digitalen Fern- nur HD‑fähig, sondern auch smart. Das heißt, sehempfangs. Beide Erhebungen basieren der Fernsehzuschauer ist an seinem TV‑Gerät auf computergestützten Telefoninterviews

36 Netze, Technik und Konvergenz | Privater Rundfunk und Telemedien

Abb. 5 _.– Verteilung der Übertragungswege ¹, ² | in Prozent Verteilung der Übertragungswege ¹, ²

MY YE , , , Basis: TV-HH Kabel ³ , , , in Deutschland , , ,

, , , Satellit ⁴ , , , , , ,

, , , Terrestrik , , , , , ,

, , , IP-TV , , , , , ,  

Digitalisierung der Übertragungswege

MY YE , , Ba,sis: TV-HH Kabel ³ , , , in Deutschland , , ,  

Verteilung der Übertragungswege in digitalen Haushalten

MY YE , , , Summe >  % Kabel ³ , , , wegen Mehrfach- ,  ,  , empfangsart

, , , Satellit ⁴ , , , , , ,

, , , Terrestrik , , , , , ,

, , , IP-TV , , , , , ,  ◼  ◼  ◼  MY Jahresmitte YE Jahresende

1 mindestens ein TV-Gerät im Haushalt ohne PC-TV 2 mehrere Empfangswege pro Haushalt möglich 3 Kabelempfang und Satelliten ohne eigenen Receiver 4 Satellitenempfang mit eigenem Receiver Quelle: Digitalisierungsbericht (MY); Astra Satellitenmonitor (YE). 37 Privater Rundfunk und Telemedien | Netze, Technik und Konvergenz

auf Basis einer repräsentativen Stichprobe gesprochen wird in 34,3 Mio. Haushalten in deutschsprachiger Haushalte in Deutschland. Deutschland digital ferngesehen, während Die jeweiligen Studien nutzen in Bezug auf 3,8 Mio. Haushalte noch vollständig bzw. die Digitalisierung der TV‑Empfangswege 1,8 Mio. Haushalte zumindest teilweise zu den gleichen Fragebogen. Lediglich die Aus- digitalisieren­ sind. wertung der halbjährlich erhobenen Daten Nach vergleichsweise geringen Steige- unterscheidet sich zwischen den Auftrag­ rungsraten hat die Digitalisierung in den gebern: Die Medienanstalten legen der Aus- letzten beiden Jahren wieder deutlich an wertung alle TV‑Geräte in den Haushalten Fahrt aufgenommen. Da sich diese Entwick- zugrunde, SES nimmt eine Priorisierung der lung seit der Abschaltung des analogen Sa- Geräte zugunsten des Satellitenempfangs vor. tellits im Frühjahr 2012 ausschließlich beim Die Medienanstalten rechnen darüber hinaus Kabelempfang vollzieht, gewinnt das Kabel die Haushalte mit einer Gemeinschafts-​ zunehmend Anteile an digitalen TV‑Haus­ ­Satellitenempfangsanlage und Kabelumset- halten. Aktuell schauen 39,2 Prozent der di- zer (sogenannte SMATV‑CH-Haushalte)​ dem gitalen TV‑Haushalte Fernsehen digital über Kabelempfang zu. Der Grund hierfür ist, dass Kabel. Der von den digitalen TV‑Haushalten in diesen Haushalten individuell kein Sat-​ in Deutschland mit Abstand meistgenutzte Receiver bzw. ein entsprechend ausgestat­ TV‑Empfangsweg ist mit 51,8 Prozent aber tetes iTV für den Fernsehempfang vor­ weiterhin der Satellit. handen sein muss. SES dagegen betrachtet Im Grunde unverändert zeigt sich auch diese SMATV‑CH-​Haushalte als Satelliten- die Verteilung der Empfangswege über alle haushalte. TV‑Haushalte. Hier liegen seit Jahren Satellit Der digitale TV‑Empfang macht den aktu- und Kabel gleichauf. Ende 2015 empfin- ellen Studienergebnissen zufolge gut 90 Pro- gen 46,6 Prozent der Fernsehhaushalte in zent der Fernsehwelt aus. Genauer gesagt: Deutschland über Satellit und 45,8 Prozent 90,1 Prozent der gut 38 Millionen TV‑Haus- über Kabel. Es folgen mit großem Abstand halte hierzulande nutzen an mindestens das Antennenfernsehen mit 9,9 Prozent und einem Gerät digitales Fernsehen über einen IPTV mit 5,6 Prozent der deutschen TV‑Haus- der klassischen Empfangswege Satellit, Kabel, halte. Terrestrik oder IPTV. Davon nutzen 4,7 Pro- Knapp 70 Prozent der TV‑Haushalte in zent neben dem digitalen Empfang auch Deutschland verfügen bereits über mindes- weiterhin analoge TV‑Signale. Im Umkehr- tens ein HD‑fähiges TV‑Gerät. Über die schluss umfasst der Teil ausschließlich ana- Hälfte der deutschen TV‑Haushalte emp­ log empfangender TV‑Haushalte nunmehr fangen Fernsehprogramme auch in HD‑Qua- nur noch 9,9 Prozent und befindet sich damit lität. Die HD‑Empfangsquote ist somit bin- erstmals im einstelligen Prozentbereich. Im nen Jahresfrist um gut 16 Prozent auf aktuell Vergleich zum Vorjahr stieg die Digitalisie- 53,4 Prozent der Fernsehhaushalte gestie- rungsquote um 3,4 Prozentpunkte. Absolut gen.

38 Netze, Technik und Konvergenz | Privater Rundfunk und Telemedien

_. – Abb. 6

HD- ​Geräte und ‑Empfang | in Prozent











, , , , , , ,   , ,   ,     HD-Gerät = ein HD-fähiges Gerät be ndet HD-Empfang = der Haushalt empfängt sich im Haushalt tatsächlich Fernsehprogramme in HD

◼ Alle TV-HH ◼ Satelliten-HH ◼ Kabel-HH ◼ IPTV-HH ◼ DVB-T-HH ²

1 mindestens ein HDTV-​Gerät im Haushalt 2 HDTV-Empf​ ang über einen weiteren im HH verfügbaren Empfangsweg Quelle: Astra Satellitenmonitor (YE 2015).

Satellit _ Überdurchschnittlich hoch ist die hinter dem Empfang über Kabel zurückfällt. HD‑Empfangsquote unter den insgesamt Dies hat u.a. damit zu tun, dass Mietern das knapp 17,8 Mio. deutschen Satellitenhaushal- Anbringen einer eigenen Satellitenschüssel ten. Ein Anteil von 61,8 Prozent dieser Haus- an Hauswand, oder ‑dach in den meisten Fäl- halte, die über eine eigene Satellitenschüssel len untersagt oder ein vorhandener Kabel­ verfügen, schaut zumindest die unverschlüs- anschluss ohnehin über die Nebenkosten ab- selt zu empfangenden Fernsehprogramme in gerechnet wird. HD. Da es sich bei den Satellitenhaushalten Betrachtet man die regionale Verbreitung oftmals um Eigenheimbesitzer handelt, der Satellitenhaushalte in Deutschland, so wird der Empfangsweg mit einem Anteil zeigt sich, dass sich dieser TV‑Empfangsweg von gut 51 Prozent auch besonders stark insbesondere in Regionen mit vergleichs- von Haushalten mit einem Haupteinkom- weise geringer Bevölkerungsdichte hoher mensbezieher im Alter von 40–69‑Jahren ­Beliebtheit erfreut. In Regionen bis 500.000 ​ genutzt, während er in den jüngeren Alters- Einwohner ist der Satellit mit großem Ab- gruppen, aber auch bei den über 70‑Jähri- stand der meistgenutzte Empfangsweg, gen dem Kabel den Vortritt lassen muss während er in den Ballungsräumen mit mehr und nur auf einen Anteil von 38 bzw. 39 Pro- als einer halben Million Einwohner deutlich zent kommt.

39 Privater Rundfunk und Telemedien | Netze, Technik und Konvergenz

Kabel _ Die HD‑Empfangsquote der knapp nächsten Erhebung für den Digitalisierungs- 17,5 Mio. Kabelhaushalte liegt mit 48,6 Pro- bericht der Landesmedienanstalten im Som- zent etwas unter dem Durchschnitt aller mer 2016 nicht nur in Baden-​Württemberg, TV‑Haushalte in Deutschland. Zieht man je- sondern auch im Bundesschnitt die Marke doch nur die Kabelhaushalte in Betracht, die von 80 Prozent Digitalisierung des Kabel­ digital empfangen, so liegt die HD‑Quote be- empfangs erreicht oder sogar überschritten reits bei 63,1 Prozent und damit sogar über sein wird. Nimmt man die Analog-​Digital-​ der der Satellitenhaushalte. Umstiege der Empfangswege Satellit und Insgesamt empfangen aber auch 4 Mio. Terrestrik zum Maßstab, müssten die Betei- Kabel‑HH in Deutschland noch ausschließ- ligten mit Erreichen dieser Marke in die kon- lich die eigens von den Netzbetreibern re-​ krete Planung von Maßnahmen einsteigen, analogisierten TV‑Signale. Das entspricht mit dem Ziel einer bundesweiten Abschal- 22,9 Prozent der Haushalte mit Kabelemp- tung der analogen Kabel‑TV-Signale​ innerhalb fang. Umgekehrt weist das Kabel mittler- der nächsten zwei Jahre. Bisherige Branchen­ weile eine digitale Empfangsquote von 77,1 gespräche, die von den Medienanstalten Prozent und eine Steigerung binnen Jahres- ­moderiert wurden, zeigten eine unterschied­ frist von 6,4 Prozentpunkten auf. Dass es sich liche Bereitschaft der Marktbeteiligten be- bei den verbliebenen ausschließlich analo- züglich des Abschaltzeitpunkts. gen Kabelhaushalten nicht unbedingt um Die derzeitige Ausgangslage im Kabel ist einen technisch abgehängten Teil der TV‑­ jedoch nicht unmittelbar vergleichbar mit Zuschauer handelt, zeigt die Tatsache, dass der im Bereich Satelliten- oder Antennen- immerhin gut 38 Prozent dieser Haushalte empfang zum gleichen Zeitpunkt. Der Kabel- angeben, über ein HD‑fähiges TV‑Gerät zu markt ist nicht nur gekennzeichnet durch die verfügen. spezielle Nachfrage der Unternehmen der Betrachtet man die einzelnen Bundeslän- Wohnungswirtschaft, sondern auch durch der bzw. Regionen in Deutschland, zeigt sich eine größere Anzahl konkurrierender Netzbe- mit Blick auf den Anteil digitaler Kabelhaus- treiber. Zwar gilt in der Branche das Jahr 2018 halte ein recht einheitliches Bild. Baden-​ für die Beendigung der Re‑Analogisierung Württemberg weist hierbei mit 79,2 Prozent von TV‑Signalen in den deutschen Kabelnet- die größte Digitalisierung des Kabelemp- zen als ausgemacht, die Ausgangslagen und fangs auf, gefolgt von Nordrhein-​Westfalen entsprechend auch die Planungen der jewei- mit 77,9 Prozent und Berlin/Brandenburg mit ligen Kabelnetzbetreiber weisen jedoch er- 77,8 Prozent. Aber auch das „Schlusslicht“, die hebliche Unterschiede auf. Dies haben die Region Hamburg/Schleswig-​Holstein, tren- Branchengespräche gezeigt, die die Medien- nen mit 74,1 Prozent lediglich gut 5 Prozent- anstalten Anfang 2016 mit den Kabelnetzbe- punkte vom Spitzenreiter. treibern sowie mit den TV‑Programmanbie- Es ist vor dem Hintergrund des Trends der tern und der Wohnungswirtschaft in diesem letzten Jahre davon auszugehen, dass in der Zusammenhang geführt haben.

40 Netze, Technik und Konvergenz | Privater Rundfunk und Telemedien

Die Ergebnisse der jüngsten Erhebung tion eine entscheidende Rolle – Kommu­ von TNS Infratest belegen die uneinheitliche nikation untereinander und mit dem End­ Ausgangslage in den jeweiligen Kabelnetzen. kunden bzw. Zuschauer. Deshalb werden die Demnach weist Unitymedia als einer der bei- Medien­anstalten die an sie herangetragene den großen Kabelnetzbetreiber in Deutsch- Rolle des Moderators weiterhin ausfüllen land mit Netzen in Nordrhein-​Westfalen, und eine Austauschplattform für alle Betei- Hessen und Baden-​Württemberg bereits ligten bieten. eine deutlich überdurchschnittliche digitale Empfangsquote von 83,3 Prozent auf. Damit Terrestrik _ In der Terrestrik steht ein Um- steht das Unternehmen unmittelbar davor, stiegsprozess unmittelbar bevor. Mit der Ein- die letzten Schritte zur Volldigitalisierung zu führung des neuen Standards DVB‑T2 HD ab gehen. Vodafone Kabel Deutschland als der Juni 2016 und mit der vollständigen Umstel- andere der beiden großen Kabelnetzbetrei- lung auf die neue Technologie bis Mitte 2019 ber hierzulande, aber auch die durch Zukäufe wird Fernsehen in HD‑Qualität und größerer in den letzten Jahren deutlich gewachsene Programmvielfalt über Antenne zu empfan- Tele Columbus weisen eine Digitalisierung gen sein. von 76,4 bzw. 71,7 Prozent auf und liegen Auch ohne HD‑Qualität erfreut sich das damit etwa im Durchschnitt, jedoch deutlich Antennenfernsehen konstanter Nutzerzah- hinter Unitymedia. Einige mittelgroße Kabel- len. Aktuell nutzen mit 3,8 Mio. ähnlich viele netzbetreiber weisen den Befragungsergeb- Haushalte in Deutschland den terrestrischen nissen zufolge allerdings noch Anteile digi- Empfangsweg wie im Jahr zuvor. Gut 2,7 Mio. talen TV‑Empfangs in ihren Netzen auf, die Haushalte nutzen das Antennenfernsehen unter 50 Prozent liegen. an ihrem Erst- bzw. einzigem TV‑Gerät. Das Diese unterschiedlichen Interessen wur- entspricht 7 Prozent aller TV‑Haushalte in den auch in den Branchengesprächen, die Deutschland. Als einziger Fernsehempfangs- die Medienanstalten im Januar 2016 mode- weg wird die Terrestrik von 5 Prozent genutzt, rierten, deutlich. Bislang einigten sich die das entspricht gut 1,9 Mio. Haushalten hier- Beteiligten auf eine Abschaltung des analo- zulande. gen Kabelempfangs bis spätestens 2018. Ein Die Nutzung des Antennenfernsehens einheitlich von allen Kabelnetzbetreibern konzentriert sich nach wie vor überpropor­ beschrittener Weg hin zu einem gemeinsa- tional stark auf die Ballungsräume. Auf Regio­ men Abschaltdatum ist nicht absehbar. Vie- nen mit mehr als 500.000 ​Einwohnern ent- les deutet auf einen Umstiegsprozess der fallen knapp 65 Prozent der den terrestri- unterschiedlichen Geschwindigkeiten hin. schen Empfangsweg nutzenden Haushalte Deshalb sollte es umso mehr im Interesse und sogar knapp 75 Prozent der TV‑Haus- aller Beteiligten liegen, den Umstiegsprozess halte, die ausschließlich Fernsehen über An- so verbraucherfreundlich wie möglich aus- tenne empfangen. Die Konzentration auf die zugestalten. Dabei spielt die Kommunika- Ballungsräume hängt maßgeblich damit zu-

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sammen, dass hier nicht nur die öffentlich-​ nenfernsehen nach Vorgaben des Bundes im rechtlichen, sondern auch die privaten TV‑Pro­ Zuge der sogenannten Digitalen Dividende II. gramme verbreitet werden. Am Runden Tisch beteiligen sich die gro- ßen privaten und öffentlich-r​ echtlichen Sen- IPTV _ Der qualitätsgesicherte Fernseh­emp­ dergruppen, um das Umstiegsszenario zu ko- fang über die breitbandige DSL-​Leitung hat ordinieren. Die beteiligten TV‑Sender haben sich in den letzten Jahren als vierter Emp- sich mit den Medienanstalten und dem Netz- fangsweg neben Satellit, Kabel und Terrest- und Plattformbetreiber Media Broadcast auf rik etabliert. Aktuell nutzen knapp 2,2 Mio. den Start der ersten Stufe des neuen hoch- TV‑Haushalte IPTV. Dabei ist IPTV Spitzen­ auflösenden Antennenfernsehens DVB‑T2 HD reiter, was die HD‑Empfangsquote betrifft. Ende Mai 2016 in einigen Ballungszentren Mit 70,6 Prozent der IPTV-​Haushalte liegt verständigt. Als Startpaket stehen die HD‑​ die HD‑Quote noch vor der des Satelliten und Programme Das Erste, RTL, ProSieben, SAT.1, auch über der (digitaler) Kabelhaushalte. Vox und ZDF zusätzlich zur bestehenden Die Nutzung von IPTV konzentriert sich auf DVB‑T-​Verbreitung in Deutschland zur Ver­ Haushalte, deren Haupteinkommensbezie- fügung. her der Altersgruppe der 30–59‑Jährigen Folgende Ballungsräume sind für die ­angehört, voll berufstätig ist und ein über- erste Stufe geplant: Berlin/Potsdam, Bre- durchschnittliches Nettoeinkommen auf- men/Unterweser, Düsseldorf/Rhein/Ruhr, weist. So geben die Mehrheit der IPTV-Haus​ - Hamburg/Lübeck, Hannover/Braunschweig, halte an, über ein Nettoeinkommen von mehr Jena, , Köln/Bonn/Aachen, Leipzig/Halle, als 3.000 ​Euro im Monat zu verfügen. Zum Magdeburg, München/Südbayern, Nürnberg, Vergleich: Die große Mehrheit der analogen Rhein/Main, Rhein/Neckar, Rostock/Schwe- Kabelhaushalte verfügt lediglich über ein rin, Saarbrücken und Stuttgart. Der Regel­ Haushalts-Nettoeinkommen von unter 2.500 ​ betrieb mit rund 40 öffentlich-​rechtlichen Euro im Monat. und privaten Programmen, die überwiegend in HD angeboten werden, wird im 1. Quartal 2017 ebenfalls in diesen und weiteren Bal- 2.2 Die Zukunft des Antennen‑ lungsräumen starten. Zeitgleich endet damit fernsehens: DVB‑T2 HD die Verbreitung privater Programme im bis- herigen DVB‑T-Standar​ d. Bundesweit erfolgt Seit 2014 moderieren die Medienanstalten der Umstieg schrittweise bis Mitte 2019. einen Runden Tisch zum Umstieg auf den Mit DVB‑T2 HD ändert sich der techni- neuen Standard im Antennenfernsehen. sche Standard für die terrestrische Übertra- Gründe für die Umstellung sind der zu­ gung (DVB‑T2 statt DVB‑T) und der techni- nehmende Zuschauerwunsch nach hochauf­ sche Standard für die Bildcodierung (HEVC lösender HD‑Bildqualität sowie die Reduk- statt MPEG2), was erstmals die HD‑Qualität tion des Frequenzspektrums für das Anten- im Antennenfernsehen ermöglicht. Für den

42 Netze, Technik und Konvergenz | Privater Rundfunk und Telemedien

Empfang sind daher geeignete Empfangs­ Set-Top-​ Boxen​ oder Blu-​Ray-Player,​ stehen in geräte (Fernsehgeräte, Set-​Top-​Boxen, u. a.) den Wohnzimmern. Erstmals nannte Mitte erforderlich, die mit dem grünen DVB‑T2 HD‑​ 2015 mit 20,1 Prozent mehr als ein Fünftel der Logo gekennzeichnet sind. Fernsehgeräte deutschen TV‑Haushalte mindestens ein di- können weiter verwendet werden, müssen rekt mit dem Internet verbindbares TV‑Gerät jedoch in der Regel durch externe Empfangs- sein eigen. Im Vergleich zum Jahr 2014 be­ geräte (Receiver) erweitert werden. In den deutete dies einen Anstieg um 4,1 Prozent- meisten Fällen kann die bisherige Antenne punkte. Rechnet man die internetfähigen, auch für DVB‑T2 HD weiterverwendet wer- permanent mit dem TV‑Gerät verbundenen, den. Haushalte, die neu in diesen Empfangs- Peripheriegeräte hinzu, belief sich der Anteil weg einsteigen, benötigen je nach Emp- der mit Connectable TVs ausgestatteten fangsort eine Zimmer-, Außen- oder Dach­ TV‑Haushalte in Deutschland auf 28 Pro- antenne. zent – ein Anstieg um 5,1 Prozentpunkte ver- Die öffentlich-​rechtlichen Sender bieten glichen mit 2014. ihre Programme auch nach der Umstellung Nach wie vor interessant in diesem Zu- auf DVB‑T2 HD unverschlüsselt und damit sammenhang ist jedoch nicht nur die Frage, kostenfrei an, da die Kosten für die Verbrei- wie viele Haushalte wissentlich über ein tung durch den Rundfunkbeitrag gedeckt Smart‑TV oder Connectable TV verfügen, werden. Für den Empfang der meisten Pro- sondern vielmehr die, wie viele TV‑Haushalte gramme der Privatsender in HD‑Qualität das Fernsehgerät auch tatsächlich mit dem wird vom Plattformbetreiber ein technisches Internet verbunden haben. Immerhin 19 Pro- Entgelt erhoben. zent der Fernsehhaushalte (7,4 Mio. Haus- halte) gaben Mitte 2015 an, das TV‑Gerät ­direkt oder indirekt über ein Peripheriegerät 2.3 Connected TV, Smart‑TV mit dem Internet verbunden zu haben. Be- trachtet man nur die Smart‑TV-Ger​ äte, so lag In den letzten Jahren ist nicht nur die Zahl der Anteil der TV‑Haushalte mit mindes- digitaler Fernsehhaushalte angestiegen, viel- tens einem mit dem Internet verbundenem mehr steigt auch die der TV‑Haushalte mit TV‑Gerät bei 11,8 Prozent (4,6 Mio. Haus- einem Breitbandanschluss. Breitbandiges halte). Die Anschlussquote der Connectable ­Internet ist nicht nur die Voraussetzung TVs lag damit bei knapp 68 Prozent, die der für den IPTV-​Empfang, sondern auch dafür, Smart-​TVs bei 58,7 Prozent. ­Inhalte auf das TV‑Gerät zu bringen, die Den nach wie vor hohen Erwartungen über das offene Internet verfügbar sind. Mit der TV‑Branche an das Thema Smart‑TV einem „smarten“ Fernseher ist dies mittler- dürften diese Anschlussquoten noch nicht weile direkt, d. h. ohne zusätzliches Endgerät, entsprechen. Auch ist die Internetfähigkeit, möglich. Immer mehr dieser Smart-T​ Vs, aber obwohl mittlerweile bereits in fast allen auch internetfähige Peripheriegeräte wie Preisklassen angeboten, noch kein entschei-

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dendes Kriterium für den Erwerb eines TV‑Gerätes verwendeten zu diesem Zeitpunkt (neuen) Fernsehers. Fragt man in den Smart‑​ 23,3 Prozent der Smart‑TV-Nutz​ er. TV-​Haushalten nach den Gründen für den Kauf des smarten Fernsehers, gaben Mitte 2015 89,7 Prozent die Bildqualität als sehr 2.4 Plattformregulierung wichtigen bzw. eher wichtigen Grund an, ­gefolgt von der Bildschirmgröße (84,5 Pro- Ungleichbehandlung bei Einspeisekondi- zent) und dem Preis-​Leistungs-​Verhältnis tionen _ Einige Kabelnetzbetreiber sind dazu (82,9 Prozent). Fernseh- und Videoinhalte übergegangen, von der bislang praktizierten aus dem Internet direkt am TV‑Gerät nutzen kostenlosen Verbreitung von Programman- zu können, war lediglich für 44 Prozent der geboten auf eine entgeltpflichtige umzustei- Smart‑TV-​Besitzer sehr wichtig bzw. eher gen. Im Zuge dessen werden insbesondere wichtig für ihre Kaufentscheidung, die gene- von kleineren Programmveranstaltern nun relle Internetfähigkeit sogar nur für 41,7 Pro- Einspeiseentgelte verlangt. In diesem Zusam­ zent. menhang sind Beschwerden von einigen Pro- grammveranstaltern anhängig. Hersteller-​Portale sind erste Wahl, VoD-​ Die ZAK prüft darüber hinaus die Ein­ Nutzung am Smart‑TV-Ge​ rät steigt _ Ist speiseverträge der großen Plattformbetrei- das smarte TV‑Gerät erst einmal mit dem In- ber unter Einbeziehung der Verträge zur ver- ternet verbunden, stehen dem Nutzer vor schlüsselten und somit entgeltpflichtigen allem zwei Wege zu den online verfügbaren HD‑Verbreitung privater Programme. Die Fernseh- und Videoinhalten offen: Das App-​ Ausgestaltung des Einspeiseentgeltmodells Portal des Herstellers oder der Druck auf die muss dem Grundsatz der Chancengleichheit rote Taste der Fernbedienung, die die HbbTV-​ entsprechen und darf die rundfunkrechtliche Applikation des jeweiligen Fernsehsenders Vielfalt nicht behindern. Demgemäß prüft öffnet. Einen dritten möglichen Weg stellt die ZAK die HD‑Verträge hinsichtlich der Vor- der Internetbrowser des TV‑Geräts dar. Mit gaben des Rundfunkstaatsvertrags und for- 43,9 Prozent der Personen über 14 Jahre mit dert ggf. dazu auf, dem rundfunkrechtlichen Zugang zu einem mit dem Internet verbun- Diskriminierungsverbot entsprechend nach- denem Smart‑TV-Ger​ ät nutzten Mitte 2015 zubessern und die Ungleichbehandlung auf- die meisten den Weg über das Portal des zuheben. Zudem bekräftigte die ZAK mit Herstellers und die dort angebotenen Apps. einem weiteren Beschluss, dass die Verträge Dabei gaben lediglich 10,6 Prozent an, eigens gemäß § 52 d und e RStV von den Plattform­ neue Apps aus dem App Store zu laden. Im- anbietern offenzulegen sind. merhin 28 Prozent der Smart‑TV-​Nutzer grif- fen über den Red Button bzw. die HbbTV-​ Ungleichbehandlung bei Sendersortie- Applik­ ationen der Fernsehsender auch auf rung _ Im Herbst 2015 stellte die ZAK fest, Internetinhalte zu. Den Internetbrowser des dass die Sendersortierung in den Kabelange-

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boten zweier Kabelnetzbetreiber nicht den stimmungen teilnehmen oder weiterfüh- medienrechtlichen Anforderungen enspricht. rende Angebote der Sender auswählen, wie Die Sortierlogik führe in beiden Fällen zu etwa die Mediatheken der ARD. Nach Ein- einer Ungleichbehandlung der Angebote im schätzung der ZAK gehört das HbbTV-​Signal Kabel. Bei der summarischen Überprüfung weder technisch noch inhaltlich zum Trans- der Sortierung fiel in beiden Fällen auf, dass portstrom des Rundfunksignals. Der Begriff die selbst gewählte Sortierlogik nicht durch- „Programm“ in § 52a Abs. 3 Satz 1 RStV um- gängig eingehalten wurde. Programme eines fasst nur das Rundfunkprogramm selbst, also Genres wurden in unterschiedlichen Berei- Bild und Ton, nicht aber weitere, das Pro- chen der Liste aufgeführt und dadurch unter­ gramm lediglich begleitende Dienste. schiedlich behandelt, ohne dass eine Recht- fertigung dafür erkennbar ist oder vorge­ Entscheidung zum Sky Homescreen _ Die tragen wurde. Beiden Unternehmen wurde Sky Deutschland AG (Sky) hatte der ZAK eine Gelegenheit gegeben, eine den medienrecht- Veränderung der Benutzeroberfläche für Sky-​ lichen Vorgaben entsprechende, nachvoll- Empfangsgeräte angezeigt. Danach wird bei ziehbare neue Sortierlogik vorzu­legen. Nach den entsprechenden Boxen beim Start ein einer Überprüfung dieser Nachbesserung sog. Home Screen angezeigt, der einen Über- stimmte die ZAK der Sendersortierung An- blick über die Sky-​Angebote gibt und über fang 2016 zu. den diese direkt eingeschaltet werden kön- nen. Zu den übrigen Rundfunkangeboten ge- Entscheidung zum HbbTV-​Signal _ In langt man erst durch Auswahl eines entspre- einem Beschwerdeverfahren hatte die ZAK chenden Knopfes auf der Fernbedienung. im Juni 2015 entschieden, dass das sog. Somit findet faktisch eine Ungleichbehand- HbbTV-​Signal nicht als Teil des Programm­ lung zwischen den Sky- und den übrigen signals anzusehen ist und von einem Platt- Rundfunkangeboten statt. Die ZAK sah hierin formanbieter daher nicht mit übertragen wegen der konkreten Ausgestaltung jedoch werden muss. In dem Verfahren hatte sich die noch keinen Verstoß gegen das Gebot der ARD u. a. dagegen gewandt, dass die Kabel chancengleichen und diskriminierungsfreien Deutschland Vertrieb und Service GmbH Ausgestaltung von Benutzeroberflächen. (KDG) bei einigen der ARD-​Programme das Entscheidend war dabei, dass der Zuschauer HbbTV-​Signal vor der Verbreitung im Kabel dies durch eine Änderung der Voreinstellun- ausfiltere. Dies stelle einen Verstoß gegen gen vergleichsweise einfach selbst ändern das Gebot der Signalintegrität nach § 52a kann. Abs. 3 des Rundfunkstaatsvertrages (RStV) dar. Mit dem HbbTV-​Signal wird im jeweili- Weiterentwicklung der Plattformregulie- gen Rundfunkprogramm der sog. Red Button rung _ Im Rahmen der Bund-​Länder-​Kom- aktiviert. Der Zuschauer kann mithilfe dieses mission zur Medienkonvergenz haben sich Signals über seine Fernbedienung an Ab- die Medienanstalten mit einem Positions­

45 Privater Rundfunk und Telemedien | Netze, Technik und Konvergenz

papier zur Fortentwicklung der Plattform­ Digitalisierung noch zahlreiche Hürden zu regulierung eingebracht. Im Positionspapier überwinden hat. legt die Direktorenkonferenz der Landes­ medienanstalten den bestehenden Regulie- Digitaler Radiogeräte-​Empfang wächst be- rungsbedarf dar und erläutert die aus ihrer trächtlich _ Rund 7,5 Mio. Personen ab Sicht notwendigen Anpassungen. Unter an- 14 Jahren in Deutschland (10,6 Prozent der derem fordern sie in ihrer Stellungnahme, Bevölkerung) nutzten Mitte 2015 bereits ein den Anwendungsbereich auf Benutzerober- DAB-​Empfangsgerät zum Radio hören. Die flächen zu erweitern und klare Verfahrens- Entwicklung von DAB wird u. a. dadurch be- rechte für die Medienanstalten zu schaffen. günstigt, dass seit dem Start des bundes­ Zudem weisen sie darauf hin, dass der chan- weiten DAB-​Multiplexes im Jahr 2011 immer cengleiche Zugang von Rundfunkangeboten größere Bevölkerungsteile in Deutschland zu Plattformen gewahrt bleiben sowie die Digitalradio potenziell empfangen können. Chancengleichheit hinsichtlich der Verbrei- Ende 2015 waren bereits über 90 Prozent der tungsentgelte sichergestellt sein müsse. Bevölkerung mit Digitalradio versorgt und können über den digitalen terrestrischen Verbreitungsweg inzwischen zahlreiche Pro- 2.5 Digitalisierung des Hörfunks gramme empfangen. Diese Fortschritte haben das Vertrauen der Unterhaltungselektronik- Die Digitalisierung des Hörfunks ist in und Autoindustrie sowie der Nutzer gestärkt, Deutschland im Jahr 2015 deutlich voran­ in DAB-Empf​ angsgeräte zu investieren. 4 Mio. geschritten. Anfang Juni 2015 startete der Haushalte verfügten Mitte 2015 über min- deutsche Radioplayer mit einigen Hörfunk- destens ein DAB-​Gerät – gut eine Million programmen. Die Plattform bündelt inzwi- mehr als Mitte 2014. Die Anzahl der DAB-​ schen mehr als 400 Livestreams von privaten ­fähigen Geräte ist somit binnen eines Jahres und öffentlich-r​ echtlichen Anbietern und er- um 1,45 Mio. bzw. 29 Prozent auf 6,4 Mio. an- möglicht dem Hörer eine einfache Nutzung gestiegen. Ähnliche Zuwächse werden bis der Radioangebote im stationären und mobi- Mitte 2016 erwartet. len Internet. Des Weiteren legte die Gattung Die Daten zur Radionutzung in der deut- Radio im November 2016 mit der ma Audio schen Bevölkerung werden von TNS Infratest als erste Mediengattung eine konvergente jährlich im Auftrag der ZAK erhoben und im Reichweitenmessung vor. Zudem gewinnt Digitalisierungsbericht der Landesmedien- auch das terrestrische Digitalradio basierend anstalten veröffentlicht. Im September 2015 auf dem technischen Standard DAB+ zuneh- auf dem Digitalradiotag der IFA wurden diese mend an Akzeptanz. Diese Erfolge können Zahlen im Rahmen einer Veranstaltung der aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Medienanstalten zum wiederholten Male die Gattung auf dem Weg zur vollständigen vorgestellt.

46 Netze, Technik und Konvergenz | Privater Rundfunk und Telemedien

_.– Abb. 7

Radio-Empfang in Deutschland | in Prozent







   , , , , ,   , ,

, , , , , ,        ,  ,     UKW / DAB / Radio über Radio über Internetradio analoges Radio Digitalradio Kabel Satellit

◼   ◼   ◼  

Basis: 70,214 Mio. (2013), 70,326 Mio. (2014), 70,525 Mio. (2015) Personen ab 14 Jahre in Deutschland mit Zugang zu Radio- empfangsmöglichkeit, die eine oder mehrere Radioempfangsarten zumindest gelegentlich nutzen Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht 2015.

Für die Radioindustrie ist zudem bedeut- Die Nutzung von DAB als Verbreitungs- sam, dass der Anstieg des DAB-​Empfangs weg ist 2015 um rund 3 Prozentpunkte von auch auf einem deutlichen Zuwachs von 7,7 auf 10,6 Prozent gestiegen. Daneben DAB- A​ utoradios basiert. Die Anzahl der DAB-​ bleibt auch der Empfang über Kabel mit Autoradios ist 2015 um 0,6 Mio. auf 1,9 Mio. 15,9 Prozent und Satellit mit 15 Prozent be- Geräte angestiegen. Jedes 20. Autoradio ist deutsam. Radiohören über Kabel und Satel- inzwischen ein DAB-​Gerät. lit ist aber nicht mobil möglich, so dass im Ein beträchtliches Wachstum ist zudem Zuge der Digitalisierung für die Gattung bei den sogenannten IP-Radios mit einem Radio das Internet und DAB die größte Per­ Anstieg von 1,2 Mio. auf nunmehr 3,1 Mio. spektive haben. 30 Prozent (netto ohne Empfangsgeräte zu verzeichnen. Der Zuwachs Überschneidungen) der Bevölkerung hörten von IP- und insbesondere DAB-​Radiogeräten Mitte 2015 Radio bereits über das Internet. lässt den Anteil rein analoger Geräte zurück- In der Bruttobetrachtung verteilt sich der gehen. Dennoch ist der primäre Übertra- Empfang auf IP‑Geräte (7 Prozent der Bevöl- gungsweg von Radio mit 143,5 Mio. UKW-​ kerung), sowie auf die Multimedia-Endge- Empfangsgeräten in bundesdeutschen Haus- räte Computer/Laptop (20 %), Smartphone halten weiterhin UKW. (13 %) und Tablet (5 %).

47 Privater Rundfunk und Telemedien | Netze, Technik und Konvergenz

UKW für Radioverbreitung noch lange Zeit relevant sind. Entsprechend werden auch wei- unverzichtbar _ Radiohören über UKW ist tere Schwellenwerte festgelegt, die erreicht mit großem Abstand auch weiterhin die sein müssen, damit diese Phase abgeschlos- meistgenutzte Empfangsart. Dreiviertel der sen werden kann. Kriterien und Schwellen- Bevölkerung präferieren für das Radiohören werte sollten sich nach Ansicht der Medien- immer noch UKW. Damit bleibt UKW für die anstalten an denen in dritten Ländern, na- Radioprogrammanbieter noch für sehr lange mentlich Großbritannien und Norwegen, ori- Zeit unverzichtbar, um möglichst viele Hörer entieren. erreichen zu können und die Attraktivität Um den Anteil der Radio­nutzung über den als Werbemedium zu sichern. Als Grund ist Verbreitungsweg DAB+ bestimmen zu kön- dafür anzuführen, dass die Marktdurchdrin- nen, bedarf es der Entwicklung eines entspre­ gung von DAB und Internetradio noch einen chenden Forschungskonzepts. Dazu haben langen Zeitraum in Anspruch nehmen wird. sich die Landesmedienanstalten mit der Ar- Selbst bei einer Beibehaltung des diesjähri- beitsgemeinschaft Media Analyse e. V., den gen Gerätewachstums (rund 30 %) würde bundesweiten Digitalradioanbietern sowie DAB für eine vollkommene Marktdurchdrin- der ARD und dem Deutschlandradio auf eine gung – d. h. die Substitution der bestehenden gemeinsame Reichweitenstudie verständigt. UKW-Empfangsgeräte – noch 12 Jahre benö- Zielsetzung der Studie ist es, die Grundlage tigen. Die Benennung eines Abschaltdatums für einen Ausweis der Hörer-Reichweiten von für UKW steht deshalb für die private Radio­ DAB-Angeboten zu schaffen sowie die Nut- industrie derzeit aus berechtigtem Grund zung des Empfangswegs DAB+ in Relation zu noch nicht auf der Agenda. Dennoch wäre anderen Verbreitungswegen zu messen. Das ein klares Bekenntnis zu Digitalradio wichtig, Forschungskonzept sieht eine Basis-Studie um die Verbreitung zu beschleunigen. Denn mit in einem Online-Access-Panel rekrutier- Fakt ist, dass die Entwicklung von Digitalradio ten Personen mit Zugang zu einem DAB-­ nicht mehr umkehrbar ist. Radiogerät vor. Die Abfrage erfolgt über ein Mit diesem Verständnis haben die Me- Tagebuch wie bei der MA Radio auf Viertel- dienanstalten im Sommer 2015 ein Umstiegs­ stundenebene von 5 bis 24 Uhr, damit eine konzept verabschiedet, bei dem sie zwei Pha- Ausweisung von Marktanteilen möglich ist. sen benannt und dafür Kriterien entwickelt Zusätzlich werden für die Befragung aus der haben, die den jeweils aktuellen Stand der Studie zum Digitalisierungsbericht Personen Migration widerspiegeln. Durch Anreize und mit einem Zugang zu einem DAB-Gerät re- Förderungen könnte ab einem bestimmten krutiert. Die im Digitalisierungsbericht fest- Zeitpunkt auch die Digitalisierung des Hör- gestellte Inzidenz für DAB+ soll zudem für die funks durch die Medienpolitik beschleunigt Hochrechnung der DAB-Nutzung herangezo- werden. Zu Beginn der ersten Phase werden gen werden. Das Kooperationsprojekt kann mit allen Marktbeteiligten die Kriterien dis- für eine sachgerechte Beurteilung der DAB-​ kutiert, die für einen Abschluss dieser Phase Nutzung in Deutschland wegweisend sein.

48 Medienkompetenzförderung und Bürgermedien | Privater Rundfunk und Telemedien

3 Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

3.1 Medienkompetenzförderung Staats“ eine ausgefeilte Kommunikations- strategie für ihre Propaganda, die ihnen zur „Ich denke, daran müssen wir arbeiten“ sagte Rekrutierung dient. Die angebliche Wirk­ Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Ende lichkeit in Syrien und im Irak ist damit auch September 2015, von Bundeskanzlerin Angela für Jugendliche in Deutschland nur ein paar Merkel persönlich auf eines der brennendsten Klicks auf YouTube entfernt. Medienthemen des Jahres angesprochen: Vor diesem Hintergrund erlangt die För- Hetze und Hassreden in Sozialen Netzwerken. derung von Medienkompetenz eine immer Facebook, Twitter & Co. wurden und werden größere Bedeutung. Bei über 90 Prozent in bisher ungekanntem Ausmaß für kritische Smartphone-Besitz in den jungen Altersgrup- sowie oftmals strafrechtlich relevante Mei- pen (JIM-Studie 2015) geht es längst nicht nungsäußerungen genutzt. Auch Nachrich- mehr um die Bedienung der Geräte, sondern tenwebseiten sehen sich heute oft gezwun- vielmehr um inhaltliche Aspekte. Mehr denn gen, die Kommentarfunktion zu ihren Arti- je gilt es, Medien kritisch, verantwortungs- keln abzuschalten. Doch nicht nur „besorgte voll und aufgeklärt zu nutzen und die Rechte Bürger“ nutzen digitale Kanäle, um ihrem Anderer zu wahren. Weitere ­bereits etablierte Unmut Luft zu machen. Auch andere Akteure Handlungsfelder für die Medienbildung bei publizieren so ihre Botschaften. So verwen- jungen Menschen sind außerdem auch die den etwa die Terroristen des „Islamischen ausufernde Nutzung von Medien („Medien-

Abb. 8 Medienbesitz und Mediennutzung von Jugendlichen 2015 12–19 Jahre; tägliche Nutzung oder mehrmals pro Woche in Prozent

Programm Fernsehen Radio Computer Internet Handy Spielkonsole

Eigener Besitz 57 54 76 90 98 1 > 50 2 Nutzung 78 76 24 3 92 94 47 4

1 Smartphone 92 Prozent 2 tragbar (51 Prozent) und fest (50 Prozent) 3 Offline-Nutzung 4 Konsolen- + Computer- + Onlinespiele Quelle: JIM-Studie 2015.

49 Privater Rundfunk und Telemedien | Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

sucht“), Cybermobbing sowie der Umgang men, die nicht nur alle möglichen Me­dien­ mit gewalthaltigen oder pornografischen In- formen von Fernsehen und Internet über halten. Gleichzeitig gewinnt derzeit eine ­mobile Geräte bis hin zu auditiven Medien weitere Zielgruppe an Bedeutung: die über abdeckt, sondern auch eine große konzep­ 60‑Jährigen. Als einzige Gruppe verfügen tionelle Vielfalt von Förderansätzen. Spezi- sie über deutliche Zuwachsraten etwa bei der fisch sprechen sie alle Alters- und Bevölke- Internetnutzung. Auch diese Generationen rungsgruppen an: von Vorschulkindern über bedürfen einer altersgemäß vermittelten Jugendliche und Studierende bis hin zu Er- Medienkompetenz als Grundlage für die Per- wachsenen und Senioren – mit besonderem sönlichkeitsentfaltung sowie für die Teilhabe Augenmerk auf Familien, auf Eltern und Kin- am öffentlichen Leben und an demokratischer der. Daneben gibt es eigens auf professio- Mitgestaltung. nelle Partner wie Pädagogen oder Multiplika- Diese Medienkompetenz zu fördern, ist toren zugeschnittene Angebote. ein wichtiger Teil des gesetzlichen Auftrags Die Projekte der Medienanstalten klä- der Landesmedienanstalten. Sie erfüllen ihn ren auf und sensibilisieren. Sie qualifizieren mit einer großen Bandbreite von Maß­nah­ Medienprofis. Sie beraten jede einzelne ..

Abb. 9

Tägliche Nutzungsdauer von Jugendlichen 2015 | 12–19 Jahre; in Minuten

 Radio   Internet Fernsehen

Quelle: JIM-Studie 2015, Selbsteinschätzung der durchschnittlichen täglichen Nutzung.

50 Medienkompetenzförderung und Bürgermedien | Privater Rundfunk und Telemedien

Zielgruppe tiefgehend und informieren die seit sechs Jahren 100 Prozent, insgesamt Öffentlichkeit breitenwirksam. Und die stellt die ARD/ZDF-Onlinestudie 2015 einen Medien­anstalten sorgen selbst für die wis- Durchsatz von 79,5 Prozent aller Deutschen senschaftliche Basis, indem sie entspre- ab 14 Jahren fest – mehr als 56 Mio. Men- chende Forschungsprojekte initiieren und schen. Junge Menschen wachsen längst als finanzieren. Besonders wichtig ist ihnen „Digital Natives“ auf und verfügen über eine größtmögliche Nähe zu den Menschen einen selbstverständlichen Umgang mit dem vor Ort. Dank umfangreicher regionaler und Netz und ihrer Hardware. Doch geht damit lokaler Netzwerke und Partner können die keinesfalls eine größere Nutzungssouveräni- Projekte direkt dort wirken, wo sie benötigt tät einher. Phänomene wie Internet-, Compu­ werden – lebensnah und bedürfnis­orien­ terspiel- oder generelle Mediensucht treten tiert. immer häufiger auf – auch Cybermobbing Im Folgenden stellen wir verschiedene, oder der Umgang mit problematischen In- oftmals langjährig erfolgreiche und etablierte halten sind riskante Begleiterscheinungen. Gemeinschaftsprojekte in kurzen Zusammen­ So legen die Landesmedienanstalten mit fassungen vor. ihren Projekten weiterhin einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung der Internet- kompetenz. Internet Internet-ABC _ Seit 2003 gibt es das Web­ Statistisch gesehen gibt es in Deutschland angebot Internet-ABC, das größte Gemein- keine jungen Menschen ohne Internetzugang schaftsprojekt in diesem Bereich. Nach einer mehr. Bei den 14- bis 19‑Jährigen sind es schon umfassenden Überarbeitung im Jahr 2015

 _.– Abb. 10

Entwicklung der Onlinenutzung in Deutschland 2013–2015 | Personen ab 14 Jahre; in Prozent

,  ,

,  ,

,  ,

          

◼◼ Zumindest gelegentliche Nutzung ◼◼ Tägliche Nutzung

Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudien 2013–2015.

51 Privater Rundfunk und Telemedien | Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

rich ­tet es sich mit jeweils separaten Plattfor- einer Reihe von kürzeren, ebenfalls auf You- men an junge Internet-Einsteiger von fünf bis Tube bereitgestellten Videosequenzen. Spe- zwölf Jahren, an Eltern und an Pädagogen. ziell für Lehrkräfte und Eltern wurden zahl- Gerade für Kinder bietet es mit Mitmachfunk­ reiche Materialien und Broschüren entwi- tionen, einem Lexikon und dem Surfschein ckelt – einige auch in türkischer, russischer eine vielfältige Mischung von interaktiver und arabischer Sprache. Insgesamt werden und unterhaltsamer Wissensvermittlung. jährlich rund eine Million Printmaterialien Eltern und Pädagogen finden im Internet-​ verteilt. klicksafe beteiligt sich an Aktionen ABC Grundinformationen, pädagogische Tipps wie dem Safer Internet Day, verleiht jährlich und Unterrichtsmaterialien. Die Spiele- und den klicksafe Preis für Sicherheit im Internet Software-Datenbank des Internet-ABC liefert und kooperiert im Verbund Safer Internet DE Besprechungen und Bewertungen zu Com- mit internet-beschwerdestelle.‌de, jugend- puterspielen und Lernsoftware-Angeboten. schutz.‌net sowie dem Kinder- und Jugend­ Auch über Broschüren und Veranstaltungen telefon von „Nummer gegen Kummer“. klick- sind die Angebote präsent. Träger ist der Ver- safe ist ein gemeinsames Projekt von LMK ein Internet-ABC e. V., dem alle deutschen (Projektkoordination) und LfM. Landesmedienanstalten angehören. Zusätzlich gibt es auf Landesebene das Juuuport _ So nennt sich die „Selbstschutz-​ Gütesiegel „Internet-ABC-Schule“. Hierfür Plattform von Jugendlichen für Jugendliche können sich Grundschulen bewerben, die im Web“, die ganz auf den Dialog mit und ­gezielt Medienkompetenz im Sinne und unter den Jugendlichen setzt. Ehrenamtliche mit Hilfe des Internet-ABC fördern. Sie er- Scouts im Alter von 15 bis 21 Jahren, von Ex- halten dann das Gütesiegel „Internet-ABC-​ perten qualifiziert und begleitet, beraten die Schule“ und bekommen von den zustän­ überwiegend jungen Nutzer der ­juuuport-​ digen Landesmedienanstalten Materialien, Plattform zu allen Fragen rund ums Internet – Referenten oder Beratung. Getragen wird ob Datenschutz, Mobbing, Technik oder dieses Teilpr­ ojekt von LFK, brema, MA HSH, ­soziale Netzwerke. Im „fooorum“ wird vor LPR Hessen, LMS, TLM sowie weiteren Ko- allem der Austausch der Jugendlichen unter- operationspartnern in den jeweiligen Län- einander gefördert. Zu vielen Themen offe- dern. riert juuuport auch spezielle Informationen oder organisiert und beteiligt sich an Ver­ Klicksafe _ Das Projekt gibt es bereits seit anstaltungen. Mit „juuupoint!“ wird Jugend­ 2004. Es richtet sich vorwiegend an Jugend- lichen eine Plattform zur Präsentation eige- liche sowie deren Eltern und an Pädagogen. ner Medienprojekte und Initiativen zur Ver- Die Website macht auf problematische In- fügung gestellt. Träger des 2010 gestarteten halte aufmerksam, informiert über Daten- Projekts ist seit 2015 der Verein juuuport e​ . V., schutz oder gibt Hilfestellungen zum Ver­ bestehend aus NLM, brema, LfM, LMK, MMV, halten in sozialen Netzwerken. Dies auch in MSA und LfK.

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Erfurter Netcode _ Zweimal im Jahr vergibt Fernsehen der Erfurter Netcode sein anerkanntes Güte- siegel für besonders kindgerechte, verant- Bewegtbild wird mobil: Gerade jüngere Ziel- wortungsvolle und gleichzeitig attraktive gruppen konsumieren Videoinhalte zuneh- Web-Angebote, unterstützt von einer Kinder­ mend über das Internet. So sahen etwa jury und einem Fachbeirat. Veröffentlichte die 14- bis 29‑Jährigen im Jahr 2015 rund Kriterien, Positionspapiere und Veranstal- 12 Minuten täglich im Netz fern (ARD/ZDF-­ tungsbeteiligungen erweitern das Aktions- Onlinestudie 2015). Dennoch ist das konven- spektrum des Erfurter Netcode e. V. Mit­ tionelle TV weiterhin unangefochtener Spit- glieder sind BLM, LfM, LMK, LPR Hessen, MSA, zenreiter unter den Medien, etwa mit 120 Mi- TLM sowie öffentliche und kirchliche Institu- nuten Nutzungsdauer in der gleichen Alters- tionen. gruppe. So bleibt die Medienerziehung in Sachen Fernsehen – gerade innerhalb der Fa- Klick-Tipps _ Im Projekt Klick-Tipps.‌net re- milie oder der Peer Group – eines der wich- cherchiert das Team, begleitet durch eine tigsten Themen der Landesmedienanstalten. Kinderredaktion, jede Woche die besten Kin- derseiten und einmal im Monat eine Kinder-­ FLIMMO _ Der FLIMMO richtet sich vor allem App. In Rubriken wie „Klick-Spezial“, „Top 100 an Eltern und Erziehende und bietet bereits Kinderseiten“ oder „Klick des Monats“, mit seit 1997 konkrete Orientierungshilfen für Quizangeboten sowie einem Elternbereich die familiäre Medienerziehung. Auf Basis der und Mitklick-Möglichkeiten für interessierte tatsächlichen TV‑Erfahrungen und ‑Vorlieben Kinder macht die Projekt-Website regelmä- von 3- bis 13‑jährigen Kindern werden die kin- ßig auf qualitativ hochwertige Onlineange- derrelevanten Sendungen aus dem öffent- bote für Kinder aufmerksam. Klick-Tipps.‌net lich-rechtlichen und privaten Fernsehpro- ist ein Projekt von Jugendschutz.‌net und gramm besprochen und differenziert drei der Stiftung MedienkompetenzForum Süd- ­unterschiedlichen Rubriken zugeordnet. Als west (MKFS, bestehend aus LMK, LFK und gedruckte Version wird die FLIMMO-Pro- SWR). grammberatung dreimal jährlich bundesweit angeboten, die Gesamtauflage übersteigt Ein Netz für Kinder _ Die gemeinsame Ini- insgesamt eine Million Hefte. Wöchentliche tiative von Bundesregierung, Wirtschaft und Highlights sowie ein umfangreiches Sen- Institutionen des Jugendmedienschutzes dungsarchiv finden sich auf der Website mit Beteiligung der BLM, LfM, LMK und TLM www.flimmo.‌de. Hier sind rund 11.000 Sen- fördert kontinuierlich neue, qualitativ hoch- dungsbesprechungen abrufbar. Darüber hi- wertige Internetangebote für Kinder. Gleich- naus gibt es Themen-Specials und weitere zeitig steht über die Plattform FragFINN.‌de Informationen zur Fernseherziehung. Für für Kinder ein sicherer Surfraum zur Verfü- die mobile Nutzung wurde eine eigene App gung. entwickelt. FLIMMO ist ein Projekt des Ver-

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eins Programmberatung für Eltern e. V., dem anstalten BLM, LPR Hessen, der Stiftung 13 Landesmedienanstalten und das Inter­ MKFS (LMK, LFK, SWR), der Arbeitsgemein- nationale Zentralinstitut für das Jugend- und schaft der mitteldeutschen Landesmedien- Bildungsfernsehen angehören. anstalten (MSA, SLM, TLM), verschiedenen Rundfunkanstalten sowie der Firma Sennhei- ser getragen. Hören und auditive Medien Ohrenspitzer _ Der Audioarbeit mit Kindern Jung sein heißt Musik hören: Auditive Medien, hat sich auch das Projekt „Ohrenspitzer“ ver- ob Radio, MP3 oder CD, spielen im Medien­ schrieben. Das Angebotsspektrum umfasst alltag von Jugendlichen und Kindern eine einen reich bestückten Ohrenspitzer-Koffer zentrale Rolle. Der Konsum von aktuellen Hits für die medienpädagogische Arbeit, Veran- oder Stücken der Lieblingsband ist unver- staltungen wie den jährlichen Ohrenspitzer-​ zichtbar. Rund 76 Prozent der 12- bis 19‑Jähri­ Tag, Spiele zur Hörschulung, eine Hörspiel­ gen hören laut JIM-Studie 2015 täglich oder datenbank oder, als „Ohrenspitzer mini“, be- mehrmals pro Woche Radio oder Musik im sondere Anregungen für die Audioarbeit mit MP3‑Format, rund die Hälfte hört Musik von Drei- bis Sechsjährigen. Ohrenspitzer ist ein CD oder Kassette. Grund genug für die Lan- Projekt der Stiftung MKFS (LFK, LMK, SWR). desmedienanstalten, auch hier in die Medien­ kompetenzförderung zu investieren. edura.‌fm _ Die Landesmedienanstalten LMK und brema fördern auch die Mit- Stiftung Zuhören _ Ziel der Stiftung ist mach-Webradio-Plattform edura.‌fm, an der die Förderung einer „Kultur des Zuhörens“, sich Radiogruppen aus Schulen sowie ande- um­­­gesetzt mit einem breiten Aktionsspek­ ren Bildungs- und Jugendeinrichtungen mit trum: ob Kindergartenprojekte, Hörtrainings, eigenen Beiträgen beteiligen und qualifizierte Klangwerkstätten oder Audio-Guides von Unterstützung erhalten können. Inzwischen und für Jugendliche, ob Fortbildungen für gibt es rund 125 Radiogruppen. ­erwachsene Lehrkräfte und andere Berufs- gruppen. Die Stiftung organisiert das Projekt tat:funk und veranstaltet zusammen mit Handy, Smartphone und dem Bayerischen Rundfunk den Wettbewerb mobile Mediennutzung EarSinn, präsentiert auf ihrer Website eine CD des Monats, Hörbeispiele und zahlreiche Ein Leben ohne Mobiltelefon ist für 12- bis Materialien. In bundesweit rund 2.000 Hör­ 19‑Jährige heute nicht mehr vorstellbar. clubs können sich Kinder unter pädagogi- Nach der Medienbeschäftigung in der Frei- scher Anleitung aktiv und kreativ der Welt zeit gefragt, gaben insgesamt 94 Prozent der der Klänge und Geräusche widmen. Die Stif- Befragten an, ihr Smartphone täglich oder tung Zuhören wird von den Landesmedien- mehrmals pro Woche zu nutzen (JIM-Studie

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2015). Damit ist das kleine Universalgerät der Sonderstudien zur Mediennutzung von Klein- absolute Spitzenreiter. Damit einher gehen kindern (miniKIM) und Familien (FIM) ergän- jedoch auch problematische Nutzungen, zen die Hauptstudien. Der Forschungsver- etwa die Verbreitung von Gewalt- und Porno­ bund mpfs wird von der LFK und LMK getra- filmen oder „Sexting“, das Versenden von gen, Kooperationspartner ist der SWR. selbstgemachten erotischen Inhalten. Im Jahr Die Stiftung MedienkompetenzForum 2015 gab ein Viertel der in der JIM-Studie Be- Südwest (MKFS), getragen von LFK, LMK und fragten an, dass im Bekanntenkreis schon SWR, fördert Projekte zur aktiven Gestaltung solche Bilder verschickt wurden. audiovisueller Medien, veranstaltet Schul­ kinowochen und Wettbewerbe und verleiht Handysektor _ Das Gemeinschaftsprojekt jährlich den Förderpreis Medienpädagogik. von LfM und mpfs (LFK, LMK) kümmert sich Außerdem veröffentlicht sie medienpädago- explizit um Fragen zur mobilen Kommunika- gische Materialien und unterstützt den Auf- tion. Ob Apps, Technik, Tarife, Datenschutz, bau eines Netzwerkes für mit Medienfragen Mobbing, Gewalt oder Finanzen: Auf der befasste Institutionen. Website Handysektor.de‌ werden jungen Me- Zu Themen wie Medienkompetenz, Ju- diennutzern umfangreiche Informationen gendmedienschutz, Medienforschung oder und Tipps zur sicheren, aber auch kreativen Journalismus enthalten die Datenbanken Handynutzung geboten. Für die Medienbil- des Informationssystems Medienpädagogik dung gibt es Erklärvideos und eine eigene (ISM) mit mehr als 100.000 Einträgen das „Pädagogenecke“, und zu wichtigen Themen größte frei zugängliche Informa­tionsangebot veröffentlicht das Projekt handysektor regel- in diesem Themenfeld. Unterstützt u.a. von mäßig kostenlose Flyer. LfK und LPR Hessen wird das ISM vom Deut- schen Institut für Internationale Pädagogi- sche Forschung (DIPF) betreut. Forschung, Service und weitere Aktivitäten Die gemeinsamen Projekte, Forschungs- aktivitäten und Informationsangebote der Für das nötige Fundament der Projekte sor- Landesmedienanstalten werden abgerundet gen Forschungsaktivitäten sowie übergrei- durch Veranstaltungen und Veranstaltungs- fende Informations- und Beratungsangebote beteiligungen (etwa auf der Bildungsmesse der Landesmedienanstalten. Die KIM-Studie didacta), durch die journalistische Nach- des Medienpäda­gogischen Forschungsver- wuchsförderung sowie durch das große En- bundes Südwest (mpfs) beleuchtet alle zwei gagement im Bereich der Bürgermedien. Jahre den Stellenwert der Medien im Alltag Ein Überblick über die Medienkompe- von 6- bis 13‑jährigen Kindern, während tenzprojekte mit Beteiligung mehrerer Lan- die JIM-Studie bereits zum 18. Mal jährlich desmedienanstalten findet sich ab Seite 280, das Medien- und Informationsverhalten von die Projekte in den Ländern werden auf 12- bis 19‑jährigen Jugendlichen untersucht. www.‌die-medienanstalten.‌de dargestellt.

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3.2 Bürger- und Ausbildungs­ land im europäischen Vergleich neben Frank- medien reich, den Niederlanden und Dänemark den Spitzenplatz. Dieser begründet sich einer- Seit mehr als 30 Jahren sind die Landes­ seits durch die gesetzliche Verankerung und medienanstalten für nichtkommerzielle, lo- der damit fest verbundenen Institutionali­sie­ kale Bürgermedien zuständig, die von Ver­ rung der Sender sowie andererseits durch die einen, einer gemeinnützigen GmbH, von Höhe der finanziellen Unterstützung. Die ­einigen Medienanstalten selbst oder wie in Landesmedienanstalten wenden jährlich Mit- Schleswig-­Holstein von einer eigenständigen tel i. H. v. ca. 25 Mio. Euro für die Förderung Anstalt öffentlichen Rechts getragen werden. und den Betrieb von Bürgermedien auf. Bundesweit sind 179 Radio- und TV‑Stationen Bürgermedien leisten einen Beitrag zur in unterschiedlichen Bürgermedientypen als Partizipation der Bürger, zur lokalen Informa- Offene Kanäle, Nichtkommerzielle Lokalra- tion und Identifikation, zur Förderung der dios, Bürgerradios, Bürgerfernsehen, Campus­ Medienkompetenz sowie zur Aus- und Fort- radios, Uni-Fernsehsender und Ausbildungs- bildung der Medienschaffenden. Sie dienen bzw. Er­pro­bungskanäle­ auf Sendung. der Gesellschaft als demokratisches Instru- ment, indem sie den freien und unmittelba- Relevanz von Bürger- und Ausbildungs­ ren Zugang zu den elektronischen Massen- medien als Medien der Zivilgesellschaft _ medien garantieren. Neben dieser Form der Bürgermedien bieten interessierten Bürgern Teilhabe am gesellschaftlichen Willensbil- einen chancengleichen und unzensierten Zu- dungsprozess können alle interessierten Bür- gang zu Hörfunk- und Fernsehstudios, die es ger eigene Erfahrungen mit der Produktion ihnen ermöglichen, ihre Programme terres­ von Beiträgen sammeln. Dies gilt für den Ein- trisch, via Kabel, Smart‑TV sowie im Internet satz von Technik, den Umgang mit Sprache massenmedial zu verbreiten. Dass die Bür- und Bildern, aber auch für die Organisation gersender auch die digitalen Entwicklungen und Durchführung einer Produktion. Die Bür- fest im Fokus haben, zeigen die zahlreichen germedien leisten somit einen praxisbezoge- Internet-​Livestreams, Mediatheken, Apps, nen Beitrag zur Förderung der Medienkom- Face­book-​Profile und YouTube-Channel. Vor petenz. Bei der Herstellung von Beiträgen für dem Hintergrund dieser neuen Verbreitungs- die Bürgermedien – sei es Radio oder Fern­ wege haben die Landesmedienanstalten ihre sehen – können die Wirkungsweisen von Me- Rahmenverträge mit den beiden Verwer- dien durchschaut werden. Die einzelnen Lan- tungsgesellschaften GEMA und GVL ange- desmedienanstalten unterstützen in vielfäl- passt, so dass nun ein höherer Leistungs­ tiger Weise die ­Aktivitäten der Bürgermedien umfang hinsichtlich digitaler Verbreitungs- und ini­tiieren den Zusammenschluss zu ört- formen besteht. lichen Medienkompetenznetzwerken. Mit Blick auf den gesellschaftlichen Stel- Der Funktionsauftrag der Bürgermedien lenwert von Bürgermedien belegt Deutsch- leitet sich aus den Grundsätzen der demo-

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Abb. 11 Bürgermedien in Deutschland 2015

gesamt Nichtkommer- Aus- und Fort- Offene Lernradios, Bürgerradios, zielle Sender bildungskanäle Kanäle Hochschul- Bürger­ Radio + TV Radio + TV TV + Radio rundfunk fernsehen

Baden-Württemberg 17 12 1 – 4 – Bayern 19 3 3 – 13 – Berlin-Brandenburg 2 1 – 1 – – Bremen 3 – – – – 3 Hamburg 4 2 2 – – – Hessen 4 – – 4 – – Mecklenburg-Vorpommern 5 – – 5 – – Niedersachsen 15 – – – – 15 Nordrhein-Westfalen 58 – 1 – 13 44 Rheinland-Pfalz 20 – – 20 – – Sachsen 6 3 1 – 2 – Sachsen-Anhalt 9 2 – 7 – – Schleswig-Holstein 7 – – 7 – – Thüringen 10 – 1 – 3 6 gesamt 179 23 9 44 35 68

Quelle: Angaben der Landesmedienanstalten, Stand Januar 2016.

kratischen Gesellschaft ab. Hiernach ist Zivil- müssen die relevanten Diskurse über die Zu- gesellschaft als dritter Sektor den beiden Be- kunft der Gesellschaft geführt und die gro- reichen Staat und Privatwirtschaft gegen- ßen gesellschaftlichen Entwicklungslinien übergestellt. Es ist plausibel, dass die Zivil­ und deren Grenzen verhandelt werden. gesellschaft in diesem Verständnis der aktive Bürgermedien sind die Partizipations­ Kern jedes demokratischen Gemeinwesens medien der Zivilgesellschaft. Für das Öffent- ist. Hier finden Leben und Alltag der Men- lichkeitsmodell sind Transparenz und Orien- schen in ihren eigenen Formen statt, die tierung kennzeichnend. In dieser Hinsicht Staat und Wirtschaft in ihren Zielsetzungen stellen sie ein Instrument für zivil­gesell­ erst rechtfertigen. Im Konzept der Zivilgesell- schaftliche Akteure dar, Themen und Positi- schaft liegt der Kern von Konzepten wie Mei- onen zu verbreiten, um so einen Diskurs zu nungs- und Pressefreiheit und auch eine der erzeugen. Zudem bieten sie als Institution zentralen Aufgaben der Medien begründet, vor Ort die Möglichkeit einer Plattform, in- nämlich Diskurse und darauf bezogene Ent- nerhalb derer sich Netzwerke verschiedener scheidungen zu ermöglichen. In den Medien Akteure bilden.

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Bürgermedien leisten einen zentralen de­ 2015 führten die Bürgersender in Deutsch­ mokratietheoretischen Beitrag. Über sie lässt land zwei gemeinsame Thementage durch. sich gesellschaftliche Teilhabe in der Zivil­ Zahlreiche Sender beteiligten sich am gesellschaft organisieren. Die mit der Leit­ 10. Februar ​2015 am bundesweiten Themen- idee von Bürgermedien verbundenen Normen tag anlässlich des Aktionstages „Sicheres und Ziele sind normativ und funktional gut ­Internet“ . In elf Beiträgen wurde aufgezeigt, begründet und haben auch unter gewandel- wie das Internet der Zukunft aussieht, was ten technologischen Bedingungen Relevanz. sich hinter Big Data verbirgt und wie Daten gesichert werden können. Weitere Themen Programminhalte _ Die Bürgermedien in waren u. a., ob Meinungsbildung über You- Deutschland haben konsequent programm- Tube funktioniert und wie digitale Lernfor- liche Allein­stellungsmerk­male erarbeitet, die men den Unterricht verändern können. sie positiv von öffentlich-​rechtlichen wie auch Beim Sondersendetag anlässlich des 25.​ privat- ​kommerziellen Angeboten abheben. Jahrestages der Deutschen Einheit wurden Lokalität, Authentizität, Direktheit, Betroffen- aktuelle Fernsehbeiträge und Archivmaterial heit, Aktualität, Stärkung des dokumentari- gezeigt. In ganz unterschiedlichen Formaten, schen wie des experimentellen Charakters, die vom Spielfilm über die Diskussionsrunde, kulturelle Offenheit und Vielfalt sowie Ziel- das Studiogespräch, die Reportage und die gruppenorientierung jenseits des Main- Umfrage bis hin zum Animationsfilm reich- streams sind nur einige Stichworte, die bür- ten, wurde die jüngere Geschichte vor Ort germedienspezifische Programmleistungen thematisiert. kennzeichnen. Die Programmanalysen der Die Medienanstalten boten vom 4. bis Landesmedienanstalten dokumentieren diese 6. Juni ​2015 beim Deutschen Evangelischen Entwicklung. Zuletzt hat die TLM 2014 eine Kirchentag in Stuttgart einen Einblick in Programmanalyse vorgestellt. Hiernach liegt die Vielfalt der Bürgermedien. Die Bürgersen- der Anteil der informierenden und beraten- der zeigten, wie selbst Fernseh- und Radio- den Wortbeiträge im Tagesprogramm der sendungen gestaltet werden können. Darü- Thüringer Bürgermedien zwischen 22 und ber hinaus bestand für Kirchentagsbesucher 30 Prozent. Die ­Berichterstattung zeichnet die Möglichkeit, Tipps und Tricks für den Um- sich durch eine große Formenvielfalt, ein gang mit dem Mikrofon zu erhalten und da- vielfältiges Themen­spektrum, einen ausge- nach eigene Radiobeiträge zu produzieren. In prägten Lokal­bezug sowie eine hohe Zahl Kooperation mit einigen Bürgerradios ent- von Studio­gesprächen, Telefoninterviews und standen Hörfunkbeiträge, die im Rahmen O ‑Tönen aus. Sogenannte Soft-​News-Themen​ von Live-​Sendungen ausgestrahlt wurden spielen dagegen nur eine relativ geringe Rolle. und unter www.freie-​radios.‌net nachgehört Für 2016 ist in Niedersachsen die Präsen- werden können. tation einer umfangreichen Programmana- lyse geplant.

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Reichweiten _ Den hohen Stellenwert der Qualitätsentwicklung _ In den letzten Jah- Bürgermedien belegen derzeit mehrere ren wurden verschiedene Ansätze erprobt, Reichweitenuntersuchungen. Beispielsweise um Qualitätsentwicklung in Bürgersendern hören und sehen in Niedersachsen mehr als zu verankern. Hierbei gab es unterschiedliche 600.000 ​Menschen die lokalen Bürgersen- Vorgehensweisen in Nordrhein-​Westfalen, der. Sie gehören zum sogenannten Weites- Hessen, Thüringen, Rheinland-P​ falz und Ber- ten Hörer- bzw. Seherkreis. Dies sind 20 Pro- lin. In den Prozessen erhielten die Bürger­ zent (Radio) bzw. 13,1 Prozent (Fernsehen) der medien die Chance, ihre Kompetenz nach Bevölkerung in den Verbreitungsgebieten. außen bewusst zu reflektieren und so ihre Mehr als 400.000 ​Personen empfangen Kompetenzen nach innen langfristig zu pro- in Sachsen-​Anhalt einen Offenen Kanal oder fessionalisieren und beides mit­einander zu ein Nichtkommerzielles Lokalradio. 146.000 ​ verbinden. Die Prinzipien von Transparenz, Empfänger sind dem Weitesten Seher- bzw. Offenheit und Partizipation sind dabei we- Hörerkreis zuzuordnen und 38.000 Nutzer sentliche Erfolgsbedingungen. Darauf fußt schalten täglich Bürgermedien ein. die Auseinandersetzung mit den definierten In Hessen kennen 1.439.500 Einwohner Qualitätskriterien. Die Prozesse mündeten ihr Bürgerradio, wobei 561.500 von ihnen die- in einigen Ländern in den Einstieg in eine ses auch empfangen können. Bei den Rezi- Qualitätsentwicklung, die mit der Qualitäts- pienten „gestern“ sowie in der „letzten testierung verstetigt wird. Damit sind die Woche“ können die Hessischen Bürgerradios ­Voraussetzungen für einen regelmäßigen eine hohe Akzeptanz erzielen. Elf Prozent der und systematischen Einsatz gegeben. Die potenziellen Rezipienten erklärten in der Er- nachhaltige Entwicklung der Bürgermedien hebung, dass sie am Tag vor der Befragung wird dadurch gestärkt. einen der Sender gehört haben. Für Hessen entspricht das 63.500 Personen täglich. Aus- und Fortbildung _ Für nicht wenige In Mecklen­burg-​Vorpommern wurden der vielen ehrenamtlichen Programmaktiven 2015 aktuelle Zahlen vorgestellt. Demnach sind die Bürgermedien eine Talentschmiede. sind die Bürgersender 437.000 ​Personen im Ungezählte Praktikanten suchen in den Bür- Land bekannt, 263.500 ​Personen können germedien ihre erste Berufsorientierung, mindestens einen Bürgersender technisch und eine steigende Zahl von Auszubildenden empfangen. 80 Prozent dieser Empfänger, wählt ganz bewusst Bürgermedien als Aus- also rund 210.000 ​Personen, nutzen dies gangspunkt der beruflichen Karriere. Es gibt auch tatsächlich. Etwa ein Drittel der Nutzer nur wenige den Bürgermedien vergleichbare (74.500 ​Personen) gehört zum Weitesten Einrichtungen, die Medienbildung und be- Hörer- bzw. Seherkreis. 23.000 ​Personen rufsorientierte Medienkompetenz derart breit sehen oder hören ihren Bürgersender täg- und praxisnah vermitteln. Beispielsweise nut- lich. zen Studierende ihre Mitarbeit beim Hoch- schulrundfunk und den Aus- und Fortbil-

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dungskanälen, um sich bei der Produktion profiliert. Im Sinne eines effizienten Einsat- von Beiträgen oder in der Live-​Moderation zes von Ressourcen orientieren sich die Qua- journalistisch zu qualifizieren. Neben der lifizierungsangebote an der Frage: Was tra- Radio- und Fernseh­arbeit im engeren Sinne gen sie zum Programm bei, und zwar nicht werden in vielen anderen Bereichen Kom­ nur qualitativ, sondern auch quantitativ? petenzen erworben, beispielsweise bei der Hierbei gilt es sinnvoll abzuwägen, zwischen Büro­organisation, im Redaktionsmanage- kurzfristigen Zielen (zum Beispiel mehr und ment, bei der Presse- und Öffentlichkeits­ bessere Beiträge, neue Programmaktive) und arbeit, der Pflege des Internet­auftritts, beim langfristigen Dividenden (zum Beispiel Multi­ Erstellen von Musikablaufplänen oder der plikatorenbindung, Sicherung institutioneller Kontaktpflege zur Musikindustrie. Entspre- Unterstützung und Verbesserung der politi- chend verfolgt die Aus- und Fortbildung in schen Akzeptanz) zu differenzieren. Bürgermedien zwei Ziele: Qualifizierung des Dass darüber hinaus in den Bürgermedien journalistischen Nachwuchses und Vermitt- auch qualitativ hochwertige medienpädago- lung von Medienkompetenz. Beispielsweise gische Projektarbeit stattfindet, zeigen bei- wurde Radio Jade aus Wilhelmshaven für spielsweise die erhaltenen Prämierungen seine vorbildliche Journalistenausbildung beim Dieter Baacke Preis, dem Deutschen mit dem Radiosiegel 2015 ausgezeichnet. Multimedia­ pr­ eis, beim Alternativen Medien- 1995 wurde das Bildungszentrum Bürger- preis oder die Auszeichnung mit dem Titel Medien (BZBM) gegründet, ein gemeinnützi- „Bildungsidee“ im bundesweiten Wettbewerb ger Verein mit Sitz in Ludwigshafen, zu des- „Ideen für die Bildungsrepublik“ des Bundes- sen Mitgliedern u. a. LMK, LPR Hessen, LFK ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und LMS gehören. Ziel des BZBM ist es, die und Jugend (BMFSFJ). Zur Intensivierung der Aus- und Weiterbildung in und mit den rund Medienbildungsarbeit in Bürgermedien hat 41 Trägervereinen der Bürgermedien in den Erich Schäfer von der Ernst-​Abbe-Hochschule​ Mitgliedsländern zu vernetzen und weiter- in Jena Qualitätskriterien entwickelt. Diese zuentwickeln. Das BZBM bietet jährlich rund wurden Anfang 2016 im Medienkompetenz- 300 Seminare und Workshops an und reali- bericht der Landesmedienanstalten unter siert unterschiedliche Medienprojekte. dem Titel „Ein Modell für Qualitätskriterien von Medienbildung in Bürgermedien“ publi- Förderung von Medienkompetenz _ Die ziert. ehrenamtliche und offene Programmproduk- tion als das zentrale Merkmal der Bürger­ Vernetzung _ Auf Bundesebene sind drei medien ist seit jeher mit der Vermittlung von Verbände zur Interessensvertretung aktiv: Medienkompetenz untrennbar verbunden. der Bundesverband Offene Kanäle (BOK), der Gerade auch in den vielfältigen Kooperatio- Bundesverband Freier Radios (BFR) sowie der nen mit Dritten sind Bürgermedien heute als Bundesverband Bürger- und Ausbildungsme- praxisorientierte Medienkompetenzzentren dien (bvbam). Sie sind im Community Media

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Forum Europe (CMFE) organisiert. Der Fach- vember 2015 in Berlin sowie die Aktivitäten ausschuss für Bürgermedien, Medienkompe- des bvbam beim GMK-​Forum „Kommunika- tenz und Jugendschutz der Landesmedien- tionskulturen in digitalen Welten. Konzepte anstalten unterstützte 2015 die Arbeit der und Strategien der Medienpädagogik und drei Interessensverbände, indem Veranstal- Medienbildung“ vom 20. bis 22. November tungen und Projekte, die der Netzwerkarbeit 2015 in Köln wurden finanziell gefördert. dienen, gefördert wurden. Auch realisierte der bvbam in Kooperation Anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Bür- mit der Friedrich-​Ebert-​Stiftung die Fach­ germedien“ veranstaltete der BOK in Ko­ tagung „Zukunft der Bürgermedien – 3. Säule operation mit dem bvbam die Fachtagung Bürgerrundfunk“ am 16. November in Berlin. „30 Jahre Bürgerrundfunk in Deutschland – Der bvbam, der European Youth4Media Eine Inventur“. Der Präsident der Bundeszen- Network e. V. und das Bürgerhaus Bennohaus trale für politische Bildung, Thomas Krüger, zeichneten das Engagement von Bürgerinnen vertrat in seinem Vortrag die Auf­fassung, und Bürgern in der Produktion und Bericht- dass Bürgermedien zukünftig noch stärker erstattung zum Thema „Unsere Welt, unsere eine verwertungsfreie Plattform für Jugend- Würde, unsere Zukunft – Nachhaltige Ent- liche zur Medienbildung, zum Meinungs­ wicklung und Engagement“ aus. Die Preisver- austausch und zur Information sein sollten. leihung des Deutschen Bürgermedienpreises Seine Prognose ist, dass Bürger­medien noch 2015 fand am 12. Dezember in Münster statt. viel wichtiger werden, wenn sie bereit sind, Der bvbam hat gemeinsam mit dem Bür- sich weiter crossmedial zu öffnen. Im Nach- gerhaus Bennohaus, dem OK‑TV Ludwigs­ gang der Fachtagung entstand die ­Broschüre hafen, Youth for Media, der NGO „Forum „Bürgermedien in Deutschland“. Die Bro- ­Ukrainischer Journalisten“ sowie der journa- schüre steht unter www.bok.‌de zum down- listischen Fakultät der Universität Kiew das load bereit. Projekt „Bürgermedien für interkulturellen Vom 5. bis 8. November veranstaltete und politischen Dialog“ durchgeführt. Ziel der BFR die Zukunftswerkstatt Community war die Qualifizierung von Mitarbeitern von Media 2015 in Ulm. In zahlreichen Diskus­ NGOs in den Bereichen digitale Medienpro- sionsrunden, Workshops und Panels ging es duktion, Journalismus und politische Bildung. um einen Austausch zu Medienpolitik, Pro- Das Auswärtige Amt hat das Projekt ge­ gramm und Technik in Freien Radios und an- fördert. Das entstandene Booklet steht zum deren emanzipatorischen und unabhängi- Download zur Verfügung. gen Medienprojekten. Die Zukunftswerkstatt Mit seiner Kampagne „Bürgersender für ist unter http://community-media.​ net‌ doku- Demokratie und Toleranz – Gegen Rassismus mentiert. und Rechtsextremismus“ regt der bvbam die Die vom BOK veranstaltete Fachtagung Produktion und Ausstrahlung entsprechen- „Selbstbild und Fremdbild – Identität und der TV- und Radioprodukte an und stärkt Image der Bürgermedien“ am 2. und 3. No- die Aus- und Fortbildung zu diesem Thema.

61 Privater Rundfunk und Telemedien | Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

Vor diesem Hintergrund wurde die Aus- mit weiteren Texten und Bildern versehen, tauschplattform www.bürgermedien-gegen-​ ​ und direkte Diskurse ermöglichen. rechts e​ xtremismus​ .de‌ mit Unterstützung der Bürgermedien werden perspektivisch je- Me­dienanstalten realisiert. doch vor allem eines sein: Institutionen vor Der Rechenschaftsbericht 2013 bis 2015 Ort. Sie sind lokal bekannt und vernetzt. In des bvbam steht unter www.bvbam.de zum ihnen bündeln sich die Hoffnungen von Download zur Ver­fügung. Bürger­initiativen, zu Wort zu kommen und Öffentlichkeit herzustellen. Sie arbeiten mit Herausforderungen an Bürger- und Aus- lokalen Institutionen, Schulen, Jugendzent- bildungsmedien in der digitalen Gesell- ren und Basisorganisationen zusammen. schaft _ Die Bürgermedien sind als dritte Dabei sind Bürgermedien aber nicht nur Säule des Rundfunks eines der wichtigen wichtiges Medium der Zivilgesellschaft, das Ausdrucksmittel der Zivilgesellschaft. Hier- leicht zugänglich ist und nur geringe techni- bei stehen sie in Abgrenzung einerseits zu sche Kenntnisse für die Verwendung ver- den kommerziellen Sendern, die monetäre langt. Sie eignen sich als Ort für Kinder und Wertschöpfung erzielen müssen und dazu Jugendliche, um sie in die Möglichkeiten der Programm veranstalten und andererseits zu gesellschaftlichen Partizipation einzuführen. den öffentlich-​rechtlichen Rundfunkanstal- Sie sind ein Erfahrungsraum, der Zugang ten, die sich in ihrer Programm­gestaltung an in die lokale Gesellschaft ermöglicht. Dabei einem definierten Allgemeinwohl orientie- finden diese Partizipa­tionserfahrungen nicht ren. Auch die Bürgermedien müssen sich isoliert, sondern sozial vermittelt in der dem Veränderungsprozess der digitalen Ge- Gruppe statt. So sind die Bürgermedien auch sellschaft stellen. Hör- und Sehgewohnhei- ein Platz, an dem man lernt, wie Demokratie ten sowie Informationserwartungen ändern funktioniert. Demokratie ist an Institutionen sich, weitere Partizipationsformen entstehen gebunden, die die Sphären von Alltag und und neue Konkurrenzen mit anderen Medien Gesellschaft fest in der Hand haben. Auch prägen auch ihr Angebot und ihre Nutzung. das werden Kinder und Jugendliche lernen, Zudem verändern sich auch die rechtlichen wenn sie die Bürgermedien nutzen. und sozialen Rahmenbedingungen. Um all Die Bürgermedien sind dabei, die nächs- diesen Veränderungen Rechnung zu tragen, ten Entwicklungsschritte umzusetzen, um bedarf es Ideenreichtum, Kontinuität und sich in die digitale Medienkultur von morgen Mut. hinein zu entwickeln. Die Landes­medien­ Es ist nicht ganz sicher zu sagen, was zu- anstalten werden sie auf diesem Weg beglei- künftig „Fernsehen“ und „Radio“ bezeichnet. ten und unterstützen. Es scheint sicher, dass das Internet zu einem zweiten Bein dessen geworden ist, was bis- her Rundfunk hieß. Wenn etwa Fernseh- und Radiomacher ihre Beiträge ins Netz stellen,

62 Privates Fernsehen

AUDIO

2016-05-19 Jahrbuch 2015-16 Zwischenseiten final.indd 2 19.05.16 15:04 Privates Fernsehen | Allgemeine Lage

1 Allgemeine Lage des privaten Fernsehens

Dem privaten Fernsehen geht es wirtschaft‑ bewerb. Beide Seiten kämpfen mit ähnlichem lich gut. Dennoch bewegt es sich in unruhi‑ Angebot um die Aufmerksamkeit vor allem gem Fahrwasser. Vor allem TV‑​Veranstalter der jüngeren Zielgruppen. Neue Konkurrenz, mit hohen Serien- und Spielfilmanteilen ste‑ neue Technologien und Endgeräte, neue Zu‑ hen zunehmend mit teilweise international schauerbedürfnisse: Der Fernsehmarkt ist agierenden Online-​Videoplattformen im Wett­ dynamisch wie nie.

Abb. 12 Private TV-Programme in Deutschland Zuordnung der Sender nach Aufsicht führender Landesmedienanstalt

gesamt Voll­pro­ Fernseh‑ Sparten­ Tele­ Pay-TV landesw./ gramme fenster pro­ shopping region. gramme und Lokal-TV 1

Baden-Württemberg 27 1 0 1 5 3 17 Bayern 98 1 0 17 6 29 45 Berlin/Brandenburg 79 4 0 5 2 28 40 Bremen 4 0 0 2 0 0 2 Hamburg/Schleswig-Holstein 32 0 0 5 0 18 9 Hessen 13 2 0 5 1 1 4 Mecklenburg-Vorpommern 14 0 0 0 0 0 14 Niedersachsen 16 1 2 1 2 5 5 Nordrhein-Westfalen 30 3 0 13 6 1 7 Rheinland-Pfalz 13 3 0 4 0 0 6 Saarland 1 0 0 1 0 0 0 Sachsen 58 0 0 1 0 1 56 Sachsen-Anhalt 12 0 0 0 0 0 12 Thüringen 10 0 0 1 0 0 9

gesamt 403 15 2 56 22 86 222 Vorjahr 403 16 2 54 20 80 231

1 Zur Zählung der landesweiten, regionalen und lokalen Fernsehangebote s. Seite 111 Quelle: Landesmedienanstalten, Stand 1. Januar ​2016.

64 Allgemeine Lage | Privates Fernsehen

_. –

Abb. 13

Zugang zu Bildschirmen | Personen ab 14 Jahren; in Prozent

% % PC oder Laptop TV-Screen

% % Tablet Smartphone

Basis: 70,525 Mio. Personen ab 14 Jahre in Deutschland Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht 2015.

Fernsehen bleibt in der Gesamtschau wich­ Bedeutung des klassischen Fernsehens tigstes Medium _ Bei der Mediennutzung geht zurück _ Alle TV‑Sender haben jedoch nimmt Fernsehen in Deutschland insgesamt das Problem, dass die Zahl der Nutzer zu‑ nach wie vor die Spitzenposition ein. Nach rückgeht. Dies betrifft die Fernsehnutzer ins‑ der MedienGewichtungsStudie der Medien‑ gesamt, besonders aber die Zielgruppen bis anstalten lag die TV‑Nutzung „gestern“ in 29 Jahren. Nachdem die Zahl der TV‑Seher der Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren 2015 bei „gestern“ in der Bevölkerung ab 14 Jahren 81,7 Prozent und damit deutlich vor dem zwischen 2009 und 2011 noch leicht gestie‑ Radio (62,4 %) und dem Internet (60,6 %). gen war, ist sie zwischen 2011 bis 2015 um ­Anders betrachtet: Die tägliche Nutzung 5,8 Prozentpunkte von 87,5 auf 81,7 Prozent des Fernsehens liegt im Bevölkerungsschnitt gefallen. Innerhalb von vier Jahren stieg die weit oberhalb der anderer Medien. Auch ist Zahl der Personen, die an einem typischen der Fernseher noch immer der Bildschirm, Wochentag überhaupt nicht mehr fernsehen auf den die meisten Personen Zugriff haben. in dieser Bevölkerungsgruppe damit um 98 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren hat rund vier Mio. Personen. Gleichzeitig wuchs Zugang zu einem TV‑Screen, deutlich mehr die Zahl der Internetnutzer „gestern“ zwi‑ als zu PCs oder Laptops (82 %), Smartphones schen 2009 und 2015 um exakt zehn Prozent‑ (65 %) und Tablets (35 %). punkte. Innerhalb von sechs Jahren nahm die

65 Privates Fernsehen | Allgemeine Lage

Zahl der täglichen Onlinenutzer ab 14 Jahren Gerät der wichtigste Screen für die Bewegt‑ also um rund sieben Mio. Personen zu. bildnutzung. Die klassische TV‑Nutzung hat also zu‑ gunsten der Online-Nutzung in den letzten „Fernsehen“ ist kein eindeutiger Begriff Jahren verloren. Dieser Trend ist umso signi‑ mehr _ TV‑Programmveranstalter sind be‑ fikanter, je jünger die Altersgruppen sind, die reits seit vielen Jahren dabei, Angebote zu man betrachtet. Dennoch bedeutet diese entwickeln, die auf die neuen Nutzungsge‑ Entwicklung nicht, dass die Rolle von Bewegt­ wohnheiten angepasst sind. Live-Streaming bildinhalten sinkt, denn ein großer Teil der auf den Senderwebsites oder bei Portalen online verbrachten Zeit ist de facto Bewegt‑ wie Zattoo ist inzwischen genau so selbst‑ bildnutzung. verständlich wie On‑Demand-Videocenter Zudem wächst die Zahl der Nutzungs­ oder Mediatheken. situationen, in denen PCs/Laptops, Tablets Es findet also eine Verschiebung statt, die oder Smartphones an die Stelle des klassi‑ alle Aspekte betrifft: Inhalte, Nutzungsform, schen Fernsehers treten. Für mehr als die ‑zeitpunkt und ‑ort. Klassisches Fernsehen Hälfte der unter 30‑Jährigen nicht das TV‑­ wird durch neue Bewegtbildangebote vor

.

Abb. 14

Allgemeine Mediennutzung gestern 2009–2015 | in Prozent







 

 ,

, , , , , , , , , , , , , , , , , ,   ,                   FernsehenRadio Internet Tageszeitung Zeitschriften ¹

◼  ◼  ◼   ◼   

1 Zeitschriften: Nachrichtenmagazine, Wochenzeitungen 2 Werte stammen aus der MedienGewichtungsStudie 2015 II Basis: 69,241 Mio. Personen ab 14 Jahre in Deutschland, n = 2.800 Quelle: die medienanstalten: MedienGewichtungsStudien.

66 Allgemeine Lage | Privates Fernsehen

_. –

Abb. 15

Endgeräte für die Bewegtbildnutzung nach Altersgruppen | in Prozent

% Weiß nicht

iPod touch, tragbare Spielkonsole

∅% Smartphone

% Tablet

Laptop

PC/Desktop      

– – – – – – TV-Gerät +       +

Basis: 70,525 Mio. Personen ab 14 Jahre in Deutschland Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht 2015. allem ausTV-Ger demät NetzPC/Desktop* ergänzt, welcheLaptop* immerTablet* DieseSmartphone* EntwicklungiPod touch, stellt dieWeiß Reichweiten nicht ‑ tragbare häufiger nicht-linear genutzt und zugleich messung vor neueSpielkonsole Herausforderungen. Denn zunehmend weniger auf dem klassischen eine crossmediale Nutzungsrealität erfordert TV‑Gerät konsumiert werden. Damit ändert immer komplexere Verfahren. Die Arbeits­ sich nicht zuletzt auch der Fernsehbegriff gemeinschaft Fernsehforschung (AGF) setzt selbst: Ältere Zuschauer verstehen unter in Deutschland daher auf mehrere Quellen: „Fernsehen“ nach wie vor die linear über TV‑Panel, Desktop-Panel, Mobile-​Panel und Rundfunktechnologie ausgelieferten TV‑Pro‑ Cross-Media-Panel. Allerdings zieht das gramme. Bei den Jüngeren geht die Definition ­Zusammenfügen unterschiedlich erhobener von „Fernsehen“ sehr viel weiter. So ist nach Daten einen extrem hohen methodischen einer aktuellen Nutzerstudie (Goldmedia, Aufwand nach sich. Oktober 2015) für mehr als 50 Prozent der 14- bis 19‑Jährigen auch die Bewegtbildnutzung Deutliches Wachstum im Fernsehmarkt _ über das Smartphone bereits „Fernsehen“. Wirtschaftlich kann die deutsche Fernseh‑

67 Privates Fernsehen | Allgemeine Lage

branche seit mehreren Jahren deutliche Zu‑ die privaten Veranstalter weitere Zuwächse wächse verzeichnen. Die Erhebung der Me‑ i. H. v. von rund vier Prozent. Die lokalen TV‑​ dienanstalten zur wirtschaftlichen Lage des Sender jedoch kämpfen weiter mit schwieri‑ Rundfunks zeigt, dass die privaten TV‑Sender gen ökonomischen Bedingungen und er‑ 2014 mit 8,8 Mrd. Euro ein weiteres Rekord‑ reichten 2014 im Durchschnitt lediglich einen ergebnis mit ihrer programmbezogenen Ver‑ Kostendeckungsgrad von 93 Prozent (s. a. marktung erzielt haben. Für 2015 erwarteten Seite 113).

Abb. 16

Geschäftsentwicklung im deutschen Fernsehen 2006–2015 | in Mio. Euro

2006 2008 2010 2012 2014 2015 1

Privates Fernsehen gesamt Erträge 7.261 7.333 7.482 8.102 8.801 9.175 Aufwendungen 6.213 6.707 6.524 6.871 8.231 8.527 Kostendeckungsgrad in Prozent 117 109 115 118 107 108 Bundesweites Free‑TV und Pay‑TV Erträge 5.843 5.733 5.783 6.304 6.958 7.232 Aufwendungen 4.756 5.143 4.947 5.281 6.496 6.726 Kostendeckungsgrad in Prozent 123 111 117 119 107 108 Teleshopping Erträge 1.296 1.448 1.546 1.638 1.679 1.780 Aufwendungen 1.333 1.406 1.422 1.422 1.566 1.634 Kostendeckungsgrad in Prozent 97 103 109 115 107 109 Landesweite TV‑Fenster Erträge 51 61 61 63 66 66 Aufwendungen 51 59 59 61 64 64 Kostendeckungsgrad in Prozent 100 103 102 103 103 103 Lokal‑TV Erträge 71 91 92 97 98 97 Aufwendungen 73 99 95 107 105 104 Kostendeckungsgrad in Prozent 97 92 97 90 93 94

Öffentlich-Rechtliches Fernsehen Erträge 5.174 5.185 5.387 5.351 5.844 – Aufwendungen 5.357 5.852 5.939 6.127 6.419 – Kostendeckungsgrad in Prozent 97 89 91 87 91 –

1 Prognose der privaten Anbieter für das laufende Geschäftsjahr Quelle: Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2014/2015.

68 Das Programmjahr 2015 | Privates Fernsehen

2 Bundesweites Fernsehen

2.1 Das Programmjahr 2015 reserviert. Alle Serien waren von der Kritik wohlwollend aufgenommen worden. Aber Es sollte das erfolgreiche Serienjahr werden, lediglich die bereits etablierte Familienserie aber dann wurde das Programmjahr 2015 „Weissensee“ erfüllte mit einer durchschnitt­ doch nur das Jahr, in dem sich alle fragten: lichen Einschaltquote von 4,72 Mio. Zu­ Was ist eigentlich Erfolg in diesen Tagen? schauern (15,7 % Marktanteil) die Erwartun‑ Unter den erfolgreichsten Sendungen des gen. „Blochin“ erreicht durchschnittlich nur Jahres 2015 war kein einziges der neuen 3,31 Mio. Zuschauer. Noch ernüchternder ­Serienformate zu finden. Quote machten die waren die linearen Ratings für die RTL-​Serie Anbieter des linearen Fernsehens wie ehe‑ „Deutschland 83“. Im Vorfeld der Deutsch‑ dem mit TV‑Klassikern: News, Sport und den landpremiere war die Serie auf dem inter­ eingeführten Tele-​Lagerfeuerstellen wie der nationalen Markt zwanzigfach verkauft wor‑ Krimireihe „Tatort“ (ARD), dem Unterhal‑ den und war u. a. beim US‑Sender „Sundance tungstanker „Traumschiff“ (ZDF) oder dem TV“ und in Großbritannien bei „Channel4“ Dschungelevent „Ich bin ein Star – holt mich zu sehen. Mit einer durchschnittlichen Reich‑ hier raus“ (RTL). weite von 2,10 Mio. Zuschauern (Marktanteil 9,7 %) konnte RTL als werbefinanziertes Serie _ Mit dem Spionagethriller „Deutsch‑ ­Unternehmen in der harten Wettbewerbs­ land 83“ (RTL) und der Polizeiserie „Blochin – situa­tion der Primetime mit der Serie aber Die Lebenden und die Toten“ (ZDF) waren für kaum Kasse machen. Nach dem ohnehin das Fernsehjahr 2015 gleich zwei horizon‑ ­mäßigen Start hatte die wöchentlich ausge‑ tal erzählte Miniserien angekündigt, zudem strahlte Serie im linearen Programm bis zum setzte die ARD die historische deutsch-deut​ ‑ Finale jeden zweiten Zuschauer verloren. Hier sche Serie „Weissensee“ mit einer dritten rächte sich das konsequent horizontale Er‑ Staffel über den Mauerfall von 1989 hinaus zählprinzip, das dem Zuschauer ein späteres fort. Um die Fehler der Vergangenheit zu ver‑ Einsteigen erheblich erschwerte. Für Serien‑ meiden, wurde im linearen Fernsehen nun fans sind deshalb kompakte Eventprogram‑ allerorten gebündelt programmiert: Die sechs mierungen und vor allem die Streaming‑ Teile von „Weissensee“ und die fünf Folgen dienste – „Deutschland 83“ ist bei RTLnow, von „Blochin“ waren jeweils innerhalb eines bei iTunes und bei Amazon Instant Video Wochenendes zu sehen. Für „Deutschland 83“ ­abrufbar – das bei weitem attraktivere An‑ hatte RTL vier Donnerstage mit Doppelfolgen gebot.

69 Privates Fernsehen | Das Programmjahr 2015

Wer Fernsehen für die Nische macht, erzielte TNT-Serie 2015 einen ähnlichen (Auf‑ setzt von Anfang an auf den non-​linearen merksamkeits)-​Erfolg. Nach der Premiere ­Erfolg. So knüpfte ZDFneo mit der Politsatire beim Bezahlsender ist diesmal auch eine „Eichwald, MdB“ an den Mediathekenerfolg Free‑TV-​Ausstrahlung bei VOX für Herbst der selbstironischen Anstaltsserie „Lerchen‑ 2016 angekündigt. berg“ an. Letztere wurde mit einer zweiten Dass im deutschen Fernsehen mit außer‑ Staffel fortgesetzt. gewöhnlichen Serienstoffen jederzeit ein Er‑ Als erstes PayTV Deutschlands hatte TNT folg möglich ist, zeigte VOX 2015 mit „Club im Jahr 2012 eine eigene Serie „Add a Friend“ der roten Bänder“. Die Krankenhausserie in Auftrag gegeben, die es auf beachtliche ­beschäftigt sich schonungslos mit Krebs und drei Staffeln und einen Grimme-Preis brachte. Magersucht und erreichte in der linearen Mit der Mysteryserie „Weinberg“ plante und Ausstrahlung durchschnittlich 2,49 Mio. Zu‑

Abb. 17 Reichweitenstärkste Sendungen/Formate deutscher TV‑Programme 2015

Programm Sendung Genre max. Reichweite in Mio.

ARD Tatort Fernsehfilm/Reihe 13,69 ZDF Fußball Live Übertragung Sport 13,46 ARD Fußball Live Übertragung Sport 12,88 RTL Fußball Live Übertragung Sport 12,69 ARD Sportschau Live Sport 10,18 ARD Brennpunkt Nachrichten 9,70 ZDF Heute-​Journal/Wetter Nachrichten 9,69 RTL Boxen Sport 8,91 ZDF Tod eines Mädchens Folge 2 Fernsehfilm 8,08 ZDF James Bond Skyfall Spielfilm 7,88 RTL Ich bin ein Star – holt mich hier raus Realityshow 7,56 RTL Wer wird Millionär Quizshow 6,73 ProSieben Hänsel und Gretel: Hexenjäger Spielfilm 4,69 ProSieben Django Unchained Spielfilm 4,57 Sat.1 Julia Leischik sucht: Bitte melde dich Dokusoap 4,52 ProSieben Die Tribute von Panem Spielfilm 4,26 Sat.1 ranBoxen Sport 4,06 Sat.1 The Voice of Germany Casting-Show 3,99 ProSieben Schlag den Raab Spieleshow 3,98 Sat.1 Navy CSI Serie 3,88

Quelle: AGF/GFK Fernsehforschung Jan. – Dez. 2015.

70 Das Programmjahr 2015 | Privates Fernsehen

schauer und 13,8 Prozent Marktanteil bei den Jahre zuvor noch 4,44 Millionen Menschen 14- bis 49‑Jährigen. unterhalten (18,2 % MA). Diese Struktur‑ Die erfolgreichste deutsche Dramaserie schwäche war auch der Ausgangspunkt für des Jahres war aber die RTL-​Serie „Der Leh‑ das Marktversagen von „Mordkommission rer“ – und mit dieser eine klassisch episodi‑ Berlin 1“. Die 123 Minuten lange Eventproduk‑ sche Erzählform. Die „Lindenstraße“ der ARD, tion spielt im Berlin der 20er Jahre und be‑ deren Quoten seit Jahren nach unten gehen, warb sich als opulent erzähltes, hochkarätig feierte ihr 30‑jähriges Bestehen mit einer besetztes und extrem teuer ausgestatte‑ Livesendung. Dagegen wurde die Daily „Ver‑ tes Gangsterdrama im Stil der von Martin botene Liebe“ nach mehr als 4.000 ​Folgen Scorsese produzierten HBO Serie „Broadwalk eingestellt. Der groß gefeierte Neustart Empire“. Die Sat.1‑Zuschauer blieben freilich „Mila“ wurde schnell zum weiteren glück­ von all dem völlig unbeeindruckt. Mit einem losen Versuch für Sat.1, an den strategisch so Gesamtmarktanteil von 8,5 Prozent (2,41 Mio.) wichtigen Erfolg von „Verliebt in Berlin“ an‑ und nur 820.000 ​Zuschauern (8,1 % MA) bei zuschließen. Die Serie erreichte nur einen den 14- bis 49‑Jährigen hätte man genauso Marktanteil von 5 Prozent in der Kernziel‑ gut eine der üblichen Sat.1‑Romantic Come‑ gruppe bzw. 3,5 Prozent bei den Zuschauern dys zeigen können. ab 3 Jahre und wurde nach nur zehn Tagen Im Oktober 2015 hatte schon der Sat.1‑​ auf den Spartenkanal Sixx abgeschoben. Geschäftsführer Nicolas Paalzow den Kon‑ zern verlassen, im Februar 2016 folgte der Fernsehfilme _ Auch im Bereich der Fern‑ Fictionchef von ProSiebenSat.1 Jochen Ket‑ sehfilme wurde der Mut von Sat.1 nicht im schau. An seiner Stelle wird vorerst der Ver‑ notwendigen Maße mit Erfolg belohnt. Nach antwortliche für Filmpolitik und Koproduk­ dem Vorbild von „Der Minister“ (über den Fall tionen kommissarisch den Bereich Fiction mit zu Guttenberg) und „Die Schlikkerfrauen“ übernehmen. Damit vollzog ProSiebenSat.1 (über die Pleite der Drogeriekette Schlecker) im Bereich des TV‑Movies eine Rückzugs­ brachte der Münchner Privatsender auch strategie, von der sich die RTL Group gerade über den Fall des zu einer Haftstrafe verur‑ wieder verabschiedet hat. RTL hat für die Pro‑ teilten Fußballmanagers Uli Hoeneß mit „Die grammsaison 2015/16 „mehr Fiction“ ange‑ Udo Honig Story“ sehr zeitnah eine TV‑Farce kündigt. Das Flaggschiff „Starfighter – Sie zur Ausstrahlung. Mit 2,75 Mio. Zuschauern wollten den Himmel erobern“ (3,28 Mio. ab 3 Jahre (Marktanteil 9,4 %) bzw. 1,23 Mio. ­Zuschauer, MA 11,1 %) war jedoch nach dem Zuschauern bei den 14- bis 49‑Jährigen (MA: Absturz eines Passagierflugzeuges statt im 11,7 %) erzielte die Satire zwar einen über‑ Frühjahr erst im Herbst 2015 zur Ausstrah‑ durchschnittlichen Marktanteil, das zeigt lung gekommen. aber vor allem, wie gering die Akzeptanz für Fernsehfilme bei Sat.1 2015 insgesamt war. Information _ Als am 25. März 2015 bekannt Zum Vergleich: „Der Minister“ hatte zwei geworden war, dass eine Germanwings-​

71 Privates Fernsehen | Das Programmjahr 2015

­Maschine in Südfrankreich verunglückt war, lativ verfälschend („Lügenpresse“) kritisiert änderten alle Fernsehsender kurzfristig ihr wurde, veröffentlichte das ZDF das Roh­ Programm. Die ausführlichen Sondersendun‑ material in voller Länge von 26 Minuten. Der gen und Live-​Berichte der Nachrichtsender Vorwurf, die Medien seien gesteuert, blieb. wurden zahlreich eingeschaltet – die Markt‑ Die Griechenlandkrise war auch 2015 anteile von N24 und n‑tv übersprangen zeit‑ Dauer­thema in den politischen Talkshows weise sogar die 3‑Prozent-​Marke. Aber viel der öffentlich-​rechtlichen Sender. Günther Berichterstattung ist noch nicht automatisch Jauch wollte ­den griechischen Finanzminister gute Berichterstattung. Auf der hektischen ­Varoufakis mit dessen eigenen Mitteln schla‑ Suche nach Erklärungen für den Crash wurde gen und zeigte ein Youtube-​Video aus dem allerorten oft mehr spekuliert als informiert Jahr 2013, in dem zu sehen sein soll, wie der und manche ethische Grenze im blinden Grieche den Deutschen einen Stinkefinger Aktionismus­ übersehen. zeigt. Aber Varoufakis bestand in der Live­ Immer wieder gab es solche wenig ergie‑ sendung darauf, dass diese Beleidigungsgeste bigen, aber sehr nachgefragten Sondersen‑ nicht authentisch, sondern hineinmontiert dungen im Fernsehjahr 2015. Die ARD zeigte („doctored“) sei. Unter dem Titel #fingergate so viele „Brennpunkte“ wie seit 1999 nicht machte der Vorfall in den sozialen Medien mehr. Das Attentat auf „Charlie Hebdo“, die sofort Karriere – statt der Reputation des Terroranschläge von Paris und die offenen Griechen stand aber über Nacht die Glaub‑ Grenzen, das abgesagte Fußballspiel und der würdigkeit der ARD-​Sendung „Günther Jauch“ VW‑Skandal, die FIFA-​Affäre und die vielen auf dem Spiel. In diese ­Gemengelage hinein gegen so vieles demonstrierenden Wutbür‑ platzierte Jan Böhmermann ein Youtube-​ ger – Anlässe, das Regelprogramm zu unter‑ Video, in welchem er behauptet, den Stinke‑ brechen, gab es 2015 wahrlich nicht wenige. finger selbst in das Video hineingedoktert zu Die sinnstiftenden „Breaking News“ blieben haben. Nachdem die Fake­botschaft über den aber in den Livesendungen meist die Aus‑ Fake -​Finger binnen 24 Stunden bei youtube nahme, Wiederholungen der immer gleichen mehr als eine Millio­n Mal geklickt worden Bilder blieben die Regel. Über den Erregungs‑ war, zog das ZDF die Reißleine und erklärte moment hinaus fiel es den Sendern eher in einer offiziellen Verlautbarung, dass es schwer, an den strukturellen Themen aus sich bei Böhmermanns Enthüllungsvideo um Wirtschaft, Politik und Gesellschaft entlang einen Schabernack handele. Der Imagescha‑ kontinuierlich zu informieren. Besondere jour­ den für Günther Jauch blieb aber bis zu des‑ nalistische Hartnäckigkeit bewies im Herbst sen letzter Sendung im November 2015 an die ZDF-​Moderatorin Dunja Hayali, die das ihm haften. Gespräch mit den Teilnehmern einer AfD-​ ­Demonstration in Erfurt suchte. Nachdem in Unterhaltung _ Günther Jauch verlängerte den sozialen Medien der so entstandene Kurz­ den zum Jahresende 2015 auslaufenden Ver‑ beitrag des Frühstückfernsehens als manipu‑ trag mit dem NDR nicht und zog sich auf

72 Fernsehnutzung | Privates Fernsehen

„Wer wird Millionär?“ und andere Spielshows dass Xavier Naidoo von der ARD ohne Vorent‑ zurück. Nutznießerin dieser Entscheidung scheid als deutscher Vertreter zum ESC 2016 war Anne Will, deren Talkshow in der ARD bestimmt worden sei, zog die ARD nach einer seit 2016 nun statt am späten Mitt­woch­ Protestwelle in den sozialen Medien 24 Stun‑ abend wieder sonntags ausgestrahlt wird. den nach der Verkündung wieder zurück. Die Bei ProSieben verabschiedete sich Stephan leichte Muse ist eben oft das Schwerste Raab vollends von der Fernsehbühne. Er hatte überhaupt. lange zuvor immer wieder angekündigt, über seinen fünfzigsten Geburtstag hinaus kein „Fernsehkasper“ bleiben zu wollen. Gleich 2.2 Fernsehnutzung mehrere ProSieben-​Reihen waren von dieser Entscheidung unmittelbar betroffen: Neben Für die Mediengewohnheiten junger Men‑ „TV Total“ und „Schlag den Raab“ hatten über schen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren lie‑ 17 Jahre hinweg auch die vielen originellen gen seit 1970 Daten vor. So können Verglei‑ Eventshows das Image des Senders stark che über einen Zeitraum hinweg gezogen konturiert. Aber im Wissen um Raabs Pläne werden, der von der Einführung des Fern­ waren von ProSieben mit Joko Winterscheid sehens, des dualen Rundfunksystems bis hin und Klaas Heufer-​Umlauf bereits früh zwei zur Integration des Internets reicht. Wer neue jugend- und sportaffine Stars aufge‑ heute über fünfzig Jahre alt ist, wurde me‑ baut worden. Sie schlossen die Programm­ dial mit den öffentlich-​rechtlichen Sendern lücke, als hätte es nie eine gegeben. ARD und ZDF sozialisiert und bleibt diesen RTL konnte mit der Übertragung der Qua‑ auch heute noch weitgehend treu. Die mitt‑ lifikationsspiele für die Fußballeuropameis‑ leren Jahrgänge der heute 14- bis 49‑Jährigen terschaft 2016 Flagge zeigen, musste aber sind mit dem Dualen System aufgewachsen auch hinnehmen, dass sich neben „Let’s und interessieren sich entsprechend auch dance“ keine zweite Tanzshow etablieren heute für die Programme von ProSiebenSat.1 ließ: „Stepping Out“ wird nach einer ersten und der RTL Group. Wie die Zahlen der AGF/ Staffel vorerst nicht fortgesetzt. Ohnehin GfK Fernsehforschung zeigen, finden Kinder kamen die gelungen Unterhaltungskonzepte im Alter von 3 bis 13 Jahren die speziell für sie in diesem Jahr eher aus der zweiten Reihe: veranstalteten altersgemäßen Programmen VOX setzte die Prominentenshows „Höhle von SuperRTL, KiKa und Nickelodeon gut. So der Löwen“ und „Sing meinen Song“ erfolg‑ unterschiedlich die Präferenzen in den ein‑ reich fort. Dessen Gastgeber war wieder der zelnen Altersgruppen auch sein mögen, die Sänger Xavier Naidoo, der spätestens seit durchschnittliche Sehdauer pro Tag ist in den der ProSiebenSat.1‑Talentshow „The Voice of letzten zehn Jahren relativ konstant geblie‑ Germany“ auch ein beliebtes Fernsehgesicht ben (2006: 212 Min.; 2015: 223 Min.). geworden ist. Die Ankündigung von NDR-​ In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen ­Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber, erreichte die Fernsehdauer 2015 mit 118 Min.

73 Privates Fernsehen | Fernsehnutzung

pro Tag jedoch den niedrigsten Wert der ver‑ ale Anwendungen hinzu. So nutzen 60 Pro‑ gangenen 10 Jahre (2006: 140 Min.). Aller‑ zent der jungen Menschen an einem Durch‑ dings nutzen sie ergänzend bzw. teilweise schnittstag Suchmaschinen, 58 Prozent kom‑ auch parallel das Internet mit 187 Min. pro munizieren mit anderen über soziale Medien Tag im Jahr 2015 weitaus intensiver, als wie Facebook oder Messengerdienste wie die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren mit WhatsApp, 46 Prozent haben „nur mal so durchschnittlich 107 Min. täglicher Internet‑ rumgesurft“. Auch wird mit dem Internet­ nutzung. zugang gespielt und eingekauft, es werden Durch die neuen Applikationen der Smart­ Bankgeschäfte erledigt, und 8 Prozent der phones gehen im Alltagsgebrauch mediale Befragten stellen auch Texte, Bilder oder Rezeptionen und individuelle Nutzungen ­Videos ins Netz. Durch die starke Verbreitung ­jedoch oft nahtlos ineinander über. Nach von Smartphones auch unter Jugendlichen den Ergebnissen der ARD/ZDF-Langzeitstudie ist eine „always‑on“-​Generation entstanden, lesen heute 35 Prozent der 14- bis 29‑Jährigen die den Internetzugang als selbstverständ­ über ihren Internetzugang täglich aktuelle lichen Alltagsbegleiter nutzt. Im Vergleich zu Nachrichten, 29 Prozent sehen Videos oder 2000 ist 2015 die tägliche Nutzung des Inter‑ Teile von Fernsehsendungen, hören Podcasts nets in der Gruppe der 14- bis 29‑Jährigen oder Radiosender. Zu diesem Medienge‑ entsprechend von 17 Prozent auf 73 Prozent brauch kommen aber auch viele nichtmedi‑ angestiegen.

Abb._ 18. - Durchschnittliche Nutzungsdauer von Fernsehen und Internet | 2011 bis 2015 in Min./Tag

    

                       

◼ Fernsehen ab  Jahre  ◼ Fernsehe n  – Jahre  ◼ Internet ab  Jahre ◼ I nternet  – Jahre

Quelle: 1 AGF/GfK-Fernsehforschung, TV-Scope | jeweils 1. Halbjahr 2 ARD/ZDF-Onlinestudie.

74 Fernsehnutzung | Privates Fernsehen

_.- Abb. 19 TV-Marktanteile 2015 | Montag bis Sonntag, 3.00–3.00 Uhr; in Prozent

Zuschauer ab  Jahren , % ZDF , % Sat. , % ARD III , % ProSieben , % ARD , % kabel eins , % RTL , % VOX , % RTL II , % Sonstige

Kinder  bis  Jahre , % Sat. , % ZDF , % ProSieben , % ARD III , % kabel eins ‚, % ARD ,‚ % RTL ,‚ % Nickelodeon , % VOX , % KiKA , % RTL II , % Sonstige , % Super RTL

Erwachsene ‚ bis ‚ Jahre , % Sat. , % ZDF  , % ProSieben , % ARD III , % kabel eins , % ARD , % RTL , % VOX ,‚ % Sonstige , % RTL II , % Super RTL

Erwachsene ab  Jahren , % Sat. , % ZDF neo , % kabel eins , % ZDF , % RTL ‚, % VOX , % RTL II , % ARD III , % Sonstige , % ARD

Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung, TV-Scope. 75 Privates Fernsehen | Fernsehnutzung

Dabei entfallen 2015 nach der Langzeit‑ alltäglichen Smartphone-​Gebrauch soziali‑ studie Massenkommunikation 48 der ins­ siert wurden. Für sie ist das Internet sowohl gesamt 187 Minuten täglicher Internetnut‑ ein Informations- als auch ein Entspannungs­ zung auf mediale und 139 Minuten auf nicht-​ medium. Dem Fernsehen schreibt diese Ziel‑ mediale Anwendungen. Diese Unterschei‑ gruppe interessanterweise ganz ähnliche dung macht deutlich, in welch großem Maße Nutzungsattribute zu: An der Spitze der Individualkommunikation und Social Media, meist genannten Gründe, den Fernseher ein‑ die in der Studie nicht zu den medialen An‑ zuschalten, steht für die 14- bis 29‑Jährigen wendungen zählen, in einem neuen Wettbe‑ „Spaß“, gefolgt von „Entspannung“. Ange‑ werb um das Zeitbudget der Menschen ste‑ stiegen im Vergleich zur Befragung fünf Jahre hen. Und zwar insbesondere bei der Gruppe zuvor sind auch die Begründungen „Weil ich der „Digital Mobiles“, die schon mit einem mich ablenken möchte“ und „Weil ich dort

_.– Abb. 20 Mediennutzung tagesaktueller Medien versus mediales Internet im Vergleich 2015 Montag bis Sonntag; 5.00–24.00 Uhr; Personen von 14–29 Jahren; in Minuten

 Fernsehen

Videos  außer TV

 Radio Fernsehen Internet   Audiodateien  außer Radio   Tageszeitung Radio Nachrichten  außer Tages-  zeitung Tageszeitung  

Mediales Nicht mediales Internet Internet

Basis: Alle Befragten, n = 4.300 gewichtet Quelle: ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation.

76 Programmstrukturen | Privates Fernsehen

Dinge erfahre, die für meinen Alltag nützlich untersuchten Vollprogramme ARD/Das Erste, sind“. Das Fernsehen wird also in diesem ZDF, RTL, RTL II, VOX, Sat.1, ProSieben und ­Alterssegment vor allem für seine unter­ ­Kabeleins mittels Stichproben untersucht. haltenden Angebote geschätzt und generell Die Programmangebote der Sparte „Fernseh‑ vor allem als abendliches Freizeitmedium ge‑ publizistik“ werden in einem zweiten Schritt nutzt. zudem einer Inhaltsanalyse unterzogen, um Themenschwerpunkte zu ermitteln und die Informationsangebote von den Unterhal‑ 2.3 Programmstrukturen tungsangeboten unterscheiden zu können. Denn ob eine Talkshow, eine Dokusoap oder Im Bewusstsein der Zuschauer ist das Duale ein Reportagemagazin eher informierende System öffentlich-​rechtlicher und privater oder unterhaltende Inhalte transportiert, ist Rundfunkanbieter ein komplementäres An‑ am Genrebegriff oder Programmplatz nicht gebot: ARD und ZDF werden vor allem für eindeutig abzulesen. Vor allem Mischformen, ihre verlässlichen Informationssendungen die mit Hybridbegriffen wie „Reality‑TV“ oder geschätzt, die Privaten für ihr interessantes „Factual Entertainment“ umschrieben wer‑ Unterhaltungsangebot. Nun bewerben sich den, entziehen sich der klassischen Zuord‑ mit YouTube, Netflix oder Amazon Instant nung. Oftmals spiegelt sich in ihnen noch Video neue Bewegtbildanbieter um das indi‑ einmal die Bandbreite der Fernsehgenres. viduelle Medienbudget der Zuschauer. Offen­ Die Studie betrachtet die Sendungen des bar werden diese Zusatzangebote aber von ­Realitätsfernsehens daher als Fortentwick‑ der Gesamtbevölkerung überwiegend nicht lungen gängiger Formate der fiktionalen und zu Lasten des Fernsehkonsums genutzt: Die nonfiktionalen Fernsehunterhaltung und durchschnittliche Reichweite des linearen ‑publizistik und klassifiziert sie in drei Unter‑ Fernsehens und die Sehdauer in Minuten gruppen: sind weitgehend konstant. __ fiktionalisierte Reality‑TV-​Formate (ge‑ Die Vollprogramme nehmen innerhalb scriptete Doku-​Soaps, Gerichts- und Per‑ der Gesamtfernsehnutzung eine herausge‑ sonal-​Help-​Shows) der fiktionalen Fern­ hobene Stellung im Markt ein. In der Dualen sehunterhaltung, Rundfunkordnung wird ihnen zudem ein __ performative Reality‑TV-​Formate (Casting- ­besonderes Anforderungsprofil zugewiesen. und sonstige Realityshows, Coaching-, Anders als Sparten- oder Zielgruppenpro‑ Personensuch- und Improvementformate gramme sollen strukturelle und inhaltliche etc.) der nonfiktionalen Fernsehunterhal‑ Vielfalt sowie gesellschaftsrelevante Themen tung und gewährleistet sein. Die im Rahmen der ALM-​ __ narrative Reality‑TV-​Formate (Doku-​Soaps Studie durchgeführte Programmanalyse ist und Daily Talks) der Fernsehpublizistik. deshalb zweistufig angelegt. In einem ersten Im Privatfernsehen ist die fiktionale Unter‑ Schritt wird die strukturelle Vielfalt der acht haltung seit jeher die prägende Programm­

77 Privates Fernsehen | Programmstrukturen

sparte. In der Frühjahrsstichprobe 2015 Anders als ARD und ZDF finanzieren ­werden die bereits mehrfach befundeten sich die Privatsender über Werbeeinnah‑ Gewichtungen fortgeschrieben: Das Pro‑ men, ihre Nettosendezeit reduziert sich gramm von ProSieben ist mit weniger als entsprechend um die Werbeinseln und 10 Prozent fernsehpublizistischer Inhalte Sponsoringhinweise. Das Gesamtvolumen (8 %) und nonfiktionaler Unterhaltung in der Sendungen liegt bei privaten Fernseh‑ Form von Shows (9 %) am wenigsten aus­ vollprogrammen deshalb zwischen 19 und gewogen. 20 Stunden pro Tag (das sind etwa 80 % der Auch bei RTL II und Sat.1 droht die kon‑ täglichen Sendezeit). Den öffentlich-​recht­ ventionelle Unterhaltungsshow als Standard­ lichen Programmen stehen dagegen 23 Stun‑ format zu verschwinden. Ingesamt sind die den bzw. ca. 95 Prozent der Gesamtsende‑ Programme der RTL Group weniger auf eine zeit für Programminhalte zur Verfügung. Sparte fixiert, aber auch RTL II und VOX redu‑ Der Grundversorgungsauftrag verpflichtet zieren die Programme der Fernsehpublizistik ARD und ZDF zudem zu einem stark von auf das nötige Maß. Dieser Eindruck ver‑ den privaten Konkurrenten abweichenden schärft sich, wenn die Sendungen des Reali‑ Programmprofil. Fernsehpublizistische In‑ tätsfernsehens als eigene Programmkate­ halte, also Sendungen mit journalistischem gorie herausgerechnet werden. und informierenden Charakter, nehmen mit

_.- Abb. 21

Programmsparten und Reality-TV 2015 | Zeitumfang pro Tag in Prozent

           RTLVOX RTL IISat. ProSiebenkabel eins ARDZDF

◼ Reality-TV ◼ Non ktionale Unterhaltung ◼ Fiktionale Unterhaltung ◼ Fernsehpublizistik

Basis: Eine Stichprobe im Frühjahr 2015. Quelle: die medienanstalten: Programmbericht Fernsehen in Deutschland 2015.

78 Wirtschaftliche Entwicklung | Privates Fernsehen

weitem Abstand den ersten Platz in der derfamilien: Die Nachrichtensendungen von Rangfolge der Programmsparten ein und ARD und ZDF berichten zu mehr als 50 Pro‑ bleiben nur knapp unter der 50‑Prozent‑ zent über politische Inhalte im engeren marke (ARD: 48 %, ZDF: 47 %). Mit 6 Prozent Sinne, der geringere Teil ihrer Nachrichten‑ (ARD) bzw. 9 Prozent (ZDF) bleibt im Be‑ sendungen informiert über Sport, Service zugsrahmen des 24‑Stunden-​Sendetags oder Sachthemen. RTL II dagegen stellt für vergleichsweise wenig Zeit für Shows und die politische Information nur ein Fünftel Spiele. Dieses Manko teilen die Öffentlich-​ der ohnehin knapp bemessenen Nachrich‑ Rechtlichen mit ProSieben. tensendezeit ab. Wer in den RTL II news Politische Information im engeren Sinne, seine Hauptinformationsquelle sieht, wird also journalistische Berichterstattung über also nur nebenbei über die politische Lage alles, was in Deutschland und im Ausland im informiert. politisch-​administrativen Komplex verhan‑ delt wird, wird in der kontinuierlichen Pro‑ grammforschung der Medienanstalten mit 2.4 Wirtschaftliche Entwicklung dem höchsten Relevanzgrad für die gesell‑ schaftliche Kommunikation beschrieben. Das Bundesweiter privater Rundfunk umsatz- Fernsehen hält hierfür mit Magazinen, Re‑ stark wie nie _ Nach der im Dezember 2015 portagen, Dokumentationen oder Gespräch‑ veröffentlichten Studie zur „Wirtschaftlichen sendungen ein breites Formenspektrum be‑ Lage des Rundfunks in Deutschland“ erzielte reit, das aber lediglich von den Öffentlich-​ das bundesweite Fernsehen 2014 einen pro‑ Rechtlichen voll ausgeschöpft wird. Im Ver‑ grammbezogenen Gesamtumsatz (inkl. Tele­ gleich der acht Vollprogramme profilierte sich shopping) von rund 8,64 Mrd. Euro. Die An‑ ARD/Das Erste in der Frühjahrsstichprobe bieter selbst prognostizierten Mitte 2015 ein mit 4,5 Stunden (14 %) am stärksten über die‑ weiteres Umsatzwachstum von rund vier ses Programmsegment, dicht gefolgt vom Prozent und somit einen Umsatzanstieg auf ZDF mit 2 Stunden 46 Minuten (12 %) der insgesamt 9,01 Mrd. Euro für das Geschäfts‑ Tagessendezeit.­ jahr 2015. Insbesondere Bezahlangebote (aus Mit N24 und n‑tv veranstalten die Sen‑ Abonnements und Video‑on-Demand) waren derfamilien ProSiebenSat.1 und RTL Group das wachstumsstärkste Segment im privaten eigene Nachrichtenkanäle, in die dieses Fernsehen, aber auch die Werbeerlöse der Programmsegment ausgelagert wird. Ein TV‑Anbieter sind weiter angestiegen. Die etwas differenzierteres Bild entsteht des‑ Tele­shoppingsender trugen mit einem Um‑ halb, wenn man die Nachrichtenleistungen satz von 1,78 Mrd. Euro zum Gesamtumsatz der Vollprogramme miteinander vergleicht. 2014 bei. Deutlich sichtbar werden aber auch hier die Um die Unabhängigkeit vom konjunktur‑ unterschiedlichen Programmprofile und ar‑ abhängigen Werbemarkt weiter zu stärken, beitsteiligen Strukturen innerhalb der Sen‑ bauen die großen Sendergruppen schon län‑

79 Privates Fernsehen | Wirtschaftliche Entwicklung

ger ihre Angebote auch im Pay‑TV-Markt aus. Auch mit Blick auf die programmbezoge‑ Auf der anderen Seite drängen zunehmend nen Erlöse konnten die bundesweiten priva‑ auch die Pay‑TV-Anbieter in den TV‑Werbe‑ ten TV‑Sender ihre Einnahmen insgesamt markt. Zudem investieren viele Fernseh­ weiter deutlich steigern, mussten aber Pro‑ veranstalter in digitale Angebote außerhalb fitabilitätseinbußen hinnehmen. Lag der Ge‑ ihres Kerngeschäfts. Diese tragen mittler‑ winn im Rekordjahr 2012 bei rund 1,24 Mrd. ​ weile mit substanziellen Deckungsbeiträgen Euro (davon 1,02 Mrd. Euro von den Free- und zu den Unternehmenserlösen bei. Bspw. Pay‑TV-Sendern), halbierte sich dieser inner‑ zählt bei der ProSiebenSat.1‑Gruppe der Be‑ halb von drei Jahren und lag 2015 nach Prog‑ reich Digital & Adjacent mit E‑Commerce-­ nosen der Anbieter bei 652 Mio. Euro, was Angeboten in den Bereichen Travel, Beauty & v. a. an den hohen Programminvestitionen Accessoires sowie Home & Living zu den lag. Der Kostendeckungsgrad (Verhältnis von stärksten Wachstumsfeldern (diese Umsätze Ertrag und Aufwand) sank bei den bundes‑ wurden nicht von der Studie zur Wirtschaft‑ weiten privaten Fernsehsendern 2015 auf lichen Lage erfasst). 108 Prozent (2012: 118 %).

Abb. 22 _.– Geschäftsentwicklung im bundesweiten privaten Fernsehen 2006–2015 (Free-TV, Pay-TV und Teleshopping) | in Mio. Euro

.

.

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.                              . . . . . . . . . . . . . . . . . .  . .                ¹

Kostendeckungs- grad % % % % % % % % % % ◼◼ Ertrag im bundesweiten privaten Fernsehen ◼◼ Aufwand im bundesweiten privaten Fernsehen

1 Prognose der Anbieter Mitte 2015 für das laufende Geschäftsjahr Quelle: Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2014/2015.

80 Wirtschaftliche Entwicklung | Privates Fernsehen

Trotz Wachstum sinkt der relative Anteil allem die Pay‑TV-Erträge (Abonnement- und der Werbeerträge _ Umsätze aus der Ver‑ Video‑on-Demand-Umsätze der TV‑Anbieter) marktung von Werbezeiten sind für das bun‑ nicht nur absolut, sondern auch relativ ge­ desweite Fernsehen nach wie vor Einnahme‑ sehen stark angestiegen. Allen voran erzielte quelle Nummer eins. Die TV‑Veranstalter Sky Deutschland Rekordergebnisse: Die Zahl konnten 2014 einen erneuten Anstieg der der Abonnenten stieg 2015 auf über 4,5 Mio. Werbeerlöse verbuchen: Durch den Verkauf Personen. von klassischen überregionalen Werbespots erlösten sie 2014 rund 4,1 Mrd. Euro und Werbung im Fernsehen bleibt im Ver- damit 365 Mio. Euro mehr als 2012, dem Jahr gleich zu anderen Medien stark _ Im inter‑ der letzten Erhebung zur wirtschaftlichen medialen Vergleich zählte das Fernsehen Lage des Rundfunks. Weitere Erlöse aus re­ 2015 aber zu den Gewinnern des Werbe­ gionaler Werbung (23 Mio. Euro), Internet­ jahres. Die TV‑Netto-Werbeumsätze stiegen werbung (119 Mio. Euro) sowie Sponsoring gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent auf (86 Mio. Euro) spielten für den Gesamtum‑ 4,42 Mrd. Euro 2015 an. Damit konnte das pri‑ satz eine untergeordnete Rolle. vate Fernsehen seinen Anteil am gesamten Trotz des absoluten Wachstums belegt Netto-Werbeumsatz auf 29,1 Prozent weiter die Studie auch, dass der relative Anteil der ausbauen (2014: 28,0 %). Die vom Zentral­ Werbeerträge an den gesamten Einnahmen verband der deutschen Werbewirtschaft e. V. im privaten Fernsehen seit Jahren tenden­ (ZAW) publizierten Daten zum Netto-Werbe‑ ziell sinkt. Betrug der Anteil von Werbung markt in Deutschland enthalten die Anga‑ 2006 noch 57,6 Prozent, verzeichneten die ben der großen Vermarktungsgesellschaften. TV‑Anbieter 2014 nur noch einen Werbeum‑ Umsätze aus der Vermarktung im regionalen satzanteil von 50,7 Prozent. Dagegen sind vor oder lokalen Fernsehen fließen hier nicht

_ .– Abb. 23

Anteile am Gesamtertrag im bundesweiten privaten Fernsehen 2006–2014 | in Mio. Euro

 . . .  .  . .  .  .  .  . .  .  .  .   .  . . .   .

 . . . . . . . . . .

◼ Werbung ◼ Pay-TV-/Pay-VoD Erträge ◼ Teleshopping ◼ sonstige Erträge

Quelle: Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2014/2015.

81 Privates Fernsehen | Wirtschaftliche Entwicklung

mit ein. Allerdings sind die Werbeerlöse im viermal höherer Wert. Dieser liegt auch deut‑ Lokal‑TV mit rund 50 Mio. Euro im Jahr 2014 lich über dem TV-Werbevolumen 2015. im bundesweiten Vergleich eine marginale Größe. Brutto-Netto-Werbeschere wächst wei- Während im Printmediengeschäft der ter _ Die Bruttoinvestitionen lagen 2015 Werbeumsatz 2015 auf rund 3,73 Mrd. Euro laut ­­Nielsen Media Research im klassischen weiter sank, wuchs das Online-/Mobile-Seg‑ Fernsehen bei 13,8 Mrd. Euro. Sie sind somit ment deutlich weiter. Laut ZAW gab es hier erneut um rund 700 Mio. Euro bzw. fünf 2015 ein Wachstum auf 1,42 Mrd. Euro gegen‑ Prozent im Vergleich zu 2014 gewachsen über 1,34 Mrd. Euro im Jahr zuvor. und belegen, dass das klassische Fernsehen Allerdings erfasst der ZAW kein Such­ weiterhin eines der bedeutend­sten Werbe‑ maschinen- oder Affiliate-Marketing. Stellt medien in Deutschland ist. Trotz erhöhter man den ZAW-Zahlen den im PWC Media Einnahmen auf der Bruttoseite sowie ge‑ Outlook prognostizierten Netto-Werbeum‑ stiegenen Umsätzen auf der um Honorare satz für Online und Mobile 2015 inklusive die‑ und Gehälter sowie Rabatte, Provisionen, ser Werbeformen gegenüber, ergibt sich ein Boni und Eigenanzeigen bereinigten Netto‑

_.– Abb. 24

Netto-Werbeeinnahmen verschiedener Mediengattungen 2012–2015 | in Mio. Euro

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+,% –,% .

.

.

+,% . +,%

.             . . . .    . . .   . . . .  . TV RadioZeitungen / Zeitschriften* Online und Mobile

◼  ◼  ◼  ◼ 

Quelle: ZAW (* ohne Fachzeitschriften).

82 Wirtschaftliche Entwicklung | Privates Fernsehen

seite lag der Netto-Werbeanteil 2015 erneut Werbezeiten aller Programme der ProSieben‑ unter dem Vorjahreswert und nur noch bei Sat.1‑Gruppe werden durch SevenOne Media 32 Prozent des Brutto-Wertes (2014: 33 %). verkauft, und mit Ausnahme von RTL II wer‑ den alle Sender der Mediengruppe RTL durch Neues Joint Venture von Viacom und IP Deutschland vermarktet. Zusammen bil‑ Axel Springer zur Vermarktung von Spar- den die beiden Platzhirsche mehr als drei ten ‑TV _ Aktuell ist der Werbemarkt für Viertel des gesamten TV‑Werbemarktes in Fernsehen in Deutschland fest in der Hand Deutschland ab. Hinter der Werbezeitenver‑ zweier großer Vermarktungsagenturen: Die marktung von RTL II steht El Cartel Media.

_.– Abb. 25

Entwicklung der Brutto- und Netto‑TV-Werbeumsätze 2006–2015 | in Mrd. Euro

 % 

 %

 % 

 %

 % 

, , , , ,         , , , ,  ,  ,  , , ,  ,  , , , , ,  %                – %% %% %% %% %% – Brutto-Netto-Verhältnis in Prozent ◼◼ Brutto-Fernsehwerbeumsätze ◼◼ Netto-Fernsehwerbeumsätze

Quelle: ZAW, Nielsen Media Research, Goldmedia-Analyse.

83 Privates Fernsehen | Wirtschaftliche Entwicklung

ARD und ZDF verfügen über eigene Vermark‑ Kleinen auf 6,7 Prozent. Die Sender des tungstöchter. neuen Joint Ventures von Springer und Via‑ Anfang 2016 gründete Viacom Internatio­ com lagen deutlich darunter: In Summe er‑ ­nal Media Networks (VIMN) zusammen mit reichten N24, Comedy Central, Nickelodeon Axel Springer das Gemeinschaftsunterneh‑ und Viva einen Bruttowerbemarktanteil von men Visoon Video Impact für die Vermark‑ 3,9 Prozent. tung ihrer Sparten‑TV-Kanäle (Comedy Cen‑ Bereits Anfang 2015 kam es zu neuen Im‑ tral, MTV, N24, Nickelodeon/Nicknight und pulsen in der Vermarkterlandschaft mit der VIVA) sowie der Bewegtbild- und Digital­ Gründung von Goldbach Germany, einem angebote von VIMN. Der neue Player will sich Vermarkter für Bewegtbildwerbung (u. a. als vierte Kraft hinter SevenOne, IP Deutsch‑ AXN, Animax, Sony Entertainment TV, Bibel land und El Cartel im TV‑Markt etablieren. TV, MGM) unter der Leitung von ehemaligen Ein Vergleich der Werbemarktverhält‑ SevenOne- und IP Deutschland-Vorstands‑ nisse auf Basis der Brutto-Werbeumsätze mitgliedern. Außerdem erweiterte die Ver‑ 2015 zeigt, dass SevenOne Media mit 44,4 ​ marktungstochter der ARD AS&S ihr Port­ Prozent der TV‑Werbegelder die vorherr‑ folio und nahm 2016 den Werbezeitenver‑ schende Stellung einnimmt, gefolgt von IP trieb der Pay‑TV-Sender von Mainstream Deutschland mit 33,5 Prozent. El Cartel Media (Romance TV, Goldstar TV und Heimat­ Media kam als größte Agentur unter den kanal) mit ins Portfolio.

‘_‚.– Abb. 26

Marktanteile am TV‑Werbeumsatz 2015 (brutto) | in Prozent

ˆ,‰ % RTL II (El Cartel Media) ,% ProSiebenSat.-Gruppe ,­ % N‚, Viva, Comedy Central, (SevenOne Media) Nickelodeon (Visoon Video Impact) ‚, % DMAX (Discovery Communications) ‚, % Sport (Sport Media) ,% RTL-Gruppe (IP-Deutschland) , % Tele  ,‚ % Disney Channel (Disneymedia+) ‚,‘ % ARD gesamt (AS&S) , % ZDF (ZDF Werbefernsehen)

Basis: Brutto-Werbeerlöse i. H. v. 13,980 Mrd. Euro. Erfasst wurden die Werbeumsätze der dargestellten Sender. Nicht enthalten sind weitere, meist Sparten-TV-Sender aus dem deutschen Free- und Pay-TV. Quelle: Nielsen Media Research.

84 Beteiligungsverhältnisse | Privates Fernsehen

Verbot regionaler Werbung im nationalen Beschäftigung steigt durch Wachstum im TV _ Der Kampf um die Ausdehnung der Ver‑ Digitalbereich _ Die privaten Fernsehunter‑ marktung auf regionale Werbekunden scheint nehmen in Deutschland konnten laut „Wirt‑ für die ProSiebenSat.1‑Gruppe vorerst ver­ schaftlicher Lage des Rundfunks in Deutsch‑ loren. In einem seit 2013 andauernden Ver‑ land“ zwischen 2012 und 2014 einen deut­ fahren wollte das Medienhaus im Kabelfern‑ lichen Beschäftigtenanstieg verzeichnen: In‑ sehen regionalisierte Werbeplätze in seinen nerhalb von zwei Jahren wuchs die Zahl um bundesweiten Programmen anbieten. Zuerst 17 Prozent auf knapp 21.300 Mitarbeiter, hatte das Verwaltungsgericht Berlin der Sen‑ 87 Prozent von ihnen befanden sich in einer dergruppe 2013 die regionale Werbung unter­ Festanstellung. Der Zuwachs erfolgte jedoch sagt. Dieses Urteil wurde Ende 2014 durch nur noch teilweise im klassischen TV‑Ge‑ das Bundesverwaltungsgericht in letzter schäft und ist vor allem auf diverse Akquisi‑ ­Instanz wieder aufgehoben mit der Begrün‑ tionen der großen Sendergruppen im Online- dung, dass laut Lizenz nur die Programm­ und Digitalbereich zurückzuführen. Hinzu inhalte, nicht aber die Werbung bundesweit kam, dass auch Sky seine Mitarbeiterzahl um einheitlich verbreitet werden müssten. über 500 Stellen im Bereich der Servicecen‑ Zeitungsverlage und regionale Radio- ter aufstockte. Mitte 2015 verzeichneten die und TV‑Sender sahen sich durch dieses Urteil bundesweiten privaten TV‑Anbieter nur noch in ihrer Existenz bedroht. Daher einigten sich knapp 21.000 Beschäftigte. die Ministerpräsidenten der Länder 2015 auf eine Änderung des Rundfunkstaatsvertrags ab 2016: Um die Werbeerlöse regionaler Zei‑ 2.5 Beteiligungsverhältnisse im tungen und Hörfunkprogramme zu schützen privaten Fernsehen und die durch das Gerichtsurteil entstan‑ dene Regulierungslücke zu schließen, wurde Mit 181 bundesweit empfangbaren privat‑ regionale Werbung im bundesweiten Fern‑ wirtschaftlichen Voll-, Sparten-, Pay‑TV- sehen verboten. Ausnahmen sind nur dann und Teleshopping-​Programmen, die 2015 in zulässig, wenn das Recht des betroffenen Deutschland veranstaltet wurden, ergibt sich Bundeslandes dies ausdrücklich gestattet auf den ersten Blick eine relativ große Viel‑ und eine gesonderte landesrechtliche Zulas‑ falt. Hinzu kommen etwa 220 regionale oder sung erteilt wird. Gegen diesen Beschluss lokale TV‑Programme. Bei den bundesweit reichte die ProSiebenSat.1‑Gruppe Anfang ausgestrahlten Free‑TV-​Angeboten dominiert, 2016 Beschwerde ein und will diesen verfas‑ gemessen an Zuschauermarktanteilen, nach sungsrechtlich prüfen lassen. Der Konzern wie vor das Duopol von Mediengruppe RTL hatte nach dem Urteil des Bundesverwal‑ Deutschland und ProSiebenSat.1 Media SE: tungsgerichts Verträge mit regionalen Wer‑ 2015 erreichten die Programme des RTL-V​ er‑ bepartnern abgeschlossen und strahlte diese bundes einen Zuschauermarktanteil von ins‑ seit Frühjahr 2015 über Kabel aus. gesamt 22,9 Prozent und die der ProSieben‑

85 Privates Fernsehen | Beteiligungsverhältnisse

Sat.1‑Senderfamilie von insgesamt 19,9 Pro‑ im Ausland lebende Deutsche das Pay‑TV-​ zent. Angesichts von 43,9 Prozent Markt­anteil Programm RTL International. öffentlich-​rechtlicher TV‑Programme bleibt Die RTL Group veranstaltete Ende 2015 für die übrigen Free‑TV-​Programme nur ein europaweit insgesamt 57 Fernseh- und 31 Ra‑ Zuschauermarktanteil von 13,3 Prozent übrig. dioprogramme. Pro Jahr werden von Tochter­ Im Folgenden werden die Beteiligungen der unternehmen wie Fremantle Media (wiede‑ wichtigsten Veranstalter privatwirtschaft­ rum mit Tochterfirmen in 24 Ländern) etwa licher Fernsehprogramme in Deutschland 10.000 Stunden​ TV‑Programm produziert. vorgestellt. Im Bereich Online-​Bewegtbild bestehen Be‑ teiligungen an den Multichannel-​Networks Mediengruppe RTL Deutschland _ Die Me‑ ­StyleHaul (94 %), Broadband TV (51 %) und diengruppe RTL Deutschland GmbH ist eine ­Divimove GmbH (50,8 %). hundertprozentige Tochtergesellschaft der Die RTL Interactive GmbH verantwortet RTL Group S. A., die (über die Bertelsmann Ca‑ außer den Internetseiten der TV‑Programme pital Holding GmbH) wiederum zu 75,1 Pro‑ auch die Angebote clipfish.‌de, wetter.‌de, zent im Besitz der Bertelsmann SE & Co KGaA gutscheine.‌de und gamechannel.‌de. Anfang ist. Bertelsmann gehört zu 77,6 Prozent der März 2016 wurden unter der neuen Dach‑ Bertelsmann Stiftung, zu 19,1 Prozent der marke TV Now die Online-​Bewegtbildange‑ ­Familie Mohn und zu 3,3 Prozent der Bertels‑ bote von RTL, VOX, n‑tv, RTL Nitro, Super RTL mann Verwaltungsgesellschaft mbH, die und RTL II gebündelt, um Sendungen (teil‑ sämt­liche Stimmrechte kontrolliert. 24,9 Pro‑ weise gegen Entgelt) auf Abruf oder per zent der RTL-​Group-​Anteile werden an der Livestream anzubieten. Börse (MDAX) gehandelt, wovon sich 0,79 Pro‑ zentpunkte im Eigenbesitz der RTL Group S. A. ProSiebenSat.1 Media SE _ Im Juli 2015 befinden. wurde die ehemalige ProSiebenSat.1 Media ​ Zur RTL Group S. A. gehörten Ende 2015 AG in eine Europäische Aktiengesellschaft jeweils komplett die Free‑TV-​Programme RTL, (SE) umgewandelt. Anfang 2016 befanden n‑tv und RTL Nitro sowie die Pay‑TV-​Kanäle sich 80,86 Prozent des Unternehmens in RTL Crime, RTL Living, RTL Passion und Geo Streubesitz. 7,34 Prozent der Aktien waren im Television. Hinzu kamen Beteiligungen an Besitz des Investment-​Unternehmens Black VOX (99,7 %), RTL II (35,9 %) und Super RTL Rock, 5,06 Prozent gehörten dem Investment-​ (50 %) sowie Tochtergesellschaften für regio­ Unternehmen Invesco und 4,64 Prozent zu nale RTL-​Programmfenster in Hessen (60 % Fonds der Capital Group Companies. 2,1 Pro‑ an RTL Hessen Programmfenster GmbH), zent der ProSiebenSat.1‑Aktien hielt das Norddeutschland (100 % an der RTL-​Nord ­Unternehmen selbst. Seit März 2016 zählen GmbH) und Nordrhein-​Westfalen (75 % an die Wertpapiere der ProSiebenSat.1 Media SE RTL West GmbH). Im Januar 2016 startete für zum Deutschen Aktienindex DAX.

86 Beteiligungsverhältnisse | Privates Fernsehen

In Deutschland ist die ProSiebenSat.1 kabel eins classics und Sat.1 emotions. In den Media AG im Besitz sämtlicher Anteile an den USA und Kanada wird das Pay‑TV-​Programm Free‑TV -​Kanälen ProSieben, Sat.1, kabel eins, ProSiebenSat.1 Welt ausgestrahlt. Für die sixx, Sat.1 Gold sowie ProSieben MAXX. Hinzu regionalen­ Free‑TV-​Fensterprogramme von kommen die Pay‑TV-​Angebote ProSieben FUN, Sat.1 hält die ProSiebenSat.1 Media AG sämt‑

Abb. 27 Zuzurechnende Programme und Zuschaueranteile von Veranstaltergruppen

Veranstaltergruppe zuzurechnende Programme Zuschaueranteile (insgesamt) 1 2014 2015

RTL Group S. A./Bertels‑ RTL Television, RTL Crime, RTL Living, RTL Nitro, RTL Passion, GEO 23,3 % 22,9 % mann SE & Co. KGaA ­Television, RTL II, Super RTL, n‑tv, VOX, auto motor und sport channel ProSiebenSat.1 SAT.1, ProSieben, kabel eins, sixx, SAT.1 Gold, ProSieben MAXX, 19,4 % 19,9 % Media SE ­ProSieben FUN, kabel eins CLASSICS, SAT.1 emotions, Sportdeutsch‑ land.TV, ProSiebenSat.1 Family 2, ProSiebenSat.1 Fiction 2, ProSiebenSat.1 Favorites 2, ProSiebenSat.1 Facts 2 The Walt Disney Disney Channel, Disney Junior, Disney XD, Super RTL, RTL II, History, 6,7 % 6,6 % Company A & E, Crime & Investigation Network 2, Disney Cinemagic 3 Tele München Gruppe RTL II, Tele 5 4,8 % 4,6 % Viacom-​Gruppe MTV, MTV Brand New, Nickelodeon, Nick Jr., nicktoons, VIVA, MTV 0,9 % 1,0 % Dance 3, MTV Hits 3, MTV Live HD 3, MTV Music 24 3, MTV ROCKS 3, VH‑1 3, VH‑1 Classic 3 Sky Deutschland Sky 3D, Sky Action, Sky Atlantic, Sky Atlantic + 1, Sky Cinema, Sky 1,8 % 2,0 % ­Fernsehen GmbH & Cinema + 1, Sky Cinema + 24, Sky Comedy, Sky Emotion, Sky Event, Co. KG/Twenty-​First Sky Fanzone, Sky Fußball Bundesliga, Sky Hits, Sky Info, Sky Krimi, Century Fox, Inc. Sky News, Sky Nostalgie, Sky Sport 1, Sky Sport 2, Sky Sport HD 2 2, Sky Sport HD Extra 2, Sky Sport News, Sky.‌de, Fox Channel, National Geographic Channel, NAT GEO WILD, NAT GEO PEOPLE, Sky News 3, BabyTV 3 sowie von Dritten veranstaltete, auf der Sky-P​ lattform ausgestrahlte Programme, die Sky zuzurechnen sind 4 Constantin Medien AG SPORT1, SPORT1+, SPORT1 US, SPORT1 Livestream 0,9 % 0,9 % NBC Universal/The 13th Street, Syfy, Universal Channel, E! Entertainment, History, 0,6 % 0,6 % History Channel A & E, Crime & Investigation Network 2

1 Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK, Z3+; sofern ausgewiesen 2 nicht auf Sendung 3 aufgrund von Auslandslizenzen veranstaltete, in Deutschland empfangbare Programme 4 Junior, Classica, GoldStar TV, Heimatkanal, Romance TV, SPIEGEL Geschichte, MotorVision TV, A & E, History Stand: 12/2015 Quelle: Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK), Stand Dezember 2015.

87 Privates Fernsehen | Beteiligungsverhältnisse

liche Anteile an der Sat.1 ​Norddeutschland nete. Dabei handelt es sich um die Kanäle GmbH sowie 10 Prozent an der Privatfern­ Sky 3D, Sky Action, Sky Atlantic HD, Sky Atlan‑ sehen in Bayern GmbH & Co KG. Hinzu tic + 1 HD, Sky Cinema, Sky Cinema + 1, Sky kommt eine Beteiligung am Online-​Sparten‑ ­Cinema + 24, Sky Comedy, Sky Emotion, Sky programm Sportdeutschland.TV (57,5 %). Hits, Sky Krimi, Sky Nostalgie, Sky Fußball Mit ihrer Tochtergesellschaft Red Arrow Bundesliga, Sky Sport 1, Sky Sport 2, Sky Sport Entertainment Group GmbH ist die ProSieben​ News, Sky Event, Sky Fanzone, Sky Info, Sat.1 Media SE auch in der Produktions­ Sky. ‌de, National Geographic Channel, Natio‑ branche tätig. Darüber hinaus gehören zum nal Geographic Wild Channel, National Geo‑ Unternehmen außer den Online-​Angeboten graphic People Channel und Fox Channel. der eigenen TV‑Programme auch das Video-​ Als Plattformbetreiberin hat Sky darüber on-Demand-​Angebot maxdome, das Multi­ hinaus die Möglichkeit der Einflussnahme channel-​Network Studio 71, das Videopor‑ auf wesentliche Programmentscheidungen tal MyVideo, Social‑TV-​Anwendungen (Sat.1 ​ bei den von von Dritten gelieferten Angebo‑ Connect, ProSieben Connect) sowie Internet‑ ten: Classica, Goldstar TV, Heimatkanal, Ro‑ seiten (wer-​weiss-​was.‌de, wetter.‌com, fem. mance TV, Spiegel Geschichte, MotorVision ‌com) und – vorbehaltlich einer Kartellamt-​ TV, A&E sowie History. Genehmigung – eine 80‑Prozent-​Beteiligung an Verivox. US-​Medienkonzerne _ Außer dem Unter‑ nehmen Twenty-​First Century Fox, das zu Sky Deutschland GmbH _ Im Juli 2015 be‑ knapp 40 Prozent der Familie Murdoch ge‑ schlossen die Gesellschafter der Sky Deutsch‑ hört, veranstalten auch die US‑Medienkon‑ land AG im Rahmen einer außerordentlichen zerne Walt Disney Company, Discovery Hol‑ Hauptversammlung, alle Minderheitsgesell‑ ding Company, Time Warner, Viacom und NBC schafter abzufinden und das Unternehmen Universal TV‑Programme in Deutschland. von der Börse zu nehmen. Zuvor besaß das Der Konzern The Walt Disney Company britische Unternehmen Sky UK Limited be‑ besitzt Free‑TV-​Beteiligungen an RTL II reits mehr als 95 Prozent aller Aktien. Die Sky (15,75 %), Super RTL (50 %) und Das Vierte Deutschland GmbH gehört durch die Um‑ (100 %) sowie 25 Prozent der Gesellschafter­ wandlung zu 100 Prozent dem britischen anteile der The History Channel Germany ­Unternehmen Sky plc., dessen Hauptgesell‑ GmbH & Co KG, welche die Pay‑TV-​Kanäle schafter Twenty-​First Century Fox Inc. ist History und A&E veranstaltet. Außerdem (37,19 % der Stimmrechte). strahlt Disney die Pay‑TV-​Kanäle Disney Chan‑ Zur Sky-​Plattform in Deutschland zählten nel, Disney Cinemagic, Disney XD und Disney Anfang 2016 mehr als neunzig Kanäle, von Junior aus. denen die Kommission zur Ermittlung der Die Discovery Holding Company hat in Konzentration im Medienbereich (KEK) 24 Deutschland Zulassungen für die Free‑TV-​ unmittelbar Twenty-​First Century Fox zurech‑ Programme DMAX und TLC sowie für die

88 TV im Internet | Privates Fernsehen

Pay‑TV -​Kanäle Discovery Channel und Animal men unter anderem die Tochterfirma Plaza‑ Planet. Hinzu kommt eine 51‑Prozent-​Betei‑ media, die auf die TV‑Produktion bei Sport­ ligung an den Spartenkanälen Eurosport und ereignissen spezialisiert ist, und eine Mehr‑ Eurosport 2 (Auslandslizenz). Die Discovery-​ heitsbeteiligung an der Highlight Commu- Anteile befinden sich mehrheitlich im Streu‑ nications AG (u. a. Constantin Film). besitz. Etwa 22 Prozent gehören der Familie von John C. Malone, der mit einer Mehrheit Axel Springer SE _ Das Medienunterneh‑ der Stimmrechte auch den Konzern Liberty men Axel Springer SE besitzt 100 Prozent der Global steuert, der auch die Teleshopping-​ Gesellschafteranteile des TV‑Nachrichten­ Kanäle QVC, QVC Plus sowie QVC Beauty & kanals N24. In der TV‑Branche ist Springer Style und den Kabelnetzbetreiber Unity­ außerdem mit einer Beteiligung in Höhe von media besitzt. 9,3 Prozent an Dogan TV aktiv. Hinzu kom‑ Time Warner veranstaltet in Deutschland men Minderheitsbeteiligungen an Hörfunk‑ den Nachrichtenkanal CNN sowie die Pay‑​ veranstaltern. TV-Angebote TNT Film, TNT Serie, TNT Glitz, Cartoon Network sowie Boomerang. Tele München Gruppe _ Die Tele München Viacom hat Zulassungen für die Free‑TV-​ Gruppe ist mehrheitlich im Besitz des öster‑ Programme Viva, Comedy Central und Nicke‑ reichischen Medienunternehmers Herbert lodeon/Nicknight sowie die Pay‑TV-​Ange‑ Kloiber (97 % der Gesellschafteranteile). Zum bote MTV, MTV Brandnew, NICK jr. und nick‑ Unternehmen gehören der Free‑TV-​Kanal toons. Auf der Basis von Ofcom-​Lizenzen sind Tele 5 und 15,75 Prozent der Anteile am Pro‑ in Deutschland außerdem die englischspra‑ gramm RTL II sowie 48 Prozent der österreichi‑ chigen Viacom-​Pay‑TV-​Kanäle MTV Dance, schen TV‑Programme ATV und ATV 2. Hinzu MTV Hits, MTV Live HD, MTV Music 24, MTV kommen Aktivitäten in den Bereichen Film, Rocks, VH‑1 und VH‑1 Classic empfangbar. Videoauswertung und Merchandising. NBC Universal verbreitet in Deutschland die​ Pay‑TV-Kanäle 13th Street Universal, SyFy, Universal Channel sowie E! Entertainment. 2.6 TV im Internet Darüber hinaus hält der US‑Konzern 50 Pro‑ zent der Anteile an den Pay‑TV-​Programmen Onlinevideo-Nutzung wächst weiter _ Die History und A&E. Videonutzung im Internet wächst unaufhalt‑ sam und hat sich zuletzt noch einmal stark Constantin Medien AG _ Das wichtigste beschleunigt: 82 Prozent der deutschen On‑ TV‑Geschäftsfeld der Constantin Medien AG, liner ab 14 Jahre nutzten 2015 zumindest sel‑ deren Aktien sich mehrheitlich im Streu­ ten Onlinevideo-Angebote. Gegenüber dem besitz befinden, ist der Sport‑TV-​Sektor mit Vorjahr (75 %) ist dies ein Sprung um sieben dem Free‑TV-​Kanal Sport 1 sowie den Pay‑TV-​ Prozent. Auch die Häufigkeit der Nutzung hat Kanälen Sport 1+ und Sport 1 US. Hinzu kom‑ deutlich zugenommen. Mehr als ein Viertel

89 Privates Fernsehen | TV im Internet

_.– Abb. 28

Videonutzung im Internet 2015 | zumindest selten genutzt; in Prozent

 Video (netto) gesamt 

Darunter u.a.

Videoportale wie YouTube, MyVideo,  Clip sh 

Fernsehsendungen live oder  zeitversetzt    Fernsehsendungen zeitversetzt 

 Mediatheken der Fernsehsender 

 Videos auf Facebook 

 Live Fernsehen im Internet 

 Videokanäle 

 Videopodcasts 

Video-Streamingdienste wie Net ix,  Watchever, maxdome  Fernsehsendungen auf Facebook 

    

◼◼ Gesamt ◼◼  –  Jahre

1 Nettowert aus „Fernsehsendungen zeitversetzt“ und „live fernsehen im Internet“ Basis: Deutschsprachige Onlinenutzer ab 14 Jahre, n = 1.432 Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2015.

(26 %) schauten im Jahr 2015 täglich Online‑ jungen Zielgruppen statt. Bei den 14- bis videos. Das sind nahezu doppelt so viele, wie 29‑jährigen Onlinern gibt es mit 98 Prozent in den beiden Vorjahren (14 %). Am häufigs‑ Nutzern nahezu niemanden, der nicht zu‑ ten findet die Onlinevideo-Nutzung in den mindest selten Onlinevideos schaut.

90 TV im Internet | Privates Fernsehen

Videoportale und soziale Netzwerke sind für Videoinhalte dienen. Laut Digitalisie‑ der wichtigste Anlaufpunkt für den Video‑ rungsbericht der Medienanstalten gaben konsum im Internet, dabei ist YouTube der 2015 über 41 Prozent der Personen ab 14 Jah‑ Branchenprimus in Deutschland. Aber auch ren in den TV‑Haushalten mindestens eine Facebook wird als Videoplattform immer Variante an, Onlinevideo-Inhalte auf dem wichtiger und liefert inzwischen insgesamt Fernseher nutzen zu können, 2014 waren es mehr Videos aus als YouTube – auch dank noch knapp 37 Prozent. seiner Auto-Play-Funktion, bei der Videos ab‑ gespielt werden, ohne sie zu klicken. Web‑TV-Monitor 2015 zählt knapp 9.000 Videoportale werden von 61 Prozent aller deutsche Onlinevideo-Angebote _ Ent‑ Onliner und 86 Prozent der 14- bis 29‑Jähri‑ wicklungen und Trends im deutschen Online‑ gen genutzt. Doch auch die Angebote der videomarkt werden seit Jahren systematisch TV‑Sender sind nachgefragt: 43 Prozent im BLM-/LFK-Web‑T​ V-Monitor abgebildet. Die aller Onliner schauen Fernsehsendungen live größte Gruppe der 8.997 erfassten Online­ (30 %) oder zeitversetzt (37 %) zumindest sel‑ video-Angebote bilden dabei mit 7.953 Kanä‑ ten. Auch hier liegt die Nutzung bei den 14- len die YouTube-Channels (mit mindestens bis 29‑Jährigen mit insgesamt 57 Prozent 500 A​ bonnenten). Zudem wurden 1.044 wei‑ (live: 43 % und zeitversetzt: 49 %) deutlich tere Web‑TV-Angebote erfasst. Hierbei han‑ darüber. delt es sich bei 46 Prozent um Portale klassi‑ scher Medien, 17 Prozent dieser Angebote Mehr als 40 Prozent können Onlinevideo-​ stammen von TV‑Veranstaltern. Ein Vergleich Inhalte auf dem TV‑Gerät nutzen _ Auch gegenüber 2014 zeigt bei den Angeboten ab‑ auf dem TV‑Gerät haben immer mehr Perso‑ seits von YouTube eine gewisse Konsolidie‑ nen Zugang zu Videoinhalten aus dem Inter‑ rung und einen Rückgang der Angebotszahl net. Neben internetfähigen Smart‑TV-​Gerä‑ um rund 12 Prozent. Statt eigenständiger ten, die diese Möglichkeit ab Werk bieten neuer Web‑TV-Angebote entstehen verstärkt und mittlerweile bei den meisten neuen Videokanäle via YouTube oder auf ähnlichen Fernsehern obligatorisch sind, existiert mitt‑ Plattformen wie MyVideo, Vimeo oder Clip‑ lerweile eine Vielzahl von Varianten, das fish. Die allermeisten Anbieter (92 % der in TV‑Gerät über externe Devices zu vernetzen. der Studie Befragten mit Abruf-Angebot) set‑ Hierzu gehört der Anschluss eines PCs/Lap‑ zen dafür auf YouTube als Plattform, Face‑ tops, aber auch von Spielekonsolen, Blu-ray- book wird inzwischen von 61 Prozent der Playern oder Streaming-Boxen wie dem ­Anbieter genutzt. Amazon Fire TV Stick, Apple TV oder Google Vor allem für klassische TV‑Inhalte, die in Chromecast. Nicht zuletzt können auch der Regel nicht auf Video-Plattformen zu Smartphone oder Tablet mittlerweile sehr ­finden sind, steuern Nutzer die Websites einfach drahtlos mit dem Fernseher verbun‑ sowie Mediatheken und Video-Center der den werden und so ebenfalls als Abspielgerät TV‑Sender an. Die deutschen Fernsehsender

91 Privates Fernsehen | TV im Internet

_.–

Abb. 29 Web ‑TV-Angebote und YouTube-Kanäle in Deutschland 2010–2015

YouTube- Kanäle

+ % +,% – % – %

Web-TV-Angebote . 

nicht . .  . erhoben .  .

          

Quelle: BLM-/LFK-Web‑TV-Monitor 2015. verzeichnen mit ihren Internetportalen Reich‑ Tube auch eine Zweitverwertung von bereits weiten von bis zu acht Millionen Unique ausgestrahlten linearen Fernsehinhalten Usern pro Monat. Die meisten kleineren Sen‑ durch TV‑Sender stattfindet, haben die er‑ der erreichen zumeist weniger als eine Mio. folgreichsten Angebote nur wenig mit klas‑ Unique User pro Monat. sischen TV‑Formaten gemein, sondern haben ihre ganz eigenen Kategorien. Das am stärks‑ Auf YouTube dominieren andere Formate ten verbreitete Format sind Servicevideos als im klassischen TV _ Der größte Teil der in Form von sogenannten „Tutorials“ bzw. befragten Onlinevideo-Anbieter (86 %) setzt „How-tos“, es folgen Videoblogs bzw. „Follow heute auf Eigenproduktionen. Aktuelle Infor‑ me around“-Videos, in denen der Protagonist mationen sind dabei der wichtigste Content‑ typischerweise direkt in die Kamera spricht bereich vor Unterhaltung und Service. oder den Zuschauer „herumführt“. Separat untersucht wurden im Rahmen Mittlerweile hat die größte Videoplatt‑ des Web‑TV-Monitors die Inhalte, die auf form eine Reihe von YouTubern hervorge‑ YouTube am besten laufen: Obwohl bei You‑ bracht, die in ihrer zumeist sehr jungen Ziel‑

92 TV im Internet | Privates Fernsehen

ˆ‰_‹.Ž–‰ Abb. 30

Formate auf YouTube-Kanälen in Deutschland | in Prozent der befragten YouTuber

Tutorial & How-to  Videoblog (Vlog)/Follow me around  Comedy, Unterhaltung, Show  News  Doku/Information  Gaming  Wissen  Musik  Film/Kurzƒ lme & Animation  Sport  Marketing/Werbung  Zweitverwertung/TV-Inhalte Kinderinhalte  Sonstiges      

Quelle: BLM-/LFK-Web‑TV-Monitor 2015. gruppe Starstatus erlangt haben. Der erfolg‑ sondern zunehmend technisch hochwertig, reichste Kanal in Deutschland (Stand Februar ​ professionell produzierte Videos. Die Voraus‑ 2016) gehört Gronkh, der mit der Kommen‑ setzung hierfür schafft das Partnerprogramm tierung und Präsentation von digitalen Spie‑ von YouTube, das eine Monetarisierung der len in „Let’s-Play“-Videos über vier Millionen Videos und Kanäle ermöglicht und die Kanal‑ Abonnenten erreicht. Top-YouTuber wie Bibis-​ betreiber an den Werbeeinnahmen der Platt‑ BeautyPalace oder Dner erreichen 30 bis form beteiligt. 40 Mio. Abrufe pro Monat, Musikkanäle wie Nicht zuletzt äußert sich diese Professio‑ DigsterPop von Universal Music oder Kontor‑​ nalisierung auch in der wachsenden Zahl von TV sogar 60 Mio. Multi -Channel-Networks (MCNs) bzw. der im Rahmen von MCNs organisierten Kanäle. Professionalisierung auf YouTube durch MCNs sind von YouTube unabhängige Unter‑ Multi-Channel-Networks _ Insgesamt ist nehmen, die mehrere (zum Teil hunderte) im Onlinevideo-Bereich eine stetige Profes‑ YouTube-Kanäle bündeln und ihre Mitglieder sionalisierung zu beobachten. Die meist­ bei der Produktion und der Vermarktung von genutzten Inhalte sind keine Amateurclips, Inhalten unterstützen. Als Schnittstelle zwi‑

93 Privates Fernsehen | TV im Internet

schen YouTubern und der Werbewirtschaft Die weltgrößte Plattform für Live-Video- erstrecken sich die Leistungen der Netzwerke Streams ist derzeit Twitch. Die Amazon-Toch‑ von der Optimierung der Kanäle und Videos ter bedient monatlich über 100 Mio. Nutzer, über die Unterstützung bei der Rechte- und die im Schnitt täglich mehr als 100 Minuten Lizenzverwaltung bis hin zur Vermittlung die Streams von rund 1,7 Mio. Anbietern an‑ von Werbepartnern. Im Gegenzug profitieren schauen. Das mit Abstand wichtigste Format die MCNs von der Reichweite der einzelnen auf Twitch ist dabei das sogenannte „Social Kanäle und werden an deren Werbeeinnah‑ Video Gaming“, eine Live-Version der belieb‑ men beteiligt. ten „Let’s Play“-Videos, bei denen Gamer sich beim Spielen quasi über die Schulter schauen Videos über Smartphones teilweise jetzt lassen und dabei Abonnentenzahlen zum Teil schon wichtiger als via PC/Laptop _ Ein in Millionenhöhe erreichen. großer Teil der Onlinevideo-Nutzung erfolgt Auf Twitch setzt auch Rocket Beans TV. heute über mobile Endgeräte, ganz besonders Der deutschsprachige Livestreaming-Kanal bei YouTube. So kamen 2015 nach Angabe der sendet 24 Stunden lang über Gaming, Pop‑ für den Web‑TV-Monitor 2015 befragten You‑ kultur und Nerd-Themen im Internet und Tuber schon 52 Prozent der Abrufe auf mobi‑ zeigt, wie innovativ und professionell der lem Wege, vor allem via Smartphone und Webvideomarkt inzwischen ist. Ein 34‑köpfi‑ ­Tablet. Über PC waren es nur noch 38 Prozent. ges Team (Stand Januar 2016) rund um eine Bis zum Jahr 2020 erwarten die YouTuber Handvoll ehemaliger Giga- bzw. MTV Game fast drei Viertel (74 %) mobile Abrufe. Aber One-Macher ist den Weg vom klassischen auch die Anbieter abseits von YouTube mei‑ Fernsehen ins Netz gegangen und bastelt nen, dass mobile Endgeräte bald die wich‑ hier inzwischen an Formaten wie Let’s Plays, tigste Plattform für Onlinevideos werden. Talk- oder Gameshows. Anders als auf You‑ Das größte Problem sehen die befragten An‑ Tube ist bei den Livestreams auf Twitch dabei bieter so auch im Mobilfunkbereich. 62 Pro‑ eine unmittelbare Interaktion zwischen den zent nennen die begrenzten Datenvolumina Sendenden und ihren Zuschauern möglich. der Mobilfunkverträge als Hemmnis für die Live-Chat-Kommentare werden direkt aufge‑ Marktentwicklung. griffen und so Teil des medialen Erlebnisses. Neben Twitch und anderen Social-Video-​ Live-Streaming gewinnt an Bedeutung _ Gaming-Plattformen wie Hitbox teilen sich Obwohl sich Onlinevideos insbesondere da‑ bislang sehr unterschiedliche Angebote den durch auszeichnen, dass sie sich i. d. R. voll‑ Markt für Live-Streaming, dazu gehören mo‑ kommen unabhängig von Programmplänen bile Angebote wie Periscope (von Twitter) konsumieren lassen, wendet sich ein wach‑ oder Video-Chat-Portale, z. B. YouNow. Auch sender Teil der Bewegtbildnutzung Strea‑ YouTube will das Live-Segment nicht den ming-Angeboten zu, die live und damit je‑ ­anderen überlassen und startete im August ​ weils einmalig, weil zeitabhängig sind. 2015 mit YouTube Gaming ebenfalls eine

94 TV im Internet | Privates Fernsehen

auf Videospiele fokussierte Plattform. Zuletzt Monat VoD-Dienste mit professionellen In‑ brachte Facebook sein Video-Streaming-Fea‑ halten, davon fast ein Viertel Amazon, rund ture Facebook Live Ende Februar 2016 auch neun Prozent maxdome und acht Prozent in Deutschland auf den Markt. Bislang hat Netflix. Auch wenn bislang von keinem der sich aber noch kein externes Portal als Stan‑ Anbieter offizielle Kundenzahlen für Deutsch‑ dardplattform durchsetzen können, wie es land bekannt sind, deutet alles auf eine deut­ bei YouTube für Videos auf Abruf der Fall ist. liche Marktführerschaft des Versandriesen Daher ist aktuell die eigene Website die hin. Dieser kombiniert sein Videoangebot wichtigste Distributionsplattform für Live-​ mit zahlreichen weiteren Services, darunter Streaming. Auch die klassischen TV‑Anbieter einem kostenfreien Premiumversand und ein streamen ihre Programme 1 : 1 auf den Sen‑ Musikabonnement für einen Pauschalpreis der -Websites bzw. ihren Mediatheken, aber von 49 Euro pro Jahr, und liegt damit preis‑ auch auf Portalen wie Zattoo oder Magine. lich deutlich unterhalb der Konkurrenz, bei Zusätzlich aber werden auch, bspw. im Rah‑ der monatlich typischerweise zwischen acht men von Sportübertragungen, Veranstaltun‑ und 15 Euro zu bezahlen sind. Auch etablierte gen auf den Online-Kanälen gestreamt, die TV‑Veranstalter mischen hier mit: maxdome nicht im klassischen TV zu sehen sind. gehört der ProSieben-Sat.1‑​Gruppe und Sky bietet neben seinem Sky Go‑Service für Abon‑ Video‑on-Demand boomt und punktet mit nenten mit Sky Online auch ein Standalone-­ exklusiven Premium-Serien _ Der Markt Produkt für Nicht-Kunden an. für kostenpflichtige Video‑on-Demand-An‑ Die VoD-Anbieter konkurrieren um die gebote (VoD) hat in Deutschland viele Jahre Kunden aber nicht nur durch den Preis, son‑ ein Nischendasein gefristet. Spätestens mit dern auch mit exklusiven Inhalten. Insbeson‑ den Starts von Amazon Prime Instant Video dere TV‑Serien erleben auch Dank der VoD-​ und Netflix im Jahr 2014 erleben die Ange‑ Services derzeit einen Boom und werden bote jedoch einen Boom. Dabei hat sich vor immer häufiger bevorzugt auf Abruf „ge­ allem das Abonnement (Subscription Video‑​ binget“, also non-stop und ohne Warten auf on-Demand, kurz: SVoD) als bevorzugtes Ge‑ den nächsten Ausstrahlungszeitpunkt kon‑ schäftsmodell durchgesetzt. Für eine fixe sumiert. Bei den 18- bis 29‑Jährigen, das ergab ­Gebühr erhält man hier vollen Zugriff auf eine Goldmedia-Umfrage im August ​2015, komplette Videotheken der Anbieter. Ergänzt verfolgten rund 24 Prozent ihre Lieblings­ werden diese teilweise durch Angebote vor serie am liebsten per VoD, bei den 30- bis allem sehr aktueller Blockbuster, die zusätz‑ 39‑Jährigen sind es sogar rund 27 Prozent. lich transaktionsbasiert berechnet werden Das Angebot exklusiver, häufig US‑ame‑ (Transactional Video‑on-Demand, TVoD). rikanischer, Serien ist eines der wichtigsten Laut Digitalisierungsbericht der Medien‑ Differenzierungsmerkmale der Anbieter. Sky anstalten nutzten 2015 bereits rund 19 Mio. kann hier bspw. durch exklusive Lizenz-Deals Deutsche ab 14 Jahren mindestens einmal im mit Serien-Premieren des US‑amerikanischen

95 Privates Fernsehen | TV‑Plattformen

_.– Abb. 31

Nutzung von professionellen VoD-Inhalten 2015 | mindestens einmal im Monat; in Prozent

Amazon Prime Instant Video

Maxdome ,% ,%Net ix ,% , %

Watchever

Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht 2015.

Kabelanbieters HBO wie „Game of Thrones“ noch deutlich schärfere Bilder als die bislang oder Martin Scorseses „Vinyl“ punkten, die aktuellen HD‑Fernseher liefert. inzwischen häufig bereits zum oder kurz nach US‑Start verfügbar sind. Darüber hin‑ aus geben die Anbieter inzwischen vermehrt 2.7 TV‑Plattformen eigene Serien in Auftrag. Prominente Bei‑ spiele sind „House of Cards“ und „Orange is Im Web entstehen neue TV‑Plattformen _ the New Black“ von Netflix oder die preis­ Neben den klassischen Kabel- und Satelliten-​ gekrönten „Transparent“ und „Mozart in the Anbietern haben sich in den letzten Jahren Jungle“ von Amazon. Im Rahmen der Berli‑ eine Vielzahl neuer Onlineportale für TV- und nale 2016 wurde auch die erste deutsche Pro‑ Video -​Angebote etabliert. 2015 nahm diese duktion bekanntgegeben, die von einem Entwicklung noch an Dynamik zu: Einstige VoD-Anbieter produziert wird: „Wanted“ von Onlineportale drängen vom PC auf den gro‑ und mit Matthias Schweighöfer soll ab 2017 ßen TV‑Bildschirm und übernehmen immer exklusiv bei Amazon abrufbar sein. mehr Funktionen etablierter TV‑Plattformen. Die VoD-Anbieter befeuern aber nicht So wird das klassische, lineare Programm‑ nur das Angebot attraktiver, neuer Inhalte, fernsehen bereits seit mehreren Jahren über sondern auch die Verbreitung moderner Anbieter wie Zattoo oder Magine TV ge­ Technik. Denn die Eigenproduktionen von streamt. Kostenlos ohne Abo können jedoch Netflix und Amazon werden im neuen Auf­ in der Regel nur die öffentlich-​rechtlichen lösungsstandard Ultra‑HD (UHD) produziert Fernsehsender und ein paar Programme und angeboten. Sie bieten damit, bislang ­darüber hinaus angesehen werden. Wer die weitgehend exklusiv, Premiuminhalte für die Programme der privaten Sendergruppen RTL neueste TV‑Geräte-Generation, die mit „4K“ und ProSiebenSat.1 sehen will, muss aber ein

96 TV‑Plattformen | Privates Fernsehen

kostenpflichtiges Paket buchen. Bislang wur‑ Befeuert wird diese Entwicklung auch den als Zielgruppe dieser Angebote vor allem durch die Aktivitäten der Drittanbieter auf Haushalte ohne klassisches TV‑Gerät ausge‑ den Plattformen. So lassen sich bspw. bei macht, die Fernsehen ausschließlich über Magine Pay‑TV-​Pakete mit Sendern aus den den PC oder Laptop nutzen. Bereichen „Film & Serie“ bzw. „Kids“ bereits Vergleichsweise neu ist jedoch, dass sich ab 2,99 Euro monatlich buchen. Damit ent‑ Zattoo, Magine oder das Streaming-​Angebot steht für die Kabelangebote und auch für Sky von TV Spielfilm mit eigenen Smart TV‑Apps neue Konkurrenz und zahlreiche neue Ange‑ oder neuer Hardware wie dem Amazon Fire boten für die Zuschauer. Auch die Entwick‑ TV‑Stick auch auf dem Fernseher problemlos lung im Bereich DVB‑T2 dürfte diese Entwick‑ nutzen lassen. Damit bietet Amazon eine lung weiter vorantreiben: Denn auch die neue Plattform, auf der neben dem hauseigenen digitale Terrestrik will sich als TV‑Plattform VoD-​Angebot und Mediatheken-​Apps auch mit HD und kostenpflichtigen Pay-​Angeboten lineares Fernsehen genutzt werden kann. Der positionieren. E-Commerce-​Riese bietet damit eine Fern‑ seh-​Alternative, die komplett über das Inter‑ Sky erhält weiterhin großen Zuwachs _ net distribuiert wird und klassische Rund‑ Pay‑TV-​Branchenprimus Sky konnte das Jahr funkübertragungswege gar nicht benötigt. 2015 ähnlich stark abschließen wie das Vor‑ Das (Breitband‑)Kabel dient nur noch als jahr: Mit 370.000 zusätzlichen Abonnenten bloße Transport-​Infrastruktur für die Online-​ in Deutschland und Österreich erreichte der Übertragung der sogenannten Over-​the-​top-​ Pay‑TV-​Anbieter erstmals die Marke von Angebote (OTT) aus dem Netz. 4,5 Mio. Kunden. Durch die wachsende Nach‑ Der nächste konsequente Schritt hin zur frage von Neukunden kann Sky auch verkraf­ kompletten TV‑Plattform sind dann attrak‑ ten, dass die Kündigungsrate wieder auf ein tive Bewegtbildrechte: Amazon hat bereits Niveau von rund 10 Prozent anstieg, nach‑ auf der Berlinale eine erste deutsche Eigen‑ dem sie 2014 mit 8,2 Prozent so niedrig war produktion namens „Wanted“ mit Mathias wie nie zuvor. Schweighöfer für sein VoD-​Angebot ange‑ Von Juli bis Dezember 2015 konnte Sky kündigt und auch das neue Filmprojekt des mit 964 Mio. Euro ein Umsatzplus von zehn Kino -​Regisseurs Michael „Bully“ Herbig wird Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum exklusiv im Amazon-Str​ eaming-Dienst laufen. verzeichnen. Das positive EBITDA konnte Sky Doch damit nicht genug: Selbst die Bundes‑ trotzdem nicht vor einem operativen Verlust liga -​Rechte findet das US‑Unternehmen öf‑ von 26,5 Millionen Euro bewahren. Dabei fentlich „spannend“. Der Internetriese könnte schlugen insbesondere die hohen Kosten damit zum ernsthaften Spieler im Pay‑TV-​ für die Bundesliga- und Champions-​League-­ Segment werden, der neben klassischem TV Lizenzen zu Buche. Gegenüber dem ersten und Serien auch exklusive Sportevents an‑ Halbjahr 2014/15 (minus 24,7 Mio. Euro) ist bietet. dies jedoch nur ein geringer Verlust. Pro

97 Privates Fernsehen | TV‑Plattformen

Kunde verdiente Sky in der zweiten Jahres‑ es nach der Deutschen Fußball Liga (DFL) und hälfte 2015 etwas mehr als in den Jahren dem Bundeskartellamt geht, sollen die Live-​ zuvor: Der durchschnittliche Umsatz pro Rechte ab 2016 an mehrere Parteien ver­ Kunde (Average Revenue per User: ARPU) geben werden, um einerseits insgesamt mehr stieg auf rund 35 Euro/Monat. Lizenz­erlöse zu generieren und international Einer der Hauptgründe für das Kunden‑ wettbewerbsfähig zu bleiben und anderer‑ interesse liegt laut Sky an der zunehmenden seits Monopolisierungsgefahren zu reduzie‑ Nachfrage nach qualitativ hochwertigen ren. Dies bedeutet für Sky neue Konkurrenz. Fernsehproduktionen. Insbesondere die Ko‑ operation mit dem US‑Sender HBO und eine Unitymedia bleibt stabil und setzt auf Ge- Erweiterung der Buchungsmöglichkeiten schwindigkeit _ Unitymedia konnte seinen war hier offenbar attraktiv, weil damit auch Umsatz in Höhe von 2,17 Mrd. Euro im Ver‑ Inhalte flexibler nutzbar sind: So können gleich zu 2014 um sechs Prozent steigern. Kunden mit dem Sky Online-​Angebot an‑ Mitverantwortlich für die positive Bilanz ist stelle des klassischen Pay‑TV-​Abos monatlich dabei die erhöhte Nachfrage nach Premium­ kündbare Online-​Programmpakete buchen, angeboten von Unitymedia auf Basis der welche sich mit Tagestickets für das kom‑ TV- und Medienplattform Horizon, welche plette Live-​Sport Angebot kombinieren las‑ auch online oder per App auf mobilen End‑ sen. Sky reagiert damit auf Netflix & Co und geräten nutzbar ist und einen WLAN-​Router, fängt an, auch Kundengruppen abzuschöp‑ ein Kabelmodem, DVB‑C-​Tuner, eine Telefon­ fen, die sich nicht über einen längeren Zeit‑ anlage sowie je nach Modell ein HD‑Fest‑ raum binden wollen. plattenrecorder oder ein HD‑Receiver be­ Derzeit werden alle Kunden kostenfrei inhaltet. auf HD‑Empfang umgerüstet. Damit soll der Unitymedia konnte 2015 rund 200 Tsd. Weg für „Sky Q“ geebnet werden. Diese neue Kunden für die Multimedia-Plattform neuen Pay‑TV-​Receiver streamen TV‑Inhalte gewinnen. Der Kabelanbieter trieb dabei ins Heimnetzwerk. Abonnenten können so den Ausbau der Plattform kräftig voran. Ins‑ ihre Programme im mehreren Räumen sowie gesamt zwölf neue HD‑Sender und vier‑ in Full HD bzw. UHD (Ultra High Definition) zehn neue Apps wie Twitter und die Musik‑ anschauen. Die Maßnahme dient auch dazu, stream-​App Xite wurden hinzugefügt. Mit sich mehr an die Nutzungsgewohnheiten der der neuen App „Fernsehen mit Twitter“ Kunden anzupassen und somit einen weite‑ kann sich der ­Zuschauer außerdem Tweets ren Angriff auf die Onlinekonkurrenz (oder zum aktuellen Programm live einblenden eine Verteidigung gegenüber der Online‑ lassen. welt) zu starten. Bei seinen Digital‑TV-​Kunden unterschei‑ Das wichtigste Zugpferd für Sky ist wei‑ det der Kabelanbieter zwischen Enhanced- terhin die Bundesliga. Doch gerade hier und Basic-Video-Abonnenten. Im Premium‑​ könnte es 2016 problematisch werden: Wenn TV-​Segment konnte Unitymedia dabei 2015

98 TV‑Plattformen | Privates Fernsehen

ein Wachstum von 140.000 Neukunden ver‑ Vodafone/Kabel Deutschland verschmel- buchen und seinen Kundenstamm auf rund zen _ Nach der Übernahme von Kabel 1,5 Mio. erhöhen. Insgesamt 23 Prozent der Deutschland durch Vodafone im Herbst 2013 rund 6,5 Mio. Digital‑TV-​Kunden von Unity‑ wurde der Markenname Kabel Deutschland media haben damit Premium-​Inhalte abon‑ im Laufe des Jahres 2015 sukzessive aufge‑ niert. löst. Alle Produkte und Dienste des Konzerns Die mobile Version HorizonGo wurde so werden seitdem unter dem Namen „Voda‑ weiterentwickelt, dass sich TV‑Aufnahmen fone“ vermarktet. Die TV‑Sparte von Kabel auch von unterwegs bearbeiten lassen. Um Deutschland wurde genauso wie Internet auch die mobile Nutzung der Angebote und Telefonie im Laufe des Jahres voll­ zu ermöglichen, forciert Unitymedia außer‑ kommen in das Vodafone-​Angebot inte­ dem den Ausbau des eigenen HotSpot-Netz‑ griert. Das TV‑Geschäft des Konzerns bleibt werks und hat 1.000 öffentliche WLAN-​ dabei strategisch in Unterföhring angesie‑ ­Zugangspunkte in 100 Städten in Betrieb delt. genommen.­ Nachdem Kabel Deutschland (KD) bereits Auch das Video‑on-​Demand-​Angebot 2014 in die Gewinnzone zurückgekehrt war, wurde erweitert: Die Anzahl der über Unity‑ konnte Vodafone/KD den Aufwärtstrend media verfügbaren Videos hat sich im Ge‑ 2015 bestätigen: Der Umsatz von 1,61 Mrd. ​ schäftsjahr 2015 auf mehr als 36.000 ver­ Euro bedeutet sogar einen Anstieg von sie‑ doppelt. Ab Anfang 2015 ist außerdem die ben Prozent gegenüber 2014. Knapp 55 Pro‑ ­Video‑on-​Demand Plattform maxdome von zent (883 Mio. Euro) des Gesamtumsatzes ProSiebenSat.1 Bestandteil der TV- und 3Play-​ von Vodafone/KD wurden durch das TV‑Bu‑ Tarife (TV, Internet, Telefonie) und kann für siness erlöst. Im TV‑Segment konnte Voda‑ einen monatlichen Festbetrag hinzugebucht fone/KD die Anzahl seiner Pay‑TV-​Abonne‑ werden. ments um rund 6,8 Prozent auf 1,64 Mio. stei‑ Um den Abruf von Fernsehinhalten in gern. Zugleich stieg zum Ende des Jahres hoher Qualität zu gewährleisten, setzt Unity­ 2015 der ARPU im Fernsehbereich von media weiter auf den Ausbau von Glasfaser‑ 11,04 Euro auf 11,23 Euro/Monat. Der Anstieg netzen: In über 40 Prozent des Unitymedia-​ ist vor allem dadurch zu erklären, dass viele Netzes sind mittlerweile Geschwindigkeiten Kunden mehrere Produkte gleichzeitig ge‑ von bis zu 400 Mbit/s möglich. Das Telekom‑ bucht haben. munikationsunternehmen hält damit an sei‑ Vodafone/KD setzt bei seinem Fernse‑ ner Strategie fest, die Konkurrenz durch Ge‑ hangebot auf einen Mix aus frei empfangba‑ schwindigkeit bei den Breitbandanschlüssen ren und verschlüsselten HD‑Kanälen. Kabel‑ auszustechen. Zugleich wurden für Endkun‑ kunden erhalten mit dem „TV Basis HD“-​ den sowohl Anfang 2015 als auch Anfang Paket Zugang zu den Premiuminhalten. Mit 2016 die Preise zum Teil um über zehn Pro‑ den zusätzlich buchbaren Paketen „TV Viel‑ zent erhöht. falt HD“ und „TV‑Vielfalt HD Komfort“ wer‑

99 Privates Fernsehen | TV‑Plattformen

den diverse Staffelungen des Pay‑TV Angebo‑ Telekom erreicht 2,7 Mio. Entertain-​Kun- tes angeboten. den _ Rund 241.000 Neukunden konnte die Telekom 2015 für ihr Entertain-​Angebot ge‑ Konsolidierung im deutschen Kabelmarkt winnen, ein Anstieg von rund zehn Prozent geht weiter _ Durch die Übernahme der gegenüber 2014. Mit insgesamt 2,7 Mio. IPTV-​ mittelständischen Konkurrenten pepcom und Kunden ist die Telekom von ihrer erklärten primacom für rund 1,3 Mrd. Euro erhöhte Zielmarke von 5 Mio. Kunden damit jedoch der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus seine weiterhin ein gutes Stück entfernt. Reichweite auf 3,7 Mio. Haushalte. Nach Mit „Entertain 2.0“ plant die Telekom Unity m­ edia und Vodafone ist die Tele Colum‑ eine grundlegende technische und inhalt­ bus AG damit die Nummer 3 in der Branche: liche Überarbeitung des TV‑Angebots – kon‑ Bis zum dritten Quartal 2015 steigerte das krete Angaben zum Zeitpunkt einer Markt‑ Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zu einführung gibt es aber noch nicht. Der neue 2014 um 14 Prozent auf rund 182 Mio. Euro. Media Receiver soll künftig geräteunab­ Die Erlöse aus dem TV‑Segment stiegen um hängig funktionieren. TV‑Sender und Video‑ rund sechs Prozent auf 125 Mio. Euro. Im dienste sollen auch per Smartphone und März 2016 wiederum übernahm United PC zu sehen sein. Um die Attraktivität des ­Internet (web.‌de, GMX) 25,11 Prozent der TV‑Angebots zu steigern, will die Telekom in ­Anteile der Tele Columbus. United Internet Zukunft weiter auf Kooperationen mit exter‑ ist zudem an Versatel sowie Drillisch be­ nen Plattformen setzen. Aktuell können teiligt. ­Inhalte von Sky, Videoload, Netflix und max‑ Tele Columbus bietet im TV‑Segment so‑ dome per Entertain genutzt werden. Mit den wohl Basis- als auch Premium-​Programme neuen Receivern werden UHD-​Angebote von an. Die Premium-​Pakete enthalten bis zu 50 Netflix & Co. hinzukommen. weitere digitale TV‑Programme, davon bis zu Neben der Fußballbundesliga engagiert 32 Sender in HD‑Qualität. Ab Mitte 2016 wer‑ sich die Telekom seit 2014 mit dem Kauf der den Video‑on-​Demand-Inhalte von maxdome Basketball-​Bundesliga-​Rechte intensiv im im Angebot der Tele Columbus zur Verfü‑ Sportbereich. Anfang 2016 sicherte sich das gung stehen. Rund 397.000 Kunden abon‑ Unternehmen auch die Rechte an der deut‑ nierten Produkte aus dem Bereich Premium schen Eishockey Liga. Der Plan der Deutschen TV. Mit einem Anteil von 21 Prozent an den Fußball Liga (DFL), die Rechte an mehr als nur insgesamt 1,87 Mio. Kabelkunden liegt Tele einen Bieter zu vergeben, könnte damit auch Columbus damit leicht hinter der Konkur‑ der Telekom die Möglichkeit geben, ihr Enter‑ renz. Tele Columbus setzt wie die Wettbe‑ tain -​Paket noch attraktiver zu machen. Doch werber im Kabelmarkt auf schnelles Internet nachdem die Telekom bei der Vergabe der von bis zu 400 Mbit/s. um neue Kunden zu Rechte 2012 leer ausgegangen war, gab sich gewinnen. der Konzern, der bereits zum Start seines IPTV -​Angebots 2006 zeitweise über Bundes‑

100 TV‑Plattformen | Privates Fernsehen

Abb. 32 Pay ‑TV und IPTV-​Abonnenten in Deutschland 2007–2015

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

Sky 1 Abonnenten in Tsd. 3.651 2.411 2.470 2.653 3.012 3.363 3.667 4.123 4.494 Veränderungen in % 7,1 – 34,0 2,4 7,4 13,5 11,6 9,0 12,4 8,9 Vodafone/Kabel Deutschland 2 Abonnenten in Tsd. 763 846 1.039 1.222 1.082 1.267 1.343 1.417 1.648 Veränderungen in % 15,6 10,9 22,8 17,6 – 11,5 17,1 14,7 5,5 16,3 Unitymedia/KabelBW 3 Abonnenten in Tsd. 456 568 491 1.533 1.753 2.186 2.235 2.278 1.499 Veränderungen in % 18,4 24,6 – 13,6 – 14,3 24,7 2,2 1,9 – HD+ Abonnenten in Tsd. ––– 37 404 945 1.413 1.654 1.832 Veränderungen in % ––––– 133,9 49,5 17,1 10,7 Telekom Abonnenten in Tsd. 150 480 806 1.156 1.553 1.966 2.200 2.442 2.683 Veränderungen in % 320,0 167,9 43,4 34,3 26,6 11,9 11,0 9,8 Tele Columbus Abonnenten in Tsd. –––––––– 397 Veränderungen in % –––––––––

1 Inkl. Premiere/Sky Austria, ohne indirekte Premiere/Sky-​Kunden, ab 2008 mit neuer Berechnungsgrundlage 2 Kabel Deutschland hatte zwischenzeitlich nur die Zahl der Premiumkunden gesamt (Pay‑TV + PVR) ausgegeben, veröffentlicht inzwischen wieder die Zahlen der Pay‑TV-​Abonnements. 2009 und 2010 wurden nachträglich korrigiert. 3 Unitymedia differenziert seit 2015 zwischen Enhanced- und Basis-Video-Kunden. Dies führte dazu, dass im Ver‑ gleich zu 2014 Kunden aus der Pay‑TV-​Kategorie fielen, welche nur für den Zugang zu den Inhalten bezahlten, jedoch keine monatlichen Abonnements gebucht hatten. Die entsprechende Zahl der Enhanced-­Video-Kunden lag 2014 bei 1.359 Tsd. Quelle: Goldmedia nach Unternehmensangaben.

liga-​Lizenzen verfügte, im Februar 2016 zu‑ betreibers SES Astra, konnte für 2015 erneut rückhaltend und ließ lediglich verlauten, sich ein starkes Kundenwachstum vermelden. Die für das Vergabeverfahren der Bundesliga‑ Anzahl der zahlenden Kunden stieg auf rund rechte registrieren zu lassen. 1,85 Mio. an – elf Prozent mehr als im Vor­ jahreszeitraum. Zusätzlich befinden sich ca. ​ HD+ baut seinen Kundenstamm aus _ 1,1 Mio. Satelliten‑TV-​Haushalte in der kosten‑ HD+, Tochterunternehmen des Satelliten­ losen einjährigen HD+ Testphase.

101 Privates Fernsehen | TV‑Programmanbieter

Freenet übernimmt Media Broadcast _ Die Mediengruppe RTL im Januar 2016​ ihr Pay‑TV-​ Freenet AG will künftig nicht nur Internet, Portfolio um den Auslandssender RTL Inter‑ sondern auch Radio- und TV‑Programme zum national, der die Programme des Senders Kunden bringen. Das Telekommunika­tions­ auch jenseits Europas verbreiten soll. unternehmen übernahm im März 2016 für Für die TV‑Programmanbieter hat sich 295 Mio. Euro den Full Service Provider Media diese Strategie ausgezahlt: Laut der Erhe‑ Broadcast (ohne dessen Satellitenspar­ te), der bung Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Anfang 2015 die Plattformlizenz für DVBT‑2, Deutschland erwarteten die bundesweiten den Nachfolger des klassischen DVB‑T, erhal‑ Free- und Pay‑TV-​Anbieter für 2015 mit rund ten hatte. Der technische Aufbau der deut‑ 7,232 Mrd. Euro einen neuen Rekordumsatz schen DVB‑T2‑Plattform soll sukzessive ab (s. Seite 68). Das wachstumsstärkste Seg‑ Frühjahr 2016 erfolgen und damit auch ter‑ ment im privaten Fernsehen war 2014 der restrisch den Empfang von HD- und Pay‑TV-​ Pay‑TV-Bereich mit seinen Erlösen durch Programmen ermöglichen. Abonnements und kostenpflichtige Video­ Zudem beteiligte sich die Freenet AG mit abrufe. Hier erfolgte im Vergleich zu 2012, 25 Prozent an der EXARING AG, einer IP‑Platt‑ dem Jahr der letzten Analyse, ein Anstieg von form für Entertainment-Dienste. Damit 26,4 Prozent auf 1,87 Mrd. ​Euro. Die wich‑ möchte der Konzern ab dem dritten Quartal tigste Einnahmequelle für die bundesweiten 2016 Full‑HD und 4K sowohl stationär als TV‑Anbieter blieb aber weiter das klassische auch mobil anbieten. Werbegeschäft. Mit der Vermarktung über‑ regionaler Werbespots erzielten die TV‑­ Sender 2014 rund 4,1 Mrd. ​Euro und damit 2.8 Bundesweite 365 Mio. ​Euro mehr als 2012. TV‑Programmanbieter Zeitlichen Schranken für Fernsehwerbung Pay ‑TV und Free‑TV verschmelzen immer auf dem Prüfstand _ Private Fernsehsender mehr _ Während es vor einigen Jahren noch können zukünftig evtl. selbst entscheiden, sehr klar abgrenzbar war, welches Geschäfts‑ wie viel Werbezeit sie innerhalb ihres Pro‑ modell ein bundesweiter TV‑Anbieter nutzt, gramms einplanen und wie viele Einzelspots haben sich die Grenzen zwischen Free- und sie ausstrahlen wollen. Bund und Länder for‑ Pay‑TV heute weitgehend aufgelöst: Die einst dern eine umfassende Liberalisierung und allein im Free‑TV-​Markt agierenden Anbieter setzen sich für die Aufhebung der bisher gel‑ drängen weiter auf den Pay-​Markt, um ihre tenden Regelung von maximal 12 Minuten Abhängigkeit von konjunkturellen Schwan‑ Werbung pro Stunde ein. Ein entsprechendes kungen der Werbewirtschaft zu reduzieren. Positionspapier wurde 2015 bei der EU‑Kom‑ Auf der anderen Seite vermarkten Pay-A​ nbie‑ mission eingereicht. Anlass ist die Neu­ ter wiederum ihre Reichweiten zusätzlich im fassung der EU‑Richtlinie für audiovisuelle lukrativen TV‑Werbemarkt. So erweiterte die Mediendienste, welche für Sommer 2016 an‑

102 TV‑Programmanbieter | Privates Fernsehen

steht. Damit könnten sich die Rahmenbedin‑ treibt die Fragmentierung des Fernsehmark‑ gungen für TV‑Werbezeiten bald verändern. tes voran. Erkennbar ist dies am wachsenden Anteil der Spartensender am klassischen TV‑​ Im Umfeld von Pay‑TV werden immer hö- Werbemarkt. Zusammen verzeichneten die here Werbeerlöse erzielt _ Auch bei den ur‑ Sender Sixx, ProSieben Maxx, RTL Nitro, Sat.1 sprünglich auf Pay‑TV-​Erlöse fokussierten Gold, Tele 5, DMAX, TLC und ZDFneo zu Be‑ Fernsehunternehmen verändern sich die Er‑ ginn des Jahres 2016 einen Marktanteil von lösstrukturen. Die Bezahlsender bzw. deren rund 10 Prozent in der werberelevanten Ziel‑ Vermarkter verkaufen immer mehr Werbe‑ grupe der 14- bis 49-Jährigen. zeiten. So steigerte Sky 2015 über seinen Doch die Reichweitenerfolge sind nicht hauseigenen Vermarkter Sky Media die Wer‑ immer stabil: Die deutschsprachige Version beumsätze kräftig: Der Bezahlsender mel‑ des Discovery Senders TLC liegt zwei Jahre dete für seine Vermarktungstochter rund nach Sendebeginn unter einem halben Pro‑ 27 Prozent mehr Umsatz als noch 2014, hält zent Marktanteil. Und auch andere Sparten‑ aber die absolute Summe zurück. Auch die sender rutschen mitunter nach guten Perio‑ Werbeauslastung sei gestiegen. Auch jen‑ den wieder ab. Eine Erfolgsgeschichte war seits von Sky Media gab es 2015 viel Bewe‑ bisher der Männersender DMAX, der das vor‑ gung in der TV‑Vermarkter-L​ andschaft, durch gegebene Ziel von zwei Prozent regelmäßig die unter anderem auch eine bessere Ver‑ erreichte – weiter nach oben ging’s jedoch marktung der Sparten-​Pay‑TV-​Sender mög‑ nicht. lich wird. Medienhäuser setzen weiter auf den Aus- Die Spartensender sind in der Masse bau TV‑unabhängiger Erlöse _ Nachdem stark _ Das Bedürfnis der Werbewirtschaft, die ProSiebenSat.1‑Gruppe (P7S1) 2014 ihren immer speziellere Zielgruppen zu erreichen, Umsatz um 10,4 Prozent steigerte, verbes‑

Abb. 33

Geschäftskennzahlen RTL-​Gruppe und ProSiebenSat.1 Media SE | in Mio. Euro

2014 2015 Veränderung absolut Veränderung in Prozent

ProSiebenSat.1 Media SE Umsatz 2.876 3.261 + 385 + 13 EBITDA 847 881 + 34 + 4 Mediengruppe RTL Deutschland Umsatz 2.047 2.140 + 93 + 4,5 EBITA 650 684 + 34 + 5

Quelle: Unternehmensangaben, Stand März 2016.

103 Privates Fernsehen | TV‑Programmanbieter

serte der Konzern seinen Umsatz 2015 weiter sich um die Vermarktung digitaler Außen‑ um 13,4 Prozent auf rund 3,3 Mrd. Euro (Vor‑ werbung kümmern soll. Durch die Partner‑ jahr: 2,88 Mrd. ​Euro). Obwohl die TV‑Werbe­ schaft mit dem Werbeflächenanbieter­ Citta­ erlöse 2015 deutlich positiv ausfielen, gene‑ dino verfügt 7Screen nun über ein Vermark‑ rierte P7S1 2015 rund 40 Prozent seiner Um‑ tungsportfolio von 10.000 digitalen Screens. sätze außerhalb des TV‑Kerngeschäfts, das Zudem engagiert sich die Gruppe in einem entspricht sechs Prozent mehr als 2014. Ins‑ bereits seit 2013 andauernden Gerichts­ gesamt will das Medienhaus diesen Umsatz­ verfahren dafür, auch den regionalen Wer‑ anteil bis 2018 auf 50 Prozent ausbauen. bemarkt zu erschließen (s. Seiten 26 und Im Digitalsegment verzeichnete das Un‑ 85). Trotz des Verbots regionalisierter Wer‑ ternehmen einen Umsatzanstieg von 38 Pro‑ bung innerhalb bundesweiter Fernsehpro‑ zent auf 846 Mio. Euro. Insbesondere das gramme strahlt P7S1 mit dem Format Ad‑ Ventures Geschäft und das Video‑on-​De‑ dressable Ads regionale Werbeinhalte aus. mand -​Portal maxdome trugen dazu bei. So Hierbei wird nach einem ganz normalen investierte P7S1 u. a. in das Verbraucherver‑ Spot eine digital eingespielte Einblendung gleichsportal Verivox sowie in das internatio­ mit regionalem Kontext ausgeliefert. Mög‑ nale Flugreiseportal etraveli. Insbesondere lich ist das bei Fernehern im digitalen im E‑Commerce stellt sich das Unternehmen HbbTV-Standar​ d. Außerdem zeigen die P7S1‑​ damit breiter auf. Kanäle auch bundesweit regionale TV‑Spots, Der Produktionsarm von P7S1, Red Arrow, verbunden mit den entsprechenden Streu‑ gründete Anfang 2016 mit der Produktions‑ verlusten. firma Smuggler, die für anspruchsvolle Film- Die RTL Group erreichte 2015 ebenfalls und Theaterproduktionen bekannt ist, das Rekordzahlen. Der Gewinn des Unterneh‑ Joint Venture Cove. Das internationale Un­ mens stieg um fünf Prozent auf 684 Mio. ​ ternehmen mit Firmensitzen in London und Euro. Auch die Umsätze des Senderhauses New York soll hochwertige Fiction-, Comedy- RTL wurden nicht allein durch das klassi‑ und Factual-​Formate für den internationalen sche TV‑Geschäft generiert: Der Umsatz im Markt produzieren. Alle Projekte werden Digitalbereich wuchs 2015 – sowohl durch künftig weltweit von Red Arrow Internatio‑ organisches Wachstum als auch durch nal vertrieben. Erklärtes Ziel ist es, den Anteil neue Akquisitionen – um 72,2 Prozent auf eigener Produktionen zu erhöhen. Momentan 508 Mio. ​Euro an. Damit trug das Digital­ liegen die Eigenproduktionen der Gruppe geschäft zwar nur 8,4 Prozent zum Gesamt­ noch im einstelligen Bereich. Wie viele eigene umsatz des TV‑Konzerns bei. Nach Anga‑ Produktionen hinzukommen sollen, ließ der ben der Co‑CEOs Anke Schäferkordt und Konzern offen. Guillaume de Posch soll es aber, neben Sen‑ Auch der Werbezeitenvermarkter von der- und Inhaltegeschaft, weiter zur dritten P7S1, SevenOne Media, gründete Anfang Umsatzsaule fur die RTL Group ausgebaut 2016 mit 7Screen eine neue Tochterfirma, die werden.

104 TV‑Programmanbieter | Privates Fernsehen

Um im internationalen digitalen Geschäft an. Darüber hinaus beschloss die Medien‑ weiter voran zu kommen, gründete die RTL gruppe Ende 2015 eine Zusammenarbeit mit Group Mitte 2016 als neue Untereinheit den dem Social‑TV Anbieter Couchfunk, um die RTL Digital Hub. Im RTL Digital Hub befinden sechs TV‑Programme SAT.1, ProSieben, kabel sich u. a. die Multichannel-​Networks Broad‑ eins, sixx, SAT.1 Gold und ProSieben MAXX band TV, Stylehaul und Divimove, die auto‑ ­direkt über die Online‑TV-​Plattform tv.‌de zu matisierte Onlinevideo-​Werbeplattform Spot­ streamen. Die Programme sind zusätzlich Xchange sowie eine Beteiligung an der über die Couchfunk-App auf Smartphones ­Online -​Werbefirma Clypd. Mit der Gründung und Tablets verfügbar. Damit baut P7S1 die baut die RTL Group eine Zentrale für die Ver‑ digitale Verfügbarkeit weiter aus. Bereits marktung von Onlinevideos auf. Insbeson‑ 2014 machte das Unternehmen die eigenen dere Multichannel-​Networks und deren Ver‑ Sender über die eigene 7TV-​App mobil ab­ marktung liegen dabei im Fokus. Angesiedelt rufbar. ist der digitale Hub in New York, London und RTL konzentriert sich hingegen auf die in der RTL Zentrale in Luxemburg. Zentralisierung der eigenen Video‑on-​De‑ mand -​Angebote. Die ursprünglich auf ein­ Im Wettbewerb auf allen Plattformen – zelnen Online-​Präsenzen angesiedelte ​Ange‑ TV‑Häuser als Multicontent-​Anbieter _ Die bote bündelt RTL seit Anfang 2016 unter dem steigende Zahl internetfähiger Geräte sowie Dach TVNow, insbesondere um die Sichtbar‑ die Parallelnutzung verschiedener Inhalte keit für die kleineren Angebote zu erhöhen und Programme macht es immer schwerer, und sich im Wettbewerb mit Netflix und zwischen Online- und Offline-​Angeboten für Amazon neu zu positionieren. Die Grund­ den Fernsehzuschauer zu unterscheiden. variante des Angebots ist werbefinanziert Deshalb versuchen die Fernsehanbieter, sich und über den Browser kostenlos abrufbar. den veränderten Anforderungen und Nut‑ Die TVNow-​App für mobile Endgeräte ist für zungsgewohnheiten anzupassen. Das heißt 2,99 Euro im Monat erhältlich und liefert vor allem, dass sie Inhalte auf möglichst dem Zuschauer Live-​Streams der sechs RTL-​ allen Kanälen ständig verfügbar halten. Sender, Sendungen aus dem RTL-​Archiv sowie Längst haben alle großen Medienhäuser ihre zusätzliche Features. Einige Sendungen sol‑ TV‑Inhalte online über die eigenen Websites len sogar schon vor Sendestart gestreamt oder Mediatheken abrufbar gemacht. Auch werden. auf Smart‑TV-​Plattformen sind die meisten Die Online-​Strategie von RTL beinhaltet aktiv. außerdem seit Mitte 2015 das neue Video‑ Um die Reichweite seiner Pay‑TV-Sender​ portal RTLNext. Mit dem interaktiven Portal ProSieben FUN, Sat1 Emotions, Kabel Eins will der Konzern in Konkurrenz zu Youtube, Classics und Wetter.‌com weiter zu vergrö‑ MyVideo und Co. treten. Zielgruppe sind ßern, bietet P7S1 diese seit Anfang 2016 auch dabei vor allem junge Nutzer, welche die im Plus Paket des Web‑TV-​Anbieters Zattoo ­Angebote von RTL hauptsächlich mobil be‑

105 Privates Fernsehen | Teleshopping

ziehen. Im Zuge dieser Veränderung wurde war 2015 ein erfolgreiches Jahr. Gegenüber das Angebot der Hauptwebsite RTL.‌de suk‑ 2014 erreichte HSE24 im Geschäftsjahr 2015 zessive verändert, sodass diese mittlerweile ein Plus von sieben Prozent und damit ausschließlich Programminformationen und einen neuen Rekordumsatz von 626 Mio. ​ Verlinkungen zu den Portalen TVNow und Euro. Im deutsch­sprachigen Markt betreibt RTLNext beinhaltet. das Unternehmen zusätzlich zwei digitale Kanäle (HSE24 ​Extra und HSE24 Trend). Da‑ neben ist HSE24 auch in Italien und Russ‑ 2.9 Teleshopping land aktiv.

Stabile Marktentwicklung im Teleshop- Channel21 wächst mit Media4Revenue-​ ping _ Die Umsätze deutscher Teleshopping­ Modell _ Nach 1‑2‑3.‌tv, das mit seinem Auk‑ unternehmen stiegen 2014 und 2015 insge‑ tionskonzept 2015 mit Umsatzerlösen von samt weiter an: Im Jahr 2014 um drei Prozent 108 Mio. um acht Prozent wachsen konnte, auf rund 1,7 Mrd. Euro und 2015 um weitere ist Channel21 die Nummer 4 im deutschen rund sechs Prozent. Die Marktentwicklung Teleshoppingmarkt. Das Unternehmen setzt ist dabei maßgeblich von dem Erfolg weniger nach umfangreichen Restrukturierungen seit großer Verkaufssender abhängig. Mitte 2012 auf ein Media4Revenue-​Modell, bei dem externe Handelspartner ihre Pro‑ QVC gelingt Turnaround _ Nach Rückgän‑ dukte über den Sender vermarkten, der wie‑ gen in den Jahren 2012 und 2013 konnte sich derum die Sendungen produziert, Modera­ der Marktführer QVC 2014 auf einem Um‑ toren stellt sowie den Kundenservice ver­ satzniveau von rund 730 Mio. Euro stabilisie‑ antwortet. Channel21 reduziert auf diese ren und 2015 mit plus drei Prozent Verkaufs­ Weise sein eigenes wirtschaftliches Risiko erlöse in Höhe von rund 754 Mio. ​Euro erzie‑ und erhält einen Umsatz­anteil an den Netto­ len. Der Turnaround wurde unter anderem erlösen. Mit diesem Modell konnte Channel21 durch eine stärkere Fokussierung auf den auf niedrigem Niveau erfolgreich wachsen. Mode -­Bereich erzielt. Allerdings wechselte im Für 2016 konnte Channel21 neben Harald März 2016 der Mode- und Schmuck-Designer Glööckler mit der Designerin Ricarda M. einen Harald Glööckler zum Wettbewerber Chan‑ weiteren etablierten „Teleshopping-​Star“ ge‑ nel21. QVC Deutschland ist eine Tochter des winnen. US‑​amerikanischen Unternehmens Liberty Interactive, das mit Verkaufssendern auch in Discovery startet Teleshopping-Format _ den USA, Großbritannien, Japan, China und Neben den großen Teleshopping-Anbietern, Frankreich am Markt ist. zu denen mit Sonnenklar TV auch ein erfolg‑ reiches „TV‑Reisebüro“ gehört, ist der Markt Ungebrochenes Wachstum bei HSE24 _ durch eine Vielzahl kleinerer Anbieter ge‑ Auch für die Nummer 2 im Markt, HSE24, kennzeichnet, die vor allem mit voraufge‑

106 Teleshopping | Privates Fernsehen

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Abb. 34

Geschäftsentwicklung im Teleshopping 2006–2015 | in Mio. Euro

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                                  . . . . . ......  .           ¹

Kostendeckungs- grad %% % % % % % % % % ◼◼ Ertrag im Teleshopping ◼◼ Aufwand im Teleshopping

1 Prognose der Anbieter Mitte 2015 für das laufende Geschäftsjahr Quelle: Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2014/2015. zeichneten sog. Infomercials aktiv sind. Hier‑ Ausblick: Amazon startet Teleshopping-​ bei handelt es sich um längere Werbe­clips, Angebot in den USA _ Die internationale die eine direkte Bestellmöglichkeit der Pro‑ Tele­shopping-Landschaft erhielt im März ​ dukte beinhalten. Die Anbieter- und Sender‑ 2016 prominenten Zuwachs aus dem Netz. landschaft in diesem Bereich unterliegt dabei Mit „Style Code Live“ startet Amazon ein einer relativ hohen Fluktuation – zuletzt ­eigenes Teleshopping-Angebot. Die Sendung, starteten 2015 u. a. Sparhandy TV (für Online- die an Wochentagen 30 Minuten live auf der und Mobilfunktarife samt Hardware) sowie US‑Webseite von Amazon gestreamt wird, Mei Musi TV (insb. Volksmusik- und Schlager-​ bietet Tipps zu Mode und Beauty-Produkten CDs). Darüber hinaus gibt es mit Discovery und darüber hinaus die Möglichkeit, diese einen prominenten Neueinsteiger im Markt, ­direkt zu bestellen. Über einen Livechat kön‑ der mit dem „D‑Shop“ seit Dezember 2015 in nen Zuschauer Fragen zu den vorgestell‑ der Nachtsparte täglich sieben Stunden lang ten Produkten stellen. Amazon untermauert Produkte u. a. aus den Bereichen Sport, Haus‑ damit seine Ambitionen, sich verstärkt als halt, Musik, Film-DVDs und Outdoor ver‑ Mode- und Kleidungs-Verkäufer aufzustel‑ treibt. Das Portfolio setzt sich zusammen aus len. Pläne für ein vergleichbares Angebot im Discovery-eigenen Produkten sowie Waren deutschsprachigen Markt sind bislang nicht von Drittanbietern. bekannt.

107 Privates Fernsehen | Fernsehen in den Ländern

3 Fernsehen in den Ländern

3.1 Landesweite und regionale/ die RTL-​Fenster, die ab 18 Uhr einem größe‑ lokale Fensterprogramme ren Konkurrenzdruck ausgesetzt sind, wenn in anderen Programmen beliebte Vorabend‑ Fensterprogramme erfüllen Auflagen _ serien starten. Die landesweiten Fensterprogramme der Die Fensterprogramme haben sich an be‑ beiden großen Privatsender RTL und Sat.1 ge‑ stimmten inhaltlichen Vorgaben zu orientie‑ währleisten in den alten Bundesländern ein ren, welche in einer gemeinsamen Richtlinie gewisses Maß an regionaler Meinungsviel‑ der Landesmedienanstalten festgelegt sind. falt. Sie wurden den Sendern in der Frühzeit Redaktionell gestaltete Inhalte mit Regional‑ des privaten Fernsehens von der Medien­ bezug sollen mindestens 20 Minuten pro politik gewissermaßen als Gegenleistung Sendung bestreiten. Darüber hinaus sind im für terrestrische Sendefrequenzen abverlangt. Wochendurchschnitt mindestens 10 Minu‑ In den neuen Bundesländern, wo sich die ten pro Sendung mit Beiträgen zu produzie‑ ­Einführung des kommerziellen Fernsehens ren, die Regional-, Ereignisbezug und Aktua‑ unter anderen Bedingungen vollzog, ist diese lität in Kombination aufweisen. Die Einhal‑ Auflage von den Gesetzgebern nicht gemacht tung dieser Fernsehfensterrichtlinie (FFR) worden. In Baden-W​ ürttemberg, Bayern, Hes‑ und der Auflagen im Rundfunkstaatsvertrag sen, Rheinland-​Pfalz und Nordrhein-W​ est­ wird seit 2005 jährlich vom Institut für Me‑ falen werden die halbstündigen werktäg­ dienforschung Göttingen und Köln (IM.GÖ) lichen Fensterprogramme (von 17:30 Uhr bis im Auftrag der Kommission für Zulassung 18:00 Uhr auf Sat.1 und auf RTL von 18:00 Uhr und Aufsicht (ZAK) überprüft. bis 18:30 Uhr) von unabhängigen Produzen‑ Laut der jüngsten Inhaltsanalyse haben ten bestückt, in Hamburg, Schleswig-​Hol‑ die Regionalfenster in den Programmen von stein, Niedersachsen und Bremen produzie‑ RTL und Sat.1 auch 2015 wieder deutlich mehr ren RTL und Sat.1 ihre Fensterprogramme sel‑ Beiträge über „ernste“ Themen (etwa über ber. Das Zuschauerinteresse ist seit Jahren landespolitische Ereignisse) und weniger ziemlich konstant, wenn auch zumeist etwas über „leichte“ Themen (z. B. Human Touch-​ niedriger als der jeweilige Senderschnitt. Die Beiträge) gesendet. Wie die Grafik zeigt, Marktanteile bewegen sich mit wenigen Aus‑ ­werden alle in der FFR explizit genannten nahmen überwiegend im einstelligen Be‑ ­Berichterstattungsfelder in nennenswertem reich, wobei die Sat‑1‑Fenster gemeinhin Umfang behandelt. Im Vergleich zum Vorjahr etwas höhere Einschaltquoten erzielen als sind indes leichte Veränderungen festzustel‑

108 Fernsehen in den Ländern | Privates Fernsehen

_..– Abb. 35

Themenagenda der Berichterstattung 2015 | Sendezeit in Prozent

 , , 

 , , Kultur 

  , ,­ Kriminalität Soziales Leben   , 

­, ,

, Zerstreung , Wirtschaft  PolitikGesellschaftHuman private SportWetter Touch Lebenswelt

Basis: Publizistischer Kern des Regionalprogramms aller Regionalfenster Quelle: die medienanstalten: Programmbericht Fernsehen in Deutschland 2015. len: Die Politikberichterstattung ist um zent. Für das laufende Geschäftsjahr erwar‑ 1,9 Prozentpunkte auf nunmehr 31,8 Prozent ten die Anbieter laut der Studie „Wirtschaft‑ geringfügig angestiegen. Im Hinblick auf das liche Lage des Rundfunks in Deutschland“ Themenfeld Human Touch ist eine geringe eine konstante Entwicklung. Den konjunktu‑ Ausweitung um 1,8 Prozentpunkte zu ver‑ rellen Schwankungen am Werbemarkt sind zeichnen. Die Berichterstattung zu Wirt‑ die Fensteranbieter nicht in dem Maße aus‑ schaftsthemen ist im Vergleich zum vorher‑ gesetzt, da sie kaum eigenständig Werbezei‑ gehenden Untersuchungszeitraum minimal ten vermarkten und stattdessen einen weit‑ um einen Prozentpunkt angestiegen. Zusam‑ aus höheren Teil ihrer Einnahmen aus Auf‑ menfassend lässt sich für den Berichtszeit‑ trags- und Spotproduktionen und sonstigen raum 2015 feststellen, dass sämtliche Re­ Einnahmen generieren. Laut Rundfunkstaats­ gionalmagazine eine vielgestaltige Bericht‑ vertrag sind die beiden großen Sender ver‑ erstattung über die Ereignisse in ihrer Region pflichtet, den Fensterprogrammanbietern ein geleistet haben und damit der Forderung der bestimmtes jährliches Produktionsbudget FFR nach publizistischer Vielfalt entsprechen. zur Verfügung zu stellen.

Wirtschaftliche Lage stabil _ Wie die Pro‑ Sat.1 klagt gegen Zulassungsverlängerung grammleistung zeigt sich auch die wirtschaft‑ für TV IIIa _ Unumstritten ist das Modell liche Lage der Fensterprogramme ziemlich freilich nicht: Sat.1 hat die Lizenzverlängerung stabil, die Einnahmen übersteigen seit Lan‑ für das Regionalfensterprogramm der TV Illa gem die Kosten, 2014 lag der Kostendeckungs­ GmbH in Hessen und Rheinland-​Pfalz juris‑ grad (wie auch 2012 und 2013) bei 103 Pro‑ tisch angefochten und erhoffte sich damit

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Abb. 36 Marktanteil der Regionalfenster 2015 von RTL und Sat.1 in Prozent

RTL-Fensterprogramm Marktanteil Sat.1 Fensterprogramm Marktanteil

Bayern 16 lokale Fensterprogramme 1 4,5 Sat.1 Bayern 1 5,9 Baden-​Württemberg RNF Life 2 k. A. – – Bremen RTL Nord 3,8 17.30 Sat.1 Regional für NS und Bremen 7,1 Hamburg RTL Nord 6,9 Sat.1‑Regionalfernsehen für HH und SH 6,4 Hessen RTL Hessen 2,5 Sat.1 Live für Hessen und Rheinland-P​ falz 2,6 Niedersachsen RTL Nord 3,0 17.30 Sat.1 Regional für NS und Bremen 7,1 Nordrhein-​Westfalen RTL West 4,2 Sat.1 NRW 7,3 Rheinland-​Pfalz RNF Life 1 k. A. Sat.1 Live für Hessen und Rheinland-​Pfalz 2,6 Schleswig-​Holstein RTL Nord 5,7 Sat.1‑Regionalfernsehen für HH und SH 6,4

1 Marktanteil in der jeweiligen Sendezeit in RTL- bzw. Sat.1‑Fensterhaushalten 2 RNF Life ist in Teilen von Rheinland-​Pfalz, Baden-​Württemberg und Hessen empfangbar Basis: Fernsehpanel (D+EU), Zuschauer ab 3 Jahren in der jeweiligen Sendezeit in Haushalten mit Regionalfenster-​ Empfang im Bundesland Quellen: AGF/GfK-​Fernsehforschung, IP Deutschland, Seven-​One Media, TV Bayern. eine grundsätzliche Klärung der Frage, ob die lassen. Das Verwaltungsgericht Neustadt Verpflichtung zu regionalen Fensterprogram‑ hat nunmehr die in Rheinland-Pfalz parallel men nicht einen unzulässigen Eingriff in erhobenen Klagen mit Urteil vom 1. März ​ die verfassungsmäßig garantierte Rundfunk‑ 2016 abgewiesen und die Verlängerungsent‑ freiheit darstellt. Die LPR Hessen hatte die scheidung der LMK formell und materiell als ­Zulassung des Fenster­anbieters im Oktober ​ rechtmäßig bewertet. Das Gericht hat dabei 2012 verlängert, einen Widerspruch von Sat.1 alle vorgetragenen Bedenken von Sat.1, ein‑ gegen diese Lizenz­entscheidung wies die LPR schließlich der verfassungsrechtlichen An‑ zurück, woraufhin der Sender im Mai 2013 sätze, sorgfältig abgehandelt und sämtlich vor Gericht zog, um gegen die Verlängerung für nicht durchschlagend angesehen. Die Be‑ der Zulassung von TV Illa GmbH zu klagen. rufung wurde nicht zugelassen. Sat.1 warf der zuständigen LPR Hessen vor allem formelle und materielle Rechtsfehler Fensterprogramm im Rhein-Neckar-Raum vor, so habe eine offizielle Ausschreibung für mit neuem Veranstalter _ Zone 7 GmbH & die Veranstaltung des Regionalfensters ge‑ Co.KG aus Ludwigsburg ist neue Veranstalte‑ fehlt. Das Verwaltungsgericht Kassel hat An‑ rin des länderübergreifenden Fensterpro‑ fang Dezember 2015 die Klage des Senders gramms im Rhein-Neckar-Raum, das wochen‑ zurückgewiesen und dabei die Berufung tags von 18.00–18.30 Uhr auf RTL ausgestrahlt wegen der grundsätzlicher Bedeutung zuge‑ wird. Beworben hatte sich auch die bisherige

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Abb. 37 Private Regional- und Lokalfernsehsender Zuordnung der Sender nach Aufsicht führender Landesmedienanstalt

gesamt landesweites lokales/ Spartenanbieter Lokalsender Lokal-TV Fernsehen 1 regionales TV im lok./ lw. TV < 10.000 HH im Internet

Baden-​Württemberg 17 1 11 5 0 0 Bayern 45 2 18 10 8 7 Berlin/Brandenburg 40 0 26 10 4 0 Bremen 2 2 0 0 0 0 Hamburg/Schleswig-​Holstein 9 6 0 0 0 3 Hessen 4 2 1 0 0 1 Mecklenburg-​Vorpommern 14 1 9 0 4 0 Niedersachsen 5 2 3 0 0 0 Nordrhein-​Westfalen 7 3 4 0 0 0 Rheinland-​Pfalz 6 1 5 0 0 0 Saarland 0 0 0 0 0 0 Sachsen 56 1 23 1 29 2 Sachsen-​Anhalt 12 0 8 0 4 0 Thüringen 9 0 6 0 3 0 gesamt 222 19 2 112 3 26 52 13 Vorjahr 231 20 124 28 48 11

1 Inklusive landesweite Fernsehfenster; ohne Aus- und Fortbildungskanäle 2 Programme, die bei mehreren Landesmedienanstalten genehmigt sind, werden jeweils nur als ein Programm gezählt. Dies betrifft: Guten Abend RTL Niedersachsen und Bremen und Sat.1 17.30 live – das Magazin für Bre‑ men und Niedersachsen (brema/NLM), Sat.1 17.30 live Das Magazin für Hessen und Rheinland-​Pfalz (LPR/LMK). 3 Programme, die bei mehreren Landesmedienanstalten genehmigt sind, werden jeweils nur als ein Programm gezählt. Dies betrifft: Regio TV Schwaben (LFK/BLM), RNF Rhein-​Neckar-​Fernsehen und RNF Life (LFK/LMK). Quelle: Landesmedienanstalten, Stand 1. Januar 2016.

Veranstalterin, die Rhein-Neckar-­Fernsehen der Stuttgarter LFK nicht auf ein einheitliches GmbH (RNF). Der Auswahlprozess war kom‑ Votum festlegen. Unter Moderation des Vor‑ plex, da die Gremien der beiden zuständi‑ standes und des Vorsitzendes des Medienra‑ gen Medienanstalten in Baden-Württemberg tes der LFK einigten sich beide Unternehmen (LFK) und Rheinland-Pfalz (LMK) in getrennten schließlich auf eine einvernehmliche Lösung. Verfahren eine einheitliche Auswahlentschei‑ RNF zieht seinen Antrag zurück und wird im dung treffen mussten. Während sich die LMK Gegenzug bis zum 31. Juli 2017 von Zone 7 be‑ zugunsten der Bewerberin Zone 7 ausgespro‑ auftragt, das Fensterprogramm zuzuliefern. chen hatte, konnten sich die beiden Gremien Ab August 2017 übernimmt dann Zone 7.

111 Privates Fernsehen | Fernsehen in den Ländern

3.2 Lokales/regionales Fernsehen rhein​ -Westfalen (KD 106 %) ergab sich rech‑ nerisch ein insgesamt positiver Kostende‑ Der bundesdeutsche Fernsehmarkt weist ckungsgrad, allerdings sind in NRW die wirt‑ nach wie vor eine sehr hohe Anzahl regiona‑ schaftlich erfolgreichen beiden landes­weiten ler und lokaler TV‑Sender auf. Allerdings hat Fensterprogramme auf RTL und Sat.1 mitein‑ sich der leicht rückläufige Trend der Vorjahre gerechnet, während die lokalen Anbieter auch auch 2015 fortgesetzt: Waren 2014 noch 231 hier mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten ortsnahe Angebote on Air, sendeten Ende kämpften. Schlusslicht in Sachen Wirtschaft‑ 2015 nur noch 222 Anbieter, also neun we­ lichkeit war das lokale Fernsehen in Berlin-​ niger. Die Senderschließungen von Köln.‌tv Brandenburg mit einem Kostendeckungsgrad und von os1 in Osnabrück sowie die gerade von 79 Prozent. noch abgewendete Insolvenz des Friesischen Helmut Thoma, dessen landesweiter Sen‑ Rundfunks (FRF) in Sande lassen keinen der NRW.TV Anfang März 2016 in Zahlungs‑ Zweifel daran, dass privates regionales und schwierigkeiten geriet, macht für die Misere lokales Fernsehen hierzulande nach wie vor im Regional‑TV vor allem die Media­agen­tu­ mit strukturellen Schwierigkeiten zu kämp‑ ren verantwortlich. Diese investierten das fen hat. Laut der Studie „Wirtschaftliche Geld der Kunden überwiegend bei den bei‑ Lage des Rundfunks 2014/15“ der Medien­ den großen nationalen Sendergruppen, bei anstalten standen 2014 den Aufwendun‑ denen sie viel Rabatt bekommen. Agentur‑ gen von insgesamt 105,5 Millionen Euro vertreter dagegen bezeichnen viele der Pro‑ ­lediglich 98,2 Millionen Euro an Einnahmen bleme als hausgemacht. So fehle es dem gegenüber, das entspricht einem Kosten­ ­Lokal‑TV zum einen an einer schlagkräftigen deckungsgrad (KD) von 93 Prozent. Das ist bundesweiten Vermarktung – und zum an‑ zwar eine deutliche Verbesserung gegenüber deren auch an verlässlichen und tagesaktu‑ dem Jahr zuvor, als die Kosten nur zu 89 Pro‑ ellen Zuschauerzahlen, wie sie die GfK Fern‑ zent gedeckt waren, doch ist der höhere Kos‑ sehforschung im Auftrag der großen Sender‑ tendeckungsgrad in erster Linie dem Um‑ gruppen liefert. Landesweite Funkanalysen stand geschuldet, dass sich einige defizitäre auf jährlicher Umfragebasis, mit denen regio­ Angebote aus dem Markt zurückgezogen nale Veranstalter am Werbemarkt operier‑ haben. ten, seien allenfalls ein Notbehelf, aber keine vergleichbare Datenbasis, mit der Marken­ Ertragslage bleibt angespannt _ Für das artikelunternehmen zeitgemäß TV‑Werbung Geschäftsjahr 2015 erwarteten die Anbieter planen könnten. Somit fehle jeglicher Nach‑ alles in allem keine umfassende Verbesse‑ weis, dass die aufwendige und kleinteilige rung der Ertragslage. Ansonsten zeigte sich Buchung bei lokalen Veranstaltern Adressa‑ beim Blick in die einzelnen Bundesländer ein ten erreicht, die mit national gebuchten sehr heterogenes Bild: Nur in Bayern (KD Kampagnen nicht oder nicht ausreichend er‑ 100 %), Rheinland-P​ falz (KD 106 %) und Nord‑ reicht werden.

112 Fernsehen in den Ländern | Privates Fernsehen

__– Abb. 38

Geschäftsentwicklung im privaten Lokal-TV 2006–2015 | in Mio. Euro















  

  , , , , , , , , , , , , , , , , , ,               , ,                      ¹

Kostendeckungs- 97 % 93 % 92 %94 % 97 % 93 % 90 % 89 % 93 % 94 % grad ◼◼ Gesamtertrag ◼◼ Gesamtaufwand

1 Prognose der Anbieter für das laufende Geschäftsjahr Quelle: Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2014/2015.

Mit Fragen der Finanzierung und der För‑ Reichweitenforschung und innovative Pro‑ derung befasste sich auch der zweitägige jekte. Ausbaufähig wäre vor allem der Be‑ ­Lokal‑TV -​Kongress, der im September 2015 in reich Programmbeauftragungen und Förde‑ Potsdam stattfand. Organisiert wurde der rungen von Inhalten, das ist derzeit aber nur Branchentreff von den fünf Medienanstalten in wenigen Bundesländern gesetzlich mög‑ in Ostdeutschland. Von Seiten der TV‑Anbie‑ lich. Hier könnte eine entsprechende Än­ ter hieß es, die Politik habe lange genug be‑ derung des Rundfunkstaatsvertrags Abhilfe teuert, wie wichtig das Lokal‑TV ist – jetzt schaffen. Erneuert wurde auch die Forderung müsse das auch mit geeigneten Gesetzes­ der Lokal‑TV-​Betreiber, den Landesmedien‑ änderungen und Förderkonzepten unter‑ anstalten einen höheren Anteil vom Rund‑ mauert werden. Dabei fördern die Medien‑ funkbeitrag zuzuweisen, um auf diese Weise anstalten das lokale Fernsehen im Rahmen das Fördervolumen zu erhöhen. Selbst eine ihrer jeweiligen gesetzlichen Möglichkeiten direkte Beteiligung der Lokalsender am Rund­ bereits auf vielfältige Weise – und zwar vor funkbeitrag wäre für den Bundesverband allem die technische Programmverbreitung, ­Lokal‑TV (BLTV) kein Tabuthema. aber auch Aus- und Weiterbildung, Studien,

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Lokal‑TV bundesweit über Smart‑TV und Portal ist ebenfalls als Sammelkanal für Satellit _ Auf den ersten Blick mag es para‑ ­Lokal‑TV-​Angebote konzipiert und bündelte dox erscheinen, dass Lokalsender ihre Pro‑ zunächst Sender aus Bayern und Baden-W​ ürt‑ gramme bundes- oder gar europaweit aus‑ temberg, mittlerweile sind auch lokale An‑ strahlen. Aber um ihr geografisch begrenz‑ gebote aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-​​ tes Zuschauerpotenzial voll auszuschöpfen, Anhalt aufgeschaltet. Zusätzlich zur bundes‑ müssen ortsnahe TV‑Angebote auf allen Ver‑ weiten Satellitenverbreitung ist das Lokal‑TV-​​ breitungswegen präsent sein. Zudem wächst Portal auch per DVB‑T in den Ballungszentren die Zahl der Zuschauer, die Sendungen un­ München, Nürnberg, Stuttgart, Saarbrücken, abhängig vom Programmschema auf dem Rhein/Main, Nordrhein-W​ estfalen, Hannover, Smart‑TV-​Gerät, dem Smartphone oder dem Bremen, Hamburg, Kiel, Lübeck und Berlin Tablet‑PC anschauen. Die Digitalisierung empfangbar. macht auch vor dem Lokal‑TV nicht Halt, Voraussetzung für die Nutzung des Lokal‑​ somit sehen sich die Anbieter der Herausfor‑ TV -​Portals ist ein ans Internet angeschlosse‑ derung gegenüber, Mediatheken für Abruf‑ nes HbbTV-​fähiges Empfangsgerät, mit Fern‑ programme aufzubauen und Apps für den sehempfang über Satellit oder Antenne. Bei mobilen Empfang zu programmieren. Diese diversen Geräten für den Satellitenempfang Digitalisierungsprozesse werden von den ist das Lokal‑TV-​Portal inzwischen auf Pro‑ Landesmedienanstalten aktiv gefördert. grammplatz 99 voreingestellt. Die Telekom Neben diversen Smart‑TV-​Projekten in hat in ihrem DSL-basierten TV‑Paket Enter‑ unterschiedlichen technischen Konfiguratio­ tain im April 2015 ebenfalls ein Lokal-​Portal nen steht nach wie vor das Thema Satelliten‑ implementiert. Von Platz 20 im elektroni‑ verbreitung auf der Prioritätenliste. Berlin/ schen Programm-​Guide (EPG) aus führt eine Brandenburg und Mecklenburg-​Vorpommern Bundesländerauswahl zu den eingespeisten betreiben gemeinsam BB‑MV-​Lokal‑TV, ein Lokal‑TV-​Programmen, allerdings sind mo‑ Satellitenprojekt in Form eines Gemein‑ mentan überwiegend bayerische Programme schaftskanals für lokale TV‑Angebote. Dieser empfangbar. Gemeinschaftskanal von 24 Programmveran‑ staltern wird von der Medienanstalt Berlin-​ Keine regionale TV‑Werbung bei nationa- Brandenburg (mabb) und der Medienanstalt len Veranstaltern _ 2014 hatte das Bundes‑ Mecklenburg-​Vorpommern (MMV) seit Sep‑ verwaltungsgericht die Streitfrage, ob bun‑ tember 2013 gemeinsam finanziert und war desweit ausgestrahlte Fernsehprogramme zunächst auf drei Jahre befristet. Ende 2015 auch regional unterschiedliche Werbung aus­ haben beide Medienanstalten den Beschluss strahlen dürfen, noch mit Ja beantwortet. gefasst, das Programm für weitere zwei Jahre Entsprechend hatten sowohl ProSiebenSat.1 fortzuführen. als auch die RTL-​Sendergruppe erste regio‑ Das von der Bayerischen Landeszentrale nale Kunden akquiriert – sehr zum Missfallen für neue Medien (BLM) initiierte Lokal‑TV-​ von lokalen Rundfunkveranstaltern und Zei‑

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tungsverlegern, die darin einen Angriff auf bung einstweilen verabschiedet hat, kündigte ihre angestammten Werbemärkte sahen. ProsiebenSat1 an, weiterhin Werbung regio‑ Gegen regionalisierte Werbung im bundes‑ naler Unternehmen auszustrahlen. Die Wer‑ weiten Fernsehen hatten sich auch die bespots werden zwar bundesweit gesendet, ­Medienanstalten ausgesprochen. Nach ihrer dem Kunden aber nur zum regionalen Tarif Rechtsauffassung ist Werbung als Bestand‑ in Rechnung gestellt. teil des Programms zu betrachten und daher eine unterschiedliche Behandlung von Wer‑ bung und übrigem Programm in lizenzrecht‑ Baden-​Württemberg licher Hinsicht nicht angezeigt. Dieser Lesart haben sich dann auch die Neue Förderkonzepte gefragt _ Im Dezem‑ Rundfunkpolitiker der Länder angeschlossen, ber 2015 erteilte die LFK Rhein Neckar Fern‑ und mit dem Inkrafttreten des 18. Rundfunk-​ sehen (RNF) die Genehmigung, für weitere Änderungsstaatsvertrags zum 1. Januar 2016 zehn Jahre sein regionales 24-Stunden-Pro‑ ist den nationalen Anbietern regionalisierte gramm RNFplus in der Region Unterer Neckar Werbung de facto untersagt, denn eine als Must-Carry-Angebot im Kabelnetz zu ­explizite Erlaubnis ist bisher in keinem Lan‑ ­verbreiten. Auf Grund des Must-Carry-Status desmediengesetz festgeschrieben worden. erhält das 24-Stunden-Programm von der Gegen diese Bestimmung im Staatsvertrag LFK eine Technikförderung für Verbreitung hat die ProSiebenSat.1 Media AG im Februar ​ und Digitalisierung. Im Haushalt 2016 sind 2016 Verfassungsbeschwerde eingelegt. Das dafür 400.000 ​Euro eingeplant. Die LFK för‑ Gesetz verletze Rundfunkfreiheit und Gleich‑ dert anteilig auch die Verbreitungskosten heitsgrundsatz. Verlagen und Web-​Anbietern der sechs regionalen Must-Carry-Sender in mit nationaler Reichweite ist regionalisierte Baden -Württemberg über Satellit und Kabel Werbung schließlich auch erlaubt. Die staats­ mit jährlich insgesamt 2,4 Mio. Euro. Da das vertragliche Festlegung „Werbung ist Teil des Sendegebiet von RNF auch Teile von Rhein‑ Programms“ und die auf dieser Prämisse land-Pfalz abdeckt, hat die LMK in Ludwigs‑ ­basierenden weitergehenden Anforderun‑ hafen ebenfalls die Zulassung zur Veran­ gen von gesonderten landesrechtlichen Zu‑ staltung des länderübergreifenden Ballungs‑ lassungen stellten einen erheblichen Eingriff raumV -T -Programms RNF plus erteilt und die in die Rundfunkfreiheit dar, die erforderliche entsprechenden Kabelkapazitäten zugeord‑ Vorabgenehmigung von Inhalten sei formal net. Der Veranstalter, der das Programm be‑ ein Akt der Zensur, argumentiert der TV‑Kon‑ reits seit 1996 gestaltet, hatte sich als Ein­ zern. Bis zum Redaktionsschluss dieses Jahr‑ ziger auf eine entsprechende Ausschreibung buchs hat das Bundesverfassungsgericht der LMK beworben. noch nicht darüber entschieden, ob es diese Das Fernsehjahr 2015 stand in Baden-​ Klage annimmt. Während die RTL-​Sender‑ Württemberg ganz im Zeichen der Zukunft gruppe sich aus dem Thema regionale Wer‑ der regionalen Sender. Im Januar hatte TV

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Südbaden in Freiburg seinen Sendebetrieb Bayern nach fast 14 Jahren eingestellt. Südbaden TV hatte das Gebiet zwischen der Ortenau Lokal‑TV arbeitet kostendeckend _ Mit 16 und der Schweizer Grenze mit regionalen lokalen Vollprogrammen, zwei landesweiten Inhalten versorgt. Trotz der Synergien im Fensterprogrammen und zehn Spartenpro‑ Zusammenspiel mit dem erfolgreichen Ra‑ grammen ist das reichhaltige Angebot an dioprogramm von baden.fm, das ebenfalls ortsnahem Fernsehen in Bayern annähernd im Funkhaus Freiburg produziert wird, war konstant geblieben. Auch der wirtschaftliche der Fernsehbetrieb für die Gesellschafter Aufwärtstrend der Jahre 2012 und 2013 hat nicht kostendeckend darstellbar. Überhaupt sich 2014 fortgesetzt, so dass erstmals seit stehen die regionalen und lokalen TV-Ange‑ 2010 wieder ein Kostendeckungsgrad von bote unter wirtschaftlichem Druck: Zwar 100 Prozent erzielt wurde. Für das Geschäfts‑ konnten die insgesamt 19 regionalen Fern‑ jahr 2015 rechnen die Sender erneut mit sehsender, darunter fünf Spartenanbieter, einer leichten Verbesserung der Geschäfts‑ ihren Umsatz 2014 auf 17,3 Mio. ​Euro stei‑ lage. Allerdings bleibt festzuhalten, dass der gern. Parallel wuchsen aber auch die Kosten Anteil der regionalen Werbung an den Er­ mit 19,9 Mio. ​Euro noch stärker als die Er‑ lösen der Sender 2014 von 38 auf 28 Prozent träge, so dass sich ein weiterhin negativer gesunken ist, den größten Einnahmenposten Kostendeckungsgrad von 87 Prozent für das von mehr als 37 Prozent steuern Fördermaß‑ Geschäftsjahr 2014 ergab. Im Auftrag der nahmen bei. Die BLM hatte im Wirtschafts‑ LFK untersuchte der Medienwirtschafts­ plan für 2015 rund 1,7 Mio. Euro für die Pro‑ experte Boris Kühnle in einer Studie, wo grammherstellung zur Verfügung gestellt, Entwicklungsperspektiven für regionales die technische Verbreitung der Programme Fernsehen liegen und welcher Hebel es be‑ wird mit 9 Mio. Euro aus Mitteln des Frei‑ darf, um lokale und regionale Informations‑ staats Bayern gefördert. BLM-​Präsident Sieg‑ vielfalt zu fördern und die Sender wirt‑ fried Schneider sieht die Sender in der Pflicht, schaftlich zu konsolidieren. Kühnle kommt alle Anstrengungen zu unternehmen, um zu dem Schluss, dass aufgrund neuer Markt­ ihre wirtschaftliche Situation auf Basis der teilnehmer wie Google oder Facebook der durch die Satellitenverbreitung deutlich ver‑ Wettbewerb um die Werbekunden im regio­ größerten technischen Reichweiten weiter nalen und lokalen Bereich noch steigen wird aus eige­ner Kraft zu verbessern. und empfiehlt eine Hinwendung zur Anreiz­ regulierung, weil dies den Einstieg der För‑ Lokal-TV über alle Verbreitungswege emp- derung in das Konzept und das Prinzip der fangbar _ Die lokalen Programme werden Leistungsbeauftragung bedeuten würde. Für in Bayern über Satellit, Kabel und DVB-T ver‑ eine Förderung von lokalen Informations­ breitet. Seit April bzw. Juni ​2015 sind 15 der formaten fehlt es hingegen an gesetzlichen 16 bayerischen Lokal‑TV-​Angebote zudem Grundlagen. über die TV‑Plattform Entertain der Telekom

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zu empfangen. Das Programm Regio TV Berlin/Brandenburg Schwaben soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Der Freistaat ist das erste Bundes‑ Wirtschaftliche Unterdeckung bleibt Dauer­ land, dessen Lokal‑TV-​Programme nahezu thema _ Das Gesamtangebot an Lokal‑TV in komplett bei Entertain eingespeist werden. Berlin und Brandenburg ist mit 28 Sendern Damit konnten die Programme ihre techni‑ nahezu stabil geblieben, trotz der bei allen sche Reichweite um die 2,7 Mio. Haushalte Anbietern sehr angespannten wirtschaft­ mit Entertain-​Abonnement in Deutschland lichen Situation. Viele Sender spüren den zu‑ steigern. Eine Lokal-TV-App für Android und nehmenden Druck auf die lokalen Werbe‑ iOS, die im Auftrag der BLM entwickelt märkte. Einige haben auch schon mit Ratio‑ wurde, bietet auch mobilen Zugriff auf sämt‑ nalisierungen, zum Teil auch mit Personalab‑ liche Lokal-TV-Inhalte aus Bayern. bau in der Redaktion reagiert. Zuletzt hat es Als erster regionaler TV-Sender in Deutsch­ in Berlin-​Brandenburg bei mehreren Anbie‑ land ist das Programm münchen.tv seit 17. tern Eigentümerwechsel gegeben, und zwar September 2015 auch in HD-Qualität im Kabel bei der Sendergruppe WMZ, Potsdam.‌tv und zu empfangen. beim Hauptstadtsender tv.berlin. Nach der Insolvenz der Ruppiner Medien war erstmals Zuschauerzahlen steigen _ An einem längere Zeit ein Sendegebiet in Brandenburg durchschnittlichen Werktag (Montag bis ohne Lokal‑TV-​Angebot. Im Rahmen einer Freitag) erreichten die lokalen Fernsehpro‑ Ausschreibung sucht die mabb nun nach gramme nach den Ergebnissen der Funkana‑ einem geeigneten Anbieter. Eine Entschei‑ lyse Bayern 8,2 Prozent der Bevölkerung im dung soll im Frühjahr 2016 fallen. Freistaat. Dies entsprach 879.000 ​Personen Ende 2015 hat die mabb gemeinsam mit ab 14 Jahren und einem Zuwachs von 42.000 ​ der MMV eine Verlängerung des Satelliten‑ Zuschauern im Vergleich zum Vorjahr. Diese programms BB‑MV-​Lokal‑TV für weitere zwei Steigerung war vor allem auf die digitale Ver‑ Jahre beschlossen. Dieser Gemeinschafts­ breitung über Satellit zurück zu führen, kanal von 24 Programmveranstaltern ist für nachdem die DVB‑S-​Reichweite im Vergleich die Veranstalter im ländlichen Raum von zum Vorjahr um rund 40 Prozent auf 340.000 ​ ­besonderer Bedeutung, da Satellit dort der Zuschauer angestiegen war. In Kabelhaus‑ meistgenutzte Empfangsweg ist. halten betrug die Reichweite der lokalen TV‑Angebote immerhin 12,5 Prozent (508.000 ​ Hamburg/Schleswig-​Holstein Zuschauer, Mo.–Fr.). Damit standen die loka‑ len Fernsehprogramme im Kabel noch vor In den beiden nördlichsten Bundesländern RTL 2, N‑TV, N24, Kabel Eins, Sport1 und vielen sind neben den regionalen Fensterprogram‑ anderen auf einem guten achten Rangplatz men auf RTL und Sat.1, denen 2014 bezie‑ hinter ARD, ZDF, RTL, dem Bayerischen Fern‑ hungsweise 2015 neue Lizenzen erteilt wur‑ sehen, ProSieben, Sat.1 und Vox. den, unverändert die lokalen bzw. Ballungs‑

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raumsender noa 4, Sylt1 und Hamburg 1 on die dann aber doch nicht in der erwarteten air. Bei Hamburg 1 gab es eine Veränderung Höhe zu realisieren waren. im Gesellschafterkreis der Kommanditgesell­ schaft Hamburg 1 Fernsehen Beteiligungs Mecklenburg-​Vorpommern GmbH & Co., der Veranstaltergesellschaft des Senders: Der bisher mit 3,3 Prozent am In Mecklenburg-​Vorpommern sind 14 Anbie‑ Kommanditkapital von Hamburg 1 KG betei­ ter auf Sendung, vier davon erreichen weni‑ ligte Gesellschafter Farhad Vladi hat seine ger als 10.000 ​Haushalte. Die Funkanalyse Anteile an die Michel Medien Beteiligungs Mecklenburg-​Vorpommern 2015, die von der GmbH übertragen, die vorher 52,92 Prozent Info GmbH Markt- und Meinungsforschung der Kapitalanteile hielt. Der Medienrat der im Auftrag der Medienanstalt Mecklenburg-​ Medienanstalt Hamburg/Schleswig-​Hol‑ Vorpommern (MMV) durchgeführt wurde, stein (MA HSH) bestätigte diese Beteili‑ bescheinigt den lokalen Fernsehangeboten gungsveränderung als medienrechtlich un‑ im Land erneut gestiegene Einschaltquoten. bedenklich. Im März 2015 ist die Sende­ lizenz von Hamburg 1 um zehn Jahre ver­ Funkanalyse belegt gestiegene Einschalt- längert worden. quoten _ Nach den neuesten Reichweiten‑ zahlen konnten in Mecklenburg-​Vorpom‑ Hessen mern 576.000 P​ ersonen ab 14 Jahren mindes‑ tens einen Lokal‑TV-​Sender technisch emp‑ Das regionale TV‑Angebot in Hessen – die fangen, 88 Prozent der Empfänger, das heißt zwei landesweiten Fensterprogramme RTL 507.000 ​Personen, machen auch tatsächlich Hessen und 17:30 Sat.1 Live und der Ballungs‑ Gebrauch von diesem Angebot. Das sind raumsender Rhein-​Main TV – blieb im Be‑ 13 Prozent mehr als in der vorigen Erhebung richtszeitraum unverändert. Mitte 2015 er‑ von 2013. Mehr als die Hälfte der Empfänger hielt das lokale, ausschließlich über Internet – 294.500 ​Personen – gehörten zum so­ verbreitete OF‑TV mit Sitz in Heusenstamm genannten Weitesten Seherkreis (WSK), das von der LPR Hessen die Zulassung zur Ver‑ heißt, sie haben Lokal‑TV innerhalb der letz‑ breitung eines Fernsehspartenprogramms ten zwei Wochen gesehen. Einmal pro Woche mit Informationen über das Geschehen in schalteten 41 Prozent (228.500 P​ ersonen) ein, Stadt und Kreis Offenbach. Die wirtschaft­ 2013 waren es nur 209.000. liche Situation der Anbieter bleibt weiterhin Derzeit sind sieben lokale Sender aus angespannt, der Kostendeckungsgrad betrug Mecklenburg-​Vorpommern auch über Satel‑ 2015 (und ebenso im Jahr davor) nur 93 Pro‑ lit zu empfangen. Das gemeinsam mit der zent. Der Ballungsraumsender Rhein-​Main‑TV Medienanstalt Berlin-​Brandenburg (mabb) hatte sich von seinem 2014 vorgenommenen seit 2013 durchgeführte Satellitenprojekt Standortwechsel von Bad Homburg nach BB‑MV-​Lokal‑TV wurde Ende 2015 um zwei Mörfelden erhebliche Einsparungen erhofft, Jahre verlängert.

118 Fernsehen in den Ländern | Privates Fernsehen

Niedersachsen Nordrhein​ -Westfalen

Entgegen dem bundesweiten Abwärtstrend Köln. ‌tv gibt auf _ Neben den beiden landes‑ konnten die Lokalsender in Niedersachsen – weiten Fensterprogrammen auf RTL und Sat.1 os1.‌tv mit Sitz in Osnabrück, ev1.‌tv in Lingen sind in Nordrhein-​Westfalen seit April 2016 (Ems), regiotv in Lohne und der Friesische nur noch drei lokale und regionale Fernseh­ Rundfunk (FRF) mit Sitz in Sande – ihren Kos‑ anbieter am Markt aktiv: center.‌tv Düssel‑ tendeckungsgrad 2014 auf 98 Prozent ver‑ dorf, Studio 47 (Duisburg) und City Vision bessern. (Mönchengladbach). Köln.‌tv hat zum 31. März ​ Der Friesische Rundfunk geriet 2015 je‑ 2016 den Sendebetrieb eingestellt. Dem Sen‑ doch nach fünf Jahren mit roten Zahlen in der fehle die wirtschaftliche Perspektive, so ernste Schieflage. Die Gesellschafter (sechs das Verlagshaus DuMont, das 100 Prozent Verlage) versuchten, ihre Anteile abzustoßen, der Gesellschafteranteile an dem ehemali‑ woraufhin der Geschäftsführer Karl-​Heinz gen center.t‌ v-​Ableger in Köln hielt. Der Eigen­ Sünkenberg und sechs weitere Mitarbeiter tümer sah eine nachhaltige Ergebnisbelas‑ alle Anteile der ehemaligen Gesellschafter tung durch zu geringe Erlöse aus dem regio‑ aufkauften und einen Weiterbetrieb des nalen Werbemarkt und hohen strukturell be‑ ­Senders ermöglichten. Die Niedersächsische dingten Verbreitungskosten, die durch die Landesmedienanstalt (NLM) stufte den Ge‑ Einspeisung in Kabelnetze entstehen. Erst im sellschafterwechsel als medienrechtlich un‑ Januar 2015 hatte sich center.‌tv Köln mit bedenklich ein. neuem Namen und neuem Programm-​Kon‑ zept umpositioniert. Os1.‌tv stellt Sendebetrieb ein _ Für os1.‌tv Die verbleibenden Veranstalter konnten jedoch sah der Hauptgesellschafter nach ihre Programmprofile weiter mit aktuel‑ sechs Jahren in der Verlustzone keine wirt‑ len Nachrichten-​Formaten und zahlreichen schaftliche Perspektive mehr, zum Jahresende monothematischen Spezialsendungen (u. a. 2015 wurde der Sendebetrieb eingestellt. Der Talk, Sport und Unterhaltung) stärken und Geschäftsführer des größten Gesellschafters auf die Sehgewohnheiten der Zuschauer­ NOZ Medien, Laurence Mehl, begründete das innen und Zuschauer im Tagesverlauf ein‑ Aus für den Sender zum Teil auch damit, dass stellen. Die Inhalte werden crossmedial auf‑ die engen Grenzen des Landesmediengeset‑ bereitet und zunehmend in den sozialen zes eine echte Integration von os1.‌tv in das ­Medien eingebunden. Der Werbemarkt ge‑ Medienhaus verhindert hätten. Mehr als die staltet sich insbesondere für die lokalen bislang gehaltenen 49,9 Prozent der Anteile Fernsehveranstalter nach wie vor als sehr an os1.‌tv durfte die NOZ Medien nicht über‑ schwierig. Angesichts der angespannten wirt‑ nehmen, was eine engere Zusammenarbeit schaftlichen Lage der Lokalsender hat die der Redaktionen von os1.‌tv und der Neuen Landesanstalt für Medien Nordrhein-W​ est‑ Osnabrücker Zeitung verhinderte. falen (LfM) auch im Jahre 2015 zahlreiche

119 Privates Fernsehen | Fernsehen in den Ländern

Maßnahmen für die Qualifizierung der redak­ tung ab 1. Juli 2015 die Zulassung eines regio­ tionellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nalen Fernsehprogramms für das Verbrei‑ gefördert, um die Programmvielfalt und tungsgebiet Mittelrhein mit dem Zentrum ‑qualität im Lokalfernsehen zu sichern. Koblenz erteilt und ihr die entsprechenden analogen Kabelkanäle zugeordnet. DRF hatte Ausnahmeregelungen für Werbung im sich als einziger Veranstalter auf die Aus‑ ­Lokal ‑TV _ Für Werbung in lokalen und regio­ schreibung der LMK beworben. Im vorigen nalen Fernsehprogrammen in Nordrhein-​ Zulassungszeitraum hatte die TV Mittelrhein Westfalen gelten weiterhin bestimmte Aus‑ Verwaltungs- und Lizenz-​GmbH das Pro‑ nahmeregelungen. So ist beispielsweise die gramm tv.mittelrhein als Lizenznehmer ver‑ sonst übliche zeitliche Begrenzung der Wer‑ anstaltet, aber zuletzt schon von DRF produ‑ bung auf zwölf Minuten pro Stunde für zieren lassen. Wie bisher auch läuft auf dem regio­nale und lokale Fernsehprogramme in Sendeplatz ein ganztägiges Regionalpro‑ NRW außer Kraft gesetzt. Die dafür notwen‑ gramm mit Berichtschwerpunkt Mittelrhein dige Anpassung der so genannten Werbesat‑ und Koblenz, das eine tägliche aktuelle Sen‑ zung hat die Medienkommission der LfM im dung von 18 Uhr in den folgenden 24 Stun‑ Juni 2015 vorgenommen. Mit der Novellie‑ den wiederholt (Repeat-V​ erfahren). rung des Landesmediengesetzes NRW im gleichen Jahr war die Anpassung der bereits Sachsen 2003 beschlossenen Ausnahmeregelungen notwendig geworden. Mit 53 privaten Lokalfernsehprogrammen, von denen 27 mehr als 10.000 ​Haushalte er‑ Rheinland-​Pfalz reichen, hat der Freistaat Sachsen eine der vielfältigsten Fernsehlandschaften Deutsch‑ Regional‑TV arbeitet weiterhin kostende- lands. Allerdings ist die wirtschaftliche Lage ckend _ Neben dem landesweiten Fenster‑ der Sender weiterhin angespannt, von der programm auf Sat.1 sind in Rheinland-​Pfalz Gewinnzone sind die Veranstalter mit einem nach wie vor fünf regionale Programme von Kostendeckungsgrad von 98 Prozent noch drei Anbietern auf Sendung. Ihre wirtschaft‑ ein Stück entfernt – zumal die Prognose für liche Situation stellt sich im bundesweiten 2015 eher von 96 Prozent Kostendeckung Vergleich recht positiv dar: 2015 betrug der ausgeht. Zwar sind die Erlöse aus Werbung Kostendeckungsgrad im regionalen Fern­ in den vergangenen Jahren gestiegen, aber sehen 106 Prozent und lag damit auf dem Ni‑ auch die Kosten haben sich erhöht. veau der Vorjahre. Größte Erlösquelle waren Einnahmen aus regionaler Werbung. Unterstützung für Lokal‑TV gestartet _ Im Änderungen gab es im Verbreitungsge‑ Juli 2014 trat eine Neufassung des Sächsi‑ biet Mittelrhein. Im Mai 2015 hat die LMK der schen Privatrundfunkgesetzes in Kraft, wel‑ DRF Deutschland Fernsehen GmbH mit Gel‑ che erstmals eine gesetzliche Grundlage

120 Fernsehen in den Ländern | Privates Fernsehen

dafür schaffte, die zugelassenen Veranstalter einer Studie die programmliche Ausrichtung von regionalen und lokalen Fernsehprogram‑ und Entwicklung von Lokal‑TV in Sachsen men bei der Verbreitung ihres Programms analysiert. Ihr Fazit: Lokal‑TV liefert seinem ­finanziell zu unterstützen. Der Sächsischen Publikum ein aktuelles Bild des Geschehens Landesanstalt für privaten Rundfunk und in der Region und leistet damit einen wichti‑ neue Medien (SLM) standen dafür laut Haus‑ gen Beitrag zur Vielfalt und Meinungsbil‑ haltsplan 2015 Mittel in Höhe von 600.000 ​ dung. Angesichts kleiner Budgets sind die Euro zur Verfügung. Produktionen meist auf einem beachtlichen Laut SLM-​Fördersatzung müssen sich die Niveau. Die Ergebnisse der Studie zeigen ein förderwilligen Anbieter „betrauen“ lassen. differenziertes Gesamtbild mit Stärken, aber Förderfähige Kosten sind technische Zufüh‑ auch Schwächen: So dominieren Kurzmeldun­ rungs- und Verbreitungskosten über DVB‑T gen, während Reportagen, Features, Porträts und Nachfolgetechniken, über Satellit und und Live-​Berichte seltener im Programm vor‑ über sonstige Plattformen, wie z. B. Kabelan‑ kommen. lagen. Im Jahr 2015 haben zehn Veranstalter für zwölf lokale und regionale TV‑Programme Sachsen-​Anhalt Anträge zur Betrauung und auf Förderung der Verbreitungskosten eingereicht. Der Me‑ Stabiles Angebot im Lokal‑TV _ Über die dienrat der SLM bewilligte für 2015 Förder‑ wirtschaftliche Lage und den Kosten liegen mittel in Höhe von knapp 420.000 ​Euro für keine aktuellen Daten vor, aber die kleintei‑ die folgenden Programme: Dresdeneins, tvM lige Senderlandschaft kämpft wie in den be‑ Meissen Fernsehen, KabelJournal Erzgebirge, nachbarten Bundesländern mit schwierigen Mittel Erzgebirgs Fernsehen, Sachsen Fern‑ wirtschaftlichen Bedingungen. sehen (Chemnitz), Dresden Fernsehen und Im Januar 2015 hatte die Medienanstalt Leipzig Fernsehen, Elsterwelle Fernsehen, Sachsen-​Anhalt (MSA) dem kommerziellen Tele V­ ision Zwickau, euro-​Regional TV, info tv lokalen Fernsehprogramm TV Ditfurt die Zu‑ leipzig und VRF Vogtland Regional Fern­ lassung für das Verbreitungsgebiet der Ge‑ sehen. Die Entlastung bei den technischen meinde Ditfurt erteilt. Das Programm wird Verbreitungskosten soll die Veranstalter stär‑ in der Kabelanlage des Antennenvereins ken, so dass sie die höheren Qualitätserwar‑ ­Ditfurt e. V. verbreitet, welche ca. 400 Haus‑ tungen an ein betrautes Programm erfüllen halte versorgt. Damit zählt TV Ditfurt zu den können. kleinsten zugelassenen Fernsehprogrammen Zum Start des Förderprogramms war es in Deutschland. Auf der entsprechenden der SLM auch wichtig, eine Bestandsauf‑ ­Sitzung beschloss die MSA-V​ersammlung nahme und Standortbestimmung der sächsi‑ ­außerdem, die Anerkennung von drei Träger‑ schen Lokalfernsehlandschaft vorzunehmen. vereinen von Offenen Kanälen (und zwar in In ihrem Auftrag hat das Leipziger Markt­ Dessau, Stendal und Wettin) als „förderungs‑ forschungsinstitut uniQma GmbH daher in würdiger Trägerverein“ zu verlängern. Damit

121 Privates Fernsehen | Fernsehen in den Ländern

ist die rechtliche Voraussetzung für eine gig auf Berichte, Reportagen und Interviews. künftige finanzielle Weiterförderung des Be‑ Bei den kleineren Sendern verfolgen tv.alten‑ triebes der offenen Kanäle durch die MSA ge‑ burg und Kabel Plus mit etwa einer Stunde geben. originärem redaktionellen Programm pro Woche und einer konsequenten Ausrichtung Thüringen auf wochenaktuelle Informationssendungen eine ähnliche Konzeption wie die reichwei‑ Derzeit sind in Thüringen sechs regionale An‑ tenstärkeren Anbieter. Der Saale-​Info-​Kanal gebote on Air sowie drei weitere Anbieter, verzichtet dagegen auf ein regelmäßiges In‑ die weniger als 10.000 ​Haushalte erreichen. formationsmagazin und setzt ganz auf aus‑ Zwischen 2012 und 2014 hatten sich drei Sen‑ gewählte monothematische Einzelsendun‑ der aus dem Markt verabschiedet, und die gen. verbleibenden arbeiten weiterhin in der Ver‑ Die ganz kleinen Sender mit einer Reich‑ lustzone. Der Kostendeckungsgrad betrug weite von weniger als 5.000 ​Haushalten un‑ 2014 nur 84 Prozent. Für das Geschäftsjahr terscheiden sich in Konzeption, Struktur und 2015 rechneten die Betreiber mit einer leich‑ Zielsetzung grundlegend von den größeren ten Verbesserung des Geschäftsklimas und Programmen und lassen sich mit diesen einem Kostendeckungsgrad von 86 Prozent. nicht direkt vergleichen. Neben dem Umfang Im Berichtszeitraum verlängerte die Thü­ und der Struktur der Programme analysierte ringer Landesmedienanstalt (TLM) die Zu­ die Programmstudie auch das Spektrum der lassungen von Kabel Plus in Schmölln und behandelten Themen, die Akteure und die Rennsteig TV in Suhl. Lokalbezüge der Berichterstattung sowie den Umfang der Werbung. Die Studie lieferte be‑ Programmanalyse belegt Ausbau der In- reits zum fünften Mal seit 1999 einen voll‑ formationsleistung _ Trotz der schwierigen ständigen Überblick über die Programman‑ wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konn‑ gebote und ‑strukturen der lokalen Fernseh‑ ten die bestehenden Sender im Vergleich zu sender in Thüringen. 2010 ihr Sendevolumen und die Informa­ tionsleistung halten oder sogar leicht aus‑ Reichweiten erhöht _ Im Juli wurden auf Ini­ bauen. Das geht aus der Programmanalyse tiative der TLM und der Lokalsender thürin‑ der TLM hervor, die im März 2015 vorgestellt genweit in den digitalen Kabelnetzen der wurde. Die vier reichweitenstärksten Anbie‑ Kabel Deutschland (KDG) alle größeren Thü‑ ter (Salve.TV, JenaTV, Südthüringer Regional‑ ringer Lokal-TV-Angebote landesweit aufge‑ fernsehen und Rennsteig TV) unterscheiden schaltet. Damit ist ein deutlicher Reichwei‑ sich im Sendevolumen und der Informations‑ tenzuwachs zu verzeichnen. leistung deutlich von den kleineren Sendern. Ihre Informationssendungen decken ein brei‑ tes Themenspektrum ab und setzen vorran‑

122 Privater Hörfunk

VISUAL

2016-05-19 Jahrbuch 2015-16 Zwischenseiten final.indd 3 19.05.16 15:04 Privater Hörfunk | Allgemeine Lage

1 Allgemeine Lage des privaten Hörfunks

Das Radio erfreut sich ungebrochener Be­ dem Fernsehen auch zu den am meisten ge­ liebtheit beim Publikum, weil man sich beim nutzten Informationsmedien, dahinter folg­ Radio hören entspannen kann, weil es unter­ ten Tageszeitung, Internet und Zeitschriften. hält und Spaß macht, aber auch, weil es in­ Die Gewichtungsstudie hat TNS Infratest formiert und Denkanstöße liefert. im Auftrag der Medienanstalten­ erstellt. Die Untersuchung hat auch ergeben, dass Infor­ Radio bleibt viel genutztes Informations- mationssuchende im Radio besonders häufig medium _ Laut Media-​Analyse schalteten eine höhere Formalbildung aufweisen. Bei im Jahr 2015 drei von vier Deutschsprachigen der Frage nach dem wichtigsten Informa­ täglich das Radio ein und blieben im Durch­ tions­medium landete Radio allerdings nur schnitt 178 Minuten dran. Damit war Radio auf Rang vier hinter Fernsehen, Internet und in Deutschland das meist genutzte Medium Tageszeitung. nach dem Fernsehen. Wie die Gewichtungs­ studie zur Relevanz der Medien für die Mei­ Musikstreaming setzt Radio zu _ Dieses nungsbildung in Deutschland ermittelt hat, ­Ergebnis überrascht nicht, denn viele Hörer zählte das Radio im Jahr 2015 zusammen mit nutzen ihr Lieblingshörfunkprogramm vor­

_ - Abb. 39 Informierende Mediennutzung gestern | in Prozent

Fernsehen , % , % , % Radio , % , % , % Internet , % , % , % Tageszeitungen , % , % , % Zeitschriften , % , % , %

       

◼ Informierende Mediennutzung ◼ Andere Nutzung

1 Zeitschriften, Nachrichtenmagazine, Wochenzeitungen Basis: 69,241 Mio. Personen ab 14 Jahre in Deutschland, n = 2.800 Quelle: TNS Infratest – MedienGewichtungsStudie 2015-II.

124 Allgemeine Lage | Privater Hörfunk

wiegend wegen der Musik. Auf diesem Ge­ Individualisierung und die wachsende Zahl biet hat das Radio inzwischen aber neue nicht-​linearer Angebote lässt den Medien­ Konkurrenz bekommen: Videoportale wie konsum zunehmend zersplittern. Youtube und Streamingdienste wie Spotify, Deezer oder Apple Music locken das Publi­ Digitalisierung schafft neue Formen der kum mit zig Millionen Songs auf ihre Platt­ Höreransprache _ Um weiterhin wahrge­ form. Das Wachstum dieser Anbieter geht nommen zu werden, müssen Radiosender ­einerseits zulasten von Downloadangeboten deshalb neben etablierten Verbreitungswe­ wie iTunes oder dem Verkauf physischer Ton­ gen wie UKW, Kabel oder Satellit auch im träger, es tangiert aber auch die Radiosender, ­Internet präsent sein und neben ihrem Live-​ die ihre Kompetenz als Empfehler neuer Stream zusätzliche Angebote bereitstellen, Musik verteidigen müssen. Dies umso mehr, die auf die individuelleren Bedürfnisse des weil Spotify und Co. personalisierte Angebote Publikums eingehen. Ebenso wichtig ist es ausspielen und via Targeting sowie Log‑In für die Hörfunkbranche, dass sie im Netz auf­ viele Daten über ihre Nutzer sammeln kön­ findbar ist. In diesem Zusammenhang kommt nen, die sie auch für die Werbevermarktung dem Radioplayer eine wichtige Rolle zu. Er einsetzen. Sie bieten ihren Nutzern auch die ging im Frühjahr 2015 als nicht-​kommerziel­ Möglichkeit, eigene Playlisten zu erstellen les Gemeinschaftsangebot an den Start und und sie via Social Media mit anderen zu teilen. bündelt die Live-​Kanäle von privaten und Zudem werden die Streamingplattformen ­öffentlich-​rechtlichen Anbietern. Der Aggre­ dem Radio ähnlicher, indem sie hörfunktypi­ gator soll der Hörfunkbranche aber auch den sche Inhalte wie Comedy, Nachrichten oder Weg in die Dashboards der PKW-​Hersteller Hörbücher auf ihren On‑Demand-​Plattformen ebnen und ihr einen alternativen Weg zum anbieten und diese Bestandteile zum Teil herkömmlichen Empfang über die Autoan­ sogar von Radiostationen beziehen. tenne ebnen. Der Boom des Musikstreamings zeigt Wenn es um das Auffinden von Audio­ ­exemplarisch, wie sich die Medienlandschaft angeboten im Internet geht, muss auch die durch die Digitalisierung verändert hat. Politik faire Rahmenbedingungen für das Immer mehr Menschen organisieren ihren Radio schaffen. Die EU hat im Herbst 2015 Alltag über das (mobile) Internet, das sie zur zwar die so genannte Netzneutralität festge­ individuellen Kommunikation über Social-​ schrieben, doch ihre Entscheidung blieb an Media- oder Microbloggingdienste nutzen; vielen Stellen unklar und nährte so den Ver­ viele informieren sich auch im Netz oder kon­ dacht, dass künftig internationale Internet- sumieren dort Videos und Musik. Zugleich oder Telekommunikationskonzerne gegen­ sind die Anforderungen des Publikums an die über anderen Mitspielern begünstigt werden. Medien gestiegen: Die Menschen erwarten Eine neutrale Verbreitung ist aber eine wich­ im digitalen Zeitalter, dass sie alles immer tige Voraussetzung dafür, dass auch Radio­ und überall abrufen können. Der Trend zur unternehmen künftig gleichberechtigt mit

125 Privater Hörfunk | Allgemeine Lage

allen anderen Online-A​ ngeboten zu den Nut­ die technische Systemfrage für landesweite zern gelangen können. und bundesweite Hörfunkangebote bereits als geklärt an. Sie wollen DAB+ künftig auch Digital terrestrischer Empfang über DAB+ _ für Lokalstationen sowie Bürger- und Aus­ Ein weiterer Schwerpunkt bei der Digitali­ bildungsradios als Standard etablieren. Um sierung betrifft den Antennenempfang des die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, können Radios. Nach dem Neustart des Hörfunkstan­ mehrere lokale UKW-V​ erbreitungsgebiete zu dards DAB+ im Jahr 2011 wurden zwar deut­ einem größeren, gemeinsamen DAB+-​Sende­ lich mehr Endgeräte für diesen Empfangs­ gebiet zusammengefasst werden. Zudem weg verkauft. Den Durchbruch hat das Digi­ können in diesen Multiplexen auch andere talradio aber noch nicht geschafft. Um die nicht-​lokale Programme verbreitet werden. Akzeptanz bei den Hörern weiter zu erhöhen, ist es deshalb nötig, dass die Radio­anbieter Werbekunden erhöhen den Druck auf weitere attraktive Programme entwickeln und Radio _ Für die Akzeptanz von DAB+ bei den die Endgeräteindustrie mehr DAB-​Empfän­ Programmveranstaltern ist es aber von ent­ ger auf den Markt bringt. Damit der Umstieg scheidender Bedeutung, dass der digitale vom analogen UKW auf DAB+ gelingt, hat die Hörfunkstandard künftig auch die Regiona­ European Broadcasting Union (EBU) bereits lisierung und Personalisierung von Radio­ 2014 die Smart-​Radio-​Initiative mit dem Ziel angeboten erlaubt und es möglich wird, In­ gegründet, dass künftig jedes verkaufte Ra­ halte an konkrete Zielgruppen zu adressieren. diogerät neben UKW auch DAB und Internet­ Genau das erwartet auch der Werbemarkt radio empfangen kann. Auch das Bundes­ vom Radio der Zukunft. Viele Unternehmen ministerium für Verkehr und digitale Infra­ wollen ihre kommerzielle Kommunikation struktur will den Umstieg auf DAB+ fördern ­effizienter gestalten und sind daher bestrebt, und hat im April 2015 ein Digitalradio-​Board Kontakte zielgenauer anzusteuern. Auch das ins Leben gerufen, in dem der Bund, die Län­ so genannte Trading erhöht den Druck auf der, die Anbieter des privaten und öffentlich-​ die werbefinanzierten Radioanbieter und ihre rechtlichen Rundfunks sowie Handel und End­ Vermarkter. Trading beschreibt ein spezifi­ geräteindustrie die weiteren Schritte auf die­ sches Einkaufsverhalten der Mediaagentu­ sem Weg abstimmen. Um DAB+ zum Haupt­ ren, bei dem diese ohne konkreten Auftrag verbreitungsweg zu machen, haben zudem durch einen Werbungtreibenden bei Ver­ im März 2016 über 300 öffentlich-rechtliche marktern Inventar erwerben, um es gegen und private Sender aus mehr als 12 Ländern Aufschlag an künftige Kunden weiterzuver­ in Paris die Europäische Digitalradio Allianz kaufen. Sender und Vermarkter sehen in gegründet. ­Trading eine Gefahr für die Wirtschaftlichkeit Die Medienanstalten haben sich eben­ ihrer Angebote, haben bislang aber noch falls für DAB+ als künftigen digital terrestri­ kein Mittel gefunden, wie sie die mächtigen schen Standard ausgesprochen und sehen Agenturkonglomerate an diesem Einkaufs­ verhalten hindern können.

126 Entwicklung des Programmangebots | Privater Hörfunk

2 Programmliche und wirtschaftliche Entwicklung

2.1 Entwicklung des Programm­ Die Hälfte des Angebots entfällt auf vier angebots Bundesländer _ Das umfangreichste Privat­ radioangebot findet man in Bayern. Dort Das umfangreiche Angebot im deutschen waren Anfang 2016 insgesamt 84 Programme Privatradiomarkt bietet den Hörern in jedem auf Sendung, von denen die meisten (69) Bundesland eine große Auswahl an Program­ lokal über UKW empfangbar warden. Neben men. Anfang 2016 waren zwischen Sylt und Bayern wiesen Nordrhein-W​ estfalen (45) und Lindau insgesamt 283 private Angebote über Berlin/Brandenburg (29) die zahlenmäßig UKW und Digitalradio empfangbar. Dabei größten Angebote unter den Bundesländern wurden bundesweite Programme nicht be­ auf; das Quartett vereinigte 52 Prozent des rücksichtigt, die zusätzlich in einigen Bundes­ Gesamtangebots auf sich. Interessant ist ländern über lokale UKW Stützfrequenzen auch die Entwicklung im Lokalradio, das viele oder Simulcastausstrahlungen via DAB ver­ Jahre auf Baden-W​ ürttemberg, Bayern, Nord­ fügen. Betrachtet man die Programme nach rhein​ -Westfalen und Sachsen beschränkt Rundfunkverbreitungswegen, so fällt auf, war. Inzwischen haben die Gesetzgeber je­ dass UKW weiterhin eine dominierende Rolle doch in weiteren Ländern die Basis für wei­ spielt: 234 Angebote werden analog über tere Lokalradiostationen geschaffen und so ­Antenne ausgestrahlt, nur 30 waren originär mehr Angebotsvielfalt ermöglicht. Rheinland-​ über den Digitalradiostandard DAB zu hören. Pfalz, wo in den Nuller-Jahr​ en die ersten Der zahlenmäßig stärkste Angebotstyp Lokal­radios über UKW auf Sendung gingen, ist das Lokalradio, dem zuletzt 180 UKW- und zählt nun 16 Programme dieses Angebots­ 13 DAB -​Programme zuzurechnen waren. 54 typs. Im Saarland kämpfen aktuell sechs landesweite Hörfunksender werden über ­Lokalstationen um die Gunst der Hörer. In UKW ausgestrahlt, über landesweite DAB-​ Niedersachsen sind sechs ortsnahe Sender Multiplexe senden 17 Programme. Über Satel­ on Air, dort hatte der Gesetzgeber 2011 das lit werden weitere 18 private Programme lokale Werbeverbot für privaten Rundfunk bundesweit verbreitet, ein Teil dieser Pro­ aufgehoben. gramme ist simulcast auch über den bundes­ weiten DAB-​Multiplex empfangbar.

127 Privater Hörfunk | Bundesweiter Hörfunk

Abb. 40 Programmstatistik Hörfunk

Private Programme Öffentlich-rechtliche Programme Programme UKW UKW DAB DAB Landesrund- UKW in den Ländern landes- lokal landes- lokal gesamt funkanstalten landes- DAB gesamt weit weit weit

Baden-Württemberg 1 18 11 0 23 BR (Bayern) 5 10 10 Bayern 1 69 5 34 84 hr (Hessen) 6 6 6 Berlin-Brandenburg 20 8 8 0 29 MDR (SN, ST, TH) 7 8 8 Bremen 2 1 0 0 3 NDR (HH, MV, SH, NS) 8 11 10 Hamburg/Schleswig-H. 9 3 6 0 15 RB (Bremen) 1,2 4 5 3 Hessen 5 3 6 0 7 RBB (BE, BB) 1 7 7 6 Mecklenburg-Vorp. 2 5 0 0 6 SR (Saarland) 4 5 5 Niedersachsen 3 6 0 0 8 SWR (BW, RP) 7 8 8 Nordrhein-Westfalen 1 45 1 0 45 WDR (NRW) 2 6 11 10 Rheinland-Pfalz 3 16 1 0 20 Gemeinschafts­ 2 2 2 Saarland 1 6 1 0 7 programme Sachsen 4 15 0 0 19 Sachsen-Anhalt 3 1 3 1 4 Thüringen 3 0 0 0 3 Länder gesamt 54 180 17 13 264 gesamt 51 16 67 bundesweite Programme Satellit UKW DAB gesamt Satellit UKW DAB gesamt

18 – 8 19 3 2 3 3

Private gesamt 283 Ö-R gesamt 70

Landesweit oder lokal über den jeweiligen Verbreitungsweg empfangbare Programme. Summen bereinigt um bundesweite Programme mit zusätzlicher Verbreitung in den Ländern und Simulcastausstrahlungen über UKW und DAB. In mehreren Ländern verbreitete Programme zählen in der Summe nur einfach.

1 inkl. Funkhaus Europe (Gemeinschaftsprogramm von WDR, RB, RBB, SWR International) 2 inkl. Nordwestradio (Gemeinschaftsprogramm von RB, NDR) Quelle: Landesmedienanstalten, Stand: Januar 2016.

2.2 Bundesweiter Hörfunk stattdessen spezielle Hörerbedürfnisse. Fast alle Angebote sind bundesweit über Satellit Die meisten der bundesweiten privaten Hör­ empfangbar, einige digital terrestrisch über funkprogramme entziehen sich den Kriterien das bundesweite Digitalradio-​Ensemble, des klassischen, auf den Massengeschmack ­einige analog terrestrisch über UKW-​Stütz­ ausgerichteten Formatradios und bedienen frequenzen.

128 Bundesweiter Hörfunk | Privater Hörfunk

radio B2 erstmals bundesweit _ Anfang Radio Horeb besetzen zudem einen Platz im 2016 waren neben dem in Luxemburg ge­ bundesweiten Digitalradio-​Ensemble; Radio nehmigten RTL Radio 19 Privatradiostationen Horeb ist darüber hinaus im Gebiet von bundesweit empfangbar, zwei mehr als ein Kabel Deutschland über Kabel und im Raum Jahr zuvor. Im Jahresverlauf 2015 gingen radio München über UKW empfangbar. Domradio B2 sowie HCJB Bibel Radio und Radio HCJB nutzt Kabel und DAB+ in Nordrhein-W​ est­ Deutschland erstmals über Satellit auf Sen­ falen sowie zwei UKW-​Frequenzen in Köln dung, während Lounge FM seinen Sendebe­ und Pulheim. trieb einstellen musste; das Angebot strahlte Junge Hörer haben im bundesweiten sein Programm auch über DAB+ und Internet Hörfunk die Wahl zwischen Energy, ego FM, aus. Dennoch müssen die Hörer im bundes­ JAM FM und sunshine live. Das bundesweite weiten Radioangebot nicht auf Loungemusik DAB+ -​Angebot von Energy bedient 14- bis verzichten, denn diese Programmfarbe wird 29‑Jährige mit Chart-​Musik, einer Mischung weiterhin von Nice bedient. Der Neuling radio aus verschiedenen Genres sowie Musiknews, B2 spricht 35- bis 65‑Jährige mit Schlager­ während ego FM vor allem Songs abseits des musik an und ist bundesweit auch im Kabel Mainstreams für 19- bis 39‑Jährige spielt. Im sowie in Berlin und Teilen Brandenburgs über Jahr 2015 schaffte der 2008 gegründete Sen­ DAB+ und UKW zu empfangen. Neben radio der erstmals den Sprung in die MA und mel­ B2 bedienen Schlagerparadies und Radio dete 28.000 H​ örer pro Stunde. Im Programm ­Paloma das gleiche Musikgenre. radio B2 er­ von sunshine live dominiert elektronische zielte in der Media-​Analyse (MA) 2015 eine Musik. Der Mannheimer Sender, der im stabile Reichweite von 30.000 ​Hörern pro Rhein-​Neckar-​Gebiet auch ein regionales Durchschnittsstunde, während sich Radio Programm ausstrahlt, steigerte seine Stun­ Paloma um 27 Prozent auf 67.000 ​Hörer ver­ denreichweite 2015 um zehn Prozent auf schlechterte. 57.000 ​Hörer. Der Black-​Music-​Sender JAM FM verbesserte seinen Zuspruch sogar um HCJB launcht zwei Angebote _ HCJB Bibel 18 Prozent auf 65.000 ​Hörer in der Durch­ Radio und Radio HCJB Deutschland ergänzen schnittsstunde. das Angebot religiös orientierter Sender, die nunmehr mit sieben Programme das zahlen­ RTL Radio wird in Berlin produziert _ RTL mäßig stärkste Format sind. Neben den bei­ Radio legte um sieben Prozent auf 149.000 ​ den Neulingen wenden sich auch domradio, Hörer zu. Die Luxemburger Station ist im ERF Plus, ERF Pop, Hope Channel und Radio Großherzogtum, in Trier, der Eifel und Teilen Horeb an gläubige Menschen. Sie alle sind des Saarlandes über UKW sowie deutsch­ über Satellit und im Internet empfangbar. landweit über Kabel und Satellit empfang­ ERF Plus und ERF Pop finden sich auch im bar. Das Programm richtet sich mit aktuellen ­Angebot der Kabelnetzbetreiber Unitymedia und älteren Hits an 25- bis 55‑Jährige und BW und Kabel Deutschland. ERF Plus und wird seit Ende Juni 2015 nicht mehr in Luxem­

129 Privater Hörfunk | Bundesweiter Hörfunk

Abb. 41

Bundesweite Hörfunkprogramme | Verbreitung über Satellit oder bundesweit über DAB

Verbreitung über Anbieter | Aufsicht führende LMA Format Zielgruppe UKW DAB Kabel Satellit Internet

Absolut relax | BLM Musik (AOM) 30–50 – ● – ● ● domradio | LfM Religion 35– 60 ○ ○ ○ ● ● egoFM I BLM Musik 14 –29 ○ ○ ○ ● ● ENERGY (national) | MA HSH Musik 14 –29 – ● –– ● ERF Plus | LPR Hessen Religion 14 + – ● ○ ● ● ERF Pop | LPR Hessen Religion 14 + –– ○ ● ● HCJB Bibel Radio 1 | NLM Religion –––– ● 1 ● HOPE Channel Radio | LPR Hessen Religion 14 + ––– ● ● JAM FM | mabb Black Music 14 –39 ○ – ● ● ● Klassik Radio | MA HSH Klassik 33 – 65 ○ ● ● ● ● nice | mabb Lounge/House 14– 49 –– ○ ● ● P.O.S. RADIO | MA HSH Instore Radio –––– ● – radio B2 | mabb Schlager 35–65 ○ ○ ● ● ● Radio BOB! | LPR Hessen Musik 29– 59 ○ ● ○ ● ● Radio HCJB Deutschland 1 | NLM Religion –––– ● 1 ● Radio Horeb | BLM Religion 40 + ○ ● ○ ● ● Radio Paloma | mabb Schlager 40 + – ○ ● ● ● Schlagerparadies | Schlager 14 – 59 – ● ○ ● ● LMS (Sat.) / LPR Hessen (DAB) RTL RADIO AC 25– 55 ○ – ● ● ● sunshine live | Dance/Techno 14 – 35 ○ ● ● ● ● LFK (Sat.) / LPR Hessen (DAB)

○ = gebietsweise, ● = flächendeckend; 1 Sendestart Mai 2015 Quelle: Landesmedienanstalten, Stand: Januar 2016. burg, sondern im RTL Radio Center Berlin pro­ 72.000 ​Hörer. Absolut relax setzt vor allem duziert, wo auch 104.6 RTL, 105'5 Spreeradio auf die bundesweite DAB+-​Verbreitung. Der und JAM FM zu Hause sind. Sender aus Regensburg wendet sich mit Die Freunde moderner Rockmusik kom­ einem Mix aus Hits zum Entspannen an Hörer men bei Radio Bob! auf ihre Kosten. Das Pro­ zwischen 30 und 50 Jahren. gramm aus Kassel spricht die Zielgruppe der 35- bis 59‑Jährigen mit Hits der 1970er und Klassik Radio mit Gewinnwarnung und 1980er ​Jahre an und steigerte seine Stunden­ neuer Strategie _ Klassik Radio ist das ein­ reichweite im Jahr 2015 um 2,7 Prozent auf zige Radio Deutschlands, das an der Börse

130 Digitalradio | Privater Hörfunk

notiert ist. Im Jahr 2015 durchlebte die AG und die Verkaufszahlen für DAB+-​Empfangs­ ­jedoch eine schwierige Phase. Klassik Radio geräte steigen. Laut dem Digitalisierungs­ erreichte 2015 nur noch 153.000 ​Hörer pro bericht der Medienanstalten nutzten Mitte Stunde, das waren 6,6 Prozent weniger als 2015 bereits 7,44 Mio. Personen ab 14 Jahren im Vorjahr. Und auch wirtschaftlich ging es einen DAB-​Empfänger zum Radiohören; das bergab. Klassik Radio erzielte im Jahr 2015 waren zwei Millionen oder 38 Prozent mehr einen Verlust vor Zinsen, Steuern und Ab­ als im Vorjahr. Gegenüber 2013 hat sich die schreibungen (Ebitda) von 780.000 Euro bei Marktdurchdringung sogar mehr als verdop­ einem Umsatz von 10,3 Mio. Euro. Die Ver­ pelt. luste waren u. a. einer Neuausrichtung im Vertrieb, dem weiteren Ausbau der Digitali­ Marktdurchdringung von DAB steigt _ sierung und einer Verschlankung des UKW-​ Zudem verfügten 2015 laut Digitalisierungs­ Sendernetzes geschuldet. Im September 2015​ bericht der Medienanstalten rund vier Mio. gab Klassik Radio schwächere Frequenzen in Haushalte über mindestens ein DAB-​Gerät, mehreren Bundesländern zurück, um sich das waren gut eine Mio. mehr als im Jahr fortan auf die UKW-​Ausstrahlung in den zuvor. Insgesamt stieg die Zahl der DAB-​ ­Ballungsräumen und die bundesweite Ver­ ­Geräte im deutschen Markt von 2014 auf breitung über DAB+ zu konzentrieren. Zudem 2015 um 1,45 auf rund 6,4 Mio., was einem gab Klassik Radio bekannt, sich zu einem Plus von 29 Prozent entspricht. Der Süden „vertikalen Digitalunternehmen“ transfor­ Deutschlands wies dabei die höchste Markt­ mieren zu wollen und stellte Anfang 2016 durchdringung auf: In Baden-​Württemberg eine neue App vor, in der 25 verschiedene verfügten 2015 bereits 14 Prozent der Haus­ Streams von Musikrichtungen und Klassik-​ halte über einen Digitalradio-​Empfänger, Künstlern gebündelt sind. Damit will das doppelt so viele wie im Vorjahr. In Bayern ­Unternehmen den individuellen Bedürfnis­ fanden sich solche Geräte in 11,8 Prozent der sen seiner Hörer besser gerecht werden und Haushalte (Vorjahr: 8,9 %), während die Ver­ sich als Anbieter hochwertiger Musikgenres breitung in Rheinland-​Pfalz und dem Saar­ von Streamingdiensten wie Spotify abgren­ land (6,6 %) am geringsten war. zen. Über 90 Prozent der Haushalte können Di- gitalradio empfangen _ Auch die tech­ 2.3 Digitalradio nische Reichweite von DAB+ hat sich in Deutschland verbessert und lag 2015 bereits Nach dem Neustart im Jahr 2011 geht es bei über 90 Prozent. Im Mai 2015 gab der mit dem digitalen Rundfunkstandard DAB+ Sendernetzbetreiber Media Broadcast be­ bergauf. Nicht nur die Zahl der Programme kannt, dass er den bundesweiten Multiplex wächst, die über diesen Übertragungsweg bis Ende 2016 von 61 auf 110 Senderstandorte senden, auch die Akzeptanz bei den Hörern ausbauen will. Das Unternehmen kündigte

131 Privater Hörfunk | Digitalradio

Abb. 42 ferner an, die Senderleistung an einzelnen DAB-Programme Standorten zu verbessern, so dass sich die DAB -​Reichweite beim Inhouse-​Empfang von bundesweit Bayern 60 auf 82 Prozent verbessert; der Mobilfunk­ Schlagerparadies 106.4 TOP FM * empfang wird von 63 auf dann 92 Prozent in Absolut relax 95.5 Charivari * der Fläche wachsen. Die Autobahnversor­ Energy Absolut HOT gung soll bis Ende 2016 sogar bei 98 Prozent ERF Plus afk M94.5 * liegen. Klassik Radio afk max * Radio BOB! Antenne Bayern Hamburg startet DAB+-​Multiplex für pri- Radio Horeb Das neue Charivari 98,6 * vate Angebote _ Auch in den Bundeslän­ sunshine live Digital Classix * dern kommt das digitale Antennenradio Deutschlandfunk EgoFM* 1 voran. Im Juni 2015 schaltete Media Broad­ Deutschlandradio Kultur ENERGY München * cast nach Zuweisung durch die Medienan­ DRadio Wissen / DokDeb ENERGY Nürnberg * stalt Hamburg Schleswig-​Holstein (MA HSH) Fantasy Lounge Baden-Württemberg in Hamburg einen DAB+-​Multiplex auf, über Hit Radio N1 * baden.fm den erstmals private Hörfunkprogramme hitradio.rt1 augsburg * bigFM WorldBeats verbreitet werden. Zu ihnen zählen sechs kultradio.fm die neue Welle Lora/Feierwerk/CRM* ­Anbieter mit unterschiedlichen Programm­ Donau3FM Mega 80s * 1 konzepten. Das von Regiocast veranstaltete EgoFM Mega Radio Bayern* 1 80s80s Hamburg spielt Musik der 1980er-​ Hitradio Ohr Münchner Kirchenradio* Jahre. Hinzu kommen die beiden nichtkom­ Radio 7 Pirate Gong * merziellen Angebote FSK 93.0 Hamburg und Radio Paradiso BW PN Eins Dance das Kulturspartenprogramm Hamburger Lo­ Radio Regenbogen PN Eins Urban * Radio Ton kalradio (HLR Digital). Ergänzt werden sie pure fm * 1 Radio VHR vom Informationssender Mega Radio, der Radio 2day * Schwarzwaldradio Dance -​Station pure fm und dem religiös aus­ Radio Arabella * DASDING gerichteten Popprogramm Radio Paradiso. Radio Augsburg * DIE NEUE 107.7 Der NDR strahlt in Hamburg acht Programme Radio F * SWR1 Landeswellen via DAB+ aus. Sie sind auch in Mecklenburg-​ Radio Fantasy * SWR2 Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-​ Radio Galaxy SWR3 Holstein zu hören; in diesen drei Ländern ist Radio Galaxy Ingolstadt * SWR4 Landeswellen der private Hörfunk nach wie vor nicht im Radio Gong 96,3 * SWRinfo ­Digitalradio-​Ensemble vertreten. Im Novem­ Radio Gong 97.1 * 1 ber 2015 startete allerdings in Niedersachsen Radio Ilmwelle * ein zweijähriger Modellversuch zu DAB+. Radio IN / ND1 * Sein Ziel ist es, Technologien zu erforschen, Radio München */ Münchner Kirchenradio mit denen sich die Lokalisierung von Pro­

132 Digitalradio | Privater Hörfunk

Radio Z * radio Berlin 88,8 NDR Kultur SWR4 Landeswellen Rock Antenne radioeins NDR Traffic SWRinfo Smart Radio * SWR3 NJOY Saarland Star FM * SWRinfo Hessen Radio Salü B5 aktuell WDR 2 Absolut Hot Antenne Saar B5 plus Bremen ERF Pop SR 1 Bayern 1 Regionalwellen Bremen Eins harmony.fm SR 2 Bayern 2 Bremen Next Hit Radio FFH SR 3 Bayern 3 Bremen Vier Mega Radio UnserDing Bayern plus Funkhaus Europa planet radio WDR KiRaKa BR-KLASSIK KiRaKa (WDR) Radio Teddy BR Heimat Sachsen, Sachsen- Nordwestradio (RB + NDR) hr1 BR Verkehr Anhalt, Thüringen hr2-kultur PULS Hamburg R.SA ** hr3 80s80s MDR 1 Landeswellen Berlin-Brandenburg hr4 Mega Radio SNA MDR Figaro 98,2 Radio Paradiso hr-info pure fm MDR Info BHeins You FM Radio Paradiso MDR Klassik ERF Pop Hamburger Lokalradio Nordrhein-Westfalen MDR Sputnik FG.chic FSK domradio MDR Jump Jack FM NDR 1 Landeswellen 1LIVE Mega Radio SNA Sachsen-Anhalt NDR 2 1LIVE diggi Panjab Radio 1A Deutsche Hits NDR Blue Funkh. Europa pure fm 89.0 RTL NDR Info WDR 2 radio B2 89.0 RTL In The Mix NDR Info Spezial WDR 3 radio GOLD Radio Brocken NDR Kultur WDR 4 Radio Paloma radio SAW NDR Traffic WDR 5 Star*Sat Radio Rockland S-A NJOY WDR Event Antenne Brandenburg WDR KiRaKa Bayern 2 Mecklenb.-Vorpommern / ■ privat WDR Vera Bayern plus Niedersachsen / ■ öffentlich-rechtlich Schleswig-Holstein BR-Klassik Rheinland-Pfalz * Verbreitung lokal ** nur in Sachsen seit Fritz NDR 1 Landeswellen bigFM WorldBeats 15. 02. 16 Funkhaus Europa NDR 2 DasDing *1 Verbreitung in NDR Blue SWR1 Landeswellen Inforadio mehreren lokalen Kulturradio NDR Info SWR2 Multiplexen MDR Jump NDR Info Spezial SWR3

Quelle: Landesmedienanstalten; Stand: Februar 2016.

133 Privater Hörfunk | Digitalradio

gramminhalten auf DAB+ übertragen lässt. nen Programmplatz BuergerMedienBW. Der Sollte das gelingen, könnte es private Hör­ SWR strahlt sechs Programme über Digital­ funkveranstalter zum Digitalradio-​Umstieg radio aus. ermuntern. Veränderungen gab es auch im regiona­ len Multiplex von Berlin/Brandenburg. Hier Vielfältiges ​Angebot in Bayern, Baden-­ ging Ende 2015 Panjab Radio, ein Angebot für Württemberg und Berlin/Brandenburg _ asiatisch-​stämmige Menschen, als zweites Das größte Angebot an DAB-​Programmen fremdsprachiges Programm neben FG Chic befindet sich im Süden der Republik sowie auf Sendung. Dagegen stellten Deluxe Radio in Berlin/Brandenburg. Allein in Bayern und Radio mauma.‌fm ihren Sendebetrieb konnten die Hörer im Februar 2016 ins­ im Digitalradio beider Bundesländer ein. Ins­ gesamt 39 private Programme sowie zehn gesamt waren zuletzt 12 private und 14 öffent­ Angebote des Bayerischen Rundfunks im lich -​rechtliche Programme im landesweiten landesweiten Multiplex oder den lokalen DAB+-​Ensemble von Berlin/Brandenburg ver­ Digitalradio-​Ensembles nutzen. Unter den treten. Anbietern war jedoch ein Kommen und Gehen zu verzeichnen: Anfang Januar 2016 Drei Privatradios im Osten starten DAB+-​ haben Coolradio 1 und Coolradio Jazz die Verbreitung _ In Sachsen-​Anhalt ist das pri­ Verbreitung über DAB+ eingestellt, während vate Digitalradio-Angebot zu Beginn des Jah­ im Raum München etwa zeitgleich 106.4 ​ res 2016 auf fünf gestiegen. Während Mega TOP FM, das 25- bis 50‑Jährige mit rockorien­ Radio seine Verbreitung über DAB+ einge­ tierter Musik im Format Contemporary Hit stellt hat, gingen im Januar 2016 zwei Pro­ Radio (CHR) anspricht, über DAB+ auf Sen­ gramme an den Start: Die VMG Medien­ dung ging. Zudem ist der Dance- und Elek­ gruppe verbreitet seither den Sender 1 A trosender Radio PN Eins Dance – zusätzlich Deutsche Hits, der sich ganz der heimischen zur seiner DAB+-​Verbreitung in Augsburg – Musikkultur verschrieben hat, während 89.0 ​ nun auch im landesweiten Multiplex ver­ RTL In The Mix aus dem Funkhaus Halle treten. die neuesten Hits für junge Leute in Remix-​ Im landesweiten Multiplex von Baden-​ Versionen auflegt. Der MDR ist in Sachsen-​ Württemberg waren Anfang 2016 insge­ Anhalt – ebenso wie in Sachsen und Thürin­ samt 13 private Hörfunkprogramme vertre­ gen – mit sechs ­Digitalradio-Angeboten on ten. Dazu gehörte auch der Lokalsender Die Air. In Sachsen hat das Privatradio R.SA der Neue ​107,7 aus Stuttgart, der seit 2015 im Regiocast-​Gruppe Mitte Februar 2016 mit der Digitalradio-​Ensemble vertreten ist. Seit DAB+ -​Ausstrahlung begonnen. Dabei handelt Juli 2015 senden auch die drei nichtkom­ es sich um ein 18‑monatiges Pilotprojekt, in merziellen Angebote HORADS 88.6, Freies dem die Voraussetzungen für einen eigen­ Radio Wiesental und Freies Radio Wüste ständigen privaten Digitalradio-Multiplex Welle täglich abwechselnd auf dem eige­ untersucht werden sollen.

134 Internetradio | Privater Hörfunk

Programmplatz im bundesweiten Multi­ ren Nutzern zu teilen. Im Gegensatz zum plex ausgeschrieben _ Das bundesweite Radio ist die Nutzung von Musikstreaming­ DAB+-​Ensemble ist 2015 um ein Programm diensten aber nicht in jedem Fall gratis. An­ auf elf geschrumpft, weil Lounge FM seine gebote wie Apple Music oder Amazon Prime Verbreitung eingestellt hat. Zudem hat Regio­ Music stehen nur als kostenpflichtiges Abon­ cast Digital seinen Programmplatz im Fe­ nement zur Verfügung, das gilt auch für den bruar 2016 gekündigt. Nach dem Aus für den Streaming-​Service Aldi Life, der auf die Biblio­ Fußballsender 90elf hatte das Unternehmen thek von Napster zugreift und seit Herbst diesen Platz an Schlagerparadies vermietet, 2015 beim Discounter vertrieben wird. Spotify um die Zeit bis zum Start eines neuen Pro­ oder Deezer vertrauen dagegen auf ein so ge­ gramms zu überbrücken. Da Regiocast diese nanntes Freemium-​Modell aus einer werbe­ Pläne inzwischen aufgegeben hat, entschied basierten Gratisversion und einem Premium­ sich die ZAK, den Programmplatz auszuschrei­ angebot ohne Werbung und mit zusätzlichen ben. Daraufhin gingen fünf Bewerbungen Services wie der Offline-​Nutzung oder höhe­ ein. Die Vergabeentscheidung war zu Redak­ rer Klangqualität. tionsschluss noch nicht gefallen. Musikstreaming als Kooperationspartner und Konkurrent des Radios _ Für Radio im 2.4 Internetradio Internet sind die Musikstreamingdienste damit sowohl Konkurrenten um das Zeit­ Das Internet hat sich nach UKW zum wich­ budget als auch Gegenspieler im Werbe­ tigsten Verbreitungsweg für Radioanbieter markt. Zudem prägen sie – vor allem bei entwickelt. Laut dem Digitalisierungsbericht den Jüngeren – ein anderes Hörverhalten: der Medienanstalten nutzten Mitte 2015 be­ Weg vom linearen Radiokonsum hin zum reits 29,9 Prozent der erwachsenen Bevölke­ On‑Demand-​Genuss der eigenen Lieblings­ rung ab 14 Jahren zumindest gelegentlich musik, die sich je nach Stimmungslage mo­ Radio über das (mobile) Web. Dort stehen dulieren lässt. Viele Streamingdienste ver­ dem Medium jedoch viele konkurrierende suchen sich zudem über weitere Services zu Angebote gegenüber: Download-​Plattformen differenzieren. Sie bieten Hörbücher, Nach­ wie iTunes, Audio-​Podcasts, Musikportale richten, Videos, Comedy und binden dabei (z. B. last.‌fm) sowie Musikstreamingdienste sogar Radiosender in ihre Plattformen ein. wie Spotify, Deezer, Napster, Apple Music Hierzulande liefern etwa der Bayerische oder Amazon Prime Music kämpfen um die Rundfunk, die Deutsche Welle, das Deutsch­ Aufmerksamkeit des Publikums. landradio oder der Südwestrundfunk eigene Über diese Plattformen können die Nut­ Inhalte an Spotify und Deezer. Private An­ zer viele Millionen Songs abrufen. Einige bie­ bieter wie bigFM oder radio ffn strahlen ge­ ten auch die Möglichkeit, eigene Playlists zu meinsam mit Spotify eigene Chart-​Shows kuratieren und sie via Social Media mit ande­ aus.

135 Privater Hörfunk | Internetradio

Musikstreaming übertrifft Live-​Radio im schen zu den Angeboten mit den meisten Web _ Die Offensive der Musikstreaming-​ Abrufen. Spotify erreichte im vierten Quartal Anbieter bleibt nicht ohne Folgen für den 2015 annähernd 100 Mio. Sessions pro durch­ ­Audiokonsum. Laut ARD/ZDF-​Onlinestudie schnittlichem Monat und war damit stärker hat sich die Zahl der Erwachsenen, die diese als alle Simulcast-​Angebote der UKW-​Mar­ Dienste mindestens einmal pro Woche nut­ ken zusammen. Diese blieben mit 92,7 Mio. zen, zwischen 2013 und 2015 von fünf auf elf Abrufen jedoch ein relevanter Mitspieler im Prozent erhöht. Bei den 14- bis 29‑Jährigen Online-​Audio-​Markt. Dass diese Programme schoss die Musikstreaming-​Nutzung im glei­ auch im Internet eine große Zugkraft aufwei­ chen Zeitraum von 11 auf 29 Prozent empor. sen, zeigt sich an ihrem Nutzungstrend. Im Dieser Wert übertraf den Konsum von Live-​ vierten Quartal 2015 legten die Abrufzahlen Radio im Internet um mehr als das Doppelte der Simulcast-​Angebote um zwölf Prozent (s. a. Seite 145). Ein Blick in den Webradiomo­ zu. Reine Webradios schafften sogar ein Plus nitor 2015, den die Bayerische Landeszentrale von 25 Prozent, blieben mit rund 16 Mio. Ab­ für neue Medien (BLM) gemeinsam mit dem rufen pro Monat aber weit hinter den Live-​ Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) Streams der UKW-​Marken, den Streaming-​ erstellt hat, bestätigt die große Bedeutung Plattformen und den User-​Generated-​Radios. von Spotify von Co. für den Online-​Audio-​ Die Nutzungstrends zeigen, dass die klassi­ Markt. So registrierte die Studie 7.350 ​User-​ schen Radioanbieter ihre Kompetenz bei der Generated-​Radio-​Streams und redaktionell Auswahl von Musik zwar noch besitzen, mit kuratierte Playlists auf Streaming-​Plattfor­ den Musikstreamingdiensten ist ihnen je­ men, was einem Anstieg von 8,1 Prozent ge­ doch ein Gegenspieler erwachsen, der auf­ genüber 2014 entspricht. Im gleichen Zeit­ grund seiner vielen Kuratier-, Such- und Teil­ raum sank die Zahl der Webradio-​Streams optionen zunehmend mächtiger wird. um 8,5 Prozent auf 2.442. Mobiles Internet wird wichtiger _ Eine be­ Spotify mit mehr Abrufen als Simulcast-​ sondere Dynamik erhält der Online-​Audio-​ Anbieter _ An den gegensätzlichen Trends Markt durch den Boom des mobilen Inter­ für Webradio und User-Generated-Radio nets. Immer mehr Menschen besitzen Smart­ zeigt sich ein Strukturwandel in der Online-​ phones und nutzen sie auch zum Radio und Audio-​Nutzung: Statt neue Eigensender zu Musik hören. Nach Einschätzung der heimi­ starten, ziehen es die Akteure im Audiomarkt schen Online-​Audio-​Anbieter werden sich vor, kuratierte Streams und Playlists bereit­ die Abrufzahlen von Radio- oder Streaming­ zustellen, die mit weniger technischem Auf­ angeboten über Apps oder mobile Websites wand auf fremden Plattformen erstellt wer­ zwischen 2015 und 2017 um 285 Prozent bzw. den können. In der MA IP Audio zählten der 174 Prozent erhöhen, während für die Nut­ Streamingdienst Spotify und die User-Gene­ zung über Laptop und PC nur eine Steige­ rated-Radios laut.‌fm oder radionomy inzwi­ rung um 14 Prozent erwartet wird. Die Radio­

136 Internetradio | Privater Hörfunk

_.-

Abb. 43 Zahl der Online-Audio-Streams

2014 Änd. in 2015 Prozent

–,% Webradio-Streams 2.670 2.442

User-Generated- Radio-Streams/ redaktionell kuratierte 6.800 +,% 7.350 Playlists der Streaming-Plattformen

www Gesamt 9.470 +,% 9.762

Quelle: Webradiomonitor 2015 (BLM/BVDW). anbieter reagieren auf diese Nutzungsver­ funkbranche einen direkten Zugang zur End­ schiebung und bauen ihre Präsenz im mobi­ geräte- und Autoindustrie zu sichern. Denn len Web aus. Dabei kommt dem Radioplayer vor allem die Autohersteller entwickeln eine zentrale Rolle zu. Im März 2015 ist die ­derzeit neue Kommunikationseinheiten, die Plattform als Non-​Profit-​Projekt an den Start sich mit Smartphones verbinden lassen. Sie gegangen und bündelt inzwischen über 600 ​ kommen damit dem Wunsch ihrer Kunden Sender des privaten und öffentlich-​recht­ nach, die ihre Smart-​Devices auch im Auto lichen Hörfunks. Der Radioplayer versteht nutzen wollen. Und so wächst die Zahl sich als Aggregator und Suchmaschine für der Automarken, die Systeme wie Googles die Online-​Audio-​Angebote der Radiobr­ anche Android Auto oder CarPlay von Apple in und will für Hörer leicht auffindbar und die Entertainmentsysteme ihrer Fahrzeuge nutzbar sein. Die Plattform, die via App oder in­stal­lieren. Da der Radioplayer sowohl in Rechner genutzt werden kann, soll so ein ­CarPlay wie in Android Auto vertreten ist, ­Gegengewicht zu Aggregatoren wie TuneIn kann die Branche den Kontakt zu ihren Nut­ oder radio.‌de und zu den Musikstreaming­ zern auch über diese Plattformen halten und diensten bilden. Ein weiteres strategisches via Audio­streaming im Connected Car neue Ziel des Radioplayers besteht darin, der Hör­ Hörer gewinnen.

137 Privater Hörfunk | Internetradio

Abb. 44 Neue individualisierte Online-​Angebote _ Leistungswerte Online-Audioangebote entstehen Um im Online-​Audio-​Markt zu Session 4. Quartal 2015 bestehen, entwickeln viele UKW-​Marken Top 20 Einzelangebote 1 ∅ Monat aber auch selbst neue, personalisierbare in Mio ­Audioangebote. So hat Regiocast 2015 die Spotify 99,63 App Radio.likemee vorgestellt, die bei meh­ laut.FM 7,98 reren Sendern der Holding aktiv ist. Das 1Live 8,60 ­Angebot ermöglicht es den Nutzern, sich ihr SWR 3 6,40 eigenes Radioprogramm aus kuratierten Bau­ Antenne Bayern simulcast 5,91 steinen aus Musikstreams, Wetter, Verkehr WDR 2 4,52 oder Comedy zusammenzustellen. Klassik radionomy 4,45 Radio bietet seinen Hörern seit 2016 eine NDR 2 4,08 Deutschlandfunk 3,14 App, die 25 verschiedene Streams von Musik­ Bayern 3 2,52 richtungen und Künstlern bündelt und die Hit Radio FFH 2,48 Wünsche des Publikums differenzierter be­ HR 3 2,16 dient. Antenne Bayern hat die Quiz-​App Sport1.fm 2,05 „Schlaubayer“ entwickelt, mit der Nutzer ihr SWR 1 BW 1,87 Wissen über den Freistaat Bayern mit ande­ Bayern 1 1,74 ren Spielern messen können. Die Möglich­ Rock Antenne landesweit simulcast 1,70 keiten von Online-​Audio locken auch Player bigFM Deutschlands biggste Beats 1,43 HR 1 1,33 aus der Verlagswelt an. Seit Oktober 2015 ist Klassik Radio 1,29 die Bauer Mediengruppe mit Bravo Radio auf WDR 4 1,28 der Online-​Audio-​Plattform I love Radio prä­ sent. Bravo Radio bietet dort vier Programme Zusammenfassungen (Bravo Charts, Bravo Party, Bravo Love und Online-Audio-Angebote gesamt 2 220,85 Bravo Tubestars) sowie weitere interaktive Online-Audio-Angebote Simulcast ges. 3 92,66 Möglichkeiten an. Web-Only gesamt 3 16,13 User Generated Content Portale / 112,06 Musikstreamingdienste­ Werbemarkt für Online-Audio​ schwierig _ Werbeträger mit ­Online-Audio gesamt 2 169,01 In der Regel wollen die Radio- und Audio­ Dauer pro Session (Min.) 1 50,25 anbieter ihre digitalen Angebote über Wer­ 1 Channel, User Generated Content Portal, Musik­ bung refinanzieren. Das klappt allerdings nur streamingdienst, werbungführende und werbefreie mäßig, wie sich dem Webradiomonitor ent­ Angebote nehmen lässt. Im Jahr 2015 erzielten nur 2 incl. Angebote ohne Audio-Online-Werbung 32 Prozent der werbefinanzierten Angebote 3 ohne User Generated Content Portale und Musik­ streamingdienste eine Kostendeckung, 62 Prozent blieben in Session = qualifizierter Abruf von Webradioangebo­ der Verlustzone. Die Simulcast-​Anbieter ten durch einen Nutzer schnitten dabei besser ab als die Online-​ Quelle: ma 2016 IP Audio I.

138 Programmgestaltung | Privater Hörfunk

Only-​Angebote. Unter letzteren gelang es dern abzugrenzen und seine Hörer mit ver­ nur 23 Prozent, den Aufwand durch eigene lässlichen Inhalten zum möglichst langen Erlöse zu decken, während 31 Prozent der Einschalten zu bewegen. UKW- und DAB+-​Radiomarken mit ihren Streams schwarze Zahlen schrieben. Doch Formatvielfalt wenig ausgeprägt _ Im Lauf die Aussichten auf bessere wirtschaftliche der Jahre haben sich im deutschen Privat­ Rahmenbedingungen sind nach Einschät­ radio verschiedene Formate herausgebildet, zung der Akteure günstig, weil der Werbe­ die mit dazu beitragen, dass die Gattung markt für Online-​Audio dynamisch wächst. weiterhin die Masse der (werberelevanten) Für 2016 erwarten sie ein Bruttoschaltvolu­ Hörer erreicht. Allerdings hat sich bislang men (ohne Rabatte und Skonti) von 151,5 Mio. ​ keine sonderlich bunte Formatvielfalt entwi­ Euro, was einem Zuwachs von 47 Prozent ge­ ckeln können, weil Radio als regionales und genüber 2015 entsprechen würde. Für zusätz­ lokales Medium gezwungen ist, in seinem liche Hoffnung sorgt die konvergente Reich­ überschaubaren Verbreitungsgebiet mög­ weitenstudie MA Audio, die Ende 2015 erst­ lichst viele werberelevante Hörer zwischen mals vergleichbare Reichweiten für UKW-​ 14 und 49 Jahren zu erreichen. Nur so kann Radio und Online-​Audio vorgelegt hat (s. a. ein Programm nämlich für überregionale Seite 146). Insgesamt sind 73 Prozent der Werbekunden relevant bleiben. Das erklärt ­Akteure im deutschen Audiomarkt der Mei­ auch, weshalb die Mehrheit der privaten nung, dass die einheitliche Reichweitenerhe­ UKW -​Programme weiterhin auf die massen­ bung ihre Vermarktungsmöglichkeiten ver­ attraktiven Formate Adult Contemporary bessern wird. (AC) und Contemporary Hit Radio (CHR) ver­ traut. Beide Programmfarben bedienen die Bedürfnisse der jungen und mittelalten 2.5 Programmgestaltung Hörer und sind Garanten für hohe Reichwei­ ten. Neben AC und CHR spielen die übrigen Hörfunkprogramme bestehen aus unter­ Formate nur eine Nebenrolle. schiedlichen Inhalten. Neben der Musik zäh­ len dazu Nachrichten, Services, die Mode­ AC-​Formate bauen Dominanz aus _ Im Ja­ ration und Präsentation sowie ein Sound-​ nuar 2016 nutzten 232 von 293 Privatradio­ Layout. All diese Elemente bestimmen das programmen ein AC- oder CHR-​Format. Das sogenannte Format. Es richtet sich an den entspricht einem Anteil von 79 Prozent; im Bedürfnissen der anvisierten Zielgruppe aus Jahr zuvor waren es lediglich 73 Prozent. Zu­ und gibt den Programmmachern, Moderato­ letzt summierte sich die Zahl der AC‑Formate ren und redaktionellen Mitarbeitern einen mitsamt ihren Untergliederungen auf 182, Rahmen vor, in dem sie sich bewegen können. was einem Anteil von 62 Prozent entspricht Zugleich soll das Format einem Programm (Vorjahr 59 %). Insgesamt 107 Stationen ent­ helfen, sich im Wettbewerb mit anderen Sen­ schieden sich für das Hauptformat AC, wei­

139 Privater Hörfunk | Programmgestaltung

_.- Abb. 45 Programmformate der Privatradios

 AC-Formate (, %)  AOR (, %)  AC  AC/Euro AC  CHR-Formate (, %)  AC/Hot AC  CHR AC/Rockorientiert  Young CHR  AC/Oldie based AC  UC  AC/Soft AC  EHR

 Klassik/Jazz (, %)  Jazz  Klassik

 Sonstige ( %)  Oldies/Volksmusik (, %)  Sonderformat Religion  Melodie  Sonderformat fremdsprachig  Oldies  Sonderformat Kinder  Sonderformat sonstige  MOR ( %)

Quelle: Angaben der Landesmedienanstalten, eigene Recherche. Stand Januar 2016. tere 32 spielten ein Oldie based AC, das Anfang 2016 von 23 Stationen genutzt, das waren zwölf mehr als im Vorjahr. Die Pro­ waren elf weniger als im Vorjahr. Dafür stieg grammfarbe Hot AC, die Hits mit Songs aus die Zahl der Young-​CHR-​Sender von 4 auf 14. den Charts kombiniert, stellte mit 17 Statio­ Weitere zehn Programme nutzten das For­ nen die drittgrößte Gruppe in der AC‑Familie. mat Urban Contemporary (UC), das vor allem Sender mit AC‑Programmfarbe fokussieren auf R&B und Black Music setzt. sich auf Pop-​Hits aus mehreren Jahrzehnten und wollen meist Hörer zwischen 14 und Kontakt zu Hörern über Social Media _ 49 Jahren mit Promotions, Mitmachaktionen Das herkömmliche Formatradio steht im Zeit­ und Gewinnspielen erreichen. Die sonstigen alter der digitalen Vernetzung jedoch mehr Wortinhalte sind geprägt von Nachrichten, denn je auf dem Prüfstand und muss sich Service und lockerer Moderation. fragen, ob es den Bedürfnissen und dem Viele Programme, die junge Hörer unter ­Alltagsabläufen seiner Zielgruppe noch ent­ 30 Jahren ansprechen wollen, vertrauen auf spricht. Vordergründig ist das der Fall, da die CHR -​Formate. Hier dominiert Musik aus den Nutzungszahlen des Hörfunks in der Media-​ Charts. CHR-​Sender legen viel Wert auf Analyse noch immer auf einem hohen Niveau Musik- und Lifestyletrends, kurze und mar­ liegen (s. a. Seite 142 ff.). Dennoch beginnen kante Moderation sowie die Interaktion mit sich Mediennutzung und Freizeitgestaltung ihren Hörern. Das Hauptformat CHR wurde vieler Menschen zu ändern. Für sie spielen

140 Programmgestaltung | Privater Hörfunk

Social-​Media- und Microblogging-​Plattfor­ allein darauf an, ihre altbekannten Konkur­ men wie Facebook, WhatsApp, Instagram, renten im UKW-​Band hinter sich zu lassen. Snapchat oder Twitter eine zunehmend wich­ Sie müssen den Kampf um die Aufmerksam­ tige Rolle. Der Reiz dieser Angebote liegt auch keit auf den Smartphone-​Displays gewin­ in der Personalisierung von Inhalten, die nen und den Alpha-​Apps von Facebook über ­lineares Formatradio nicht in gleicher Weise Spotify bis hin zu Youtube etwas entgegen­ bieten kann. halten. Dabei hilft ihnen auch der Umstand, dass die neuen digitalen Plattformen für Kooperation mit digitalen Plattformen _ Radio nicht nur Wettbewerber, sondern auch Hinzu kommt ein starker Trend zur indivi­ Partner sind. Viele klassische Programme dualisierten Musiknutzung über Streaming­ und Online-​Audio-​Anbieter stehen längst via dienste wie Spotify oder Apple Music. Diese Social Media im Austausch mit ihren Hörern. Mitspieler verändern das Konkurrenzumfeld Wie der Webradiomonitor 2015 belegt, nutzen der Radiosender grundlegend. Für die Pro­ bereits 90 Prozent der UKW/DAB+-​Simul­cast­ grammanbieter kommt es heute nicht mehr anbieter die Interaktionsplattform Facebook,

_.–

Abb. 46 Verwendete Plattformen zur Interaktion mit den Hörern 2015 | in Prozent

Online-Audio- UKW/DAB+- Anbieter Simulcast- gesamt anbieter

Facebook   Twitter   Kommentarfunktion auf der Website ­ € Eigene Community € ­ Youtube ­  WhatsApp ­ € Instagram ŠŠ Š€

Basis: Online-​Audio-​Angebote gesamt n = 310, UKW/DAB+-​Simulcast-​Angebote n = 69 Quelle: Webradiomonitor 2015 (BLM/BVDW).

141 Privater Hörfunk | Entwicklung der Hörfunknutzung

59 Prozent spielen Videos auf Youtube aus, regionale und lokale Verankerung auch dazu 70 Prozent pflegen einen Twitter-​Account. nutzen, um Hörer mit zusätzlichen Angebo­ Selbst Musikstreaminganbieter können Part­ ten im Netz noch stärker an sich binden. ner sein. So stellen immer mehr Radiosender eigene Playlists bei Spotify ein und nutzen die Plattform, um gefragte Musik zu er­ 2.6 Entwicklung der kunden. Manche Sender wie radio ffn oder ­Hörfunknutzung bigFM strahlen in ihrem Hauptprogrammen gemeinsame mit Spotify Chart-Sho​ ws aus, Der Medienwandel und die Digitalisierung in denen sie wöchentlich die meistgespiel­ haben die Lage des Radios dramatisch ver­ ten Songs bei Spotify für ihr Sendegebiet vor­ ändert. Zahllose Angebote aus der Internet-​ stellen. Welt nagen am Zeitbudget einer Nutzer­ schaft, die neben dem Medienkonsum auch Radio muss traditionelle Stärken neu in- immer mehr individuelle Kommunikation terpretieren _ Dennoch muss das Radio in sozialen Netzwerken betreibt. Inmitten sein inhaltliches Profil und damit seine Rele­ dieser verschärften Konkurrenzsituation hat vanz für die Hörer weiter stärken. Die Sender das älteste elektronische Medium seine müssen mehr Inhalte anbieten, die die Hörer ­Position im Nutzermarkt verteidigt. Laut oder Nutzer auf digitalen Plattformen mit Media-​Analyse (MA) schalteten zuletzt rund anderen teilen wollen und die über Such­ drei von vier deutschsprachigen Personen ab maschinen auffindbar sind. Zudem müssen 10 Jahren (75,2 %) in Deutschland täglich das die Radiosender alt bekannte Grundsätze an Radio ein, das waren 54,28 Mio. Menschen. die neuen Zeiten anpassen. So gilt es als Ge­ Und die erwiesen sich als ausdauernde Nut­ wissheit, dass ein Programm vor allem durch zer und treue Seelen: Pro Tag liehen sie dem seine (Moderatoren‑) Persönlichkeiten an Medium fast drei Stunden (178 Minuten) ihr Profil gewinnt. In der digitalen Medienwelt Ohr. Die Verweildauer, also die Hördauer müssen diese Köpfe nicht nur on Air oder bei all jener, die Radio nutzen, lag sogar bei 237 ​ Sender -​Events in Erscheinung treten, son­ Minuten und damit um drei Minuten über dern sich zu Influencern in den sozialen Me­ dem Vorjahreswert. Und obwohl die Zahl der dien weiterentwickeln, wie es bigFM-​Chef Audioangebote stark gestiegen ist, nutzten Kristian Kropp auf den Münchner Medien­ die Hörer zuletzt nur 1,6 Programme am tagen 2015 gefordert hat. Auch die inhalt­ Tag – ein Wert, der sich seit Jahren nicht ver­ liche Arbeit vieler Programme wird sich ändert hat. ­ändern. Die Musikexperten in den Sendern müssen lernen, Daten zu analysieren, Re­ Media-​Analyse mit neuer Grundgesamt- dakteure sind gefordert, bei der Erstellung heit _ Geändert haben sich jedoch die Hoch­ von Beiträgen auch das Feedback der Nutzer rechnungsvorgaben und die methodischen zu berücksichtigen. Zudem sollte Radio seine Details der Media-​Analyse. Die Nutzungs­

142 Entwicklung der Hörfunknutzung | Privater Hörfunk

zahlen der MA 15 II wurden mit den Daten Radio bleibt leistungsstarkes Massenme- des Mikrozensus 2013 hochgerechnet, der dium _ Die von der MA ermittelten Akzep­ erstmals die Ergebnisse aus der 2011 erfolg­ tanzwerte belegen, dass das Radio seine ten Volkszählung (Zensus) berücksichtigt hat. Rolle als Stimmungsmacher und Begleiter Demnach wohnen in Deutschland 1,8 Pro­ der aktiven Bevölkerung behalten konnte. zent weniger deutschsprachige Personen ab Man hört es, um an die Welt angebunden 10 Jahren, vor allem in den Großstädten Ber­ zu sein und sich im Alltag informieren und lin und Hamburg sowie in den östlichen Bun­ (musikalisch) unterhalten zu lassen. Radio desländern ist die Einwohnerzahl niedriger ist das Medium der Berufstätigen und der als bisher angenommen. Das wirkt sich auch formal besser Gebildeten. Menschen, die auf die werberelevante Zielgruppe der 14- einer Arbeit nachgehen, wiesen mit 79,4 Pro­ bis 49‑Jährigen aus, die um 3,1 Prozent ge­ zent zuletzt eine überdurchschnittliche schrumpft ist. Die neue Hochrechnungsbasis Tagesreichweite auf. Wer studiert oder eine erschwert den Vergleich der absoluten Zah­ len aus vorigen MA‑Ausweisungen, weil sich der Methodeneffekt nicht klar vom Markt­ Abb. 47 effekt, also der Programmleistung, trennen Radionutzung im Vergleich der Medien lässt. Mo.–So.; 5–24 Uhr _ 2015 2014 Änd. MA befragt erstmals Handy-​Nutzer Ein­ in % geschränkt werden Vergleiche mit früheren Radio MA‑Zahlen auch durch zwei weitere Neue­ Tagesreichweite in Prozent 75,2 77,4 – 2,8 rungen. So hat die MA ergänzend zur bis­ Hördauer in Minuten 178 181 – 1,7 herigen Festnetzstichprobe erstmals rund Verweildauer in Minuten 237 234 1,3 8.000 ​Personen via Mobiltelefon interviewt Fernsehen und damit den Umstand berücksichtigt, Tagesreichweite in Prozent 80,5 81,7 – 1,5 dass immer mehr Menschen ausschließlich Sehdauer in Minuten 186 187 – 0,5 oder überwiegend über ihr Handy oder Verweildauer in Minuten 231 230 0,4 Smart­phone erreichbar sind. Auf diese Tonträger hören Weise konnten jüngere Nutzer zwischen Tagesreichweite in Prozent 16,7 19,9 – 16,1 20 und 39 Jahren besser erreicht werden. Hördauer in Minuten 22 26 – 15,4 Zudem wurden rund 3.500 ​Festnetzinter­ Verweildauer in Minuten 131 132 – 0,8 views mit 20- bis 49‑Jährigen geführt, weil mit PC beschäftigen diese in der Befragung bislang unterreprä­ Tagesreichweite in Prozent 37,3 38,4 – 2,9 sentiert waren. All dies führte zu einer bes­ Nutzungsdauer in Minuten 88 93 – 5,4 seren Abdeckung der Grundgesamtheit und Verweildauer in Minuten 236 242 – 2,5 verbesserte die Repräsentativität der Ge­ Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 10 Jahren samtstichprobe. Quelle: MA 2014 II, MA 2015 II.

143 Privater Hörfunk | Entwicklung der Hörfunknutzung

weiterführende Schule besucht hat, ist dem gungswettbewerb der Medien an seine Medium ebenfalls überdurchschnittlich ver­ Grenzen stößt. So bröckeln Tagesreichweite bunden. sowie Hör- und Verweildauer seit Jahren. Zwischen 2010 und 2015 ist der Anteil derer, Hörfunk spürt verschärften Wettbewerb _ die täglich Radio nutzen, von 78,9 auf Im Vergleich mit anderen elektronischen 75,2 Prozent gefallen. Die Hördauer gab um Medien behauptete das Radio zusammen 4,3 Prozent auf 178 Minuten nach, die Ver­ mit dem Fernsehen seine führende Posi­ weildauer fiel um zwei Prozent auf 237 Mi­ tion. Zwar verloren beide Medien leicht an nuten. Zuspruch, behielten aber mit Tagesreich­ weiten von 75,2 Prozent (Radio) und 80,5 Pro­ Jüngere hören weniger _ Noch bedenk­ zent (TV) ihren Charakter als Massenme­ licher ist jedoch der Umstand, dass Jüngere dien. Die Nutzung von Tonträgern sowie PC ihren Alltag öfter ohne Radio gestalten. So sank dagegen von niedrigem Niveau aus belief sich die Tagesreichweite der 10- bis weiter, womöglich auch deshalb, weil die 19‑Jährigen im Jahr 2015 nur noch auf Menschen verstärkt auf Smartphone und 63,9 Prozent, das waren 2,3 Prozentpunkte Tablets ausweichen. Immer deutlicher zeigt weniger als 2010. Bei den 20- bis 29‑Jährigen sich jedoch, dass auch Radio im Verdrän­ sank die Reichweite von 69,8 auf 67,8 Pro­

_ .- Abb. 48 Entwicklung der Hördauer in Deutschland 2010/2015 | nach Altersgruppen; Mo. bis So.; in Min.

        

 

 

      

 

 – , %– , %– , %– , %– , % , %– , %– , % – –  –– –– +gesamt ab  J.

◼  ◼ 

Quelle: MA 2010 Radio II, 2015 Radio II.

144 Entwicklung der Hörfunknutzung | Privater Hörfunk

_.- Abb. 49 Abruf von Audiodateien im Internet 2014/2015 | in Prozent; mind. einmal pro Woche

Audio (inkl. Radio live) +   – 

 Radioprogramme live im Internet +   – 

 Musikdateien (z.B. iTunes) +   – 

 Musik-Streamingdienste (z.B. Spotify) +   – 

 Musikportale (z.B. LastFM) +  – 

      

◼   ◼  

Basis: Deutschsprachige Onliner ab 14 Jahren (2014: n = 1.434, 2015: n = 1.432) Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudien 2014, 2015. zent. Die Hördauer ist noch deutlicher ge­ der 40Plus werden. Die höchste Tagesreich­ fallen. Bei den 10- bis 19‑Jährigen schrumpfte weite (81,6 %) erzielt das Medium mittler­ sie im Fünfjahreszeitraum um 18 auf 76 Mi­ weile bei den 60- bis 69‑Jährigen, die 50- bis nuten (minus 19 %), die 20- bis 29‑Jährigen 59 ‑Jährigen sind Spitzenreiter bei Hördauer verbrachten zuletzt nur noch 149 Minuten (214 Min.) und Verweildauer (265 Min.). mit dem Medium (minus 9 %), bei der Ge­ samtnutzerschaft (178 Min.) betrug der Rück­ Radionutzung über Smartphone gering _ gang hingegen nur rund sechs Prozent. Der Auch die Außer-​Haus-​Nutzung des Hörfunks schleichende Abwärtstrend bei den Jüngeren sank 2015 im Vergleich zum Vorjahr um lässt Radio zunehmend zu einem Medium 1,1 Prozentpunkte auf 46,2 Prozent; der Radio­

145 Privater Hörfunk | Entwicklung der Hörfunknutzung

Abb. 50 konsum im Auto gab von 40,9 auf 40 Pro­ Konvergenzreichweiten von Audio­ zent nach. Beide Trends zeigen, dass das angeboten im Überblick ­Medium als Tagesbegleiter für unterwegs Angebot Kontakte in Mio.1 nicht mehr so stark gefragt ist. Das könnte pro pro auch mit dem Boom der Smartphones zu tun Tag Woche haben. Immer mehr Menschen tragen sie bei Audio gesamt konvergent 291,7 1.792,2 sich, nutzen sie aber nicht zum Radiohören. (Werbeträger) Dabei sind die Sender über eigene Apps, mo­ Werbefunk klassisch 289,3 1.775,8 bile Websites oder Aggregatoren leicht zu­ davon: gänglich. Laut MA Radio 2015 verfügen be­ Private Sender klassisch 152,8 979,3 reits 62 Prozent der Gesamtbevölkerung ARD-​Sender klassisch 136,5 796,5 über ein internetfähiges Handy oder Smart­ Online-​Audio ge­ online only 2,4 16,4 samt (Werbeträger) phone, doch nur 1,9 Prozent hören täglich Vermarkter Radio über diese Gadgets, bei den 14- bis RMS gesamt klassisch 141,7 906,0 29‑Jährigen sind es 4,3 Prozent; in beiden AS&S Radio gesamt klassisch 141,0 823,5 Fällen ist kein spürbarer Aufwärtstrend er­ Studio Gong klassisch 24,0 154,7 kennbar. Energy klassisch 3,3 20,3 Dabei wächst die Konkurrenz für Radio in Top 5 Kombis der digitalen Audio-​Welt. Laut der jüngsten RMS Audio Total konvergent 142,8 913,2 ARD/ZDF-​Onlinestudie hörten 2015 bereits RMS Audio Kompakt konvergent 142,0 908,4 elf Prozent der Gesamtbevölkerung mindes­ RMS Super Kombi klassisch 141,7 906,0 tens einmal pro Woche Musikstreaming­ AS&S Radio klassisch 127,5 743,4 dienste wie Spotify, bei den Unter‑30‑Jäh­ Deutschlandkombi rigen waren es sogar 29 Prozent. Live-​Radio­ RMS West Kombi klassisch 103,5 658,3 programme wurden dagegen nur von elf Stärkste Online-Only-​ Kombi​ ­Prozent der Gesamtbevölkerung und zwölf RMS Webradio online only 1,1 7,2 Top 5 Einzelangebote Prozent der 14- bis 29‑Jährigen regelmäßig Antenne Bayern klassisch 5,2 34,5 genutzt – mit abnehmender Tendenz. SWR 3 klassisch 5,0 29,3 1Live klassisch 4,5 26,4 MA Audio macht UKW- und Webradio- WDR 2 klassisch 4,4 26,6 reichweiten vergleichbar _ Im Dezember ​ Bayern 3 klassisch 4,1 24,4 2015 veröffentlichte die Arbeitsgemeinschaft Stärkster Online-Only-​ Anbieter​ Media-​Analyse (ag.ma)‌ erstmals konvergente Antenne Bayern online only 0,3 2,1 Reichweitenzahlen für UKW-​Radio und Web­ antenne (simulcast) channels und erfüllte damit eine langjährige Forderung der Werbewirtschaft. Ihr fehlten 1 Mo.–Fr., Kontakte eines durchschnittlichen Tages/ einer durchschnittlichen Woche bislang valide Angaben über die soziodemo­ Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren grafischen Eigenschaften der Audio-​Online-​ Quelle: MA 2015 Audio, ag.‌ma.

146 Entwicklung der Hörfunknutzung | Privater Hörfunk

Nutzer. Zudem forderten sie, dass diese Reich­ nischen Messung und der Online-​Tagebuch­ weiten mit denen der klassischen Radio‑MA studie über eine recht harte Datenbasis ver­ vergleichbar sein sollten, um beide Angebots­ fügt, kann das UKW-​Radio nur Angaben aus typen auf einheitlicher Datenbasis planen zu der Telefonbefragung vorweisen. Die Akteure können. suchen eine Lösung für die offenen methodi­ Die neue MA Audio will diesem Anspruch schen Fragen. Konkrete Ergebnisse standen gerecht werden und fußt auf drei Säulen: bis zum Redaktionsschluss dieses Jahrbuchs den repräsentativen Befragungsdaten der aber noch nicht fest. MA Radio, einer Logfile-​basierten Messung von Hörvorgängen im Rahmen der MA IP Audio sowie einer Tagebuchbefragung. Über Stundenreichweiten das Online-​Tagebuch erfasst die MA Audio die Demografie der Web-​Channel-​Nutzer Für den Werbezeitenverkauf der Radioan­ und ermittelt, über welche digitalen Geräte bieter sind die Hörer pro durchschnittlicher sie welche Angebote hören. Personenbezo­ Stunde der entscheidende Wert, mit dem gene Nettoreichweiten erhält die MA Audio, sie die Leistung ihrer Angebote vermarkten. indem sie Daten aus dem Onlinetagebuch Die Stundenreichweite gibt an, wie viele per Fusion in die MA Radio überträgt. Diese Personen bei einer einmaligen Schaltung Konvergenzreichweiten stehen Werbekun­ eines Werbespots werktags zwischen 6 und den und Agenturen nun als Kontakte pro 18 Uhr erreicht werden können. Aus der Tag, pro Woche und pro zwei Wochen zur Summe aller werbungführenden Angebote Verfügung. ergibt sich die Werbefunknutzung. Diese ist Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die in der MA 2016 I gegenüber der vorigen Aus­ klassischen, werbungführenden (UKW‑)Ra­ weisung beim Gesamtpublikum ab 10 Jah­ dios weiterhin den Löwenanteil der Audio-​ ren um 0,6 Prozent auf rund 22,3 Mio. ge­ Gesamtreichweite ausmachen. Pro Werk­ stiegen; in der vermarktungsrelevanten Ziel­ tag erzielen sie Bruttokontakte in Höhe von gruppe der 14- bis 49‑Jährigen ging sie hin­ 289,3 Mio., während reine Online-​Audio-​ gegen um 0,5 Prozent auf 11,4 Mio. zurück. ­Angebote nur auf 2,4 Mio. kommen. Das liegt Dennoch gelang es der Mehrheit der Einzel­ allerdings auch daran, dass bei der ersten angebote, mehr Hörer um sich zu scharen: Ausweisung der MA Audio namhafte Web-​ 61 von 110 Sendern meldeten zuletzt höhere Only-​Angebote wie Spotify oder radio.‌de Reichweiten, die übrigen 49 büßten an Zu­ sowie die Mandanten des Webradiovermark­ spruch ein. ters Audimark fehlten. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) äußerte zudem Privatradio gewinnt Reichweite _ Das Pri­ Zweifel, ob die MA Audio die digitale und vatradio steigerte seine Stundenreichweite analoge Nutzung von Audio valide ermittelt beim Gesamtpublikum um 1,3 Prozent oder hat. Während Online-​Audio in Form der tech­ 144.000 auf 11,22 Mio. Hörer, bei den 14- bis

147 Privater Hörfunk | Entwicklung der Hörfunknutzung

Abb. 51 ↓

Stundenreichweiten | Bruttokontakte in Tsd. Differenz zu 2015 II Durchschnittsstd. 6–18 Uhr; Mo.–Fr. ma 2016 Radio I absolut in %

Differenz zu 2015 II WDR 4 702 – 7 – 0,9 ma 2016 Radio I absolut in % 100'5 Das Hitradio. 52 6 13,9 Hessen National/Teilnational Hit Radio FFH 586 45 8,4 AS&S Radio 10.872 – 62 – 0,6 planet radio 98 – 20 – 17,0 ­Deutschland-Kombi harmony.‌fm 59 27 85,6 bigFM National 330 – 37 – 10,0 Radio BOB! 104 32 44,6 Energy City Kombi 218 19 9,4 hr1 189 6 3,3 Jam FM 67 2 2,9 hr3 321 16 5,2 RMS Super Kombi 10.375 97 0,9 hr4 257 22 9,5 Klassik Radio 168 15 9,5 hr‑info 49 2 4,8 Radio Paloma 97 29 43,2 You FM 92 0 – 0,1 RTL Radio 129 – 19 – 12,9 Saarland sunshine live 59 1 2,6 bigFM Saarland 11 – 1 – 9,8 Nord Radio Salü 82 0 0,1 NDR 2 759 – 63 – 7,7 SR 1 Europawelle 61 – 7 – 9,9 Schleswig-Holstein SR 3 Saarlandwelle 67 5 7,4 delta radio 50 – 10 – 16,8 Südwest R.SH 185 – 5 – 2,6 SWR3 1.136 45 4,1 Radio Nora 45 4 9,7 Rheinland-Pfalz Hamburg bigFM Hot Music Radio 154 – 38 – 19,8 alsterradio gesamt 43 – 6 – 12,9 RPR1. 201 10 5,4 Energy Hamburg 39 13 49,6 Rockland Radio 48 – 5 – 9,4 Hamburg Zwei 26 3 14,3 SWR1 RP 219 29 15,1 Radio Hamburg 191 3 1,6 SWR4 RP 233 1 0,2 Niedersachsen Baden-Württemberg Antenne Niedersachsen 314 10 3,4 Radio-Kombi Baden-​ 347 – 13 – 3,6 radio ffn 417 28 7,2 Württemberg kompakt Radio 21 88 – 18 – 16,7 SWR1 BW 377 – 6 – 1,4 Bremen SWR4 BW 499 – 21 – 4,0 Bremen Eins 125 13 11,4 antenne 1 171 – 34 – 16,5 Bremen Vier 98 – 9 – 8,5 baden.‌fm 20 – 2 – 9,7 Energy Bremen 77 16 26,3 bigFM Der neue Beat 166 2 1,3 Nordrhein-Westfalen Die Neue 107.7 46 – 17 – 26,8 radio NRW 1.633 – 34 – 2,0 die neue welle 28 – 4 – 13,4 1LIVE 1.017 – 42 – 4,0 Energy Region Stuttgart 49 6 15,0 WDR 2 1.035 8 0,7 Hitradio Ohr 24 – 2 – 7,4 ↓ Radio 7 190 5 2,8

↓ 148 Entwicklung der Hörfunknutzung | Privater Hörfunk

↓ ↓ Differenz zu 2015 II Differenz zu 2015 II ma 2016 Radio I absolut in % ma 2016 Radio I absolut in %

Radio Regenbogen 229 – 15 – 6,2 radio B2 26 – 3 – 11,8 Radio Seefunk RSF 19 3 20,0 Radio Cottbus 12 0 1,7 Radio Ton 68 2 3,8 radioeins 110 9 9,1 Donau 3 FM 31 – 2 – 5,0 Radio Paradiso 27 – 3 – 10,4 Bayern Radio Teddy 35 – 6 – 15,1 Antenne Bayern 1.259 38 3,1 Star FM 87.9 57 – 9 – 13,4 Rock Antenne 129 3 2,4 Ost Bayern 1 1.027 17 1,6 MDR Jump 283 – 39 – 12,2 Bayern 2 113 – 1 – 0,6 MDR Die Zielgruppe 818 10 1,2 Bayern 3 806 – 21 – 2,5 Mecklenburg-Vorpommern BR‑Klassik 97 6 6,9 Antenne MV 120 8 6,8 B5 aktuell 155 25 19,0 Ostseewelle Hit-Radio M‑V 166 – 27 – 14,1 Bayern Funkpaket 994 61 6,5 Sachsen-Anhalt Energy City Kombi Bayern 111 – 9 – 7,3 89.0 RTL 145 – 9 – 6,1 Radio Galaxy 71 2 2,7 MDR Sachsen-Anhalt 234 13 5,7 Klassik Radio Gebiet 38 9 28,9 Radio Brocken 129 – 20 – 13,1 Bayern radio SAW 278 28 11,4 egoFM 38 10 36,8 Radiokombi Sachsen-­ 287 29 11,2 95.5 Charivari (München) 38 2 5,7 Anhalt Energy München 58 – 17 – 22,4 Sachsen-Anhalt Hit-Kombi 274 – 29 – 9,5 Gong 96,3 (München) 65 18 37,5 Sachsen Radio Arabella 73 3 4,7 Energy Sachsen 44 – 2 – 3,5 Berlin/Brandenburg Hitradio RTL Sachsen 112 7 6,5 Städtekombi Brandenburg 18 0 – 1,4 MDR 1 Radio Sachsen 422 – 16 – 3,6 94,3 rs2 96 9 10,9 R.SA 136 6 4,7 98.8 Kiss FM 60 19 46,7 Radio PSR 175 – 10 – 5,5 100,6 FluxFM 25 5 22,8 radiokombi sachsen 355 – 6 – 1,5 104.6 RTL 161 – 23 – 12,5 Sachsen Funkpaket 160 – 4 – 2,7 105'5 Spreeradio 82 0 – 0,5 Thüringen Antenne Brandenburg 197 – 2 – 0,8 Antenne Thüringen 148 – 2 – 1,2 BB Radio 145 – 16 – 10,0 LandesWelle Thüringen 73 6 8,7 Berliner Rundfunk 91.4 139 40 41,2 MDR Thüringen 270 25 10,3 Energy Berlin 67 14 27,4 Radiokombi Thüringen 181 – 5 – 2,9 Fritz 89 – 2 – 2,5 Werbefunk gesamt 22.297 135 0,6 Inforadio 48 – 4 – 7,1 ARD gesamt 11.082 – 9 – 0,1 Jam FM Berlin 46 1 1,6 Private gesamt 11.215 144 1,3 Klassik Radio Gebiet Berlin 28 – 7 – 19,9 radioBERLIN 88,8 102 2 1,6 Grundgesamtheit: Deutschsprachige 10+ Jahre Quelle: RMS Radio Marketing Service GmbH & Co. KG. ↓ 149 Privater Hörfunk | Entwicklung der Hörfunknutzung

49 ‑Jährigen musste es hingegen ein leichtes Rundfunk gelang ein Reichweitensprung um Minus von 0,6 Prozent auf 6,68 Mio. Hörer 40.000 auf 139.000 H​ örer (plus 41,2 %). radio hinnehmen. Dennoch blieben die Privaten ffn und radio SAW legten um jeweils 28.000 ​ vor den Wellen der ARD, die in der werbere­ Hörer zu. Während radio SAW damit seine levanten Zielgruppe nur 4,72 Mio. Hörer pro Marktführerschaft in Sachsen-​Anhalt fes­ Stunde erreichten (minus 0,3 %) und auch tigte, kam radio ffn näher an NDR 2 heran, beim Gesamtpublikum (11,08 Mio.) stagnier­ das in Niedersachsen die Nummer eins ist, ten. Interessant: Privatradio hat zuletzt vor zuletzt jedoch in seinem Gesamtsendegebiet allem bei den Älteren ab 50 Jahren zugelegt; 7,7 Prozent Reichweite verlor. Drei Special-​ in dieser Altersgruppe stieg seine Stunden­ In­ terest-​Sender meldeten unterdessen Re­ reichweite um 4,8 Prozent auf 4,25 Mio., kordreichweiten: Radio BOB! steigerte seine während die ARD-​Programme mit 6,17 Mio. Hörerzahl von 72.000 auf 104.000 und legte auf der Stelle traten. um über 44 Prozent zu. Das Schlagerpro­ gramm Radio Paloma wies annähernd glei­ radio NRW und Antenne Bayern bilden die che Zuwachsraten auf und verbesserte sich Spitze _ Ähnlich wie in den Vorjahren stellte auf 97.000 ​Hörer pro Stunde, während har­ das Privatradio auch in der MA 16 I die stärks­ mony. ‌fm ein Anstieg von 27.000 auf 59.000 ten Angebote. Der Lokalfunk von radio NRW gelang (plus 85,6 %). erzielte mit 1,63 Mio. Hörern die höchste Die absolut größten Einbußen verzeich­ Stundenreichweite, verlor gegenüber der neten NDR 2 (minus 63.000) sowie 1Live; des­ MA 15 II jedoch zwei Prozent. Antenne Bayern sen Reichweite fiel um 42.000 auf 1,01 Mio. hielt mit 1,26 Mio. den zweiten Platz in der (minus 4,0 %). Unter den Privaten brach Hitliste. Der Anbieter aus Ismaning fand wie­ bigFM Hot Music Radio am stärksten ein und der in die Erfolgsspur zurück und legte um verlor 38.000 ​Hörer (minus 19,8 %). Auch 3,1 Prozent zu. SWR 3 markierte mit 1,14 Mio. ­Antenne 1 musste Federn lassen und fiel von Hörern pro Stunde das reichweitenstärkste 205.000 auf 171.000 Hör​ er zurück, ein Minus Angebot des ARD-​Hörfunks (plus 4,1 %) und von 16,5 Prozent. Im Wettstreit der beiden sicherte sich Platz drei. führenden Vermarkter behielt Radio Marke­ ting Service (RMS) bei den 14- bis 49‑Jährigen Hit Radio FFH legt kräftig zu _ Schaut man die Nase vorn. Seine Super Kombi erreichte sich die Gewinner und Verlierer an, so fallen zuletzt 6,22 Mio. Hörer pro Stunde und ran­ vor allem die Privaten positiv auf. Unter den gierte vor der Deutschland-Kombi von AS&S Top 10 Sendern mit den höchsten absoluten Radio (4,89 Mio.). Beide Angebote konnten Zugewinnen entstammten acht dem rein ihre Reichweite aber nicht verbessern. werbefinanzierten Hörfunk, allen voran Hit Radio FFH, das um 45.000 auf 586.000 Hör​ er zulegte (plus 8,4 %) und wieder auf das Ni­ veau der MA 14 I zurückkehrte. Dem Berliner

150 Wirtschaftliche Lage | Privater Hörfunk

2.7 Wirtschaftliche Lage des Für Verzögerungen sorgten auch die neuen Privatradios Rabatt­systeme, mit denen die beiden füh­ renden Vermarkter Radio Marketing Service Bruttowerbeerlöse (RMS) und AS&S Radio seit 2015 im Markt agieren und die bei Agenturen einigen Um­ Radio bleibt ein wichtiges Werbemedium, stellungsaufwand verursachten. Dank des wie ein Blick in die Statistik von Nielsen starken Schlussquartals (plus 8 %) konnte Media Research offenbart. Im Jahr 2015 das Medium dann aber einen Zuwachs von strahlten die Hörfunksender Spots im Brutto­ 2,9 Prozent für das Gesamtjahr erzielen. mediawert von 1,68 Mrd. E​ uro aus, das waren Dass der Markt brutto im Plus abschloss, 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings lag aber auch an einem neuen Verkaufsan­ konnte der Radiowerbemarkt nicht ganz mit satz von RMS. Der Hamburger Privatradio­ dem Wachstum des Gesamtmarktes in Höhe vermarkter hat sich 2015 für das so genannte von 3,5 Prozent mithalten. Der Marktanteil Trading geöffnet und konnte so deutlich der Gattung stagnierte bei 5,8 Prozent. Dass mehr Werbezeit vermarkten. Sein Sekunden­ es nicht für mehr reichte, lag vor allem am volumen stieg um vier Prozent, seine Brutto­ schwachen ersten Tertial. Zwischen Januar erlöse sogar um 4,7 Prozent, während der und April lagen die Bruttoerlöse aus dem Mitbewerber AS&S Radio 5,1 Prozent weniger Spotverkauf um 2,8 Prozent unter dem Vor­ Werbezeit vermarktete und ein leichtes jahreswert, im restlichen Jahr konnten die Bruttoumsatzminus von 0,2 Prozent hinneh­ Sender und ihre Vermarkter das Minus dann men musste. Das Wesen des umstrittenen aber mehr als wettmachen und schlossen Tradings besteht darin, dass Mediaagen­ das zweite Halbjahr mit einem Plus von turen ohne konkreten Auftrag Inventar bei 6,7 Prozent ab. Der Auftakt im Jahr 2016 ver­ einem Vermarkter erwerben, um es dann lief ebenfalls vielversprechend: Im ersten – eventuell angereichert mit weiteren Quartal stiegen die Bruttowerbeerlöse der Daten – deutlich teurer an ihre Kunden wei­ Gattung um 8,9 Prozent auf 432,2 Mio. Euro, terzuverkaufen. während der Gesamtmarkt nur 5,6 Prozent Derartige Usancen relativieren auch die über dem Vorjahr lag. Aussagekraft von Bruttowerbeerlösen, wie sie Nielsen erhebt. Das Unternehmen bewertet Buchungsschwankungen und Trading prä- die geschaltete Werbezeit nämlich zu Brutto­ gen das Radio-​Werbejahr 2015 _ Für die listenpreisen und kann dabei weder Trading-​ ­gegenläufigen Einnahmetrends des Radios Vereinbarungen berücksichtigen noch die im Verlauf des Jahres 2015 gab es mehrere gewährten Rabatte, die Eigenwerbung der Gründe. Zu Beginn blieben wichtige Bran­ Sender oder die Gegengeschäfte. Die Zahlen chen wie die PKW- und Konsumgüterher­ geben also nur den Werbedruck wieder und steller mit ihrem werblichen Engagement sagen wenig über die tatsächlichen Einnah­ im Radio deutlich hinter dem Vorjahr zurück. men der Sender aus. So sind die Nettoein­

151 Privater Hörfunk | Wirtschaftliche Lage

Abb. 52 ↓

Bruttowerbeumsätze Hörfunk 2015 | in T€ Programm 2015 Diff. zu 2014 absolut absolut in % Programm 2015 Diff. zu 2014 radio SAW 30.302 2.692 9,8 absolut absolut in % 89.0 RTL 14.818 162 1,1 Bayern Radio Brocken 11.044 656 6,3 Bayern 3 44.738 – 3.030 – 6,3 Privatradio ST gesamt 56.164 3.510 6,7 Bayern 1 33.430 2.039 6,5 Antenne Thüringen 18.872 – 694 – 3,5 B5 aktuell 1.955 – 218 – 10,0 LandesWelle Thüringen 8.697 – 2.544 – 22,6 Bayern 2 448 – 56 – 11,1 Privatradio TH gesamt 27.569 – 3.238 – 10,5 BR-Klassik 96 – 16 – 14,3 BR gesamt 80.667 – 1.281 – 1,6 Hamburg | Mecklenburg-Vorpommern | Niedersachsen | Schleswig-Holstein Antenne Bayern 103.742 2.899 2,9 NDR 2 47.213 – 1.251 – 2,6 Bayern Funkpaket 25.607 1.257 5,2 NDR gesamt 47.213 – 1.251 – 2,6 Privatradio BY gesamt 129.349 4.156 3,3 Radio Hamburg 35.587 – 3.462 – 8,9 Hessen alsterradio 13.207 4.247 47,4 hr 3 22.851 – 3.069 – 11,8 Hamburg Zwei 5.135 201 4,1 hr 1 9.124 – 1.002 – 9,9 Energy Hamburg 7.884 – 616 – 7,2 hr 4 2.926 137 4,9 Privatradio HH gesamt 61.813 370 0,6 You FM 6.215 2.817 82,9 hr info 946 217 29,8 Antenne MV 15.578 2.090 15,5 hr gesamt 42.062 – 900 – 2,1 Privatradio MV gesamt 15.578 2.090 15,5

Hit Radio FFH 63.600 3.599 6,0 Antenne Niedersachsen 33.877 – 3.698 – 9,8 Radio BOB! 8.523 829 10,8 radio ffn 62.788 0 0,0 harmony.fm 6.010 225 3,9 Radio 21 10.171 1.221 13,6 planet radio 14.721 1.980 15,5 Privatradio NI gesamt 106.836 – 2.477 – 2,3

Privatradio HE gesamt 92.854 6.633 7,7 R.SH 35.644 174 0,5 Sachsen | Sachsen-Anhalt | Thüringen delta radio 9.768 1.062 12,2 Radio Nora 8.204 983 13,6 MDR 1 überregional 19.631 245 1,3 Privatradio SH gesamt 53.616 2.219 4,3 Jump 15.962 – 42 – 0,3 MDR gesamt 35.593 203 0,6 Bremen

Radio PSR 26.685 658 2,5 Bremen Vier 9.975 5 0,1 Bremen Eins 4.639 R.SA 15.647 268 1,7 – 12 – 0,3 RB gesamt 14.614 – 7 0,0 Energy Sachsen 8.653 – 2.283 – 20,9 Hitradio RTL Sachsen 4.130 – 123 – 2,9 Energy Bremen 6.785 717 11,8 Sachsen Funkpaket 4.914 735 17,6 Privatradio HB gesamt 6.785 717 11,8 Privatradio SN gesamt 60.029 – 745 – 1,2 ↓ ↓

152 Wirtschaftliche Lage | Privater Hörfunk

↓ ↓

Programm 2015 Diff. zu 2014 Programm 2015 Diff. zu 2014 absolut absolut in % absolut absolut in %

Berlin/Brandenburg Rockland Radio 7.892 715 10,0 Antenne Brandenburg 7.370 84 1,2 Privatradio RP gesamt 79.132 3.202 4,2 radioeins 8.643 – 1.029 – 10,6 Nordrhein-Westfalen Fritz 5.894 221 3,9 Eins Live 57.415 – 5.252 – 8,4 radio Berlin 88,8 4.400 525 13,5 WDR2 45.526 2.272 5,3 Inforadio 1.271 – 943 – 42,6 WDR4 22.356 1.776 8,6 rbb gesamt 27.578 – 1.142 – 4,0 WDR gesamt 125.297 – 1.204 – 1,0 BB Radio 38.691 5.614 17,0 radio NRW 100.147 11.728 13,3 104.6 RTL 30.601 0 0,0 Westfunk Kombi Ruhr 31.384 1.422 4,7 94,3 r.s.2 20.205 68 0,3 Lokalfunk Kombi 27.753 1.584 6,1 Berliner Rundfunk 91!4 16.404 828 5,3 Westfalen 105‘5 Spreeradio 18.670 987 5,6 Funk Kombi West 21.945 3.808 21,0 Energy Berlin 12.742 – 1.056 – 7,7 Rheinland Kombi Köln 21.068 – 472 – 2,2 Star FM 87.9 17.084 901 5,6 Privatradio NW gesamt 202.297 18.070 9,8 98.8 Kiss FM 13.913 – 418 – 2,9 Klassik Radio Berlin 1.223 – 494 – 28,8 Bundesweit Privatradio BE/BB 169.533 6.430 3,9 Klassik Radio national 18.269 – 2.330 – 11,3 gesamt RTL Radio 8.379 3.029 56,6 Saarland Jam FM national 10.602 2.403 29,3 Privatradio bundesweit 37.250 3.102 9,1 SR 1 Europawelle 4.370 – 42 – 1,0 gesamt SR 3 Saarlandwelle 3.697 178 5,1 SR gesamt 8.067 136 1,7 ARD gesamt 470.375 – 4.950 – 1,0 Private gesamt 1.211.322 52.024 4,5 Radio Salü 11.351 330 3,0 Radio gesamt 1.681.697 47.074 2,9 Privatradio SL gesamt 11.351 330 3,0 Quelle: Nielsen Media Research GmbH, Radio Marketing Baden-Württemberg | Rheinland-Pfalz Service (RMS). SWR 3 49.718 – 1.328 – 2,6 SWR 1 BW 20.506 1.342 7,0 SWR 4 BW 9.065 40 0,4 SWR 1 RP 5.775 561 10,8 SWR 4 RP 4.220 – 119 – 2,7 SWR gesamt 89.284 496 0,6

Radio-Kombi BW 95.434 1.923 2,1 Privatradio BW gesamt 95.434 1.923 2,1

RPR1. 34.108 3.285 10,7 bigFM Hot Music Radio 37.132 – 798 – 2,1

153 Privater Hörfunk | Wirtschaftliche Lage

nahmen des RMS-​Verbunds trotz der mehr E- ​Commerce und Handel schieben Radio- vermarkteten Sekunden im Jahr 2015 aber­ werbemarkt an _ Beim Blick auf die Bran­ mals gefallen, was zum Teil aber auch einer chen zeigt sich, dass Möbel- und Einrich­ Preissenkung der RMS Super Kombi geschul­ tungsunternehmen sowie PKW-H​ ersteller im det war. AS&S Radio rechnete dagegen mit Jahr 2015 abermals zu den größten Wirt­ stabilen Umsätzen. Der Vermarkter lehnt schaftszweigen im Hörfunk zählten. Die Trading kategorisch ab und konnte den Rück­ ­Automarken steigerten ihren Werbedruck gang seines Schaltvolumens 2015 durch eine im Radio allerdings nur um 1,4 Prozent auf Preiserhöhung ausgleichen. 158,9 Mio. ​Euro, während die Möbelbranche Die Entwicklung in der Vermarktung mit einem Zuwachs von plus 5,8 Prozent auf zeigt, wie auch das Radio im Werbemarkt 166,4 Mio. ​Euro aktiver war. Der Lebens­ unter Druck steht. Dennoch kann das Me­ mitteleinzelhandel als drittstärkste Branche dium weiterhin viele Werbekunden mit sei­ weitete sein werbliches Engagement im ner Aktions- und Abverkaufsstärke überzeu­ Radio um 7,2 Prozent auf 115 Mio. ​Euro aus. gen. Hörfunk baut schnell Reichweite auf, ist Die höchsten absoluten Steigerungen regional differenziert und kurzfristig einsetz­ meldeten die Kaufhäuser, zu denen auch die bar und erweist sich so als effizienter Werbe­ Elektronik-​Ketten Media Markt und Saturn träger. zählen; die Branche erhöhte den Werbedruck

Abb._ 53.- Nettowerbeerlöse des Hörfunks | in Mio. Euro       , , ,   , , ,  , ,  ,   , 



        

 , , , , , , , , ,        

   ,       , , , , , , , , ,  ,                  

◼◼ AS&S gesamt ◼ ◼ RMS ◼ ◼ sonstige Private

Quelle: ZAW.

154

     , , , , , , , , , , Wirtschaftliche Lage | Privater Hörfunk

um 22,6 Mio. ​Euro oder 39 Prozent auf Nettowerbeerlöse 81,1 Mio. E​ uro. Der Internet-​Handel (darunter auch Amazon) schraubte seine Bruttospen­ Nach den vom Zentralverband der Werbe­ dings um 24,7 Mio. ​Euro bzw. 80 Prozent in wirtschaft (ZAW) ermittelten Daten stiegen die Höhe. Die Nutzfahrzeughersteller redu­ die Nettowerbeerlöse des Werbefunks 2015 zierten dagegen ihr Volumen im Radio um um 5,1 Mio. Euro, auf 742,8 Mio. Euro. Damit 9,9 auf 11,5 Mio. ​Euro (minus 46 %). Die Auf­ konnte der Hörfunk nach dem Rückgang im wendungen der Bierbrauer fielen um 7,4 Vorjahr 2015 wieder einen Zuwachs der Netto­ auf 29,8 Mio. ​Euro (minus 20 %). Größter erlöse verzeichnen. Werbekunde im Radio war die Media-Sa​­ turn-​ Das Gesamtergebnis des Hörfunks weist ­Holding mit 44,9 Mio. ​Euro, gefolgt von für 2015 ein Plus von 0,7 Prozent aus, wohin­ ­McDonald’s (41 Mio. E​ uro) und dem Discoun­ gegen im Fernsehen plus 3,0 Prozent erwirt­ ter Penny (31,6 Mio. ​Euro). schaftet wurden. 2014 war die Kluft zwischen

_.- Abb. 54

Brutto-Netto-Schere im Hörfunk | in Mio. Euro

.

.

. %

. %

 %

 %         % , , , , , ,  ,  , ,       , , , , , , , , ,           ,    . .  . . . . . .   ,   .  .  %               

– , , ,  , , , , , , , – Nettoerlösanteil in Prozent ◼ ◼ Bruttowerbeerlöse ◼ ◼ Nettowerbeerlöse

Quelle: RMS/ZAW.

155 Privater Hörfunk | Wirtschaftliche Lage

der Entwicklung im privaten und öffentlich-­ ein Plus von 8,9 Prozent. Dagegen konnten die rechtlichen Hörfunk mit minus 1,1 Prozent von RMS vertretenen Privatsender nur noch und dem Fernsehen mit insgesamt plus Erlöse in Höhe von 408,5 Mio. Euro (2014: 4,0 Prozent noch deutlich größer. Der Hör­ 409,7 Mio.) erwirtschaften und mussten funk schnitt im Jahr 2015 auch besser ab als netto ein Minus von 0,3 Prozent verzeichnen. der Durchschnitt aller Werbeträger zusam­ Noch etwas schlechter fiel die Bilanz der men, für die sich mit minus 0,8 Prozent das von der AS&S vermarkteten Wellen aus. Sie Ergebnis aus dem Vorjahr erneut verschlech­ erreichten im Jahr 2015 Nettowerbeerlöse in terte. Höhe von 242,9 Mio. Euro und damit 1,2 Mio. ​ Da die Bruttowerbeerlöse des Hörfunks Euro weniger als 2014. Daraus ergibt sich ein im Jahr 2015 um 2,9 Prozent und damit deut­ Minus von 0,5 Prozent. lich stärker als die Nettowerbeerlöse ange­ stiegen sind, hat sich die sogenannte Brutto-­ Netto-­Schere weiter geöffnet. Die Netto­ Kosten- und Erlösentwicklung quote lag im vergangenen Jahr nur noch bei 44,2 Pro­zent nach 45,1 Prozent in 2014. Das Privatradio bleibt für das Gros seiner Allerdings wurde der Zuwachs beim Hör­ ­Eigentümer ein einträgliches Geschäft. Das funk allein vom privaten Hörfunk erzielt. Die belegen die Zahlen der Studie „Wirtschaft­ von keinem der beiden führenden Vermarkter liche Lage des Rundfunks in Deutschland AS&S und RMS vertretenen sonstigen Priva­ 2014/15“, die im Auftrag der Medienanstalten ten erzielten mit Einnahmen in Höhe von realisiert wurde. Demnach beliefen sich die 91,4 Mio. Euro (Vorjahr 83,9 Mio. Euro) netto Erträge des Privatradios im Jahr 2014 auf

_‘. - Abb. 55

Ertragsstruktur im privaten Hörfunk 2014 | in Prozent

Gesamtertrag , Mio. Euro , % Sonstige Erträge , % Fördermaßnahmen

, % regionale Werbespots , % Telefonische Mehrwertdienste / Call Media

,‚ % Werbung im Internet

, % überregionale Werbespots , % Programm- und Rechteverkäufe / Auftragsproduktionen für Dritte

, % Veranstaltungen

,‘ % Sponsoring

Quelle: Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2014/2015.

156 Wirtschaftliche Lage | Privater Hörfunk

Abb. 56 _.- Wirtschaftliche Entwicklung der Privatradios Kostendeckungsgrad 2004–2014 in Prozent; Ertrag 2014 in Mio. Euro

%      %   % %  %     % %    %

%  %       %      %            

◼ Landesweiter Hörfunk ◼ Lokaler Hörfunk ◼ Bundesweiter Hörfunk

Quelle: Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2014/2015.

678,7 Mio. ​Euro und übertrafen die Aufwen­ des Privatradios als stabil dar. Zwischen 2004 dungen (588,8 Mio. ​Euro) um 15 Prozent. und 2014 lag der Kostendeckungsgrad der Damit erzielten die privaten Veranstalter Branche durchschnittlich bei 116 Prozent. einen Kostendeckungsgrad von 115 Prozent Unter den Angebotstypen verzeichnete der und blieben weiterhin in der Summe profi­ landesweite Hörfunk mit 123 Prozent im Jahr tabel. Gegenüber 2013 musste die Branche 2014 den höchsten Kostendeckungsgrad und jedoch einen Umsatzrückgang sowie höhere das größte Umsatzvolumen (404,8 Mio. E​ uro); Ausgaben hinnehmen. Während die Erträge gegenüber 2013 sanken Ertrag (minus 2 %) um 0,7 Prozent fielen, stiegen die Aufwen­ und Kostendeckungsgrad (minus 3 %) jedoch dungen um 1,1 Prozent, im Vergleich zu 2012 leicht. Die Lokalstationen steigerten ihre Er­ betrug der Kostenanstieg zwei Prozent, die träge dagegen um 0,6 Prozent auf 216,8 Mio. ​ Einnahmen stiegen in diesem Zeitraum eben­ Euro, was auch auf den Start neuer Pro­ falls um zwei Prozent. gramme zurückzuführen war. Da viele dieser Angebote noch nicht profitabel wirtschaften, Privatradio bleibt profitabel _ Im Langfrist­ ist der Kostendeckungsgrad des Lokalfunks vergleich stellt sich die wirtschaftliche Lage von 108 auf 106 Prozent gesunken. Bei den

157 Privater Hörfunk | Wirtschaftliche Lage

bundesweiten Anbietern führten steigende feldern generieren können. Auch in der Digi­ Einnahmen und sinkende Ausgaben zu einem talvermarktung tat sich das Medium bislang um fünf Prozentpunkte verbesserten Kosten­ schwer. Im Jahr 2015 stand Online-​Werbung deckungsgrad von 107 Prozent. (Display- und Audio-​Online) mit 6,1 Mio. E​ uro nur für 0,9 Prozent aller Erlöse. Veranstal­ Flaute im überregionalen Werbemarkt, tungen machten 3 Prozent vom Umsatz aus, ­regionales Geschäft wächst _ Dass die Er­ während Programm- und Rechteverkäufe träge im gesamten privaten Hörfunk 2014 einen Anteil von 1,7 Prozent aufwiesen. nicht mehr wuchsen, lag in erster Linie an den Problemen im überregionalen Werbe­ Personalkosten steigen _ Auf der Kosten­ geschäft. Hier sanken die Umsätze zwischen seite musste das Privatradio im Jahr 2014 2012 und 2014 um 4,4 Prozent auf 224,9 Mio. ​ – wie erwähnt – eine leichte Steigerung hin­ Euro. Dieses deutliche Minus war auf Reich­ nehmen. Die Aufwendungen wuchsen um weitenverluste der Privatsender in der ver­ 1,1 Prozent auf 588,8 Mio. ​Euro, was haupt­ marktungsrelevanten Altersgruppe der 14- bis sächlich auf den Mehraufwand für das fest­ 49‑Jährigen zurückzuführen, die den Vermark­ angestellte Personal zurückzuführen war. ter Radio Marketing Service (RMS) einem ver­ Zwischen 2012 und 2014 stiegen die Kosten stärkten Rabattdruck aussetzten. für Voll- und Teilzeitkräfte sowie Azubis um Im lokalen und regionalen Werbemarkt 4,4 Prozent auf 187,9 Mio. ​Euro. Das lag zum zeigte sich das Privatradio hingegen deutlich einen daran, dass die Hörfunkstationen robuster und konnte seine Einnahmen zwi­ ihr bestehendes Personal besser vergüteten. schen 2012 und 2014 um 5,8 Prozent steigern. Zudem stellten die Sender in der jüngeren Die Erlöse summierten sich 309,4 Mio. ​Euro Vergangenheit weitere Mitarbeiter für neue und lagen damit um 38 Prozent über denen Programme ein. Anders verhielt es sich bei aus dem überregionalen Spotverkauf. Die den sonstigen freien Mitarbeitern. Für feste ­regionale Vermarktung wächst bereits seit und sonstige Freie sowie Praktikanten und Jahren und ist mit einem Anteil von 45,6 Pro­ Hospitanten mussten die Sender im Jahr zent an den Gesamteinnahmen des Privat­ 2014 nur noch 33,5 Mio. E​ uro aufwenden, das radios inzwischen größer als der überregio­ waren 2,2 Prozent weniger als 2012. nale Werbezeitenverkauf (33,1 %). Personalkosten und Vergütungen für freie Mitarbeiter machten zuletzt 37,6 Prozent der Privatradio bleibt von Werbung abhän- Aufwendungen aus. Die größte Ausgaben­ gig _ Werbung und Sponsoring blieben 2014 position stellten die Sachkosten dar (47,8 Pro­ mit einem Anteil von 86 Prozent die mit Ab­ zent), zu denen Mieten, Material für Eigen­ stand wichtigste Erlösquelle des Privatradios. produktionen, Provisionen oder die Gebüh­ Die Gattung bleibt also vom (klassischen) ren für die Rechtegesellschaften GEMA und Werbemarkt abhängig und hat keine nen­ GVL gehören. Im Jahr 2014 beliefen sich die nenswerten Zusatzerlöse in neuen Geschäfts­ Sachkosten auf 281,7 Mio. ​Euro, das waren

158 Wirtschaftliche Lage | Privater Hörfunk

2,8 Prozent weniger als 2012. Ein Teil dieses staat erwirtschafteten die Sender 151,2 Mio. ​ Rückgangs war auf die geänderte Erfassung Euro, was einem Anteil von 22,3 Prozent am der Kosten zurückzuführen. Seit 2014 werden Gesamtertrag entsprach. Das waren 4,3 Pro­ die direkten Steuern (zuletzt 7,1 Mio. ​Euro) zentpunkte mehr als Bayern 2014 am Brutto­ nicht mehr den Sachkosten zugerechnet, inlandsprodukt (BIP) hielt. Auch in Rheinland-­​ sondern einzeln aufgeführt. Auf die Verbrei­ Pfalz und Sachsen lag der Privatradio­umsatz tung der Programme entfielen 9,4 Prozent der höher als der jeweilige BIP-​Anteil dieser Ausgaben, Programmeinkauf und Abschrei­ ­Länder. Nordrhein-​Westfalen hielt zwar mit bungen fielen mit jeweils zwei Prozent kaum 89,1 Mio. ​Euro den zweiten Platz in der Um­ ins Gewicht. satztabelle des Privatradios. Sein Umsatz­ anteil erreichte aber nur 13,1 Prozent und lag Bayern mit höchstem Umsatzanteil im Pri- damit deutlich unter dem BIP-​Anteil des vatradio _ Unter den Bundesländern blieb Bundeslandes von 21,5 Prozent. Gleiches galt Bayern der größte Privatradiomarkt. Im Frei­ für​ Baden-Württemberg, auf das nur 11,7 Pro­

 _.- Abb. 57 Beschäftigte im privaten Hörfunk 2004–2014

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◼ Bundesweiter Hörfunk ◼ Landesweiter Hörfunk ◼ Lokaler Hörfunk

Quelle: Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2014/2015.

159 Privater Hörfunk | Wirtschaftliche Lage

zent des Privatradioertrags, aber 15,1 Prozent war, dass ein Teil der festen Freien in eine des BIP entfielen. Vollzeitbeschäftigung wechselte. Die Zahl der Praktikanten fiel zwischen 2012 und 2014 um elf Prozent auf 594. Der Beschäftigte Rückgang ist offenbar auch auf den seit ­Januar 2015 geltenden Mindestlohn zurück­ Der moderate Beschäftigungszuwachs im zuführen, dessen Einführung ihren Schatten deutschen Privatradio hält an. Ende 2014 bereits 2014 vorausgeworfen hatte. Unter­ wirkten 6.686 P​ ersonen bei den Sendern, das nehmen müssen die Lohnuntergrenze auch waren 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr und für Praktika einhalten, die länger als drei Mo­ 1 Prozent mehr als 2012. Einen überdurch­ nate dauern. Das führte anscheinend dazu, schnittlichen Zuwachs von 2,4 Prozent melde­ dass die Sender einen Teil ihrer Praktikanten ten die landesweiten Programme, bei denen als sonstige Freie beschäftigten. Gegenüber Ende 2014 insgesamt 2.355 Menschen​ arbeite­ 2012 wuchs diese Mitarbeitergruppe um ten. Unter allen Angebotstypen beschäftigte neun Prozent auf 579. der Lokalfunk die meisten Mitarbeiter; Ende 2014 waren es 3.710 (plus 1,1 % gegenüber 2013). Im bundesweiten Hörfunk fiel die Be­ Vermarktung schäftigung hingegen um 6,5 Prozent auf 620. In der Radiovermarktung ging es 2015 ereig­ Mehr Vollzeitjobs, weniger Praktikanten _ nisreich wie lange nicht zu. Anfang des Jah­ Die insgesamt steigende Mitarbeiterzahl war res musste sich der marktführende Anbieter auf neue Programme zurückzuführen. Außer­ Radio Marketing Service (RMS) auf Druck der dem sind die Sender bestrebt, ihre Arbeits­ Düsseldorfer Mediaagentur-​Holding Group kräfte fester an sich zu binden und ihnen M dem so genannten Trading öffnen. Unter ­sichere Jobs zu bieten, was sich an zwei ge­ Trading versteht man eine Spielart des Media­ genläufigen Trends ablesen lässt. So wuchs einkaufs, bei der die Agentur ohne konkreten die Zahl der Erwerbstätigen in Festanstellung Auftrag durch einen Werbungtreibenden (Voll- und Teilzeitkräfte, Azubis) zwischen gegen hohe Nachlässe Inventar bei einem 2012 und 2014 um 1,1 Prozent auf 4.218. Am Vermarkter erwirbt, um es dann später deutlichsten war der Anstieg bei den Voll­ – meist gegen Aufschlag – an interessierte zeitkräften mit plus 6,6 Prozent auf 2.813. Sie Kunden weiterzuverkaufen. RMS hatte sich stellten mit einem Anteil von 42 Prozent lange gegen Trading gesträubt, weil der Ver­ auch die größte Beschäftigtengruppe. Dage­ markter darin langfristig eine Gefahr für seine gen fiel die Anzahl der sonstigen Mitarbeiter wirtschaftliche Basis sah. Zu Jahresbeginn deutlich: Die Gruppe der festen und sonsti­ 2015 musste RMS dem Drängen schließlich gen Freien sowie der Praktikanten schrumpfte doch nachgeben und Trading in stark limi­ um 2,8 Prozent auf 2.467. Ein Grund dafür tiertem Ausmaß zulassen, weil die Nachfrage

160 Wirtschaftliche Lage | Privater Hörfunk

seinerzeit schwach war und wichtige Deals kämpfen, um dann die Hoheit über ein Teil-​ mit Group M dem Vernehmen nach nicht ab­ Inventar an die Agenturen abzugeben, sagte geschlossen werden konnten. AS&S-​Radio-​Geschäftsführer Oliver Adrian gegenüber „Horizont“. Trading erreicht den Radiomarkt _ Trading Der unterschiedliche Umgang der beiden ist umstritten, weil Agenturen bei diesem Vermarkter mit Trading lässt sich auch in der Modell in die Rolle eines Media-​Händlers Nielsen​ -Werbestatistik ablesen. So legte der schlüpfen und Gefahr laufen, ihre Kunden Bruttowerbeumsatz von RMS 2015 um 4,7 nicht mehr neutral zu beraten. Wie transpa­ Prozent auf 1,14 Mrd. ​Euro zu, während AS&S rent es dabei zugeht, liegt allerdings auch in Radio mit rund 526 Mio. ​Euro auf der Stelle der Verantwortung der Werbekunden selbst, trat. Das lag vor allem daran, dass AS&S die Details zu solchen Deals vertraglich mit ­weniger Werbesekunden vermarkten konnte ihren Agenturen festlegen können. Für die (minus 5,1 %). Bei RMS wuchs das Sekunden­ Medien ist Trading mit Nachteilen verbun­ volumen dagegen um vier Prozent, was auch den, denn sie verlieren die Preishoheit über auf den Trading-​Effekt zurückzuführen war. einen Teil ihres Inventars und erzielen in der Vermarktung schlechtere Nettoquoten. Zahlreiche Mandantenwechsel im Audio- Das wiederum gefährdet ihre Refinanzierung markt _ Das Jahr 2015 brachte aber auch Än­ durch Werbung und somit die Programmviel­ derungen bei den Mandanten der Vermark­ falt. Aus diesem Grund wurden aus der Me­ ter. Im Oktober gab AS&S Radio bekannt, ab dienwelt jüngst Forderungen laut, der Gesetz­ 2017 die beiden Privatsender radio ffn und geber solle die Macht der Mediaagenturen Energy zu betreuen. Beide werden dann ihrem und damit auch das Trading beschränken, so bisherigen Vermarkter RMS den Rücken keh­ wie es in Frankreich schon lange der Fall ist. ren. Der angekündigte Wechsel sorgte für Doch auf den Medientagen München sah Aufsehen, schließlich zählt radio ffn zu den Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel Gründungsgesellschaftern bei RMS. Der Sen­ im Oktober 2015 keinen Handlungsbedarf der aus Hannover fühlt sich in dem genos­ und gab an, die unternehmerische Freiheit senschaftlichen Verbund aber nicht mehr gut nicht gesetzlich einschränken zu wollen. aufgehoben und verspricht sich bei AS&S Radio bessere Vermarktungschancen. AS&S RMS wächst brutto stärker als AS & S hatte 2015 aber auch zwei Abgänge zu ver­ Radio _ RMS-​Konkurrent AS&S Radio verwei­ zeichnen: Im Dezember verlor sie das digitale gert sich unterdessen dem Trading. Der Ver­ Angebot Sport1.fm‌ , das sich seit 2016 wieder markter, der überwiegend öffentlich-​recht­ selbst vermarktet. Zudem wechselte lauf.fm liche Programme betreut, sieht darin kein aus Konstanz zum Mitbewerber SpotCom. ­geeignetes Geschäftsmodell. Zudem sei es Im Juli 2015 gab der Musikstreaming­ medienpolitisch für ihn nicht vermittelbar, dienst Spotify bekannt, auf die Dienste des für den Erhalt von Werbung bei der ARD zu Vermarkters RMS zu verzichten und seinen

161 Privater Hörfunk | Wirtschaftliche Lage

Werbezeitenverkauf in Deutschland ab 2016 nicht nur Kosten, sondern erlaubt auch kurz­ selbst zu steuern. RMS gelangen aber auch fristigere Buchungen im UKW-​Radio und in Mandantengewinne. Im Dezember 2015 holte Audio-​Online. Wer Werbung über digitale sie das Internetradio RauteMusik.FM zurück, Audiokanäle ausspielen will, kann Zielgrup­ der Anbieter aus Aachen war ein Jahr zuvor pen zudem individuell nach ihren Interessen zum Mitbewerber Audimark gewechselt. ansprechen und so die Effizienz seiner Kam­ Zudem betraute der internationale Radio-​ pagne erhöhen. Die Vermarkter haben die A­ ggregator TuneIn die RMS mit seiner Ver­ Chance, ihr Inventar besser auszulasten und marktung in Deutschland. Im Januar 2016 teurer zu verkaufen. In einer weiteren Aus­ ­integrierte RMS auch die digitalen Audio­ baustufe lassen sich auch Werbeplätze in angebote von Klassik Radio in ihr Portfolio. Echtzeit versteigern. Bislang hat jedoch noch Die zahlreichen Wechsel in der digitalen keiner der hiesigen Audiovermarkter das Pro­ Audio-​Vermarktung sind auch ein Beleg für grammatic Advertising realisiert. Unterneh­ die Heterogenität dieses Marktes. Hier hat men wie RMS arbeiten an Pilotprojekten. RMS – anders als in der klassischen UKW-​ Vermarktung – keine so starke Stellung inne NRW beschränkt Werbezeiten im WDR-​ und muss sich gegen mehr Konkurrenz be­ Hörfunk _ Auch in der klassischen UKW-​ haupten. Dazu zählt der Düsseldorfer Web­ V­ ermarktung könnte es zu gravierenderen radiovermarkter Audimark und die Antenne-​ Veränderungen kommen. Im Januar 2016 hat Bayern​ -Tochter SpotCom, die seit 2015 im der Landtag in Nordrhein-​Westfalen mit der ­digitalen Audiowerbemarkt aktiv ist. Zudem Neufassung des WDR-​Gesetzes die Hörfunk­ koordinieren internationale Player wie Spotify, werbezeiten der Rundfunkanstalt begrenzt. Deezer oder Youtube ihre Werbevermarktung Ab 2017 darf der WDR statt der jetzt erlaub­ selbst. ten 90 Minuten pro Werktag in drei Wellen nur noch 75 Minuten in zwei Programmen Automatisierte Vermarktung kommt _ Die für Werbung nutzen. Ab 2019 sind ihm dann fortschreitende Digitalisierung erfasst inzwi­ nur noch 60 Minuten Werbung in einem Pro­ schen auch die Buchungsprozesse in der Ra­ gramm erlaubt, so wie es im Gebiet des NDR diovermarktung. Bislang platzieren Agentu­ bereits seit 1991 der Fall ist. Mit dieser Maß­ ren und Werbekunden ihre Aufträge noch per nahme folgte der Gesetzgeber einer Forde­ E‑Mail, Fax oder Telefon bei Sendern und Ver­ rung des Verbands Privater Rundfunk und marktern. Nun drängen sie aber darauf, dass Telemedien (VPRT) und des Lokalfunks in dies künftig automatisiert und in Echtzeit Nordrhein​ -Westfalen. Beide haben sich für die über digitale Plattformen geschieht, die die Übernahme des sogenannten NDR-​Modells Buchungssysteme der Radioanbieter über di­ eingesetzt, weil es nach ihrer Sicht für mehr gitale Schnittstellen direkt mit den Einkaufs­ Fairness im dualen System sorgt. Der Lokal­ plattformen der Agenturen verbinden. Das funk geht davon aus, dass er durch das ver­ so genannte Programmatic Advertising spart knappte Werbevolumen beim WDR zusätz­

162 Beteiligungsstrukturen | Privater Hörfunk

liche Kunden gewinnt und die Werbepreise gebern in den Bundesländern sowie den erhöhen kann, um die wirtschaftliche Basis Medienanstalten zu verdanken, die bei der seiner Programme zu stärken. Der VPRT plä­ Lizenzvergabe neben der Angebots- auch auf diert unterdessen mit ähnlichen Argumen­ die Eigentümervielfalt achten und so die ten dafür, das NDR-​Modell auf ganz Deutsch­ marktbeherrschende Stellung eines Unter­ land zu übertragen. Werbekunden, Agentu­ nehmens verhindern konnten. ren und der Vermarkter AS&S lehnen das ­jedoch ab und sehen die Gattung Radio durch Privatradio mit hoher Binnenpluralität _ weitere Werberestriktionen im ARD-​Hörfunk Regionale Zeitungshäuser und Medienkon­ in Gefahr. zerne wie Axel Springer oder die RTL Group zählen zu den wichtigsten Gesellschaftern des privaten Hörfunks. Das zeigt ein Blick in 2.8 Beteiligungsstrukturen im den MedienVielfaltsMonitor, den die Bayeri­ Privatradio sche Landeszentrale für neue Medien (BLM) entwickelt hat. Seit März 2015 ist die Studie Ein wesentliches Charakteristikum des deut­ ein Bestandteil des Medienkonvergenzmo­ schen Privatradios ist seine große Zahl an nitors der Direktorenkonferenz der Landes­ ­Eigentümern. Dass sich im föderal organi­ medienanstalten (DLM). Der MedienVielfalts­ sierten Radiomarkt eine plurale Eigentümer­ Monitor ermittelt die Meinungsmacht von struktur entwickelt hat, ist auch den Gesetz­ Medienunternehmen, indem er die informie­

Abb.ˆ_ 58. -‚ Anteil der Medienunternehmen am Meinungsmarkt Hörfunk in Deutschland | in Prozent

, % ARD , % RTL Group , % Regiocast , % Burda

, % Oschmann-Gruppe , % Medien-Union/SWMH

,‚ % Nordwest-Zeitung ,‚ % Axel Springer

, % Sonstige

‚ˆ, % gesamt ¹

1 Überschreitung von 100 Prozent ergibt sich daraus, dass Beteiligungsanteile von 25 Prozent und mehr einem Unternehmen voll zugerechnet werden Quelle: MedienVielfaltsMonitor II/2015, MA 2015 Radio II, KEK, BLM 2016.

163 Privater Hörfunk | Beteiligungsstrukturen

rende Nutzung eines Mediums mit der Wich­ laut.‌de und die Webradioplattform laut.‌fm. tigkeit für die Meinungsbildung der Men­ Im Dezember 2015 gewann die Laut AG einen schen kombiniert. Dazu setzt er die Reich­ weiteren Gesellschafter hinzu. Die Norfom weite eines Medienangebots in Bezug zu sei­ Medien, eine gemeinsame Holding der Nord­ nen Gesellschafteranteilen und kann so über west -​Zeitung und der Frank Otto Medien Gewichtung und Addition den Anteil der Ei­ (FOM) stiegen mit einem unbekannten An­ gentümer am Meinungsmarkt ermitteln. teil ein und sehen darin eine Ergänzung zu ihren digitalen Audio-​Beteiligungen Radio­ ARD dominiert Meinungsmarkt im Radio _ park aus Hamburg und RauteMusik mit Sitz Für den deutschen Hörfunkmarkt ergibt sich in Aachen. dabei ein differenziertes Bild. Während die Im UKW-​Portfolio von NWZ und Frank ARD laut MedienVielfaltsMonitor II/2015 mit Otto gab es zuletzt hingegen keine Verände­ 55,3 Prozent den mit Abstand größten Anteil rungen. Die NWZ ist direkt an Sendern wie am Meinungsmarkt der Radios hält, findet alsterradio, 94,3 rs.2 oder radio SAW beteiligt. sich im Privatradiolager kein Gesellschafter, Darüber hinaus hält sie 49 Prozent an der der annähernd so stark ist. Die größten Mei­ FOM, die wiederum an Sendern wie KISS FM, nungsbildungsanteile entfielen auf die RTL delta radio oder Energy Sachsen beteiligt ist. Group (7,6 %). Die mit ihr konkurrierende An Hamburg 2 sind Frank Otto und NWZ ­Radioholding Regiocast war mit 3,8 Prozent ­jeweils direkt beteiligt. nur halb so stark. Es folgten der Medienkon­ zern Burda mit 3,2 Prozent und die auf Rund­ Regiocast erhält NOZ Medien als neuen funk-, Verzeichnis- und Onlinemedien spezia­ Gesellschafter _ Im Gesellschafterkreis der lisierte Oschmann-​Gruppe (2,8 %). Hinter ihr Radioholding Regiocast vollzog sich im Feb­ rangieren die Medien Union und die mit ihr ruar 2016 ein bedeutender Wechsel. Die NOZ verbundene Südwestdeutsche Medienholding Medien (Neue Osnabrücker Zeitung) über­ (2,3 %) sowie die Nordwest-Zeitung (NWZ) nahm die Medienholding Nord (ehemals und der Axel-​Springer-​Konzern (je 2 ,1%). SH:Z) und damit auch deren Anteil von 25,03 ​ Prozent an Regiocast. Das Bundeskartellamt Springer, NWZ und Frank Otto steigen bei hat die Übernahme der Anteile inzwischen der Laut AG ein _ Springer hält Anteile an genehmigt. Die NOZ Medien sind nun der besonders ertragreichen Sendern wie Radio größte Einzelgesellschafter von Regiocast. Hamburg, Antenne Bayern oder der Radio/ Die Beteiligungsgesellschaft Moira Rundfunk, Tele FFH (Hit Radio FFH, planet radio, harm­ die Anfang 2014 bereits 10,54 Prozent an der ony.fm).‌ Nach dem Verkauf seines 10,56-​pro­ Gesellschaft übernommen hatte, konnte im zentigen Anteils an Regiocast im Jahr 2014, April 2016 mit Billigung der MA HSH weitere ist Springer im April 2015 mit 25 Prozent bei 4,94 Prozent an Regiocast von elf Mitgesell­ der Laut AG in Konstanz eingestiegen. Das schaftern übernehmen und hält nun 15,39 Unternehmen betreibt das Musikmagazin Prozent. Die BO-Beteiligungsgesellschaft er­

164 Beteiligungsstrukturen | Privater Hörfunk

Abb. 59 ↓ Axel Springer Verlag Burda 5 Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt

Radio Hamburg 1 25,0 – Donau 3 FM 50,0 20,84 Antenne Bayern 16,0 – Ostseewelle 47,16 7,08 Rock Antenne – 16,0 BB Radio 50,0 – Rock Antenne Erding, Freising, – 11,4 Radio Teddy – 50,0 Ebersberg Sächsische Lokalradios – 20,85 Radio Galaxy 10,5 1,68 Funkhaus Würzburg – 20,8 radio ffn 7,6 – Radio Fantasy – 20,8 radio NRW – 7,3 Radio Arabella 20,56 – Antenne 1 – 6,7 Radio Galaxy – 20,15 Energy Bremen – 4,2 egoFM – 19,59 Radio 21 – 1,5 Antenne Bayern 16,0 2,9 Hitradio FFH / 15,0 – Radio Gong 96,3 – 17,5 planet radio / harmony.fm Funkhaus Aschaffenburg – 14,58 R.SA / Radio PSR / apollo radio / mittelbare die neue Welle (Karlsruhe) 13,2 – Radio Erzgebirge 107.7 / Beteiligung Funkhaus Nürnberg – 12,50 Radio Nora / delta radio / bigFM 10,8 – Hamburg 2 Funkhaus Regensburg – 10,41 Nordwest-Zeitung Radio Leipzig DVB-T – 9,38 apollo radio – 3,75 Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt Antenne Niedersachsen – 7,92 alsterradio 106!8 rock’n’pop 100 – Hit Radio FFH / planet radio / 4,3 – rs2 Berlin-Brandenburg 2 50,0 3 – harmony.fm Kiss FM – 49,0 Hamburg 2 16,3 24,99 Madsack Mediengruppe radio SAW 37,2 – Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt

Energy Sachsen – 27,76 Radio Brocken / 89.0 RTL – 22,13 LandesWelle Thüringen 1,0 17,64 radio ffn 11,73 2,76 Berliner Rundfunk 91!4 – 14,2 Antenne Niedersachsen – 5,8 Radio38 2,0 5,97 Energy Bremen – 5,0 delta radio – 7,07 Radio 21 – 4,4 radio ffn 4 5,18 – radio SAW – 1,5 Antenne Niedersachsen 4,0 – LandesWelle Thüringen 2,13 Radio 21 – 1,83 Antenne Thüringen / radio TOP 40 – 0,51 Radio Erzgebirge 107.7 / R.SA / mittelbare delta radio / Hamburg 2 / R.SH / mittelbare Radio PSR / apollo radio / Beteiligung Radio Nora / Radio BOB! / Radio Beteiligung PSR / R.SA / Radio Erzgebirge 107.7 / ↓ apollo radio

165 Privater Hörfunk | Beteiligungsstrukturen

↓ ↓

Moira Rundfunk GmbH Radio Galaxy – 36,26 Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt BLR 32,0 3,33 Radio Charivari (Regensburg) 33,34 – Metropol FM 100,0 – unserRadio Passau – 29,0 bigFM Saarland 19,0 31,0 Radio Eins/Galaxy Coburg 25,0 – LandesWelle Thüringen 20,9 19,08 Radio Leipzig DVB-T – 24,84 Radio Regenbogen 33,78 3,96 Ostseewelle 19,81 2,06 sunshine live 25,0 1,44 Radio IN, Radio Galaxy Ingolstadt – 19,40 bigFM Hot Music Radio 23,42 – unser Radio Deggendorf – 16,18 RPR1. 23,42 – gong fm (Regensburg) – 10,42 R.SH 15,39 – Radio Gong (Würzburg) – 10,42 bigFM Der neue Beat – 32,5 Radio Gong (Nürnberg) – 10,42 Rockland Radio – 14,75 Pirate Radio – 10,42 Radio Ton – Heilbronn / Franken – 12,5 apollo radio – 9,94 Radio BOB! – 10,45 Antenne Bayern/ Rock Antenne 7,0 0,72 Radio PSR, R.SA – 10,45 Radio Fantasy – 3,51 Radio Erzgebirge 107.7 – 5,23 Donau 3 FM – 5,21 apollo radio – 4,18 Radio Gong 96,3 (München) – 4,37 Radio 7 – 2,1 Radio Ramasuri – 3,92 antenne 1 mittelbare 106.4 TOP FM – 0,78 Beteiligung HIT RADIO FFH / planet radio / mittelbare Oschmann-Gruppe harmony.fm Beteiligung Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt Regiocast GmbH & Co. KG Absolut Hot / Absolut relax – 100,0 Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt Das neue Charivari 98,6 (Nürnberg) 100,0 – Radio BOB! 6 100,0 – Radio Euroherz 100,0 – RADIO PSR 100,0 – Radio Primavera / – 63,54 R.SH 100,0 – Galaxy Aschaffenburg R.SA – 100,0 Sächsische Lokalradios – 55,21 Antenne MV 94,99 n. e. 95.5 Charivari (München) 50,0 – Radio Erzgebirge 107.7 – 50,0 Radio Bamberg, Galaxy Bamberg 50,0 – rs2 Berlin-Brandenburg 43,0 – Radio Charivari (Schwandorf) 50,0 – apollo radio – 40,0 Radio Mainwelle / Galaxy Bayreuth 50,0 – sunshine live 7 – 34,9 Radio Plassenburg 50,0 – Radio Nora 25,68 – Radio PrimaTon – 48,50 Energy Bremen 24,4 – Radio AWN – 44,44 delta radio 8 17,17 – Radio Arabella – 42,21 LandesWelle Thüringen 1,0 15,75 Radio Trausnitz / – 37,51 Hamburg 2 16,3 – Radio Galaxy Landshut Berliner Rundfunk 91!4 – 14,2 Radio Charivari (Neumarkt) 33,33 3,47 radio SAW / Rockland 13,8 – egoFM – 35,75 Sachsen-Anhalt ↓ ↓ 166 Beteiligungsstrukturen | Privater Hörfunk

↓ höhte ihren Anteil von 15,55 auf 15,97 Pro­ RTL Group zent. Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt Bei anderen Privatradiogesellschaftern RTL Radio – Die größten Oldies 100,0 – vollzogen sich zuletzt keine nennenswerten the wave – 100,0 Veränderungen im Eigentümerkreis, auch 104.6 RTL – 100,0 blieben Zukäufe bei ihnen aus. Dennoch stel­ 105’5 Spreeradio – 100,0 len Branchengrößen wie die RTL Group oder Hitradio RTL Sachsen – 86,53 Radio Brocken / 89.0 RTL 57,1 1,05 der Madsack-Verlag wichtige Mitspieler im Antenne Niedersachsen 49,9 1,5 deutschen Privatradiomarkt dar. Das gilt auch Radio Leipzig DVB-T 47,59 für den Burda-​Konzern, der an Studio Gong Radio Hamburg – 33,6 beteiligt ist und gemeinsam mit dem Partner apollo radio – 18,93 Anteile an zahlreichen Sendern in Bayern JAM FM – 10,0 und Ostdeutschland hält. In den gleichen Ge­ Radio 21 9,83 9,98 bieten ist auch die Nürnberger Oschmann-​ radio NRW 16,1 0,9 Gruppe über ihre Holding Neue Welle Rund­ Antenne Bayern / Rock Antenne 16,0 – Antenne Thüringen – 14,95 funk​ -Verwaltungsgesellschaft aktiv und hält radio TOP 40 – 7,5 Anteile an rund 50 Programmen. Radio Ton-Heilbronn / Franken 2,0 – Radio Galaxy – 1,69

Radio Erzgebirge 107.7 – 0,045 ↓ Hamburg 2 / Radio Nora / mittelbare delta radio / Radio PSR / R.SA Beteiligung apollo radio – 9,0 die neue Welle (Karlsruhe) 8,6 – Studio Gong GmbH & Co. Studiobetriebs KG 106.4 Top FM – 7,55 Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt Antenne Bayern 7,0 – Hit Radio FFH / planet radio / 2,5 – BB Radio 50,0 – harmony.fm Donau 3 FM 50,0 – RPR1. / bigFM 1,03 – Funkhaus Würzburg 50,0 – Radio Fantasy 50,0 – 1 abweichende Stimmrechte von 25 Prozent Sächsische Lokalradios – 50,0 2 rs2 hält 14,2 % am Berliner Rundfunk Radio Teddy – 50,0 3 43 % durch die NWZ direkt, 7 % hält Ostseewelle 20,67 18,33 Reinhard Köser treuhänderisch für die NWZ egoFM – 43,24 4 hält 16,3 % an Hamburg 2, 10,14 % an Radio Nora, Radio Gong 96,3 42,0 – 16,12 % an delta radio und 20 % an Radio 21 Funkhaus Aschaffenburg 35,0 – 5 indirekte Beteiligungen von Burda werden gehalten Funkhaus Nürnberg 30,0 – über die 41,67%ige Beteiligung an Studio Gong. 6 als Kommanditistin Die Neue 107.7 26,7 – 7 über eine 57%ige Beteiligung mittelbarer Gesell­ Funkhaus Regensburg – 25,0 schafter an der Eurocast GmbH Radio Galaxy 23,1 – 8 delta radio ist mit 11,79 % an Radio Nora beteiligt Radio Leipzig DVB-T – 22,5 Quelle: Angaben der Veranstalter; Landesmedien­ Antenne Niedersachsen 19,0 – anstalten; Stand: Januar 2016.

↓ 167 Privater Hörfunk | Baden-Württemberg

3 Hörfunk in den Ländern

3.1 Baden-Württemberg welle Tübingen hat ihre Lizenz Mitte 2015 zu- rückgegeben. Radio Kormista stellte seinen Über UKW sind in Baden-Württemberg ins- Betrieb Ende 2015 ein. gesamt 16 Privatradios empfangbar, darun- ter das landesweite Junge-Leute-Programm Hohe Programmvielfalt im Markt _ Zusätz- bigFM, die drei Regionalprogramme Radio lich sind weitere Programme mit bundeswei- Regenbogen (Mannheim), Radio 7 (Ulm) und ter Zulassung im Bundesland analog über antenne 1 (Stuttgart) sowie zwölf Lokalsta­ Antenne empfangbar. Dazu zählt neben Klas- tio­nen. Hinzu kommen drei Lernradios und sik Radio, Metropol FM und sunshine live seit zwölf nichtkommerzielle Lokalprogramme. Beginn der neuen zehnjährigen Lizenzperiode im Januar 2016 auch das Junge-Leute-­Radio Nichtkommerzielle Radios senden über EgoFM, das in Stuttgart FluxFM ablöste. Der DAB+ _ Seit Juli 2015 senden die drei nicht- Anbieter bedient 19- bis 39‑Jährige mit Musik­ kommerziellen Angebote HORADS 88.6 aus stilen jenseits des Mainstreams und sucht Stuttgart, Freies Radio Wiesental und Freies die Interaktion mit seinen Hörern. Der zwei- Radio Wüste Welle aus Tübingen täglich te Neuling in der UKW-Radiolandschaft ist ­abwechselnd und landesweit nun auch Neckaralb Live, das in der Neckar-Alb-R­ egion über DAB+ auf dem eigenen Programmplatz Radio Ton ablöste. Neckaralb Live bedient ­BuergerMedienB​ W. Mit 13 werbefinanzierten seine Hörer mit Rock- und Popmusik im For- Programmen sowie sechs Wellen des bei- mat Adult Contemporary (AC). Zudem kön- tragsfinanzierten Südwestrundfunks (SWR) nen die Hörer sechs Wellen des SWR sowie und zwölf Programmen des bundesweiten Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kul- DAB+-­Ensembles zählt Baden-Württemberg tur über UKW empfangen. zu den Bundesländern mit der höchsten Dichte an Digitalradioangeboten. die neue welle und Energy Region Stuttgart Die Zuweisungen für eine UKW-Verbrei- erweitern Sendegebiet _ Ihr Sendegebiet tung der nichtkommerziellen Radioangebote erweitern konnte die neue welle aus Karls- hat die Landesanstalt für Kommunikation ruhe, die seit Mitte 2015 auch auf den bis­ (LFK) um jeweils zehn Jahre bis 2025 verlän- herigen UKW-Frequenzen von Energy in den gert. Der Stuttgarter Lernsender HORADS Landkreisen Calw und Freudenstadt zu emp- war davon wegen einer abweichenden Ge- fangen ist und in Freudenstadt ein neues nehmigungsperiode nicht betroffen. Die Uni- ­regionales Sendestudio errichtet hat. Energy

168 Baden-Württemberg | Privater Hörfunk

Abb. 60

Hörfunk-Reichweiten Baden-Württemberg | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

Radio-Kombi Baden-Württemberg 31,0 32,0 30,7 38,7 41,5 22,4 40,3 50 30,9 28,2 antenne 1 7,5 7,8 6,0 7,2 11,6 5,8 9,8 9 5,8 5,2 Radio Regenbogen 7,1 7,6 10,6 7,5 10,1 5,7 9,0 11 6,5 5,5 bigFM National 7,2 7,5 7,9 17,6 8,6 1,7 12,3 6 4,0 4,1 bigFM Der neue Beat 6,2 6,8 6,2 16,1 7,9 1,5 11,3 6 3,5 3,3 Radio 7 5,6 5,6 5,5 5,8 7,0 4,6 6,5 8 5,0 4,3 Radio Ton 2,5 2,3 0,9 1,7 3,0 2,2 2,5 3 2,0 2,0 Die Neue 107.7 2,7 2,2 0,9 1,8 3,0 1,9 2,5 3 2,1 1,9 Energy Region Stuttgart 1,7 2,1 3,9 4,5 2,3 0,7 3,2 2 1,2 0,9 Antenne Bayern 1,7 2,0 1,6 2,6 3,2 1,1 2,9 3 1,8 1,6 die neue welle 1,2 1,5 0,4 1,3 1,9 1,3 1,7 2 1,1 0,8 sunshine live 1,2 1,1 0,5 2,6 1,4 0,3 1,9 1 0,6 0,8 bigFM Hot Music Radio 1,4 1,1 1,6 2,1 1,4 0,3 1,7 1 0,4 0,8 Klassik Radio 0,9 0,9 0,0 0,3 1,1 1,1 0,8 1 0,7 0,8 baden.fm 0,9 0,9 0,0 1,0 1,4 0,6 1,2 1 0,8 0,9 Hitradio Ohr 0,9 0,8 0,1 0,9 1,0 0,6 0,9 1 0,7 0,8 Radio Seefunk RSF 0,9 0,8 0,0 0,4 0,4 1,2 0,4 1 0,6 0,8 Donau 3 FM 0,8 0,8 0,9 1,3 1,0 0,4 1,1 1 0,7 0,8 RTL Radio 0,6 0,6 0,0 0,4 0,6 0,7 0,5 1 0,6 0,5 Rock Antenne 0,4 0,5 0,0 0,4 1,1 0,3 0,8 1 0,6 0,3 Private Gesamt 35,4 35,9 34,3 42,3 46,5 25,6 44,8 59 36,6 34,1

SWR3 25,2 23,2 21,5 23,0 31,8 17,6 28,2 36 22,5 22,3 SWR4 BW 14,8 13,7 2,3 2,4 4,6 26,7 3,7 28 17,2 18,2 SWR1 BW 13,7 12,5 7,0 5,2 12,4 16,7 9,4 19 11,7 13,3 Das Ding/103.7 Unser Ding 2,6 2,6 3,7 7,2 2,6 0,3 4,5 3 1,6 1,3 Deutschlandfunk 2,5 2,3 0,2 0,7 2,0 3,5 1,5 3 1,7 1,5 SWR2 – 2,0 1,0 0,4 1,1 3,6 0,8 2 1,5 – Bayern 3 1,3 1,2 0,4 0,7 1,3 1,4 1,1 1 0,9 1,1 Bayern 1 0,9 0,9 0,4 0,1 0,4 1,6 0,3 1 0,8 0,7 You FM 0,4 0,7 1,0 1,7 1,1 0,0 1,3 0 0,3 0,2 Deutschlandradio Kultur 0,5 0,6 0,0 0,3 0,6 0,7 0,5 1 0,3 0,3 hr3 0,4 0,5 0,2 0,3 0,7 0,5 0,5 0 0,2 0,2 SWR1 RP 0,3 0,5 0,2 0,0 0,6 0,7 0,4 1 0,3 0,2 SWR4 RP 0,4 0,5 0,0 0,0 0,1 0,9 0,1 1 0,7 0,4

SWR Gesamt 50,4 46,9 30,8 33,0 44,3 57,2 39,6 90 55,5 57,5 ARD Gesamt 54,1 50,6 32,5 35,2 48,1 61,8 42,8 99 61,0 62,9

Radio Gesamt 75,0 72,3 58,7 62,7 74,6 76,7 69,7 162 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II. 169 Privater Hörfunk | Baden-Württemberg

Stuttgart wurde die Frequenz im Landkreis den Regionalsendern zu verdanken. Die Wel- Böblingen zugewiesen. len des SWR büßten dagegen an Zuspruch ein. Ihre Tagesreichweite sank 2015 um 3,5 Pro- Radio Neckarburg mit neuem Format _ Der zentpunkte auf 46,9 Prozent. Ihr Marktanteil Lokalsender aus Eschbronn-Mariazell änderte schrumpfte um zwei Punkte auf 55,5 Prozent, im Mai 2015 sein Format und sendet seither während sich das Privatradio von 34,1 auf als „das neue Radio Neckarburg“ ein Oldie-­ 36,6 Prozent verbesserte. Ins­gesamt blieb der basiertes AC‑Programm für Hörer zwischen Radiokonsum in Baden-­Württemberg mit 25 und 59 Jahren. Ende April hatte der Sen- einer Reichweite von 72,3 P​ rozent unterdurch- dergründer und bisherige Mehrheits­gesell­ schnittlich: Bundesweit schal­teten 75,2 Pro- schafter Gerd Kieninger seinen 51‑Prozent-­ zent der Bevölkerung täglich ein. Anteil an den Schwarzwälder Boten veräußert, zudem stieg die Stuttgarter Antenne Radio Privatsender akquirieren wieder mehr GmbH & Co. KG (antenne 1) mit 35 Prozent Werbung _ Auch im Werbemarkt konnten bei Radio Neckarburg ein, die übrigen 14 Pro- sich die baden-württembergischen Privat­ zent blieben bei der Städte-Radio Produktions radios vom Rückgang des Vorjahres erholen. GmbH. Laut Nielsen Media Research stiegen die Bruttowerbeerlöse (ohne Rabatte, Gegen­ Privatradio überwindet sein Tief, SWR ver- geschäfte und Eigenwerbung der Sender) der liert Hörer _ Im Wettbewerb um die Hörer RK Ba‑Wü um 2,1 Prozent auf 95,4 Mio. Euro. dominieren die Massenprogramme, die pri- Die Radiokombi profitierte 2015 von einer vate wie öffentlich-recht­liche Hörfunkanbie- Preissenkung, die sie aufgrund ihrer Reich- ter für das jüngere Publikum offerieren. 2015 weitenverluste 2014 vorgenommen hatte. konnte die Radiokombi Baden-Württemberg Dadurch konnte das Angebot aber mehr (RK Ba‑Wü), ein Vermarktungsverbund von Nachfrage erzielen und auf den Wachstums- bigFM und Regional- sowie Lokalprogram- kurs zurückkehren. Die werbungführenden men, in der Zielgruppe der 14- bis 49‑Jähri- Wellen des SWR verzeichneten mit 79,3 Mio. ​ gen ihre Tagesreichweite gegenüber 2014 um Euro dagegen einen stagnierenden Brutto- 1,4 Prozentpunkte auf 40,3 ​Prozent steigern werbeerlös. SWR 3 verlor sogar 2,6 Prozent, und blieb die Nummer eins in dieser Alters- blieb mit 49,7 Mio. Euro aber der zweit- gruppe vor dem direkten Mitbewerber SWR 3, stärkste Werbeträger im Radiomarkt Baden-­ der pro Tag nur noch 28,2 ​Prozent der 14- bis Württembergs. Dort beliefen sich die Brutto­ 49‑Jährigen erreichte (Vorjahr: 31,9 %). Die umsätze aller Sender zuletzt auf 174,7 Mio. ​ RK Ba‑Wü steigerte auch ihren Marktanteil Euro, was einem Plus von 1,2 Prozent ent- an der Hördauer um 2,7 Prozentpunkte und sprach. Deutschlandweit zog der Radiowerbe­ baute den Vorsprung auf SWR 3 aus. markt mit 2,9 Prozent jedoch etwas stärker Die gute Entwicklung der Radiokombi war an. vor allem den Hörerzuwächsen bei bigFM und

170 Bayern | Privater Hörfunk

3.2 Bayern on Air bleiben. Die Genehmigungen von zwölf Angeboten im Versorgungsgebiet München Unter allen Bundesländern weist Bayern das wurden bis Ende November 2016 und von größte Angebot an privaten Hörfunkangebo- 16 Angeboten im Versorgungsgebiet Nürn- ten auf. Im Freistaat waren zu Jahresbeginn berg bis Ende Oktober 2016 verlängert. 2016 über UKW insgesamt 66 landesweite Im Juli 2015 genehmigte die Landeszen­ und lokale Privatradioprogramme sowie drei trale der PN Medien GmbH befristet bis Ende bundesweite Programme lokal über UKW-­ Oktober 2016 die landesweite DAB-Verbrei- Stützfrequenzen empfangbar. Über DAB+ tung des Programms PN Eins Dance, das konnten die Hörer 39 private Angebote mit ­Anfang 2016 auf Sendung ging. Als Ergebnis landesweiter oder lokaler Verbreitung sowie einer Ausschreibung genehmigte die BLM im zehn Programme des beitragsfinanzierten Februar 2016 diesem Anbieter zudem die Ver- Bayerischen Rundfunks (BR) empfangen, die breitung von PN Eins Urban im regionalen von zwölf Stationen im bundesweiten DAB+-­ Sendegebiet Nürnberg befristet bis 31. Ok­ Ensemble ergänzt wurden. Zwei bayerische tober 2016 sowie der Programme Ilmwelle Angebote sendeten lokal im Kabel. Event, Ilmwelle 90’s und Ilmwelle Schlager Um die Transformation des Privatradios im Sendegebiet Ingolstadt bis Ende April in das digitale Zeitalter zu forcieren, hat die 2023. Im Sendegebiet München wurde dem Bayerische Landeszentrale für neue Medien St. Michaelsbund eine 24-Stunden-Kapazität (BLM) im Dezember 2015 die Förderrichtlinie für das Münchner Kirchenradio befristet bis überarbeitet und stellt DAB-Programmen, Ende November 2016 zugewiesen. Die da- die über keine ergänzende UKW-Verbreitung durch frei gewordene Teilkapazität soll neu verfügen,­­ auf Antrag unter bestimmten Vor- ausgeschrieben werden. aussetzungen eine höhere Förderquote in Dagegen haben Anfang Januar 2016 die Aussicht. Zudem hat eine interne Arbeits- Programme Coolradio und Coolradio Jazz den gruppe „Hörfunk 2020“ der BLM Empfehlun- Sendebetrieb im Versorgungsgebiet Ingol- gen für die Fortentwicklung des Hörfunks in stadt eingestellt. Bayern erarbeitet. Genehmigungen für UKW-Anbieter und Veränderungen beim Programmangebot ein Kabelradio verlängert _ Nachdem vil- über DAB+ _ 2015 hat die BLM mehrere Ge- radio den Sendebetrieb im März 2015 einge- nehmigungen für DAB+-Programme verlän- stellt hatte, konnte Star FM durch die Zuwei- gert: 15 Angebote dürfen im Versorgungs­ sung einer der beiden frei gewordenen Fre- gebiet Augsburg bis Ende Februar 2020 wei- quenzen sein Sendegebiet auf die Stadt und tersenden. Im Versorgungsgebiet Ingolstadt den Landkreis Fürth ausdehnen. Die zweite erhielten acht Programme eine Verlängerung Frequenz wurde dem bundesweiten Pro- bis Ende April 2023, weitere fünf dürfen bis gramm egoFM befristet bis 30. September​ Ende September bzw. Ende Dezember 2016 2016 als UKW-Stützfrequenz zugewiesen.

171 Privater Hörfunk | Bayern

Klassik Radio aus Augsburg darf seine Privatradio sorgt für höhere Radionutzung UKW-Stützfrequenzen in München, Augs- in Bayern _ Im Hörermarkt haben sich die burg, Regensburg und Würzburg für weitere bayerischen Privatradios 2015 erfreulich ent- vier Jahre nutzen. In diesem Zeitraum ist es wickelt. Ihre Tagesreichweite beim Gesamt- dem Klassik- und Filmmusikprogramm auch publikum ab 10 Jahren stieg gegenüber 2014 erlaubt, in seinem bayerischen Sendegebiet um 0,5 Prozentpunkte, ihr Marktanteil an der regionalisierte Werbung auszustrahlen. Hördauer blieb mit 49,7 Prozent konstant Bereits im Februar hatte die BLM die Ge- und lag um 3,2 Prozentpunkte über dem des nehmigung des Spartensenders Rock Antenne Bayerischen Rundfunks. Gesamtmarktfüh- zur bundesweiten Verbreitung um acht Jahre rer blieb Antenne Bayern, das in der ver­ und die Zuweisung der UKW-Stützfrequenz marktungsrelevanten Zielgruppe der 14- bis in Augsburg bis zum Jahresende 2016 verlän- 49‑Jäh­rigen aber 2,2 Prozentpunkte seiner gert. Der Anbieter aus der Antenne-Bayern-­ Tagesreichweite einbüßte. Der Lokalradio-­ Gruppe darf aber keine regionalisierte Wer- Verbund Bayern Funkpaket (BFP) erzielte in bung auf der Frequenz ausstrahlen, um der gleichen Zielgruppe ein Plus von 1,8 Punk- die Wirtschaftlichkeit der dortigen lokalen ten und rangierte mit einer Tagesreichweite UKW- und DAB-Lokalangebote nicht zu ge- von 27,9 Prozent abermals vor Bayern 3 fährden. (26,1 %), das sich um 1,1 Punkte verbesserte Jeweils für acht Jahre weitersenden dür- und seinen Marktanteil um 3,6 Prozent- fen die lokalen Hörfunkangebote Radio Prima­ punkte steigern konnte. Bayern 1 blieb die vera und Radio Galaxy (beide Aschaffenburg) stärkste Kraft bei den älteren Hörern ab sowie gong fm und Radio Charivari in Regens- 50 Jahren, büßte aber sowohl bei dieser Ziel- burg und die Bayernwelle Südost aus Frei­ gruppe als auch beim Gesamtpublikum an lassing. Im Jahr 2015 hat die Landeszentrale Zuspruch ein. Die Tagesreichweite alle Hör- zudem die Genehmigung des Kabelradiopro- funksender in Bayern fiel zwar von 81,2 auf gramms AllgäuHit (Kempten) um acht Jahre 80,2 Prozent, lag aber über dem Bundes- verlängert. durchschnitt (75,2 %). Da gegen die Entscheidung der BLM für das Sendegebiet in Hof ein Gerichtsverfah- Private wachsen im Werbemarkt, BR ver- ren anhängig ist, wurde die bestehende liert _ Die privaten Hörfunkanbieter waren Übergangsgenehmigung für die von Radio auch im Werbemarkt erfolgreich. Im Jahr Euroherz und extra radio genutzten UKW-­ 2015 steigerten sie ihren Bruttowerbeumsatz Frequenzen nochmals verlängert, bis sich die (ohne Rabatte und Gegengeschäfte) um 3,3 ​ Anbieter über die Nutzung der beiden UKW-­ Prozent auf 129,3 Mio. Euro. Antenne Bayern Senderketten geeinigt haben, längstens je- legte um 2,9 Prozent auf 100,8 Mio. Euro zu doch bis sechs Monate nach Rechtskraft der und profitierte von einer Preiserhöhung, die Entscheidung der Verwaltungs­gerichte in der der Sender nach Hörergewinnen im Jahr 2014 Hauptsache. vorgenommen hatte. Das BFP steigerte seine

172 Bayern | Privater Hörfunk

Abb. 61

Hörfunk-Reichweiten Bayern | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

Antenne Bayern 31,4 30,7 42,2 35,1 39,3 21,5 37,6 51 25,4 28,2 Bayern-Funkpaket 22,1 23,1 13,5 26,6 28,8 18,4 27,9 34 17,0 16,8 Radio Galaxy 2,8 2,5 1,7 5,8 3,3 0,6 4,3 2 1,2 1,6 Energy München 2,3 2,5 4,6 5,1 3,5 0,3 4,2 3 1,3 0,8 Radio Arabella 1,8 2,4 0,3 1,4 2,2 3,3 1,9 3 1,7 1,3 Rock Antenne 1,1 2,0 0,2 2,2 3,4 1,2 2,9 4 1,8 0,9 Radio Gong 96,3 2,1 2,0 1,1 2,5 3,9 0,5 3,3 1 0,6 0,9 Klassik Radio 1,2 1,1 0,0 0,7 1,0 1,6 0,9 1 0,7 0,7 egoFM – 1,1 0,3 2,6 1,4 0,3 1,9 1 0,6 – 95.5 Charivari 1,1 1,0 0,0 0,9 2,1 0,5 1,6 1 0,5 0,7 Radio 7 1,0 0,8 0,9 1,1 1,0 0,5 1,0 1 0,7 0,7 Hit Radio FFH 0,2 0,6 0,0 0,6 0,7 0,6 0,6 1 0,4 0,1 Private Gesamt 49,9 50,4 58,4 57,7 61,7 38,2 60,1 96 49,7 49,7

Bayern 1 23,1 22,3 7,3 5,1 12,6 38,5 9,6 47 23,4 24,3 Bayern 3 19,7 21,6 15,4 22,7 28,4 17,0 26,1 35 17,4 13,8 B5 aktuell 4,7 4,5 2,6 2,2 4,7 5,7 3,7 4 1,9 1,9 Bayern 2 4,1 3,7 2,7 1,0 3,6 5,0 2,5 4 2,2 3,4 BR-Klassik 1,4 1,8 0,0 0,6 0,8 3,2 0,7 2 0,9 0,7 SWR3 1,2 1,3 1,4 1,9 1,8 0,6 1,8 2 0,9 0,6 Deutschlandfunk 0,8 0,8 0,3 0,4 0,5 1,2 0,5 1 0,3 0,4 SWR4 BW 0,7 0,6 0,0 0,2 0,2 1,2 0,2 1 0,7 0,6 MDR Jump 0,4 0,5 0,9 0,6 0,9 0,0 0,8 0 0,2 0,1

BR Gesamt 45,5 44,9 23,3 28,6 40,2 57,7 35,6 93 46,5 44,4 ARD Gesamt 48,2 47,7 26,2 32,1 43,2 60,0 38,8 101 50,3 47,5

Radio Gesamt 81,2 80,2 71,6 72,5 83,4 82,3 79,1 201 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II.

Bruttoeinnahmen um 5,2 Prozent auf 25,6 nach Hörerverlusten seine Preise 2014 erhöht Mio. Euro. Die Wellen des BR fielen dagegen und erzielte 2015 6 Prozent weniger Erlöse im Werbemarkt zurück und nahmen nur 80,7 ​ (44.7 Mio. Euro). Bayern 1 legte dagegen um Mio. Euro ein (minus 1,6 %). Bayern 3 hatte 6,5 Prozent auf 33,4 Mio. Euro zu.

173 Privater Hörfunk | Berlin-Brandenburg

3.3 Berlin-Brandenburg ein Versorgungskonzept nach ihren Bedürf- nissen erstellen lassen. Auf die Ausschrei- Der Privatradiomarkt Berlin-Brandenburg bung der UKW-Frequenzen in Brandenburg stand 2015 im Zeichen von Lizenzverlänge- haben sich zehn Antragsteller beworben. rungen und Neuausschreibungen, mit denen die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) Senderzeiten für 88vier ausgeschrieben _ die große Vielfalt im Markt sichern und aus- Die mabb hat darüber hinaus die Sendezei- bauen konnte. Die Lizenzen von 98.8 KISS FM ten ihres nichtkommerziellen Radioprojekts und Energy Berlin wurden um jeweils sieben 88vier ausgeschrieben, das UKW-Sendeflä- Jahre verlängert. Im Juli 2015 wurden zwei chen für Ausbildungsradios, Freie Radios, neue Potsdamer UKW-Frequenzen für die in Berlin und Brandenburg ansässige Web­ Sender BHeins (vormals Babelsberg Hitradio) radios und ALEX RADIO bietet. Aktuell sen- und Radio B2 in Betrieb genommen. BHeins den 13 Veranstalter auf 88,4 und 90,7 MHz. sendet damit erstmals über UKW in der Der Sendezeitenwechsel fand am 21. Mai 2016 Brandenburger Landeshauptstadt, Radio B2 statt. konnte durch die zusätzliche Frequenz den Zudem startete die Medienanstalt im Ja- UKW-Empfang in Potsdam und Umgebung nuar 2016 eine Ausschreibung für ein Inte­ verbessern. Weitere UKW-Kapazitäten wur- grationsradio in arabischer und deutscher den frei und sollen ausgeschrieben werden, Sprache. Allerdings konnte keiner der fünf nachdem Radio Frankfurt/Oder seinen Sen- Bewerber den Medienrat mit einem nachhal- debetrieb Ende 2015 eingestellt und Klassik tigen wirtschaftlichen Konzept überzeugen. Radio zwei Frequenzen in Brandenburg zu- Daher wurde die Ausschreibung ohne eine rückgegeben hat. Auswahlentscheidung beendet. Unabhängig davon unterstützt die mabb die Bericht­ UKW-Frequenzen in Brandenburg werden erstattung über Flüchtlingsthemen in loka- frei _ In Cottbus, Forst, Guben, Spremberg len Medien. Dazu wurde eine Förderrichtlinie und Großräschen werden 2016 weitere UKW-­ veröffentlicht. Kapazitäten ausgeschrieben, da die Lizenzen von Radio Cottbus und Elsterwelle Mitte des Große Angebotsvielfalt im Markt _ Der Jahres auslaufen. Im Rahmen der Ausschrei- ­Radiomarkt Berlin-Brandenburg beeindruckt bung können zudem weitere Hörfunk-Kapa- durch große Vielfalt und intensiven Wett­ zitäten in Brandenburg/Havel, Frankfurt/Oder bewerb. Anfang 2016 waren 29 Privatsender und Fürstenwalde vergeben werden. Die mabb über UKW empfangbar, inklusive der fünf lässt Antragstellern für die genannten UKW-­ fremdsprachigen Programme BBC World Kapazitäten größtmögliche Freiheit, um ihr ­Service, National Public Radio Berlin, Radio Versorgungsgebiet selbst zu definieren. Be- France Internationale (rfi), Radio Russkij und werber können sich vom Sendernetzbetrei- das überwiegend türkischsprachige Metro- ber ihrer Wahl oder der Bundes­netzagentur pol FM. Weitere sechs Privatsender strahlten

174 Berlin-Brandenburg | Privater Hörfunk

ihr Programm über Kabel und/oder Satellit Mandanten 104.6 RTL, 105'5 Spreeradio, JAM aus, darunter Defjay, Deluxe Radio, Deluxe FM und the wave gegenüber. Betrachtet man Lounge Radio, Nice, Place2Be, the wave und den Konkurrenzkampf einzelner Programme, Welle 370. In den vergangenen Jahren hat so fällt der Abwärtstrend bei 94,3 rs2 beson- auch die digitale terrestrische Verbreitung ders auf. Zuletzt erreichte das Programm nur im Standard DAB+ an Relevanz gewonnen; noch 7,2 Prozent seiner Kernzielgruppe der Anfang 2016 waren in Berlin-Brandenburg 14- bis 49‑Jährigen, während der direkte Kon- 14 Privatsender über den Kanal 7 in beiden kurrent 104.6 RTL 15 Prozent Tagesreichweite Bundesländern digital via Antenne empfang- erzielen konnte. Beide Programme strahlen bar, die von 14 öffentlich-rechtlichen Angebo- ein Programm im Format Hot Adult Contem- ten ergänzt wurden. Hinzu kamen zwölf Pro- porary (Hot AC) aus. Dass sich 104.6 RTL und gramme im bundesweiten DAB+-Ensemble. 94,3 rs2 bei den Reichweiten so deutlich aus- einander entwickelt haben, lag vor allem an Privatradio bleibt im Hörermarkt vor dem den Entscheidungen ihres Managements. rbb _ Wie in den vergangenen Jahren lassen Während die RTL-Radiogruppe als Eigentü- sich bei der Hörfunknutzung in Berlin und mer von 104.6 RTL kontinuierlich in das Pro- Brandenburg klare regionale Unterschiede gramm investiert hat und das Team um Pro- ausmachen. Laut Media-Analyse lag die Hör- grammchef und Morning-Show-Moderator dauer in Brandenburg mit 203 Minuten über Arno Müller zusammenhielt, schlug 94,3 rs2, dem bundesweiten Durchschnitt von 189 Mi- an dem die Nordwest-Zeitung und Frank Otto nuten. Die Hördauer in Berlin fiel mit 155 Mi- Medien maßgeblich beteiligt sind, einen nuten unterdurchschnittlich aus. Auch die Sparkurs ein und wechselte mehrfach Pro- Tagesreichweite des Mediums ist in Berlin grammleitung und Moderatoren. Auch der mit 69,5 Prozent deutlich niedriger als in Berliner Rundfunk litt unter dem Spar­zwang, Brandenburg, wo sie mit 80 Prozent über lag zuletzt jedoch mit einer Gesamttages- dem Bundesdurchschnitt liegt. Im Wettstreit reichweite von 6,9 Prozent vor Mitbewerber der Systeme hatte das Privatradio 2015 wei- Spreeradio (4,4 %) und konnte sogar an rs2 terhin die Nase vorn und erzielte mit 50,1 Pro- vorbeiziehen. Ähnlich wie 104.6 RTL weist zent eine deutlich höhere Tagesreichweite Spreeradio jedoch einen langfristig positiven als die rbb-Wellen (31,5 %). Reichweitentrend auf, während der Berliner In Berlin-Brandenburg wird der private Rundfunk in der Hörergunst gesunken ist. Radiomarkt von konkurrierenden Vermark- Beide Konkurrenten wenden sich mit Infor- tergruppen bestimmt, die komplementäre mationen und Hits aus mehreren Jahrzehn- Angebote bündeln. Die Top Radiovermark- ten im Format Oldie-based AC an Menschen tung mit 94,3 rs2, Berliner Rundfunk 91.4, zwischen 35 und 59 Jahren. 98.8 KISS FM, Star FM, Flux FM und sunshine IR Radio aus Potsdam ist die dritte Kraft live stellt dabei das führende Angebot. Ihr unter den regionalen Vermarktern und be- steht die RTL Radiovermarktung mit den vier treut den Hot‑AC-Sender BB Radio und das

175 Privater Hörfunk | Berlin-Brandenburg

Kinderprogramm Radio Teddy. In Brandenburg burg konzentriert sich auf das jüngere Mas- muss sich BB Radio gegen vier Lokalstationen senpublikum zwischen 14 und 49 Jahren. In behaupten: Hitradio SKW aus Wildau sowie dieser Altersgruppe konnte 104.6 RTL mit Power Radio aus Berlin, Radio Cottbus und 15 Prozent Tagesreichweite 2015 seine Spit- Radio Potsdam, die ihre Hörer mit lokalen zenposition vor BB Radio (9,2 %) verteidigen. ­Informationen und Hits im AC‑Format an- Energy Berlin (7,8 %) nahm den dritten Rang sprechen. unter den Privaten ein. Unter den rbb-Wellen In Berlin-Brandenburg sind weitere Pro- erzielten Antenne Brandenburg (10,1 %) und gramme on Air, die größtenteils spezielle radioBerlin 88,8 mit 6,5 Prozent den höchs- Zielgruppen erreichen. Dazu zählen Klassik ten Zuspruch beim Gesamtpublikum, bei den Radio, Jazz Radio und das Schlagerradio 14- bis 49‑Jährigen wiesen Fritz (9,4 %) und Radio B2. Dieses steht teilweise im Wettbe- radioeins (8,1 %) die höchste Reichweite auf. werb mit Radio Paloma, einem Schlagerpro- gramm des Unternehmers Cristovao Silva, Privatradio sorgt für Plus im Werbemarkt _ welches im Vergleich zu Radio B2 aber terre- Trotz der schwächeren Hörerakzeptanz hat strisch nur via DAB+ zu empfangen ist. Für das Privatradio in Berlin-Brandenburg seine christlich orientierte Menschen bietet Radio Bruttowerbeeinnahmen (ohne Rabatte und Paradiso ein Wort- und Musikprogramm im Gegengeschäfte) im Jahr 2015 gesteigert. Die Format Soft AC, während Energy Berlin die rein werbungführenden Sender vermarkte- 14- bis 39‑Jährigen mit R’n’B und Pop im For- ten ein Volumen im Wert von 182,9 Mio. Euro, mat European Hit Radio (EHR) anspricht und 6,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Den höchs- dabei mit KISS FM konkurriert. ten absoluten Zuwachs erzielte BB Radio, Unter den Wellen des rbb spricht Fritz dessen Bruttoerlös um 5,6 auf 38,7 Mio. Euro jüngere Hörer zwischen 14 und 29 Jahren an, zulegte (plus 17 %). JAM FM gelang mit plus radioeins wendet sich mit journalistisch pro- 29,3 Prozent auf 10,6 Mio. Euro der größte re- filiertem Programm an 20- bis 49‑Jährige. lative Zugewinn im Markt. Beide Programme Die Landeswellen radioBerlin 88,8 und An- profitierten von Preiserhöhungen, die sie tenne Brandenburg richten sich an ältere nach Reichweitengewinnen im Vorjahr reali- Hörer und senden regionale Informationen sieren konnten. Marktprimus 104.6 RTL (plus sowie internationale Hits. Hinzu kommen 5,7 % auf 33,4 Mio. Euro) legte dank größerer ­Inforadio und kulturradio sowie das multi- Nachfrage zu, während rs2 mit 20,2 Mio. Euro kulturell orientierte Funkhaus Europa, das auf der Stelle trat. Die werbungführenden der rbb gemeinsam mit dem WDR und Radio Wellen des rbb erzielten einen Bruttoumsatz Bremen betreibt. von 27,6 Mio. Euro (minus 4,2 %). Insgesamt setzte der Radiowerbemarkt in Berlin-Bran- Größere Privatsender verlieren Hörer im denburg seinen Wachstumskurs fort und Alter zwischen 14 und 49 Jahren _ Der Wett- legte gegenüber 2014 um 5,2 Prozent auf bewerb im Radiomarkt von Berlin-Branden- 210,5 Mio. Euro zu.

176 Berlin-Brandenburg | Privater Hörfunk

Abb. 62

Hörfunk-Reichweiten Berlin-Brandenburg | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

104.6 RTL 12,1 11,1 7,3 14,9 15,1 7,1 15,0 19 11,0 9,9 BB Radio 9,9 9,3 7,1 7,1 10,4 9,6 9,2 14 8,2 9,0 Berliner Rundfunk 91!4 6,6 6,9 4,6 2,6 6,3 9,2 4,9 10 5,6 5,1 94,3 rs2 7,3 6,3 5,6 3,2 9,7 5,4 7,2 8 4,7 5,4 Energy Berlin 5,2 4,6 6,2 11,6 5,6 1,0 7,8 4 2,2 2,5 105‘5 Spreeradio 5,1 4,4 2,8 3,9 4,6 4,7 4,3 7 4,0 4,6 98.8 Kiss FM 5,0 4,1 8,4 8,5 5,9 0,7 6,9 3 1,7 2,0 Star FM 87.9 4,0 3,3 3,1 6,0 5,4 0,8 5,7 6 3,4 3,7 Radio Teddy 2,3 3,2 11,5 1,4 6,8 0,7 4,8 3 1,7 1,4 Jam FM 3,7 2,8 4,5 6,8 3,8 0,5 4,9 3 1,6 1,8 Klassik Radio 3,0 2,8 0,8 1,5 2,0 4,0 1,8 5 2,7 2,3 Radio Paradiso 2,2 2,3 1,3 1,0 2,3 2,8 1,8 2 1,3 1,2 radio B2 1,6 1,8 0,2 0,1 1,8 2,6 1,2 4 2,0 1,7 100,6 FluxFM 1,2 1,6 0,0 2,9 3,0 0,4 2,9 2 1,2 0,7 RTL Radio 1,0 1,0 1,0 0,8 1,7 0,7 1,4 1 0,8 0,6 Ostseewelle MV 1,1 1,0 0,0 1,2 1,7 0,5 1,6 2 1,1 1,3 Radio Paloma 0,7 0,8 0,0 0,1 0,2 1,5 0,2 2 0,9 0,9 Radio Cottbus 1,0 0,8 0,0 0,7 0,9 0,8 0,8 1 0,6 0,7 Private Gesamt 50,7 50,1 49,6 54,9 57,5 43,3 56,5 103 59,8 59,1

Antenne Brandenburg 11,1 10,1 2,9 2,8 4,7 17,4 4,0 20 11,3 13,2 radioBERLIN 88,8 6,6 6,5 1,2 1,5 2,9 11,4 2,4 10 6,1 5,4 radioeins 6,4 6,3 3,5 3,6 10,9 4,6 8,1 10 5,8 5,5 Fritz 4,9 5,4 4,2 12,3 7,6 1,2 9,4 6 3,6 4,0 Inforadio 4,7 4,9 0,5 3,0 4,9 5,9 4,2 4 2,1 2,2 Deutschlandfunk 2,6 2,4 0,0 0,3 2,3 3,5 1,6 3 1,7 1,4 kulturradio 1,9 1,9 0,9 0,9 0,9 3,0 0,9 3 1,8 1,6 Deutschlandradio Kultur 1,4 1,5 0,7 0,6 1,6 1,8 1,2 2 1,0 0,9 MDR 1 Radio Sachsen 1,0 0,8 0,0 0,3 0,4 1,3 0,4 1 0,6 1,3 MDR Jump 0,7 0,7 0,5 1,0 0,7 0,6 0,8 1 0,4 0,5 MDR Sachsen-Anhalt 0,2 0,6 0,0 0,0 0,6 0,9 0,4 1 0,6 0,2

RBB Gesamt 31,6 31,5 12,1 22,5 28,9 38,4 26,5 53 30,9 32,3 ARD Gesamt 36,3 36,3 13,8 25,5 32,5 45,0 29,8 64 37,2 38,5

Radio Gesamt 75,0 73,4 58,1 66,8 74,5 76,5 71,6 173 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II. 177 Privater Hörfunk | Bremen

3.4 Bremen Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kul- tur. Im digitalen Hörfunkstandard DAB+ ste- Das Angebot im Bremer Radiomarkt wird hen den Hörern 25 Programme zur Verfü- größer und vielfältiger. Im Jahr 2015 hat die gung. Fünf davon strahlt Radio Bremen im Bremische Landesmedienanstalt (brema) landesweiten Multiplex aus, hinzu kommen gleich zwei neue Stationen zugelassen, die acht Angebote des NDR und das Kinderradio das bestehende Angebot um neue Programm- KiRaKa des WDR. Ergänzt werden sie von elf farben ergänzen. Am 1. Juni startete Radio Programmen im bundesweiten Digitalradio-­ Teddy auf der UKW-Frequenz 104,8 MHz in Ensemble. Bremen und auf der 107,9 MHz in Bremer­ haven; seine Zulassung ist zehn Jahre gültig. Energy Bremen rückt Bremen Vier näher _ Das Programm wird in Potsdam produziert, Stärkstes Privatradio der Hansestadt bleibt sendet aber auch regionale Inhalte für das Energy Bremen. Das Programm bedient Hörer Land Bremen. zwischen 14 und 39 Jahren mit Nachrichten, Aktionen, Comedy sowie Musik aus den Grünes Licht für Radio Teddy und Metro- Charts im Format Contemporary Hit Radio pol FM _ Metropol FM ist der zweite Neuling (CHR). Im Jahr 2015 hat Energy erstmals seit im Bremer Hörfunkmarkt. Im November wies 2012 wieder einen Reichweitenrückgang in die brema dem deutsch-türkischen Programm der vermarktungsrelevanten Altersgruppe die ehemals von FluxFM genutzte UKW-­ der 14- bis 49‑Jährigen hinnehmen müssen. Frequenz zu; der Berliner Sender hatte sein Zuletzt schalteten nur noch 22,8 Prozent ein, Angebot für Bremen Ende Februar 2015 ein- im Vorjahr waren es noch 25,7 Prozent. Den- gestellt. Der Medienrat der brema sah in noch hat Energy Bremen seinen Rückstand ­Metropol FM das Programm, das die größte auf den Rivalen Bremen Vier weiter verkürzt. Bereicherung für das Hörfunkangebot im Das vierte Programm von Radio Bremen Bundesland darstellt. Der Anbieter darf die brach bei den 14- bis 49‑Jährigen von 31,6 auf Frequenz bis Juli 2019 nutzen und hat am 24,6 Prozent ein und konnte seine Marktfüh- 29. Februar 2016 den Sendebetrieb in Bremen rerschaft in dieser Zielgruppe nur knapp ver- aufgenommen. teidigen. Bremen Vier spricht Hörer zwischen 16 und 45 Jahren mit Hits aus drei Jahrzehn- Vielfältiges Programmangebot _ Neben ten, Nachrichten, Comedy, Service und Ak­ den beiden neu zugelassenen Programmen tionen an. nutzen drei weitere private Hörfunkangebote Radio 21 Bremen ist der zweite Privat­ UKW-Frequenzen in der Hansestadt, darun- radioanbieter, der im Stadtstaat eine UKW-­ ter Energy Bremen, Radio 21 Bremen und das Frequenz nutzt und von der Media-Analyse Bürgerradio Radio Weser.TV. Das beitrags­ ausgewiesen wird. Der rockorientierte Sender finanzierte Radio Bremen sendet fünf Wellen bezieht ein Mantelprogramm von Radio 21 in analog über Antenne aus, hinzu kommen Garbsen und strahlt spezielle Inhalte für Bre-

178 Bremen | Privater Hörfunk

Abb. 63

Hörfunk-Reichweiten Bremen | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

Energy Bremen 15,4 15,0 16,9 30,9 16,9 6,0 22,8 19 11,6 8,6 radio ffn 6,9 6,8 3,9 5,3 10,5 5,4 8,3 6 3,7 2,9 Antenne Niedersachsen 3,5 5,8 3,8 4,6 7,0 5,7 6,0 5 3,3 1,8 Radio 21 2,1 1,5 0,0 1,7 3,5 0,3 2,8 2 1,1 1,0 Klassik Radio 0,9 0,8 0,0 0,5 0,1 1,4 0,3 1 0,4 0,9 Private Gesamt 26,3 25,7 22,5 42,1 29,5 15,6 34,8 38 22,9 17,7

Bremen Eins 20,7 21,8 7,6 9,5 12,3 35,1 11,2 43 26,1 27,1 Bremen Vier 23,5 18,7 17,3 13,7 32,5 12,1 24,6 30 18,5 21,0 NDR Eins Niedersachsen 8,5 8,5 0,0 0,1 3,8 16,5 2,2 20 11,9 10,4 NDR 2 8,4 7,1 5,4 1,0 9,1 8,8 5,7 8 4,8 8,2 Deutschlandfunk 4,4 4,2 0,0 5,0 3,6 4,5 4,2 5 3,3 4,0 N-JOY 3,6 2,7 4,6 3,4 3,9 1,4 3,7 2 1,2 1,5 NDR Info 2,8 2,4 0,8 0,0 2,3 3,8 1,3 2 1,1 2,0 nordwest radio 1,6 2,1 0,0 0,4 1,8 3,3 1,2 4 2,2 0,8 NDR Kultur 1,7 1,8 0,4 0,0 1,1 3,1 0,6 2 1,4 1,3 Deutschlandradio Kultur 0,6 1,3 0,0 0,1 2,0 1,5 1,2 1 0,8 0,4 NDR 1 Welle Nord 0,5 0,8 0,0 0,0 0,0 1,7 0,0 1 0,7 0,2 1LIVE 1,1 0,5 2,3 1,2 0,5 0,1 0,8 0 0,2 0,4

RB Gesamt 41,6 40,4 24,2 24,6 43,7 47,0 35,7 79 48,2 49,2 ARD Gesamt 60,6 58,0 34,7 33,4 57,0 72,5 47,1 124 75,2 78,0

Radio Gesamt 73,6 70,6 51,0 59,7 67,4 79,5 64,2 165 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II. men aus. Im Jahr 2015 musste Radio 21 Hörer- batte und Gegengeschäfte) im Jahr 2015 um verluste hinnehmen, seine Tagesreichweite 2,9 Prozent auf 21,4 Mio. Euro steigern. Der bei den Ab‑10‑Jährigen fiel von 2,1 auf 1,5 Pro- Zuwachs war allein Energy Bremen zu ver- zent. danken, das um 11,8 Prozent auf 6,8 Mio. Euro zulegte. Die werbungführenden Wellen von Energy sorgt für Werbewachstum _ Laut Radio Bremen büßten mit 14,6 Mio. Euro da- Nielsen konnten die Bremer Hörfunkpro- gegen 0,7 Prozent ein. gramme ihre Bruttowerbeerlöse (ohne Ra-

179 Privater Hörfunk | Hamburg

3.5 Hamburg Zuletzt erreichte das Programm in dieser Zielgruppe eine Reichweite von 26,4 Prozent Seit dem 17. Juni ​2015 können die Hörer in und konnte sich auch den Spitzenplatz in der Hamburg auch private Radioprogramme Gesamthörerschaft sichern. Der öffentlich-­ über den Digitalradiostandard DAB+ emp- rechtliche Mitbewerber NDR 2 erreichte in fangen. Im Kanal 11c strahlen seither sechs der Hansestadt nur 17,3 Prozent der 14- bis Stationen ihr Programm aus und vergrößern 49‑Jährigen. Radio Hamburg bedient 20- bis die Vielfalt im privaten Hörfunk der Hanse- 40‑Jährige mit Informationen, Service und stadt. Zu den neuen Anbietern zählen 80s80s, ­aktuellen Hits. In der Vermarktung koope- FSK, Hamburger Lokalradio, Mega Radio SNA, riert der Anbieter mit Hamburg Zwei, das 30- Radio Paradiso sowie pure fm, dem die bis 59‑Jährige mit Hits der 1980er-Jahre an- ­Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein spricht, zuletzt jedoch Hörer verlor. Seine Ge- (MA HSH) eine zehn Jahre gültige Zulassung samtreichweite fiel von 5,8 auf 4,8 Prozent, erteilt hat. Das Sextett ergänzt das Digital- dennoch konnte der Sender den Rückstand radioangebot, das bisher acht Sender des auf Alsterradio verkürzen. Der Rock- und Pop- NDR und elf Angebote des bundesweiten sender und sein Programmfenster 917xfm DAB+-Ensembles umfasste. verloren 3,5 Prozentpunkte und erzielten eine Tagesreichweite von nur noch 5,4 Prozent. Klassik Radio erhält Hörfunkkette in Ham- Das jünger positionierte Energy Hamburg burg und Schleswig-Holstein _ Die MA wurde zuletzt von 9,7 Prozent der 14- bis HSH hat auch die Vielfalt im analogen UKW-­ 29‑Jährigen täglich genutzt (Vorjahr: 6,3 %) Spektrum erhalten und im Dezember 2015 und war damit annähernd doppelt so stark die vierte Kette in Hamburg und Schleswig-­ wie der Rivale delta radio (5 %), den werbe- Holstein für zehn Jahre an Klassik Radio ver- freien Mitbewerber N‑Joy (11,4 %) konnte geben. Erstmalig wurde dabei eine Hörfunk- Energy aber nicht überflügeln. Bei den kette länderübergreifend für beide Bundes- Ab‑50‑Jährigen bleibt die Hamburgwelle länder ausgeschrieben. Der Anbieter hatte NDR 90,3 weiterhin die Nummer eins, ihre die Übertragungskapazitäten schon vorher Tagesreichweite ist jedoch von 32,4 auf genutzt. Eine Ausschreibung war notwendig, 29,7 Prozent gefallen. weil die Zuweisung bereits einmal verlängert worden war. Leichtes Werbeplus _ Die Bruttowerbeein- nahmen der Hamburger Privatsender sind Radio Hamburg verteidigt die Spitze _ 2015 um 0,7 Prozent auf 61,8 Mio. Euro gestie- Den Hörern in Hamburg stehen 16 private gen. Der leichte Zuwachs ging hauptsächlich und 13 öffentlich-rechtliche Programme über auf Alsterradio zurück, das seine Werbe- UKW zur Verfügung. In der werberelevanten preise nach dem Reichweitenplus im Vorjahr Zielgruppe der 14- bis 49‑Jährigen stellt um 60 Prozent erhöht hat. Dadurch stiegen Radio Hamburg seit Jahren den Marktführer. die Einnahmen des Senders um 47 Prozent

180 Hamburg | Privater Hörfunk

Abb. 64

Hörfunk-Reichweiten Hamburg | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

Radio Hamburg 20,9 21,6 13,3 25,4 27,1 15,5 26,4 32 21,2 20,9 alsterradio gesamt 8,9 5,4 0,0 5,3 9,4 2,4 7,8 7 4,4 6,9 Hamburg Zwei 5,8 4,8 2,3 1,5 5,8 5,8 4,2 4 3,0 3,1 Energy Hamburg 4,5 4,2 3,6 9,7 5,0 0,7 6,8 4 2,5 3,1 delta radio 3,7 3,0 0,0 5,0 3,5 1,6 4,1 3 2,2 1,5 Klassik Radio 3,5 2,6 0,0 0,8 1,5 4,7 1,2 3 2,0 2,9 R.SH 3,4 2,1 5,2 1,2 1,6 2,7 1,5 3 2,2 1,4 radio ffn 1,5 1,4 3,2 1,0 1,6 1,3 1,4 1 0,6 0,6 Radio Nora 1,1 1,1 0,0 0,9 1,1 1,3 1,0 1 0,5 1,4 Antenne Niedersachsen 0,9 0,8 0,0 1,0 1,4 0,3 1,2 1 1,0 0,7 Private Gesamt 40,8 37,5 27,3 38,8 45,2 31,2 42,7 62 41,5 45,2

NDR 2 16,2 17,1 8,3 10,8 18,1 20,4 15,3 23 15,7 12,9 NDR 90,3 15,8 14,7 3,3 5,0 4,5 29,7 4,7 29 19,5 21,9 NDR Info 4,4 6,1 0,0 2,9 5,3 8,9 4,4 7 4,6 2,5 N-JOY 7,4 5,9 11,1 11,4 6,3 2,2 8,2 6 3,9 3,5 Deutschlandfunk 2,9 3,5 0,0 1,8 3,4 4,8 2,8 5 3,0 1,8 NDR 1 Welle Nord 2,2 1,8 0,0 0,4 1,4 3,1 1,0 2 1,5 2,1 NDR Kultur 1,8 1,8 1,5 0,3 0,8 3,5 0,6 2 1,3 1,7 NDR Eins Niedersachsen 2,2 1,5 0,0 0,9 0,4 2,7 0,6 3 2,0 2,5 Deutschlandradio Kultur 1,2 1,4 0,0 0,0 2,0 1,8 1,2 2 1,1 0,6 1LIVE 0,0 0,6 1,5 0,2 0,5 0,9 0,3 2 1,3 0,1 Fritz 0,2 0,6 0,0 1,5 0,7 0,2 1,0 1 0,5 0,1

NDR Gesamt 42,6 40,3 24,3 23,8 30,1 59,0 27,7 73 48,6 47,5 ARD Gesamt 44,6 43,9 26,0 27,1 34,7 62,2 31,8 83 55,8 51,3

Radio Gesamt 70,6 68,4 44,4 56,6 65,7 78,9 62,2 150 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II. auf 13,2 Mio. Euro. Bei Radio Hamburg fiel der 4,1 Prozent auf 5,1 Mio. Euro, während Energy Werbeerlös aufgrund einer Preissenkung um (7,9 Mio.) ein Minus von 7,2 Prozent meldete. 8,9 Prozent auf 35,6 Mio. Euro. Hamburg Zwei steigerte dagegen seinen Umsatz um

181 Privater Hörfunk | Hessen

3.6 Hessen Junge-Leute-Sender planet radio und das älter ausgerichtete harmony.‌fm, das mit Radio Klassik Radio hat 2015 eine Frequenzrochade BOB! der Leipziger Radioholding Regiocast im hessischen Radiomarkt ausgelöst. Zum konkurriert. Die The Radio Group Holding 1. September ​2015 verzichtete der Klassik- GmbH aus Frankfurt betreibt Antenne Frank- und Filmmusiksender auf fünf seiner zehn furt 95,1 und hat ihren Anteil am Sparten­ UKW-Kapazitäten und nutzt seither nur noch programm mit Schwerpunkt Wirtschaft im die Sendestandorte Aßlar-Wetzlar, Frankfurt, Juli 2015 mit Billigung der LPR Hessen um Gießen, Kassel und Marburg. Klassik Radio 20 Prozent auf 94,8 Prozent aufgestockt. Die will die UKW-Ausstrahlung auf die Ballungs- Anteile hat das Unternehmen von der Schuck zentren fokussieren und konzentriert sich Medien Holding GmbH übernommen. Um stärker auf die digitalen Ausspielwege DAB+ die Kapitalbasis der Radio Group zu erhöhen, und Internet. ist die Antenne Bad Kreuznach GmbH im gleichen Monat mit 49 Prozent eingestiegen; Vier Privatsender erhalten UKW-Stützfre- die rest­lichen 51 Prozent verbleiben bei der quenzen _ Die frei gewordenen Frequenzen Schwenk Medien Holding GmbH, die dem hat die Hessische Landesanstalt für privaten Radiounternehmer Stephan Schwenk gehört. Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) zu- Zu den übrigen rein werbefinanzierten Pro- sammen mit weiteren Sendekapazitäten im grammen, die UKW-Frequenzen in Hessen Dezember 2015 an andere Privatprogramme nutzen, zählen Klassik Radio, Radio Teddy vergeben. Sie wies planet radio je eine Fre- und das Kölner domradio. Ergänzt werden sie quenz an den Standorten Bingen (Versor- von sieben nichtkommerziellen Lokalradios gungsgebiet Rüdesheim) und Reinhardshain (NKL) und sechs Wellen des beitragsfinan- zu, harmony.‌fm erhielt eine Übertragungs- zierten Hessischen Rundfunks (hr). kapazität in Fritzlar, das Kinderprogramm Radio Teddy aus Potsdam kann neben seiner Mehr DAB+-Angebot in Hessen _ Neben Frequenz in Kassel nun auch an den Stand- der analogen Hörfunkverbreitung über UKW orten Bad Hersfeld, Fulda und Rotenburg an können die Menschen in Hessen auch Radio­ der Fulda über UKW senden. Radio BOB! hat programme über den digitalen Rundfunk­ seine schwächeren Frequenzen an den Stand- stan­dard DAB+ nutzen. Insgesamt 23 Pro­ orten Limburg und Rotenburg jeweils gegen gramme stehen ihnen dort zur Verfügung. stärkere getauscht. Dazu zählen sechs werbefinanzierte Anbie- In Hessen waren zu Beginn des Jahres ter im DAB-Empfangskanal 11C, der die Re- 2016 insgesamt acht werbefinanzierte Pri- gion Rhein-Main/Südhessen abdeckt, sowie vatprogramme über UKW empfangbar, von sechs Angebote des hr im Kanal 7B. Darüber denen drei zur Radio/Tele FFH gehören. Das hinaus können elf Programme des bundes- Unternehmen aus Bad Vilbel betreibt das weiten DAB+-Multiplex empfangen werden, Mainstreamprogramm Hit Radio FFH, den zu denen auch das in Kassel beheimatete

182 Hessen | Privater Hörfunk

Abb. 65

Hörfunk-Reichweiten Hessen | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

Hit Radio FFH 25,4 25,4 21,1 23,9 35,2 19,8 30,7 41 26,1 26,3 planet radio 7,4 7,4 8,5 17,7 8,4 1,9 12,1 8 5,1 4,1 Radio BOB! 3,8 3,3 1,1 5,0 5,1 1,4 5,1 4 2,7 3,4 bigFM National 1,3 2,5 7,3 6,4 2,7 0,2 4,1 3 1,6 0,5 harmony.fm 2,0 2,5 0,0 1,2 2,8 3,0 2,2 3 1,8 1,9 bigFM Hot Music Radio 2,5 2,4 6,3 6,3 2,7 0,2 4,1 2 1,5 1,3 Antenne Bayern 2,3 1,7 1,0 2,2 2,0 1,2 2,1 2 1,2 1,5 Antenne Frankfurt Premium – 1,3 1,8 1,3 2,6 0,4 2,1 2 1,4 – Klassik Radio 1,1 0,8 0,0 0,1 0,6 1,3 0,4 1 0,6 0,9 radio ffn 0,5 0,8 0,0 0,5 1,7 0,3 1,2 1 0,5 0,3 RPR1. 1,3 0,8 0,0 0,1 0,8 1,1 0,5 1 0,6 0,7 RTL Radio 0,4 0,6 0,4 0,8 0,5 0,7 0,6 2 1,0 0,2 Private Gesamt 40,6 38,7 40,8 45,8 48,8 28,3 47,6 71 45,2 44,1 hr3 19,1 16,2 14,5 11,8 24,2 12,9 19,3 20 12,7 13,9 hr4 11,5 11,1 4,3 0,6 3,1 22,1 2,1 21 13,6 13,6 hr1 9,5 9,3 2,7 5,0 8,2 12,6 6,9 15 9,5 8,2 You FM 5,7 5,5 5,5 13,4 7,3 0,8 9,7 4 2,4 2,7 SWR3 3,8 3,3 2,3 4,1 3,0 3,3 3,5 4 2,6 2,7 hr-info 4,1 3,2 3,5 1,2 3,3 4,0 2,5 2 1,5 2,4 Bayern 1 1,5 1,7 0,0 0,3 0,7 3,2 0,6 3 2,0 1,7 hr2 1,6 0,0 0,7 0,8 2,7 0,8 2 1,3 Bayern 3 1,3 1,6 1,2 1,3 1,6 1,9 1,5 1 0,8 0,8 Deutschlandfunk 1,4 1,5 0,0 0,3 1,6 2,0 1,1 2 1,1 0,9 SWR1 RP 1,3 1,0 0,0 0,4 0,2 2,0 0,3 1 0,9 1,0 SWR4 RP 0,9 0,8 0,0 0,0 0,1 1,6 0,1 1 0,9 1,3 B5 aktuell 0,3 0,5 0,0 0,0 1,0 0,4 0,6 0 0,1 0,1 hr Gesamt 43,2 39,7 26,0 28,2 37,9 47,4 34,1 64 41,1 41,9 ARD Gesamt 49,8 47,6 29,8 34,6 44,2 57,5 40,4 83 52,9 53,6

Radio Gesamt 75,2 70,9 59,4 62,5 72,5 74,5 68,6 157 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II.

183 Privater Hörfunk | Hessen

Radio BOB! sowie ERF Plus aus Wetzlar gehö- spruch. Die Welle spricht 35- bis 55‑Jährige ren. Nachdem das DAB-Sendernetz in Nord- mit Pophits, Information und Talk an. Radio hessen ausgebaut wurde, sind die 17 privaten BOB! bedient die Zielgruppe der Rockmusik-­ Digitalradio­programme seit Dezember 2015 Anhänger und lag mit einer Tagesreichweite auch im Norden des Bundeslandes empfang- von 3,3 Prozent vor harmony.‌fm (2,5 %), das bar. Zudem hat die LPR Hessen im gleichen 35- bis 59‑Jährige mit Hits der 1970er und Monat vier weitere Digitalradioprogramme 1980er Jahre erreichen will. zugelassen. Dazu zählen das religiös ge- Trotz des reichhaltigen Programmange- prägte ERF Pop sowie die drei NKL Radio bots zählt Hessen zu den Bundesländern mit Darmstadt, Radio RheinWelle 92,5 (Wies­ der niedrigsten Radionutzung. Im Jahr 2015 baden) und radio X aus Frankfurt. Da im re- schalteten zwischen Heppenheim und Hof- gionalen Multiplex aber nur zwei Programm- geismar pro Tag nur noch 70,9 Prozent ein, plätze bereitstehen, werden sich die Veran- lediglich in Bremen (70,6 %) war der Zuspruch stalter die Sendezeit teilen müssen. noch geringer. Bei der Hördauer bildete ­Hessen mit 157 Minuten pro Tag sogar das FFH bleibt Spitzenreiter, Radionutzung Schluss­licht unter den Bundesländern. sinkt _ Im Hörermarkt gibt Hit Radio FFH seit über zwei Jahrzehnten den Ton an und Private sorgen für Plus im Werbemarkt _ erreichte in der werberelevanten Zielgruppe Das Werbegeschäft verlief für die hessischen der 14- bis 49‑Jährigen zuletzt eine stabil Hörfunkanbieter hingegen erfreu­licher. Im hohe Tagesreichweite von 30,7 Prozent, Mit- Jahr 2015 steigerten sie ihre Bruttoerlöse aus bewerber hr3 fiel von 23,5 auf 19,3 Prozent zu- dem Spotverkauf (ohne Rabatte und Gegen- rück. Hit Radio FFH bedient Hörer zwischen geschäfte) um 4,4 Prozent auf 134,8 Mio. ​ 20 und 59 Jahren mit Hits, Informa­tionen Euro. Das Plus war allein dem Privatradio zu und Service im Mischformat Adult Contem- verdanken, das seine Einnahmen um 7,7 Pro- porary und Contemporary Hit Radio (AC/ zent auf 92,8 Mio. Euro verbesserte. planet CHR). Sein Schwesterprogramm planet radio radio (plus 16 % auf 14,7 Mio. Euro) und Radio spricht 14- bis 39‑Jährige an und setzt auf BOB! (plus 11 % auf 8,5 Mio. Euro) erzielten einen Mix aus Pop, Dance, House und R’n’B die höchsten Zuwachsraten und profitierten im Format Young Urban CHR. Im Jahr 2015 von Preiserhöhungen. Hit Radio FFH blieb mit blieb planet mit einer Reichweite von 17,7 Pro- 63,6 Mio. Euro (plus 6 %) die stärkste Kraft im zent bei den 14- bis 29‑Jährigen vor der HR‑­ hessischen Werbemarkt. Die Wellen des hr Jugendwelle YOU FM (13,4 %). erzielten 2015 einen Bruttowerbeerlös von Neben FFH und hr 3 wollen auch har­ 42 Mio. Euro und büßten 2,1 Prozent ein. Für mony. fm‌ , Radio BOB! und hr1 Hörer der mitt- das Minus waren hr1 und hr3 verantwortlich, leren Altersgruppe erreichen. Unter diesen die ihre Werbepreise nach Hörerverlusten Dreien sicherte sich hr1 mit einer Gesamt­ senken mussten und weniger gebucht wur- reichweite von 9,3 Prozent den höchsten Zu- den.

184 Mecklenburg-Vorpommern | Privater Hörfunk

3.7 Mecklenburg-Vorpommern tung via Internet und den Radiostandard DAB+ konzentrieren. Der Klassik- und Film- Der Radiomarkt Mecklenburg-Vorpommern musiksender ist bereits jetzt zusammen mit erlebt ereignisreiche Zeiten. So gingen im zehn weiteren Programmen im bundeswei- Verlauf des Jahres 2015 gleich zwei neue Pro- ten Digitalradio-Multiplex vertreten, der in gramme im nordöstlichen Bundesland über den Regionen Schwerin und Rostock emp- UKW auf Sendung, während sich eines aus fangbar ist. Im landesweiten DAB+-Ensem- diesem Verbreitungsweg zurückzog. Mitte ble finden sich weitere acht Angebote des September startete Radio Paradiso seinen NDR. Sendebetrieb über die Frequenz 103,3 MHz in Die MMV hat die vier frei gewordenen Ahrenshoop, nachdem das Programm der UKW-Frequenzen von Klassik Radio zusam- Evangelischer Presseverband Norddeutsch- men mit zwei weiteren im November 2015 land GmbH im April eine zehn Jahre gültige ausgeschrieben. Es bewarben sich acht Ver- Zulassung von der Medienanstalt Mecklen- anstalter, eine Vergabe erfolgte bis März ​ burg-Vorpommern (MMV) erhalten hatte. 2016 noch nicht. Drei weitere UKW-Übertragungskapazitäten hatte Radio Paradiso im Oktober 2014 er­ Zahl der Hörfunkangebote steigt _ Durch halten und den Sendebetrieb im Novem- den Start von Radio Paradiso und sunshine ber 2015 in Rostock und im Februar 2016 in live ist die Zahl der über UKW empfang­ Schwerin aufgenommen. Ein Termin für den baren privaten Programme in Mecklenburg-­ Sendestart in Stralsund steht noch nicht Vorpommern auf sieben gestiegen. Neben fest. den beiden Neulingen strahlen auch An- tenne MV, Ostseewelle Hit-Radio Mecklen- Radio Paradiso und sunshine live starten burg-Vorpommern, Radio Teddy, JazzRadio über UKW _ Das zweite neue Angebot heißt Rostock (seit März 2015) und das nichtkom- sunshine live. Der Techno-Sender der RNO merzielle Lokalradio Rostock (LOHRO) ihr Rhein-Neckar-Odenwald GmbH & Co. KG aus Programm über UKW aus. Der NDR verbrei- Mannheim strahlt sein Programm seit De- tet fünf Wellen über UKW. Im Wettbewerb zember 2015 in Rostock über die Frequenz um die Hörer konnte die Ostseewelle ihre 92,4 MHz aus und darf diese zehn Jahre lang führende Position im Jahr 2015 verteidigen. nutzen. Klassik Radio hat dagegen seine Das landesweite Programm aus Rostock er- UKW-Kapazitäten in Schwerin, Wismar und reichte pro Tag 33,7 Prozent der erwach­ Stralsund im August 2015 zurückgegeben senen Bevölkerung; in der vermarktungs­ und den avisierten Betrieb der Frequenz relevanten Zielgruppe der 14- bis 49‑Jähri- in Rostock nicht mehr aufgenommen. Der gen waren es sogar 45,7 Prozent (Vorjahr: Rückzug aus dem UKW-Band erfolgte aus 48,5 %). Die Mitbewerber blieben auf Ab- zwei Gründen: Klassik Radio will Kosten spa- stand: Antenne MV erreichte zuletzt 22,9 ​ ren und sich stärker auf die digitale Verbrei- Prozent der 14- bis 49‑Jährigen, NDR 2 nur

185 Privater Hörfunk | Mecklenburg-Vorpommern

Abb. 66

Hörfunk-Reichweiten Mecklenburg-Vorpommern | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

Ostseewelle MV 32,5 33,7 30,0 40,6 48,7 23,6 45,7 74 34,1 30,4 Antenne MV 22,6 20,6 15,5 23,9 22,3 18,9 22,9 32 14,9 14,9 Radio Hamburg 0,7 1,0 5,3 1,0 0,9 0,8 1,0 1 0,6 0,2 Radio Paloma 0,7 0,9 0,0 0,0 0,1 1,6 0,1 2 0,7 0,6 R.SH 1,4 0,9 1,5 0,7 1,6 0,6 1,3 1 0,4 1,0 Klassik Radio 0,8 0,6 0,0 0,0 0,2 1,0 0,1 1 0,3 1,0 Antenne Niedersachsen 0,0 0,6 0,0 1,7 0,8 0,2 1,2 2 0,8 0,0 sunshine live 0,7 0,5 0,0 1,2 0,8 0,1 1,0 1 0,3 0,3 Private Gesamt 52,8 50,3 45,8 58,8 65,1 39,9 62,7 116 53,8 50,5

NDR 1 Radio MV 30,9 28,3 1,2 11,5 16,0 42,3 14,3 55 25,6 28,1 NDR 2 11,3 11,9 12,1 9,9 16,9 9,8 14,3 19 8,8 9,9 N-JOY 9,9 9,8 21,3 26,8 11,6 2,5 17,3 11 5,2 3,9 NDR Info 1,7 1,6 0,0 0,9 1,4 2,1 1,2 1 0,6 1,1 Deutschlandradio Kultur 0,9 1,3 1,8 0,9 0,8 1,7 0,8 1 0,5 0,4 Deutschlandfunk 1,1 1,0 0,0 0,0 1,2 1,4 0,7 1 0,6 0,7 NDR 1 Welle Nord 1,5 1,0 0,0 0,0 1,1 1,4 0,7 2 1,0 0,7 NDR Kultur 1,5 1,0 0,0 1,0 0,4 1,4 0,6 2 0,8 0,8 NDR Eins Niedersachsen 0,6 0,9 0,0 0,0 0,8 1,2 0,5 1 0,6 0,4 Inforadio 0,4 0,6 0,0 0,6 0,3 0,8 0,4 0 0,1 0,2

NDR Gesamt 49,5 46,4 29,3 40,1 38,3 54,0 39,0 92 42,7 45,1 ARD Gesamt 51,4 48,1 32,3 41,2 39,4 56,1 40,1 97 44,8 48,0

Radio Gesamt 85,9 81,2 69,7 73,2 85,2 82,4 80,7 216 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II.

14,3 Prozent. Bei den Hörern ab 50 blieb die erreichten die Programme pro Tag 81,2 Pro- werbefreie Landeswelle NDR 1 Radio MV zent der Bevölkerung, 4,7 Prozentpunkte mit einer Tagesreichweite von 42,3 Prozent weniger als 2014. Die Hördauer fiel von 224 tonangebend. Trotz des gestiegenen Ange- auf 216 Minuten. bots ging die Radionutzung im Bundesland von hohem Niveau aus zurück. Im Jahr 2015

186 Niedersachsen | Privater Hörfunk

3.8 Niedersachsen im Verlauf des Jahres 2015 die Regler hochge- fahren. Zwei weitere Lokalprogramme muss- Der Digitalradiostandard DAB+ wird in Nie- ten ihren Sendestart hingegen verschieben: dersachsen bislang nur vom öffentlich-recht- Radio standen unerwartete Pro- lichen Rundfunk genutzt. Anfang 2016 ver- bleme bei der Frequenzabstimmung mit breitete kein einziger Privatradioveranstalter dem holländischen Rundfunk im Wege, sein aus dem Bundesland sein Programm digital Sendestart ist nun voraussichtlich ​2016. Für über Antenne. Neben den acht Programmen Meer Radio 92,8 aus Neustadt am Rüben- des Norddeutschen Rundfunks (NDR) kön- berge ist noch kein konkreter Starttermin be- nen nur die elf bundesweit verbreiteten Pro- kannt. gramme via DAB empfangen werden. Um Neben den werbefinanzierten Program- die Akzeptanz für DAB+ bei den Senderver- men des landesweiten und lokalen/regio­ antwortlichen zu erhöhen, hat die Nieder- nalen Hörfunks ist auch Klassik Radio, ein sächsische Landesmedienanstalt (NLM) im Angebot mit bundesweiter Verbreitung, über November 2015 einen zweijährigen Modell­ eine UKW-Frequenz in Hannover zu hören. versuch zu DAB+ gestartet, der vom Bundes- Darüber hinaus verfügt Niedersachsen über ministerium für Verkehr und digitale Infra­ 13 nichtkommerzielle Bürgerradios. Zwei von struktur unterstützt wird. Das Projekt will ihnen hat die NLM im Jahr 2015 die Lizenz Technologien erforschen, mit denen sich die verlängert. Radio Tonkuhle aus Hildesheim Lokalisierung von Programminhalten, wie sie darf bis November 2022, radio leinehertz im UKW-Radio für Nachrichten, Wetter oder 106.5 aus Hannover bis März 2023 weitersen- Werbefenster möglich ist, auf DAB+ übertra- den. Neben den privaten Hörfunkanbietern gen lässt. Sollte die Lokalisierungspraxis auch senden in Niedersachsen fünf NDR-Wellen im Digitalradio möglich sein, könnte das den über UKW. privaten Hörfunkveranstaltern den Umstieg auf DAB+ erleichtern. radio ffn bleibt Nummer eins bei 14–49 _ Im niedersächsischen Hörermarkt stellte der Sendestart für Radio 38 und Radio Nord- NDR im Jahr 2015 abermals den Gesamt- seewelle _ Der Wettbewerb um die Hörer marktführer: Die Vier-Länder-Welle NDR 2 er- spielt sich vorwiegend im UKW-Spektrum ab zielte mit 20,9 Prozent die höchste Tages- und wird von den drei landesweiten Privat- reichweite, musste sich in der vermarktungs- programmen radio ffn, Antenne Niedersach- relevanten Zielgruppe der 14- bis 49‑Jährigen sen und Radio 21 bestimmt. Hinzu kommen aber radio ffn geschlagen geben. Das Pro- die fünf Regional- und Lokalradios Radio gramm aus Hannover erreichte 24,3 Prozent ­Mittelweser aus Nienburg, Radio Osnabrück, dieser Altersgruppe, das waren zwar 2,3 Pro- Radio Hannover 87.6 sowie Radio 38 aus zentpunkte weniger als im Vorjahr, doch Braunschweig und Radio Nordseewelle aus mehr als NDR 2 (23 %). radio ffn spricht Hörer Norden. Die beiden Letztgenannten haben zwischen 20 und 49 Jahren mit Comedy, Hits

187 Privater Hörfunk | Niedersachsen

und Informationen im Format Hot Adult 89.0 RTL weiter ausbauen. Die Reichweite Contemporary (Hot AC) an und will sich mit des aus Halle einstrahlenden Senders fiel von seinem Bezug zu Niedersachsen von NDR 2 10,7 auf 8,8 Prozent. 89.0 RTL will Hörer zwi- und einstrahlenden Programmen abgrenzen. schen 14 und 39 erreichen und setzt auf Mit- Die regionale Verwurzelung spielt auch machaktionen, Soft-News und Musik aus den für Antenne Niedersachsen eine zentrale Charts (Format: Contemporary Hit Radio). Rolle im Wettbewerb mit NDR 2. Doch auch N‑Joy bedient die Kernzielgruppe der 14- bis 2015 tat sich die Antenne schwer gegen 19 ‑Jährigen mit HipHop, Rap, Rock und Dance NDR 2, radio ffn und die neuen Lokalstatio- sowie Aktionen und Comedy. nen. Nachdem der Sender zwischen 2009 NDR 1 Niedersachsen kümmert sich als und 2014 mehr als 9 Prozent bei den 14- bis einziges Programm um die Belange der älte- 49 ‑Jährigen verloren hatte, stieg seine Reich- ren Hörer. Die Landeswelle weist einen hohen weite 2015 bei den 14- bis 49‑Jährigen um Informationsanteil auf und will Hörer über 0,8 Prozentpunkte auf 14,8 Prozent, doch gab 50 Jahren mit englischsprachigen Popsongs der Marktanteil um 0,5 Punkte auf 9,6 Pro- und Schlagern an sich binden. Das aber ge- zent nach. Antenne Niedersachsen will 30- lingt dem Programm immer schlechter; zwi- bis 45‑Jährige mit einer Mischung aus Hits schen 2010 und 2015 sind seine Reich­weiten und Informationen im AC‑Format erreichen. bei den Ab‑50‑Jährigen von 45,8 auf 34,7 Pro- Radio 21 rangierte mit einer Gesamt- zent geschrumpft. tagesreichweite von 3,9 Prozent hinter den übrigen Mainstream-Programmen, was aber Werbeerlöse der Privaten stagnieren _ Im auch an seiner enger gefassten Zielgruppe Werbemarkt konnten die Privatsender aus und einem kleineren Verbreitungsgebiet liegt. Niedersachsen ihre Einnahmen im Jahr 2015 Der Sender aus Garbsen spricht Männer zwi- nur geringfügig verbessern. Laut Nielsen stie- schen 25 und 55 Jahren mit Rocksongs und gen ihre Bruttowerbeerlöse (ohne Rabatte lokalisiertem Programm an. und Gegengeschäfte) um 0,4 Prozent auf 109,4 Mio. Euro. Dass es nicht mehr war, lag N-Joy drängt 89.0 RTL zurück, NDR 1 bricht am schwachen Abschneiden von Antenne ein _ Um Jugendliche und junge Erwach- Niedersachsen. Der Sender musste seine sene kämpfen in Niedersachsen gleich fünf Werbepreise nach Reichweitenverlusten sen- Programme. Zu ihnen zählen neben radio ffn, ken und erzielte mit 33,9 Mio. Euro ein Um- Antenne Niedersachsen und NDR 2 auch die satzminus von 9,8 Prozent; radio ffn konnte Special-Interest-Sender N‑Joy und 89.0 RTL. dagegen um 4,6 Prozent auf 65,7 Mio. Euro Das werbefreie N‑Joy erzielte 2015 mit zulegen, während Radio 21 sogar ein Plus von 17,3 Prozent die zweithöchste Tagesreich- 13,6 Prozent auf 10,2 Mio. Euro gelang, das der weite bei den 14- bis 29‑Jährigen nach radio Sender einer Preiserhöhung verdankte. ffn (24,3 %). Trotz leichter Verluste konnte die NDR-Jugendwelle ihren Vorsprung auf

188 Niedersachsen | Privater Hörfunk

Abb. 67

Hörfunk-Reichweiten Niedersachsen | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014 radio ffn 18,7 16,8 18,4 24,3 24,3 8,6 24,3 21 11,4 13,0 Antenne Niedersachsen 11,8 12,3 7,8 14,8 14,7 10,0 14,8 18 9,6 10,1 89.0 RTL 5,1 4,7 4,7 8,8 7,2 1,3 7,8 4 2,4 2,9 RADIO 21 4,1 3,9 1,2 4,8 6,4 2,2 5,8 6 3,1 3,3 Radio Hamburg 1,5 1,9 3,5 2,5 3,0 0,8 2,8 3 1,5 1,1 Energy Bremen 1,7 1,7 3,2 4,4 1,7 0,4 2,8 2 1,3 1,1 radio SAW 2,1 1,4 0,5 0,8 2,6 0,9 1,9 2 0,9 1,0 Klassik Radio 0,9 0,9 0,0 0,7 0,7 1,2 0,7 1 0,7 0,6 RTL Radio 0,7 0,6 0,0 0,3 1,2 0,5 0,8 1 0,4 0,3 alsterradio gesamt 0,3 0,5 0,0 0,6 0,8 0,3 0,8 1 0,3 0,2 Private Gesamt 37,8 37,5 40,6 49,1 50,8 23,8 50,1 64 35,0 35,6

NDR 2 21,3 20,9 12,1 15,7 27,9 19,6 23,0 33 18,3 18,8 NDR Eins Niedersachsen 21,7 20,5 2,3 5,3 11,0 34,7 8,7 44 23,9 25,2 N-JOY 8,3 7,9 8,1 17,3 10,7 2,1 13,4 7 4,0 3,8 NDR Info 3,5 3,1 1,7 1,6 2,5 4,3 2,1 2 1,3 1,5 Bremen Vier 2,4 2,8 1,9 3,2 4,3 1,8 3,9 4 2,3 2,0 Bremen Eins 2,6 2,7 1,0 1,0 1,3 4,5 1,2 5 2,7 2,5 Deutschlandfunk 2,8 2,4 1,3 1,1 1,9 3,4 1,6 3 1,8 1,4 1LIVE 2,4 2,3 1,9 4,3 3,9 0,5 4,1 2 1,3 1,8 NDR Kultur 1,9 2,0 0,2 0,6 0,8 3,6 0,8 3 1,6 1,1 WDR 2 0,8 1,3 1,3 0,7 1,3 1,5 1,1 2 1,1 0,5 NDR 90,3 1,0 1,1 0,0 0,5 0,4 1,8 0,4 3 1,6 0,7 MDR Jump 0,9 0,9 0,0 2,4 1,0 0,3 1,5 1 0,3 0,3 Deutschlandradio Kultur 0,7 0,6 0,0 0,6 0,2 0,8 0,4 0 0,3 0,3 NDR 1 Welle Nord 0,3 0,5 0,0 0,1 0,6 0,7 0,4 1 0,4 0,3 WDR 4 0,4 0,5 0,0 0,0 0,2 0,9 0,1 1 0,4 0,1

NDR Gesamt 49,0 48,0 22,8 33,1 45,5 58,4 40,5 93 51,2 51,4 ARD Gesamt 56,4 56,3 30,1 42,6 54,0 66,1 49,4 115 62,9 62,1

Radio Gesamt 77,1 76,3 58,4 70,9 78,7 78,9 75,6 182 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II.

189 Privater Hörfunk | Nordrhein-Westfalen

3.9 Nordrhein-Westfalen radio k­ ette an Metropol FM. Dagegen hat der unterlegene Mitbewerber deinFM geklagt. Es war der Gesetzgeber, der Anfang 2016 für Im November 2015 befand das Verwaltungs- eine tiefe Zäsur im Radiomarkt von Nord- gericht Düsseldorf in einer Eilentscheidung, rhein-Westfalen gesorgt hat: In der vom Land- dass die Zuweisung an Metropol FM rechts- tag verabschiedeten Novellierung des WDR-­ widrig war, weil die Medienkommission der Gesetzes wird eine schrittweise Reduzierung LfM gegen den Grundsatz der Öffentlichkeit der Werbezeit in den Radiowellen des WDR verstoßen habe. Die LfM will nun die Ent- festgeschrieben. Bislang darf die beitrags­ scheidung in der Hauptsache abwarten und finanzierte Rundfunkanstalt pro Werktag dann prüfen, ob das Vergabeverfahren oder 90 Minuten Werbung in drei Programmen Teile davon wiederholt werden müssen. ausstrahlen. Ab 2017 wird die Werbezeit auf 75 Minuten in maximal zwei Wellen be- LfM verlängert DAB+-Pilotversuch bis Ende schränkt, ehe sie 2019 auf 60 Minuten in 2016 und initiiert eine DAB+-Bedarfsab- einem Programm sinken wird. frage _ Der Radiomarkt in Nordrhein-West- falen ist auch ohne die zweite Kette schon Landtag beschränkt Werbezeit im WDR-­ jetzt dicht besetzt. Zwischen Euskirchen und Hörfunk _ Mit dieser stufenweisen Reduzie- Minden können die Hörer 44 Lokalpro- rung will der Gesetzgeber die vielfältige gramme und sechs WDR-Wellen über UKW ­Radiolandschaft im dualen System sichern empfangen. Das domradio ist in Köln und und vor allem den 44 rein werbefinanzier- Pulheim analog über Antenne zu hören, sen- ten Lokalstationen mehr Planungssicherheit det aber im Rahmen eines Pilotversuchs geben und ihre wirtschaftliche Basis stärken. auch im landesweiten Digitalradio-Multi­ Die Werbezeitenbeschränkung war auch von plex. Das DAB-Ensemble enthält darüber der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) ge- ­hinaus elf Angebote des WDR, weitere elf fordert worden, die darin einen Schritt zu Programme senden im bundesweiten DAB+-­ mehr Chancengleichheit im dualen System Multiplex und sind auch in NRW empfang- sieht. Schließlich steht der private Lokalfunk bar. seit vielen Jahren mit sechs komplementär Der DAB+-Pilotversuch wurde in der Sit- programmierten Wellen des WDR im Wett- zung der Medienkommission am 11. Dezem- bewerb. ber ​2015 bis Ende 2016 verlängert. Um her- auszufinden, wie groß das Interesse am digi- Klage gegen Vergabeentscheidung der talen Hörfunkstandard ist, hat die LfM im LfM _ Auch im privaten Hörfunkmarkt von August 2015 eine Bedarfsabfrage unter pri- Nordrhein-Westfalen gab es jüngst eine vaten Radioveranstaltern sowie Plattform- grundlegende Neuerung. Im Januar 2015 und Telemedienanbietern realisiert. Dabei ­vergab die Medienkommission der LfM die zeigte sich, dass die Mehrheit der 22 Interes- Lizenz für eine zweite landesweite Privat­ senten einer landesweiten Versorgung den

190 Nordrhein-Westfalen | Privater Hörfunk

Abb. 68

Hörfunk-Reichweiten NRW | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014 radio NRW 30,7 30,6 22,1 22,9 38,0 30,0 31,9 50 29,0 27,6 bigFM National 1,3 1,7 1,3 5,6 1,6 0,1 3,3 2 1,2 0,5 bigFM Hot Music Radio 1,3 1,6 1,3 5,0 1,6 0,1 3,0 2 1,1 0,5 100‘5 Das Hitradio 1,1 0,9 1,2 1,2 0,9 0,8 1,0 1 0,7 0,8 RTL Radio 0,9 0,8 0,1 0,6 0,4 1,3 0,5 1 0,7 0,8 Radio Paloma 0,6 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 1 0,7 1,1 Klassik Radio 0,4 0,6 0,3 0,9 0,3 0,6 0,5 1 0,4 0,6 radio ffn 0,7 0,6 1,4 0,4 0,6 0,5 0,5 0 0,3 0,6 Antenne Niedersachsen 0,2 0,5 1,4 0,8 0,2 0,4 0,4 0 0,3 0,1 RPR1. 0,6 0,5 0,1 0,6 0,6 0,4 0,6 0 0,2 0,3 Private Gesamt 36,1 36,1 30,0 32,2 42,7 34,1 38,4 61 35,7 34,0

1LIVE 21,7 20,5 23,4 38,3 27,6 7,6 32,0 30 17,5 16,1 WDR 2 21,3 20,0 14,3 11,8 23,0 22,3 18,5 31 18,3 19,8 WDR 4 12,7 12,3 0,6 2,4 6,9 21,5 5,0 24 14,2 14,8 WDR 5 3,8 4,3 1,7 1,3 4,0 6,1 2,9 6 3,5 2,7 WDR 3 1,9 2,0 0,9 1,2 1,7 2,7 1,5 2 1,1 1,3 Deutschlandfunk 1,6 1,8 0,9 0,6 1,6 2,6 1,2 2 1,2 1,2 SWR3 2,1 1,6 2,7 1,2 1,8 1,6 1,5 3 1,5 1,6 NDR 2 1,5 1,3 0,0 0,4 1,4 1,8 1,0 2 1,1 1,7 NDR Eins Niedersachsen 1,3 0,7 0,0 0,0 0,4 1,3 0,2 1 0,8 1,4 Deutschlandradio Kultur 0,3 0,5 0,8 0,2 0,2 0,7 0,2 0 0,2 0,1 SWR1 RP 0,5 0,5 0,0 0,2 0,4 0,7 0,3 1 0,4 0,4 SWR4 RP 0,4 0,5 0,1 0,0 0,0 1,2 0,0 1 0,7 0,5

WDR Gesamt 51,1 48,8 35,2 46,9 49,9 50,2 48,7 94 55,1 55,5 ARD Gesamt 56,1 53,3 42,0 48,9 53,5 56,2 51,6 107 62,3 63,7

Radio Gesamt 75,1 72,7 60,4 63,2 74,8 76,8 70,1 171 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II.

Vorzug geben würde und weniger an einer Einzigartige Marktstruktur _ Der Wett­ lokalen und regionalen Verbreitung interes- bewerb um die Hörer konzentriert sich auf siert ist. wenige Massenangebote, zu denen auch die

191 Privater Hörfunk | Nordrhein-Westfalen

44 Lokalstationen mit ihren Programmen ge- sie einen Zuspruch von 31,9 Prozent und lagen hören. Im Jahr 2015 hat die LfM siebzehn in dieser vermarktungsrelevanten Zielgruppe ­Lokalradios die Zulassung verlängert: Radio nahezu gleichauf mit 1Live (32 %). WDR 2 Siegen darf weitere fünf Jahre weitersenden. wurde zuletzt nur noch von 18,5 Prozent der Radio Duisburg, Radio Emscher-Lippe, An- 14- bis 49‑Jährigen täglich gehört und büßte tenne Düsseldorf, Lippe Welle Hamm, Radio 1,6 Punkte ein. Das zweite Programm des Herne, Radio Sauerland, Radio Leverkusen, WDR spricht Hörer zwischen 25 und 59 Jah- Radio Neandertal, Radio K. W., Radio Bochum, ren mit Information, Service sowie Rock- und Radio MK, Radio 90,1, NE‑WS 89.4, 107.7 Radio Popsongs an. 1Live will 14- bis 39‑Jährige Hagen, 92.9 Radio Mülheim/106.2 Radio mit Unterhaltung und Chart-Hits erreichen. Oberhausen und Radio Berg können ihren Die Lokalsender bedienen ihr Publikum zwi- Betrieb die nächsten zehn Jahre fortführen. schen 20 und 49 Jahren mit Informationen In Nordrhein-Westfalen ist das Lokalradio zum lokalen und regionalen Geschehen. Da- nach dem bundesweit einzigartigen Zwei-­ rüber hinaus berichten sie über nationale Säulen-­Modell organisiert, das auf zwei recht- und internationale Themen. Service, Comedy lich selbstständigen Einheiten beruht. Die und Gewinnspiele sind ebenfalls Bestand- Veranstaltergemeinschaften (VG) sind für teile des Programms (Format: Adult Contem- das Programm verantwortlich, während die porary). Betriebsgesellschaften (BG) die nötigen Fi- nanzmittel für den Programmbetrieb bereit- Privatradio sorgt für Plus im Werbemarkt _ stellen. Jedes Lokalprogramm muss zudem Im Werbemarkt standen die Wellen des WDR ein Zeitkontingent für den so genannten Bür- 2015 unter Druck. Ihre Bruttowerbeerlöse gerfunk, der zu festen Zeiten sendet und (ohne Rabatte und Gegengeschäfte) fielen einen Beitrag zur Medienkompetenz und zur um ein Prozent auf 125,3 Mio. Euro, was allein Meinungsvielfalt leisten soll, zur Verfügung auf Einnahmeverluste bei 1Live (minus 8,4 %) stellen. Die Lokalsender beziehen einen Teil zurückzuführen war. radio NRW profitierte ihrer Inhalte vom Mantelprogrammdienst- hingegen von einer Preiserhöhung sowie leister radio NRW, der auch für die überregio­ einer gestiegenen Nachfrage und legte um nale Vermarktung zuständig ist und die ört- 13,3 Prozent auf 100,1 Mio. Euro zu. Wachsen lichen Stationen bei Promotionaktionen un- konnten auch drei der vier Regionalkombina- terstützt. tionen, die von den Hörfunkservicegesell- schaften vermarktet werden. Insgesamt er- radio NRW bleibt Marktführer _ Im Jahr zielte das Privatradio an Rhein und Ruhr 2015 haben die Lokalstationen unter dem einen Bruttowerbeerlös von 202,3 Mio. Euro, Dach von radio NRW ihre Tagesreichweite was einem Plus von 9,8 Prozent entsprach. beim Gesamtpublikum mit 30,6 Prozent sta- Das Werbeaufkommen im gesamten Radio- bil gehalten und ihre Spitzenposition ver­ markt des Bundeslandes belief sich auf 327,6 ​ teidigt. Bei den 14- bis 49‑Jährigen erreichten Mio. Euro (plus 5,4 %).

192 Rheinland-Pfalz | Privater Hörfunk

3.10 Rheinland-Pfalz hältnisse der Radio Group, die in Rheinland-­ Pfalz neun Lokalradioprogramme veranstal- Das Privatradio hat sich einen festen Platz in tet. Die Schuck Medien Holding hatte sich der Medienlandschaft von Rheinland-Pfalz aus der Radio Group Holding zurückgezogen erarbeitet und erreicht mit seinem vielfäl­ und ihre Anteile auf diese übertragen. Gleich- tigen Angebot große Teile der Bevölkerung. zeitig übernahm die Antenne Bad Kreuznach Um die Programmmacher bei der Zielgrup- GmbH mit Billigung der LMK im Dezember penausrichtung zu unterstützen und die 49,9 Prozent der Radio Group Holding, um ­Hörerpotenziale ihrer Sender besser auszu- mit ihr eine tragfähige Partnerschaft einzu- schöpfen, hat die Landeszentrale für Medien gehen. Das operative Geschäft des Unter- und Kommunikation (LMK) im Mai 2015 eine nehmens liegt weiterhin in den Händen des Positionierungsstudie des Radiomarktes vor- Mehrheitsgesellschafters Stephan Schwenk. gelegt. Die vom IFAK-Institut realisierte Un- Beim Veranstalter Radio RocklandPfalz tersuchung befragte online rund 1.500 Lan- (Rockland Radio) zog sich Moira Rundfunk im desbewohner zwischen 14 und 69 Jahren da- Mai 2015 komplett aus dem Gesellschaf­ nach, was sie im Radio hören wollen. terkreis zurück; das Unternehmen der Me- dien Union, Ludwigshafen, will sich auf sein LMK untersucht Hörerpotenziale für Privat­ Engagement bei RPR1. und bigFM Hot Music radiosender _ Dabei zeigte sich, dass die Radio konzentrieren. Die Moira-Anteile an Menschen in Rheinland-Pfalz die Musik als Rockland gingen mit Billigung der LMK an die mit Abstand wichtigsten Bestandteil eines HKM Medien GmbH aus Burgwedel und die Radioprogramms einschätzen, gefolgt von Verlagsgruppe Rhein-Main aus Mainz über. Nachrichten, Verkehr und Wetter. Zu den be- liebtesten Musikrichtungen zählen Rock der Ausschreibungen für UKW-Frequenzen in 1980er-Jahre, moderne Balladen und Musik Koblenz und Bretzenheim _ Im Oktober ​ aus den 1960ern. Berichte zu sozialen Netz- 2015 hat die LMK zwei UKW-Übertragungs- werken und Beauty-Tipps kommen weniger kapazitäten ausgeschrieben. Die Frequenz in gut an, während Katastrophen, Verkehrsun- Koblenz soll einem fremdsprachigen Pro- fälle und Unglücke für viele Hörer eine wich- gramm zugeordnet werden und wird bislang tige Rolle spielen, genauso wie lokale, natio- vom überwiegend türkischsprachigen Radyo nale oder internationale Politik-Themen. Metropol genutzt, dessen Erlaubnis am 30. April ​2016 ausläuft. Die Erfahrungen im Beteiligungsveränderungen bei Radio Sendegebiet haben gezeigt, dass es einen Group und Rockland _ Neben der Pro- ­Bedarf für ein solches fremdsprachiges Pro- grammforschung hat sich die LMK 2015 auch gramm gibt, deshalb ist eine Neuvergabe um die bestehende Privatradiolandschaft in vorgesehen. Gleiches gilt für die UKW-Fre- Rheinland-Pfalz gekümmert. So genehmigte quenz in Bretzenheim. Bislang nutzt sie die sie die neuen Inhaber- und Beteiligungsver- Katholische Kirchengemeinde für ihr Bretzen­

193 Privater Hörfunk | Rheinland-Pfalz

heimer Pfarrradio, das auch ein Mantelpro- temporary). Sein Mitbewerber SWR 3 ist ähn- gramm vom Kölner domradio bezieht. Die lich positioniert und will Hörer unter 50 Jah- zehnjährige Nutzungszeit der Frequenz läuft ren mit Pop-Hits sowie Service und Informa- am 30. Juni ​2016 aus. tion erreichen. Die Landeswelle SWR 1 Rhein- land-Pfalz bedient 30- bis 59‑Jährige und Hohe Angebotsdichte im Markt _ Mit den musste zuletzt leichte Hörerverluste hinneh- Ausschreibungen sichert die LMK die An­ men. Ihre Reichweite beim Gesamtpublikum gebotsvielfalt im rheinland-pfälzischen Hör- fiel auf 12,1 Prozent (minus 1,1 %). Die in der funkmarkt. Zwischen Germersheim und Ge- CityKombi 3a vereinten Lokalradios (4,8 %) rolstein waren Anfang 2016 insgesamt 17 Pri- und der Special-Interest-Sender Rockland vatradioangebote sowie fünf Wellen des bei- Radio (3,4 %) hielten ihre Reichweiten relativ tragsfinanzierten Südwestrundfunks (SWR) konstant. über UKW empfangbar. Darüber hinaus kön- nen die Hörer über den landesweiten DAB+-­ Private steigern Werbeeinnahmen, SWR Multiplex elf Angebote, darunter das private verliert _ Die Werbeerlöse der rheinland-­ Programm bigFM Worldbeats sowie zehn pfälzischen Hörfunkanbieter sind 2015 ge- Wellen des SWR, und über den bundeswei- stiegen. Laut Nielsen vermarkteten sie ein ten Multiplex ebenfalls elf Programme emp- Bruttovolumen von 136,4 Mio. Euro, das fangen. waren 1,8 Prozent mehr als 2014. Die Um- sätze der Privatradios wuchsen sogar um SWR 3 vergrößert Vorsprung auf RPR1. _ Im 3,2 Prozent auf 75,9 Mio. Euro. Das Plus ging Wettstreit um die Hörer hat Marktführer hauptsächlich auf das Konto von RPR1., das SWR 3 seinen Vorsprung in Rheinland-Pfalz um 10,7 Prozent auf 30,8 Mio. Euro zulegte. ausgebaut. Die Popwelle, die auch in Baden-­ Der Sender hatte seine Preise nach dem Württemberg über UKW empfangbar ist, Reichweitengewinn im Jahr 2014 angehoben steigerte ihre Tagesreichweite in der Ziel- und wurde zudem mehr gebucht. Der 10‑pro- gruppe der 14- bis 49‑Jährigen gegenüber zentige Zuwachs bei Rockland Radio (7,9 Mio. ​ 2014 um 1,8 Prozentpunkte auf 29,8 Prozent. Euro) war allein auf die gestiegene Nach- Mitbewerber RPR1. fiel mit 18,5 Prozent auf frage zurückzuführen, die das Programm einen neuen Tiefstwert. Auch sein Schwes- dank seiner Preissenkung und einer höheren terprogramm bigFM Hot Music Radio verlor Reichweite ausgelöst hat. Bei bigFM gingen an Zuspruch und verschlechterte sich von 19,2 die Werbeerlöse um 2,1 Prozent auf 37,1 Mio. ​ auf 17 Prozent. Das Junge-Leute-Programm Euro zurück. Das Umsatzvolumen des SWR bedient Hörer zwischen 18 und 35 Jahr­ en mit (inkl. SWR 3) fiel um 1,3 Prozent auf 59,7 Mio. ​ Chart-Hits und crossmedialen Aktivitäten im Euro. Format Contemporary Hit Radio (CHR). RPR1. spricht 20- bis 49‑Jährige mit Informationen, Service und Hits an (Format: Hot Adult Con-

194 Rheinland-Pfalz | Privater Hörfunk

Abb. 69

Hörfunk-Reichweiten Rheinland-Pfalz | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

RPR1. 16,8 15,1 7,9 14,6 21,2 12,2 18,5 20 11,5 14,5 bigFM National 11,4 11,0 28,2 24,7 13,7 1,9 18,2 11 6,6 7,8 bigFM Hot Music Radio 10,6 10,3 27,9 23,9 12,2 1,8 17,0 11 6,2 7,3 CityKombi 3a 5,1 4,8 2,0 3,0 8,2 3,7 6,1 8 4,8 4,7 Rockland Radio 3,5 3,4 0,2 3,5 6,3 1,8 5,1 5 3,0 2,6 Hit Radio FFH 3,6 3,2 3,8 4,3 5,1 1,6 4,8 4 2,1 2,2 Radio Regenbogen 2,5 2,8 2,1 2,3 5,1 1,7 3,9 3 1,7 1,3 RTL Radio 1,5 1,8 1,1 1,8 2,0 1,8 1,9 3 1,7 1,1 Antenne Frankfurt Premium – 1,0 0,9 1,3 1,8 0,3 1,6 1 0,9 – bigFM Der neue Beat 1,0 0,9 0,8 1,2 2,0 0,1 1,7 1 0,5 0,5 sunshine live 0,7 0,7 0,0 1,9 0,6 0,4 1,1 1 0,4 0,4 radio NRW 1,2 0,5 0,0 0,7 0,7 0,2 0,7 0 0,3 0,6 Radio Salü 0,7 0,5 0,0 0,3 0,3 0,7 0,3 1 0,5 0,5 Private Gesamt 38,6 36,0 40,7 46,9 49,4 22,8 48,4 61 35,7 38,7

SWR3 21,8 22,7 15,5 24,9 33,1 15,9 29,8 37 21,6 18,3 SWR4 RP 13,3 12,9 0,9 0,8 4,4 24,2 3,0 24 14,2 16,2 SWR1 RP 13,2 12,1 0,6 3,5 11,3 17,2 8,2 22 13,1 12,5 Deutschlandfunk 2,0 2,1 0,0 1,3 2,7 2,2 2,1 2 1,1 1,1 Das Ding/103.7 Unser Ding 1,2 2,0 0,3 4,4 3,4 0,2 3,8 2 1,1 0,7 1LIVE 1,3 2,0 1,8 6,5 2,0 0,1 3,8 3 2,0 1,7 hr3 1,3 1,7 1,5 0,9 3,7 0,8 2,6 2 1,1 0,8 You FM 1,0 1,5 3,6 5,1 0,9 0,1 2,6 1 0,5 0,5 SWR2 – 1,4 0,0 0,4 1,3 2,0 0,9 1 0,6 – hr4 0,8 1,1 0,0 0,0 0,2 2,3 0,1 2 0,9 0,8 WDR 4 0,5 0,9 0,0 0,2 0,7 1,4 0,5 2 0,9 0,4 hr1 0,5 0,9 0,0 0,0 0,8 1,3 0,5 1 0,4 0,2 WDR 2 1,0 0,8 0,7 0,5 1,1 0,8 0,9 2 1,3 0,4 WDR 5 0,2 0,6 0,0 0,3 0,5 0,9 0,4 1 0,3 0,1 SWR1 BW 0,5 0,5 0,0 0,3 0,6 0,7 0,5 1 0,6 0,3

SWR Gesamt 46,4 44,8 17,5 31,7 46,2 52,1 40,2 88 51,5 49,7 ARD Gesamt 51,4 52,7 23,7 41,6 54,1 59,2 49,0 106 62,2 58,1

Radio Gesamt 74,9 74,1 57,8 68,4 83,0 72,5 77,0 171 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II.

195 Privater Hörfunk | Saarland

3.11 Saarland Saarlandes in Homburg, Merzig, Neunkirchen und Saarbrücken sind in der CityKombi 3a Der saarländische Radiomarkt wird von Main- enthalten und haben ihre Tagesreichweite stream-Programmen dominiert, die vorwie- konstant gehalten, ihren Marktanteil jedoch gend auf jüngere Hörer fokussiert sind. In der von 1,8 auf 2,9 Prozent gesteigert. vermarktungsrelevanten Zielgruppe der 14- bis 49‑Jährigen hat Radio Salü seine Markt- Werbeeinnahmen steigen _ Die saarländi- führerschaft im Jahr 2015 verteidigt. Der schen Hörfunkanbieter konnten ihre Brutto­ ­Privatsender aus Saarbrücken erzielte eine erlöse aus dem Spotverkauf (ohne Rabatte Tagesreichweite von 37,4 Prozent (Vorjahr: und Gegengeschäfte) im Jahr 2015 um 3,2 Pro- 42,1 %) und blieb auch beim Gesamtpubli- zent auf 19,5 Mio. Euro verbessern. Marktpri- kum mit 27,2 Prozent die stärkste Kraft vor mus Radio Salü wuchs um drei Prozent auf Konkurrent SR 1 Europawelle. Die Popwelle 11,4 Mio. Euro und profitierte von einer Preis­ verbesserte ihre Gesamtreichweite von 19,8 erhöhung und höherer Nachfrage. Bei den auf 22,1 Prozent und legte bei den 14- bis Wellen des Saarländischen Rundfunks (SR) 49 ‑Jährigen um 3,6 Prozentpunkte auf 24 Pro- stiegen die Bruttoeinnahmen um 2,5 Prozent zent zu. SR 1 spricht 25- bis 59‑Jährige mit auf 8,1 Mio. Euro. ­Informationen, Comedy, Service und Hits im Format Adult Contemporary (AC) an. Radio Große Vielfalt in dicht besetztem Markt _ Salü nutzt das gleiche Format und will Hörer Die Landesmedienanstalt Saarland (LMS) hat zwischen 14 und 49 Jahren mit Aktionen, Talk 2015 die Weichen für noch mehr Vielfalt und Informationen an sich binden. im Privatradio ihres Bundeslandes gestellt. Im Dezember lizenzierte sie das Sparten­ bigFM überholt Unser Ding _ Im Wettstreit programm Radio Saarschleifenland des Ver­ um die jungen Hörer zwischen 14 und 29 Jah- anstalters Central FM Media für zehn Jahre. ren hat bigFM Saarland 2015 erstmals die Es versteht sich als Tourismus- und Erlebnis- Oberhand gegenüber 103.7 Unser Ding be- sender, der Nachrichten, Lokales, Veranstal- halten. Nach dem starken Vorjahr büßte die tungs- und Erlebnistipps ausstrahlen will. SR‑Jugendwelle ihre Zugewinne fast kom- Musikalisch setzt das Programm auf Hits in plett ein und fiel von 26,7 auf 18,2 Prozent, mehreren Sprachen im Format Rhythmic Pop während bigFM Saarland um 5,4 Prozent- Adult Contemporary; das Programm ging am punkte auf 20,3 Prozent zulegte. Bemerkens- 2. April 2016 auf Sendung. Die zugewiesene wert ist der Verlust von Unser Ding auch UKW-Frequenz Mettlach 106,1 MHz versorgt ­deshalb, weil das Programm aufgrund eines maximal 30.000 Personen in Teilen von Frequenztauschs mit SR 2 KulturRadio seit Mettlach, Merzig und Losheim. Februar 2015 im östlichen Saarland besser zu Das neue Spartenangebot fügt sich in empfangen ist. Dies brachte der Welle jedoch einen dicht besetzen Markt ein. Anfang 2016 nicht mehr Hörer. Die vier Lokalsender des strahlten 13 Stationen im Saarland ein Pro-

196 Saarland | Privater Hörfunk

Abb. 70

Hörfunk-Reichweiten Saarland | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

Radio Salü 30,8 27,2 16,7 37,2 37,5 18,7 37,4 37 21,2 25,4 bigFM National 6,2 6,4 9,2 21,7 6,5 0,4 12,7 4 2,4 3,3 bigFM Saarland 5,1 6,0 8,2 20,3 6,2 0,4 12,0 4 2,1 2,7 RTL Radio 4,8 5,9 2,3 3,8 7,5 6,1 6,0 9 5,0 3,9 CityKombi 3a 2,2 2,3 8,7 2,3 1,2 2,5 1,6 5 2,9 1,8 RPR1. 1,9 1,1 4,1 0,6 0,8 1,2 0,7 2 1,0 0,9 bigFM Hot Music Radio 1,3 0,9 1,0 4,2 0,3 0,0 1,9 1 0,4 0,6 Radio Paloma 0,0 0,5 0,0 0,0 0,6 0,7 0,3 2 0,9 0,0 Private Gesamt 40,8 40,4 43,6 56,6 52,0 27,6 53,9 70 39,8 41,2

SR 1 Europawelle 19,8 22,1 12,6 14,6 30,4 21,2 24,0 34 19,5 14,0 SR 3 Saarlandwelle 20,4 21,0 3,8 3,2 9,0 35,7 6,6 39 22,5 23,4 Das Ding/103.7 Unser Ding 10,5 6,8 3,5 18,2 8,4 1,9 12,4 7 3,7 6,9 SWR3 5,8 6,6 5,1 2,9 6,1 8,3 4,8 10 5,7 5,3 SWR1 RP 1,8 2,3 2,1 0,7 2,4 2,8 1,8 2 1,0 0,9 Deutschlandfunk 2,1 2,2 1,0 0,2 1,5 3,4 1,0 5 2,8 1,4 SWR4 RP 1,2 1,6 0,0 0,0 1,4 2,4 0,8 2 1,1 1,6 SR 2 KulturRadio 1,7 1,5 0,0 0,0 1,2 2,3 0,7 2 1,2 1,1 Deutschlandradio Kultur 1,7 1,0 2,7 0,4 1,8 0,7 1,2 1 0,6 0,7

SR Gesamt 46,4 45,6 17,0 32,3 42,9 54,4 38,6 81 46,3 44,7 ARD Gesamt 54,2 53,8 28,3 36,2 48,8 65,3 43,7 104 59,5 56,0

Radio Gesamt 77,8 76,5 60,5 70,2 74,6 81,2 72,8 175 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II. gramm über UKW aus: sieben Privatradios, landwelle, Unser Ding, Antenne Saar und vier Wellen des SR sowie Deutschlandfunk KiRaKa. Im bundesweiten DAB-Multiplex ste- und Deutschlandradio Kultur. Auch im Digi- hen den Hörern elf Angebote zur Ver­fü­gung. talradio DAB+ kann das Bundesland mit 18 Programmen ein beachtliches Angebot vorweisen. Sieben davon senden im landes- weiten Ensemble, dazu zählen Radio Salü, SR 1 Europawelle, SR 2 KulturRadio, SR 3 Saar-

197 Privater Hörfunk | Sachsen

3.12 Sachsen Mittweida, Radio T, ColoRadio und Radio blau erhielten dafür insgesamt 77.000 Euro. Mit Der sächsische Hörfunkmarkt ist der mit weiteren 40.000 Euro unterstützte die SLM ­Abstand wettbewerbsintensivste in Ostdeut­ die technische Infrastruktur nichtkommer­ schland und ragt mit seinem reichhaltigen zieller Veranstalter und Produzenten. Das Programmangebot heraus. Im Freistaat waren Geld wollen die Veranstalter verwenden, um Anfang 2016 insgesamt 19 private Programme ihre Studiotechnik zu renovieren. auf Sendung. Dazu zählten vier landesweite und 15 regional beziehungsweise lokal ver- Radionutzung sinkt _ Trotz des großen Pro- breitete Angebote. Neben den rein werbe­ grammangebots ist der Radiokonsum in Sach- finanzierten Programmen senden in Sach- sen 2015 niedriger ausgefallen als in den Vor- sen fünf nichtkommerzielle Hörfunkveran- jahren. Zuletzt schalteten nur noch 77,7 Pro- stalter. zent der Bevölkerung ab 10 Jahren täglich ein, Der beitragsfinanzierte Mitteldeutsche das war der tiefste Wert seit 2010 (76,7 %). Rundfunk (MDR) verbreitet vier Wellen über Auch die Hördauer erreichte zuletzt mit UKW und nutzt in Sachsen einen landes­ 188 Minuten (Vorjahr: 201 Minuten) ein nied- weiten DAB+-Multiplex, in dem neben sechs rigeres Niveau. Der jüngste Rückgang der Nut- eigenen Programmen auch das Privatradio zung war vorwiegend auf die Schwäche der R.SA enthalten ist. Es sendet dort seit 15. Fe- MDR-Wellen zurückzuführen. Deren Tages­ bruar ​2016 im Rahmen eines 18‑monatigen reichweite fiel gegenüber dem Vorjahr um Pilotprojekts, in dem die Voraussetzungen 5,8 Prozentpunkte auf 44,8 Prozent, die Hör- für einen eigenständigen privaten Digital­ dauer schrumpfte um 18 auf 83 Minuten. Das radiomultiplex untersucht und der Umstieg Privatradio verbesserte seine Hördauer 2015 von der analogen UKW- auf die DAB+-Ver- dagegen von 85 auf 88 Minuten. breitung gefördert werden soll. Neben den Im Wettstreit um die Hörer konzentriert landesweit distribuierten DAB+-Programmen sich das Gros der Programme auf das Publi- stehen den Hörern in Sachsen elf Programme kum zwischen 14 und 49 Jahren. Dies hat je- des bundesweiten Digitalradio-Ensembles doch zur Folge, dass die Sender nicht mehr zur Verfügung. eindeutig voneinander unterscheidbar sind, was sich wiederum negativ auf die Hörerbin- Finanzielle Unterstützung für nichtkom- dung auswirkt. So blieb MDR Jump bezogen merzielle Lokalsender _ Um den nichtkom- auf die Tagesreichweite zwar die Nummer merziellen Hörfunk zu stärken, hat die Säch- eins bei den 14- bis 49‑Jährigen in Sachsen, sische Landesanstalt für privaten Rundfunk musste im Vergleich zum Vorjahr aber einen und neue Medien (SLM) im September 2015 Einbruch von 5,3 Prozentpunkten auf 18,8 Pro- fünf Veranstaltern die Übernahme ihrer zent hinnehmen. Jump bedient Hörer zwi- Sende- und Leitungskosten für das laufende schen 25 und 45 Jahren mit Unterhaltung, Jahr bewilligt; mephisto 97.6, 99drei Radio Service, Informationen sowie aktuellen Hits.

198 Sachsen | Privater Hörfunk

Abb. 71

Hörfunk-Reichweiten Sachsen | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

Sachsen Funkpaket 13,7 14,0 14,3 14,0 17,9 11,8 16,4 20 10,9 9,7 Radio PSR 14,9 13,3 12,4 9,8 21,8 9,9 17,3 19 10,3 9,8 R.SA 10,6 10,9 0,9 10,4 16,3 8,7 14,1 17 9,1 8,4 Hitradio RTL Sachsen 9,9 8,7 5,6 8,9 13,3 6,3 11,7 12 6,6 6,4 Energy Sachsen 5,9 4,9 14,9 9,6 8,5 0,8 8,9 5 2,7 2,7 Radio Paloma 0,9 1,0 0,0 0,1 1,0 1,4 0,7 2 1,0 0,6 Antenne Thüringen 0,6 0,9 0,1 0,2 1,4 0,9 1,0 1 0,6 0,3 radio SAW 0,7 0,8 0,0 0,6 1,2 0,6 1,0 1 0,4 0,5 Klassik Radio 1,0 0,6 0,0 1,0 0,1 0,8 0,4 1 0,7 0,6 RTL Radio 1,6 0,6 0,0 0,2 0,6 0,7 0,5 1 0,5 0,8 sunshine live 1,3 0,6 0,0 1,4 1,0 0,2 1,2 1 0,6 1,0 BB Radio 0,4 0,6 0,0 0,6 0,4 0,7 0,5 1 0,3 0,1 Antenne Bayern 0,6 0,5 0,0 0,0 0,9 0,5 0,6 1 0,5 0,3 Private Gesamt 46,2 44,1 45,0 49,2 58,1 34,9 54,8 88 46,6 42,4

MDR 1 Radio Sachsen 31,7 26,9 3,3 6,0 13,6 42,2 10,8 57 30,3 34,0 MDR JUMP 14,5 11,6 21,8 20,9 17,5 4,8 18,8 14 7,4 7,7 MDR info 5,7 4,7 1,9 2,5 6,6 4,6 5,1 4 1,9 2,4 MDR figaro 4,4 3,7 0,4 3,2 4,0 3,9 3,7 5 2,6 3,5 Deutschlandfunk 4,0 3,2 0,4 2,3 4,2 3,1 3,5 3 1,7 1,7 Bayern 1 0,7 1,3 0,0 1,0 0,3 2,1 0,6 3 1,4 0,3 MDR Sputnik 1,3 1,1 0,0 2,8 1,7 0,4 2,1 1 0,5 0,7 MDR Thüringen 0,9 1,0 0,1 1,3 0,5 1,2 0,8 1 0,8 1,4 Deutschlandradio Kultur 1,2 0,9 1,0 0,4 1,9 0,5 1,3 1 0,4 0,5 Bayern 3 0,9 0,9 0,6 0,4 1,6 0,8 1,2 1 0,6 0,6 Fritz 1,0 0,7 2,7 0,8 1,7 0,1 1,4 1 0,6 0,4 MDR Sachsen-Anhalt 0,7 0,7 0,2 0,2 0,4 1,1 0,3 1 0,6 0,9 Antenne Brandenburg 0,2 0,6 0,0 0,9 0,2 0,7 0,5 1 0,5 0,1 radioeins 0,4 0,6 1,7 0,2 1,4 0,2 0,9 1 0,6 0,1

MDR Gesamt 51,6 44,8 27,5 34,0 38,6 52,7 36,8 83 44,2 50,5 ARD Gesamt 55,3 49,7 35,3 37,1 44,9 57,2 42,0 97 51,5 54,9

Radio Gesamt 82,7 77,7 65,9 67,7 80,8 80,1 75,9 188 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II.

199 Privater Hörfunk | Sachsen

Radio PSR mit stabiler Hörerakzeptanz _ sowie Social-Media-Aktivitäten an (Format: Der private Hauptkonkurrent Radio PSR blieb Contemporary Hit Radio). MDR 1 Radio Sach- im Reichweiten-Ranking der 14- bis 49‑Jähri- sen ist das einzige Mainstream-Angebot, das gen mit 17,3 Prozent auf Rang zwei und hielt sich im Freistaat um die Bedürfnisse der seine Hörerakzeptanz konstant. Zugleich ­älteren Hörer kümmert. In der Altersgruppe konnte das Programm seinen Marktanteil der Ab‑50‑Jährigen ist die Landeswelle zu- von 9,8 auf 10,3 Prozent ausbauen und blieb letzt jedoch eingebrochen. Ihre Tagesreich- deutlich vor Jump (7,4 %). Radio PSR spricht weite fiel um 7,1 Punkte auf 42,2 Prozent. Das Hörer zwischen 14 und 49 Jahren mit Hits, Programm für die Hörer ab 45 Jahren hat Comedy, Service und Information im Format seine Musikauswahl verjüngt und damit of- Adult Contemporary (AC) an. Seinem Schwes- fenbar ältere Hörer verprellt, ohne jüngere terprogramm R.SA gelang 2015 ein Reichwei- hinzugewinnen zu können. tenplus von 2,9 Punkten auf 14,1 Prozent. Der Sender mit dem bekannten Moderatoren-­ PSR, R.SA und Lokalfunk steigern Werbe­ Duo Böttcher & Fischer hat zwar eine ähn­ erlöse _ Im Werbemarkt konnten Sachsens liche Altersgruppe wie Radio PSR im Visier, Privatradios nicht zulegen. Ihre Bruttoerlöse konzentriert sich musikalisch aber auf Hits aus dem Spotverkauf (ohne Rabatte und der 1980er-Jahre. Gegen das Duo aus Radio ­Gegengeschäfte) fielen gegenüber 2014 um PSR und R.SA, die beide der Leipziger Radio- 1,3 Prozent auf 60 Mio. Euro. Das lag vor holding Regiocast gehören, hatte die BCS allem am schwachen Abschneiden von Energy Broadcast Sachsen mit ihren Angeboten Sachsen. Die Sendergruppe musste nach dem Hitradio RTL Sachsen und dem Lokalradio­ Reichweiteneinbruch 2014 ihre Werbepreise verbund Sachsen Funkpaket weiterhin einen senken und meldete 2015 mit 8,7 Mio. Euro schweren Stand. Die Tagesreichweite des ein Minus von 21 Prozent. Hitradio RTL verlor Mainstream‑AC-Senders Hitradio RTL ging 2,9 Prozent und kam nur noch auf 4,1 Mio. ​ bei den 14- bis 49‑Jährigen mit 11,7 Prozent Euro. Die Regiocast-Sender Radio PSR und abermals zurück. Beim Sachsen Funkpaket R.SA blieben dagegen die tonangebenden sank der Hörerzuspruch in der gleichen Alters- Programme im Werbemarkt: PSR steigerte gruppe von 17,7 auf 16,4 Prozent. seine Erlöse um 2,5 Prozent auf 26,7 Mio. Euro, R.SA vermarktete Werbung im Bruttowert Schwache Hörerzahlen für Energy und von 15,6 Mio. Euro (plus 1,7 %). Die Lokalsta­ MDR 1 _ Auch Energy Sachsen musste in sei- tionen des Sachsen Funkpakets wuchsen mit ner Kernzielgruppe der 14- bis 29‑Jährigen plus 17,6 Prozent noch kräftiger und nahmen einen Reichweitenverlust von 3,2 Punkten brutto 4,9 Mio. Euro ein. auf 9,6 Prozent hinnehmen. Energy wird zu- sammen mit R.SA und Radio PSR regional von der Regiocast-Tochter MIR vermarktet und spricht seine Hörer mit Music aus den Charts

200 Sachsen-Anhalt | Privater Hörfunk

3.13 Sachsen-Anhalt Angebote im Mai 2015 für zehn Jahre lizen- ziert. Sie will mit ihnen den DAB+-Standard Die Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA) noch attraktiver machen und mehr Hörer hat gemeinsam mit den privaten Programm- zum Umstieg auf diesen Empfangsweg ani- veranstaltern über Jahre hinweg an der mieren. Durch die Neuzugänge stieg das ­Etablierung der digital terrestrischen Über- ­Angebot an digital terrestrischen Hörfunk- tragungstechnik DAB+ gearbeitet. 89.0 RTL, programmen in Sachsen-Anhalt zu Beginn Radio Brocken, radio SAW und Rockland des Jahres 2016 auf 23. Neben 1 A Deutsche Sachsen-Anhalt strahlen ihre Programme Hits und 89.0 RTL In The Mix nutzten auch schon lange über DAB+ aus und haben 2015 die vier landesweiten Privatsender 89.0 RTL, – unterstützt von der MSA – auch beim Radio Brocken, Radio SAW und Rockland Umbau des Sendernetzes vom leistungs- Sachsen-Anhalt sowie sechs Wellen des bei- schwachen Kanal 12C auf den leistungsstar- tragsfinanzierten Mitteldeutschen Rundfunks ken Kanal 11C mitgewirkt. Zudem entwickel- (MDR) und elf Programme des bundesweiten ten die beiden führenden Privatradioeigner Ensembles den Verbreitungsweg DAB+. VMG Mediengruppe, Magdeburg, und Funk- Der analoge Rundfunkstandard UKW haus Halle im Rahmen des Digitalradio-Inno- bleibt für die meisten Hörer vorerst aber die vationsprojekts „Dynamische Rekonfigura- wichtigste Empfangsart. Über ihn sind in tion“ zwei neue Programme, die seit Januar ​ Sachsen-Anhalt sieben rein werbefinanzierte 2016 in den Sendebereichen Halle-Peters­berg, Programme, fünf Angebote des MDR sowie Magdeburg-Kapaunberg, Schneidlingen und zwei nichtkommerzielle Lokalradios zu hören. Brocken empfangbar sind. Die VMG, zu der Der Wettbewerb konzentriert sich dabei vor auch radio SAW und Rockland Sachsen-­ allem auf die vermarktungsrelevante Alters- Anhalt gehören, hat den Sender 1A Deutsche gruppe der 14- bis 49‑Jährigen. In dieser Ziel- Hits an den Start gebracht; im Funkhaus gruppe blieb radio SAW auch im Jahr 2015 die Halle ist 89.0 RTL In The Mix an die Seite von Nummer eins, doch seine Tagesreichweite 89.0 RTL und Radio Brocken getreten. sank gegenüber 2014 um 6,1 Prozentpunkte auf 33,3 Prozent. Neue DAB+-Programme in Sachsen-Anhalt ​ _ Die beiden Neulinge waren zuvor bereits 89.0 RTL und Radio Brocken setzen radio im Internet zu hören und bieten Inhalte, die SAW unter Druck _ Die privaten Mitbewer- das bestehende Programmangebot in Sach- ber von radio SAW konnten ihren Hörerzu- sen-Anhalt erweitern. 1 A Deutsche Hits will spruch bei den 14- bis 49‑Jährigen dagegen deutsche Musikkultur fördern und spielt ausbauen. Radio Brocken gelang mit einem Songs von Herbert Grönemeyer bis Helene Plus von 4,9 Prozentpunkten auf 25,1 Prozent Fischer. Bei 89.0 RTL In The Mix stehen die der größte Zuwachs unter den Einzelsendern, neuesten Hits für junge Leute in Remix-Ver- sein Schwesterprogramm 89.0 RTL verbes- sionen im Vordergrund. Die MSA hat beide serte sich von 16,3 auf 19,8 Prozent. 89.0 RTL

201 Privater Hörfunk | Sachsen-Anhalt

bedient Hörer zwischen 14 und 39 Jahren mit Rekordnutzung für Radio in Sachsen-­ Musik aus den Charts, Soft-News und Mit- Anhalt _ Insgesamt aber ging die Zahl der machaktionen im Format Contemporary Hit täglichen Hörer ab 10 Jahren bei den MDR-­ Radio (CHR). Radio Brocken spricht die etwas Wellen in Sachsen-Anhalt binnen Jahresfrist ältere Zielgruppe der 30- bis 59‑Jährigen mit von 41,9 auf 40 Prozent zurück, während die Hits aus mehreren Jahrzehnten, Service und private Konkurrenz von 52,9 auf 53,7 Prozent Unterhaltung an (Format: Adult Contempo- zulegte und weiterhin klar vor der öffentlich-­ rary). Mit dieser komplementären Ausrich- rechtlichen Rundfunkanstalt blieb. Der Stärke tung greift das Duo aus dem Funkhaus Halle des Privatradios waren auch die hohen Ak- zunehmend erfolgreich radio SAW an. Der zeptanzwerte des gesamten Hörfunks zu Marktprimus will 14- bis 49‑Jährige mit Infor- verdanken. In Sachsen-Anhalt erreichte er mationen, Service und Hits überzeugen (For- zuletzt pro Tag 82,5 Prozent der erwachsenen mat: Hot AC). Bevölkerung, mehr als in jedem anderen Bundesland. Auch die Hördauer von 219 Mi- Kein Wachstum bei JUMP und Sputnik _ nuten am Tag blieb im Ländervergleich uner- Die beiden jünger positionierten Programme reicht. des MDR konnten sich im Hörermarkt nicht verbessern. JUMP trat mit einer Reichweite Werbeeinnahmen der Privaten steigen _ von 16,7 Prozent auf der Stelle, während MDR Das Werbejahr 2015 brachte die privaten Sputnik von 14,3 auf 12,2 Prozent zurückfiel. Hörfunksender aus Sachsen-Anhalt wieder Sputnik ist über acht UKW-Frequenzen in auf den Wachstumspfad zurück. Nachdem Sachsen-Anhalt empfangbar und konzen­ ihre Bruttoerlöse aus dem Spotverkauf (ohne triert sich vorwiegend auf Hörer unter 30 ​ Rabatte und Gegengeschäfte) im Vorjahr mit Jahren; sein größter Konkurrent im Bundes- 52,7 Mio. Euro stagniert hatten, verzeichne- land ist 89.0 RTL. Die Dreiländerwelle JUMP ten sie zuletzt ein Plus von 6,5 Prozent auf wendet sich an die Zielgruppe der 25- bis 56,1 Mio. Euro. Den höchsten Anstieg mel- 45 ‑Jährigen und steht hauptsächlich im Wett­ dete radio SAW, dessen Bruttoumsatz um bewerb mit radio SAW und Radio Brocken. 9,7 Prozent auf 30,3 Mio. Euro zulegte. Der MDR Sachsen-Anhalt bedient als einziges Sender profitierte von einer Preiserhöhung, Massenprogramm die älteren Hörer ab 50 ​ die er nach Hörergewinnen im Vorjahr reali- Jahren. Die Landeswelle weist einen hohen sieren konnte. Anders verhielt es sich bei Anteil an Information und Ratgeberthemen Radio Brocken. Der Sender musste nach auf; musikalisch setzt sie auf einen Mix aus ­Hörereinbußen seine Werbetarife für 2015 Schlagern und Oldies. Im Jahr 2015 steigerte senken und konnte so die Nachfrage beleben MDR Sachsen-Anhalt seine Tagesreichweite und seine Einnahmen um 6,3 Prozent auf bei den 50Plus um 0,9 Prozentpunkte auf 11 Mio. Euro erhöhen. 89.0 RTL legte um 31,1 Prozent. 1,1 Prozent auf 14,8 Mio. Euro zu.

202 Sachsen-Anhalt | Privater Hörfunk

Abb. 72

Hörfunk-Reichweiten Sachsen-Anhalt | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

Radiokombi Sachsen-Anhalt 33,5 30,3 24,6 32,7 36,6 26,6 35,2 52 23,9 27,6 radio SAW 31,9 29,3 23,6 32,4 33,8 26,3 33,3 51 23,2 26,4 Radio Brocken 20,4 22,5 5,7 16,6 30,0 21,5 25,1 38 17,4 15,2 89.0 RTL 8,8 10,1 10,1 29,7 14,0 2,2 19,8 10 4,6 3,9 Radio PSR 1,5 2,7 0,0 2,6 6,4 0,9 5,0 3 1,5 0,6 Antenne Thüringen 1,1 1,5 2,3 0,2 1,8 1,6 1,2 3 1,2 0,9 radio ffn 0,6 1,2 2,2 0,5 2,0 1,0 1,4 1 0,3 0,2 Antenne Niedersachsen 0,3 1,0 0,0 3,7 1,2 0,2 2,1 2 0,8 0,0 RTL Radio 0,4 0,9 0,6 0,8 0,4 1,2 0,5 1 0,4 0,2 Hitradio RTL Sachsen 0,7 0,7 0,0 0,2 1,3 0,5 0,9 0 0,2 0,4 Radio Paloma 0,8 0,6 0,0 0,4 0,1 1,0 0,2 1 0,4 0,5 sunshine live 0,2 0,5 0,0 1,3 0,9 0,0 1,1 0 0,1 0,1 BB Radio 0,5 0,5 0,0 1,0 0,9 0,2 1,0 0 0,1 0,4 Private Gesamt 52,9 53,7 43,6 62,7 65,9 45,2 64,7 115 52,7 52,5

MDR Sachsen-Anhalt 20,7 22,2 8,9 8,9 14,3 31,1 12,3 52 23,5 20,9 MDR JUMP 10,2 9,6 13,4 15,5 17,4 3,5 16,7 13 5,9 5,3 MDR Sputnik 7,6 6,1 3,9 11,5 12,6 1,3 12,2 7 3,2 3,9 MDR info 4,2 4,0 3,2 1,4 4,1 4,7 3,1 4 1,8 1,6 NDR Eins Niedersachsen 3,6 3,3 0,6 0,8 2,1 4,9 1,6 6 2,6 3,0 NDR 2 3,5 3,0 3,4 3,3 3,7 2,6 3,6 5 2,1 1,9 MDR 1 Radio Sachsen 2,2 2,2 0,0 0,7 1,6 3,1 1,2 5 2,1 1,7 Deutschlandfunk 2,7 2,0 0,0 0,5 2,0 2,7 1,4 2 1,1 1,5 MDR figaro 2,7 1,6 0,0 0,5 1,5 2,0 1,2 2 1,0 2,4 MDR Thüringen 1,0 1,0 5,2 0,0 0,0 1,6 0,0 1 0,6 0,6 Antenne Brandenburg 1,0 0,6 3,5 0,0 0,3 0,8 0,2 1 0,4 0,8

MDR Gesamt 41,9 40,0 29,0 30,0 41,4 43,0 37,3 83 38,0 36,4 ARD Gesamt 49,3 47,4 34,8 35,6 48,6 51,2 43,8 100 45,8 46,1

Radio Gesamt 82,0 82,5 72,7 75,4 86,8 83,0 82,6 219 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II.

203 Privater Hörfunk | Schleswig-Holstein

3.14 Schleswig-Holstein Jahre an den bisherigen Lizenzinhaber Klassik Radio. Da die Zuweisung an Klassik Radio be- Die erstmals durch den 5. Medienstaatsver- reits einmal verlängert worden war, musste trag Hamburg/Schleswig-Holstein ermög- nach den Vorgaben des Medienstaatsvertrags lichte Einführung von lokalem Hörfunk hat eine Ausschreibung vorgenommen werden. 2015 in Schleswig-Holstein konkrete Formen Diese erfolgte erstmals länder­übergreifend angenommen. Im März schrieb die Medien- für Hamburg und Schleswig-­Holstein. anstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) die UKW-Übertragungskapazitäten für R.SH ist wieder Marktführer _ In Schleswig-­ werbefinanziertes Lokalradio in den Regio- Holstein sind insgesamt 14 private Hörfunk­ nen Sylt und Lübeck, sowie für nichtkommer- angebote über UKW empfangbar, dazu z­ ählen ziellen Lokalfunk in den Regionen , die landesweiten Programme Radio Schleswig-­ /Schleswig und Neumünster aus. Holstein (R.SH), Radio Nora (seit 2. Mai 2016 umbenannt in Radio BOB! rockt Schleswig-­ Sendeerlaubnis für Lokalradio in Sylt und Holstein), delta radio und Klassik Radio. Zu- Lübeck _ Für die Region Sylt erteilte die MA sätzlich senden die vier Offenen Kanäle West- HSH im Juli 2015 der Sylt Funk-Mediengesell- küste, Kiel und Lübeck und zwölf Wellen des schaft mbH und für die Region Lübeck im Ok- öffentlich- ­recht­lichen Rundfunks analog über tober 2015 der Antenne Lübeck GmbH i.Gr. Antenne, darunter acht Programme des NDR. die Sendeerlaubnis für ein werbefinanziertes Aus Dänemark strahlen im Grenzbereich bis Lokalradio. Beide Programme dürfen zehn zu vier Angebote ein. Über DAB+ stehen den Jahre lang senden. Das Vergabeverfahren Hörern acht NDR-Angebote im landesweiten zum nichtkommerziellen Lokalfunk hat die Multiplex sowie elf Programme im bundes- MA HSH im Oktober 2015 vorläufig ausge- weiten Ensemble zur Verfügung. setzt. Die von zwei der drei Bewerber bean- Im Hörermarkt hat sich 2015 ein Stab- tragten und in Aussicht gestellten Fördergel- wechsel vollzogen. Nachdem R.SH 2014 beim der der Medienstiftung Hamburg Schleswig-­ Gesamtpublikum hinter NDR 2 zurückgefal- Holstein waren nicht ausreichend, um die len war, konnte der Privatsender aus Kiel wie- zu erwartenden Kosten für den Programm- der auf Platz eins zurückkehren. Seine Tages- betrieb zu decken. Die Bewerber werden sich reichweite bei den Ab‑10‑Jährigen fiel 2015 deshalb um weitere finanzielle Unterstüt- zwar leicht von 23,5 auf 23,2 Prozent, gleich- zung bemühen müssen, ehe das Verfahren zeitig brach NDR 2 jedoch um 5,2 Prozent- fortgesetzt werden kann. punkte auf 19,4 Prozent ein. Bei den übrigen Privatradios überwogen die Hörergewinne: Klassik Radio erhält länderübergreifende Radio Nora steigerte seine Tagesreichweite Hörfunkkette _ Im Dezember 2015 vergab auf 5,5 Prozent, Klassik Radio legte auf die MA HSH die sog. vierte UKW-Hörfunkkette 2,2 Prozent zu, während delta radio nur noch in Hamburg und Schleswig-Holstein für zehn von 6,6 Prozent täglich gehört wurde.

204 Schleswig-Holstein | Privater Hörfunk

Abb. 73

Hörfunk-Reichweiten Schleswig-Holstein | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

R.SH 23,5 23,2 20,4 27,1 30,1 17,5 29,0 35 20,0 17,5 Radio Hamburg 7,3 7,8 1,2 12,8 10,2 4,9 11,2 9 5,4 4,3 delta radio 7,1 6,6 6,3 14,8 8,7 2,1 11,1 6 3,6 3,0 Radio Nora 5,0 5,5 2,8 4,0 6,5 5,8 5,5 6 3,2 3,3 Klassik Radio 1,7 2,2 0,4 0,6 1,9 3,2 1,4 3 1,6 1,2 alsterradio gesamt 2,4 2,1 3,1 2,2 4,3 0,6 3,5 2 1,1 1,7 Energy Hamburg 1,0 1,7 1,5 4,5 2,7 0,1 3,4 1 0,8 1,4 Hamburg Zwei 0,9 1,1 0,7 0,7 1,3 1,1 1,1 2 1,1 0,4 RTL Radio 0,4 0,8 0,0 0,6 0,2 1,4 0,3 1 0,8 0,5 radio ffn 0,6 0,7 0,0 0,9 1,2 0,4 1,1 1 0,3 0,1 sunshine live 0,3 0,5 0,0 1,1 0,3 0,5 0,6 0 0,3 0,4 Private Gesamt 41,3 42,7 32,2 56,9 52,3 32,0 54,1 70 40,0 36,0

NDR 2 24,6 19,4 8,8 18,1 25,3 17,4 22,4 30 16,9 20,7 NDR 1 Welle Nord 19,4 18,9 2,6 5,2 11,7 30,5 9,1 36 20,5 20,9 N-JOY 12,4 11,5 20,4 23,8 16,8 2,3 19,6 10 5,8 7,3 NDR Info 5,7 4,6 1,4 3,2 5,2 5,2 4,4 5 2,7 2,9 NDR 90,3 4,5 3,8 0,0 0,4 1,6 7,0 1,2 7 4,2 4,2 Deutschlandfunk 3,3 3,3 0,0 2,6 2,6 4,3 2,6 4 2,2 1,8 NDR Kultur 2,1 2,1 0,0 0,5 1,5 3,4 1,1 3 2,0 1,5 NDR Eins Niedersachsen 1,2 2,0 0,0 0,7 1,6 2,9 1,3 3 1,8 1,1 NDR 1 Radio MV 0,4 0,6 2,9 0,4 0,3 0,6 0,4 0 0,3 0,3

NDR Gesamt 55,6 50,6 32,2 42,1 47,5 57,7 45,4 95 54,0 58,8 ARD Gesamt 57,6 53,1 33,0 44,7 49,9 60,3 47,8 101 57,5 61,7

Radio Gesamt 79,5 78,0 58,5 76,1 78,1 80,6 77,3 176 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II.

Mehr Werbegeld für die Privaten _ Im Wer- (plus 13,6 Prozent auf 8,2 Mio. ​Euro) bei. R.SH bemarkt erzielten die Privatsender 2015 mit trat mit einem Bruttoerlös von 35,6 Mio. Euro 53,6 Mio. Euro ein Bruttoumsatzplus von (plus 0,5 %) hingegen auf der Stelle. 4,3 Prozent. Dazu trugen vor allem delta radio (plus 12,2 % auf 9,8 Mio. Euro) und Radio Nora

205 Privater Hörfunk | Thüringen

3.15 Thüringen TLM im Januar 2016 ausgeschrieben. Um ein größtmögliches Interesse potenzieller Bewer- Die Novelle des Thüringer Landesmedien­ ber zu ermöglichen, nahm die Medienanstalt gesetzes hat im Jahr 2015 zu einer Neugestal- keine Einschränkung hinsichtlich möglicher tung der Bürgermedien geführt, die auch auf Programmkategorien vor. Sie möchte die den Radiomarkt ausgestrahlt hat. Das Gesetz ­Frequenzen jedoch nicht einzeln, sondern sieht nun vor, dass Offene Kanäle und Nicht- als Kette vergeben. Denkbar ist auch eine kommerzielle Lokalradios auf Bürgerfern­ Vergabe größerer Kettenteile. Bei den zur sehen und Bürgerradios umgestellt werden. Verfügung stehenden Kapazitäten handelt Diese Angebote bleiben aber in privater Trä- es sich um die UKW-Sender in Altenburg, gerschaft und behalten ihren nichtkommer- Arnstadt, Apolda, Eisenach, Erfurt, Gera, ziellen Charakter und ihren publizistischen Gotha, Meiningen, Mühlhausen, Nordhau- Spielraum. Die Thüringer Landesmedienan- sen und Weimar sowie um eine Frequenz in stalt (TLM) hat im Jahresverlauf 2015 sechs Schleiz. Bürgerradios ausgeschrieben und für jeweils vier jahre lizenziert. Seit Juni senden Radio ERF Plus und ERF Pop ziehen sich aus DAB+ F. R. E. I. aus Erfurt und Radio LOTTE Weimar in Thüringen zurück _ Bislang können die mit neuer Zulassung. SRB – Das Bürgerradio Hörer in Thüringen eine Vielzahl privater und im Städtedreieck Saalfeld/Rudolstadt/Bad öffentlich-rechtlicher Programme über An- Blankenburg startete am 1. Juli ​2015 seinen tenne empfangen. Im analogen UKW-Stan- Betrieb als Bürgerradio. Am 1. Januar ​2016 dard zählen dazu die rein werbefinanzierten folgten Wartburg-Radio 96,5 aus Eisenach, Stationen Antenne Thüringen, radio TOP 40 Radio ENNO aus Nordhausen und radio okj und LandesWelle Thüringen, hinzu kommen aus Jena. sechs Bürgerradios und die vier Programme des beitragsfinanzierten Mitteldeutschen Klassik Radio gibt UKW-Frequenzen zu- Rundfunks MDR Thüringen, JUMP, MDR rück _ Veränderungen gab es 2015 auch bei ­Figaro und MDR Info. Über DAB/DAB+ ver- den werbefinanzierten Hörfunkprogrammen breitet der MDR insgesamt sechs Angebote des Bundeslandes. Im September hat Klassik im landesweiten Multiplex von Thüringen. Radio seine elf UKW-Frequenzen zurückge- Nachdem sich die beiden religiös geprägten geben. Der Klassik- und Filmmusiksender will Programme ERF Plus und ERF Pop 2015 aus sich auf die Verbreitung im Web und über dem DAB-Altnetz zurückgezogen haben, fin- DAB+ konzentrieren. Über das bundesweite den sich derzeit keine privaten Anbieter Digitalradio-Ensemble kann das Programm im Digitalradio-Ensemble des Bundeslandes. in Thüringen weiterhin gehört werden. ERF Plus ist jedoch weiterhin als eines von elf Angeboten im bundesweiten DAB+-Multi­ TLM schreibt UKW-Frequenzen aus _ Die plex vertreten, der weite Teile von Thüringen frei gewordenen UKW-Frequenzen hat die abdeckt.

206 Thüringen | Privater Hörfunk

Abb. 74

Hörfunk-Reichweiten Thüringen | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2015 Hördauer Marktanteil 2014 2015 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2015 2014

Radiokombi Thüringen 26,2 27,3 30,9 27,3 38,1 21,2 34,2 39 19,3 16,9 Antenne Thüringen 22,1 23,4 26,0 17,4 31,5 20,6 26,5 33 16,2 15,1 LandesWelle Thüringen 13,6 10,3 4,3 3,7 15,7 9,8 11,4 14 7,0 8,5 89.0 RTL 7,3 4,5 1,7 12,1 7,5 0,8 9,2 6 2,9 4,8 radio SAW 1,9 2,7 0,0 2,9 4,8 1,8 4,1 5 2,7 0,6 Antenne Bayern 2,3 2,5 1,7 2,9 4,4 1,4 3,9 5 2,5 1,8 Hit Radio FFH 2,1 1,4 0,0 2,6 3,0 0,3 2,9 3 1,6 2,7 Radio PSR 1,0 1,1 7,6 0,0 1,2 1,0 0,8 3 1,3 0,6 Radio Paloma 0,9 0,9 0,0 0,0 0,0 1,7 0,0 1 0,6 0,6 Rock Antenne 0,6 0,9 0,0 1,9 1,4 0,3 1,6 1 0,5 0,5 RTL Radio 1,4 0,6 4,3 0,4 0,4 0,5 0,4 1 0,3 0,7 planet radio 0,4 0,6 0,7 0,4 1,9 0,0 1,4 0 0,1 0,1 Klassik Radio 0,3 0,5 0,0 0,0 0,0 0,9 0,0 1 0,3 0,1 Private Gesamt 45,6 44,8 41,9 47,4 60,4 35,7 55,7 85 41,6 41,4

MDR Thüringen 26,0 27,6 16,0 9,5 14,7 40,8 12,8 56 27,7 27,0 MDR JUMP 20,3 16,9 20,4 23,7 29,4 7,8 27,4 24 11,7 12,7 MDR info 4,2 4,3 0,0 2,5 3,5 5,6 3,1 3 1,3 1,9 MDR figaro 2,1 2,6 0,0 0,2 1,9 3,8 1,3 3 1,6 1,7 Deutschlandfunk 1,1 2,2 0,0 0,0 2,2 2,9 1,4 3 1,2 0,3 hr3 1,8 1,7 1,4 0,6 2,9 1,4 2,1 2 0,9 1,5 Bayern 1 2,0 1,7 0,0 0,0 1,5 2,4 1,0 5 2,2 2,0 NDR Eins Niedersachsen 1,4 1,6 0,0 0,0 1,1 2,4 0,7 3 1,2 0,9 Deutschlandradio Kultur 0,5 1,5 0,0 0,2 2,6 1,4 1,7 3 1,4 0,2 Bayern 3 3,4 1,5 0,0 1,7 2,8 0,8 2,4 3 1,2 1,4 MDR 1 Radio Sachsen 1,5 1,3 0,0 0,1 1,3 1,8 0,9 3 1,3 1,0 hr1 1,7 1,2 1,9 0,0 0,9 1,7 0,6 1 0,6 1,8 NDR 2 0,7 1,0 0,0 1,3 1,1 0,9 1,1 1 0,6 0,7 YOU FM 0,4 0,7 0,0 1,0 1,8 0,0 1,5 0 0,2 0,1 hr4 0,7 0,6 0,0 0,0 0,2 1,1 0,1 2 0,8 0,6 MDR Sachsen-Anhalt 1,0 0,6 2,3 1,1 0,1 0,7 0,5 2 0,8 0,5

MDR Gesamt 50,2 47,3 36,5 32,5 44,4 54,1 40,1 91 44,5 45,8 ARD Gesamt 57,7 54,3 39,0 37,6 52,1 61,6 46,9 116 57,0 55,9

Radio Gesamt 82,5 80,5 66,2 69,1 86,0 81,9 79,9 204 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2015; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2014 Radio II, MA 2015 Radio II. 207 Privater Hörfunk | Thüringen

Antenne Thüringen holt auf, JUMP ver- Privatsender erfüllen Informationsanteil _ liert _ Der Wettbewerb um die Hörer wird Im Programm der jünger ausgerichteten von Antenne Thüringen, LandesWelle Thürin- Massenangebote spielt Musik zudem eine gen und MDR JUMP bestimmt, die sich an größere Rolle als Wort. Dennoch halten die das jüngere, vermarktungsrelevante Publi- beiden Privatprogramme den vorgeschriebe- kum zwischen 14 und 49 Jahren wenden und nen Anteil an informierenden und beraten- die Zielgruppe im Format Adult Contempo- den Wortbeiträgen in Höhe von 15 Prozent rary (AC) ansprechen. Die Landeswelle MDR im Tagesprogramm ein. Außerdem sind sie Thüringen bedient als einziges Programm verpflichtet, ihr Programm für mindestens die älteren Hörer ab 45. Im Jahr 2015 behielt 45 Minuten pro Woche in die Regionen aus- JUMP bei den Unter‑50‑Jährigen mit einer einanderzuschalten. Während Antenne Thü- Tagesreichweite von 27,4 Prozent knapp die ringen diese Vorgabe laut TLM-Hörfunkana- Nase vorn, büßte im Vergleich zum Vorjahr lyse zuletzt erfüllte, blieb die LandesWelle jedoch 4,8 Prozentpunkte ein. Ex‑Marktfüh- mit 28 Minuten weit darunter. Die Medien- rer Antenne Thüringen rückte wieder näher anstalt analysiert die Programmstruktur von an den Mitbewerber heran und verbesserte Antenne Thüringen und LandesWelle Thürin- seine Reichweite um 2,9 Prozentpunkte auf gen regelmäßig, um zu überprüfen, ob beide 26,5 Prozent, während die LandesWelle Thü- die gesetzlichen Vorgaben und Zulassungs- ringen von 17,4 auf 11,4 Prozent einbrach. auflagen einhalten. Um sich voneinander abzugrenzen, set- zen die drei Mainstream-Programme bei der Privatradio bricht im Werbemarkt ein _ Musikauswahl und ihren Wortinhalten un- Das Werbejahr 2015 verlief für die Thüringer terschiedliche Akzente. Wie die im Septem- Privatsender weniger erfolgreich. Ihr Brutto­ ber 2015 veröffentlichte Hörfunkanalyse der umsatz aus dem Spotverkauf (ohne Rabatte TLM belegt, nehmen Antenne und Landes- und Gegengeschäfte) sank gegenüber dem Welle ebenso wie MDR Thüringen in ihrem Vorjahr um 10,4 Prozent auf 27,6 Mio. ​Euro. Wortprogramm stärker Bezug auf ihr Bun- Die Erlöse der LandesWelle brachen sogar desland und grenzen sich so von JUMP ab, um 22,6 Prozent auf 8,7 Mio. Euro ein, weil das auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt das Programm seine Werbepreise für 2015 empfangbar ist. Das Musikprofil der Pro- aufgrund vorangegangener Hörerverluste gramme weicht ebenfalls deutlich voneinan- senken musste. Aus dem gleichen Grund sah der ab. Antenne Thüringen und JUMP spielen sich Antenne Thüringen zu Tarifreduzierun- bevorzugt Hits der 2000er- und 2010er-Jahre, gen gezwungen. Weil der Sender aber stärker während die LandesWelle einen hohen Anteil gebucht wurde als im Vorjahr, fiel sein Brutto­ an Songs der 1980er-Jahre aufweist. MDR ­umsatzminus mit 3,5 Prozent auf 18,9 Mio. ​ Thüringen setzt vor allem auf ältere Pop- Euro moderater aus als das der LandesWelle. songs und Oldies.

208

Die Medienanstalten – Daten und Fakten WORK

2016-05-19 Jahrbuch 2015-16 Zwischenseiten final.indd 4 19.05.16 15:04 Die Medienanstalten | Organisationsstrukturen und Aufgaben

1 Organisationsstrukturen und Aufgaben

Aufgaben der Medienanstalten

Lizenzierung von privaten TV- und Hörfunksendern

Sicherung der Meinungsvielfalt

Programmaufsicht

Jugendschutz (auch für Telemedien)

Erlass von Richtlinien und Satzungen für die Durch- führung der Gesetze

Förderung des technischen Ausbaus des privaten Rundfunks

Planung und Organisation von Pilotprojekten neuartiger Rundfunkübertragungstechniken

Förderung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen im privaten Rundfunkbereich

Medienforschung

Organisation von Bürgermedien, soweit landes- gesetzlich vorgesehen

Genehmigung der Einspeisung außereuropäischer Rundfunk­programme in Kabelnetze

Projektförderung im Bereich Medienerziehung und Medien­pädagogik

Förderung der Medienkompetenz

Sicherung des diskriminier­ ungsfreien Zugangs zum digitalen Fernsehen und zu digitalen Diensten

210 Organisationsstrukturen und Aufgaben | Die Medienanstalten

1.1 Aufbau, Aufgaben und Finanzierung der Landesmedienanstalten

Die Medienanstalten sind die Lizenzierungs- Bei Zulassung und Aufsicht, Vielfaltssiche- und Aufsichtsbehörden des privaten Rund- rung und Begleitung der technischen Ent- funks. Sie sind mit dem Recht auf Selbstver- wicklung bringen die Medienanstalten ihre waltung ausgestattete staatsferne Einrich- Erfahrung ein. Fernsehgeräte vereinen heute tungen und als rechtsfähige Anstalten des klassische TV‑Inhalte, zahlreiche nichtlineare öffentlichen Rechts organisiert. Jede der An- Angebote und das Internet. Die Medienan- stalten besitzt zumeist zwei Organe: Ein mit stalten beteiligen sich daher intensiv an der den maßgeblichen gesellschaftlichen Kräften Diskussion zur künftigen Medienregulierung. des jeweiligen Landes besetztes Gremium oder einen Expertenrat (Versammlung, Me- Finanzierung _ Zur Erledigung ihrer Auf­ dienausschuss, Medienkommission oder Me- gaben brauchen die Medienanstalten finan- dienrat) und ein Exekutivorgan (Präsident zielle Unabhängigkeit, daher erhalten sie oder Direktor). In manchen Medienanstalten einen Anteil von annähernd zwei Prozent aus ist für die laufende Verwaltung ein Geschäfts- den Rundfunkbeiträgen (Haushaltsabgabe). führer eingesetzt, einige verfügen auch über § 40 RStV und die §§ 10 und 11 Rundfunk­ einen für die wirtschaftlichen Angelegenhei- finanzierungsstaatsvertrag legen die Finan- ten zuständigen Verwaltungsrat. zierungsgrundlage der Medienanstalten fest. Kernaufgaben der Medienanstalten sind Besonderheiten regeln die einzelnen Landes- die Zulassung und Beaufsichtigung privater mediengesetze, etwa Regelungen zu Vorweg­ Rundfunkveranstalter. Sie überwachen die abzügen, von denen die meisten Medien­ Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen anstalten betroffen sind. Die Finanzierung von Rundfunkstaatsvertrag (RStV), Jugend- der länderübergreifenden Aufgaben und der medienschutz-Staa​ tsvertrag (JMStV) und der Gemeinsamen Geschäftsstelle (GGS) erfolgt jeweiligen Landesmediengesetze. Zur Konkre­ über die 14 Medienanstalten. Die Höhe des tisierung der gesetzlichen Vorgaben können jeweiligen Beitrags bemisst sich nach dem die Medienanstalten Richtlinien und Satzun- Gemeinschaftshaushalt und einem Kosten- gen erlassen. Ihre Aufsichtsmittel reichen von verteilschlüssel. Weitere Einnahmen werden der Beanstandung über Bußgeldbescheide z. B. aus Verwaltungsgebühren für Amtshand- und dem Verbot einzelner Sendungen bis lungen erzielt. hin zum Entzug der Sendeerlaubnis. Alle Me- dienanstalten haben Beschwerdestellen ein- gerichtet und beraten Zuschauer und Veran- stalter.

211 Die Medienanstalten | Organisationsstrukturen und Aufgaben

1.2 Zusammenarbeit der Medienanstalten und Gemeinsame Geschäftsstelle

Die 14 Landesmedienanstalten arbeiten bei der Zulassung und Kontrolle sowie beim Auf- bau und der Fortentwicklung des priva- ten Rundfunks in grundsätzlichen, länder­ die medienanstalten – ALM GbR übergreifenden Angelegenheiten zusammen.

Vorsitz Diese Zusammenarbeit ist im ALM-Sta​ tut ge- Siegfried Schneider | BLM regelt, welches mit der Einführung bundes- weiter Aufgaben und der Einrichtung der Ge- __ Pressesprecherin | Stefanie Reger meinsamen Geschäftsstelle (GGS) als GbR-​ __ Geschäftsstellenleiter | Andreas Hamann __ Vertrag formuliert worden ist. In der Präam- Bereichsleiter Gremien und Öffentlichkeitsarbeit| bel des ALM-​Statuts wird betont, dass die Karsten Meyer Medienanstalten insbesondere unter dem __ Bereichsleiterin Jugendmedienschutz | Isabell Rausch-Jarolimek Gesichtspunkt der Gleichbehandlung priva- __ Bereichsleiter Medienkonzentration | ter Veranstalter und der besseren Durchsetz- Bernd Malzanini barkeit von Entscheidungen effektiv zusam- menarbeiten wollen. Kontakt Diese Zusammenarbeit erfolgt über ihre Kommissionen ZAK, KJM, KEK sowie die die medienanstalten – Gemeinsame Geschäftsstelle ­Direktorenkonferenz, Gremienvorsitzenden- | Friedrichstraße 60 10117 Berlin konferenz und Gesamtkonferenz. Die Ge- Tel.: 030/20646900 | Fax: 030/206469099 meinsame Geschäftsstelle, deren Einrich- [email protected] www.die-medienanstalten.de tung nach § 35 Abs. 7 RStV erfolgte, nahm im Mai 2010 in Berlin ihre Arbeit auf und wurde ZAK/DLM, GVK und GK im September 2013 um die Aufgabenberei- [email protected] che Jugendmedienschutz und Konzentrations­ www.die-medienanstalten.de kontrolle erweitert. Inzwischen unterstützen dort mehr als 20 Mitarbeiter die Funktions- Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) träger der Gemeinschaft in länderübergrei- [email protected] www.kjm-online.de fenden Angelegenheiten organisatorisch und koordinativ und übernehmen die Öffentlich- Kommission zur Ermittlung der Konzentration im keitsarbeit. Bereits seit März 2011 präsentie- Medienbereich (KEK) ren sich ALM und GGS unter der Wort-​Bild-​ [email protected] Marke „die medienanstalten“. www.kek-online.de

212 Organisationsstrukturen und Aufgaben | Die Medienanstalten

Abb. 52 Organisationsstrukturen

ZAK __ gesetzliche Aufgaben Kommission für Zulassung Zulassung bundesweiter Veranstalter und Zuweisung von Übertra- gungskapazitäten für bundesweite Versorgungsbedarfe einschließlich und Aufsicht Rücknahme oder Widerruf __ Prüfung der Anzeige des Plattformbetriebs einschließlich der Aufsicht über Plattformen __ Regionalfensterprogramme und Drittsendezeiten 14 Direktoren __ Aufsichtsmaßnahmen gegenüber bundesweiten Veranstaltern, ­insbesondere Werbung, Sponsoring und Gewinnspiele __ Abgrenzung Rundfunk/Telemedien __ Beschwerden gegenüber Landesmedienanstalten in sonstigen ­Angelegenheiten nach § 38 Abs. 1 RStV DLM __ Aufgaben gem. ALM-Statut Direktorenkonferenz der allgemeine und besondere Aufgaben der ALM __ Wahrnehmung der Interessen der Mitgliedsanstalten auf dem Gebiet Landesmedienanstalten des Rundfunks auf nationaler und internationaler Ebene __ Informations- und Meinungsaustausch mit Rundfunkveranstaltern 14 Direktoren __ gemeinsame Angelegenheiten im Bereich der audiovisuellen Medien, insbesondere Programm, Recht, Technik, Forschung, Medienkompetenz und Verwaltung GVK __ gesetzliche Aufgaben Gremienvorsitzendenkonferenz Auswahlentscheidungen bei Zuweisungen von Übertragungskapazitäten __ Entscheidung über die Belegung von Plattformen gem. § 36 Abs. 3 Satz 1 RStV Aufgaben gem. ALM-Statut 14 Gremienvorsitzende __ Angelegenheiten, die in der Medienpolitik und für die Zusammenarbeit der Landesmedienanstalten von Bedeutung sind, insbesondere auch Fragen der Programmentwicklung und ‑analyse KJM __ gesetzliche Aufgaben Kommission für Jugendmedien- Prüfung und Bewertung möglicher Verstöße gegen den JMStV und Beschluss entsprechender Maßnahmen zur Umsetzung durch die schutz Landesmedienanstalten­ __ Anerkennung von Einrichtungen der Freiwilligen Selbstkontrolle __ Festlegung von Sendezeiten __ Prüfung und Genehmigung von Verschlüsselungs- und Vorsperrungs- 6 Direktoren und 6 Sachverstän- technik dige aus Bund und Ländern __ Anerkennung von Jugendschutzprogrammen __ Indizierungsanträge für Angebote im Internet bei der BPjM und Stel- lungnahme zu Indizierungsanträgen der BPjM KEK __ gesetzliche Aufgaben Kommission zur Ermittlung der Beurteilung medienkonzentrationsrechtlicher Fragen gem. §§ 36 Abs. 4, 25 ff. RStV, insbesondere bei Zulassungen oder Beteili- Konzentration im Medienbereich gungsveränderungen von bundesweiten Fernsehveranstaltern 6 Direktoren und __ Benehmensherstellung bei Regional- und Drittfensterverfahren 6 externe Sachverständige gem. § 36 Abs. 5 Satz 2 RStV GK __ Aufgaben gem. ALM-​Statut Gesamtkonferenz Angelegenheiten, die für das duale Rundfunksystem von grundsätz- licher medienpolitischer Bedeutung sind 14 Direktoren und __ Aufgaben der Gesellschafterversammlung der ALM GbR 14 Gremienvorsitzende __ Wahl des Vorsitzenden, Personaltableau

213 Die Medienanstalten | ZAK / DLM

1.3 Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM)

und Kontrolle bundesweiter Veranstalter, der ZAK / DLM Plattformregulierung sowie der Entwicklung

Vorsitzender des digitalen Rundfunks. In ihrer Organfunk- Siegfried Schneider | BLM tion trifft sie dabei verbindlich die Entschei- Stv. Vorsitzende dungen in Zulassungs- und Aufsichtsfragen Cornelia Holsten | brema für die einzelne Medienanstalt. Die Aufga- Jochen Fasco | TLM ben sind in § 36 Abs. 2 RStV geregelt. Die DLM ist dagegen ein Gremium, das Mitglieder sind die Direktoren bzw. gesetzlichen Vertreter der Landesmedienanstalten sich auf ihr Selbstorganisationsrecht stützt und heute im Wesentlichen die aktuellen Thomas Langheinrich | LFK medienrelevanten Fragen grundsätzlich auf- Siegfried Schneider | BLM arbeitet. Sie konstituierte sich bereits am Dr. Anja Zimmer | mabb 31. Mai 1985 , damals noch mit den Direktoren | Cornelia Holsten brema der früheren Bundesrepublik als Konferenz Thomas Fuchs | MA HSH der Direktoren der unabhängigen Landes­ Joachim Becker | LPR Hessen Bert Lingnau | MMV anstalten für Rundfunk und neue Medien, Andreas Fischer | NLM um – mangels einer Verbindlichkeit – eine Dr. Jürgen Brautmeier | LfM bessere Abstimmung in länderübergreifen- Renate Pepper | LMK den Fragen und Aufgaben herbeizuführen. Uwe Conradt | LMS Heute nimmt sie die Interessen der Mitglieds­ | Michael Sagurna SLM anstalten auf dem Gebiet des Rundfunks auf Martin Heine | MSA nationaler und internationaler Ebene wahr Jochen Fasco | TLM und unterhält den Informations- und Mei- nungsaustausch mit Rundfunkveranstaltern Die Kommission für Zulassung und Aufsicht und technischen Dienstleistern. Sie behan- (ZAK) und die Direktorenkonferenz der Lan- delt gemeinsame Angelegenheiten außer- desmedienanstalten (DLM) sind personen­ halb der Zulassungs- und Aufsichtsaufgaben identisch und bestehen aus den Direktoren im Bereich der audiovisuellen Medien, holt (Präsidenten) der Landesmedienanstalten. Gutachten zu Fragen ein, die für die Aufga- Die ZAK hat der Staatsvertragsgeber mit ben der Mitgliedsanstalten von grundsätz­ Wirkung vom 1. September ​2008 eingerich- licher Bedeutung sind und beobachtet und tet, um bundesweite Angelegenheiten zen­ analysiert die Programmentwicklung. tral und verbindlich zu entscheiden. Sie be- ZAK und DLM ergänzen sich mit ihren arbeitet die Angelegenheiten der Zulassung Aufgaben aus dem Rundfunkstaatsvertrag

214 ZAKLM / D | Die Medienanstalten

und dem ALM-​Statut. Ihre Sitzungen fallen Beauftragte der Landesmedienanstalten wegen der gleichen Besetzung und der The- mennähe regelmäßig zusammen und seit Die Medienanstalten haben zur Erfüllung be- 2014 unterscheiden sie auch nicht mehr in sonderer Aufgaben derzeit zwei Beauftragte ihren Arbeitsstrukturen. Bis Ende 2013 nutzte benannt: die ZAK noch im Wesentlichen die Dienste von Beauftragten für die Bereiche Programm Beauftragter für Europa _ Europabeauf- und Werbung, Zulassungsangelegenheiten tragter ist seit dem 1. Januar ​2013 der Präsi- sowie Plattformregulierung und Digitalen dent der LFK Baden-​Württemberg, Thomas Zugang für die Koordination und Vorberei- Langheinrich. Dieser nimmt die Interessen tung ihrer Beschlüsse. Die ZAK-​Mitglieder der Mitgliedsanstalten auf dem Gebiet des entschieden sich Ende 2013, drei Fachaus- Rundfunks auf europäischer Ebene wahr. Um schüsse einzurichten, die beiden Gremien zu- die Einhaltung der Richtlinie über audiovisu- arbeiten. Diese Maßnahme nutzt Synergien, elle Mediendienste (AVMD-Rich​ tlinie) und des die Expertise der Direktoren und Fachleute europäischen Übereinkommens zum grenz­ der Medienanstalten und beschleunigt kon- überschreitenden Fernsehen zu gewährleis- sensorientierte Entscheidungen der ZAK und ten und sich frühzeitig in Gesetzgebungsver- der DLM. Diese Fachausschüsse decken die fahren auf EU‑Ebene einzubringen, arbeitet Bereiche ‚Regulierung‘, ‚Netze, Technik, Kon- er mit europäischen Regulierungsbehörden vergenz‘ und ‚Medienkompetenz, Bürger­ und Institutionen der Europäischen Union medien, Jugendschutz‘ ab (s. Kap. 4.2.2 bis und des Europarats zusammen. Er hält Kon- 4.2.4). takt zu europäischen Regulierungsbehörden ZAK und DLM unterrichten die GVK dar- über deren Dachorganisation EPRA und mit über hinaus fortlaufend über ihre Tätigkeit Hilfe der sog. Tripartite-​Treffen mit Ofcom, und beziehen sie in grundsätzlichen Angele- Großbritannien, und CSA, Frankreich. Seit genheiten, insbesondere bei der Erstellung April 2014 ist er der deutsche Vertreter in der von Satzungs- und Richtlinienentwürfen, in ERGA, dem offiziellen Zusammenschluss der ihre Arbeit ein. Die ZAK/DLM tagt zehn Mal Medienregulierer in der europäischen Ge- im Jahr. meinschaft.

Beauftragter für den Haushalt _ Haus- haltsbeauftragter der Gemeinschaft ist seit dem 1. Januar ​2016 Martin Heine, Direktor der MSA. Zu seinen Aufgaben gehören die Planung, Aufstellung und Abwicklung des Gemeinschaftshaushaltes.

215 Die Medienanstalten | ZAK / DLM

Fachausschuss 1: Regulierung Fachausschuss 1: Regulierung

Koordinatorin Der Fachausschuss Regulierung bereitet die Cornelia Holsten | brema Entscheidungen der ZAK wie auch der DLM in den Bereichen Zulassung sowie Programm- Dr. Jürgen Brautmeier | LfM und Werbeaufsicht vor. Dabei geht es vor Thomas Langheinrich | LFK allem um die Klärung grundsätzlicher me­ Uwe Conradt | LMS dienrechtlicher Fragen im Kontext der Digi- Joachim Becker | LPR Hessen talisierung des Rundfunks und der Konver- genz von Rundfunk und Internet. Für die Fachausschuss 2: Netze, Technik, ­Prüfung in Zulassungs- und Aufsichtsfragen Konvergenz steht dem Fachausschuss die Expertise der sachverständigen Fachreferenten der einzel- Koordinator nen Landesmedienanstalten zur Verfügung, Thomas Fuchs | MA HSH die in fünfköpfigen Prüfgruppen die Entschei- dungen konkreter Einzelfälle vorbereiten und Martin Deitenbeck | SLM schließlich Empfehlungen aussprechen, auf Andreas Fischer | NLM Martin Heine | MSA deren Grundlage die ZAK abschließend ver- Dr. Anja Zimmer | mabb bindlich entscheidet.

Aufgaben Fachausschuss 3: Bürgermedien, __ Vorbereitung der ZAK/DLM-​Entscheidun- Medienkompetenz und Jugendschutz gen __ rechtliche Prüfung von Aufsichtsmaßnah- Koordinator Jochen Fasco | TLM men gegenüber bundesweit verbreiteten Programmen des privaten Rundfunks Bert Lingnau | MMV __ Kontrolle der Einhaltung der allgemeinen Renate Pepper | LMK Programmgrundsätze __ Kontrolle der Einhaltung der Anforderun- gen an Gewinnspiele, Werbung (auch für Seit Anfang 2014 werden die Entscheidungen Glücksspiel), Sponsoring und Produktplat- der DLM und ZAK in drei Fachausschüssen zierungen vorbereitet, deren Mitglieder aus dem Kreis __ Einordnung neuer Werbeformen der Direktoren der Landesmedienanstalten __ Weiterentwicklung der programm- und stammen. werberechtlichen Rahmenbedingungen unterhalb des Rundfunkstaatsvertrages

216 ZAKLM / D | Die Medienanstalten

Fachausschuss 2: Netze, Technik, Konvergenz Fachausschuss 3: Bürgermedien, Medien- kompetenz und Jugendschutz Der Fachausschuss behandelt sämtliche The- men der Digitalisierung des Rundfunks und Der Fachausschuss Bürgermedien, Medien- der Entwicklung der Rundfunkübertragungs- kompetenz und Jugendschutz soll Grund- wege Kabel, Satellit, Terrestrik und IPTV. Die satzfragen aus den Fachgebieten Bürger­ Zugänge zu ihnen sind chancengleich und medien und Medienkompetenz verstärkt be- diskriminierungsfrei zu gestalten. Daher be- handeln. Ziele des Fachausschusses 3 sind fasst sich der Fachausschuss etwa mit dem insbesondere die Förderung von Medienkom- Umstieg auf den neuen Standard im Anten- petenz sowie die Professionalisierung des nenfernsehen DVB‑T2 HD, Fragen der Platt- Bereichs der Bürgermedien. formregulierung oder der Netzneutralität. Veranstalter können sich im Diskriminie- Aufgaben rungsfall an die Medienanstalten wenden. __ Förderung der bundesweiten Zusammen- In der Technischen Kommission der Lan- arbeit der Landesmedienanstalten desmedienanstalten (TKLM) arbeiten die __ Unterstützung gemeinsamer Forschungs- technischen Leiter der Landesmedienanstal- vorhaben ten medientechnische Fragen auf und be­ __ Förderung der Medienkompetenz reiten so Grundsatzentscheidungen für den __ Stärkung gemeinsamer Projekte Fachausschuss vor. Dafür stehen sie in Kon- __ Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit takt mit Netzbetreibern, Bundesnetzagentur, Programmveranstaltern und deren Verbän- Da es hinsichtlich des Bereiches Jugendschutz den. Dazu gehört die Begleitung konkreter zu Überschneidungen mit den Aufgaben der Gesetzesvorhaben sowie frequenztechnischer Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) Untersuchungen. kommen kann, erfolgt diesbezüglich eine enge Abstimmung mit dem Vorsitzenden der Aufgaben KJM. Die Beförderung der Kompetenzen __ Vorbereitung der ZAK/DLM-​Entscheidun- unter Vermeidung des Aufbaus von Doppel- gen strukturen hat dabei oberste Priorität. Für die __ Herausgabe des jährlichen Digitalisie- Erfüllung seiner Aufgaben steht dem Fach- rungsberichts (Stand der digitalen Rund- ausschuss Bürgermedien, Medienkompetenz funkübertragung sowie der Nutzung der und Jugendschutz die Expertise der sach­ Infrastrukturen) verständigen Medienpädagogik- bzw. Bür- __ Digitalisierung des Hörfunks begleiten germedienreferenten der einzelnen Landes- und vorantreiben medienanstalten zur Verfügung. Darüber __ rechtliche Prüfung von Plattformanzeigen ­hinaus können die vier Ausschussmitglieder __ Behandlung von Veranstalterbeschwerden Fachreferenten ihrer Häuser in die Sitzungen in Diskriminierungsfällen einbeziehen. __ Weiterentwicklung der Plattformregulie- rung 217 Die Medienanstalten | GVK

1.4 Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK)

In der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) GVK arbeiten die Vorsitzenden der jeweiligen Be-

Vorsitzender schlussgremien (Versammlung, Medienrat, Winfried Engel | LPR Hessen Medienkommission, etc.) der 14 Landesme- Stv. Vorsitzende dienanstalten zusammen. Zu ihren Aufgaben Ortrud Wendt | NLM gehört die Auswahl privater Anbieter für drahtlose bundesweite Übertragungskapazi- Mitglieder sind die Vorsitzenden der Beschluss­ täten sowie für die Belegung von Plattfor- gremien der Landesmedienanstalten men. Dr. Wolfgang Epp | LFK Neben diesen Aufgaben, die in § 36 Abs. 3 Dr. Erich Jooß | BLM RStV festgeschrieben sind, werden in der Prof. Dr. Hansjürgen Rosenbauer | mabb GVK Angelegenheiten beraten, die in der Felix Holefleisch| brema (Medien‑)Gesellschaft, in der Medienpolitik | Lothar Hay MA HSH und für die Zusammenarbeit der Landes­ Winfried Engel | LPR Hessen medienanstalten von Bedeutung sind, insbe- Marleen Janew | MMV Ortrud Wendt | NLM sondere Fragen der Programmqualität und Prof. Dr. Werner Schwaderlapp | LfM Programmethik sowie der Medienpädagogik Albrecht Bähr | LMK und Medienkompetenz. Prof. Dr. Stephan Ory | LMS Die GVK-Mitglieder​ tagen im Schnitt drei- Christoph Waitz | SLM bis viermal pro Jahr. Zudem treffen sie sich | Markus Kurze MSA regelmäßig einmal im Jahr mit der Gremien- Johannes Haak | TLM vorsitzendenkonferenz der ARD zu einem ge- meinsamen Gespräch über systemübergrei- fende Themen. Darüber hinaus ist die GVK im Rahmen der Medientage München seit sechs Jahren mit einem eigenen Panel vertre- ten, das aktuelle medienpolitische Themen aufgreift.

218 Gesamtkonferenz | Die Medienanstalten

1.5 Gesamtkonferenz (GK)

Die Gesamtkonferenz (GK) besteht aus den Mitgliedern der Direktorenkonferenz und der Gremienvorsitzendenkonferenz. In der GK werden gemäß ALM-​Statut die Angelegen- heiten beschlossen, die für das duale Rund- funksystem von grundsätzlicher medienpo- litischer Bedeutung sind. Dazu gehören ins- besondere Fragen der Programmentwicklung des privaten Rundfunks, aber auch grund- sätzliche medienpolitische Fragestellungen. Traditionell werden daher zu den regulären Sitzungen der GK auch Medienpolitiker ein- geladen und aktuelle medienpolitische The- men diskutiert. Die GK besitzt außerdem das Haushaltsrecht und wählt den Vorsitzenden der Gemeinschaft. Dieser führt mit Unter- stützung der Gemeinsamen Geschäftsstelle die Geschäfte. Gleichzeitig steht er der DLM und der ZAK vor. Zum Ende der Vorsitzzeit wird eine ­Gesamtkonferenz einberufen, auf der ein Schlussbericht über die Geschäftsführung vorgelegt wird und die Geschäfte an den neuen Vorsitzenden übergeben werden. Die jeweiligen Schlussberichte sind dem Inter­ net­auftritt der Medienanstalten (www.‌die-​ medienanstalten.de)‌ zu entnehmen. Die Ge- samtkonferenz trifft sich zweimal jährlich zu ordentlichen Sitzungen, im Bedarfsfall kön- nen außerplanmäßige Sitzungen anberaumt werden.

219 Die Medienanstalten | KJM

1.6 Kommission für Jugendmedienschutz (KJM)

KJM Von der für den Jugendschutz zuständigen Obersten Bundesbehörde benannte Mitglieder Vorsitzender Andreas Fischer | NLM Thomas Krüger | bpb stv. Vorsitzende Stellvertreter wird noch benannt Renate Pepper | LFK Thomas Krüger | Bundeszentrale für politische Elke Monssen-Engberding Bildung (bpb) Stellvertreterin Petra Meier | BPjM

Mitglieder aus dem Kreis der Direktoren der Landes- Von den für den Jugendschutz zuständigen Obersten medienanstalten Landesbehörden benannte Mitglieder

Jochen Fasco | TLM Sebastian Gutknecht | Arbeitsgemeinschaft Kinder- Stellvertreter Bert Lingnau | MMV und Jugendschutz (AJS), Landesstelle NRW Stellvertreter Jan Lieven | AJS, Landesstelle NRW Andreas Fischer | NLM Stellvertreter Thomas Fuchs | MA HSH Folker Hönge | Ständiger Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden bei der Freiwilligen Martin Heine | MSA Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) Stellvertreter Michael Sagurna | SLM Stellvertreterin Prof. Dr. Petra Grimm | Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart Cornelia Holsten | brema Stellvertreter Uwe Conradt | LMS Sigmar Roll | Bayer. Landessozialgericht Schweinfurt Stellvertreterin Petra Müller | Institut für Film und Thomas Langheinrich | LFK Bild in Wissenschaft und Unterricht Stellvertreter Siegfried Schneider | BLM Frauke Wiegmann | Jugendinformationszentrum Renate Pepper | LMK Hamburg Stellvertreter Dr. Jürgen Brautmeier | LfM Stellvertreterin Bettina Keil-Rüther | Staatsanwalt- schaft Erfurt

220 KJM | Die Medienanstalten

Organisation und Vernetzung _ Die Kom- __ Beschluss entsprechender Maßnahmen mission für Jugendmedienschutz (KJM) ist zur Umsetzung durch die Landesmedien- die bundesweite und unabhängige Aufsicht anstalten über privaten Rundfunk und Telemedien. Sie __ Anerkennung von Einrichtungen der Frei- ist ein Organ der Landesmedienanstalten willigen Selbstkontrolle und wurde mit der Reform des Jugendschutz- __ Festlegung von Sendezeiten systems zum 1. April ​2003 eingerichtet. Die __ Prüfung und Genehmigung von Verschlüs­ KJM setzt sich aus zwölf Sachverständigen selungs- und Vorsperrungstechnik zusammen: sechs Direktoren der Landes­ __ Anerkennung von Jugendschutzprogram- medienanstalten, vier von den zuständigen men Obersten Landesjugendbehörden benannte __ Indizierungsanträge für Angebote im In- Mitgliedern und zwei Mitgliedern, die die ternet bei der Bundesprüfstelle für jugend- Oberste Bundesbehörde entsendet. Weder gefährdende Medien (BPjM) sowie Stel- die Sachverständigen noch ihre jeweiligen lungnahme zu Indizierungsanträgen der Stellvertreter sind bei der Erfüllung ihrer Auf- BPjM gaben an Weisungen gebunden. Die KJM ­arbeitet eng mit der Bundesprüfstelle für Themenverantwortung und Struktur _ Die ­jugendgefährdende Medien (BPjM) zusam- Aufgaben der KJM-​Stabsstelle werden zum men. Die länderübergreifende Einrichtung Teil in der GGS bearbeitet, zum Teil beim Vor- jugendschutz.‌net ist organisatorisch an die sitzenden erledigt und zum Teil auf die ein- KJM angebunden und unterstützt sie bei zelnen Landesmedienanstalten verteilt. Die ihren Aufgaben im Telemedienbereich. Verantwortung für Themen grundsätzlicher Bedeutung liegt bei den ordentlichen KJM-​ Aufgaben _ Im Rahmen der Rundfunk- und Mitgliedern. Sie bearbeiten die jeweiligen Telemedienaufsicht beurteilt die KJM Medien- Themen unter Rückgriff auf die bestehenden inhalte aufgrund ihres Gefährdungspoten­ Arbeitsgruppen und stellen sie anschließend zials und regelt deren öffentliche Verbrei- im Plenum zur Diskussion. Arbeitsgruppen tung. Der gesetzliche Jugendmedienschutz können aus Mitgliedern der KJM, aus Mitar- sieht vor, dass Kinder und Jugendliche Me- beitern der Landesmedienanstalten, der GGS dien altersgerecht nutzen oder keinen Zu- und von jugendschutz.‌net sowie externen gang haben, um sie vor problematischen Me- Sachverständigen bestehen. Beim Vorsitzen- dieninhalten zu schützen. den der KJM ist u. a. die Pressearbeit, die Ab- gabe von Stellungnahmen zu Indizierungs- __ Prüfung und Bewertung möglicher Ver- anträgen für Telemedieninhalte oder auch stöße gegen den Jugendmedienschutz-​ das Stellen von Indizierungsanträgen an­ Staatsvertrag (JMStV) gesiedelt. Weitere Informationen zur The- menverantwortung und Struktur sind unter www.‌kjm-​online.‌de zu finden.

221 Die Medienanstalten | KEK

1.7 Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK)

Aufgabe der Kommission zur Ermittlung der KEK Konzentration im Medienbereich (KEK) ist es, die Einhaltung der Bestimmungen zur Siche- Vorsitzender Prof. Dr. Ralf Müller-​Terpitz | Universität Mannheim rung der Meinungsvielfalt im Fernsehen zu überwachen. Diesbezüglich finden Prüfun- Mitglieder aus dem Kreis der Sachverständigen des gen im Rahmen von Zulassungsverfahren zur Rundfunk- und Wirtschaftsrechts Programmveranstaltung und bei Veränderun- gen von Beteiligungsverhältnissen bei Pro- Prof. Dr. Dieter Dörr | Direktor des Mainzer grammveranstaltern statt. Die KEK beurteilt Medieninstituts Dr. Hans-Dieter Lübbert (stv. Vorsitzender) | dabei, ob ein Unternehmen durch die ihm Rechtsanwalt zurechenbaren Programme sowie – ab Er­ Prof. Dr. K. Peter Mailänder | Rechtsanwalt reichen einer gewissen Relevanz im Fernseh- Prof. Dr. Ralf Müller-​Terpitz (Vorsitzender) | ­​ bereich – durch sonstige Medienaktivitäten Universität Mannheim vorherrschende Meinungsmacht erlangt. Die | Prof. Dr. Jürgen Schwarz Rechtsanwalt Kommission ist „für die abschließende Be­ Prof. Dr. Insa Sjurts | Präsidentin der Zeppelin urteilung von Fragestellungen der Sicherung Universität in Friedrichshafen von Meinungsvielfalt im Zusammenhang Ersatzmitglieder mit der bundesweiten Veranstaltung von Prof. Dr. Georgios Gounalakis | Philipps-Universität Fernsehprogrammen“ zuständig (§ 36 Abs. 4 Marburg Satz 1 RStV). Dabei wird die KEK jeweils für Dipl.-Kfm. Franz Wagner | Wirtschaftsprüfer diejenige Landesmedienanstalt tätig, bei welcher ein Lizenzantrag eingegangen ist Mitglieder aus dem Kreis der gesetzlichen Vertreter der Landesmedienanstalten oder bei welcher der von Beteiligungsverän- derungen betroffene Veranstalter lizenziert Joachim Becker | LPR Hessen ist. Sofern sich eine Beteiligungsveränderung Dr. Jürgen Brautmeier | LfM auf mehrere Veranstalter auswirkt, kann die Uwe Conradt | LMS KEK im Rahmen eines Prüfverfahrens auch | Thomas Fuchs MA HSH für mehrere Medienanstalten tätig sein. Bei Michael Sagurna | SLM Regional- und Drittfensterverfahren muss die Dr. Anja Zimmer | mabb zuständige Landesmedienanstalt vor Aus- Ersatzmitglieder wahl und Zulassung eines Veranstalters das Siegfried Schneider | BLM Benehmen mit der KEK herstellen (§ 36 Abs. 5 Thomas Langheinrich | LFK Satz 2 RStV).

222 KEK | Die Medienanstalten

Sicherung der Meinungsvielfalt _ Im Mit- eine Veranstaltergruppe insgesamt einen Zu- telpunkt der Prüfung von Fragestellungen schaueranteil von 20 Prozent oder mehr er- der Sicherung der Meinungsvielfalt durch reicht und gilt dann für den Veranstalter des die KEK steht § 26 RStV. Danach ist es einem zuschaueranteilsstärksten Programms der Unternehmen erlaubt, selbst oder durch ihm Gruppe. zurechenbare Unternehmen bundesweit im Fernsehen eine unbegrenzte Anzahl von Pro- Mitglieder und Finanzierung _ Die KEK be- grammen zu veranstalten, solange es da- steht aus sechs Sachverständigen des Rund- durch keine vorherrschende Meinungsmacht funk- und des Wirtschaftsrechts, von denen erlangt. Vorherrschende Meinungsmacht drei die Befähigung zum Richteramt haben wird nach § 26 Absatz 2 RStV vermutet, wenn müssen, sowie aus sechs gesetzlichen Vertre- die einem Unternehmen zurechenbaren Pro- tern (Direktoren) der Medienanstalten. Die gramme im Jahresdurchschnitt einen Zu- Sachverständigen sowie zwei Ersatzmitglie- schaueranteil von 30 Prozent erreichen. Glei- der werden von den Ministerpräsidenten der ches gilt beim Erreichen eines Zuschaueran- Länder für die Dauer von fünf Jahren ein­ teils von 25 Prozent, sofern das Unternehmen vernehmlich berufen. Die sechs Vertreter der auf einem medienrelevanten verwandten Medienanstalten und zwei Ersatzmitglieder Markt eine marktbeherrschende Stellung hat werden durch die Medienanstalten für die oder eine Gesamtbeurteilung seiner Aktivi- Amtszeit der KEK gewählt. Der Vorsitz der täten im Fernsehen und auf medienrelevan- KEK liegt bei einem der sechs Sachverständi- ten verwandten Märkten ergibt, dass der gen. Die KEK fasst ihre Beschlüsse mit der ­dadurch erzielte Meinungseinfluss einem Mehrheit ihrer gesetzlichen Mitglieder. Die Zuschaueranteil von 30 Prozent entspricht. Medienanstalten stellen der KEK die not- Nach einer Bonusregelung können bei der wendigen personellen und sachlichen Mittel Berechnung des Zuschaueranteils zwei Pro- zur Verfügung. zentpunkte abgezogen werden, wenn im zu- schaueranteilsstärksten Vollprogramm des betroffenen Veranstalters Regionalfenster- programme ausgestrahlt werden. Weitere drei Prozentpunkte können in Abzug gebracht werden, sofern zusätzlich Sendezeiten für unabhängige Dritte eingeräumt werden. Hierzu sind Programmveranstalter verpflich- tet, die mit einem Vollprogramm oder einem Spartenprogramm mit Schwerpunkt „Infor- mation“ einen Zuschaueranteil von durch- schnittlich zehn Prozent oder mehr errei- chen. Die Verpflichtung besteht auch, wenn

223 Die Medienanstalten | Baden-Württemberg

Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Anstalt des öffentlichen Rechts

Reinsburgstraße 27 | 70178 Stuttgart Tel.: 0711/669910 | Fax: 0711/6699111 [email protected] | www.lfk.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2016

Einnahmen 10.648.500 10.667.000 11.756.000 Einnahmen aus Rundfunkbeitrag 10.163.000 10.463.000 10.909.000 sonstige Einnahmen 485.500 204.000 247.000

Ausgaben Personalaufwendungen 2.128.700 2.243.700 2.183.000 Sachaufwendungen Zulassung und 2.159.800 1.920.300 2.173.000 Aufsicht 2 NKL 1.400.000 1.455.000 1.455.000 Technikförderung 2.715.000 2.698.000 3.513.000 Medienkompetenz und Ausbildung 2 1.725.000 1.750.000 1.802.000 Sonstiges 520.000 600.000 630.000

Mitarbeiter 25 25 25

1 Sollzahlen lt. Haushaltsplan 2 einschl. Forschungsaufgaben

Aufgaben und Rechtsgrundlagen

Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-​ Übertragungskapazitäten zu. Die LFK beauf- Württemberg ist eine staatsferne und unab- sichtigt Jugendschutz, Werbung und Anbie- hängige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie terkennzeichnung, plant und fördert techni- lässt private Rundfunkveranstalter zu, übt sche Infrastrukturmaßnahmen im Bereich die Aufsicht über sie aus und weist öffent- des Rundfunks, initiiert Forschungsprojekte lich-​rechtlichen und privaten Veranstaltern und engagiert sich in der Medienpädagogik.

224 Baden-Württemberg | Die Medienanstalten

LFK-Organe Baden-​Württembergischer Industrie- und Handels- kammertag Dr. Wolfgang Epp | Bauernverbände Dr. LFK- ​Organe sind der Vorstand und der Me­ Heiner Krehl | Beamtenbund Baden-​Württemberg Manfred Stutz | Bund der Vertriebenen, Landesver- dienrat. Weitere Organe sind im Einzelfall die band Baden-​Württemberg Arnold Tölg | CDU-Fraktion​ KEK, die ZAK, die GVK und die KJM. Andreas Deuschle, MdL | Christlicher Gewerkschafts- bund Deutschland Landesverband Baden-​Württem- berg Marinko Skara | Deutscher Bundeswehrverband ​ Vorstand e. V. Gerhard Stärk | Deutscher Gewerkschaftsbund Vorsitzender des Vorstands | Thomas Langheinrich Landesbezirk Baden-​Württemberg Andrea Gregor | Evangelische Landeskirchen Dan Peter | FDP/DVP-​ stv. Vorsitzender des Vorstands | Hans Beerstecher Fraktion Prof. Dr. Ulrich Goll, MdL | Fraktion Grüne weitere Mitglieder | Prof. Dr. Armin Dittmann, Thomas Poreski, MdL | Freikirchen David Roth | In­ Hans-Georg Junginger, Prof. Hans-Peter Welte formationstechnische Gesellschaft Dr. Klaus-​Dieter stv. Mitglieder | Bettina Backes, Birgit Ludwig, Elke Schenkel | Israelitische Religionsgemeinschaften Alt-​ Picker, Andreas Reißig Landesrabbiner Dr. h. c. Joel Berger | Journalisten­ verbände Dagmar Lange | Jugendverbände Michael Niedoba | Kommunale Landesverbände Dr. Bernd Der Präsident Vöhringer | Landeselternbeirat Baden-​Württemberg Präsident | Thomas Langheinrich Dr. Carsten Rees | Landesfamilienrat Baden-​Württem- berg Thomas Münch | Landesfrauenrat Baden-​Würt- Abteilung Aufsicht, Zulassung, Verwaltung temberg Christa Gönner-​Schwarz | Landesmusikrat Leiter | Ingo Nave (stv. Präsident) Baden-​Württemberg e. V. Prof. Mini Schulz | Landes- Abteilung Technik naturschutzverband Baden-​Württemberg e. V. Robert Leiter | Walter Berner Auersperg | Landesrektorenkonferenz der Universitä- Abteilung Medienkompetenz, Programm, Forschung ten, Kunsthochschulen, Päd. Hochschulen, Fachhoch- Leiter | Thomas Rathgeb schulen Prof. Dr. Hans-​Werner Huneke | Landesverband Abteilung Förderung, Ausbildung, Öffentlichkeits- der Baden-​Württemberg. Industrie e. V. und Landesver- arbeit einigung Baden-​Württemberg. Arbeitgeberverbände ​ Leiterin | Dr. Angela Frank (stv. Präsidentin) e. V. Michael Hüffner | Landesverband der Freien Berufe Pressesprecher und Bund der Selbständigen Baden-​Württemberg Axel Dürr Prof. Dr. Emanuel H. Burkhardt | Römisch-​katholische Kirche Dr. Gerhard Neudecker | Schriftstellerorgani­ Der Medienrat sationen, Bühnenverein und Bühnengenossenschaft Vorsitzender | Dr. Wolfgang Epp Peter Spuhler, | SPD Fraktion Gerhard Kleinböck, MdL | Stellvertreter | Thomas Münch, Stephan Bourauel Sportverbände Joachim Spägele | Südwestdeutscher Zeitschriftenverlegerverband u. Verband Südwest- 36 Mitglieder | Stand: März 2016 deutscher Zeitungsverleger e. V. Stephan Bourauel | 6. Amtsperiode: 13. Februar 2012 – 13. Februar 2017 Vertreter des Landtags (CDU) Joachim Kößler, MdL | Vertreter des Landtags (CDU) Viktoria Schmid, MdL | Aktion Jugendschutz Peter Wittemann | Baden-Würt​ - Vertreter des Landtags (Fraktion Grüne) Brigitte Lösch, tembergischer Handwerkstag Joachim Wohlfeil | MdL | Vertreter des Landtags (SPD) Florian Wahl, MdL

↓ ↓

225 Die Medienanstalten | Baden-Württemberg

↓ nen städtischen Bereich reicht einer dieser Ausschüsse „Mini-​Sender“ allerdings nicht aus. Haushaltsausschuss _ Vorsitzender | Michael Hüffner Migration von UKW nach DAB Ein Wech- Medienpädagogischer Ausschuss sel auf DAB und das Abschalten von UKW ist Vorsitzender | Peter Wittemann allein mit den Kräften des Marktes in Deutsch- Ausschuss für Medienkonvergenz und digitale land nicht zu erreichen. Das ist das Ergebnis Gesellschaft eines Papieres, das die Technische Konferenz Vorsitzender | Prof. Dr. Emanuel H. Burkhardt der Medienanstalten unter wesentlicher Be- teiligung der LFK erstellt hat. Die Entwicklun- gen des Marktes müssen mit effektiven re- Arbeitsschwerpunkte gulatorischen Steuerungs- und Fördermaß- nahmen verbunden werden, so das Papier. Hörfunk _ Nirgendwo gibt es so viele Haus- halte mit DAB+-​Geräten wie im Südwesten. Fernsehen _ Aufgrund der Digitalisierung Mit 14 Prozent ist Baden-​Württemberg Spit- haben die regionalen Fernsehveranstalter zenreiter – eine Verdoppelung binnen eines hohe Kosten zu tragen. Darum hat sich die Jahres, so die Zahlen des Digitalisierungsbe- LFK gemeinsam mit den Sendern und den richtes 2015. Beigetragen zu dieser positiven Landtagsfraktionen für eine Änderung des Entwicklung haben auch die gemeinsamen Landesmediengesetzes eingesetzt. Ziel war Marketingkampagnen der privaten baden-​ es, den Vorwegabzug der Mittel der LFK zu württembergischen Radios mit dem SWR, die mindern, um dadurch die Förderung des u. a. auch durch die maßgebliche Förderung ­regionalen Fernsehens erhöhen zu können. durch die LFK möglich wurden. Eine Kapazität Ende 2015 wurde eine entsprechende Ände- auf dem landesweiten Multiplex wird von den rung vom Landtag beschlossen. Hierdurch Nichtkommerziellen Lokalradios und Lern­ fließen der LFK im olgejahrF rund 600.000 radios genutzt, auch hier fördert die LFK. Euro zusätzlich zu. Parallel wurde von der LFK eine Änderung des Fördersystems beschlos- Versuch zu DAB _ Kleine, nicht so kosten­ sen. Die Veranstalter erhalten künftig einen intensive Sendeanlagen mit geringer Leistung einheitlichen festen Förderbetrag für ihre (200 Watt) und mit vergleichsweise niedri- ­Infrastrukturkosten. Zusätzlich werden auch gem Standort können einen begrenzten Investitionen und Marketingmaßnahmen für ­lokalen Bereich durchaus mit einem DAB+-​ die Digitalisierung gefördert. Hörfunkangebot versorgen. Das ist das Er- gebnis eines großangelegten Strahlungsver- Datenschutz _ Ans Internet angeschlossene suches, den die Landesanstalt für Kommuni- Smart ‑TV-Ger​ äte erheben und senden zuneh- kation mit einem DAB-​Kleinleistungssender mend Daten über das Nutzungsverhalten der in Stuttgart durchgeführt hat. Für den urba- Zuschauer ans Netz. Vor diesem Hintergrund

226 Baden-Württemberg | Die Medienanstalten

hat der Ausschuss Medienkonvergenz und schen Forschungsverbundes Südwest (mpfs), Digitale Gesellschaft des Medienrates der einer Forschungskooperation zwischen LFK LFK ein Positionspapier verfasst, in dem ge- und LMK. Der mpfs gibt in Zusammen­arbeit fordert wird, dass vor jeder Datenerhebung mit dem Südwestrundfunk seit 1999 die re- eine wissende Entscheidung des Nutzers präsentativen Studienreihen JIM (Jugend, In- über Art, Umfang und Weise der Datenerhe- formation, (Multi‑)Media) und KIM (Kinder + bung, Übertragung sowie Art, Umfang und Medien, Computer + Internet) sowie die Fa- Zweck deren Auswertung erfolgt. milien Studie FIM (Familie, Interaktion, Me- dien) und seit 2012 die miniKIM heraus. Die Medienkompetenz _ Einer der Schwer- Studien untersuchen das Medienverhalten punkte der Arbeit der LFK ist die Förderung der Kinder und Jugendlichen sowie den Me- der Medienkompetenz. In diesem Rahmen dienumgang in Familien in Deutschland und werden zahlreiche Medienkompetenzpro- bilden damit eine wichtige Grundlage für die jekte wie Ohrenspitzer, Internet ABC, Handy- medienpädagogische Arbeit. sektor, Flimmo, oder Medianezz.‌de zum Teil seit Jahren begleitet, unterstützt und weiter Jugendmedienschutz _ Neben den Auf- entwickelt. Neben eigenen Projekten der LFK sichtsverfahren der Kommission für Jugend- oder der Gemeinschaft der Medienanstalten medienschutz (KJM) engagiert sich die LFK erfolgt die Vermittlung von Medienkompe- seit 2015 auch auf Europaebene in einer tenz in der Stiftung MedienKompetenz Forum ­Unterarbeitsgruppe der European Regulators Südwest (MKFS) und in Zusammenarbeit mit Group (ERGA) zum Thema Jugendmedien- Partnern wie etwa der Medien- und Film­ schutz. Die Gruppe unterstützt und berät die gesellschaft (MFG), jugendschutz.net‌ , Aktion EU‑Kommission, insbesondere mit Blick auf jugendschutz (ajs), der Landesvereinigung die bevorstehende Novellierung der europä- Kulturelle Jugendbildung (LKJ), der Jugend- ischen Richtlinie für audiovisuelle Medien- stiftung Baden-​Württemberg sowie im Rah- dienste. Der LFK wurde hier die Federführung men der Initiative Kindermedienland. für das Thema „technische Schutzoptionen“ 2015 initiierte die LFK ein Netzwerk der übertragen, da Deutschland mit dem Konzept Akteure in Baden-​Württemberg zum Thema der Jugendschutzprogramme best-​practice-​ „Senioren im Internet“, zudem ist die LFK Ansätze vorweisen kann, die auf europäi- Partnerin im Konsortium „KommmiT“ (Kom- scher Ebene bereits viel Beachtung gefunden munikation mit intelligenter Technik), einem haben. Mehr zu den Tätigkeiten auf europäi­ vom BMBF geförderten Projekt zum Einsatz scher Ebene erfahren Sie ab Seite 22. moderner Kommunikationstechnologien für ältere Mitbürger. Weitere Informationen finden! www.lfk.de

Forschung _ Die LFK verantwortet als Ge- Fernsehen siehe Seite 115 schäftsstelle die Arbeit des Medienpädag­ o­gi­ Hörfunk siehe Seite 168

227 Die Medienanstalten | Bayern

Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) Anstalt des öffentlichen Rechts

Heinrich-Lübke-Straße 27 | 81737 München Tel.: 089/638080 | Fax: 089/63808140 [email protected] | www.blm.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2016

Einnahmen 28.322.000 29.054.000 29.776.300 Rundfunkbeitrag 22.964.000 23.385.000 23.763.300 sonstige Einnahmen 2 5.358.000 5.669.000 6.013.000

Ausgaben Technikförderung 1.780.000 1.550.000 1.580.000 Fernsehproduktionsförderung 1.500.000 1.500.000 1.500.000 Programmförderung 850.000 705.000 705.000 Förderung Programmherstellung des lo- 1.800.000 1.700.000 1.650.000 kalen Fernsehens (nach Art. 23 BayMG)3 Finanzierungsbeitrag Fernsehfenster 4.288.000 4.675.000 4.743.000 Ausbildungsförderung 915.000 1.015.000 1.046.000 Innovationsförderung 10.000 250.000 232.000 Medienpädagogik 645.000 645.000 690.000 Forschung 750.000 750.000 820.000 Veranstaltungen u. Öffentlichkeitsarbeit 1.111.500 1.135.500 1.137.500 Mitgliedschaften und Förderbeiträge 94.500 97.000 97.000 Personalaufwendungen 8.074.800 8.563.800 9.193.800 Sachaufwendungen 4 5.676.200 5.649.200 5.597.800 Kosten für Gebühreneinzug 827.000 818.500 784.200

Stellen 75 81 82

1 in Euro lt. Wirtschaftsplan 2 Kostenerlöse, sonstige Erträge und Entnahmen aus Rücklagen 3 technische Verbreitungskosten lokaler TV-Anbieter werden zusätzlich mit 9 Mio. € aus dem bayerischen Staatshaushalt gefördert 4 einschl. Abschreibungen

228 Bayern | Die Medienanstalten

Struktur der BLM Gerhard Hopp, Martin Neumeyer, Eberhard Rotter, Berthold Rüth, Martin Schöffel, Jürgen Ströbel | Bayer. Organe der BLM sind gem. Art. 10 Abs. 2 Landtag, Freie Wähler Prof. Dr. Michael Piazolo | Bayer. Landtag, SPD Martina Fehlner, Dr. Christoph Raben- ­BayMG der Präsident, der Medienrat und stein, Markus Rinderspacher | Bayer. Städtetag Mar- der Verwaltungsrat sowie fallweise nach kus Loth | Bund Naturschutz in Bayern Peter Rottner | § 35 Abs. 2 RStV die ZAK, die GVK, die KEK Elternvereinigungen Helmut Wöckel | Evang. Kirche und die KJM. Detlef Bierbaum | Evang. kirchl. Frauenorganisationen Katharina Geiger (Schriftführerin) | Familienverbände Gerlinde Martin | Gewerkschaften Timo Günther, | Der Präsident Christa Hasenmaile Handswerkskammern Heinrich Mosler | Industrie- und Handelskammern Walter Keil- Präsident | Siegfried Schneider bart | Intendanzen (Direktionen) der Bayer. Staatsthe- ater Peter Theiler | Israelitische Kultus­gemeinden Dr. __ Stellvertreter des Präsidenten und Geschäfts- h.c. Charlotte Knobloch | Kath. Kirche Dr. Florian führer | Martin Gebrande Schuller | Kath. kirchl. Frauenorganisationen Ulla Krie- bel | Komponistenorganisationen Thomas Rebens- __ Bereich Verwaltung | Nikolaus Lörz burg | Leiter der Bayer. Schauspielbühnen Werner __ Bereich Recht | Prof. Roland Bornemann Müller | Lehrerverbände Max Schmidt | Musikorgani- __ Bereich Technik | Reiner Müller sationen Wilhelm Lehr | Organisationen der Erwach­ __ Bereich Programm | Heinz Heim senen­bildung Dr. Erich Jooß (Vorsitzender) | Schrift­ __ Bereich Medien­kompetenz und Jugendschutz | steller­organisationen Arwed Vogel | Verband Freier Verena Weigand Berufe in Bayern Dr. Fritz Kempter (stv. Vorsitzender) | __ Bereich Kommunikation und Medien­wirtschaft | Verband Bayer. Zeitungsverleger Dr. Markus Rick | Ver- Johannes Kors (stv. Geschäftsführer) bände der Heimatvertriebenen Paul Hansel | Vereini- gung der Bayer. Wirtschaft Karl-Georg Nickel Der Medienrat Vorsitzender | Dr. Erich Jooß Ausschüsse des Medienrats

7. Amtsperiode: 1. Mai 2011 – 30. April 2017 __ Fernsehausschuss 47 Mitglieder nach entsendenden Organisationen / Vorsitzender | Walter Keilbart Stellen __ Hörfunkausschuss Vorsitzender | Prof. Dr. Manfred Treml Bayer. Heimattag Prof. Dr. Manfred Treml | Bayer. __ Grundsatzausschuss Hochschulen Prof. Dr. Erich Bauer | Bayer. Staatsregie- Vorsitzender | Bernd Kränzle rung Ilse Aigner | Bayer. Bauernverband Anneliese __ Digital-Ausschuss Göller, Franz Kustner | Bayer. Gemeindetag Josef Vorsitzender | Prof. Dr. Erich Bauer Mend | Bayer. Journalistenverband Jutta Müller | __ Medienkompetenz-Ausschuss Bayer. Jugendring Michael Voss | Bayer. Landessport- Vorsitzender | Wilhelm Lehr verband Bernd Kränzle, Lydia Sigl | Bayer. Landkreistag __ Beschließender Ausschuss Tamara Bischof | Bayer. Landtag, Bündnis 90/Die Grü- Vorsitzender | Dr. Erich Jooß nen Ulrike Gote | Bayer. Landtag, CSU Alex Dorow, Dr. __ Programmausschuss Vorsitzender | Helmut Wöckel ↓

↓ 229 Die Medienanstalten | Bayern

↓ Arbeitsschwerpunkte der BLM Der Verwaltungsrat Vorsitzender | Manfred Nüssel Hörfunk und Fernsehen _ Bereits 2014 hatte 7. Amtsperiode: 1. 11.2014 – 31. 10.2019 die BLM die interne Arbeitsgruppe „Hörfunk 2020“ eingesetzt, die Handlungsempfehlun- Vertreter der Gemeinden und Gemeindeverbände gen zu Entwicklungs- und Inno­vations­stra­ Martin Bayerstorfer, Henry Schramm tegien vor allem für den lokalen Hörfunk er- Vertreter der Anbieter arbeiten sollte. Aus gleichem Anlass wurde Alexandra Holland, Gerd Penninger 2015 eine Arbeitsgruppe „Lokalfernsehen 3.0“ Vom Medienrat gewählte sonstige Mitglieder Prof. Dr. Johannes Kreile, Manfred Nüssel (Vorsitzen- für das lokale Fernsehen gegründet, die ihre der), Roland Richter, Michael Sedlmair, Achim Werner Arbeit Ende des Jahres weitgehend abge- (stv. Vorsitzender) schlossen hat. Als zentrale Zukunftsaspekte für beide Bereiche wurden u. a. die Stärkung Stand: 1. Januar 2016 der lokalen Inhalte, deren Verbreitung über alle relevanten Verbreitungswege und Platt- Besondere Aufgaben und Rechtsgrundlagen formen, die Entwicklung eigener Sender-­Apps, die Verbesserung der inhaltlichen Qualität Der Artikel 111a, um den die Bayerische Ver- durch eine Systematisierung und Intensivie- fassung 1972 ergänzt wurde, legt fest, dass rung der Aus- und Fortbildung, eine bessere Rundfunk in Bayern nur in öffentlicher Ver- Ausschöpfung der lokalen Werbepotenziale antwortung und öffentlich-rechtlicher Träger­ und eine gezielte Zusammenarbeit von An- schaft veranstaltet werden darf. Dadurch bietern identifiziert. Das lokale Fernsehen ist werden der BLM deutlich größere Steuerungs­ auch in Zukunft auf die digitale Satelliten- funktionen gegenüber den privaten Anbie- ausstrahlung angewiesen. Eine HD‑Ausstrah- tern zugewiesen, als das in anderen Bundes- lung auf möglichst allen Distributionswegen ländern der Fall ist. Zum Ausdruck kommt ist anzustreben. Im Jahr 2016 wird es darum das auch in Art. 16 Bayerisches Medienge- gehen, die Handlungsempfehlungen beider setz, der der BLM unmittelbare Gestaltungs- Arbeitsgruppen schrittweise umzusetzen. und Weisungsmöglichkeiten gegenüber den Anbietern einräumt und in § 64 Rundfunk- Forschung _ Zusammen mit dem Bundes- staatsvertrag, in dem im föderalen Kontext verband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat die der besonderen Situation Bayerns durch die BLM den Webradiomonitor 2015 erheben öffentlich-rechtliche Trägerschaft Rechnung ­lassen. Demnach nähert sich die Anzahl der getragen wird. ­Online-Audio-Angebote in Deutschland mit 9.792 Angeboten der 10.000er Marke. Gleich- zeitig wächst die Nutzung von Online Audio über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets. Derzeit erfolgt bereits ein Drittel

230 Bayern | Die Medienanstalten

der Abrufe von Online-Audio-Angeboten über es Jurys und Siegerteams. Beim radio.‌hack mobile Endgeräte (36 %). Für 2017 wird er- gewann ein Team, das über eine Mobile App wartet, dass es fast zwei Drittel sein werden personalisierte Musik mit personalisierten (62 %). Die Mehrheit der werbe­finanzierten Inhalten verband, beim digital journalism Anbieter verzeichnete eine spürbar erhöhte hackathon eine Plattform, auf der User die Werbenachfrage. Neben mobilen Apps und Artikel ihres Lieblingsjournalisten abonnie- günstigeren Mobilfunk­tarifen sehen die be- ren können. fragten Experten auch online-­fähige Auto­ radios als wichtige Treiber der Entwicklung. Innovation _ Das im Juni 2015 gegründete Media Lab Bayern der BLM ist ein Coworking-­ Medienkompetenz _ Der Medienführer- Space und Inkubator für digitalen Journalis- schein Bayern feierte Ende 2015 sein fünfjäh- mus, das vom Bayerischen Staatsministe- riges Bestehen. Die Materialien werden zu rium für Wirtschaft und Medien, Energie und einem großen Teil von der Stiftung Medien- Technologie gefördert wird. Gesucht werden pädagogik Bayern der BLM erarbeitet. Mittler­ kreative Vordenker, die ihre eigenen Medien- weile gibt es kostenlose Unterrichtsmateria- projekte umsetzen wollen. Im Media Lab lien für Kindertageseinrichtungen, die 3./4., können sie Ideen entwickeln, Teammitglieder 6./7. und 8./9. Jahrgangsstufen von Schulen finden und Prototypen für Apps und Tools und für berufliche Schulen. Damit reicht das entwerfen. Pro Halbjahr werden drei bis vier Spektrum des Medienführerscheins Bayern Teams unterstützt. Wen die hochkarätige Jury inzwischen vom Elementarbereich bis zur ausgewählt, wird vom sogenannten Founders betrieblichen Ausbildung. Insgesamt haben Fellowship Programm zunächst drei Monate bereits über 150.000 Kinder und Jugendliche mit monatlich bis zu 1.200 Euro gefördert. auf diesem Weg altersgerecht die Chancen, Die Förderung kann dann nochmal für drei aber auch Risiken der Medienwelt kennenge- Monate verlängert werden. Außerdem gibt lernt. es ein Business-Coaching, zusätz­liche weitere Coachings und die Teams ­können für multi- Veranstaltungen _ Hacks oder Hackathons mediale Produktionen die Studios des Aus- sind keine Veranstaltungen, in denen es und Fortbildungskanals nutzen. darum geht, Schaden anzurichten, sondern im Gegenteil Treffen von Journalisten, Pro- grammierern und Designern, um neue, krea- tive Hard- und Softwareprodukte zu entwi- ckeln. Zwei dieser Treffen hat die BLM 2015 Weitere Informationen finden! mit Part­nern veranstaltet: den ersten BLM www.blm.de radio. ‌hack Anfang des Jahres und den digital Fernsehen siehe Seite 116 journalism hackathon des Media Lab Bayern Hörfunk siehe Seite 171 der BLM im Dezember. In beiden Fällen gab

231 Die Medienanstalten | Berlin-Brandenburg

Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) Anstalt des öffentlichen Rechts

Kleine Präsidentenstraße 1 | 10178 Berlin Tel.: 030/2649670 | Fax: 030/26496790 [email protected] | www.mabb.de

Personal und Finanzen

2014 2015 1 2016 1

Erträge 8.327.000 8.936.681 10.375.188 Rundfunkgebühren 6.417.000 6.777.681 7.4 47.188 Entnahmen Rücklagen 1.352.000 1.632.000 2.749.000 sonstige Einnahmen 558.000 527.000 179.000

Aufwendungen 9.056.000 8.797.000 9.614.000 allgemeine Aufgaben 2.937.000 3.297.000 3.910.000 Technikförderung 281.000 540.000 530.000 Offener Kanal 1.741.000 1.743.000 1.837.000 Medienkompetenz/Ausbildung 2.170.000 1.976.000 2.325.000 geförderte Veranstaltungen 270.000 350.000 80.000 lokale/regionale Veranstalter 1.005.000 890.000 901.000 Einstellungen in die Rücklage 32.000 0 30.000 Abführung RBB 620.000 1.000 1.000

Mitarbeiter Zulassung und Aufsicht 15,9 17,1 18,5 Offener Kanal 15,6 18,6 16,6

1 lt. Wirtschaftsplan

Organe der mabb torin, die jeweils für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt werden. Der Medienrat ist Die mabb ist die gemeinsame Medienanstalt das beschlussfassende Gremium und be- der Länder Berlin und Brandenburg. Sie hat steht aus sieben ehrenamtlich tätigen, un­ zwei Organe, den Medienrat und die Direk- abhängigen Mitgliedern, die über Expertise

232 Berlin-Brandenburg | Die Medienanstalten

im Bereich Rundfunk und Medien verfügen. Rechtsgrundlagen und Aufgaben Die Direktorin bereitet die Beschlüsse des Medienrats vor, setzt sie gemeinsam mit Die Rechtsgrundlage der Arbeit der mabb ihrem Stab um und vertritt die mabb gericht- ­bildet die 5. Novellierung des Staatsvertrags lich und außergerichtlich. über die Zusammenarbeit zwischen Berlin Am 25. November ​2015 hat der Medien- und Brandenburg im Bereich der Medien rat Dr. Anja Zimmer zur neuen Direktorin der (MStV). mabb gewählt. Sie hat ihr Amt am 15. März​ Neben der Aufgabe der Aufsicht über 2016 angetreten. ­private Rundfunk-V​ eranstalter engagiert sich die mabb für die Sicherung der Medienviel- Struktur der mabb falt in der Region. In diesem Zusammenhang fördert sie Medieninnovationen und Projekte Die Direktorin zur Erprobung neuer Übertragungstechniken Direktor (a. D.) | Dr. Hans Hege (bis 14. März ​2016) sowie zur Vermittlung von Medienkompe- Direktorin | Dr. Anja Zimmer (seit 15. März ​2016) tenz. Darüber hinaus erfüllt die mabb Informa­ __ Stellvertretende Direktorin, Leitung Förderung | tions- und Moderationsaufgaben: Als neu­ Anka Heinze trale Institution mit öffentlichem Auftrag ist __ Leitung Regulierung, Justiziariat | N. N. (Ver­ sie unabhängige Beraterin für Akteure aus tretung: Kerstin Lange) Politik und Wirtschaft und beantwortet Bür- __ Leitung Finanzen, Personal, Verwaltung | geranfragen. In der zunehmend von Medien Ilona Gebert __ bestimmten Informationsgesellschaft hat Leitung ALEX Offener Kanal Berlin | Volker Bach die mabb das Ziel, Bürger über Möglichkeiten __ Leitung Medieninnovationszentrum Babelsberg | aufzuklären, die ihnen das Mediensystem Sandra Weiß __ Leitung Presse- und ÖA, Veranstaltungen | liefert und ihnen den bewussten, nachhalti- Anneke Plaß gen Umgang mit Medien zu ermöglichen. ALEX Berlin und das Medieninnovations­ zentrum Babelsberg (MIZ) sind Einrichtun- Der Medienrat gen der mabb. Darüber hinaus ist die mabb Vorsitzender | Prof. Dr. Hansjürgen Rosenbauer Gesellschafterin der ems – Electronic Media Stellvertretende Vorsitzende | Karin Schubert School.

5. Amtszeit: Konstituierende Sitzung am 23. Januar ​ Arbeitsschwerpunkte 2015/2016 2015, Dauer der Amtszeit: 5 Jahre Regulierung _ 2015 konnte die mabb durch Markus Beckedahl, Stephan Goericke, Bärbel mehrere Lizenzverlängerungen und Neuaus- ­Romanowski-Sühl, Dr. Ursula Weidenfeld, Gabriele Wiechatzek schreibungen die Medienvielfalt in der Re- gion Berlin-​Brandenburg sichern und weiter

233 Die Medienanstalten | Berlin-Brandenburg

ausbauen: Die Sendelizenzen von 98.8 Kiss tallierten 100 Hotspots in Berlin und Pots- FM und Energy Berlin wurden verlängert und dam bleiben auch nach Ende der Koopera- in Potsdam wurden zwei neue UKW-F​ requen- tion im September 2015 in Betrieb. Darüber zen in Betrieb genommen. Der Lokalsender hinaus unterstützt die mabb seit 2013 die BHeins ist nun erstmals in der Branden­ ­Initiative Freifunk bei der Modernisierung burger Landeshauptstadt auch über UKW und Erweiterung ihrer Infrastruktur in Berlin. zu empfangen, Radio B2 konnte durch die Die mabb fördert damit gezielt einen An- Potsdamer Stützfrequenz Versorgungslücken satz zur WLAN-​Versorgung des öffentlichen schließen. Raums, der nicht-​kommerziell angelegt ist und als Ergänzung bereits bestehender kom- Radio und Lokal‑TV _ Im Januar 2016 hat die merzieller Angebote weiterentwickelt wer- mabb eine Ausschreibung für den Aufbau den soll. In diesem Zusammenhang hat die eines Integrationsradios in arabischer und mabb eine Service-Broschüre veröffentlicht, deutscher Sprache gestartet. Die Medienan- die über den Aufbau von Freifunk-Netzen in- stalt stellt dafür einen UKW-​Sendestandort formiert. in Berlin sowie weitere kleine UKW-​Sender an Flüchtlingsstandorten in Brandenburg Medienkompetenz und ‑ausbildung _ Seit ­bereit und übernimmt die Senderkosten. 2015 liegt ein Schwerpunkt der mabb auf ­Außerdem stellt der Medienrat eine Anschub- der Vermittlung und Förderung digitaler finanzierung in Aussicht. Ziel des Integrations­ Medien­kompetenz. In diesem Zusammen- radios ist es, Geflüchteten, die in Berlin und hang bietet die mabb verschiedene Work- Brandenburg angekommen sind, durch ein shops an und hat ein Referentennetzwerk für verlässliches Informationsangebot die Orien- Themen dieses Bereichs aufgebaut. Darüber tierung zu erleichtern und Sprachkompetenz hinaus bietet die Medienanstalt regelmäßig zu vermitteln. Radio- ​Workshops für Schüler (Schulradio-​ Als aktive Förderin von Lokal‑TV hat die Coachings) sowie für Abiturienten und Stu- mabb Anfang 2016 die Weichen für die Ver- dierende (Hörfunkpraktikanten-​Programm) längerung des Betriebs des Satellitenkanals an. In der Informations-​Broschüre „ERKEN- BB-MV-Lokal-TV gestellt. Das 2013 gestartete NEN. VERSTEHEN. MITGESTALTEN. – Medien- Förderprojekt der mabb und der Medien­ kompetenzförderung der mabb“ werden anstalt Mecklenburg-V​ orpommern (mmv) er- sämtliche Aktivitäten der Medienanstalt dar- möglicht den Direktempfang der Lokal‑TV-​ gestellt. Programme in Berlin, Brandenburg und Meck- Mit dem Förderwettbewerb „Welcome!“ lenburg- ​Vorpommern über Satellit. hat die mabb Ende 2015 auf die besondere gesellschaftliche Situation reagiert und Me- Digitale Projekte _ Bereits 2012 hatte die dienkompetenzprojekte gefördert, die einen mabb zusammen mit Kabel Deutschland das Beitrag zur Willkommenskultur leisten. Zahl- Projekt PUBLIC WIFI gestartet. Die dabei ins- reiche spannende Projektideen wurden ein-

234 Berlin-Brandenburg | Die Medienanstalten

gereicht. Die vom Medienrat ausgewählten region. Ende 2015 hat der Medienrat den Projekte werden seit Anfang 2016 umgesetzt. Umzug von ALEX beschlossen. Anfang 2017 soll ALEX seinen neuen Sitz im kreativen Um- Medieninnovationszentrum Babelsberg _ feld zwischen Friedrichshain und Kreuzberg Das Medieninnovationszentrum Babelsberg beziehen. www.‌alex-​berlin.‌de (MIZ) vermittelt unter dem Motto „RETHINK­ ING BROADCASTING“ Medienkompetenz und Veranstaltungen _ Nach erfolgreichen Ko- fördert innovative crossmediale Projekte an operationen mit dem Medienboard Berlin-​ den Schnittstellen von Radio, TV und Online- Brandenburg im Rahmen der MEDIA CON- medien. Die MIZ-​Innovationsförderung ist VENTION (MCB), ist die mabb 2016 Mitveran- eng mit der Medienkompetenzvermittlung stalterin des Medienkongresses. der mabb verknüpft. Zielgruppen der Work- Der Lokal‑TV-​Kongress wird 2016 wieder shops und Projekte sind Medienprofis, Studie­ in Potsdam veranstaltet. Er hat sich zum rende, Start-ups​ und der Mediennachwuchs. überregionalen Branchentreff entwickelt und Anfang 2016 ist ein umfangreicher Drei-​ dient dem Ideenaustausch und Know-​How-​ Jahr­ esbericht erschienen, der auf die erfolg­ Transfer sowie der Vernetzung der Lokal‑TV-​ reichen Förderprojekte und Veranstaltungen Macher. der Jahre 2013 bis 2015 zurückblickt und Weitere Veranstaltungen der mabb und unter www.‌miz-​babelsberg.‌de zum Down- ihrer Einrichtungen: load bereitsteht. __ TV Hackday: interdisziplinäre Teams ent- Auf der MEDIA CONVENTION 2016 prä- wickeln Ideen zur Zukunft des Fernsehens sentiert das MIZ-​Babelsberg aktuelle Pro- __ MIZ-Formatfestival:​ interdisziplinäre jekte der Innovationsförderung. Teams entwickeln innovative journalisti- sche Formatideen zwischen TV, Radio und ALEX Offener Kanal Berlin _ ALEX Berlin ist Onlinemedien Ausbildungs- und Ereignissender und cross- __ Sommerforum Medienkompetenz: Netz- mediale Partizipations- und Kreativplattform. werk- und Informationsveranstaltung Me- Die Inhalte und Produktionen bei ALEX un- dienbildung terteilen sich in zwei Bereiche: Der Bereich __ Förderpreis „Medienkompetenz stärkt User Generated Content ermöglicht es den Brandenburg“: zeichnet medienpädagogi- Produzenten, ihre Beiträge über Themen der sche Konzeptideen aus Brandenburg im Stadt eigenständig und ohne redaktionelle Rahmen einer Netzwerktagung aus Vorgaben zu produzieren und zu senden. Der Bereich Ereignis- und Ausbildungsfernsehen Weitere Informationen finden! dient zur Vermittlung von Medienkompetenz www.mabb.de und produziert regelmäßig Inhalte zu aktu- Fernsehen siehe Seite 117 ellen kulturellen, politischen und gesellschaft­ Hörfunk siehe Seite 174 lichen Geschehnissen in der Hauptstadt­

235 Die Medienanstalten | Bremen

Bremische Landesmedienanstalt (brema) Anstalt des öffentlichen Rechts

Richtweg 14 | 28195 Bremen Tel.: 0421/334940 | Fax: 0421/323533 [email protected] www.bremische-landesmedienanstalt.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2016

Einnahmen 1.834.800 1.788.395 1.712.705 Rundfunkbeitrag 1.553.000 1.618.695 1.617.715 sonstige Einnahmen 281.800 169.700 94.990

Ausgaben 1.834.800 1.788.395 1.712.705 Zulassung, Aufsicht & Medienkompetenz 1.000.800 1.047.495 1.083.825 Bürgerrundfunk 834.000 740.900 628.880

Mitarbeiter 2 Zulassung, Aufsicht & Medienkompetenz 12 12 12 Bürgerrundfunk 9 9 8

1 in Euro lt. Haushaltsplan 2 jeweils ohne Auszubildende

Besondere Aufgaben und Rechtsgrundlagen dienschutz (KJM). Die Direktorin der (bre(ma koordiniert den Fachausschuss für Regulie- Die (bre(ma führt die Aufsicht über Teleme- rung der Medienanstalten und ist stellvertre- dien gemäß § 5 TMG und § 59 Abs. 2 RStV und tende Vorsitzende der DLM. Die gesetzliche ist die Koordinierungsstelle für Medienkom- Grundlage im Land ist das Bremische Landes- petenz des Landes Bremen sowie die Trägerin mediengesetz (BremLMG) vom 17. Juli ​2012. des Bürgerrundfunks. Über die Direktorin Zur Ausgestaltung ihrer gesetzlichen Auf­ ist die (bre(ma Mitglied der Kommission für gaben hat die (bre(ma Satzungen und Richt­ Zulassung und Aufsicht (ZAK), der Direk­ linien erlassen, die unter www.bremische-​ torenkonferenz der Landesmedienanstalten landesmedienanstalt.‌de verfügbar sind. (DLM) und der Kommission für Jugendme-

236 Bremen | Die Medienanstalten

Struktur der (bre(ma Journalistinnen- und Journalisten-Union Markus Ziet- low | Deutscher Gewerkschaftsbund Frank Behrens | Die (bre(ma besteht aus zwei Organen: dem Deutscher Journalistenverband Dieter Sell | Die LINKE Christoph Höhl | Evangelische Kirche Jeannette Quer- Medienrat mit seinen Fachausschüssen und furth | Frauenorganisationen im Land Bremen Andrea der Direktorin. Buchelt | Gesamtverband Natur- und Umweltschutz Unterweser e. V. N. N. | Handelskammer Bremen ­Stefan Offenhäuser | Jüdische Gemeinde im Lande Bremen Die Direktorin Elvira Noa | Katholische Kirche Prof. Dr. Helmut Direktorin | Cornelia Holsten Rolfes ­ | Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behin- derter Menschen e. V. Dieter Stegmann | Landessenio- Stv. der Direktorin | Dr. Gert Ukena renvertretung Karl-Otto Harms | Landessportbund Joaquim Soares | SPD Reiner Holsten | Sozialverband Recht Deutschland Gisela Schwarz | Stadtgemeinde Bremen __ Justiziar | Dr. Gert Ukena Robert Hodonyi | Stadtgemeinde Bremerhaven Horst __ Referent | Christian Brandt Cordes | Stadtkultur Bremen e. V. Malte Prieser | Stu- dierendenschaft N. N. | Unternehmensverbände im Programmaufsicht, Medienkompetenz und Öffent- Lande Bremen Alexander Dyx | Verbraucherzentrale lichkeitsarbeit Bremen Hartmut Schwarz | Volkshilfe Bremerhaven __ Pressesprecher | Sven Petersen Manfred Jabs __ Referentin | Katharina Heitmann Der Medienrat hat drei Fachausschüsse zur Vorberei- Personal und Finanzen | Heike Dristram tung seiner Beschlüsse gebildet:

Medienkompetenz-Team | Edina Medra, Programmausschuss Stephan Hänke, Thorsten Klink Vorsitzende | Jeannette Querfurth

Bürgerrundfunk | Sabine Hartmann, Thomas Beck Rechts- und Finanzausschuss Vorsitzender | Alexander Dyx

Der Medienrat Medienkompetenzausschuss Nach entsendenden Organisationen/Einrichtungen Vorsitzender | Frank Behrens 1. Amtsperiode, September 2012 – September 2016 Stand: 08. März 2016 Vorsitzender | Felix Holefleisch

Arbeitnehmerkammer Jörg Hendrik Hein | bremen Arbeitsschwerpunkte der (bre(ma 2015 digital­ media e. V. Maik Wedemeier | Berufsständische Organisationen des Handwerks im Land Bremen Auch 2015 fielen bei der (bre(ma die folgen- N. N. | Bremer Jugendring Eiko Theermann | Bremer den wiederkehrenden Tätigkeiten an: Muslime Vahit Bilmez | Bremer Rat für Integration Dr. __ Änderung bestehender Zulassungen we- Sabine Tönsmeyer-Uzuner | Bündnis 90/Die Grünen gen Veränderungen der Gesellschafter- Felix Holefleisch | CDU Claas Rohmeyer | Deutsche struktur oder des Programms ↓ 237 Die Medienanstalten | Bremen

__ Beobachtung und Prüfung zugelassener dem ersten Hinweis, bei wenigen mussten Programme auf die Einhaltung der Lizenz- weitere aufsichtliche Schritte eingeleitet wer- bedingungen, Jugendschutzbestimmun- den. gen, Programmgrundsätze und Werbevor- schriften Medienkompetenz _ Als Netzwerkstelle für __ Prüfung von Programmbeschwerden die Medienkompetenz im Land Bremen orga- __ Teilnahme an Prüfgruppen der KJM (Ju- nisierte die (bre(ma auch 2015 wieder meh- gendschutz) und der ZAK (Programm, rere Netzwerktreffen. Zudem fand ein Aus- Werbung und bundesweite Zulassungen) tausch unseres Netzwerks mit den Medien- __ Beratung und Information von Interessen- politikern der Fraktionen in der Bremischen ten, Bürgern und Veranstaltern Bürgerschaft statt. Das erfreuliche Ergeb- __ Programmgespräche mit Veranstaltern nis: In der Regierungsvereinbarung der 2015 gewählten Regierung wurde der politische Zulassung und Zuweisung _ Im Juni 2015 Wille festgehalten, die Medienkompetenz-​ ging mit Radio Teddy der zweite landesweite Aktivitäten auszuweiten und hierfür eng mit private Rundfunkveranstalter in Bremen und dem Netzwerk zusammenzuarbeiten. Unter Bremerhaven auf Sendung. Das Programm für dem Titel „MeKo meets Politik“ moderiert die Kinder konnte sich im Ausschreibungsver- (bre(ma diesen Austausch als unabhängige fahren gegen elf Mitbewerber durchsetzen. Koordinatorin. Ende 2015 wurde eine weitere UKW-F​ requenz Ebenfalls 2015 startete mit www.MEKO​ in der Stadt Bremen ausgeschrieben. Erneut cloud. ‌de der offizielle BLOG des Medienkom- erhielt die (bre(ma 12 Bewerbungen. Der Me- petenz-​Netzwerks. Alle Institutionen der Me- dienrat wählte Ende 2015 das deutsch-​türki- dienkompetenz-Vermittlung​ veröffentlichen sche Programm Metropol FM aus. Metropol auf der MEKOcloud Positionen, Termine und FM wird Anfang 2016 auf Sendung gehen. Angebote für die Bürgerinnen und Bürger des Landes. Medienaufsicht _ Die unter Federführung Unter großem öffentlichem Interesse der (bre(ma erarbeiten FAQs zur Werbung fand im Januar 2015 die Premiere von „Digital auf Youtube wurden 2015 per Google Hang Natives schulen Digital Natives“ statt. In die- Out präsentiert und stießen auf großes Inte- sem Gemeinschaftsprojekt klären Studie- resse bei Youtubern und anderen Unterneh- rende der Universität Bremen Schulklassen men. Die (bre(ma koordinierte hier den wei- zu Cybermobbing und anderen Medienkom- teren Dialog mit der Szene. petenz-​Themen auf. Die Unterrichtsmodule Eine immer weiter wachsende Aufgabe werden von den Studierenden selbständig ist die Aufsicht über Telemedienangebote. entwickelt und sind somit stets aktuell und 2015 wurden 20 bremische Anbieter wegen nah an der Zielgruppe. fehlender Impressen angehört. Die meisten Gemeinsam mit dem Landesinstitut für Anbieter änderten die Impressen bereits nach Schule bildete die (bre(ma 2015 Lehrkräfte zu

238 Bremen | Die Medienanstalten

Mediacoaches aus. Hier übernahmen wir den Im Bürgersender in Bremerhaven gab es Teil zu Video- und Online-Spielen​ . Die Media­ zur Sail 2015 eine XXL-​Shantyshow mit 1.365 coaches werden ab 2016 an den Schulen des internationalen und stadtbekannten Titeln Landes andere Lehrkräfte beraten und bei zu hören. Im Leher Kultursommer fand im der praktischen Medienarbeit unterstützen. Fernsehstudio eine 14‑stündige Lesung mit Gemeinsam mit dem Blickwechsel e. V. 35 LeserInnen statt, in der Goethes Faust, erarbeitete die (bre(ma eine Handreichung Teil 1 und 2, vorgelesen und zeitgleich im für Kindertageseinrichtungen. Die Broschüre Radio übertragen wurden. Mit der Lebens- „Sprachförderung mit Medien unterstützen“ hilfe Bremerhaven e. V., gefördert von der enthält Hinweise, Anleitungen und Projekt­ „Aktion Mensch e. V.“, konnten drei ein­ ideen und wurde in einem Materialpaket der wöchige Radioseminare durchgeführt wer- Senatorin für Bildung und Kinder Anfang den, bei denen Radiosendungen von und für 2016 an alle Kindertagesstätten des Landes Menschen mit Behinderung produziert und übersandt. ausgestrahlt wurden. Im Bereich Medien- kompetenz-​Vermittlung wurde das Format Bürgerrundfunk _ Die (bre(ma ist Trägerin „Filmen und Schneiden mit Tablets“ weiter- des Bürgerrundfunks Radio Weser.TV. In den entwickelt und es fanden zahlreiche Work- Städten Bremen und Bremerhaven werden shops zu diesem Thema mit unterschied­ jeweils ein Hörfunk- und ein gemeinsames lichen Nutzergruppen statt. Fernsehprogramm ausgestrahlt. Die Bürger- sender des niedersächsischen Umlands ver- Forschung und Förderung _ Der Preis für fügen über eigene Sendefenster auf Radio crossmediale Programminnovationen wurde Weser.TV. Der Bürgerrundfunk ermöglicht Anfang März 2015 bereits zum dritten Mal Bürgerinnen und Bürgern durch den Offenen gemeinsam mit Radio Bremen verliehen. Kanal Zugang zum Rundfunk und fördert die Kiss FM mit der Sendung CrowdStory wurde Medienkompetenz durch Projekte und Schu- dieses Jahr in der Kategorie Hörfunk aus­ lungen. Im Bereich Ereignisrundfunk werden gezeichnet. Den Preis für die Kategorie Fern- örtliche Veranstaltungen wie z. B. die monat- sehen nahm der Bayerische Rundfunk mit lichen Debatten der Bremischen Bürgerschaft der Folge „Das Feuerwehrfest“ der Sendung im Fernsehen übertragen. Dahoam is Dahoam entgegen. Über den Son- Der Standort des Bürgerrundfunks im derpreis der Jury durfte sich das Transmedia­ „Bürgerhaus.MEDIAL“ in Vegesack wird in- projekt „netwars“ von ARTE freuen. zwischen rege von Vereinen und Gruppen des Stadtteils genutzt. Regelmäßig werden dort Radiosendungen produziert und auch das Weitere Informationen finden! Angebot einer „Digitalisierungswerkstatt“ www.bremische-landesmedienanstalt.de für analoges Video- und Audiomaterial ist Hörfunk siehe Seite 179 gut angenommen worden.

239 Die Medienanstalten | Hamburg / Schleswig-Holstein

Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH) Anstalt des öffentlichen Rechts

Rathausallee 72-76 | 22846 Tel.: 040 / 36 90 05-0 | Fax: 040 / 36 90 05-55 [email protected] | www.ma-hsh.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2016

Einnahmen 3.166.000 3.197.000 3.286.000 Rundfunkbeitrag 2 1.871.000 1.941.000 2.011.000 sonstige Einnahmen 3 1.295.000 1.256.000 1.275.000

Ausgaben Zulassung und Aufsicht 2.825.000 2.853.000 2.938.000 Medienkompetenz 248.000 284.000 278.000 Sonstiges 70.000 60.000 70.000

Stellen insgesamt 21 21 21

1 in Euro lt. Haushaltsplan 2 Entsprechend landesrechtlicher Regelung ist der tatsächlich der MA HSH zufließende Anteil am Rundfunk­ beitrag auf 23 Prozent begrenzt. Weitere 400.000 E​ uro sind seit 2013 an die Filmförderung Hamburg Schleswig-​ Holstein abzuführen. 3 Rundfunkabgabe, sonstige Erträge und Entnahmen aus Rücklagen

240 Hamburg / Schleswig-Holstein | Die Medienanstalten

Struktur der Medienanstalt Aufgaben Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH) Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Hol​ - stein ist als gemeinsame Medienanstalt bei- der Länder zuständig für die Zulassung von Der Direktor privatem Rundfunk und die Aufsicht über die Direktor | Thomas Fuchs von ihr lizenzierten Radio- und Fernsehpro- gramme. Stv. Direktor | Dr. Wolfgang Bauchrowitz Als Kompetenzzentrum für privaten Rund- funk und Telemedien fördert sie unter ande- Bereich Recht, Verwaltung, Technik __ Leiter | Dr. Wolfgang Bauchrowitz rem die Weiterentwicklung und Einführung __ Vertreterin | Claudia Neumann neuer Verbreitungstechniken und Programm- Bereich Programm, Medienkompetenz formen. Die MA HSH berät Akteure und Nut- __ Leiter | Dr. Thomas Voß zer im Bereich audiovisuelle Medien, vertritt __ Vertreter | Michael Wolff die Belange der Bürger gegenüber Programm­ Personal-, Stellenangelegenheiten, Arbeitsrecht anbietern und die Interessen des privaten __ Leiterin | Claudia Neumann Rundfunks im dualen Rundfunksystem. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit __ Leiterin | Simone Bielfeld Als eine Form präventiven Jugendschut- zes versteht die MA HSH die Förderung von Medienkompetenz. Hier konzentriert sie sich Der Medienrat neben Fernsehen und Hörfunk auf das Inter- Vorsitzender | Lothar Hay net und setzt u. a. auf Aufklärung über Chan- Stv. Vorsitzende | Roswitha Strauß cen und Risiken neuer Medien.

Anne Abel | Günter Beling | Edda Fels | Kai Flatau | Ma- Rechtsgrundlagen rina Friedt | Martin Kayenburg | Jens Kramer | Thomas Künstler | Dr. Susanne Mayer-​Peters | Elke Putzer | __ Staatsvertrag über das Medienrecht in Martin Schumacher | Adrian Ulrich Hamburg und Schleswig-​Holstein in der Fassung des Fünften Medienänderungs- staatsvertrags in Kraft getreten am 1. Ja- nuar 2015 __ Rechtsgrundlagen, die für alle Landes­ medienanstalten Gültigkeit haben, siehe www.‌die-​medienanstalten.‌de

241 Die Medienanstalten | Hamburg / Schleswig-Holstein

Arbeitsschwerpunkte 2015 Abschluss gebracht werden. Das Vergabever- fahren zum nichtkommerziellen Lokalfunk Fernsehen _ Der Medienrat der Medienan- konnte hingegen nicht fortgesetzt werden, stalt Hamburg/Schleswig-Holstein​ (MA HSH) da die Bewerber noch keine ausreichenden hat im März 2015 die Zulassung des Fernseh- Finanzmittel einwerben konnten. veranstalters Hamburg1 um zehn Jahre ver- Erstmals hat die MA HSH eine gemein- längert. Hamburg1 sendet bereits seit 1995 same UKW-​Kette für die beiden nördlichs- ein auf lokale Berichterstattung ausgerichte- ten Bundesländer ausgeschrieben. Die so­ tes Programm für die Metropolregion. Eine genannte 4. UKW-​Kette wurde der Klassik Änderung der Beteiligungsverhältnisse an Radio GmbH und Co. KG für die Dauer von Hamburg1 wurde vom Medienrat als medien­ zehn Jahren zugewiesen. rechtlich unbedenklich bestätigt. Am 17. Juni ​2015 ging in Hamburg der Ebenfalls für die Dauer von zehn Jahren erste private Mutiplex über den digitalen wurde der Sat.1 Norddeutschland GmbH eine Übertragungsweg DAB+ an den Start. Mit Zulassung für die Veranstaltung des Regio- sieben Programmen ergänzt er das bisher be- nalfensters für Hamburg und Schleswig-​ reits bestehende UKW-Angebot um verschie- Holstein­ im bundesweiten Programm Sat.1 dene Stilrichtungen von Oldies bis hin zu erteilt. Damit schloss die MA HSH ein Anfang elektronischer Musik. des Jahres 2014 begonnenes Verfahren ab. Unzulässige Werbung stellte die MA HSH in der breit angelegten Medienkampagne zur Hörfunk _ Der Fünfte Medienänderungs- Volksabstimmung über Hamburgs Olympia- staatsvertrag Hamburg und Schleswig-​Hol- bewerbung für 2024 fest. Trotz Hinweisen der stein, der Anfang des Jahres 2015 in Kraft MA HSH im Vorwege fielen vereinzelt Werbe- trat, ermöglicht erstmals die Veranstaltung spots mit unzulässiger politischer Ausrich- von lokalem Hörfunk in Schleswig-​Holstein. tung auf. In einem Fall unzulässiger politi- Die MA HSH hat daraufhin einen Call for scher Werbung leitete die MA HSH ein förm- ­Interest in den fünf für Lokalfunk vorgesehe- liches Aufsichtsverfahren ein. nen Regionen durchgeführt. Im Anschluss wurden für die Regionen Sylt und Lübeck Programmaufsicht _ 2015 ging die MA HSH ­Frequenzen für kommerziellen Lokalfunk zehn Fällen möglicher Verstöße gegen Jugend- aus­geschrieben. In den Regionen Flensburg, schutzbestimmungen im Rundfunk nach. In Rendsburg/Schleswig und Neumünster wur- einem Fall wurde ein förmliches Aufsichts- den Frequenzen für nichtkommerziellen Lo- verfahren eingeleitet. Die Einhaltung der kalfunk ausgeschrieben. Für die Regionen ­allgemeinen Programmgrundsätze wurde in Sylt und Lübeck konnte mit der ­Zuweisung vier Fällen untersucht. In 23 Fällen prüfte die von Übertragungskapazitäten an die Sylt MA HSH die Einhaltung der Werbe- und Funk Mediengesellschaft mbH und an die Sponsoringbestimmungen, in drei weiteren Antenne Lübeck GmbH das Verfahren zum Fällen ging es um Gewinnspielsendungen.

242 Hamburg / Schleswig-Holstein | Die Medienanstalten

Die MA HSH prüfte 20 neue Telemedien- „Konflikte auf digitalen Plattformen“ lau- fälle wegen möglicher Verstöße gegen den tete das Thema des 6. Hamburger Medien- Jugendmedienschutz. In 14 Fällen wurden symposiums, das die MA HSH gemeinsam KJM-​Verfahren eingeleitet. Zudem betrieb mit dem Hans-​Bredow-​Institut für Medien- die MA HSH zahlreiche Verfahren aus den forschung und der Handelskammer Hamburg Vorjahren weiter. Sie erließ zwei Beanstan- im Juni 2015 ausrichtete. Über 200 Experten dungen und verhängte ein Bußgeld. Fünf diskutierten zu Fragen der Konfliktlösung in Bußgeldverfahren aus den Vorjahren wurden der digitalen Welt. 2015 rechtskräftig vor Gericht entschieden. Nach einem Jahr Pause konnte die MA HSH Das Gericht bestätigte dem Grunde nach die 2015 wieder 250 Gäste auf ihrem Jahresemp- Bußgeldbescheide der MA HSH, reduzierte fang in Hamburg begrüßen. In gelöster Atmo­ aber jeweils die Bußgeldhöhe. sphäre wurden die in den Reden des Direk- In zwei weiteren Fällen ging es um Wer- tors und des Medienratsvorsitzenden aufge- bung in Telemedien. Sie konnten im Dialog worfenen Themen vertieft und neue Netz- mit den Anbietern einer gesetzeskonformen werke geknüpft. Lösung zugeführt werden. Auch 2015 erschienen wieder zwei Bei unzureichender Anbieterkennzeich- ­Ausgaben des Medienkompetenzmagazins nung von Internetangeboten wurden 57 Fälle „scout“ zu den Themen „Medienbildung geprüft. Die Mehrzahl der Anbieter hat ihr macht Schule“ und „Herzenssache (Medien Impressum nach Hinweisen der MA HSH und Gesundheit)“. nachgebessert. Bei den übrigen stehen Nach- besserungen noch aus beziehungsweise die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenver- fahrens an.

Sonstige Aktivitäten _ Auf dem gemeinsam von MA HSH und dem Institut für Lehrer­ bildung und Schulentwicklung (LI Hamburg) veranstalteten Medienkompetenztag Ham- burg 2015 wurde die im Auftrag der MA HSH von Prof. Dr. Kammerl (Universität Hamburg) erstellte Expertise zum Thema „Medien­ bildung – (k)ein Unterrichtsfach“ vorgestellt und intensiv diskutiert. Über 300 Teilneh- Weitere Informationen finden! merinnen und Teilnehmer konnten sich an- www.ma-hsh.de schließend in vielfältigen Workshops über Fernsehen siehe Seite 117 positive Beispiele der Medienkompetenz­ Hörfunk siehe Seite 181, 204 förderung im Unterricht informieren.

243 Die Medienanstalten | Hessen

Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) Anstalt des öffentlichen Rechts

Wilhelmshöher Allee 262 | 34131 Kassel Tel.: 0561 / 935860 | Fax: 0561 / 9358630 [email protected] | www.lpr-hessen.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2016

Einnahmen 7.292.300 8.221.100 7.811.300 Rundfunkbeitrag 2 6.637.000 7.516.000 3 7.023.300 sonstige Einnahmen 4 655.300 705.100 788.000

Ausgaben 7.292.300 8.221.100 7.811.300 Zulassung, Aufsicht (Rundf./Telemedien) 2.506.800 2.840.700 2.598.400 Medienprojektzentren Offener Kanal 1.942.600 2.145.100 1.968.400 Nichtkommerzieller lokaler Hörfunk 647.800 677.700 664.400 Infrastruktur-/Technikförderung 5 628.700 717.700 709.500 Medienstandortmaßnahmen 349.200 504.100 459.100 Medienkompetenzförderung 1.217.200 1.335.800 1.411.500

Mitarbeiter/Stellen für Zulassung, Aufsicht, Verwaltung 23 23 23 in vier Medienprojektzentren Offener 17 17 17 Kanal 6

1 lt. Haushaltsplan 2 Die Höhe des Anteils der Landesmedienanstalt aus dem Rundfunkbeitragsaufkommen beträgt: 1,8989 % des Beitragsaufkommens pro Haushalt des Landes Hessen. Entsprechend landesrechtlicher Regelung erfolgt eine Kürzung auf 62,5 v. H. des Gesamtvolumens. 3 enthält eine einmalige Nachzahlung für das Vorjahr aufgrund der Umstellung von der Rundfunkgebühr auf den Rundfunkbeitrag 4 Rundfunkabgaben der privaten Hörfunkanbieter, Kostenerlöse, sonstige Erträge und Entnahmen aus Rücklagen. 5 Technikförderung auch aus Rundfunkabgaben der privaten Hörfunkanbieter. 6 Umrechnung auf Vollzeitstellen

244 Hessen | Die Medienanstalten

Aufbau der LPR Hessen sportbund Hessen Dr. Susanne Lapp | LandesFrauen- Rat Hessen Carolin Rauscher | Deutscher Gewerk- Die LPR Hessen hat zwei Organe: Die Versamm­ schaftsbund Jasmin Romfeld | ver.‌di Vereinte Dienst- leistungsgewerkschaft Rose Nabinger | Hessischer lung mit 30 ehrenamtlich tätigen, die Inter- Journalistenverband Jörg Steinbach | Deutscher Be- essen der Allgemeinheit vertretenden Mit- amtenbund Hessen Thomas Müller | Vereinigung der gliedern und den hauptamtlichen Direktor, hessischen Unternehmerverbände Dr. Ulrich Kirsch | der von 40 Mitarbeitenden unterstützt wird. Arbeitsgemeinschaft hessischer Industrie- und Han- delskammern Dr. Walter Lohmeier (bis 03/2016), Der Direktor ­Sybille von Obernitz (seit 03/2016) | Verband Freier Direktor | Joachim Becker Berufe in Hessen Dr. Evelin Portz | Landesverband des hessischen Einzelhandels e. V. Michael Kullmann | stv. Direktor | Prof. Dr. Murad Erdemir Hessischer Bauernverband Armin Müller | Hessischer Handwerkstag Hans-Werner Schech | Landesmusikrat Bereich I Hessen Dorothee Graefe-Hessler | Vorstände der an- Grundsatz, Recht, Telemedien, Technik, Verwaltung erkannten Naturschutzverbände Eckehart Blume | Prof. Dr. Murad Erdemir, Hans-Achim Gutke, Rainer Sozialverband VdK Hessen-Thüringen e. V., Sozial­ Rabe, Mattias Mann verband Deutschland e. V., Verband der Heimkeh- rer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Bereich II Deutsch­lands e. V. Karl-Winfried Seif | Landeseltern- Programme, Nichtkommerzieller lokaler Hörfunk, beirat von Hessen Matthias Bedürftig (bis 09/2015) Medienkompetenz, Medienwirtschaft, Presse- und Sven Hild (seit 09/2015) | Bund der Vertriebenen – Öffentlichkeitsarbeit Landesverband Hessen e. V. Johann Thießen | Deut- Annette Schriefers, Michael Fingerling, Sandra scher Kinderschutzbund – Landesverband Hessen e. V. ­Bischoff, Kathrin Kuhnert (bis 02/2016), Sarah Gumz Michael Schröder | Hessischer Jugendring Reiner (seit 02/2016), Christina Uekermann Jäkel | Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände Jutta Gelbrich | Arbeitsgemeinschaft der Ausländer- Bereich III beiräte Hessen Jetty Sabandar | Liga der freien Wohl- Medienprojektzentren Offener Kanal fahrtspflege in Hessen e. V. Günter Woltering | Hessi- Angelika Jaenicke (bis 04/2016), Armin Ruda, Wilhelm scher Landtag, CDU-Fraktion Hugo Klein, MdL | Hessi- Behle, Nadine Tepe, Rolf Strohmann scher Landtag, CDU-Fraktion Armin Schwarz, MdL | Hessischer Landtag, SPD-Fraktion Uwe Frankenber- ger, MdL | Hessischer Landtag, SPD-Fraktion Kerstin Die Versammlung Geis, MdL | Hessischer Landtag, Fraktion Bündnis 90/ Vorsitzender | Winfried Engel Die Grünen Jürgen Frömmrich, MdL Stv. Vorsitzende | Reiner Jäkel, Jörg Steinbach

30 Mitglieder nach entsendenden Organisationen Stellung, Aufgaben und Rechtsgrundlage

Evangelische Kirchen Petra Schwermann | Katholische Kirche Winfried Engel | Landesverband der jüdischen Die LPR Hessen ist eine unabhängige Anstalt Gemeinden in Hessen Dr. Jacob Gutmark | Landes- des öffentlichen Rechts. Sie erfüllt ihre Auf- gaben eigenständig und unterliegt keinen ↓

245 Die Medienanstalten | Hessen

Weisungen. Die Rechtsaufsicht führt die Hes- Kanalbelegung _ Mit Wirkung zum 14. Juli ​ sische Staatskanzlei. Aufgabenschwerpunkte 2015 hat der Plattformanbieter Unitymedia der LPR Hessen mit Sitz in Kassel sind: Zulas- KabelBW in den hessischen Breitbandkabel- sung privater Radio- und Fernsehveranstalter, anlagen fünf bislang analog genutzte Kanäle Rundfunk-Aufsicht​ (Jugendschutz, Werbung, digitalisiert und die analoge Netzbelegung Programm­grundsätze), Telemedienaufsicht neu konfiguriert. (Jugendschutz [inhaltlich/technisch], Impres- sum, Gewalt, Pornografie, Extremismus, Wer- Rundfunk-Aufsicht _ Die Programme der in bung), Förderung der Bürgermedien (Medien­ Hessen lizensierten privaten Fernseh- und projektzentren Offener Kanal in Kassel, Gie- Hörfunkveranstalter analysierte die LPR Hes- ßen, Rhein-Main und Fulda sowie nichtkom- sen auch im Jahr 2015 stichprobenartig und merzieller lokaler Hörfunk), Förderung von systematisch. Es wurden nur vereinzelt pro- Medienkompetenz, Förderung der techni- grammliche Verstöße festgestellt. Zudem schen Infrastruktur (Investitions- und Be- gab es Beratungsgespräche und schriftliche triebskosten), Förderung der Medienwirt- Hinweise. Vereinzelt gingen Beschwerden schaft. Das Hessische Privatrundfunkgesetz aus der Bevölkerung ein, die im Hinblick auf (HPRG) ist die Rechts- und Arbeitsgrundlage die Einhaltung der rundfunkrechtlichen Be- der LPR Hessen. stimmungen geprüft wurden. Zur klar er- kennbaren Trennung von Werbung und Pro- Arbeitsschwerpunkte der LPR Hessen 2015 gramm gab es zahlreiche Einzelprüfungen. Im Ergebnis konnte jedoch kein Verstoß Zulassungen _ Die Lizenz der ClipMyHorse.TV gegen die werberechtlichen Bestimmungen Deutschland GmbH (ClipMyHorse.TV) wurde festgestellt werden. verlängert. Medienrechtlich unbedenklich waren auch die Änderungen der Inhaber- und Telemedienaufsicht _ Die LPR Hessen er- Beteiligungsverhältnisse dieses Anbieters, reichten mehrere Beschwerden über Tele­ ebenso wie bei der Sport1 GmbH (SPORT1.fm)‌ medienangebote mit möglichen unzulässi- und bei der Itep Pictures GmbH (mc tv). gen oder entwicklungsbeeinträchtigenden Ebenfalls unbedenklich waren Änderungen In­halten und zahlreiche Hinweise auf Impres- in Geschäftsführung bzw. Vorstand des ERF sumsverstöße. Bei den Angeboten handelte Medien e. V. (ERF Fernsehen), bei dem Stimme es sich auch um Profilseiten in sozialen Netz- der Hoffnung e. V. (HOPE Channel Fernsehen) werken und auf Microblogging-Plattformen. sowie bei der ClipMyHorse.TV Deutschland Anfang Oktober 2015 verlängerte die LPR GmbH. Ihre Lizenzen zurückgegeben haben Hessen die Anerkennung der FSK.online als die ­Alexander Medien Gruppe GmbH (Lite Einrichtung der Freiwilligen Selbstkontrolle TV) und der Stefan Leineweber e. K. (Online-­ im Telemedienbereich nach § 19 JMStV be- Video-Marketing-Kanal). fristet bis zum 1. Oktober ​2019.

246 Hessen | Die Medienanstalten

Medienkompetenz _ Insgesamt wurden Nichtkommerzieller lokaler Hörfunk über 650 Durchläufe von medienpädagogi- (NKL) _ Nichtkommerzielle Lokalradios bie- schen Projekten der LPR Hessen und ihren ten Gruppen der Gesellschaft ein Forum, die Medienprojektzentren Offener Kanal (MOKs) im dualen Rundfunk kaum Gehör finden. Sie in ganz Hessen umgesetzt. Wichtige Themen, greifen in ihrer Berichterstattung Themen die die medienpädagogische Arbeit der LPR auf, die in den etablierten Medien weniger Hessen beeinflussten, waren: Web 2.0, für Zi- Beachtung finden. Seit bereits 19 Jahren sen- vilcourage und gegen Extremismus, 25 Jahre den sieben NKLs in Hessen ein vielfältiges Wiedervereinigung und aktive gesellschaft- Programm und sind damit zu einer festen liche Teilhabe. Das größte Betä­tigungsfeld im Säule in der hessischen Medienlandschaft Medienkompetenzbereich waren die Schulen, geworden. Die NKLs in Kassel, im Werra-­ denn an keinem anderen Ort ist die Möglich- Meißner-Kreis, in Marburg, Frankfurt, Wies- keit gegeben, Kinder und Jugendliche aller baden, Darmstadt und Rüsselsheim finanzie- sozialen Schichten gleichermaßen zu errei- ren sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden chen. Die medienpädagogischen Angebote und Fördermitteln der LPR Hessen. Werbung der LPR Hessen richten sich nicht nur an Kin- und Sponsoring im Programm sind unzu­ der und Jugendliche, sondern auch an Eltern, lässig. Erzieher, Lehrkräfte und Betreuer in der außer­ schulischen Kinder- und Jugendarbeit. Mediathek Hessen _Die Mediathek Hessen wurde in 2015 umgestaltet. Das Redesign Medienprojektzentren Offener Kanal trägt den aktuellen Anforderungen der Web-­ (MOK) _ Auf Wunsch anderer Bundesländer Kommunikation und gerade auch der mobi- haben die hessischen Einrichtungen einen len Nutzung des Internets Rechnung. Die bundesweiten Sondersendetag organisiert: Mediathek Hessen ist ein Portal für Audios Am 3. Oktober strahlten alle TV‑Bürger­ und Videos aus Hessen, das 2009 an den medien Deutschlands Beiträge zum Thema Start ging. Eine Vielzahl von Medienhäusern Mauerfall und Wiedervereinigung aus. Wei- und Partnern, darunter die Offenen Kanäle, tere hessische Thementage gab es zum Safer die Feuerwehren in Hessen oder auch die ­Internet Day und zum Internationalen Kurz- Fraport AG, stellen ihre Beiträge ein und ver- filmtag. Die Nachfrage nach den Angeboten mitteln so ein Bild über das vielfältige Ge- der MOKs ist mit knapp 400 Bildungsprojek- schehen in Hessen. ten für mehr als 7.000 Teilnehmer unge- bremst hoch, und auch das Sendevolumen Weitere Informationen finden! ist in der Quantität konstant geblieben. Dank www.lpr-hessen.de voll digi­taler Produktionsmittel ist auch die Fernsehen siehe Seite 118 technische Qualität der Sendebeiträge auf Hörfunk siehe Seite 182 einem hohen Niveau.

247 Die Medienanstalten | Mecklenburg-Vorpommern

Medienanstalt Mecklenburg- Vorpommern (MMV) Anstalt des öffentlichen Rechts

Bleicherufer 1 | 19053 Schwerin Tel.: 0385/55881-12 | Fax: 0385/55881-30 [email protected] | www.medienanstalt-mv.de

Personal und Finanzen

2014 2015 1 2016 2

Einnahmen 2.914.000 2.930.400 2.694.800 Rundfunkbeitrag 2.608.300 2.764.600 2.659.800 sonstige Einnahmen 305.700 135.800 35.000

Ausgaben 2.914.000 2.930.400 2.694.800 Personalausgaben 1.364.400 1.445.300 1.465.200 Gremienmitglieder 71.300 70.500 71.500 sächliche Verwaltungsausgaben 661.700 798.700 629.900 Zuwendungen/Projektförderungen 499.600 482.900 455.200 Investitionen 181.200 133.000 73.000 besondere Finanzierungsausgaben/ 135.800 0 0 Übertragbare Rücklagen

Mitarbeiter/Stellen 21 21 19

1 lt. Nachtragshaushalt 2 lt. Haushaltsplan

Rechtsgrundlagen durch Beschluss des Medienausschusses M‑V am 25. April ​2012 __ Rundfunkgesetz für das Land Mecklen- __ weitere Satzungen der MMV sind abruf- burg-Vorpommern (RundfG M‑V) vom bar unter www.medienanstalt‑mv.‌de 20. November 2003, zuletzt geändert am __ Rechtsgrundlagen, die für alle Landes­ 9. April 2015 medienanstalten Gültigkeit haben, siehe __ Hauptsatzung der MMV, zuletzt geändert www.‌die-medienanstalten.‌de

248 Mecklenburg-Vorpommern | Die Medienanstalten

Struktur der MMV Aufgaben

Organe und Gremien der MMV sind der Die MMV ist eine rechtsfähige Anstalt des ­Medienausschuss Mecklenburg-Vorpommern ­öffentlichen Rechts mit Dienstherrenfähig- und der Direktor. keit und dem Recht zur Selbstverwaltung. Sie hat ihren Sitz in der Landeshauptstadt Schwe- rin. Wesentliche Aufgaben der MMV sind: Der Direktor __ Erteilung, Rücknahme und Widerruf von Direktor | Dr. Uwe Hornauer (bis 11. März ​2016), Erlaubnisbescheiden zur Veranstaltung Bert Lingnau (seit 12. März ​2016) von Rundfunk in privater Trägerschaft __ die Programmaufsicht (auch über Tele­ Referate medien) __ Stellvertreterin des Direktors und Justiziarin | __ Antje Hornauer (bis 31. Mai 2016), Jana Bethge (ab Offene Kanäle, Förderung von Medien- 01. Juni 2016) kompetenz, Pilotprojekte __ Medienkompetenz, Offene Kanäle und Öffentlich- keitsarbeit | N. N. __ Programm, Jugendschutz und Werbung | Arbeitsschwerpunkte der MMV Susanne Rieger __ Verwaltung | Simone Masche Die Übertragung von lokalen TV‑Programmen __ Technik | Reinhard Schwedt auch über Satellit – dieses Gemeinschafts­ projekt mit der mabb wurde 2015 weiterge- Der Medienausschuss führt und außerdem evaluiert. Das zentrale Vorsitzende | Marleen Janew Ergebnis: Der gemeinsame Satellitenkanal BB‑MV-Lokal‑TV, auf dem über 20 Sender aus 5. Amtsperiode: 29. Februar 2012 – 28. Februar 2017 Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-­Vor­ 11 Mitglieder von in M-V beheimateten Organisationen pommern zu empfangen sind, leistet einen werden entsandt. wichtigen publizistischen Vielfaltsbeitrag, ist

Deutscher Journalisten-Verband M‑V Marleen Janew | aber noch zu wenig bekannt. Die Bekannt- Verband deutscher Schriftsteller M‑V Jörg Velten | heit soll 2016 durch eine Öffentlichkeits­ LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrts- offensive verbessert werden. pflege in M‑V Christina Hömke | Ev.-Luth. Kirche in Das Engagement der Medienanstalt in Norddeutschland Dorothea Strube | dbb beamten- der Medienbildung wurde auch 2015 fortge- bund und tarifunion m‑v Dietmar Knecht | Industrie- setzt durch die zielgerichtete, konkrete Um- u. Handelskammer Schwerin Angela Preuß | Städte- u. setzung der „Kooperationsvereinbarung zur Gemeindetag M‑V Dr. Reinhard Dettmann | Bauern- verband M‑V Katrin Kauer | Tourismusverband M‑V Dr. Förderung der Medienkompetenz in Mecklen­ Wolfgang Kraatz | Landesarbeitsgemeinschaft der burg-Vorpommern“. Diese Kooperationsver- kommunalen Gleichstellungsbeauftragten M‑V Petra einbarung – im April 2015 von Staatskanzlei, Willert | Landessportbund M‑V Torsten Haverland Bildungsministerium, Sozialministerium, In-

249 Die Medienanstalten | Mecklenburg-Vorpommern

nenministerium, Landesdatenschutz und gungskapazitäten in Stralsund und Greifs- MMV unterzeichnet – ist seit 2007 die dritte wald wurden am 5. November 2015 ausge- ihrer Art. Bis Ende 2018 werden auf ihrer schrieben. Darauf bewarben sich bis Januar ​ Grundlage Medienbildung und Medienkom- 2016 acht Veranstalter – eine Vergabe stand petenz im Land weiter gefördert und ent­ bis März ​2016 noch aus. wickelt. Radio TEDDY darf seit 1. September 2014 auch in Stralsund über UKW senden, war Lizenzen _ Im Februar 2015 traf der Medien- dort aber bis Frühjahr 2016 noch nicht auf- ausschuss die Entscheidung, die Zulassung geschaltet. JazzRadio Baltic ist seit dem von Ostseewelle HIT‑RADIO Mecklenburg-­ 13. März 2015 über UKW in Rostock zu hören. Vorpommern für die Veranstaltung eines 24‑stündigen landesweiten Hörfunkvollpro- Medienkompetenz _ Im Jahr 2015 förderte gramms ab dem 1. Juni 2015 um fünf Jahre bis die MMV 24 Medienkompetenz-Projekte in zum 31. Mai 2020 zu verlängern. Mecklenburg-Vorpommern mit insgesamt Ende April 2015 bekam Radio Paradiso 207.000 Euro. Unterstützt wurden vor allem (Kiel) die Zulassung zur Ausstrahlung eines Projekte, die Kinder und Jugendliche, aber lokalen/regionalen UKW-Hörfunkprogram- auch Ältere medienpädagogisch in die Welt mes für die Region Fischland-Darß-Zingst der elektronischen Medien begleiten. und die südliche Boddenküste. Das christ­ Auch 2016 wird die MMV wieder rund liche Programm durfte hier ab dem 1. Juni ​ 25 Medienkompetenz-Projekte in M‑V mit ins- 2015 täglich 24 Stunden zehn Jahre lang ver- gesamt 205.000 Euro fördern. Für Projekte, breitet werden, auf Sendung ging es am deren zeitliche Befristung abzusehen ist, 15. September 2015. Seit dem 25. November ​ werden außerdem wieder Medienpakete für 2015 ist Radio Paradiso auch in Rostock und Hörfunk und Fernsehen – bestehend u. a. aus seit dem 3. Februar 2016 in Schwerin über Kameras, Aufnahmegeräten und Schnittplät- UKW zu hören – in diesen Städten hatte der zen – ausgeliehen. Sender jeweils schon seit dem 1. Januar 2015 2015 unterstützte die Medienanstalt er- eine Lizenz, genauso wie für das Stadtgebiet neut die bundesweiten Projekte FLIMMO, Stralsund, wo der Sender aber bis Früh- ­juuuport und Internet-ABC, vergab zum zehn- jahr 2016 noch nicht auf Sendung war. Das ten Mal den Medienkompetenz-Preis M‑V ­Programm sunshine live (Mannheim) durfte und förderte wieder das Ostsee-Jugend­ seit dem 1. September 2014 im Stadtgebiet mediencamp. Enge Kooperationspartner in Rostock über UKW senden, es ging hier erst vielen Projekten sind das Landeskriminalamt am 14. September 2015 auf Sendung. M‑V und der Landesdatenschutz M‑V, zum Klassik Radio gab zum 1. September 2015 Beispiel im Projekt „Medienscouts MV“, in seine UKW-Frequenzen für die Stadtgebiete dem junge Leute für Peer‑to-peer-Projekte Schwerin, Wismar, Rostock und Stralsund zu- ausgebildet werden. Der Ringordner „Der rück. Diese und zwei weitere UKW-Übertra- Medienkompass M‑V“, herausgeben von der

250 Mecklenburg-Vorpommern | Die Medienanstalten

MMV, bietet seit September 2015 insbeson- Anbieterin wurde außerdem in einem Ord- dere Schulen viele Anregungen zur Medien- nungswidrigkeitenverfahren in einem voran- bildung. gegangenen Fall schuldig gesprochen und rechtskräftig verurteilt. Außerdem leitete die Öffentlichkeitsarbeit _ Auf dem MMV-­ KJM mehrere Verfahren gegen eine Anbiete- Medientreff am 8. Juli 2​ 015 in Schwerin wur- rin aus M‑V u. a. wegen der frei zugänglichen den unter dem Titel „Internet statt Rund- Verbreitung von entwicklungsbeeinträchti- funk? Wirkungen und Nebenwirkungen der genden Inhalten und Schriften ein. Einige Digitalisierung“ bundesweite und landes- Verfahren gegen andere Anbieter konnten spezifische mediale Entwicklungen diskutiert. eingestellt werden, da die Anbieter ihre An- Es ging um das Mediennutzungsverhalten in gebote dauerhaft aus dem Netz genommen Deutschland, digitale Chancen für Programm­ oder gesetzeskonform angepasst hatten. anbieter, die Konvergenz der Medien und um medienpolitische Möglichkeiten, die den Medienforschung _ Seit November 2011 digitalen Wandel gestalten und begleiten entwickelt die Universität Greifswald im Auf- können. trag der MMV des Medienkompass M‑V, der bisher rund 80 Angebote für Bildungspro- Programmaufsicht/Telemedien _ Der Me- jekte (z. B. über Handys, Cybermobbing oder dienausschuss stellte im Programm des nicht- TV‑Inhalte) für den schulischen und außer­ kommerziellen Lokalradios Rostock einen Pro­ schulischen Bereich, für Kinder, Jugendliche grammverstoß fest: Drei Moderatoren hatten und Erwachsene enthält. Im September 2015​ in der Sendung „Sternradio“ am 3. Mai 2015 wurden weitere Ergebnisse in Form eines verschiedene Stadt-, Landes- und Bundes­ gleichnamigen Ringordners für Schulen ver- politiker beleidigt. Der Sender erhielt dafür öffentlicht. 2016 kommen Angebote für eine Geldstrafe. ­Seniorinnen und Senioren hinzu. Die Geschäftsführer und Programmver- 2015 ließ die MMV eine „Funkanalyse antwortlichen der lokalen und regionalen Mecklenburg-Vorpommern“ durchführen, Fernsehveranstalter in M‑V mussten verein- eine Reichweiten-Analyse für Lokal‑TV und zelt auf die Einhaltung der gesetzlichen Vor- Bürgermedien. Das Ergebnis: Lokal‑TV und schriften zur klar erkennbaren Trennung von Bürgermedien sind weiterhin im Land be- Werbung und Programm und zur ordnungs- liebt, haben gute Quoten und bereichern die gemäßen Kennzeichnung von Dauerwerbe- publizistische Vielfalt. sendungen hingewiesen werden. 2015 stellte die MMV eine Strafanzeige Weitere Informationen finden! gegen eine Anbieterin von Telemedienange- www.medienanstalt-mv.de boten aus M‑V: Auf ihren Webseiten waren Fernsehen siehe Seite 118 entwicklungsbeeinträchtigende Inhalte und Hörfunk siehe Seite 185 pornografische Schriften frei zugänglich. Die

251 Die Medienanstalten | Niedersachsen

Niedersächsische Landesmedien- anstalt (NLM) Anstalt des öffentlichen Rechts

Seelhorststraße 18 | 30175 Hannover Tel.: 0511/284770 | Fax: 0511/2847736 [email protected] | www.nlm.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2016

Gesamteinnahmen 9.459.105 9.899.177 9.542.497 Einnahmen aus der Rundfunkgebühr (netto) 8.596.000 9.486.210 9.075.347 Einnahmen aus Rücklagen 748.305 249.750 373.500 sonstige Einnahmen 114.800 163.217 93.650

Gesamtausgaben 9.459.105 9.899.177 9.542.497 Personalkosten 2 1.843.845 2.128.027 2.121.940 Sachkosten 1.198.600 1.096.882 1.132.274 Bürgerrundfunk 5.438.000 5.032.000 4.903.000 Technik 67.500 10.000 Forschung 20.000 96.280 125.000 Medienkompetenz und Ausbildung 830.860 1.087.071 1.122.483 Rücklagen und sonstige Ausgaben 127.800 391.417 127.800

Mitarbeiter 28 28 28

1 in Euro lt. Haushaltsplan 2 incl. Zuführung zu Rückstellungen

252 Niedersachsen | Die Medienanstalten

Struktur der NLM Ortrud Wendt | Handwerksverbände Niedersach- sen e. V. Bettina Meyer-Burkhardt | Landesverband Die NLM besteht aus zwei Organen: der Ver- des Niedersächsischen Landvolkes e. V. Gabi von der Brelie | Landesfrauenrat Niedersachsen e. V. Cornelia sammlung und dem Direktor/der Direktorin. Könneker | Landesjugendring Niedersachsen e. V. Stef- fen Stubenrauch-Kämpfe | Landessportbund Nieder- sachsen e. V. Gabriele Wach | Landesmusikrat Nieder- Der Direktor sachsen e. V. Dr. Claudia Kayser-Kadereit | Film & Direktor | Andreas Fischer ­Medienbüro Niedersachsen e. V. Karl Maier | Deut- scher Journalisten-Verband/Landesverband Nieder- __ Stellvertreter des Direktors und Justiziar | sachsen e. V. Elisabeth Harries | Verband Nordwest- Christian­ Krebs deutscher Zeitungsverlage e. V. und Verband der Zeit- __ Verwaltung, Finanzen, Personal | Ute Lattmann schriftenverlage Niedersachsen-Bremen e. V. Stefan __ Bürgerrundfunk, Medienkompetenz | Borrmann | Deutscher Familienverband-Landesver- Dr. Klaus-Jürgen Buchholz band Niedersachsen e. V. Anneliese König | Deutscher __ Programm, Telemedien | Dr. Dietmar Füger Lehrerverband Niedersachsen Helga Olejnik | Verband __ Technik | Dr. Ing. Dirk Jaeger der Freien Berufe im Lande Niedersachsen e. V. Ger- __ Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit | Uta Spies hard Suhren

Die Versammlung Vorsitzende | Ortrud Wendt Besondere Aufgaben und Rechtsgrundlagen 6. Amtsperiode: 10. März ​2010 – 09. März ​2016 (ver- längert bis 31. August ​2016) Die Niedersächsische Landesmedienanstalt 26 Mitglieder nach entsendenden Institutionen (NLM) ist eine selbstständige Anstalt des CDU in Niedersachsen Jens Nacke, Vera Wucherpfen- ­öffentlichen Rechts mit Sitz in Hannover. nig | SPD – Landesverband Niedersachsen Peter Be- feldt | FDP – Landesverband Niedersachsen Ulrike Aufgaben der NLM sind insbesondere: Kuhlo | Bündnis 90/Die Grünen – Landesverband Nie- __ die Zulassung privater Rundfunkveran- dersachsen Gerald Heere (MdL) | Die LINKE Nieder- stalter sachsen Kreszentia Flauger | Konföderation Evangeli- __ die Beobachtung und rechtsaufsichtliche scher Kirchen in Niedersachsen Jörg-Holger Behrens | Katholisches Büro Niedersachsen Prof. Dr. Felix Ber- Kontrolle der Programme der in Nieder- nard | Landesverband der Jüdischen Gemeinden und sachsen lizenzierten Rundfunkveranstal- der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersach- ter und die Aufsicht über die privaten An- sen Michael Grünberg | Deutscher Gewerkschafts- bieter von Telemedien im Anwendungs- bund/Landesverband Niedersachsen/Bremen Lea Ar- bereich des JMStV nold, Wilfried Bartz | Niedersächsischer Beamten- __ die Entscheidung über die Weiterverbrei- bund und Tarifunion Claudia Starke | Unternehmer- tung von Rundfunkprogrammen und Tele- verbände Niedersachsen e. V. Christoph Meinecke, medien in Kabelanlagen ↓

253 Die Medienanstalten | Niedersachsen

__ die Förderung des Bürgerrundfunks ein- das im Januar 2016 startete, soll vornehmlich schließlich seiner Verbreitung im Ausland lebende Deutsche ansprechen __ die Initiierung und Unterstützung von und u. a. in Nord- und Südamerika verbreitet Projekten im Bereich Medienpädagogik werden. Im Bereich Fernseh­aufsicht lag der __ die Unterstützung von Forschungsprojek- Schwerpunkt auf Verfahren im Werberecht. ten im Rundfunkbereich Hier geht es insbesondere um Fälle, in denen __ die Förderung rundfunktechnischer Infra- Programmhinweise auf andere Fernsehpro- struktur für digitalisierte Übertragungs- gramme, die der Veranstalter selbst ver­ techniken und die Förderung neuartiger anstaltet oder die ihm zugerechnet werden Übertragungstechniken nach Maßgabe können, im Werbeblock ausgestrahlt wur- des RStV den, ohne die danach folgenden weiteren Werbespots erneut als Werbung zu kenn- Rechtsgrundlagen: zeichnen. Die ZAK und die NLM halten dies __ Niedersächsisches Mediengesetz in der für eine unzulässige Vermischung von Wer- Neufassung vom 18. Februar 2016 bung und Programm und somit für eine Ver- __ Hauptsatzung der NLM in der Fassung letzung des rundfunkrechtlichen Trennungs- vom 14. Januar 2010 grundsatzes. Hierzu laufen derzeit verschie- dene ­verwaltungsgerichtliche Verfahren. Arbeitsschwerpunkte der NLM 2015 Der Verbesserung der ­Frequenzsituation der privaten niedersächsischen Programme Fernsehen, Hörfunk und Internet _ Die Be- galten Bemühungen der NLM im Bereich treuung des Vergabeverfahrens für bundes- Hörfunk. Nach Gesprächen mit der Bun­ weite Übertragungskapazitäten im Über­ desnetzagentur, dem NDR u. a. konnte er- tragungsstandard DVB‑T 2 war 2015 einer reicht werden, dass die frei werdende UKW-​ der Arbeitsschwerpunkte der NLM. Die NLM Frequenz 100,3 MHz Radio 38 zugewiesen führte die bundesweite Ausschreibung als wurde. Die bisher vom Programm der briti- federführende Landesmedienanstalt in enger schen Streitkräfte (BFBS) genutzte Frequenz Zusammenarbeit mit der gemeinsamen 93,0 MHz wird nun vom NDR für N‑Joy ge- ­Geschäftsstelle der Landesmedienanstalten nutzt; dadurch wurde die bisher von N‑Joy durch. Im April 2015 wurde die Zuweisung genutzte Frequenz 100,3 MHz frei und der der DVB‑T 2‑Übertragungskapazitäten an die NLM zugeordnet. Im Bereich der Hörfunkauf- Media Broadcast GmbH in Köln erteilt. Die sicht lag der Schwerpunkt auf der Prüfung Übertragung von Fernsehprogrammen im möglicher Fälle von Schleichwerbung. So neuen Standard soll in einer Pilotphase zur konnte ein Rechtsstreit über verschiedene Fußball‑EM 2016 beginnen. Mit dem Pro- Fälle von Schleichwerbung mit Radio 21 in gramm RTL International wurde 2015 ein Aus- 2015 im Bußgeld- und im verwaltungsgericht­ landsfernsehprogramm der Mediengruppe lichen Verfahren abgeschlossen werden. Das RTL durch die NLM zugelassen. Das Programm, OLG Celle bestätigte in letzter Instanz die

254 Niedersachsen | Die Medienanstalten

Verhängung eines Bußgeldes gegen die Ver- angeboten zur Nutzung moderner Medien anstalterin des Programms Radio 21 wegen sowie die Förderung innovativer Projekte. drei Fällen von Schleichwerbung, die im Som- mer 2013 ausgestrahlt worden waren. Die Öffentlichkeitsarbeit _ Im Rahmen des in- Aufsichtstätigkeit der NLM im Bereich Inter- ternationalen Safer Internet Days (SID) 2015 netaufsicht betraf im Jahr 2015 vorwiegend hat die NLM das Projekt Schul-Medien-Scouts Seiten mit pornografischen Inhalten, die präsentiert. In diesem gemeinsamen Projekt ohne Sicherstellung einer geschlossenen Be- von Niedersächsischem Kultusministerium nutzergruppe zugänglich gemacht wurden, und NLM lernen Schülerinnen und Schüler der oder mit politisch extremen Inhalten, die achten Jahrgangsstufe eigenverantwortliches nach § 4 Abs. 1 JMStV unzulässig waren. Handeln im Internet von den gleichaltrigen, besonders geschulten Scouts. Zu ihrem fünf­ Bürgerrundfunk und Medienkompetenz _ jährigen Bestehen stellte die von der NLM Niedersachsen ist Standort von 15 nichtkom- ­initiierte Plattform juuuport in der Reihe merziellen und gemeinnützigen Veranstal- der Niedersächsischen Mediengespräche im tern von Bürgerrundfunk. Lokale Berichter- Juni 2015 Projekte vor, in denen Jugendliche stattung als publizistische Ergänzung, offene sich ebenfalls online engagieren. Der 4. lan- Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger an desweite Medienkompetenztag unter Schirm- der Programmgestaltung und die Vermitt- herrschaft des Niedersächsischen Minister- lung von Medienkompetenz sind seit 2002 präsidenten bot im November 2015 allen im die zentralen und gesetzlich bestimmten Auf- Bereich der Medienkompetenzvermittlung gaben des niedersächsischen Bürgerrund- tätigen Multiplikatoren eine viel­fältige In­ funks. 2016 wird die NLM zwei große Studien formations- und Austauschplattform. Die durchführen: Zum einen werden die Reich- Verleihung des Niedersächsischen Medien- weiten aller Bürgersender ermittelt, und zum preises und die Media Night Hannover nutz- anderen werden die Programme des nicht- ten Sendervertreter und Medienschaffende kommerziellen Bürgerfernsehens evaluiert. zum jährlichen Meinungs- und Erfahrungs- Beide Untersuchungen sind repräsentativ austausch. angelegt und beziehen die lokalen, werbe­ finanzierten Anbieter ein. Die NLM ist da­ rüber hinaus zentraler Förderer medienpäda­ gogischer Angebote in Niedersachsen. Die Basis bilden die sechs NLM-Multimedia­ mobile, die jedes Jahr rund 3.500 Multipli­ Weitere Informationen finden! katoren, darunter überwiegend Lehrkräfte, www.nlm.de fortbilden, langjährige Qualifizierungskoope­ Fernsehen siehe Seite 119 rationen mit dem Kultus- und dem Sozial­ Hörfunk siehe Seite 187 ministerium, eine Vielzahl von Beratungs­

255 Die Medienanstalten | Nordrhein-Westfalen

Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) Anstalt des öffentlichen Rechts

Zollhof 2 | 40221 Düsseldorf Tel.: 0211/770070 | Fax: 0211/727170 [email protected] | www.lfm-nrw.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2016

Einnahmen 19.358.000 19.869.000 20.554.000 Rundfunkbeitrag 15.888.000 16.429.000 17.107.000 sonstige Einnahmen (ohne 1.573.000 1.478.000 1.470.000 ­Wertsteigerungen) aus Rücklagen/Haushaltsresten 1.897.000 1.962.000 1.977.000

Ausgaben 19.358.000 19.869.000 20.554.000 Personalkosten (ohne Rückstellung 6.604.000 7.291.000 6.953.000 Altersversorgung) Sachkosten 3.395.000 3.537.000 3.913.000 Förderung Bürgermedien Fernsehen/ 2.435.000 1.917.000 1.882.000 Hörfunk Technikförderung 1.389.000 411.000 595.000 Förderung Medienkompetenz und 1.911.000 3.305.000 3.292.000 Ausbildung sonstige Förderungen 3.438.000 3.147.000 3.650.000 Rücklagen/Haushaltsreste 186.000 261.000 269.000

Mitarbeiter 57 63 65

1 in Euro lt. Wirtschaftsplan

Rechtsgrundlagen __ Rechtsgrundlagen, die für alle Landes­ medienanstalten Gültigkeit haben, siehe __ Landesmediengesetz Nordrhein-Westfalen www.die-medienanstalten.de/Service (LMG NRW) in der Fassung vom 18. De- __ Satzungen der LfM zember 2014

256 Nordrhein-Westfalen | Die Medienanstalten

Struktur der LfM LAG Lokale Medienarbeit NRW e. V./Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) Die LfM besteht aus zwei Organen: dem Dr. Christine Ketzer | Landesverband Bürgerfunk NRW ​ e. V. (LBF)/Interessenverein gemeinnütziger Rundfunk ­Direktor und der Medienkommission. im Lande NRW, Landesverband Gemeinnütziger Bür- germedien e. V. (IGR)/Landesarbeitsgemeinschaft Bür- ger- und Ausbildungsmedien NRW e. V. (LABAM)/Cam- Der Direktor pusradio NRW e. V. Jürgen Mickley | Arbeitsgemein- Direktor | Dr. Jürgen Brautmeier schaft der Spitzenverbände der freien Wohlfahrts- pflege NRW Markus Lahrmann | Frauenrat NRW/LAG __ Justiziarin und stv. Direktorin | Doris Brocker der Familienverbände NRW Susanne Schumann-​ __ Regulierung | Holger Girbig ­Kessner | Deutscher Kinderschutzbund NRW/Arbeits- __ Förderung | Mechthild Appelhoff gemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) Marlis __ Zentrale Dienste | Volker Barth Herterich | Landesjugendring NRW Roland Mecklen- burg | Sozialverband Deutschland NRW/Sozialverband VdK NRW Horst Vöge | Landesseniorenvertretung NRW Medienkommission Jürgen Jentsch | Verbraucherzentrale NRW/LAG der 6. Amtsperiode: 27. Februar ​2015 – Februar 2021 Verbraucherverbände Dr. Iris van Eik | Landessport- bund NRW Stefan Klett | Anerkannte Naturschutzver- Vorsitzender | Prof. Dr. Werner Schwaderlapp bände NRW Rainer Polke | Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen NRW Engin Landtag NRW Ernst-​Wilhelm Rahe MdL, Sabine Kelm-​ Sakal | Landesbehindertenrat NRW e. V. Getrud Servos | Schmidt, Dr. Claudia Bogedan (bis 28. 08. 2015)/Clau- Vereinigung der Industrie- und Handelskammern NRW ​ dia Walther (ab 13. 10. 2015), Hermann-​Josef Arentz, e. V. Prof. Dr. Werner Schwaderlapp | Bundesverband Christiane Bertels-​Heering, Stefan Engstfeld MdL, Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Thomas Nückel MdL, Daniel Schwerd MdL | Evangeli- Medien e. V. (BITKOM)/eco – Verband der deutschen sche Kirchen in NRW Volker König | Katholische Kirche Internetwirtschaft e. V. Dr. Isabel Tilly | Zeitungs­ Ulrich Lota | Landesverbände der jüdischen Kultusge- verlegerverband Nordrhein-​Westfalen e. V. (ZVNRW) meinden von Nordrhein und Westfalen/Synagogen-​ Carsten Dicks | Alevitische Gemeinde Deutschland ​ Gemeinde Köln Zwi Hermann Rappoport | DGB NRW e. V. Ufuk Cakir | DBB NRW Beamtenbund und Tarif­ Julia Bandelow | Gewerkschaft ver.‌di, Landesbezirk union Andreas Bartsch | Europa-​Union NRW Wolfram NRW, Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-​ Kuschke | Landesarbeitsgemeinschaft Lesben in NRW ​ Union (dju) Udo Milbret | DJV‑NRW Ulrike Kaiser | e. V./Schwules Netzwerk NRW e. V. Caroline Frank | Arbeitgeberverbände­ NRW/Nordrhein-​Westfälischer Verband Deutscher Schriftsteller (VS) Gitta Edelmann | Handwerkstag Dr. Frank Wackers | Landesrektoren- Mitglied gem. § 93 Abs. 5 LMG NRW Michael Rubinstein konferenz NRW/Landesrektorenkonferenz der Fach- hochschulen NRW Prof. Dr. Hartmut Ihne | Landesver- band der Volkshochschulen NRW/Gesprächskreis für Landesorganisationen der Weiterbildung NRW Frauke Besondere Aufgaben und Rechtsgrundlagen Heitmann | Landesmusikrat NRW/Bundesverband bil- dender Künstlerinnen und Künstler NRW/Kulturrat Gestaltende Aufgaben: NRW Stephan Brüggenthies | Filmbüro NW/Film- und __ Medienverband NRW e. V. Claudia Droste-​Deselaers | Schaffung von Rahmenbedingungen für die Entwicklung des privaten Rundfunks, ↓

257 Die Medienanstalten | Nordrhein-Westfalen

__ Zulassung von Rundfunkveranstaltern, Veranstaltern der bundesweiten Programme __ Sicherung der Programmvielfalt, BonGusto, dctp, Türkshow, Sportdeutsch­- __ Förderung der Medienkompetenz und Bür- land.TV, Beko-​BBL.TV, VIVA, WiWo-​Lunchtalk germedien, sowie der Tele­shopping­angebote QVC und __ Förderung der Digitalisierung. Türkshop genehmigt. Eine Unbedenklichkeits- bescheinigung erhielt das Projekt Filial TV Aufsichtsbezogene Aufgaben: der Deutschen Post AG. __ Überwachung der Einhaltung der Zulas- Ferner wurde die Zulassung des regiona- sungsbedingungen und Meinungsvielfalt, len Programms köln.‌tv verlängert. __ Überwachung der Regelungen des Jugend- Die DAB-​Zuweisung für das Hörfunkpro- schutzes, der Werbung sowie der Pro- gramm domradio sowie die DVB‑T-Z​ uweisung grammgrundsätze, für das Programm Tele 5 wurden verlängert. __ Aufsicht über Telemedien. Zudem konnte der ProSiebenSat.1 Media SE die Durchführung eines Pilotversuchs zur Er- Arbeitsschwerpunkte der LfM 2015 probung der Erhöhung der Anzahl der TV‑Pro- gramme auf einem DVB‑T-Multiple​ x gestattet Zulassungen und Zuweisungen _ Die Zu- werden. lassungen von Lokalradios in 17 Verbreitungs- gebieten mit entsprechendem Rahmenpro- Plattformregulierung _ Innerhalb der Prü- gramm wurden verlängert. Des Weiteren fung von Plattformanzeigen befasste sich die wurden der Metropol FM GmbH & Co. KG LfM u. a. mit der chancengleichen und diskri- UKW- ​Kapazitäten zur landesweiten Verbrei- minierungsfreien Ausgestaltung des Logical tung zugewiesen sowie eine landesweite Channel Numbering bei der NetCologne ­Zulassung erteilt. Die Zuweisung durch die GmbH und der DOKOM21 GmbH. LfM wurde jedoch nicht bestandskräftig, das Hauptsacheverfahren ist noch anhängig. Forschung _ Die Ergebnisse der Forschungs- Im Bereich des bundesweiten Rundfunks projekte „Mediatisierung mobil“ sowie „Ge- wurde das Teleshoppingangebot Sparhandy schickt geklickt?!“ wurden veröffentlicht und TV zugelassen. Des Weiteren erhielten die im Rahmen von Fachtagungen vorgestellt. Spartenprogramme YUN!Q und muxx.‌tv Zu- Darüber hinaus wurden die Ergebnisse aus lassungen, beide zunächst ausschließlich zur den Projekten „Social TV – Aktuelle Nutzung, Verbreitung über das Internet. Prognose, Konsequenzen“ sowie „Faszination Die Zulassungen der Programme Super Scripted Reality“ zur Verfügung gestellt. RTL, souvenirs from earth und Dügün TV wurden verlängert, das letztgenannte aus- Medienkompetenz _ Projekte wie Klicksafe, schließlich zur Verbreitung über das Internet. Internet-ABC,​ Handysektor u. a. wurden wei- Änderungen der Beteiligungsverhältnisse ter fortgeführt. Im Kontext von Schule stie- bzw. der Geschäftsführung wurden bei den ßen, neben der Landesinitiative Medienpass

258 Nordrhein-Westfalen | Die Medienanstalten

NRW, insbesondere die Medienscouts NRW Daneben führten stichprobenartig durch­ auf großes Interesse. Im Bereich der Eltern­ geführte Analysen in einigen Fällen dazu, arbeit wurden durch die Initiative Eltern + dass Prüfverfahren der KJM und der ZAK ein- Medien ca. 900 Elternabende umgesetzt. Die geleitet wurden. Im Bereich der Telemedien- Plattform zur Hörbildung Auditorix.‌de wurde aufsicht wurde Verstößen gegen die Vor- erneuert. Der MekoKitaService informiert schriften zur Anbieterkennzeichnung nach- über frühkindliche Medienbildung und das gegangen. Portal kinder-​onlinewerbung.​ ‌de klärt über Werbeformen im Internet auf. Das Thema Netzneutralität _ Die Medienversammlung alltagsintegrierte Medien- und Sprachbil- setzte sich am 22. Juni 2015 mit dem Thema dung wurde gemeinsam mit den Kommuna- Netzneutralität auseinander und forderte die len Integrationszentren in zwei Publikatio- Gleichbehandlung aller Daten im Internet. nen aufbereitet. Kommerzielle und Spezialdienste dürfen beim Transport über Datennetze nicht bevorzugt Bürgermedien _ Das Bürgerfernsehen, der behandelt werden. Bürgerfunk und der Campus-​Rundfunk – das sind die drei gesetzlich bestimmten Formen Veranstaltungen _ Die LfM veranstaltete im der Bürgermedien in NRW. Sie ermöglichen Jahr 2015 eine Vielzahl von Tagungen, Work- Bürgern, sich an der Schaffung von Inhalten shops und Preisverleihungen, u. a.: „Kom­ in Medien zu beteiligen und tragen so zur petent beraten in Medienfragen! – Cyber- Ausbildung ihrer Demokratie- und Medien- mobbing, Sexting, Social Extremismus & Co“ kompetenz bei. (20. Mai 2015 in Dortmund), „Always on! Wie Ausführliche Informationen gibt es unter Kinder und Jugendliche Smartphones nut- www.buergermedien.de.‌ zen“ (1. Oktober 2015), LfM-​Bürgermedien- preis (21. November und 24. November 2015 Stiftung Vielfalt und Partizipation _ Diese in Oberhausen), LfM-​Hörfunkpreis (27. No- neue Aufgabe der LfM beinhaltet die Förde- vember 2015 in Düsseldorf) und der LfM-​ rung der Vielfalt und Partizipation insbeson- Campus-​Radio-Tag/Preis​ (5. Dezember 2015 dere im lokalen und regionalen Raum sowie in Düsseldorf). die Begleitung des Transformationsprozesses des lokalen und regionalen Journalismus in NRW.

Programmaufsicht _ Im Jahr 2015 gingen Weitere Informationen finden! bei der LfM Hinweise und Beschwerden zu www.lfm-nrw.de 245 Fernsehangeboten, 313 zu Internetseiten, Fernsehen siehe Seite 119 davon 63 zum Jugendschutz und 250 zur Im- Hörfunk siehe Seite 190 pressumspflicht, und 19 Radiosendungen ein.

259 Die Medienanstalten | Rheinland-Pfalz

Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz Anstalt des öffentlichen Rechts

Turmstr. 10 | 67059 Ludwigshafen Postfach 217263 | 67072 Ludwigshafen Tel.: 0621/52020 | Fax: 0621/5202152 [email protected] | www.lmk-online.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2016

Erlöse 7.973.000 8.045.000 8.357.000 Rundfunkbeitrag 7.208.000 7.430.000 7.475.200 sonstige Erträge 765.000 615.000 881.800

Aufwendungen Zulassung / Aufsicht 1.651.042 1.610.000 1.720.749 Medienkompetenz / Offene Kanäle 4.207.033 4.330.000 4.344.904 Rundfunktechnik / Technik Offene Kanäle 2.114.925 2.105.000 2.291.347

Mitarbeiter 41 40 42 Auszubildende 6 7 6

1 in Euro lt. Haushaltsplan

Aufgaben __ Initiierung und Begleitung von Projekten im Bereich Medienkompetenz __ Aufsicht Telemedien __ Zulassung, Beratung und Aufsicht der Rechtsgrundlagen privaten Rundfunkveranstalter __ Regelung der Belegung rheinland-pfälzi- __ Landesmediengesetz (LMG) vom 4. Februar scher Kabelnetze und Aufsicht über deren 2005 (GVBl. p. 23) i.d.F. vom 20. Dezember Betreiber 2013 (GVBl. p. 556). __ Förderung Offener Kanäle __ Rechtsgrundlagen, die für alle Landes­ __ Förderung der landesrechtlich gebotenen medienanstalten Gültigkeit haben, siehe technischen Infrastruktur zur terrestri- www.die-medienanstalten.de schen Versorgung des Landes __ Satzungen der LMK unter www.lmk- online.de

260 Rheinland-Pfalz | Die Medienanstalten

Struktur der LMK mern RLP Anja Obermann | Beauftragter der Landes- regierung für Migration und ­Integration Miguel Organe der LMK sind die Versammlung und Vicente | Bund für Umwelt und Naturschutz Deutsch- der Direktor sowie die ZAK, die GVK, die KEK land – Landesgeschäftsstelle RLP Heidelind Weide- mann | Deutscher Beamtenbund RLP Torsten Bach | und die KJM (s. Seite 192 ff.). Deutscher Gewerkschaftsbund RLP/Saarland Hen- ning Henn | Deutscher Journalistenverband – Landes- Die Direktorin verband RLP Heidi Neyses-​Wimmer | Deutscher Kin- Direktorin | Renate Pepper derschutzbund – Landesverband RLP Jeanette Rott-​ Otte | Evangelische Kirchen im Lande RLP Dr. Michael Stabstelle Gärtner | Gemeinde- ​und Städtebund RLP Christine __ Presse und Kommunikation, Reis | Katholische Bistümer in RLP Prof. Dr. Thomas Leitung Direktionsbüro | Dr. Joachim Kind Weißer | Landesarbeitsgemeinschaft der ­Famili­ ­en­- __ Zukunft der Bildung | Katja Friedrich ­verbände RLP Günther Gremp | Landesbeirat für Wei- terbildung in RLP Elisabeth Vanderheiden | Landesel- Abteilung I: Gremienbüro, Fragen der Medien­- ternbeirat RLP Birgit Scharp | Landesfachbeirat für kon­vergenz, Haushalt und Finanzen, Veranstaltungs- Senioren­politik RLP Herman-Hartmut​ Weyel | Landes- organisation, Besucherbetreuung frauenbeirat RLP Dr. Agnes Allroggen-B​ edel | Landes- __ Abt.-Leiter | Johannes Graßl jugendring RLP Wolfgang Knauer | Landessportbund Abteilung II: Justitiariat, Zulassung und Aufsicht, RLP Dieter Noppen­berger | Landesverband der Freien Verwaltung und Rechtsangelegenheiten Berufe RLP Arnulf Klein | Landesverband der Jüdischen __ Abt.-Leiter und stv. Direktor | Harald Zehe Gemeinden von RLP Irina Vilski | Landesverband Ein- Abteilung III: Technik zelhandel RLP Dr. Hanno Scherer | Landesvereinigung __ Abt.-Leiter | Dipl.-Ing. Joachim Lehnert Unternehmerverbände RLP N. N. | Landkreistag RLP Abteilung IV: Medienkompetenz/OK-TV, Franz-​Josef Diel | Landtag RLP Josef Dötsch, Marlies Kommunikationsforschung,­ BZBM Kohnle-​Gros, Dr. Tanja Machalet, Dr. Norbert Mittrü- __ Abt.-Leiter | Peter Behrens cker, Daniel Schäffner, Astrid Schmitt | Städtetag RLP medien+bildung.com gGmbH: Lernwerkstatt Frank Frühauf | Stiftung Lesen Sabine Bonewitz | Süd- Rheinland-Pfalz westdeutscher Zeitschriftenverleger-​Verband Wolf- __ Geschäftsführung | Katja Friedrich gang Haas | ver.‌di – Landesbezirk RLP (DAG) Hermann Frühauf | ver.‌di – Landesbezirk RLP (IG Medien/Fach- gruppe Journalismus) Stefan Weinert | Verband der Die Versammlung Zeitungsverleger in RLP und Saarland Anne Lauben- Vorsitzender | Albrecht Bähr (Liga der Spitzenverbän- heimer | Verband Deutscher Sinti & Roma – Landes- de der freien Wohfahrtspflege RLP) verband RLP N. N. | Verbände aus dem Bereich der Be- Stv. Vorsitzende | Ruth Scherer (Arbeitsgemeinschaft hinderten einschließlich der Kriegsopfer und ihrer der Industrie und Handelskammer RLP), Dr. Bernhard Hinterbliebenen Richard Dörzapf | Verbände aus den Braun (Landtag RLP) Bereichen Kunst und Kultur (Bennenung) Hans Otto Lohrengel­ | Verbraucherzentrale RLP Lore Herrmann-​ Mitglieder nach entsendenden Institutionen Karch | Vertreter der Landesregierung (gem. § 40 Abs. 1 Satz 2 LMG), Staatskanzlei Rheinland-​Pfalz Dr. Arbeitsgemeinschaft der Bauernverbände RLP Karin Harald Hammann Bothe | Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskam- ↓ ↓ 261 Die Medienanstalten | Rheinland-Pfalz

↓ örterung mit dem Hauptprogrammveranstal- Ausschüsse der Versammlung ter eine erneute Ausschreibung vorbereitet.

__ Hauptausschuss Im Bereich Werbung wurden diverse Auf- Vorsitzender | Albrecht Bähr sichtsverfahren – z. B. wegen der Gestaltung __ Rechts- und Zulassungsausschuss von Sponsorhinweisen oder der Ankündi- Vorsitzende | Marlies Kohnle-Gros gung von Dauerwerbesendungen – geführt. __ Ausschuss für Jugendschutz und Medieninhalte Das Bundesverwaltungsgericht hat eine Be- Vorsitzender | Günther Gremp anstandung der LMK im Hinblick auf die ge- __ Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft und Finanzen setzlichen Vorgaben zur Gestaltung der Tren- Vorsitzender | Dr. Hanno Scherer __ Rechnungsprüfungsausschuss nung von Werbung und Programm bestätigt. Vorsitzender | Hans Otto Lohrengel Die Entscheidung hat sich für die Beur­ teilung __ Ausschuss für Medienkompetenz, Offene Kanäle vieler weiterer Aufsichtsfälle als maßgeblich und Rundfunktechnik gezeigt. Vorsitzender | Stefan Weinert __ Ausschuss für digitalen Wandel und Medienkon- Technik _ Die LMK hatte im Frühjahr 2015 im vergenz Rahmen der Zukunftsinitiative „Bürgerme- Vorsitzende | Astrid Schmitt dien 3.0“ eine Machbarkeitsstudie zur künf- tigen HD‑Kabelverbreitung der Offenen Ka- näle in Rheinland-​Pfalz vorgelegt. Arbeitsschwerpunkte der LMK 2015 Die Studie gibt eine Marktübersicht aktu­ eller Geräte zur HD‑Aufbereitung und Über­ Aufsicht und Lizenzen _ Die LMK hat die tragung der Sendesignale. Im Ergebnis zeigt ­Erlaubnis für ein regionales TV‑Angebot in die Studie, dass eine Netzstruktur, bei der die der Region Mittelrhein sowie für das landes- Geräte zur Signalaufbereitung aller OK-TV weite TV‑Angebot H2D‑TV erteilt. Das Bal- gemeinsam in einem Servicecenter unterge- lungsraum‑TV-P​rogramm für die Region bracht werden, günstiger sein kann und eine Rhein-​Neckar RNF plus erhielt bei paralleler höhere Betriebssicherheit verspricht. Entscheidung der LFK Baden-Württemberg Auf Basis der Aussagen dieser Studie er- erneut eine Zulassung für die Zeit ab dem arbeitet die LMK ein technisches Konzept, 1. April ​2016. Das Verfahren zur Lizenzertei- das deren Anforderungen gut entspricht und lung für das Regionalfenster Rhein-​Neckar wirtschaftlich darstellbar ist. im Programm von RTL in Abstimmung mit der LFK ist noch nicht abgeschlossen. Medienkompetenz _ Gemeinsam mit RPR1. Nachdem das Verwaltungsgericht Neu- hat die LMK 2015 zum 14. Mal den Radionach- stadt/Weinstraße die 2013 erfolgte Vergabe- wuchswettbewerb „An die Mikros – fertig – entscheidung für Sendezeit für unabhängige los“ durchgeführt. Die Ministerpräsidentin Dritte im Programm Sat.1 für rechtswidrig er- Malu Dreyer hat als Schirmherrin des Wett- achtet hatte, wurde durch umfassende Er­ bewerbs die Preisträger ausgezeichnet.

262 Rheinland-Pfalz | Die Medienanstalten

klicksafe koordinierte 2015 erneut erfolg- bietet für die rund ein Dutzend Jugendredak- reich den Safer Internet Day mit national tionen im OK-TV wieder rund 150 Fort- und weit über 200 teilnehmenden Veranstaltun- Weiterbildungsmöglichkeiten an. Über zehn gen. In Berlin stellte klicksafe zudem das Jugendliche starteten ihr FSJ im Bereich Kultur neue Unterrichtsmaterial „Ethik macht klick – und ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), Werte- N​ avi fürs digitale Leben“ vor. klicksafe daneben werden sechs junge Menschen zum gewann Preise: Der Mediennutzungsvertrag Mediengestalter Bild und Ton ausgebildet. erhielt den Pädagogischen Interaktiv-​Preis Pädi und die Cyber-​Mobbing Erste Hilfe-​ Medien + bildung.‌com _ Mit der Virtual- App gewann beim internationalem „ENABLE Reality-Brille​ zum Selberbasteln „mein-​guck- Hackathon“-Wettbewerb in London. Inter­ kasten“ hatte m+b.c‌ om 2015 überregional Er- national beteiligte sich klicksafe in Warschau folg; unter dem Titel „VR goes to school“ ent- bei der Konferenz „Keeping Children and wickelt m+b.‌com 2016 ein Methoden-Set​ , um Young People Safe Online“ mit rund 500 Teil- den Techniktrend Virtual Reality für Bildungs­ nehmerinnen und Teilnehmern und als Mit- zwecke erfahrbar zu machen. kitab-​rlp ist glied des EU‑Netzwerkes Insafe an der Welt­ eines der ersten wissenschaftlich begleiteten internetkonferenz IGF im brasilianischen João Projekte über den altersgerechten Einsatz Pessoa. klicksafe startete eine Online-​Veran- von Tablets im Vorschulbereich. Aufbauend staltungsreihe, um Multiplikatoren mittels auf der Trickfilmproduktion „Henry rettet den Web­inaren für medienpädagogische Themen­ Regenwald“ erprobt m+b.‌com mit Grund- (z. B. Tipps für den sinnvollen Umgang mit schulklassen methodische Vorgehensweisen, Handys in der Schule) zu sensibilisieren. um Fragen der Nachhaltigkeit, des Arten- Mit den www.silver-​tipps.‌de hat die Stif- schutzes und der globalen Gerechtigkeit zu tung MKFS ein Angebot für ältere Onliner bearbeiten. Im Modellprojekt weiter.bildung. entwickelt, das Themen aus den Bereichen digital etablieren die Projektpartner Blended Smartphone, Computer und Internet beleuch­ Learning in der Erwachsenenbildung. m+b.‌com tet. Die „Töne für Kinder“ sind ein Angebot steigert sein Engagement in der Ausbildung: auf www.ohrenspitzer.‌de. Mittlerweile sind 20 Studierende, 40 Schülerinnen und Schüler ca. 5.000 ​Kinderhörspiele dort erfasst. pro Jahr absolvieren Praktika; neben FSJ Kul- tur und Deutsch-F​ ranzösischem Freiwilligen- OK‑TV _ Aktuell wird ein Bürgermedien­ dienst gibt es erstmals zwei BFD-​Stellen für portal aufgebaut, das mit den Stichworten Freiwillige mit Fluchterfahrung. „sehen – verstehen – mitmachen“ alle Funk- tionen des Bürgerfernsehens im Netz verbin- Weitere Informationen finden! det. Zum vierten Mal in Folge wird das soge- www.lmk-online.de nannte Indikatorenverfahren zur Qualitäts- Fernsehen siehe Seite 120 verbesserung in den Bürgermedien ange- Hörfunk siehe Seite 193 wandt. Das Bildungszentrum BürgerMedien

263 Die Medienanstalten | Saarland

Landesmedienanstalt Saarland (LMS) Anstalt des öffentlichen Rechts

Medienzentrum Nell-Breuning-Allee 6 | 66115 Saarbrücken Postfach 110164 | 66070 Saarbrücken Tel.: 0681/38988-0 | Fax: 0681/38988-20 [email protected] | www.LMSaar.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2 2016 2

Einnahmen 2.480.381 2.702.100 2.677.400 Rundfunkbeitrag 2.173.000 2.378.000 2.283.800 Leistungserlöse 30.444 38.000 38.000 sonstige Einnahmen 276.937 286.100 355.600

Ausgaben 2.480.381 2.702.100 2.677.400 Medienstandortförderung 212.912 175.000 175.000 Medienkompetenz 120.705 340.000 340.000 allg. Personalausgaben 1.368.688 1.438.300 1.467.100 allg. Sachausgaben (inkl. Rückst., Zinsen, 408.171 408.800 370.300 a. o. Aufwend.) Forschung 50.439,66 30.000 35.000 Bürgerrundfunk 0 0 0 Abschreibungen 89.507 100.000 90.000 Ausgaben für gemeinsame Aufgaben + 215.363 210.000 200.000 Organisationen Zuführung (+) zur bzw. Entnahme (–) aus 14.596 0 0 der Rücklage 3

Mitarbeiter 4 Zulassung/Aufsicht/Verwaltung 15 16 16 Medienkompetenz 3 3 3 Auszubildende 4 4 4

1 in Euro lt. Wirtschaftsplan 2 gem. jeweils gültigem Wirtschaftsplan 3 Ergebnisverwendung 4 jede Stelle kann mit mehreren teilzeitbeschäftigten Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern entsprechend dem ­zeitlichen Umfang ihrer Beschäftigung besetzt werden, wobei ingesamt der zeitliche Umfang einer ­Vollbeschäftigung nicht überschritten werden darf.

264 Saarland | Die Medienanstalten

Struktur der LMS Lehrerschaft Stefan Nagel | Landesjugendring Saar Martin Rybak | Arbeitsgemeinschaft katholischer Organe der LMS sind gem. § 55 Abs. 4 SMG der Frauenverbände im Saarland Marcella Hien | Arbeits- gemeinschaft Evangelische Frauenhilfe im Saarland Direktor/die Direktorin und der Medienrat. Edel Mihm | Frauenrat Saarland Dr. Annette Kein- horst | Saarländische Familienverbände Allwit Gerrits- mann | Deutscher Gewerkschaftsbund – Landesbe- Der Direktor zirk Saar Thomas Schulz | Deutscher Beamtenbund – Direktor | Dr. Gerd Bauer (bis 30. April 2016) Landesverband Saar Dr. Horst Günther Klitzing | Ver- Uwe Conradt (seit 1. Mai 2016) band der freien Berufe des Saarlandes e. V. TR Werner M. Schmehr | Vereinigung der Saarländischen Unter- Stellvertretender Direktor | Dr. Jörg Ukrow nehmensverbände e. V. Martin Schlechter | Industrie- Büroleiterin und Pressesprecherin | Viola Betz und Handelskammer des Saarlandes Dr. Mathias Hafner ­ | Handwerkskammer des Saarlandes Claus Personal, Verwaltung, Projektmanagement | Ochner | Landwirtschaftskammer des Saarlandes Dr. Michael Scholl Hans Werner Wagner | Arbeitskammer des Saarlan- Justitiariat | Petra Wolf-Müller des Petra Baltes | Saarländischer Städte- und Gemein- Europaangelegenheiten, Jugendmedienschutzrecht | detag Jürgen Fried | Landkreistag Saarland Dr. Theo- Dr. Jörg Ukrow phil Gallo | Saarländische Journalistenverbände Herry Programm, Jugendschutz, Medienforschung | Schmitt | Landesausschuss für Weiterbildung Monika Werner Röhrig Steffen-Rettenmaier | Landesakademie für musisch-­ Medienkompetenz | Karin Bickelmann kulturelle Bildung e. V. Hermann Josef Hiery | Saarländi- sche Natur- und Umweltschutzvereinigungen Aribert von Pock | Liga der Freien Wohlfahrtsverbände Günther Der Medienrat Batschak | Behindertenverbände im Saarland Barbara Vorsitzender | Prof. Dr. Stephan Ory Kronenberger | Verbraucherzentrale des Saarlandes ​ e. V. Astrid Schmeer | Landesarbeitsgemeinschaft Pro 8. Amtsperiode: 1. Januar 2015 – 31. Dezember 2018 Ehrenamt e. V. | Andrea Schramm Lesben- und Schwu- 40 Mitglieder nach entsendenden Organisationen/ lenverband Frank Biehler | CDU-Landtagsfraktion Stellen Thomas Schmitt | SPD-Landtagsfraktion Isolde Ries

Landesregierung Prof. Dr. Stephan Ory (Vorsitzender) | CDU-Landtagsfraktion Roland Theis | SPD-Landtags- fraktion Ikbal Berber (stv. Vorsitzende) | Bündnis 90/ Besondere Aufgaben und Die Grünen Landtagsfraktion Claudia Willger | Die Rechtsgrundlagen Linke Landtagsfraktion Dagmar Ensch-Engel | Piraten- fraktion im Landtag Gerd Rainer Weber | Interregiona- Die LMS ist eine Anstalt des öffentlichen | ler Parlamentarierrat N. N. Evangelische Kirche Wolf- Rechts mit dem Recht zur Selbstverwaltung gang Klein | Katholische Kirche Hartmut Junkes | Syna­ und Sitz in Saarbrücken. Sie ist für die Zulas- gogengemeinde Erika Hügel | Saarländischer Integra- tionsrat Patrizio Maci | Staatliche Hochschulen des sung von privaten Hörfunk- und Fernsehver- Saarlandes Prof. Wolfgang Mayer | Landessportver- anstaltern im Saarland zuständig sowie für band für das Saarland Karl-Heinz Groß | Saarländische die Aufsicht über deren Programme und auch

↓ 265 Die Medienanstalten | Saarland

über Telemedien. Darüber hinaus unterstützt sondere Refinanzierungsmöglichkeiten regi- sie das Ministerium für Inneres und Sport onaler privater Medienangebote ermitteln. des Saarlandes bei der Glücksspielaufsicht. Die LMS setzt sich für die Vermittlung von Programmanalyse Hörfunk _ 2016 wird er- Medienkompetenz ein und steht darüber neut eine Programmanalyse der im Saarland ­hinaus als Ansprechpartner bei Fragen zu durch die LMS zugelassenen und über UKW neuen Medien zur Verfügung. Zu ihren Auf- empfangbaren Hörfunkprogramme durchge- gaben gehört ferner die Entwicklung des führt. Die Ergebnisse der Studie werden spä- ­Medienstandortes Saarland, die Förderung testens Anfang 2017 vorliegen. neuer Techniken und Verfahren der Rundfunk­ übertragung sowie die Ausbildung von Me- Bürgerservice Programmbeschwerde _ Die diengestaltern Bild und Ton. LMS betreut das gemeinsame Bürgerportal Rechtsgrundlagen für die Arbeit der LMS www.programmbeschwerde.de‌ der Medien- sind u. a. das Saarländische Mediengesetz anstalten. Im Jahr 2015 gingen insgesamt (SMG), zuletzt geändert durch Gesetz vom 1.014 Anliegen ein. Es handelte sich größten- 10. Dezember ​2015, und Rechtsgrundlagen, teils um Beschwerden zu konkreten Pro- die für alle Landesmedienanstalten Gültig- gramminhalten öffentlich-​rechtlicher und keit haben (s. www.die-medienanstalten.de). privater Fernsehprogramme, zu einem gerin- Weitere Infos unter www.LMSaar.‌de. geren Teil auch zum Hörfunk und zu Online-​ Angeboten. Arbeitsschwerpunkte der LMS Glücksspielaufsicht _ Die Verwaltungsver- Zulassungen und Zuweisungen _ Im März ​ einbarung zur Finanzierung der Aufsichts­ 2015 hat der Medienrat der LMS die UKW-­ tätigkeit der LMS in diesem Bereich wurde Frequenzen Merzig 105,1 MHz und Mettlach 2015 verlängert. Die LMS leitet seit 2015 eine 106,1 MHz der Radio Merzig 105.1 UG zuge- Arbeitsgruppe der Glücksspielaufsichtsbe- wiesen, die darüber die Lokalradioprogramme hörden der Länder zu materiell-rechtlichen Radio Merzig 105.1 bzw. Das Cloef­radio aus- Verstößen bei Sportwett-Angeboten. strahlen wollte. Im Juli 2015 hat Radio Merzig die Frequenz in Mettlach zurückgegeben, die Medienstandortförderung _ Die LMS und im Dezember 2015 der Central FM Media das MedienNetzwerk SaarLorLux e. V. führen GmbH für Radio Saarschleifenland zugewie- seit 2005 die Internetqualifizierungsinitia- sen wurde. tive Onlinerland Saar durch. Ziel des Projekts, das 2015 beim Innovationswettbewerb „Aus- Werbemarktgutachten _ Das Medien Insti- gezeichnete Orte im Land der Ideen“ prämiert tut Prof. Dr. Vlasic wurde mit der Durchfüh- wurde, ist es, die Medien- und Internet­ rung eines Werbemarktgutachtens für das kompetenz insbesondere von älteren Men- Saarland beauftragt. Die Studie soll insbe- schen zu steigern.

266 Saarland | Die Medienanstalten

Am 22. Februar ​2016 fiel der Startschuss Unter dem Motto „10 Jahre Onlinerland für das Projekt Media & Me, das unter der Saar – Wir feiern das Älterwerden“ hat das Schirmherrschaft von Jan Hofer, Chefspre- Internetprojekt ebenfalls im Juli zum 10. Ge- cher der ARD-Tagesschau, steht und jungen burtstag eingeladen. Unter den Gratulanten Erwachsenen einen Einblick in unterschied- waren u. a. Dr. Henning Scherf, Bürgermeis- liche Medienberufe geben möchte. Neben ter a. D. von Bremen, und die saarländische der LMS sind ca. 20 Medienunternehmen aus Sozialministerin Monika Bachmann. dem Saarland, Belgien und Luxemburg betei- Im Januar 2016 luden LMS, TLM und das ligt. Grimme Institut gemeinsam zur Veranstal- tung „Information und Desinformation im In- Förderung des Filmstandortes _ Seit 1999 ternet“ in die Saarländische Landesvertretung führt die LMS die Geschäfte der Saarland in Berlin ein. Der Fachdialog befasste sich mit Medien GmbH (SLM), die gemeinsam von den Fragen: Was ist Informationsqualität im Saarland und LMS gegründet wurde. Im Rah- Netz? Was sagt die Praxis, was die Wissen- men einer jährlichen Ausschreibung werden schaft? Welche Rolle spielt die Aufsicht? Filmproduktionen gefördert. Weitere Schwer­ Darüber hinaus organisierte die LMS zahl­ punkte bilden die institutionelle Förderung reiche Vortragsveranstaltungen und Seminare von kommunalen Kinos und Festivals (z. B. insbesondere im Bereich der Medienkompe- Max-Ophüls-Preis) sowie die Finanzierung tenz. von Zusatzkopien für saarländische Filmthea­ ter. Die SLM betreut zudem den Location Zusammenarbeit mit den anderen Landes‑ Guide und den Production Guide Großregion. medienanstalten _ Der Direktor der LMS ist seit September 2008 Mitglied der ZAK und Medienkompetenz _ Im MedienKompetenz​ der KEK. Zudem ist er stellvertretendes Mit- Zentrum der LMS werden jährlich ca. 5.000 ​ glied in der KJM. Seit Juni 2015 vertritt er die Personen geschult. Hinzu kommen spezielle deutschen Landesmedienanstalten im Digi- Angebote für Schulen, die zwei an die LMS talradio Board des Bundesministeriums für abgeordnete Lehrer durchführen. Besonde- Verkehr und digitale Infrastruktur. Darüber res Highlight 2015 war der LMS-Medienwett- hinaus war die LMS 2015 in der TKLM, in den bewerb „getrickst und abgelichtet?!“. Prüfgruppen der KJM sowie der ZAK und in anstaltsübergreifenden Arbeitsgruppen ver- Veranstaltungen und Öffentlichkeitsar‑ treten. beit _ Im Juli 2015 diskutierten Radioexper- ten aus Deutschland, Großbritannien, Luxem­ burg, Österreich und der Schweiz bei einer Weitere Informationen finden! Tagung, zu der die Medienanstalten unter www.LMSaar.de Federführung der LMS eingeladen hatten, Hörfunk siehe Seite 196 über die Zukunft von Digitalradio.

267 Die Medienanstalten | Sachsen

Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) Anstalt des öffentlichen Rechts

Ferdinand-Lassalle-Straße 21 | 04109 Leipzig Tel.: 0341 / 22590 | Fax: 0341 / 2259199 [email protected] | www.slm-online.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2016

Einnahmen 6.471.481 6.576.820 7.551.650 Rundfunkbeitrag 5.841.000 6.217.611 6.400.762 sonstige Einnahmen 2 630.481 359.209 1.150.888

Ausgaben Zulassung und Aufsicht 3.017.946 3.082.835 3.351.405 SAEK 1.693.000 1.700.000 1.650.000 Forschung 380.500 397.000 225.000 Technikförderung 270.538 839.138 1.149.138 Sonstiges 259.000 242.847 851.107 sonstige Förderungen 3 779.497 265.000 248.000 NKL 35.000 50.000 77.000

Mitarbeiter 25 25 25

1 in Euro lt. Wirtschaftsplan 2 Kostenerlöse, sonstige Erträge und Entnahmen aus Rücklagen 3 Förderung von innovativen medienpädagogischen Projekten, Jugendschutz, Medienkonvergenz, Medien- diensten, kurzfristigen Förderprojekten sowie ergänzende kulturelle Filmförderung

Struktur der SLM

Die Sächsische Landesanstalt für privaten Sie hat zwei Organe: Den Medienrat als Rundfunk und neue Medien (SLM) ist eine Beschlussgremium der Landesanstalt und rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts die mit Initiativrechten ausgestattete Ver- mit Sitz in Leipzig. sammlung.

268 Sachsen | Die Medienanstalten

Der Medienrat arbeitsgemeinschaft Soziokultur e. V. Dr. Kurt-Uwe Präsident | Michael Sagurna Andrich | Verbände der Behinderten Dr. Matthias Vizepräsident | Christoph Waitz Müller­ | Verbände der Selbstständigen – Landesver- band der Freien Berufe in Sachsen Dr. Thomas Breyer | Dr. Uwe Grüning Verbände der Sorben David Statnik | Verbände der Ursula-Marlen Kruse Vertriebenen Peter Mühle | Verbände der Volkskultur Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz und Heimatpflege Prof. Dr. Hans-Jürgen Hardtke | Ver- einigungen der Opfer des National­sozialismus und Stalinismus – Bund der Stalinistisch Verfolgten e. V. Die Versammlung der SLM Ronald Lässig | Vertretung der Arbeitgeber Sandra | Vorsitzender Werner Scheibe (Verbände der freien Lange Wohlfahrtspflege)

Stellvertreter | Christoph Lötsch (Reservistenverband), Besondere Aufgaben und Rechtsgrundlagen Wencke Trumpold (Landesjugendring)

Weitere Mitglieder Die Sächsische Landesanstalt für privaten Bauernverbände Gerd Köhler | Deutscher Beamten- Rundfunk und neue Medien (SLM) versteht bund Nannette Seidler | Deutscher Gewerkschafts- sich als zentraler Ansprechpartner für die Be- bund Michael Kopp | Europäische Bewegung Gisela lange des lokalen und regionalen Rundfunks Clauß | Evangelische Kirche Mira Körlin | Familienver- in Sachsen. Sie genehmigt und beaufsichtigt bände Brunhild Fischer | Fraktionen im Sächsischen als eine von 14 Landesmedienanstalten in Landtag – CDU-Fraktion Aline Fiedler | Fraktionen im Sächsischen Landtag – FDP-Fraktion Torsten Herbst | Deutschland die privaten Hörfunk- und Fern- Fraktionen im Sächsischen Landtag – Fraktion Bünd- sehangebote im Freistaat. nis 90/Die Grünen Dr. Karl-Heinz Gerstenberg | Frak­ Unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft tionen im Sächsischen Landtag – Fraktion Die Linke der Landesmedienanstalten (ALM) wirkt die Juliane Nagel | Fraktionen im Sächsischen Landtag – SLM auch an der Gestaltung der bundeswei- NPD-Fraktion Dr. Olaf Rose | Fraktionen im Säch- ten Rundfunklandschaft mit. sischen Landtag – SPD-Fraktion Gerhard Pötzsch | Die wichtigsten Aufgaben der SLM sind Frauenverbände Eva Brackelmann | Handwerksver- bände Norbert Bartsch | Industrie- und Handelskam- in § 28 Abs. 1 Sächsisches Privatrundfunk­ mern Rita Fleischer | Israelitische Kultusgemeinden gesetz zusammengefasst. Dieses wurde zu- Küf Kaufmann | Kommunale Spitzenverbände – Säch- letzt geändert durch Art. 24 des Gesetzes sischer Landkreistag André Jacob | Kommunale Spit- vom 29. April 2015 (SächsGVBl S. 349). zenverbände – Sächsischer Städte- und Gemeindetag Mischa Woitscheck | Landessportbund Dr. Ulf ­Tippelt | Arbeitsschwerpunkte der SLM Lehrer- und Hochschullehrerverbände Uwe Preuss | Römisch-Katholische Kirche Michael Baudisch | Staats- Medienkompetenz und Jugendmedien‑ regierung Dr. Matthias Heinze | Umwelt- und Natur- _ schutzverbände Bernd Heinitz | Verbände aus Kunst schutz Die SLM fördert mit vielfältigen Ini­ und Kultur – Filmverband Sachsen e. V. Sieglinde Ha- tiativen, Projekten und Fortbildungsangebo- macher | Verbände aus Kunst und Kultur – Landes­ ten eine möglichst nachhaltige Entwicklung

↓ 269 Die Medienanstalten | Sachsen

kritischen und selbstbestimmten Medien- Weg gebracht, die Qualität der gesendeten umgangs von Kindern, Jugendlichen, Erwach- Inhalte, insbesondere deren Aktualität, zu senen und Multiplikatoren. Dafür stellt sie verbessern. jährlich Fördermittel zur Verfügung, mit Auch weiterhin ist die SLM an dem Pro- denen sowohl lang-, als auch kurzfristige jekt der Bayrischen Medien Technik GmbH Projekte mit unterschiedlichsten Zielstellun- beteiligt, welches mit ihrem Lokal‑TV-Portal gen unterstützt werden. für HbbTV-fähige Geräte die Programmver- 2015 wurde erneut gemeinsam mit den breitung von lokalen Fernsehprogrammen Landesmedienanstalten in Thüringen und über Satellit (DVB‑S) ermöglicht. Für interes- Sachsen-Anhalt ein Mediencamp für 10- bis sierte private lokale Fernsehveranstalter in 16-Jährige ausgerichtet. Dabei oblagen im Sachsen übernimmt die SLM die Kosten der Berichtsjahr Planung, Organisation und Rea- Satellitenverbreitung des Lokal‑TV-Portals. lisierung der SLM. 50 Kinder verlebten unver- Damit stehen auch lokalen Veranstaltern gessliche Ferientage in Dahlen und konnten Distributionswege zur Verfügung, über die sich auf verschiedenste Weise praktischer öffentlich-rechtliche und bundesweite pri- Medienanwendung annähern. vate Veranstalter ihr Programm verbreiten. Die Angebote des Medienmobils der SLM Im Rahmen der ergänzenden kulturellen richten sich an interessierte Kinder und Ju- Filmförderung wurden im Jahr 2015 elf Film- gendliche. Insgesamt 30 Projekte in Kinder- projekte gefördert. Vor allem junge sächsi- gärten und Schulen wurden 2015 realisiert. sche Filmemacher sollen auf ihrem Weg zum Zum zweiten Mal wurde von der SLM die professionell produzierten Film unterstützt Broschüre „Best Practice“ herausgegeben, werden; gleichzeitig ist das Ziel, kulturelle thematischer Schwerpunkt war in diesem Qualität zu fördern und experimentelle Filme Jahr „Medien und Schule“. Zehn lehrplan­ zu begünstigen. Unter Berücksichtigung der bezogene Musterprojekte für die Förderung Empfehlungen einer Expertenkommission von Medienkompetenz für Grund- und Ober- wählt der Medienrat quartalsweise förder­ schule in Sachsen konnten darin vorgestellt fähige Filmprojekte aus. Die von der SLM un- werden. terstützten Filmprojekte, wie beispielsweise In den neun Sächsischen Ausbildungs- „Der schwarze Nazi“ (Die zwei Könige GbR), und Erprobungskanälen (SAEK) erweiterten „Unsere Heimat“ (Glücklicher Montag GmbH) 2015 in über 800 Projekten mehr als 12.000 ​ oder auch „Das Fastentuch“ (Filmkombinat Teilnehmer ihre Medienkompetenz und er- Dresden) konnten beachtliche Erfolge ver- warben Kenntnisse des Radio- und Fernseh- zeichnen und wurden auf nationalen und machens. ­internationalen Festivals gezeigt.

Fördermaßnahmen _ Die SLM hat im Jahr Forschung und Publikationen _ Die For- 2015 ein Förderprogramm für die sächsischen schungsprojekte der SLM zielen darauf ab, Lokal-TV-Veranstalter mit dem Ziel auf den gesicherte Informationen über die inhaltliche

270 Sachsen | Die Medienanstalten

Entwicklung privater Rundfunkprogramme an 12 Veranstalter für ihre überzeugenden sowie über deren Nutzung zu erhalten. und hochwertigen Beiträge verliehen. Die uniQma GmbH untersuchte im Auf- Gemeinsam mit der MSA und der TLM trag der SLM mittels einer qualitativen In- lobte die SLM 2015 zum elften Mal den Rund- haltsanalyse die Programme von 17 sächsi- funkpreis Mitteldeutschland in den Sparten schen Lokalfernsehveranstaltern über einen Fernsehen, Hörfunk und Bürgermedien aus. Zeitraum von vier Wochen und entwickelte Etwa 50 sächsische Projekte bewarben parallel dazu Kriterien, welche die Beurtei- sich auf den in acht Kategorien vergebenen lung des Programmes erleichtern sollen. Medienpädagogischen Preis. Mit einer Präsentation im Dezember 2015 fand das Pilotprojekt zur Digitalisierung und Veranstaltungen _ Im Mai 2015 diskutierte Archivierung analogen Materials aus den die Medienbranche auf dem dreitägigen Me- Sendejahren 1992 bis 95 ausgesuchter säch- dientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig sischer privater Fernsehveranstalter seinen aktuelle Themen und Tendenzen. Abschluss. Das Projekt hatte zum Ziel, einer- Erstmals fand in Potsdam/Werder im seits das analoge Material vor dem Verfall zu September 2​ 015 der Lokal‑TV-Kongress statt, bewahren und andererseits eine kulturhisto- der von mabb, mmv, MSA, TLM und SLM ge- rische Einordnung vorzunehmen. Realisiert meinsam organisiert und getragen wurde. wurde es unter Beteiligung von Prof. Dr. Zum elften Mal verliehen die MSA, die ­Maximilian Eibl (TU Chemnitz, Fachbereich TLM und die SLM gemeinsam im Rahmen Medieninformatik) sowie mit der fachlichen einer Abendveranstaltung im Gondwana- Begleitung von Prof. Dr. Chris Wahl (Filmuni- land des Leipziger Zoos den Rundfunkpreis versität Babelsberg Konrad Wolf) und Prof. Dr. Mitteldeutschland-Fernsehen. Dieter Wiedemann (Präsident der HFF i. R.). Die Verleihung des Medienpädagogi- Mit dem gemeinsam mit dem Institut für schen Preises fand 2015 erneut in Koopera- innovative Medien gGmbH Leipzig umge- tion mit dem Sächsischen Staatsministerium setzten Projekt „Bürgerreporter – Chancen im Dresdner Kino Schauburg statt. für das Lokal-Fernsehen“ soll ebenfalls eine positive Entwicklung hinsichtlich Vielfalt und Qualität der Programme lokaler Rundfunk- veranstalter gefördert werden. Ziel ist es, re- daktionsunabhängigen Bürgern mittels einer technischen Schnittstelle die Zulieferung von Rohmaterial bzw. bereits bearbeiteter Weitere Informationen finden! Beiträge zu ermöglichen. www.slm-online.de

Fernsehen siehe Seite 120 Wettbewerbe/Preise _ Der Sächsische Leis- Hörfunk siehe Seite 198 tungspreis Lokal‑TV wurde auch 2015 wieder

271 Die Medienanstalten | Sachsen-Anhalt

Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA) Anstalt des öffentlichen Rechts

Reichardtstraße 9 | 06114 Halle/Saale Tel.: 0345/5255-0 | Fax: 0345/5255-121 [email protected] |www.msa-online.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2016

Einnahmen 4.801.800 4.869.400 4.996.400 Rundfunkgebühren/Rundfunkbeitrag 4.234.000 4.258.400 4.386.000 sonstige Einnahmen 567.800 611.000 610.400

Ausgaben Zulassung und Aufsicht 2.777.100 2.977.700 2.894.400 Offene Kanäle 991.500 993.400 996.300 NKL 368.000 372.600 389.600 Medienkompetenz und Forschung 455.200 371.600 467.600 Technikförderung 210.000 154.100 248.500

Mitarbeiter 22,75 22,75 22,75

1 in Euro lt. Wirtschaftsplan

Aufgaben und Rechtsgrundlagen

Die Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA) ist Zudem fördert sie neben der rundfunktech- eine unabhängige Anstalt des öffentlichen nischen Infrastruktur die Bürgermedien (Of- Rechts. Sie ist die für das Bundesland Sach- fene Kanäle und Nichtkommerzielle Lokal­ sen-Anhalt zuständige Behörde für die Zulas- radios) und vermittelt mit medienpädagogi- sung und Beaufsichtigung privater Hörfunk- scher Arbeit Medienkompetenz. und Fernsehveranstalter sowie für die Auf- Informationen zu den Rechtsgrundlagen sicht über private Anbieter von Telemedien. der MSA unter www.msa-­online.de.

272 Sachsen-Anhalt | Die Medienanstalten

Struktur der MSA scher Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt Bernhard Becker | DIE LINKE Sachsen-Anhalt Jan Wagner | In- dustrie- und Handelskammer Rolf Lay | Katholische Kirche Dr. Reinhard Grütz | Kinder- und Jugendring Der Direktor e. V. Olaf Schütte | Landesarbeitsgemeinschaft der Fa- Direktor | Martin Heine milienverbände Jutta Volkhammer | Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt e. V. Ute Fischer | Landesnetzwerk __ Stv. Direktor | Walter Demski Migranten Mamad Mohamad | Landesseniorenvertre­ tung Detlef Hucke | LV der Verfolgten des Naziregimes __ Verwaltung/ Öffentlichkeitsarbeit | René Händel e. V. Heidrun Humprecht | LV Jüdischer Gemeinden __ Recht | Verena Schneider Sachsen-Anhalt Max Privorozki | SPD Sachsen-Anhalt __ Programm | Walter Demski Dr. Falko Grube | Tourismusverband e. V. Dr. Michael __ Technik | Volker Jecht Ermrich | Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge __ Bürgermedien | Ricardo Feigel e. V. Andreas Arnsfeld __ Medienkompetenzvermittlung | Matthias Schmidt

Versammlung der MSA Besondere Arbeitsschwerpunkte der MSA 5. Amtsperiode: 11. November 2015 – 29. Oktober 2021 Rundfunk- und Internetaufsicht _ Eine der Vorstand wichtigsten Aufgaben der MSA ist die Auf- __ Vorsitzender | Markus Kurze (CDU Sachsen-Anhalt) sicht über den Kinder- und Jugendschutz im __ 1. Stv. Vorsitzende | Annekatrin Valverde (Bauern- privaten Rundfunk und in privaten Online-­ bund Sachsen-Anhalt e. V.) Diensten im Bundesland Sachsen-Anhalt. __ 2. Stv. Vorsitzender | Prof. Dr. Konrad Breitenborn Länderübergreifender und einheitlicher (Landesheimatbund e. V.) Rechtsrahmen ist dabei der Jugendmedien- Fachausschüsse schutz-Staatsvertrag (JMStV). Zur Erfüllung __ Recht | Ellen Schultz (Deutscher Mieterbund, ihrer Aufgaben dient den Landesmedien­ LV Sachsen-Anhalt) anstalten dabei die Kommission für Jugend- __ Haushalt und Finanzen | Hans-Jörg Paul Schuster medienschutz (KJM). Die MSA ist über ihren (Gesamtverband Handwerk e. V.) Direktor Martin Heine Mitglied der KJM. __ Programm | Albrecht Steinhäuser (Evangelische Inner­halb der KJM hat der Direktor die Landeskirchen) ­Themenverantwortung für § 6 JMStV über- weitere Mitglieder der Versammlung nommen. Paragraph 6 JMStV regelt den Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-An- Schutz von Kindern und Jugendlichen in Wer- halt Dirk Bartens | Bund Stalinistisch Verfolgter, Verei- bung und Teleshopping. nigung der Opfer des Stalinismus Dr. Carl-Gerhard Die MSA beteiligt sich an verschiedenen Winter | Bündnis 90/Die Grünen Sebastian Lüdecke | bundesweiten Projekten zum Thema Kin­ CDU Sachsen-Anhalt André Schröder | Der Paritäti- der- und Jugendmedienschutz, wie bspw. an sche Sachsen-Anhalt Dr. Gabriele Girke | DGB Deut- ­juuuport einer Jugendmedienselbstschutz-​ ↓

273 Die Medienanstalten | Sachsen-Anhalt

Plattform (www.juuuport.de),‌ an dem Eltern- Medienkompetenz Sachsen-Anhalt (NMK SA) ratgeber FLIMMO (www.flimmo.‌de), an dem ins Leben gerufen. Seit 2012 trägt das Netz- Internetratgeber Internet ABC (www.internet-​ werk dazu bei, im Bereich der Medienkompe- abc. ‌de) sowie an der Initiative Erfurter tenzförderung Ideen zu bündeln, Erfahrun- ­Netcode (www.erfurter-netcode.‌de), die die gen auszutauschen sowie Lösungen für be- Qualität von Kinderseiten im Internet fördert stehende und zukünftige Herausforderun- und das anerkannte Qualitätssiegel Erfurter gen im Bundesland zu erarbeiten. Als ­aktive Netcode verleiht. oder passive Partner des Netzwerks ver­ stehen sich sowohl Vereine, Initiativen und Bürgermedien _ Sieben Offene Kanäle (Fern- Selbständige als auch Erziehungs- und Bil- sehen) und zwei Nichtkommerzielle Lokalra- dungseinrichtungen, freie Träger der Kinder- dios (NKL) mit terrestrischer Verbreitung re- und Jugendhilfe und sonstige Institu­tionen, präsentieren in Sachsen-Anhalt den Bürger- die mit medienpädagogischen Fragestellun- funk in klassischer Prägung. Die Trägerschaft gen zunehmend konfrontiert sind. Diese wer­ durch eingetragene Vereine, der gleichbe- den von der Netzwerkstelle dabei unterstützt, rechtigte Zugang und ausgeprägte lokale Ver- sich untereinander zu vernetzen, vorhandene ankerung sind die prägenden Werte der Bür- Ressourcen auszuschöpfen und medienpäd- germedienlandschaft. Im Rahmen medien­ agogische Aktivitäten nachhaltig zu stärken pädagogischer Projekte werden an allen und auszubauen. Erweitert wird das Ange- Standorten Maßnahmen zur Förderung der bot durch den Medienpädagogischen Atlas Medienkompetenz breiter Kreise der Bevöl- (www.medien-kompetenz-netzwerk.de), in kerung konzipiert und durchgeführt. Nicht dem alle Einrichtungen ihre medienpädago- nur nach Definition des Gesetzgebers, son- gischen Angebote präsentieren können. dern auch nach Anspruch und Selbstver- ständnis sind Offene Kanäle Partner bei der Medienkompetenzzentrum (MKZ) und Me‑ lokalen Meinungsbildung. Wer den Offenen dienmobile _ Mit seinem umfangreichen Kanal nutzt, macht Rundfunk. In den Nicht- und offenen Seminarangebot bietet das MKZ kommerziellen Lokalradios produzieren eh- den Bürgerinnen und Bürgern des Landes renamtliche Redakteure Programme, die sich eine reichhaltige Themenauswahl zum Ler- als publizistische Ergänzung zu den Angebo- nen in einer sich schnell und permanent ent- ten der kommerziellen und öffentlich-recht- wickelnden Informations- und Wissensgesell- lichen Veranstalter verstehen. schaft. Dazu gehören neben altersspezifi- schen Schulungen (u. a. Seniorenbildung, An- Netzwerk Medienkompetenz Sachsen-An‑ gebote für Schülerinnen und Schüler) auch halt _ Die Medienanstalt Sachsen-Anhalt die gezielte Schwerpunksetzung im Bereich (MSA) hat mit finanzieller Unterstützung der der Multiplikatorenausbildung. Mit einer Landesregierung und dem Bildungswerk modernen technischen Ausstattung (Fern- Sachsen-Anhalt e. V. das Projekt Netzwerk sehstudio, Computerschnittplätze für Audio

274 Sachsen-Anhalt | Die Medienanstalten

und Video sowie Multimedia- und Internet- sen-Anhalt gibt es neben dem bundesweiten labor) verfügt das MKZ über die Vorausset- Digitalradio-Multiplex einen MDR-Multiplex zungen, um mit hochqualifizierten Lehrkräf- und einen privaten Multiplex mit sechs lan- ten eine hohe inhaltliche Qualität der Schu- desweiten privaten Radioangeboten. Diese lungsangebote zu erreichen. senden auf leistungsstarken Sendestandor- Der landesweit starken Nachfrage an ten in Halle/Petersberg, Magdeburg/Kapaun­ medienorientierter Praxis begegnet die MSA berg, Schneidlingen und auf dem Brocken. seit über zehn Jahren mit der Bereitstellung Der Ausbau sieht die Umstellung aller ver- von drei Medienmobilen. Kernzielgruppe der bliebenen Sendestandorte des leistungs- mobilen medienpädagogischen Arbeit sind schwachen Kanals 12C in den Kanal 11C vor. Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Damit sind in den Digitalradio-Versorgungs- Familien, die in Kindergärten, Schul- und Frei- gebieten mehr als 20 Digitalradio-Programme zeitprojekten angeregt werden, ihre Kompe­ im Haus und mobil gut zu empfangen. Die tenz in den Bereichen Medienwissen, Medien­ Medienanstalt Sachsen-Anhalt ist Mitglied im bewertung und Medienhandeln auszubauen. Verein Digital Radio Mitteldeutschland e. V., Die erfahrenen Medienpädagoginnen und der als länderübergreifende Initiative für die Medienpädagogen der MSA waren 2014/2015 Markteinführung von Digitalradio in Sach- an 434 Tagen mit den Medienmobilen im sen-Anhalt, Thüringen und Sachsen fungiert Land Sachsen-Anhalt im Einsatz und haben (www.digitalerrundfunk.‌de). ca. 2.000 Kinder und Jugendliche erreicht.

Medienportal Sachsen-Anhalt/Lokal‑TV-­ Portal _ Unter www.medienportal-msa.‌de sind alle privaten Radio- und Fernsehpro- gramme sowie die Bürgermedien für Sach- sen-Anhalt per Livestream gebündelt auf einer Internetplattform weltweit abrufbar. Alle TV‑Programme sind seit 2014 über das Lokal‑TV-Portal, Astra 19,2°, 11.523 GHz, hori- zontal als HbbTV-Livestream erreichbar.

Digital Radio _ Die Digitalisierung des Ra- dios stellt weiter eine der größten Herausfor- derungen bei der Digitalisierung des Rund- Weitere Informationen finden! funks dar. Noch wird an einem gemeinsamen www.msa-online.de Einführungskonzept aller Bundesländer sowie Fernsehen siehe Seite 121 der privaten und öffentlich-rechtlichen Ver- Hörfunk siehe Seite 201 anstalter in Deutschland gearbeitet. In Sach-

275 Die Medienanstalten | Thüringen

Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) Anstalt des öffentlichen Rechts

Steigerstraße 10 | 99096 Erfurt Postfach 900361 | 99106 Erfurt Tel.: 0361/211770 | Fax: 0361/2117755 [email protected] | www.tlm.de

Personal und Finanzen 1

2014 2015 2016

Einnahmen 4.275.700 4.706.120 4.630.488 Rundfunkgebühr 4.229.000 4.633.620 4.460.838 sonstige Einnahmen 2 46.700 72.500 169.650

Ausgaben Zulassung/Aufsicht 1.968.800 2.657.719 2.351.338 Bürgerrundfunk/Medienkompetenz 2.145.900 1.947.801 2.119.150 Technikförderung 134.000 99.000 140.000 Forschung 27.000 1.600 20.000

Mitarbeiter/innen 32 33 32

1 in Euro lt. Haushaltsplan 2 Kostenerlöse, sonstige Erträge und Entnahmen aus Rücklagen

Besondere Aufgaben und Rechtsgrundlagen

Die Aufgaben der Thüringer Landesmedien- 23. Sep­tember ​2015, in Kraft getreten am anstalt (TLM) sind unter www.tlm.de/die_ 1. Januar 2016 sowie das Gesetz zum Staats- tlm/aufgaben ausführlich dargestellt. We- vertrag über den Rundfunk im ver­einten sentliche Rechtsgrundlagen für die Arbeit Deutschland in der Fassung vom 26. Februar ​ der TLM sind das Thüringer Landesmedien- 2010. Weitere Rechtsgrundlagen der TLM sind gesetz (ThürLMG) vom 15. Juli 2014 , geändert unter www.tlm.de/die_tlm/rechtsgrundlagen durch das Thüringer Gesetz zum Siebzehn- abrufbar. ten Rundfunkänderungsstaatsvertrag vom

276 Thüringen | Die Medienanstalten

Struktur der TLM Evangelische Kirchen Johannes Haak | Katholische Kir- che Gerhard Stöber | Jüdische Gemeinden Wolfgang Organe der TLM sind der Direktor und die M. Nossen | Familienverbände Birgit Schuster | Arbeit- | Versammlung (Gremium). Weitere Organe geberverbände Dr. Ute Zacharias Handwerkerver- bände Peter Hoffmann | Bauernverbände Katja Förs- sind fallweise die Kommission für Zulassung ter | Verbände der Opfer des Stalinismus Gisela und Aufsicht (ZAK), die Gremienvorsitzen- Meyer | Verbände der Kriegsopfer, Wehrdienstgeschä- denkonferenz (GVK), die Kommission zur digten und Sozialrentner Gottfried Schugens | Bund ­Ermittlung der Konzentration im Medienbe- der Vertriebenen Egon Primas MdL | Behindertenver- reich (KEK) und die Kommission für Jugend- bände Reinhard Müller | Frauenverbände Ilona Helena medienschutz (KJM). Eisner | Jugendverbände Christian Rommel | Kultur- | Grundsatzorgan ist die Versammlung mit verbände Prof. Dr. Eckart Lange Hochschulen Prof. Dr. Heidi Krömker und Prof. Dr. Georg Ruhrmann | Landes- aktuell 32 Mitgliedern, die von den gesell- sportbund Nadin Czogalla und Peter Gösel | Verbände schaftlich relevanten Thüringer Gruppen und der freien Berufe Joachim Saynisch | Verbraucher- Organisa­tionen und dem Freistaat Thüringen schutzverbände Thomas Damm | Naturschutzver- entsandt werden. Der Versammlung müssen bände Dr. Günther Schatter | Interessenvertretungen mindestens zehn Frauen angehören. der Migranten José Manuel Paca | Thüringischer Land- kreistag und Gemeinde- und Städtebund Thüringen Ralf Rusch | Arbeitnehmerverbände Ingrid Ehrhardt, Steffen Lemme MdB und Helmut Liebermann | Lan- Der Direktor desregierung Gabi Ohler | Thüringer Landtag André Direktor | Jochen Fasco Blechschmidt MdL (DIE LINKE), Stephan Brandner MdL (AfD), Madeleine Henfling MdL (BÜNDNIS 90/DIE __ Recht, Verwaltung und Grundsatz | GRÜNEN), Dr. Werner Pidde MdL (SPD) und Gerold Kirsten Kramer (Stellvertretende Direktorin) Wucherpfennig MdL (CDU) __ Programm, Medienforschung und Jugendmedien- schutz | Angelika Heyen __ Medientechnologie, Lokalfernsehen und Medien- wirtschaft | Thomas Heyer Arbeitsschwerpunkte der TLM __ Bürgermedien und Medienkompetenz | Dr. Martin Ritter _ __ Hörfunk In der aktuellen Hörfunkanalyse Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen | untersuchte die TLM die privaten Vollpro- Kathrin Wagner gramme Antenne Thüringen und Landes- Welle Thüringen sowie die öffentlich-recht­ Die Versammlung lichen Sender MDR Jump und MDR Thürin- 7. Amtsperiode: 12/2015 – 11/2019 gen – Das Radio. Neben der Programmstruk- 32 Mitglieder nach entsendenden Gruppen/Organi- tur und der Informa­tions­leis­tung wurden sationen auch der Umfang und die Inhalte der Bericht- Vorsitzender | Johannes Haak erstattung und der Regionalisierungen sowie die Musikprofile der Sender erfasst. Die bei- Stellvertretende Vorsitzende | Ilona-Helena Eisner, Steffen Lemme MdB 277 Die Medienanstalten | Thüringen

den privaten Programme erfüllen den vorge- sowie Förder- und Finanzierungsmöglichkei- schriebenen Informa­tions­anteil von 15 Pro- ten für lokale TV‑Programme. zent im Tagesprogramm. Außerdem sind die privaten Hörfunkveranstalter verpflichtet, Bürgermedien _ Mit der Zulassung von ihr Programm für mindestens 45 Minuten sechs Bürgerradios wurde die Umstellung pro Woche auseinanderzuschalten. Während der Bürgermedienlandschaft in Thüringen Antenne Thüringen diese Vorgabe erfüllt, von Offenen Kanälen und Nichtkommerziel- verfehlt die LandesWelle mit nur 28 Minuten len Lokalradios auf Bürgerradios und Bürger- diese Vorgabe deutlich. fernsehen in privater Trägerschaft mit eige- nem, publizistischem Ausgestaltungsspiel- Fernsehen _ Die Zulassungen für die Pro- raum abgeschlossen. Bürgerradios haben die gramme Kabel plus in Schmölln und Umge- Aufgabe, lokale und regionale Informa­tionen bung und Rennsteig.TV in Suhl und Umge- zu verbreiten. Daneben sollen sie praktische bung wurden jeweils um sechs Jahre ver­ und theoretische Medienbildung vermitteln, längert. Trotz schwieriger wirtschaft­licher möglichst vielen Bürgern einen chancenglei- Rahmenbedingungen stabilisierten sich die chen Zugang gewährleisten und ihnen die Senderlandschaft und die Programmleistung Gelegenheit geben, eigene Beiträge herzu- des lokalen Fernsehens in Thüringen in den stellen und zu verbreiten. Im Dezember wurde letzten Jahren. Das ist das Ergebnis der ak­ landesweit auf den Frequenzen der Thürin- tuellen Programmanalyse der TLM. Im Ver- ger Bürgersender die erste Thüringer Kinder- gleich zu 2010 konnten die Sender ihr Sende- radionacht übertragen. Kinder und Jugend­ volumen und die Informa­tions­leis­tung hal- liche aus verschiedenen Regionen Thüringens ten oder leicht ausbauen. Seit Juli sind stellten sich und ihre Redak­tions­gruppen vor, die Programme der Thüringer lokalen Fern- berichteten von spannenden Projekten und sehveranstalter in den Netzen der Kabel präsentierten eigene Radiobeiträge und Hör- Deutschland auch digital und landesweit spiele. zu empfangen. Aktuelle Entwicklungen im Lokalfernsehen als wichtige Ergänzung der Medienbildung _ Die Arbeitsgemeinschaft Meinungsvielfalt vor Ort waren mehrfach der mitteldeutschen Landesmedienanstal- Thema in der TLM-Versammlung. Ver­deut­ ten und der MDR lobten 2015 erstmalig einen licht wurden die Erwartungen an journalisti- gemeinsamen Medienkompetenzpreis Mit- sches Arbeiten sowie kompetenten und ver- teldeutschland aus. Prämiert wurden heraus­ antwortungsvollen Umgang mit diesem ragende Medienkompetenzprojekte aus Mit- ­Medium. Erstmals haben die ostdeutschen teldeutschland. Dieser neue gemeinsame Landesmedienanstalten gemeinsam einen Preis soll zur Intensivierung der Medienbil- Lokal‑TV-Kongress veranstaltet. Dabei ging dungsarbeit in Sachsen, Sachsen-Anhalt und es um Qualität in der lokalen Berichterstat- Thüringen beitragen. Im Juli veranstalteten tung, die wirtschaft­liche Lage der Sender die drei mitteldeutschen Landesmedienan-

278 Thüringen | Die Medienanstalten

stalten in Sachsen das dritte mitteldeutsche schluss bildete die Diskussion über medien- Mediencamp. Teilnehmen konnten Kinder aus politische Perspektiven des Kindermedien- Mitteldeutschland im Alter von 10 bis 16 Jah- landes Thüringen. Gemeinsam mit der Fried- ren. Die jähr­liche Verteilaktion von FLIMMO rich-Schiller-Universität Jena startete die TLM und Internet-ABC an die Eltern aller Schul­ im Februar die neue Veranstaltungsreihe anfänger und Drittklässler in Thüringen fand ­Jenaer Medien­recht­liche Gespräche mit dem im November in der Erich-Kästner-Grund- Thema „Das Ende der Privatheit? – Soziale schule Gera statt. Das medienpraktische Netzwerke und Datenschutz“. Im Novem- Smartphone-Projekt Daumenkino 2.0 des ber ging es um das Thema „Im Namen der Thüringer Medienbildungszentrums der TLM Medien? – Berichterstattung über Straftaten und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-­ und Strafverfahren“. Ein intensiver Gedanken- Thüringen ging Ende 2015 in die dritte Runde. und Meinungsaustausch mit dem Thüringer Die besten Clips werden beim Kindermedien­ Ministerpräsidenten über aktuelle Fragen festival Goldener Spatz 2016 präsentiert. der Medienpolitik sowie Aufgaben und Ziele ­Außerdem können die Gewinner ihre Klassen­ der TLM in einer sich verändernden digitalen kasse aufbessern. Fortgeführt wurde das Pro- Mediengesellschaft fand im April statt. Beim jekt Internet-ABC-Schule Thüringen. Hier be- Deutschen Kinder-Medien-Festival Goldener schäftigten sich nicht nur die Kinder aktiv Spatz gab es im Juni erneut in Kooperation handelnd und kritisch mit dem Internet, son- mit den Medienanstalten ein Fachgespräch. dern auch Lehrerinnen und Lehrer sowie pro- Thema war „Erfolg auf neuen Kanälen – An- fessionell Erziehende und Eltern. Schülerinnen gebote für Kinder im Pay TV und On Demand“. und Schüler der 3. bis 4. Klasse absolvierten Vorgestellt wurden Konzepte und Ideen ein Schulprojekt, die Lehrerinnen und Lehrer öffentlich-recht­licher und privater Anbieter erhielten eine Fortbildung und für die Eltern von Kinderprogrammen. Wie viel Identität wurde ein Elternabend angeboten. 17 erfolg- das Social Web stiftet und ob Facebook und reiche Schulen wurden mit dem Projektsiegel Co. zum neuen Bindeglied der Gesellschaft Internet-ABC-Schule Thüringen geehrt. werden oder gar bei der aktuellen Herausfor- derung der Integration unterstützen können, Veranstaltungen _ Mit der Evangelischen stellten im Oktober die LPR Hessen und die Akademie Thüringen und weiteren Partnern TLM beim 6. Hessisch-Thürin­gischen Medien­ veranstaltete die TLM die Veranstaltungs- gespräch in Frankfurt zur Dis­kussion. reihe „Quo vadis, Kindermedienland? Per­ spektiven des Kindermedienlandes Thürin- gen“, in der mit Vertreterinnen und Vertretern Weitere Informationen finden! aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Ent- www.tlm.de wicklungschancen und Potenziale, aber auch Fernsehen siehe Seite 198 bestehende Probleme des Kindermedien­ Hörfunk siehe Seite 206 landes Thüringen diskutiert wurden. Den Ab-

279 Die Medienanstalten | Medienkompetenzprojekte

3 Gemeinsame Medienkompetenzprojekte

Die Förderung der Medienkompetenz, fest- Ein Verzeichnis der Projekte und Aktivi­ geschrieben in den jeweiligen Landesme­ täten auf Länder­ebene finden Sie unter diengesetzen, gehört zu den Kernaufgaben www.die-medienanstalten.de. der Landesmedienanstalten. Die nachfol- gende Auflistung gibt einen Überblick über die Projekte zur Förderung der Medienkom- petenz, an denen mehrere Landesmedien- anstalten beteiligt sind (s. a. Seite 43–49).

didacta – die Bildungsmesse edura.fm – Webradioportal

__ Medialer Schwerpunkt: medienübergreifend __ Medialer Schwerpunkt: Audio/Radio, Internet __ Zielgruppe: Bürger, Experten, Lehrkräfte __ Zielgruppe: Jugendliche, Lehrkräfte und Pädagogen __ Angebotsart: gemeinsamer Stand der Medien- __ Angebotsart: programmiertes Webradio-Portal, anstalten Fortbildungen für Fachkräfte, Materialien __ Kooperationspartner: alle Landesmedienanstalten, __ http://edura.fm, http://medienundbildung.com/ KJM, Medienpädagogischer Forschungsverbund edura Südwest (mpfs), Internet-ABC, klicksafe, FLIMMO, __ Kooperationspartner: LMK, medien+bildung.com, juuuport, handysektor, BZBM brema, CoLab gGmbH Speyer

Ein Netz für Kinder Erfurter Netcode __ Medialer Schwerpunkt: Internet __ __ Medialer Schwerpunkt: Internet Zielgruppe: Kinder (6–12 Jahre) __ Angebotsart: Auszeichnung kindgerechter __ Angebotsart: Schaffung einer sicheren und attrak- Internetseiten tiven Surfumgebung für Kinder sowie finanzielle __ www.erfurter-netcode.de Förderung unterhaltsamer, lehrreicher und kindge- __ rechter Internetangebote Kooperationspartner: BLM, LfM, LMK, LPR Hessen, __ MSA, TLM, Bistum Dresden-Meißen, Bundeszentrale www.enfk.de für politische Bildung, Deutsche Bischofskonferenz, __ Kooperationspartner: Die Beauftragte der Bundes­ Evangelische Kirche in Deutschland, Evangelische regierung für Kultur und Medien (BKM), Bundes­ Kirche in Mitteldeutschland, Bistum Erfurt, Stadt ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Erfurt, Universität Erfurt, Thüringer Staatskanzlei Ju­gend, BLM, LfM, LMK, TLM, Wirtschafts­unter­neh­ men und Institutionen des Jugendmediens­ chutzes

280 Medienkompetenzprojekte | Die Medienanstalten

FLIMMO – Fernsehen mit Kinderaugen Internet-ABC

__ Medialer Schwerpunkt: Fernsehen/Film __ Medialer Schwerpunkt: Internet __ Zielgruppe: Eltern, Großeltern, Pädagogen __ Zielgruppe: Kinder, Eltern, Pädagogen, Lehrkräfte __ Angebotsart: Besprechung des TV-Programms und __ Angebotsart: Internetangebot, Lehrerhandbuch, Tipps zur Medienerziehung (Broschüre, Internet- CD-ROM, Broschüren, Flyer angebot, App) __ Anbieter: Internet-ABC e. V. __ Anbieter: Programmberatung für Eltern e. V. __ __ www.internet-abc.de www.flimmo.de, www.flimmo.de/app __ Kooperationspartner: BLM, brema, LFK, LfM, LMK, __ Kooperationspartner: BLM, LfM, mabb, brema, LMS, LMS, LPR Hessen, mabb, MMV, MA HSH, MSA, LFK, LPR Hessen, MMV, MSA, LMK, NLM, SLM, TLM, IZI NLM, SLM, TLM

Förderpreis Medienpädagogik Internet-ABC-Schule

__ Medialer Schwerpunkt: Film/Video, Audio, Internet __ Medialer Schwerpunkt: Internet __ Zielgruppe: Kinder und Jugendliche (4–18 Jahre) __ Zielgruppe: Lehrkräfte, Eltern, Kinder (6–12 Jahre) __ Angebotsart: Jährlicher Förderpreis (Preisgelder) __ Angebotsart: Workshops für Lehrkräfte und Eltern- __ Veranstalter: Stiftung MedienKompetenz Forum veranstaltungen (auch in türkischer Sprache) durch Südwest (MKFS; LFK, LMK, SWR) Internet-ABC-Referenten __ Kooperationspartner: brema, LFK, LPR Hessen, LMS, LfM, MA HSH, TLM sowie weitere unterschiedliche Handysektor Kooperationspartner in den Ländern

__ Medialer Schwerpunkt: Handy, mobiles Internet __ Zielgruppe: Jugendliche, Lehrkräfte, Pädagogen juuuport __ Angebotsart: Internetangebot, Broschüren, Flyer __ Medialer Schwerpunkt: Internet __ www.handysektor.de __ __ Zielgruppe: Jugendliche Kooperationspartner: LfM, mpfs (LFK, LMK) __ Angebotsart: Beratungs- und Informationsportal im Internet __ Informationssystem Medienpädagogik – ISM Anbieter: juuuport e. V. __ www.juuuport.de __ Medialer Schwerpunkt: medienübergreifend __ Kooperationspartner: brema, LFK, LfM, LMK, MMV, __ Zielgruppe: Studenten, Pädagogen, Multiplikatoren MSA __ Angebotsart: Onlinedatenbank __ www.ism-info.de KIM-Studie / JIM-Studie / FIM-Studie / miniKIM-Studie __ Kooperationspartner: LFK, LPR Hessen, Deutsches Institut für internationale Pädagogische Forschung __ Medialer Schwerpunkt: medienübergreifend (DIPF) __ Zielgruppe: Pädagogen, Fachleute, Multiplikatoren, Politik, Wirtschaft __ Angebotsart: Forschungsberichte zum Medien- nutzungs- und Freizeitverhalten von Kindern, Jugendlichen und Familien __ www.mpfs.de __ Kooperationspartner: mpfs (LFK, LMK), SWR

281 Die Medienanstalten | Medienkompetenzprojekte

klicksafe Ohrenspitzer

__ Medialer Schwerpunkt: Internet __ Medialer Schwerpunkt: Audio/Hörfunk __ Zielgruppe: Kinder, Eltern, Lehrkräfte, Pädagogen, __ Zielgruppe: (Vorschul-)Kinder und Jugendliche Bürger, Menschen mit Zuwanderungs­geschichte, __ Angebotsart: Hör- und Zuhörförderung mittels Medienwirtschaft __ Hörkoffer, Fortbildungen, Projekten, Weblogs u.v.m. Angebotsart: Internetangebot, Qualifizierung und __ www.ohrenspitzer.de Beratung, Aufklärungskampagne, Vernetzung, __ Förderung durch: MKFS, LFK, LMK, SWR Broschüren, Unterrichtsmaterialien __ Kooperationspartner: Landesmedienzentrum __ www.klicksafe.de Baden-Württemberg (LMZ), Pädagogisches __ Kooperationspartner: LMK, LfM Landesinstitut Rheinland-Pfalz

Klick-Tipps Stiftung Zuhören

__ Medialer Schwerpunkt: Internet/Multimedia __ Medialer Schwerpunkt: Audio/Hörfunk __ Zielgruppe: Kinder (6–12 Jahre) __ Zielgruppe: Schwerpunkt Kinder und Jugendliche __ Angebotsart: Zusammenstellung von geeigneten __ Angebotsart: Bildungsförderung durch Zuhörförde- Seiten für Kinder im Internet rung, u. a. mittels Hörclubs, Radioprojekten, Qualifi- __ www.klick-tipps.net zierung von Erziehern, Symposien und Publikationen __ Ein Projekt von jugendschutz.net + MKFS __ www.stiftung-zuhoeren.de __ Kooperationspartner: LMK, LFK, SWR __ Stiftungsgründer: BLM, LPR Hessen, BR, hr, Sennheiser electronic, MKFS __ Zustifter: Arbeitsgem. der mitteldt. Landesmedien­ Knowhow für junge User – Mehr Sicherheit anstalten, MDR, NDR, SR im Umgang mit dem World Wide Web

__ Medialer Schwerpunkt: Internet __ Zielgruppe: Lehrkräfte aller Schularten __ Angebotsart: Qualifizierung, Handreichung für den Unterricht __ Herausgeber: klicksafe __ Kooperationspartner: brema, BLM, LfM, LMK, TLM

MedienQuiz

__ Medialer Schwerpunkt: medienübergreifend __ Zielgruppe: Familien, Kinder, Jugendliche, Erwachsene __ Angebotsart: Onlinespiel __ www.medienquiz.de __ Anbieter: Programmberatung für Eltern e.V. , TLM __ Kooperationspartner: BLM, LfM, mabb, brema, LMS, LFK, LPR Hessen, MMV, MSA, LMK, NLM, SLM, TLM, IZI

282 Forschungsprojekte | Die Medienanstalten

4 Forschungsprojekte

Die Landesmedienanstalten müssen ihre die 2015 initiiert oder abgeschlossen wur- aufsichtlichen und gestalterischen Maß- den. Nähere Informationen zu allen Projek- nahmen den sich dynamisch verändernden ten, die im Auftrag der Landesmedienanstal- Gegebenheiten in der Medienlandschaft und ten durchgeführt wurden und werden, fin- den Bedarfen der Mediennutzenden anpas- den Sie in der Forschungsdatenbank unter sen. Wichtige Grundlagen dafür bieten die www.die-medienanstalten.de. Ergebnisse der Medienforschung, die die Landesmedienanstalten gemäß ihrer gesetz- lichen Vorgaben in Auftrag geben können. Die folgende Übersicht listet Forschungspro- jekte und deren jeweilige Auftraggeber auf,

Fernsehen Hörfunk

__ Bürgerreporter – Chancen für das Lokal-​Fernsehen | __ Programmstruktur, Berichterstattung und Musik- SLM stile. Die Programme von ANTENNE THÜRINGEN, __ Fernsehvollprogramme im Internet | ALM GbR LandesWelle Thüringen, MDR JUMP und MDR __ THÜRINGEN – Das Radio | TLM Funkanalyse Lokal‑TV für Brandenburg und __ Mecklenburg-­ ​Vorpommern, Evaluation und Quantitative und qualitative Inhaltsanalyse eines Potenzialanalyse­ Satellitenkanal | mabb, MMV türkisch- und deutschsprachigen Hörfunkpro- __ gramms | LFK, LMK (Federführung) in Zusammen­ Inhaltsanalyse landesweit ausgestrahlter Regional- arbeit mit der LfM fenster im Programm privater Fernsehveranstalter | __ ZAK Reichweitenerhebung bundesweiter DAB-​Hörfunk­ __ programme | ALM GbR in Kooperation mit Deutsch­ Kontinuierliche Fernsehprogrammforschung der landradio Landesmedienanstalten | die medienanstalten __ __ Status Quo – Webradios in Rheinland-​Pfalz | LMK Pilotprojekt zur Digitalisierung und Archivierung __ analogen Materials ausgesuchter sächsischer priva- Webradiomonitor | BLM, seit 2014 in Kooperation ter Fernsehveranstalter zwecks weiterer Nutzung mit dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) für Medien, Wissenschaft und Kultur | SLM __ Programmanalyse privater saarländischer Hörfunk- __ Qualifiziertes Lokal‑TV | SLM programme 2016 | LMS __ Web ‑TV-Monitor​ | BLM, LFK (ab 2015)

283 Die Medienanstalten | Forschungsprojekte

__ MedienVielfaltsMonitor (im Rahmen des Medien- Medienkompetenz konvergenzmonitors) | die medienanstalten __ | __ Der Medienpass als Instrument zur Förderung von miniKIM (Kleinkinder und Medien) mpfs (LFK, LMK) Medienkompetenz. Vergleichende Analyse auf der in Zusammenarbeit mit der SWR-​Medienforschung Basis der Studie zur Medienintegration in Grund- __ Relevanz einzelner Medienangebote und digitaler schulen in Nordrhein-​Westfalen | LfM Dienste für die Meinungsbildung | die medien­ __ Mediatisierung mobil – Handy- und mobile Internet- anstalten nutzung von Kindern und Jugendlichen | LfM __ Medienkompass Mecklenburg-​Vorpommern | MMV Medienökonomie __ Online- ​Werbekompetenz im Wandel | LPR Hessen __ Soziales Handeln in digitalen Spielen. Der Einfluss __ Der Werbemarkt für private Medien im Saarland. des Medialitätsbewusstseins auf moralische Ent- Studie zur Ermittlung von Refinanzierungsmöglich- scheidungsdilemmata | BLM keiten regionaler privater Medienangebote (unter | __ Medienbildung – (k)ein Unterrichtsthema? Eine besonderer Berücksichtigung des Hörfunks) LMS Expertise zum Stellenwert der Medienkompetenz- __ Potenzialausschöpfung im Lokalwerbemarkt Bayern | förderung in Schulen in Hamburg und Schleswig-​ BLM Holstein | MA HSH __ Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2014/2015 | LFK, BLM, mabb, LPR Hessen, NLM, LfM, LMK, SLM, TLM Mediennutzung/Medienwirkung

__ Erhebung der Reichweiten lokaler Rundfunk­ Medienrecht angebote in Niedersachsen 2016 | NLM __ Erhebung der Reichweiten bundesweiter DAB-​ __ Gutachten „Zero Rating für Rundfunkanbieter“ | BLM Programme­ | die medienanstalten __ Juristisches Gutachten zur Frage des Verhältnisses __ Fortsetzung des Kooperationsprojekts „Internet­ zwischen KJM und Selbstkontrolleinrichtungen nutzungskompetenz als Determinante einer in einem zukünftigen Regulierungsregime | die dysfunktionalen Internetnutzung am Beispiel von ­medienanstalten; Kommission für Jugendmedien­ Internetsucht und Internetmobbing“ | LfM schutz (KJM) __ Funkanalyse Bayern | BLM __ Funkanalyse Hessen 2015 – Reichweiten- und Netze und Technik ­Akzeptanzuntersuchung der hessischen Bürger­ medien | LPR Hessen __ Digitalisierungsbericht | die medienanstalten __ Jährliche Analyse lokaler und regionaler Rundfunk­ __ Medieninnovations-​Monitoring | BLM angebote sächsischer privater Fernsehveranstalter (Sächsische Funkanalyse 2015) | SLM __ Open Spectrum – Deutschlands mobile Datennetze – Innovation durch offenes Spektrum | mabb __ JIM- ​Studie (Jugend, Information, (Multi‑) Media) | mpfs (LFK, LMK) in Zusammenarbeit mit der __ TV White Space – Praktische Erprobung der Nutzung SWR-​Medienforschung von Rundfunkspektrum (482–506 MHz) für einen breitbandigen WLAN-​Zugang im öffentlichen Raum | __ KIM- ​Studie (Kinder und Medien) | mpfs (LFK, LMK) in mabb Zusammenarbeit mit der SWR-​Medienforschung __ Weiterentwicklung von DAB+ – Modellversuch zur __ Media Analyse – Sonderbericht für Hamburg und Optimierung der Verbreitung lokaler Inhalte | NLM Schleswig-​Holstein | MA HSH mit Unterstützung des BMVI __ Mediale Teilhabe – Studie zur Mediennutzung von __ WLAN FÜR ALLE – Freie Funknetze in der Praxis | Menschen mit Behinderungen | ALM GbR in Koope­ mabb ration mit Aktion Mensch e. V. __ MedienGewichtungsStudie (im Rahmen des Medien­ konvergenzmonitors) | die medienanstalten

284 Verzeichnis Fernsehen | Die Medienanstalten

5 Genehmigte Programme

Die folgende Übersicht listet Programm­ Programmen in den Ländern wurde der Sitz angebote auf, die von den Landesmedien­ des Unternehmens bzw. das Verbreitungs­ anstalten genehmigt wurden. Bei bundes- gebiet ergänzt. Eine detaillierte Auflistung weiten Angeboten ist jeweils die lizenz­ mit Adress- und Kontaktdaten finden Sie gebende und damit Aufsicht führende unter www. die-medienanstalten.de ­Landesmedienanstalt angegeben. Bei den

Verzeichnis Fernsehen Ein Verzeichnis mit Adress- und Kontaktdaten erhalten Sie durch Scannen des QR-Codes.

Bundesweites privates Fernsehen Fernsehfenster AZ Media TV | www.azmedia.de | NLM Vollprogramme dctp | www.dctp.de | LMK, NLM dctp.tv | www.dctp.tv | LfM (Länderausschuss nach dem SaStV mit brema, LPR Hessen und LMS) | Verbreitung nur über Internet Spartenprogramme DMAX | www.dmax.de | mabb 4-Seasons.TV | www.4-seasons.tv | MA HSH | nur im Internet family.tv | www.familytv.de | LFK | nur im Internet amazing discoveries TV | www.ad-tv.info | BLM | nur im Internet joiz | www.joiz.de | mabb ANIXE HD | www.anixehd.tv | LFK kabel eins | www.kabeleins.de | BLM ANIXE SD | www.anixehd.tv | BLM Khatereh (vormals PDF-Channel) | www.khatereh.de | LMK Astro TV | www.astrotv.de | mabb Mohajer International Television (MITV) | www.mohajer-tv.com | LMK Beko-BBL-TV | www.beko-bbl.de | LfM ProSieben | www.prosieben.de | mabb Bibel TV | www.bibeltv.de | MA HSH QULAR (vormals EBRU TV EU) | LPR Hessen | bis Ende 2015 blizz | www.blizztv.de | BLM | nur im Internet RTL | www.rtl.de | NLM ClipMyHorse.TV | www.clipmyhorse.de | LPR Hessen | nur im Internet RTL II | www.rtl2.de | LPR Hessen ctv | www.ctvchannel.tv | MA HSH Samanyolu TV Avrupa | www.samanyolutv.eu | LPR Hessen Der Aktionär TV | www.daf.fm | BLM Sat.1 | www.sat1.de | LMK DELUXE MUSIC | www.deluxemusic.tv | mabb TIMM | www.cine-plus.de | mabb Deutsches Musik Fernsehen TürkShow | LfM | bis 30. 06. 2015 | www.deutsches-musik-fernsehen.de | brema VOX | www.vox.de | LfM

285 Die Medienanstalten | Verzeichnis Fernsehen

Disney Channel | www.disneychannel.de | LfM SPORT1 Livestream | www.sport1.de| BLM | nur im Internet Donnerstag Abend | www.gebetshaus.org | BLM Sportdeutschland.TV | www.sportdeutschland.tv | LfM | seit 12. 03. 2015 | nur im Internet DRF1 | www.drf-1.de | LMK | seit 05. 02. 2015 Spox.com | www.spox.com | BLM Düğün TV | www.dugun.tv | LfM | nur im Internet Super RTL | www.superrtl.de | LfM eBusiness-Hangout | www.httc.de | LPR Hessen TecTime TV (vormals DrDish Television) | www.tectime.tv | nur im Internet | LMS ERF Fernsehen | www.erf.de/fernsehen/4049 | LPR Hessen TELE 5 | www.tele5.de | BLM FCB.TV | www.fcb.tv | BLM | nur im Internet TLC | BLM FTL | www.ftl.tv | LfM VIVA | www.viva.tv | LfM HD Plus | www.hd-plus.de | BLM | seit 01. 09. 2015 Welt der Wunder (vormals wdwip) | www.weltderwunder.de | BLM HOPE Channel Fernsehen | www.hopechannel.de/tv | LPR Hessen WiWo – Lunchtalk | www.wiwo.de/themen/lunchtalk | LfM Hyperraum.TV | www.mce-gmbh.de | BLM YUN!Q | www.yuniq.tv | LfM | seit 01. 06. 2015 Iran Beauty | www.iranbeauty.tv | LMK Iran Music | www.iranmusic-online.de | LMK Teleshoppingsender Isarrunde/Spreerunde | www.isarrunde.de 1-2-3.tv | www.1-2-3.tv | BLM | www.spreerunde.de | BLM | nur im Internet Aristo TV | www.aristo-tv.de | LPR Hessen | seit 01. 01. 2015 Kanal Avrupa | www.kanalavrupa.tv | LfM Channel 21 | www.channel21.de | NLM katholisch.de | www.katholisch.de | LfM | nur im Internet Genius TV | www.genius.tv | LFK Kosmica TV | www.kosmica.de | mabb HSE24 | HSE24 Extra | HSE24 Trend | www.hse24.de | BLM Latizón TV | www.latizon.de | BLM | nur im Internet Juwelo TV | www.juwelo.de | mabb LITE TV | LPR Hessen | bis 02/2015 ManouLenz | www.manoulenz.tv | BLM MC EU | www.mceu.tv | LPR Hessen MediaSpar TV | www.mediaspar.tv | LfM n-tv | www.n-tv.de | mabb meinTVshop | www.meintvshop.de | LFK N24 | www.n24.de | BLM Pearl TV | www.pearl.tv | LFK Newtopia LIvestream | BLM | 23. 02. 2015 bis 20. 07. 2015 QVC | QVC Plus | QVC Beauty | www.qvc.de | LfM Nickelodeon/Comedy Central | www.nick.de | MA HSH Shop24Direct | www.shop4direct.de | mabb ProSieben Maxx | www.prosiebenmaxx.de | SLM Shop 300 | BLM | seit 01. 01. 2016 RIC | www.rictv.de | mabb sonnenklar.TV | www.sonnenklar.tv | LFK rocketbeans .tv | www.rocketbeans.tv | MA HSH | seit Sparhandy TV | www.sparhandy.tv | LfM | seit 30. 01. 2015 15. 01. 2015 | nur im Internet Türk Shop | LfM RTL Nitro | www.rtlnitro.de | NLM welcom.e | www.hamlet-tv.com | LFK Sat.1 Gold | www.sat1.de/sat1gold | TLM Schönstatt-TV | www.schoenstatt-tv.de | LMK Pay-TV sixx | www.sixx.de | brema 13th Street | www.13thstreet.de | mabb Sophia TV | www.sophiatv.de | LfM A&E (vormals bio – The Biography Channel) | | souvenirs from earth www.sfe.tv LfM | www.ae-tv.de | NLM | | | Spiegel.tv www.spiegel.tv MA HSH nur im Internet Animal Planet | www.animalplanet.de | BLM | | SPORT1 www.sport1.de BLM auto motor und sport Channel | www.motorpresse.de | LFK

286 Verzeichnis Fernsehen | Die Medienanstalten

beate-uhse.tv | www.beate-uhse.tv | mabb RTL International | www.rtl.de/cms/rtl-international.html | seit 18. 01. 2016 | NLM BonGusto | www.bongusto.tv | LfM RTL Living | www.rtl-living.de | NLM CLASSICA | www.classica.de | BLM RTVi | www.rtvd.de | mabb Detskij Mir | www.rtvd.de | mabb SAT.1 emotions | www.sat1emotions.de | mabb Discovery Channel | www.discovery.de | BLM Silverline Movie Channel | www.silverlinetv.de | SLM Disney Junior | Disney XD | http://disney.de | BLM Sky Action (HD) | Sky Atlantic HD | Sky Atlantic +1 HD (seit | | E! Entertainment http://de.eonline.com mabb 18. 11. 2015) | Sky Cinema (HD) | Sky Cinema +1 | Sky Cinema | seit 01. 02. 2015 +24 | Sky Comedy | Sky Emotion | Sky HD-3D | Sky Nostal- Fix & Foxi | www.fixundfoxi.tv | mabb gie | www.sky.de | MA HSH FOX | www.foxchannel.de | mabb Sky Event | Sky Fanzone | Sky Fußball Bundesliga | Sky Hits (HD) | Sky Info | Sky Krimi | Sky Sport (HD) 1 | Sky Sport Geo Television | NLM (HD) 2 | Sky Sport News (HD) | www.sky.de | BLM GoldStar TV | www.goldstar-tv.de | BLM Spiegel TV Geschichte | www.spiegel-geschichte.tv Gute Laune TV | www.gutelaunetv.de | mabb | MA HSH Heimatkanal | www.heimatkanal.de | MA HSH Spiegel TV Wissen | www.spiegelwissen.tv | MA HSH History | www.history.de | BLM SPORT1+ | www.sport1.de | BLM Hustler TV Deutschland | www.hustlertv.de | mabb SPORT1 US | BLM Jukebox | www.jukebox-tv.de | mabb sportdigital.tv | www.sportdigital.de | MA HSH Junior | www.studio100media.com | BLM Syfy | www.syfy.de | mabb kabel eins CLASSICS | www.kabeleinsclassics.de | mabb TeleBom | www.kinomir.tv | mabb | seit 09. 11. 2015 Kinowelt TV Premium | www.kinowelt.tv | LPR Hessen TeleDom | www.kinomir.tv | mabb | seit 09. 11. 2015 LUST PUR | www.lustpur.tv | mabb TeleKlub | www.rtvd.de | mabb MARCO POLO TV | www.marcopolo.de/tv-sender.html | LFK TNT Serie | TNT Film | Boomerang | Cartoon Network | TNT Glitz | www.tnt-serie.de | BLM MGM Channel | www.mgmchannel.de | BLM Universal Channel | www.universalchannel.de | mabb Motorvision HD | www.motorvision.de | BLM vfbtv | vfbtv.vfb.de | LFK MotorVision TV | www.motorvision.de | BLM MTV | MTV Brand NEW | www.mtv.de | mabb TV-Konzerne Nasch Kinomir | www.kinomir.tv | mabb | seit 09. 11. 2015 ProSiebenSat.1 Media AG | www.prosiebensat1.de Nashe Ljubimoe Kino | www.rtvd.de | mabb RTL Group | www.rtlgroup.com National Geographic Channel | NAT GEO WILD | NAT GEO people | www.natgeotv.com/de | mabb NICK Jr. | www.nickjr.de | MA HSH Nicktoons | www.nick.de | MA HSH Passion | www.passion-tv.de | NLM Digitale Plattformbetreiber PLANET | www.planet-tv.de | mabb Kabelnetz- und IPTV-Betreiber ProSieben FUN | www.prosiebenfun.de | mabb AllesSehen.TV GmbH | www.allessehen.com | Delmenhorst RCK TV (Rock TV) | www.rck-tv.de | mabb Deutsche Telekom AG | www.telekom.de | Bonn Romance TV | www.romance-tv.de | BLM EWE TEL GmbH | www.ewe.de | Oldenburg RTL Crime | www.rtl-crime.de | NLM

287 Die Medienanstalten | Verzeichnis Fernsehen

Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG Private Fernsehprogramme in den | www.kabelbw.de | Heidelberg Bundesländern Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH & Co. KG | www.kabeldeutschland.de | Unterföhring Kabelfernsehen München ServiCenter GmbH & Co. KG | www.kms.tv | Unterföhring Baden-Württemberg Marienfeld Multimedia GmbH Aufsicht führende Anstalt ist die LFK | www.marienfeld-multimedia.de | Gelsenkirchen (www.lfk.de). NetCologne Gesellschaft für Telekommunikation mbH | www.netcologne.de | Köln Landesweite Programme | | pepcom GmbH www.pep-com.de Unterföhring bw family.tv | www.bwfamily.tv | Karlsruhe PrimaCom Berlin GmbH | www.primacom.de | Leipzig

Rehnig Holding GmbH | www.rehnig.de | Neustadt Lokale / regionale Programme Tele Columbus AG | www.telecolumbus.de | Berlin Baden TV | www.baden-tv.com | Karlsruhe Unity Media Hessen GmbH & Co. KG | www.unitymedia.de Filstalwelle | www.filstalwelle.de | Göppingen | Köln Kraichgau TV | www.kraichgau.tv | Bruchsal Unity Media NRW GmbH | www.unitymedia.de | Köln L-TV Fernsehen | www.l-tv.de | Ludwigsburg Versatel Telekabel GmbH | www.versatel.de | Frankfurt a.M. REGIO TV Bodensee | www.regio-tv.de Vodafone GmbH | www.vodafone.de | Düsseldorf REGIO TV Schwaben | www.regio-tv.de | Ulm wilhelm.tel GmbH | www.wilhelm-tel.de | Norderstedt REGIO TV Stuttgart-Böblingen | www.regio-tv.de | Stuttgart RNF PLUS Rhein-Neckar-Fernsehen | www.rnf.de | Mannheim Web-TV-Plattformen RTF.1 – Regionalfernsehen | www.rtf1.de | Eningen Couchfunk GmbH | www.couchfunk.de | Radebeul Strohgäuwelle | www.strohgaeuwelle.de | Korntal Crystal Reality Media GmbH | www.crystal.tv | Hamburg Kartina DigitalGmbH | www.kartina.tv | Wiesbaden Lokale Fernsehfenster KEVAG Telekom GmbH | www.kevag-telekom.de | Koblenz RNF LIFE | www.rnf.de | Mannheim Magine Germany GmbH | www.magine.com | Köln Netlantic GmbH | www.netlantic.de | Unterföhring Spartenprogramme Talk Easy GmbH | www.talkeasy.de | München fluegel.tv | www.fluegel.tv TV for Friends GmbH | www.tivany.com | München Metropolregion.TV | www.metropolregion.tv | Weinheim TV Spielfim Verlag GmbH | www.tvspielfilm.de | Hamburg Pier111.TV | www.pier111.tv | Stuttgart Zattoo Europe Ltd. | www.zattoo.com | Zürich RIK Reutlingen | Eningen spontv | www.spon.tv | Leinfelden-Echterdingen Programmplattformen Arena Sport Rechte und Marketing GmbH | Köln M7 Deutschland GmbH | www.m7group.eu | Köln HD Plus GmbH | www.hd-plus.de | Unterföhring Media Broadcast GmbH | www.media-broadcast.com | Köln Sky Fernsehen GmbH & Co. KG | www.sky.de | Unterföhring

288 Verzeichnis Fernsehen | Die Medienanstalten

Polaris | www.polaris-tv.de | Nürnberg Bayern Evangelisches Fernsehen efs Aufsicht führende Anstalt ist die BLM | www.lebensformen-tv.de | verschied. Regionen Bayerns (www.blm.de). Kirche in Bayern | www.kircheinbayern.de | verschiedene Regionen Bayerns Landesweite Fernsehfenster Sat.1 Bayern | www.sat1bayern.de | München Lokale Programme in kleinen BK-Netzen TV BAYERN LIVE | www.tvbayern.de/programme/­tv-bayern- | | live | München Klinik-TV Augsburg www.klinikum-augsburg.de Augsburg Frankenwald TV | www.steben.de | Bad Steben Lokale / regionale Programme Infokanal Coburg/tvo | www.itv-franken.de | Coburg Oberpfalz TV | www.otv.de | Amberg Herzo TV | www.herzo.tv | Herzogenaurach main.tv | www.main.tv | Aschaffenburg Infokanal Ludwigstadt | Ludwigstadt a.tv | www.augsburg.tv | Augsburg Kabelfernsehen Bischofsheim | Bischofheim/Rhön DONAU TV | www.donautv.com | Deggendorf Airport TV | www.munich-airport.tv | München tvo | www.tv-oberfranken.de | Hof nec tv | www.nectv.de | Neustadt intv | www.intv.de | Ingolstadt Antenne Trebgast | Trebgast allgäu.tv | www.allgaeu-tv.de | Kempten KiK | www.kik-tv.de | diverse Kliniken Isar TV (vormals rfl) | www.isar-tv.com | Landshut münchen.tv | www.muenchen.tv | München Lokales Internet-TV | | münchen2 | www.muenchen.tv | München altötting.tv www.altoetting-tv.de Altötting | | RTL München Live | s. münchen.tv | München iTV Coburg www.dacor.de, www.itv-franken.de Coburg | | REGIO TV Schwaben | www.regio-tv.de/region/Schwaben mühldorf.tv www.muehldorf-tv.de Mühldorf am Inn | Ulm pafnet.tv | www.pafnet.de | Pfaffenhofen Franken Fernsehen | www.frankenfernsehen.tv | Nürnberg SW-N.TV (Schweinfurter Nachrichten) | www.sw-n.de | TRP1 | www.trp1.de | Passau Schweinfurt | | TVA | www.tvaktuell.com | Regensburg tv school 21 www.tvschool21.de Neustadt rfo | www.rfo.de | Rosenheim Aus- und Fortbildungskanal TV touring Schweinfurt | www.tvtouring.de | Schweinfurt afk tv | www.afktv.de | München TV touring Würzburg | www.tvtouring.de | Würzburg

Spartenprogramme ISW Fernsehen | www.isw.fm/isw-tv.html | Burgkirchen Berlin abm | www.abm-medien.de | München Aufsicht führende Anstalt ist die mabb (www.mabb.de). afk tv | www.afktv.de | München Plenum.TV | www.tvbl.de | München Lokale / regionale Programme KidsNews | www.nectv.de | Neustadt tv.berlin | www.tvb.de | Berlin Medienwerkstatt | www.medienwerkstatt-franken.de | | | Nürnberg WGLi-TV www.wgli.de Berlin Point Umwelt/Point Reportage | www.medienpraxis.tv | Nürnberg

289 Die Medienanstalten | Verzeichnis Fernsehen

Spartenprogramme Uckermark TV | www.uckermark-tv.de | Prenzlau | | Mischkanal Berlin: CAMP TV www.camp-tv.de Berlin WMZ TV Lauchhammer | www.wmz.de | Mischkanal Berlin: DOC TV www.doctv-berlin.de WMZ TV Senftenberg | www.wmz.de Mischkanal Berlin: Fashion & Faces | www.fashionandfaces.de

Mischkanal Berlin: IRTV – Studio MP | www.irtvradioberlin.de Lokale Programme mit einer Reichweite Mischkanal Berlin: Joy-Music-Video | Berlin unter 10.000 Haushalten Mischkanal Berlin: Massage TV | Berlin Forst TV – Kanal 12 | www.forst-tv.info | Forst/Lausitz Mischkanal Berlin: Spandau TV | Berlin Infokanal Bad Wilsnack | Bad Wilsnack Mischkanal Berlin: Star Ryder TV | www.starryder.tv | Berlin Marienberg TV | Döbern Mischkanal Berlin: Treffpunkt Berlin | www.tlvberlin.com WMZ TV Schwarzheide/Ruhland | www.wmz.de | Berlin

Bremen Brandenburg Aufsicht führende Anstalt ist die brema Aufsicht führende Anstalt ist die mabb (www.bremische-landesmedienanstalt.de). (www.mabb.de). Landesweite Fernsehfenster Lokale / regionale Programme Guten Abend RTL für Bremen und Niedersachsen Das Frankfurter Fernsehen | www.frankfurter-fernsehen.de | www.rtlregional.de | seit 01. 01. 2015 17:30 Sat.1 REGIONAL für Niedersachsen und Bremen Elbe-Elster-Fernsehen (EEF) | www.ee-fernsehen.de | www.sat1regional.de | Elsterwerda Kanal 12 Spremberg TV | www.sprembergtv.de | Spremberg KW-TV | www.kw-tv.de | Wildau Hamburg LTV – Lausitz TV | www.lausitz-tv.de | Cottbus Aufsicht führende Anstalt ist die MA HSH NBF 3 – havelland TV | Neuruppin | bis 22. 07. 2015 (www.ma-hsh.de). NBF 3 – prignitz TV | Perleberg | bis 22. 07. 2015 NBF 3 – ruppin TV | Neuruppin | bis 22. 07. 2015 Landesweite Fernsehfenster NWG – Neiße Welle Guben | www.neissewelleguben.de RTL Nord | www.rtlnord.de | Guben Sat.1 Regionalfernsehen für Hamburg und Schleswig- Oderland.TV | Strausberg.TV | www.oderland.tv Holstein | www.sat1regional.de | www.strausberg.tv | Strausberg ODF – Lokalprogramm Barnim | ODF – Lokalprogramm Landesweite Programme Oder-Spree | www.odftv.de | Eberswalde Hamburg 1 | www.hamburg1.de OHVtv | www.ohv-tv.de | Birkenwerder noa4 – Nachbarn on air | noa4 – Norderstedt on air OSF Oder-Spree-Fernsehen | www.osf-tv.de | www.noa4.de | Eisenhüttenstadt Sylt1 – Das Sylter Fernsehen | www.sylter-fernsehen.de | Köln Potsdam TV | www.potsdamtv.de | Potsdam SKB Stadtkanalfernsehen Brandenburg | www.skb-tv.de Lokales Internet-TV Spreewaldfernsehen SWF | www.spreewaldfernsehen.de | Hörlitz ALSTER TV | www.alstertv.de teltOwkanal | tv-lu | jüterbog-tv | luck-tv | rangsdorf-tv | greencapital.tv | www.greencapital.tv sabinchen-tv | www.teltowkanal.de | Teltow

290 Verzeichnis Fernsehen | Die Medienanstalten

Grimmen TV | www.grimmen-tv.de | Grimmen Hessen Jugend TV-Sender ELF | www.elf-tv.eu | Laage Aufsicht führende Anstalt ist die LPR Hessen (www.lpr-hessen.de).

Landesweite Fernsehfenster Niedersachsen RTL Hessen | www.rtlhessen.de | Frankfurt a. M. Aufsicht führende Anstalt in Niedersachsen ist die 17:30 Sat.1 LIVE | www.1730live.de | Mainz NLM (www.nlm.de).

Lokale / regionale Programme Landesweite Fernsehfenster rmtv | www.rheinmaintv.de | Mörfelden-Walldorf RTL Nord | www.rtlregional.de 17:30 Sat.1 REGIONAL für Niedersachsen und Bremen | www.sat1hannover.de Lokales Internet-TV OF TV | www.of-tv.de | Heusenstamm | seit 2016 Lokale / regionale Programme ev1.tv GmbH | www.ev1.tv | Lingen Friesischer Rundfunk | www.friesischer-rundfunk.de | Sande Mecklenburg-Vorpommern os1.tv GmbH | www.os1.tv | Osnabrück | bis 31. 12. 2015 Aufsicht führende Anstalt ist die MMV regiotv GmbH | www.regiotv.de | Lohne (www.medienanstalt-mv.de).

Landesweites Fernsehen in digitalen Kabelanlagen MV1 | www.mv1.de Nordrhein-Westfalen Aufsicht führende Anstalt ist die LfM Lokale / regionale Programme (www.lfm-nrw.de). Greifswald TV | www.greifswald-tv.de | Greifswald Landesweite Programme GüstrowTV | www.guestrowtv.de | Güstrow NRW.TV | Düsseldorf neu’eins – dein regionalfernsehen | www.neueins.tv | Neubrandenburg tv.rostock | www.tvrostock.de | Rostock Landesweite Fernsehfenster Rügen TV | www.ruegen-tv.de | Bergen RTL West | www.rtl-west.de TV:SCHWERIN | www.tv-schwerin.de | Schwerin 17:30 Sat.1 NRW | www.westcom.de | Dortmund FAS – Fernsehen am Strelasund | www.fas-tv.de | Stralsund Usedom TV | www.usedom.tv | Wolgast Lokale / regionale Programme wismar tv & MEER AN LAND | www.wismar-tv.de | Wismar center.tv Region Düsseldorf/Neuss | www.centertv.de City Vision | www.city-vision.de | Mönchengladbach Lokale Programme mit einer Reichweite Köln.tv | koelntv.com | Köln unter 10.000 Haushalten Studio 47 | www.studio47.de | Duisburg lokal tv | www.regionalfernsehen-mv.beepworld.de | Bad Kleinen Ausbildungs- und Erprobungsfernsehen Grevesmühlen TV | www.grevesmuehlen-tv.de | Grevesmühlen nrwision | www.nrwision.de | Dortmund

291 Die Medienanstalten | Verzeichnis Fernsehen

Leipzig Fernsehen | www.leipzig-fernsehen.de Rheinland-Pfalz Mittelsachsen TV | www.mittelsachsen-tv.de | Mittweida Aufsicht führende Anstalt ist die LMK (www.lmk-online.de). MyTVplus | Radebeul Pirna-TV | Prohlis-TV (vormals PTV) | www.ptv-online.de Landesweite Fernsehfenster | Pirna 17:30 Sat.1 LIVE | www.1730live.de | Mainz punkteins oberlausitz TV | www.oberlausitztv.de | Zittau Radio WSW | www.radiowsw.de | Weißwasser Lokale / regionale Programme Regio-TV | www.regiotv-borna.de RNF Plus | www.rnf.de | Vorder- und Südpfalz Riesa TV | www.saxn.tv rheinahr.tv | www.rheinahr.tv | Rheinahr TeleVision Zwickau | www.tv-zwickau.de TV Mittelrhein | www.tv-mittelrhein.com tvM Meissen Fernsehen | www.meissen-fernsehen.de | Koblenz / Mittelrhein wwtv | www.wwtv.de | Neuwied Lokale Programme mit einer Reichweite unter 10.000 Haushalten Lokale Fernsehfenster Antenne Berbisdorf | Berbisdorf RNF LIFE | www.rnf.de | Vorder- und Südpfalz Burgstädter Kabelzeitung | www.rg-tv.de | Burgstädt Coswiger Infokanal K 3 | www.regionalfernsehen-coswig.de FRM-TV Osterzgebirge | www.frm-tv.de | Dippoldiswalde Sachsen Infokanal Crimmitschau | Neukirchen/Plauen | Aufsicht führende Anstalt ist die SLM Infokanal Cunewalde Cunewalde (www.slm-online.de). Infokanal Eibau | www.infokanal-eibau.de Infokanal Ottendorf-Okrilla | www.tg-tv.de | Burgstädt Landesweite Programme Infokanal Zwönitz | www.infokanal-zwoenitz.de | bis kanal 8 – Sport | www.leipzig-fernsehen.de | Leipzig 30. 04. 2016 Kabel plus | www.tv-kabel-plus.de | Schmölln Lokale / regionale Programme Kabelzeitung Adelsberg | www.rg-tv.de | Burgstädt AB-TV | www.photovision-annaberg.de | Chemitz Kabelzeitung Altenberg/Geising/Zinnwald | www.funk-tele-com.de | Altenberg Chemnitz Fernsehen | www.chemnitz-fernsehen.de | Chemnitz LOKALSTUDIO Bischofswerda | Naundorf Dresden Eins | www.dresdeneins.tv | Dresden Langenhessen-TV Dresden Fernsehen | www.dresden-fernsehen.de | Leipzig Laubuscher Heimatkanal | Hoyerswerda Elsterwelle Fernsehen | www.elsterwelle.de | Hoyerswerda Lunzenauer Kabel Zeitung | www.rg-tv.de | Burgstädt eRtv – euro-Regional TV | www.ertv.de | Görlitz MEF Mittel Erzgebirgs Fernsehen | www.mef-line.de | Marienberg FRM-TV Sächsische Schweiz | www.frm-tv.de | Dippoldiswalde Muldental TV | www.muldentaltv.de | Grimma info tv leipzig | www.info-tv-leipzig.de | Leipzig Nordsachsen TV | www.nordsachsen-tv.de | Delitzsch KabelJournal Chemnitzer Land | KabelJournal Erzgebirge | Oberwiesenthal Bildschirmtest-TV im Kabelnetz | Kurort KabelJournal Flöha-TV | www.kabeljournal.de | Grün- Oberwiesenthal hain-Beierfeld Oko | Obergurig kanal 8 – dresden | www.dresden-fernsehen.de | Dresden Oschatz TV | www.oschatz-tv.de | Oschatz Kanal 9 Erzgebirge | www.kanal9-erzgebirge.de | Brand-Erbisdorf Perziger Kabelzeitung | www.rg-tv.de | Burgstädt

292 Verzeichnis Fernsehen | Die Medienanstalten

Radebeul TV | www.liebich.info | Radebeul Schleswig-Holstein Regionale Kabelzeitung | www.hietzschold.de | Pulsnitz Aufsicht führende Anstalt ist die MA HSH Regionalfernsehen Arnsfeld | Mildenau (www.ma-hsh.de). Strehla-TV | www.strehla-tv.de | Strehla Torgau-TV | Torgau Landesweite Fernsehfenster tvs | Colditz RTL Nord | www.rtlnord.de | Kiel Sat.1 REGIONALFERNSEHEN für Hamburg und Schleswig-Holstein | www.sat1regional.de | Kiel Lokales Internet-TV BCS-TV | www.bcs-sachsen.de Landesweite Programme Leipziger Internet Zeitung | www.l-iz.de noa4 – Nachbarn on air | noa4 – Norderstedt on air | www.noa4.de Sylt1 – Das Sylter Fernsehen | www.sylter-fernsehen.de Sachsen-Anhalt Aufsicht führende Anstalt ist die MSA (www.msa-online.de). Thüringen Lokale / regionale Programme Aufsicht führende Anstalt ist die TLM (www.tlm.de). RBW | www.rbwonline.de | Bitterfeld RAN 1 – Regionalfernsehen Anhalt | www.ran1.de | Dessau Lokale / regionale Programme RFH | www.rfh-tv.de | Halberstadt jena.tv | www.jenatv.de TV Halle | www.tvhalle.de | Halle Rennsteig TV | www.rennsteig.tv | Suhl PUNKTum Fernsehen | www.punktum-fernsehen.de Saale-Info-Kanal | www.saale-info-kanal.de | Saalfeld | Hettstedt Salve.tv | www.salve.tv kulturMD | www.kulturmd.de | Magdeburg Südthüringer Regionalfernsehen (SRF) | www.srf-online.de MDF.1 | www.mdf1.de | Magdeburg | Sonneberg ElbeKanal | www.elbemedien.de | Schönebeck tv.altenburg | www.altenburg.tv

Lokale Programme mit einer Reichweite Lokale Programme mit einer Reichweite unter 10.000 Haushalten unter 10.000 Haushalten TV-D | www.tv-ditfurt.de | Ditfurt Bad Berka TV | www.badberka.tv HDL TV | www.hdl-tv.de | Haldensleben Kabel plus | www.tv-kabel-plus.de | Schmölln BLK online TV | www.blk-onlinetv.de | Hohenmölsen Stadtkanal Steinach | Steinach COMED TV | Thale

293 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Ein Verzeichnis mit Verzeichnis Hörfunk Adress- und Kontaktdaten erhalten Sie durch Scannen des QR-Codes.

Bundesweit genehmigte Hörfunk- DELUXE RADIO | http://deluxemusic.tv/radio | mabb programme Die Neue 107.7 | www.dieneue1077.de | LFK FluxFM | www.fluxfm.de | mabb Bundesweit empfangbare Programme Hitradio MS One | www.hitradio-msone.de | LFK (Verbreitung über Satellit Astra, Hotbird oder DAB) METROPOL FM | www.metropolfm.de | mabb Absolut relax | www.absolutrelax.de | BLM Radio RZ1 | www.radio885.de | MA HSH domradio | www.domradio.de | LfM Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb egoFM | www.egofm.de | BLM XLnt Radio | www.xlntradio.de | LPR Hessen ENERGY (national) | www.energy.de | MA HSH ERF Plus | www.erf.de/radio/erf-plus/5885 | LPR Hessen Landesprogramme ERF Pop | www.erf.de/radio/erf-pop/4985 | LPR Hessen (mit Verbreitung auch über Satellit) HCJB Bibel Radio | www.hcjb.de | NLM ANTENNE BAYERN | Bayern | BLM HOPE Channel Radio | www.hopechannel.de | LPR Hessen Antenne Niedersachsen | Niedersachsen | NLM JAM FM | www.jamfm.de | mabb harmony.fm | Hessen | LPR Hessen Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH HIT RADIO FFH | Hessen | LPR Hessen LoungeFM | www.lounge.fm | LMS | bis 30. 04. 2015 planet radio | Hessen | LPR Hessen nice | www.nicetv.de | mabb radio ffn | Niedersachsen | NLM radio B2 | www.radioB2.de | mabb | seit 24. 07. 2015 ROCK ANTENNE | Bayern | BLM Radio HCJB Deutschland | www.hcjb.de | NLM | | RADIO P.O.S. www.radio-pos.de MA HSH Webradio Radio BOB! | www.radiobob.de | LPR Hessen (Verbreitung ausschließlich über Internet) Radio Horeb | www.horeb.org | BLM 0800 Regionalradio Tenneberg | www.0800-regionalradio-tenneberg.de | TLM Radio Paloma | www.radiopaloma.de | mabb 2NE1 Clubsound Radio | www.2ne1.de | MMV Schlagerparadies | www.schlagerparadies.de | LMS/LPR Hessen 180 Grad FM | www.180grad-fm.de | MMV RTL RADIO | www.rtlradio.de 89 Hit FM | www.hitfm.de | BLM sunshine live | www.sunshine-live.de | LFK/LPR Hessen 96fm | www.96fm.org | NLM Absolut Radio | www.absolutradio.de | BLM Weitere Programme mit bundesweiter Lizenz Akissko | www.akissko.de | LPR Hessen 89 HIT FM | www.hitfm.de | www.89hitfm.de | LFK Alpenmelodie | www.alpenmelodie.de | BLM Absolut HOT | www.absoluthot.de | LPR Hessen AngelsFox-Radio | www.angelsfox-radio.de | LfM Antenne 50Plus | www.antenne50plus.de | LFK ANTENNE BAYERN | verschied. Audiostreams | www.antenne.de | BLM Antenne Sylt | www.antenne-sylt.de | MA HSH Antenne Gold | www.facebook.com/Antenne.Gold | BLM DELUXE LOUNGE RADIO | http://deluxemusic.tv/radio | seit 01. 01. 2015 | mabb

294 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

Antenne Niedersachsen | verschied. Audiostreams Ernst.FM | http://ernst.fm | NLM | www.antenne.com/musik/webradio | NLM ESC Radio | www.escradio.de | mabb Antenne Sachsen | www.antennesachsen.de | SLM European Tamil Radio | www.etr.fm | LfM ANTENNE THÜRINGEN | verschied. Audiostreams | | | www.antennethueringen.de | TLM Express Hitradio www.expresshitradio.de LfM | | AudioBook | www.audiobook-cd.de | TLM FCB.TV www.fcb.tv BLM | | AUPEO! Personal Radio | www.aupeo.de | mabb FCC Radio www.fc-carlzeiss-jena.de TLM | | Bavaradio | www.bavaradio.de | BLM FC St. Pauli Internetradio www.afm-radio.org MA HSH | | bayern-live-dreamradio | www.bayern-live-dreamradio.de Fehnradio www.fehnradio.de NLM | BLM FFH digital | verschied. Audiostreams | www.ffh.de | BB Radio | www.bbradio.de | verschied. Audiostreams LPR Hessen | mabb ffn comedy | www.ffn-comedy.de | NLM Berlin Community Radio | www.berlincommunityradio.com Funradio-one.de | www.funradio-one.de | LPR Hessen | mabb FSN-Radio | www.fsn-tv.de | BLM BERLITALIA | www.berlitalia.de | mabb FSX-Radio | www.fsxradio.de | MA HSH BFR1 Radio | www.bfr1.de | LfM GAY FM | www.gayfm.de | mabb Bibelradio | www.bibelradio.org | LFK Germany’s Hitradio | www.germanys-hitradio.com | BLM BigCityBeats | www.bigcitybeats.de | LPR Hessen Globalbase.fm | www.globalbase.fm | LfM Big Brother Radio | www.bigbrother-radio.de | LFK Goitzschewelle – Das JUNGE Radio e.V. BLN.FM | www.bln.fm | mabb | www.goitzschewelle.de | MSA BMRadio.de | www.bmradio.de | MA HSH GOLD FM | www.goldfm.de | mabb BVB-Netradio | www.bvb.de/netradio | LfM HarbourTown Radio | www.harbourtown-radio.de | MA HSH Byte.FM | www.byte.fm | MA HSH Hardcast.de | www.hardcast.de | LfM Channel80 | www.channel80.de | NLM HIT104 | www.hit104.de | mabb chillectro.com | www.chillectro.com | mabb HITRADIO RTL Weihnachtsradio | www.hitradio-rtl.de/ | Classical 102 | www.classical102.de | mabb weihnachtsradio SLM | | Country 108 | www.country108.de | mabb Hit Station.fm www.hitstation.fm LfM | | DEFJAY | www.defjay.de | mabb hörbuchFM www.hoerbuchfm.de mabb | Community-Radio | www.community-radio.net | LfM INeeDRadio Funkhaus http://ineed.funkhaus-gruenau.de | mabb Das DolphinsRadio | www.dasdolphinsradio.de | LFK In-Radio | www.farbe-radio.de | mabb DELUXE MUSIC AUDIO | verschied. Audiostreams | | www.deluxemusic.tv | mabb Internetwelle Sachsen-Anhalt www.internetradio-welle.de | MSA detektor.fm | www.detektor.fm | SLM Intersurfradio | www.intersurfradio.de | LFK Deutscher Digitaler Radiostream MV | www.ddr-mv.de | MMV Investmentradio | www.investmentradio.de | SLM die klangkojoten | www.klangkojoten.de | mabb | | | seit 01. 11. 2015 Iradio Taurus www.radio-taurus.de LFK | | Discofox 24 | www.discofox24.com | LfM JACK FM www.jackfm.de mabb | | Discofox.fm | www.discofox.fm | BLM; LfM JAZZPLANET www.jazzplanet.de mabb | | Disco-Fox-Radio | www.disco-fox.com | mabb Karow LIVE www.karow-live.de mabb | | DQB656 on Air | www.dqb656.de | MA HSH KingFM www.kingFM.net mabb | | Drachenmusikbox | BLM klassik.com http://radio.klassik.com LFK

295 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Klassik Radio | verschied. Audiostreams Radio – Akwaaba FM | www.radioakwaabafm.de | LFK | www.klassikradio.de | MA HSH Radio Allianz | www.radioallianz.com | LfM Kleve FM | www.kleve-fm.tk | www.kleefm.tk | LfM Radio B2 National | www.radioB2.de | mabb KopfKinofm | www.kopfkinofm.de | BLM Radio Baba | www.radiobaba.de | BLM Künzelsound | www.kuenzelsound.de | LFK Radio Banadi | www.radio-banadi.net | mabb Kult.Radio – Das Märchen.Radio | www.kultradio.eu | mabb Radio Chanson | www.radiochanson.de | LFK Kultradio | http://cdn.kultradio.fm/streamswitch.php | BLM RADIO fresh80s | www.fresh80s.de | MA HSH La magia de tango Radio | www.tango-plauen.de | SLM Radio Hagenow | www.radiohagenow.de | MMV Landesradio Thüringen | www.landesradio.de | TLM Radio HNA | www.radiohna.de | LPR Hessen laut.fm | www.laut.fm | LFK Radio-im-Internet.de | www.radio-im-internet.de | BLM livekommentatoren.de | www.livekommentatoren.de | mabb radio intercult | http://radiointercult.radio.de | mabb Lokalradio Neustadt e. V. | www.lokalradioneustadt.de | | | NLM Radio Judo www.radio-judo.eu LfM | | LOKruf | www.lok-leipzig.com/de/multimedia/lokruf | SLM Radio Köln www.radiokoeln.de LfM | | marcel-ist-reif.de | www.marcel-ist-reif.de | mabb Radio Limbach-Oberfrohna www.radio-Lo1.de SLM | | Megafox24 | www.megafox.de | www.megafox.com | LfM Radio Ludwigsburg BW www.radio-ludwigsburg-bw.de LFK | | Mein Sportradio | www.mein-sportradio.de | mabb Radio Megastar www.radio-megastar.com BLM | | Metal-Only | www.Metal-Only.de | LFK Radio Merkur www.radio-merkur.de LPR Hessen | | Minimalradio | www.minimalradio.com | SLM Radio Mittelweser http://radiomittelweser.radio.de NLM | | | Minimalstation.de | www.minimalradio.com | LfM Radio O.K. FM www.radio-ok-fm.de www.ok-fm.de BLM | | MixNation | www.mixnation.de | mabb Radiopark (div. Programme) www.radiopark.de MA HSH | | M Radio | www.m-radio.eu | BLM Radio Quicky www.radio-quicky.de MA HSH | | multicult.fm | www.multicult.fm | mabb Radio Reeperbahn www.radio-reeperbahn.de MA HSH | | Music is Life | www.music-is-life-radio.de | BLM Radio Regentrude www.radio-regentrude.de MA HSH | | National Public Radio | www.nprberlin.de | mabb [radio słubfurt] www.radio.slubfurt.net mabb NRJ Radio Energy | verschied. Audiostreams | mabb Radio Schlagerrevue Deutschland | www.radio-schlagerrevue.de | SLM OFC Fanradio | www.fanradio-ofc.de | LPR Hessen Radio Seelow | www.radio-seelow.de | mabb | seit 07. 07. 2015 OK Radio | www.ok-radio.fm | MA HSH Radio SpecialSoundConnection (SSC) | www.radiossc.de | MSA OLDIES 192 FM | www.oldies192fm.de | mabb radio speed+ | www.maumafm.de | BLM Ostseefunk Radio | www.ostseefunk.de | MA HSH Radio TEDDY | www.radioteddy.de | verschied. p4live.de | www.p4live.de | BLM Audiostreams | mabb Peli One FM | www.pelione.fm | mabb radio TOP 40 | www.radiotop40.de | TLM peppermint fm | www.peppermintfm.de | NLM RadioW | www.radiow.de | BLM plus.am | www.plus.am | mabb Radio Zwiebel | www.radio-zwiebel.de | LfM Popjazzradio | www.popjazzradio.com | SLM Rastamusic.com | www.rastamusic.com | BLM Popradio Ostfriesland | www.popradio-ostfriesland.eu Rautenradio | www.rautenradio.de | MA HSH | NLM Bullenfunk.fm | www.bullenfunk.fm | SLM PULS FM – Pure Dance Radio | www.pulsfm.de | mabb reboot.fm | www.reboot.fm | mabb Punksender | www.punksender.com | LfM RIAS DESSAU | www.rias-dessau.de | MSA Radio 112 | www.radio-112.de | MA HSH

296 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

RMNradio | www.rmnradio.de | www.schlagerparadies.de walice-dee-radio | www.walice-dee-radio.org | TLM | LMS webradioffm | www.webradioffm.com | BLM, mabb rockradio.de | www.rockradio.de | mabb Wild FM | www.wild-fm.de | LfM ROCKY.FM – TODAY’S BEST ROCK | www.rockyfm.de | mabb World Digital News Radio | www.wdnr.info | mabb | seit Romantic Radio | www.hello-city.de | LfM 01. 01. 2016 Rough Radio | www.roughradio.radio.de | LfM Wunschradio.de | www.wunschradio.de | LfM rundspruch.net | www.rundspruch.net | MA HSH X-MAX | www.max.fm | TLM RUNDUM-RADIO | www.rundum-radio.de | TLM X RADIO | www.x-radio.org | LfM SAEK-Webradio | www.saek.de/webradio/livestream.­ reinhoeren | SLM SAW-Musikwelt | www.saw-musikwelt.de | MSA Schlaatz FM – Radio im Kiez | www.schlaatzfm.de | mabb Hörfunkprogramme in den Ländern Schlagergarage | www.schlagergarage.de | MA HSH Schlagermelodie | www.schlagermelodie.de | BLM schlagerradio* | www.radioB2.de | mabb Baden-Württemberg Schulradio Network FM | mabb | bis 31. 01. 2015 Aufsicht führende Anstalt ist die LFK Schwany Radio | www.schwany.de | BLM (www.lfk.de). schweinfurter-nachrichten.de | www.schweinfurter-nachrichten.de | BLM Landesweit – UKW-Radio Second Radio | www.secondradio.de | SLM bigFM | www.mybigfm.de | Stuttgart SI-RI24 Webradio Hauberg FM | www.si-ri24.de | LfM Slonskyradio | www.slonskyradio.eu | LfM Landesweit – Digitalradio Soundpoint.FM | www.soundpoint.fm | SLM egoFM (Baden-Württemberg) | www.egofm.de SPORT1.fm | www.sport1.fm | LPR Hessen baden.fm | www.baden.fm Sport-FM Radio International | www.sport-fm.de | LfM bigFM WorldBeats | www.mybigfm.de StadtradioBerlin | www.stadtradioberlin.de | mabb DIE NEUE 107.7 | www.dieneue1077.de Stars Radio Delmenhorst | www.delmenhorstradio.de die neue welle | www.meine-neue-welle.de | NLM DONAU 3 FM | www.donau3fm.de Straubing tigers on air | http://de.1000mikes.com/show/ straubingtigers_on_air | BLM HITRADIO OHR | www.hitradio-ohr.de TECHNO4EVER | www.techno4ever.fm | NLM Radio 7 Digital | www.radio7.de The Jazz of Wiesbaden | www.laut.fm/thejazzofwiesbaden Radio Paradiso Baden-Württemberg | www.paradiso.de | LPR Hessen Radio Regenbogen | www.regenbogen.de | | the wave – relaxing radio www.thewaveradio.de mabb Radio Ton – Heilbronn/Franken | www.radioton.de | | Top 20radio www.top20radio.tv mabb Radio VHR | www.radio-vhr.de | | Top 100 Radio www.top-100-radio.de LMS Schwarzwaldradio | www.schwarzwaldradio.com top100station | www.top100station.de | mabb

Triff Chemnitz | www.triff-chemnitz.de | www.tc-fm.de | SLM Regional – UKW-Radio UNI Radio der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ANTENNE 1 | www.antenne1.de | Stuttgart | http://uniradio.ovgu.de | www.guericke.fm | MSA Radio 7 | www.radio7.de | Ulm Veggie Radio | www.veggieradio.de | mabb Radio Regenbogen | www.regenbogen.de | Mannheim

297 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Lokal – UKW-Radio kultradio | www.kultradio.fm | seit 16. 01. 2015 | | baden.fm www.baden.fm Freiburg PN Eins Dance | www.pn-medien.de | seit 11. 01. 2016 | | DIE NEUE 107.7 www.dieneue1077.de Stuttgart Radio Galaxy | www.radio-galaxy.de | | die neue welle www.meine-neue-welle.de Karlsruhe ROCK ANTENNE | www.rockantenne.de DONAU 3 FM | www.donau3fm.de | Ulm

ENERGY (Region Stuttgart) | www.energy.de/stuttgart/ Lokal – UKW-Radio HITRADIO OHR | www.hitradio-ohr.de | Offenburg Programme teilweise mit kulturellen, religiösen oder musikalischen Spartenangeboten (s. www.blm.de) Das neue Radio Neckarburg | www.radio-neckarburg.de | Rottweil | seit 01. 01. 2016 Radio 8 | www.radio8.de | Ansbach Radio Seefunk | www.radio-seefunk.de | Konstanz Radio Galaxy Ansbach | www.radio-galaxy.de | Ansbach Radio Ton – Heilbronn/Franken | www.radioton.de Radio Galaxy Aschaffenburg | www.radio-galaxy.de | Aschaffenburg Neckaralb live | www.neckaralblive.de | Reutlingen Radio Primavera | www.radio-primavera.de | Aschaffenburg Radio Ton – Ostwürttemberg | www.radioton.de | Aalen Radio Fantasy | www.fantasy.de | Augsburg sunshine live (Lokalprogramm) | www.sunshine-live.de | Mannheim, Heidelberg hitradio.rt1 | www.rt1.de | Augsburg Radio Alpenwelle | www.alpenwelle.de | Bad Tölz Weitere über UKW zu empfangende Programme Radio Bamberg | www.radio-bamberg.de | Bamberg egoFM | www.egofm.de | BLM Radio Galaxy Bamberg | www.radio-galaxy.de | Bamberg FluxFM (Baden-Württemberg) | bis 31. 12. 2015 Radio Galaxy Bayreuth | www.radio-galaxy.de | Bayreuth Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH Radio Mainwelle | www.mainwelle.fm | Bayreuth METROPOL FM | www.metropol.fm | mabb Radio ISW | www.isw.fm | Burgkirchen sunshine live | www.sunshine-live.de | Stuttgart Radio Eins | www.radioeins.com | Coburg Radio Galaxy Coburg | www.radio-galaxy.de | Coburg Weitere Lizenznehmer unser Radio | www.unserradio.de | Deggendorf (ohne Zuweisung von Übertragungskapazitäten) hitradio.rt1 nordschwaben | www.rt1-nordschwaben.de Alternativ FM | www.alternative.fm | Karlsruhe | Donauwörth TopStar Radio (Baden-Württemberg) | www.topstarradio.de ROCK ANTENNE | www.rockantenne.de | Erding, Freising, | Kaiserslautern Ebersberg MS One Schlager Radio | www.hitradio-msone.de Bayernwelle SüdOst | www.bayernwelle.de | Freilassing 106.4 TOP FM | www.top-fm.de | Fürstenfeldbruck Radio Oberland | www.radio-oberland.de | Garmisch- Partenkirchen Bayern DONAU 3 FM | www.donau3fm.de | Günzburg, Neu-Ulm Aufsicht führende Anstalt ist die BLM extra radio | www.extra-radio.de | Hof (www.blm.de). Radio Euroherz | www.euroherz.de | Hof Landesweit – UKW-Radio Radio Galaxy Hof | www.radio-galaxy.de | Hof ANTENNE BAYERN | www.antenne.de Radio Galaxy Ingolstadt | www.radio-galaxy.de | Ingolstadt Radio IN | www.radio-in.de | Ingolstadt Landesweit – Digitalradio DAS NEUE RSA Radio | Kempten DAS NEUE RSA Radio | Kaufbeuren | Absolut HOT www.absolutradio.de DAS NEUE RSA Radio | Lindau | www.rsa-radio.de ANTENNE BAYERN | www.antenne.de

298 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

Radio Galaxy Kempten | www.radio-galaxy.de | Kempten Radio Charivari | www.charivari.fm | Würzburg Radio Plassenburg | www.radio-plassenburg.de | Kulmbach Radio Gong | www.radiogong.com | Würzburg Radio Galaxy Kulmbach | www.radio-galaxy.de | Kulmbach Radio Galaxy Landshut | www.radio-galaxy.de | Landshut Zulieferer für lokale UKW-Radios Radio Trausnitz | www.radio-trausnitz.de | Landshut BLR | www.blr.de | München hitradio.rt1 südschwaben | www.rt1-suedschwaben.de | Memmingen Bundesweit genehmigte Programme über afk M94.5 | www.m945.de | München UKW-Stützfrequenzen

95.5 Charivari | www.charivari.de | München egoFM | www.egofm.de | BLM ENERGY München | www.energy.de/muenchen | München Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH LORA München | www.lora924.de | München ROCK ANTENNE | www.rockantenne.de | BLM Radio 2Day 89 München | www.radio2day.de | München Radio Horeb | www.horeb.org | BLM Radio Arabella | www.radioarabella.de | München Radio Feierwerk | www.feierwerk.de | München Lokal – Digitalradio Radio Gong 96,3 | www.radiogong.de | München egoFM | www.egofm.de | Regionen Augsburg, Ingolstadt, Radio Horeb München | www.horeb.org | München München, Nürnberg | | Radio ND1 | www.radio-nd1.de | Neuburg/Donau MEGA RADIO BAYERN www.mega-radio.tv Regionen Augsburg, Ingolstadt, München, Nürnberg afk max | www.afkmax.de | Nürnberg pure fm | www.pure-medien.de Das neue Charivari 98,6 | www.charivari986.de | Regionen Augsburg, Ingolstadt, München | Nürnberg MEGA 80s | www.mega-radio.tv | Regionen Augsburg, ENERGY Nürnberg | www.energy.de/nuernberg | Nürnberg Ingolstadt Hit Radio N1 | www.hitradion1.de | Nürnberg Radio Ilmwelle | www.ilmwelle.de | Regionen Augsburg, Ingolstadt | seit 02/2015 Radio F | www.radiof.de | Nürnberg hitradio.rt1 augsburg | www.rt1.de | Region Augsburg Radio Gong 97.1 | www.gong971.de | Nürnberg PN Eins Urban | www.pn-eins.de | Region Augsburg Radio Z | www.radio-z.net | Nürnberg (seit 01.2016, vorher PN Eins Dance) STAR FM | www.starfm.de | Nürnberg, Lauf, Schwabach Radio Augsburg | www.radioaugsburg.de | Region Augsburg vilradio | www.vilradio.de | Nürnberg | bis 01. 04. 2015 Radio Fantasy | www.fantasy.de | Region Augsburg Radio Galaxy Passau | www.radio-galaxy.de | Passau Radio Fantasy Lounge | www.fantasy.de | Region Augsburg unserRadio | www.unserradio.de | Passau, Regen, Freyung Smart Radio | www.smartradio.de | Region Augsburg gong fm | www.gongfm.de | Regensburg Coolradio | Coolradio Jazz | Region Ingolstadt | bis 01/2016 Radio Charivari | www.charivari.com | Regensburg, Cham, PN Eins Dance | www.pn-eins.de | Region Ingolstadt Kelheim, Neumarkt, Schwandorf Radio Galaxy Ingolstadt | www.radio-galaxy.de Radio Charivari Rosenheim | www.radio-charivari.de | Region Ingolstadt | Rosenheim Radio IN/ND1 | www.radio-in.de | www.radio-nd1.de Radio Galaxy Rosenheim | www.radio-galaxy.de | Rosenheim | Region Ingolstadt Radio PrimaTon | www.radioprimaton.de | Schweinfurt 95.5 Charivari | www.charivari.de | Region München Radio AWN | www.radioawn.de | Straubing 106.4 TOP FM | www.top-fm.de | Region München Radio Galaxy Amberg/Weiden | www.radio-galaxy.de | seit 12. 01. 2016 | Weiden afk M94.5 | www.m945.de | Region München Radio Ramasuri | www.ramasuri.de | Weiden

299 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Digital Classix Be4 Classic Rock | www.digitalclassix.de 104.6 RTL | www.104.6rtl.com | Berlin | Region München 105’5 Spreeradio | www.spreeradio.de | Berlin ENERGY München | www.energy.de/muenchen | | | Region München BB RADIO www.bbradio.de Potsdam | | Gong Mobil | Region München | bis 30. 04. 2015 Berliner Rundfunk 91!4 www.berliner-rundfunk.de Berlin | | Radio 2Day | www.radio2day.de | Region München ENERGY Berlin 103,4 www.energy.de/berlin Berlin | | Radio Arabella | www.radioarabella.de | Region München JazzRadio 106,8 www.jazzradio.net Berlin | | Radio Gong 96,3 | www.radiogong.de | Region München METROPOL FM www.metropolfm.de Berlin | | Radio Lora/Radio Feierwerk/Christliches Radio RADIO RUSSKIJ BERLIN 97,2 FM www.radio-rb.de Berlin | www.lora924.de | www.radio-feierwerk.de STAR FM 87.9 | www.starfm.de | Berlin | www.christlichesradio.de | Region München Radio München/Münchner Kirchenradio Auslands­programme mit Berliner | www.radiomuenchen.net | www.muenchner-­ Sendeerlaubnis landesweit über UKW kirchenradio.‌de | Region München afk max | www.afkmax.de | Region Nürnberg BBC World Service | www.bbc.co.uk/worldservice | GB – London Das neue Charivari 98,6 | www.charivari986.de | Region Nürnberg NPR Berlin FM 104,1 | www.nprberlin.de | Berlin ENERGY Nürnberg | www.energy.de/nuernberg rfi – radio france internationale | www.rfi.fr | F – Paris | Region Nürnberg Hit Radio N1 | www.hitradion1.de | Region Nürnberg Bundesweit genehmigte Programme landesweit Pirate Gong | www.pirategong.de | Region Nürnberg über UKW Radio F | www.radiof.de | Region Nürnberg JAM FM | www.jamfm.de | mabb Radio Gong 97.1 | www.gong971.de | Region Nürnberg Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH Radio Z | www.radio-z.net | Region Nürnberg radio B2 | www.radioB2.de | mabb STAR FM | www.starfm.de | Region Nürnberg Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb vilradio | www.vilradio.de | Region Nürnberg | bis 15. 03. 2015 Nichtkommerzielle Lokalradios landesweit über UKW

Lokal – Kabelhörfunk ALEX auf 88vier | www.alex-berlin.de | Berlin Allgäu Hit | www.allgaeuhit.de | Sonthofen BLN.FM | www.bln.fm | Berlin RSA 2 | RSA 3 | www.rsa-radio.de | Kempten Byte.FM | www.byte.fm | Berlin colaboradio | www.bootlab.org | Berlin Freies Radio Potsdam | www.frrapo.de | Potsdam Berlin-Brandenburg Infothek 88vier – Das Kiezradio | www.kiez-ticker.de | Berlin Aufsicht führende Anstalt ist die mabb multicult.fm | www.multicult.fm | Berlin (www.mabb.de). OHRFUNK.de | www.ohrfunk.de | Berlin PiRadio | www.piradio.de | Berlin Landesweit – UKW-Radio radiomobil Berlin | www.berlinreporter.eu | Berlin 94,3 rs2 Berlin-Brandenburg | www.rs2.de | Berlin reboot.fm | http://reboot.fm | Berlin 98.2 Radio Paradiso/105.9 Radio Paradiso | www.paradiso.de | Berlin StudioAnsage www.studioansage.de | Berlin 98.8 KISS FM | www.kissfm.de | Berlin TWEN FM | www.twenfm.org | Berlin 100,6 FluxFM | www.fluxfm.de | Berlin

300 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

Landesweit – Digitalradio 98,2 Radio Paradiso | www.paradiso.de Bremen Aufsicht führende Anstalt ist die brema Babelsberg Hitradio | www.babelsberg-hitradio.de | bis 31. 07. 2015 (www.bremische-medienanstalt.de). BHeins | www.bheins.de | seit 01. 08. 2015 Landesweit – UKW-Radio DELUXE RADIO | bis 30. 06. 2015 ENERGY Bremen | www.energy.de/bremen FG.chic | seit 08. 12. 2015 Radio Teddy Bremen | www.radioteddy.de | seit 01. 06. 2015 FG.DJ Radio | www.radiofg.com | bis 08. 12. 2015 JACK FM – Nur die Hits! | www.jackfm.de Lokal – UKW-Radio Panjab Radio | www.panjabradio.co.uk | seit 06. 11. 2015 FluxFM | www.fluxfm.de | bis 28. 02. 2015 pure fm | www.pure-medien.de METROPOL FM Bremen | www.metropol.fm | seit 29. 02. 2016 radio B2 | www.radioB2.de RADIO 21 – 107,6 Bremen | www.radio21.de | Garbsen radio GOLD | www.radiogold.de Radio mauma.fm | www.maumafm.de | bis 01. 10. 2015 STAR*SAT Radio | www.starsat.de MEGA RADIO SNA | www.mega-radio.tv | seit 06. 02. 2015 Hamburg / Schleswig-Holstein | LPR Hessen Aufsicht führende Anstalt ist die MA HSH (www.ma-hsh.de).

Bundesweit empfangbare Programme landesweit über DAB Landesweit Hamburg – UKW-Radio alsterradio 106!8 rock’n pop | www.alsterradio.de ERF Pop | www.erf.de | LPR Hessen ENERGY Hamburg | www.energy.de Radio Paloma | www.paloma.de | mabb FSK | www.fsk-hh.org (Nichtkommerzielles Radio) Hamburg Zwei | www.hamburg-zwei.de Lokal – UKW-Radio Radio Hamburg | www.radiohamburg.de 105.9 Radio Paradiso | www.paradiso-brandenburg.de | Eisenhüttenstadt, Frankfurt/Oder, Guben BHeins | www.bheins.de | Potsdam | seit 01. 08. 2015 Landesweit Schleswig-Holstein – UKW-Radio ELSTERWELLE | www.elsterwelle.de | Osling/Weißig, Groß- delta radio | www.deltaradio.de räschen, Hoyerswerder/Zeißig Radio NORA | (seit 02. 05. 16 umbenannt in Radio BOB! rockt HitRadio SKW | www.hitradio-skw.de | Königs Wusterhausen, Schleswig-Holstein) | www.radiobob.de/sh/home Rauener Berge, Wildau Radio Schleswig-Holstein R.SH | www.rsh.de Power Radio | www.power-radio.de | Belzig, Erkner, Neu­ ruppin, Oranienburg, Perleberg, Potsdam, Rauener Berge, Schwedt Bundesweit genehmigte Programme landesweit über UKW

Radio Cottbus 94.5 | Cottbus, Forst, Guben, Spremberg Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH | www.radio-cottbus.de Radio Frankfurt/Oder 99.3 | Booßen, Cottbus | bis 31. 12. 2015 Landesweit Hamburg – Digitalradio Radio Potsdam 89.2 | www.radio-potsdam.de | Potsdam | | 80s80s www.80s80s.de Sendestart 17. 06. 2015 FSK | www.fsk-hh.org (Nichtkommerzielles Radio) Lokal – MW-Radio Hamburger Lokalradio | www.hamburger-lokalradio.de Welle 370 | www.funkerberg.de | Königs Wusterhausen MEGA RADIO SNA | www.mega-radio.tv | Sendestart 17. 06. 2015

301 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Bundesweit genehmigte Programme lokal über UKW pure fm | www.pure-fm.de | Sendestart 17. 06. 2015 Radio Paradiso | www.paradiso.de | Sendestart 17. 06. 2015 domradio | www.domradio.de | LfM Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb Lokal Hamburg – UKW-Radio Hamburger Lokalradio | www.hamburger-lokalradio.de (Nichtkommerzielles Radio) Mecklenburg-Vorpommern Aufsicht führende Anstalt ist die MMV Lokal Schleswig-Holstein – UKW-Radio (www.medienanstalt-mv.de). Antenne Lübeck | Sendestart noch offen Syltfunk | www.syltfunk.de Landesweit – UKW-Radio ANTENNE MV | www.antennemv.de Ostseewelle HIT-RADIO Mecklenburg-Vorpommern | www.ostseewelle.de Hessen Aufsicht führende Anstalt ist die Hessische Landes- Lokal – UKW-Radio anstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (www.lpr-hessen.de). JazzRadio Baltic | www.jazzradio.net | Rostock (seit 13. 03. 2015) Landesweit – UKW-Radio Lokalradio Rostock | www.lohro.de | Rostock Antenne Frankfurt 95,1 | www.antenne-frankfurt.de Radio Paradiso | www.paradiso.de | Ahrenshoop (seit 15. 09. 2015), Rostock (seit 25. 11. 2015), Schwerin (seit harmony.fm | www.harmonyfm.de 03. 02. 2016) HIT RADIO FFH | www.ffh.de planet radio | www.planetradio.de Bundesweit genehmigte Programme lokal über UKW

Klassik Radio | www.klassikradio.de | Sendebetrieb zum Bundesweit genehmigte Programme landesweit über UKW 31. 08. 2015 eingestellt

Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb Radio BOB! | www.radiobob.de | LPR Hessen sunshine live | www.sunshine-live.de | LFK/LPR Hessen | seit 14. 12. 2015 in Rostock

Landesweit – Digitalradio Absolut HOT | www.absoluthot.de harmony.fm | www.harmony.de Niedersachsen HIT RADIO FFH | www.ffh.de Aufsicht führende Anstalt ist die NLM (www.nlm.de). MEGA RADIO | www.mega-radio.tv | seit 02/2015 planet radio | www.planetradio.de Landesweit – UKW-Radio Antenne Niedersachsen | www.antenne.com | Hannover Bundesweit genehmigte Programme landesweit über DAB RADIO 21 | www.radio21.de | Garbsen Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb radio ffn | www.ffn.de | Hannover

302 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

Regional / lokal – UKW-Radio Radio Ennepe Ruhr | www.radioenneperuhr.de Radio38 | www.radio38.de | Ennepe-Ruhr-Kreis RADIO Hannover | www.radio-hannover.de Radio Lippe Welle Hamm | www.lippewelle.de | Hamm Radio Mittelweser | www.radiomittelweser.de Radio Herford | www.radioherford.de | Kreis Herford Radio Nordseewelle | www.radio-nordseewelle.de Radio Herne | www.radioherne.de | Herne Radio Oldenburg | www.radio-oldenburg.de | seit 09. 04. 2016 Radio Erft | www.radioerft.de | Erftkreis RADIO OSNABRÜCK | www.radioosnabrueck.com Radio MK | www.radio-mk.de | Märkischer Kreis Antenne Niederrhein | www.antenneniederrhein.de | Kreis Kleve Bundesweit genehmigte Programme lokal über UKW Radio Köln 107,1 | www.radiokoeln.de | Köln Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH Welle Niederrhein | www.welleniederrhein.de | Krefeld, Kreis Viersen Radio Berg | www.radioberg.de | Rheinisch-Bergischer/ Oberbergischer Kreis Nordrhein-Westfalen Radio Leverkusen | www.radioleverkusen.de | Leverkusen Aufsicht führende Anstalt ist die LfM (www.lfm-nrw.de). Radio Sauerland | www.radiosauerland.de | Hochsauerland Kreis Radio Neandertal | www.radioneandertal.de Bundesweit genehmigte Programme landesweit über DAB | Kreis Mettmann domradio | www.domradio.de Radio Westfalica | www.radiowestfalica.de | Kreis Minden-Lübbecke Radio 90,1 | www.radio901.de | Mönchengladbach Lokal – UKW-Radio Antenne Ruhr Antenne AC | www.antenne-ac.de | Städteregion Aachen 92.9 Radio Mülheim | www.radiomuelheim.de | Mülheim Radio Bielefeld | www.radiobielefeld.de | Bielefeld 106.2 Radio Oberhausen | www.radiooberhausen.de | Oberhausen Radio Bochum | www.radiobochum.de | Bochum Antenne Münster | Münster Radio Bonn/Rhein-Sieg | www.radiobonn.de | Bonn, Rhein-Sieg-Kreis NE-WS 89.4 | www.news894.de | Kreis Neuss Radio WMW | www.radioWMW.de | Kreis Borken Radio Hochstift | www.radiohochstift.de | Kreis Höxter/ Paderborn Radio Lippe | www.radiolippe.de | Kreis Lippe Radio Vest | www.radiovest.de | Kreis Recklinghausen Radio 91.2 | www.radio912.de | Dortmund Radio K.W. | www.radiokw.de | Kreis Wesel Radio Kiepenkerl | www.radio-kiepenkerl.de | Kreis Coesfeld Radio RST | www.radiorst.de | Kreis Steinfurt Radio Rur | www.radiorur.de | Kreis Düren Radio Siegen | www.radio-siegen.de | Kreis Siegen- | Antenne Düsseldorf www.antenneduesseldorf.de Wittgenstein | Düsseldorf Hellweg Radio | www.hellwegradio.de | Kreis Soest Radio Duisburg | www.radioduisburg.de | Duisburg Radio RSG | www.radiorsg.de | Remscheid/Solingen Radio Essen | www.radioessen.de | Essen Antenne Unna | www.antenneunna.de | Kreis Unna Radio Euskirchen | www.radioeuskirchen.de | Kreis Euskirchen Radio WAF | www.radiowaf.de | Kreis Warendorf Radio Emscher Lippe | www.radioemscherlippe.de Radio Wuppertal | www.radiowuppertal.de | Wuppertal | Gelsenkirchen, Gladbach, Bottrop

Radio Gütersloh | www.radioguetersloh.de | Kreis Gütersloh Mantelprogrammveranstalter für lokale UKW-Radios 107.7 Radio Hagen | www.107.7radiohagen.de | Kreis Hagen radio NRW | www.radionrw.de

303 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Rheinland-Pfalz Saarland Aufsicht führende Anstalt ist die LMK Aufsicht führende Anstalt ist die LMS (www.lmk-online.de). (www.lmsaar.de).

Landesweit – UKW-Radio Landesweit – UKW-Radio RPR1. | www.rpr1.de | Ludwigshafen Radio Salü | www.salue.de | Saarbrücken bigFM | www.bigfm.de | Ludwigshafen Rockland Radio | www.rockland.de | Mainz Landesweit – Digitalradio Radio Salü | www.salue.de | Saarbrücken Landesweit – Digitalradio bigFM WorldBeats | www.bigfm.de | Ludwigshafen Lokal – UKW-Radio bigFM Saarland | www.bigfm.de | Saarbrücken Lokal – UKW-Radio Classic Rock Radio | www.salue.de | Saarbrücken All Audio | www.allaudio.de | Bodenheim Radio Homburg | www.radio-homburg.de Eifel Radio | Eifel Radio Merzig 105.1 UG | www.radio-merzig.de Antenne Bad Kreuznach | www.radiogroup.de Radio Neunkirchen | www.radio-nk.de | Bad Kreuznach Radio Saarbrücken | www.radio-sb.de Antenne Idar-Oberstein | www.radiogroup.de | Idar-Oberstein Antenne K’lautern | www.radiogroup.de | Kaiserslautern Antenne Koblenz 98.0 | www.antenne-koblenz.net | Koblenz Antenne Landau | www.radiogroup.de | Landau Sachsen Aufsicht führende Anstalt ist die SLM | | Antenne Pirmasens www.radiogroup.de Pirmasens (www.slm-online.de). Antenne Pfalz | www.radiogroup.de | Speyer/Bad Dürkheim City Radio Trier | www.radiogroup.de | Trier Landesweit – UKW-Radio METROPOL FM | www.metropol.fm | Koblenz, HITRADIO RTL Sachsen | www.hitradio-rtl.de | Dresden Ludwigshafen, Mainz RADIO PSR | www.radiopsr.de | Leipzig Radio Wittlich | Wittlich | bis 31. 05. 2015 R.SA – Mit Böttcher & Fischer | www.rsa-sachsen.de | Leipzig Antenne Mainz | www.antenne-mainz.de | Mainz apollo radio ))) | www.apolloradio.de | Dresden domradio Studio Nahe | www.studio-nahe.de | Bretzenheim Lokal – UKW-Radio

Bundesweit genehmigte Programme lokal über UKW ELSTERWELLE | www.elsterwelle.de | Hoyerswerda ENERGY Sachsen – Hit Music Only | www.nrj.de | Chemnitz Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb | Koblenz ENERGY Sachsen – Hit Music Only! | www.nrj.de | Dresden ENERGY Sachsen – Hit Music Only ! | www.nrj.de | Lausitz ENERGY Sachsen – Hit Music Only ! | www.nrj.de | Leipzig ENERGY Sachsen – Hit Music Only ! | www.nrj.de | Zwickau Radio CHEMNITZ | www.radiochemnitz.de | Chemnitz Radio DRESDEN | www.radiodresden.de | Dresden

304 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

Radio Erzgebirge 107.7 | www.radioerzgebirge-online.de Lokal – Digitalradio | Oberwiesenthal ROCKLAND Sachsen-Anhalt | www.rockland-digital.de | Radio Erzgebirge – Hit für Hit ein Hit ! Magdeburg | www.radioerzgebirge.de | Annaberg-Buchholz Radio LAUSITZ | www.radiolausitz.de | Bautzen | | Radio LEIPZIG www.radioleipzig.de Leipzig Thüringen Radio WSW | www.radiowsw.de | Weißwasser Aufsicht führende Anstalt ist die TLM Radio ZWICKAU | www.radiozwickau.de | Zwickau (www.tlm.de). VOGTLAND RADIO | www.vogtlandradio.de | Plauen Landesweit – UKW-Radio

Mantelprogrammveranstalter für lokale UKW-Radios ANTENNE THÜRINGEN | www.antennethueringen.de | Weimar | | Sächsische Lokalradios www.bcs-sachsen.de Dresden LandesWelle Thüringen | www.landeswelle.de | Erfurt | | ENERGY Sachsen www.nrj.de Leipzig radio TOP 40 | www.radiotop40.de | Weimar

Lokal – DVB-T-Radio Bundesweit genehmigte Programme landesweit Programmbouquet: Radio Leipzig | egoFM | the wave – über UKW relaxing radio | www.bcs-sachsen.de | Leipzig Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH | Verbreitung über UKW zum 01. 09. 2015 eingestellt Lokal – Kabelhörfunk Radio Oberwiesenthal | Oberwiesenthal

Sachsen-Anhalt Aufsicht führende Anstalt ist die MSA (www.msa-online.de).

Landesweit – UKW-Radio 89.0 RTL | www.89.0rtl.de | Halle/Saale Radio Brocken | www.radiobrocken.de | Halle/Saale radio SAW | www.radiosaw.de | Magdeburg ROCKLAND Sachsen-Anhalt | www.rockland-digital.de | Magdeburg

Landesweit – Digitalradio 1A Deutsche Hits | www.1a-deutsche-hits.de | seit 01/2016 89.0 RTL | www.89.0rtl.de | Halle/Saale 89.0 RTL In The Mix | www.89.0rtl.de | seit 01/2016 radio SAW | www.radiosaw.de | Magdeburg Radio Brocken | www.radiobrocken.de | Halle/Saale

305 Die Medienanstalten | Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien

Ein Verzeichnis mit Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien Adress- und Kontaktdaten erhalten Sie durch Scannen des QR-Codes.

afk M94.5 | www.m945.de | München Baden-Württemberg afk max | www.afkmax.de | Nürnberg

Nichtkommerzielle Lokalradios Nichtkommerzielle Lokalradios bermuda.funk | www.bermudafunk.org | Mannheim LORA München | www.lora924.de | München Radio free FM | www.freefm.de | Ulm Radio Feierwerk | www.feierwerk.de | München Freies Radio Freudenstadt | www.radio-fds.de | Freudenstadt Radio Z | www.radio-z.net | Nürnberg Freies Radio für Stuttgart | www.freies-radio.de | Stuttgart Freies Radio Göppingen e. V. | www.radiofips.de | Göppingen Hochschulrundfunk (Zulassung als Versuch) Campus Radio bit eXpress | www.bitexpress.de | Erlangen Radio helle welle | www.hellewelle.de | Tübingen Radio Fine Tune | www.radio.mhn.de | München Freies Radio Wiesental | www.freies-radio-wiesental.de | Schopfheim Campuscrew Passau | Passau QUERFUNK | www.querfunk.de | Karlsruhe fh-radio.de | www.fh-radio.de | Würzburg radioaktiv | www.radioaktiv.org | Mannheim Kanal C – Das Campusradio | www.kanal-c.net | Augsburg Radio Dreyeckland | www.rdl.de | Freiburg Radio Leporello | www.radio-regenbogen-rosenheim.de/ program/leporello | Rosenheim StHörfunk | www.sthoerfunk.de | Schwäbisch Hall schalltwerk | www.schalltwerk.org | Bayreuth Wüste Welle | www.wueste-welle.de | Tübingen UR – Würzburg | www.urwuerzburg.de | Würzburg | | Lernradios Radio Pegasus www.radiopegasus.de Eichstätt Radio-Webwelle.de | www.radio-webwelle.de | Deggendorf LernRadio | www.jungerkulturkanal.de | Karlsruhe Studentenfunk Regensburg uniFM 88,4 | www.unicross.uni-freiburg.de | Freiburg | www.studentenfunk-regensburg.de | Regensburg HORADS 88,6 – Hochschulradio Stuttgart | www.horads.de unimax | www.uniradiounimax.de | Erlangen | Stuttgart Uni-Vox | www.uni-vox.de | Bamberg PH 88,4 – Radio der Pädagogischen Hochschule Freiburg | www.ph-freiburg.de/radio | Freiburg

Aus- und Fortbildungs-TV Berlin / Brandenburg HD Campus-TV | Karlsruhe OK-Fernsehen und -Hörfunk ALEX Offener Kanal Berlin | www.alex-berlin.de | Berlin Bayern Nichtkommerzielle Lokalradios Aus- und Fortbildungskanäle 88vier | www.mabb.de, www.88vier.de | Berlin afk tv | www.afktv.de | München

306 Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien | Die Medienanstalten

Bremen Mecklenburg-Vorpommern

Bürgerrundfunk Fernsehen und Hörfunk OK-Fernsehen Radio Weser.TV Bremen und Bremerhaven Rostocker Offener Kanal (rok-tv) | www.rok-tv.de | Rostock | www.radioweser.tv | Bremerhaven Fernsehen in Schwerin | www.fernsehen-in-schwerin.de | Schwerin

Hamburg OK-Hörfunk NB-Radiotreff 88,0 | www.nb-radiotreff.de | Neubrandenburg Nichtkommerzielle Lokalradios Studio Malchin | www.studio-malchin.de | Malchin TIDE 96,0 | www.tidenet.de | Hamburg radio 98eins e.V. | www.98eins.de | Greifswald

Nichtkommerzielles Fernsehen Nichtkommerzielle Lokalradios TIDE TV | www.tidenet.de | Hamburg Lokalradio Rostock | www.lohro.de | Rostock

Hessen Niedersachsen

Medienprojektzentren OK-Fernsehen Bürgerrundfunk Fernsehen Medienprojektzentrum Offener Kanal Fulda | www.mok-fulda.de | Fulda h1-Fernsehen aus Hannover | www.h-eins.tv | Hannover Medienprojektzentrum Offener Kanal Gießen TV 38 – Fernsehen zwischen Harz und Heide | www.mok-giessen.de | Gießen | www.tv38.de | Wolfsburg Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel | www.mok-kassel.de | Kassel Bürgerrundfunk Fernsehen und Hörfunk Medienprojektzentrum Offener Kanal Rhein-Main oldenburg eins | www.oeins.de | Oldenburg | www.mok-rm.de | Offenbach Radio Weser.TV, Bremer Umland | www.radioweser.tv | Delmenhorst Nichtkommerzielle Lokalradios Radio Weser.TV, Nordenham | www.radioweser.tv Freies Radio Kassel | www.freies-radio-kassel.de | Kassel | Nordenham Radio Darmstadt | www.radiodarmstadt.de | Darmstadt Radio RheinWelle 92,5 | www.radio-rheinwelle.de Bürgerrundfunk Hörfunk | Wiesbaden Ems-Vechte-Welle | www.emsvechtewelle.de | Lingen/Ems Radio Rüsselsheim | www.radio-r.de | Rüsselsheim Radio Leinehertz 106,5 | www.leinehertz.net | Hannover Radio Unerhört Marburg | www.radio-rum.de | Marburg Radio Okerwelle | www.radiookerwelle.de | Braunschweig Radio X | www.radiox.de | Frankfurt am Main osradio 104,8 | www.osradio.de | Osnabrück RundFunk Meißner | www.rundfunk-meissner.org radio aktiv | www.radio-aktiv.de | Hameln | Eschwege Radio Jade | www.radio-jade.de | Wilhelmshaven Radio Ostfriesland | www.radio-ostfriesland.com | Emden

307 Die Medienanstalten | Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien

Radio Tonkuhle | www.tonkuhle.de | Hildesheim naheTV – Studio Bad Kreuznach | www.nahetv.de | Bad Kreuznach Radio ZuSa | www.zusa.de | Uelzen OK-TV Bitburg | www.ok-bitburg.de | Bitburg StadtRadio Göttingen | www.stadtradio-goettingen.de | Göttingen OK Weinstraße – Studio Haßloch | www.ok-weinstrasse.de | Haßloch naheTV – Studio Idar-Oberstein | www.offenerkanal-tv.de | Idar-Oberstein Nordrhein-Westfalen OKKL | www.ok-kl.de | Kaiserslautern OK-TV Kirchheimbolanden | www.okk-tv.de | Kirchheim­ Bürgerfernsehen bolanden nrwision | www.nrwision.de | Dortmund OK-TV Kisselbach | Kisselbach OK4 – Standort Koblenz | www.ok4.tv| Koblenz Bürgerfunk OK Weinstraße – Studio Landau | www.ok-weinstrasse.de | Landau Informationen zum Bürgerfunk in NRW: www.lfm-nrw.de :OKTV Ludwigshafen | www.ok-lu.de | Ludwigshafen OK:TV Mainz | www.ok-mainz.de | Mainz Hochschulrundfunk OK Weinstraße – Studio Neustadt | www.ok-weinstrasse.de | Neustadt/Weinstraße bonnFM | www.bonn.fm | Bonn OK4 – Standort Neuwied | www.ok4.tv | Neuwied Hochschulradio Aachen | www.hochschulradio-aachen.de | Aachen Offener Kanal Speyer | www.okspeyer.de | Speyer HERTZ 87.9 | www.radiohertz.de | Bielefeld :OKTV Südwestpfalz | www.suedwestpfalz-tv.de | Rodalben CT das radio | www.radioct.de | Bochum OK54 Bürgerrundfunk Trier | www.ok54.de | Trier eldoradio* | www.eldoradio.de | Dortmund OK-TV Wittlich | www.ok-wittlich.com | Wittlich hochschulradio düsseldorf | www.hochschulradio.de Offener Kanal Worms | www.ok-worms.de | Worms | Düsseldorf CampusFM | www.campusfm.info | Essen Kölncampus | www.koelncampus.com | Köln Radio Triquency | www.triquency.de | Lemgo Sachsen Radio Q | www.radioq.de | Münster Ausbildungs- und Erprobungskanäle Radius 92,1 | www.radius921.de | Siegen SAEK-Webradio | www.saek.de | Leipzig radioFH! | www.radiofh.de | Meschede L’UniCo | www.l-unico.de | Paderborn Nichtkommerzielle Radios coloRadio | www.coloradio.org | Dresden Radio Blau | www.radioblau.de | Leipzig Rheinland-Pfalz Radio T | www.radiot.de | Chemnitz

OK-Fernsehen Hochschulradio und -fernsehen | | OK4 – Standort Adenau www.ok4.tv Adenau mephisto 97.6 | www.mephisto976.de | Leipzig | | OK4 – Standort Andernach www.ok4.tv Andernach 99drei Radio Mittweida | www.radio-mittweida.de | Mittweida

308 Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien | Die Medienanstalten

Sachsen-Anhalt Thüringen

OK-Fernsehen Thüringer Medienbildungszentrum der TLM Offener Kanal Dessau e.V. | www.ok-dessau.de | Dessau Thüringer Medienbildungszentrum der TLM in Erfurt | www.thueringer-medienbildungszentrum.de | Erfurt Offener Kanal Magdeburg e.V. | www.ok-magdeburg.de | Magdeburg Thüringer Medienbildungszentrum der TLM in Gera | www.tlm.de/tmbz-gera.de | Gera Offener Kanal Merseburg-Querfurt e.V. | www.okmq.de | Merseburg Offener Kanal Salzwedel e.V. | www.ok-salzwedel.de Bürgerradios | Salzwedel Radio okj | www.radio-okj.de | Jena Offener Kanal Wernigerode e.V. | www.okwernigerode.de Radio ENNO | www.ok-nordhausen.de | Nordhausen | Wernigerode SRB – Das Bürgerradio im Städtedreieck | www.srb.fm Offener Kanal Stendal e.V. | www.ok-stendal.de | Stendal | Saalfeld WTW – Der Offene Kanal aus Wettin e.V. | www.wettintv.de Wartburg-Radio 96.5 | www.wartburgradio.com | Eisenach | Wettin-Löbejün Radio F. R. E. I. | www.radio-frei.de | Erfurt | | Nichtkommerzielle Radios Radio LOTTE Weimar www.radiolotte.de Weimar Radio Corax | www.radiocorax.de | Halle/Saale Ausbildungsmedien Radio hbw | www.radio-hbw.de | Aschersleben Experimentelles Radio | www.bauhaus.fm | Weimar hsf Studentenradio e.V. | www.radio-hsf.de | Ilmenau iSTUFF – Ilmenauer Studentenfernsehfunk | www.istuff.de Schleswig-Holstein | Ilmenau

Offener Kanal Schleswig-Holstein | www.oksh.de | Kiel Bildungseinrichtungen und Verbände OK-Fernsehen Offener Kanal Flensburg | www.okflensburg.de | Flensburg Bildungszentrum BürgerMedien e.V. | www.bz-bm.de Offener Kanal Kiel | www.okkiel.de | Kiel | Ludwigshafen Bundesverband Freier Radios (BFR) | www.freie-radios.de OK-Hörfunk | Halle/Saale Offener Kanal Kiel | www.okkiel.de | Kiel Bundesverband Offene Kanäle e.V. | www.bok.de | Kassel Offener Kanal Lübeck | www.okluebeck.de | Lübeck bvbam Bundesverband Bürger- und Ausbildungsmedien e.V. | www.bvbam.de | Ludwigshafen Offener Kanal Westküste | www.okwestkueste.de | Heide NOKO Bürgermedien | www.noko-buergermedien.de | Hannover

309 Register | Stichwortverzeichnis

Stichwortverzeichnis

0–9 A Animal Planet 89,​ 286 Animax 84​ 0800 Regionalradio Tenneberg 294​ abm 289​ ANIXE SD, ANIXE HD 285​ 1 A Deutsche Hits ​133 f., 201, 305 Abonnentenzahlen Pay‑TV, IPTV 101​ antenne 1 148, 150, 165, 166, 168, 1LIVE (WDR) ​133, 138, 146, 148, 150, Absolut HOT ​132 f., 166, 294, 298, 169, 170, 297 179, 181, 189, 191 f., 195 302 Antenne 50Plus 294​ 1LIVE diggi 133​ Absolut Radio 294​ Antenne AC 303​ 1‑2‑3.tv‌ 286​ Absolut relax ​130, 132, 166, 294 Antenne Bad Kreuznach 182,​ 193, 2NE1 Clubsound Radio 294​ AB‑TV 292​ 304 4‑Seasons.TV 285​ A&E ​87, 88, 89, 286 ANTENNE BAYERN ​132, 138, 146, 7Screen 104​ afk Aus- und Fortbildungskanäle ​ 149, 150, 152, 164–169, 172 f., 183, 13th Street ​87, 89, 286 306 199, 207, 294, 298 17:30 Sat.1 LIVE ​118, 291, 292 afk M94.5 132, 299, 306 Antenne Berbisdorf 292​ 17:30 Sat.1 NRW 291​ afk max ​132, 299, 300, 306 Antenne Brandenburg ​133, 149, 153, 17:30 Sat.1 REGIONAL für Nieder- afk tv 289,​ 306 176 f., 199, 203 sachsen und Bremen 290,​ 291 AGF ​35, 67, 70, 73, 74, 75, 87, 110 Antenne Düsseldorf 192,​ 303 80s80s ​132, 133, 180, 301 AGF/GfK Fernsehforschung 73​ Antenne Frankfurt 95,1 182, 302 88vier ​174, 300, 306 ag.ma‌ 35​ Antenne Frankfurt Premium 183,​ 89.0 RTL ​133, 134, 149, 152, 165, 167, Airport TV 289​ 195 188, 189, 201, 202, 203, 207, 305 Akissko 294​ Antenne Gold 294​ 89.0 RTL In The Mix 133,​ 305 Aldi Life 135​ Antenne Idar-Oberstein​ 304​ 89 HIT FM 294​ ALEX auf 88vier 174, 300 Antenne K’lautern 304​ 90elf 135​ ALEX Offener Kanal Berlin 233,​ Antenne Koblenz ​98.0 304 92.9 Radio Mülheim 192,​ 303 235, 306 Antenne Landau 304​ 94,3 rs2 149, 153, 175, 177, 300 All Audio 304​ Antenne Lübeck 302​ 95.5 Charivari ​132, 149, 166, 173, 299 AllesSehen.TV GmbH 287​ Antenne Lübeck GmbH i.Gr. 204​ 96fm 294 AllgäuHit 172,​ 300 Antenne Mainz 304​ 98.2 Radio Paradiso 300​ f. allgäu.tv‌ 289​ Antenne Münster 303​ 98.8 KISS FM ​149, 153, 174, 175, 177, ALM s. die medienanstalten ANTENNE MV ​149, 152, 166, 185, 234, 300 ALM-Statut​ ​212, 213, 215, 219 186, 302 99drei Radio Mittweida 198,​ 308 Alpenmelodie 294​ Antenne Niederrhein 303​ 100‘5 Das Hitradio. 148,​ 191 alsterradio 106!8 rock’n pop 148, Antenne Niedersachsen 148,​ 152, 100,6 FluxFM 177,​ 300 152, 164, 165, 180, 181, 189, 205, 301 165, 167, 179, 181, 186–191, 203, 103.7 Unser Ding ​133, 169, 195 ff. ALSTER TV 290​ 294 f., 302 104.6 RTL ​130, 149, 153, 167, 175, 176, Alternativer Medienpreis 60​ Antenne Pfalz 304​ 177, 300 Alternativ FM 298​ Antenne Pirmasens 304​ 105‘5 Spreeradio ​130, 149, 153, 175, altötting.tv‌ 289​ Antenne Ruhr 303​ 177, 300 amazing discoveries TV 285​ Antenne Saar 133,​ 197 105.9 Radio Paradiso 300​ f. Amazon ​69, 77, 91, 94–97, 105, 107, Antenne Sachsen 295​ 106.2 Radio Oberhausen 192,​ 303 135, 155 Antenne Sylt 294​ 106.4 TOP FM ​132, 134, 166 f., 298, Amazon Fire TV Stick 91​ ANTENNE THÜRINGEN 149,​ 152, 299 Amazon Instant Video 69,​ 77 165, 167, 199, 203, 206, 207, 208, 107.7 Radio Hagen 192,​ 303 Amazon Prime Instant Video 95​ 277, 278, 283, 295, 305 180 Grad FM 294​ Amazon Prime Music 135​ Antenne Trebgast 289​ 917xfm 180​ AngelsFox-Radio​ 294​ Antenne Unna 303​

310 Stichwortverzeichnis | Register

apollo radio))) ​165, 166, 167, 304 B BigCityBeats 295​ Apple Music ​125, 135, 141 bigFM ​132, 133, 135, 138, 142, 148, Apple TV 91​ B5 aktuell ​133, 149, 152, 173, 183 150, 153, 165, 166, 167, 168, 169, Arbeitsgemeinschaft der mittel­ B5 plus 133​ 170, 183, 191, 193, 194, 195, 196, 197, deutschen Landesmedien­ Babelsberg Hitradio 174,​ 301 297, 304 anstalten (AML) 54,​ 278 BabyTV 87​ bigFM Der neue Beat 148,​ 166, Arbeitsgemeinschaft Fernseh­ Bad Berka TV 293​ 169, 195 forschung ​67 baden.fm‌ ​116, 132, 148, 169, 297, 298 bigFM Hot Music Radio 148,​ 150, Arbeitsgemeinschaft Media Analyse Baden TV 288​ 153, 166, 169, 183, 191, 193, 194, s. ag.‌ma und Media-​Analyse Bauer Mediengruppe 35,​ 138 195, 197 ARD; auch: Das Erste ​11, 35, 42, 45, Bavaradio 295​ bigFM Saarland ​148, 166, 196, 197, 48, 69, 70, 71, 72, 73, 77, 78, 79, 84, Bayerische Landeszentrale für neue 304 85, 117, 145, 149, 150, 153, 161, 163, Medien s. BLM bigFM WorldBeats ​132, 133, 194, 164, 169, 173, 177, 179, 181, 183, 186, Bayerischen Fernsehen 117​ 297, 304 189, 191, 195, 197, 199, 203, 205, Bayerischer Rundfunk s. BR Bildungszentrum Bürger 207, 218, 267 Bayern 1 133, 138, 149, 152, 169, 172 f., Medien e. V. (BZBM) ​60, 261, 263, ARD/ZDF-Langzeitstudie​ Massen- 183, 199, 207 280, 309 kommunikation 74,​ 76 Bayern 2 133, 149, 152, 173 Black Rock 86​ ARD/ZDF-Onlinestudie​ ​51, 53, 74, Bayern 3 133, 138, 146, 149, 152, 169, blizz 285​ 90, 136, 146 172 f., 183, 199, 207 BLK online TV 293​ Arena Sport Rechte und Marketing Bayern Funkpaket (BFP) 149,​ 152, BLM ​10, 12, 22, 31, 34, 35, 53, 54, 91, GmbH 288​ 172 f. 92, 93, 111, 114, 116, 117, 130, 136, 137, Aristo TV 23,​ 286 bayern-live-​ dreamradio​ 295​ 141, 163, 171, 172, 212, 214, 218, 220, ARTE 239​ Bayern plus 133​ 222, 228–231, 280–289, 294–299 AS&S ​85, 146, 148, 150, 151, 154, 156, Bayernwelle SüdOst 172,​ 298 BLN.FM 295,​ 300 161, 163 Bayrischen Medien Technik GmbH BLR 166,​ 299 AS&S Radio ​146, 148, 150, 151, 154, (bmt) 270​ BLTV 113​ 161 BBC World Service 174,​ 300 Blu-Ray-​ Player​ 43​ AS&S Radio Deutschland-​Kombi ​ BB‑MV-Lokal​ ‑TV ​114, 117 f., 249 BMRadio.de‌ 295​ 148 BB RADIO ​149, 153, 165, 167, 175–177, BO-Beteiligungsgesellschaft​ 164​ Astra ​36, 38, 101, 102, 294 199, 203, 295, 300 BOK ​60, 61, 309 Astra Satellitenmonitor 37,​ 39 BCS 200​ BonGusto 258,​ 287 Astro TV 285​ BCS‑TV 293​ bonnFM 308​ a.tv‌ 289​ beate-uhse.​ tv‌ 287​ Boomerang 89,​ 287 ATV, ATV 2 89 Beko-BBL​ ‑TV 285​ BPjM ​28, 213, 220, 221 Audimark 147,​ 162 Berlin Community Radio 295​ BR ​54, 128, 133, 135, 149, 152, 171, 172, AudioBook 295​ Berliner Rundfunk 91.4 149, 150, 173, 239, 282 Audio-Konvergenzreichweiten​ 153, 165, 166, 167, 175, 177, 300 Bravo Radio 138​ (Überblick) ​146 BERLITALIA 295​ brema ​52, 54, 111, 178, 214, 216, 218, Auditorix ​259 bermuda.funk‌ 306​ 220, 236, 280, 281, 282, 285, 286, AUPEO! Personal Radio 295​ Bertelsmann ​35, 86, 87 290, 301 Aus- und Fortbildungskanal s. afk Bertelsmann Stiftung 86​ Bremen Eins ​133, 148, 152, 179, 189 Ausbildungsmedien ​56, 60, 62, 257, Beteiligungsstrukturen im Privat- Bremen Next 133​ 306–309 radio 163​ Bremen Vier ​133, 148, 152, 178, 179, auto motor und sport Channel 87,​ Beteiligungsverhältnisse im priva- 189 286 ten Fernsehen 85​ Bremische Landesmedienanstalt AVMD-Richtlinie​ ​14, 15, 19–22, 215 BFR Bundesverband freier Radios ​ s. brema Axel Springer Verlag ​83, 84, 89, 60, 61, 309 BR Heimat 133​ 163, 165 BFR1 Radio 295​ BR-Klassik​ ​133, 152, 173 AXN 84​ BHeins ​133, 174, 234, 301 Broadband TV ​26, 86, 105 AZ Media TV 285​ Bibelradio 295​ Broadcast Sachsen 200​ Bibel TV 84,​ 285 Brutto-Netto-​ Schere​ im Hörfunk Big Brother Radio 295​ (Übersicht) 155​

311 Register | Stichwortverzeichnis

Brutto- und Netto‑TV-​Werbe­ Campus Radio bit eXpress 306​ das neue Radio Neckarburg ​170, umsätze 83​ Capital Group Companies 87​ 298 Bruttowerbeumsätze Hörfunk 152​ Cartoon Network 89,​ 287 DAS NEUE RSA Radio 298​ BR Verkehr 133​ center.tv‌ Düsseldorf 119,​ 291 Das Vierte 88​ Bullenfunk.fm‌ 296​ center.tv‌ Köln 119​ Daumenkino 2.0 279 Bundesfachverband Essstörungen Central FM Media 196,​ 266 dctp 258,​ 285 e. V. 31​ Channel4 69​ Deezer ​125, 135, 162 Bundeskartellamt (BKartA) 164​ Channel 21 106,​ 286 DEFJAY 175,​ 295 Bundesministerium für Familie, Channel80 295​ deinFM 190​ Senioren, Frauen und Jugend ​ Chemnitz Fernsehen 292​ delta radio ​148, 152, 164, 165, 166, 60, 280 chillectro.com‌ 295​ 167, 180, 181, 204, 205, 301 Bundesnetzagentur (BNetzA) ​20, Christliches Radio München (CRM) ​ DELUXE LOUNGE RADIO 175,​ 294 174, 217, 254 132, 300 DELUXE MUSIC 285,​ 295 Bundesprüfstelle für jugendgefähr- CityKombi 3a 195,​ 197 DELUXE MUSIC AUDIO 295​ dende Medien s. BPjM City Radio Trier 304​ DELUXE RADIO ​134, 175, 294, 301 Beauftragte der Bundesregierung City Vision 119,​ 291 Der Aktionär TV 285​ für Kultur und Medien (BKM) ​ Classica ​87, 88, 287 detektor.fm‌ 295​ 280 Classical 102 295 Detskij Mir 287​ Bundesverband Bürger- und Ausbil- Classic Rock Radio 304​ Deutsches Institut für Internatio­ dungsmedien s. bvbam Clipfish 86,​ 91 nale Pädagogische Forschung Bundesverband Digitale Wirtschaft ClipMyHorse.TV 246,​ 285 (DIPF) 55,​ 281 (BVDW) ​136f, 141, 147, 230, 283 Clypd 105​ Deutscher Multimediapreis 60​ Bundesverband Freier Radios s. BFR CNN 89​ Deutscher Digitaler Radiostream Bundesverband Lokal‑TV 113​ colaboradio 300​ MV 295​ Bundesverband Offene Kanäle e. V. ​ coloRadio 198,​ 308 Deutsches Musik Fernsehen 285​ s. BOK COMED TV 293​ Deutsche Telekom AG s. Telekom Bundesweite Hörfunkprogramme Comedy Central ​84, 89, 286 Deutsche Welle 135​ (Übersicht) 130​ Community Media Forum Europe Deutschlandfunk ​132, 138, 168, 169, Bundeszentrale für politische (CMFE) 60​ f. 173, 177, 178, 179, 181, 183, 186, 189, Bildung­ (bpb) ​61, 220, 280 Community-Radio​ 295​ 191, 195, 197, 199, 203, 205, 207 Bund-Länder-​ Kommission​ zur Connectable TV 43​ Deutschlandradio ​48, 132, 135, 168, Medienkonvergenz­ 14,​ 45 Constantin Film 89​ 169, 177, 178, 179, 181, 186, 189, 191, Burda ​35, 164, 165, 167 Constantin Medien AG 87,​ 89 197, 199, 207, 283 Bürgerfernsehen ​56, 57, 206, 259, Coolradio 1, Jazz ​134, 171, 299 Deutschlandradio Kultur 132,​ 168, 278, 308 Coswiger Infokanal K 3 292​ 169, 177, 178, 179, 181, 186, 189, 191, Bürgerhaus Bennohaus 61​ Couchfunk GmbH 105,​ 288 197, 199, 207 Bürgerhaus.MEDIAL 239​ Country 108 295 didacta – die Bildungsmesse 55​ Bürgermedien ​49, 50–62, 206, 210, Crime & Investigation Network 87​ die klangkojoten 295​ 215–217, 246, 247, 251, 256–259, Crystal Reality Media GmbH 288​ die medienanstalten ​14, 47, 65, 66, 262, 263, 271–278, 284, 309 CSA 215​ 67, 78, 96, 109, 212, 283, 284 Bürgerradio ​59, 178, 206, 309 CT das radio 308​ DIE NEUE 107.7 132, 134, 148, 167, Burgstädter Kabelzeitung 292​ ctv 285​ 169, 294, 297, 298 bvbam ​60, 61, 62, 309 die neue welle ​132, 148, 165, 167, BVB-Netradio​ 295​ D 168, 169, 297, 298 bw family.tv‌ 288​ Dieter Baacke Preis 60​ Byte.FM 295,​ 300 DAB-Programme​ (Übersicht) 132​ Digital Classix 132,​ 300 Das Cloefradio 266​ Digitale Dividende II 17,​ 42 C DASDING ​132, 133, 169, 195, 197 Digitalisierungsbericht ​11, 37, 40, Das DolphinsRadio 295​ 46, 47, 48, 65, 67, 91, 95, 96, 131, Cmp TV 290 Das Erste s. ARD 135, 284 Campuscrew Passau 306​ Das Frankfurter Fernsehen 290​ Direktorenkonferenz der Landes- CampusFM 308​ Das neue Charivari ​98,6 132, 166, medienanstalten s. DLM Campusradios ​57, 59, 306, 308 299, 300 Discofox 24 295

312 Stichwortverzeichnis | Register

Discofox.fm‌ 295​ El Cartel Media 84​ F Disco-Fox-​ Radio​ 295​ eldoradio 308​ Discovery Channel 89,​ 287 Electronic Media School (ems) 233​ Facebook ​17, 29, 36, 49, 56, 74, 91, Discovery Holding Company 88,​ 89 elektronischer Programm-Guide​ 95, 116, 141, 279 Disney Channel ​87, 88, 286 (EPG) 114​ Facebook Live 95​ Disney Cinemagic 87,​ 89 ELSTERWELLE ​174, 301, 304 Fachausschuss Regulierung ​ Disney Junior ​87, 89, 287 Elsterwelle Fernsehen 121,​ 292 216 Disney Konzern s. Walt Disney Ems-Vechte-​ Welle​ 307​ Fachausschuss Netze, Technik und Company­ ENERGY ​129, 130, 132, 146, 148, 149, Konvergenz 217​ Disney XD ​87, 89, 287 152, 153, 161, 164, 165, 166, 168, Fachausschuss Bürgermedien, Divimove 86,​ 105 169, 173, 174, 176, 177, 178, 179, 180, ­Medienkompetenz und Jugend- DLM ​10, 12, 14, 21, 22, 33, 46, 163, 181, 189, 199, 200, 205, 234, 294, schutz 217​ 212–219, 236 296, 298, 299, 300, 301, 304, 305 family.tv‌ 285,​ 288 DLM-Medienkonvergenzmonitor​ ​ ENERGY Berlin ​149, 153, 174, 176, Fantasy Lounge 132,​ 299 10, 33 177, 234 FAS – Fernsehen am Strelasund 291​ DLM-Symposium​ 10,​ 12 ENERGY Bremen ​148, 152, 165, 166, Fashion & Faces 290​ DMAX ​89, 103, 104, 285 178, 179, 189 FCB.TV 286,​ 295 DOC TV 290​ ENERGY City Kombi 148​ FCC Radio 295​ Dogan TV 89​ ENERGY Hamburg ​148, 152, 180, FC St. Pauli Internetradio 295​ domradio ​129, 130, 133, 182, 190, 181, 205 Fehnradio 295​ 194, 258, 294, 302, 303, 304 ENERGY München 149,​ 173 Feierwerk ​s. Radio Feierwerk domradio Studio Nahe 304​ ENERGY Nürnberg 299​ fem.com‌ 88​ DONAU 3 FM ​132, 149, 165, 166, 167, ENERGY Region Stuttgart 148,​ Fensterprogramme (TV) 88,​ 108, 169, 297, 298 168, 169 109, 110, 112, 118 DONAU TV 289​ ENERGY Sachsen ​149, 152, 164, 165, Fernsehen in Schwerin 307​ Donnerstag Abend 286​ 199, 200, 304, 305 Fernsehfenster 111,​ 285 DOPPIO TV 23​ Entertain 100​ Fernsehfensterrichtlinie (FFR) 108​ f. DQB656 on Air 295​ ERF Fernsehen 246,​ 286 FFH digital 295​ Drachenmusikbox 295​ ERF Plus ​129, 130, 132, 184, 206, 294 ffn comedy 295​ DRadio Wissen/DokDeb 132 ERF Pop ​129, 130, 133, 184, 206, FG. chic 133​ Dresden Eins 121,​ 292 294, 301 FG.chic‌ 301​ Dresden Fernsehen 121,​ 292 Erfurter Netcode ​53, 274, 280 FG Chic 134​ DRF1 286 Ernst.FM 295​ FG.DJ Radio 301​ DRF Deutschland Fernsehen GmbH ​ eRtv – euro-Regional​ TV 292​ fh-radio.​ de‌ 306​ 120 ESC Radio 295​ Filstalwelle 288​ Drittsendezeiten 213​ Eurocast ​167 FIM-​Studie – Familie, Interaktion Düğün TV 286​ European Broadcasting Union und Medien 281​ DuMont Schauberg 35​ (EBU) 126​ Fix & Foxi 287​ European Regulators Group for Au- Flickr 29​ E diovisual Media Services (ERGA) FLIMMO ​18, 53, 227, 250, 274, 279, 22, 215, 227 280, 281 EBRU TV EU 285​ European Platform of Regulatory fluegel.tv‌ 288​ eBusiness-Hangout​ 286​ Authorities (EPRA) 22,​ 215 FluxFM ​149, 168, 175, 177, 178, 294, edura.fm‌ 54,​ 280 European Tamil Radio 295​ 298, 300, 301 E! Entertainment ​87, 89, 287 European Youth4Media Förderpreis Medienpädagogik ​55, egoFM ​129, 130, 132, 149, 165, 166, Network e. V. 61​ 281 167, 168, 171, 173, 294, 297, 298, euro-Regional​ TV 121,​ 292 Forst TV – Kanal 12 290 299, 305 Eurosport, Eurosport 2 89 Forum Ukrainischer Journalisten 61​ Eifel Radio 304​ ev1.tv‌ 119,​ 291 Fox, Fox Channel ​87, 88, 287 Ein Netz für Kinder 53,​ 280 Evangelisches Fernsehen efs 289​ FragFINN.de‌ 53​ Eins Live 153​ EWE TEL GmbH 287​ Franken Fernsehen 289​ Elbe-Elster-​ Fernsehen​ (EEF) 290​ Experimentelles Radio 309​ Frankenwald TV 289​ ElbeKanal 293​ Express Hitradio 295​ Frank Otto Medien (FOM) 164,​ 175 extra radio 298​

313 Register | Stichwortverzeichnis

Freenet AG 102​ Geo Television ​86, 87, 287 Hans-Bredow-​ Institut​ für Medien- Freies Radio Freudenstadt 306​ Germany’s Hitradio 295​ forschung (HBI) ​10, 12, 243 Freies Radio für Stuttgart 306​ Gesamtkonferenz der Medien­ HarbourTown Radio 295​ Freies Radio Göppingen e. V. 306 anstalten (GK) ​12, 212, 213, 219 Hardcast.de‌ 295​ Freies Radio Kassel 307​ Geschäftskennzahlen RTL-Gruppe​ harmony.fm‌ ​133, 148, 150, 152, 164, Freies Radio Potsdam 300​ und ProSiebenSat.1 Media SE 103​ 165, 166, 167, 182, 183, 184, 294, Freies Radio Wiesental 134,​ 168, Gesellschaft zur Verwertung von 302 306 Leistungsschutzrechten (GVL) ​ HbbTV ​10, 26, 36, 44, 45, 104, 114, Freies Radio Wüste Welle 134,​ 168 56, 158 270, 275 Freies Sender Kombinat (FSK) 132,​ Gewichtungsstudie 124​ HBO ​71, 96, 98 133, 180, 301 GfK Fernsehforschung 73,​ 112 HCJB Bibel Radio ​23, 129, 130, 294 Freiwillige Selbstkontrolle der Film- Globalbase.fm‌ 295​ HD+, HD Plus GmbH ​101, 286, 288 wirtschaft (FSK) 220,​ 246 GMK 61,​ 257 HD Campus‑TV 306​ Freiwillige Selbstkontrolleinrich- Goitzschewelle – Das JUNGE HDL TV 293​ tungen ​213, 220, 221, 246, 284 Radio e.­ V. 295​ Heimatkanal ​85, 87, 88, 287, 292 Fremantle Media 86​ Goldbach Germany 84​ Hellweg Radio 303​ Friedrich-Ebert-​ Stiftung​ 61​ Goldener Spatz Kindermedien­ HERTZ 87.9 308 Friesischer Rundfunk (FRF) 112,​ festival 279​ Herzo TV 289​ 119, 291 GOLD FM 295​ Hessische Landesanstalt für priva- Fritz ​133, 149, 153, 176, 177, 181, 199, Goldmedia GmbH ​67, 83, 96, 101 ten Rundfunk und neue Medien ​ 229 GoldStar TV ​85, 87, 88, 287 s. LPR Hessen FRM‑TV 292​ Gong 96,3 (München) 149​ Hessischer Rundfunk s. hr FSN-Radio​ 295​ gong fm ​166, 172, 299 HEVC 42​ FSX-Radio​ 295​ Gong Mobil (DAB) 300​ Highlight Communications AG 89​ FTL 286​ Google ​17, 29, 36, 91, 116, 238 History ​87, 88, 89, 287 Funkanalyse Bayern 117,​ 284 greencapital.tv‌ 290​ HIT104 295 Funkanalyse Hessen 284​ Greifswald TV 291​ Hitbox 95​ Funkanalyse Lokal‑TV 283​ Gremienvorsitzendenkonferenz HIT RADIO FFH ​133, 138, 148, 150, Funkanalyse Mecklenburg-​ (GVK) ​11 f., 14, 212–215, 218, 219, 152, 164, 165, 166, 167, 173, 182, 183, Vorpommern 118​ 225, 229, 261, 277 184, 195, 207, 294, 302 Funkanalyse Sachsen 284​ Gremium Europäischer Regulie- Hitradio MS One 294​ Funke Mediengruppe 35​ rungsstellen für elektronische Hit Radio N1 132, 299, 300 Funkhaus Aschaffenburg 165,​ 167 Kommunikation (GEREK) 20​ HITRADIO OHR ​132, 148, 169, 297, Funkhaus Europa ​128, 133, 176 Grevesmühlen TV 291​ 298 Funkhaus Freiburg 116​ Grimmen TV 291​ hitradio.rt1 298 Funkhaus Halle ​134, 201, 202 Group M 160,​ 161 hitradio.rt1 augsburg 132,​ 299 Funkhaus Nürnberg 165,​ 167 GüstrowTV 291​ hitradio.rt1 nordschwaben 298​ Funkhaus Regensburg 165,​ 167 Gute Laune TV 287​ hitradio.rt1 südschwaben 299​ Funkhaus Würzburg 165,​ 167 Guten Abend RTL für Bremen und HITRADIO RTL SACHSEN 149,​ 152, Funk Kombi West 153​ Niedersachsen 290​ 167, 199, 200, 203, 304 Funradio-one.​ de‌ 295​ gutscheine.de‌ 86​ HITRADIO RTL Weihnachtsradio ​ 295 G H HitRadio SKW 176,​ 301 Hit Station.fm‌ 295​ Galaxy Aschaffenburg 166,​ 298 h1‑Fernsehen aus Hannover 307​ Hochschulradio Aachen 308​ Galaxy Bamberg 166,​ 298 Hamburg 1 118, 290 hochschulradio düsseldorf 308​ Galaxy Bayreuth 166,​ 298 Hamburger Lokalradio (HLR) 132,​ Hochschulrundfunk s. Campus- gamechannel.de‌ 86​ 133, 180, 301, 302 radios GAY FM 295​ Hamburger Mediensymposium ​ HOPE Channel ​129, 130, 246, 286, GEMA 56,​ 158 243 294 Gemeinsame Geschäftsstelle der Hamburg Zwei ​148, 152, 165, 166, HORADS 88,6 – Hochschulradio ALM (GGS) ​14, 19, 211, 212, 219, 221 167, 180, 181, 205, 301 Stuttgart ​134, 168, 306 Genius TV 286​ handysektor ​55, 227, 258, 280, 281 hörbuchFM 295​

314 Stichwortverzeichnis | Register

Hördauer Radio 144​ Institut für angewandte Kommuni- Junior ​87, 89, 287 Hörfunk-Reichweiten​ (Übersichten kationsforschung (IFAK) 11,​ 193 jüterbog‑tv 290​ je Bundeslang) ​169, 173, 177, 179, Internationales Zentralinstitut juuupoint! 52​ 181, 183, 186, 189, 191, 195, 197, 199, für das Jugend- und Bildungs­ juuuport ​52, 250, 255, 273, 274, 203, 205, 207 fernsehen (IZI) ​31, 281, 282 280, 281 Horizon (TV- und Medienplatt- Internet-ABC​ ​18, 51, 52, 250, 258, Juwelo TV 286​ form) 98​ 279, 280, 281 hr ​128, 133, 148, 152, 182, 183, 184, Internet-ABC-​ Schule​ ​52, 279, 281 K 282 Internet-Beschwerdestelle.de‌ 52​ hr1 133, 138, 148, 183, 184, 195, 207 Internetwelle Sachsen-Anhalt​ 295​ Kabel Baden-Württemberg​ ­ 288​ hr2 133, 183 Intersurfradio 295​ Kabel Deutschland (KDG) 41,​ 45, hr2-kultur​ 133​ intv 289​ 99, 101, 122, 129, 234, 278, 288 hr3 133, 138, 148, 169, 183, 184, 195, Invesco 86​ kabel eins ​26, 77, 87, 88, 105, 117, 207 Investmentradio 295​ 285, 287 hr4 133, 148, 183, 195, 207 IP Deutschland 84,​ 110 kabel eins CLASSICS ​87 f., 105, 287 hr-info​ 133,​ 183 IPTV ​38, 42, 43, 100, 101, 217, 287 Kabelfernsehen Bischofsheim 289​ HSE24, HSE24 Extra, HSE24 Trend ​ Iradio Taurus 295​ Kabelfernsehen München 106, 286 Iran Beauty, Iran Music 286​ ServiCenter (KMS) 288​ hsf Studentenradio e. V. 309​ IR Radio 175​ KabelJournal Chemnitzer Land 292​ Hustler TV Deutschland 287​ IRTV - Studio MP 290​ KabelJournal Erzgebirge 121,​ 292 Hybrid Broadcast Broadband TV 26​ Isarrunde 286​ KabelJournal Flöha‑TV 292​ Hyperraum.TV 286​ Isar TV 289​ Kabel plus ​122, 278, 292, 293 iSTUFF – Ilmenauer Studenten­ Kabelzeitung Adelsberg 292​ I fernsehfunk 309​ Kabelzeitung Altenberg/Geising/ ISW Fernsehen 289​ Zinnwald 292​ IFA ​46 iTunes ​69, 125, 135 kanal 8 – dresden, – Sport 292 Ilmwelle 90’s Event, Schlager 171 iTV Coburg 289​ Kanal 9 Erzgebirge 292​ I love Radio 138​ Kanal 12 Spremberg TV 290​ INeeDRadio Funkhaus 295​ J Kanal Avrupa 286​ Info GmbH 118​ Kanal C – Das Campusradio 306​ Infokanal Bad Wilsnack 290​ JACK FM ​133, 295, 301 Karow LIVE 295​ Infokanal Coburg/tvo 289​ JAM FM ​129, 130, 148, 149, 153, 167, Kartina DigitalGmbH 288​ Infokanal Crimmitschau 292​ 175, 176, 177, 294, 300 katholisch.de‌ 286​ Infokanal Cunewalde 292​ JAZZPLANET 295​ KDG ​s. Kabel Deutschland Infokanal Eibau 292​ JazzRadio 106,8 176, 300 KEK ​11, 14, 19, 32, 33, 34, 87, 88, 163, Infokanal Ludwigstadt 289​ JazzRadio Baltic 250,​ 302 212, 213, 222, 223, 225, 229, 261, Infokanal Ottendorf-Okrilla​ 292​ JazzRadio Rostock 185​ 267, 277 Infokanal Zwönitz 292​ jena.tv‌ 122,​ 293 KEVAG Telekom GmbH 288​ Inforadio ​133, 149, 153, 176, 177, 186 JIM-​Studie – Jugend, Information Khatereh 285​ Informationssystem Medien­ und (Multi‑)Media ​49, 50, 54, 55, KidsNews 289​ pädagogik (ISM) 55,​ 281 281, 284 KiK 289​ Informierende Mediennutzung joiz 285​ KiKa 73​ gestern­ 124​ Joy-Music-Video 290​ KIM-​Studie – Kinder und Medien ​ Infothek 88vier – Das Kiezradio ​ Jugendmedienschutz-Staatsvertrag​ 55, 281, 284 300 (JMStV) ​11, 14, 15, 28 ff., 211, 213, Kindermedienland Baden-​ info tv leipzig 121,​ 292 221, 246, 253, 255, 273 Württemberg­ 227​ Initiative Eltern + Medien ​259 jugendschutz.net‌ ​10, 52 f., 221, Kindermedienland Thüringen 279​ In-Radio​ 295​ 227, 282 KingFM 295​ Insafe 263​ Jugend TV‑Sender ELF 291​ Kinowelt TV Premium 287​ Instagram 29,​ 141 Jukebox 287​ Kirche in Bayern 289​ Institut für Medienforschung JUMP (MDR) ​133, 149, 152, 173, 177, KISS FM ​149, 153, 164 f., 174–177, ­Göttingen und Köln (ImGö) 108​ 189, 198, 199, 200, 202, 203, 206, 234, 300 207, 208, 277, 283

315 Register | Stichwortverzeichnis

KJM ​10–14, 19, 28–31, 212 f., 217, LandesWelle Thüringen 149,​ 152, LTV – Lausitz TV 290 220 f., 225, 227, 229, 236, 238, 165, 166, 206, 207, 208, 277, 283, luck‑tv 290​ 243, 251, 259, 261, 267, 273, 277, 305 L’UniCo 308​ 280, 284 Landeszentrale für Medien und Lunzenauer Kabel Zeitung 292​ klassik.com‌ 295​ Kommunikation Rheinland-​ LUST PUR 287​ Klassik Radio ​130–132, 138, 148 f., Pfalz s. LMK 153, 162, 168, 169, 172–191, 199, Langenhessen‑TV 292​ M 204–207, 242, 250, 294, 296, last.fm‌ 135​ 298–305 Latizón TV 286​ M7 Deutschland GmbH 288​ Kleve FM 296​ Laubuscher Heimatkanal 292​ MA s. Media-Analyse​ klicksafe ​18, 52, 258, 263, 280, 282 Laut AG 164​ mabb ​12, 114, 117 f., 130, 174, 214, klicksafe Preis für Sicherheit im laut.de, laut.fm‌ ​136, 138, 161, 164, 216, 218, 222, 232–235, 249, 271, Internet­ 52​ 296, 297 281–290, 294–298, 300–302, Klick-Tipps​ 53,​ 282 LeineHertz 106einhalb 187,​ 307 304, 306 Klinik‑TV Augsburg 289​ Leipziger Internet Zeitung 293​ Madsack ​35, 165, 167 Knowhow für junge User 282​ Leipzig Fernsehen 121,​ 292 Magine TV ​95, 97, 288 Kölncampus 308​ LernRadio 306​ MA HSH ​52, 118, 130, 132, 164, Köln.tv‌ ​112, 119, 291 Lernradios 226​ 180, 204, 214, 216, 218, 220, 222, Kommission für Jugendmedien- LFK ​12, 22, 52–55, 60, 91–93, 111, 240–243, 281, 284–287, 290, schutz s. KJM 115 f., 130, 168, 214–216, 218, 220, 293–303, 305 Kommission für Zulassung und 222, 224, 225–227, 262, 281–288, Mainstream Media 85​ Aufsicht s. ZAK 294–297, 302 main.tv‌ 289​ Kommission zur Ermittlung der LfM ​52 f., 55, 119 f., 130, 190, 192, MA IP Audio 136​ Konzentration im Medien­ 214, 216, 218, 220, 222, 256–259, ManouLenz 286​ bereich s. KEK 280–287, 291, 294–297, 302 f. MA Radio ​48, 144, 146, 147 Konvergente Medienentwick- Liberty Global 89​ marcel-ist-​ reif.​ de‌ 296​ lung 16​ Liberty Interactive 106​ MARCO POLO TV 287​ Konvergenz ​11, 15, 28, 33, 215, 217 Lippe Welle Hamm 192,​ 303 Marienberg TV 290​ Konvergenzgutachten 14​ LITE TV 286​ Marienfeld Multimedia GmbH 288​ Konzentrationsbericht 32​ livekommentatoren.de‌ 296​ Marktanteil der TV-Regionalfenster KopfKinofm 296​ LMK ​52–55, 60, 110 f., 115, 120, 193 f., (Übersicht) 110​ Kosmica TV 286​ 214, 216, 218, 220, 227, 260–262, Massage TV 290​ Kraichgau TV 288​ 280–286, 292, 304 mauma.fm‌ 134,​ 301 kultradio ​132, 296, 298 LMS ​11, 12, 28, 52, 60, 130, 196, maxdome ​88, 95, 99, 100, 104 Kult.Radio – Das Märchen.Radio ​ 214, 216, 218, 220, 222, 264–267, Max-Ophüls-​ Preis​ ​267 296 281–286, 294, 297, 304 MC EU 286​ kulturMD 293​ Location Guide Großregion ​267 MCN 94​ Künzelsound 296​ Lokalfunk Kombi Westfalen 153​ mc tv ​246 KW‑TV 290​ Lokalradio Neustadt e. V. 296​ MDF.1 293 Lokalradio Rostock (LOHRO) 185,​ MDR ​128, 133 f., 149, 152, 173, 177, L 302, 307 189, 198–203, 206–208, 275, LOKALSTUDIO Bischofswerda 292​ 277 f., 282, 283 La magia de tango Radio 296​ lokal tv 291​ MDR 1 149, 200 Landesanstalt für Kommunikation Lokal‑TV-Kongress​ ​113, 235, 271, 278 MDR 1 Radio Sachsen 149,​ 200 Baden-Württemberg​ s. LFK LOKruf 296​ MDR Die Zielgruppe 149​ Landesanstalt für Medien Nord- Lora/Feierwerk/CRM 132​ MDR Figaro ​133, 199, 203, 206, 207 rhein-Westfalen​ s. LfM LORA München ​132, 299, 306 MDR Info 133,​ 199 Landesmedienanstalt Saarland Lounge FM ​129, 135, 294 MDR Jump s. JUMP (MDR) s. LMS LPR Hessen ​11 f., 52–55, 60, 110 f., MDR Klassik 133​ Landesmedienzentrum Baden-​ 118, 130, 182, 184, 214, 216, 218, 222, MDR Sputnik ​133, 199, 202, 203 Württemberg (LMZ) 282​ 244–247, 279–287, 291, 294–297, MDR Thüringen ​149, 199, 203, 206, Landesradio Thüringen 296​ 301 f. 207, 208, 277 L‑TV Fernsehen 288​ Media-Analyse​ ​48, 142, 143

316 Stichwortverzeichnis | Register

Media Broadcast GmbH ​10, 42, 102, Medienstiftung Hamburg MSA ​52–54, 121 f., 201, 214–216, 131, 132, 254, 288 Schleswig-­ Holstein​ 204​ 218, 220, 271–275, 280–282, 293, Medianezz.de‌ 227​ MEDIENTAGE MÜNCHEN 11,​ 161 295–297, 305 Media Night Hannover 255​ Medientreffpunkt Mitteldeutsch- MS One Schlager Radio 298​ MediaSpar TV 286​ land 10,​ 271 MStV 233​ Medienanstalt Berlin-Branden​ - Medien Union ​35, 164, 193 MTV ​84, 87, 89, 94, 287 burg s. mabb MedienVielfaltsMonitor ​10, 16, 34, MTV Brand New 87​ Medienanstalt Hamburg/ 35, 163, 164, 284 MTV Dance, Hits, Live HD, Music 24, Schleswig-Holstein​ s. MA HSH Medienwerkstatt 289​ ROCKS 87,​ 89 Medienanstalt Mecklenburg-​ Meer Radio 92,8 187 mühldorf.tv‌ 289​ Vorpommern s. MMV MEF Mittel Erzgebirgs Fernsehen ​ Muldental TV 292​ Medienanstalt Sachsen-Anhalt​ ​ 292 Multi-Channel-​ Network​ 27,​ 94 s. MSA MEGA 80 s 132,​ 299 multicult.fm‌ 296,​ 300 Medienaufsicht (Schaubild Struktur Megafox24 296 Multimediamobile 255​ der Medienaufsicht) 15​ MEGA RADIO ​132, 133, 134, 180, 302 münchen2 289 Medienbesitz und Mediennutzung MEGA RADIO BAYERN 299​ Münchener Zeitungsverlag 35​ Jugendlicher (Übersicht) 49​ MEGA RADIO SNA ​133, 180, 301 münchen.tv‌ 117,​ 289 medien+bildung.com‌ 261​ Mei Musi TV 107​ Münchner Kirchenradio 132,​ 171, Mediengespräche 255​ Mein Sportradio 296​ 300 MedienGewichtungsStudie 65,​ 66, meinTVshop 286​ Music is Life 296​ 124, 284 mephisto 97.6 198, 308 Must-Carry-​ Sender​ 115​ Mediengruppe RTL ​83, 86, 102, Metal-Only​ 296​ MV1 291 103, 254 Metropol FM ​166, 168, 174, 178, 190, MyTVplus 292​ Medieninnovationszentrum 233​ 238, 258, 294, 298, 300, 301, 304 MyVideo ​88, 91, 106 Medienkompass Mecklenburg-​ Metropolregion.TV 288​ Vorpommern 250,​ 284 MGM Channel 84,​ 287 N Medienkompetenzbericht 12,​ 60 Michel Medien Beteiligungs GmbH ​ MedienkompetenzForum Südwest ​ 118 N24 72, 79, 84, 89, 117, 286 s. MKFS miniKIM-​Studie – Kleinkinder und naheTV – Studio Bad Kreuznach ​ Medienkompetenz stärkt Branden- Medien 281​ 308 burg (Förderpreis) 235​ Minimalradio 296​ naheTV – Studio Idar-​Oberstein ​ Medienkompetenzzentrum (MKZ) ​ Minimalstation.de‌ 296​ 308 274 Mischkanal Berlin 290​ Napster 135​ Medienkonvergenzmonitor 10,​ 11, Mitteldeutscher Rundfunk s. MDR Nasch Kinomir 23,​ 287 16, 33, 34 Mittel Erzgebirgs Fernsehen 121,​ Nashe Ljubimoe Kino 287​ Medienkonzentrationsrecht 31​ 292 NAT GEO PEOPLE 87,​ 287 Medienmobile 274​ Mittelsachsen TV 292​ NAT GEO WILD 87,​ 287 Medienpädagogischer Forschungs- MITV 285​ National Geographic Channel 87,​ verbund Südwest s. mpfs MixNation 296​ 88, 287 Medienportal Sachsen-Anhalt​ 275​ MIZ Babelsberg 233​ National Public Radio (NPR) 174,​ Medienprojektzentren (MOK) 247,​ MIZ-Formatfestival​ 235​ 296 307 MKFS ​53, 54, 55, 227, 263, 281, 282 NBC Universal ​87, 88, 89 Medienprojektzentrum Offener MMV ​11, 52, 114, 117 f., 185, 214, NBF 3 – havelland TV 290​ Kanal­ Fulda 307​ 216, 218, 220, 234, 248–251, 271, NBF 3 – prignitz TV 290​ Medienprojektzentrum Offener 281–284, 291, 294–296, 302 NBF 3 – ruppin TV 290​ Kanal­ Gießen 307​ Mohajer International Television NB-Radiotreff​ 88,0 307 Medienprojektzentrum Offener (MITV) 285​ NDR ​72, 73, 128, 132, 133, 138, 148, Kanal­ Kassel 307​ Moira Rundfunk ​164, 166, 193 150, 152, 162, 163, 178, 179, 180, 181, Medienprojektzentrum Offener MotorVision HD, MotorVision TV ​ 185, 186, 187, 188, 189, 191, 203, Kanal­ Rhein-Main​ 307​ 87, 88, 287 204, 205, 207, 254, 282 MedienQuiz 282​ mpfs ​55, 227, 280, 281, 284 NDR 1 186, 188 Medienscouts 250​ M Radio 296​ NDR 1 Niedersachsen 188​ NDR 1 Radio MV 186,​ 205

317 Register | Stichwortverzeichnis

NDR 1 Welle Nord ​179, 181, 186, Nordwest-​Zeitung (NWZ, NWZ Oko 292​ 189, 205 Funk und Fernsehen) 164,​ 167 OK Radio 296​ NDR 2 148, 150, 180, 185, 187, 188, Norfom Medien 164​ OK‑TV Bitburg 308​ 204 NOZ 119,​ 164 OK‑TV Kirchheimbolanden 308​ NDR 90,3 181 NPR Berlin FM 104 300 OK‑TV Kisselbach 308​ NDR Blue 133​ NRJ Radio Energy 296​ :OKTV Ludwigshafen 61,​ 308 NDR Info 181​ nrwision 291,​ 308 OK:TV Mainz 308​ NDR Info Spezial 133​ NRW.TV 112,​ 291 :OKTV Südwestpfalz 308​ NDR Kultur 133​ n‑tv ​72, 79, 86, 87, 117, 286 OK‑TV Wittlich 308​ NDR Traffic 133​ Nummer gegen Kummer 52​ OK Weinstraße – Studio Haßloch ​ Neckaralb Live 168,​ 298 Nutzungsdauer von Fernsehen und 308 nec tv 289​ Internet (Übersicht) 74​ OK Weinstraße – Studio Landau ​ NetCologne Gesellschaft für Tele- NWG – Neiße Welle Guben 290 308 kommunikation mbH 288​ OK Weinstraße – Studio Neustadt ​ Netflix ​77, 95, 96, 98, 100, 105 O 308 Netlantic GmbH 288​ oldenburg eins 307​ Nettowerbeerlöse des Hörfunks ​ Oberpfalz TV 289​ OLDIES 192​ FM 296 154 Oberwiesenthal Bildschirmtest‑TV Online-Only-​ Anbieter​ 141,​ 146 Netzneutralität 217​ im Kabelnetz 292​ Onlinerland Saar 266​ Netzwerk Medienkompetenz Oderland.TV 290​ Online-Video-​ Marketing-​ Kanal​ ​246 Sachsen-­ Anhalt​ 274​ ODF – Lokalprogramm Barnim 290​ os1.tv‌ ​112, 119, 291 neu’eins – dein regionalfernsehen ODF – Lokalprogramm Oder-​Spree ​ Oschatz TV 292​ 291 290 Oschmann-Gruppe​ ​164, 166, 167 neue welle ​148, 168, 169, 297, 298 OFC Fanradio 296​ OSF Oder-Spree-​ Fernsehen​ 290​ NE‑WS 89.4 192, 303 Ofcom 89,​ 215 osradio 104,8 307 Newtopia LIvestream 286​ Offene Kanäle (OK) ​56, 57, 60, 206, Ostseefunk Radio 296​ nice ​129, 130, 175, 294 249, 260, 262, 272, 274, 309 Ostseewelle ​149, 165, 166, 167, 177, Nichtkommerzielle Sender (Über- Offener Kanal Dessau e. V. 309​ 185, 186, 250, 302 sicht) 57​ Offener Kanal Flensburg 309​ Ostseewelle Hit-​Radio Mecklen- Nickelodeon ​73, 84, 87, 89, 286 Offener Kanal Kiel 309​ burg-Vorpommern​ 149,​ 185 Nick Jr., Nicktoons ​87, 89, 287 Offener Kanal Lübeck 309​ Ostseewelle MV 177,​ 186 Nicknight 84,​ 89 Offener Kanal Magdeburg e. V. 309​ Over-the-​ top-​ Angebote​ (OTT) 97​ Niedersächsische Landesmedien­ Offener Kanal Merseburg-​Quer- anstalt s. NLM furt e. V. 309​ P Nielsen Media Research ​35, 82, 83, Offener Kanal Salzwedel e. V. 309​ 84, 151, 153, 161, 170, 179, 188, 194 Offener Kanal Schleswig-​Holstein p4live.de‌ 296​ N‑JOY ​133, 179, 180, 181, 186, 188, (OKSH) 309​ P7S1 s. ProSiebenSat.1 189, 205, 254 Offener Kanal Speyer 308​ pafnet.tv‌ 289​ Nichtkommerzielle Lokalradios ​ Offener Kanal Stendal e. V. 309​ Panjab Radio ​133, 134, 301 56ff., 132, 143, 168, 174, 182ff., 198, Offener Kanal Wernigerode e. V. ​ Passion ​86, 87, 287 200, 204, 206, 224, 242ff., 272ff., 309 Pay‑TV und IPTV-​Abonnenten in 300ff. Offener Kanal Westküste 309​ Deutschland 2007–2015 101 NLM ​12, 25, 52, 111, 119, 130, 187, 214, Offener Kanal Worms 308​ Pearl TV 286​ 216, 218, 220, 252, 253, 254, 255, OF TV 118,​ 291 Peli One FM 296​ 281, 282, 284, 285, 286, 287, 291, Ohrenspitzer ​54, 227, 282 pepcom GmbH 288​ 294, 295, 296, 297, 302 OHRFUNK.de‌ 300​ peppermint fm 296​ noa4 – Nachbarn on air 118,​ 290, OHVtv 290​ Periscope 95​ 293 OK4 – Standort Adenau 308​ Perziger Kabelzeitung 292​ noa4 – Norderstedt on air 290,​ 293 OK4 – Standort Andernach 308​ PH 88,4 – Radio der Pädagogischen NOKO Bürgermedien 309​ OK4 – Standort Koblenz 308​ Hochschule Freiburg 306 s. NDR OK4 – Standort Neuwied 308​ Pier111.TV 288​ Nordsachsen TV 292​ OK54 Bürgerrundfunk Trier 308​ PiRadio 300​ Nordwestradio ​128, 133, 179 OKKL 308​ Pirate Gong 132,​ 300

318 Stichwortverzeichnis | Register

Pirate Radio 166​ ProSiebenSat.1 Favorites 87​ Radio Baba 296​ Pirna‑TV 292​ ProSiebenSat.1 Fiction 87​ Radio Bamberg 166,​ 298 Place2Be 175​ ProSiebenSat.1‑Gruppe ​26, 80, 83, Radio Banadi 296​ PLANET 287​ 85, 104 Radio Berg 192,​ 303 planet radio ​133, 148, 152, 164, 165, ProSiebenSat.1 Media SE 26,​ 86, Radio Berlin-Brandenburg s.​ rbb 166, 167, 182, 183, 184, 207, 294, 87, 258 radioBERLIN 88,8 133, 149, 153, 302 PSR s. Radio PSR 176, 177 Plattformregulierung ​10, 15, 16, 44, PUBLIC WIFI 234​ Radio Bielefeld 303​ 45, 46, 214, 215, 217, 258 PULS (BR) 133,​ 296 Radio Blau 198,​ 308 Plazamedia GmbH 89​ PULS FM – Pure Dance Radio 296​ Radio BOB! ​130, 132, 148, 150, 152, Plenum.TV 289​ Punksender 296​ 165, 166, 182, 183, 184, 204, 294, plus.am‌ 296​ punkteins oberlausitz TV 292 301, 302 PN Eins Dance ​132, 134, 171, 298, 299 PUNKTum Fernsehen 293​ Radio BOB! rockt Schleswig-​ PN Eins Urban ​132, 171, 299 pure fm ​132, 133, 180, 299, 301, 302 Holstein­ 204,​ 301 PN Medien GmbH 171​ PWC Media Outlook 82​ Radio Bochum 192,​ 303 Point Umwelt/Point Reportage 289​ Radio Bonn/Rhein-Sieg​ 303​ Polaris 289​ Q Radio Bremen s. RB Popjazzradio 296​ Radio Brocken ​133, 149, 152, 165, 167, Popradio Ostfriesland 296​ QUERFUNK 306​ 201, 202, 203, 305 P. O. S. RADIO 130​ QULAR 285​ Radio Chanson 296​ Potsdam TV 117,​ 290 QVC, QVC Beauty & Style, QVC Radio Charivari ​166, 172, 299 Power Radio 176,​ 301 Deutschland, QVC Plus 89,​ 106, Radio CHEMNITZ 304​ PrimaCom Berlin GmbH 11,​ 288 258, 286 Radio Corax 309​ Private Regional- und Lokalfernseh- Radio Cottbus 94.5 149, 174, 176, sender (Übersicht) 111​ R 177, 301 Private TV‑Programme (Übersicht) ​ Radio Darmstadt 184,​ 307 64 Radebeul TV 293​ radio.de‌ ​137, 147, 294, 295, 296, 297, Privatfernsehen in Bayern GmbH & Radio 2Day 89 München 132,​ 299, 298, 300, 301, 306 Co KG 88​ 300 Radio DRESDEN 304​ Production Guide Großregion ​267 Radio 7 132, 148, 166, 168, 169, 173, Radio Dreyeckland 306​ Programmbericht Fernsehen in 297 Radio Duisburg 192,​ 303 Deutschland ​10, 78, 109 Radio 7 Digital 297​ radioeins ​133, 149, 153, 176, 177, 199 programmbeschwerde.de‌ 266​ Radio 8 298 Radio Eins 166,​ 298 Programmbouquet: Radio Leipzig Radio 21 – 107,6 Bremen 148,​ 152, Radio Galaxy Coburg 166,​ 298 | egoFM | the wave – relaxing 165, 167, 178, 179, 187, 188, 189, Radio Emscher Lippe 192,​ 303 radio­ 305​ 254, 255, 301, 302 Radio Ennepe Ruhr 303​ Programmformate der Privatradios Radio38 165, 187, 254, 303 Radio ENNO 206,​ 309 (Übersicht) 140​ Radio 90,1​ 192, 303 Radio Erft 303​ Programmsparten und Reality‑TV-​ Radio 91.2 303 Radio Erzgebirge 107.7 165, 166, Formate 2015 78 radio 98eins e. V. 307​ 167, 305 Programmstatistik Hörfunk 128​ Radio 112 296 Radio Erzgebirge – Hit für Hit ein Prohlis‑TV 292​ radio aktiv 307​ Hit! 305 ProSieben ​26, 42, 70, 73, 77, 78, radioaktiv 306​ Radio Essen 303​ 79, 87, 88, 95, 103, 105, 117, 285, Radio – Akwaaba FM 296​ Radio Euroherz ​166, 172, 298 286, 287 Radio Allianz 296​ Radio Euskirchen 303​ ProSieben Connect 88​ Radio Alpenwelle 298​ Radio F ​132, 206, 299, 300, 309 ProSieben FUN ​87, 105, 287 Radio Arabella ​132, 149, 165, 166, Radio Fantasy ​132, 165, 166, 167, ProSieben MAXX 87,​ 105 173, 299, 300 298, 299 ProSiebenSat.1 12, 26, 35, 71, 73, 79, Radio Augsburg 132,​ 299 Radio Feierwerk ​132, 299, 300, 306 80, 83, 85, 86, 87, 88, 97, 99, 103, Radio AWN 166,​ 299 radio ffn ​135, 142, 148, 150, 152, 161, 104, 105, 114, 115, 258, 287 radio B2 23, 129, 130, 133, 149, 174, 165, 179, 181, 183, 187, 188, 189, 191, ProSiebenSat.1 Facts 87​ 176, 177, 234, 294, 296, 300, 301 203, 205, 294, 302 ProSiebenSat.1 Family 87​ Radio B2 National 296​ radioFH! 308​

319 Register | Stichwortverzeichnis

Radio Fine Tune 306​ Radio Leipzig DVB‑T ​165, 166, 167 RADIO PSR ​149, 152, 165, 166, 167, Radio France Internationale 174​ Radio Leporello 306​ 199, 200, 203, 207, 304 Radio Frankfurt/Oder 99.3 301 Radio Leverkusen 192,​ 303 Radio Q 308​ Radio free FM 306​ Radio.likemee 138​ Radio Quicky 296​ Radio F. R. E. I. e. V. 206, 309 Radio Limbach-Oberfrohna​ 296​ Radio Ramasuri 166,​ 299 RADIO fresh80s 296​ Radio Lippe 303​ Radio Reeperbahn 296​ Radio Galaxy ​132, 149, 165, 166, 167, Radio Lippe Welle Hamm 303​ Radio Regenbogen ​132, 149, 166, 172, 173, 298, 299 Radio Lora/Radio Feierwerk/ 168, 169, 195, 297 radio GOLD 133,​ 301 Christliches Radio 300​ Radio Regentrude 296​ Radio Gong 96,3 132, 165, 166, 167, Radio LOTTE Weimar 206,​ 309 Radio RheinWelle 92,5 184, 307 173, 299, 300 Radio Ludwigsburg BW 296​ Radio RSG 303​ Radio Gong 97.1 132, 299, 300 Radio Mainwelle 166,​ 298 Radio RST 303​ Radio Gong (Nürnberg) 166​ Radio Marketing Service s. RMS Radio Rur 303​ Radio Gong (Würzburg) 166​ Radio mauma.fm‌ 301​ Radio Rüsselsheim 307​ Radio Group s. The Radio Group Radio Megastar 296​ RADIO RUSSKIJ BERLIN ​97,2 FM Radio Gütersloh 303​ Radio Merkur 296​ 174, 300 Radio Hagenow 296​ Radio Merzig 105.1 UG 304​ Radio RZ1 294 Radio Hamburg ​148, 152, 164, 165, Radio Mittelweser ​187, 296, 303 Radio Saarbrücken 304​ 167, 180, 181, 186, 189, 205, 301 Radio MK 192,​ 303 Radio Saarschleifenland 196,​ 266 Radio Hannover 187,​ 303 radiomobil Berlin 300​ Radio Salü ​133, 148, 153, 195, 196, Radio hbw 309​ Radio München 132,​ 300 197, 304 Radio HCJB Deutschland 23,​ 129, Radio ND1 132, 299 Radio Sauerland 192,​ 303 130, 294 Radio Neandertal 192,​ 303 radio SAW ​133, 149, 150, 152, 164, Radio helle welle 306​ Radio Neckarburg 298​ 165, 166, 189, 199, 201, 202, 203, Radio Herford 303​ Radio Neunkirchen 304​ 207, 305 Radio Herne 192,​ 303 radionomy 136,​ 138 Radio Schlagerrevue Deutschland ​ Radio HNA 296​ Radio NORA ​148, 152, 165, 166, 167, 296 Radio Hochstift 303​ 181, 204, 205, 301 Radio Schleswig-Holstein​ s. R.SH Radio Homburg 304​ Radio Nordseewelle 187,​ 303 Radio Seefunk ​149, 169, 298 Radio Horeb ​129, 130, 132, 294, 299 radio NRW ​148, 150, 153, 165, 167, Radio Seelow 296​ Radio Horeb München 299​ 191, 192, 195, 303 Radio Siegen 192,​ 303 Radio Ilmwelle 132,​ 299 Radio Oberland 298​ [radio słubfurt] 296​ Radio‑im-Internet.​ de‌ 296​ Radio Oberwiesenthal 305​ Radio SpecialSoundConnection Radio IN ​132, 166, 298, 299 Radio Okerwelle 307​ (SSC) 296​ radio intercult 296​ Radio O. K. FM 296​ radio speed+ 296​ Radio ISW 298​ Radio okj 206,​ 309 Radio T 198,​ 308 Radio Jade 60,​ 307 Radio Oldenburg 187,​ 303 Radio TEDDY ​133, 149, 165, 167, 176, Radio Judo 296​ RADIO OSNABRÜCK 187,​ 303 177, 178, 182, 185, 238, 250, 294, Radio Kiepenkerl 303​ Radio Ostfriesland 307​ 296, 300, 301, 302, 304 Radio Köln 296,​ 303 Radio Paloma ​129, 130, 133, 148, 150, Radio/Tele FFH 164,​ 182 Radio-Kombi​ Baden-Württemberg​ ​ 176, 177, 186, 191, 197, 199, 203, Radio Ton ​132, 149, 166, 167, 168, 153, 169 207, 294, 301 169, 297, 298 Radio-Kombi​ Baden-Württemberg​ Radio Paradiso ​132, 133, 149, 176, 177, Radio Tonkuhle 187,​ 308 kompakt 148​ 180, 185, 250, 297, 300, 301, 302 radio TOP 40 165, 167, 206, 296, 305 Radiokombi Sachsen 149​ Radiopark (div. Programme) 296​ Radio Trausnitz 166,​ 299 Radiokombi Sachsen-Anhalt​ 149,​ Radio Pegasus 306​ Radio Triquency 308​ 203 Radio Plassenburg 166,​ 299 Radio Unerhört Marburg 307​ Radiokombi Thüringen 149,​ 207 Radio PN Eins Dance 134​ Radio Vest 303​ Radio Kormista 168​ RADIO P. O. S. 294​ Radio VHR 132,​ 297 Radio K. W. 192, 303 Radio Potsdam 89.2 301 RadioW 296​ Radio LAUSITZ 305​ Radio PrimaTon 166,​ 299 Radio WAF 303​ radio leinehertz 106,5 187, 307 Radio Primavera ​166, 172, 298 Radio-Webwelle.​ de‌ 306​ Radio LEIPZIG 305​ Radio Weser.TV ​178, 239, 307

320 Stichwortverzeichnis | Register

Radio Weser.TV Bremen und Rheinland Kombi Köln 153​ RTL ​10, 12, 23, 25, 42, 69, 70, 71, 73, Bremerhaven­ 307​ Rhein-Main​ TV 118​ 77, 78, 79, 83, 84, 86, 87, 88, 89, Radio Weser.TV, Bremer Umland ​ RIAS DESSAU 296​ 97, 102, 103, 104, 105, 106, 108, 110, 307 RIC 286​ 111, 112, 114, 115, 117, 118, 119, 129, Radio Weser.TV, Nordenham 307​ Riesa TV 292​ 130, 133, 134, 148, 149, 152, 153, 163, Radio Westfalica 303​ RIK Reutlingen 288​ 164, 165, 167, 169, 175, 176, 177, 183, Radio Wittlich 304​ RMNradio 297​ 188, 189, 191, 195, 197, 199, 200, Radio WMW 303​ RMS ​146, 148, 149, 150, 151, 153, 154, 201, 202, 203, 205, 207, 254, 258, Radio WSW 292,​ 305 155, 156, 158, 160, 161, 162, 169, 173, 262, 285, 286, 287, 289, 290, 291, Radio Wuppertal 303​ 177, 179, 181, 183, 186, 189, 191, 195, 293, 294, 295, 300, 304, 305 Radio X 184,​ 307 197, 199, 203, 205, 207 RTL Crime ​86, 87, 287 Radio Z ​133, 299, 300, 306 RMS Super Kombi ​146, 148, 154 RTL Digital Hub 105​ Radio ZuSa 308​ rmtv 291​ RTL-Fensterprogramm​ 110​ Radio ZWICKAU 305​ RNF Rhein-Neckar-​ Fernsehen​ 110,​ RTL Hessen ​86, 110, 118, 291 Radio Zwiebel 296​ 111, 115, 262, 288, 292 RTL II ​77, 78, 79, 83, 84, 86, 88, 89 Radius 92,1 308 RNF Life 110,​ 111 RTL Interactive GmbH 86​ Radyo Metropol 193​ RNF plus 115​ RTL International ​23, 86, 102, 254, RAN 1 – Regionalfernsehen ­Anhalt ​ RNO Rhein-Neckar-​ Odenwald​ 287 293 ­GmbH & Co. KG 185​ RTL Living ​86, 87, 287 Ran FIGHTING 23​ ROCK ANTENNE ​133, 138, 149, 165, RTL München Live 289​ rangsdorf‑tv 290​ 166, 167, 169, 172, 173, 207, 294, RTLNext 106​ Rastamusic.com‌ 296​ 298, 299 RTL Nitro ​86, 87, 103, 286 RauteMusik.FM 162​ Rocket Beans TV ​23, 94, 286 RTL Nord ​86, 110, 290, 291, 293 Rautenradio 296​ Rockland Radio ​148, 153, 166, 193, RTLnow 69​ RB ​128, 133, 152, 176, 178, 179, 239 194, 195, 304 RTL Passion 86,​ 87 rbb ​128, 153, 175, 176, 177, 232 ROCKLAND Sachsen-Anhalt​ 133,​ RTL Radio ​129, 130, 148, 153, 167, 169, RBW 293​ 166, 201, 305 177, 183, 189, 191, 195, 197, 199, 203, RCK TV (Rock TV) 287​ rockradio.de‌ 297​ 205, 207, 294 Reality‑TV 78​ ROCKY.FM 297​ RTL Radio Center Berlin 130​ reboot.fm‌ 296,​ 300 rok‑tv 307​ RTL-Radiogruppe​ 175​ Red Arrow Entertainment Group ​ Romance TV ​85, 87, 88, 287 RTL Radiovermarktung 175​ 88, 104 Romantic Radio 297​ RTL Television 87​ Red Button 44,​ 45 Rostocker Offener Kanal (rok‑tv) ​ RTL West ​86, 110, 291 Regiocast ​132, 134, 135, 138, 164, 166, 307 RTVi 287​ 182, 200 Rough Radio 297​ Rügen TV 291​ Regiocast Digital 135​ RPR1. ​148, 153, 166, 167, 183, 191, 193, Rundfunkänderungsstaatsvertrag Regionale Kabelzeitung 293​ 194, 195, 197, 262, 304 (RÄStV) ​15, 26, 28, 276, 276 regionale Werbung 85​ rs2 149, 165, 166, 167, 175, 176, 177, Rundfunkfinanzierungsstaats­ Regionalfenster 108​ 300 vertrag 211​ Regionalfernsehen Arnsfeld 293​ R.SA ​133, 134, 149, 152, 165, 166, 167, RundFunk Meißner 307​ regiotv GmbH (LOHNE) 119,​ 291, 198, 199, 200, 304 Rundfunkpreis Mitteldeutschland ​ 292 RSA 2, RSA 3 300 271 Regio‑TV (Borna) 292​ R.SH ​148, 152, 165, 166, 181, 186, 204, Rundfunkstaatsvertrag (RSTV) 14, REGIO TV Bodensee 288​ 205, 301 24, 26, 27, 44, 45, 108, 109, 211, 212, REGIO TV Schwaben ​111, 117, 288, RTF.1 – Regionalfernsehen 288​ 213, 214, 218, 222, 223, 229, 230, 289 236, 254 REGIO TV Stuttgart-Böblingen​ 288​ rundspruch.net‌ 297​ Rehnig Holding GmbH 288​ RUNDUM‑RADIO 297​ Rennsteig TV ​122, 278, 293 RFH 293​ rfi 174,​ 300 rfo 289​ rheinahr.tv‌ 292​

321 Register | Stichwortverzeichnis

S schweinfurter-nachrichten.​ de‌ 297​ SLM ​54, 121, 198, 214, 216, 218, 220, Schwenk Medien Holding GmbH ​ 222, 268, 269, 270, 271, 281, 282, Saale-Info-​ Kanal​ 122,​ 293 182 283, 284, 286, 287, 292, 295, 296, Saarländische Mediengesetz 266​ scout 243​ 297, 304 Saarländischer Rundfunk s. SR Scripted Reality 258​ Slonskyradio 297​ Saarland Medien GmbH ​267 Second Radio 297​ Smart Radio 133,​ 299 sabinchen‑tv 290​ Sendergruppe WMZ 117​ Smart-Radio-​ Initiative​ 126​ Sachsen-Anhalt​ Hit-Kombi​ 149​ Sendestart bundesweiter Smart‑TV ​22, 36, 43, 44, 56, 91, 105, Sachsen Fernsehen 121​ Programme­ (Übersicht) 23​ 114, 226 Sachsen Funkpaket ​149, 152, 199, Sennheiser 54​ SMATV‑CH-Haushalte​ 38​ 200 SES Astra s. Astra SMG 265,​ 266 Sächsische Landesanstalt für Set-Top-​ Boxen​ 43​ Snapchat 141​ ­privaten Rundfunk und neue SevenOne Media ​83, 84, 104, 110 Social Media 135​ Medien­ s. SLM Shop24Direct 286​ Sommerforum Medienkompetenz­ ​ Sächsischer Leistungspreis Lo- Shop 300 23, 286 235 kal‑TV 271​ Silverline Movie Channel 287​ sonnenklar.TV 107,​ 286 Sächsische Lokalradios 165,​ 166, SI‑RI24 Webradio Hauberg FM 297​ Sony Entertainment TV 84​ 167, 305 sixx ​71, 87, 103, 105, 286 Sophia TV 286​ Sächsische Ausbildungs- und SKB Stadtkanalfernsehen Branden- Soundpoint.FM 297​ Erprobungskanäle­ 270​ burg 290 souvenirs from earth 258,​ 286 SAEK 270​ Sky ​10, 23, 45, 81, 85, 87, 88, 95, 96, Spandau TV 290​ SAEK-Webradio​ 297,​ 308 97, 98, 100, 101, 103, 287, 288 Sparhandy TV ​23, 107, 258, 286 Safer Internet Day 52​ Sky 3D 87,​ 88 Spiegel.tv‌ 286​ Salve.tv‌ 122,​ 293 Sky Action ​87, 88, 287 Spiegel TV Geschichte 88,​ 287 Samanyolu TV Avrupa 285​ Sky Atlantic ​23, 87, 88, 287 Spiegel TV Wissen 287​ Sat.1 24, 25, 26, 42, 70, 71, 77, 78, 87, Sky Atlantic +1 87, 88 spontv 288​ 88, 95, 103, 105, 108, 109, 110, 111, Sky Atlantic +1 HD 23​ SPORT1 87, 117, 138, 161, 246, 286, 112, 117, 118, 119, 120, 242, 262, 285, Sky Cinema ​87, 88, 287 287, 297 286, 287, 289, 290, 291, 292, 293 Sky Cinema +1 87, 88 SPORT1+ 87,​ 287 Sat.1 Bayern 110​ Sky Cinema +24 87, 88 Sport1.fm‌ 138,​ 161 Sat.1 Connect 88​ Sky Comedy ​87, 88, 287 SPORT1 Livestream 87​ Sat.1 emotions 88,​ 105 Sky.de‌ 87,​ 88 SPORT1 US 87​ Sat.1 Fensterprogramm 110​ Sky Deutschland AG 45,​ 88 Sportdeutschland.TV ​87, 88, 286 Sat.1 Gold 87​ Sky Emotion ​87, 88, 287 sportdigital.tv‌ 287​ Sat.1 Norddeutschland GmbH 88,​ Sky Event ​87, 88, 287 Sport‑FM Radio International 297​ 242 Sky Fanzone ​87, 88, 287 SpotCom 161,​ 162 Sat.1 Regionalfernsehen für Sky Fußball Bundesliga ​87, 88, 287 Spotify ​125, 131, 135, 136, 138, 141, ­Hamburg und Schleswig-­ Sky Go 95​ 142, 146, 147, 161, 162 Holstein 290​ Sky Hits ​87, 88, 287 SpotXchange 105​ SAW-Musikwelt​ 297​ Sky Homescreen 45​ Spox.com‌ 286​ schalltwerk 306​ Sky Info ​87, 88, 287 Spreeradio ​130, 149, 153, 167, 175, Schlaatz FM – Radio im Kiez 297​ Sky Krimi ​87, 88, 287 177, 300 Schlagergarage 297​ Sky News 87​ Spreerunde 286​ Schlagermelodie 297​ Sky Nostalgie ​87, 88, 287 Spreewaldfernsehen SWF 290​ Schlagerparadies ​129, 130, 132, Sky Online 95,​ 98 Springer ​31, 35, 83, 84, 89, 163, 135, 294 Sky plc. 88​ 164, 165 schlagerradio* 297​ Sky Q 98​ SR ​128, 133, 148, 153, 196, 197, 282 Schönstatt‑TV 286​ Sky Sport 1 87, 88 SR 1 Europawelle ​148, 196, 197 Schuck Medien Holding 182,​ 193 Sky Sport 2 87, 88 SR 2 KulturRadio 196,​ 197 Schulkinowochen 55​ Sky Sport HD 2 87 SR 3 Saarlandwelle 148,​ 197 Schulradio Network FM 297​ Sky Sport HD Extra 87​ SRB – Das Bürgerradio im Städte- Schwany Radio 297​ Sky Sport News ​87, 88, 287 dreieck 206, 309 Schwarzwaldradio 132,​ 297 Sky UK Limited 88​ Städtekombi Brandenburg 149​

322 Stichwortverzeichnis | Register

Stadtkanal Steinach 293​ SWR3 132, 133, 148, 169, 173, 183, 191, TLM ​52, 53, 54, 58, 122, 206, 208, StadtradioBerlin 297​ 195, 197 214, 216, 218, 220, 267, 271, 276, StadtRadio Göttingen 308​ SWR4 BW ​148, 169, 173 277, 278, 279, 280, 281, 282, 283, STAR FM (Nürnberg) ​133, 171, 299, SWR4 Landeswellen 132,​ 133 284, 286, 293, 294, 295, 296, 297, 300 SWR4 RP ​148, 169, 183, 191, 195, 197 305, 309 STAR FM ​87.9 (Berlin) ​149, 153, 175, SWRinfo 132,​ 133 TMG 27​ 177, 300 SWR International 128​ TNS Infratest ​34, 36, 41, 46, 124 STAR*SAT Radio 133,​ 301 Syfy ​87, 89, 287 TNT ​70, 89, 287 Stars Radio Delmenhorst 297​ Sylt1 118, 290, 293 TNT Film 89,​ 287 Star Ryder TV 290​ Syltfunk 302​ TNT Glitz 89,​ 287 StHörfunk 306​ Sylt Funk-​Mediengesellschaft mbH ​ TNT Serie 89,​ 287 Stiftung MedienkompetenzForum 204 TOGGO plus 23​ Südwest 53​ Top 20radio 297​ Stiftung Medienpädagogik ­Bayern ​ T Top 100 Radio 297​ 231 top100station 297​ Stiftung Zuhören 54,​ 282 Talk Easy GmbH 288​ Top Radiovermarktung 175​ Straubing tigers on air 297​ tat:funk 54​ TopStar Radio 298​ Strausberg.TV 290​ Technik 217​ Torgau‑TV 293​ Strehla‑TV 293​ Technischen Kommission der Treffpunkt Berlin 290​ Ströer 35​ Landesmedienanstalten­ (TKLM) ​ Triff Chemnitz 297​ Strohgäuwelle 288​ 217 TRP1 289 Studentenfunk Regensburg 306​ TECHNO4EVER 297​ TuneIn 137,​ 162 Studie zur Mediennutzung von TecTime TV 286​ Türk Shop 286​ Menschen mit Behinderungen ​ Tele 5 87, 89, 103, 258, 286 TürkShow 285​ 284 TeleBom, TeleDom 23,​ 287 TV ​38 – Fernsehen zwischen Harz Studio 47 119, 291 Tele Columbus AG ​11, 41, 100, 101, und Heide 307 Studio71 88 288 TVA 289​ StudioAnsage 300​ TeleKlub 287​ tv.altenburg 122,​ 293 Studio Gong 146,​ 167 Telekom 287​ TV BAYERN LIVE 110,​ 289 Studio Malchin 307​ Telemedienaufsicht ​221, 246, 259 tv.berlin 117,​ 289 Stundenreichweiten Hörfunk 148​ Tele München Gruppe ​35, 87, 89 TV‑D 293​ StyleHaul 86,​ 105 Teleshopping ​23, 64, 68, 79, 80, 85, TV Ditfurt 121​ Südthüringer Regionalfernsehen ​ 89, 106, 107, 273 TV for Friends GmbH 288​ 122, 293 TeleVision Zwickau 121,​ 292 TV Hackday 235​ Südwestdeutsche Medienholding teltOwkanal 290​ TV Halle 293​ (SWMH) 164​ The History Channel 87,​ 88 TV Illa GmbH 109,​ 110 Südwestrundfunk 135,​ 227 The Jazz of Wiesbaden 297​ tv‑lu 290​ Sundance TV 69​ The Radio Group Holding GmbH ​ TV-Marktanteile​ (Übersicht) 75​ sunshine live ​129, 130, 132, 148, 166, 182, 193 TV Mittelrhein 120,​ 292 168, 169, 175, 185, 186, 195, 199, the wave – relaxing radio 167,​ 175, tvM Meissen Fernsehen 121,​ 292 203, 205, 250, 294, 298, 302 297, 305 TV Now ​86, 105, 106 Super RTL ​73, 86, 87, 88, 258, 286 Thüringer Landesmedienanstalt tvo 289​ SVoD Subscription Videoon- s. TLM TVoD Transactional Video‑on-De- Demand 95​ Thüringer Landesmediengesetz mand 95​ SW‑N.TV (Schweinfurter Nach­ (ThürLMG) 276​ tv.rostock 291​ richten) 289​ Thüringer Medienbildungszentrum­ ​ tvs 293​ SWR ​53, 54, 55, 128, 134, 138, 146, 309 tv school 21 289 150, 153, 168, 169, 170, 194, 195, TIDE 96,0 307 TV:SCHWERIN 291​ 226, 281, 282, 284 TIDE TV 307​ TV Spielfim Verlag GmbH 288​ SWR1 BW ​148, 169, 195 Time Warner 88,​ 89 TV Südbaden 115​ SWR1 Landeswellen 132,​ 133 TIMM 285​ TV touring Schweinfurt 289​ SWR1 RP ​148, 169, 183, 191, 195, 197 TKLM 217​ TV touring Würzburg 289​ SWR2 132, 133, 169, 195 TLC ​89, 103, 286 TWEN FM 300​

323 Register | Stichwortverzeichnis

Twenty-​First Century Fox Inc. 87,​ 88 VOGTLAND RADIO 305​ WTW – Der Offene Kanal aus Twitch 94,​ 95 Vogtland Regional Fernsehen (VRF)​ Wettin e.­ V. 309 Twitter ​29, 49, 95, 98, 99, 141, 142 121 Wunschradio.de‌ 297​ VOX ​42, 70, 73, 77, 78, 86, 87, 117, Wüste Welle ​134, 168, 306 U 285, 306 wwtv 292​ VPRT 162,​ 163 Übertragungswege: Verteilung, X Digitalisierung­ 37​ Uckermark TV 290​ W XLnt Radio 294​ UHD, Ultra‑HD 96​ X‑MAX 297​ uniFM 88,4 306 walice-dee-​ radio​ 297​ X RADIO 297​ unimax 306​ Walt Disney Company 87,​ 88 UNI Radio der Otto-​von-​Guericke-​ Wartburg-Radio​ 96.5 206, 309 Y Universität Magdeburg 297​ WDR ​12, 128, 133, 138, 146, 148, 153, United Internet 35,​ 100 162, 176, 178, 189, 190, 191, 192, 195 YOU FM (hr) ​133, 148, 152, 169, 183, Unitymedia ​41, 89, 98, 99, 100, 101, WDR 2 133, 138, 146, 148, 153, 189, 184, 195, 207 129, 246 191, 192, 195 YouNow 95​ Unitymedia BW 129​ WDR 3 133, 191 Youth for Media 61​ Unity Media Hessen ​288 WDR 4 133, 138, 148, 153, 189, 191, YouTube ​11, 12, 17, 27, 29, 36, 49, 52, Unity Media NRW 288​ 195 56, 58, 72, 77, 91, 92, 93, 94, 95, Universal Channel ​87, 89, 287 WDR 5 133, 191, 195 106, 125, 141, 142, 162, 238 Uni-Vox​ 306​ WDR Event 133​ YouTube Gaming 95​ Uniwelle Tübingen 168​ WDR KiRaKa ​133, 178, 197 YUN!Q 258,​ 286 Unser Ding s. 103.7 Unser Ding WDR Vera 133​ unser Radio Deggendorf 166,​ 298 webradioffm 297​ Z unserRadio Passau 166,​ 299 Webradiomonitor ​136, 137, 138, 141, UR – Würzburg 306​ 230, 283 ZAK ​10, 11, 12, 14, 19, 23, 24, 25, 44, Usedom TV 291​ Web‑TV-Monitor​ ​12, 91, 92, 93, 45, 46, 108, 135, 212, 213, 214, 215, 94, 283 216, 217, 219, 225, 229, 236, 238, V Web‑TV-Plattformen​ 288​ 254, 259, 261, 267, 277, 283 welcom.e 286​ Zattoo ​66, 95, 97, 105, 288 Veggie Radio 297​ Welle 370 175, 301 Zattoo Europe Ltd. 288​ Verivox 88,​ 104 Welle Niederrhein 303​ ZDF ​35, 42, 51, 53, 69, 70, 72, 73, Verband privater Rundfunk und Welt der Wunder 286​ 74, 76, 77, 78, 79, 84, 90, 117, 136, Telemedien s.​ VPRT wer-weiss-​ was.​ de‌ 88​ 145, 146 Versatel Telekabel GmbH 288​ Westfunk Kombi Ruhr 153​ ZDFneo 70,​ 103 vfbtv 287​ Wetter.com‌ 88,​ 105 Zentralverband der deutschen VH‑1, VH‑1 Classic 87,​ 89 Wetter.de‌ 86​ ­Werbewirtschaft e. V. (ZAW) 81, Viacom International Media WGLi‑TV 289​ 82, 83, 154, 155 Networks­ (VIMN) ​83, 84, 87, WhatsApp 74,​ 141 Zukunftswerkstatt Community 88, 89 Wild FM 297​ Media­ 61​ Videoload 100​ wilhelm.tel‌ GmbH 288​ Video‑on-Demand​ (VoD) ​36, 44, 79, Wirtschaftliche Lage des Rundfunks 81, 95, 96, 97, 99, 100, 104, 105 in Deutschland ​12, 68, 79, 80, 81, vilradio 299,​ 300 85, 102, 107, 109, 112, 113, 156, 157, Vimeo 91​ 159, 284 VIMN 84​ wismar tv & MEER AN LAND 291​ Visoon Video Impact 84​ WiWo – Lunchtalk 286​ VIVA ​84, 87, 89, 258, 286 WMZ TV Lauchhammer 290​ VMG Mediengruppe 134,​ 201 WMZ TV Schwarzheide/Ruhland ​ Vodafone GmbH 288​ 290 Vodafone Kabel Deutschland ​41, WMZ TV Senftenberg 290​ 99, 100, 101 World Digital News Radio 297​

324 Abkürzungsverzeichnis | Register

Abkürzungsverzeichnis

1–10 C

4K digitales High-Definition-​ Video-​ Format​ CHR Contemporary Hit Radio (Programm­ 5G 5. Generation des Mobilen Internets format) CNN Cable News Network A CRM Christliches Radio München CSA Conseil supérieur de l’audiovisuel AC Adult Contemporary (Programmformat) afk Aus- und Fortbildungs GmbH für elektro- D nische Medien AGF Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung DAB Digital Audio Broadcasting ag.ma‌ Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.​ V. DAB+ ergänzendes Kodierungsverfahren für ALM Arbeitsgemeinschaft der Landesmedien- DAB anstalten dctp Development Company for Television ARD Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-​ Programmes mbH rechtlichen Rundfunkanstalten der DLM Direktorenkonferenz der Landesmedien- Bundesrepublik­ Deutschland anstalten ARPU Average Revenue per User (durchschnitt- DRM+ Digital Radio Mondiale (Übertragungs- licher Umsatz pro Kunde) standard für Frequenzen über 30 MHz) AS&S ARD Werbung Sales & Services DVB‑T Digital Video Broadcasting – Terrestrial AVMD-​ EU-​Richtlinie für audiovisuelle Medien- Richtlinie dienste E

B EBU European Broadcasting Union EHR European Hit Radio (Programmformat) BBC British Broadcasting Corporation EPRA European Platform of Regulatory BFR Berufsverband Freier Radios ­Authorities – Europäische Plattform BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft,­ der Regulierungsbehörden Telekommunikation und neue ERGA European Regulators Group for Audiovi- Medien e.­ V. sual Media Services BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien­ F BMFSFJ Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). FFR Fernsehfensterrichtlinie BOK Bundesverband Offene Kanäle e. V. FIM-​Studie Studie Familie, Interaktion und Medien bpb Bundeszentrale für politische Bildung FM Frequenzmodulation BPjM Bundesprüfstelle für jugendgefährdende FÖJ Freiwilliges Ökologisches Jahr Medien FSJ Freiwilliges Soziales Jahr BR Bayerischer Rundfunk FSK Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirt- brema Bremische Landesmedienanstalt schaft GmbH, Freies Sender Kombinat bvbam Bundesverband Bürger- und Ausbildungs­ medien e. V.

325 Register | Abkürzungsverzeichnis

G K

GEMA Gesellschaft für musikalische KD Kostendeckungsgrad ­Aufführungs- und mechanische KDG Kabel Deutschland Vertrieb und Service Vervielfältigungsrechte­ GmbH GEREK Gremium Europäischer Regulierungs­ KEK Kommission zur Ermittlung der Konzen­ stellen für elektronische Kommunikation tration im Medienbereich GGS Gemeinsame Geschäftsstelle KIM-​Studie Studie Kinder, Information, (Multi‑) GK Gesamtkonferenz der Landesmedien­ Media anstalten KJM Kommission für Jugendmedienschutz GMK Gesellschaft für Medienpädagogik und der Landesmedienanstalten Kommunikationskultur e. V. GVK Gremienvorsitzendenkonferenz der L Landesmedienanstalten­ GVL Gesellschaft zur Verwertung von LAG Landesarbeitsgemeinschaft Leistungsschutzrechten­ LFK Landesanstalt für Kommunikation Baden-­ Württemberg​ H LfM Landesanstalt für Medien Nordrhein-​ Westfalen HbbTV Hybrid Broadcast Broadband TV LMK Landeszentrale für Medien und Kommu- HD High Definition nikation Rheinland-Pfalz​ HD+ kostenpflichtiges zusätzliches Pro- LMS Landesmedienanstalt Saarland gramm-​Angebot in HD‑Qualität der HD LPR Hessen Hessische Landesanstalt für privaten PLUS GmbH Rundfunk und neue Medien HDTV High Definition Television (hoch­ LTE Long Term Evolution (Mobilfunkstandard) auflösendes Fernsehen) HEVC High Efficiency Video Coding M HH Haushalte hr Hessischer Rundfunk MA Media-Analyse;​ Marktanteil mabb Medienanstalt Berlin-Brandenburg​ I MA HSH Medienanstalt Hamburg/Schleswig-​ Holstein­ IM.GÖ Institut für Medienforschung Göttingen MDR Mitteldeutscher Rundfunk und Köln miniKIM Studie „Kleinkinder und Medien“ IP Internet Protocol MIZ Medieninnovationszentrum IPTV Fernsehen via Internet MKFS MedienKompetent Forum Südwest IZI Internationales Zentralinstitut für das MKZ Medienkompetenzzentrum ­Jugend- und Bildungsfernsehen MMV Medienanstalt Mecklenburg-​ Vorpommern­ J MOK Medienprojektzentren Offener Kanal mpfs Medienpädagogischer Forschungs­ JIM-​Studie Studie Jugend, Information und (Multi‑) verbund Südwest Media MP3 MPEG 1 Audio Layer 3 (Dateiformat zur JMStV Jugendmedienschutz-Staatsvertrag​ Audiodatenkompression) MSA Medienanstalt Sachsen-Anhalt​

326 Abkürzungsverzeichnis | Register

N T

NBC National Broadcasting Company TMG Telemediengesetz NDR Norddeutscher Rundfunk TKLM Technische Kommission der Landes­ NKL nichtkommerzieller lokaler Hörfunk medienanstalten NLM Niedersächsische Landesmedienanstalt TLM Thüringer Landesmedienanstalt NRJ Nouvelle Radio Jeune NWZ Nordwest-Zeitung​ U

O UHD Ultra High Definition UKW Ultrakurzwelle Ofcom Office of Communications (britische Medienaufsichtsbehörde)­ V OK Offener Kanal ORF Österreichischer Rundfunk VoD Video‑on-Demand​ OTT Over-the-​ Top-​ Dienste​ (legale kostenlose VPRT Verband Privater Rundfunk und Tele­ Onlineaudio- und Videoangebote) medien e. V.

P W

P7S1 ProSiebenSat.1 Media AG WDR Westdeutscher Rundfunk PUBLIC Wifi kostenloses öffentliches WLAN WLAN Wireless Local Area Network

R Z

RÄStV Rundfunkänderungsstaatsvertrag ZAK Kommission für Zulassung und Aufsicht RB Radio Bremen ZAW Zentralverband der deutschen Werbe- rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg​ wirtschaft RMS Radio Marketing Service ZDF Zweites Deutsches Fernsehen RPR Rheinland-Pfälzischer​ Rundfunk R.SH Radio Schleswig-Holstein​ RStV Rundfunkstaatsvertrag RTL Radio Télévision Luxembourg

S

SAEK Sächsische Ausbildungs- und Erprobungs- kanäle SaStV Staatsvertrag über die Veranstaltung von Fernsehen über Satellit SES Société Européenne de Satellites SLM Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien SR Saarländischer Rundfunk SWMH Südwestdeutsche Medien Holding SWR Südwestrundfunk

327 2016-06-10 Jahrbuch2015-16Umschlag final.inddAlle Seiten 978-3-89158-625-9 ISBN ISSN 0940-287X Bedingungen derkonvergenten Medienwelt. veränderten den unter Medienkompetenzförderung der und Telemedienund Rundfunk privaten über Aufsicht der Medienregulierung, der bei forderungen Herausdie - zudem werdenBeleuchtetLänderebene. auf und bundesweit bote Hörfunkange- und Fernseh- privaten der Entwicklung die und Digitalisierung der Stand den über Überblick ausführlichen einen gibt Jahrbuch Das sionen. Kommis- und Ausschüsse gemeinsamen ihrer und Landesmedienanstalten 14 Das Jahrbuch 2015/2016 der Medienanstalten berichtet über die Aktivitäten der 25,– EURO (D) EURO 25,–

Jahrbuch 2015 / 2016 Jahrbuch 16 15 10.06.16 12:36