1U aruhUmschlag.indd Jahrbuch U1+U4 SN978-3-89158-633-4 ISBN 0940-287X ISSN und Fernseh- privaten die auf Hinblick dargestellt. im Hörfunkangebote und insbesondere bundesweit Zudem Medienlandschaft Länderebene ist. der gefordert auf Entwicklungen besonders Speech aktuellen „Awareness“ Hate die deren und werden Nutzer, News der Fake von Zeitalter Medienkompetenz im der Akteuren Förderung wirtschaftlichen Medienord- zur und konvergente hin medienpolitischen bis eine den um mit Bemühungen gemeinsam den nung von Arbeitsschwer- die 2016/2017, über Überblick punkte ausführlichen einen gibt Jahrbuch neue Das Kommissionen. Landes- und 14 Ausschüsse der gemeinsamen Hauptaufgaben ihrer die und sind medienanstalten das Mediennutzer, der Sinne im parenz Fort- Trans- von die Schaffung Telemedien, und Vielfaltssicherung und die Digitalisierung, Rundfunk der privatem entwicklung von Aufsicht und Zulassung Die leSeiten Alle 5–ER (D) EURO 25,–

Jahrbuch 2016 / 2017 Jahrbuch 17 16 30.05.17 14:25 Jahrbuch 2016 / 2017

Herausgeberin ALM GbR

Verantwortlich für die Herausgeberin Siegfried Schneider Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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ISSN 0940-287X ISBN 978-3-89158-633-4 Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser, „Awareness“ von den Urhebern ein, aber auch von den ­titeln wir auf dem Cover unseres Jahrbuchs Plattformen, die Content verbreiten. Und 2016/2017 der Medienanstalten. Im Deut- nicht zuletzt auch von den Mediennutzern, schen wird der Begriff meist mit „Bewusst- die in digitalen Zeiten ganz leicht selbst sein“ übersetzt. Was bedeutet „aware“ sein zu Medienschaffenden werden. Wer diesen für die Medienanstalten? In Bezug auf ihre grundlegenden Wert unserer demokratischen Hauptaufgaben, die Zulassung und Aufsicht Gesellschaft verinnerlicht, wird die Chancen von privatem Rundfunk und Telemedien, die der Digitalisierung und Globalisierung nut- Fortentwicklung der Digitalisierung und die zen und die Risiken minimieren können. Die Vielfaltssicherung und Transparenz im Sinne Medienanstalten beschäftigen sich – zusam- der Mediennutzer? Genau hinschauen, auch men mit den medienpolitischen und wirt- das wahrnehmen, was vielleicht erst auf den schaftlichen Akteuren – damit, wie wir die zweiten Blick deutlich wird – das ist der große Herausforderung, eine konvergente ­Anspruch, den die Medienanstalten bei ihrer Medienordnung zu schaffen, realisieren kön- täglichen Arbeit immer wieder an sich stel- nen. len. Im neuen Jahrbuch haben wir die The- So wird im Bereich der Aufsicht die Frage men für Sie zusammengefasst, auf die wir immer drängender, wie mit rundfunkähn­ 2016/2017 ganz genau geschaut haben. lichen Internet-​Streamingangeboten umzu- Denn dieser Anspruch ist in der konver- gehen ist. Die Landesmedienanstalten befas- genten Medienwelt wichtiger denn je. Gerade sen sich in dem Zusammenhang unter ande- im Zeitalter von Fake News und Hate Speech rem schon seit mehreren Jahren mit der Wer- muss uns bewusst sein, welche Bedeutung bekennzeichnung von Videos auf YouTube. Medieninhalte, ihr Transport und deren Ver- 2016 haben wir eine aktualisierte Version un- breitung haben. Fair Play fordern wir daher serer FAQs herausgegeben. Diese FAQs wer- den nicht nur von den Influencern sehr gut um Intermediäre und Meinungsbildung zu angenommen. Auch Aufsichtsinstanzen in schaffen, haben wir dazu Ende des Jahres anderen europäischen Ländern überlegen, zwei Studien zu ihrer quantitativen Nutzung sie zu adaptieren. und ihrem Einfluss auf die Meinungsbildung Der Trend zur digitalen Nutzung von veröffentlicht. Fernsehen und Radio hat sich im vergangenen Unser Anspruch war auch dabei: „aware“ Jahr unvermindert fortgesetzt. Im Bereich sein, zweimal hinschauen, bevor man mit des TV moderierten die Medienanstalten in ­populistischen Forderungen in vorschnellen dem Zusammenhang diverse Abstimmungs- Aktionismus verfällt. In diesem Sinne wün- prozesse – sei es bezüglich der vollständigen sche ich Ihnen eine aufschlussreiche und Digitalisierung des Kabelempfangs oder des ­informative Lektüre! Umstiegs auf DVB‑T2 HD. Auch der digitale terrestrische Radioempfang entwickelt sich Berlin, im Mai 2017 positiv. Die Ausschreibung des zweiten Siegfried Schneider DAB+-​Multiplex durch die Medienanstalten Vorsitzender der Direktorenkonferenz der ist dabei ein wichtiger Impuls. Landesmedienanstalten (DLM) Bei den Themen Vielfaltssicherung und Transparenz ging und geht es aktuell an erster Stelle um die Fragen der Regulierung von Plattformen und Intermediären. Zur Platt- formregulierung haben die Medienanstalten 2016 Standpunkte publiziert und warten auf eine baldige Anpassung der Gesetze. Um erste empirische Grundlagen für die Debatte Inhaltsverzeichnis

Privater Rundfunk und Telemedien – Arbeitsschwerpunkte der Landesmedienanstalten 1 Regulierung und Aufsicht 14 1.1 Medienpolitische ­Entwicklung in Deutschland und Europa 14 1.2 Medienkonzentration und Meinungsvielfalt 20 1.3 Programmzulassung und ‑aufsicht 26 1.4 Jugendmedienschutz 35

2 Netze, Technik und Konvergenz 39 2.1 Stand der Digitalisierung in Deutschland 39 2.2 Die Zukunft des Antennenfernsehens: DVB‑T2 HD 45 2.3 Connected-TV, Smart‑TV 46 2.4 Plattformregulierung 47 2.5 Digitalisierung des Hörfunks 49

3 Medienkompetenzförderung und Bürgermedien 52 3.1 Medienkompetenzförderung 52 3.2 Bürger- und Ausbildungs­medien 60

Privates Fernsehen 1 Allgemeine Lage des privaten Fernsehens 72 2 Bundesweites Fernsehen 77 2.1 Das Programmjahr 2016 77 2.2 Fernsehnutzung 2016 82 2.3 Programmstrukturen 86 2.4 Wirtschaftliche Entwicklung 88 2.5 Beteiligungsverhältnisse im privaten Fernsehen 93 2.6 TV im Internet 97 2.7 TV‑Plattformen 103 2.8 TV‑Programmanbieter 109 2.9 Teleshopping 114 3 Fernsehen in den Ländern 116 3.1 Landesweite und regionale/lokale Fensterprogramme 116 3.2 Lokales/regionales Fernsehen 120

Privater Hörfunk 1 Allgemeine Lage des privaten Hörfunks 132

2 Programmliche und wirtschaftliche Entwicklung 136 2.1 Entwicklung des Programma­ ngebots 136 2.2 Digitalradio 138 2.3 Internetradio 143 2.4 Programmgestaltung 149 2.5 Entwicklung der ­Hörfunknutzung 152 2.6 Wirtschaftliche Lage 160 2.7 Beteiligungsstrukturen im Privatradio 170

3 Hörfunk in den Ländern 176 3.1 Baden-Württemberg 176 3.2 Bayern 179 3.3 Berlin-​Brandenburg 182 3.4 Bremen 186 3.5 188 3.6 Hessen 190 3.7 Mecklenburg-​Vorpommern 193 3.8 Niedersachsen 195 3.9 Nordrhein-​Westfalen 198 3.10 Rheinland-Pfalz 201 3.11 Saarland 204 3.12 Sachsen 206 3.13 Sachsen-Anhalt 209 3.14 Schleswig-​Holstein 212 3.15 Thüringen 214 Die Medienanstalten – Daten und Fakten

1 Organisationsstrukturen und Aufgaben 218 1.1 Aufbau, Aufgaben und Finanzierung der Landesmedienanstalten 219 1.2 Zusammenarbeit der Medienanstalten und Gemeinsame Geschäftsstelle 220 1.3 Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) 222 1.4 Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) 226 1.5 Gesamtkonferenz (GK) 227 1.6 Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) 228 1.7 Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) 230

2 Die Landesmedienanstalten 232 LFK Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg 232 BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien 236 MABB Medienanstalt Berlin-Bandenburg 240 BREMA Bremische Landesmedienanstalt 244 MA HSH Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein 248 LPR Hessen Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien 252 MMV Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern 256 NLM Niedersächsische Landesmedienanstalt 260 LFM Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen 264 LMK Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz 268 LMS Landesmedienanstalt Saarland 272 SLM Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien 276 MSA Medienanstalt Sachsen-Anhalt 280 TLM Thüringer Landesmedienanstalt 284 3 Gemeinsame Medienkompetenzprojekte 288

4 Forschungsprojekte 291

5 Genehmigte Programme 293 Verzeichnis Fernsehen 293 Verzeichnis Hörfunk 302 Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien 314

Register 318 Chronik 2016 / 2017

01. Januar ​2016 15. März 2016 BLM- P​ räsident Siegfried Schneider nimmt die Arbeit als Dr. Anja Zimmer tritt als Nachfolgerin des Gründungs- neuer DLM-V​ orsitzender auf und stellt zu Beginn seiner direktors Dr. Hans Hege das Amt als Direktorin der Amtszeit die Themen Netzneutralität, Plattformregu- mabb an. lierung und Barrierefreiheit beim Zugang zu Inhalten als zentrale Themen in den Fokus. 17. März ​2016 „Neue Nadelöhre – wer bestimmt unseren Zugang zu 02. Februar ​2016 den Medien?“ ist der Titel des DLM-Symposiums zum Kabelnetzbetreiber müssen Anbieter vergleichbarer Thema Plattformen und Intermediäre. Staatssekretär Programme in Bezug auf Einspeiseentgelte gleich be- Jan Marc Eumann betonte die Kompetenz der Landes- handeln – selbst wenn die Programme einen gesetz­ medienanstalten in Bezug auf die Vielfaltssicherung. lichen Must-c​ arry-S​ tatus oder der Anbieter eine heraus­ gehobene Marktstellung haben, entscheidet die ZAK. 19. April ​2016 Den Potentialen der Bürgermedien – Artikulation, Par- Der analoge TV‑Empfang über Kabelnetze in Deutsch- tizipation, Bildung und Integration – kommt gerade im land soll 2018 enden – dies ist das Ergebnis von Bran- digitalen Zeitalter große Bedeutung zu, so das Ergebnis chengesprächen unter Moderation der DLM. der Tagung „30 Jahre Bürgermedien in Deutschland“.

09. Februar ​2016 26. April ​2016 Anlässlich des Safer Internet Day ruft der Vorsitzende Im Zuge der Diskussion über eine künftige Anpassung der KJM, Andreas Fischer, dazu auf, gemeinsam gegen der Regulierungsvorgaben für Intermediäre hat die Rassismus und Hassbeiträge im Netz vorzugehen. DLM ein Positionspapier verabschiedet. Die Medien­ anstalten halten es für unerlässlich, auch die Interme- 16. Februar ​2016 diäre in die aktuellen Überlegungen über neue Regulie- Die Gemeinschafts- und Einzelprojekte der Landes­ rungsvorgaben in der konvergenten Welt einzubezie- medienanstalten für mehr Medienkompetenz wer- hen. Transparenz, Nutzerautonomie und Kennzeich- den in dem erstmals erschienenen Medienkompetenz- nung sollten dabei die regulatorischen Ansätze sein. bericht der Landesmedienanstalten vorgestellt. 27. April ​2016 18. Februar ​2016 Der DLM-V​ orsitzende begrüßt, dass sich Bund und Län- Das Verwaltungsgericht (VG) Hannover weist die Klage der mit einem Positionspapier zur Regulierung in der des Senders RTL gegen eine Beanstandung der NLM konvergenten Medienwelt gemeinsam bei der EU dafür wegen einer Produktplatzierung im „Dschungelcamp einsetzen, dass Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt 2014“ ab. Damit folgt das Gericht der Einschätzung von auch in Bezug auf meinungsbildungsrelevante Platt­ ZAK und NLM. formen Bestand haben.

24. Februar ​2016 01. Mai 2016 Die Vielfalt der technischen Entwicklungen und die Uwe Conradt tritt als Nachfolger von Gerd Bauer das ­daraus resultierenden Veränderungen auf dem Hörfunk- Amt als Direktor der LMS an. sektor stellen die Medienanstalten in den Mittelpunkt ihres Technischen Symposiums in Berlin. 12. Mai ​2016 Bei der informierenden Mediennutzung im Internet 12. März 2016 nutzen junge Leute Zeitungen häufiger als Facebook, so Bert Lingnau tritt als Nachfolger von Dr. Uwe Hornauer das Ergebnis der erstmals ganzjährig durchgeführten das Amt als Direktor der MMV an. MedienGewichtungsStudie der Landesmedienanstal-

10 ten. Das Fernsehen hat mit einem Anteil von 36,3 Pro- der DAB+-​Empfangsgeräte ist innerhalb eines Jahres zent das höchste Meinungsbildungsgewicht. Das Inter- um 29 Prozent auf 8,24 Mio. angestiegen. Das Privat- net liegt mit 21,6 Prozent erstmals auf Platz zwei vor fernsehen fällt nach den Ergebnissen des Digitalisie- den Tageszeitungen mit 20,7 Prozent, dem Radio mit rungsberichts bei VoD und HD zurück, allerdings bei 19,2 Prozent und den Zeitschriften mit 2,2 Prozent. klarer Zunahme der HDTV-​Nutzung insgesamt. Junge Zielgruppen und Netflix-​Nutzer konsumieren weniger 11. Mai ​2015 TV. Bei der Veranstaltung KJM im Dialog zum Thema „Klar- text in Jugendschutzprogrammen“ wird deutlich, dass 23. September ​2016 der technische Jugendmedienschutz und insbesondere Die KJM bekräftigt, an der Weiterentwicklung von tech- Jugendschutzprogramme nicht zur Disposition stehen. nischem Jugendmedienschutz festzuhalten und leistet mit einem Gutachten einen Beitrag dazu, Kriterien für 20. Juni ​2016 zukunftsfähige Konzepte zu formulieren. Im Jahresbericht von jugendschutz.‌net wird insbeson- dere vor gefährdenden Angeboten für psycho​aktive 18. Oktober ​2016 Substanzen, sog. Legal Highs, im Internet gewarnt. Die Die aktualisierte FAQ-​Liste der Medienanstalten zur KJM weist aus diesem Anlass auf deren Gefährlichkeit Werbekennzeichnung auf YouTube & Co. umfasst nun und ihre große Relevanz für den Jugendschutz hin. auch Informationen zu Facebook, Twitter, Instagram und Snapchat. 20. Juni ​2016 Der DLM-V​ orsitzende begrüßt den Bund-Länder​ -Berich​ t 25. Oktober ​2016 zur konvergenten Medienordnung und fordert seine Der MedienVielfaltsMonitor der Medienanstalten zeigt baldige Umsetzung, um eine Anpassung der bestehen- auf, dass die Meinungsmacht der großen Medienkon- den Regelungen im Medienbereich an die veränderten zerne in Deutschland um mehr als drei Prozentpunkte Nutzungs-, Verbreitungs- und Wettbewerbsbedingun- gesunken ist. Im Dreijahresvergleich sank vor allem der gen zu erreichen. Anteil von ARD, Bertelsmann und Axel Springer am Mei- nungsmarkt. 21. Juni ​2016 Die ZAK beschließt, die ausgeschriebenen terrestri- 26. Oktober ​2016 schen Übertragungskapazitäten auf dem ersten bun- Eine gemeinsame Studie der Medienanstalten und der desweiten Digitalradio-Mu​ ltiplex der Schlagerparadies Aktion Mensch ergibt, dass im deutschen Fernsehen GmbH und der Media Broadcast GmbH zuzuweisen. insbesondere bei den privaten Programmen mehr Maß- nahmen für eine Barrierefreiheit nötig sind. 19. Juli ​2016 Die Medienanstalten setzen sich in einer Stellung- 27. Oktober ​2016 nahme zu den GEREK-​Leitlinien für echte Netzneutrali- Auf einer Veranstaltung der GVK der Medienanstalten tät im Sinne der Mediennutzer ein. Neben den rein bei den Medientagen München werden neue Wege bei technischen Aspekten sollten auch die Vielfaltsaspekte der Nachrichtenvermittlung hinterfragt und ein deut- noch mehr beachtet werden. Grundsätzlich begrüßen licheres Gewicht publizistisch anspruchsvoller Informa- sie das in der EU‑Verordnung zur Netzneutralität defi- tionen in privaten Vollprogrammen gefordert. nierte Ziel, die Verfügbarkeit und die generelle Qualität des offenen Internets umfassend zu sichern. 18. November ​2016 Das VG Hannover weist zwei Klagen von RTL gegen Be- 30. August ​2016 anstandungen der NLM ab und stärkt damit den Tren- Der DLM-V​ orsitzende befürwortet die Initiative von Mi- nungsgrundsatz von Werbung und Programm im Rund- nisterpräsidentin Malu Dreyer, die Hersteller von Radios funk. zu verpflichten, bei neuen Geräten auch den Empfang von digitalen DAB+-​Programmen zu ermöglichen. 21. November ​2016 Die KEK beschließt, ein Gutachten zu den Digitalstrate- 05./06. September ​2016 gien von Medienunternehmen in Auftrag zu geben, das Der Digitalisierungsbericht und eine Pilotstudie zu die Ausweitung von Onlineaktivitäten und ihre Aus­ DAB+ zeigen, dass der Trend zum Radiohören über wirkungen auf den Meinungsbildungseinfluss von Me- ­digitale Empfangswege und Geräte anhält. Die Anzahl dienkonzernen untersuchen soll.

11 30. November ​2016 20.z Mär ​2017 Rund 23 Millionen Menschen nutzen täglich Inter­me­ Die Festschrift zum 30-jährigen Bestehen befasst sich diäre zur Information über das Zeitgeschehen. Neue mit der Entwicklung der Bürgermedien in Deutschland – Studien im Auftrag der Medienanstalten zur Relevanz von den klassischen Offenen Kanälen über die Freien von Google, Facebook und Co. bei der Meinungsbildung Radios bis hin zu Ausbildungsradio und ‑fernsehen. ergeben, dass Meinungsbildungsprozesse ohne Inter- mediäre nicht mehr denkbar sind, diese aber nur einen 21. März ​2017 Baustein im Prozess der Meinungsbildung darstellen. Die ZAK beanstandet die Verbreitung des Let’s-​Play-​ ­Angebots „PietSmietTV“ per Internet-​Stream und stuft 01. Dezember ​2016 ihn als zulassungspflichtiges Rundfunkangebot ein. Die Ein neues Gutachten zur kooperativen Medienregulie- öffentliche Diskussion zu der Entscheidung und die rung im Auftrag der Medienanstalten kommt zu dem ­Zunahme rundfunkähnlicher Angebote im Netz macht Ergebnis, dass eine verstärkte Zusammenarbeit der Me- zudem die Notwendigkeit der Anpassung der bestehen- dienanstalten mit Bundesbehörden möglich und auch den Gesetze deutlich. notwendig ist. Infolgedessen fordern die Medienanstal- ten verbindlichere Regelungen der Zusammenarbeit. 22. März ​2017 Vor dem Hintergrund der aktuellen Fake-Ne​ ws-Deba​ tte 12. Dezember ​2016 empfehlen die Medienanstalten ein koordiniertes Vor- Der Zwischenbericht zum gemeinsamen Modellversuch gehen von Bund und Ländern. Der Gesetzentwurf des von NLM und BMVI zur Weiterentwicklung von DAB+ Bundesjustizministers wird als wichtiger Anstoß für die zeigt, dass die gewünschte Lokalisierung der Pro- kommenden politischen Diskussionen zum künftigen gramme (Wetter, Verkehr, Nachrichten, Werbung) durch Umgang mit Hate Speech, Fake News und deren inter- die Übertragung einer zusätzlichen Synchronisations- mediären Vermittlern gesehen. information erreicht werden kann. 22. März ​2017 01. Januar ​2017 Zur Barrierefreiheit im privaten Fernsehen führen die Dr. Tobias Schmid tritt als Nachfolger von Dr. Jürgen Medienanstalten ein regelmäßiges Monitoring durch. Brautmeier das Amt als Direktor der LfM an. Aktuelle Ergebnisse zeigen, dass dieses Engagement für mediale Teilhabe von Menschen mit Behinderungen 31. Januar ​2017 greift. Die beiden großen privaten Sendergruppen RTL Die ZAK stellt fest, dass die Internet-​Liveübertragung und ProSiebenSat.1 erfüllen inzwischen die 2012 for­ von Spielen der Handball‑WM durch die Deutsche mulierte Anforderung nach mindestens einem unter­ ­Kreditbank (DKB) einer rundfunkrechtlichen Zulassung titelten Programmangebot in der Primetime. bedurft hätte. Mit der Beanstandung widerspricht die ZAK der Einschätzung der DKB, die ihr Projekt als an- 23. März ​2017 melde- und zulassungsfreies Telemedium dargestellt Das 12. DLM-​Symposium in Berlin beschäftigt sich mit hatte. der Zukunft der Werbung in den audiovisuellen Medien. Wichtigstes Fazit ist, dass Transparenz und Vielfalt ge- 14. – 18. Februar 2017 wahrt bleiben müssen, wenn neue Geschäftsmodelle, Die Medienanstalten präsentieren wie im Vorjahr in die ermöglicht werden, greifen. Köln auf der didacta 2017 in Stuttgart mit einem Ge- meinschaftsstand ihre Projekte und Initiativen zur För- 29. März ​2017 derung von Medienkompetenz. In vielen Regionen Deutschlands wird von DVB-T auf DVB-T2 HD umgestellt. DVB-T2 bietet eine bessere 24. Februar ​2017 Bildqualität und mehr Programme. Für den Empfang Auf die Ausschreibung für den zweiten bundesweiten sind neue Receiver erforderlich. DAB+-​Multiplex durch die Medienanstalten sind ins­ gesamt vier Bewerbungen von Plattformanbietern frist- 1. April 2017 gerecht eingegangen. Nach einer Einigungsphase ist Dr. Wolfgang Kreißig tritt als Nachfolger von Thomas die Vergabeentscheidung für Juni ​2017 geplant. Langheinrich das Amt als Präsident der LFK an.

12 Privater Rundfunk und Telemedien – Arbeitsschwerpunkte der Landesmedienanstalten Privater Rundfunk und Telemedien | Regulierung und Aufsicht

1 Regulierung und Aufsicht

Die Medienanstalten sind die Aufsichts­ (ZAK) für bundesweite Lizenz- und Kontroll- institutionen über den privaten Rundfunk aufgaben, der Kommission zur Ermittlung und teilweise auch über die Telemedien (s. der Konzentration im Medienbereich (KEK) hierzu Seite 26 ff.) in Deutschland. Als Anstal- für Fragen der Sicherung der Meinungsviel- ten des öffentlichen Rechts in den Ländern or­ falt und der Kommission für Jugendmedien- ganisiert, verantworten sie die Zulassung und schutz (KJM) für Jugend­schutz­angelegen­ Beaufsichtigung privater Rundfunkveranstal- heiten. ter. Sie treffen die Lizenzentscheidungen, ver- Näheres zu Organisation und Aufgaben geben Übertragungskapazitäten und über- der Medienanstalten finden Sie im Service- nehmen die laufende Programmaufsicht. Sie teil ab Seite 218. wachen über die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen, die im Rundfunkstaatsver- trag (RStV), im Jugendmedienschutz-​Staats- 1.1 Medienpolitische vertrag (JMStV) und in den ­jeweiligen Lan- ­Entwicklung in desmediengesetzen nieder­gelegt sind. In Deutschland und Europa länderübergreifenden Angelegenheiten, also Fragen, die den Rundfunk im bundesweiten Konvergente Medienordnung _ Aus Sicht Kontext betreffen, arbeiten sie als ALM GbR der Medienanstalten war im zurückliegenden – die medienanstalten – zusammen. Hierzu Jahr die Diskussion über eine konvergente bedienen sie sich ihrer Gemeinsamen Ge- Medienordnung das alles beherrschende schäftsstelle (GGS) in Berlin, die diese Auf­ Thema. Unabhängig davon, ob Werbe- oder gaben organisiert und koordiniert. Sie be- Plattformregulierung, Barrierefreiheit oder treut auch die Vertretung der Direktoren der Digitalradio – die Landesmedienanstalten Medienanstalten, die Direktorenkonferenz haben hier ihre langjährige Erfahrung und (DLM), den Zusammenschluss der jeweiligen ihren Sachverstand im Austausch mit Politik, Gremienvorsitzenden, die Gremienvorsitzen- Wirtschaft und Mediennutzern eingebracht. denkonferenz (GVK) und deren gemeinsame Als neutrale föderale Instanzen sahen sie Einrichtung, die Gesamtkonferenz der Me- weiterhin ihre Hauptaufgabe darin, sich für dienanstalten. Im Wesentlichen organisiert den ­Erhalt der Vielfalt stark zu machen. Seit sie die Arbeit folgender bundesweit relevan- der Vorlage des Abschlussberichts der Bund-​ ter Kommissionen und ihrer Untereinheiten: Länder- ​Kommission zur Medienkonvergenz der Kommission für Zulassung und Aufsicht zeigten Bund und Länder ihre gemeinsame

14 Regulierung und Aufsicht | Privater Rundfunk und Telemedien

Abb. 1 Struktur der Medienaufsicht

GVKZGK DLM AK KJMKEK

Beauftragter für Beauftragter für Haushalt Europa

Fachausschuss Fachausschuss Fachausschuss Regulierung Netze, Technik, Medienkompetenz, Konvergenz Nutzer- und Jugend- schutz, lokale Vielfalt

Linie zu den veränderten Nutzungs-, Verbrei- Audiovisuelle Mediendienste (AVMD-​Richt­ tungs- und Wettbewerbsbedingungen. Die linie) veröffentlicht und damit den Gesetz­ dazu im Bericht formulierten Positionen gebungsprozess auf europäischer Ebene in – beispielsweise die Grundsätze der Trans­ Gang gesetzt, in den auch die Medienanstal- parenz, Diskriminierungsfreiheit, Chancen- ten ihre Sicht eingebracht haben. gleichheit und Nutzerautonomie bei der Die von der Kommission vorgeschlage- Plattformregulierung – müssen nun im Sinne nen Änderungen zielen nicht auf eine grund- der Mediennutzer zukunftsorientiert umge- legende Änderung der europäischen Medien- setzt werden. Auch auf europäischer Regu­ ordnung ab, sondern sind nur als eine vorsich- lierungs­ebene wurden eine Vielzahl der Fra- tige Weiterentwicklung des Regelwerks für gen diskutiert: audiovisuelle Inhalte anzusehen. Die Kom- mission strebt insbesondere eine Auswei- Audiovisuelle Mediendienste _ Zur Jahres- tung des materiellen Anwendungsbereichs mitte 2016 hat die EU-Kommission ihren der Richtlinie entlang der Rechtsprechung ­Vorschlag einer Revision der Richtlinie über des EuGH in der Rechtssache New Media

15 Privater Rundfunk und Telemedien | Regulierung und Aufsicht

­Online (C‑347/14) an und fordert eine Libera- Meinungsklimas, was aber auch zu Polarisie- lisierung der Werbevorschriften der Richt­ rungen führen kann. Daher sind aus Sicht der linie. Zudem möchte die Kommission mit Medienanstalten bei Intermediären Transpa- neu eingeführten Vorschriften zu Videoplatt- renz, Nutzerautomomie und Kennzeichnung formdiensten (mit „video-sharing​ pla​ tforms“ sicherzustellen, wobei das Ausmaß der Vor- sind vor allem Anbieter wie YouTube ge- gaben der Relevanz des jeweiligen Inter­ meint) bestimmte Verpflichtungen solcher mediärs entsprechen sollte. Zur möglichen Anbieter für jugendgefährdende sowie für zu Regulierung von Intermediären ist auch eine Hass aufstachelnde Inhalte vorsehen. unabhängige Kontrollinstanz notwendig, die Nachdem im Laufe des Jahres auch das staatsfern organisiert, fachlich kompetent Europäische Parlament und der Rat teils kon- und mit behördlichen Exekutivbefug­nissen trovers zum Änderungsvorschlag Stellung ausgestattet ist, um die Einhaltung von Vor- genommen haben, werden die konkreten Än- gaben zu prüfen und durchzusetzen. Ein Re- derungen nun im sogenannten Trilog-V​ erfah- gulierungsvorschlag des Bundesjustizminis- ren zwischen den beteiligten EU‑Organen teriums im ersten Quartal des Jahres 2017 er- Kommission, Parlament und Rat final verhan­ härtet diese Einschätzung. delt werden. Fake News und Hate Speech _ Aufhänger Intermediäre _ Im Fokus des zurückliegen- für diese Gesetzesinitiative waren vor allem den Jahres standen auch die politischen und die aktuell diskutierten, gerade in Wahl- öffentlichen Diskussionen zu den sog. Inter- kampfzeiten ernst zu nehmenden Phäno- mediären, wie Google, Facebook und Co. Die mene Fake News und Hate Speech. Auch die Medienanstalten haben diverse Gutachten in Medienanstalten sehen im künftigen Um- Auftrag gegeben, um die Meinungsbildungs- gang mit ihnen und deren intermediären Ver- relevanz der millionenfachen Nutzung dieser mittlern Priorität für die politische Agenda. Plattformen zu untersuchen. Da sie heute ein Da hier Medieninhalte betroffen sind, sollten wichtiger Bestandteil der Informationssuche sich die Länder in das weitere Vorgehen aktiv sind, ist zu fragen, ob und in welcher Weise mit einbringen. Die Medienanstalten müssen sie gesellschaftliche Stimmungen und Pro­ auf die Entwicklungen und die wachsende blemlagen möglicherweise verzerren, einsei- Bedeutung dieser Auswüchse bei Facebook tig darstellen oder uns nur ein Echo unserer oder Twitter angemessen reagieren können eigenen Meinung geben. und fordern deshalb, im Rundfunkstaatsver- Deutlich wurde in den Ergebnissen der trag eine bestehende Regelungslücke bei der Untersuchungen, dass Intermediär nicht Aufsicht zu schließen: Die Einhaltung der gleich Intermediär ist. So dient der eine als journalistischen Grundsätze bei journalis- zentrales Informationswerkzeug zur geziel- tisch-​redaktionell gestalteten Online-​Ange- ten Informationssuche, der andere befördert boten wird derzeit nicht überwacht. Nur für eher die Wahrnehmung des allgemeinen den Bereich der elektronischen Online-Ang​ e-

16 Regulierung und Aufsicht | Privater Rundfunk und Telemedien

bote von Presseunternehmen übernimmt Rundfunkbegriff _ Immer häufiger im Zen- der Deutsche Presserat diese Aufgabe. Auch trum der Medienaufsicht stand neben der um herausfinden zu können, wer für be- Zulassungs- und Aufsichtspraxis bei Rund- stimmte (straf-)rechtlich relevante Angebote funkangeboten die Beschäftigung der ZAK im Netz verantwortlich ist, muss der Aus- mit Web‑TV-Streaming-​ Angeboten,​ die nicht kunftsanspruch gegenüber den Plattformen den Vorstellungen von Rundfunk im klassi- nach § 14 Telemediengesetz (TMG) auf die schen Sinn entsprechen. Dennoch erfüllen Landesmedienanstalten ausgeweitet wer- Sie unter bestimmten Voraussetzungen die den. Schließlich sollte die Telemedienauf- Merkmale des Rundfunkbegriffs und bedür- sicht – inklusive der Möglichkeit, neben Be- fen damit einer Zulassung. Diese audiovisu- anstandungen auch Bußgelder verhängen zu ellen Bewegtbildangebote werden dann als können – in allen Ländern einheitlich bei den Rundfunk eingestuft, wenn sie linear, also Landesmedienanstalten liegen. Neben all live verbreitet werden, von mehr als 500 Zu- diesen Regulierungsansätzen hat die Medien­ schauern/Usern gleichzeitig gesehen wer- kompetenzvermittlung dabei eine bedeu- den können, redaktionell gestaltet sind und tende Rolle. „entlang eines Sendeplans“ regelmäßig und wiederholt verbreitet werden. Die Medien- Medienkompetenz _ Die Medienanstalten anstalten haben in diesem Kontext verstärkt bieten für alle Altersgruppen zahlreiche ge- darauf hingewiesen, dass der Rundfunkbe- meinsame Projekte und gezielte Projekte griff der weiteren Entwicklung des Medien- auf Länderebene an, die ihren Nutzern eine marktes angepasst werden sollte. Die hiermit selbstbestimmte und kritische Mediennut- zusammenhängenden Fragen werden die zung ermöglichen, die sich nicht allein auf Medienanstalten, aber vor allem auch die Po- die klassischen Medienformen, sondern ge- litik zu klären haben. zielt auch auf Intermediäre richtet. Die viel- fältigen Medienangebote überfordern nicht Barrierefreiheit _ In inhaltlicher Sicht ist selten die Nutzer im Umgang mit Medien. es heute immer dringlicher, dass Menschen Ständig neue Features in allen Angebotsfor- mit Behinderungen beim Fernsehprogramm men erfordern technisches Know-​how und „mitreden“ können. Die Medienanstalten das Bewusstsein von Gefahren bei der Nut- setzten ihr regelmäßiges Monitoring bei den zung neuer Angebotsformen. Die Arbeit der beiden großen privaten Sendergruppen fort Medienanstalten zur Vermittlung von Me­ und gaben eine gemeinsame Studie mit der dienkompetenz wird regelmäßig mit Preisen Aktion Mensch zur Barrierefreiheit in den gewürdigt. Preise erhielten nicht nur die be- Medien heraus. Diese belegt erstmals, wie kannten länderübergreifenden Projekte wie Menschen mit Behinderungen Medien nut- F limmo, Internet-ABC​ und klicksafe. Eine um- zen und welches Marktpotenzial barriere- fassende Übersicht bietet der Medien­kompe­ freie Angebote haben. Menschen mit Beein- ­tenzbericht, der 2016 publiziert wurde. trächtigungen sehen die Barrierefreiheit im

17 Privater Rundfunk und Telemedien | Regulierung und Aufsicht

deutschen Fernsehen kritisch, so ein Ergeb- dass Vielfaltsaspekten bei Fragen der Netz- nis der Studie, die zugleich zeigte, dass dem neutralität eine besondere Bedeutung zu- Fernsehen für Menschen mit Behinderun- kommen müsse. Diesem Gedanken folgend gen die größte Bedeutung zukommt. Noch heben die Leitlinien nun hervor, dass bei immer ist Barrierefreiheit im Rundfunk, der Beurteilung von Auswirkungen auf Ver- weder auf europäischer noch auf nationaler braucherrechte auch Auswirkungen auf die Ebene verbindlich geregelt. Spannend bleibt Meinungs- und Informationsfreiheit inklu- daher die Frage, inwiefern die laufenden Dis- sive der Medienvielfalt berücksichtigt wer- kussionen um die AVMD-​Richtlinie dieses den können. Thema integrieren werden und wie es letzt- Auf nationaler Ebene haben sich die Lan- endlich ausgestaltet wird. desmedienanstalten im Rahmen der dritten Änderung des Telekommunikationsgesetzes Netzneutralität _ Netzneutralität war das dafür eingesetzt, bei Berührungspunkten netzpolitische Thema 2016: Hier brachten mit dem Regelungsinhalt der EU‑Verordnung sich die Medienanstalten mit Stellungnah- eine Zusammenarbeitsregelung zwischen men auf europäischer Ebene ein. Gerade Bundesnetzagentur und den Medienanstal- in Bezug auf sog. Spezialdienste und Zero ten vorzusehen. Ein juristisches Gutachten, ­Rating sind aus der Aufsichtsperspektive die das die Medienanstalten hierzu in Auftrag Anliegen der Medien- bzw. Meinungsvielfalt gegeben hatten, untermauert diesen Zusam- unbedingt zu berücksichtigen. Die Medien- menarbeitsanspruch. anstalten sollten in telekommunikations- rechtliche Prüfungen entsprechend einbezo- Telekommunikation _ Im Herbst 2016 hat gen werden. die EU‑Kommission ein umfassendes Maß- Zum 30. April 20 16 wurden die in der Ver- nahmenpaket zur Überarbeitung der europäi­ ordnung (EU) 2015/2120 „über Maßnahmen schen elektronischen Infrastrukturregulie- zum Zugang zum offenen Internet sowie rung vorgelegt. Unter anderem schlägt die über das Roaming in öffentlichen Mobilfunk- Kommission einen europäischen Kodex für netzen in der Union“ enthaltenen Regelun- die elektronische Kommunikation in Form gen zum Zugang zum offenen Internet kon- einer Richtlinie vor, die das bisherige EU‑­ kretisiert, während die Verordnung selbst be- Telekompaket – bestehend aus den Richt­ reits Ende 2015 in Kraft getreten ist. An den linien 2002/19/EG, 2002/20/EG, 2002/21/EG daraufhin vom Gremium Europäischer Regu- und 2002/22/EG – ersetzen soll. lierungsstellen für elektronische Kommuni- Aus Rundfunksicht ist dieser Kommuni- kation (GEREK) erarbeiteten Leitlinien zur kationskodex vor allem deshalb von beson- Netzneutralität haben sich die Medien­ derem Interesse, da es hier insbesondere auf anstalten im Rahmen einer öffentlichen Kon- eine Abgrenzung zur Inhalteregulierung und sultation beteiligt. In ihrer Stellungnahme zu Must-​carry-​Regeln sowie zum Zugang zu haben sie unter anderem hervorgehoben, Diensten und zur Frequenzverwaltung an-

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kommt. Die Medienanstalten haben sich an ben worden. Damit wird die Entwicklung von der vorgeschalteten Konsultation der Kom- DAB+ weiter beschleunigt. mission beteiligt und werden den weiteren Gesetzgebungsprozess weiterhin aktiv be- gleiten. Europäische Zusammenarbeit

Digitalisierung _ Der Trend zur digitalen Zunehmende Bedeutung gewinnt die ver- Nutzung von Fernsehen und Radio setzte stärkte Zusammenarbeit auf EU‑Ebene. Nur sich im Berichtszeitraum unvermindert fort. gemeinsam mit den Ländern abgestimmte Beim Kabel‑TV-Empf​ ang wurde laut Digitali- Maßnahmen können vor dem Hintergrund sierungsbericht der Medienanstalten mit grenzüberschreitender Inhalte und ihrer Ver- 82,1 Prozent eine Marke überschritten, die breitung zu Ergebnissen führen. Daher sind einen Umstieg auf ausschließlich digitalen die Medienanstalten aktiv über ihren Europa­ Empfang in greifbare Nähe rücken lässt. An beauftragten in den Institutionen ERGA und einem von den Medienanstalten moderier- EPRA vertreten: ten runden Tisch wurden die Beratungen von Kabelnetzbetreibern und TV‑Veranstaltern Gruppe europäischer Regulierungsstellen mit dem Ziel aufgenommen, diesen Umstieg für audiovisuelle Mediendienste _ Im Jahr möglichst bis Ende 2018 zu vollziehen. 2016 wurden die Arbeiten in der „Gruppe Vollzogen wurde auch der Umstieg auf ­europäischer Regulierungsstellen für audio- DVB‑T2 HD. Am 29. März ​2017 startete das visuelle Mediendienste“ (European Regulators neue Antennenfernsehen. Auch hier mode- Group for Audiovisual Media Services, ERGA) rierten die Medienanstalten die Abstim- weiter intensiviert. Die Europäische Kommis- mungsprozesse der beteiligten Unternehmen sion hatte die ERGA im Februar ​2014 formell und Sendeanstalten und unterstützten die eingerichtet. Deutscher Delegierter in der Arbeit des Projektbüros. Gruppe ist der Europabeauftragte, der Direk- Schließlich entwickelte sich auch der di- tor der LfM, Dr. Tobias Schmid. Im Mai ​2016 gitale terrestrische Radioempfang positiv. hat die ERGA den vierten und letzten Bericht DAB+-​Radiogeräte stehen laut Digitalisie- aus dem vergangenen Jahr verabschiedet. rungsbericht mittlerweile in 12,6 Prozent der Der Bericht zum territorialen Anwendungs- Haushalte. Eine gemeinsam mit privaten und bereich der AVMD-​Richtlinie beschäftigt sich öffentlich-​rechtlichen Radioanbietern beim mit Problemstellungen bei der grenzüber- agma-​Institut mmc in Auftrag gegebene schreitenden Verbreitung von audiovisuellen ­Studie belegt zudem, dass in diesen Haushal- Mediendiensten und damit einhergehenden ten bereits ein wesentlicher Teil der Nutzung Herausforderungen für das Herkunftslands­ auch auf Digitalradio entfällt. Inzwischen prinzip. Zum Vorschlag der Kommission zur sind bereits Kapazitäten auf einem zweiten AVMD-​Richtlinie wurde im Oktober ​2016 bundesweiten DAB+-​Multiplex ausgeschrie- ein erstes Positionspapier verabschiedet, das

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insbesondere die Sicht der Regulierungs­ nationale Systeme zur Einhaltung und Durch- behörden auf den Kommissionsvorschlag setzung des geltenden Rechtsrahmens sowie darlegt und dazu dient, einschlägige Erfah- Plenardebatten zur Zukunft des Free‑to-​Air-​ rungen in den Gesetzgebungsprozess einzu- Fernsehens im Zentrum. Dazu gab es Arbeits- bringen. gruppen zu den Themenbereichen Jugend- Daneben hat die ERGA mehrmals mit medienschutz, Datenschutz und Plattform- ­öffentlichen Stellungnahmen auf medien- regulierung, mit einem besonderen Fokus rechtliche Entwicklungen in Griechenland, auf die von der EU beabsichtigten Vorschrif- Kroatien und Polen reagiert, die die Unab- ten zu Videoplattformdiensten in der AVMD-​ hängigkeit der Medien und ihrer Aufsicht be- Richtlinie. drohen. In diesem Sinne hat die ERGA die Beim Meeting in Jerewan hat sich die Kommission dazu aufgerufen, die Unabhän- EPRA zudem ein eigenes Leitbild gegeben, gigkeit und Funktionstüchtigkeit der audio- das die Werte und Aufgaben der Organisa- visuellen Regulierungsbehörden in der EU si- tion hervorhebt und insbesondere das eigene cherzustellen und insbesondere dafür Sorge Profil mit Blick auf vergleichbare Gremien zu tragen, dass im Rahmen der Überarbei- (wie beispielsweise die ERGA) schärfen soll. tung der AVMD-​Richtlinie gewisse Mindest- Die Website der EPRA ist unter www.epra.or‌ g standards für die Unabhängigkeit der Behör- erreichbar. Die beiden regulären Treffen den festgeschrieben werden. Bei der Plenar- der EPRA im Jahr 2017 finden in Edinburgh sitzung im November 2016​ wurde Madeleine (17. – 19. Mai ​2017) und in Wien (18. – 20. Ok- de Cock Buning (Präsidentin des niederländi- tober 2017) statt. schen CvdM) für ein weiteres Jahr als Vorsit- zende der Gruppe gewählt. Ihre neuen Stell- vertreter sind Damir Hajduk (Kroatien) und 1.2 Medienkonzentration und Ľuboš Kukliš (Slowakei). Meinungsvielfalt Alle Berichte und öffentlichen Dokumente der ERGA sind auf der gruppeneigenen Web- Ziel des bestehenden Medienkonzentra­tions­ site www.erga-‌ online.​ ‌eu abrufbar. rechts ist es, vorherrschende Meinungs- macht eines oder mehrerer Unternehmen im Europäische Plattform der Regulierungs­ Fernsehbereich zu verhindern. Dahinter steht behörden _ Auch im Rahmen der Europäi- die Sorge negativer Folgen für die Gesell- schen Plattform der Regulierungsbehörden schaft, wenn das Wirkungs- und Funktions- (European Platform of Regulatory A­ uthorities, spektrum, das das Fernsehen haben kann, EPRA) haben sich die Medienanstalten an eu- in der Hand weniger Eigentümer liegt. Eine ropäischen Diskussionsprozessen beteiligt. derartige „vorherrschende Meinungsmacht“ Bei den beiden Treffen der EPRA in Barce- wird gesetzlich vermutet, wenn ein Unter- lona (25.–27. Mai ​2016) und Jerewan (19. bis nehmen mit allen Programmen, die ihm zu- 21. Oktober 2016) standen der Austausch über zurechnen sind, einen gewissen Zuschauer-

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anteil erreicht. Die Rechtsgrundlage für die- desverwaltungsgerichts im Verfahren der ge- sen Ansatz zur Vermeidung von Medien­ planten Fusion Springer/ProSieben von 2014 konzentration ist zwanzig Jahre alt. wurden die tatsächlichen Kontrollmöglich- Das Fernsehen von heute unterscheidet keiten der KEK indessen stark eingeschränkt. sich jedoch wesentlich vom Konsum beweg- Dies betrifft insbesondere die Berücksichti- ter Bilder im Jahre 1997. Technische Weiter- gung von Aktivitäten jenseits der Veranstal- entwicklungen, gattungsübergreifende An- tung von Fernsehprogrammen – und damit gebote, neue Medienkonzerne und Plattfor- gerade auch Aktivitäten im Onlinebereich. men erlauben die Nutzung bewegter Bilder In der Folge sind nahezu alle crossmedialen jenseits eines Sendeplans. Online werden Zusammenschlüsse einer effektiven medien- Medieninhalte auf einer Vielzahl an Endge- konzentrationsrechtlichen Kontrolle entzo- räten genutzt; der Abruf erfolgt zunehmend gen, obschon gerade diese ein erhebliches mobil sowie zeitlich unabhängig vom Aus- Gefahrenpotenzial für die Meinungsvielfalt strahlungszeitpunkt. Fernsehsendungen und darstellen. TV‑Formate werden immer mehr als Video-​ Theoretisch denkbare Fusionen inter­ on-​Demand- oder als Streaming-Angebote nationaler Medienkonzerne mit einem der verbreitet. Aufgrund des dabei weitgehend großen deutschen Medienunternehmen, wie gleich zu bewertenden Meinungsbildungs- etwa ein Zusammenschluss von Amazon einflusses hat sich die KEK für eine Aufhebung oder Netflix mit ProSiebenSat.1 oder eine der Differenzierung zwischen linearer und Übernahme von ProSiebenSat.1 oder der RTL nicht-​linearer Verbreitung im Rahmen ihrer Group durch Telekommunikationsunterneh- Beurteilungen ausgesprochen. men – wie beispielsweise der in den USA Durch Diversifikation von Angeboten und ­geplante Zusammenschluss von AT&T und einen kaum definierbaren Markt publizistisch Time Warner – könnten außerhalb einer Kon- relevanter Onlineangebote werden der Fern- zentrationskontrolle durch die KEK vollzogen sehnutzung Aufmerksamkeitskontingente werden. Im Ergebnis können neue Strukturen entzogen. Zudem werden die im Rundfunk- international integrierter Medienkonzerne staatsvertrag vor 20 Jahren festgelegten entstehen, die möglichst viele Elemente der Grenzwerte für „Zuschaueranteile“ heute Wertschöpfungskette unter dem Dach eines aufgrund einer zunehmenden Ausdifferen- Unternehmens vereinen, um so ein Höchst- zierung der Fernsehprogramme nicht mehr maß an Kontrolle über die Auswertung der erreicht. Zugleich erscheint jedoch die An- Inhalte sicherzustellen. nahme naheliegend, dass sich der Einfluss Die KEK hat mehrfach auf diese Kon­ der etablierten Medienkonzerne auf die Mei- sequenzen hingewiesen und konkrete Vor- nungsbildung nicht grundsätzlich verringert, schläge für ein effizienteres Medienkonzen- sondern vielmehr verlagert hat – insbeson- trationsrecht unterbreitet. In einem an die dere durch Aktivitäten im Onlinebereich. Bund-​Länder-​Kommission gerichteten Posi- Durch die restriktive Entscheidung des Bun- tionspapier wurde der im fünften Konzen­

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Abb. 2

Meinungsbildungsgewicht der Medien | in Prozent











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FernsehenRadio Internet TageszeitungZeitschriften ¹

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1 Zeitschriften, Nachrichtenmagazine, Wochenzeitungen Basis: 69,241 Mio. Personen ab 14 Jahre in Deutschland, n = 3.287 Quelle: die medienanstalten: MedienGewichtungsStudie 2016-I, Kantar TNS.

trationsbericht vorgestellte Ansatz weiter Meinungsmärkten insgesamt (= Gesamtmei- entwickelt. Gegenüber den Ländern wurde nungsmarkt) eine Stellung erlangte, die ge- angeregt, das geltende Medienkonzentra­ eignet erschiene, durch ungleichgewichtigen tionsrecht und damit zusammenhängende Einfluss auf die private und öffentliche Mei- Fragen zu Intermediären, Regionalfenstern nungsbildung die Meinungsvielfalt erheblich und Drittsendezeiten im Sinne eines über den zu beeinträchtigen. Fernsehbereich hinausreichenden Gesamt- marktmodells zur Vielfaltsicherung zu refor- mieren. MedienKonvergenzMonitor Vorstellbar wäre dabei ein Grundtat­ bestand, nach dem ein Unternehmen selbst Vor dem Hintergrund der beschriebenen oder durch ihm zurechenbare Unternehmen strukturellen Veränderungen der Medien- zwar eine unbegrenzte Anzahl redaktionell märkte und der zunehmenden Notwendig- verantworteter Angebote auf den Medien- keit, Medienvielfalt und Konzentrationen von märkten Fernsehen, Hörfunk, Tageszeitun- Meinungsmacht konvergent, d. h. vor allem gen, Zeitschriften und Online-​Angebote ver- gattungsübergreifend, zu erfassen, haben breiten darf. Dieses Recht sollte aber seine die Landesmedienanstalten 2015 das Projekt Grenze finden, wenn es dadurch auf diesen MedienKonvergenzMonitor gestartet. Mit der

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Abb. 3

Anteile der Medienkonzerne am Meinungsmarkt 2013 bis 2016 im Vergleich | in Prozent

Anteil am Meinungsmarkt Diff. in % 1. Hj. 2. Hj. 1. Hj. 2. Hj. 1. Hj. 2. Hj. 1. Hj. 1. Hj. 16 – 2013 2013 2014 2014 2015 2015 2016 1. Hj. 13

1 ARD 22,6 22,4 22,7 22,4 22,4 22,0 21,8 – 0,8 2 Bertelsmann 13,3 12,8 12,6 12,4 12,4 12,3 12,1 – 1,2 3 Springer 9,0 9,3 8,9 8,5 7,9 7,9 7,9 – 1,1 4 ZDF 7,2 7,3 7,8 7,2 7,5 7,4 7,8 + 0,6 5 ProSiebenSat.1 7,8 7,9 7,7 7,8 8,0 8,3 7,6 – 0,2 6 Burda 2,4 2,5 2,6 2,8 2,7 2,8 2,9 + 0,5 7 Medien Union 2,8 2,5 2,6 2,3 2,5 2,5 2,5 – 0,3 8 FUNKE 2,0 2,2 2,8 2,6 2,5 2,3 2,4 + 0,4 9 Bauer 2,9 3,0 2,9 2,9 2,5 2,3 2,4 – 0,5 10 DuMont Schauberg 1,7 1,7 1,8 1,7 1,6 1,6 1,7 0,0 11 Tele München Gruppe 1,9 2,0 1,8 1,7 1,7 1,6 1,6 – 0,3 12 United Internet 1,7 1,7 1,6 1,9 1,6 1,6 1,6 – 0,1 13 Madsack 1,6 1,6 1,6 1,6 1,5 1,5 1,5 – 0,1 14 Wolff & Sohn (u. a. M. Merkur) 1,1 1,2 1,1 1,1 1,2 1,2 1,2 + 0,1 15 Ströer (2013 Telekom) 1,6 – – – – 1,1 1,2 1,1

Quelle: MedienVielfaltsMonitor 2016-I, BLM. gattungsübergreifenden Beobachtung der in punktstudien zueinander in Bezug gesetzt Deutschland vorherrschenden Strukturen von und anschaulich und transparent aufberei- Meinungsmacht soll Transparenz geschaffen tet. werden. Der MedienKonvergenzMonitor un- Grundlage für den M­ edienVielfaltsMonitor tersucht und dokumentiert entsprechend ist die Gewichtung der Mediengattungen Ta- kontinuierlich die Entwicklung der Rund- geszeitungen, Zeitschriften, Radio, TV und funk- und Medienlandschaft in Deutschland. ­Internet für die Meinungsbildung der Deut- Unter anderem gibt er Aufschluss über die schen. Diese Gewichte werden im Auftrag Medienvielfalt im deutschen Medienmarkt. der Landesmedienanstalten von Kantar TNS Bei der empirischen Beobachtung der Me­ empirisch ermittelt. Die Studie basiert auf dien­entwicklung finden verschiedene In­ einer Befragung von jährlich 2.800 P​ ersonen strumente und Methoden Verwendung. Im in zwei Erhebungswellen. Die Berichterstat- ­MedienKonvergenzMonitor werden die Er- tung mit der Ausweisung der ermittelten Ge- gebnisse der Mediendatenbank der KEK, der wichte der Mediengattungen für die Mei- MedienGewichtungsStudie und des Medien- nungsbildung erfolgt rollierend. Wichtigstes VielfaltsMonitors sowie begleitender Schwer- Medium für die Meinungsbildung der Deut-

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schen ist den Anfang 2016 veröffentlich- anstalten eine gute Grundlage für ein novel- ten Ergebnissen zufolge das Fernsehen mit liertes Medienkonzentrationsrecht bzw. die einem Gewicht von 35,7 Prozent. Allerdings gesamtmarktorientierte Konzentrationskon- hat seine Bedeutung im Vergleich zu 2011 um trolle. über 11 Prozent abgenommen. Im Gegenzug hat vor allem das Internet deutlich an Rele- vanz gewonnen. Sein Meinungsbildungs­ Intermediäre und Meinungsbildung gewicht ist von 16,5 Prozent im Jahr 2011 auf 22,3 Prozent in 2016 gestiegen. Das Gewicht Relevanz für die Meinungsvielfalt haben der Tageszeitungen für die Meinungsbildung längst nicht mehr nur die redaktionellen liegt aktuell bei 20,7 Prozent und damit un- ­Angebote klassischer Medienhäuser. Mit der verändert zum Vorjahr. Das Radio hat ein Ge- zunehmenden Bedeutung des Internets steigt wicht von 18,7 Prozent, auf Zeitschriften ent- auch die Relevanz der sogenannten Inter­ fallen 2,6 Prozent. mediäre. Intermediäre sind mittlerweile we- Für den MedienVielfaltsMonitor, den die sentliche Elemente des Kommunikations- BLM seit Oktober ​2012 halbjährlich berech- und Informationsverhaltens. Sie erschließen net, werden diese empirisch ermittelten Ge- ihren Nutzern im Internet Inhalte aus unter- wichte auf die Marktanteilsverhältnisse in schiedlichen Quellen. Die Algorithmen von den entsprechenden Mediengattungen an- Suchmaschinen, sozialen Netzwerken, ­Instant gewendet. Die Marktanteile werden anhand Messengern und Videoportalen filtern, be- der etablierten Reichweitenwährungen von werten und personalisieren Informationen. AGF (Fernsehen), agma (Radio, Tageszeitun- Deshalb wurden im Rahmen des Medien­ gen und Zeitschriften) und Nielsen (Internet) KonvergenzMonitors im vergangenen Jahr ermittelt. Die Verknüpfung der Reichweiten zwei Schwerpunktstudien in Auftrag gege- von Medienangeboten und ‑unternehmen ben. Bereits bevor der US‑Wahlkampf die De- am TV-, Radio-, Print- und Onlinemarkt mit batte um die Rolle von Facebook, Twitter & den Gewichten der Mediengattungen schafft Co. aufflammen ließ, haben sich die Studien Transparenz über den Einfluss dieser Medien- aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem unternehmen auf die Meinungsbildung. Thema Intermediäre und Meinungsbildung Der MedienVielfaltsMonitor bietet damit befasst. eine pragmatische Lösung zur Messung von Die Ergebnisse der bevölkerungsreprä- Meinungsmacht und Medienvielfalt im deut- sentativen Befragung von Kantar TNS zeigen, schen Medienmarkt. Er bricht mit der nicht dass von den „Internetnutzern gestern“ mit mehr zeitgemäßen fernsehzentrierten Per­ 95,5 Prozent fast alle mindestens einen Inter- spektive, bietet einen empirisch fundierten mediär nutzten. Gefragt nach der informie- Ansatz und wird den Realitäten einer zuneh- renden Nutzung, also der Information zum mend konvergenten Medienwelt damit ge- Zeitgeschehen in Politik, Wirtschaft und Kul- recht. So liefert er nach Ansicht der Medien- tur aus Deutschland und aller Welt, gaben

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immerhin 57,3 Prozent der Befragten an, am lichem Abstand. Alle anderen der insgesamt Vortag dafür mindestens einen Intermediär zwanzig namentlich abgefragten Intermedi- genutzt zu haben. Hierbei liegen die Such- äre erzielten Tagesreichweiten von drei oder maschinen (39,9 %) vorn, gefolgt von sozia- weniger Prozent. len Online-​Netzwerken (30,2 %). Videopor- In der Gruppe der 14- bis 29‑Jährigen tale (9,3 %) und insbesondere Instant Mes- haben YouTube (18 %) und WhatsApp (13 %) senger (8,5 %) haben im Bereich der infor- überdurchschnittlich viele sich informierende mierenden Nutzung eine deutlich geringere Nutzer. Bereits knapp die Hälfte (49,2 %) der Bedeutung als allgemein. 14- bis 29‑jährigen Internetnutzer informiert Auf der Ebene der einzelnen Interme­diäre sich allerdings täglich mit Hilfe von Googles dominieren die Angebote von Google (Such- Suchmaschine über das Zeitgeschehen. Auch maschine) und Facebook (soziales Online-​ Facebook ist mit 39,2 Prozent Tagesreichweite Netzwerk). Mit einer Tagesreichweite im Be- für die Jüngeren eine bedeutende Informa­ reich informierender Nutzung von 37,9 Pro- tions­quelle. zent bei den Onliner-​Nutzern liegt Googles Diese Ergebnisse zeigen, dass insbeson- Suchmaschine vor Facebook (24 %). YouTube dere die den Unternehmen Google (Alphabet) (9 %) und WhatsApp (7 %) folgen mit deut­ und Facebook zuzurechnenden Angebote be-

Abb. 4

Tagesreichweite informierende Nutzung Intermediäre im Vergleich (Onliner) | in Prozent

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Nutzung gesamt Nutzung informierend

Basis: 40,579 Mio. Internetnutzer gestern (= Onliner) ab 14 Jahre in Deutschland, n = 1.209 Quelle: die medienanstalten, Kantar TNS.

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deutsame Tagesreichweiten in der deutschen Allen Intermediären ist den Studien­ Bevölkerung erzielen, vergleichbar mit denen ergebnissen zufolge gemein, dass sie bei des Rundfunks. ihren Nutzern Teil der Wissens- und Informa- Auch die qualitative Studie des Hans-­ tionssuche sind, wenngleich sie sich unter- Bredow-​Instituts kam zu dem Ergebnis, dass schiedlich für die Informationsbedürfnisse Meinungsbildungsprozesse ohne Intermedi- eignen. Insbesondere Facebook und YouTube äre nicht mehr denkbar sind. Zugleich sind unterstützen – auch im Zusammenspiel mit Intermediäre aber nur ein Baustein im Pro- den Angeboten der klassischen Medien – die zess der Meinungsbildung. In Bezug auf die Wahrnehmung von gesellschaftlichen Pro­ bei der Nutzung dominierenden Interme­ blemlagen, Deutungen und Meinungsvertei- diäre stellt die Studie eine Omnipräsenz und lungen. Für die Formierung eigener Einstel- Überlegenheit der Suchmaschine von Google lungen und Meinungen sowie daraus resul- fest. Sie wird vor allem zur gezielten Infor- tierender Handlungsabsichten sind allerdings mationssuche verwendet, gleichzeitig ist bei die Face‑to-​Face-​Kommunikation mit dem den Nutzern eine geringe Kompetenz bezüg- ­eigenen sozialen Umfeld sowie die Bericht- lich der Selektionsleistung des Algorithmus erstattung publizistischer Medien nach wie zu beobachten. Bei Facebook sind mit Aus- vor bedeutsam. nahme informationsorientierter Nutzer nach- Mit den beiden sich ergänzenden Studien richtliche Inhalte nicht Zweck der Nutzung. haben die Medienanstalten eine empirisch Dennoch können gesellschaftlich relevante fundierte Basis für die aktuellen Debatten Themen im Kontaktnetzwerk des Nutzers um Intermediäre und Meinungsbildung ge- präsent sein. schaffen. Gleichzeitig bilden die Studien den YouTube wird ebenfalls nicht vorrangig Ausgangspunkt einer systematischen Beob- für meinungsbildende Inhalte genutzt. Das achtung der Bedeutung von Intermediären Videoportal erschließt den Nutzern dennoch für die Meinungsbildung im Rahmen des als Universalplattform Inhalte, die für eine MedienKonvergenzMonitors.­ Meinungsbildung relevant sind, und ermög- licht eine habitualisierte Nutzung (z. B. News-​ YouTuber). Hinzu kommen algorithmische 1.3 Programmzulassung und Empfehlungen. Letzterer Effekt kann vor dem ‑aufsicht Hintergrund der klassischen TV‑Programm- gestaltung als „Audience Flow 2.0“ bezeich- Programmentwicklung/Zulassung net werden. WhatsApp hingegen hat eine große Bedeutung für den interpersonellen Auch im Jahr 2016 haben die Landesmedien- Austausch. Ein Potenzial für gruppenbezo- anstalten wieder zahlreiche neue bundes- gene Meinungsbildung wird gerade erst ent- weite Hörfunk- und Fernsehprogramme zu- deckt, zeigt sich aber schon an Einzel­bei­spie­ gelassen. Die Kommission für Zulassung und len.

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Aufsicht (ZAK) entschied im Berichtszeitraum Im Vorjahr wurden über 43 Anträge auf über 39 Zulassungen bzw. Zulassungsverlän- Zulassung von Rundfunkangeboten bzw. gerungen von bundesweit verbreiteten Fern- deren Verlängerung behandelt. Die Zahl der seh- bzw. Hörfunkprogrammen (darunter Änderungsanzeigen von Inhaber- und Betei- 8 Zulassungsverlängerungen). In 38 Fällen ligungsverhältnissen lag im Vorjahr bei 30. entschied sie über Veränderungen der Inha- Das bundesweit verbreitete Fernseh- und ber- und Beteiligungsverhältnisse von lizen- Hörfunkangebot wurde auch im zurücklie- zierten Veranstaltern (inkl. Veränderungen genden Jahr vor allem um neue Sparten­ der Geschäftsführung). programme mit den Schwerpunkten Unter-

Abb. 5 Sendestart bundesweiter Programme In Deutschland von Landesmedienanstalten zugelassene Angebote

Programmname Empfangsart Sendestart Inhalt

Hörfunk Schwarzwaldradio DAB+ 01. 05. 2016 Vollprogramm lulu.‌fm DAB+ 01. 03. 2016 Vollprogramm

Fernsehen TOGGO TV Satellit 04. 06. 2016 Spartenprogramm Kinder RTL Plus Satellit 04. 06. 2016 Spartenprogramm Unterhaltung EWTN‑TV Satellit 01. 07. 2016 Spartenprogramm Unterhaltung Romance TV Hungary Satellit 03. 05. 2016 Spartenprogramm Unterhaltung Romance TV Romania Satellit 03. 05. 2016 Spartenprogramm Unterhaltung #heiseshow Internet 01. 01. 2016 Spartenprogramm Sonstiges Basketball-Kanal​ Internet 01. 09. 2016 Spartenprogramm Sport Eishockey-Kanal​ Internet 01. 09. 2016 Spartenprogramm Sport RTVD Satellit 01. 08. 2016 Vollprogramm Sky Sport 3 HD Satellit 01. 01. 2016 Teleshopping N24 Doku Satellit 17. 09. 2016 Spartenprogramm Dokumentation YOL TV Satellit 27. 10. 2016 Spartenprogramm Dokumentation Gesund TV Satellit seit 2017 Spartenprogramm Sonstiges Radio 21 TV Internet 01. 03. 2016 Vollprogramm ranFIGHTING Internet 01. 06. 2016 Spartenprogramm Sport Aristo HD Satellit geplant 2017 Spartenprogramm Unterhaltung SPORT1 Extra Satellit Januar 2017​ Spartenprogramm Sport FC Bayern TV Internet Herbst 2016 Spartenprogramm Sport

Quelle: Landesmedienanstalten.

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haltung, Kinder, Dokumentation und Sport über die Todesursache eines vor den Philippi- erweitert. Die Zahl der Änderungsanzeigen nen gestorbenen deutschen Seglers berich- ­erhöhte sich leicht. So wurden im Berichts- tet, der tot auf seiner Yacht gefunden wurde. zeitraum zahlreiche Inhaber- und Beteili- In dem Beitrag wurde mehrfach der mumifi- gungsveränderungen sowie Geschäftsführer­ zierte Leichnam gezeigt. Dies verletzte den wechsel bei den Rundfunkveranstaltern an- Schutz der Persönlichkeit des Verstorbenen gezeigt. und die journalistischen Grundsätze. In dem anderen Fall wurde in der Nachrichtensen- dung „N24 Nachrichten“ mehrfach von dem Aufsicht/Programmkontrolle „Zwangsgebühreneintreiber NDR“ gespro- chen. Damit verstieß der Veranstalter gegen Im Rahmen ihrer rundfunkrechtlichen Pro- das journalistische Sachlichkeitsgebot und gramm- und Werbeaufsicht stellte die ZAK die gebotene Trennung von Kommentar und im Zeitraum Januar ​2016 bis März ​2017 ins- Berichterstattung. gesamt 47 Verstöße bei bundesweiten TV‑​ Im Vergleich zum Vorjahr (damals 28 Fälle) Pro ­grammen fest. In 26 Fällen wurden Bean- ist die Zahl der festgestellten medienrecht­ standungen und in 21 Fällen Rechtsverstöße lichen Verstöße in diesem Bereich unverän- festgestellt sowie aufsichtliche Hinweise aus- dert geblieben. gesprochen. Die Aufsichtsverfahren bezogen sich im Berichtszeitraum mehrheitlich auf Rechtsprechung zur Schleichwerbung _ werberechtliche Verstöße. Verletzungen der Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) hat journalistischen Grundsätze und der Anfor- durch Urteil vom 22. Juni ​2016 (6 C 9.15) er- derungen an Gewinnspiele wurden in jeweils neut eine Aufsichtsentscheidung einer Me- sechs Fällen festgestellt. Bei zwei Verstößen dienanstalt, in diesem Fall der Bayerischen gegen Gewinnspielvorschriften und wegen Landeszentrale für neue Medien (BLM), bestä- einer Verletzung der Aufzeichnungspflichten tigt. Die von Sport1 ausgestrahlte Sendung wurden Bußgelder verhängt. „Learn from the Pros“ enthielt mit den in sie Mit 23 Fällen am häufigsten wurden Ver- integrierten Hervorhebungen des Online-​ stöße gegen das Gebot der Trennung von ­Pokerspielanbieters „Fulltiltpoker.‌net“ verbo- Werbung und redaktionellen Inhalten und tene Schleichwerbung. In der Sendung, in der damit verbundenen Kennzeichnungs- der professionelle Pokerspieler Tipps und pflichten festgestellt und geahndet. In vier Tricks preisgaben, war das Logo des kommer- Fällen mussten die Medienanstalten tätig ziellen Anbieters von Poker im Internet „Full- werden, weil Dauerwerbesendungen ohne tiltpoker.‌net“ in nahezu jeder Einstellung zu hinreichende Kennzeichnung ausgestrahlt sehen. worden waren. In zwei Fällen wurden jour- Nach Auffassung des BVerwG wurde nalistische Grundsätze verletzt: So wurde in durch diese integrierte Darstellung des Logos der RTL Nachrichtensendung „RTL aktuell“ in objektiv werbegeeigneter Weise auf die

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Dienstleistungen des Pokeranbieters hinge- tungsgericht Köln die Klage des Fernsehsen- wiesen. Auf die Werbeabsicht des Veranstal- ders VOX gegen eine Beanstandung der Lan- ters konnte geschlossen werden, da die desanstalt für Medien (LfM) ab. Diese hatte werblichen Darstellungen nicht durch pro- zwei von VOX ausgestrahlte Programmtrailer grammlich-​redaktionelle Erfordernisse ge- mit der Begründung beanstandet, in ihnen rechtfertigt waren. In der Sendung wurde sei für Live-​Tourneen von Martin Rütter ge- das Logo von „Fulltiltpoker.‌net“ u. a. auf worben worden, ohne dies – wie im Rund- einem großen Bildschirm zwischen zwei das funkstaatsvertrag vorgeschrieben – als Wer- Spielgeschehen kommentierenden Personen, bung zu kennzeichnen. Die beanstandeten auf animierten und tatsächlichen Spielchips, Trailer wurden im Programm von VOX im in den sog. Bauchbinden, in erklärenden Ani- Umfeld der von Martin Rütter moderierten mationen, auf Spielkartenrückseiten und auf Sendungen „Der V. I. P. Hundeprofi“ und „Der Tafeln der Studiodekoration dargestellt. Hundeprofi unterwegs“ ausgestrahlt. Die Das BVerwG führt weiter aus, dass es für ca. 15-​sekündigen Trailer zeigten u. a. kurze die Prüfung prinzipiell unerheblich sei, ob es Dialoge mit Martin Rütter. Eingeblendet war sich bei der von dem Rundfunkveranstalter u. a. auch eine Telefonnummer für „Tickets ausgestrahlten Sendung um eine Eigen-, und Infos“. Auftrags- bzw. Koproduktion oder um eine Die für Medienrecht zuständige 6. Kam- Fremdproduktion handelt. Die Werbevor- mer des Verwaltungsgerichts urteilte, dass schriften seien an den Rundfunkveranstalter beide Trailer sich nicht auf kennzeichnungs- adressiert. Daraus ergebe sich bereits die freie programmbegleitende Hinweise be- Verantwortlichkeit des Veranstalters für die schränkten, sondern in der gebotenen Ge- von ihm verbreiteten Werbeinhalte. Ein samtwürdigung kennzeichnungspflichtige Rundfunkveranstalter, der eine fremdprodu- Werbung für die Tourneen von Martin Rütter zierte Sendung ausstrahlt, übernehme in seien. Dafür spreche die eingeblendete Hot- programmlich-r​ edaktioneller Hinsicht deren line für Tickets und Infos. Das Gericht wies Konzept ungeachtet der von ihm jeweils ein- auch darauf hin, dass die Trailer nicht inner- gegangenen lizenzvertraglichen Verpflichtun­ halb eines Werbeblocks ausgestrahlt worden gen. seien. Für den durchschnittlichen Zuschauer Die wertende Gesamtbetrachtung ergab, sei der Werbeblock jeweils nach den Pro- dass kein redaktionell gerechtfertigtes Be- grammhinweisen auf weitere VOX-​Sendun- dürfnis dafür bestand, in der Sendung wer- gen und mit Einblendung des Senderlogos bende Aussagen in der festgestellten Inten- beendet gewesen. sität aufzunehmen. Rechtsprechung zur Platzierung von Pro­ Rechtsprechung zu Werbung im Programm­ grammhinweisen im Werbeblock _ In zwei trailer _ Mit rechtskräftigem Urteil vom Urteilen entschied das Verwaltungsgericht 31.z Mär 2016 (6 K 4476/14) wies das Verwal- Hannover am 17. November 2016, dass die

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Ausstrahlung von Programmankündigungen Deutschland e. V.“ innerhalb eines Werbe­ für Sendungen von Super RTL und von blockes ausgestrahlt. Die BLM vertrat die RTL Nitro innerhalb von Werbeblöcken im Auffassung, dass die Platzierung eines so­ RTL-Programm gegen das werberechtliche zialen Appells innerhalb eines Wirtschafts-​ Trennungsgebot des § 7 Abs. 3 Rundfunk- Werbeblock­ s gegen das Trennungsgebot des staatsvertrag verstoßen hat (7 A 280/15 und §. 7 Abs 3 RStV verstoße. Durch die Aus­ 7 A 430/16). In beiden Fällen stellte das Ge- strahlung von Programmteilen in der Wer- richt klar, dass Programmhinweise von der bung, die keine Wirtschaftswerbung darstell­ Werbung zu trennen und damit Programm­ ten, sei durch die Mischung die klare Erkenn- ankündigungen nicht selbst Werbung sind. barkeit von Werbung nicht mehr gewährleis- Sie dürfen daher auch nicht im Werbeblock tet. gesendet werden. In beiden Fällen handelte Das VG München stellte ebenfalls fest, es sich um sog. Crosspromotion, da die Pro- dass soziale Appelle wie der Spendenauf- grammhinweise sich nicht auf das eigene ruf für das Kinderhilfswerk „World Vision RTL-Programm bezogen, sondern auf Sen- Deutsch­land“ keine Wirtschaftswerbung im dungen anderer TV-Programme der Firmen- Sinne des § 2 Abs. 2 Nr. 7 Satz 1 RStV seien. Un- gruppe von RTL. Im zweiten Fall handelte es entgeltliche Beiträge im Dienst der Öffentlich­ sich zudem um einen sog. Kombispot, in keit einschließlich von Spendenaufrufen zu dem der Programmhinweis auf die Sendung Wohlfahrtszwecken gälten nicht als ­Werbung. „Yps“ bei RTL Nitro unzulässigerweise mit Sodann führte das Verwaltungsgericht einer Werbung für die Programmzeitschrift jedoch aus, dass das Trennungsgebot nach „TV-Digital“ verbunden wurde. Dies führte § 7 Abs. 3 RStV sich nur auf die Zweiteilung insoweit in doppelter Hinsicht zu einer un- zwischen Wirtschaftswerbung und redaktio­ zulässigen Verknüpfung von Programm und nellem Inhalt beziehe. Soziale ­Appelle i. S. Werbung. von § 7 Abs. 9 Satz 2 RStV beinhalteten je- doch weder (Wirtschafts‑)Werbung noch re- Rechtsprechung zur Platzierung von Spen­ daktionelle Inhalte. Dem § 7 Abs. 3 Satz 1 RStV denaufrufen im Werbeblock _ In einem sei insoweit ein Trennungsgebot zwischen noch nicht rechtskräftigen Urteil hob das Wirtschaftswerbung und sozialen Appellen Verwaltungsgericht (VG) München eine Ent- nicht zu entnehmen. Auch der Sinn und scheidung der BLM auf, mit der die Ausstrah- Zweck des Erkennbarkeitsgebotes, wonach lung eines sozialen Appells innerhalb eines es sich dem Zuschauer erschließt, ob gerade Werbeblocks bei kabel eins wegen eines Ver- Werbung läuft und nicht das redaktionelle stoßes gegen das Gebot der Trennung von Programm, forderte nicht die Trennung der Werbung und Programm beanstandet wurde. Wirtschaftswerbung von sonstiger nach dem Im TV Fernsehprogramm kabel eins wurde RStV zulässiger Werbung i. S. d. § 7 Abs. 9 ein ca. 30 Sekunden langer Spot für das Satz 3 RStV. Die BLM legte gegen die Ent- Christliche Kinderhilfswerk „World Vision scheidung Berufung ein.

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Neue Werbeformen _ Die Konvergenz der Werbung und der Kennzeichnung der Wer- Medien, das Zusammenwachsen von Rund- bung sehen beide Rechtsbereiche vergleich- funk und Internet, führt in technologischer bare Anforderungen vor. Anders sieht es bei Hinsicht auch zu neuen Werbeformen. Mit den quantitativen Anforderungen wie der Content Marketing, Native Advertising und zeitlichen Werbebeschränkung im Einstun- Influencer Marketing entwickelten sich ganz denzeitraum aus. Dieses gilt bislang nur für neue Spielarten der Werbung. Markenbot- das lineare Fernsehen. Die Medienanstalten schaften sollen dabei das Programm nicht befassen sich fortlaufend mit den sich aus mehr unterbrechen, sondern selbst zum Pro- dieser Thematik ergebenden Detailfragen. gramm werden. Programmatic Advertising bietet als technologische Innovation neue DLM-Symposium 2017 _ Die neuen Werbe- Möglichkeiten der automatisierten Vermark- formen und die Entwicklungen im Bereich tung. der Werbung waren auch Gegenstand des DLM- S​ ymposiums im März 2017​ und wurden Adressierbare Werbung im HbbTV _ Neue unter dem Titel „Werbung ist tot! Es lebe Werbeformen eröffnen sich im Zuge der die Werbung! – Leitlinien moderner Regulie- technisch möglichen Adressierung von Wer- rung für die Vermarktungsmodelle von mor- bung über Hybrid Broadcast Broadband TV gen“ mit Vertretern der Medienpolitik, Me- (HbbTV). Mit Einführung des HbbTV-​Stan- dienaufsicht, Sender, Vermarkter, Werbung- dards können lineare Fernsehprogramme und treibenden und Media-​Agenturen beleuch- ergänzende Webinhalte des jeweiligen Pro- tet. grammanbieters oder eines Kooperations­ Es wurde diskutiert, wie sich der tradi­ partners auf dem TV‑Bildschirm kombiniert tionell hohe Stellenwert des Trennungsge- werden. Die Darstellung von Rundfunk- und bots zwischen Werbung und Programm mit Internetinhalten kann dabei gleichzeitig den Ideen von Content Marketing und Native durch eine räumliche Trennung (Splitscreen) Advertising vereinbaren lässt. Die Teilneh- oder durch Überlagerungen (Overlays) reali- mer des Symposiums erörterten, wie die kon- siert werden. Jedem HbbTV-​Haushalt kann sequente Nutzung von adressierbarer Wer- so individuelle Werbung gesendet werden. bung mit den Datenschutzbestimmungen in Mit HbbTV 2.0 werden sich diese Werbe­ Einklang zu bringen ist. Ferner wurde die un- formen noch weiterentwickeln und auch Be- terschiedliche Regulierungstiefe für lineare wegtbild über beide Quellen ermöglichen. und nonlineare Angebote thematisiert, die Diese neuen hybriden Werbeformen sind dazu führt, dass Werbung auf ein und dem- nach wie vor mit der Frage verbunden, wel- selben Bildschirm völlig verschiedenen ­Regeln chem Werberegime diese individualisierte unterliegt. Werbung unterworfen ist: dem TV‑Werbe- Auf dem Symposium wurden die Per­ recht oder dem Telemedien-W​ erberecht. Hin- spek­tiven einer modernen, zukunftsfähigen sichtlich der Trennung von Programm und Medienregulierung diskutiert. Es ging um die

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Frage, welche neuen Werbemodelle relevant privaten Sendergruppen in den letzten drei und tragfähig sein werden und wie dafür Jahren ihr Engagement stetig ausgebaut. sinnvolle Leitlinien entwickelt werden kön- Darüber hinaus wurden im Rahmen der nen, die dem gesellschaftlich wünschens- Medientage München im Oktober 2016​ erste werten Ziel einer medialen Angebots- und Ergebnisse der in Kooperation mit der Aktion Anbietervielfalt dienen. Mensch beauftragten Studie zur Medien­ nutzung von Menschen mit Behinderungen Kontinuierliche Programmforschung zur öffentlich vorgestellt. Die bisher größte stan- Struktur der Vollprogramme _ Im Dezem- dardisierte Befragung in diesem Themen­ ber ​2016 wurde die kontinuierliche Fernseh- bereich, bei der ein Methodenmix aus quali- programmforschung der Medienanstalten tativen und quantitativen Elementen zum für die Programmjahre 2017 und 2018 an die Einsatz kam, wurde von der TU Dortmund in GöfaK Medienforschung GmbH vergeben. Kooperation mit dem Hans-​Bredow-​Institut Vorausgegangen war eine europaweite Aus- Hamburg durchgeführt. Neben dem Ziel, schreibung des Forschungsprojekts mit einer aus­sagekräftige Daten zur Mediennutzung, neuen, modular aufgebauten Konzeption. den Nutzungsmotiven und ‑erwartungen von Diese wurde einerseits zu aktuellen Frage- Men ­schen mit Behinderungen zu ermitteln, stellungen und Spezialmodulen geöffnet, waren auch Barrieren in Zugang und Nutzung um der konvergenten Medienentwicklung ein zentraler Bestandteil der Untersuchung. Rechnung zu tragen. Gleichzeitig wurde si- Die Ergebnisse des Forschungsprojekts be­ chergestellt, dass die Forschung an die bis- legen, dass das Fernsehen bei Menschen mit herige Langzeitstudie anschlussfähig bleibt, Behinderungen das meistgenutzte Medium um Kontinuität zu wahren. ist. Den hohen funktionalen Stellenwert des Fernsehens machen auch die Nutzungsmo- Barrierefreiheit _ Längst schon hat das tive deutlich: Neben Information, Spaß und Thema Barrierefreiheit einen festen Platz in Entspannung steht bei der großen Mehr- der Arbeit der Medienanstalten eingenom- heit der Befragten das spezifische Nutzungs­ men. Die mittlerweile bereits viermal durch- motiv des „Mitredenkönnens“ an vorderster geführten Monitorings zur Erhebung des Stelle – es geht also um gesellschaftlich ein- Status Quo und der Entwicklungen barriere- gebundene, mediale Teilhabe. freier Angebote im privaten Fernsehen sind Den Medienanstalten bieten sowohl die dabei ein wichtiger Baustein. Mit diesen re- regelmäßigen Monitorings der Angebote als gelmäßigen Monitorings konnte bereits eine auch die aussagekräftigen Daten zur Medien­ beachtliche Steuerungswirkung hervorgeru- nutzung eine wichtige Grundlage für das fen werden. Auch wenn die Anteile an unter- weitere Engagement für mehr Barrierefrei- titelten Sendungen in den privaten Program- heit im privaten Fernsehen. Fest jedenfalls men weiterhin deutlich verbesserungsfähig steht, dass es für barrierefreie Angebote sind, haben die beiden reichweitenstärksten durchaus einen Markt gibt, der durch die

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­Medienschaffenden noch stärker erschlossen Tube- V​ ideos wurde damit eine Orientierungs- werden sollte. Das Thema Barrierefreiheit hilfe an die Hand gegeben, die zu einheit­ wird – im Gespräch mit den Veranstaltern licheren Kennzeichnungsstandards führten. und Verbänden sowie dem regelmäßigen Die Reaktionen auf die Veröffentlichung Austausch mit der Beauftragten der Bundes- der FAQ-​Liste waren sehr positiv. Die Werbe- regierung für die Belange behinderter Men- kennzeichnung rückte seitdem immer stärker schen – weiterhin einen hohen Stellenwert in das Bewusstsein der YouTuber. So wurde in der Arbeit der Medienanstalten haben. in den Medien häufig über das Thema be- richtet und mit Verweis auf die FAQ-Liste​ da- rauf hingewiesen, dass auch im Bereich der Aufsicht über Telemedien sozialen Medien Werbung von redaktionel- len Inhalten getrennt und gekennzeichnet Die allgemeine Aufsicht über die Telemedien werden muss. (außerhalb des Jugendmedienschutzes) fällt Auf der Grundlage der seit der Veröffent- in die Zuständigkeit der Medienanstalten lichung gemachten Erfahrungen, wurde die (mit Ausnahme in Niedersachsen, Rheinland-​ FAQ-Liste​ im Berichtszeitraum im Dialog mit Pfalz und Sachsen). Sie bezieht sich vor allem der Branche weiterentwickelt. Es zeigte sich auf die Einhaltung der Impressumspflichten deutlich, dass auch andere soziale Medien – des § 55 RStV und § 5 TMG und der werbe- wie vor allem Facebook, Twitter, Instagram rechtlichen Vorgaben des § 58 RStV. und Snapchat – berücksichtigt werden soll- Wie schon in den vorherigen Jahren haben ten. Audiovisuelle Beiträge mit Werbeinhal- sich die zuständigen Medienanstalten im Be- ten, die auf YouTube laufen, werden nicht richtszeitraum erneut mit den drei zuständi- selten auch auf den anderen Plattformen gen staatlichen Telemedienaufsichtsbehör- verbreitet. Zudem professionalisiert sich der den aus Niedersachsen, Rheinland-P​ falz und Markt immer mehr. Neue Formen des Influ- Sachsen im Rahmen eines regelmäßigen Aus- encer Marketings setzen sich im Bereich der tausches in Aufsichtsfragen getroffen und sozialen Medien mit Hilfe eigener Agenturen gemeinsame Standards in der Aufsicht ent- am Markt immer mehr durch. Viele erfolg­ wickelt. reiche YouTuber bauen zudem ihre eige- nen Unternehmen auf und werbetreibende Kennzeichnung von Werbung in sozialen Unter­nehmen treten mittlerweile direkt mit Medien _ Die Medienanstalten veröffentlich- YouTubern in Kontakt, um diese als Influen- ten erstmals im Oktober ​2015 eine Liste, die cer für die Präsentation ihrer Produkte und Antworten auf die häufigsten Fragen (FAQ) Dienst­leistungen einzusetzen. zur richtigen Kennzeichnung von Werbung Im Oktober ​2016 wurde von den Landes- und Produktplatzierungen in selbstprodu- medienanstalten daher eine erweiterte und zierten YouTube-V​ ideos oder anderen Social-​ inhaltlich überarbeitete Version 2.0 der FAQ-​ Media- ​Angeboten gibt. Anbietern von You- Liste mit einer größeren Kampagne in der

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­Social-Media-Sz​ ene und in der Öffentlichkeit medy) in den Fokus und führte bei verschie- bekannt gemacht. denen Formaten zu sehr unterschiedlichen Im Rahmen der Veranstaltung der Me- Ergebnissen. dienanstalten „Follow the Watchdog – Tipps der Medienanstalten für die Werbekenn- zeichnung auf YouTube & Co.“ wurde die Bürgerportal Programmbeschwerde.‌de neue FAQ-Liste​ am 17. November 2016 in Ber- lin präsentiert. Eingeladen waren zahlreiche Über die Webseite des gemeinsamen Be- YouTuber, Vertreter von Multi-Channel-Net- schwerdeportals der Medienanstalten, das works und Influencer-Marketing-Agenturen durch die Landesmedienanstalt Saarland sowie weiteres Fachpublikum. Es konnten (LMS) betreut wird, gingen im Jahr 2016 bekannte YouTuber gewonnen werden, die 1.048 schriftliche Hinweise, Beschwerden in eigenen Beiträgen die neuen FAQs der und Anfragen ein, die sich wesentlich auf ­Öffentlichkeit vorstellten und auch bei der die Bereiche Jugendschutz, Programmgrund- Veranstaltung mitdiskutierten. Die Vermark- sätze, Gewinnspiel- und Werberegeln für den ter der Branche standen daneben wieder Rundfunk bezogen. 499 der Beschwerden als Multiplikatoren zur Verfügung. Zudem ­betrafen Programme privater Veranstalter, wurde die Veranstaltung in den sozialen Me- 460 öffentlich-​rechtliche Rundfunkanstal- dien begleitet und erzielte auch dort eine ten. 89 Fragen zur Medienregulierung und ­erfreuliche Beachtung. Organisation der Aufsicht im dualen System wurden beantwortet. Monitoring der Werbepraxis im Bereich Damit hat sich die Anzahl der Vorgänge der sozialen Medien _ Im Berichtszeitraum gegenüber dem Jahr 2015 (1.014) leicht er- nahmen die Medienanstalten im Rahmen höht. Vermehrt zu verzeichnen waren Be- eines Monitorings die Werbekennzeichnungs­ schwerden und Kritik zum privaten Hörfunk. praxis bei den in Deutschland erfolgreichs- Bemängelt wurden hier Gewinnspielaktio- ten YouTubern verschiedener Genres in den nen, mögliche Werbeverstöße und unange- Blick. Der Fokus des Monitorings lag bei der messener Sprachgebrauch z. B. hinsichtlich Einhaltung des Trennungs- und Kennzeich- bestimmter Personengruppen. nungsgrundsatzes nach § 58 RStV und des- Bei Beschwerden zu privaten Fernsehpro- sen Konkretisierungen in dem FAQ-​Leitfaden. grammen wurde wiederum häufig die Wer- Die YouTube-​Beiträge wurden auf werbliche bung für Erotikartikel im Tagesprogramm Inhalte und deren Kennzeichnung hin unter- ­kritisiert. Weitere Schwerpunkte waren Wer- sucht. bemenge bzw. Werbedauer sowie mögliche Die Auswertung durch die beteiligten Schleichwerbung oder nicht gekennzeich- Medienanstalten nahm verschiedene Genres nete Produktplatzierungen. (wie u. a. Gaming, How‑to …, Style (­Beauty), Beschwerden zum Jugendschutz bezogen Music, Sports, Travel, Pets & Animals und Co- sich vor allem auf entwicklungsbeeinträch-

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tigende Inhalte im Tagesprogramm (Gewalt­ der neue JMStV am 1. Oktober ​2016 schließ- szenen, Diskriminierung, erotische Szenen). lich in Kraft. In der ersten Jahreshälfte tagte Im Bereich der Telemedien kam es zu Be- zudem eine Arbeitsgruppe Jugendmedien- schwerden über rechtsradikale Musik im schutz der Bund-​Länder-K​ ommission für eine Netz und Werbung für Telefonerotikdienste. neue Medienordnung, in der Schnittstellen Zudem wurden Fragen zur Zulässigkeit be- zwischen Bund und Ländern ausgemacht stimmter Inhalte und Organisation der Auf- wurden, um den Jugendmedienschutz zu sicht gestellt. modernisieren. Auch hier brachte die KJM Neben den schriftlich per Online-​Formu- ihre Praxis-​Expertise mit ein. Der Abschluss- lar oder E‑Mail eingehenden Anliegen beant- bericht der Bund-Länder​ -K​ ommission wurde wortet das Beschwerdeteam auch telefoni- im Juni ​2016 beschlossen und beinhaltete in sche Bürgeranfragen. Programmbeschwer- erster Linie Eckpunkte für eine noch ausste- den zu privatem Rundfunk und Telemedien, hende Novellierung des Jugendschutzgeset- die mögliche medienrechtliche Verstöße zum zes (JuschG) auf Bundesebene. Inhalt haben, werden an die jeweils zustän- Ein Schwerpunkt, dem sich die KJM neben digen Medienanstalten weitergeleitet, Pro- ihren Aufgaben als Aufsicht 2016 widmete, grammkritik an die Zuschauerredaktionen war die Begleitung der Umsetzung der No- der Sender. Anliegen zu öffentlich-​rechtlichen velle des JMStV. Um unnötige Doppelprüfun- Programmen gehen den jeweiligen Rund- gen von Medieninhalten zu vermeiden und funkanstalten zu. Bei bestimmten Fragen damit den Herausforderungen der Medien- oder anderen Medieninhalten wird auch mit konvergenz besser entgegenzutreten, wurde weiteren Institutionen kooperiert, wie z. B. ein Übernahmeverfahren von Altersbewer- dem Deutschen Werberat, dem Presserat tungen zwischen beiden Gesetzen geschaf- oder mit Verbraucherberatungen. fen. Diese Regelung bedeutet, dass die KJM auf Antrag die Altersbewertungen bestätigt, die durch eine anerkannte Einrichtung der 1.4 Jugendmedienschutz Freiwilligen Selbstkontrolle nach dem JMStV vorgenommen wurden. Von der KJM bestä- Novellierung des Jugendmedienschutzes tigte Altersbewertungen von anerkannten Ein rich­ tungen der Freiwilligen Selbstkontrolle Das Jahr 2016 stand für die Kommission für sind von den Obersten Landesjugendbehör- Jugendmedienschutz (KJM) im Zeichen ge- den (OLJB) für die Freigabe und Kennzeich- setzlicher Veränderungen. Der seit 2003 be- nung inhaltsgleicher oder im Wesentlichen stehende Jugendmedienschutz-Staatsvertrag​ inhaltsgleicher Angebote nach dem JuSchG (JMStV) wurde durch die Länder novelliert, zu übernehmen. Die Novelle des JMStV ist um den Jugendmedienschutz soweit möglich eine deutliche Erleichterung gegenüber den an das digitale Zeitalter anzupassen. Nach alten Regelungen, wonach sich Anbieter in der Verabschiedung in den Landtagen trat solchen Fällen bspw. sowohl an die Freiwillige

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Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) wie auch an Bei den Verstößen in Rundfunk- und Internet-​ die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirt- Angeboten beschloss die KJM Beanstandun- schaft (FSK) wenden mussten. gen, Untersagungen und Bußgelder und be- Eine andere Neuerung betrifft die Jugend- legte TV‑Sendungen mit der Auflage späterer schutzprogramme, an die künftig nicht nur Ausstrahlungszeiten. andere Anforderungen gestellt werden, son- Bei den geprüften Telemedien-​Fällen lag dern die auch direkt von den Selbstkontroll­ ein inhaltlicher Schwerpunkt erneut im Be- einrichtungen anerkannt werden sollen. Die reich der einfachen Pornografie. Dabei spiel- KJM leistet jedoch für die Festlegung von ten auch Social-​Media-​Angebote als zusätz- ebenso anspruchsvollen wie realistischen liche Verbreitungskanäle eine Rolle, in denen Kriterien für Jugendschutzprogramme im Prostituierte mit jugendgefährdendem Bild- ­Benehmen mit den Selbstkontrolleinrichtun- und Textmaterial für sich und ihre Dienst­ gen weiterhin ihren Beitrag dazu. leistungen werben. Die Prüfgruppen sichte- ten aber auch zahlreiche Angebote aus dem Bereich des politischen Extremismus, die Problemfelder des Jugendschutzes aufgrund des Verwendens von Kennzeichen in Rundfunk und Internet verfassungswidriger Organisationen, Auf­ stachelung zum Hass, Volksverhetzung und Seit ihrer Gründung hat sich die KJM mit Leugnung des Holocausts absolut unzuläs- rund 8.200 ​Prüffällen befasst – mehr als sig waren. Auch hier standen entsprechende 1.100 im Bereich des Rundfunks und rund ­Social-​Media-​Angebote mit im Fokus der 7.100 im Bereich der Telemedien einschließ- Prüfung. lich Indizierungsanträgen und Stellungnah- men zu Indizierungsanträgen. Der Blick auf Online-​Shops zu Legal Highs _ Sie sind ge- die Prüffälle des vergangenen Jahres zeigt, tarnt als Kräutermischungen oder Badesalze dass sich die KJM erneut mit einer großen und heißen „Crazy Monkey“, „Unicorn Magic Bandbreite an problematischen Inhalten in Dust“ oder „Beach Party“: Sogenannte „Legal Rundfunk- und Telemedienangeboten be- Highs“ werden im Internet als Alternative zu schäftigt hat. herkömmlichen illegalen Drogen angeboten Im Rundfunk prüfte die KJM Angebote und sind auch für Minderjährige frei erhält- aus den Genres Unterhaltungsshow, Doku­ lich. Ob die Produkte tatsächlich legal sind mentation, Serie und Nachrichtenbeitrag. oder nicht, kann nicht die Medienaufsicht Dabei ging es in den meisten Fällen um die feststellen, sondern nur die Polizei. Die Pro- Frage, ob die Angebote Kinder oder Jugend- blematik liegt vor allem im Konsum dieser liche beeinträchtigen. Eine TV‑Sendung be- Produkte, die erhebliche Gesundheitsschäden wertete die KJM als absolut unzulässig: Hier oder sogar den Tod zur Folge haben können. wurden Auszüge aus einem indizierten und Die Zuständigkeit liegt somit nach Ansicht beschlagnahmten Computerspiel präsentiert. der KJM vorrangig bei den Strafverfolgungs-

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behörden. Dennoch können von den Internet­ Anders verhielt es sich jedoch bei einem angeboten aufgrund ihrer Gestaltung auf Online-Artikel, der die Folgen von Bomben- Bild- und Textebene auch problematische angriffen im Syrienkrieg auf die Zivilbevölke- Botschaften im Sinne des JMStV ausgehen. rung thematisiert. Das Online-Angebot ent- Die Prüfgruppen der KJM haben sich daher hält drastische Fotos von verletzten und mit zahlreichen Online-​Angeboten zu „Legal toten Babys und Kindern. Die Gesichter der Highs“ befasst und diese meist als entwick- Kinder sind dabei unverfremdet in Nahauf- lungsbeeinträchtigend für unter 18‑Jährige nahme zu sehen, so dass die Opfer identifi- bewertet. Vereinzelt gibt es aber auch – was zierbar sind. Zudem wird der Effekt durch die die jugendschutzrechtliche Bewertung an- Möglichkeit zur großformatigen Darstellung geht – Unterschiede in der Gestaltung der durch Anklicken verstärkt. Nach Ansicht der Angebote. Die Empfehlungen gehen hier von KJM verstößt der Anbieter mit seinem Ange- „kein Verstoß“ bis zu „offensichtlich schwe- bot gegen die Menschenwürde, da die Opfer rer Jugendgefährdung“. Bei den Angeboten, auf diesen Bildern deutlich zu erkennen sind. die einen Anfangsverdacht auf einen Verstoß Das Leiden und Sterben der Kinder wird darstellen, wurden medienrechtliche Auf- zur Schau gestellt und sie werden dadurch sichtsverfahren eingeleitet. Die KJM hat über zu Objekten der Schaulust degradiert. Auch diese Fälle noch nicht abschließend entschie- wenn es sich um ein tatsächliches Gesche- den. hen handelt, besteht nach Meinung des Gre- miums kein berechtigtes Interesse an dieser Schutz der Menschenwürde in Nachrich­ Art der Darstellung, da eine Verpixelung der tenportalen _ Die KJM prüfte einige An­ Bilder die Aussagekraft des Artikels nicht ge- gebote auf Online-​Nachrichtenportalen im schmälert hätte. Hinblick auf die Einhaltung der jugend- Verstöße gegen die Bestimmung zum schutzrechtlichen Bestimmungen. Bei einem Schutz der Menschenwürde liegen insbeson- Nachrichtenbeitrag über den Terroranschlag dere dann vor, wenn Menschen leidend oder vom 13. November ​2015 in Frankreich stand sterbend dargestellt und dabei zum Objekt ein Foto im Mittelpunkt der Prüfung, das den herabgewürdigt werden. Darüber hinaus mit Blut und Leichen bedeckten Boden der muss die Darstellung ein tatsächliches Ge- Konzerthalle Bataclan in Paris zeigt. Das Foto schehen wiedergeben, ohne dass ein berech- stellt die Opfer in der Totalen, also aus erheb- tigtes Interesse gerade für diese Form der licher Entfernung, dar. Gesichter sind nicht Darstellung oder Berichterstattung vorliegt. zu erkennen, die Personen können nicht Geschmacksfragen spielen bei den KJM-Prü- identifiziert werden. Die KJM stufte das Bild fungen keine Rolle. als bewegend, aber nicht reißerisch und in der Art seiner Darstellung als berechtigt ein. Programmankündigungen im Fernsehen _ Eine Menschenwürdeverletzung wurde somit Programmankündigungen mit Bewegtbildern nicht gesehen. im Fernsehen, so genannte Trailer, sind seit

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vielen Jahren Bestandteil der Prüfverfahren eine erhöhte Suggestivkraft beigemessen der KJM. Sie dürfen einerseits Minderjährige wurde. Die KJM hat im letzten Jahr bei meh- nicht beeinträchtigen, zum Beispiel durch reren Programmankündigungen, die Filme drastische Bilder oder Schockmomente. Ande­ mit Kennzeichnungen „ab 16 Jahren“ oder rerseits sollten sie – nach den früheren Rege- „ab 18 Jahren“ im Tagesprogramm beworben lungen des JMStV – auch keine Anreize schaf- hatten, Verstöße festgestellt. Diese Trailer fen, dass Kinder und Jugendliche Sendungen enthielten zwar Standbilder, die jedoch durch schauen, für die sie noch nicht alt genug sind. den Einsatz von lichtblickartigen Effekten, Auslöser für die KJM-Prüfverfahren sind vor Drehungen und Zooms den Eindruck von allem Beschwerden von Bürgern. Bis Septem- ­Bewegtbildern erzeugten und somit für die ber ​2016 unterlagen Programmankündigun- Ausstrahlungszeit unzulässig waren. gen mit Bewegtbildern für Sendungen, die Mit dem neuen JMStV, der im Oktober in aus Jugendschutzgründen erst ab 22:00 Uhr Kraft getreten ist, wurden die Regelungen oder 23:00 Uhr ausgestrahlt werden dürfen, zur Trailerplatzierung gelockert. Von nun an denselben Sendezeitbeschränkungen wie die dürfen Programmankündigungen mit Be- angekündigte Sendung selbst. Mit Standbil- wegtbildern auch dann tagsüber platziert dern durfte hingegen ganztägig auf entspre- werden, wenn sie Sendungen bewerben, die chende Sendungen aufmerksam gemacht nur für Erwachsene geeignet sind. Wie die werden. Hintergrund der Regelung war, dass Fernsehanbieter die neue Regelung in der Bewegtbildern im Vergleich zu Standbildern Praxis umsetzen, bleibt zu beobachten.

38 Netze, Technik und Konvergenz | Privater Rundfunk und Telemedien

2 Netze, Technik und Konvergenz

2.1 Stand der Digitalisierung digital. IPTV und Web-TV sind sowieso digital. in Deutschland Mit der nun absehbaren Analogabschaltung in den Kabelnetzen werden hier wichtige Nach wie vor lässt die vollständige Digitali- Netzkapazitäten frei, die einer noch größeren sierung des Fernsehempfangs auf sich war- digitalen Programmvielfalt zugutekommen ten. Während in manchen Wohnzimmern dürften. des Landes Fernsehen bereits in Ultra‑HD-​ Längst hat die Digitalisierung des Fern- Qualität genossen wird, flimmert in so manch sehens neue Stufen erklommen, die ohne anderem das Programm in analoger Qualität entsprechende Netzkapazitäten nicht mög- über die Mattscheibe. Nach wie vor werden lich wären. Hochauflösendes Fernsehen ist digitale Programmsignale analogisiert in die bereits eher die Regel als eine Ausnahme und Kabel ‑TV-Netz​ e in Deutschland eingespeist. nach HDTV steht bereits Ultra HD bzw. 4K Aber auch dieser Anachronismus sollte nicht in den Startlöchern, die Wohnzimmer zu mehr lange andauern. Dafür spricht zum ­erobern. Darüber hinaus gewinnt breitban- einen die Ankündigung des Kabelnetzbetrei- diges Internet eine immer größere Bedeu- bers Unitymedia, ab Sommer 2017 die analoge tung für den Bewegtbild-​Konsum, sei es als TV ‑Verbreitung in seinen Netzen in Baden-​ Livestreaming oder Video‑on-​Demand (s. a. Württemberg, Hessen und Nordrhein-​West- Kap. 2.6). Was noch vor wenigen Jahren auf falen einzustellen. Zum anderen ist der Ge- Geräte wie PC, Laptop und Tablet beschränkt setzgeber in Bayern und Sachsen aktiv ge- war, erobert zunehmend den großen Bild- worden und hat die Einstellung der analogen schirm. Die große Mehrheit der verkauften Kabel ‑TV-​Verbreitung bis Ende 2018 gesetz- Fernsehgeräte ist heutzutage nicht nur HD- lich festgelegt. Nicht zuletzt moderieren die und zunehmend auch UHD-​fähig, sondern Medienanstalten seit 2016 einen runden vor allem „smart“. Das heißt, der Fernseh­ Tisch der Kabelnetzbetreiber und Programm­ zuschauer ist an seinem TV‑Gerät nicht mehr anbieter, der sich eine weitgehende Analog­ einzig auf die linearen Inhalte klassischer abschaltung bis ebenfalls Ende 2018 zum Ziel TV‑Empfangswege wie Satellit oder DVB‑T gesetzt hat. angewiesen. Vielmehr kann der TV‑Nutzer Dies zeigt, dass die Volldigitalisierung des auch direkt auf die Bewegtbildinhalte über Fernsehempfangs in greifbare Nähe gerückt das Internet zugreifen. Dies erfolgt entweder ist. Der TV‑Empfang über Satellit und Terres- über den Standard HbbTV oder über Apps trik erfolgt bereits seit Jahren ausschließlich auf dem Portal des TV‑Gerätes. Dank Funk­

39 Privater Rundfunk und Telemedien | Netze, Technik und Konvergenz

tionen wie Startover oder auch übergrei- genannte SMATV‑​CH-Haushalte)​​ dem Kabel­ fende Listungen und Empfehlungssysteme empfang zu, während SES diese als Satelli- verschwimmen in den Augen der Nutzer zu- tenhaushalte betrachtet. Der Grund für die nehmend die Grenzen zwischen linearen und Vorgehensweise der Medienanstalten ist, non- ​linearen Angeboten auf dem großen dass in den SMATV‑​CH-Haushalten​ aufgrund Screen im Wohnzimmer. der ­Kabelumsetzung individuell kein Sat-​ Seit nunmehr zwölf Jahren führt Kantar Receiver bzw. ein entsprechend ausgestat- TNS halbjährig bevölkerungsrepräsentative tetes iTV für den Fernsehempfang vorhan- Studien zum Stand der Digitalisierung des den sein muss. TV‑Empfangs in Deutschland durch. Jeweils Anhand der aktuellen Studienergebnisse Mitte des Jahres erfolgt die Erhebung im Auf- ergeben sich 93,7 Prozent digital empfan- trag der Medienanstalten und widmet sich gende Haushalte unter den TV‑Haushalten in neben den klassischen Verbreitungswegen Deutschland, eine Steigerung um 4 Prozent im zunehmenden Maße der Nutzung von im Vergleich zum Vorjahr. Mit Stand Ende HD, UHD, Smart-TV, Livestreaming und VoD. 2016 empfangen absolut betrachtet 35,9 der Ende eines jeden Jahres wiederum beauf- insgesamt 38,3 Mio. deutschen Fernsehhaus- tragt der Satellitenbetreiber SES Kantar TNS halte über mindestens ein im Haushalt be- mit einer methodisch abgestimmten Mes- findliches TV‑Gerät die Programme in digita- sung der Nutzung der TV‑Empfangswege. ler Qualität. Der Anteil der nur teilweise digi­ Beide Studien bedienen sich der gleichen talisierten TV‑Haushalte beträgt 6,4 Prozent. Methodik und computergestützter Telefon- Das heißt in rund 2,4 Mio. Fernsehhaushal- interviews (CATI) auf Basis einer repräsenta- ten mit zumeist mehreren TV‑Geräten wird tiven Stichprobenziehung deutschsprachiger sowohl digital als auch analog ferngesehen. Haushalte in Deutschland. Die halbjährlichen Deutlich um 1,4 auf insgesamt 2,4 Mio. Haus- Studien stützen sich in Bezug auf die Digita- halte gesunken ist die Zahl derjenigen Fern- lisierung des Fernsehempfangs auf den glei- sehhaushalte, die noch ausschließlich ana- chen Fragebogen. log empfangen. Gleichzeitig ist die Zahl der Die Auswertung der Erhebungen unter- teildigitalisierten Haushalte leicht um rund scheidet sich zwischen den Auftraggebern 600.000 ​Haushalte gestiegen. allerdings in zwei Punkten: Die Medienan- Bei den verbliebenen analogen und teil- stalten legen der Auswertung alle TV‑​Emp- weise digitalisierten TV‑Haushalten handelt fangswege in den Haushalten zugrunde, es sich ausschließlich um solche, die weiter- SES nimmt eine Priorisierung mehrerer hin analog über die Kabelnetze versorgt wer- TV‑Empfangswege eines Haushalts zuguns- den. Entsprechend vollzieht sich die seit der ten des Satellitenempfangs vor. Die Me- Volldigitalisierung des Satelliten-​Empfangs dienanstalten rechnen darüber hinaus die 2012 beobachtbare Digitalisierung im Kabel Haushalte mit einer Gemeinschafts-​Satelli- und der Anteil der Kabel-​Haushalte an tenempfangsanlage und Kabelumsetzer (so­ den digitalen TV‑Haushalten in Deutschland

40 Netze, Technik und Konvergenz | Privater Rundfunk und Telemedien

Abb. 6

Verteilung der Übertragungswege ¹, ² | in Prozent Verteilung der Übertragungswege ¹, ²

MY YE , , Basis: TV-HH Kabel ³ , , in Deutschland , ,

, , , Satellit ⁴ , , , ,

, , Terrestrik , , , ,

, , , IP-TV , , , ,

Digitalisierung der Übertragungswege

MY YE Basis: TV-HH , , , Kabel ³ , , in Deutschland , ,

Verteilung der Übertragungswege in digitalen Haushalten

MY YE , , , Summ % Kabel ³ , , wegen Mehrfach- , , empfangsart

, , , Satellit ⁴ , , , ,

, , , Terrestrik , , , ,

, , , IP-TV , , , ,

◼  ◼ ◼ MY Jahresmitte YE Jahresende

1 mindestens ein TV-Gerät im Haushalt ohne PC-TV 2 mehrere Empfangswege pro Haushalt möglich 3 Kabelempfang und Satelliten ohne eigenen Receiver 4 Satellitenempfang mit eigenem Receiver Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht (MY); Astra Satellitenmonitor (YE). 41 Privater Rundfunk und Telemedien | Netze, Technik und Konvergenz

steigt von Jahr zu Jahr. Aktuell empfangen Kabel-Haushalte​ zugrunde, liegt der Anteil bei 42,1 Prozent der digitalen Fernsehhaushalte in überdurchschnittlichen 83,1 Prozent. Ebenso Deutschland über Kabelnetze. Mit 48,6 Pro- verhält es sich hinsichtlich des HD‑Emp- zent ist der Anteil der Satellitenhaushalte je- fangs. Mit 56,3 Prozent empfangen unter- doch nach wie vor größer, während 10,5 bzw. durchschnittlich wenige Kabel-​Haushalte 8,4 Prozent der digitalen TV‑Haushalte über HD‑Kabelfernsehen. Lässt man die analogen Terrestrik bzw. IPTV empfangen. Haushalte jedoch unberücksichtigt, liegt der Im Wesentlichen unverändert ist die Ver- hochauflösende Kabelfernsehempfang mit teilung der Empfangswege über alle deut- 66,5 Prozent auf Augenhöhe mit dem der schen TV‑Haushalte. Ende 2016 empfangen Satelliten-­ ​Haushalte. 45,8 Prozent Fernsehprogramme über Kabel. Während der Großteil bereits in HD fern- Mit 45,6 Prozent ist der Anteil der Satelliten-​ sieht, empfangen immerhin noch 2,7 Mio. Haushalte quasi gleich groß. Auch der Anteil Kabel-Haushalte​ ausschließlich die durch den der Haushalte mit Empfang über Antenne Kabelnetzbetreiber analogierten und quali- bzw. Terrestrik ist im Vergleich zum Vorjahr tativ deutlich minderwertigen Programm­ mit 9,9 Prozent gleich geblieben. Lediglich signale. Das entspricht einem Anteil von IPTV konnte mit einem aktuellen Anteil von 15,4 Prozent aller Kabelhaushalte. Im Um- 7,8 Prozent an allen Fernsehhaushalten dazu kehrschluss sind mittlerweile jedoch bereits gewinnen. In absoluten Zahlen ausgedrückt 84,6 Prozent der Kabel-Haushalte​ zumindest empfangen 17,6 bzw. 17,5 Mio. Haushalte teilweise digitalisiert. Der Trend spricht damit Fernsehen über Kabel bzw. Satellit, während für die Möglichkeit einer baldigen, flächen- 3,8 Mio. sich einer Antenne bzw. des Emp- deckenden Abschaltung der analogen TV‑​ fangs über DVB‑T bedienen und bereits 3 Mio. ­Signale im Kabel. Zum einen ist die Marke eines IPTV-​Angebots. von 80 Prozent digitalisierter Haushalte, die Gut 75,5 Prozent der TV‑Haushalte in in den bisherigen Analog-Digital-​ Umstieg​ en Deutschland verfügen bereits über min­ jeweils die abschließende Phase einläutete, destens ein HDTV-​Gerät in ihrem Haushalt. mittlerweile deutlich überschritten. Zum an- Knapp 60 Prozent empfangen die Fernseh- deren zeigt die Steigerung von knapp 10 Pro- programme auch mittels eines integrierten zent binnen eines Jahres, dass in Kürze ledig- oder separaten HD‑Receivers tatsächlich in lich ein kleiner Rest von Kabel-​Haushalten HD‑Qualität. Damit ist die HDTV-​Ausstat- durch analoge Signale versorgt werden wird. tung der TV‑Haushalte binnen eines Jahres Diese Versorgung bindet bereits heute einen um rund 8 und der tatsächliche HD‑Empfang verhältnismäßig großen Anteil der Netzkapa­ sogar um 11 Prozent gestiegen. zitäten. Auch in der Betrachtung einzelner Bun- Kabel _ Unter den Kabel-​Haushalten verfü- desländer bzw. Regionen in Deutschland, gen 74,2 Prozent über mindestens ein HDTV-​ zeigt sich, dass die Digitalisierung der Kabel-​ Gerät. Legt man jedoch nur die digitalen Haushalte flächendeckend voranschreitet. Vor

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einem Jahr noch lag kein Bundesland über Satellit _ Nach wie vor überdurchschnittlich der Marke von 80 Prozent digitalem Kabel-​ hoch ist der HD‑Anteil unter den insgesamt Empfang. Aktuell haben alle Bundesländer 17,5 Mio. Satellitenhaushalten in Deutsch- bzw. zusammengefassten Regionen wie land. Mindestens ein HDTV-​Gerät steht in ­Mitteldeutschland die Marke überschritten. 78,1 Prozent dieser Haushalte. Mit 65 Prozent Allen voran die Bundesländer Hessen, Baden-​ empfängt mittlerweile knapp zwei Drittel Württemberg und Nordrhein-​Westfalen, die zumindest die frei empfangbaren Programme jeweils bereits oberhalb von 85 Prozent lie- der öffentlich-r​ echtlichen Sendeanstalten in gen. Aber selbst das aktuelle „Schlusslicht“ HD‑Qualität über Satellit. Niedersachsen liegt mit über 81 Prozent nur Den größten Anteil von Satelliten-​Haus- knapp zurück. halten weist die Region Mitteldeutschland Trotz dieser Entwicklung wird es einen (Sachsen, Sachsen-​Anhalt und Thüringen) von allen Kabelnetzbetreibern beschritte- auf, gefolgt von der Region Rheinland-​Pfalz nen einheitlichen Weg bzw. ein gemeinsa- und Saarland sowie Niedersachsen. In diesen mes deutschlandweites Abschaltdatum nicht Regionen empfangen über 50 Prozent der geben. Unitymedia wird mit seinen Netzen in TV‑Haushalte Fernsehen über Satellit. Allge- Hessen, Baden-W​ ürttemberg und Nordrhein-​ mein liegt der Anteil von Satelliten-​Haus­ Westfalen als einer der mit Abstand größten halten in vergleichsweise dünner besiedel- Kabelnetzbetreiber in Deutschland im Som- ten Regionen höher als in den Ballungsräu- mer 2017 den Anfang machen. Den Ergebnis- men. Alle Ballungsräume in Deutschland mit sen der Erhebung von Kantar TNS zufolge mindestens 500.000 ​Einwohnern zusam- weist Unitymedia Ende 2016 eine Quote von mengefasst weisen lediglich einen Anteil von über 86 Prozent digital mit TV‑Programmen 28,9 Prozent Satelliten-​Haushalte auf. In die- versorgten Haushalten auf und diese sollte sen Regionen liegt der Kabel-​Empfang deut- bis zum Sommer 2017 weiter steigen. Der be- lich vor dem Satellit-Empf​ ang. Dies dürfte im reits im September ​2016 von Unitymedia in Wesentlichen darauf zurückzuführen sein, der Pilotstadt­ Hanau vollzogene Umstieg hat dass in Ballungsräumen der Anteil von Mehr- ­gezeigt, dass eine Analogabschaltung unter familienhäusern und der der Mietwohnun- diesen Voraussetzungen gelingen kann. Auch gen höher ist. Hier ist das Anbringen einer die Digital-​Empfangsquote des Kabelnetz­ eigenen Satellitenschüssel in den meisten betreibers Vodafone Kabel Deutschland stellt Fällen untersagt bzw. ein vorhandener Kabel­ den Studienergebnissen zufolge mit aktuell anschluss wird ohnehin über die Nebenkos- knapp 85 Prozent eine nur geringfügig ab- ten abgerechnet. weichende Ausgangslage dar. Lediglich über Neben einem hohen Anteil von Eigen- die Netze der Tele Columbus wird mit rund heimbesitzern weisen Satelliten-​Haushalte 75 Prozent nach wie vor vergleichsweise ein überdurchschnittliches Haushaltseinkom­ wenig Fernsehen in digitaler Qualität emp- men auf. Von den besonders einkommens- fangen. starken TV‑Haushalten mit einem monat­

43 Privater Rundfunk und Telemedien | Netze, Technik und Konvergenz

Abb. 7

HD -​Geräte und ‑Empfang | in Prozent

, , , , , , , , ,

HD-Gerät = ein HD-fähiges Gerät befi ndet HD-Empfang = der Haushalt empfängt sich im Haushalt tatsächlich Fernsehprogramme in HD

◼ Alle TV-HH ◼ Satelliten-HH ◼ Kabel-HH ◼ IPTV-HH ◼ DVB-T-HH

1 mindestens ein HDTV-​Gerät im Haushalt Quelle: SES Satellite Monitor (YE).

lichen Netto-​Einkommen von 4.000 ​Euro empfingen Ende 2016 rund 2,3 Mio. Haushalte und mehr empfangen über die Hälfte Fern- in den großen Ballungsräumen Antennen- sehen über Satellit. fernsehen an mindestens einem TV‑Gerät im Haushalt. Das entspricht 60 Prozent der Terrestrik _ Seit dem 29. März ​2017 ist in DVB‑T-​Haushalte in Deutschland. Fast alle den Ballungsräumen die terrestrische Fern- diese Haushalte sind vom Umstieg betroffen sehverbreitung auf den neuen Standard und werden sich in den letzten Monaten ein DVB ‑T2 HD umgestellt worden. In den umge- neues Empfangsgerät gekauft oder den Emp- stellten Regionen sind seitdem die meisten fangsweg gewechselt haben. Programme ausschließlich in HD zu emp­ fangen. Zuvor war Antennenfernsehen aus- IPTV _ Der qualitätsgesicherte Fernsehemp- schließlich in SD‑Qualität möglich. Ende 2016 fang über breitbandige Internetanschlüsse empfingen von den 3,8 Mio. DVB‑T-​Haushal- erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Auch ten knapp die Hälfte ihre Fernsehprogramme in absoluten Zahlen ausgedrückt ist IPTV mit ausschließlich über Antenne in SD. Von die- 3 Mio. Haushalten der einzige Empfangsweg, sen gut 1,8 Mio. Haushalten entfielen knapp der dazugewinnt. Schon fast traditionell ist 1,3 Mio. Haushalte auf Ballungsregionen mit IPTV Spitzenreiter im Bereich HDTV. 83,3 Pro- mehr als 500.000 ​Einwohnern. Insgesamt zent der IPTV-​Haushalte verfügen über ein

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oder mehrere HDTV-​Geräte. Entsprechend Fernseher oder ergänzend zum Fernseher als hoch liegt mit 71,3 Prozent auch der Anteil Set- ​Top-​Box. Grund dafür ist, dass sich der der IPTV-​Haushalte, die über ihren Internet- technische Standard für die Übertragung anschluss zumindest die frei zu empfangen- (DVB‑T2 statt DVB‑T) und der technische den Fernsehprogramme in hochauflösender Standard für die Bildcodierung (HEVC statt Qualität schauen. MPEG2) ändern. Ein grünes Logo mit der Der Fernsehempfang über IPTV bedarf Wortmarke „DVB‑T2 HD“ dient Verbrau- gut ausgebauter Breitbandnetze bzw. eines chern als Orientierungshilfe für geeignete breitbandigen Internetanschlusses im Haus- Geräte. halt. Mit gut 1,4 Mio. befindet sich fast die Im Mai ​2016 war der neue Standard mit Hälfte der IPTV-​Haushalte in Regionen mit einer ersten Stufe gestartet, in der die mindestens 500.000 ​Einwohnern. In diesen HD‑Programme Das Erste, RTL, ProSieben, Ballungsräumen empfangen bereits 9,7 Pro- SAT.1, VOX und ZDF zusätzlich zur bestehen- zent der TV‑Haushalte IPTV. den- DVB‑T V​ erbreitung ausgestrahlt wurden. Seit dem 29. März ​2017 sind nun rund 40 ­öffentlich- r​ echtliche und private Programme 2.2 Die Zukunft des Antennen‑ empfangbar – mehr als bisher über DVB‑T fernsehens: DVB‑T2 HD und in mehr Regionen verfügbar. Die öffentlich-​rechtlichen Sender bieten Am 29. März ​2017 begann der Regelbetrieb ihre Programme über DVB‑T2 HD unver- des neuen Antennenfernsehens DVB‑T2 HD schlüsselt und damit kostenfrei an, da die in den Ballungsräumen. Gleichzeitig endete Kosten für die Verbreitung durch den Rund- dort die Verbreitung des alten Standards funkbeitrag gedeckt werden. Für den Emp- DVB ‑T. Seitdem kommen schrittweise weitere fang der meisten HD‑Programme der Privat­ Regionen in Deutschland hinzu, in denen die sender wird vom Plattformbetreiber Media öffentlich-​rechtlichen und die privaten Pro- Broadcast ein Entgelt erhoben und das Emp- gramme aufgeschaltet werden. Bis zum Jahr fangsgerät muss ein entsprechendes Ent- 2019 soll der Umstieg in der Terrestrik voll- schlüsselungsmodul enthalten. Eine parallele ständig abgeschlossen sein. Mit DVB‑T2 HD Verbreitung in SD wird für die meisten Pro- sind erstmals im terrestrischen Fernsehen gramme nicht stattfinden. Programme in HD‑Bildqualität zu empfangen. Seit 2014 begleiten die Medienanstalten Verbraucher können über einen Empfangs­ die Umstellung mit der Moderation eines check im Internet klären, ob und wann ihre runden Tisches. Am runden Tisch hatten sich Region umgestellt wird und welche Art der die großen privaten und öffentlich-​recht­ Antenne benötigt wird. In der Regel können lichen Sendergruppen zusammen mit dem die bisherigen Antennen weiterverwendet VPRT und den Medienanstalten über das Vor- werden, es ist jedoch ein neues Empfangs­ gehen ausgetauscht, um die Kommunikation gerät erforderlich – entweder integriert im an die Branche und die breite Öffentlichkeit

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zu koordinieren. Dabei wurde auch ein enger entspricht einer Steigerung um 1,3 Prozent- Kontakt zum Plattformbetreiber Media Broad­ punkten im Vergleich zum Vorjahr. cast gepflegt. Gefragt nach den entscheidenden Grün- Grund für die Umstellung war die Re­ den bei der Wahl eines TV‑Geräts gaben mit duktion des Frequenzspektrums für das An- 7,6 Prozent jedoch nur wenige der TV‑Haus- tennenfernsehen nach Vorgaben des Bundes halte an, dass smarte Eigenschaften ein Kri- im Zuge der Digitalen Dividende II. Vor dem terium sind. So ist sich mancher Käufer ver- Hintergrund der technischen Entwicklungen mutlich gar nicht bewusst, ein Smart-TV er- kam außerdem der Wunsch der Verbraucher worben zu haben. nach hochauflösender HD‑Bildqualität hinzu. Mitte 2016 gaben 27,6 Prozent der TV‑​ Haushalte an, über mindestens ein Smart-TV zu verfügen. Das entspricht einer deutlichen 2.3 Connected-TV, Smart‑TV Steigerung um gut 37 Prozent. Im Vorjahr be- saßen 20,1 Prozent wissentlich einen smarten Kunden kaufen Fernseher und bekommen Fernseher. Ein Smart-TV tatsächlich mit dem Smart -TVs – Fast die Hälfte der Fernseher Internet verbunden haben aktuell 17,6 Pro- ist „connectable“ _ Mittlerweile gibt es zent der deutschen TV‑Haushalte. Das ent- kaum noch ein TV‑Gerät ohne Internet-​Kon- spricht mit knapp 64 Prozent einer etwas nektivität, App-​Store und HbbTV-​Funktiona- ­höheren Smart-TV-​Anschlussquote als im Vor- lität zu kaufen. Mithilfe dieser Smart-TVs las- jahr und insgesamt knapp 6,7 Mio. Smart-TV-​ sen sich Onlinevideo- und Livestream-​Ange- Haushalten. bote direkt über den Fernseher abrufen. Eine Ein Connectable‑TV war Mitte 2016 be- Alternative ist das TV‑Gerät über den An- reits in 45,1 Prozent der TV‑Haushalten in schluss an ein anderes, internetfähiges Gerät Deutschland mit dem Internet verbunden. mit Internetinhalten zu versorgen. Mithilfe Damit können mittlerweile fast die Hälfte von Peripheriegeräten wie Set-​Top-​Box, Blu-​ der TV‑Haushalte Internetinhalte auf ihrem Ray-​Player, Streaming-Box oder auch Tablet Fernsehgerät nutzen, sei es direkt (Smart-TV) und Laptop wird so auch aus dem klassischen oder indirekt mittels Peripheriegerät bzw. Fernsehgerät ein Connectable‑TV. ­Tablet, Laptop oder Smartphone. Grundvoraussetzung für all dies ist und bleibt ein Breitbandanschluss. Die Anzahl Am Smart-TV wird häufig VoD genutzt, der TV‑Haushalte mit einem breitbandigen ­Onlinevideonutzung steigt deutlich an _ Internetanschluss, sei es über DSL, Kabel oder Knapp 13,2 Mio. Personen über 14 Jahren in Mobilfunk, wächst von Jahr zu Jahr. Der von Deutschland hatten zum Erhebungszeitpunkt Kantar TNS für den Digitalisierungsbericht Zugang zu einem direkt mit dem Internet ver­ durchgeführten Erhebung zufolge verfügten bundenen Smart-TV. Zwei Drittel dieser Per­ Mitte 2016 74,6 Prozent der TV‑Haushalte in sonen nutzten mindesten einmal im Monat Deutschland über breitbandiges Internet, das professionelle Videoinhalte (VoD) an diesem

46 Netze, Technik und Konvergenz | Privater Rundfunk und Telemedien

Abb. 8

Smart -TV – Ausstattung | in Prozent

, %

, % , % , %

, % , % , %

, %  %  %  %  %

Basis: 38,157/ 38,557/ 38,899 / 38,076 Mio. TV-HH in Deutschland Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht 2016, Kantar TNS.

Smart-TV. Damit war VoD mit großem Ab- in Deutschland empfangen ihr Fernsehsignal stand die TOP-Nutzung​ an smarten Fernseh- über analoges Kabel, Tendenz stark sinkend. geräten abseits klassischer TV‑Programme. Die Medienanstalten moderieren seit Herbst Immerhin 36 Prozent nutzten VoD-​Inhalte am 2016 einen runden Tisch, an dem Kabelnetz- Smart-TV mehrmals in der Woche bis hin betreiber, Verbände und Sendergruppen über zu täglich. Aber auch Internetradio und Live­ die Abschaltung des analogen Kabelsignals streaming erfreuten sich hoher Beliebtheit. sprechen. Auch Vertreter der Wohnungswirt- Immerhin 42,7 Prozent der Smart-TV-​Nutzer schaft nahmen bereits teil, um sich auszutau- hörten ­Internetradio mindestens einmal im schen. Dabei steht der Wunsch nach einer ein- Monat über das Smart-TV, 41,7 Prozent griffen heitlichen Kommunikation gegenüber den mindestens monatlich auf Livestreams zu. Mietern bzw. Zuschauern im Vordergrund. Die Kabelnetzbetreiber verfolgen teilweise noch unterschiedliche Zeitpläne hinsichtlich der Ab­ 2.4 Plattformregulierung schaltung in ihren Regionen. Der Austausch über eine abgestimmte Kommunikation und Kabelfernsehen: Umstieg von analog auf ein gemeinsames Vorgehen, soweit möglich, digital _ Nur noch etwa 3 Mio. TV‑Haushalte wird jedoch von allen Seiten angestrebt.

47 Privater Rundfunk und Telemedien | Netze, Technik und Konvergenz

Entscheidung zu Standardverträgen mit anbieter müssen auch gleich behandelt wer- Einspeisekonditionen _ Im Januar 2017​ ent- den. Der Plattformanbieter wurde deshalb schied die Kommission für Zulassung und aufgefordert, die Gleichbehandlung wieder- Aufsicht (ZAK), dass der Plattformbetreiber herzustellen. Ansonsten bestünde die Ge- NetCologne nicht einige private Rundfunk­ fahr, dass sich die Ungleichbehandlung – ge- anbieter gegen Entgelt verbreiten darf, wäh- rade auch kleinerer privater Programmanbie- rend er andere private Rundfunkanbieter ter – weiter verfestige. noch ohne Entgelt einspeist. Im Zuge der ­Einführung ihres neuen Geschäftsmodells Systematisches Monitoring von Benutzer­ hatte die NetCologne GmbH die zwischen ihr oberflächen _ Benutzeroberflächen, also und Rundfunkveranstaltern bestehenden Ein- Electronic Programme Guides (EPGs), Navi- speiseverträge seit 2015 sukzessive auf neue gatoren oder Listen, ermöglichen den Zu- Verträge umgestellt. Dadurch hatte sich die schauern, Programminhalte zu finden und Situation ergeben, dass einige Sender für die auszuwählen. Die Benutzeroberfläche hat Verbreitung ihrer Programme bereits bezah- demnach erheblichen Einfluss auf die Auf- len mussten und andere nicht. Bei der für findbarkeit von Fernsehprogrammen. Des- NetCologne zuständigen Landesanstalt für halb fordern die Medienanstalten, Benutzer- Medien, Nordrhein-​Westfalen (LfM), waren oberflächen unabhängig davon zu regulieren, daraufhin verschiedene Beschwerden, unter wie oder von wem sie zugänglich gemacht anderem von Sport1, eingegangen. Laut Rund- werden. Konkret fordern die Medienanstalten funkstaatsvertrag (RStV) ist es unzulässig, in ihrer Stellungnahme vom 15. März ​2016 gleichartige Programmanbieter ohne sach­ auch Benutzeroberflächen in die Regulierung lichen Grund unterschiedlich zu behandeln. einzubeziehen, die auf (Smart‑)TV-Geräten Die Tatsache, dass es dem Plattformanbieter oder Set-Top-Boxen einen Überblick über ein aufgrund der Marktstellung einzelner Sender Gesamtangebot von Rundfunk und vergleich­ oder Sendergruppen nicht gelingt, bei allen baren Telemedien geben und das unmittel- Sendern gleichzeitig das neue Modell durch- bare Einschalten der einzelnen Angebote zusetzen, ist nach Ansicht der ZAK als Recht- ­ermöglichen. Vor dem Hintergrund dieser fertigung nicht geeignet. Forderung wollen die Medienanstalten die Die ZAK stellte klar, dass Plattformbetrei- Benutzeroberflächen der Smart‑TV-Geräte ber zwar neue Verträge und damit neue Ge- und Set-Top-Boxen einem systematischen schäftsmodelle einführen können. Es darf Monitoring unterziehen. Es handelt sich aber keine Übergangsphase geben, in der ­zunächst um eine einmalige Untersuchung ­einige Rundfunkanbieter schon für die Ver- durch einen externen Dienstleister. Die Er- breitung ihrer Programme durch den Platt- gebnisse des Monitorings werden im Laufe formbetreiber bezahlen müssen und andere der Sommermonate 2017 von den Landes­ nicht. Dies widerspricht dem Verbot der Dis- medienanstalten ausgewertet. kriminierung, denn gleichartige Programm­

48 Netze, Technik und Konvergenz | Privater Rundfunk und Telemedien

2.5 Digitalisierung des Hörfunks Viertel der Bevölkerung weiterhin die meist- genutzte Radioempfangsmöglichkeit ist. Die Digitalisierung des Hörfunks spielte im Der Trend zum Radiohören über digitale Vergleich zu der des Fernsehens lange Zeit Empfangswege und Geräte ist jedoch un- eine eher untergeordnete Rolle. Dies ändert übersehbar und vor allem bei den unter sich aktuell, wenngleich noch ein langer Weg 40‑Jährigen wächst die Radionutzung über bis zur Volldigitalisierung des Radioempfangs das Internet und/oder DAB+. Von der Debatte zu gehen sein wird und es nach wie vor gilt, über die richtige Digitalstrategie sind die einige Hürden zu überwinden. Hörer offensichtlich wenig beeindruckt. Sie Ein wichtiger Meilenstein wird mit der nutzen immer stärker beide digitale Emp- Zuweisung eines zweiten bundesweiten Di- fangsarten und suchen sich je nach Empfangs­ gitalradio-Multiple​ xes erreicht sein. Die DLM ort und Präferenz die geeignete Empfangs- hat hierfür im Juni 2​ 016 mit der Feststellung möglichkeit aus. eines Bedarfs für einen zweiten bundeswei- Über alle Altersgruppen hinweg hört ten DAB+-Multiplex für private Hörfunkpro- mittlerweile bereits mehr als ein Drittel der gramme den Weg geebnet. Hintergrund ist Bevölkerung zumindest gelegentlich Radio u. a. das nachhaltige Interesse der Digital über Internet (plus 4 % ggü. dem Vorjahr). Audio Broadcasting Plattform (DABP) an der Diese Entwicklung wird durch das Smart- bundesweiten Verbreitung eines Hörfunk- phone gestützt, über das bereits mehr als ein programmpakets über DAB+. Nach der An- Sechstel der Bevölkerung zumindest gele- meldung eines gemeinsamen Versorgungs- gentlich Internetradio nutzt. bedarfs der Länder bei der Bundesnetzagen- Ein Siebtel der deutschen Bevölkerung tur und nach der Zuordnung der Übertra- nutzt inzwischen Digitalradio. Gegenüber gungskapazität durch die Ministerpräsidenten dem Vorjahr hören rund 2 Mio. Personen an die Medienanstalten wurde die Aus- mehr Radio über DAB+. Die Anzahl der Perso- schreibung am 8. Dezember ​2016 veröffent- nen ab 14 Jahren, die DAB+ in Deutschland licht. Eine Entscheidung von ZAK und GVK nutzen, ist somit auf 9,53 Mio. bzw. 13,8 Pro- wird voraussichtlich im Juni ​2017 erfolgen. zent der Gesamtbevölkerung angestiegen Digitalradio entwickelt sich aktuell in (plus 3 Prozentpunkte ggü. Vorjahr). Deutschland in immer größer werdenden Dementsprechend stieg auch die Markt- Schritten. Den Ergebnissen der Studie von durchdringung mit DAB+-​Geräten erneut an. Kantar TNS zum Digitalisierungsbericht 2016 Die Anzahl der Digitalradio-​Empfangsgeräte zufolge weist Digitalradio zum dritten Mal in auf Basis des DAB+-Standar​ ds wuchs im Jahr Folge ein positives Wachstum auf und auch 2016 erneut um 29 Prozent gegenüber dem das Internetradio gewinnt deutlich. Dagegen Vorjahr. Jeder achte Haushalt in Deutschland hat der Radioempfang über Kabel und Satellit verfügt inzwischen über mindestens ein verloren. Bemerkenswert stabil ist weiterhin DAB+-Empfangsgerät. Die Anzahl der DAB+-​ das Radiohören über UKW, das für gut drei Geräte ist binnen eines Jahres um 1,85 Mio.

49 Privater Rundfunk und Telemedien | Netze, Technik und Konvergenz

Abb. 9

Zugang zu DAB+ im Vergleich – Personen | in Prozent

2013 2014 2015 2016

Internetradio definiert als: nutzt Internetradio zumindest gelegentlich an irgendeinem Gerät Basis: 70,214/ 70,326/ 70,525 / 69,241 Mio. Personen ab 14 Jahre in Deutschland Quelle: Pilotstudie DAB+-Nutzung 2016.

bzw. 29 Prozent auf 8,24 Mio. gestiegen. Das nommen. In Bezug auf insbesondere bundes- schon in den Vorjahren festgestellte Wachs- weite DAB+-​Angebote ließen diese Schritte tumstempo ist damit weiter intakt. auf sich warten. Trotz dieses Wachstums lassen sich die Die Landesmedienanstalten und private über Internet- und Digitalradio erzielten DAB+-​Anbieter haben immer wieder ange- Reichweiten im Vergleich zu denen der UKW-​ regt, das Problem zu lösen und die Wett­ Programmangebote für die Anbieter ver- bewerbsnachteile für DAB-R​ adioprogramme gleichsweise schlecht vermarkten. Das liegt zu beseitigen. Die geäußerte Kritik stieß im Wesentlichen daran, dass die Anbieter rei- schließlich auf Entgegenkommen und führte ner Internet- bzw. DAB+-​Programmangebote zum Beschluss der agma, eine eigenständige keine mit der MA Radio vergleichbaren Reich- Studie zu entwickeln. Um das Projekt zu rea- weitenausweise durch die agma erhalten. lisieren, haben sich die Medienanstalten mit Mit der IP Audio hat die agma in den letzten ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast Jahren erste Schritte in Richtung einer Aus- und den privaten Anbietern Regiocast, Energy, weisung von Internetradioangeboten unter­ neue welle und Schlagerparadies zusammen-

50 Netze, Technik und Konvergenz | Privater Rundfunk und Telemedien

Abb. 10

Nutzungsanteile der Radioempfangswege | in Prozent

Hördauer Radio gesamt $&*Minuten "!! UKW "%&Minuten '& DAB+ &(Minuten "+ Internet &%Minuten ") Kabel/Satellit "&( Weiß nicht "'(

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Basis: Hördauer Montag bis Sonntag, 9,526 Mio. Personen ab 14 Jahre mit Zugang zu einem DAB+-Radiogerät im Haushalt Quelle: Pilotstudie DAB+ Nutzung 2016. gefunden und 2016 die agma-​Tochter mmc Bei differenzierter Betrachtung nach Bun- beauftragt, eine „Pilotstudie DAB+ Nutzung“ desländern zeigt sich, dass der DAB+-​Anteil durchzuführen. an der Radionutzung in den südlichen Län- Die Ergebnisse der repräsentativen Tage- dern Bayern und Baden-​Württemberg mit buch-​Erhebung haben belegt, dass neben ­jeweils 25 Prozent und in Hessen mit 24 Pro- der zunehmenden Marktdurchdringung von zent sowie in Sachsen-A​ nhalt mit 30 Prozent DAB+ bei den Radio-​Empfangsgeräten auch deutlich überdurchschnittlich ist. die tatsächliche Nutzung von Digitalradio in Neben der erstmaligen Messung des An- den Empfangshaushalten bereits beacht­ teils der DAB+-Nutzung​ am Radiohören über liche Werte erzielt. Der Nutzungsanteil von alle Empfangswege ist auch das weitere DAB+ an den Radioempfangswegen in diesen Ziel der Pilotstudie erreicht worden. Mit der Haushalten beträgt bereits 19 Prozent. Das ­Pilotstudie liegen erstmals Programmreich- entspricht 46 Minuten der insgesamt höhe- weiten für die Mehrzahl der bundesweiten ren Hördauer von 242 Minuten täglich. DAB+ DAB+-Anbieter vor, die nach den allgemein liegt damit vor dem Verbreitungsweg Inter- anerkannten Konventionen ausweisbar sind. net, der einen Anteil von 43 Minuten bzw. Im nächsten Schritt kommt es nun darauf an, 17 Prozent an der Hördauer hat. Auf UKW diese bzw. die Daten in die MA Audio zu entfällt mit 134 Minuten bzw. 54 Prozent transferieren, um der Werbewirtschaft all­ nach wie vor der höchste Anteil. Dies ist aber gemein anerkannte Reichweiten mit agma-­ nicht weiter erstaunlich, da auch in den Siegel zu liefern. Damit wäre ein weiterer DAB+-​Empfangshaushalten noch drei von wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Di- fünf Empfangsgeräten bzw. 60 Prozent der gitalisierung des Hörfunks erreicht. genutzten Geräte ausschließlich über UKW-​ Empfang verfügen.

51 Privater Rundfunk und Telemedien | Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

3 Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

3.1 Medienkompetenzförderung und Bildungspotenziale sich dem Einzel- nen in der Gesellschaft erschließen. Deshalb Die Förderung der Medienkompetenz und messen die Landesmedienanstalten ihrer ge- die Medienbildung insbesondere im Bezug setzlich vorgegebenen Aufgabe, der Förde- auf digitale Medien sind in aller Munde. Di- rung von Medienkompetenz, einen hohen gitale Medien sind, insbesondere durch ihre Stellenwert bei. mobile Nutzung, in allen Lebensbereichen – Die Landesmedienanstalten verstehen Arbeit, Bildung, Familie, Freizeit und Politik – sich als Mittler zwischen Medienanbietern von zentraler Bedeutung. Medien sind da- und Mediennutzern. Die Bandbreite ihres durch mehr denn je wesentliche Sozialisa­ Handelns erstreckt sich hierbei von Regulie- tionsinstanzen und bedeutende Faktoren in rung z. B. im Jugendmedienschutz über Sen- Gesellschaft und Wirtschaft. Hinzu kommt, sibilisierung und Aufklärung bis hin zur Qua- dass Medien heute einer hohen Innovations- lifikation im Umgang mit Medien. Dadurch dynamik unterliegen. Dies hat zur Folge, dass können die Landesmedienanstalten frühzei- die Medienkompetenz zu einer Schlüssel- tig aktuelle Probleme im Medienbereich er- kompetenz in unserer Gesellschaft gewor- fassen und schnell auf neue Entwicklungen den ist. Sie fordert jeden Einzelnen, Kinder und problematische Tendenzen reagieren. wie Erwachsene, heraus und entscheidet in Mit ihren Aktivitäten zur Förderung der Me- hohem Maße darüber, welche Partizipations- dienkompetenz verfolgen die Landesmedien-

Abb. 11 Medienbesitz und Mediennutzung von Jugendlichen 2016 12–19 Jahre; tägliche Nutzung oder mehrmals pro Woche in Prozent

Programm Fernsehen Radio Computer Internet Handy Spielkonsole

Eigener Besitz 55 54 74 92 97 1 45 2 Nutzung 79 78 19 3 96 96 45 4

1 Smartphone 92 Prozent 2 tragbar (51 Prozent) und fest (50 Prozent) 3 Offline-Nutzung 4 Konsolen- + Computer- + Onlinespiele Quelle: JIM-Studie 2016.

52 Medienkompetenzförderung und Bürgermedien | Privater Rundfunk und Telemedien

anstalten das gemeinsame Ziel, Bürgern, Er- Ein Kernauftrag der Landesmedienanstal­ wachsenen sowie Kindern und Jugendlichen ten ist die Initiierung von Medienkompetenz­ den Zugang zu den positiven Nutzungspoten­ aktivitäten vor Ort im regionalen und lokalen zialen der Medien (z. B. Bildung, Kommu­ Raum. Sie greifen deshalb in ihren Projekten nikation, Partizipation) zu eröffnen, Medien und Maßnahmen lokale und regionale Be- reflektiert zu nutzen und Risiken zu vermei- darfe auf, initiieren Angebote und vernetzen den. Damit leisten sie einen wichtigen Bei- sich mit den unterschiedlichen regionalen trag zum präventiven Jugendmedienschutz, Akteuren. Inhaltlich ist den Landesmedien- zur Herausbildung von Demokratiekompe- anstalten die Medienkompetenz in Familien tenz und zum Mediennutzerschutz. Die Qua- besonders wichtig. Deswegen gibt es zahlrei- lifikation für einen selbstbestimmten und che Qualifikations- und Beratungsangebote sozial verantwortlichen Medienumgang ist für Eltern und Kinder. Neben der Familie sind für die Landesmedienanstalten eine beson- Kitas und nicht zuletzt Schulen für die Förde- ders wichtige Aufgabe, so dass sie diese rung von Medienkompetenz bei Heranwach- möglichst flächendeckend und bedarfsorien- senden von entscheidender Bedeutung. Hier- tiert ausgestalten. bei sind die Landesmedienanstalten wichtige

Abb. 12

Tägliche Nutzungsdauer von Jugendlichen 2016 | 12–19 Jahre; in Minuten

 Radio   Internet Fernsehen

Quelle: JIM-Studie 2016, Selbsteinschätzung der durchschnittlichen täglichen Nutzung.

53 Privater Rundfunk und Telemedien | Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

Partner der zuständigen Ministerien sowie schaftlich fundierte Informationen und For- weiterer Träger, wie Jugendhilfe, Verbraucher­ schungsergebnisse zur Verfügung. schutz und Familienhilfe in den Ländern. Die Gesamtschau der Medienkompe- In Kooperationen, Bildungspartnerschaf- tenzprojekte der Landesmedienanstalten in ten und gemeinsamen Angeboten wie Peer‑​ den einzelnen Ländern ist unter www.‌die-​ to-​Peer-​Projekten, mit der Erarbeitung von medienanstalten.‌de abrufbar. Im online und Unterrichtsmaterialien, medienpädagogi- gedruckt vorliegenden Medienkompetenz­ schen Elternabenden und den jeweiligen Re- bericht der Landesmedienanstalten sind ferentenqualifikationen nehmen die Landes- zahlreiche Best-Practice-​ Projekte​ vorgestellt. medienanstalten zentrale Aufgaben wahr. Themen mit übergeordneter Relevanz wer- Die Bandbreite der Maßnahmen reicht je den von den Landesmedienanstalten auch nach gesetzlicher Grundlage von der Unter- gemeinsam koordiniert und bearbeitet. Auf stützung der Medienbildung in Hochschu- diese Weise können größere bundesweit len, Schulprojekten, Lehrerfortbildungen und wirksame Projekte längerfristig realisiert und Kursen für die Bevölkerung über selbst ent- Synergien auch für regional orientierte Pro- wickelte Projekte, Mediamobile und lokale jekte genutzt werden. Diese Projekte werden Medienkompetenzzentren bis hin zu Bürger- folglich – unterteilt nach den Themen Inter- medien. Die Landesmedienanstalten koordi- net, Fernsehen, Hören und auditive Medien, nieren, vernetzen und gestalten hierbei die Handy, Smartphone und mobile Mediennut- Aktivitäten zur Vermittlung von Medienkom- zung sowie Forschung, Service und weitere petenz vor Ort. Daneben stellen sie wissen- Aktivitäten – kurz vorgestellt.

Abb. 13

Entwicklung der Onlinenutzung in Deutschland 2014–2016 | Personen ab 14 Jahre; in Prozent

,   ,

◼◼ Zumindest gelegentliche Nutzung ◼◼ Tägliche Nutzung

Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudien 2014–2016.

54 Medienkompetenzförderung und Bürgermedien | Privater Rundfunk und Telemedien

Internet ­interaktiver und unterhaltsamer Wissensver- mittlung. Kernstück bilden zwölf interaktive Statistisch gesehen gibt es in Deutschland Lernmodule, die Kindern spielerisch Basis- keine jungen Menschen ohne Internetzugang wissen rund um das World Wide Web vermit- mehr. Bei den 14- bis 19‑Jährigen sind es teln. schon seit vielen Jahren 100 Prozent, insge- Eltern und Pädagogen finden im Internet-​ samt stellt die ARD/ZDF-​Onlinestudie 2016 ABC Grundinformationen, pädagogische Tipps einen Durchsatz von 84 Prozent aller Deut- und Unterrichtsmaterialien. Die Spiele- und schen ab 14 Jahren fest – mehr als 58 Mio. Software-D​ atenbank des Internet-A​ BC liefert Menschen. Junge Menschen wachsen längst Besprechungen und Bewertungen zu Com- als „Digital Natives“ auf und verfügen über puterspielen und Lernsoftware-​Angeboten. einen selbstverständlichen Umgang mit dem Auch über Broschüren und Veranstaltungen Netz und ihrer Hardware. Doch geht damit sind die Angebote präsent. Träger ist der Ver- keinesfalls eine größere Nutzungssouveräni- ein Internet-​ABC e. V., dem alle deutschen tät einher. Phänomene wie Internet-, Compu­ Landesmedienanstalten angehören. Das Pro- terspiel- oder generelle Mediensucht treten jekt steht unter der Schirmherrschaft des immer häufiger auf – auch Cybermobbing, Deutschen Kulturrates e. V. Fake News, Social Bots oder allgemein der Zusätzlich gibt es auf Landesebene das Umgang mit problematischen Inhalten sind Gütesiegel „Internet-​ABC-​Schule“. Hierfür riskante Begleiterscheinungen. So legen die können sich Grundschulen bewerben, die ge- Landesmedienanstalten mit ihren Projek- zielt Medienkompetenz im Sinne und mit ten weiterhin einen besonderen Schwer- Hilfe des Internet-​ABC fördern. Sie erhalten punkt auf die Förderung der Internetkompe- dann das Gütesiegel „Internet-​ABC-​Schule“ tenz. und bekommen von den zuständigen Lan- desmedienanstalten Materialien, Referenten oder Beratung. Getragen wird dieses Teilpro- Internet-​ABC _ 2003 ging das Internet-ABC​ jekt von LFK, brema, MA HSH, LPR Hessen, als größtes Gemeinschaftsprojekt in diesem LMS und der TLM sowie weiteren Koopera­ Bereich online. Nach einer nun umfassenden tionspartnern in den jeweiligen Ländern. Überarbeitung kann es aufgrund des respon- siven Webdesigns auch über Smartphones klicksafe _ Die EU‑Initiative klicksafe ver- und Tablet-​PCs abgerufen werden. Mit je- folgt das Ziel, Internetnutzern die kompe- weils separaten Plattformen richtet sich das tente und kritische Nutzung von Internet Internet-​ABC an junge Internet-​Einsteiger und neuen Medien zu vermitteln und ein Be- von fünf bis zwölf Jahren, an Eltern und an wusstsein für die Chancen und Gefahren Pädagogen. Gerade für Kinder bietet es mit ­dieser Angebote zu schaffen. klicksafe stellt Mitmachfunktionen, einem Lexikon und dem unter www.klicksafe.‌de Informationen und Surfschein eine vielfältige Mischung von Materialien für Lehrer, pädagogische Fach-

55 Privater Rundfunk und Telemedien | Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

kräfte und Eltern sowie für Kinder und Ju- Im Jahr 2016 hat juuuport einen Schwerpunkt gendliche zur Verfügung. Insgesamt wurden auf die weitere Förderung der Scouts gesetzt. 2016 über das Online-​Bestellsystem rund eine So fanden etwa Arbeitstreffen und Webinare Million Printmaterialien verschickt. klicksafe statt, bei denen bereits vorhandenes Wissen sensibilisiert als nationaler Koordinator des vertieft und neues dazugewonnen werden Safer Internet Days und durch die Verleihung konnte – eine wichtige Basis für die tägliche des jährlichen klicksafe Preises für das Thema Beratungsarbeit. Die Scouts wurden zudem Sicherheit im Internet. National und interna- durch eine Presse-​Schulung in zunehmen- tional arbeitet klicksafe mit einer Vielzahl an dem Maße zu selbstständigem Auftreten in Kooperationspartnern zusammen, beispiels- der Öffentlichkeit motiviert. Schließlich wur- weise bei der Entwicklung neuer Materialien den neue, engagierte Scouts aus verschiede- ebenso wie bei der Organisation von Ver­ nen Bundesländern ausgebildet. Als beson- anstaltungen oder Kampagnen. Das Projekt dere Meilensteine der jüngsten Arbeit sind wird gemeinsam von der Landeszentrale für das eigens konzipierte Escape Game auf der Medien und Kommunikation (LMK) Rhein- gamescom, eine mit den Scouts entwickelte land- ​Pfalz (Koordination) und der Landesan- Zukunftswerkstatt und die erfolgreiche stalt für Medien Nordrhein-​Westfalen (LfM) Gründung einer juuuport‑AG in einer Schule umgesetzt. klicksafe ist Teil des Verbundes in Hannover zu nennen. Träger des 2010 ge- der deutschen Partner im CEF Telecom Pro- starteten Projekts ist seit 2015 der Verein gramm der Europäischen Union. Diesem ge- ­juuuport e. V., bestehend aus NLM, brema, hören neben klicksafe die Internet-​Hotlines LfM, LMK, MMV, MSA und LfK. internet-​beschwerdestelle.‌de (durchgeführt von eco und FSM) und jugendschutz.‌net Erfurter Netcode _ Im April 2​ 016 vergab der sowie das Kinder- und Jugendtelefon von Erfurter Netcode sein anerkanntes ­Gütesiegel Nummer gegen Kummer (Helpline) an. für besonders kindgerechte, verantwortungs­ volle und gleichzeitig attraktive Web-​Ange- juuuport _ So nennt sich die „Online-​Bera- bote an die Kinderseiten www.auditorix.‌de, tungsplattform von Jugendlichen für Jugend­ www.klassewasser.‌de, www.meine-​forscher​ liche im Web“, die ganz auf den Dialog mit welt.‌de und www.pedalpiraten.‌de. Mit dem und unter den Jugendlichen setzt. Ehrenamt- Ziel, der Qualitäts- und Wertediskussion über liche Scouts im Alter von 15 bis 21 Jahren, von die Kinderseitenlandschaft im Internet neue Experten qualifiziert und begleitet, beraten Impulse zu geben, trafen sich Experten im die jungen Nutzer der juuuport-Plattform​ zu Oktober ​2016 zu einer Klausurtagung. Dabei allen Fragen rund ums Internet – ob Cyber- zeigte sich, dass die Qualitäts- und Werte­ mobbing, Datenschutz, Technik oder soziale diskussion über die Kinderangebote im Netz Netzwerke. Zu vielen Themen bietet juuuport heute wichtiger ist denn je. Im Nachgang auch spezielle Informationen an oder orga- der Klausur wurde mit finanzieller Unterstüt- nisiert und beteiligt sich an Veranstaltungen. zung der Thüringer Staatskanzlei das Gut­

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achten „Neukonzeptionierung des Erfurter täglich eine halbe Stunde Videoinhalte im Netcode e. V. – Ergebnisse der Ist-​Analyse Netz (ARD/ZDF-Onlinestudie​ 2016). Dennoch und Handlungskriterien“ erstellt. Mitglieder ist das konventionelle TV weiterhin unange- des Erfurter Netcode e. V. sind BLM, LfM, LMK, fochtener Spitzenreiter unter den Medien, LPR Hessen, MSA, TLM sowie öffentliche und etwa mit 120 Minuten Nutzungsdauer in der kirchliche Institutionen. gleichen Altersgruppe. So bleibt die Medien- erziehung in Sachen Fernsehen – gerade in- Klick-​Tipps _ Im Projekt klick-​Tipps.‌net re- nerhalb der Familie oder der Peer Group – cherchiert das Team, begleitet durch eine eines der wichtigsten Themen der Landes- Kinderredaktion, jede Woche die besten Kin- medienanstalten. derseiten und einmal im Monat eine Kinder-​ App. In Rubriken wie „Klick-Spe​ zial“, „Top 100 FLIMMO _ FLIMMO ist ein Programmratge- Kinderseiten“ oder „Klick des Monats“, mit ber für Eltern und Erziehende. Er liefert Einzel­ Quizangeboten sowie einem Elternbereich bewertungen zu kinderrelevanten Fernseh­ und Mitklick-​Möglichkeiten für interessierte sendungen und Beiträge zu medienpäda­ Kinder macht die Projekt-​Website regelmä- gogischen Themen, wobei Erkenntnisse aus ßig auf qualitativ hochwertige Onlineange- Forschung und pädagogischer Praxis verwer- bote für Kinder aufmerksam. Klick-​Tipps.‌net tet werden. Neben der Auswertung von Ein- ist ein Projekt von jugendschutz.‌net und der schaltquoten werden Kinder regelmäßig zu Stiftung MedienkompetenzForum Südwest ihren Fernsehvorlieben befragt. (MKFS, bestehend aus LMK, LFK und SWR). Geprüft werden neben dem Kinderpro- gramm auch solche Sendungen, die sich Ein Netz für Kinder _ Die gemeinsame Ini- zwar an Erwachsene richten, mit denen Kin- tiative von Bundesregierung, Wirtschaft und der zwischen drei und 13 Jahren aber als Institutionen des Jugendmedienschutzes mit Mitseher in Berührung kommen können. Be- Beteiligung der BLM, LfM, LMK und TLM för- wertet wird, wie Kinder mit bestimmten Fern- dert qualitativ hochwertige Internetangebote sehinhalten umgehen und welche Verarbei- für Kinder. Gleichzeitig steht über die Platt- tungsprozesse je nach Alter zu erwarten form FragFINN.‌de für Kinder ein sicherer Surf­ sind. FLIMMO liefert keine TV‑Kritik, sondern raum zur Verfügung. betrachtet die Programme aus der Perspek- tive der Kinder. FLIMMO gibt es als gedruckte Broschüre, Fernsehen die dreimal pro Jahr erscheint. Noch mehr ­Informationen bietet das Online-​Angebot Bewegtbild wird mobil: Gerade jüngere Ziel- unter www.flimmo.‌tv. Können in der Bro- gruppen konsumieren Videoinhalte zuneh- schüre nur regelmäßig ausgestrahlte Sen- mend über das Internet. So sahen etwa dungen berücksichtigt werden, wird hier das 51 Prozent der 14- bis 29‑Jährigen im Jahr 2016 gesamte Programm besprochen, und zwar

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jeweils sieben Tage im Voraus. Darüber hin- Hören und auditive Medien aus kann dort auf ein umfangreiches Archiv mit annähernd 12.000 Bespr​ echungen zuge- Jung sein heißt Musik hören: Auditive Me- griffen werden. Damit können sich Eltern dien, ob Radio, MP3 oder CD, spielen im auch über Sendungen informieren, die sich ­Medienalltag von Jugendlichen und Kindern Kinder jenseits des linearen Programmange- eine zentrale Rolle. Der Konsum von aktuel- bots ansehen wollen, etwa zeitversetzt über len Hits oder Stücken der Lieblingsband ist Mediatheken, auf Online-​Videoportalen, als unverzichtbar. Rund 78 Prozent der 12- bis Aufnahmen älterer Sendungen oder auch, 19‑Jährigen hören laut JIM-​Studie 2016 täg- wenn DVDs gekauft oder ausgeliehen wer- lich oder mehrmals pro Woche Radio. 55 Pro- den sollen. FLIMMO berücksichtigt damit zent hören regelmäßig Musik bei YouTube, das sich ändernde Nutzungsverhalten beim 44 Prozent hören über Streaming-​Dienste Fernsehen. wie beispielsweise Spotify. Grund genug für Im Online-​Angebot gibt es neben den die Landesmedienanstalten, auch hier in die Sendungsbesprechungen eine Vielzahl an Medienkompetenzförderung zu investieren. Beiträgen zu medienpädagogischen Themen und Tipps für die Fernseherziehung. Auch die Stiftung Zuhören _ Ziel der Stiftung ist die ausführlichen Ergebnisberichte der halbjähr- Förderung einer „Kultur des Zuhörens“, um- lichen Kinderbefragungen sind hier zu fin- gesetzt mit einem breiten Aktionsspektrum: den. ob Projekte in Krippen, Kindergärten und Für die mobile Nutzung wurde eine kos- Schulen, Hörtrainings, Klangwerkstätten oder tenlose App entwickelt, die ebenfalls einen Audio-​Guides von und für Jugendliche, ob Überblick über das Wochenprogramm bietet. Fortbildungen für Lehrkräfte und andere Auch hier ist der Zugriff auf das Sendungs­ Berufsgruppen.­ archiv möglich. Die Stiftung organisiert den Schulradio- Zudem bietet FLIMMO in Zusammen­ wettbewerb tat:funk, präsentiert auf ihrer arbeit mit ausgewählten Partnerprojekten Website eine CD des Monats, Hörbeispiele Tipps zu kindgerechten Medienangeboten und zahlreiche Materialien. In bundesweit jenseits des Fernsehens, etwa zu Internet­ rund 2.000 ​Hörclubs können sich Kinder seiten, zu PC- und Konsolenspielen sowie zu unter pädagogischer Anleitung aktiv und Spielfilmen im Kino und auf DVD. kreativ der Welt der Klänge und Geräusche FLIMMO ist ein Projekt des Vereins Pro- widmen. Die Stiftung Zuhören wird von den grammberatung für Eltern e. V., dem 13 Lan- Landesmedienanstalten BLM, LPR Hessen, desmedienanstalten und das Internationale der Stiftung MKFS (LMK, LFK, SWR), der Ar- Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungs- beitsgemeinschaft der mitteldeutschen Lan- fernsehen angehören. desmedienanstalten (MSA, SLM, TLM), ver- schiedenen Rundfunkanstalten sowie der Firma Sennheiser getragen.

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Ohrenspitzer _ Der Audioarbeit mit Kindern Handysektor _ Das Gemeinschaftsprojekt hat sich auch das Projekt „Ohrenspitzer“ ver- der LfM und des Medienpädagogischen For- schrieben. Das Angebotsspektrum umfasst schungsverbundes Südwest (mpfs) (LFK, LMK) einen reich bestückten Ohrenspitzer-​Koffer kümmert sich explizit um Fragen zur mobi- für die medienpädagogische Arbeit, Veran- len Kommunikation. Ob Apps, Technik, Tarife, staltungen wie den jährlichen Ohrenspitzer-​ Datenschutz, Mobbing, Gewalt oder Finan- Tag, Spiele zur Hörschulung, eine Hörspiel­ zen: Auf der Website handysektor.‌de werden datenbank oder, als „Ohrenspitzer mini“, be- jungen Mediennutzern umfangreiche Infor- sondere Anregungen für die Audioarbeit mit mationen und Tipps zur sicheren, aber auch Drei- bis Sechsjährigen. Ohrenspitzer ist ein kreativen Handynutzung geboten. Für die Projekt der Stiftung MKFS (LFK, LMK, SWR). Medienbildung gibt es Erklärvideos und eine eigene „Pädagogenecke“, und zu wichtigen edura.fm _ Die Landesmedienanstalten LMK Themen veröffentlicht das Projekt Handysek- und brema fördern auch die Mitmach-​Web- tor regelmäßig kostenlose Flyer. radio- ​Plattform edura.‌fm, an der sich Radio- gruppen aus Schulen sowie anderen Bil- dungs- und Jugendeinrichtungen mit eige­ Forschung, Service und weitere Aktivitäten nen Beiträgen beteiligen und qualifizierte Unterstützung erhalten können. Inzwischen Für das nötige Fundament der Projekte sor- gibt es rund 125 Radiogruppen. gen Forschungsaktivitäten sowie übergrei- fende Informations- und Beratungsangebote der Landesmedienanstalten. Die KIM-​Studie Handy, Smartphone und des Medienpädagogischen Forschungsver- mobile Mediennutzung bundes Südwest (mpfs) beleuchtet alle zwei Jahre den Stellenwert der Medien im Alltag Ein Leben ohne Mobiltelefon ist für 12- bis von 6- bis 13‑jährigen Kindern, während die 19 ‑Jährige heute nicht mehr vorstellbar. Nach JIM-​Studie bereits zum 18. Mal jährlich das der Medienbeschäftigung in der Freizeit Medien- und Informationsverhalten von 12- ­gefragt, gaben insgesamt 96 Prozent der bis 19‑jährigen Jugendlichen untersucht. In ­Heranwachsenden an, ihr Smartphone täg- 2016 sind sowohl KIM als auch JIM aktuell lich oder mehrmals pro Woche zu nutzen erschienen. Sonderstudien zur Mediennut- (JIM-​Studie 2016). Damit ist das kleine Uni- zung von Kleinkindern (miniKIM) und Fami- versalgerät der absolute Spitzenreiter. Damit lien (FIM) ergänzen die Hauptstudien. Der gehen jedoch auch problematische Nutzun- Forschungsverbund mpfs wird von der LFK gen einher, etwa die Verbreitung von Ge- und LMK getragen, Kooperationspartner ist walt- und Pornofilmen oder „Sexting“, das der SWR. Versenden von selbstgemachten erotischen Die Stiftung MedienkompetenzForum Inhalten. Südwest (MKFS), getragen von LFK, LMK und

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SWR, fördert Projekte zur aktiven Gestaltung dien bieten einen chancengleichen und un- audiovisueller Medien, veranstaltet Schul­ zensierten Zugang zu Radio und Fernse- kinowochen und Wettbewerbe und verleiht hen und ermöglichen die massenmediale jährlich den Förderpreis Medienpädagogik. Programmverbreitung per Antenne, Kabel, Außerdem veröffentlicht sie medienpädago- Smart ‑TV und im Internet. Bundesweit waren gische Materialien und unterstützt den Auf- Anfang 2017 186 Radio- und TV‑Stationen in bau eines Netzwerkes für mit Medienfragen unterschiedlichen Bürgermedientypen als befasste Institutionen. Zu Themen wie Me- Offene Kanäle (OK), Nichtkommerzielle Lokal­ dienkompetenz, Jugendmedienschutz, Me­ radios (NKL), Bürgerradios, Bürgerfern­sehen, dienforschung oder Journalismus enthal- Campusradios, Uni-​Fernsehsender und Aus- ten die Datenbanken des Informationssys- bildungs- bzw. Erprobungskanäle auf Sen- tems Medienpädagogik (ISM) mit mehr als dung. 100.000 ​Einträgen das größte frei zugäng­ liche Informationsangebot in diesem The- Relevanz von Bürger- und Ausbildungs­ menfeld. Unterstützt u. a. von LfK und LPR medien als Medien der Zivilgesellschaft _ Hessen wird das ISM vom Deutschen Institut Bürgermedien leisten seit mehr als 30 Jahren für Internationale Pädagogische Forschung ihren Beitrag zur Partizipation der Bürger, zur (DIPF) betreut. lokalen Information und Identifikation, zur Die gemeinsamen Projekte, Forschungs- Förderung der Medienkompetenz sowie zur aktivitäten und Informationsangebote der Aus- und Fortbildung der Medienschaffen- Landesmedienanstalten werden abgerundet den. Sie dienen der Gesellschaft als demokra- durch Veranstaltungen und Veranstaltungs- tisches Instrument, indem sie den freien und beteiligungen (etwa auf der Bildungsmesse unmittelbaren Zugang zu den elektronischen didacta), durch die journalistische Nach- Massenmedien garantieren. Neben dieser wuchsförderung sowie durch das große Form der Teilhabe am gesellschaftlichen Wil- ­Engagement im Bereich der Bürgermedien. lensbildungsprozess können alle interessier- ten Bürger eigene Erfahrungen mit der Pro- duktion von Beiträgen sammeln. Dies gilt für 3.2 Bürger- und Ausbildungs­ den Einsatz von Technik, den Umgang mit medien Sprache und Bildern, aber auch für die Orga- nisation und Durchführung einer Produktion. Seit über 30 Jahren sind die Landesmedien- Die Bürgermedien leisten somit einen praxis- anstalten für nichtkommerzielle, lokale Bür- bezogenen Beitrag zur Förderung der Medien­ germedien zuständig, die von Vereinen, einer kompetenz. gemeinnützigen GmbH, von Medienanstal- ten selbst oder wie in Schleswig-​Holstein Erweiterung der Angebotsvielfalt _ In von einer eigenständigen Anstalt öffent­ Schleswig-​Holstein hat die Medienanstalt lichen Rechts getragen werden. Bürgerme- Hamburg/Schleswig-Holstein​ (MA HSH) 2016

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mit dem Freien Radio Neumünster das erste Im April 2016 startete das neue Bürger- nichtkommerzielle Lokalradio im Land zuge- medienportal der Landeszentrale für Medien lassen. und Kommunikation Rheinland-​Pfalz (LMK) Die Medienanstalt Berlin/Brandenburg unter der Adresse www.‌oktv-​rlp.‌de. Neben hat dem Offenen Kanal ALEX Radio im Okto- Informationen zu allen OK‑TV, Programm­ ber 2016 die Berliner UKW-Frequenz 91,0 MHz informationen, Livestreams und der Media­ zur alleinigen Nutzung zugewiesen. Damit thek, finden sich auch Infos zu den Ehren- stehen nun sämtliche Sendezeiten des nicht- amtlichen und der Historie der Bürgerme- kommerziellen UKW-​Radioprojekts 88vier dien. Das Portal enthält auch eine Upload- ausschließlich freien und multikulturellen funktion für Sendebeiträge zum Anmelden Radioinitiativen sowie Webradios aus Berlin für eine der neun Sendeplattformen. und Brandenburg zur Verfügung. Nach einer Auch in Nordrhein-Westfalen werden ab Ausschreibung dieser Sendezeiten wurden 2017 Inhalte von Bürgerfernsehen, Bürger- acht Radiogruppen zugelassen: reboot.‌fm, funk und Campus-​Rundfunk zusätzlich auf Ohrfunk, Pi Radio, Studio Ansage, colabo­ einer gemeinsamen Internetplattform prä- Radio, Freies Radio Potsdam (frrapó), radio- sentiert. Damit sollen neue Darstellungs­ mobil und BLN.FM. formen ermöglicht, weitere Zielgruppen er- reicht und ergänzende Online-​Optionen ge- Neue Verbreitungswege für Bürgerme­ nutzt werden. Die Plattform wird von der dien _ Die Übertragung von Bürgerradios Landesanstalt für Medien Nordrhein-​West- über UKW ist wegen der ​Frequenzknappheit falen (LfM) gefördert. Verantwortlich für Auf- nur eingeschränkt möglich. Deshalb hat die bau und Betrieb ist das Institut für Journalis- Bayerische Landeszentrale für neue Medien tik der Technischen Universität Dortmund. (BLM) 2015 die Bürgerradioplattform www. In Hessen werden derzeit zwei DAB+-Pro- mach​deinradio.‌de ins Leben gerufen. Hier grammplätze genutzt, die sich vier NKLs tei- können Radiomacher selbst senden und sich len. Im Halbjahresrhythmus nutzen radio x über Themen und Anliegen aus ihrer Region aus Frankfurt/Main und RadaR – Radio Darm­ informieren. Die Webplattform ermöglicht, stadt, im vierteljährlichen Rhythmus Radio kostenfrei eigene Radiobeiträge zu veröffent- RheinWelle 92,5 aus Wiesbaden und Radio lichen. So können Profile und Radiokanäle Rüsselsheim die Programmplätze. angelegt und diese über Social-Media-​Platt- Seit Juli 2015 senden über DAB+ in Baden-­ formen zusätzlich beworben werden. Zudem Württemberg mit Förderung der Landes­ hat der Medienrat der BLM Ende ​2016 unter anstalt für Kommunikation LFK auf dem Pro- den Stichworten „Partizipation, Medienkom- gramm-Platz „BürgerMedien-BW“ im täg­ petenz, Öffentlichkeit und Kooperation“ ver- lichen Wechsel das Freie Radio Wiesental schiedene Ziele, Strukturmerkmale und Kri- (Schopfheim), das Freie Radio Wüste Welle terien zur Etablierung von Bürgerradio-​Pro- (Tübingen) und das Hochschulradio HORADS jekten in Bayern verabschiedet. 88,6 (Stuttgart).

61 Privater Rundfunk und Telemedien | Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

Abb. 14 Bürgermedien in Deutschland 2017

gesamt Nichtkommer- Aus- und Fort- Offene Lernradios, Bürgerradios, zielle Sender bildungskanäle Kanäle Hochschul- Bürger­ Radio + TV Radio + TV TV + Radio rundfunk fernsehen

Baden-Württemberg 17 12 1 – 4 – Bayern 19 3 3 – 13 – Berlin-Brandenburg 2 1 – 1 – – Bremen 3 – – – – 3 Hamburg 4 2 2 – – – Hessen 11 7 – 4 – – Mecklenburg-Vorpommern 10 5 – 5 – – Niedersachsen 15 – – – – 15 Nordrhein-Westfalen 58 – 1 – 13 44 Rheinland-Pfalz 20 – – 20 – – Sachsen 6 3 1 – 2 – Sachsen-Anhalt 9 2 – 7 – – Schleswig-Holstein 7 – – 7 – – Thüringen 10 – 1 – 3 6 gesamt 186 30 9 44 35 68

Quelle: Angaben der Landesmedienanstalten, Stand Januar 2017.

Finanzielle Förderung von Bürgermedien _ wurde u. a. der Auftrag der Niedersächsischen Mit Blick auf den gesellschaftlichen Stellen- Landesmedienanstalt (NLM) erweitert, den wert von Bürgermedien belegt Deutschland Bürgerrundfunk zu fördern. Künftig soll die im europäischen Vergleich neben der Schweiz, NLM, unter Berücksichtigung der allgemei- den Niederlanden und Österreich einen Spit- nen Entwicklung von Löhnen und Verbrau- zenplatz. Dieser begründet sich durch die cherpreisen, die Zuschüsse regelmäßig über- ­gesetzliche Verankerung und die damit fest prüfen und angemessen anpassen, insbeson- verbundene Institutionalisierung der Sender dere dann, wenn die Finanzzuweisungen an sowie durch die Höhe der finanziellen Unter- die NLM steigen. Die NLM-V​ ersammlung be- stützung. Die Landesmedienanstalten wen- schloss im Herbst 2016, für den Bürgerrund- den jährlich Mittel i. H. v. ca. 25 Mio. Euro für funk in Niedersachsen zusätzlich 200.000 ​ die Förderung und den Betrieb von Bürger- Euro pro Jahr zur Förderung der laufenden medien auf. Personal- und Sachkosten zur Verfügung zu Infolge einer Novellierung des Nieder- stellen. Das ist ein Plus von 5,1 Prozent. An- sächsischen Mediengesetzes im Februar 2016

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fang 2017 wurde die Förderrichtlinie entspre- schaft. Für das Öffentlichkeitsmodell sind chend angepasst. Transparenz und Orientierung kennzeich- Im Zuge der Novellierung des Sächsi- nend. In dieser Hinsicht stellen sie ein In­ schen Privatrundfunkgesetzes hat die Säch- strument für zivilgesellschaftliche Akteure sische Landesanstalt für privaten Rundfunk dar, Themen und Positionen zu verbreiten, und neue Medien (SLM) die zusätzliche Auf- um so einen Diskurs zu erzeugen. Zudem bie- gabe erhalten, die nichtkommerziellen lo­ ten sie als Institution vor Ort die Möglichkeit kalen Rundfunkanbieter – einschließlich der einer Plattform, innerhalb derer sich Netz- Übernahme der Sende- und Leitungskosten – werke verschiedener Akteure bilden. zu fördern. Parallel wurde das Sächsische Ge- Gerade in politisch schwierigen Zeiten, setz zur Durchführung des Staatsvertrages die gekennzeichnet sind von Verunsicherung über den Rundfunk im vereinten Deutsch- und Zukunftsangst vieler Bürgerinnen und land entsprechend geändert. Die SLM hat für Bürger, leisten Bürgermedien einen sehr wich- 2017 eine entsprechende Förderrichtlinie er- tigen medienpraktischen Beitrag zur demo- arbeitet. kratischen Bildung und Erziehung. Als Institu- Die Landesregierung Schleswig-​Holstein tionen, die prinzipiell auf Beteiligung ange- und der Hamburger Senat planen für 2017 legt sind, organisieren sie unmittelbar gesell- eine Änderung des Medienstaatsvertrags für schaftliche Teilhabe in der Zivilgesellschaft. die Neuregelung der Finanzierung der MA Die mit der Leitidee von Bürgermedien ver- HSH. Damit verbunden ist auch die Zustän- bundenen Normen und Ziele sind insoweit digkeit der Finanzierung des nichtkommer- normativ und funktional sehr gut begründet ziellen Lokalrundfunks (NKL) in beiden Bun- und bleiben auch unter gewandelten tech- desländern. nologischen Bedingungen relevant. In Anlehnung an die Fachtagung erschien Veranstaltungen und Publikationen _ Der in der Schriftenreihe der Landesmedien­ Funktionsauftrag der Bürgermedien wurde anstalten der Band „Vom Urknall zur Vielfalt. bei der Fachtagung „Prädikat: WERTVOLL! 30 Jahre Bürgermedien in Deutschland“ . 30 Jahre Bürgermedien in Deutschland“ im Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches April 2016 gewürdigt. Die Landesmedienan- Engagement (BBE) beschäftigte sich im De- stalten hatten in Kooperation mit der Hessi- zember 2016 unter dem Thema „Engagement­ schen Landesanstalt für privaten Rundfunk politik“ schwerpunktmäßig mit den Bürger- und neue Medien (LPR Hessen) nach Kassel medien. eingeladen, um auf drei Jahrzehnte zurück- Der Bundesverband Offene Kanäle (BOK) zuschauen und künftige Perspektiven der hat gemeinsam mit dem Bundesverband Bürgermedien zu diskutieren. Im Zuge der Bürger- und Ausbildungsmedien (bvbam) die Fachtagung wurde deutlich: Bürgermedien Broschüre „Bürgermedien in Deutschland“ sind die Partizipationsmedien der Zivilgesell- herausgegeben, die die Situation in den ein- zelnen Bundesländern verdeutlicht.

63 Privater Rundfunk und Telemedien | Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

Programminhalte _ Die Bürgermedien in trägen gezeigt, wie Daten gesichert werden Deutschland haben konsequent programm- können und welchen Einfluss die Menschen liche Alleinstellungsmerkmale erarbeitet, die darauf haben, was im Internet verbreitet sie positiv von öffentlich-​rechtlichen wie wird, sowie wichtige Fakten zum Handyver- auch privat-​kommerziellen Angeboten ab­ halten und zum Cybermobbing behandelt. heben. Lokalität, Authentizität, Direktheit, Jugendliche im Freiwilligen Sozialen Jahr Betroffenheit, Aktualität, Stärkung des doku- (FSJ), Auszubildende und Praktikanten der mentarischen wie des experimentellen Bürgersender in Rheinland-​Pfalz, Hessen und ­Charakters, kulturelle Offenheit und Vielfalt dem Saarland hatten die Kurzbeiträge er- sowie Zielgruppenorientierung jenseits des stellt, die die Themen auf humorvolle und Mainstreams sind nur einige Stichworte, die kritische Weise beleuchteten. Über acht bürgermedienspezifische Programmleistun- ­Millionen Menschen in Deutschland besa- gen kennzeichnen. Die Programmanalysen ßen damit die Möglichkeit, sich zum Thema der Landesmedienanstalten dokumentieren „Sicherheit im Netz“ zu informieren. diese Entwicklung. Am 22. Mai beteiligten sich 17 Offene Nach einer Programmanalyse der Thürin- TV‑Kanäle aus sieben Bundesländern mit ger Landesmedienanstalt (TLM) aus dem einem bundesweiten Sondersendetag am Tag Jahr 2014 liegt der Anteil der informierenden des Museums. Jeder OK konnte aus knapp und beratenden Wortbeiträge im Tages­ 30 Beiträgen sein individuelles Museums­ programm der Thüringer Bürgermedien zwi- programm zusammenstellen. schen 22 und 30 Prozent. Die Berichterstat- Am 21. Dezember initiierten die Bürger- tung zeichnet sich durch eine große Formen- fernsehsender einen Kurzfilmtag und zeigten vielfalt, ein vielfältiges Themenspektrum, so ihre ganze Kreativität. Die Themen reichten einen ausgeprägten Lokalbezug aus. Soge- vom romantischen Liebesfilm über ­Action-​ nannte Soft-​News-​Themen spielen dagegen Streifen bis hin zum Dokumentarspiel. Kei- nur eine relativ geringe Rolle. ner der Filme war länger als 15 Minuten. Die Ergebnisse einer umfangreichen Pro- Bürgersender konnten bei der Auswahl ihres grammanalyse des niedersächsischen Bürger­ Programmes aus insgesamt 60 Kurzfilmen fernsehens wird die NLM 2017 präsentieren. auswählen. Auch für die Bürgerradios im Land wird eine erneute Inhaltsanalyse gestartet, deren Er- Reichweiten _ Den hohen Stellenwert der gebnisse bis Ende 2017 vorliegen sollen. Bürgermedien belegen derzeit mehrere Reich­ weitenuntersuchungen. 2016 präsentierte Gemeinsame Thementage _ 2016 führten die Niedersächsische Landesmedienanstalt die Bürgersender in Deutschland drei ge- (NLM) ihre aktuelle Reichweitenanalyse. Lan- meinsame Thementage durch. Am bundes- desweit hörten rund 450.000 Menschen​ das weiten Thementag anlässlich des Safer Inter- Programm der elf Bürgerradios oder fünf net Day am 9. Februar 2016 wurde in elf Bei- kommerziellen Lokalradios in ihrer Region.

64 Medienkompetenzförderung und Bürgermedien | Privater Rundfunk und Telemedien

Der sog. Weisteste Hörerkreis (WHK) liegt nichtkommerzielles Lokalradio empfangen. demnach bei mehr als 17 Prozent der Be­ 146.000 ​Empfänger sind dem Weitesten völkerung in den Verbreitungsgebieten. Der Seher- bzw. Hörerkreis zuzuordnen und WHK gibt an, wie viele Hörer ein Programm 38.000 ​Nutzer schalten täglich Bürger­ innerhalb der letzten zwei Wochen vor der medien ein. Befragung gehört haben. Die drei nieder- In Hessen kennen 1.439.500 ​Einwohner sächsischen Bürgerfernsehsender erreichten ihr Bürgerradio, wobei 561.500 von ihnen die- einen WHK von ca. 110.000 ​Zuschauer. Zum ses auch empfangen können. Elf Prozent der Weitesten Seherkreis des Bürgerfernsehens potenziellen Rezipienten erklärten in der Er- gehören durchschnittlich 11 Prozent der Be- hebung, dass sie am Tag vor der Befragung völkerung in den Kabelhaushalten der Ver- einen der Sender gehört haben. Für Hessen breitungsgebiete. Ziel der Reichweitenana- entspricht das 63.500 ​Personen täglich. lyse ist es, die aktuelle Position des nicht- In Mecklenburg-​Vorpommern sind die kommerziellen Bürgerrundfunks und des seit Bürgersender 437.000 ​Personen im Land 2011 in Niedersachsen eingeführten kom- ­bekannt, 263.500 ​Personen können mindes- merziellen Lokalrundfunks zu bestimmen und tens einen Bürgersender technisch empfan- Daten zu ermitteln, die für die Programm­ gen. 80 Prozent dieser Empfänger, also rund entwicklung relevant sind. 210.500 ​Personen, nutzen dies auch tatsäch- Aktuelle Zahlen gibt es auch für Sach- lich. Etwa ein Drittel der Nutzer (74.500 ​Per- sen-Anhalt. Dort beauftragte die Medien­ sonen) gehört zum Weitesten Hörer- bzw. anstalt Sachsen-​Anhalt 2016 eine Studie zur ­Seherkreis. 23.000 P​ ersonen sehen oder hören Onlinenutzung der Bürgermedienbeiträge ihren Bürgersender täglich. auf der Plattform www.medienportal-​lsa.‌de. Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass die Qualitätsentwicklung _ In den letzten Jah- Nutzung des Portals stetig wächst und der ren wurden verschiedene Ansätze erprobt, Anteil der Online-Nutz​ er bei etwa 30 Prozent um Qualitätsentwicklung in Bürgersendern liegt. Die Nutzer des Portals bilden dabei zu verankern. Hierbei gab es unterschiedliche einen sehr guten Querschnitt der Bevölke- Vorgehensweisen in Nordrhein-​Westfalen, rung ab und würden sich ausdrücklich nicht Hessen, Thüringen, Rheinland-​Pfalz, Berlin auf Randgruppen beschränken. Eine leichte und Bremen. In den Prozessen erhielten die Tendenz zu männlichen Nutzern und Familien Bürgermedien die Chance, ihre Kompetenz ließ sich jedoch ableiten. nach außen bewusst zu reflektieren und so Reichweitenergebnisse aus früheren Jah- ihre Kompetenzen nach innen langfristig zu ren belegen auch für Sachsen-Anhalt, Hessen professionalisieren und beides miteinander und Mecklenburg-Vorpommern eine gute zu verbinden. Die Prinzipien von Transparenz, Akzeptanz der Bürgermedien. In Sachsen-­ Offenheit und Partizipation sind dabei we- Anhalt können mehr als 400.000 ​Perso- sentliche Erfolgsbedingungen. Darauf fußt nen im Land einen Offenen Kanal oder ein die Auseinandersetzung mit den definierten

65 Privater Rundfunk und Telemedien | Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

Qualitätskriterien. Die Prozesse mündeten und praxisnah vermitteln. Beispielsweise in einigen Ländern in den Einstieg in eine nutzen Studierende ihre Mitarbeit beim Qualitätsentwicklung, die mit der Qualitäts- Hochschulrundfunk und den Aus- und Fort- testierung verstetigt wird. bildungskanälen, um sich bei der Produktion In Bremen wurde in 2016 gemeinsam von Beiträgen oder in der Live-​Moderation mit der Bremischen Landesmedienanstalt journalistisch zu qualifizieren. Neben der (brema) und dem Medienrat an einer Neu­ Radio- und Fernseharbeit im engeren Sinne gestaltung und Modernisierung der Bürger- werden in vielen anderen Bereichen Kompe- sender gearbeitet. „Perspektiven für den Bür- tenzen erworben, beispielsweise bei der Büro­ gerrundfunk/Radio Weser.TV“ war der Titel organisation, im Redaktionsmanagement, einer gemeinsamen Klausurtagung, in der bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der eine langfristige Strategie erarbeitet und for- Pflege des Internetauftritts und der diversen muliert wurde. Dabei stand die crossme­ Social-Media-Kanäle, beim Erstellen von Mu- diale Weiterentwicklung der Sender, die ver- sikablaufplänen oder der Kontaktpflege zur stärkte Öffnung für neue Nutzergruppen und Musikindustrie. Entsprechend verfolgt die die Förderung von Angeboten für Kreativität, Aus- und Fortbildung in Bürgermedien zwei Vielfalt und neue Formate im Fokus. Die Ein- Ziele: Qualifizierung des journalistischen richtung eines „media lab nord“ soll diese Nachwuchses und Vermittlung von Medien- Ideen zukünftig befördern. kompetenz. Beispielsweise wurde Radio Jade In Thüringen ist ab 2019 die Qualitäts­ aus Wilhelmshaven für seine vorbildliche testierung ein Kriterium der Förderung und Journalistenausbildung mit dem Radiosiegel fester Bestandteil der Förderrichtlinie. Damit ausgezeichnet. sind die Voraussetzungen für einen regelmä- Das Bildungszentrum BürgerMedien ßigen und systematischen Einsatz gegeben. (BZBM) ist ein gemeinnütziger Verein mit Die nachhaltige Entwicklung der Bürgerme- Sitz in Ludwigshafen, zu dessen Mitgliedern dien soll dadurch gestärkt werden. u. a. die Landeszentrale für Medien und Kom- munikation (LMK), die Landesanstalt für Aus- und Fortbildung _ Für nicht wenige Kommunikation Baden-​Württemberg (LFK), der vielen ehrenamtlichen Programmaktiven die Hessische Landesanstalt für privaten sind die Bürgermedien eine Talentschmiede. Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) Ungezählte Praktikanten suchen in den Bür- und die Deutschsprachige Gemeinschaft germedien ihre erste Berufsorientierung, ­Belgiens gehören. Ziel des BZBM ist es, die und eine steigende Zahl von Auszubildenden Aus- und Weiterbildung in und mit den rund wählt ganz bewusst Bürgermedien als Aus- 41 Bürgermedien (Radio und Fernsehen) in gangspunkt der beruflichen Karriere. Es gibt den Mitgliedsländern zu vernetzen und wei- nur wenige den Bürgermedien vergleichbare terzuentwickeln. Das BZBM bot 2016 rund Einrichtungen, die Medienbildung und be- 300 Seminare und Workshops an und reali- rufsorientierte Medienkompetenz derart breit sierte unterschiedliche Medienprojekte. So

66 Medienkompetenzförderung und Bürgermedien | Privater Rundfunk und Telemedien

haben das Bildungszentrum BürgerMedien, fristigen Zielen (zum Beispiel mehr und bes- die LFK und das Landesbüro der Friedrich-​ sere Beiträge, neue Programmaktive) und Ebert-​Stiftung im Juni 2016 die Fachtagung langfristigen Dividenden (zum Beispiel Multi­ „medien.vielfalt.integration“ in Stuttgart zum plikatorenbindung, Sicherung institutionel- Themenschwerpunkt „Flüchtlinge und Me- ler Unterstützung und Verbesserung der po- dien“ veranstaltet, bei der Bürgermedien aus litischen Akzeptanz) zu differenzieren. Deutschland, Österreich und der Schweiz Dass darüber hinaus in den Bürgerme- Best-Practice-Beispiele vorgestellt haben. dien auch qualitativ hochwertige medienpä- Bei den Aus- und Fortbildungkanälen dagogische Projektarbeit stattfindet, zeigen (AFK) in Bayern konnten schon seit 1996 zahl- beispielsweise die erhaltenen Prämierungen reiche Nachwuchsjournalisten erfolgreich auf beim Dieter Baacke Preis, dem Deutschen Sendung gehen. Bei zwei Radioprogrammen Multimediapreis, beim Alternativen Medien- in München (afk M94.5) und Nürnberg (afk preis oder die Auszeichnung mit dem Titel max) und einem Fernsehprogramm (afk tv) „Bildungsidee“ im bundesweiten Wettbe- produzieren angehende Medienprofis und werb „Ideen für die Bildungsrepublik“ des medienpädagogische Initiativen und Jugend­ Bundesministeriums für Familie, Senioren, verbände Programme, in denen viele neue Frauen und Jugend (BMFSFJ). Ideen und Sendungsformate umgesetzt wer- Zur Intensivierung der Medienbildungs- den. Im Juli 2016 feierte das AFK-​Projekt sei- arbeit in Bürgermedien hat Erich Schäfer von nen zwanzigsten Geburtstag mit zahlreichen der Ernst-​Abbe-Hochschule​ in Jena Qualitäts- Fans, Gesellschaftern und Ehemaligen, die kriterien entwickelt. Diese wurden 2016 im seitdem in der Medienbranche Fuß fassen Medienkompetenzbericht der Landesmedien­ konnten. anstalten unter dem Titel „Ein Modell für Qualitätskriterien von Medienbildung in Bür- Förderung von Medienkompetenz _ Die germedien“ publiziert. ehrenamtliche und offene Programmproduk- tion als das zentrale Merkmal der Bürger­ Projektarbeit _ Um spezifische Zielgruppen medien ist seit jeher mit der Vermittlung von zu erreichen und bestimmte Themen zu be- Medienkompetenz untrennbar verbunden. arbeiten, ist die Arbeit in besonderen Projek- Gerade auch in den vielfältigen Kooperatio- ten traditionell kennzeichnend für die Ar- nen mit Dritten sind Bürgermedien heute als beitsweise der Bürgermedien in Deutschland. praxisorientierte Medienkompetenzzentren Auf diese Weise werden Kinder und Jugend- profiliert. Im Sinne eines effizienten Einsatzes liche, Senioren, „Medienanalphabeten“, auch von Ressourcen orientieren sich die Qualifi- sozial abgehängte Personen und viele andere zierungsangebote an der Frage: Was tragen mehr erreicht. Das Jahr 2016 ist gekennzeich- sie zum Programm bei, und zwar nicht nur net von dem besonderen Engagement für qualitativ, sondern auch quantitativ? Hierbei und mit Flüchtlingen, die die Bürgerkriege gilt es sinnvoll abzuwägen, zwischen kurz- der Welt nach Deutschland geführt haben.

67 Privater Rundfunk und Telemedien | Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

Praktische Ergebnisse sind auf den Internet­ Herbst 2016 wurden die bestehenden sat- angeboten der Bürgermedien für jedermann zungsmäßigen Verschmelzungshindernisse einsehbar. Beispielhaft seien hier nur die in den Vereinssatzungen beider Partner be- Sendungen „Refugee on air“ (Radio Leinehertz ​ seitigt. Die Satzung des neuen Verbandes 106.5, Hannover), „Radio Globale“ ( wurde von den Mitgliedern beider Verbände eins), „Angekommen, was nun?“ (Radio okj beschlossen und liegt dem Finanzamt Berlin 103,4, Jena), „Young Refugee“ (Radio F. R. E. I., zur Genehmigung vor. Die Satzung sieht für Erfurt) und „Flüchtlinge in Deutschland“ die Landesmedienanstalten eine Fördermit- (Radio SRB, Saalfeld) genannt. gliedschaft in beratender Funktion vor. Bür- gersender in Trägerschaft von Landesme- Vernetzung _ Auf Bundesebene sind drei dienanstalten können Vollmitglied werden. Verbände zur Interessensvertretung aktiv: Die Gründungsversammlung des Bundes­ der Bundesverband Offene Kanäle (BOK), der verbandes Bürgermedien (BKBM) fand im Bundesverband Freier Radios (BFR) sowie der April 2017 in Berlin statt. Bundesverband Bürger- und Ausbildungsme- Vom 20. bis 23. Oktober 2016 lud der Bun- dien (bvbam). Sie sind im Community Media desverband Freier Radios (BFR) zur Zukunfts- Forum Europe (CMFE) organisiert. Der Fach- werkstatt Community Medien 2016 nach ausschuss für „Medienkompetenz, Nutzer- Halle/Saale ein. In Diskussionsrunden, Work- und Jugendschutz, lokale Vielfalt“ der Landes­ shops und Vorträgen bot die Zukunftswerk- medienanstalten unterstützt seit vielen Jah- statt den gemeinsamen Austausch zu Me­ ren die Arbeit der drei Interessensverbände, dienpolitik, Radiopraxis und Technik. Themen­ indem Veranstaltungen und Projekte, die der schwerpunkte waren zudem die Funktion Netzwerkarbeit dienen, gefördert werden. und die Aufgaben Freier Radios in Zeiten des In 2016 intensivierten sich die Bestrebun- gesellschaftlichen Rechtsrucks und ihre Rolle gen des BOK und des bvbam, gemeinsam bei der Selbstorganisation von Geflüchteten. zu einen neuen Bundesverband zu fusionie- Gastgeber war in diesem Jahr Radio Corax ren, um so konzentrierter die Anliegen der aus Halle/Saale. Die Zukunftswerkstatt ist Bürgermedien vertreten zu können. Im März ​ unter http://community-media.​ net‌ dokumen­ 2016 fand hierzu eine gemeinsame Sitzung tiert. Parallel fand in dieser Zeit das von der Vorstände des BOK und des bvbam statt. Radio Corax veranstaltete Internationale Diese wurde von Kajo Wasserhövel mode- ­Radiokunst-​Festival „Radio Revolten“ statt. riert. Ziel des Treffens war der Diskurs um die Ziel war es, Radiokunst als eigenständige Gründung des neuen, schlagkräftigen Bun- Kunstform in ihrer Vielstimmigkeit zu präsen­ desverbandes Bürgermedien (BVBM). Schwer- tieren. 70 Künstler aus 17 Ländern verdeut- punktmäßig wurden neben dem Namen die lichten aktuelle Radiokunst an 15 Orten der drei inhaltlichen Säulen Partizipation, Me­ Stadt in Form von Ausstellungen, Installatio­ dienbildung und publizistische Ergänzung nen, Performances und Konzerten. 35 – über abgestimmt und eine Charta erarbeitet. Im die Welt verteilte – Radiostationen haben

68 Medienkompetenzförderung und Bürgermedien | Privater Rundfunk und Telemedien

Teile der „Radio Revolten“ in ihr Programm unter dem Suchbegriff „Rotes Sofa 2016“ integriert. ­abrufbar. Am 17. November ​2016 fand in Berlin die Veranstaltung der Friedrich-​Ebert-​Stiftung Herausforderungen an Bürger- und Aus­ (FES) „Volkesstimmen – Bürgermedien und bildungsmedien in der digitalen Gesell­ Rechtspopulismus“ in Zusammenarbeit mit schaft _ Die Bürgermedien sind als dritte dem Bundesverband Bürger- und Ausbil- Säule des Rundfunks eines der wichtigen dungsmedien (bvbam) statt. Im Mittelpunkt Ausdrucksmittel der Zivilgesellschaft. Hier- der Veranstaltungen standen Fragen des Um- bei stehen sie einerseits in Abgrenzung zu gangs mit rechtspopulistischen Strömungen den kommerziellen Sendern, die monetäre in den Bürgermedien. Die Fachtagung wurde Wertschöpfung erzielen müssen und dazu von ALEX Berlin aufgezeichnet und TV‑gerecht Programm veranstalten, und andererseits zu begleitet. Die TV‑Dokumentation sowie wei- den öffentlich-​rechtlichen Rundfunkanstal- teres Hintergrundmaterial, das im Rahmen ten, die sich in ihrer Programmgestaltung an der Tagung thematisiert wurde, hat die FES einem definierten Allgemeinwohl orientie- umfänglich im Internet dokumentiert. Radio ren. Auch die Bürgermedien müssen sich LOTTE Weimar sendete live von der Fach­ dem Verände­rungsprozess der digitalen Ge- tagung. sellschaft stellen. Hör- und Sehgewohnhei- Vom 18. bis 20. November ​2016 fand das ten sowie Informationserwartungen ändern alljährliche Forum der Gesellschaft für Me­ sich, weitere Partizipationsformen entstehen dienpädagogik und Kommunikationskultur und neue Konk­ urrenzen mit anderen Medien (GMK) unter dem Titel „Software takes com- prägen auch ihr Angebot und ihre Nutzung. mand. Welche Medienbildung und Medien- Zudem verändern sich auch die rechtlichen pädagogik brauchen Kinder, Jugendliche und und sozialen Rahmenbedingungen. Um all Familien heute?“ in Cottbus statt. Mit Impul- diesen Veränderungen Rechnung zu tragen, sen aus der Wissenschaft, Praxis-​Workshops bedarf es des Ideenreichtums, der Kontinuität und Diskussionen ging das GMK-​Forum der und des Mutes. zentralen Frage nach, wie die Digitalität Es kann noch nicht sicher gesagt werden, Welt, Denken, Fühlen und Handeln struktu- was die Begriffe „Fernsehen“ und „Radio“ zu- riert, Einfluss auf Bildungsprozesse nimmt künftig bezeichnen werden. Sicher ist jedoch, und mit welchen Strategien und Methoden dass das Internet zu einem zweiten Stand- die Medienpädagogik auf die damit ver­ bein dessen geworden ist, was bisher Rund- bundenen Zumutungen reagieren kann und funk hieß. Wenn etwa Fernseh- und Radio- sollte. Der bvbam hat in Zusammenarbeit macher ihre Beiträge ins Netz stellen, mit mit dem OKTV Ludwigshafen und dem weiteren Texten und Bildern versehen, und OK Wettin das Bürgermedienfernsehstudio direkte Diskurse ermöglichen. „Rotes Sofa“ beim GMK-F​ orum realisiert. Die Bürgermedien werden perspektivisch je- entstandenen Beiträge sind bei You​Tube doch vor allem eines sein: Institutionen vor

69 Privater Rundfunk und Telemedien | Medienkompetenzförderung und Bürgermedien

Ort. Sie sind lokal bekannt und vernetzt. In den diese Partizipationserfahrungen nicht ihnen bündeln sich die Hoffnungen von isoliert, sondern sozial vermittelt in der ­Bürgerinitiativen, zu Wort zu kommen und Gruppe statt. So sind die Bürgermedien auch Öffentlichkeit herzustellen. Sie arbeiten mit ein Platz, an dem man lernt, wie Demokratie lokalen Institutionen, Schulen, Jugendzent- funktioniert. Demokratie ist an Institutionen ren und Basisorganisationen zusammen. gebunden, die die Sphären von Alltag und Dabei sind Bürgermedien aber nicht nur Gesellschaft fest in der Hand haben. Auch wichtiges Medium der Zivilgesellschaft, das das werden Kinder und Jugendliche lernen, leicht zugänglich ist und nur geringe techni- wenn sie die Bürgermedien nutzen. sche Kenntnisse für die Verwendung ver- Die Bürgermedien sind dabei, die nächs- langt. Sie eignen sich als Ort für Kinder und ten Entwicklungsschritte umzusetzen, um Jugendliche, um sie in die Möglichkeiten der sich in die digitale Medienkultur von morgen gesellschaftlichen Partizipation einzuführen. weiter hinein zu entwickeln. Die Landes­ Sie sind ein Erfahrungsraum, der Zugang in medienanstalten werden sie auf diesem Weg die lokale Gesellschaft ermöglicht. Dabei fin- begleiten und unterstützen.

70 Privates Fernsehen Privates Fernsehen | Allgemeine Lage

1 Allgemeine Lage des privaten Fernsehens

Wirtschaftlich wächst die deutsche Fernseh- aber vor allem sind die AGF-​Daten die „Wäh- branche seit Jahren kontinuierlich. Die deut- rung“ für die Werbekunden, mit der millio- schen Privatsender konnten sich 2016 im nenteure Kampagnen gebucht werden. dritten Jahr in Folge über steigende Werbe­ umsätze freuen. Zwar gab es bei den Nutzer- Onlinereichweiten werden relevanter _ zahlen gegenüber 2015 leichte Rückgänge, Insbesondere wegen des sich ändernden Nut- insbesondere bei den jüngeren Zuschauern, zungsverhaltens jüngerer Fernsehzuschauer in der Gesamtbevölkerung blieb die Fernseh- verbreiten die Medienunternehmen ihre nutzung aber insgesamt stabil. TV‑Inhalte zunehmend auch online. Wichtige Größte Herausforderung für die Fernseh- Felder sind dabei die Vermarktung der In- sender war 2016 die fortschreitende Frag- halte auf Video‑on-Demand-P​ lattformen und mentierung des Fernsehmarktes, die vor eigenen Mediatheken sowie die Verbreitung allem durch mobile Endgeräte vorangetrie- über TV‑Streamingdienste wie Zattoo, Magine ben wird. Hier reagierten die großen TV‑Pro- und waipu.‌tv. Diese Livestreaming-​Anbieter gramm- und Plattformanbieter und brachten zeigen das lineare Fernsehprogramm, das neue oder weiterentwickelte Plattformen und auch via Kabel, Satellit, IPTV und DVB‑T über- Apps heraus, die für eine mobile Nutzung tragen wird. ­optimiert wurden. Hierdurch sollen vor allem Ein Grund für die rasante Verbreitung der jüngere Nutzergruppen verstärkt angespro- Online-Ang​ ebote ist, dass sie über eine große chen werden. Die Fragmentierung führt je- Zahl verschiedenster Endgeräte abgerufen doch zu wachsenden Problemen bei der werden können, von Smartphones und Tab- Reichweitenmessung, welche für die Werbe- lets über Spielekonsolen wie Xbox oder Play- vermarktung wiederum essentiell ist. station bis zu smarten Fernsehern, Sticks Das eingespielte System der Quotenmes- und Streaming-Ger​ äten wie Amazon Fire und sung ist mitverantwortlich dafür, dass die Apple TV. Werbepreise für TV im Vergleich der Medien­ Für die TV‑Sender ist Online eine will- gattungen überdurchschnittlich hoch sind. kommene Erweiterung ihrer Verbreitungs- Die Fernsehquoten der Arbeitsgemeinschaft wege: Viele Formate erzielen Reichweiten Fernsehforschung (AGF) messen die Nutzung erst über einen längeren Zeitraum hinweg in Deutschland: Einschaltquoten sowie die in der Onlineverlängerung. Allerdings lässt Marktanteile von Sendern und Sendungen sich diese hinzugewonnene Reichweite nicht sind wichtig für die Planung der Anbieter, mehr auf einen exakten Zeitpunkt festlegen

72 Allgemeine Lage | Privates Fernsehen

und ist daher mit der klassischen Reichwei- vermitteln, setzen waipu.t‌ v und Magine der- tenmessung kaum mehr erfassbar. Eine ein- zeit auf eine eigene Messung und Verwertung heitliche Währung ist jedoch für Werbe- ihrer Nutzerdaten. buchungen notwendig. Wer über Zattoo fern- Noch anspruchsvoller ist es, die Bewegt- sieht, sollte im besten Falle ebenso erfasst bildnutzung auf YouTube und im Social-­ werden wie bei der Kabelnutzung. Media-​Bereich mit den klassischen Mess­ Die Verbreitung über verschiedenste daten zu verbinden. Hier geht es zunächst Apps, Anbieter und Plattformen führt aber um ein einheitliches Verständnis von Nutzer- zu einer recht unübersichtlichen Situation, verhalten: Während Facebook und Twitter denn bisher gibt es keine einheitlichen Mess- bspw. einen Videoaufruf bereits nach drei standards. Während sich Zattoo bemüht, ­Sekunden zählen, registriert YouTube erst seine Daten messbar an die AGF weiterzu- nach 30 Sekunden einen View. Hinzu kommt,

Abb. 15 Private TV-Programme in Deutschland Zuordnung der Sender nach Aufsicht führender Landesmedienanstalt

gesamt Voll­pro­ Fernseh- Sparten­ Tele­ Pay-TV landesw./­ gramme fenster pro­ shopping region. und gramme Lokal-TV 1

Baden-Württemberg 28 1 0 1 5 3 18 Bayern 105 1 0 21 6 30 47 Berlin/Brandenburg 82 4 0 6 2 30 40 Bremen 4 0 0 2 0 0 2 Hamburg/Schleswig-Holstein 33 0 0 6 0 18 9 Hessen 10 1 0 3 1 1 4 Mecklenburg-Vorpommern 14 0 0 0 0 0 14 Niedersachsen 16 1 2 2 1 5 5 Nordrhein-Westfalen 27 2 0 14 5 1 5 Rheinland-Pfalz 10 2 0 2 0 0 6 Saarland 1 0 0 1 0 0 0 Sachsen 52 0 0 1 0 1 50 Sachsen-Anhalt 11 0 0 0 0 0 11 Thüringen 10 0 0 1 0 0 9 gesamt 397 12 2 60 20 89 214 Vorjahr 405 16 2 57 22 86 222

1 Zur Zählung der landesweiten, regionalen und lokalen Fernsehangebote s. Seite 119 Quelle: Landesmedienanstalten, Stand 1. Januar ​2017.

73 Privates Fernsehen | Allgemeine Lage

Abb. 16

Zugang zu Bildschirmgeräten in Deutschland 2016 | Personen ab 14 Jahren; in Prozent

PC oder Laptop TV-Screen

% % Tablet Smartphone

Basis: 69,241 Mio. Personen ab 14 J. Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht 2016, Kantar TNS. dass Senderportale und YouTube, die mittler- licht. Dabei ist nicht nur die Zeit ein Problem, weile mit der AGF kooperieren, nur einen ge- denn bisher werden nur die Zuschauer auf ringen Teil der gesamten Online-​Reichweite Desktop-​PCs berücksichtigt und somit ein ausmachen. großer Teil der Nutzung u. a. auf mobilen Ge- Anfang Januar ​2017 stellte die AGF eine räten und Smart-TVs nicht erfasst. Bis Ende konvergente Währung in Aussicht, die jedoch 2017 will die AGF gemeinsam mit Nielsen ein Einschränkungen hat: Die gemessenen Daten Mobile Panel aufbauen, um zumindest Smart- von Mediatheken und Onlineplattformen phones und Tablets in die Auswertung ein- werden nämlich nicht am nächsten Tag vor- zubeziehen. liegen, sondern erst nach einer mehrwöchi- gen Verzögerung von bis zu 40 Tagen nach Programmlandschaft in Deutschland wird Ende eines Monats. Ursache hierfür ist laut vielfältiger _ In der deutschen Programm- AGF der komplexe Auswertungsprozess. landschaft gab es 2016 einige Veränderun- Die konvergierten Daten aus Fernsehkon- gen. Neben den neuen Dokutainmentkanälen sum und Online-​Nutzung würden damit erst N24 Doku und kabel eins Doku startete RTL zwei Monate nach Ausstrahlung veröffent- mit RTL Plus einen neuen Kanal für die Ziel-

74 Allgemeine Lage | Privates Fernsehen

gruppe der Best Ager. Zudem brachte Sky Sky 1 bedient den Entertainmentbereich und erstmalig den Sportnachrichtensender Sky ging im November ​2016 mit der eigenpro­ Sport News HD ins Free-TV. duzierten Serie MasterChef auf Sendung. Es gab jedoch nicht nur Neustarts bei den Zudem launchten Cinema HD Family sowie großen Sendergruppen. Auch kleinere Anbie- der Kunstsender Sky Arts HD. ter starteten Vollprogramme, die eine weite inhaltliche Streuung vorweisen: Neu dabei Fernsehen bleibt stärkstes Medium _ Die sind der Integrationssender für Flüchtlinge Fernsehnutzung ist in Deutschland weiterhin H2D (Handshake to Deutschland), der katho- auf einem hohen Niveau: Mit 79,4 Prozent lische Sender EWTN‑TV, der Gesundheits­ (entspricht 55,2 Mio. Personen ab 14 Jahre) sender health.‌tv sowie der Live-TV-Sender der Mediennutzung gestern in der Gesamt- muxx.‌tv und der türkische Kanal YOL TV. bevölkerung ist das Fernsehen laut Medien- Zudem eröffnete die Deutsche Telekom GewichtungsStudie 2016 mit Abstand das mit MyTeam TV Basketball und MyTeam TV tagesreichweitenstärkste Medium. Trotz der Eishockey im September ​2016 zwei neue starken Verbreitung sank die „Mediennut- Sportsender. In der Pay-TV‑Sparte gingen 2016 zung gestern“ des Fernsehens seit 2011 jedoch bei Sky gleich drei neue Kanäle an den Start: um deutliche acht Prozent.

Abb. 17

Allgemeine Mediennutzung gestern 2011–2016 | in Prozent ,

, , , ,

FernsehenRadio Internet TageszeitungZeitschriften ¹

◼ ◼ ◼ ◼ 

1 Zeitschriften: Nachrichtenmagazine, Wochenzeitungen Basis: 69,536 Personen ab 14 Jahre in Deutschland, n = 3.774 Quelle: die medienanstalten: MedienGewichtungsStudie 2016-II.

75 Privates Fernsehen | Allgemeine Lage

Klarer Zusammenhang zwischen Alter und zu einem TV‑Gerät. Wachstum findet jedoch Nutzungsfrequenz _ Die Nutzungsfrequenz vor allem bei Smartphones und Tablets statt. des klassischen Fernsehens über ein TV‑Gerät Insgesamt stieg der Bevölkerungsanteil mit nimmt bei jüngeren Zuschauern deutlich ab. Zugang zu Tablets um rund sieben Prozent Nach dem Digitalisierungsbericht 2016 ver- auf 29 Millionen Personen ab 14 Jahren (42 % zichtet in der Altersgruppe von 14 bis 29 Jah- der Gesamtbevölkerung), bei Smartphones ren bereits jeder Zehnte vollständig auf klas- liegt die Verbreitung 2016 sogar bei 70 Pro- sisches Fernsehen am TV‑Gerät. Während zent, was rund 48 Millionen Personen ent- in den Altersgruppen von 40 bis 70+ noch spricht. über 70 Prozent der Bevölkerung täglich ein Insgesamt stehen jedem ab 14‑Jährigen TV‑Gerät nutzen, sind es in der Altersgruppe durchschnittlich 3,5 Bildschirme zur Verfü- der 14- bis 29‑Jährigen unter 50 Prozent. gung. Rund einem Viertel der Bevölkerung über 14 Jahre (24,3 %) stehen dabei neben Smartphones zweitwichtigstes Bildschirm- einem TV‑Gerät sowohl ein PC/Laptop, ein gerät _ Beim Zugang sichert sich der klassi- Smartphone und ein Tablet zur Verfügung, sche Fernseher laut Digitalisierungsbericht während nur 12,7 Prozent der Deutschen ab 2016 weiterhin eine stabile Spitzenposition: 14 Jahren ausschließlich ein TV‑Gerät besit- 97,5 Prozent der Bevölkerung haben Zugang zen.

76 Das Programmjahr 2016 | Privates Fernsehen

2 Bundesweites Fernsehen

2.1 Das Programmjahr 2016 von München freilich den Eindruck, dass die Fernsehjournalisten relativ kopflos hinter Krisenberichterstattung _ Das Massenme- den Ereignissen hersendeten. An vielen dium Fernsehen mit seinen hohen Reichwei- Stellen in der Stadt hatten sich rasch Fern- ten bewährt sich in Ausnahmesituationen – sehreporter postiert, die dann aber in oder es versagt an ihnen. Als an einem Som- ­Ermangelung anderer Informationen nur merabend im Juli ​2016 in einem Münchner immer wieder vorbeirasende Polizeiwagen- Einkaufszentrum Schüsse fielen, war die kolonnen filmten und fatalerweise ausdau- ­Social-Media-Plattform Periscope bereits we- ernd das bereits von der Polizei demen- nige Minuten später mit Livebildern vom Tat- tierte Gerücht verbreiteten, es seien „bis zu ort online. Das Gerücht, es handele sich bei drei Täter mit Langwaffen“ flüchtig. Zeit- der Tat um ein politisch motiviertes Attentat gleich verbreitete sich – auch in den Son- des IS machte in den sozialen Medien bereits dersendungen des Fernsehens – ein Handy- in Überschallgeschwindigkeit die Runde. Die video, das den später als solchen identifi- wiederholte Mahnung vom Pressesprecher zierten Einzeltäter vor einem Schnellrestau- der Münchner Polizei Markus da Gloria Mar- rant zeigte, wie er mit seiner Waffe, bei der tins an die Bevölkerung, keine Handyfotos es sich gut sichtbar nicht um eine Lang- und ‑videos vom Polizeieinsatz in den sozia- waffe handelte, auf Passanten zielt und len Medien zu teilen, erinnerte Ältere an den auch abdrückt. Aber die Reporter vor Ort televisionären Sündenfall von der Münchner hatten zu diesem Material offenbar keinen Olympiade 1972, als die live gesendeten Bil- Zugang. Ein zweites Video zeigt den glei- der vom Polizeieinsatz im Olympischen Dorf chen Mann auf einem Parkdeck in der Nähe die palästinensischen Attentäter unfreiwillig des Einkaufzentrums, wo er von einem An- bestens über ihre Gefahrenlage informiert wohner beschimpft wird. Beide Videos hatten. konnten zum wahren Tatgeschehen letzt- Vier Jahrzehnte später haben die Presse­ lich wenig beitragen, befriedigten aber für sprecher der Polizei ausgeklügelte Social-​ den Moment den großen Wissenshunger Media-​Strategien, und der kommunikative der besorgten Bürger und neugierigen Zu- Masterplan für Krisensituationen, der sich schauer. vor allem auf den Twitter-​Account der Kurz vor den Münchner Ereignissen waren Münchner Polizei stützte, griff in München ARD und ZDF noch dafür kritisiert worden, zu großen Teilen. Man hatte in der Nacht dass sie während des Putsches in der Türkei

77 Privates Fernsehen | Das Programmjahr 2016

mangels klarer Informationslage das lau- fällt im Informations- und Politikfernsehen fende Programm nicht unterbrochen hatten. immer schwerer, wie auch das NDR-​Medien- Nun stellte sich heraus, dass auch der Ent- magazin „Zapp“ feststellte. Einer Auswer- schluss, die ganze Nacht hindurch aus Mün- tung von 124 Polit-​Talkshow-​Ausgaben zu- chen zu berichteten, keinesfalls der Königs- folge, waren 2016 die Vertreter populistischer weg war. Im Dezember des gleichen Jahres Strömungen wie Pegida oder AfD in den Talk- gab es dann noch einen traurigen Anlass sendungen überrepräsentiert. Der Medien- für die Nachrichtenredaktionen, sich in Kri- wissenschaftler Lutz Hachmeister spricht in senberichterstattung zu bewähren: als am diesem Zusammenhang von einem „Spot- 19. Dezember ​2016 ein LKW annähernd un- lighteffekt“, der die Wahrnehmung verzerre: gebremst in einen Berliner Weihnachtsmarkt Man habe in diesen Talkshows den Eindruck, raste, hielten sich alle Fernsehsender in der „es gibt eigentlich zwei Parteien, den bürger- Berichterstattung zurück. Dafür hatte dies- lichen Mainstream und die widerständige mal ein schreibender Reporter ein Handy­ AfD.“ Wie stark die Wirkung eines einzelnen video vom Breitscheidtplatz gemacht und Gastes auf die öffentliche Wahrnehmung auf der Website der Berliner Morgenpost ver- sein kann, musste Anne Will im November öffentlicht. Es war ungeschnitten und zeigte feststellen. Zu der Fragestellung „Warum ausführlich den Tatort, die Helfer und die ­radikalisieren sich immer mehr junge Men- Verletzten. Der Deutsche Journalistenverband schen?“ hatte Will die Schweizerin Nora Illi rügte diese unbedachte Veröffentlichung, die eingeladen, die das Gespräch voll verschlei- dem Pressekodex widerspreche, im Nach­ ert im Niqab bestritt und damit eine Empö- hinein mit deutlichen Worten und bat die rungswelle auslöste. Verletzten, „die gegen ihren Willen auf das Was dürfen die Medien, was nicht? Es Morgenpost-​Video geraten sind“, sogar um war ausgerechnet der Late-​Night-​Talker Jan Verzeihung. Böhmermann, der diese Frage auf spektaku- läre Weise auf die Tagesordnung der Kanzle- Politik _ Anfang Dezember wurde die ARD rin setzte. Das Satiremagazin „Extra 3“ hatte für ihre Entscheidung gescholten, über die mit einem Satiresong den türkischen Minis- Verhaftung eines afghanischen Flüchtlings terpräsidenten Erdogan verärgert – unter an- nicht in der „Tagesschau“ berichtet zu haben. derem mit der Liedzeile „Ein Journalist, der Der Mann stand im Verdacht, eine junge Stu- was verfasst, was Erdogan nicht passt, ist dentin getötet zu haben, was in Freiburg die morgen schon im Knast“, wie es Anfang 2017 Gemüter erheblich erregt hatte. Der General­ dem Welt-​Korrespondenten Deniz Yücel tat- vorwurf „Lügenpresse“ war entsprechend sächlich widerfahren ist. Die Forderung der schnell zur Hand – der Hinweis von Chef­ türkischen Regierung, das Extra-3‑Liedchen redakteur Kai Gniffke, dass die „Tagesschau“ „Erdowie, erdowo, Erdogan“ aus der NDR-​ auch sonst über Mordfälle in der Regel nicht Mediathek zu löschen, wurden vom einbe- berichtet, half da wenig. Ruhe zu bewahren stellten deutschen Botschafter mit dem Ar-

78 Das Programmjahr 2016 | Privates Fernsehen

gument der Pressefreiheit zurückgewiesen. ven Medienkritik „Verafake“ unterstrich. Der Um aus diesem Anlass auf den Unterschied Redaktion war es gelungen, zwei Schauspie- von (erlaubter) Satire und strafrechtlich rele- ler als Pseudokandidaten in die Realityshow vanter Schmähkritik aufmerksam zu ma- „Schwiegertochter gesucht“ einzuschleusen chen, rezitierte Böhmermann wenige Tage und so nachzuweisen, welcher manipulati- später in seiner Sendung „Neo Magazin ven Geringschätzung die Kandidaten dieser ­Royale“ ein ebensolches Schmähgedicht auf Show ausgesetzt waren. Die Niedersächsi- den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan. sche Landesmedienanstalt, die den Sender In der öffentlichen Debatte wurde dann aber beaufsichtigt, vereinbarte in der Folge mit das Schmähgedicht ohne den erklärenden RTL Vorgaben zur Auswahl und Präsentation Kontext wiedergegeben, so dass nun der Ein- der Teilnehmer. druck eines „bewusst verletzenden“ Inhalts In der Unterhaltung wurde 2016 Be- übrig blieb. Jan Böhmermann musste un­ währtes aus früheren Jahren neu aufgelegt: versehens eine Anklage auf der Grundlage RTL erinnerte sich an „Tutti Frutti“ und Sat.1 des Majestätsbeleidigungsparagraphen be- kündigte die Rückkehr von „Genial dane- fürchten, aus der Gesellschaftskritik war über ben“ an. Die besteingeschaltete Show des Nacht eine Staatsaffäre geworden. Dass es Jahres war mit 9,38 Millionen Zuschauern überhaupt noch den Straftatbestand der (ab 3 Jahre) und einem MA von 36,7 Prozent ­Majestätsbeleidigung gibt, verblüffte Laien erneut der Eurovision Song Contest. Zum wie Fachleute gleichermaßen. Die Bundes­ Shootingstar des Jahres, weil mehrfach mit regierung kündigte schließlich einen Gesetz- Fernsehpreisen ausgezeichnet, wurde Oliver entwurf zur Abschaffung von § 103 StGB für Polak mit „Das Lachen der anderen“ (WDR) 2018 an. und „Applaus und raus“ (ProSieben). Jen- seits dieses Neuzuganges waren es aber vor Unterhaltung _ Das Strafverfahren gegen allem die Langlaufformate wie „Wer wird Jan Böhmermann wurde mit dem Hinweis Millionär?“ (RTL seit 1999) oder „Ich bin ein auf die Kunstfreiheit eingestellt. Die Mainzer Star, holt mich hier raus“ (RTL seit 2004), Staatsanwaltschaft erklärte in ihrer Begrün- die beim Publikum ungebrochen Bindung dung, ein „durchschnittlich informiertes ver- erzeugen konnten. Immerhin schon seit ständiges Publikum“ müsste verstanden 2014 gehört auch die Reality-​Show „Die haben, dass Äußerungen aus dem „Neo Ma- Höhle der Löwen“ dazu, neuerdings mit gazin Royale“ oft jede Ernsthaftigkeit fehle. Carsten Maschmeyer als Löwe und weiter- Böhmermann zeigte sich erleichtert über die- hin steigenden Quoten (bis 3,32 Mio. Zu- sen Richterspruch, der ihn zum „unseriösen schauer ab 3 Jahre). Wie wenig aussage­ Quatschvogel“ erkläre, „der beruflich Blöd- kräftig die Quotenmessung sein kann, zeigt sinn macht“. Das freilich ist nur die halbe freilich die Erfolgsgeschichte von „Kitchen Wahrheit, wie das „Neo Magazin Royale“ Impossible“. Pilotiert im Dezember ​2014, er- noch im gleichen Jahr mit seiner investigati- zielte der Kochwettbewerb mit Tim Mälzer

79 Privates Fernsehen | Das Programmjahr 2016

zunächst nur unbefriedigenden Zuspruch Sport _ Schaut man auf die Liste der reich- (1,3 Mio. Zuschauer ab 3 Jahre, MA 3,8 %), weitenstärksten Sendungen des Jahres 2016, eine Wiederholung der Show im März ​2015 ergibt sich ein klares, altbekanntes Bild: Live holte dann aber einen ähnlich hohen Wert, übertragene Sportsendungen dominieren nämlich wieder 1,18 Millionen Zuschauer ab die Bestenliste. Wenn ARD und ZDF in der 3 Jahre. VOX hielt daraufhin an der Show Halbzeitpause eine Nachrichtensendung fest und bestellte eine komplette Staffel, ­zeigen, profitieren „Tagesschau“ oder das die 2016 nun dem Sender auch stabile Ein- „heute-journal“ von den Sportinteressierten, schaltquoten vor allem bei den jungen Zu- die dann nicht wegzappen. In diese Besten- schauern (MA 10,8 %) und einen Deutschen liste mischten sich 2016 einige „Tatorte“ – die Fernsehpreis für „Bestes Factual Entertain- ARD-Reihe feierte in diesem Jahr ein viel be- ment 2017“ bescherte. worbenes Jubiläum – und die Realityshow

Abb. 18 Reichweitenstärkste Sendungen/Formate deutscher TV‑Programme 2016​

Programm Sendung Genre max. Reichweite in Mio.

ARD Fußball Liveübertragung Sport 28,47 ARD Tagesschau Nachrichten 13,57 ARD Tatort Fernsehfilm/Reihe 13,32 ARD Handball Liveübertragung Sport 12,96 ZDF Fußball Liveübertragung Sport 29,85 ZDF heute-journal/Wetter Nachrichten 10,57 ZDF Handball Liveübertragung Sport 8,44 ZDF Ein starkes Team Fernsehfilm/Reihe 8,30 RTL Fußball Liveübertragung Sport 11,10 RTL Ich bin ein Star – holt mich hier raus Realityshow 8,69 RTL Formel 1 Liveübertragung Sport 6,83 RTL Sascha Grammel Live! Ich find´s lustig Comedy Show 6,44 ProSieben Fack ju Göhte Spielfilm 6,51 ProSieben The Voice of Germany Casting-Show 4,15 ProSieben Edge of Tomorrow Spielfilm 3,59 ProSieben Independence Day Spielfilm 3,40 Sat.1 Julia Leischik sucht: Bitte melde dich Dokusoap 4,36 Sat.1 The Voice of Germany Casting-Show 4,19 Sat.1 Navy CIS Serie 3,95 Sat.1 Die Truckerin – Eine Frau geht durchs Feuer Spielfilm 3,65

Quelle: AGF/GFK Fernsehforschung Jan. – Dez. 2016.

80 Das Programmjahr 2016 | Privates Fernsehen

„Ich bin ein Star, holt mich hier raus“. Insge- Verbindungen zwischen Streamingdiensten samt wurde das ZDF zum Marktführer des und klassischen Fernsehveranstaltern gele- Jahres 2016 mit einem durchschnittlichen gentlich sein können, zeigt sich nicht allein Marktanteil bei den Zuschauern ab 3 Jahre in der Zusammenarbeit von ARD und SKY für von 13,0 Prozent, im Vorjahr war es ein halbes „Babylon Berlin“ oder bei der Fortsetzung der Prozent weniger gewesen. Die ARD folgte mit RTL-​Serie „Deutschland 83“, die nun zuerst 12,1 Prozent und konnte sich ebenfalls um bei Amazon gezeigt werden wird, da sich RTL 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. lediglich einen First Look für das Free‑TV hat Dieser Zuwachs ist freilich auf die so populä- garantieren lassen. Um den Zuschauern ren Liveübertragungen zurückzuführen, die von RTL den Remake-​Dreiteiler „Winnetou“ die Fußball-Europameisterschaft und die schmackhaft zu machen, hatte Amazon Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro ­eigens alle Werbeblöcke für die Ausstrahlung mit sich brachten. Insofern könnte sich das des ersten Teiles gekauft, aber nicht belegt. feste Gefüge der Spitzenreiter in Zukunft Nach einem 60‑sekündigen Amazon-​Spot, doch auflösen. Denn ARD und ZDF haben die der auf diese Aktion hinwies, konnten die Olympiarechte verloren, in den nächsten RTL-​Zuschauer den Wandel von Karl May zu sechs Jahren ist mit diesem Quotendoping Old Shatterhand ohne weitere Werbebreaks also nicht zu rechnen. ansehen. Solche opulenten Mehrteiler wie „Winnetou“ bleiben aber bei RTL weiterhin Fiction _ VOX, ein Sender der so genannten die schmückende Ausnahme. Im Frühjahr „zweiten Reihe“, verlieh dem Fernsehpro- 2016 sendete RTL das Biopic „Duell der Brü- gramm auch mit der zweiten Staffel von der“ über die Turnschuhkönige Dassler. Auch „Club der roten Bänder“ erneut einen interes­ die ARD hatte den Stoff für sich entdeckt und santen Akzent. Die Jugendserie widerlegt wird den Zweiteiler „Die Dasslers“ im Früh- den generellen Eindruck, dass anspruchsvolle jahr 2017 zeigen. Insgesamt bleibt die Pflege Serien beim breiten Fernsehpublikum nicht des Fernsehfilms weiterhin eine Aufgabe der funktionieren. Solche High-​End-​Produktio- gebührenfinanzierten Sender ARD und ZDF. nen waren 2016 dennoch auf den Weg ge- Zu den Leuchtturmproduktionen 2016 ge- bracht worden – aber sie reüssierten eher in hörte sicher die Trilogie „Mitten in Deutsch- der Nische: ZDFneo zeigte die sechsteilige land: NSU“, die zwar enttäuschende Ein- Serie „Tempel“ (ausgestrahlt an drei Aben- schaltquoten erzielte, dann aber im Laufe den). Die Geldfälscherserie „Morgen hör ich des Jahres praktisch alle nennenswerten auf“ mit Bastian Pastewka war dagegen im Fernsehpreise gewonnen hatte. Ebenfalls Hauptprogramm zwar erst gut gestartet, ambitioniert war der Versuch der ARD, die dann aber eher schwach ins Finale gegan- historische Geschichte vom „Fall Barschel“ gen. Für beide Produktionen kann freilich ein als spannenden Verschwörungsthriller und längeres erfolgreiches zweites Leben in der das Mitmachtheater „Terror – Ihr Urteil“ für Mediathek erwartet werden. Wie stark die das Fernsehpublikum aufzubereiten. Bei dem

81 Privates Fernsehen | Fernsehnutzung 2016

Versuch von „Terror“, binnen kurzer Zeit ein kultur ersatzlos vom Bildschirm, und die ARD Meinungsbild der Zuschauer per Internet und nannte einsfestival in One um, ohne dass Telefonie abzufragen, versagte dann aber die damit eine wirkliche Profiländerung ein­ Technik. Das ZDF setzte erfolgreich auf den herging. Tatsächlich revolutionär agiert die historischen Stoff „Ku’damm 56“ und vor „­Tagesschau-App 2.0“, die dem Vorbild von allem unermüdlich auf das Krimigenre, das funk folgend Videos nun nicht mehr im Breit- nicht nur im Hauptabendprogramm, sondern bildformat 16 : 9, sondern für die Handyziel- auch im Digitalsender neo Erfolge feierte. gruppe auch im Verhältnis 9 : 16 anbietet. Denn anders als man vielleicht meinen Wichtige Nachrichten oder gute Serien – wie möchte, erklärt sich der Zuschauerzuwachs zum Beispiel „Fargo“ bei funk – können so bei ZDFneo nicht durch die spektakulären künftig auf einem Minidisplay angeschaut ­Eskapaden von Jan Böhmermann oder die werden. Auch die Übernahme von User-C​ on- Arthouse-Serie​ „Tempel“. Vielmehr ist weiter- tent ist damit leichter geworden, da Laien hin jede Wiederholung des Schmunzelkrimis häufig im Hochformat filmen. „Wilsberg“ die Ursache für eine deutliche Spitze in der ZDFneo-Quotenk​ urve. Im Schnitt fanden 2016 täglich 4,86 Millionen Zuschauer, 2.2 Fernsehnutzung 2016 also rund 900.000 mehr als im Vorjahr ­ZDFneo auf ihrer Fernbedienung. Auch die Rund 3,5 Millionen DVB‑T-​Kunden mussten Wiederholungen der betulichen Trödelshow sich im Frühjahr 2017 um eine neue „Bares gegen Rares“ machen sich auf dem TV‑Empfangstechnik kümmern, wenn sie Nischensender mit dem vermeintlich jungen weiter fernsehen wollen. Denn mit dem Profil sehr gut. Ende des Sendebetriebs für DVB‑T am 1. April ​2017 ­endete für das Free‑TV end­ Fernsehen im Internet _ Wer das jugend­ gültig das Antennen-​Zeitalter. Experten ver- liche Publikum erreichen will, sucht es besser muten, dass diese erzwungene Neuorien- gleich im Netz. Nach diesem Prinzip startete tierung das Internetfernsehen spürbar die ARD ihren neuen Jugendkanal funk als voranbring­ en könnte. Denn wer ohnehin im ­Internetplattform, die zwar beitragsfinan- Wohnzimmer über einen leistungsstarken ziert ist, aber ganz ohne eine TV‑Sende­ DSL-​Anschluss an seinem­ Computer oder frequenz auskommen darf. Für dieses nicht Smart‑TV verfügt, ist mit Portalen wie ganz preiswerte, aber sicher für den Erhalt ­Zattoo, TV Spielfilm oder Magine gut ver- des öffentlich-r​ echtlichen Rundfunks system­ sorgt. Zudem werden damit auch andere, relevante Experiment schloss das ZDF eigens zeitsouveräne Formen der Fernsehnutzung einen Nischensender ihres Digitalbouquets. zugänglich, wie die Mediatheken der Sen- So verschwand der erst 2011 aus dem ZDF­ der oder VoD-​Portale wie Netflix oder Ama- theaterkanal hervorgegangene Sender ZDF-​ zon. Die Art und Weise, wie die Deutschen

82 Fernsehnutzung 2016 | Privates Fernsehen

fernsehen, wird immer klarer ein Genera­ wegten sich auf einer VoD-P​ lattform (36,2 % tionenthema. Während diejenigen, die mit gegenüber nur 15,8 % der Gesamtgruppe). dem klassischen Fernsehen aufgewachsen Auch in der Nutzungsdauer spiegelt sich und älter geworden sind, immer länger der Generationenabriss immer deutlicher. schauen, interessieren sich die Jungen zwar Zwar lag die durchschnittliche tägliche noch für Fernsehinhalte, suchen und finden ­Nutzungsdauer von Fernsehen für alle Zu- diese aber nur noch in geringem Umfang schauer ab 3 Jahre vor sechs Jahren ebenso im linearen Fernsehen. So nutzten 2016 bei 223 Minuten wie 2016. Aber der Blick auf 71,2 Prozent der Zuschauer ab 14 Jahre Fern- die Alterskohorten zeigt doch deutliche Un- sehen oder Videoaufzeichnungen, aber nur terschiede: Während die Erwachsenen ab 46,6 ​Prozent der 14- bis 29‑Jährigen. Die 50 Jahre zu Beginn des Jahrzehntes täglich wiederum sahen sich deutlich häufiger 290 Minuten fernsahen, hat diese Zuschauer­ Fernsehinhalte im Livestream an (7,7 % ge- gruppe ihren ohnehin bereits üppigen Kon- genüber 4,3 % der Gesamtgruppe) oder be- sum noch um weitere 21 Minuten auf mehr

Abb. 19

TV- und Videonutzung | in Prozent

)",$ Klassisches Fernsehen &(,(

&,% Livestream ),)

(,* Selbst aufgezeichnete Sendungen (,)

"',* VoD %(,$

",+ Nichts davon $,*

! "! $! %! &! '! (! )! *!

"&+ "&–$+Jahre

Basis: 69,241 Mio. Personen ab 14 Jahre in Deutschland, Nutzungsanteile in einer durchschnittlichen Woche nach Selbsteinschätzung der Nutzer Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht 2016, Kantar TNS.

83 Privates Fernsehen | Fernsehnutzung 2016

als fünf Stunden (311 Minuten) tägliche Seh- und Sender der zweiten Reihe. Wie ehedem dauer ausgedehnt. Demgegenüber ging die sind die Zuschauer aber auf jene Programme Fernsehnutzung in allen jüngeren Zielgrup- „abonniert“, mit denen sie medial sozialisiert pen kontinuierlich zurück: Die Jugendlichen wurden: Die über Fünfzigjähren schauen halten sich mit dem Fernsehen nur noch zum großen Teil Das Erste und ZDF sowie die 81 Minuten täglich auf, 2010 waren es noch ARD-​Dritten. Bei den bis 49‑Jährigen liegt 108 Minuten. Auch die jungen Erwachsenen das ZDF (6,7 %) noch hinter VOX, Das Erste schauten 2016 nur noch 119 Minuten in die (7,4 %) hinter Sat.1 (8,7 %). Die beliebtesten Röhre, während es zu Beginn des Jahrzehntes Programme sind in dieser Zielgruppe RTL noch 142 Minuten waren. (12,8 %) und ProSieben (10,4 %). Kinder bis In der Auswahl der Programme bestätig- 13 Jahre finden im Dualen System mit dem ten sich die Vorlieben aus den Vorjahren. In- öffentlich-​rechtlichen KiKa einerseits und gesamt sind die Marktanteile im Dualen Sys- Super RTL und Nickelodeon anderseits ein tem weitgehend ausgeglichen verteilt: Die breites Angebot vor, das auch entsprechend Sender des öffentlich-​rechtlichen Systems genutzt wird. Als neuer Mitspieler ist hier der werden in der Gesamtgruppe der Zuschauer Disney Channel zu nennen, der seit 2014 frei ab 3 Jahre zu rund einem Drittel eingeschal- empfangbar ist und in der Gruppe der bis tet, die werbefinanzierten Anbieter machen 13‑jährigen Zuschauer nun mit 8,2 Prozent ein weiteres gutes Drittel aus, der Rest ver- Marktanteil häufiger eingeschaltet wird als teilt sich auf Special-Interest-​Programme Nickelodeon.

Abb. 20

Entwicklung der Nutzungsdauer von Fernsehen | 2010 bis 2016 in Min./Tag

     ab  Jahre      ab  Jahre  – Jahre     – Jahre   

    

◼ ab  Jahre ◼ – Jahre◼ – Jahre ◼ ab  Jahre

Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung.

84 Fernsehnutzung 2016 | Privates Fernsehen

Abb. 21

TV-Marktanteile 2016 | Montag bis Sonntag, 3.00–3.00 Uhr; in Prozent

Zuschauer ab Jahren , % Sat. , % ZDFneo , % ProSieben , % ZDF , % kabel eins , % ARD III , % RTL , % ARD , % VOX , % RTL II , % Sonstige

Kinder bis Jahre , % Sat. , % ZDF , % ProSieben , % ARD III , % RTL , % ARD , % VOX , % Nickelodeon , % RTL II , % KiKA , % Super RTL , % Sonstige , % Disney Channel

Erwachsene bis Jahre , % Sat. , % ZDF , % ProSieben , % ARD III , % kabel eins , % ARD , % RTL , % VOX , % Sonstige , % RTL II , % Super RTL

Erwachsene ab Jahren , % Sat. , % ZDFneo , % ProSieben  , % ZDF , % kabel eins , % RTL , % VOX  , % ARD III , % RTL II , % ARD , % Sonstige

Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung, TV-Scope.

85 Privates Fernsehen | Programmstrukturen

2.3 Programmstrukturen gramminhalte in der Untersuchungswoche aus, bei Sat.1 waren es sogar mehr als drei In die TV‑Herbstsaison 2015/2016 fiel ein Viertel der journalistisc­ hen Berichterstat- unerwartetes politisches Ereignis, das zu- tung eines durchschnittlichen Sendetags. nächst als „Flüchtlingskrise“ bezeichnet Ein halbes Jahr später umfasste das Thema wurde. Wie die kontiunierliche Programm- bei RTL noch 7 und bei Sat.1 noch 6 Prozent beobachtung der Landesmedienanstalten der täglichen Sendezeit. Auch die Öffentlich-​ belegen kann, hat die – in der Öffentlichkeit Rechtlichen hatten die Berichterstattung als dramatisch wahrgenommene – Flucht- zurückgefahren: Hatte ARD/Das Erste noch bewegung aus Syrien, dem Nahen Osten im Herbst 2015 31 Prozent, das ZDF 26 Pro- und ­Afghanistan eine intensive Bericht­ zent der durchschnitt­lichen Sendezeit auf erstattung in den acht untersuchten Fern- eine fernsehpublizistische Aufbereitung des sehsendern der Langzeitstudie ausgelöst. Fluchtthemas verwandt, waren es im Früh- So widmeten Sat.1 und RTL in der Herbst- jahr 2016 bei beiden Sendern noch 10 Pro- stichprobe 2015 jeweils 12 Prozent der ge- zent. Diese Reduktion der Berichterstattung samten Sendezeit dem Fluchtthema. Diese spiegelte die Beruhigung in der politischen Schwerpunktsetzung machte bei RTL fast Debatte wider, nachdem der Strom der die Hälfte der fernsehpublizistischen Pro- Flüchtenden fast versiegt war.

Abb. 22

Programmsparten und Reality-TV 2016 | Zeitumfang pro Tag in Prozent

RTLVOX RTL II S ProSiebenkabel eins ARDZDF

◼ Reality-TV ◼ Nonfi ktionale Unterhaltung ◼ Fiktionale Unterhaltung ◼ Fernsehpublizistik

Basis: Eine Stichprobe im Frühjahr 2016. Quelle: die medienanstalten: Content-Bericht 2016.

86 Programmstrukturen | Privates Fernsehen

Da bei VOX und RTL II das fernsehpublizis- ger klassische Unterhaltung. Augenfällig ist tische Prorammsegment vor allem mit vor- aber bei den letztgenannten Sendern der produzierten Doku-Soaps​ bestückt wird, fehl- hohe Anteil des Realitätsfernsehens am Ge- ten hier die Formate, um auf die aktuellen samtprogramm. RTL II und VOX reservierten Ereignisse zu reagieren. Die Programmfor- 2016 jeweils genau oder mehr als zwölf Stun- scher erhoben bei VOX (im Herbst 2015: 18 % den pro Tag Fernsehformaten, die sich im für Fernsehpublizistik, 1 % Flüchtlingsbericht- Zwischenbereich von Fiktion und Realität be- erstattung) und RTL II (16 % für Fernsehpub- wegen. Casting-, Coaching- und Gerichts­ lizistik, 1 % für Flüchtlingsberichterstattung) shows sowie Doku-​Soaps sind in den werbe- sehr niedrige Werte für die Berichterstattung finanzierten Sendern der RTL Group und bei über Flüchtende an Europas Grenzen im Ver- Sat.1 programmprägend, während sie dem hältnis zum Gesamtumfang der thematisch Publikum von ARD und ZDF nur ausnahms- klassifizierbaren Fernsehpublizistik. weise angeboten werden. Allerdings stellten Aufgrund ihrer Finanzierung über den die Forscher beim ZDF 2016 eine Zunahme Rundfunkbeitrag stehen ARD und ZDF inge- von Trödel- und Kochshows fest. samt wesentlich mehr Programmstunden Der hohe Stellenwert von Unterhaltung zur Verfügung, während bei den Anbietern bei RTL II oder VOX, also den Vollprogrammen des privaten Rundfunks 4 bis 5 Stunden pro der zweiten Reihe, schlägt sich im Bereich Tag „werblich gebunden“ sind. Bezieht man der Fernsehpublizistik deutlich nieder. Sen- zusätzlich noch Sponsoring und Programm- dungen, die vor allem der Zerstreuung des promotion mit ein, so liegt das Gesamtvolu- Publikums dienen wollen, beschäftigen sich men der Sendungen bei den Sendern der RTL in der Regeln nicht mit der politischen Wil- Group und der ProSiebenSat.1 Media AG zwi- lensbildung, sondern mit Sport, Prominen- schen 19 und 20 Stunden täglich, während ten oder Einzelschicksalen. Hinzu kommen ARD und ZDF rund 23 Stunden Sendezeit mit spektakuläre Kriminalfälle oder Naturkata­ Programm füllen können. Ein Blick auf die strophen. Solche Boulevardthemen und die Programmspartenverteilung zeigt nun, dass neuen Hybridformen verdrängen, wie die trotz einer ausführlichen journalistischen Programmbeobachtung der Landesmedien- Berichterstattung ARD und ZDF 2016 auch anstalten zeigen kann, zunehmend die klas- einen großen Teil ihres Programms der fiktio­ sischen Fernsehformen: Journalistische Do- nalen und nonfiktionalen Unterhaltung wid- kumentationen oder Reportagen konnten die men konnten. Nur ProSieben und kabel eins Forscher 2016 im Programm RTL und Pro­ zeigten deutlich mehr Programme dieser Ka- Sieben nur in sehr geringem Umfang (0,3 %) tegorie, RTL, Sat.1, VOX und RTL II sogar weni- und bei RTL II gar nicht mehr identifizieren.

87 Privates Fernsehen | Wirtschaftliche Entwicklung

2.4 Wirtschaftliche Entwicklung damit im siebten Jahr hintereinander über steigende Umsätze im Werbegeschäft freuen. Privates Fernsehen weiterhin auf wirt- Auch die Pay‑TV-Umsä​ tze der deutschen Pri- schaftlichem Erfolgskurs _ Auch 2016 vatsender stiegen 2016. Laut VPRT-​Herbst- konnte der Gesamtumsatz der bundeswei- prognose konnte dieses Segment 2016 um ten privaten TV‑Anbieter weiter gesteigert 132 Mio. Euro bzw. sechs Prozent gegenüber werden. Die Nettoumsätze im Werbemarkt dem Vorjahr wachsen. Allen voran konnte wuchsen noch einmal kräftig und lagen 2016 Marktführer Sky zuletzt bei wachsender Kun- bei rund 4,56 Mrd. Euro, ein Anstieg von denzahl weiter steigende Umsätze verbu- 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die deut- chen. schen Privat‑TV-​Unternehmen konnten sich

Abb. 23

Entwicklung der TV‑Umsätze | in Mio. Euro

$ !!% &."&! %.*"" *+!*.*&" $ !!& &.")$ %.*(! +%**.+)! $ !!' &.%') %.+$+ ".!%' +.%$" $ !!( &.&'& &.""& ".!** +.('( $ !!) &.&'" &."'( ".!+& +.)!" $ !!* &.&"( &.!%' "."'! +.(!" $ !!+ &.(&+ %.(&! ".!)" +.%(! $!"! &.(!!%.+'& ".$(!+.*"& $!"" &.'%( %.+*" ".&'( +.+)% $!"$ &.'!&&.!'" ".)%$ "!.$*) $!"% &.)$$ &."$' ".+"" "!.)'* $!"& &.))& &.$+$ $.!+* ""."(& $!"' &.)+) &.&$$ $.$!! "".&"+ $!"( &.*"* &.'(! $.%!! "".()*

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Fernsehgebühren¹ Netto-TV-Werbeumsätze² Pay-TV-Umsätze³

Ohne Teleshopping-​Erträge Quelle: 1 ARD, ZDF, KEF 2 ZAW 3 Berechnung Goldmedia.

88 Wirtschaftliche Entwicklung | Privates Fernsehen

Zusätzlich trieben die großen Sender- und E‑Darling, den Modeblog Stylight und gruppen ihre Aktivitäten außerhalb ihres beteiligte sich an Pluto TV, einem werbefi- Kerngeschäfts weiter voran. Allen voran in- nanzierten US‑Videostreaming-Anbie​ ter mit vestierten die Mediengruppe RTL sowie die mehr als 100 linearen Livekanälen. ProSiebenSat.1‑Gruppe insbesondere in neue Seit September ​2016 vermarkten auch Angebote im Digitalbereich. In 2016 experi- die öffentlich-​rechtlichen Sender verstärkt mentierten die TV‑Anbieter mit Investitio- Onlinevideos mit dem Blick auf jüngere Ziel- nen in Gaming-​Angebote, Videostreaming, gruppen: Mit dem Launch der Multi-Channel-​ ​ Dating-​Apps, Modeblogs, Digitaldatenver- Content- P​ lattform funk setzte man erstmals marktung und E‑Commerce-​Plattformen. auf ein reines Onlineangebot, das die Ziel- gruppe der 14- bis 29‑Jährigen anvisiert. Da- Jüngere Zielgruppen im Fokus der Sen- rüber hinaus sind vor allem ProSiebenSat.1 der _ Um der wachsenden Nutzung von You- mit maxdome sowie Sky mit kostenpflichti- Tube, Snapchat und anderen Videoangebo- gen Videoportalen aktiv und nach den inter- ten im Umfeld von Social Media vor allem nationalen Marktführern Amazon und Net- durch die Zielgruppe unter 29 Jahre gerecht flix die erfolgreichsten Anbieter im deutschen zu werden, verstärken die privaten TV‑Anbie- Video‑on-​Demand-​Markt. ter ihre Aktivitäten im Onlinebereich. Hierzu gehört der Ausbau ihrer Multi-​Channel-​ Die Brutto-​Netto-Schere​ der TV‑Sender Netzwerke, die verschiedene Onlinevideo-​ wächst weiter _ Die Bruttowerbeumsätze Angebote zugleich vermarkten. Hierfür si- im Fernsehen wuchsen 2016 erneut und er- cherte sich die RTL-Gruppe die Mehrheit an reichten mit 14,9 Mrd. Euro einen weiteren gleich mehreren Multi-​Channel-​Networks Rekordwert. Die Bruttowerbeumsätze erhöh- wie Divimove und Broadband TV und zudem ten sich damit gegenüber dem Vorjahr um eine Beteiligung am Digitaldaten-​Vermark- 950 Mio. Euro. Der Nettowerbeumsatz konnte ter Q Division. ebenfalls leicht zulegen, stieg jedoch deut- Nachdem ProSiebenSat.1 bereits seit 2014 lich weniger stark auf rund 4,56 Mrd. ​Euro mit Studio71 ein eigenes Multi-​Channel-​Net- (plus 138 Mio. Euro). Das weitere Anwachsen work betreibt, in dem einige der erfolgreichs- der Brutto-​Netto-​Schere lässt auf einen sich ten deutschen YouTuber (bspw. Gronkh) weiter intensivierenden Wettbewerb um unter Vertrag sind, investierte die Medien- Werbekunden im TV‑Bereich und damit auf gruppe 2016 erneut in neue Onlinedienste. größere Rabatte und weitreichendere Zu­ So sicherte sich das Unternehmen 2016 unter geständnisse der Vermarkter gegenüber den anderem die Online-​Datingportale Parship Mediaagenturen schließen.

89 Privates Fernsehen | Wirtschaftliche Entwicklung

Abb. 24

Entwicklung der Brutto- und Netto‑TV-​Werbeumsätze 2007–2016 | in Mrd. Euro

%

%

%

%

 , ,

 – % % – Brutto-Netto-Verhältnis in Prozent ◼◼ Brutto-Fernsehwerbeumsätze ◼◼ Netto-Fernsehwerbeumsätze

Quelle: ZAW, Nielsen Media Research, Goldmedia-​Analyse.

Fernsehen unangefochten stärkstes Seg- mit 2,93 Mrd. Euro 2016 brutto zudem noch ment im Medienmarkt _ Die Umsätze mit unter dem Jahreswert von 2015. Die Werbe­ Online- und Mobilewerbung waren auch umsätze im Mobilebereich stiegen gegen- 2016 noch vergleichsweise gering. Trotz rie- über dem Vorjahr zwar um 42 Prozent an, siger Nutzerzahlen im Onlinebereich war der machen aber, trotz steigender Verbreitung TV ‑Werbeumsatz (brutto) laut Nielsen 2016 und Nutzung von Mobilgeräten, mit rund noch rund fünfmal so hoch wie die Internet- 518 Mio. Euro immer noch einen relativ klei- werbung. Die Online-​Werbeumsätze lagen nen Teil des Marktes (rund 1,7 %) aus. Abzüg-

90 Wirtschaftliche Entwicklung | Privates Fernsehen

Abb. 25 Nettowerbeeinnahmen verschiedener Mediengattungen in Deutschland 2010–2016 | in Mio. Euro

– , % +,%

+,%

+,% . .  . .      . . .  .  . .  .

TV Radio Zeitungen¹/ Zeitschriften² Online und Mobile

◼  ◼  ◼  ◼ 

1 Tageszeitungen ohne Rubriken und Beilagen 2 Publikumszeitschriften exkl. Stadtillustrierte Quelle: ZAW.

lich Rabatten und Skonti kamen Online und in den Investitionen der Werbewirtschaft Mobile auf einen Nettowerbeumsatz von wieder. Dies liegt zu Teilen daran, dass es für rund 1,5 Mrd. Euro. den Onlinebereich bisher weder vergleich- Hörfunk und Zeitungen konnten bei den bare Quoten noch sichere Reichweiten gibt. Bruttowerbeumsätzen ebenfalls noch einmal­ Hier profitiert das Fernsehen davon, dass die zulegen und die Vorjahresumsätze übertref- Messung der TV‑Marktanteile als Währung fen. Zeitungen steigerten die Bruttowerbe­ im Markt noch immer fest etabliert ist. Mit umsätze auf 4,8 Mrd. Euro, während die Um- der zunehmenden Verschiebung der Medien- sätze im Hörfunk auf 1,8 Mrd. Euro stiegen. nutzung in den Onlinebereich steht jedoch Die Veränderungen der Nutzungsgewohn- auch die Reichweitenmessung vor der wach- heiten insbesondere bei den jüngeren Gene- senden Herausforderung, das Nutzungsver- rationen spiegeln sich demnach noch nicht halten adäquat abzubilden.

91 Privates Fernsehen | Wirtschaftliche Entwicklung

Abb. 26

Marktanteile am TV‑Werbeumsatz 2016 (brutto) | in Prozent

, % RTL II (El Cartel Media) , % ProSiebenSat. Gruppe , % N , Viva, Comedy Central, (SevenOne Media) Nickelodeon (Visoon Video Impact) , % DMAX (Discovery Communications) , % Sport Sport edia) , % RTL-Gruppe (IP Deutschland) , % Te , % Disney Channel (Disneymedia+) , % ARD gesamt (AS&S) , % ZDF (ZDF Werbefernsehen)

Basis: Bruttowerbeerlöse i. H. v. 13,980 Mrd. Euro. Erfasst wurden die Werbeumsätze der dargestellten Sender. Nicht enthalten sind weitere, meist Sparten-​TV-​Sender aus dem deutschen Free- und Pay-​TV. Quelle: Nielsen Media Research 2016.

TV-​Werbemarkt klar aufgeteilt _ ​Der TV‑ Programmatic Advertising wird zum Wer- Werbemarkt in Deutschland ist seit Jahren bestandard _ Das automatisierte Buchen klar aufgeteilt und daran änderte sich auch von Werbeplätzen über alle Mediengattun- 2016 kaum etwas. Die Vermarktungsagentur gen hinweg (Programmatic Advertising) wird der RTL-​Gruppe, IP Deutschland, sowie die für den Vermarktungsprozess immer bedeut- ProSiebenSat.1‑Gruppe, SevenOneMedia, ver- samer. Dem Zuschauer wird hierbei auf sein einten zusammen 78 Prozent des Brutto­ Nutzerprofil zugeschnittene Werbung ge- werbemarktes. Auf Platz drei folgte EL Cartel zeigt. Möglich wird dies auch durch die stei- Media, der Werbezeitenvermarkter von RTL II, gende Zahl von internetfähigen TV‑Geräten mit einem Marktanteil von rund sieben Pro- in Deutschland. Laut Digitalisierungsbericht zent. Die Vermarktungstöchter von ARD und der Medienanstalten waren 2016 rund ZDF teilten sich 2016 insgesamt vier Prozent 17,2 Mio. TV‑Geräte mit dem Internet verbun- des Marktes. Auf einem stabilen Niveau hiel- den. Hier ist das Ausspielen individueller ten sich zudem Sport1 (2,7 %) sowie DMAX Werbung über einen Adserver prinzipiell (2,6 %) und Visoon Video Impact (2,6 %), der möglich. u. a. Nickelodeon und N24 vermarktet. Die Die Werbevermarkter stehen vor beson- Schlusslichter waren Tele 5 (1,9 %) und der deren Herausforderungen bei der Integration Disney Channel (1,2 %). von Programmatic Advertising im linearen

92 Beteiligungsverhältnisse | Privates Fernsehen

TV. Gemeinsam mit Mediaagenturen ent­ schaftlicher Fernsehprogramme in Deutsch- wickeln die Werbezeitenvermarkter aktuell land vorgestellt. Systeme, über die in Echtzeit Werbespots ge- bucht werden können. Hierfür übernahm die Mediengruppe RTL Deutschland _ Die Me- Mediengruppe RTL Deutschland den Online- diengruppe RTL Deutschland GmbH ist (über video- ​Vermarkter Smartclip im März ​2016 die dazwischengeschaltete RTL Group Ger- für rund 46 Mio. Euro. Smartclip ist einer der many S. A.) eine hundertprozentige Tochter- größten Anbieter von Instream-​Videower- gesellschaft der RTL Group S. A., die (über die bung und hat nach eigenen Angaben Zugriff Bertelsmann Capital Holding GmbH) wiede- auf über 13 Mio. internetfähige TV‑Geräte in rum zu 75,1 Prozent im Besitz der Bertels- Deutschland. Der neue Fokus auf Program- mann SE & Co KGaA ist. 24,9 Prozent der RTL-​ matic Advertising könnte damit auch weit- Group- ​Anteile werden an der Börse (MDAX) reichende Konsequenzen für die TV‑Quoten- gehandelt, wovon sich 0,79 Prozentpunkte messung haben. im Eigenbesitz der RTL Group S. A. befinden. Bertelsmann gehörte Ende 2016 nach An­ gaben der Kommission zur Ermittlung der 2.5 Beteiligungsverhältnisse im Konzentration im Medienbereich (KEK) zu privaten Fernsehen 77,6 Prozent der Bertelsmann Stiftung, zu 19,1 Prozent der Familie Mohn und zu 3,3 Pro- Die Zahl der bundesweit ausgestrahlten zent der Bertelsmann Verwaltungsgesell- TV‑Programme nimmt in der Bundesrepublik schaft mbH sowie der Reinhard Mohn Stif- kontinuierlich zu – im vergangenen Jahrzehnt tung. Sämtliche Bertelsmann-​Stimmrechte um etwa 20 Prozent. Bei den Free‑TV-Ang​ e- werden von der Bertelsmann Verwaltungs- boten dominiert, gemessen an Zuschauer- gesellschaft mbH kontrolliert. marktanteilen, allerdings nach wie vor das Zur RTL Group S. A. zählten Ende 2016 je- Duopol von Mediengruppe RTL Deutschland weils komplett die Free‑TV-​Programme RTL, und ProSiebenSat.1 Media SE: 2016 erreich- n‑tv, RTL Nitro und (seit Juni ​2016) RTL Plus ten die Programme des RTL-V​ erbundes einen sowie die Pay‑TV-K​anäle RTL Crime, RTL Zuschauermarktanteil von insgesamt 22,6 ​ Living, RTL Passion und Geo Television. Hinzu Prozent und die der ProSiebenSat.1‑Sender- kamen Beteiligungen an VOX (99,7 %), RTL II familie 18,9 Prozent Marktanteil. Alle übrigen (35,9 %), Super RTL (50 %), Toggo plus (50 %, privatwirtschaftlichen Free‑TV-​Programme seit Juni ​2016) sowie Tochtergesellschaften erzielten einen Zuschauermarktanteil von für regionale RTL-​Programmfenster in Hes- insgesamt 13,6 Prozent (2014: 12,3 %. 2015: sen (60 % an RTL Hessen Programmfenster 13,3 %). Im Folgenden werden die Beteiligun- GmbH), Norddeutschland (100 % an der RTL-​ gen der wichtigsten Veranstalter privatwirt- Nord GmbH) und Nordrhein-W​ estfalen (75 %

93 Privates Fernsehen | Beteiligungsverhältnisse

Abb. 27 Zurechnung von Programmen zu Veranstaltergruppen

Veranstaltergruppe zuzurechnende Programme Zuschaueranteile (insgesamt) 1 2015 2016

RTL Group S. A./Bertels- RTL Television, RTL Crime, RTL Living, RTL Nitro, RTL Passion, RTL Plus, 22,9 % 23,2 % mann SE & Co. KGaA GEO Television, RTL II, SUPER RTL, TOGGO plus, n‑tv, VOX, auto motor und sport Channel ProSiebenSat.1 SAT.1, ProSieben, kabel eins, sixx, SAT.1 Gold, ProSieben MAXX, kabel 19,9 % 18,9 % Media SE eins Doku, ProSieben FUN, kabel eins CLASSICS, SAT.1 emotions, ran FIGHTING, Sportdeutschland.TV The Walt Disney Disney Channel, Disney Junior, Disney XD, SUPER RTL, TOGGO plus, 6,6 % 6,3 % Company RTL II, History, A&E, Disney Cinemagic 3 Tele München Gruppe RTL II, Tele 5 4,6 % 4,4 % Viacom-​Gruppe MTV, MTV Brand New, Nickelodeon, Nick Jr., NickToons, VIVA, MTV 1,0 % 0,8 % Dance 3, MTV Hits 3, MTV Live HD 3, MTV Music 24 3, MTV ROCKS 3, VH‑1 3, VH‑1 Classic 3 Sky Deutschland Sky 1, Sky 3D, Sky Action, Sky Arts HD, Sky Atlantic, Sky Atlantic +1, 2,0 % 1,6 % ­Fernsehen GmbH & Sky Cinema, Sky Cinema +1, Sky Cinema +24, Sky Cinema Family, Sky Co. KG/21st Century Cinema Hits, Sky Comedy, Sky Emotion, Sky Event, Sky Fanzone, Sky Fox, Inc. Fußball Bundesliga, Sky Info, Sky Krimi, Sky News, Sky Nostalgie, Sky Sport 1, Sky Sport 2, Sky Sport 3 HD 2, Sky Sport News, Sky.‌de, Fox Channel, National Geographic Channel, NAT GEO WILD, NAT GEO people, Sky News 3, BabyTV 3 sowie von Dritten veranstaltete, auf der Sky-​Plattform ausgestrahlte Programme, die Sky zuzurechnen sind 4 Constantin Medien AG SPORT1, SPORT1+, SPORT1 US, SPORT1 Livestream 0,9 % 0,9 % NBCUniversal/The 13th Street, Syfy, Universal Channel, E! Entertainment, History, 0,6 % 0,6 % History Channel A&E

1 Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK, Z3+; sofern ausgewiesen 2 nicht auf Sendung 3 aufgrund von Auslandslizenzen veranstaltete, in Deutschland empfangbare Programme 4 Classica, GoldStar TV, Heimatkanal, Romance TV, Spiegel TV Geschichte, MotorVision TV Quelle: Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK), Stand: Dezember 2016.​

an RTL West GmbH). Das Anfang 2016 für im Die RTL Group S. A. veranstaltete 2016 eu- Ausland lebende Deutsche gestartete Pay‑​ ropaweit insgesamt 60 Fernseh- und 31 Ra- TV-​Programm RTL International wurde Ende dioprogramme. Pro Jahr werden von Tochter­ Mai ​2017 aufgrund zu geringer Abonnenten- unternehmen wie Fremantle Media (wiede- zahlen wieder eingestellt. rum mit Tochterfirmen in 24 Ländern) mehr

94 Beteiligungsverhältnisse | Privates Fernsehen

als 10.000 Stunden​ TV‑Programm produziert. USA und Kanada wird das Pay‑TV-​Angebot Im Bereich Online-​Bewegtbild bestehen Be- ProSiebenSat.1 Welt mit Programmen von teiligungen an den Multichannel-​Networks Sat.1, ProSieben, sixx und kabel eins ausge- StyleHaul (94 %), Broadband TV (51 %) und strahlt. Für die regionalen Free‑TV-F​enster- ­Divimove GmbH (50,8 %). programme von Sat.1 hält die ProSiebenSat.1 Die RTL Interactive GmbH verantwortet Media AG sämtliche Anteile an der Sat.1 ​ außer den Internetseiten der TV‑Programme Norddeutschland GmbH sowie 10 Prozent an auch die Angebote clipfish.de‌ , wetter.de‌ und der Privatfernsehen in Bayern GmbH & Co vip. ‌de. Anfang März ​2016 wurden unter der KG. Hinzu kommen das Video-​on-​Demand-​ neuen Dachmarke TV Now die Online-​Be- Angebot ranfighting.‌de (100 %) und eine Be- wegtbildangebote von RTL, VOX, n‑tv, RTL teiligung am Online-Spar​ tenprogramm Sport- Nitro, Super RTL, RTL II, Toggo plus und RTL deutschland.TV (57,5 %). Plus gebündelt, um Sendungen (teilweise Mit ihrer Tochtergesellschaft Red Arrow gegen Entgelt) auf Abruf oder per Livestream Entertainment Group GmbH ist die ProSieben­ anzubieten. Sat.1 Media AG auch in der Produktionsbran- che tätig. Darüber hinaus gehören zum Un- ProSiebenSat.1 Media SE _ Die Aktien der ternehmen außer den Online-Ang​ eboten der ProSiebenSat.1 Media SE befinden sich über- eigenen TV‑Programme auch das Video‑on-​ wiegend im Besitz von institutionellen In­ Demand-Ang​ ebot maxdome, das Multichan- vestoren aus den USA, Großbritannien und nel- ​Network Studio 71, die Mediathek 7TV Deutschland. Ende 2016 waren 78,86 Prozent sowie Internetseiten (wer-​weiss-​was.‌de, der Unternehmensanteile im Streubesitz. wetter.‌com, fem.‌com) und die Mehrheit am 9,2 Prozent der Aktien gehörten dem Invest- Online-​Tarifvergleich Verivox (80 %). ment- ​Unternehmen Black Rock, 5,08 Pro- zent zu Fonds der Capital Group Companies Sky Deutschland GmbH _ Deutschlands und 5,06 Prozent dem Investment-U​ nterneh- größter Pay‑TV-Anbieter​ ist eine hundertpro- men Invesco. 1,8 Prozent der ProSiebenSat.1‑​ zentige Tochtergesellschaft von Sky plc. Die- Stammaktien­ hielt das Unternehmen selbst. ses britische Unternehmen ist auch Markt- Seit März ​2016 zählen die ProSiebenSat.1‑​ führer in Großbritannien, Irland, Italien und Wertpapiere zum Deutschen Aktienindex Österreich. Hauptgesellschafter von Sky plc. DAX. ist 21st Century Fox Inc. (37,19 %). 55,8 Prozent In Deutschland ist die ProSiebenSat.1 der Anteile befinden sich in Streubesitz, und Media AG im Besitz sämtlicher Anteile an mit 5,06 Prozent beteiligte sich das Invest- den Free‑TV-​Kanälen ProSieben, Sat.1, kabel ment- ​Unternehmen Black Rock. eins, sixx, Sat.1 Gold, ProSieben MAXX sowie Zum Pay‑TV-​Angebot von Sky zählten (seit September 2016)​ kabel eins Doku. Hinzu Anfang 2017 in Deutschland 46 Entertain- kommen die Pay‑TV-Ang​ ebote ProSieben FUN, ment-P​ rogramme (davon 19 in HD‑Qualität), kabel eins Classics und Sat.1 emotions. In den 19 ­​Cinema-​Programme (davon 7 in HD‑Qua-

95 Privates Fernsehen | Beteiligungsverhältnisse

lität) sowie 13 Sport-P​ rogramme. Im Dezem- A&E verantwortet. Außerdem ist Disney Ver- ber startete mit dem Kanal Sky Sport News anstalter der Pay‑TV-K​ anäle Disney Channel, HD das erste Free‑TV-​Programm des Unter- Disney XD, Disney Junior sowie (mit Ofcom-​ nehmens. Die KEK rechnet folgende Sky-​ Lizenz) Disney Cinemagic und Disney Cine- Programme direkt der 21st Century Fox zu: magic HD. Sky 1, Sky 3D, Sky Action, Sky Arts HD, Sky Die Discovery Holding Company hat in Atlantic HD, Sky Atlantic + 1 HD, Sky Cinema, Deutschland Zulassungen für die Free‑TV-​ Sky Cinema + 1, Sky Cinema + 24, Sky Cinema Programme DMAX und TLC sowie für die Family, Sky Cinema Hits, Sky Comedy, Sky Pay‑TV-​Kanäle Discovery Channel und Ani- Emotion, Sky Krimi, Sky Nostalgie, Sky Bun- mal Planet. Hinzu kommen (mit Auslands­ desliga, Sky Sport 1, Sky Sport 2, Sky Sport lizenz) die deutschsprachigen Kanäle Euro­ News HD, Sky Event, Sky Fanzone, Sky Info sport 1 (Free‑TV) und Eurosport 2 (Pay TV). und Sky.de‌ . Außerdem stammen folgende Die Discovery-​Anteile befinden sich mehr- Kanäle der Fox Networks Group Germany, heitlich im Streubesitz. Etwa 22 Prozent ge- die via Sky zu sehen sind, von 21st Century hören der Familie von John C. Malone, der Fox: National Geographic Channel, National mit einer Mehrheit der Stimmrechte außer- Geographic Wild Channel, National Geogra- dem den Konzern Liberty Global steuert, phic People Channel und Fox Channel. Mit- der auch die Teleshopping-​Kanäle QVC, QVC telbar kann Sky auch acht von Dritten ge­ Plus sowie QVC Beauty & Style und den lieferte Angebote beeinflussen: Classica, deutschen Kabelnetzbetreiber Unitymedia Goldstar TV, Heimatkanal, Romance TV, Spie- besitzt. gel TV Geschichte, MotorVision TV, A&E Time Warner, dessen Anteile sich zu sowie History. 83,3 Prozent in Streubesitz befinden, veran- staltet in Deutschland die Pay‑TV-​Angebote US-​Medienkonzerne _ Außer dem Unter- TNT Film, TNT Serie, TNT Comedy, Cartoon nehmen 21st Century Fox, das zu knapp Network sowie Boomerang sowie (mit Ofcom-​ 39 Prozent der Familie Murdoch gehört, Lizenz) den englischsprachigen Nachrichten­ ­veranstalten auch die US‑Medienkon- kanal CNN International. zerne Walt Disney Company, Discovery Hol- Viacom hat Zulassungen für die Free‑TV-​ ding Company, Time Warner, Viacom und Programme Viva und Nickelodeon/Nicknight NBC Universal TV‑Programme in Deutsch- sowie die Pay‑TV-​Angebote MTV, MTV Brand land. New, NICK jr. und NickToons. Auf der Basis Der Konzern The Walt Disney Company von Ofcom-​Lizenzen sind in Deutschland besitzt Free‑TV-Beteiligung​ en an RTL II ­außerdem die englischsprachigen Viacom-​ (15,75 %), Super RTL und Toggo plus (je 50 %) Pay‑TV-K​ anäle MTV Dance, MTV Hits, MTV sowie 25 Prozent der Gesellschafteranteile Live HD, MTV Music 24, MTV Rocks, VH‑1 und der The History Channel Germany GmbH & VH‑1 Classic​ empfangbar. Co KG, welche die Pay‑TV-K​ anäle History und

96 TV im Internet | Privates Fernsehen

NBC Universal verbreitet in Deutschland den Bereichen Film, Videoauswertung und die Pay‑TV-K​ anäle 13th Street Universal, SyFy, Merchandising. Universal Channel sowie E! Entertainment. Darüber hinaus hält der US‑Konzern 50 Pro- zent der Anteile an den Pay‑TV-P​ rogrammen 2.6 TV im Internet History und A&E. 2016 verfügten laut statistischem Bundes- Constantin Medien AG _ Das wichtigste amt 85 Prozent der deutschen TV‑Haushalte TV‑Geschäftsfeld der Constantin Medien AG, über einen Breitbandanschluss und damit deren Aktien sich mehrheitlich im Streu­ über die technische Grundlage für die Nut- besitz befinden, ist der Sport‑TV-​Sektor mit zung von Bewegtbildinhalten im Internet. dem Free‑TV-K​ anal Sport1 sowie den Pay‑TV-​ Fast jeder zweite TV‑Haushalt in Deutsch- Kanälen Sport1+ und Sport1 US. Hinzu kom- land (45 %) hat inzwischen auch seinen Fern- men unter anderem die Tochterfirma Plaza- seher mit dem Internet verbunden, sei es media (TV‑Produktion bei Sportereignissen) mittels eines Smart‑TV-Ger​ äts, einer Spiele- und eine Mehrheitsbeteiligung (60,53 %) an konsole oder eines Blu-​ray-​Players oder über der Highlight Communications AG (u. a. Streaming-​Devices wie den Amazon Fire Constantin Film). TV‑Stick, Google Chromecast oder Apple TV. So können unter anderem Onlinevideos oder Axel Springer SE _ Das Medienunterneh- Livestream-​Angebote direkt über den Fern- men Axel Springer SE hält 100 Prozent der seher aus dem Internet abgerufen werden. Gesellschafteranteile der Free‑TV-P​ rogramme N24 und N24 Doku (im September ​2016 ge- Bewegtbildnutzung wächst weiter _ Die startet). In der TV‑Branche ist Springer außer­ steigende Verfügbarkeit geht laut Digitalisie- dem mit der Produktionsgesellschaft Maz & rungsbericht 2016 der Medienanstalten mit More sowie einer Beteiligung in Höhe von einer deutlich zunehmenden Nutzung von 7 Prozent an Dogan TV aktiv. Hinzu kommen Bewegtbildangeboten über das Internet ein- Minderheitsbeteiligungen an Hörfunkveran- her. Schon sehr regelmäßig (mind. einmal/ staltern. Woche) sehen 25,8 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren Online-Be​ wegtbild­ Tele München Gruppe _ Die Tele München inhalte, bei den 14- bis 29‑Jährigen sind es Gruppe ist mehrheitlich im Besitz des öster- sogar schon mehr als die Hälfte (52,1 %). reichischen Medienunternehmers Herbert Insbesondere die zeitunabhängige Nut- Kloiber (97 % der Gesellschafteranteile). Zum zung von Video‑on-​Demand-​Inhalten (VoD) Unternehmen gehören der Free‑TV-​Kanal ist dabei ein treibender Faktor. Mitte 2016 Tele 5 und 15,75 Prozent der Anteile am Pro- schauten 44,9 Prozent der 14- bis 29‑Jährigen gramm RTL II. Hinzu kommen Aktivitäten in und 21,2 Prozent der ab 14‑Jährigen in Deutsch­land regelmäßig Videos zeitunab-

97 Privates Fernsehen | TV im Internet

Abb. 28

Bewegtbildnutzung im Internet | mind. einmal/Woche; in Prozent

$( Bewegtbildnutzung im Internet (netto) '$

"& Nutzung von Livestreams¹ $(

$" Nutzung vonVoD &'

") VoD über YouTube &&

VoD in sozialen Netzwerken wie z.B. Facebook, ) Twitter "*

"" Mediatheken derTV-Sender (netto) $! darunter + Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender "&

& Mediatheken der privaten Sender "!

"$ Onlinevideotheken (netto) %$ darunter ( Amazon (Prime) Video "'

& Netflix "$

" maxdome %

! "! $! %! &! '! (!

"&+ "&–$+ Jahre

1 TV-Sender direkt; über Plattformen wie z.B. Zattoo, Magine; Livestreams von reinen Internetsendern, Live­ streams über YouTube Basis: 69,241 Mio. Personen ab 14 Jahre/14,259 Mio. Personen zwischen 14–29 Jahre in Deutschland Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht 2016, Kantar TNS.

98 TV im Internet | Privates Fernsehen

hängig im Internet, und dies nicht nur über der Gesamtbevölkerung größer als die Nut- die kostenlosen Mediatheken der TV‑Sender, zung der Mediatheken der TV‑Sender. Hier sondern in hohem Maße auch über kosten- lag die wöchentliche Nutzung der Deutschen pflichtige Onlinevideotheken. Deren Nutzung ab 14 Jahre im Jahr 2016 bei 11,2 Prozent. Die gehörte für 31,7 Prozent der jungen Nutzer größere Internetaffinität der jungen Alters- und immerhin für rund 11,6 Prozent der Ge- gruppe der 14- bis 29‑Jährigen zeigt sich auch samtbevölkerung zum wöchentlichen Reper- hier: Während 11,2 Prozent der Gesamtbevöl- toire. kerung mindestens einmal wöchentlich eine Auch Online-​Livestreaming nutzten 2016 Mediathek nutzen, tun das 20,1 Prozent der mittlerweile 13,6 Prozent aller Personen ab jungen Altersgruppe. Vergleicht man die Me- 14 Jahren bereits wöchentlich. Bei den jünge- diatheken der öffentlich-​rechtlichen Sender ren Nutzern riefen sogar schon 26,4 Prozent mit denen der privaten Anbieter, so liegen in regelmäßig Live-Inhalte​ online ab. Ausschlag­ beiden Altersgruppen die öffentlich-​recht­ gebend hierfür ist sicherlich auch, dass in lichen Sender vorne. 9,2 Prozent bzw. 14,2 Pro- mehr als 10 Prozent der Haushalte mit einem zent nutzen die Inhalte der öffentlich-​recht- Haupteinkommensbezieher, der jünger als lichen und 3,6 Prozent bzw. 9,5 Prozent die 30 Jahre ist, kein Fernseher mehr vorhanden Inhalte der privaten Sender. ist. Der Zugang zu klassischen TV‑Inhalten Videos über soziale Netzwerke wie Face- erfolgt bei diesen Zuschauern mittels Live­ book und Twitter wurden von 6,5 Prozent der streaming über das Internet. Deutschen regelmäßig angeschaut, bei den 14- bis 29‑Jährigen lag die Nutzung bei rund YouTube-​Nutzung bei jungen Menschen 17,8 Prozent. weit verbreitet _ Rund 18 Mio. Personen ab 14 Jahren nutzen in Deutschland regelmäßig Kostenpflichtige Onlinevideotheken eta­ Bewegtbildinhalte über das Internet. Werbe- blieren sich _ Insgesamt existierten in finanzierte VoD-Plattformen​ wie YouTube Deutschland Mitte 2016 38 kostenpflichtige werden vor allem von den jungen Sehern VoD- Ang​ ebote, der Markteintritt neuer Wett- stark genutzt. Knapp die Hälfte (44,1 Prozent) bewerber wie Disney Life und YouTube Red der Deutschen zwischen 14 und 29 Jahren wird für 2017 erwartet. Laut Digitalisierungs- schaute laut Digitalisierungsbericht 2016 bericht nutzten 2016 bereits rund ein Drittel mindestens einmal pro Woche Videoinhalte der 14- bis 29‑Jährigen regelmäßig ein Pay-​ bei YouTube an. Aber auch auf die Gesamt- VoD-​Angebot. Die meisten Nutzer kosten- bevölkerung ab 14 Jahren gesehen nutzen pflichtiger VoD-​Angebote vereinte Amazon YouTube immerhin 17,2 Prozent mindestens mit insgesamt rund 4,3 Mio. Nutzern (6,2 % einmal pro Woche. der deutschen Gesamtbevölkerung ab 14 Jah- Damit ist die YouTube-​Nutzung nicht nur ren) auf sich, gefolgt von Netflix (3,9 %) und in der jungen Altersgruppe, sondern auch bei maxdome (1,3 %).

99 Privates Fernsehen | TV im Internet

Abb. 29

Inhalte- ​Präferenzen deutscher Onliner | in Prozent

Serien )! Kinofilme '& Dokumentationen &) Fernsehfilme %+ Kinderfilme/Serien "% Sonstiges (

! "! $! %! &! '! (! )! *!

Basis: Deutsche Pay-​VoD-​Nutzer ab 14 Jahren die mind. ein Pay-VoD-Angebot nutzen, März–April 2016​ Quelle: Goldmedia Analyse, repräsentative Onlinebefragung (n = 975).

Serien wichtigstes Kriterium bei der Wahl Der internationale Wettbewerb der Video- des VoD-​Portals _ Serienproduktionen stel- portale verschärft sich _ Im Sommer 2016 len immer häufiger das zentrale Kriterium startete Facebook seine Livestreaming-​Platt- bei der Auswahl einer kostenpflichtigen VoD-​ form Facebook Live. Das erklärte Ziel: You- Plattform dar. Für 70 Prozent der im Rahmen Tube und Periscope von Twitter auf dem Be- des Goldmedia VoD-​Monitors im März/April ​ wegtbild-​Werbemarkt anzugreifen. Amazon 2016 befragten Pay-​VoD-​Kunden sind Serien öffnete Mitte 2016 unter dem Titel Amazon der wichtigste Inhalt auf den von ihnen ge- Video Direct seine Videoplattform für unab- nutzten Portalen, noch vor Kinofilmen (54 %). hängige Anbieter und integrierte seine Live-​ Es folgen in der Priorisierung Dokumenta­ Gaming-​Plattform Twitch – eine direkte At- tionen (47 %), Fernsehfilme (39 %) sowie Kin- tacke auf YouTubes lukrative „Let’s Play“-​ derfilme/Serien (13 %). Reichweiten. Derweil positionierte sich Twit- Um ihre Position im deutschen Markt ter auf dem Videomarkt neu und stellte weiter zu stärken, haben die großen kosten- seinen Mini-​Videodienst Vine ein. Zukünftig pflichtigen VoD-A​ nbieter verschiedene deut- will sich die US‑Firma stärker auf die Ver- sche Serienproduktionen in Auftrag gegeben, marktung von Live-​Videos und tagesaktuel- welche alle 2017 ausgestrahlt werden sollen. lem Geschehen konzentrieren. Twitter setzt Hierzu gehören bspw. Amazons „You Are dabei unter anderem auf die eigene Live­ Wanted“ von und mit Matthias Schweighö­ fer streaming-​Plattform Periscope, die künftig sowie die Netflix-​Serie „Dark“. Bereits im Ja- verstärkt professionelle Inhalte verbreiten nuar 2017​ wurde die Comedyserie „Jerks“ mit soll. Hierfür sicherte sich der Kurznachrichten­ Christian Ulmen auf maxdome bereitgestellt, dienst u. a. die Online-​Übertragungsrechte noch bevor im Februar ​2017 die Free‑TV-A​ us- der Donnerstagsspiele der amerikanischen strahlung auf ProSieben folgte. Footballliga NFL.

100 TV im Internet | Privates Fernsehen

Klassisches Fernsehen dominiert den Live­ Livestream-Nutz​ er gesehen wurde. Der Groß­ streaming Markt _ Livestreaming wird in teil der Nutzer schaute dabei direkt über die Deutschland immer wichtiger und wächst jeweiligen Internetportale der TV‑Sender stetig. Die wöchentliche Nutzung von Live­ (63,7 %). Zunehmend wichtiger werden auch streams ist mit 13,6 Prozent in der Gesamt- Live ‑TV-P​ lattformen wie Zattoo und Magine, bevölkerung zwar im Vergleich zur VoD-Nut​ - die die Programme der klassischen TV‑Sen- zung niedriger, stieg aber im Vergleich zu der bündeln und direkt ins Internet strea- 2015 deutlich an. 2016 nutzten bereits rund men. Diese Live‑TV-P​ ortale wurden 2016 von neun Mio. Personen ab 14 Jahre mindestens 16 Prozent der Personen, die klassisches TV einmal in der Woche die Möglichkeit, Inhalte über das Internet streamen, genutzt. im Internet in Echtzeit über verschiedenste Abseits des klassischen TVs stellt YouTube Endgeräte abzurufen. Die Zahl der gelegent- das erfolgreichste Livestream-​Angebot dar. lichen Nutzer (mind. einmal/Monat) stieg Rund acht Millionen Personen ab 14 Jahre gegenüber 2015 sogar um rund eine Million (49,9 % der monatlichen Livestream-​Nutzer) Personen auf 15,9 Mio. an. Wichtigstes Live­ nutzen Live-​Inhalte auf Googles Videoplatt- stream-​Format ist das Angebot der klassi- form. Mit einigem Abstand folgten darauf schen TV‑Sender, das von 69,7 Prozent der die Livestream-​Angebote reiner Internet-­

Abb. 30

Nutzung von Livestream-​Angeboten in Deutschland 2016 | mind. einmal/Monat; in Prozent

Livestream-Angebote eines TV-Senders (+,)

Davon direkt (%,)

Davon über Plattformen wie z.B. "(,! Zattoo, Magine

Livestream-Angebot auf YouTube &+,+

Livestream-Angebot eines reinen $',% Internetsenders

Livestream-Angebot über soziales "+,) Netzwerk wie z.B. Facebook, Twitter

Sky Go, Horizon Go, Entertain to Go "!,*

Sky Online %,'

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Basis: 15,970 Mio. Personen ab 14 Jahre in Deutschland, die mindestens einmal im Monat Livestreams nutzen. Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht 2016, Kantar TNS.

101 Privates Fernsehen | TV im Internet

Abb. 31 Web ‑TV-​Angebote und YouTube-​Kanäle in Deutschland 2010–2016

+ %

YouTube- Kanäle .

– – – %

Web-TV-Angebote

Web-TV-Angebote nicht  mit YouTube-Kanal erhoben  

1 YouTube-​Kanäle mit mindestens 500 Abonnenten Quelle: BLM/LFK-Web​ ‑TV-​Monitor 2010–2016.

Sender (19,7 %), Angebote sozialer Netzwerke genutzt. So streamte bspw. der FC Bayern wie Facebook (16,0 %) und die Mobile-Platt- München Anfang August ​2016 die offizielle formen wie Sky Go, Horizon Go oder Enter- Mannschaftsvorstellung bei Facebook. tain to Go, welche insgesamt 10,8 Prozent Auch die Redaktion des ARD-​Politmaga- der Livestream-​Nutzer verwendet. zins „Monitor“ sowie verschiedene Online­ portale von Printmedien nutzten die Strea­ Klassische Medien nutzen Videos auf sozia­ mingfunktion auf Facebook für Hintergrund- len Netzwerk zur Kommunikation _ Face- gespräche. Die RTL-R​ egionalsendung RTL West book Live, das Livestream-Ang​ ebot von Face­ kommunizierte z. B. mittels Facebook Live book, konnte sich bei seinem Start im Som- mit den Zuschauern nach einer Sendung, um mer 2016 schnell etablieren und wurde auch offene Fragen zu klären. Die Redaktion von für die Ausstrahlung professioneller Inhalte ARD Aktuell verwendete den Dienst, um nach

102 TV‑Plattformen | Privates Fernsehen

der Sendung u. a. Fragen mit Experten zu be- 2.7 TV‑Plattformen sprechen. Auch Talkformate wie die Sendung „Problemzone“, die von dem im Oktober 2016​ Abschaltung von DVB‑T führt zu Konkur- gestarteten öffentlich-​rechtlichen Online-​ renzkampf _ Am 29. März ​2017 begann der Content-​Netzwerk für Jugendliche funk pro- Regelbetrieb für das neue digitale Antennen- duziert wird, werden bei Facebook gestreamt. fernsehen DVB‑T2 in HD‑Qualität. Der Flä- Insgesamt verwendeten 16 Prozent der Live­ chenausbau soll Ende 2018 abgeschlossen stream-​Nutzer Live-​Video auf sozialen Netz- sein. Der alte Standard DVB‑T wird daher werken. schrittweise eingestellt. Die Umstellung be- trifft insgesamt 3,4 Mio. Fernsehzuschauer, Bei Online-A​ nbietern ist YouTube Maß der die in Zukunft eine jährliche Gebühr von Dinge _ Dass YouTube in Deutschland auch 69 Euro pro Empfangsgerät für den Empfang anbieterseitig eine immer größere Rolle von Privatsendern zahlen müssen. Lediglich spielt, zeigen die Zahlen des aktuellen BLM/ der Empfang von öffentlich-​rechtlichen Ka- LFK-​Web‑TV-Monit​ ors 2016. Demnach sind nälen bleibt für die Zuschauer bei DVB‑T2 93 Prozent der insgesamt 12.008 deutschen weiterhin kostenlos. Für viele der 3,4 Mio. Onlinevideo-​Angebote reine YouTube-​Chan- DVB‑TV Empfänger wird sich also die Frage nels. Zwei Prozent (229 Angebote) nutzen so- stellen, ob sie die Gebühren für DVB‑T2 zah- wohl YouTube als auch eine eigene Website len oder ob andere Verbreitungswege attrak- und nur fünf Prozent (637 Angebote) verzich- tiver sind. ten gänzlich auf die Verbreitung über die Eine weitere Umstellung kommt auch Plattform des US‑Internetgiganten Google. auf die Kunden von Kabelfernsehen zu: Mitte Während die Zahl der deutschen YouTube-​ 2017 beginnt die Abschaltung der Analog­ Kanäle seit 2015 um 33 Prozent gestiegen ist, angebote zugunsten des digitalen Empfangs. geht die Zahl der originären Web‑TV-​Sender Unitymedia beginnt mit der Abschaltung be- zurück. Seit 2015 wurden 17 Prozent der An- reits im Juli ​2017 in Nordrhein-​Westfalen, gebote eingestellt bzw. wechselten mit ihren Hessen und Baden-​Württemberg. Für alle Inhalten zu YouTube. Der anhaltende Boom anderen Kabelanbieter hat der Verband um YouTube-​Stars wie Bibi oder Konstantin Deutscher Kabelnetzbetreiber, ANGA, ein Hert (freekickerz) macht eine Videopräsenz Aus bis Ende 2018 als Ziel angekündigt. Die außerhalb der Plattformen und Netzwerke Digitalisierung des Kabelempfangs hat zur offenbar für viele Anbieter nicht mehr not- Folge, dass Zuschauer Plattformangebote wendig. der Kabelbetreiber dann kostenpflichtig bu- chen müssen, wenn sie die Programme in hoher Auflösung nutzen wollen. Durch die Einstellung des analogen Kabelempfangs gibt es damit ab Ende 2018 nur noch eine

103 Privates Fernsehen | TV‑Plattformen

SD‑Ausstrahlung über Kabel und Satellit als gesamt hatten bis Ende des Jahres 2016 damit echtes Free‑TV, die HD‑Varianten müssen 4,86 Mio. Personen in Deutschland und Öster­ extra bezahlt werden. reich das Pay‑TV-Angebot abonniert, 2015 Die verschiedenen Plattformanbieter rea­ waren es noch 4,5 Mio. gieren auf die Veränderungen mit neuen und Der Umsatz in der ersten Hälfte des Sky-​ vielfältigeren Angeboten, die wechselwillige Geschäftsjahres von Juli bis Dezember ​2016 Kunden überzeugen sollen. Vodafone (mit stieg im Vergleich zu 2015 um zehn Prozent ­GigaTV) und Tele Columbus (mit advanceTV) auf 1,07 Mrd. Euro an. Wie auch 2015 musste bringen Anfang 2017 komplett neuentwi- ein operativer Verlust in Kauf genommen ckelte TV‑Services auf den Markt. Die Tele- werden, der mit elf Mio. Euro jedoch deutlich kom entwickelt einen neuen HD‑Receiver geringer ausfiel als im Vorjahr (41 Mio. Euro). und auch Unitymedia setzt auf eine weitere Den Anstieg der Kündigungsrate auf 10,6 Pro- Verbesserung und Verbreitung ihrer Horizon-​ zent (Vorjahr: 10 %) konnte Sky trotz der stei- Plattform. Der Fokus der verschiedenen An- genden Abonnentenzahlen nicht verhindern. gebote liegt auf der Integration von mobilen Sky setzt verstärkt auf Werbung inner- Empfangsgeräten, auf denen per App das halb der Pay‑TV-​Programme. Insbesondere Entertainmentprogramm der jeweiligen An- auf dem im November ​2016 eingeführten bieter immer verfügbar sein soll, sowie auf Sender Sky 1 werden einzelne Formate durch der Übertragung hochauflösender Inhalte in Werbung unterbrochen. Sky konnte von Juli UHD. bis September 2016​ seine Werbeumsätze um Auch für TV‑Streamingdienste wie Zattoo, 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern, Magine und waipu.‌tv könnte 2017 ein ent- was neben häufigeren Werbeunterbrechun- scheidendes Jahr werden. Denn die Online-​ gen auch auf eine gesteigerte Reichweite Verbreitung von klassischen, linearen TV‑­ über die verschiedenen Plattformen wie Inhalten könnte zahlreiche Nutzer hinzuge- ­Telekom Entertain und Vodafones GigaTV zu- winnen, wenn sich genug DVB‑T Kunden für rückzuführen ist. diese Option entscheiden. Preislich sind die Problematisch stellte sich für Sky die alternativen Angebote zum Teil attraktiver. AGF-​Quotenmessung heraus, auf der die Ein wichtiger Treiber für das Online-​Strea­ Werbeerlöse zu einem großen Teil basieren. ming von TV‑Inhalten ist die bessere Verfüg- In einer Pressemeldung hat die AGF Ende barkeit auch auf dem TV‑Gerät durch die Ver- 2016 eingeräumt, dass die Reichweitendaten breitung von Smart-TVs oder Endgeräten wie von Sky über Jahre hinweg unterproportional Amazon Fire TV. ausgewiesen wurden. So war die Durch- schnittsreichweite für Sky-​Haushalte 2015 Sky kann Kunden- und Umsatzzahlen wei- um 16 Prozent zu niedrig ausgewiesen wor- ter steigern _ Pay-TV‑Branchenführer Sky den. Dies dürfte für die Werbeerlöse von Sky konnte seine Abonnentenzahl 2016 noch ein- in Zukunft eine deutliche Steigerung bedeu- mal um 300.000 ​Abonnenten steigern: Ins- ten.

104 TV‑Plattformen | Privates Fernsehen

Abb. 32 Pay ‑TV und IPTV-​Abonnenten in Deutschland 2008–2016

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Sky ¹ Abonnenten in Tsd. 2.411 2.470 2.653 3.012 3.363 3.667 4.123 4.494 4.860 Veränderungen in % – 34,0 2,4 7,4 13,5 11,6 9,0 12,4 8,9 8,1 Vodafone Kabel Deutschland ² Abonnenten in Tsd. 846 1.039 1.222 1.082 1.267 1.343 1.417 1.648 1.825 Veränderungen in % 10,9 22,8 17,6 – 11,5 17,1 14,7 5,5 16,3 10,7 Unitymedia/KabelBW ³ Abonnenten in Tsd. 568 491 1.533 1.753 2.186 2.235 2.278 1.499 1.582 Veränderungen in % 24,6 – 13,6 – 14,3 24,7 2,2 1,9 – 5,2 HD+ Abonnenten in Tsd. –– 37 404 945 1.413 1.654 1.832 2.111 Veränderungen in % –––– 133,9 49,5 17,1 10,7 15,2 Telekom Abonnenten in Tsd. 480 806 1.156 1.553 1.966 2.200 2.442 2.683 2.879 Veränderungen in % 320,0 167,9 43,4 34,3 26,6 11,9 11,0 9,8 7,3 Tele Columbus Abonnenten in Tsd. ––––––– 397 426 Veränderungen in % –––––––– 29,4

1 inkl. Premiere/Sky Austria, ohne indirekte Premiere/Sky-Kunden 2 Kabel Deutschland hatte zwischenzeitlich nur die Zahl der Premiumkunden gesamt (Pay-TV + PVR) ausgegeben, veröffentlicht inzwischen wieder die Zahlen der Pay-TV-Abonnements. 2009 und 2010 wurden nachträglich korrigiert. Die Zahl für 2016 bezieht sich auf den Geschäftsbericht 2015/16, da das Vodafone-Geschäftsjahr am 31. März endet und aktuelle Zahlen erst ab Mitte Mai veröffentlicht werden. 3 Unitymedia differenziert seit 2015 zwischen „Enhanced Video“- und „Basic Video“-Kunden. Dies führte dazu, dass im Vergleich zu 2014 Kunden aus der Pay-TV-Kategorie fielen, welche nur für den Zugang zu den Inhalten bezahlten, jedoch keine monatlichen Abonnements gebucht hatten. Quelle: Goldmedia nach Unternehmensangaben

Beim Thema Distribution konnten Sky inhalten wie die Fußball-​Bundesliga, UEFA Deutschland und Vodafone Deutschland sich Champions League, UEFA Europa League, im Oktober 2016​ auf eine langfristige Verlän- DFB- P​ okal und weiteren Sportereignissen zu gerung der Zusammenarbeit bis mindestens erhalten. 2021 einigen. Damit haben Vodafone-K​ unden Bei den Sportrechten musste Sky 2016 tief auch in Zukunft die Möglichkeit, über die in die Tasche greifen: Ab der Saison 2017/18 TV‑Plattform Zugang zu attraktiven Sport­ zahlt der Pay‑TV-Anbieter​ rund 876 Mio. Euro

105 Privates Fernsehen | TV‑Plattformen

pro Jahr für die Bundeligarechte an die DFL, Für einen erfolgreichen Start von GigaTV was einem Anstieg von 30 Prozent gegen- schloss Vodafone einen langfristigen Vertrag über der Vorperiode entspricht. Aufgrund mit ProSiebenSat.1 über die Verbreitung der einer mit dem Kartellamt abgestimmten Free-, Pay-, HD- und Video‑on-D​ emand-Ange- neuen Regulation der DFL verlor Sky sowohl bote. Wichtiger Teil des Deals ist die Verbrei- die Freitagsspiele als auch die Relegations- tung des VoD-​Portals maxdome, das seit spiele der Bundesliga an Eurosport. Ende Februar ​2017 über GigaTV buchbar ist. Zudem ist auch der Empfang von Catch‑up Vodafone stellt neue TV‑Plattform vor _ TV‑Inhalten der zehn Free‑TV- und Abo-​Ka- Vodafone ist nach der Übernahme von näle von ProSiebenSat.1 möglich. Kabel Deutschland 2014 bereits der größte Darüber hinaus kündigte Vodafone an, TV‑Plattformbetreiber in Deutschland und die erste TV‑Serie in Ultra High Definition versorgt rund 8 Mio. Kabel- und DSL-​Kunden ausstrahlen zu wollen. In Kooperation mit mit Fernsehempfang. Im Februar ​2017 star- dem Action- und Entertainment-Sender​ AXN tete Vodafone seine neue digitale TV‑Platt- von Sony soll die dritte Staffel der Serie form GigaTV. Die Plattform bündelt TV‑Sen- „Power“ in UHD für Kunden des GigaTV-HD‑​ der, Mediatheken, VoD-​Anbieter und Apps Premium­pakets übertragen werden. von Streamingdiensten und ermöglicht Der Konzern mit Sitz in Unterföhring auch mobilen Fernsehempfang über Smart- konnte 2016 einen Umsatz von 2,5 Mrd. Euro phones und Laptops. Für den Fernsehemp- verzeichnen. Entscheidende Impulse kamen fang bieten sich Vodafone-​Kunden damit dabei aus dem TV-Geschäft. Hier konnte drei Möglichkeiten: Auf das heimische ­Vodafone im Vergleich zum Vorjahr kräftig TV‑Gerät kommt GigaTV per Set-Top-​Box. zulegen und verzeichnet einen Anstieg der Unterwegs auf dem Smartphone oder Tablet Pay-TV-Abonnements um 10,7 Prozent auf kann es mit einer App (Android und iOS) 1,8 Mio. Abonnenten. empfangen werden. Die Inhalte sind über die verschiedenen Anbieter hinweg in einer Unitymedia schaltet analoges TV bereits zentralen Datenbank erfasst, so dass die 2017 ab _ Unitymedia konnte 2016 einen Anwender im Live-​Programm, aber auch kräftigen Anstieg des Umsatzes um 5,2 Pro- den Mediatheken der Sender oder bei VoD-​ zent verbuchen. Insgesamt konnte der Kabel- Anbietern gleichzeitig stöbern können. Die netzbetreiber einen Umsatz von rund 2,3 Mrd. ​ Variante mit einer klassischen Set-Top-B​ ox Euro vermelden, der Umsatz pro Kunde stieg steht zunächst nur den Kabelkunden zur dabei um 4 Prozent auf monatlich 24,43 Euro. Verfügung und kostet monatlich 14,99 Euro. Auch bei den Abonnenten konnte Unityme- Der TV‑Stream über die App kostet monat- dia mit 85.700 ​Neukunden kräftig zulegen lich hingegen 9,99 Euro. Beide Angebote las- und im Dezember 2016​ rund 1,6 Mio. Kunden sen sich für weitere 9,99 Euro auf HD‑Qua- für sein Premium‑TV-​Angebot Enhanced lität upgraden. Video verzeichnen. Für seine Multimedia-

106 TV‑Plattformen | Privates Fernsehen

plattform Horizon konnte der Konzern im TV. Das vor zehn Jahren gestartete IPTV-​An- vierten Quartal 2016 rund 30.000 ​Neukun- gebot hatte Ende 2016 2,9 Mio. Kunden. Bis den gewinnen, womit die Plattform Ende Jahresende 2017 will die Telekom die Grenze ­Dezember rund 588.000 ​Abonnenten vor- von drei Mio. Kunden überschreiten. weisen konnte. Auch bei den Drittangeboten hat die Für seine IPTV-​Plattform Horizon setzt ­Telekom aufgestockt und neben der haus­ Unitymedia durch die App Horizon Go ver- eigenen Online-V​ ideothek Videoload und der stärkt auf die Integration auf verschiedens- ProSieben-T​ ochter maxdome auch Sky on De- ten Plattformen. Während die App bereits mand und Netflix auf seiner Plattform inte- auf Android- und iOS-Geräten läuft und eine griert. Zudem sind die Mediatheken der mobile Nutzung des Fernsehangebots mög- ­öffentlich-​rechtlichen Sender verfügbar. Ab lich macht, wurde im November ​2016 auch August ​2016 sind auch die Online-​Angebote eine App für Windows-10-Geräte veröffent- der Mediengruppe RTL Deutschland bei licht. Entertain TV verfügbar. Auch der neue lineare Bei den Inhalten setzt Unitymedia wei- Kanal FC Bayern.‌tv, der 24 Stunden am Tag terhin auf eine enge Partnerschaft mit der über den Verein berichtet, wurde im Februar ​ Discovery-Gruppe. Dazu einigten sich die 2017 integriert. Mit Amazon wird zudem ­Unternehmen im August ​2016 auf eine Ver- über die Einbindung von Amazon Video ver- längerung der Zusammenarbeit. Diese um- handelt. Ebenfalls neu ist eine Suchfunktion, fasst sowohl Free‑TV-​Kanäle wie DMAX als die Inhalte übergreifend in allen Apps auf- auch die Pay‑TV-Sender Discovery Channel, spürt. Animal Planet und Eurosport 2. Die Zu­ Auf inhaltlicher Ebene verstärkte die sammenarbeit beinhaltet auch die Online- Deutsche Telekom ihre Entertain-TV‑Platt- rechte, damit die Sender künftig auch auf form mit verschiedenen neuen Sendern. Be- mobilen Endgeräten abgerufen werden kön- reits im August ​2016 wurden von der Fox nen. Networks Group die Sender Fox und Nat Geo Wild in das erweiterte Angebot aufgenom- Deutsche Telekom entwickelt ihr IPTV-Ange­ men. Auch der Pay‑TV-​Sender Motorvision bot Entertain TV weiter _ Rund 196.000 ​ TV, der zuletzt von Sky aus dem Portfolio ge- Neukunden konnte die Deutsche Telekom nommen wurde, fand Mitte Februar ​2017 2016 für ihre Entertain-TV‑Plattform gewin- eine neue Heimat auf der IPTV-P​ lattform der nen, was einen Anstieg von rund 7,3 Prozent Telekom. Darüber hinaus wird Entertain TV gegenüber dem Vorjahr bedeutete. auch den Kindersender Fix und Foxi von Your Um das 2014 erklärte Ziel zu erreichen, bis Family Entertainment und Toggo plus von 2018 fünf Mio. Kunden zu versorgen, führte Super RTL aufnehmen. der Konzern Anfang Mai ​2016 die nächste Generation seiner Entertain-​Plattform ein Tele Columbus startet advanceTV _ Im Fe- und änderte den Namen hierfür in Entertain bruar ​2017 launchte der drittgrößte Kabel-

107 Privates Fernsehen | TV‑Plattformen

netzbetreiber Deutschlands gemeinsam mit HD+ wächst weiter _ HD+, ein Tochter­ seiner Tochter PrimaCom eine neue Set-​Top-​ unternehmen der Astra Deutschland GmbH, Box mit dem Namen advanceTV. Die neue konnte 2016 seine Kundenzahl weiter stei- Box vereint die Pay-TV‑Angebote von Tele Co- gern und zählte Ende Dezember 2016​ 2,1 Mio. lumbus und PrimaCom und bietet eine ein- Kunden, was einen Anstieg von rund 15 Pro- heitliche Oberfläche für Live-TV, Aufnahmen zent gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Im und Video on Demand. Jahr 2016 konnte HD+ 270.000 neue Nutzer Auf der Benutzeroberfläche werden klas- gewinnen, 2015 waren es dagegen nur sisches Fernsehen sowie eine eigene Video- 190.000 gewesen. thek und das VoD-​Angebot maxdome von Für die kurzfristige Entwicklung hofft ProSiebenSat.1 angeboten. advanceTV ermög­ auch HD+ auf Neukunden infolge der DVB‑T-​ licht den Zuschauern damit den Zugriff so- Umstellung. In der langfristigen Perspektive wohl auf lineare Fernsehkanäle als auch auf setzt das Unternehmen aus Unterföhring auf Online-​Inhalte über eine integrierte Bedien­ einen Anstieg der UHD-​Fernsehgeräte in oberfläche. Mit einer für Android und iOS Deutschland. HD+ setzt auf die steigende verfügbaren App können die advance‑TV-​ Nachfrage nach TV‑Inhalten in hoher Auf­ ­Inhalte auf dem Smartphone oder Tablet ge- lösung und betreibt schon seit September ​ streamt werden. Zudem ist der Anschluss von 2015 mit UHD1 by Astra und HD Plus einen bis zu zwei Geräten an die advance‑TV-​Box TV‑Sender in 4K. möglich. Die neue Set-T​ op-Bo​ xen-Gener​ ation inte- Freenet hofft auf den großen Durchbruch _ griert auch einen 4K-​fähigen Kabelreceiver. Mit der Übernahme von Media Broadcast Entsprechende Inhalte in Ultra HD sind zum im März ​2016 hatte sich Freenet als Initia- Start jedoch noch nicht vorhanden. In einem tor der neuen terrestrischen Empfangsplatt- ersten Schritt steht advanceTV Kunden von form DVB‑T2 positioniert. DVB‑T2 HD wird Tele Columbus und PrimaCom zur Verfügung. künftig unter der Marke Freenet TV vermark- Danach sollen die Haushalte der Tochter tet. KMS Kabel Medien Service München sowie Mit dem Freenet-TV‑Receiver können kos- weitere Versorgungsgebiete folgen. tenlos 20 Programme der öffentlich-​recht­ Tele Columbus konnte seinen Umsatz lichen Fernsehanstalten empfangen werden, und seine Abonnentenzahlen 2016 erneut für 5,75 Euro im Monat kommen dann nach deutlich steigern. Diese Entwicklung ist dabei einer dreimonatigen Testphase auch 40 pri- wesentlich durch den Erwerb des Kabelnetz- vate Programme in Full HD hinzu. betreibers PrimaCom Ende 2015 beeinflusst. Eine Vertragsbindung geht man bei Free- Rund 426.000 Kunden abonnierten 2016 das net TV nicht ein, die Aufladung soll monat- Premium-TV‑Angebot von Tele Columbus. lich ähnlich wie bei Prepaid Handys erfol- Der Umsatz stieg zudem mit 478,7 Mio. Euro gen. um rund 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

108 TV‑Programmanbieter | Privates Fernsehen

Amazon steigt in den TV-Markt ein _ Laut zielle Werbung zeigen. Insgesamt darf Wer- Presseberichten plant Amazon im Sommer bung durchschnittlich 20 Prozent der Sen­ 2017 sein bisher nur in den USA angelaufenes dezeit zwischen 7 und 23 Uhr ausmachen. Prime Streaming Partners Program auch in Damit wurde auch die Begrenzung auf ma- Deutschland zu starten. Mit dem Schritt ximal zwölf Minuten Werbung pro Stunde würde der Shoppingriese seine Video-Platt- aufgehoben. Zudem entfallen viele der frü- form für die Inhalte von TV-Anbietern und heren Beschränkungen für Produktplace- Produzenten öffnen, die über das bestehende ments. Videoangebot hinaus kostenpflichtige On-​ Demand-Kanäle anbieten könnten. Deutsche P7S1 und RTL weiter auf Wachstumskurs _ Partner für das Programm sind bislang nicht 2016 war für die ProSiebenSat.1 Media SE er- bekannt, jedoch würde Amazon mit diesem neut ein Rekordjahr. Alle Geschäftsbereiche Schritt schlagartig zu einer neuartigen Pay- der Unterföhringer konnten umsatzseitig TV-Plattform werden. Möglich ist dies über weiter wachsen. Der Konzern steigerte sei- die Amazon-Fire-TV-Plattform, die in Deutsch- nen Umsatz gegenüber 2015 um 17 Prozent land u. a. durch einen speziellen Streaming-​ auf 3,79 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Zinsen Stick mit HDMI-Anschluss Verbreitung findet. und Steuern (EBITDA) stieg um 19 Prozent Dieser wurde Anfang 2017 durch eine groß- auf 1,02 Mrd. Euro. Gleiches gilt für den Kon- angelegte Werbekampagne verstärkt in den zernüberschuss, der ebenfalls um zehn Pro- Markt gedrängt. zent auf 513 Mio. Euro zulegen konnte. Für das erste Quartal 2017 erwartet der Konzern weiter steigende Umsätze. 2.8 TV‑Programmanbieter Den größten Umsatzanteil liefert für den Konzern nach wie vor das deutsche TV‑Ge- Die Transformation der privaten, bundeswei- schäft. Hier konnte P7S1 abermals ein Wachs- ten TV‑Programmanbieter weg von reinen tum verzeichnen, auch wenn dieses 2016 mit Fernsehsendern hin zu breiter aufgestell- drei Prozent auf 2,2 Mrd. Euro im Vergleich ten digitalen Medien- und Handelshäusern zu anderen Bereichen eher verhalten war. schritt auch 2016 weiter voran. Hierbei nut- Der Anstieg ist vor allem auf höhere Werbe­ zen die Programmanbieter ihre finanziellen einnahmen und eine stärkere Orientierung Spielräume, denn trotz des Wandels können auf die Distribution von TV‑Inhalten auf vor allem die großen Sendergruppen Rekord­ ­verschiedenen Online-P​ lattformen zurückzu- umsätze im TV‑Werbegeschäft erzielen. Dabei führen. profitieren die Privat‑TV-Anbieter​ auch davon, Auch die Mediengruppe RTL Deutschland dass die EU im Mai ​2016 die Werbericht­ konnte im Jahr 2016 erneut Rekordzahlen linie für audiovisuelle Dienste anpasste und vorweisen: Die Kölner Sendergruppe stei- Werbezeitlimits im TV reduzierte. Seitdem gerte ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr dürfen TV‑Anbieter alle 20 Minuten kommer- um 3,5 Prozent auf insgesamt 2,2 Mrd. Euro.

109 Privates Fernsehen | TV‑Programmanbieter

Zusätzlich wuchs der Gewinn vor Zinsen, produziert und vertreibt Inhalte für digitale Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ge- und internationale Plattformen, aber auch genüber 2015 um 3,1 Prozent auf 705 Mio. ​ für lineares TV. Ebenfalls im Juli erwarb Red Euro. Besonders kräftig zog das Digital­ Arrow eine Mehrheit von 65 Prozent am US‑​ geschäft der RTL Group mit einem Plus von amerikanischen Produktionsunternehmen 31 Prozent an. Mit einem Gesamtumsatz von 44 Blue Productions, welches verschiedenste 670 Mio. Euro ist es im Gegensatz zu P7S1 Inhalte von Non-Scripted​ ‑TV-​Programmen aber deutlich kleiner. bis Celeb-​Reality-​Shows produziert. Allerdings sind die strategischen Stoß- Die Mediengruppe RTL Deutschland star- richtungen der beiden Sendergruppen auch tete im Juni 2​ 016 den Spartensender RTLplus. sehr unterschiedlich: 2014 war das erklärte Die Zielgruppe des Senders sind insbeson- Unternehmensziel der RTL Group, in den dere Frauen ab 45 Jahre. Inhaltlich setzt RTL­ kommenden fünf Jahren 15 Prozent des ge- plus dafür auf eine Mischung aus Doku­ samten Umsatzes außerhalb des Kernge- soaps, Gerichtsshows und alten Spieleshows schäfts zu erwirtschaften. Dies wurde inzwi- wie Jeopardy. schen erreicht. ProSiebenSat.1 strebt hinge- Auch die Mediengruppe RTL Deutschland gen einen deutlich höheren Digitalgeschäfts- kauft dabei weiterhin neue TV‑Inhalte hinzu anteil von 50 Prozent an, der 2017 bereits und verlängerte im Oktober ​2016 ihren Ver- erzielt werden könnte. trag mit dem Produktionsunternehmen NBC Universal. RTL hat damit ab 2018 weiter- Neue Programme und Inhalte im deut- hin Zugriff auf US‑amerikanische Filme und schen Privatfernsehen _ Im September ​Serien. 2016 ging der Dokutainment-​Sender kabel Der Disney Channel will 2017 verstärkt eins Doku an den Start. Die Inhalte für den auf deutsche Eigenproduktionen setzen, wie Sender sicherte sich P7S1 im Februar ​2017 z. B. das einstündige Format „Disney Channel durch einen mehrjährigen Lizenzvertrag mit Magic Room“. Gleiches gilt für Tele 5, das wei- dem US‑amerikanischen Programmanbie- terhin die Eigenproduktion „Kalkofes Matt- ter Scripps Networks Interactive, der auf scheibe Rekalked“ anbietet und neue Folgen ­Factual-​Entertainment spezialisiert ist. Zur der Late-​Night-​Show für 2017 angekündigt gleichen Zeit wie kabel eins Doku ging auch hat. Der Frauensender TLC investiert glei- Axel Springers Konkurrenzkanal N24 Doku chermaßen in Eigenproduktionen wie in Zu- auf Sendung, der ein ähnliches Konzept ver- käufe und setzt dabei auf Factual-​Entertain- folgt, das jedoch durch Live-​Elemente er- ment und Lifestyle wie z. B. das US‑amerika- gänzt wird. nische Reality-​Format „Cake Boss“ und die Über seine Produktionstochter Red Arrow Doku-​Reihe „My Giant Life“, die Frauen über beteiligte sich P7S1 im Juli ​2016 mit 20 Pro- zwei Meter Größe portraitiert. Der Männer- zent an der US‑Produktionsfirma Band of sender DMAX schließt sich dem Trend an und Outsiders. Das Unternehmen entwickelt, produziert ebenfalls verstärkt eigene For-

110 TV‑Programmanbieter | Privates Fernsehen

mate, u. a. im Fahrzeugbereich wie „Auto Kleinere Sender auf hohem Niveau _ Ins- Broker“ und „Top Fuel – Herr über 1000 PS“. gesamt präsentierten sich 2016 die kleinen Sender erneut auf hohem Niveau und bieten Discovery zeigt große Ambitionen im Sport- stabile Werbeumfelder. Die Spartenkanäle bereich _ Insbesondere Discovery wird durch DMAX, RTL Nitro, Sat.1 Gold, sixx, ProSieben den Erwerb der Rechte an den Olympischen Maxx, Tele 5 und TLC konnten zusammen Spielen zu einer ernsten Konkurrenz für die rund zehn Prozent der Zuschauer von 14 bis etablierten Sportsender. Trotz intensiver Ver- 49 Jahre auf sich vereinen. DMAX konnte handlungen wurde man sich aber über Sub­ 2016 seine Reichweite sogar leicht steigern lizenzen mit ARD und ZDF nicht einig. Auch und ließ dabei seinen inhaltlichen Haupt­ mit dem deutschen Pay‑TV-P​ rimus Sky nahm konkurrenten RTL Nitro hinter sich. Auch der es Discovery auf und sicherte sich für die Frauensender TLC steigerte seine Reichweite kommenden Bundesligaspielzeiten die Rechte und scheint mit stabilem Marktanteil von am Freitagsspiel und den Relegationsspielen, 0,5 Prozent seine Zuschauer gefunden zu die künftig auf Eurosport ausgestrahlt wer- haben. den. Im Januar ​2017 einigten sich Discovery und Sky Deutschland auf eine Vertragsver- Jugendangebot funk von ARD und ZDF längerung, womit unter anderem die Kanäle startete gut _ Mit dem Start des neuen On- Eurosport 1 HD, Eurosport 2 HD und Euro­ line- ​Jugendangebots funk von ARD und ZDF sport 360 HD in Deutschland und Österreich im Oktober 2​ 016 wurden die beiden TV‑Spar- weiter über Sky zu empfangen sind. Die rund tensender EinsPlus und ZDF Kultur eingestellt. 40 Bundesligaspiele waren nicht Teil des Ver- Nach eigenen Angaben ist das mehrstufige trages und werden separat verhandelt. Konzept von funk ein Erfolg: Zum einen wer- den zentral gebündelte Inhalte auf einer P7S1 bündelt sein Sportbusiness _ P7S1 App angeboten, zum anderen werden Inhalte bündelt das Sportbusiness seit Juni ​2016 über verschiedene Drittplattformen wie You- unter der Dachmarke 7Sports. Der Konzern Tube, Instagram oder Snapchat verteilt. In möchte sich damit in Zukunft stärker im den ersten drei Monaten, von ­Oktober bis Sportbereich engagieren und sein Sportport- Dezember ​2016, konnte funk 50,3 Mio. Ab- folio erweitern. Inhaltlich verfügt 7Sports rufe auf YouTube und 22,7 Mio. Videoabrufe nach eigenen Angaben bereits über eine auf Facebook verzeichnen, während die App Reihe von Rechten an exklusiven Sportveran- 112.000-mal heruntergeladen wurde. staltungen, deren Produktion nun 7Sports für P7S1 realisiert und sowohl im Free‑TV als P7S1 investierte auch 2016 in digitale Ge- auch auf werbefinanzierten Plattformen und schäftsmodelle, RTL zurückhaltender _ Im VOD- ​Portalen ausgestrahlt werden sollen. November ​2016 erhöhte P7S1 sein Grund­ Integriert in 7Sports ist zudem die Sport-​ kapital gegen Bareinlage um 6,5 Prozent auf Management-­ ​Agentur SAM Sports. 233 Mio. Euro und bot dazu 14,2 Mio. neue

111 Privates Fernsehen | TV‑Programmanbieter

Aktien an. Die Kapitalerhöhung soll insbe- Betreiber) und Vermarkter auf einer web­ sondere den Erwerb von Unternehmen und basierten Plattform anmelden, Inhalte hoch- Beteiligungen im Digitalbereich finanzieren laden und vermarkten beziehungsweise nach und damit die Expansionsstrategie des Kon- diesen Inhalten suchen und sie direkt in ihre zerns weiter vorantreiben. Diese Strategie Website oder App einbinden. zahlt sich für die Mediengruppe bereits aus, Etwas mehr Zurückhaltung im Digitalge- denn 2016 erzielte P7S1 insgesamt 47 Prozent schäft zeigt die RTL Group nach Jahren hoher des Umsatzes außerhalb des TV‑Kernge- Investitionen. Dies gilt vor allem für die schäfts. Das größte Wachstum gelang P7S1 Übernahme des kanadischen Multi-C​ hannel-​ im Bereich Digital Ventures & Commerce. Networks Broadband TV, an der die RTL Hier stieg der Umsatz um 65 Prozent auf Group bereits im Juni ​2013 für 27 Mio. Euro 768 Mio. Euro. Den größten Beitrag lieferten rund 51 Prozent der Anteile erworben hatte. dabei das Preisvergleichsportal Verivox und Die Kaufoption für die restlichen 49 Prozent das Online-​Flugreiseportal etraveli. wird die Mediengruppe jedoch nicht in An- Zusätzlich beteiligte sich die Gruppe an spruch nehmen. einer Finanzierungsrunde des US‑amerikani- schen Internet-F​ ernsehportals Pluto TV. Pluto Nicht nur Erfolgsgeschichten für private TV setzt auf das Streaming von frei verfüg- TV‑Anbieter _ Kein Erfolg für P7S1 war baren Videoinhalten und bietet als werbe­ die Online-Musik​ videoplattform Ampya. Der finanzierter Over-​the-​Top-(OTT)-​Dienst via Konzern gab im Februar ​2017 bekannt, die App auf diversen Plattformen Zugang zu Plattform nicht weiterführen zu wollen. Das einer Vielzahl linearer Kanäle. Bislang ist endgültige Aus kam am 1. März 2017 . Geplant Pluto TV nur in den USA verfügbar. Das Invest­ ist, Ampya als eigenen Musikkanal bei You- ment gilt aber als Signal für eine mögliche Tube aufrechtzuerhalten und enger an das Expansion in europäische Märkte. Auch soll hausinterne Multichannel-​Netzwerk Studio71 das deutsche Video-​Stream-​Angebot von zu knüpfen. P7S1, Quazer, komplett in Pluto TV eingebun- Auch das 2006 gestartete Videoportal den werden. MyVideo, das ursprünglich als deutscher Darüber hinaus übernahm P7S1 im Sep- Konkurrent von YouTube und dem RTL-Ang​ e- tember 2016​ rund 50 Prozent Unternehmens­ bot Clipfish geplant war und seitdem meh- anteile und eine Aktie der deutschen Parship rere Veränderungsprozesse hinter sich hat, Elite Group für rund 100 Mio. Euro. Zu der wird 2017 neu aufgestellt. Der Fokus auf User Gruppe gehören vor allem die Onlinedating-​ Generated Content wurde bereits im Herbst Portale Parship und Elitepartner. 2015 vollständig aufgegeben. Doch mittler- Zusätzlich startete P7S1 Glomex (Global weile werden auch die TV‑Inhalte von P7S1 Media Exchange) als weltweiten Bewegtbild-​ ausschließlich auf den eigenen Apps und On- Marktplatz. Bei Glomex können sich Inhalte­ line- ​Portalen ausgestrahlt. Was genau P7S1 anbieter als Lizenzgeber, Publisher (Website-​ mit der Website plant, ist derzeit noch unklar.

112 TV‑Programmanbieter | Privates Fernsehen

Auch die Mediengruppe RTL Deutschland im Juni 2016​ gegründete Firma aus Frankfurt musste 2016 Rückschläge hinnehmen: Der am Main vermarket Daten von Online-Shops​ , erst Anfang 2016 gestartete Pay‑TV-​Sender Vergleichsportalen und Special-​Interest-​Sei- RTL International wird im Mai ​2017 bereits ten. Die Mediengruppe möchte mit dem wieder eingestellt. RTL International sollte Schritt die eigenen E‑Commerce-P​ lattformen deutschsprachigen Zuschauern im Ausland stärken und gleichzeitig die Werbemöglich- das RTL-​Programm auch in der Ferne ins keiten durch gezielte Datenauswertung aus- Haus bringen. Der Sender konnte jedoch bauen. zu wenige Abonnenten begeistern, um lang- Auch der Vermarkter des Disney Chan- fristig wirtschaftlich profitabel zu sein, was nels Disneymedia+ verkauft seit Ende 2016 nach RTL-​Angaben insbesondere an illega- Addressable-TV. Werbekunden können damit lem Streaming liege. Als Alternative will die die Zuschauer des Disney-Senders​ individua­ Mediengruppe für Deutsche im Ausland das lisiert ansprechen. Disneymedia+ arbeitet eigene Programm über OTT-Dienste​ im Inter- dafür ebenfalls mit dem Onlinevideover- net zur Verfügung stellen. markter Smartclip zusammen, der jüngst von RTL gekauft wurde. RTL setzt auf digitale Vermarktungsmög- lichkeiten und Big Data _ Die Medien- Neue Apps für Smart-TVs und Mobilgeräte gruppe RTL Deutschland setzt langfristig gestartet _ Die Zuschauer können das auf neue Vermarktungsmöglichkeiten, bleibt TV‑Programm der P7S1‑Gruppe ab August ​ dabei aber dem Geschäft mit Bewegtbild­ 2016 live oder kostenlos per App ansehen. inhalten treu. Dafür investierte RTL 2016 in Mit eigenen TV‑Apps für jeden Sender soll das Geschäft mit Adressable-TV, dem Ge- das Fernsehprogramm auf jedem Smart- schäft mit individualisierter Werbung. Hier- phone oder Tablet abrufbar sein. Damit ver- für erwarb die Kölner Mediengruppe unter abschiedete sich P7S1 von der Strategie, alle anderem den Onlinevideovermarkter Smart- Inhalte in einer Gruppen-​App zu bündeln. clip für rund 47 Mio. Euro. Smartclip soll zum Neben einem Livestream integrieren die einen die Vermarktung von Multi-​Channel-​ Apps On‑Demand-​Funktionen. Die Inhalte Networks unterstützen und zum anderen lassen sich darüber hinaus auch via Apple den Programmatic-​Advertising-​Markt für RTL AirPlay auf einen anderen Bildschirm über- öffnen. In diesem Zusammenhang lässt auch tragen. der RTL-​Vermarkter IP Deutschland sein ge- RTL setzt mit der TV-Now-​App seit März ​ samtes Adressable‑TV-​Portfolio von Smart- 2016 hingegen auf die Bündelung der TV‑An- clip über Adserver verbreiten. gebote. In der neuen App können Zuschauer Im Februar 2​ 017 setzte RTL seine Vermark- die TV‑Sendungen der sechs Privat­sender tungsstrategie von Digitaldaten fort und er- RTL, VOX, n‑tv, RTL Nitro, Super RTL und RTL II warb eine 30‑prozentige Beteiligung an dem per Livestream und zum nachträglichen Abruf Digitaldatenvermarkter Q‑Division. Die erst in voller Länge anschauen.

113 Privates Fernsehen | Teleshopping

Abb. 33

Geschäftskennzahlen 2015/2016 | in Mio. Euro/Prozent

2015 2016 Veränderung absolut Veränderung in Prozent

ProSiebenSat.1 Media SE Umsatz 3.261 3.790 529 + 17 EBITDA 881 1.018 137 + 19 Mediengruppe RTL Deutschland Umsatz 2.140 2.214 74 + 3,5 EBITA 684 705 21 + 3,0 Sky Deutschland 1 Umsatz 1.615 1.773 158 + 12 EBITA 86 96 11 + 8

1 Die Sky plc. weist Zahlen zusammengefasst für Deutschland und Österreich aus. Das Sky-Geschäftsjahr endet am 30. Juni, die Zahlen beziehen sich auf die Geschäftsjahre 2014/15 und 2015/16. Quelle: Unternehmensangaben, Stand März 2017.

2.9 Teleshopping beat of Shopping“ und verschiedenen damit verbundenen Verkaufs- und Charityaktionen. Im Jahr 2016 gab es wiederum eine stabile Marktentwicklung im Teleshopping. Die Um- Führungswechsel bei HSE24 _ Sonja Piller sätze deutscher Teleshoppingunternehmen wurde im Februar 2017​ neuer CEO von HSE24. stiegen insgesamt weiter an. Im Gegensatz Die neue Geschäftsführerin war bisher im zum Vorjahr wuchsen die Umsätze laut Bran- Bereich Business Development tätig und chenverband VPRT 2016 um drei Prozent von folgt auf Richard Reitzner, der nach mehr als 1,85 Mrd. Euro auf rund 1,9 Mrd. Euro. 20 Jahren bei HSE24 auf eigenen Wunsch von der operativen Geschäftsführung in den Bei- QVC feierte Jubiläum mit Umsatzgewin- rat der Unternehmensgruppe wechselt. nen _ QVC konnte zu seinem 20‑jährigen Die HSE24 Group ist weiter auf Expan­ ­Jubiläum in Deutschland erneut kräftig zu­ sionskurs und hat eine strategische Partner- legen. Der Umsatz stieg 2016 im dritten Jahr schaft mit dem britischen Homeshopping-​ in Folge, von 754 Mio. Euro (2015) um rund Unternehmen The Craft Channel geschlos- vier Prozent auf 782 Mio. Euro (2016). sen. Damit ist die HSE24 Group mehrheitlich Deutschland ist damit für den international an dem Unternehmen mit Sitz in London agierenden Teleshoppingsender nach den ­beteiligt. The Craft Channel bietet vor allem USA und Japan der drittgrößte Markt. Das Produkte für Bastel-, Künstler- und Hobbybe- ­Jubiläum feierte QVC 2016 mit einer groß­ darf an. Der Channel wurde 2015 von Investor angelegten Marketingkampagne „The Heart- und CEO James Doak sowie TV‑Shopping-Ex-

114 Teleshopping | Privates Fernsehen

perte Julian Ballantyne gegründet. Der Kanal dung „Die Höhle der Löwen“, in der Jung­ ist bereits in Großbritannien via Sky, Freesat unternehmer ihre Geschäftsmodelle vor­ und Onlinestreaming empfangbar. stellen. Inhalt des Deals ist, dass die in der Start‑up-Sendung vorgestellten Produkte Arcus Capital übernimmt 1‑2‑3.‌tv _ Die später im Programm von Channel21 verkauft Münchner Beteiligungsgesellschaft Arcus werden. Seit Januar ​2016 stellt Channel21 Capital erwarb 2016 zusammen mit der BE sein Programm auf der Satellitenplattform Beteiligungen Fonds GmbH & Co KG den Astra in HD zur Verfügung. Damit ist Chan- Auktionssender 1‑2‑3.t‌ v von den Finanzinves- nel21 nach QVC, HSE24 und 1‑2‑3.‌tv der vierte toren Wellington Partners, Target Partners Teleshopping-Anbieter in Deutschland, der und Cipio Partners. Beteiligt werden zudem ein HD‑Angebot bereitstellt. Ende 2016 die bisherigen Gesellschafter Iris Capital, Un- konnte Channel 21 mit Natascha Ochsen­ ternehmensmitgründer Henning Schnepper knecht zudem ein prominentes Gesicht als und 1‑2‑3.‌tv-Geschäftsführerin Iris Oster- Moderatorin gewinnen. maier. 2016 erwirtschaftete das Unterneh- men einen Umsatz in Höhe von 113,6 Mio. Juwelo TV mit leichten Umsatzrückgän- Euro und erzielte damit ein Wachstum von gen _ Der Berliner Verkaufssender der Elu- rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. meo SE Gruppe Juwelo TV musste 2016 im Der TV-Channel 1‑2‑3.t‌ v ist in mehr als 35 Mio. Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrück- Haushalten in Deutschland und Österreich gang hinnehmen. Insgesamt musste die Un- verfügbar. ternehmensgruppe einen Umsatzrückgang von rund 58,2 Euro 2015 um rund 7 Prozent Channel 21 startet HD‑Kanal _ Der Tele­ auf 54,5 Millionen Euro in 2016 verbuchen. shoppingsender Channel21 setzt seit August ​ Juwelo TV vertreibt seit 2008 kostengünsti- 2016 auf eine Kooperation mit der VOX-Sen- gen Schmuck.

115 Privates Fernsehen | Fernsehen in den Ländern

3 Fernsehen in den Ländern

3.1 Landesweite und regionale/ für gewöhnlich etwas höhere Einschaltquo- lokale Fensterprogramme ten erzielen als die RTL-F​ enster, die ab 18 Uhr einem größeren Konkurrenzdruck ausgesetzt Sehbeteiligung der Fensterprogramme re- sind, wenn in anderen Programmen beliebte lativ konstant _ Seit der Frühzeit des priva- Vorabendserien starten. In Bremen und Nie- ten Fernsehens sind die beiden großen Sen- dersachsen hat Sat.1 Nord 2016 fast drei Pro- der RTL und Sat.1 in den alten Bundesländern zentpunkte verloren, mehr hat kein anderes zur Ausstrahlung von landesweiten Fenster- Regionalfenster im Berichtszeitraum einge- programmen verpflichtet, um ein gewisses büßt. Interessanterweise hat dort auch das Maß an regionaler Meinungsvielfalt zu ge- Konkurrenzangebot von RTL Nord Markt­ währleisten. In den neuen Bundesländern, anteile verloren, nämlich 1,6 Prozentpunkte wo sich die Einführung des werbefinanzier- gegenüber dem Vorjahr. Zulegen konnte Sat.1 ​ ten Fernsehens unter anderen Bedingungen Nord in Hamburg und Schleswig-​Holstein vollzog, hat der Gesetzgeber diese Auflage um 0,9 Prozentpunkte. Der Aufwärtstrend nicht gemacht. In den alten Bundesländern beflügelte in Hamburg auch die Konkurrenz gibt es kein einheitliches Modell für die Er- von RTL Nord mit einem Zuwachs von immer- füllung dieser Auflage. Während in Baden-​ hin 0,7 Prozentpunkten. Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-​ Für die Fensterprogramme existieren be- Pfalz und Nordrhein-W​ estfalen die halbstün- stimmte inhaltliche Vorgaben, welche in digen werktäglichen Fensterprogramme (von einer gemeinsamen Richtlinie der Landesme- 17:30 Uhr bis 18:00 Uhr auf Sat.1 und auf RTL dienanstalten festgelegt sind. Redaktionell von 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr) von unabhän­ gestaltete Inhalte mit Regionalbezug sollen gigen Produzenten bestückt werden, produ- mindestens 20 Minuten pro Sendung be- zieren RTL und Sat.1 in Hamburg, Schleswig-​ streiten. Darüber hinaus sind im Wochen- Holstein, Niedersachsen und Bremen ihre durchschnitt mindestens 10 Minuten pro Fensterprogramme in eigener Regie. Sendung mit Beiträgen zu produzieren, die Das Zuschauerinteresse ist seit Jahr und Regional- und Ereignisbezug sowie Aktua­ Tag ziemlich konstant (mit leicht abnehmen- lität in Kombination aufweisen. Zudem for- der Tendenz), wenn auch zumeist etwas dert die Fernsehfensterrichtlinie (FFR) eine niedriger als der jeweilige Senderschnitt. Die „authentische[…] Darstellung der Ereignisse Marktanteile bewegen sich durchgängig im des politischen, wirtschaftlichen, sozialen einstelligen Bereich, wobei die Sat‑1‑Fenster und kulturellen Lebens“ der Region. Die Ein-

116 Fernsehen in den Ländern | Privates Fernsehen

Abb. 34

Themenagenda der Berichterstattung 2016 | Sendezeit in Prozent ,

, , Kult ur  ,

Soziales Leben , Kriminalität ,

, , , Wirtschaft Zerstreung ,

PolitikGesellschaftHuman private SportWetter Touch Lebenswelt

Basis: Publizistischer Kern des Regionalprogramms aller Regionalfenster Quelle: die medienanstalten: Content-Bericht 2016. haltung dieser Richtlinie und der Auflagen büßt. Derweil ist die die Berichterstattung im Rundfunkstaatsvertrag wird im jährlichen über unpolitische gesellschaftliche Themen Turnus überprüft. Das Institut für Medienfor- um 3,4 Prozentpunkte angestiegen und mit schung Göttingen und Köln (IM.GÖ) unter- 36,6 Prozent der größte Themenblock im Pro- sucht seit 2005 im Auftrag der Kommission gramm. Die Berichterstattung über Wirt- für Zulassung und Aufsicht (ZAK) die landes- schaftsthemen ist im zweiten Jahr in Folge weiten Fensterprogramme in ausgewählten leicht (aktuell um 1,4 %) angestiegen und hat Stichprobenzeiträumen. mit fast 8 Prozent wieder einen relevanten Auch 2016 haben sämtliche Regionalma- Umfang erreicht. gazine eine vielgestaltige Berichterstattung über die Ereignisse in ihrer Region geleistet Rechtsstreit um TV IIIa dauert an _ Trotz und damit der Forderung der FFR nach pub- zweier Niederlagen vor Verwaltungsgerichten lizistischer Vielfalt entsprochen. Allerdings hält Sat.1 an seiner Absicht fest, die Lizenz- sind im Vergleich zum Vorjahr einige Verän- verlängerungen der zuständigen Landes­ derungen zu konstatieren: Die Berichterstat- medienanstalten für das Regionalfenster­ tung zum Themenfeld „Politik“ ist gering­ programm der TV IIIa GmbH in Hessen und fügig um 1,1 Prozentpunkte auf nunmehr Rheinland-​Pfalz juristisch anzufechten. 30,7 Prozent gesunken, mit diesem Wert aber Neben diversen Verfahrensfragen geht es auf einem vergleichsweise hohen Niveau ver- Sat.1 dabei auch um die Grundsatzfrage: blieben. Human-T​ ouch-Themen​ haben sogar Nach Auffassung des Senders stellt die Ver- um 3 Prozentpunkte Sendezeitanteile einge- pflichtung zu regionalen Fensterprogrammen

117 Privates Fernsehen | Fernsehen in den Ländern

Abb. 35 Marktanteil der Regionalfenster 2016 von RTL und Sat.1 in Prozent

RTL-Fensterprogramm Marktanteil Sat.1 Fensterprogramm Marktanteil

Bayern 16 lokale Fensterprogramme 1 3,4 Sat.1 Bayern 5,4 Baden-Württemberg RNF Life k. A. – – Bremen RTL Nord 2,2 17.30 Sat.1 Regional für NS und Bremen 4,3 Hamburg RTL Nord 6,2 Sat.1-Regionalfernsehen für HH und SH 7,3 Hessen RTL Hessen 2,0 Sat.1 Live für Hessen und Rheinland-Pfalz 2,5 Niedersachsen RTL Nord 2,6 siehe Bremen Nordrhein-Westfalen RTL West 4,0 Sat.1 NRW 7,2 Rheinland-Pfalz RNF Life 2 k. A. siehe Hessen Schleswig-Holstein RTL Nord 5,2 siehe Hamburg

1 Marktanteil in der jeweiligen Sendezeit in RTL- bzw. Sat.1-Fensterhaushalten 2 RNF Life ist in Teilen von Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen empfangbar Basis: Fernsehpanel (D+EU), Zuschauer ab 3 Jahren in der jeweiligen Sendezeit in Haushalten mit Regionalfenster-­ Empfang im Bundesland Quellen: AGF/GfK-Fernsehforschung, IP Deutschland, Seven-One Media, TV Bayern einen unzulässigen Eingriff in die verfassungs­ gericht Neustadt/Weinstraße die Klagen al- mäßig garantierte Rundfunkfreiheit dar. lerdings abgewiesen und die Lizenzverlänge- ­Allerdings haben die Verwaltungsgerichte in rungsentscheidung der LMK vollumfänglich Kassel und Neustadt/Weinstraße die jewei- als rechtmäßig bewertet. Eine Berufung ist ligen Lizenzverlängerungen für den Fenster- nicht zugelassen, Sat.1 kann allerdings beim anbieter TV IIIa durch die zuständigen Lan- Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-​ desmedienanstalten als rechtmäßig bestä- Pfalz die Zulassung zur Berufung beantragen tigt, womit der Status quo für das Zwei­ und hat dies auch angekündigt. Neben der länderfenster einstweilen gewahrt bleibt. strittigen Grundsatzfrage der Verpflichtung Allerdings ist vom VG Kassel eine Berufung zur Ausstrahlung von Regionalfenstern sieht gegen das Urteil wegen dessen grundsätz­ sich Sat.1 in sittenwidrigen Knebelverträgen licher Bedeutung zugelassen worden. Sat.1 mit dem Fensteranbieter TV IIIa, die nicht ge- hat angekündigt, dieses Recht wahrzuneh- kündigt werden können, solange der Fenster- men, um diese wichtige medienpolitische anbieter eine Zulassung hat und für den na- Grundsatzfrage höchstrichterlich klären zu tionalen Anbieter die Pflicht besteht, ein Re- lassen. Auch gegen die Lizenzverlängerung gionalfenster auszustrahlen. Die zugrunde- für TV IIIa durch die Landesanstalt für Medien liegende Vereinbarung zwischen Sat.1 und und Kommunikation (LMK) hatte Sat.1 Klage der TV IIIa GmbH datiert aus dem Jahre 1997 erhoben, im März 2​ 016 hat das Verwaltungs- und entspreche nicht mehr den heutigen

118 Fernsehen in den Ländern | Privates Fernsehen

Abb. 36 Private Regional- und Lokalfernsehsender Zuordnung der Sender nach Aufsicht führender Landesmedienanstalt

gesamt landesweites lokales/ Spartenanbieter Lokalsender Lokal-TV Fernsehen 1 regionales TV im lok./ lw. TV < 10.000 HH im Internet

Baden-Württemberg 18 1 12 5 0 0 Bayern 47 2 18 11 9 7 Berlin/Brandenburg 40 0 26 10 4 0 Bremen 2 2 0 0 0 0 Hamburg/Schleswig-Holstein 9 6 0 0 0 3 Hessen 4 2 1 0 0 1 Mecklenburg-Vorpommern 14 1 9 0 4 0 Niedersachsen 5 2 3 0 0 0 Nordrhein-Westfalen 5 2 3 0 0 0 Rheinland-Pfalz 6 1 5 0 0 0 Saarland 0 0 0 0 0 0 Sachsen 50 1 23 1 23 2 Sachsen-Anhalt 11 0 8 0 3 0 Thüringen 9 0 6 0 3 0 gesamt 214 17 2 111 2 27 46 13 Vorjahr 222 19 112 26 52 13

1 Inklusive landesweite Fernsehfenster; ohne Aus- und Fortbildungskanäle 2 Programme, die bei mehreren Landesmedienanstalten genehmigt sind, werden jeweils nur als ein Programm gezählt. Dies betrifft beim landesweiten TV: RTL Nord Niedersachsen und Bremen und Sat.1 17.30 live – das Magazin für Bremen und Niedersachsen (brema/NLM) sowie Sat1 17:30 Live Das Magazin für Hessen und Rheinland-Pfalz (LPR Hessen/LMK). Dies betrifft beim lokalen/regionalen TV Regio TV Schwaben (BLM/LFK), RNF Rhein-Neckar-Fernsehen und RNF Life (LFK/LMK). Quelle: Landesmedienanstalten, Stand Januar 2017.

Marktgegebenheiten, argumentieren Sat.1‑​ RTL- F​ enster im Rhein-Neck​ ar-R​ aum neu ge- Vertreter. Nach Auffassung des Verwaltungs- regelt _ Seit 1. April 2016 ist Zone 7 Gmbh ​ & gerichts wäre dies aber eher im Rahmen Co KG Lizenznehmer für das RTL Regional- eines zivilrechtlichen Verfahrens zu klären, fenster Rhein Neckar. Zuvor hatte der Mann- die Zulassung der LMK vom Mai ​2014 ent- heimer Ballungsraumsender RNF jahrzehn- halte keine Finanzierungsregelung, eine sol- telang das RTL-​Fensterprogramm für die Re- che ergebe sich ausschließlich aus der zwi- gion geliefert. Im Rahmen einer Übergangs- schen Sat.1 und TV IIIa geschlossenen Dienst- lösung wurde RNF vom neuen Lizenzinhaber leistungsvereinbarung. Zone 7 noch bis Ende Juli beauftragt, das

119 Privates Fernsehen | Fernsehen in den Ländern

Fensterprogramm zu bestücken. Seit August ​ len Arbeitsteilung zwischen den landeswei- 2016 sendet nun die Zone 7 GmbH das halb- ten US‑Networks und ihren lokalen „Affiliate stündige Fensterprogramm auf RTL. Die Li- Stations“ fußt, die hierzulande keine Ent- zenz von RNF für das Ballungsraum-​Fern­ sprechung hat. sehen in der Region hat weiterhin Bestand. Der Wegfall der Zahlungen von RTL für das TV- W​ erbegeschäft folgt nationaler Logik _ Fensterprogramm stellt RNF freilich vor Die bisherigen Versuche von lokalen und re- enorme Herausforderungen. Um die Kosten gionalen Anbietern, an der überregiona- zu senken, hat der Mannheimer Ballungs- len Markenartikelwerbung zu partizipieren, raumsender die Ausstrahlung seines Pro- waren dementsprechend nicht von durch- gramms auf dem Astra-Sa​ telliten eingestellt. schlagendem Erfolg gekrönt. In den Media- plänen der großen Werbekunden findet orts- nahes Fernsehen nur in wenigen Ausnahme- 3.2 Lokales/regionales Fernsehen fällen statt. Einseitige Schuldzuweisungen etwa an die Adresse der Mediaagenturen, wie Im Januar ​2017 zählten die zuständigen Lan- von NRW.TV-​Chef Helmut Thoma geäußert, desmedienanstalten 214 ortsnahe Fernseh­ greifen zu kurz. Unbestritten ist freilich, dass angebote, acht Anbieter haben sich 2016 die Konzentration der Etats auf die beiden vom Markt zurückgezogen, damit hat sich großen nationalen TV‑Vermarkter Bünde- der Senderschwund auch 2016 fortgesetzt. lungsvorteile bringt. Aber entscheidender als Im Detail mögen die Probleme beim landes- die gewährten Mengenrabatte dürfte die weiten NRW.TV andere gewesen sein als bei einfachere Handhabbarkeit sein, eine na­ Bodetal TV in Thale, aber ein Grundproblem tionale TV‑Kampagne mit nur zwei oder eint große und kleine Sender – nämlich die drei Ansprechpartnern abzuwickeln statt mit Schwierigkeit, die eigene Reichweite ausrei- einer Vielzahl von Vermarktern. chend zu kapitalisieren. Über 30 Jahre nach Eine schlagkräftige bundesweite Vermark­ den ersten Lokal‑TV-​Versuchen im Rahmen tung fehlt den lokalen Anbietern aber nach der Kabelpilotprojekte muss man bilanzie- wie vor. Verschärfend kommt hinzu, dass die ren, dass privates regionales und lokales gesamte Bewegtbildwerbung eine extrem Fernsehen in Deutschland noch immer mit datengetriebene Entwicklung nimmt, von strukturellen Schwierigkeiten zu kämpfen der die ortsnahen Anbieter de facto ab­ hat. Im Gründungsboom der neunziger Jahre gehängt sind. TV wird heute nicht mehr aus- hatten die TV‑Newcomer im Ballungsraum‑​ schließlich anhand der GfK-​Einschaltquoten TV auf eine ähnliche Entwicklung wie im geplant (die zu erheben für kaum einen lo­ US‑Markt gehofft, wo jeder dritte TV‑Werbe- kalen Anbieter lohnt), inzwischen können dollar im Lokalen verdient wird. Nur wurde Agenturen und Kunden TV‑Nutzungsdaten nicht ausreichend bedacht, dass diese Vertei- mit Online-​Reichweiten so verknüpfen, dass lung der Werbegelder auf einer ganz speziel- Kampagnen auf Netto-​Ebene – also bereinigt

120 Fernsehen in den Ländern | Privates Fernsehen

um Mehrfachkontakte – geräteübergreifend Kongress im September ​2016 von Veranstal- ausgesteuert und nahezu in Echtzeit opti- tern erneut deutlich gemacht, dass einfaches miert werden können. Über die zusätzliche „weiter so“ auf Dauer nicht genügen wird, Verknüpfung von GfK-​Einschaltquoten mit um den Status quo zu halten. Dazu ist die diversen Konsumstudien und Verbraucher­ ­Ertragslage vieler Anbieter vor allem in den typologien ist das Publikum der nationalen fünf neuen Bundesländern weiterhin zu an- Anbieter gut erforscht und in hohem Maße gespannt. Die Digitalisierung und die damit berechenbar geworden. Ob der Werbekunde einhergehende Veränderung der Mediennut- nach Alter, Geschlecht, Einkommen oder Spe- zung stellt die ortsnahen TV‑Angebote vor zialvorlieben wie Markenpräferenzen und große Herausforderungen: Um ihr geogra- sogar Produktverwenderschaft Zielgruppen phisch begrenztes Zuschauerpotenzial voll segmentieren und planen möchte, die Da- auszuschöpfen, müssen lokale und regionale tenfülle der nationalen TV‑Vermarkter gibt Programme auf allen Verbreitungswegen das mühelos her. Demgegenüber wissen die präsent sein – auch für Zuschauer, die Sen- lokalen Sender, die allenfalls einmal im Jahr dungen unabhängig vom Programmschema im Rahmen einer Funkanalyse Zuschauer- auf dem Smart‑TV-​Gerät, dem Smartphone zahlen per Umfrage ermitteln, vergleichs- oder dem Tablet‑PC anschauen. Des Weite- weise wenig über ihr Publikum, was die Wer- ren wird das Thema HDTV-P​ roduktion immer bewirtschaft honorieren würde. drängender. Die nationalen Programme sen- TV erfordert einen hohen Aufwand, die den zunehmend in hochauflösender Bild­ hohen Kosten für Studios, Übertragungstech- qualität. Auch bei den lokalen Anbietern ist nik und Personal belasten kleinere Sender in das Thema angekommen, aber es wird noch höherem Maße als große Anbieter. Von daher einige Zeit dauern, bis alle Programme in HD überrascht es nicht, dass die letzte Wirt- empfangbar sein werden. schaftlichkeitsstudie der Landesmedienan- stalten 2014/15 den ortsnahen Angeboten Fördern und fordern _ Die Landesmedien- einen durchschnittlichen Kostendeckungs- anstalten fördern das ortsnahe Fernsehen im grad von 93 Prozent bescheinigte. Wobei dem Rahmen ihrer jeweiligen gesetzlichen Mög- nicht entgegensteht, dass einzelne Anbieter lichkeiten bereits auf mannigfaltige Weise – durchaus Gewinn erzielen. Auch zeichnet und zwar vor allem die technische Infrastruk- die Situation in einzelnen Bundesländern ein tur und Programmverbreitung. Sie widmen heterogenes Bild. Nun ließe sich aus der Tat- sich aber auch den Themen Aus- und Weiter- sache, dass sich in einigen Bundesländern im bildung, Studien, Reichweitenforschung und Berichtszeitraum keinerlei Veränderungen Projekte. In einzelnen Ländern – beispiels- im Angebot ergeben haben, der Schluss zie- weise in Bayern – sind mittlerweile auch Pro- hen, im Grunde sei das Feld des regionalen grammbeauftragungen sowie die Förderung Fernsehens wohlbestellt. Allerdings wurde von Inhalten möglich, die allerdings gewissen auf dem zweitägigen Potsdamer Lokal‑TV-​ Qualitätsstandards entsprechen müssen. Auf

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dem Lokal‑TV-K​ ongress in Potsdam herrschte Art Grundversorgung. Eine Stärkung des Lo- Einigkeit darüber, dass Lokal‑TV eine hohe kalfernsehens durch die Teilhabe am ARD/ gesellschaftliche Bedeutung hat und auch ZDF-​Rundfunkbeitrag wird inzwischen frak- das ­Potenzial für die Übernahme eines tionsübergreifend von zahlreichen Abgeord- Grundversorgungsauftrages. Jedoch müsse neten der Landtage vertreten. diese Einschätzung von der gesamten Gesell- schaft getragen werden. Vertreter von Sen- dern, Verbänden, Landesmedienanstalten Baden-​Württemberg und Medienpolitik haben einen runden Tisch zum Thema Lokal‑TV angeregt, mit dem Ziel, Abschied vom analogen Kabel _ Das Fern- Antworten auf folgende drei Fragestellungen sehjahr 2016 stand in Baden-​Württemberg zu finden: Ist Lokal‑TV notwendig für die ganz im Zeichen der Digitalisierung. Ende Meinungsvielfalt und die Kommunikation April hatte der Kabelnetzbetreiber Unityme- des politischen Diskurses? Wenn ja, wie lässt dia sein analoges Senderangebot von 29 auf sich die dafür notwendige Existenz lokaler 26 Kanäle reduziert. Die meisten regionalen Medien kurzfristig und langfristig sichern? Fernsehsender mit Ausnahme von Rhein Und welche einheitlichen Qualitätsstandards Neckar Fernsehen (RNF) stellten im Südwes- müssen für die lokale Medienberichterstat- ten ihr bisheriges 24‑stündiges analoges Pro- tung verbindlich gelten, und wie soll die Er- gramm ein und sind von 18 bis 20 Uhr auf füllung kenntlich gemacht werden? dem analogen Kanal von Tele 5 zu empfan- Die Medienpolitik hat nichts zu ver- gen – ein letzter Schritt vor dem Aus von schenken, und längst nicht jede Landesme- Analog‑TV. Im Juni ​2017 endet das analoge dienanstalt betrachtet die direkte Förderung Fernsehzeitalter in Baden-​Württemberg mit von Inhalten und Programmen im Lokal‑TV der Abschaltung der verbliebenen analogen als ihre vordringlichste Aufgabe. Qualität zu Kabelkanäle. Digital sind die regionalen An- liefern ist zunächst Sache der Programm­ gebote (insgesamt 18 regionale Fernsehsen- anbieter, dann sind auch weitergehende po- der, darunter vier Spartenanbieter) aber wei- litische Forderungen eher durchsetzbar. Ein terhin 24 Stunden pro Tag on Air. Seit Sep- Dauerbrenner ist beispielsweise die Forde- tember ​2016 sind erste Regionalprogramme rung der Lokal‑TV-​Betreiber, den Landes­ auch in bester HD‑Qualität im Kabel zu emp- medienanstalten einen höheren Anteil vom fangen, im Februar kamen in den jeweiligen Rundfunkbeitrag zuzuweisen, um auf diese Sendegebieten auch Regio TV und L‑TV in Weise das Fördervolumen zu erhöhen. Eine hochauflösender Bildqualität hinzu. Im April direkte Beteiligung der Lokalsender am Rund- 2017 wurde dann das Programm von Rhein funkbeitrag hält der Bundesverband Lokal‑TV Neckar Fernsehen (RNF) in HD eingespeist. (BLTV) ebenfalls für einen gangbaren Weg, Die regionalen Sender sind in der Kanalbele- schließlich leisteten die Anbieter seit vielen gung im vorderen Bereich platziert und gleich Jahren auf lokaler und regionaler Ebene eine nach dem Dritten des SWR zu finden.

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Während sich die Inhalte der meisten Re- erneut an die Medienpolitik appelliert, ge- gionalsender in SD (Standard-​Digital-​Quali- setzliche Grundlagen für eine umfassendere tät) und HD (High-Definition-​Qualität) nicht Förderung zu schaffen. Neben der techni- unterscheiden, bietet der HD‑Kanal der Regio‑​ schen Infrastruktur müssten auch bestimmte TV-​Gruppe seit 2017 eine zusätzliche Regio- Sendeformate und der Aufbau und Betrieb nen-übergreifende Berichterstattung von Bo- von regionalen Medienplattformen sowie densee und Oberschwaben, aus Stuttgart und neuartige Übertragungstechniken und Über- dem Ulmer Raum an. Das neue „Baden-W​ ürt- tragungsformen gefördert werden. temberg-​Journal“ informiert die Zuschauer über die wichtigsten Ereignisse von Konstanz bis Aalen und von Friedrichshafen bis Lud- Bayern wigsburg. Für das im Januar ​2015 vom Markt ge- Lokal ‑TV in der Gewinnzone _ Das Angebot nommene Regionalprogramm TV Südbaden an ortsnahem Fernsehen in Bayern umfasst steht ein Nachfolger in den Startlöchern: 18 lokale Fernsehangebote, elf lokale Spar- Die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) tenangebote und zwei landesweite Fenster- hatte dem neuen TV‑Anbieter Baden TV Süd programme. Der wirtschaftliche Aufwärts- im September 2016 die Zuweisung erteilt. trend der vergangenen Jahre hielt auch 2015 Baden TV Süd war der einzige Bewerber für an, so dass die Lokalprogramme im Freistaat das ausgeschriebene Sendegebiet, das die erstmals seit fünf Jahren wieder mehr Geld Stadt- und Landkreise Freiburg, Emmendin- eingenommen als sie ausgegeben haben. Wie gen, Breisgau-​Hochschwarzwald, Ortenau­ aus der Studie „Wirtschaftliche Lage der pri- kreis, Lörrach und Waldshut umfasst. Getra- vaten Rundfunkanbieter in Bayern 2015/16“ gen wird es von den Gesellschaftern des An- hervorgeht, die die Bayerische Landeszen­ bieters Baden TV (Karlsruhe). Das Freiburger trale für neue Medien (BLM) im November ​ Regionalprogramm muss als sogenannter 2016 veröffentlichte, standen Aufwendun- Must-carry-Sender​ im Kabelnetz ausgestrahlt gen in Höhe von 36,5 Mio. Euro Erträge in werden und wird von der LFK bei der techni- Höhe von 37,2 Mio. Euro gegenüber; der schen Verbreitung auch finanziell gefördert. ­Kostendeckungsgrad des bayerischen Lokal- Der Sendestart ist für das Frühjahr 2017 pro- fernsehens betrug 2015 somit 102 Prozent, jektiert. das waren vier Prozentpunkte mehr als im Ohne die sechsstelligen Fördermittel, mit Vorjahr. Gegenüber dem Vorjahr konnten denen die LFK die technische Infrastruktur die Sender ihre Aufwendungen um rund unterstützt, wäre die regionale und lokale 300.000 ​Euro reduzieren, gleichzeitig stie- Vielfalt der Angebote nicht zu finanzieren, gen vor allem die sonstigen Erlöse. Die Wer- zumal viele Sender in strukturschwachen Re- beeinnahmen blieben 2015 mit insgesamt gionen Zuschauer mit lokalen Informationen 14,6 Mio. Euro minimal unter dem Niveau des versorgen. Der Medienrat der LFK hat deshalb Vorjahres.

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Zuschauerzahlen weitgehend stabil _ Die die technischen Verbreitungskosten lokaler lokalen Fernsehprogramme erreichten 2016 TV-Anbieter mit 11,25 Mio. Euro aus dem baye­ an einem durchschnittlichen Werktag (Mon- rischen Staatshaushalt gefördert. tag bis Freitag) 856.000 Z​ uschauer ab 14 Jah- ren, das entspricht 7,9 % der Bevölkerung). Das Lokal-TV auch in HD empfangbar _ Seit bayernweite Fensterprogramm Sat.1 Bayern April 2017 werden in Bayern insgesamt acht (Mo–Fr 17:30–18:00, Sa 17:00–18:00 auf Sat.1) lokale TV-Programme in den Netzen von kam auf durchschnittlich 291.000 Z​ uschauer ­Vodafone Kabel Deutschland in HD-Qualität ab 14 Jahren. Während das Sat.1‑​Fenster im verbreitet. Die weiteren Programme sollen in Vergleich zu 2015 um 10.000 ​Seher zulegen den nächsten Monaten folgen. Die HD-Ver- konnte, haben die Lokalprogramme den Auf- breitung ist kein Ersatz, sondern erfolgt zu- wärtstrend des Vorjahres nicht halten können sätzlich zur analogen und zur SD-Verbreitung und etwa 20.000 ​Seher eingebüßt. Das hat in den jeweiligen Sendegebieten. die Funkanalyse Bayern 2016 ergeben, die im Auftrag der BLM und der bayerischen Anbieter von Kantar TNS durchgeführt wurde. Laut der Berlin/Brandenburg Markt-Media-​ Studie​ hat sich das theoretische Empfangspotenzial für Lokal TV über Kabel, Das Gesamtangebot an Lokal‑TV in Berlin Satellit und IPTV gegenüber dem Vorjahr um und Brandenburg ist mit 28 Sendern im Ver- zwei Prozentpunkte auf 94 Prozent der Be- gleich zum Vorjahr gleich geblieben. Auch bei völkerung erhöht und beträgt nun 10,2 Mio. den Eigentümerverhältnissen gab es keine Der Weiteste Seherkreis der Lokalfernsehpro- Änderungen. Die wirtschaftliche Lage der Lo- gramme zählt rund 2,7 Millionen Zuschauer kalsender stellte sich weiterhin angespannt in Bayern, d. h. insgesamt 25,9 Prozent der dar, wie die Lokal‑TV-V​ eranstalter im Rahmen Bevölkerung in TV-Haushalten ab 14 Jahren des von fünf ostdeutschen Landesmedien­ sehen im Verlauf von 14 Tagen lokale Fern­seh­ anstalten organisierten Lokal‑TV-K​ ongresses angebote, in Kabelhaushalten sind es sogar berichteten. 34,3 Prozent aller potenziellen Zuschauer. Satellitenprojekt wird fortgeführt _ mabb-​ Förderung wird fortgesetzt _ Nach dem Direktorin Dr. Anja Zimmer und Bert Lingnau, Wirtschaftsplan der BLM für 2017 können die Direktor der MMV, unterzeichneten im Mai ​ Anbieter der lokalen und landesweiten RTL-​ 2016 den Vertrag über die Fortführung des Fensterprogramme mit 4,9 Mio​ . Euro aus dem gemeinsamen Satellitenkanals BB‑MV-L​ okal‑​ Finanzierungsbeitrag der nationalen Sender TV. Dieser Gemeinschaftskanal von 24 Pro- rechnen. Im Rahmen der Förderung des loka- grammveranstaltern wird von beiden Lan- len Fernsehens nach Art. 23 BayMG stellt die desmedienanstalten seit September 2013​ ge- BLM 1,65 Mio. Euro für die Programmherstel- meinsam finanziert und war zunächst auf lung zur Verfügung. Darüber hinaus werden drei Jahre befristet. Für die Brandenburger

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Veranstalter ist das Projekt von besonderer vier lokalen bzw. Ballungsraumsender noa 4, Bedeutung, da Satellit dort der meistge- Nachbarn on air, Sylt1 und Hamburg 1 konn- nutzte Empfangsweg ist. BB‑MV-​Lokal‑TV ten sich neben den beiden landesweiten ­erhält zudem eine HbbTV-​Signalisierung, Fensterprogrammen auf RTL und Sat.1 am damit kann das gewünschte Programm jeder- Markt halten. zeit unabhängig vom Programmschema ge- Beim terrestrischen Fernsehen erfolgte sehen werden. Fortgeführt wurde auch das im März ​2017 der Umstieg von DVB‑T auf Vernetzungsprojekt der mabb, das die Lokal‑​ DVB ‑T2 HD. In der Metropolregion Hamburg/ TV-​Sender bei der Einspeisung ihrer Pro- Lübeck sowie im Großraum sind seitdem gramme in das Kabelnetz unterstützt. Für ein privates und ein öffentlich-​rechtliches 2017/2018 sind eine Erweiterung auf HD‑Aus- Programmangebot im neuen Sendestandard spielung, die Einspeisung in das Telekom-​ empfangbar. Zum gleichen Zeitpunkt ist In­ ternet‑TV Entertain und ggf. Multimedia-​ auch in der Region und Umgebung Services (z. B. Video‑on-Demand-​ Dienste​ oder die Umstellung von DVB‑T auf DVB‑T2 HD er- Schnittstellen zu Apps und Websites) geplant. folgt. Allerdings ist dort nur ein öffentlich-​ rechtliches Programmangebot verfügbar. In Unterstützung für Flüchtlingsthemen _ den übrigen Regionen Schleswig-​Holsteins Im Frühjahr 2016 hat der Medienrat der erfolgt der Umstieg der öffentlich-​rechtlichen mabb beschlossen, die Berichterstattung lo- Veranstalter von DVB‑T auf DVB‑T2 HD schritt- kaler Medien über Flüchtlingsthemen zu un- weise in den kommenden Jahren. terstützen. Eine entsprechende Förderricht- linie ist auf zwei Jahre ausgelegt und sieht vor, Projekte zur Aus- und Weiterbildung von Hessen Mitarbeitern sowie Workshops zum Umgang mit Hetze und Hasskommentaren auf den Zulassung für rheinmaintv verlängert _ Senderprofilen in den sozialen Netzwerken Das regionale TV‑Angebot in Hessen blieb im zu fördern. Außerdem fördert die Medien­ Berichtszeitraum unverändert. Es umfasst anstalt innovative Sendeformate. Überdies die zwei landesweiten Fensterprogramme hat sie auch 2016 die Weiterbildung der Mit- RTL Hessen (RTL) und 17:30 Sat.1 Live (Sat.1), arbeiter der Veranstalter von Lokal‑TV durch den Ballungsraumsender rheinmaintv und Seminare und Workshops unterstützt. das lokale Fernsehspartenprogramm „OF‑TV“ des German Pictures™ e. K. Film & TV Produk- tion, Inhaber Torsten Jaschek. Die Versamm- Hamburg/Schleswig-​Holstein lung der LPR Hessen hat in ihrer Sitzung im Juli ​2016 die Zulassung des regionalen Fern- Stabiles Angebot im Norden _ In Hamburg sehprogramms der Rhein-​Main Ballungs- und Schleswig-​Holstein ist das regionale raumfernsehen Verwaltungs GmbH bis zum Fernsehangebot unverändert geblieben, die Jahr 2022 verlängert. rheinmaintv strahlt seit

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Jahren ein inhaltlich vielfältiges regionales mühlen TV (nichtkommerziell) darf jetzt auch Fernsehprogramm aus. Unter der Woche be- in der weiteren Umgebung der Stadt ver­ trägt der originäre Programmanteil, der sich breitet werden. Das Sendegebiet von lokal tv mit politischen, wirtschaftlichen, sozialen nwm in Bad Kleinen umfasst jetzt auch den und kulturellen Ereignissen sowie Sport aus Großraum Westmecklenburg. neueins (kom- der Region befasst, deutlich mehr als die merziell) bedient jetzt den Großraum Neu- vom Gesetz geforderten 240 Minuten am brandenburg, den Großraum Mecklenbur­ Tag. Gestartet ist das Regionalprogramm gische Seenplatte, den Großraum südliches 2003 in Bad Homburg, seit 2014 wird es in Vorpommern, die Region Uecker-​Randow Mörfelden-​Walldorf produziert, wo seitdem sowie das Gebiet Teterow und Umgebung. auch der Sitz der Gesellschaft ist. Das Pro- Und TV:Schwerin sendet nun für den Groß- gramm ist über Kabel, Satellit und über den raum Schwerin, den Großraum Ludwigslust, Stream im Internet empfangbar. den Großraum Parchim und den Großraum Westmecklenburg. Die MMV und die mabb haben beschlos- Mecklenburg-​Vorpommern sen, ihre Förderung des gemeinsamen Satel- litenkanals BB‑MV-​Lokal‑TV für zwei weitere Lokal‑TV vergrößert Sendegebiete _ In Jahre bis August 2018​ fortzusetzen. Lokal‑TV-​ Mecklenburg-V​ orpommern ist das regionale/ Zuschauende in Mecklenburg-​Vorpommern, lokale TV‑Angebot im Berichtszeitraum mit Berlin und Brandenburg können damit wei- 14 Anbietern zahlenmäßig konstant geblie- terhin ihr jeweiliges Programm über den ben, vier von ihnen erreichen weniger als ­Satellitenkanal BB‑MV-Lokal​ ‑TV empfangen. 10.000 ​Haushalte. Den Sendebetrieb einge- Außerdem wurde im Dezember 2016​ das Ver- stellt hat die Inselfernsehen Betriebsgesell- netzungsprojekt für Lokal‑TV um zwei Jahre schaft mbH & Co. KG (Sitz: Bergen, kommer- bis Ende 2018 verlängert. Es wird seit 2012 von ziell), nachdem sie Ende August 2016​ ihre Zu- der mabb, MMV und der Thüringer Landes- lassung für das Programm Rügen TV zurück- medienanstalt (TLM) betrieben. Aus Mecklen­ gegeben hat. Derweil startete die FAS GmbH burg- V​ orpommern werden insgesamt sieben (Sitz: Stralsund, kommerziell) im September ​ TV‑Programme zum zentralen Einspeise- 2016 ein neues Programm namens Rügen TV, punkt, einem Rechenzentrum in Berlin, zuge- das bis April ​2021 im Großraum Stralsund, führt und von dort weiterverbreitet. Grimmen und der Insel Rügen über Kabel, ­Satellit und Internet verbreitet werden darf. Die Medienanstalt Mecklenburg-​Vorpom- Niedersachsen mern (MMV) hat die Sendelizenzen von vier Lokal ‑TV-P​ rogrammen jeweils um zehn Jahre Sender-​Trio auf Konsolidierungskurs _ verlängert und die Gebiete erweitert, in Nach dem Aus für Os1 in Osnabrück zum Jah- denen sie verbreitet werden dürfen: Greves- resende 2015 sind in Niedersachsen noch drei

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lokale Sender auf Sendung: ev1.‌tv in Lingen/ center. ‌tv Düsseldorf, Studio 47 in Duisburg Ems, regiotv in Lohne und der Friesische und City Vision, Mönchengladbach. Nach Rundfunk (FRF) mit Sitz in Sande. FRF war einem Beschluss der Medienkommission der nach jahrelangen Verlusten 2015 in Schief­ Landesanstalt für Medien NRW (LfM) vom lage geraten, woraufhin Geschäftsführer März ​2016 haben alle drei Anbieter neue Ka- Karl-​Heinz Sünkenberg und sechs weitere belplätze erhalten. Der landesweite Sender Mitarbeiter alle Anteile der ehemaligen Ge- NRW.TV wurde seit April ​2016 nicht mehr ins sellschafter aufkauften und die Pleite ab- analoge Kabel eingespeist und hat Ende Mai wenden konnten. Dank umfangreicher Um- seinen Sendebetrieb ganz eingestellt. Kurz strukturierungsmaßnahmen konnte der Frie- zuvor musste der Sender Insolvenzantrag sische Rundfunk seine Kosten deckeln und stellen, und die Suche nach einem neuen In- Altlasten reduzieren, aber Abgänge im Per- vestor blieb ohne Erfolg. sonal haben Lücken ins Programm gerissen Im Juni ​2016 hat die LfM die Zulassung und auch der Werbezeitenverkauf läuft nicht des regionalen TV‑Programms center.‌tv Re- zufriedenstellend, so dass sich der Sender im gion Düsseldorf/Neuss um zehn Jahre ver- März ​2017 einen radikalen Neustart verord- längert. Darüber hinaus stellt sie regionalen nen musste, um weitermachen zu können. und lokalen Fernsehveranstaltern in Nord- Von den beiden anderen Anbietern liegen rhein- ​Westfalen mit Blick auf eine zuneh- keine aktuellen Zahlen vor, aber bereits 2014 mend digitalisierte Medienlandschaft fi­ hatten die Lokalsender in Niedersachsen nanzielle Hilfe in Aussicht. Für Digitalisie- ihren Kostendeckungsgrad auf 98 Prozent rungsmaßnahmen stehen insgesamt bis zu verbessern können. Mit einer Inhaltsanalyse, 200.000 E​ uro zur Verfügung, um die sich die durchgeführt vom Institut für Medienfor- Sender bewerben können. schung (ImGö)/die netzberater, will die Nie- dersächsische Landesmedienanstalt (NLM) das Programmangebot genauer unter die Rheinland-​Pfalz Lupe nehmen. Regional‑TV arbeitet weiterhin kosten­ deckend _ Neben dem landesweiten Fens- Nordrhein-​Westfalen terprogramm auf Sat.1 senden in Rhein- land-​Pfalz unverändert drei Anbieter fünf Digitalisierung wird gefördert _ Nach eini­ regionale Programme. Sowohl auf Gesell- gen Senderschließungen in den Vorjahren ist schafterebene als auch im Programm haben die lokale TV‑Landschaft in Nordrhein-​West- sich im Berichtszeitraum keine genehmi- falen im Berichtszeitraum stabil geblieben: gungspfIichtigen Änderungen ergeben. Für Neben den beiden landesweiten Fenster­ 2016 liegen keine Zahlen vor, aber die wirt- programmen auf RTL und Sat.1 senden noch schaftliche Lage dürfte etwa auf dem Niveau drei lokale und regionale Fernsehanbieter: des Vor­jahres liegen, als die Sender einen

127 Privates Fernsehen | Fernsehen in den Ländern

Kosten­deckungsgrad von 106 Prozent erziel- TeleVision Zwickau GmbH die Zulassung er- ten. teilt. Das Unternehmen strahlt bereits seit 2003 in der Stadt Zwickau und Umgebung ihr TV‑Informationsprogramm aus. In der Kabel­ Saarland anlage Wurzen, dem bisherigen Verbreitungs­ gebiet von FVN, ist künftig die Muldental TV Die Landesmedienanstalt Saarland (LMS) hat GmbH aktiv. am 15. September 2016 die MSM Medien Saar Nach § 5 Absatz 2 Satz 4 Sächsisches Pri- Mosel GmbH als Veranstalterin der beiden vatrundfunkgesetz kann die Sächsische Lan- Werbefernsehprogramme Saarland Fernse- desanstalt für privaten Rundfunk und neue hen 1 und Saarland Fernsehen 2 zugelassen. Medien (SLM) technische Übertragungskapa­ Vorgesehen ist die Veranstaltung und Ver- zitäten auch ohne Ausschreibung an einen breitung von zwei 24-stündigen reinen Wer- zugelassenen Veranstalter vergeben, wenn beprogrammen, die ausschließlich kommer- dadurch eine bessere Versorgung im Sinne zielle Berichterstattungen und Werbesen- der Zulassung erreicht werden kann. Auf die- dungen beinhalten. Saarland Fernsehen 1 ser Grundlage erhielten auch die Kabel‑TV wird seit 1. März 2017 über die Kabelnetze Marketing GmbH, Brand-Erbisdorf und die der Vodafone Kabel Deutschland im Saarland Regio nal-F­ ernsehen Mittelerzgebirge GmbH verbreitet. Marienberg von der SLM weitere Zulassun- gen zur Veranstaltung ihres lokalen TV‑Infor- mationsprogramms. Sachsen Nachdem 2015 infolge der Novellierung des Sächsischen Privatfunkrundgesetzes erst- Lokal‑TV-Anbieter vergrößern Sendege- mals zugelassene Veranstalter von regiona- biete _ Im Freistaat Sachsen sind derzeit 50 len und lokalen Fernsehprogrammen bei der private Lokalfernsehprogramme auf Sen- Verbreitung ihres Programms finanziell un- dung. Mit seinem Programm Heidenau TV terstützt werden konnten, wird das Förder- ist das Medienzentrum Heidenau e. V. 2016 programm auch 2017 fortgesetzt. Der Säch- als neuer Fernsehprogrammveranstalter in sischen Landesanstalt für privaten Rundfunk Sachsen hinzugekommen. Es stellten aber und neue Medien (SLM) stehen dafür laut auch vier Veranstalter ihren Geschäftsbetrieb Haushaltsplan Mittel in Höhe von 750.000 ​ ein, darunter die ELB‑TV Film- und Fernseh- Euro zur Verfügung. Mit den Mitteln wird die produktions GmbH, die FVN Fernseh- und Verbreitung von neun Programmen geför- ­Videogesellschaft Nordsachsen mbH und die dert. Laut Fördersatzung ist die Vorausset- Info Kabel GmbH in Bischofswerda. Für das zung für die Förderung die Ausstrahlung Sendegebiet Plauen und Auerbach, in dem eines sogenannten betrauten Programmes. bis Ende 2015 Vogtland Regional Fernsehen Darunter werden hochwertige Fernsehpro- GmbH Programm verbreitet hat, wurde der gramme verstanden, welche die bestehende

128 Fernsehen in den Ländern | Privates Fernsehen

Meinungsvielfalt im jeweiligen Versorgungs- Sachsen-​Anhalt gebiet in ausgewogener Weise und in einem angemessenen Umfang zum Ausdruck brin- Nahezu stabiles Angebot im Lokal‑TV _ In gen. Förderfähige Kosten sind technische Sachsen-​Anhalt sind derzeit noch elf lokale ­Zuführungs- und Verbreitungskosten über Angebote auf Sendung. Der Anbieter Comed DVB ‑T und Nachfolgetechniken, über Satellit TV hat sein Lokalprogramm Bodetal TV 2016 und über sonstige Plattformen, wie z. B. Kabel­ mangels wirtschaftlicher Perspektive kurz vor anlagen. Aufgrund der praktischen Erfahrun- Ablauf der Sendelizenz Ende Januar 2017​ ein- gen der ersten Förderrunde hat die SLM die gestellt. Ein neuer Bewerber für das vakante Fördersatzung überarbeitet und den büro- Sendegebiet ist nicht in Sicht. Derweil hat kratischen Aufwand bezüglich der Nachweis­ die Medienanstalt Sachsen-​Anhalt Ende Ja- pflichten der geförderten Veranstalter unter nuar die Lizenzen für TV Halle, RAN1 und gewissen Voraussetzungen gesenkt. RBW um zehn Jahre verlängert. Die anstehende Umstellung auf DVB‑T2 Metropolensender in HD‑Qualität _ Der hat auf die Lokalsender in Sachsen-​Anhalt Medienrat der SLM genehmigte der video​ keinen Einfluss. Alle örtlichen TV‑Veranstal- werkstatt.‌net GmbH Leipzig, einer seit 2007 ter sind nach wie vor über Kabel, im Internet zugelassenen Veranstalterin, eine höhere Da- und über das Lokal‑TV-P​ortal empfangbar. tenrate in der Ausstrahlung per DVB‑T (von Darüber hinaus sind TV Halle, RAN1 und RBW zuvor 3,5 Mbit auf 7 Mbit/s) ‒ damit wird die nach einem Frequenzwechsel weiterhin über zukünftige Ausstrahlung des TV‑Programms DVB‑T zu empfangen. Leipzig Fernsehen in HD‑Qualität möglich. Der Entscheidung vorausgegangen war eine Ausschreibung von digital-terrestrischen Thüringen Übertragungskapazitäten (DVB‑T) zur Ver­ sorgung der Region Leipzig und der Stadt Lokal‑TV künftig auch in HD‑Qualität _ In Dresden. In Dresden bekam die Fernsehen Thüringen sind unverändert sechs große re- in Dresden GmbH (FiD) von der SLM eine gionale Veranstalter auf Sendung sowie drei ­höhere Datenübertragung via DVB‑T geneh- weitere Anbieter, die weniger als 10.000 ​ migt. Damit kann auch „Dresden Fernsehen“ Haushalte erreichen. Die Thüringer Landes- in HD‑Qualität empfangen werden. Die FiD medienanstalt (TLM) hat im Berichtszeit- ist eine seit dem Jahr 2009 zugelassene Ver- raum die Zulassungen für Jena TV (Jena und anstalterin, die in Dresden das TV‑Informa­ Saale-Holzlandkreis), den Saale-Info-Kanal tionsprogramm „Dresden Fernsehen“ im di- (Saalfeld, Rudolstadt, Kaulsdorf und Kams- gitalen Kabel und terrestrisch via DVB‑T aus- dorf), Bad Berka TV und den Stadtkanal Stei- strahlt. nach jeweils um weitere sechs Jahre verlän- gert. Die TLM unterstützte 2016 bereits die Vorbereitungsarbeiten für die Verbreitung

129 Privates Fernsehen | Fernsehen in den Ländern

der Programme aller Thüringer Lokal‑TV-An- staats die Umstellung vom herkömmlichen bieter in HD‑Qualität. Sie förderte 2016 auch Antennenfernsehen auf DVB‑T2, die Nach­ zahlreiche Initiativen und Aktivitäten zur Er- folgetechnik des digitalen Antennenfernse- höhung der Reichweite. Im Rahmen eines hens. Die Umstellung begann in Jena mit der Vernetzungsprojektes (siehe Länderbericht Inbetriebnahme des Senders Kernberge auf Berlin-Brandenburg) wird das Programm der Kanal 56 mit 10 kW Sendeleistung. Zu emp- lokalen TV‑Stationen über ein Rechenzentrum fangen sind die Programme: Das Erste, RTL, in Berlin in die Kabelnetze eingespeist. Dar- ProSieben, Sat.1, VOX und das ZDF in HD‑Qua- über hinaus bringt die IP‑Zuführung natür- lität. Nach und nach soll bis 2019 in den übri­ lich Kosteneinsparungen für die Veranstalter. gen Ballungsgebieten der Umstieg erfolgen, Speziell für den Empfang auf Smart-TVs und der für die Städte Jena, Erfurt, Weimar und mobilen Geräten werden die Signale auch Gera bis zu 40 Programme vorsieht. Mit der aus der Kabelzuführung heraus in Streams zunehmenden Verbreitung und Nutzung von gewandelt. Zudem werden von den Ver­ hochauflösendem Fernsehen wird die The- anstaltern präferierte Inhalte über Apps ab- matik auch für die lokalen Sender bedeut- rufbar geschaltet. Satellitenkunden können sam. Laut Vorgabe der TLM soll auch Lokal‑TV viele Thüringer Programme auch über das unverschlüsselt und in HD‑Format auf allen Lokal­ ‑TV-Portal aufrufen. Plattformen zu sehen sein, möglichst noch im Laufe des Jahres 2017. Dafür werden bei Umstellung auf DVB‑T _ Zum 31. Mai ​2016 den Veranstaltern derzeit die studiotechni- erfolgte in einigen Ballungsräumen des Frei- schen Voraussetzungen geschaffen.

130 Privater Hörfunk Privater Hörfunk | Allgemeine Lage

1 Allgemeine Lage des privaten Hörfunks

Die Medienwelt erlebt im Zeitalter der Digi­ sprachigen ab 10 Jahren täglich ihr Radio­ talisierung den größten Umbruch seit Jahr­ gerät einschalten und im Durchschnitt fast zehnten. Lange Zeit erfolgreiche Geschäfts­ drei Stunden (178 Minuten) mit dem Medium modelle geraten ins Wanken, weil das Pu­ verbringen. Mit Leichtigkeit hat das Radio blikum neue Nutzungsgewohnheiten ent­ den Weg ins (mobile) Internet geschafft, wickelt und immer mehr Zeit im Internet wo Nutzer die Livestreams der Sender über verbringt. Für viele etablierte Medien hat das deren App oder Website bequem und ohne drastische Folgen: Zeitungen und Zeitschrif­ Registrierung oder Abonnement abrufen ten verlieren Auflage, dem linearen Fern­ können. Die vielfältigen Verbreitungsmög­ sehen setzen geänderte Sehgewohnheiten lichkeiten haben das weltweite Datennetz und sinkende Werbeblockreichweiten zu. Sie zur zweitwichtigsten Empfangsart des Ra­ alle erleben, wie global agierende Internet­ dios aufsteigen lassen. Laut dem Digitalisie­ konzerne neue Spielregeln im Medienge­ rungsbericht gaben 2016 fast sechs Prozent schäft einführen wollen und beträchtliche der Bevölkerung an, ihre Lieblingssender am Werbeetats auf sich ziehen. häufigsten über das Internet zu nutzen. Damit rangierte es in der Rangliste der meist­ Radio bleibt Massenmedium _ Inmitten genutzten Empfangsarten hinter dem Spit­ dieser als Disruption bezeichneten Medien­ zenreiter UKW mit 74,3 Prozent und noch vor revolution ist das Radio ein Hort der Stabi­ dem digitalen Antennenradio DAB+, das für lität. Es genießt hohes Vertrauen bei den 3,4 Prozent der bevorzugte Nutzungsweg ­Hörern, bietet ein vielfältiges Programman­ war. gebot und überzeugt Werbekunden mit hohen Reichweiten, verlässlicher Vermark­ Aktionsplan für Digitalradio vorgelegt _ tung und soliden Wirkungsnachweisen. Den Gleichwohl befindet sich das Digitalradio Erfolg beim Publikum und im Werbemarkt nach seinem Neustart im Jahr 2011 hierzu­ verdankt das älteste elektronische Medium lande weiter im Aufwind. Laut Digitalisie­ zwei zentrale Stärken: Es begleitet die Men­ rungsbericht verfügten die Deutschen Mitte schen mit Musik, Information und Unterhal­ 2016 über 8,2 Mio. Digitalradio-​Empfänger, tung durch den Tag und ist über viele Kanäle das waren 29 Prozent mehr als im Vorjahr. empfangbar. Die Zahl der UKW-​Geräte ging im gleichen Es überrascht daher nicht, dass laut Zeitraum um 2,9 Prozent auf 139 Mio. zurück. Media-​Analyse über drei Viertel der Deutsch­ Die Rahmenbedingungen für die Weiterent­

132 Allgemeine Lage | Privater Hörfunk

wicklung der digitalen Radioverbreitung sind 2017 bis 2020 insgesamt 153,3 Mio. Euro zu­ günstig. Im März ​2017 legten Bund und Län­ gesprochen bekommen, um den Netzausbau der gemeinsam den „Aktionsplan für die von DAB+ weiter voranzutreiben und die Transformation der Hörfunkverbreitung in Hörer mit Marketingmaßnahmen zum Um­ das digitale Zeitalter“ vor. Dieser sieht unter stieg von UKW auf DAB+ zu animieren. Ziel anderem vor, dass die Endgeräteindustrie ab von ARD und Deutschlandradio ist es, die 2019 nur noch Multinorm-​Geräte anbietet, ­Simulcastphase so kurz wie möglich zu hal­ die analoge und digitale Signale empfangen ten, weil ein Parallelbetrieb über beide Ver­ können. Der Bund will im Telekommunika­ breitungswege nach Ansicht der KEF nicht tionsgesetz eine Bestimmung aufnehmen, wirtschaftlich ist. Die KEF will den Öffentlich-​ die einen Einbau mindestens einer digitalen Rechtlichen nur dann weitere Mittel für Schnittstelle in Hörfunkempfangsgeräte vor­ DAB+ zur Verfügung stellen, wenn bis 2019 sieht. Darüber hinaus will er darauf hin­ in 27 Prozent der Haushalte ein dafür benö­ wirken, dass eine so genannte Smartradio-​ tigtes Endgerät vorhanden ist, 2016 waren es Regelung EU‑weit eingeführt wird. rund 13 Prozent. Zudem sollen „bedeutende Der Aktionsplan sieht auch vor, frei wer­ Automobilhersteller“ bis dahin DAB+-​Radio dende UKW-​Frequenzen künftig nicht mehr als Serienausstattung anbieten. neu zu vergeben. Das betrifft zunächst vor Der Verband Privater Rundfunk und Tele­ allem den beitragsfinanzierten ARD-​Hörfunk medien (VPRT) hat den Aktionsplan als „nicht und das Deutschlandradio, die in den 2020er-​ markttauglich“ bezeichnet und seine Mitar­ Jahren mit dem Umstieg auf DAB+ beginnen beit im Digitalradio-​Board des Bundesminis­ wollen. Beide haben von der Kommission zur teriums für Verkehr und digitale Infrastruk­ Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunk­ tur (BMVI) zunächst beendet. Der Privatfun­ anstalten (KEF) für die Beitragsperiode von kerverband vermisst ein „marktkonformes

Abb. 37

Meistgenutzte Empfangsart für Radio | in Prozent

, % UKW/analog ,­ % Internetradio , % DAB+ , % Keine meistgenutzte Empfangsmöglichkeit , % (Nutze) keine Empfangsmöglichkeit , % Satellit , % Kabel

Basis: 69,241 Mio. Personen ab 14 Jahre in Deutschland Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht 2016, Kantar TNS.

133 Privater Hörfunk | Allgemeine Lage

Migrationsszenario“ und kritisiert die seiner ZDF​ -Onlinestudie haben Spotify und Co. ihre Meinung nach zu einseitige Förderung von wöchentliche Nutzung zwischen 2014 und DAB+ sowie den Umstand, dass frei werdende 2016 auf zwölf Prozent bei den Ab‑14‑Jähri­ UKW-​Frequenzen der Öffentlich-​Rechtlichen gen verdoppelt; in der Altersgruppe der 14- nicht an die privaten Veranstalter vergeben bis 29‑Jährigen legten die Musikstreamer werden sollen. von 18 auf 33 Prozent zu und wurden damit nahezu doppelt so stark genutzt wie die Medienanstalten schreiben zweiten bun- Livestreams der UKW-​Sender (17 %). Auch desweiten Multiplex aus _ Unterdessen das Videoportal YouTube hat sich dank sei­ geht die Entwicklung von DAB+ weiter. Im Fe­ nes riesigen Musikangebots zu einer Kon­ bruar 2017​ haben die Medienanstalten einen kurrenz für das Radio entwickelt. Laut ARD/ zweiten bundesweiten Multiplex für den ZDF-​Onlinestudie konsumierten 2016 be­ Plattformbetrieb ausgeschrieben. Auch aus reits 26 Prozent der Bevölkerung wöchentlich der Autoindustrie kommen positive Signale. Musikvideos auf dieser Plattform, bei den So werden in Deutschland bereits 21 Prozent unter 30‑Jährigen waren es sogar 63 Pro­ der Neuwagen mit einem DAB+-​Empfangs­ zent. gerät ausgestattet. Wenn diese Quote auf Diese Zahlen zeigen, dass die etablierten 30 bis 40 Prozent steigt, werden die Auto­ Radioanbieter im Netz – anders als in UKW bauer über eine Serienausstattung nachden­ oder DAB+ – ein disruptives Umfeld vorfin­ ken, wie Frank Nowack, bei Ford zuständig für den. Online ist Musik an vielen Stellen (frei) die Entwicklung von Multimedia-​Systemen, verfügbar, Radiosender sind also nur einer im März 2017​ verlauten ließ. Der Verband der von vielen Anbietern und stehen in Konkur­ Automobilindustrie (VDA) sieht in DAB+ eine renz zu anderen Akteuren, die teilweise über Technologie, die zur Basisversorgung für die deutlich mehr finanzielle Mittel verfügen Masse der Autofahrer geeignet ist und nicht und aufgrund ihrer internationalen Verbrei­ in Konkurrenz zu den meist individualisierten tung Skaleneffekte nutzen können. Vielen Services im mobilen Internet steht. Radiosendern fehlt es im Web auch an einem inhaltlichen Profil. Ihre klassischen Kernkom­ Musikstreaming und YouTube setzen Radio petenzen Musik, (regionale) Information, zu _ Genau diese Onlinedienste muss das Service (Wetter, Verkehr), Comedy und das Radio aber im Blick behalten. Denn zu ihnen Community-​Building reklamieren dort auch zählen auch Musikstreaminganbieter wie andere spezialisierte Anbieter für sich. Noch Spotify, Apple Music oder Deezer, die das hat vor allem das Privatradio auf dieses ­Publikum zu einer personalisierten On‑­ ­herausfordernde Umfeld keine hinreichende Demand-​Nutzung erziehen. Ihr Erfolg trägt Antwort gefunden. Doch mit dem Aufbau maßgeblich zur steigenden Audionutzung des Aggregators Radioplayer ist der Branche im Web bei und setzt das klassische, linear zumindest ein erster großer Schritt ­gelungen. verbreitete Radio unter Druck. Laut ARD/ Das Angebot bündelt die Streams des priva­

134 Allgemeine Lage | Privater Hörfunk

Abb. 38

Informierende Mediennutzung gestern | in Prozent

1 Zeitschriften, Nachrichtenmagazine, Wochenzeitungen Basis: 69,563 Mio. Personen ab 14 Jahre in Deutschland, n = 3.774 Quelle: die medienanstalten: MedienGewichtungsStudie 2016-II, Kantar TNS. ten und öffentlich-​rechtlichen Rundfunks und formieren – ein Minus von 2,4 Prozentpunk­ sorgt so dafür, dass sie leicht gefunden und ten gegenüber 2014. Im gleichen Zeitraum ist genutzt werden können. die informierende Nutzung des Internets da­ gegen um 5,2 Prozent angestiegen. Zudem Radio seltener als Informationskanal ge- gaben nur noch zehn Prozent an, dass Radio nutzt _ Auch publizistisch muss Radio um für sie das wichtigste Informationsmedium seine Bedeutung kämpfen, wie die Medien­ ist. Die Hörfunkverantwortlichen sind daher GewichtungsStudie 2016 II verdeutlicht. Dem­ gefordert, ihr Medium weiterzuentwickeln nach nutzten zuletzt nur noch 48,6 Prozent und es den geänderten Gewohnheiten des der Bevölkerung das Medium, um sich zu in­ Publikums anzupassen.

135 Privater Hörfunk | Entwicklung des Programm­angebots

2 Programmliche und wirtschaftliche Entwicklung

2.1 Entwicklung des Programm­ den 2000er-Jahr​ en gingen in Rheinland-​ angebots Pfalz, dem Saarland und Niedersachsen neue Programme dieses Angebotstyps an den Dank des Privatradios können die Menschen Start. Seit Juni ​2016 verfügt auch Schles- in Deutschland ein reichhaltiges Programm­ wig-​Holstein mit Syltfunk über sein erstes angebot nutzen und das in jedem Bundes­ werbefinanziertes Lokalradios, zudem hat land. Im Januar ​2017 waren hierzulande ins­ Mecklenburg-​Vorpommern einer Reihe von gesamt 268 private Radioprogramme zwi­ Special-​Interest-​Sendern aus anderen Bun­ schen Sylt und Garmisch-​Partenkirchen über desländern örtliche UKW-​Frequenzen zuge­ das analoge Antennenradio UKW und/oder wiesen. dessen digitales Pendant DAB auf Sendung. Hinzu kamen 20 bundesweite Privatpro­ Mehr Angebot im bundesweiten Hörfunk _ gramme, die über Satellit und Digitalradio Der bundesweite Hörfunk nimmt im deut­ empfangbar waren, zum Teil aber auch lokale schen Privatradiomarkt eine Sonderstellung UKW​ -Stützfrequenzen nutzten. Der zahlen­ ein. Das Gros seiner Programme wird nicht mäßig größte Angebotstyp blieb das Lokal­ – wie im landesweiten und lokalen Hör­ radio mit 197 Programmen über UKW und funk – über UKW ausgestrahlt, stattdessen 42 Programmen über DAB, dabei handelt es nutzen die Anbieter Satellit, Kabel und DAB+, sich jedoch teilweise um Programme, die si­ um ihre Angebote zu den Hörern zu bringen. mulcast über UKW und DAB senden. Der lan­ Der Start von Schwarzwaldradio im nationa­ desweite Privathörfunk strahlte 58 Angebote len Digitalradio-​Multiplex ließ die Zahl der über UKW und 50 über das digitale Anten­ bundesweiten Anbieter binnen Jahresfrist nenradio aus und war damit der zahlenmäßig von 19 auf 20 steigen. Das Programm aus Of­ zweitstärkste Angebotstyp vor dem bundes­ fenburg ist seit September ​2016 im bundes­ weiten Hörfunk mit 18 via Satellit und neun weiten Multiplex vertreten und will die (Ur­ über DAB verbreiteten Programmen. Auch laubs‑)Region Schwarzwald überregional be­ beim landes- und bundesweiten Privat­radio kannt machen, musikalisch vertraut es auf sind die Simulcast-​Programme bei dieser Classic Hits und Oldies. Zählweise doppelt erfasst. Das Lokalradio hat in den vergangenen Special Interest dominiert bundesweiten Jahren durch das Zutun der Medienanstal­ Hörfunk _ In der Regel wenden sich die An­ ten einen deutlichen Auftrieb erhalten. Seit gebote des bundesweiten Hörfunks an Hörer

136 Entwicklung des Programm­angebots | Privater Hörfunk

Abb. 39

Programmstatistik Hörfunk | Private und öffentlich-rechtliche Programme nach Übertragungswegen

Private Programme Öffentlich-rechtliche Programme Programme UKW UKW DAB DAB Landesrund- UKW in den Ländern landes- lokal landes- lokal gesamt funkanstalten landes- DAB gesamt weit weit weit

Baden-Württemberg 1 19 12 0 22 BR (Bayern) 5 10 10 Bayern 1 69 5 40 87 hr (Hessen) 6 6 6 Berlin-Brandenburg 20 7 8 0 29 MDR (SN, ST, TH) 7 9 9 Bremen 2 2 0 0 4 NDR (HH, MV, SH, NS) 8 11 11 Hamburg/Schleswig-H. 9 2 8 0 17 RB (Bremen) 4 4 4 Hessen 5 3 10 0 9 rbb (BE, BB) 6 6 6 Mecklenburg-Vorp. 2 6 0 0 6 SR (Saarland) 4 5 5 Niedersachsen 3 5 0 0 8 SWR (BW, RP) 7 8 8 Nordrhein-Westfalen 1 45 1 0 45 WDR (NRW) 5 9 9 Rheinland-Pfalz 3 16 1 0 20 Gemeinschafts­ 1 1 1 Saarland 1 6 1 0 7 programme 1 Sachsen 4 15 0 0 19 Sachsen-Anhalt 3 1 4 2 6 Thüringen 3 1 0 0 4 Terrestrisch in den Ländern verbreitete private Programme 268 gesamt 52 16 68 bundesweite Programme Satellit UKW DAB gesamt Satellit UKW DAB gesamt

18 – 9 20 3 2 3 3

Private gesamt 288 Ö-R gesamt 71

Landesweit oder lokal über den jeweiligen Verbreitungsweg empfangbare Programme. Summen jeweils bereinigt um Doppelungen, wie z.B. bundesweite Programme mit zusätzlicher Verbreitung in den Ländern und Simulcast­ ausstrahlungen über UKW und DAB. In mehreren Ländern verbreitete Programme zählen in der Summe nur einfach.

1 Das Programm Cosmo ist ein Gemeinschaftsprogramm von WDR, RB, rbb und SWR International Quelle: Landesmedienanstalten, Stand: Januar 2017. mit speziellen Wünschen. Allein sieben Pro­ lisch geprägten Programme ERF Plus und ERF gramme bedienen zum Beispiel religiös ori­ Pop sind über Satellit sowie regional über entierte Zielgruppen. Dazu gehört das dom­ Kabel empfangbar, wobei ERF Plus sein Pro­ radio der Kölner Erzdiözese, das bundesweit gramm auch im bundesweiten DAB+-E​ nsem­ via Satellit und regional über Kabel und ble ausstrahlt. Der Sender und sein Partner­ DAB+ sowie über UKW-​Frequenzen in Köln, programm ERF Pop finanzieren sich über Pulheim und Fulda zu hören ist. Die evange­ Spenden. Das freikirchliche Hope Channel

137 Privater Hörfunk | Entwicklung des Programm­angebots

Radio können Hörer über Satellit empfangen, Die Station spielt Urban Black Music und ist während das christlich orientierte Radio über Kabel und Satellit sowie in Berlin über Horeb im bundesweiten DAB+-​Multiplex ver­ UKW auf Sendung, während egoFM seine treten ist und zwei UKW-Stützfr​ equenzen in Zielgruppe mit Musik jenseits des Main­ Bayern nutzt. Radio HCJB Deutschland und streams anspricht und neben Satellit auch HCJB Bibel Radio sind über Satellit und Kurz­ UKW​ -Stützfrequenzen in Bayern und Baden-­ welle on Air. Württemberg nutzt; das Programm kann Bei zwei weiteren Sendern des bundes­ auch in vier lokalen DAB+-​Verbreitungsgebie­ weiten Hörfunks ist der Name Programm: ten und vier örtlichen Kabelnetzen in Bayern Schlagerparadies kann man via DAB+ sowie empfangen werden. Energy nutzt den bun­ über Satellit und in Teilen Deutschlands auch desweiten DAB-​Multiplex für sein Programm über Kabel nutzen. Klassik Radio hat sich stark aus Chart-​Musik, einem breiten Genre-​Mix auf die digitale Verbreitung ausgerichtet und und Musiknews. Nach dem Aus für Lounge ist seit 2011 im bundesweiten Digitalradio-​ FM können die Freunde dieser Musikrichtung Ensemble vertreten. Darüber hinaus nutzt der auf nice ausweichen, das über Satellit sowie börsennotierte Sender UKW-Stützfr​ equen­ im Kabel von Hamburg vertreten ist. Ein eher zen in mehreren Bundesländern. Für Schla­ breites Musikangebot finden die Hörer bei gerparadies ist DAB+ der wichtigste Verbrei­ Absolut relax. Der Sender setzt auf melodiöse tungsweg. Das Programm aus Kleinblitters­ Popsongs und sanfte Rockmusik für Hörer dorf bei Saarbrücken muss sich aber auch mittleren Alters und ist bundesweit via DAB+ gegen Radio Paloma und radio B2 behaupten, empfangbar. die ebenfalls in ganz Deutschland distribuiert sind. Radio Paloma bedient seine generatio­ nenübergreifende Zielgruppe ebenfalls mit 2.2 Digitalradio Schlagermusik und ist bundesweit via Kabel und Satellit sowie in Berlin über DAB+ zu Der digitale Hörfunk im Standard DAB+ hören. radio B2 spielt Schlager und Deutsch-​ kommt bei den Hörern in Deutschland immer Pop, hören kann man es deutschlandweit besser an und setzt sich nach seinem Neu­ über Satellit sowie in Berlin über DAB+, Kabel start im Jahr 2011 allmählich im Markt durch. und UKW. Diese Einschätzung lässt sich mit Zahlen aus Vier weitere bundesweite Anbieter haben mehreren aktuellen Untersuchungen bele­ jüngere Hörer im Visier. Zu ihnen gehört der gen. Laut dem Digitalisierungsbericht 2016 Technosender sunshine live, der 2016 von ist die Zahl der DAB-​Geräte in Deutschland Mannheim nach Berlin umgezogen ist. Bun­ binnen Jahresfrist auf 8,24 Mio. gestiegen, desweit ist er über DAB+, Satellit und Kabel was einem Plus von 1,85 Mio. Einheiten oder sowie über UKW in Stuttgart und Rostock zu 29 Prozent entsprach; im Vergleich zu 2013 empfangen. Neben sunshine live geht auch hat sich die Verbreitung von DAB-​Empfän­ Jam FM in ganz Deutschland auf Hörerfang. gern sogar verdreifacht.

138 Digitalradio | Privater Hörfunk

Deutlich mehr DAB-​Endgeräte im Markt _ in Deutschland mit einem digitalen Radio­ Die wachsende Marktdurchdringung von gerät ausgestattet, 2015 lag dieser Wert noch DAB+ wird auch durch andere Zahlen ge­ bei 14 Prozent. Allerdings bieten die Herstel­ stützt. Wie die gfu Consumer & Home Elec­ ler DAB+-​Geräte derzeit meist nur gegen Auf­ tronics im Februar ​2017 mitteilte, verbesser­ preis an. ten sich die Verkaufszahlen der DAB+-​Emp­ fänger im Jahr 2016 auf den Rekordwert von Hörer nehmen Digitalradio immer besser fast 1,2 Mio.; gegenüber 2015 bedeutete das an _ Die steigende Geräteverbreitung korre­ ein Plus von 25 Prozent, während der Absatz lierte mit einer höheren Nutzung von Radio rein analoger UKW-​Radios um elf Prozent via DAB+. Im Jahr 2016 hörten nach dem fiel. Der Umsatz mit DAB-​Empfängern schoss ­Digitalisierungsbericht der Medienanstalten um 27,5 Prozent auf 176 Millionen Euro nach bereits 13,8 Prozent oder 9,53 Mio. der ab oben und wuchs damit gegen den Trend im ­14 ‑Jährigen ihre Lieblingsprogramme zumin­ Consumer-​Electronics-​Markt (minus 4,4 %). dest gelegentlich über ein DAB-​Empfangs­ Positive Akzeptanzwerte für DAB hat auch die gerät, das waren 2,1 Mio. mehr als im Vorjahr GfK im Rahmen einer Studie für den Zentral­ und fast dreimal so viele wie 2013. In der verbrand Elektrotechnik- und Elektroindustrie Rang­liste der meist genutzten Empfangs­ (ZVEI) ermittelt. Demnach besaßen Ende 2016 arten reichte das aber nur für Platz drei hin­ bereits 22 Prozent der Befragten ab 14 Jahren ter UKW (74,3 %) und Internet (5,9 %), aller­ ein Digitalradio und 12 Prozent gaben an, sich dings hat DAB+ das Radiohören über Kabel 2017 ein solches zulegen zu wollen. (2,4 %) und über Satellit (1,2 %) bereits über­ holt. Autoindustrie unterstützt DAB+ _ Getrie­ ben wurde diese Entwicklung vor allem von Nutzungsstudie für DAB+ vorgestellt _ Um den Autoherstellern, die immer öfter DAB-​ mehr über die Nutzer des digitalen Antennen­ Radios in ihre Fahrzeuge einbauen. Im Jahr radios zu erfahren, haben die Medienanstal­ 2016 stieg die Verbreitung dieser Endgeräte ten, ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast in den PKW-​Konsolen um 61 Prozent auf sowie die privaten Anbieter Energy, Neue 3,08 Mio. und wuchs damit deutlich stärker Welle, Regiocast und Schlagerparadies im als die in den Wohnungen (plus 15 Prozent September ​2016 die Pilotstudie DAB+-​Nut­ auf 5,16 Mio.). Die PKW-​Hersteller erkennen zung 2016 vorgelegt, die auf der Befragung zunehmend die Vorteile von DAB+, schließ­ von 2269 Personen mit einem Digitalradio-​ lich können über diesen Verbreitungsweg viel Empfänger im Haushalt basiert. Dabei zeigte mehr und viel genauere Verkehrsinformatio­ sich, dass der Hördauer-​Anteil bezogen auf nen ausgesendet werden, die vom Autoradio die Radioempfangswege bei den DAB-​Besit­ oder dem Navigationssystem entschlüsselt zern schon bei 19 Prozent lag. Insgesamt hör­ werden. Laut dem DAT-​Automobilreport ten sie pro Tag (Montag bis Sonntag) durch­ waren 2016 bereits 21 Prozent der Neuwagen schnittlich 46 Minuten von 248 Minuten über

139 Privater Hörfunk | Digitalradio

Abb. 40 DAB+ und 134 bzw. 43 Minuten über UKW DAB-Programme und Internet. Der Aufwärtstrend des Digitalradios wird bundesweit afk M94.5 * von zwei Entwicklungen befördert: dem Netz­ Absolut relax afk max * ­ausbau und dem wachsenden Programm­ Energy Antenne Bayern angebot. Anfang 2017 konnten in 95 Prozent ERF Plus Das neue Charivari 98,6 * des Bundesgebiets Radioprogramme digital Klassik Radio Digital Classix * über Antenne empfangen werden, die Auto­ Radio BOB! egoFM* 1 bahnen waren sogar zu 98 Prozent versorgt. Radio Horeb ENERGY München * Das nationale DAB+-​Netz umfasst inzwischen sunshine live ENERGY Nürnberg * 110 Sendestandorte, die der Netzbetreiber Schlagerparadies Radio Fantasy Lounge Media Broadcast im Lauf des Jahres 2017 auf Schwarzwaldradio Hit Radio N1 * Deutschlandfunk hitradio.rt1 augsburg * 120 steigern will. Doch auch die regionale Deutschlandradio Kultur kultradio.fm Versorgung wurde ausgebaut. DRadio Wissen / DokDeb Lora/Feierwerk/CRM* MEGA 80s * 1 Zweiter bundesweiter Multiplex ausge- Baden-Württemberg Mgadioe Ra Bayern* 1 schrieben _ Auf der Programmebene setzte baden.fm Münchner Kirchenradio* die Ausschreibung des zweiten bundeswei­ bigFM Pirate Gong * DIE NEUE 107.7 ten Multiplex im November 2​ 016 einen wich­ PN Eins Dance * die neue welle tigen Akzent für DAB+. Anders als der erste PN Eins Urban * Donau3FM pure fm * 1 bundesweite Multiplex wird dieser für den egoFM Radio 2day * Plattformbetrieb vergeben. Er wird über Hitradio Ohr Radio Arabella * 16 Programmplätze verfügen und erlaubt Radio 7 Radio Augsburg * es dem Plattformbetreiber, neue nationale Radio Regenbogen Radio F * Programmmarken über sein Bouquet aufzu­ Radio Teddy Radio Fantasy * bauen. Bis zum Ende der Ausschreibungsfrist Radio Ton Radio Galaxy im Februar ​2017 gingen vier Bewerbungen Radio VHR Radio Galaxy Ingolstadt * Schwarzwaldradio bei den Medienanstalten ein: Digital Audio Radio Gong 96,3 * DASDING Radio Gong 97.1 * Broadcasting Plattform DABP aus Leipzig, SWR1 Landeswellen Radio Ilmwelle * 1 Absolut Digital aus Nürnberg, Media Broad­ SWR2 Radio Ilmwelle 90s * cast Digital Radio, Köln und Radio/o digital SWR3 Radio Ilmwelle Event * aus München. Die Auswahlentscheidung und SWR4 Landeswellen Radio Ilmwelle Schlager * Zuweisung der Übertragungskapazitäten SWR Aktuell Radio IN / ND1 * wird in der ersten Jahreshälfte 2017 erfolgen. Radio München * Bayern Über den ersten bundesweiten Multiplex Münchner Kirchenradio 106.4 TOP FM * konnten die Hörer Anfang 2017 insgesamt Radio Z * 95.5 Charivari * Rock Antenne 12 Stationen nutzen, von denen neun privat Absolut HOT rt1 in the mix * und drei (Deutschlandfunk, Deutschlandradio

140 Digitalradio | Privater Hörfunk

Smart Radio * SWR3 NDR Kultur SWR2 Star FM * SWRinfo NDR Plus SWR3 B5 aktuell WDR 2 NJOY SWR4 Landeswellen B5 plus SWR Aktuell Bremen Hessen Bayern 1 Regionalwellen Bremen Eins Absolut Hot Saarland Bayern 2 Bremen Next Antenne Frankfurt 95,1 Radio Salü Bayern 3 Bremen Vier Antenne Mainz Antenne Saar Bayern plus Cosmo ERF Pop SR 1 BR-Klassik KiRaKa (WDR) harmony.fm SR 2 BR Heimat Nordwestradio Hit Radio FFH SR 3 BR Verkehr interview Radio Unser Ding PULS Hamburg lulu.fm WDR KiRaKa 80s80s Madioeg Ra Berlin-Brandenburg Antenne Sylt planet radio Sachsen, Sachsen- 98,2 Radio Paradiso Anhalt, Thüringen ERF Pop Radio Teddy ERF Pop Mega Radio SNA hr1 R.SA** FG.chic pure fm hr2-kultur MDR 1 Landeswellen Jack FM Radio Paradiso hr3 MDR Kultur lulu.fm Hamburger Lokalradio hr4 MDR Aktuell MAXX FM lulu.fm hr-info MDR Klassik Mega Radio SNA R.SH You FM MDR Sputnik nice NDR 1 Landeswellen MDR Jump pure fm NDR 2 Nordrhein-Westfalen MDR Schlagerwelt radio B2 NDR Blue domradio radio GOLD NDR Info 1LIVE Sachsen-Anhalt Radio Paloma NDR Info Spezial 1LIVE diggi 1A Deutsche Hits Star*Sat Radio NDR Kultur Cosmo 89.0 RTL Antenne Brandenburg NDR Plus WDR 2 89.0 RTL In The Mix Bayern 2 NJOY WDR 3 Radio Brocken Bayern plus WDR 4 radio SAW BR-Klassik Mecklenb.-Vorpommern / WDR 5 Rockland S-A* Fritz Niedersachsen / WDR Event Schleswig-Holstein Cosmo WDR KiRaKa ■ privat Inforadio NDR 1 Landeswellen WDR Vera ■ öffentlich-rechtlich Kulturradio NDR 2 * Verbreitung lokal Rheinland-Pfalz MDR Jump NDR Blue ** nur in Sachsen bigFM WorldBeats 1 radio Berlin 88,8 NDR Info * Verbreitung in DasDing mehreren lokalen radioeins NDR Info Spezial SWR1 Landeswellen Multiplexen

Quelle: Landesmedienanstalten; Stand: Februar 2017.

141 Privater Hörfunk | Digitalradio

Kultur und DRadio Wissen) über den Rund­ landesweiten Multiplex und den lokalen funkbeitrag finanziert waren. Im September ​ DAB+-​Bouquets empfangbar. Zwischen Fe­ 2016 war Schwarzwaldradio als jüngstes Pro­ bruar ​2016 und Februar ​2017 kamen vier An­ gramm im ersten Bundesmix aufgeschaltet gebote hinzu. In Ingolstadt senden seit März ​ worden (s. a. Seite 128). 2016 Ilmwelle Event, Ilmwelle 90’s und Illm­ welle Schlager über DAB+. Ilmwelle Event ist Akzeptanz von DAB+ schwankt je nach auf Liveübertragungen von Veranstaltungen Bundesland _ Die größte Auswahl an DAB+-​ und Ereignissen spezialisiert, während bei Programmen haben die Hörer im Süden Ilmwelle 90’s und Ilmwelle Schlager der Deutschlands, in Berlin/Brandenburg und Name jeweils Programm ist. Im November ​ Sachsen-​Anhalt, auch Hamburg, Hessen und 2016 startete rt1 in the mix als vierter Neu­ Bremen verzeichneten jüngst steigende Pro­ ling. Das Programm für die Region Augsburg grammzahlen. Schaut man in die Bundes­ bedient 16- bis 29‑Jährige mit Musik im For­ länder, so fällt auf, dass überall dort, wo viele mat Rhythmic Contemporary Hit Radio. Dar­ DAB+-​Endgeräte im Markt sind, auch die über hinaus änderten sich bei drei weiteren Nutzung dieses Verbreitungswegs vergleichs­ Programmen die Ausstrahlungsgebiete. Seit weise hoch ist. Bayern und Baden-​Württem­ Juli ​2016 senden Radio München und das berg waren in dieser Hinsicht die besten Bei­ Münchner Kirchenradio jeweils auf einer spiele: Laut Digitalisierungsbericht zählten ­eigenen 24‑Stunden-​Kapazität über DAB+ in sie mit einer Gerätedurchdringung von 15 München. Das bisher landesweit über DAB+ bzw. 14,5 Prozent zu den Top 3 und wiesen sendende PN Eins Dance ist seit September ​ auch in puncto Hördauer der DAB+-​Nutzer 2016 nur noch lokal im Digitalradio-​Ensemble mit 60 bzw. 56 Minuten pro Tag jeweils für Ingolstadt empfangbar. Werte auf, die über dem Bundesdurchschnitt In Berlin-​Brandenburg waren im Februar ​ (46 Min.) lagen. Die ausdauerndsten Digital­ 2017 insgesamt 13 private und 13 öffentlich-​ radio -​Hörer lebten 2016 aber in Sachsen-An­ rechtliche Programme im DAB+-​Bouquet zu halt (77 Min.). Auch Hessen lag mit 59 Minu­ hören. 2016 waren lulu.‌fm, Maxx FM und ten deutlich über dem Schnitt. DAB+ kam nice gestartet, während BHeins und Panjab aber auch in Bundesländern an, die über kein Radio ihre Digitalradioverbreitung einstell­ allzu üppiges Angebot verfügen. So wies ten. nice ist ein Spartenprogramm mit Kul­ Sachsen mit 15,6 Prozent die höchste End­ turinfos, Talk und junger Musik für 19- bis geräteverbreitung auf. 49‑Jährige. lulu.‌fm wendet sich an die Gay-​ Community, während Maxx FM Hörer zwi­ Größere Angebotsvielfalt auch in den Län- schen 14 und 29 Jahren mit Pop, Dance, Hip­ dern _ Bayern bot den Hörern die mit Ab­ Hop, RnB und Electronic Dance Music im For­ stand breiteste Auswahl an Programmen; im mat Urban Contemporary anspricht. Februar ​2017 waren 42 private sowie zehn Veränderungen gab es darüber hinaus im Angebote des Bayerischen Rundfunks (BR) im Digitalradio-​Ensemble von Baden-W​ ürttem­

142 Internetradio | Privater Hörfunk

berg, das nach Bayern und Berlin-​Branden­ radio beendete hingegen seine Ausstrahlung burg die größte Angebotsfülle aufweist. Im über DAB+. Zu den neuen Stationen zählten Februar ​2017 waren dort 14 private sowie das Metropolen- und Wirtschaftsradio An­ sechs Angebote des SWR zu hören, als jüngs­ tenne Frankfurt 95,1 sowie Antenne Mainz, ter Sender startete das private Kinderpro­ lulu.‌fm und die nichtkommerziellen Sender gramm Radio Teddy landesweit in DAB+. Neu RadaR, Radio Darmstadt, Radio RheinWelle ​ dabei sind auch der Stuttgarter Lokalsender 92,5 und RadioX. Insgesamt summierte sich Die Neue 107.7 und die Bürgermedien BW, die das DAB+-​Angebot in Hessen auf 14 private das Hochschulradio HORADS 88.6, das Freie und sechs Wellen des hr. In Sachsen, Sachsen-​ Radio Wiesental und das Freie Radio Wüste Anhalt und Thüringen brachte der MDR sein Welle umfassen. Diese Angebote sind paral­ neues Programm Schlagerwelt via Digital­ lel über UKW empfangbar und wechseln radio on air und baute sein Angebot auf sich täglich in der DAB+-​Ausstrahlung ab. ­sieben Programme aus. Die Junge-​Leute-​ Radio Paradiso hat sich aus dem Digitalradio-​ Marke bigFM sendet seit 2017 in Rheinland-​ Ensemble im Südwesten zurückgezogen. Pfalz und Baden-W​ ürttemberg anstelle von DAB+ kommt inzwischen auch in Ham­ bigFM Worldbeats im jeweiligen landeswei­ burg in Schwung, wo 2016/17 insgesamt vier ten DAB+-​Multiplex. In Mecklenburg-​Vorpom­ private Angebote im landesweiten Multiplex mern, Niedersachsen, Nordrhein-​Westfalen, hinzukamen: lulu.‌fm, Radio Schleswig-​Hol­ dem Saarland und Schleswig-​Holstein blieb stein, das evangelisch geprägte ERF Pop und das DAB+-​Angebot gegenüber dem Vorjahr Antenne Sylt. Sie ließen die Zahl der privaten unverändert. DAB -​Programme auf zehn steigen, hinzu kamen acht Angebote des NDR. Im Februar ​ 2017 wurde zudem bekannt, dass mit Ham­ 2.3 Internetradio burg Zwei und Marktführer Radio Hamburg weitere prominente Veranstalter eine DAB+-​ Das Radio verdankt seine Stärke in erster Verbreitung in ihrer Heimatstadt anstreben Linie der klassischen UKW-V​ erbreitung, die und entsprechende Verträge abgeschlossen für 74,3 Prozent der Personen ab 14 Jahre in haben. In Bremen wurde das dortige DAB+-​ Deutschland die meistgenutzte Empfangsart Ensemble durch die Aufnahme von acht NDR-​ ist. Daneben hat sich das Internet als wei­ ­Angeboten ebenfalls aufgewertet. Neben terer Distributionskanal für Hörfunkinhalte ihnen sind auch vier Angebote von Radio etabliert und ist nach den Ergebnissen des ­Bremen sowie das Kinderradio KiRaKa des Digitalisierungsberichts 2016 bereits für WDR digital über Antenne empfangbar. 5,9 Prozent der ab 14‑Jährigen in Deutsch­ Hessen ist ein weiteres Bundesland, in land der präferierte Empfangsweg. Für die dem das digitale Antennenradio mehr Pro­ klassischen Hörfunkveranstalter stellt das gramme aufbieten kann. Innerhalb eines Jah­ (Mobile) Web eine Chance dar, denn sie kön­ res kamen sieben Angebote hinzu, interview nen anders als über die regional oder lokal

143 Privater Hörfunk | Internetradio

begrenzte UKW-​Ausstrahlung Hörer aus allen ebenfalls, wie intensiv der Wettbewerb des Teilen Deutschlands und der Welt erreichen. klassischen Hörfunks mit anderen Audio­ Auch die rasante Verbreitung von Smart­ angeboten im Netz ausgefochten wird. Am­ phones hat für Radio positive Seiten, weil sie bivalent ist das Verhältnis vieler Radioverant­ neue Nutzungsmöglichkeiten schafft. Laut wortlicher insbesondere zu Spotify. Viele Sen­ dem Webradiomonitor 2016, den Goldmedia der erstellen unter ihrem Namen Playlists, im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale verbreiten diese über den schwedischen Mu­ für neue Medien (BLM), des Bundesverbands sikdienst und wollen so neue Hörer für ihre Digitale Wirtschaft (BVDW) und des Verbands Marke gewinnen bzw. bestehende fester an Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) er­ sich binden. Anbieter wie bigFM oder radio stellt hat, hörten zuletzt bereits 79 Prozent ffn sind sogar Kooperationen mit Spotify ein­ der Online-​Audiohörer Radio und Musik über gegangen und haben nach ihm benannte Apps oder Mobile Websites. Chartshows in ihr lineares Programm auf­ genommen. Beitragsfinanzierte Anbieter wie Mehr Audionutzung im Web _ Nach den SWR, BR, Deutschlandradio oder Tagesschau Ergebnissen der ARD/ZDF-Onlinestudie ist gehen noch weiter und verbreiten einen Teil die Nutzung von Radio und sonstigen Audio­ ihrer Audio- und Videoinhalte über Spotify. angeboten im Netz seit Jahren kontinuierlich Anfang 2017 stammten nach Angaben des gestiegen und wird für viele Menschen zu­ Musikdienstes rund 60 Prozent der über nehmend zur Gewohnheit. So ist der Anteil 300 Podcasts aus dem deutschsprachigen der Onliner, die Audio bereits regelmäßig Raum von öffentlich-​rechtlicher Seite. mindestens einmal pro Woche im Netz ge­ Doch Spotify ist auch ein Konkurrent des nutzt haben, von 2015 auf 2016 um sieben Hörfunks, denn es stellt seinen Usern die Prozentpunkte auf 40 Prozent angestiegen. ­jeweils passende Musik zu verschiedenen Dabei liegt die mindestens wöchentliche ­Beschäftigungen oder auch Stimmungen zur Nutzung der Musikstreamingdienste wie Verfügung. Zudem kann jeder Musik ent­ Spotify oder Apple Music mit 12 Prozent nur sprechend seiner individuellen Vorlieben noch geringfügig hinter dem Hören der klas­ ­kuratieren. Spotify stellt auch ständig neue sischen Radioangebote live oder zeitversetzt Songs oder Künstler vor und greift damit eine mit 14 Prozent. Bei den jungen Leuten zwi­ Kernkompetenz des Radios an. Zunehmend schen 14 und 29 Jahren rangieren Spotify und erstellt Spotify auch eigene Wortinhalte und Co. mit 33 Prozent bereits klar vor dem Live-​ wirbt dazu Talente beim Hörfunk ab (siehe Radiohören (17 %); in dieser Altersgruppe ist Kapitel Programmgestaltung), um so seine auch der Konsum und das Herunterladen von Nutzerbasis zu verbreitern. MP3‑Dateien (41 %) sehr beliebt. Doch auch andere Musikstreaming­ dienste greifen das Radio an. Deezer hat über Musikstreaming – Freund und Konkurrent 40.000 ​Podcasts in sein Angebot integriert des Radios _ Diese Nutzungsrealität belegt und weitere lizenziert, der Anbieter produ­

144 Internetradio | Privater Hörfunk

Abb. 41 Nutzung von Audioanwendungen im Internet 2015/2016 | in Prozent; mind. einmal pro Woche

Audio (inkl. Radio live) +    

Radioprogramme live + zeitversetzt im Internet +    

Musik-Streamingdienste (z. B. Spotify) +     andere Plattformen (z. B. LastFM) +   

Musik über YouTube + 



       

◼  ◼ 

Basis: Deutschsprachige Onlinenutzer ab 14 Jahren (2015: n = 1.432; 2016: n = 1.264) Quelle: ARD/ZDF Onlinestudie 2015, 2016. ziert aber auch eigene Hörspiele und Hör­ und Musikerkennungsdienste wie Shazam bücher. Amazon wird ab der Saison 2017/18 oder Soundhound. Letztere wurden laut für vier Jahre die Spiele der ersten und zwei­ ARD/ZDF-Onlinestudie im Jahr 2016 bereits ten Fußball-​Bundesliga via Online-Audio von sieben Prozent der ab 14‑Jährigen min­ übertragen und hat Sport1 im Poker um die destens einmal pro Woche genutzt. Der Netcast-​Rechte ausgestochen. ­Musikkonsum bei YouTube erreichte sogar 26 Prozent und war damit fast doppelt so YouTube ist wichtiger Verbreitungsweg für stark wie das klassische Radio im Web (14 %). Musik _ Weitere Mitbewerber im Audio-​ Betrachtet man die 14- bis 29‑Jährigen, Nutzermarkt sind die Videoplattform YouTube sind die Unterschiede noch stärker: Während

145 Privater Hörfunk | Internetradio

63 Prozent von ihnen 2016 mindestens ein­ Weg Inhalte erhalten, die sie woanders nicht mal pro Woche Musik bei YouTube aufriefen bekommen. und 22 Prozent Shazam und Co. nutzten, hör­ Die Auswahl ist inzwischen riesig. Der ten nur 17 Prozent herkömmliche Radiopro­ Webradiomonitor erfasste 2016 über 10.000 ​ gramme live oder zeitversetzt im Internet. Online -​Audio-​Angebote in Deutschland, was einem Plus von 3,5 Prozent gegenüber dem Webradiomonitor verzeichnet größeres Vorjahr entsprach. Das Gros entfiel mit rund Angebot _ Die wachsende Zuwendung der 7.700 auf so genannte User-generated Radio-​ Nutzer zu Online-Audio hängt auch mit der Streams und redaktionell kuratierte Playlists großen Vielfalt zusammen. Sie ist für 69 Pro­ der Streaming-​Plattformen (plus 4,6 %), wäh­ zent der Nutzer das wichtigste Nutzungs­ rend die Anzahl der reinen Webradios ohne motiv. Wie der Webradiomonitor herausfand, Anbindung an einen UKW-Sender​ um 1,3 Pro­ schätzen die Hörer aber auch den Umstand, zent zurückging. Dies legt den Schluss nahe, dass sie Online-Audio fast überall nutzen und dass User-generated Streams die herkömm­ unabhängig von festen Sende­abläufen kon­ lichen Webradios zumindest teilweise sub­ sumieren können und dass sie über diesen stituieren. Auf die Livestreams von UKW-­Pro­

Abb. 42 Online-Audio-Angebote in Deutschland 2015/2016

2015 Änd. in 2016 Prozent

Webradio-Streams 2.442 + ,% 2.453

User-generated- Radio-Streams/ redaktionell kuratierte 7.350 +,% Playlists der 7.686 Streaming-Plattformen

Gesamt www 9.762 +,% 10.139

Quelle: Webradiomonitor 2016, BLM, BVDW, VPRT.

146 Internetradio | Privater Hörfunk

grammen (Simulcast) trifft dies weniger zu; hier Nachholbedarf, wenn man den Ergeb­ ihre Zahl ist um 16 Prozent auf 415 gestiegen. nissen der ARD/ZDF-​Onlinestudie 2016 folgt. So gaben nur 3,4 Prozent der Onliner an, die Nutzung von Simulcast und Webradios Apps von privaten Hörfunksendern am häu­ vergleichsweise gering _ Bei aller Freude figsten zu nutzen, jene der öffentlich-​recht­ über die zusätzlichen Nutzungsoptionen und lichen TV- und Radiosender schnitten mit die große Audio-​Vielfalt im Web darf jedoch 7,6 Prozent etwas besser ab. Wenn man be­ nicht übersehen werden, dass die Livestr­ eams denkt, dass nach den Ergebnissen des Web­ des UKW-​Hörfunks und die reinen Webradios radiomonitors fast acht von zehn Online-​ im Vergleich zu den Musikstrea­mingdiensten Audio-​Nutzer über App oder Mobile Website und User-generated Radios nicht besonders Radio bzw. Musik hören, wird klar, wie wich­ herausragen. Einen Beleg dafür liefert die tig ein attraktiver Mobile-​Auftritt für die MA Audio 2016. In ihr erzielten die erfassten Hörfunkanbieter künftig sein wird. Bereits Simulcast-​Programme der klassischen Sender 2016 erfolgten nach Angaben der befrag­ nur eine Tagesreichweite von etwas mehr ten Online-​Audio-​Anbieter 30 Prozent aller als einer Million Hörer (Montag bis Sonn­ Sessions über Apps und Mobile Websites, bis tag) und waren damit in etwa so stark wie 2018 soll dieser Anteil auf 41 Prozent steigen. ­Spotify, laut.‌fm und Co. Web-​only-​Angebote kamen nur auf 180.000 ​Hörer. Ähnlich sind Amazon Echo als neuer Audio-​Verbrei- die Relationen, wenn man die Hörer pro tungskanal _ Die Online-​Verbreitung von Tag betrachtet. Hier erzielten die Simulcast- Audioinhalten erhält aber auch durch Car-​ und Web-​only-​Angebote mit 1,14 Mio. bzw. Entertainment-​Systeme und Audio-​Home-​ 390.000 zusammen weniger Reichweite als Anlagen eine zusätzliche Dynamik. Laut Web­ User-generated Radio und Musikstreaming­ radiomonitor griffen 2016 schon 26 Prozent dienste (2,68 Mio.). Das war in erster Linie der Online-​Audio-​Nutzer auch im PKW auf auf das vergleichsweise starke Abschneiden Hörinhalte aus dem Web zu. Die Autoher­ von Spotify zurückzuführen. Der Musikdienst steller haben auf diesen Trend reagiert und war die Nummer eins unter den Online-​ bieten ihren Kunden Entertainmentsysteme Audio-​Anbietern und schaffte es mit 2,44 Mio. wie Apple CarPlay oder Android Auto an, Hörern pro Tag auch in die Top 10 der konver­ die auch Audio-​Streaming ermöglichen und genten Einzelangebote. damit eine Konkurrenz für das Autoradio darstellen. Radio hat Nachholbedarf im Mobile Web _ Sprachgesteuerte Lautsprecher wie Ama­ Spotify erreicht seine Nutzer vor allem über zon Echo dringen ebenfalls in den Markt, was seine App. Beim Radio ist die Nutzung über für die Audioanbieter ein zweischneidiges Smartphone bislang dagegen nur schwach Schwert darstellt. Einerseits entstehen so ausgeprägt (siehe Kapitel Entwicklung der neue Gatekeeper, andererseits erschließen Hörfunknutzung). Speziell das Privatradio hat sich die Sender über sie einen weiteren Ver­

147 Privater Hörfunk | Internetradio

Abb. 43

Leistungswerte Audio-Angebote | Hörer pro Tag

Top 10 Audio-Werbeträger Hörer pro Tag in Tsd. Top 10 Online-Audio-­Angebote Hörer pro Tag in Tsd. (UKW, Online-Audio) 14+ 14–49 14+ 14–49 radio NRW 6.529 3.558 Spotify 2.444 2.145 Antenne Bayern 5.213 3.314 RMS Online Audio 1.018 760 SWR 3 5.090 2.981 RMS Online Audio Männer 877 654 1LIVE 4.664 3.860 RMS Online Audio 30+ 804 575 WDR 2 4.455 2.146 SpotCom Webradio Kombi 646 484 Bayern 3 3.932 2.420 RMS Online Audio 14-29 550 436 Bayern 1 3.772 1.131 RMS Online Audio Frauen 454 334 NDR 2 3.744 1.815 RMS Online Audio Kompakt 394 298 Hit Radio FFH 2.472 1.553 Atennen Bayern Webradio Kombi 343 247 Spotify 2.444 2.145 Studio Gong Webcast 212 176

Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre, Hörer eines durchschnittlichen Tages, Mo.–Fr. Quelle: MA Audio 2016. breitungskanal. Seit Februar ​2017 bietet Viele Finanzierungsquellen für Online-​ Amazon seine Sprachsteuerung über Echo Audio _ Für den Betrieb ihrer Online-​Audio-​ und die kleinere Version Echo Dot hierzu­ Angebote nutzen die Anbieter mehrere Erlös­ lande im freien Verkauf an; über sie können modelle. Öffentlich-​rechtliche Programme Nutzer zum Beispiel die Wettervorhersage finanzieren ihre Streams, Apps und Media­ erfragen, ein Taxi ordern oder ihre Heim­ theken über den Rundfunkbeitrag, viele pri­ elektronik steuern. Audioanbieter zeigen vate Anbieter setzen dagegen auf die Werbe­ ebenfalls reges Interesse an Amazon Echo. So finanzierung mithilfe von Instream- und Pre-​ können die 1.100 privaten und öffentlich-​ Roll-​Spots sowie Display-​Ads, während sich rechtlichen Radiokanäle des Aggregators Musikdienste wie Spotify und Deezer für ­Radioplayer seit Januar ​2017 über die Laut­ eine Mischfinanzierung aus Abo- und Werbe­ sprecher Amazon Echo und Echo Dot gefun­ erlösen entschieden haben. Mitbewerber wie den und abgespielt werden. Dazu müssen Apple Music oder Amazon Prime Music sind die Hörer den Radioplayer über den Sprach­ komplett werbefrei und setzen auf Abo-​ dienst Alexa als so genannten Skill aktivie­ ­Modelle oder Mitgliedsbeiträge. Laut Web­ ren. Auch einzelne Hörfunkanbieter wie Hit radiomonitor konsumierten zuletzt jedoch Radio FFH, Antenne Bayern oder Radio Gong ​ 83 Prozent der Online-​Audio-​Hörer (überwie­ 96.3 haben Skills für Alexa eingerichtet und gend) die Gratisangebote, während kosten­ sind auf der Echo-​Plattform präsent. pflichtige Dienste nur bei einer Minderheit Anklang fanden.

148 Programmgestaltung | Privater Hörfunk

Werbemarkt für Online-Audi​ o wächst von 2.4 Programmgestaltung niedrigem Niveau _ Der Werbemarkt für Online-​Audio ist nach wie vor klein, wächst Werbefinanzierte Hörfunkprogramme zeich­ aber zweistellig. Im Jahr 2016 nahmen die nen sich durch eine besondere Machart aus. Anbieter nach einer Prognose des Webradio­ Sie richten sich in der Regel an eine klar um­ monitors rund 21 Mio. Euro netto mit Wer­ rissene Zielgruppe und orientieren ihre Pro­ bung ein, gegenüber dem Vorjahr würde das grammbestandteile an den Wünschen und einem Plus von rund 24 Prozent entsprechen. Erwartungen der anvisierten Hörerschaft. Im Verglichen mit den 760 Mio. Euro, die für sogenannten Formatradio folgen Musikaus­ 2016 im klassischen UKW-​Hörfunk erwartet wahl, Moderation, Wortbeiträge und die Pro­ wurden, ist das ein niedriger Wert. Es gibt grammpräsentation festgelegten Regeln, die mehrere Gründe für die relativ geringe Be­ das Publikum zum möglichst langen Verwei­ deutung von Online-​Audio-​Werbung. Viele len animieren sollen, indem sie gute Stim­ der webbasierten Hörangebote weisen nach mung verbreiten und Abschaltimpulse ver­ der neuen Konvergenzstudie MA Audio meiden. Das Bemühen um einen strukturier­ im Vergleich zum UKW-​Radio eher geringe ten Programmablauf ist auch dem Umstand Reichweiten auf und erscheinen vielen Un­ geschuldet, dass sich die Privatsender über ternehmen daher als Werbeträger verzicht­ Werbung refinanzieren müssen und deshalb bar. Zudem ist die Erhebungsmethode der ein klares, wiedererkennbares Profil benöti­ MA Audio umstritten (siehe Kapitel Entwick­ gen, mit dem sie sich im Wettbewerb um lung der Hörfunknutzung). Ein Teil der Nach­ Hörer und Werbekunden von der Konkurrenz frager ist sich daher unsicher, ob die Reich­ unterscheiden, um so möglichst hohe Reich­ weitenrelationen zwischen UKW-​Radio und weiten und Werbeeinnahmen zu erzielen. Online-​Audio in der MA Audio valide abge­ bildet werden. Diese Zweifel erschweren Formatvielfalt bleibt gering _ In Deutsch­ auch eine klare Antwort auf die Frage, wie land hat das Privatradio allerdings keine son­ viele zusätzliche Audionutzer sich im Rah­ derlich breite Formatvielfalt hervorgebracht, men einer konvergenten UKW- und Online-​ was auch an den rechtlichen Rahmenbedin­ Audio-​Kampagne wirklich erreichen lassen. gungen liegt. Da Hörfunk hierzulande Län­ Auf der anderen Seite eignen sich webba­ dersache ist, müssen die regionalen und lo­ sierte Audio-​Angebote gut als Ergänzung zu kalen Programmanbieter des Privatradios in anderen Werbemaßnahmen, denn sie errei­ ihren eng umrissenen Sendegebieten mög­ chen vor allem die Trendgruppe der Jugend­ lichst viele Hörer ansprechen, um für (über­ lichen und jungen Erwachsenen, von denen regionale) Werbekunden attraktiv zu sein. nicht wenige gar kein klassisches Radio mehr Aus diesem Grund konzentrieren sich die hören. meisten von ihnen auf das jüngere Massen­ publikum unter 50 Jahren, weil es von der Werbewirtschaft am häufigsten nachgefragt

149 Privater Hörfunk | Programmgestaltung

Abb. 44 Programmformate der Privatradios

 AC-Formate (, %)  AOR ( ,ƒ %)  AC  AC/Euro AC  CHR (, %)  AC/Hot AC  CHR   AC/Oldie-based AC  UC  AC/Rock-orientiert ƒ Young CHR  AC/Soft AC  EHR

 Klassik/Jazz ( , %)  Jazz  Klassik

 Sonstige (, %)  Oldies/Volksmusik ( , %)  Sonderformat Religion  Melodie  Sonderformat fremdsprachig  Oldies/Volksmusik ƒ Sonderformat Kinder  Sonderformat sonstige  MOR (, %)

Quelle: Angaben der Landesmedienanstalten, eigene Recherche. Stand Januar 2017. wird und sich Kontakte in dieser Zielgruppe 30 Jahren und wollen sie mit trendigen Mo­ am besten vermarkten lassen. deratoren, Chart-​Musik, Lifestylethemen und Aktionen in Social Media an sich binden. In AC und CHR dominieren die Formatland- Deutschland fanden sich 233 Programme in schaft _ Im Ergebnis führt das zu einer Do­ einer dieser beiden Formatgruppen wieder, minanz von nur wenigen, massenkompatib­ das waren sieben mehr als im Vorjahr. Allein len Formaten. Im Januar ​2017 strahlten über 109 Stationen vertrauten auf das Hauptfor­ 80 Prozent aller werbefinanzierten Privat­ mat AC, weitere 75 entfielen auf Oldie-​based radios in Deutschland ihr Programm in den AC, Hot AC, Euro AC, Soft AC und Rock-orien­ Formaten Adult Contemporary (AC) und Con­ tiertes AC. In der CHR-​Familie dominierte das temporary Hit Radio (CHR) aus. AC‑Sender Hauptformat CHR/Young CHR mit 39 Pro­ ­bedienen die werberelevante Zielgruppe zwi­ grammen, auf Urban Contemporary (UC) und schen 14 und 49 Jahren mit Hits verschiede­ European Hit Radio (EHR) entfielen zehn An­ ner Musikrichtungen und Jahrzehnte sowie gebote. Alle anderen Formate waren von un­ Service, Information, Mitmachaktionen und tergeordneter Bedeutung. Promotions. Ihr Programm ist von lockerer Moderation und hohem Musikanteil ge­ Streamingdienste werben Personal bei prägt. CHR-​Programme zielen auf den Musik­ Radio ab _ Das über mehrere Jahrzehnte geschmack der jungen Erwachsenen unter ausgereifte Formatradio ist durch die ver­

150 Programmgestaltung | Privater Hörfunk

änderten Hörgewohnheiten des Publikums der ersten und zweiten Fußball-​Bundesliga unter Druck geraten. Vor allem Musikstream­ erworben. Ähnlich wie Spotify warb auch ingdienste wie Spotify, Deezer, Apple Music Amazon Personal beim Radio ab. Seit 2016 oder Soundcloud sowie die Bewegtbildplatt­ stehen die ehemaligen Musikchefs von An­ form YouTube mit ihrem reichhaltigen Musik­ tenne Bayern und radio NRW, Axel Barton videoangebot setzen der herkömmlichen und Jens Kopel, sowie Florian Fritsche, Ex‑­ Machart des linearen Radios zu und haben Manager des Fußballradios 90elf, in Diens­ die On‑Demand-​Nutzung von Audioinhalten ten des US‑Riesen. kultiviert. In Streamingdiensten wie Spotify Um im Konkurrenzumfeld der Streaming-​ können sich die Nutzer ihre Lieblingsmusik ­Anbieter bestehen zu können, muss Radio selbst zusammenstellen und Playlists mit seinerseits in neue Inhalte und in deren Per­ anderen teilen. Zudem bieten diese Dienste sonalisierung und Auffindbarkeit im Netz in­ auch selbst kuratierte Streams, die Nutzer in vestieren. Zudem darf sich das Medium nicht allen Stimmungslagen begleiten und damit allein auf seine hohen Reichweiten in der dem Radio ähnlich werden. Neben Musik set­ UKW-​Welt verlassen, sondern muss digitale zen die Angreifer aus dem Web zunehmend Verbreitungswege nutzen, um seine (poten­ auf Wortinhalte und bedienen sich dabei der ziellen) Nutzer überall dort zu erreichen, wo Talente aus dem Radio. So hat Spotify die sie sich gerade aufhalten. Dazu gehören auch ­Comedians Jan Böhmermann und Olli Schulz Social-​Media-​Plattformen und Messenger­ von der rbb-W​ elle radioeins abgeworben, wo dienste wie Facebook, WhatsApp, Instagram sie zuvor die Sendung „Sanft und Sorgfältig“ oder Snapchat. In der Praxis funktioniert das gestalteten. Seit Mai ​2016 publizieren sie bereits gut. Laut dem Webradiomonitor 2016 beim schwedischen Musikdienst ihren Pod­ haben 44 Prozent der Online-​Audio-​Nutzer cast „Fest & Flauschig“, der über 30‑Jährige über Facebook und 39 Prozent über Whats­ ansprechen soll, die dort bisher nicht oder App schon einmal Kontakt zu einem Online-​ nur sporadisch auftauchten. Audio-​Anbieter aufgenommen. Relevant sind Spotify-​Konkurrent Deezer setzt neben die Social-​Media-​Kanäle aber auch für die Musik ebenfalls auf Wortbeiträge und bietet Online-​Audio-​Veranstalter und die Radio­ seinen Nutzern über 40.000 ​Podcasts sowie sender selbst. Sie sehen in Facebook, Twitter Hörspiele und Hörbücher von prominenten sowie der eigenen Community, der Kommen­ Autoren. Das Unternehmen unterhält auch tarfunktion auf der Website und Livechats Partnerschaften mit Fußballclubs wie FC Bar­ wichtigsten Interaktionskanäle. celona, Manchester United oder FC St. Pauli. Der Online-​Versandhandel Amazon schärft Radio braucht neue crossmediale Inhalte ebenfalls sein Audioprofil mit Wortinhalten für die Social-Media-​ Generation ​ _ Unstrit­ und hat für seinen Service Amazon Prime tig ist aber auch, dass das Radio neben dem Music ab der Saison 2017/18 für vier Jahre die linearen, Musik-dominierten Programm zu­ Netcast-​Rechte für Live-​Audioübertragungen sätzliche Inhalte benötigt, um den Kontakt

151 Privater Hörfunk | Entwicklung der ­Hörfunknutzung

zur Social-​Media-​affinen Jugend aufrecht­ Nutzern einen Zugang zur Audiowelt im zuerhalten. Wie das gelingen kann, hat un­ (mobilen) Internet. Und Smartphones, Tab­ längst das konvergente Content-​Netzwerk lets, PCs, Laptops, WLAN-​Radios, Docking­ funk vorgemacht. Das im Oktober ​2016 ge­ stations oder Smarthome-​Lautsprecher lie­ startete Angebot des öffentlich-​rechtlichen fern die dafür nötige Hardware. Rundfunks erzielte mit der Reality-Soap​ „I am Serfina“ eine positive Resonanz beim jungen Radionutzung steigt auf hohem Niveau _ Zielpublikum. Die Serie ist als Video auf In diesem Umfeld aus immer neuen Wett­ Snapchat, Instagram und YouTube zu sehen, bewerbern, Verbreitungswegen und Geräten jede Folge konnte aber auch als Podcast ge­ hat sich der klassische Hörfunk in Deutsch­ hört werden. Auch das Privatradio startet land bislang gut geschlagen. Laut Media-​ neue hybride Angebote. Im März hat das Analyse ist es den privaten und öffentlich-​ ­bayerische Start-up Yantzu eine Smartphone-­ rechtlichen Programmen im Jahr 2016 sogar App für personalisiertes Radio vorgestellt. gelungen, mehr Hörer zu erreichen. So stei­ Die App bringt die individuelle Musikaus­ gerte das Radio seine Tagesreichweite 2016 wahl diverser Radiostreams und Streaming­ im Vergleich zum Vorjahr in allen Altersgrup­ dienste mit einem ebenfalls personalisier­ pen, auch die Nutzung außer Haus und im ten Content-Angebot zu einem persönlichen Auto sowie die über Smartphone und Inter­ Radio-­Mix zusammen. Die Nachrichtenin­ net legte zu. Insgesamt schalteten 2016 pro halte stammen von der Radioholding Regio­ Tag rund 55,52 Mio. Deutschsprachige ab cast, Yantsu stellt die Technologie. 10 Jahren ihr Radio auf Empfang, das waren 1,24 Mio. mehr als im Vorjahr. Beide Systeme profitierten vom Aufschwung: Die Privaten 2.5 Entwicklung der steigerten ihre Tagesreichweite um 1,9 Pro­ ­Hörfunknutzung zent auf 28,8 Mio., die Öffentlich-​Rechtlichen wuchsen um 2,3 Prozent auf 55,5 Mio. Noch nie hatte das Radio mehr Konkurrenz Zwischen 2015 und 2016 stieg der Anteil durch andere Audioangebote als heute. Mu­ der täglichen Radiohörer bezogen auf die sikstreaming- und Videoplattformen, Social Grundgesamtheit von 75,2 auf 76,6 Prozent. Audio Networks, Music-​Stores, nutzergene­ Im Weitesten Hörerkreis (WHK) legte der Hör­ rierte Musikportale oder Podcast-​Anbieter – funk von 92,1 auf 92,9 Prozent zu. Die Hör­ sie alle kämpfen um die Gunst der Hörer und dauer blieb im Jahresvergleich mit 178 Minu­ knabbern am Zeitbudget der Mediennutzer. ten stabil, während die Verweildauer, also die Hinzu kommen immer neue Distributions­ Hördauer der Hörer, um fünf auf 232 Minu­ kanäle in der digitalen Welt, die der klassi­ ten nachgab. Dennoch: Die meisten Hörer schen Radioverbreitung über UKW Konkur­ halten ihren Lieblingssendern trotz des ge­ renz machen. Apps, Websites, Sprachassis­ stiegenen Audioangebots die Treue. Zwischen tenten oder Aggregatoren verschaffen den 2006 und 2016 schnellte die Zahl der Pro­

152 Entwicklung der ­Hörfunknutzung | Privater Hörfunk

grammnennungen im WHK um 22 Prozent einfach und kostenlos über Antenne emp­ auf 415 nach oben. Im Durchschnitt nutzt ein fangbar und lässt sich ohne Registrierung Hörer pro Tag aber weiterhin nur 1,6 Pro­ oder kostenpflichtiges Abo im (mobilen) gramme, ein Wert, der über viele Jahre kon­ ­Internet abrufen. Auch das Programm selbst stant ist. Der Hörfunk hat also seine Rolle als spricht für das Medium: Der Hörfunk bedient Medium der Aktiven behalten und bleibt für das Publikum mit massenattraktiven, in der sie ein unverzichtbarer Tagesbegleiter. Die Region verankerten Angeboten, bietet aber steigende Außer-​Haus-​Nutzung passt in die­ auch Programme mit spezialisierten Inhalten. ses Bild: Im Jahr 2016 hörten täglich 46 Pro­ Radio hilft den Menschen, ihren Alltag zu zent der Gesamtbevölkerung jenseits der strukturieren und bietet ihnen neben Musik ­eigenen vier Wände Radio, das waren 0,8 Pro­ und unterhaltenden Elementen auch Nach­ zentpunkte mehr als 2015. Bei den 10- bis richten und Service zu festen Zeiten. 29‑Jährigen wuchs die Reichweite sogar um zwei Prozentpunkte auf 44,4 Prozent. Dafür ging jedoch die Hördauer der Außer-​Haus-​ Nutzer insgesamt von 76 auf 74 Minuten zu­ rück, was als weiterer Beleg für die wach­ Abb. 45 sende mediale Konkurrenz zu werten ist. Radionutzung im Vergleich der Medien Auch im Medienvergleich kann der Hör­ Mo.–So.; 5–24 Uhr funk solide Akzeptanzwerte vorweisen. So 2016 2015 lag er 2016 bezogen auf Tagesreichweite, Radio Nutzungs- und Verweildauer zusammen mit Tagesreichweite in Prozent 76,6 75,2 dem Fernsehen an der Spitze. Video/DVD und Hördauer in Minuten 178 178 Tonträger rangierten mit weitem Abstand Verweildauer in Minuten 232 237 hinter den beiden audiovisuellen Medien­ Fernsehen gattungen. Mit Blick auf die Verweildauer Tagesreichweite in Prozent 79,4 80,5 reichte lediglich die PC‑Nutzung an das Ni­ Sehdauer in Minuten 183 186 veau von Radio und TV heran; der direkte Ver­ Verweildauer in Minuten 231 231 gleich hinkt aber, weil sich am Rechner auch Tonträger hören viele andere Tätigkeiten erledigen lassen. Tagesreichweite in Prozent 14,5 16,7 Hördauer in Minuten 19 22 Radio bleibt Nebenbeimedium _ Insge­ Verweildauer in Minuten 128 131 samt zeigt sich, dass Radio im digitalen Zeit­ mit PC beschäftigen alter seine Stärke als Nebenbeimedium wei­ Tagesreichweite in Prozent 36,3 37,3 ter ausspielen kann. Das älteste elektroni­ Nutzungsdauer in Minuten 84 88 sche Medium läuft im Hintergrund, während Verweildauer in Minuten 231 236 man anderen Tätigkeiten wie Essen, Arbeiten Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 10 Jahren oder Autofahren nachgeht. Radio ist zudem Quelle: MA 2016 II, MA 2015 II.

153 Privater Hörfunk | Entwicklung der ­Hörfunknutzung

Hördauer fällt im Fünfjahresvergleich _ führen ist. Dieser Effekt tritt noch deutlicher Wie erwähnt, ist die Tagesreichweite des Me­ hervor, wenn man die Hördauer im Fünf­ diums 2016 im Vergleich zum Vorjahr in allen jahresvergleich betrachtet. Zwischen 2011 Altersgruppen gestiegen. Interessanterweise und 2016 ist sie bei den 20- bis 29‑Jährigen legte es am stärksten bei den 20- bis 29‑Jäh­ um fast ein Zehntel gefallen, die 10- bis rigen zu, die von den neuen digitalen An­ 19 ‑Jährigen verbrachten zuletzt 14,6 Prozent geboten am meisten umworben werden. weniger Zeit mit dem Radio als vor fünf Jah­ Dennoch konnte das Radio pro Tag 71,1 Pro­ ren. Auch bei den mittelalten Nutzern zwi­ zent der jungen Erwachsenen erreichen, das schen 30 und 49 Jahren sank die Hördauer waren 3,3 Prozentpunkte mehr als 2015. Bei im gleichen Zeitraum, zulegen konnte sie den 10- bis 19‑Jährigen verbesserte es seine ­allein bei den ab 50‑Jährigen. Tagesreichweite leicht von 63,9 auf 64,1 Pro­ zent. In beiden Altersgruppen verzeichneten Kaum Radionutzung über Smartphone _ Hör- und Verweildauer jedoch stagnierende Eine der wichtigsten Fragen unter Radiover­ oder sinkende Werte. Die Intensität der antwortlichen ist die nach den Auswirkun­ ­Radionutzung ist also nicht gestiegen, was gen des Smartphone-​Booms auf ihr Medium. auch auf den wachsenden Wettbewerb der Schließlich besaßen 2016 bereits 62,5 Prozent Medien um die junge Zielgruppe zurückzu­ der Bevölkerung ein internetfähiges Handy,

Abb. 46 Entwicklung der Hördauer in Deutschland 2011/2016 | nach Altersgruppen; Mo.–So.; in Min.

           





– , %–– , % – , % , % – , % , % , %– , % +gesam .

◼  ◼ 

Quelle: MA Radio 2011 II, 2016 II.

154 Entwicklung der ­Hörfunknutzung | Privater Hörfunk

über das sie auch Radio – in der Regel via zent der Gesamtbevölkerung, die ihren Lieb­ Streaming – nutzen können. Bislang sind lingssender täglich über das weltweite Da­ iPhone, Galaxy und Co. für die Sender jedoch tennetz empfingen (Vorjahr: 6,9 Prozent). Bei keine Reichweitenbringer. In der MA 2016 den 10- bis 29‑Jährigen fiel die Webradionut­ gaben lediglich 2,2 Prozent der Gesamtbevöl­ zung gestern binnen Jahresfrist sogar von kerung an, gestern über ihr internetfähiges 9,9 auf 9,2 Prozent. Handy Radio genutzt zu haben, in den Jahren 2014 und 2015 waren es jeweils 1,9 Prozent. Ruf nach vergleichbaren Reichweiten für Ein klarer Aufwärtstrend ist auch bei den 10- UKW-​Radio und Online-Audio _ Die ver­ bis 29‑Jährigen bislang ausgeblieben. Über­ änderte Audionutzung hat unterdessen die haupt fällt auf, dass nur eine kleine Minder­ Arbeitsgemeinschaft Media-​Analyse (ag‌ma) heit habitualisiert über Internet Radio hört. auf den Plan gerufen, in der Medien, Agentu­ Laut Media-​Analyse waren es zuletzt 7,4 Pro­ ren und Werbekunden die Standards zur Er­

Abb. 47 Tagesreichweite und Weitester ­Hörerkreis von Audioangeboten 2016

Angebotstyp Tages­reichweite Weitester ­Hörerkreis in Mio. in % in Mio. in %

Audio total (alle Angebote) KG 53,88 77,5 64,80 93,2 Radio gesamt KL 53,65 77,1 64,69 93,0 Online-Audio gesamt (alle Angebote) OA 2,11 3,0 7,30 10,5 Audio total (­Werbeträger) KG 47,42 68,2 62,00 89,1 Werbefunk KL 47,12 67,7 61,79 88,8 Private gesamt KL 29,26 42,1 51,27 73,7 ARD Sender Audio gesamt KG 35,91 51,6 56,17 80,8 ARD gesamt KL 35,91 51,6 56,15 80,8 ARD Sender ­Webradio gesamt OA 0,69 1,0 2,87 4,1 Online-Audio gesamt (Werbeträger) OA 1,55 2,2 5,99 8,6 Simulcast gesamt (alle Angebote) OA 1,07 1,5 3,97 5,7 Simulcast gesamt (Werbeträger) OA 0,45 0,6 1,95 2,8 User Generated Radio / Musik­streamingdienste OA 1,00 1,4 4,39 6,3 Web-only gesamt (alle Angebote) OA 0,18 0,3 0,69 1,0 Web-only gesamt (Werbeträger) OA 0,17 0,2 0,68 1,0

KL = klassisches Angebot, OA = Online-Audio-Angebot, KG = konvergentes Angebot Basis: Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre (69,56 Mio.), Werbeträger und Nicht-Werbeträger, Tagesreich­ weite Mo.–So. Quelle: MA Audio 2016.

155 Privater Hörfunk | Entwicklung der ­Hörfunknutzung

fassung von Reichweiten im Konsens fest­ Eckpfeiler der MA Audio _ Die Leistungs­ legen. Da viele Menschen heute nicht nur werte der MA Audio basieren auf einem über Antenne Radio hören, sondern auch mehrstufigen Modell. Eines davon ist die MA ­Audioangebote im Netz nutzen, bedurfte es Radio, die die Hörfunknutzung über Telefon einer neuen Methodik, um die Akzeptanz­ (CATI) unabhängig vom Verbreitungsweg er­ werte all dieser Programme und Kanäle zu mittelt; in ihr sind vor allem die klassischen erfassen und auf vergleichbarer Basis abzu­ UKW -​Programme ausgewiesen. Um die Reich­ bilden. Diese Funktion übernimmt die Kon­ weiten von Online Audio zu bestimmen, vergenzstudie MA Audio, die im November ​ musste die ag‌ma ein anderes Verfahren 2016 zum zweiten Mal erschienen ist und ge­ ­wählen. Im Rahmen der MA IP Audio misst genüber der ersten Veröffentlichung zahlrei­ sie die technischen Nutzungsvorgänge von che Modifikationen sowie eine größere Zahl Livestreams und anderen digitalen Audio­ von Teilnehmern aufweist. Die MA Audio lie­ angeboten in Form von Sessions und Hör­ fert sowohl Reichweiten für klassisches Radio stunden. Diese Werte werden dann über ein und Online-​Audio wie auch konvergente Modellingverfahren mit Personendaten an­ Nutzerzahlen für diese Verbreitungswege. gereichert. Dazu greift die MA Audio auf ein Online-​Tagebuch zurück, das Informationen UKW-​Programme bleiben tonangebend, darüber liefert, welche Personen über welche reine Webradios schwach _ Betrachtet man Geräte welchen Sender nutzen. Personen­ die verschiedenen Ausspielwege für Audio­ bezogene Nettoreichweiten erhält die Studie inhalte, so fällt auf, wie stark das klassische schließlich, indem sie die Daten per Fusion in UKW-​Radio in Deutschland nach wie vor ist. die MA Radio überträgt. Die konvergenten Pro Tag erreichte es 2016 rund 53,65 Mio. Reichweiten der MA Audio stehen den Nach­ Deutschsprachige ab 14 Jahren, während fragern als Tagesreichweite und Weitester Online­ -​Audio-​Angebote nur von 2,1 Mio. Hörerkreis für alle ausgewiesenen Produkte, Menschen (3 Prozent) genutzt wurden. Durch sowie als Hörer pro Tag, Hörer pro Woche Webradios, Musikstreamingdienste und User-​ und Hörer pro zwei Wochen für werbung­ generated Radios ist die Audio-​Gesamt­ führende Angebote zur Verfügung. reichweite im Vergleich zur UKW-​Reichweite lediglich um 230.000 ​Hörer oder 0,4 Prozent Streit um Methode _ Die Methodik der MA gestiegen. Unter den Online-​Audio-​Angebo­ Audio ist nicht unumstritten. Das Online-​ ten wiesen zudem die Simulcast-​Programme Audio -​Lager, das in der Fokusgruppe Audio im der klassischen Radiosender die höchste Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) Reichweite auf (1,07 Mio.), dicht gefolgt von organisiert ist, zählt die meisten Kritiker. Sie Musikstreamingdiensten und User-genera­ bezweifeln, dass sich die Reichweitenzahlen ted Radios wie Spotify oder laut.‌fm mit einer der MA Radio, die per Telefon aus der Erinne­ Million und reinen Webradios ohne Anbin­ rung des Befragten ermittelt werden, ohne dung an ein UKW-​Programm (180.000). einen zusätzlichen Umrechnungsfaktor mit

156 Entwicklung der ­Hörfunknutzung | Privater Hörfunk

den technisch gemessenen Werten der On­ führenden Angebote ergibt sich die Werbe­ line -​Audio-​Angebote vergleichen lassen. Der funknutzung, die in der MA 17 I um 2,6 Pro­ BVDW hält diese Methodik der Zusammen­ zent gegenüber der MA 16 II auf 20,98 Mio. führung laut eigenem Bekunden für „frag­ Menschen ab 10 Jahren zurückgegangen ist. würdig und intransparent“. Die Interessen­ vertretung vermisst eine „valide Konvergenz“ Vermarktbare Reichweite des Hörfunks und bestreitet, dass sich die jeweiligen Reich­ geht zurück _ In der als werberelevant gel­ weiten der UKW- und Online-Audio-Welt auf tenden Altersgruppe der 14- bis 49‑Jährigen einer Basis darstellen lassen. Die ag‌ma ist ging es sogar um 4,9 Prozent auf 10,51 Mio. nach den Worten ihres bis 2016 amtierenden nach unten. Genau genommen war der Rück­ Radiovorstands Dieter K. Müller hingegen gang im Werbefunk sogar noch höher, weil überzeugt, eine Konvergenzstudie mit ver­ WDR 4 seit 2017 keine kommerziellen Spots gleichbaren Radio- und Online-Audioreich­ mehr ausstrahlen darf und deshalb nicht weiten vorgelegt zu haben und verweist da­ mehr in den Reichweitentabellen der Ver­ rauf, dass die Gremien die Methodik gebilligt markter auftaucht. Das vierte Programm des haben. Um den Streit über die Vergleich­ WDR verabschiedete sich Ende 2016 mit barkeit der Audioreichweiten zu entschär­ 698.000 ​Hörern pro Stunde von seinen Wer­ fen und die Konvergenzstudie weiterzuent­ bekunden; die Hörer dieser Welle können wickeln, plädierte Müller in der Fachzeitung aufgrund der 2016 beschlossenen Werbezei­ „Horizont“ für einen Interessenausgleich tenreduzierung im WDR-​Hörfunk nun nicht ­innerhalb der ag‌ma-Gremien. Der BVDW mehr vermarktet werden. wünscht sich, dass Werbekunden und Agen­ Im Vergleich der Systemkonkurrenten turen stärker in die Methodendiskussion ein­ verteidigte das Privatradio zwar seine Spit­ greifen. zenposition in der MA 17 I, doch sein Vor­ sprung auf die ARD-​Sender schmolz und be­ trug nur noch 306.000 ​Hörer pro Durch­ Stundenreichweiten schnittsstunde. Gegenüber der MA 16 II ver­ loren die rein werbefinanzierten Programme Für die Vermarktung sind die Radioveranstal­ 4,3 Prozent und erreichten nur noch 10,64 ​ ter auf Leistungswerte angewiesen, die be­ Mio. Hörer. Auch die ARD fiel um 0,9 Prozent legen, wie viele Hörer sich mit einer Werbe­ auf 10,34 Mio. zurück, dabei waren die Kon­ kampagne erreichen lassen. Im Radio heißt takte von WDR 4 allerdings nicht eingerech­ diese Kennziffer Hörer pro durchschnittlicher net. Stunde. Sie stellt den Mittelwert für alle Stunden mit Hörfunkspots zwischen sechs Starker Rückgang in Hessen und Bayern _ und 18 Uhr dar und beziffert die Zahl der Auf Ebene der Bundesländer fallen die Ergeb­ Hörer, die in diesem Zeitraum erreicht wer­ nisse in Hessen und Bayern besonders auf. den können. Aus der Summe aller werbung­ Im süddeutschen Freistaat meldeten drei der

157 Privater Hörfunk | Entwicklung der ­Hörfunknutzung

Abb. 48 ↓

Stundenreichweiten | Bruttokontakte in Tsd. Differenz zu 2016 II Durchschnittsstd. 6–18 Uhr; Mo.–Fr. MA 2017 Radio I absolut in %

Differenz zu 2016 II Hessen MA 2017 Radio I absolut in % Hit Radio FFH 459 – 70 – 13,2 planet radio 74 – 1 – 1,3 National/Teilnational harmony.‌fm 28 – 24 – 46,3 AS&S Radio 10.268 – 241 – 2,3 Radio BOB! 95 – 7 – 7,2 Deutschland-​Kombi hr1 197 23 13,3 bigFM national 302 – 6 – 1,9 hr3 308 – 26 – 7,7 Energy City Kombi 176 – 34 – 16,4 hr4 265 8 3,0 Jam FM 73 – 9 – 10,5 hr‑info 54 10 22,9 RMS Super Kombi 9.515 – 376 – 3,8 You FM 87 – 7 – 7,4 Klassik Radio 229 0 0,1 Saarland Radio Paloma 81 – 23 – 22,1 Radio Salü 72 – 2 – 3,2 RTL RADIO 141 25 21,5 SR 1 Europawelle 54 – 12 – 18,7 sunshine live 70 7 11,2 SR 3 Saarlandwelle 76 4 5,9 Nord bigFM Saarland 6 0 1,4 NDR 2 795 24 3,1 Südwest Schleswig-Holstein SWR3 1.031 – 59 – 5,4 delta radio 47 – 7 – 12,9 Antenne Frankfurt 26 – 13 – 32,3 R.SH 237 37 18,6 Premium Radio BOB! rockt SH 49 – 6 – 10,5 Rheinland-Pfalz Hamburg bigFM Hot Music Radio 144 1 1,0 alsterradio gesamt 45 – 4 – 7,5 RPR1. 205 – 12 – 5,6 Energy Hamburg 31 – 8 – 21,6 Rockland Radio 58 – 2 – 2,8 Hamburg Zwei 34 – 5 – 12,4 SWR1 RP 155 – 28 – 15,1 Radio Hamburg 200 11 5,7 SWR4 RP 217 – 6 – 2,6 Niedersachsen Baden-Württemberg Antenne Niedersachsen 263 10 3,9 Radio-​Kombi Baden-​ 407 8 1,9 radio ffn 355 – 21 – 5,6 Württemberg Kompakt Radio 21 126 28 29,2 SWR1 BW 417 25 6,3 Bremen SWR4 BW 528 – 11 – 2,1 Bremen Eins 105 – 15 – 12,5 antenne 1 208 25 13,8 Bremen Vier 96 16 20,4 baden.fm‌ 25 – 5 – 16,0 Energy Bremen 35 – 19 – 36,0 bigFM Der neue Beat 152 – 7 – 4,6 Nordrhein-Westfalen Die Neue 107.7 63 10 19,7 radio NRW 1.716 27 1,6 die neue welle 43 – 3 – 7,0 1LIVE 1.042 – 30 – 2,8 Energy Region Stuttgart 63 12 23,8 WDR 2 1.071 32 3,1 Hitradio Ohr 28 1 3,9 100'5 Das Hitradio. 43 – 13 – 22,7 Radio 7 169 – 28 – 14,2 ↓ ↓ 158 Entwicklung der ­Hörfunknutzung | Privater Hörfunk

↓ ↓ Differenz zu 2016 II Differenz zu 2016 II MA 2017 Radio I absolut in % MA 2017 Radio I absolut in %

Radio Regenbogen Kompakt 217 n. a. n. a. radioeins 105 – 4 – 3,7 Radio Seefunk RSF 20 – 1 – 6,6 Radio Paradiso 20 2 11,8 Radio Ton 60 – 13 – 18,3 Radio Teddy 44 0 0,5 Donau 3 FM 27 3 11,4 Star FM 87.9 84 24 40,3 Bayern Ost Antenne Bayern 1.011 – 192 – 16,0 MDR Die Zielgruppe 854 – 5 – 0,6 Rock Antenne 131 – 11 – 8,1 MDR Jump 322 6 2,0 Bayern 1 983 – 2 – 0,2 Mecklenburg-Vorpommern Bayern 2 164 19 13,2 Antenne MV 115 – 17 – 13,0 Bayerm 3 743 – 34 – 4,4 Ostseewelle 158 5 3,1 BR‑Klassik 81 7 10,2 Sachsen-Anhalt B5 aktuell 184 1 0,8 89.0 RTL 139 0 – 0,4 Bayern Funkpaket 878 – 137 – 13,5 MDR Sachsen-​Anhalt 235 – 11 – 4,4 Energy City Kombi Bayern 74 – 21 – 22,4 Radio Brocken 114 2 1,7 Energy München 42 – 8 – 15,5 radio SAW 251 – 14 – 5,1 Radio Galaxy 55 – 5 – 8,7 Radiokombi Sachsen-​Anhalt 264 – 8 – 3,1 egoFM 25 – 9 – 27,2 Sachsen-​Anhalt Hit-​Kombi 253 1 0,6 95.5 Charivari (München) 43 7 18,6 Sachsen Radio Gong 96.3 (München) 52 – 8 – 13,2 Energy Sachsen 43 6 16,7 Radio Arabella 67 – 13 – 16,6 Hitradio RTL Sachsen 88 – 11 – 11,2 Klassik Radio Gebiet Bayern 35 – 6 – 13,6 MDR 1 Radio Sachsen 467 1 0,2 Berlin/Brandenburg R.SA 123 – 20 – 13,7 94,3 rs2 99 5 5,6 Radio PSR 185 3 1,7 98.8 Kiss FM 61 – 12 – 16,5 Radiokombi Sachsen 351 – 10 – 2,9 100,6 FluxFM 22 3 18,8 Sachsen Funkpaket 136 – 5 – 3,4 104.6 RTL 180 19 11,9 Thüringen 105'5 Spreeradio 58 – 11 – 16,5 Antenne Thüringen 151 – 1 – 0,9 Antenne Brandenburg 157 – 19 – 10,9 radio Top 40 27 – 4 – 14,1 BB Radio 143 7 5,4 Radiokombi Thüringen 179 – 6 – 3,2 Berliner Rundfunk 91!4 130 – 20 – 13,2 LandesWelle Thüringen 86 3 4,0 Energy Berlin 71 – 5 – 6,6 MDR Thüringen 258 – 11 – 4,1 Fritz 82 – 5 – 6,0 Werbefunk gesamt 20.976 – 568 – 2,6 Inforadio 64 12 23,9 ARD Sender gesamt 10.335 – 91 – 0,9 Jam FM Berlin 48 – 2 – 4,4 Private Sender gesamt 10.641 – 476 – 4,3 Klassik Radio Gebiet Berlin 45 7 19,2 radioBERLIN 88,8 95 – 18 – 15,5 Grundgesamtheit: Deutschsprachige 10+ Jahre radio B2 36 13 58,8 Quelle: RMS Radio Marketing Service GmbH & Co. KG.

159 Privater Hörfunk | Wirtschaftliche Lage

vier hörerstärksten Angebote zum Teil deut­ soluten Zahlen an. Der Kieler Privatsender liche Rückgänge. Marktführer Antenne Bay­ verbesserte seine Reichweite um 18,5 Prozent ern verlor fast 16 Prozent und fiel mit einer oder 37.000 auf 237.000 ​Hörer pro Stunde Stundenreichweite von nur noch 1,01 Mio. und näherte sich damit wieder dem Niveau auf den tiefsten Stand seit der MA 11. Auch von 2012, als das Programm eine Reichweite Konkurrent Bayern 3 (minus 4,4 %) verlor an von 256.000 ​Hörern aufgewiesen hatte. Zuspruch. Die Lokalsender des Bayern Funk­ Auch antenne 1 aus Stuttgart (plus 14 % auf pakets büßten fast 14 Prozent ein und muss­ 208.000) schaffte die Trendwende. In der ten Bayern 1 wieder an sich vorbeiziehen Hitliste der Einzelsender fanden sich darüber ­lassen. In Hessen erreichte Marktprimus Hit hinaus zwei Spartenprogramme: Die Rock­ Radio FFH mit einem Minus von 13,2 Prozent station Radio 21 aus Garbsen erreichte nur noch 459.000 ​Hörer pro Stunde, auch 126.000 Hör​ er pro Stunde, das waren 28.000 sein Schwestersender harmony.‌fm (minus oder 29 Prozent mehr als in der vorigen MA. 47 %) lieferte enttäuschende Zahlen. Das ebenfalls Rock-orientierte Star FM aus Berlin verbesserte seine Hörerakzeptanz Private und ARD schwächer _ Die kräftigen sogar um 40 Prozent auf 84.000. Einbußen des Privatradios in Bayern und Hessen wirkten sich negativ auf die bundes­ weite Super Kombi von Radio Marketing Ser­ 2.6 Wirtschaftliche Lage vice (RMS) aus, die in zwei bevölkerungs­ reichen und kaufkräftigen Bundesländern Bruttowerbeerlöse Leistung verlor. In der Zielgruppe der 14- bis 49 ‑Jährigen fiel die Super Kombi um 4,9 Pro­ Günstige wirtschaftliche Rahmenbedingun­ zent auf 5,52 Mio. Hörer pro Stunde zurück. gen, hohe Reichweiten und attraktive Ver­ Ihr Wettbewerber AS&S Radio Deutschland-­ marktungsangebote haben dem Radio ein Kombi, der hauptsächlich werbungführende schwungvolles Werbejahr 2016 beschert. ARD -​Wellen umfasst, büßte sogar 5,8 Pro­ Nach den Erhebungen des Marktforschungs­ zent ein. Mit 4,66 Mio. Hörern blieb diese unternehmens Nielsen stiegen die Brutto­ weiterhin klar hinter der RMS Super Kombi. erlöse aus dem Verkauf von Werbezeiten Die Deutschlandkombi litt vor allem unter ­gegenüber 2015 um 8,9 Prozent oder rund dem schwachen Abschneiden von SWR 3 150 Mio. auf 1,83 Mrd. Euro. Damit war der (minus 5,4 %), Bayern 3, hr3 (minus 7,8 %) und Hörfunk das Medium mit dem höchsten Antenne Brandenburg (minus 10,8 %). ­relativen Plus unter den klassischen Werbe­ trägern und legte fast doppelt so stark zu wie R.SH und antenne 1 erholen sich, Sparten- der Gesamtmarkt (plus 4,9 %). In der Folge sender feiern Erfolge _ Radio Schleswig-​ verbesserte sich der Marktanteil des Radios Holstein führte die Liste der Sieger nach ab­ gegenüber 2015 von 5,7 auf 5,9 Prozent.

160 Wirtschaftliche Lage | Privater Hörfunk

Konstanter Aufwärtstrend im Werbe- nen Kunden mit den bekannten Stärken wie markt _ Anders als im Vorjahr war das Radio dem schnellen Reichweitenaufbau, der hohen 2016 keinen größeren saisonalen Schwan­ regionalen und lokalen Durchdringung in kungen ausgesetzt, sondern konnte seine allen konsumrelevanten Zielgruppen sowie gute Performance über fast alle Monate hin­ seiner Aktivierungsstärke unmittelbar vor weg hoch halten. Zum Jahresauftakt 2017 dem Kaufakt. dauerte die gute Werbekonjunktur für das Medium an, allerdings fielen seine Zuwachs­ Aldi strahlt erstmals Hörfunk-​Spots aus _ raten nicht mehr so hoch aus, was auch am Hinzu kommt, dass neue wie bestehende gestiegenen Basiswert des Vorjahres lag. Kunden mit ihrer Radiowerbung gute Erfah­ 2016 hatte die Gattung ihren Werbedruck in rungen machen. Im Jahr 2016 konnte die Gat­ den ersten beiden Monaten um über 14 Pro­ tung ihre Position in hörfunkaffinen Bran­ zent steigern können. Im ersten Quartal 2017 chen wie dem Lebensmitteleinzelhandel, Kfz-​ betrug das Bruttoplus des Hörfunks dann Markt, Mobilfunk oder den Online-​Dienst­ noch 6,1 Prozent, lag aber weiterhin über dem leistern und E‑Commerce-​Anbietern weiter Markt (plus 2,1 %). ausbauen. Der Lebensmitteleinzelhandel ver­ zeichnete mit 47,4 Mio. auf 162,4 Mio. Euro Radio profitiert von Krise der Online-​Wer- den mit Abstand größten absoluten Zuwachs bung _ Zur guten Entwicklung des Radios im aller Branchen und war zusammen mit den Werbemarkt trug auch bei, dass das Medium Möbelunternehmen und Einrichtern (plus von den Schwächen anderer Werbeträger 29,2 auf 196 Mio. Euro) sowie den PKW-​Her­ profitierte. So verlieren die regionalen Tages­ stellern (plus 6,9 Mio. auf 165,6 Mio. Euro) zeitungen weiter Auflage und werden in der werbestärkste Wirtschaftszweig im Radio. immer weniger Haushalten gelesen, was den Die Hersteller von Fahrzeugzubehör (minus Handel zunehmend auf Radio ausweichen 10 auf 12,2 Mio. ​Euro), Hotels und Gastrono­ lässt. Zudem sorgte die Online-​Werbung men (minus 7,1 auf 53,3 Mio. Euro) sowie die 2016 für viele Negativschlagzeilen. Ihr krei­ Bierbrauer (minus 4,7 auf 25,1 Mio. Euro) lie­ deten Unternehmen wie Procter & Gamble, ßen dagegen weniger von sich hören. Ferrero oder Müllermilch an, dass die Sicht­ Unter den Unternehmen entfalteten Lidl, barkeit von Ads gering ist, weil viele Nutzer Penny, McDonald’s, Toto-Lotto und Media­ AdBlocker installiert haben. Auch Klickbetrug MarktSaturn den höchsten Werbedruck im (AdFraud) und die enttäuschenden Wirkungs­ Hörfunk. Zudem gelang es den Vermarktern, beiträge durch Targeting rückten Online als große Internetkonzerne wie Amazon, Google Werbeträger in ein schwaches Licht. Zugleich und Apple von Radiowerbung zu überzeu­ kündigten Werbekunden an, ihre Digitaletats gen. Darüber hinaus verzeichneten sie einen zu überprüfen und sich verstärkt klassischen spektakulären Neuzugang: Im September ​ Medien zuzuwenden. Radio empfahl sich sei­ 2016 warb der Discounter Aldi erstmals im

161 Privater Hörfunk | Wirtschaftliche Lage

Abb. 49 ↓

Bruttowerbeumsätze Hörfunk 2016 | in T€ Programm 2016 Diff. zu 2015 absolut absolut in % Programm 2016 Diff. zu 2015 radio SAW 33.232 2.930 9,7 absolut absolut in % 89.0 RTL 16.904 2.086 14,1 Bayern Radio Brocken 13.384 2.340 21,2 Bayern 3 51.738 7.000 15,6 Privatradio ST gesamt 63.520 7.356 13,1

Bayern 1 28.899 – 4.531 – 13,6 Antenne Thüringen 19.421 549 2,9 B5 aktuell 2.212 257 13,1 LandesWelle Thüringen 8.790 93 1,1 Bayern 2 421 – 27 – 6,0 Privatradio TH gesamt 28.211 642 2,3 BR ‑Klassik 155 59 61,5 BR gesamt 83.425 2.758 3,4 Hamburg | Mecklenburg-Vorpommern | Niedersachsen | Schleswig-Holstein Atennen Bayern 106.316 2.574 2,5 NDR 2 45.478 – 1.735 – 3,7 Bayern Funkpaket 38.030 12.425 48,5 NDR gesamt 45.478 – 1.735 – 3,7 Privatradio BY gesamt 144.346 14.999 11,6 Radio Hamburg 42.564 6.977 19,6 Hessen alsterradio 12.350 – 857 – 6,5 hr3 22.066 – 785 – 3,4 Hamburg Zwei 6.084 949 18,5 hr1 9.188 64 0,7 Energy Hamburg 7.015 – 869 – 11,0 hr4 2.535 – 391 – 13,4 Privatradio HH gesamt 68.013 6.200 10,0 You FM 5.902 – 313 – 5,0 hr-info 914 – 32 – 3,4 Antenne MV 17.139 1.561 10,0 hr gesamt 40.605 – 1.457 – 3,5 Privatradio MV gesamt 17.139 1.561 10,0

Htdioi Ra FFH 72.906 9.306 14,6 Antenne Niedersachsen 42.678 8.801 26,0 Radio BOB! 9.583 1.060 12,4 radio ffn 66.910 1.215 1,8 harmony.‌fm 7.072 1.062 17,7 Radio 21 18.724 8.553 84,1 planet radio 16.655 1.934 13,1 Privatradio NI gesamt 128.312 18.569 16,9

Privatradio HE gesamt 106.216 13.362 14,4 R.SH 39.957 4.313 12,1 Sachsen | Sachsen-Anhalt | Thüringen delta radio 11.729 1.961 20,1 Radio BOB! rockt SH 9.731 1.527 18,6 MDR 1 überregional 18.584 – 1.047 – 5,3 Privatradio SH gesamt 61.417 7.801 14,5 Jump 17.414 1.452 9,1 MDR gesamt 35.998 405 1,1 Bremen

Radio PSR 27.94 4 1.259 4,7 Bremen Vier 11.375 1.400 14,0 Bremen Eins 4.923 R.SA 17.451 1.804 11,5 284 6,1 RB gesamt 16.298 1.684 11,5 Energy Sachsen 9.591 938 10,8 H iTRADIO RTL Sachsen 4.564 434 10,5 Energy Bremen 9.237 2.452 36,1 Sachsen Funkpaket 6.069 1.155 23,5 Privatradio HB gesamt 9.237 2.452 36,1 Privatradio SN gesamt 65.619 5.590 9,3 ↓ ↓

162 Wirtschaftliche Lage | Privater Hörfunk

↓ ↓

Programm 2016 Diff. zu 2015 Programm 2016 Diff. zu 2015 absolut absolut in % absolut absolut in %

Berlin/Brandenburg Rockland Radio 11.461 3.569 45,2 Antenne Brandenburg 5.920 – 1.450 – 19,7 Privatradio RP gesamt 89.098 9.966 12,6 radioeins 8.313 – 330 – 3,8 Nordrhein-Westfalen Fritz 5.662 – 232 – 3,9 1LIVE 61.478 4.063 7,1 radio Berlin 88,8 3.931 – 469 – 10,7 WDR2 54.940 9.414 20,7 Inforadio 1.194 – 77 – 6,1 WDR4 22.910 554 2,5 rbb gesamt 25.020 – 2.558 – 9,3 WDR gesamt 139.328 14.031 11,2 BB Radio 37.411 – 1.280 – 3,3 radio NRW 118.125 17.978 18,0 104.6 RTL 34.816 1.390 4,2 Westfunk Kombi Ruhr 34.256 2.872 9,2 94 3 r.s.2 18.535 – 1.670 – 8,3 Lokalfunk Kombi 28.295 542 2,0 Berliner Rundfunk 91!4 19.280 2.876 17,5 ­Westfalen 105'5 Spreeradio 18.921 251 1,3 Funk Kombi West 24.013 2.068 9,4 Energy Berlin 11.979 – 763 – 6,0 Rheinland Kombi Köln 22.632 1.564 7,4 Star FM 87.9 16.873 – 211 – 1,2 Privatradio NW gesamt 227.321 25.024 12,4 98.8 KISS FM 12.046 – 1.867 – 13,4 Klassik Radio Berlin 1.355 132 10,8 Bundesweit Privatradio BE/BB 171.216 – 1.142 – 0,7 Klassik Radio national 21.540 3.271 17,9 gesamt RTL RADIO 11.133 2.754 32,9 Saarland JAM FM national 18.095 7.493 70,7 Privatradio bundesweit 50.768 13.518 36,3 SR 1 Europawelle 5.497 1.127 25,8 gesamt SR 3 Saarlandwelle 3.175 – 522 – 14,1 SR gesamt 8.672 605 7,5 ARD gesamt 476.867 6.492 1,4 Private gesamt 1.354.384 143.183 11,8 Radio Salü 11.095 – 256 – 2,3 Radio gesamt 1.831.251 149.675 8,9 Privatradio SL gesamt 11.095 – 256 – 2,3 Quelle Nielsen Media Research GmbH, Radio Marketing Baden-Württemberg | Rheinland-Pfalz Service (RMS). SWR 3 46.432 – 3.286 – 6,6 SWR 1 BW 18.093 – 2.413 – 11,8 SWR 4 BW 7.628 – 1.437 – 15,9 SWR 1 RP 5.967 192 3,3 SWR 4 RP 3.923 – 297 – 7,0 SWR gesamt 82.043 – 7.241 – 8,1

Radio-Kombi BW 112.856 17.522 18,4 Privatradio BW gesamt 112.856 17.522 18,4

RPR 1 35.096 988 2,9 bigFM Hot Music Radio 42.541 5.409 14,6

163 Privater Hörfunk | Wirtschaftliche Lage

Radio und realisierte eine konvergente Kam­ Marktführer RMS deutlich dynamischer. Die pagne in UKW und Online-​Audio. Nach An­ Bruttoerlöse des Privatradioverbunds kletter­ gaben von RMS wird der Händler auch 2017 ten um 11,8 Prozent auf 1,27 Mrd. ​Euro, die das ganze Jahr über in Audio werben und so Zahl der ausgestrahlten Werbesekunden für weiteres Wachstum im Markt sorgen. wuchs um 8,6 Prozent. Dies lag allerdings Auch andere Großunternehmen wie VW, auch daran, dass RMS unabhängig von ein­ Deutsche Bahn oder McDonald’s, die dem zelnen Trading-​Vereinbarungen zu größeren Radio schon weitaus länger verbunden sind, Rabattzugeständnissen bereit war als sein vertrauten auf Audiowerbung in UKW und Konkurrent AS&S. Online. Online-​Audio wird relevanter Faktor im Trading und Rabatte verzerren die Um- Werbemarkt _ Der Werbemarkt für Online-​ satzstatistik _ Die positive Entwicklung der Audio wird von Nielsen bislang noch nicht er­ Bruttowerbeumsätze im Radio darf aller­ fasst, hat sich aber zu einem relevanten Fak­ dings nicht überbewertet werden, denn tor entwickelt, wie sich dem Webradiomoni­ ­Nielsen ermittelt diese anhand von Listen­ tor 2016 entnehmen lässt. Für das Jahr 2016 preisen, die viele Kunden nicht zahlen. Ra­ prognostizierte er für Online-​Audio (inklusive batte, Gegengeschäfte oder Eigenwerbung Musikstreaming und User-generated Radio) rechnet der Marktforscher nicht heraus, so ein Nettowerbevolumen von 21 Mio. E​ uro, ge­ dass die Bruttoumsätze letztlich nur als Indi­ genüber dem Vorjahr wären das rund 24 Pro­ kator für den Werbedruck dienen können zent mehr. Dabei hat der Webradio­monitor und keine direkten Rückschlüsse auf die tat­ neben Prestream- und Instream­spots auch sächlichen Einnahmen der Sender erlauben. Display-, In‑Page- und Video-​Werbung berück­ Dies gilt umso mehr, seit sich der Hörfunk sichtigt. dem so genannten Trading geöffnet hat, bei dem Mediaagenturen unabhängig von einem Werbekunden stark rabattiertes Inventar auf­ Nettowerbeerlöse kaufen, um es dann mit Gewinn an Kunden weiterzuveräußern (s. a. Seite 167). Die Nettowerbeerlöse des Hörfunks stiegen 2016 im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. RMS wächst stärker als AS&S Radio _ Die Nach den vom Zentralverband der Werbe­ unterschiedlichen Einstellungen der Ver­ wirtschaft (ZAW) ermittelten Daten lagen markter zum Trading schlugen sich 2016 auch die Nettowerbeerlöse des Werbefunks 2017 in der Nielsen-​Statistik nieder. Während das bei 767,6 Mio. Euro und damit 24,8 Mio. Euro Schaltvolumen des AS&S-​Radio-​Verbunds über dem Vorjahr mit 742,8 Mio. Euro. Mit gegenüber dem Vorjahr nur um 1,4 Prozent einem Zuwachs von 3,3 Prozent ist der Hör­ und der Bruttowerbeumsatz um 2,3 Prozent funk deutlich stärker gewachsen als der Ge­ auf 538 Mio. Euro stieg, entwickelte sich samtwerbemarkt mit plus 1,0 Prozent. Erst­

164 Wirtschaftliche Lage | Privater Hörfunk

Abb. 50

Nettowerbeerlöse des Hörfunks | in Mio. Euro ,

, ,



◼◼ AS&S gesamt ◼◼ RMS ◼◼ sonstige Private

Quelle: ZAW. mals seit 2013 liegt der Hörfunk damit auch von RMS vertretenen Privatsender erzielten wieder vor dem Fernsehen, das 2016 ein Plus mit Einnahmen in Höhe von 435,0 Mio. Euro von insgesamt 3,1 Prozent gegenüber dem 26,5 Mio. Euro mehr als im Vorjahr und konn­ Vorjahr erwirtschaften konnte. ten netto ein Plus von 6,5 Prozent verzeich­ Da die Bruttowerbeerlöse des Hörfunks nen. Die von keinem der beiden führenden im Jahr 2016 um 8,9 Prozent und damit deut­ Vermarkter AS&S und RMS vertretenen sons­ lich stärker als die Nettowerbeerlöse an­ tigen Privaten erwirtschafteten Einnahmen gestiegen sind, hat sich die sogenannte in Höhe von 91,8 Mio. Euro (Vorjahr 91,4 Mio. ­Brutto-Netto-Schere weiter geöffnet. Die Euro) und damit netto ein leichtes Plus von Nettoquote lag im vergangenen Jahr nur 0,4 Prozent. Dagegen erreichten die von AS&S noch bei 41,9 Prozent nach 44,2 Prozent im vermarkteten Wellen im Jahr 2016 Netto­ Jahr 2015. werbeerlöse in Höhe von 240,8 Mio. Euro und Allerdings wurde der Zuwachs beim Hör­ damit 2,1 Mio. Euro weniger als 2015. Das ent­ funk allein vom privaten Hörfunk erzielt. Die spricht einem Minus von 0,9 Prozent.

165 Privater Hörfunk | Wirtschaftliche Lage

Abb. 51

Brutto-Netto-Schere im Hörfunk | in Mio. Euro

%

%

%

% . , ,

 – , – Nettoerlösanteil in Prozent ◼◼ Bruttowerbeerlöse ◼◼ Nettowerbeerlöse Quelle: RMS/ZAW.

Vermarktung Online- ​Vermarkter sorgen für Wettbe- werb _ Etwas anders stellen sich die Größen­ Der Radiowerbemarkt wird seit vielen Jahren verhältnisse in der noch jungen Online-​Audio-​ von einem Vermarkter-​Duopol beherrscht. Welt dar, weil dort auch andere Player aus Auf den Verbund von Radio Marketing Service der digitalen Welt in der Vermarktung mit­ (RMS) und den seines Mitbewerbers AS&S mischen. Zwar fehlen für sie konkrete Radio entfielen im Jahr 2016 annähernd ­Umsatzzahlen, die Nutzungszahlen belegen 99 Prozent der von Nielsen erfassten Brutto­ aber, dass die UKW-V​ ermarkter in der Online-​ werbeerlöse im klassischen Hörfunk. Da Audio -​Welt nicht ganz so dominierend sind. ­Nielsen nicht für alle Audioanbieter Werbe­ Laut MA IP Audio 2016 IV kam RMS in einem umsätze erhebt, lag der tatsächliche Werbe­ durchschnittlichen Monat des vierten Quar­ marktanteil der beiden Branchenriesen wohl tals 2016 mit seiner Online Audio Kombi auf etwas niedriger. Gleichwohl: Wer Werbung 44,5 Mio. Hörstunden, dicht gefolgt vom im Radio schalten will, kommt an ihnen nicht ­Musikstreamingservice Spotify mit 43,8 Mio. vorbei. und der Webradio Kombi des Vermarkters

166 Wirtschaftliche Lage | Privater Hörfunk

SpotCom (30 Mio.). Audimark ist ein weiterer Trading ist im Radiomarkt angekommen _ Online -​Audio-​Vermarkter von Relevanz, der Trading ist umstritten, weil Agenturen damit seine Angebote bislang aber nicht von der ihre Rolle als neutraler Mittler zwischen Media-​Analyse erfassen lässt. AS&S Radio Kunde und Medium unterlaufen und der spielt in diesem Segment hingegen keine ­Intransparenz im Mediageschäft Vorschub größere Rolle. Seine überwiegend öffentlich-​ leisten. Aus Vermarktersicht birgt Trading die rechtliche Mandantenschaft darf keine Wer­ Gefahr erodierender Preise und Nettoerlöse. bung im Netz vermarkten. So werden Trading-​Geschäfte in Deutschland über alle Medien hinweg mit durchschnitt­ RMS nimmt AS&S Marktanteile ab _ Da lich 80 Prozent rabattiert, wie das Gutachten der Werbemarkt von Online-​Audio allerdings „(Neue) Geschäftsmodelle der Mediaagen­ noch recht klein ist, muss RMS nicht wirklich turen“ herausfand. Es wurde 2016 von der um seine Vorherrschaft zittern. Sein Vermark­ Bayerischen Landeszentrale für neue Medien tungsverbund blieb mit einem Bruttoumsatz (BLM) beim Institut für Europäisches Me­ von 1,27 Mrd. Euro im klassischen Hörfunk dienrecht (EMR) in Auftrag gegeben. Im deut­ die klare Nummer eins und baute seinen schen Radiowerbemarkt spielt Trading aller­ Marktanteil im Vergleich zu 2015 um 1,8 Pro­ dings noch keine herausgehobene Rolle. So zentpunkte auf 69,4 Prozent aus. AS&S Radio geht das EMR davon aus, dass 2015 erst fiel von 31,3 auf 29,4 Prozent zurück, weil 3,4 Prozent des Nettowerbevolumens im Hör­ es seine Bruttoerlöse laut Nielsen nur um funk auf diesem Weg verkauft wurden, pro­ 2,3 Prozent auf 538 Mio. Euro steigern konnte, zentual waren das weniger als im Gesamt­ während RMS ein Plus von 11,8 Prozent gelang. markt (4,1 %). Auch netto erzielte der RMS-Verbund ein AS&S Radio lehnt Trading weiterhin kate­ deutliches Plus von 6,5 Prozent auf 435 Mio. gorisch ab. Der Vermarkter hält es nicht für Euro, während die Sender von AS&S Radio vermittelbar, wenn er die Hoheit über einen ein Minus von 0,9 Prozent auf 240,8 Mio. Euro Teil seines medienpolitisch beschränkten In­ hinnehmen mussten (s. a. Seite 165). Das hohe ventars an Agenturen abgibt und gleichzeitig Wachstum verdankt der Vermarkter auch sei­ für den Erhalt von Werbung im ARD-​Hörfunk ner offensiven Verkaufsstrategie. RMS orien­ kämpft. Zudem positioniert sich AS&S Radio tiert sich bei Preisen und Konditionen an der als Qualitätsvermarkter, der hohe Preise für Auslastung und ist zu hohen Nachlässen be­ sein Inventar realisieren will und anders als reit. Zudem stellt er seit 2015 ein kleineres RMS nur zu geringen Rabattzugeständnissen Volumen für das so­genannte Trading bereit. bereit ist. Beim Trading er­werben Mediaagenturen ohne konkreten Auf­trag eines Werbekunden meist Wechsel bei Radio-​Mandanten _ Im Wett­ stark rabattier­tes Inventar bei einem Ver­ streit um Mandanten gab es unter den Ver­ markter, um es dann gegen einen Preisauf­ marktern jüngst einige bemerkenswerte Ver­ schlag an ihre Werbekunden abzugeben. schiebungen. RMS verlor zum Jahreswechsel

167 Privater Hörfunk | Wirtschaftliche Lage

2015/16 den Musikstreamingdienst Spotify, Kombi 14–49 mit Antenne Niedersachsen, der den gesamten Werbeverkauf nun mit Radio 21 und 89.0 RTL und der RMS Kombi ­seinem eigenen Team steuert. Dafür konnte Hamburg/Schleswig-​Holstein (Radio Ham­ sich der Vermarkter 2016 die Digitalvermark­ burg, Hamburg Zwei, R.SH, delta radio, Radio tung von Klassik Radio und seinen 25 Web-​ Bob! rockt Schleswig-​Holstein), die zusam­ Channels sichern und gewann den Aggrega­ men eine Reichweite von 661.000 erzielten. tor TuneIn sowie RauteMusik hinzu. Seit 2017 betreut RMS zudem zehn Streams der Broad­ RMS verliert Prozess gegen die Städte- cast Media Group Silvacast sowie den Live­ kombi Berlin-Br​ andenburg _ Für Aufsehen stream von Radio Paloma, beide Anbieter sorgte 2016 ein Rechtsstreit zwischen RMS zählten zuvor zum Portfolio von Audimark. und der Städtekombi Berlin-​Brandenburg. Darüber hinaus integrierte RMS die Streams RMS weigert sich, das Angebot bestehend von radio NRW, Radio 21 und Joke FM in sein aus Radio Potsdam, Radio Cottbus, radio B2 Online-​Audio-​Angebot. und Power Radio in seine Vermarktung zu Der Marktprimus musste aber auch zwei ­integrieren, weil es angeblich die erforder­ Abgänge in seinem UKW-​Portfolio hinneh­ lichen Aufnahmekriterien nicht erfüllt. Da­ men: Im Januar 2017​ verließen ihn sein Grün­ gegen hat der Radiounternehmer Stephan dungsmitglied radio ffn sowie Energy Bremen, Schwenk, der an Radio Cottbus und Radio die nun von AS&S Radio betreut werden. Im Potsdam beteiligt ist, geklagt und in erster Gegenzug nahm Radio 21 ein Angebot von Instanz recht bekommen. Das Hamburger RMS an und kehrte AS&S den Rücken. An­ Landgericht wies die marktbeherrschende fang 2016 waren auch die Digitalmandanten RMS an, die Städtekombi sofort zu markt­ laut.‌fm (zu SpotCom) und Sport1.‌fm (Eigen­ üblichen Konditionen und unter Anwendung vermarktung) vom Frankfurter Unternehmen des kombinationsüblichen Verteilschlüssels abgewandert. Im September ​2016 meldete in die bundesweite RMS Super Kombi und die AS&S dann mit dem Podcastlabel Viertau­ RMS Berlin Kombi aufzunehmen. Gegen die sendhertz wieder einen Neuzugang. vorläufige Vollstreckbarkeit des Urteils hat RMS jedoch erfolgreich Berufung vor dem RMS verliert Marktführerschaft im Nor- Oberlandesgericht Hamburg eingelegt, das den _ Durch die Wechsel von radio ffn und bis zum Redaktionsschluss dieses Jahrbuchs Energy Bremen ist AS&S Radio im Norden zur noch nicht über den Fall entschieden hatte. Nummer eins geworden. Seine Radio Nord-​ Kombi mit NDR 2, alsterradio, Energy Ham­ WDR und rbb reduzieren Werbezeiten _ burg, Bremen Eins, Bremen Vier, radio ffn und AS&S Radio befasst sich unterdessen mit den Energy Bremen lag Anfang 2017 mit 769.000 ​ medienpolitisch gewollten Werbezeitenredu­ Hörer pro Stunde in der Altersgruppe der 14- zierungen beim Rundfunk Berlin-​Branden­ bis 49‑Jährigen vor der RMS Niedersachsen ​ burg (rbb) und dem Westdeutschen Rundfunk

168 Wirtschaftliche Lage | Privater Hörfunk

(WDR). Der rbb hat seine Obergrenze für Hör­ Automatisierte Buchung läuft an _ Nicht funkwerbung von 172 Minuten pro Werktag nur die Politik sorgt für geänderte Rahmen­ schrittweise reduziert und wird diesen Pro­ bedingungen im Werbezeitenverkauf, auch zess bis Ende 2017 abgeschlossen haben. Ab die Digitalisierung verändert die Spielregeln. 2018 wird die Rundfunkanstalt dann nur Alle Audiovermarkter sind bestrebt, die Bu­ noch 90 Minuten pro Werktag Hörfunkwer­ chungs- und Abwicklungsprozesse zwischen bung ausstrahlen. ihnen und ihren Mandanten sowie den Nach­ Beim WDR hat ebenfalls eine Beschrän­ fragern zu automatisieren, um die Transak­ kung gegriffen: Die Landesrundfunkanstalt tionskosten zu senken. Orders per Fax, E‑Mail, darf nun nur noch 75 Minuten pro Werktag Telefon oder Datenübermittlung sollen mög­ in zwei Wellen werben. Zuvor waren ihr lichst bald der Vergangenheit angehören und 90 Minuten in drei Programmen erlaubt. Seit durch digitale Buchungssysteme ersetzt wer­ Januar 2017​ ist WDR 4 werbefrei, übriggeblie­ den, über die sich Werbung künftig nahezu in ben sind 1Live und WDR 2. Der Landtag von Echtzeit für UKW- und Online-​Audio-​Ange­ Nordrhein-​Westfalen hatte sich im Januar ​ bote abwickeln lassen soll. 2016 für eine schrittweise Reduzierung der Das sogenannte Programmatic Advertis­ Werbezeit ausgesprochen, um den Lokalfunk ing folgt dabei einer eigenen Logik: Es ersetzt im Bundesland zu stärken. In der letzten Stufe die klassische, auf Programmumfelder fokus­ darf der WDR ab 2019 nur noch ein Radiopro­ sierte Mediaplanung durch eine datenba­ gramm für 60 Minuten pro Tag mit Werbung sierte Ausspielung von Werbemitteln, die Me­ bespielen, und das auf Monatsbasis ohne dienkonsumenten im passenden Moment er­ einen unterjährigen Ausgleich. reichen. Um das zu realisieren, müssen Ver­ Spürbare Auswirkungen auf die natio­ markter und Publisher ihr Inventar über Sup­ nale Vermarktung hat das Werbe-​Aus für ply Side Platforms (SSP) zur Verfügung stel­ WDR 4 zunächst nicht. So war AS&S nach len. Diese lassen sich mit den Demand Side eigenem Bekunden Anfang 2017 noch in Platforms (DSP) der Agenturen verbinden; der Lage, dem Werbemarkt wettbewerbsge­ über weitere Schnittstellen kann das Inventar rechte Angebote zu unterbreiten. Beim Ver­ durch zusätzliche Daten von Kunden, Ver­ markter WDR Media Group hat die Entschei­ marktern und/oder Drittanbietern über eine dung des NRW-​Gesetzgebers indes zu ersten Data Management Platform (DSP) angerei­ Einschnitten geführt. Das Unternehmen chert werden. rechnet bis 2019 im Zuge der Werbezeiten­ RMS arbeitet mit dem Technikdienstleis­ beschränkung mit einer Ergebnislücke und ter AdRemes an einem automatisierten Bu­ gab im September ​2016 bekannt, bis zum chungssystem für UKW-​Radio, das 2018 in Jahr 2022 bis zu 170 der insgesamt 470 Voll­ den Regelbetrieb gehen soll. Die Plattform zeitstellen sozialverträglich abbauen zu wol­ wird die Dispositionssysteme von RMS und len. ihren Mandanten miteinander verbinden und

169 Privater Hörfunk | Beteiligungsstrukturen

zusätzliche Daten für die UKW-V​ ermarktung mehrere Gesellschafter, die bei den Sendern bereitstellen. Online-​Audio-​Inventar verkauft das Sagen haben und somit für die medien­ RMS schon jetzt in automatisierter Form. Der politisch gewünschte Binnenpluralität sor­ Anteil von Programmatic soll in diesem Seg­ gen. Bei den Zulassungsentscheidungen der ment von einem einstelligen Prozentbetrag Medienanstalten ist eine vielfältige Eigen­ 2016 auf 35 bis 40 Prozent im folgenden Jahr tümerstruktur ein wichtiges Kriterium. Da­ steigen. Auch Studio Gong, Audimark und durch soll gewährleistet werden, dass kein AS&S Radio arbeiten an der Automatisierung Gesellschafter eine marktbeherrschende Stel­ ihrer Buchungsprozesse. lung im deutschen Privatradiomarkt erlangen kann und der Wettbewerb erhalten bleibt. Regionale Zeitungsverlage und Medien­ 2.7 Beteiligungsstrukturen im konzerne zählen zur wichtigsten Eigentümer­ Privatradio gruppe im rein werbefinanzierten Hörfunk des Landes. Diese Player sehen im Radio ein Die Vielfalt im Privatradio drückt sich nicht Betätigungsfeld, das ihr bestehendes Port­ allein in seiner Programmanzahl aus, sie folio erweitert und zusätzliche Erlösquellen kommt auch in den Eigentümerverhältnissen erschließt. Viele Regionalzeitungen engagie­ zum Ausdruck. In den meisten Fällen sind es ren sich auch deshalb im lokal und regional

Abb. 52

Anteil der Medienunternehmen am Meinungsmarkt Hörfunk in Deutschland | in Prozent

, % ARD , % RTL Group , % Regiocast , % Müller Medien (Oschmann-Gruppe) , % Burda , % Medien-Union/SWMH , % Nordwest-Zeitung , % Axel Springer , % Presse Druck- u. Verlags GmbH , % Sonstige

, % gesamt ¹

1 Überschreitung von 100 Prozent ergibt sich daraus, dass Beteiligungsanteile von 25 Prozent und mehr einem Unternehmen voll zugerechnet werden Quelle: die medienanstalten: MedienVielfaltsMonitor 2016-I.

170 Beteiligungsstrukturen | Privater Hörfunk

organisierten Privatfunk, weil sie Wettbe­ Privatradioholding zwei Beteiligungsverän­ werber von ihren örtlichen Werbemärkten derungen. Zunächst erklärte sie die Übertra­ fernhalten wollen. Mit ihren Radiobeteteili­ gung von 5,3553 Prozent an Moira Rundfunk gungen haben Verlage und Medienkonzerne und die BO‑Beteiligungsgesellschaft für me­ über die Jahre ein Gegengewicht zum öffent­ dienrechtlich unbedenklich. Die Anteile wur­ lich -​rechtlichen Hörfunk geschaffen, gleich­ den zuvor von elf anderen Regiocast-​Gesell­ zeitig aber auch die Gattung Radio publizis­ schaftern gehalten. Später gab die Medien­ tisch vorangebracht. anstalt auch der NOZ Medien Verlags GmbH („Neue Osnabrücker Zeitung“) und der NOZ ARD größter Player im Meinungsmarkt Medienvertriebs & Logistik GmbH grünes Radio _ Der MedienVielfaltsMonitor stellt Licht für die Übernahme von 25,0319 Prozent das Gewicht der Medien für die Meinungs­ von der medien holding:nord und Medien- bildung in Deutschland dar und gibt Aus­ und Beteiligungsgesellschaft mbH. kunft über die quantitative Meinungsmacht Auf Ebene der Einzelsender fiel Moira der Medien und ihrer Eigentümer im konver­ Rundfunk mit einigen Anteilsaufstockungen genten Medienmarkt. Dazu setzt die Studie auf. Die Rundfunkholding der Ludwigshafe­ vorhandene Reichweitendaten der Anbie­ ner Medien Union erhöhte ihren Anteil an ter in Bezug zu ihren Gesellschafteranteilen. Radio PSR und R.SA von jeweils 10,45 auf Deren Anteil am Meinungsmarkt errechnet 15,39 Prozent und baute ihn bei apollo radio die Studie, indem sie die Werte in den einzel­ von 4,18 auf 6,16 Prozent aus. Im Gesellschaf­ nen Medienmärkten addiert und gewichtet. terkreis der Ostseewelle verschoben sich Nach dieser Methode kam dem ARD-​ ebenfalls die Gewichte zugunsten der größe­ Radio im Jahr 2016 mit 55 Prozent das bei ren Gesellschafter: Burda erhöhte seine in­ weitem größte Gewicht im Meinungsmarkt direkte Beteiligung bereits 2015 von 7,08 auf Hörfunk zu. Der stärkste private Radiogesell­ 12,5 Prozent, die Oschmann-​Gruppe (Neue schafter, die RTL Group, erzielte nur einen An­ Welle Rundfunk-​Verwaltungsgesellschaft teil von 6,5 Prozent. Dahinter folgten Regio­ mbH & Co. KG) stockte von 18,61 auf 19,81 Pro­ cast (4,1 %), Müller Medien (3,6 %), Burda zent auf. (2,9 %) und die Medien Union (2,4 %). Diese fünf Player zählen auch zu den wichtigsten Diskussion um Eigentümerstruktur im Pri- Gesellschaftern des deutschen Privathör­ vatradio _ Trotz der insgesamt stabilen funks, haben aber im Jahr 2016 keine größe­ ­Verhältnisse gibt es im Kreis der privaten ren Aktivitäten bei ihren Beteiligungen ent­ ­Radioeigentümer eine Diskussion, wie sich wickelt. der Markt auf gesellschaftsrechtlicher Ebene Veränderungen gab es jedoch im Gesell­ weiterentwickeln könnte. Gert Zimmer, CEO schafterkreis von Regiocast. Im Jahr 2016 von RTL Radio Deutschland, sprach sich im ­genehmigte die Medienanstalt Hamburg/ Fachmagazin „kress pro“ für eine Konsolidie­ Schleswig-​Holstein (MA HSH) der Leipziger rung aus. Das private Radio brauche größere

171 Privater Hörfunk | Beteiligungsstrukturen

Einheiten, um gegen Spotify und Co. beste­ zu wenig Wettbewerb und zu viel Regulie­ hen zu können. Zimmer zeigte sich offen für rung sowie eine „Blockadehaltung gegen­ den Zusammenschluss mit einem anderen über neuer Technologie“. Damit spielte Schoo Radioplayer, um mit ihm strategisch hand­ auf die Skepsis vieler Radioplayer gegenüber lungsfähiger zu werden und in der größeren DAB+ an. Im Start eines zweiten bundes­ Einheit die digitale Transformation des Hör­ weiten Multiplex sah der Bauer-​Manager ein funkgeschäfts besser meistern zu können. hoffnungsvolles Zeichen, dennoch bewarb Bis zum Redaktionsschluss dieses Jahrbuchs sich sein Konzern nicht wie erwartet für den kam es allerdings nicht zu einem solchen Plattformbetrieb. Bauer ist in Deutschland Merger. nur an Radio Hamburg beteiligt und betreibt Auch die Bauer Media Group warb für unter der Marke „Bravo“ einige Streams. Der eine Konsolidierung im deutschen Privat­radio. Konzern hält Sendebeteiligungen in acht In der Fachzeitung „Horizont“ monierte Kon­ ­europäischen Hörfunkmärkten und ist be­ zerngeschäftsführer Andreas Schoo „verkrus­ sonders stark in Großbritannien und Skandi­ tete Strukturen und Kleinstaaterei“. Es gebe navien engagiert.

Abb. 53 Axel Springer Verlag Nordwest-Zeitung Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt

Radio Hamburg 1 25,0 – alsterradio 106!8 rock’n’pop 100 – Antenne Bayern 16,0 – rs2 Berlin-Brandenburg 2 50,0 – Rock Antenne – 16,0 98.8 KISS FM – 49,0 Rock Antenne Erding, Freising, – 11,4 Hamburg 2 – 26,59 Ebersberg radio SAW 37,2 – Radio Galaxy 10,5 1,68 Energy Sachsen – 27,76 radio ffn 7,6 – LandesWelle Thüringen 1,0 17,64 radio NRW – 7,3 Berliner Rundfunk 91!4 – 14,2 antenne 1 – 6,7 Radio38 2,0 7,0 Energy Bremen – 4,2 delta radio – 30,9 Radio 21 – 1,5 radio ffn 4 5,18 – Hitradio FFH / 15,0 – Antenne Niedersachsen 4,0 – planet radio / harmony.fm Radio 21 – 1,83 R.SA / Radio PSR / apollo radio / mittelbare Radio Erzgebirge 107.7 / R.SA / mittelbare Radio Erzgebirge 107.7 / Beteiligung Radio PSR / apollo radio / Beteiligung Radio Nora / delta radio / Hamburg 2 / Radio 38 ↓

172 Beteiligungsstrukturen | Privater Hörfunk

↓ ↓

Burda 5 Moira Rundfunk GmbH Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt

Donau 3 FM 50,0 20,84 Metropol FM 100,0 – Ostseewelle 47,16 12,50 bigFM Saarland 2,34 31,0 BB Radio 50,0 – LandesWelle Thüringen 20,9 19,08 Radio Teddy – 50,0 Radio Regenbogen 33,78 3,96 Sächsische Lokalradios – 20,84 sunshine live 25,0 1,44 bigFM Hot Music Radio 23,42 – Funkhaus Würzburg – 20,8 RPR1. 23,42 – Radio Fantasy – 20,8 R.SH 15,39 – Radio Arabella 20,56 – bigFM Der neue Beat – 32,5 Radio Galaxy – 20,15 Rockland Radio – 14,75 egoFM – 19,59 Radio Ton – Heilbronn / Franken – 12,5 Antenne Bayern 16,0 2,9 Radio BOB! – 10,45 Radio Gong 96,3 – 17,5 Radio PSR, R.SA – 15,39 Funkhaus Aschaffenburg – 14,58 Radio Erzgebirge 107.7 – 7,70 die neue welle (Karlsruhe) 13,2 – apollo radio – 6,16 Funkhaus Nürnberg – 12,50 Radio 7 – 2,1 bigFM 10,8 – antenne 1 mittelbare Funkhaus Regensburg – 10,41 Beteiligung Radio Leipzig DVB-T – 9,38 Oschmann-Gruppe apollo radio – 3,75 Hörfunkbeteiligungen in Prozent Antenne Niedersachsen – 7,92 direkt indirekt Hit Radio FFH / planet radio / 4,3 – Absolut Hot / Absolut relax – 100,0 harmony.fm Das neue Charivari 98,6 (Nürnberg) 100,0 – Radio Euroherz 100,0 – Madsack Mediengruppe Radio Primavera / – 63,54 Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt Radio Galaxy Aschaffenburg Sächsische Lokalradios – 55,21 Radio Brocken / 89.0 RTL – 22,13 95.5 Charivari (München) 50,0 – radio ffn 11,73 2,54 Radio Bamberg, Galaxy Bamberg 50,0 – Antenne Niedersachsen 6,1 1,62 Radio Charivari (Schwandorf) 50,0 – Energy Bremen – 5,0 Radio Mainwelle / Galaxy Bayreuth 50,0 – Radio 21 – 3,24 Radio Plassenburg 50,0 – radio SAW – 1,5 Radio PrimaTon – 48,50 LandesWelle Thüringen 2,13 Radio AWN – 44,44 A nTENNE Thüringen / radio TOP 40 – 0,51 Radio Arabella – 42,21 delta radio / Hamburg 2 / R.SH / mittelbare Radio Trausnitz / – 37,51 Radio Nora / Radio BOB! / Radio Beteiligung Radio Galaxy Landshut PSR / R.SA / Radio Erzgebirge 107.7 / Radio Charivari (Neumarkt) 33,33 3,47 apollo radio egoFM – 35,75

↓ ↓

173 Privater Hörfunk | Beteiligungsstrukturen

↓ ↓

Radio Galaxy – 36,26 RTL Group BLR 32,0 3,33 Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt Radio Charivari (Regensburg) 33,34 – unserRadio Passau – 29,0 RTL Radio – Die größten Oldies 100,0 – Radio Eins/Galaxy Coburg 25,0 – the wave – 100,0 Radio Leipzig DVB-T – 24,84 104.6 RTL – 100,0 Ostseewelle 18,61 3,13 105’5 Spreeradio – 100,0 Radio IN, Radio Galaxy Ingolstadt – 19,40 Hitradio RTL Sachsen – 86,53 unser Radio Deggendorf – 16,18 Radio Brocken / 89.0 RTL 57,1 1,05 gong fm (Regensburg) – 10,42 Antenne Niedersachsen 49,9 – Radio Gong (Würzburg) – 10,42 Radio Leipzig DVB-T 47,59 Radio Gong 97.1 (Nürnberg) – 10,42 Radio Hamburg – 33,6 Pirate Radio – 10,42 JAM FM – 10,0 apollo radio – 9,94 Radio 21 9,83 9,98 radio NRW 16,1 0,9 A nTENNE Bayern/ Rock Antenne 7,0 0,72 A nTENNE Bayern/Rock Antenne 16,0 – Radio Fantasy – 3,51 Antenne Thüringen – 14,95 Donau 3 FM – 5,21 radio TOP 40 – 14,95 Radio Gong 96,3 (München) – 4,37 Radio Ton-Heilbronn / Franken 2,0 – Radio Ramasuri – 3,92 Radio Galaxy – 1,69 106.4 TOP FM – 0,78 Radio Erzgebirge 107.7 – 0,045 HIT RADIO FFH / planet radio / mittelbare Hamburg 2 / Radio Nora / delta mittelbare harmony.fm Beteiligung radio / Radio PSR / R.SA / ​apollo Beteiligung Regiocast GmbH & Co. KG radio / Radio Erzgebirge 107.7 Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt Studio Gong GmbH & Co. Studiobetriebs KG Radio BOB! 6 100,0 – Hörfunkbeteiligungen in Prozent direkt indirekt RADIO PSR 100,0 – BB Radio 50,0 – R.SH 100,0 – Donau 3 FM 50,0 – R.SA – 100,0 Funkhaus Würzburg 50,0 – Antenne MV 94,99 – Radio Fantasy 50,0 – Radio Erzgebirge 107.7 – 50,0 Sächsische Lokalradios – 50,0 rs2 Berlin-Brandenburg 43,0 – Radio Teddy – 50,0 apollo radio – 40,0 Ostseewelle 20,67 9,33 sunshine live 7 – 34,9 egoFM – 43,24 Radio Bob! rockt S-H 25,68 – Radio Gong 96,3 42,0 – Energy Bremen 24,4 – Funkhaus Aschaffenburg 35,0 – delta radio 8 17,17 – Funkhaus Nürnberg 30,0 – LandesWelle Thüringen 1,0 15,75 Die Neue 107.7 26,7 – Hamburg 2 16,3 – Funkhaus Regensburg – 25,0 Berliner Rundfunk 91!4 – 14,2 Radio Galaxy 23,1 – radio SAW / Rockland 13,8 – Radio Leipzig DVB-T – 22,5 Sachsen-Anhalt Antenne Niedersachsen 19,0 – ↓ ↓ 174 Beteiligungsstrukturen | Privater Hörfunk

↓ apollo radio – 9,0 die neue welle (Karlsruhe) 8,6 – 106.4 Top FM – 7,55 Antenne Bayern 7,0 – Hit Radio FFH / planet radio / 2,5 – harmony.fm Radio 21 – 3,8 RPR1. / bigFM 1,03 –

1 abweichende Stimmrechte von 25 Prozent 2 rs2 hält 14,2 % am Berliner Rundfunk 3 43 % durch die NWZ direkt, 7 % hält Reinhard Köser treuhänderisch für die NWZ 4 hält 16,3 % an Hamburg 2, 10,14 % an Radio Nora, 16,12 % an delta radio und 20 % an Radio 21 5 indirekte Beteiligungen von Burda werden gehalten über die 41,67%ige Beteiligung an Studio Gong. 6 als Kommanditistin 7 über eine 57%ige Beteiligung mittelbarer Gesell­ schafter an der Eurocast GmbH 8 delta radio ist mit 11,79 % an Radio Nora beteiligt Quelle: Angaben der Veranstalter; Landesmedien­ anstalten; Stand: Januar 2017.

175 Privater Hörfunk | Baden-Württemberg

3 Hörfunk in den Ländern

3.1 Baden-Württemberg Radio Paradiso, das seine landesweite Digi­tal­ radio ­verbreitung im Sommer 2016 eingestellt Am 1. Januar ​2016 startete die neue, zehn- hat. Landesweit sind damit 14 private Radio- jährige Lizenzierungsperiode im Privatradio- programme sowie sechs Wellen des Süd­west­ markt von Baden-​Württemberg, zugleich ­rund funk­ s (SWR) über das digitale Antennen- brachte das Jahr den Hörern des Bundeslan- radio empfangbar, hinzu kommen zwölf An- des zwei neue Radioprogramme. Am 1. Juli gebote im bundesweiten DAB+-Mu​ ltiplex, zu ging Regenbogen Zwei im Sendegebiet Lokal- ihnen zählen auch das Schwarzwaldradio aus sender 1 Mannheim/Heidelberg on air und Offenburg sowie sunshine live, das seinen sendet auf den UKW-F​ requenzen des Techno- Sitz im Dezember 2016 von Mannheim nach programms sunshine live. Die Gesellschafter Berlin verlegt hat. von sunshine live, die in der Rhein-​Neckar-​ Odenwald Radio (RNO) vereint sind, haben LFK will DAB+-​Verbreitung langfristig für mit Radio Regenbogen einen Partner gefun- die Zukunft sichern _ Die LFK erarbeitete den, mit dem sie ihr lokales Programm unter 2016 ein Regionalisierungskonzept, das zu- neuem Konzept und neuem Namen fort­ sätzlich zur existierenden einheitlichen lan- setzen. Regenbogen Zwei wird von der LRM desweiten DAB+-V​ erbreitung des Privatradios Lokalradio Mannheim veranstaltet, die zu vier regionale Verbreitungsgebiete vorsieht. ­jeweils 50 Prozent von RNO und Radio Regen- Mit dem regionalisierten Multiplex-​Konzept bogen getragen wird. Regenbogen Zwei sen- will die LFK vor allem lokalen Radioveran­ det ein Lokalradio für die Kurpfalz, das ein staltern entgegenkommen, die Programm eher männliches Publikum zwischen 35 und und Werbung auf diese Weise zielgenauer 54 Jahren mit Rock- und Pophits sowie loka- und ent­sprechend ihrer Lizenzvorgaben über len Informationen erreichen will. DAB+ aussenden sowie Kosten sparen kön- nen. Beim Call for Interest im Mai 2016 schlug Start von Regenbogen Zwei und Radio die LFK interessierten Veranstaltern vor, von Teddy _ Als zweiter Neuling nach Regen­ der landesweiten Verbreitung in die regiona- bogen Zwei ging das Kinderprogramm Radio len Gebiete zu wechseln. Die Regionalveran- Teddy im Februar 2017 mit Genehmigung der stalter im Südwesten wollen kurzfristig aber Landesanstalt für Kommunikation Baden-​ nicht aus dem landesweiten Multiplex wech- Württemberg (LFK) landesweit über DAB+ an seln. Langfristig hält sich die LFK mit dem Re- den Start. Radio Teddy füllt die Lücke von gionalkonzept parallel zum landesweit ein-

176 Baden-Württemberg | Privater Hörfunk

Abb. 54

Hörfunk-Reichweiten Baden-Württemberg | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

Radio-Kombi Baden-Württemberg 32,0 32,1 28,5 41,6 39,3 23,0 40,3 49 29,8 30,9 antenne 1 7,8 7,4 4,5 6,5 9,9 6,5 8,5 9 5,3 5,8 Radio Regenbogen 7,6 7,4 6,1 7,6 9,2 6,2 8,5 9 5,2 6,5 bigFM Der neue Beat 6,8 7,0 12,2 15,7 8,7 1,1 11,6 6 3,6 3,5 Radio 7 5,6 5,8 3,6 7,6 7,0 4,4 7,2 9 5,5 5,0 Radio Ton 2,3 2,2 0,6 1,7 3,2 2,0 2,6 3 1,8 2,0 Die Neue 107.7 2,2 2,1 0,9 2,6 3,1 1,4 2,9 2 1,5 2,1 Energy Region Stuttgart 2,1 2,0 2,1 4,3 2,3 0,6 3,2 2 1,3 1,2 Antenne Bayern 2,0 1,9 2,3 2,5 2,3 1,3 2,4 3 1,5 1,8 die neue welle 1,5 1,5 0,8 1,7 2,1 1,2 1,9 2 1,3 1,1 Klassik Radio 0,9 1,2 0,7 0,9 1,0 1,5 1,0 2 1,2 0,7 Hitradio Ohr 0,8 1,1 0,1 1,1 1,7 0,8 1,4 2 1,0 0,7 sunshine live 1,1 1,0 0,2 2,5 1,4 0,1 1,8 1 0,7 0,6 baden.fm 0,9 1,0 0,4 0,4 1,9 0,8 1,3 1 0,9 0,8 Donau 3 FM 0,8 0,9 0,6 1,6 0,9 0,6 1,2 1 0,8 0,7 bigFM Hot Music Radio 1,1 0,8 1,0 2,0 0,9 0,1 1,3 0 0,3 0,4 Radio Seefunk RSF 0,8 0,8 0,0 0,9 0,2 1,3 0,5 1 0,6 0,6 Rock Antenne 0,5 0,7 0,0 0,9 1,1 0,4 1,1 1 0,8 0,6 Private Gesamt 35,9 36,4 32,3 45,7 44,0 27,2 44,7 59 35,7 34,1

SWR3 23,2 24,1 22,7 25,5 31,0 18,9 28,7 36 21,7 22,5 SWR4 BW 13,7 13,1 1,2 3,1 4,6 24,8 4,0 28 17,0 17,2 SWR1 BW 12,5 12,9 4,9 6,1 12,8 17,0 10,0 22 13,5 11,7 Das Ding/103.7 Unser Ding 2,6 3,0 4,6 6,8 3,4 0,7 4,8 2 1,4 1,6 Deutschlandfunk 2,3 2,7 1,1 0,8 2,2 4,1 1,6 3 2,1 1,7 SWR2 2,0 2,1 1,1 0,4 0,9 3,9 0,7 3 1,5 1,5 Bayern 3 1,2 1,2 0,4 1,1 1,6 1,1 1,4 2 0,9 0,9 Bayern 1 0,9 1,1 1,2 0,1 0,5 1,9 0,3 2 1,1 0,8 YOU FM 0,7 0,8 0,9 2,1 0,9 0,1 1,4 1 0,4 0,3 Deutschlandradio Kultur 0,6 0,5 0,0 0,2 0,8 0,5 0,5 1 0,5 0,3 SWRinfo 0,3 0,5 0,0 0,0 0,7 0,5 0,4 0 0,2 0,1

SWR Gesamt 46,9 47,6 31,7 35,7 44,7 56,8 40,9 93 56,0 55,5 ARD Gesamt 50,6 52,1 34,0 39,5 49,4 61,8 45,3 104 62,5 61,0

Radio Gesamt 72,3 74,0 56,0 67,8 74,9 78,2 71,9 166 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

177 Privater Hörfunk | Baden-Württemberg

heitlichen Multiplex alle Optionen für Veran- Privatradio mit einer Tagesreichweite von stalter und zukünftige medienpolitische Ge- 44,7 Prozent seine führende Position vor dem staltungen offen. SWR (40,9 %). Größtes Angebot der Privaten Neben dem breiten Digitalradioangebot blieb die Radiokombi Baden-​Württemberg sind zwischen Mannheim und Meersburg (RK Ba‑Wü). Der Vermarktungsverbund von 32 private Programme über UKW nutzbar, da- bigFM Der neue Beat und Regional- und Lo- runter 20 kommerzielle und 12 nichtkommer- kalsendern, erreichte pro Tag – ebenso wie zielle Angebote, hinzu kommen vier Lern­ im Vorjahr – 40,3 Prozent bei den 14- bis radios. Der SWR ist mit sechs Wellen im UKW-​ 49 ‑Jährigen, während sein Hauptwettbewer- Band vertreten. ber, die Popwelle SWR 3 mit 28,7 Prozent Um den Fortbestand der vielfältigen pri- zweiter Sieger blieb. vaten Hörfunk- und Fernsehlandschaft zu ge- Die RK Ba‑Wü verdankte ihre stabile Hö- währleisten, setzt sich die LFK für eine stär- rerakzeptanz den gestiegenen Reichweiten kere gesetzliche Förderung dieser Angebote des Regionalsenders Radio 7, dem landes- ein. In Zukunft will sie diese Anbieter deshalb weit lizenzierten bigFM und mehreren Lokal- auch bei neuartigen Übertragungsformen radios; zusammen machten sie die Hörerein- oder dem Plattformaufbau und ‑betrieb fi- bußen der Kombi-​Mitglieder Radio Regen­ nanziell fördern, damit der private Rundfunk bogen und antenne 1 wett. Unter den SWR-​ mit seinen regionalen Inhalten Anschluss an Wellen konnte das multimediale Jugend­ die digitale Welt halten kann. angebot DasDing seine Gesamtreichweite leicht steigern, blieb mit drei Prozent aber Privatradio legt im Hörermarkt zu _ Im deutlich hinter dem direkten Wettbewerber Ringen um die Hörer lieferten sich Hörfunk­ bigFM (7 %). anbieter in Baden-W​ ürttemberg auch im Jahr 2016 einen harten Wettbewerb, in dem sich Privatradio zieht im Werbemarkt davon _ die Privaten abermals erfolgreich behaupten Das Werbejahr 2016 verlief für den privaten konnten. Pro Tag erreichten ihre Programme Hörfunk erfolgreich. Die Bruttowerbeeinnah- 36,4 Prozent der deutschsprachigen Bevölke- men der RK Ba‑Wü stiegen laut Nielsen um rung ab 10 Jahren und lagen damit leicht 18,4 Prozent auf 112,9 Mio. Euro (ohne Rabatte über dem Niveau des Vorjahres (35,9 %); den noch Gegengeschäfte). Der Anstieg ging in Marktanteil an der Hördauer konnten die Pri- erster Linie auf die stärkere Nachfrage zu- vaten von 34,1 auf 35,7 Prozent ausbauen. rück. Die werbungführenden Wellen des Dennoch blieben ihre Akzeptanzwerte hinter SWR wurden dagegen seltener gebucht; denen der SWR-W​ ellen zurück, die zusammen ihre Bruttoerlöse fielen um 9,1 Prozent auf einen Marktanteil von 56 Prozent und eine 79,3 Mio. Euro. Dennoch stieg das gesamte Tagesreichweite von 47,6 Prozent erreich- Werbeaufkommen in Baden-Württemberg ten. In der werberelevanten Altersgruppe der aufgrund der Dynamik im Privatradio um 14- bis 49‑Jährigen verteidigte dagegen das sechs Prozent auf 185 Mio. Euro.

178 Bayern | Privater Hörfunk

3.2 Bayern BLM entfristet Genehmigungen und ver- längert Kapazitätszuweisungen _ Darüber In Bayern ist in mehr als drei Jahrzehnten hinaus wurden 2016 aufgrund einer Ände- eine breit gefächerte Hörfunklandschaft ent- rung des Bayerischen Mediengesetzes die standen, die es in die digitale Medienzukunft Genehmigungen der privaten Anbieter ent- zu transformieren gilt. Dazu hat die Bayeri- fristet. Die Zuweisung von Übertragungska- sche Landeszentrale für neue Medien (BLM) pazitäten erfolgt jedoch weiterhin befristet. das Konzept Hörfunk 2020 ausgearbeitet. So darf Antenne Bayern weitere acht Jahre bis Ende 2024 landesweit über UKW senden. BLM und BR vereinbaren Infrastruktur-​ Für die lokalen Anbieter in Bamberg, Sharing bei DAB _ Im Januar 2017 vereinbar- Würzburg, Bayreuth und Kulmbach kann der ten BLM und Bayerischer Rundfunk ein Infra- Sendebetrieb über UKW, in München, Ingol- struktur-Sharing beim Betrieb der DAB+- stadt und Nürnberg über UKW- und simul­ Netze. Der BR übergibt ab Sommer 2017 cast über DAB+ ebenfalls weitere acht Jahre ­Kapazitäten, die er selbst nicht nutzt, an die bis 2024 weitergehen. BLM und erhält dafür eine Kompensation. In An vier anderen Standorten erteilte den DAB-Netzen des BR sollen je nach Region die Landeszentrale lokalen DAB-​Angeboten zwischen zwei und zehn private Hörfunk-Pro- grünes Licht. In Augsburg darf rt1 in the mix gramme neben den Hörfunkwellen des BR bis Ende Februar 2020 on air bleiben; PN Eins ausgestrahlt werden. Die BLM hat elf regio- Urban, Ilmwelle Event, Ilmwelle 90s und Ilm- nale Verbreitungsgebiete festgelegt, um bis welle Schlager können in Ingolstadt bis Ende 2018 alle Teile Bayerns flächendeckend auch April 2023 weitersenden. In Nürnberg und über DAB mit lokalen/regionalen Inhalten München wurde die Zuweisung von DAB+-​ versorgen zu können. Übertragungskapazitäten für PN Eins Urban, Die Kooperation mit dem BR soll den Um- Radio München und das Münchner Kirchen- stieg auf DAB+ als Verbreitungsstandard be- radio bis 15. April 2025 verlängert. schleunigen und den publizistischen Wett- Die UKW-​Frequenzen im Landkreis Neu- bewerb – und damit die Qualität der Ange- burg- ​Schrobenhausen für ein Lokalradio bote – in Bayern stärken. Zudem führt sie zu waren im November 2016 neu ausgeschrei- einer Reduzierung der Übertragungskosten ben worden. Ende März 2017 wurden die für die privaten Anbieter. Übertragungskapazitäten der rt1.media group Darüber hinaus hat sich die BLM für eine zugewiesen. Die rt1. media group wird ab staatliche Förderung der technischen Ver- Herbst 2017 hitradio.rt1 altbayern, ein origi- breitungskosten eingesetzt. Ende 2016 hat näres lokales Fensterprogramm im Format der Bayerische Landtag einer finanziellen Contemporary Hitradio für Neuburg/Schro- ­Unterstützung der privaten Anbieter bei der benhausen ausstrahlen. Die übrigen Sende- Migration von UKW zu DAB+ befristet bis zeiten werden von hitradio.rt1 in Augsburg 2022 zugestimmt. zugeliefert werden.

179 Privater Hörfunk | Bayern

Auch die Eigentümerstrukturen haben die Darüber hinaus hat die BLM die Zuwei- Landeszentrale 2016 beschäftigt. So durfte sung der bisherigen UKW-​Stützfrequenzen das „Bayreuther Tagblatt“ die Anteile des von Rock Antenne in Augsburg und egoFM in „Nordbayerischen Kuriers“ bei der Radio Bay- Augsburg, München, Nürnberg, Regensburg, reuth GmbH & Co. KG Mainwelle KG und die Würzburg und Fürth um weitere vier Jahre Funkhaus Nürnberg Studiobetriebsgesell- verlängert. Auch Radio Horeb darf die Stütz- schaft die Anteile an Radio 1 übernehmen. frequenzen in Balderschwang und Ursberg Alleinige Gesellschafterin der Radio IN bis 2020 nutzen. Rundfunk- und Fernsehanbieter GmbH, die mit 45 Prozent am lokalen Hörfunk Ingol- Antenne Bayern und Lokalfunk geben den stadt beteiligt ist, wird ab 2017 die Passauer Ton an _ Anfang 2017 waren in Bayern ins- Neue Presse GmbH sein, da der bisher be- gesamt 70 landesweite und lokale Programme teiligte Donau Kurier-Verlag zu 100 % von des privaten Hörfunks über UKW empfang- der Passauer Neuen Presse übernommen bar, hinzu kamen drei lokale Programme im wurde. Kabel. Via DAB+ konnten die Hörer 45 landes- weite und lokale Privatprogramme sowie ins- Neue UKW-Stützfrequenzen für Rock An- gesamt zwölf Angebote des bundesweiten tenne und egoFM _ Ab September 2017 er- DAB+-​Ensembles nutzen. Der BR strahlte fünf halten die bundesweiten Sender Rock An- Programme über UKW sowie zehn Angebote tenne in München und egoFM in Erlangen über DAB+ aus. Das vielfältige Angebot be- eine weitere UKW-Stützfrequenz. Bisher flügelte den Zuspruch zum Radio: In Bayern waren die Frequenzen 94,5 MHz in München 2016 erreichte es zuletzt pro Tag rund 82 Pro- und 106,2 in Erlangen zu Aus- und Fortbil- zent der Bevölkerung, ein Plus von 1,6 Pro- dungszwecken von afk M94.5 bzw. afk max zentpunkten gegenüber 2015. Die rein werbe­ genutzt worden. Im Gegenzug haben Rock finanzierten Sender des Freistaats wurden Antenne und egoFM zugesagt, die Aus- und von 50,8 Prozent der Gesamtbevölkerung ab Fortbildungskanäle zu unterstützen und 10 Jahren gehört und lagen damit vor dem BR Sendefenster für Programminhalte bereit­ (47,1 %). Im Wettstreit der Anbieter blieb An- zustellen, die von und mit den Ausbildungs- tenne Bayern trotz leichter Verluste die Num- kanälen produziert werden. Rock Antenne mer eins bei den 14- bis 49‑Jährigen, vor den beabsichtigt zudem, mindestens fünf Prozent aufstrebenden Lokalradios des Bayern Funk- der Anteile an der Trägergesellschaft der Aus- pakets (BFP) und der Popwelle Bayern 3. und Fortbildungssender, der afk GmbH, zu übernehmen. Es ist geplant, die bisher von Werbegeschäft des Lokalradios wächst ra- Rock Antenne genutzten Frequenzen in den sant _ Die Privatradios in Bayern konnten lokalen Versorgungsgebieten Landkreis Er- 2016 ihre Bruttowerbeerlöse (ohne Rabatte ding, Stadt Freising und Stadt Ebersberg im und Gegengeschäfte) um 11,6 Prozent auf Herbst 2017 neu zuzuweisen. 144,3 Mio. Euro verbessern. Das BFP ragte mit

180 Bayern | Privater Hörfunk

Abb. 55

Hörfunk-Reichweiten Bayern | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

At n enne Bayern 30,7 28,9 31,3 32,6 37,6 21,2 35,6 52 25,8 25,4 Bayern Funkpaket 23,1 25,0 21,9 28,7 29,8 20,3 29,4 36 17,9 17,0 Radio Gong 96.3 (München) 2,0 2,9 2,2 3,9 5,1 0,9 4,6 2 1,2 0,6 Radio Galaxy 2,5 2,8 5,3 5,7 3,2 1,0 4,2 2 1,1 1,2 Enery München 2,5 2,3 2,9 4,4 3,6 0,3 3,9 2 0,9 1,3 Rock Antenne 2,0 2,2 1,1 2,9 3,6 1,1 3,3 3 1,5 1,8 Radio Arabella 2,4 2,2 0,0 0,6 1,9 3,4 1,4 3 1,6 1,7 Klassik Radio 1,1 1,3 0,1 0,3 1,7 1,5 1,2 2 0,8 0,7 95,5 Charivari (München) 1,0 1,3 2,4 1,9 1,7 0,5 1,8 1 0,6 0,5 egoFM 1,1 1,0 0,5 1,1 2,0 0,2 1,7 1 0,5 0,6 Private Gesamt 50,4 50,8 54,9 59,0 61,2 39,6 60,3 96 48,3 49,7

Bayern 1 22,3 23,0 5,6 7,6 13,1 38,2 10,9 46 23,3 23,4 Bayern 3 21,6 21,3 21,0 24,8 28,3 14,9 26,9 31 15,7 17,4 B5 aktuell 4,5 5,9 1,9 1,3 6,0 8,2 4,1 5 2,5 1,9 Bayern 2 3,7 4,4 3,0 2,3 3,2 6,4 2,9 5 2,7 2,2 BR-Klassik 1,8 1,8 0,2 1,6 1,6 2,2 1,6 2 1,1 0,9 SWR3 1,3 1,5 1,5 1,2 2,2 1,3 1,8 2 1,0 0,9 SWR4 BW 0,6 0,8 0,0 0,3 0,4 1,5 0,3 2 0,8 0,7 SWR1 BW 0,4 0,7 0,0 0,9 0,5 0,7 0,6 1 0,4 0,5 Deutschlandfunk 0,8 0,6 0,0 0,1 0,3 1,0 0,2 0 0,2 0,3

BR Gesamt 44,9 47,1 29,8 32,2 42,2 58,7 38,2 92 46,0 46,5 ARD Gesamt 47,7 49,9 30,8 34,5 45,2 61,8 40,9 99 49,6 50,3

Radio Gesamt 80,2 81,8 75,0 74,8 83,1 84,7 79,8 200 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II. einem Plus von 48,5 Prozent auf 38 Mio. Euro 106,3 Mio. Euro aber der umsatzstärkste Sen- besonders heraus und profitierte von einer der vor Bayern 3 mit 51,7 Mio. Euro. Die fünf deutlich gestiegenen Nachfrage sowie einer werbungführenden Wellen des BR erwirt- Werbepreiserhöhung. Der landesweite Mit- schafteten 83,4 Mio. Euro brutto aus dem bewerber Antenne Bayern verbesserte seine Spotverkauf (plus 3,4 %). Werbeerlöse nur um 2,5 Prozent, blieb mit

181 Privater Hörfunk | Berlin-Brandenburg

3.3 Berlin-​Brandenburg zen 88,4 MHz (Berlin) und 90,7 MHz (Pots- dam) nun mehr Sendezeiten zur Verfügung, Die hohe Wettbewerbsdichte zeichnet den die die freien Radiogruppen Coloboradio, Radiomarkt Berlin-​Brandenburg seit vielen Freies Radio Potsdam, Studio Ansage und Jahren aus. In beiden Bundesländern sind ­PiRadio im neuen gemeinschaftlichen ­PiRadio-​ insgesamt 27 private Hörfunkprogramme auf Verbund weitgehend ausfüllen. Die übrige Sendung. Der öffentlich-r​ echtliche Rundfunk Sendezeit entfällt auf das Berliner Web­ ist mit neun Wellen im UKW-​Band beider radio BLN.FM sowie Ohrfunk, radiomobil und Bundesländer präsent, von denen sechs auf reboot.‌fm. den Rundfunk Berlin-Br​ andenburg (rbb), zwei auf das Deutschlandradio und eine auf Politik will Ausbau des nichtkommerziel- das multikulturelle Gemeinschaftsprogramm len Radios _ Die mabb ist gewillt, den nicht- Funkhaus Europa (Anfang 2017 in Cosmo um- kommerziellen Hörfunk in der Hauptstadt- benannt) entfallen. region weiter zu unterstützen, benötigt dazu aber eine Ermächtigung durch den Gesetz- ALEX Radio startet auf eigener Frequenz geber. Der Brandenburger Landtag hat sich in Berlin _ In dem nichtkommerziellen Ra- im Dezember 2016 dafür ausgesprochen, dioprojekt 88vier der Medienanstalt Berlin-​ dass die Landesregierung bei der nächsten Brandenburg (mabb) können Interessierte Änderung des Medienstaatsvertrags Berlin-​ in verschiedenen Initiativen crossmedial Brandenburg die Aufnahme einer Regelung ­Medieninhalte produzieren. Im Oktober 2016 zum nichtkommerziellen Rundfunk und die hat die mabb erstmals einem Programm aus Ausdehnung der Angebote auf Brandenburg dem Projekt 88vier eine eigene UKW-​Fre- prüfen soll. In Berlin sprach sich die rot-​rot-​ quenz zugewiesen. Die multimediale Kreativ- grüne Koalition ebenfalls dafür aus, den und Partizipationsplattform ALEX Berlin sen- nichtkommerziellen Rundfunk zu stärken und det seither auf der Frequenz 91,0 MHz rund besser zu fördern. um die Uhr. Auf der Frequenz 91,0 MHz war ursprünglich ein Integrationsradio in arabi- Hohe digitale Radionutzung in Berlin _ Im scher und deutscher Sprache vorgesehen. Da September 2016 veröffentlichte die mabb auf sich in der Ausschreibung aber kein geeigne- Basis des Digitalisierungsberichts der Me- ter Bewerber fand, sah die mabb von einer dienanstalten eine eigene Studie zur digita- Auswahlentscheidung ab und fördert nun len Mediennutzung in Berlin und Branden- stattdessen über zwei Jahre hinweg lokale burg. Sie zeigt auf, dass die Menschen in bei- Radio- und Fernsehsender bei ihrer Bericht- den Bundesländern Radio weiter hauptsäch- erstattung über Flüchtlinge. lich über UKW nutzen. In Berlin gaben jedoch Durch die Vergabe einer Vollfrequenz an 8,6 Prozent der Befragten an, Radio meistens ALEX Berlin stehen den übrigen nichtkommer- über das Internet zu hören, das waren deut- ziellen Radioveranstaltern auf den Frequen- lich mehr als im Bundesgebiet (5,9 %) und in

182 Berlin-Brandenburg | Privater Hörfunk

Brandenburg (5 %). Fast jeder zweite Berliner tragungskapazitäten in Brandenburg/Havel ab 14 Jahren (47,6 %) hört zumindest ge­ und Frankfurt/Oder; zudem vergab der Me- legentlich Radio über das Internet. DAB+ ist dienrat eine Kapazität in Fürstenwalde an bisher noch nicht so beliebt: In Berlin ist radio B2. Anfang 2017 wurden die Lizenzen ­lediglich für 3,6 Prozent DAB+ die meist­ von Radio Russkij Berlin und Jam FM Berlin genutzte Radioempfangsart, in Brandenburg verlängert. sind es nur 2,4 Prozent. Dabei ist das Angebot an DAB+-P​ rogram- Radio Cottbus und Radio Potsdam klagen men in den beiden Bundesländern durchaus gegen RMS _ Die Vielfalt im Lokalradio war beachtlich. Anfang 2017 konnten die Hörer 2016 auch unter Vermarktungsgesichtspunk- dort im Kanal 7 B insgesamt 14 private und ten ein wichtiges Thema. Anfang September zwei öffentlich-​rechtliche Programme nut- entschied das Landgericht Hamburg, dass zen. Darunter befand sich auch lulu.‌fm; das die von der mabb zugelassenen Programme Radio für die Gay-​Community ist seit Okto- Radio Cottbus 94.5 und Radio Potsdam 89.2 ber 2016 über DAB+ in Berlin zu hören. Im in die bestehenden Werbezeitenkombina­ Kanal 7 D standen dem Publikum zwölf bei- tionen RMS Super Kombi und RMS Berlin tragsfinanzierte Wellen zur Verfügung. Zwölf Kombi des bundesweiten und marktbeherr- weitere Programme wurden im bundeswei- schenden Vermarkters Radio Marketing Ser- ten Multiplex (Kanal 5 C) ausgestrahlt. An- vice (RMS) zu gleichen Bedingungen wie fang Januar 2017 erhielt mit Maxx FM ein ­andere Lokalsender aufgenommen werden weiteres Privatradio eine Zulassung; das müssen, und zwar rückwirkend seit 2012. Ge- ­Jugendradio der Dunk Media Group ist via klagt hatte der Radiounternehmer Stephan DAB+ im Kanal 7 C zu hören. Schwenk, der an beiden Sendern beteiligt ist und der sich so Zugang zum nationalen Wer- Lokalradios in Brandenburg erhalten zu- bemarkt verschaffen will. Dieser wurde ihm sätzliche UKW-Frequenzen ​ _ 2016 konnte von der RMS bisher verwehrt. der mabb-Medienrat durch Lizenzverlänge- Die mabb hat das Urteil des Hamburger rungen und neue UKW-Frequenzen die Me- Landgerichts begrüßt. Im Sinne der Vielfalt- dienvielfalt in der Region sichern und weiter sicherung fordert sie von der RMS, transpa- ausbauen: Im Sommer wurden UKW-Kapazi- rente Kriterien zur Aufnahme neuer Sender täten in Brandenburg an vier Programme ver- in die nationale Vermarktung zu schaffen geben: Radio Potsdam erhielt die bis Mitte und einen diskriminierungsfreien Zugang zu 2015 von Klassik Radio genutzte Frequenz gewährleisten. Gegen die Entscheidung des 87,6 MHz in Brandenburg/Havel. Radio Teddy Hamburger Landgerichts hatte der Vermark- nutzt zusätzlich die Frankfurter Frequenz ter Ende 2016 vor dem Oberlandesgericht 99,3 MHz, auf der bis Ende 2015 das einge- Hamburg jedoch Berufung eingelegt, so dass stellte Radio Frankfurt/Oder zu hören war. die Aufnahme der Brandenburger Sender radio B2 und pure fm erhielten jeweils Über- ­bislang nicht erfolgen konnte. Im Dezember ​

183 Privater Hörfunk | Berlin-Brandenburg

2016 scheiterte Schwenk vor dem Bundesver- Die hörerstärksten sind Antenne Branden- fassungsgericht mit einem Eilantrag zur Voll- burg und radioBerlin 88,8 sowie Fritz für das streckung des Urteils. jüngere und radioeins für das Publikum der über 30‑Jährigen. Radionutzung sinkt _ Die Akzeptanzwerte für die Radiostationen aus Berlin-​Branden- Alterssegment 14–49 von Privatradio do- burg gingen 2016 leicht zurück. Pro Tag schal- miniert _ Das Privatradio gibt in Berlin-​ teten nur noch 72 Prozent der ab 10‑Jährigen Brandenburg mit einer Tagesreichweite von ihr Radiogerät ein, ein Jahr zuvor waren es 51 Prozent weiter den Ton in der werberele- noch 73,4 Prozent. Auch die Hördauer war mit vanten Zielgruppe der 14- bis 49‑Jährigen an 169 Minuten (Vorjahr: 173 Min.) rückläufig. und ist mehr als doppelt so stark wie der rbb Allerdings wies die Nutzung in beiden Län- mit 24,3 Prozent. Im Jahr 2016 blieb 104.6 RTL dern unterschiedliche Niveaus auf. Während mit deutlichem Abstand Marktführer bei den die Radionutzung in Berlin mit 67 Prozent 14- bis 49‑Jährigen. BB Radio und 94,3 rs2 ver- Tagesreichweite leicht rückläufig war, lag sie zeichneten einen Hörerrückgang, wohinge- in Brandenburg (Tagesreichweite: 78,9 %) gen Energy Berlin und der Berliner Rundfunk sogar leicht über dem Bundesdurchschnitt. 91,4 ihre Reichweiten stabil halten konnten. Kiss FM, Star FM, und Jam FM konnten Hörer Vermarktergruppen dominieren den dazugewinnen. Markt _ Der private Hörfunkmarkt in beiden Bundesländern wird von mehreren Vermark- Leichtes Plus im Werbemarkt _ Im Werbe- tungsverbünden bestimmt, die komplemen- markt legte das Privatradio 2016 weiter zu. tär programmierte Angebote umfassen. Der Seine Bruttowerbeerlöse verbesserten sich in größte unter ihnen ist die TOP Radiovermark- Berlin- ​Brandenburg um 4,1 Prozent auf 189,3 ​ tung, die Werbezeiten für 94,3 rs2, Berliner Mio. E ​ uro (inklusive Jam FM). Die höchsten Rundfunk 91.4, 98.8 Kiss FM, Star FM, 100,6 ​ Umsätze meldeten BB Radio (37,4 Mio. ​Euro, Flux FM und sunshine live verkauft. Hinter minus 3,3 %) und 104.6 RTL, das um 4,2 Pro- ihr folgt die RTL Radiovermarktung mit 104.6 ​ zent auf 34,8 Mio. Euro wuchs. Die höchste RTL, 105'5 Spreeradio, Jam FM und the wave. absolute Steigerung gelang Jam FM. Das Ju- In Potsdam ist die IR Radio beheimatet, die gendradio legte um 7,5 Mio. Euro oder 71 Pro- sich um BB Radio und Radio Teddy kümmert. zent auf 18,1 Mio. Euro Umsatz zu und profi- Hinzu kommen Programme ohne Anbindung tierte von einer Preissteigerung und einer an eine regionale Vermarktungsgruppe, wie besseren Nachfrage. Die Wellen des rbb bra- Energy Berlin oder Radio Paloma. Die Lokal- chen im Werbemarkt um 10,7 Prozent auf sender Power Radio und radio B2 aus Berlin 27,6 Mio. Euro ein. Insgesamt stiegen die sowie Radio Cottbus und Radio Potsdam Bruttowerbeerlöse aller Radioprogramme haben sich zur Städtekombi Berlin-Branden- in Berlin-​Brandenburg um 2,1 Prozent auf burg zusammengeschlossen. Der rbb strahlt 214,3 Mio. Euro. sechs aufeinander abgestimmte Wellen aus.

184 Berlin-Brandenburg | Privater Hörfunk

Abb. 56

Hörfunk-Reichweiten Berlin-Brandenburg | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

104.6 RTL 11,1 10,1 9,1 12,0 14,4 6,6 13,5 15 8,9 11,0 BB RADIO 9,3 9,3 6,7 6,3 9,5 10,6 8,2 13 7,9 8,2 Berliner Rundfunk 91!4 6,9 8,4 1,0 3,2 6,1 12,6 5,0 14 8,0 5,6 94,3 rs2 6,3 5,9 4,5 6,2 7,3 4,9 6,9 8 4,9 4,7 Ernergy Berlin 4,6 4,9 8,4 9,3 7,1 1,5 7,9 5 2,8 2,2 98.8 Kiss FM 4,1 4,4 7,6 12,7 4,6 0,7 7,7 5 2,9 1,7 105'5 Spreeradio 4,4 4,0 2,1 3,2 4,1 4,5 3,7 6 3,3 4,0 STAR FM 87.9 3,3 4,0 4,2 6,1 6,2 1,7 6,1 6 3,6 3,4 Jam FM 2,8 3,5 3,6 10,1 3,8 0,6 6,2 4 2,1 1,6 Radio Teddy 3,2 3,2 5,7 2,1 6,8 1,1 5,0 3 1,5 1,7 Klassik Radio 2,8 2,6 0,5 0,7 1,6 4,2 1,3 4 2,6 2,7 radio B2 1,8 1,7 0,1 0,2 2,0 2,1 1,4 3 1,6 2,0 Radio Paradiso 2,3 1,7 0,6 1,7 1,0 2,2 1,3 2 1,3 1,3 100,6 FluxFM 1,6 1,5 0,0 1,7 2,7 0,7 2,3 1 0,9 1,2 Radio Paloma 0,8 0,8 0,2 0,3 0,2 1,4 0,2 2 1,1 0,9 RTL Radio 1,0 0,7 0,3 1,0 1,3 0,3 1,2 1 0,6 0,8 Radio Cottbus 0,8 0,7 2,1 0,8 0,6 0,6 0,7 1 0,7 0,6 Ostseewelle MV 1,0 0,7 0,5 1,1 0,6 0,7 0,8 1 0,7 1,1 Antenne MV 0,4 0,5 0,0 0,1 0,1 0,9 0,1 1 0,7 0,5 Private Gesamt 50,1 48,6 49,4 49,0 52,2 46,1 51,0 99 58,5 59,8

Antenne Brandenburg 10,1 10,0 0,2 3,0 6,4 15,9 5,1 18 10,6 11,3 radioBERLIN 88,8 6,5 6,3 0,9 2,0 4,1 9,8 3,3 11 6,3 6,1 radioeins 6,3 5,9 4,2 4,3 10,0 4,0 7,8 11 6,3 5,8 Inforadio 4,9 5,0 0,5 1,6 4,8 6,9 3,6 5 2,9 2,1 Fritz 5,4 4,5 6,0 9,9 5,7 1,4 7,3 7 3,9 3,6 Deutschlandfunk 2,4 2,6 0,5 1,2 2,7 3,3 2,1 3 1,6 1,7 kulturradio 1,9 1,8 0,1 0,7 1,0 2,8 0,9 3 1,8 1,8 Deutschlandradio Kultur 1,5 1,4 0,4 0,3 1,2 1,9 0,9 2 1,1 1,0 MDR JUMP 0,7 1,0 2,9 1,1 1,6 0,4 1,4 1 0,7 0,4 MDR 1 Radio Sachsen 0,8 0,7 0,0 0,2 0,2 1,3 0,2 1 0,5 0,6 rbb Gesamt 31,5 29,4 12,0 18,8 27,7 36,1 24,3 54 32,0 30,9 ARD Gesamt 36,3 34,4 17,2 22,2 32,1 42,1 28,4 64 37,9 38,5

Radio Gesamt 73,4 72,0 65,4 61,3 72,6 76,4 68,3 169 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II. 185 Privater Hörfunk | Bremen

3.4 Bremen private Anbieter, die von acht öffentlich-​recht- lichen Angeboten sowie dem nichtkommer- Gleich zwei neue Angebote sind 2016 in Bre- ziellen Radio Weser TV ergänzt wurden. Aus men an den Start gegangen: Seit dem 29. Fe- Niedersachsen strahlten sieben weitere Pro- bruar 2016 ist Metropol FM in der Stadt Bre- gramme nach Bremen ein. Im landesweiten men über die UKW-​Frequenz 97,2 MHz zu DAB+-​Multiplex standen 14 öffentlich-​recht- empfangen, die vorher von Flux FM genutzt liche Programme zur Verfügung, hinzu kamen wurde. Metropol FM veranstaltet ein Pro- zwölf Angebote des bundesweiten Digital­ gramm mit regionalen Informationen in radio-​Ensembles. deutscher und türkischer Sprache und wen- Das wachsende Programmangebot hat det sich an Menschen mit türkischem Migra- den täglichen Radiokonsum 2016 auf 73,1 Pro- tionshintergrund. zent der ab 10‑Jährigen steigen lassen (plus 2,5 %). Das Privatradio musste jedoch ent­ Metropol FM und Bremen Next starten _ gegen dem Trend Hörer ziehen lassen; seine Im August 2016 ging das crossmediale Ange- Tagesreichweite fiel um 1,7 Punkte auf 24 Pro- bot Bremen Next von Radio Bremen an den zent. Energy Bremen fiel in der vermarktungs­ Start. Bremen Next ist über UKW, DAB+ und relevanten Altersgruppe der 14- bis 49‑Jähri- Internet zu hören und nutzt verstärkt soziale gen von 22,8 im Vorjahr auf 20,7 Prozent zu- Medien. Es verbreitet neben Audio- auch rück. Energy spricht Hörer zwischen 14 und ­Videoinhalte im Netz und bedient 15- bis 39 Jahren mit Musik aus den Charts, Comedy 25‑Jährige mit Infos, Lifestyle-​Themen, Hip- sowie crossmedialen Aktionen im Format Hop, Urban, Electro sowie Black Music. Contemporary Hit Radio (CHR) an. Sein Mit- bewerber Bremen Vier will 16- bis 45‑Jährige Grünes Licht für Radio Roland _ Auch für mit Hits aus drei Jahrzehnten, News, Service die Freunde der Schlagermusik wird es bald und Comedy erreichen. Zuletzt hielt die Welle ein neues Hörfunkangebot geben. Im De- ihre Reichweite bei den 14- bis 49‑Jährigen zember 2016 wies die Bremische Landes­ mit 24,5 Prozent konstant und blieb vor medienanstalt dem Programm Radio Roland Energy Bremen. Zwei Privatradios konnten eine UKW-​Kapazität zu. Das Schlagerradio dagegen zulegen: Radio 21 steigerte seine wird von der Funk & Fernsehen Nordwest- Reichweite beim Gesamtpublikum 1,5 auf deutschland (radio ffn) in Hannover betrie- 1,7 Prozent, Radio Teddy verbesserte sich von ben und setzte sich gegen vier Mitbewerber 0,1 auf 1,1 Prozent. durch. Radio Roland wird in der zweiten Jah- reshälfte 2017 auf Sendung gehen. Werbemarkt zieht kräftig an _ Das Werbe- Anfang 2017 konnten die Hörer in Bre- geschäft lief für die Bremer Hörfunkpro- men 13 Programme über UKW empfangen, gramme hervorragend. Im Jahr 2016 steiger- darunter befanden sich mit Energy Bremen, ten sie ihre Bruttoerlöse aus dem Spotver- Radio 21, Radio Teddy und Metropol FM vier kauf (ohne Rabatte und Gegengeschäfte) um

186 Bremen | Privater Hörfunk

Abb. 57

Hörfunk-Reichweiten Bremen | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

E nergy Bremen 15,0 13,4 17,9 29,0 14,5 4,8 20,7 22 12,3 11,6 Antenne Niedersachsen 5,8 5,2 5,5 6,9 7,6 2,9 7,3 3 1,8 3,3 radio ffn 6,8 5,0 6,7 4,5 6,1 4,4 5,4 8 4,8 3,7 Radio 21 1,5 1,7 0,4 3,9 1,6 0,9 2,6 2 1,0 1,1 Radio Teddy 0,1 1,1 2,8 2,2 1,4 0,1 1,8 1 0,5 0,0 Radio Hamburg 0,2 1,0 0,0 0,0 3,2 0,0 1,8 1 0,3 0,1 Klassik Radio 0,8 0,5 0,0 0,0 0,2 1,1 0,1 1 0,6 0,4 RTL Radio 0,3 0,5 0,0 0,0 0,1 1,0 0,1 0 0,3 0,1 Private Gesamt 25,7 24,0 31,8 34,0 32,3 13,2 33,0 40 23,0 22,9

Bremen Eins 21,8 26,3 8,6 8,8 21,1 39,7 15,8 50 28,6 26,1 Bremen Vier 18,7 21,5 26,6 22,9 25,7 17,7 24,5 35 20,0 18,5 NDR 1 Niedersachsen 8,5 8,1 1,2 5,2 3,5 13,2 4,2 14 8,1 11,9 NDR 2 7,1 6,8 1,7 4,4 10,3 6,2 7,8 8 4,8 4,8 Deutschlandfunk 4,2 3,6 5,5 2,6 2,8 4,4 2,7 5 3,1 3,3 NDR Info 2,4 2,0 0,0 1,6 1,1 2,8 1,3 2 1,4 1,2 Deutschlandradio Kultur 1,3 1,9 0,6 1,6 2,1 2,2 1,9 4 2,1 0,8 N-JOY 2,7 1,8 0,0 3,7 3,0 0,1 3,3 1 0,6 1,2 NDR Kultur 1,8 1,6 0,0 0,1 2,5 1,9 1,4 2 1,2 1,4 Nordwestradio 2,1 1,6 0,0 0,1 2,1 2,2 1,2 3 1,8 2,2 NDR 1 Radio MV 0,2 0,8 0,0 0,0 0,0 1,7 0,0 1 0,5 0,1 NDR 1 Welle Nord 0,8 0,6 0,0 0,0 0,0 1,3 0,0 0 0,2 0,7 1LIVE 0,5 0,5 2,7 0,3 1,1 0,1 0,7 1 0,4 0,2

RB Gesamt 40,4 44,2 33,6 31,0 42,7 52,5 37,7 89 50,9 48,2 ARD Gesamt 58,0 59,4 39,2 41,5 51,6 74,9 47,3 131 74,9 75,2

Radio Gesamt 70,6 73,1 55,9 59,0 75,0 80,3 68,1 176 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

19,2 Prozent auf 25,5 Mio. Euro. Bei Energy Nachfrage. Bremen Vier legte um 14 Prozent Bremen stiegen die Einnahmen sogar um zu ( brutto 11,4 Mio. Euro), Bremen Eins ge- 36 Prozent auf 9,2 Mio. Euro. Der Sender pro- lang ein Plus von sechs Prozent auf 4,9 Mio. ​ fitierte von höheren Preisen und gestiegener Euro.

187 Privater Hörfunk | Hamburg

3.5 Hamburg 1980er- und 1990er-​Jahre sowie regionalen Informationen an. Im Jahr 2016 konnte der Das private Hörfunkangebot über DAB+ in Anbieter seinen Zuspruch bei den 14- bis Hamburg ist mit Antenne Sylt (Start Juni 49‑Jährigen von 4,2 auf 5,8 Prozent erhöhen 2016), lulu.‌fm, einem Programm für die Gay-​ und näher an alsterradio und sein Fen­s­ Community (August 2016), und Radio Schles- terprogramm 917xfm (7,6 %) heranrücken. wig-​Holstein (September 2016) von sieben Energy Hamburg legte bei den 14- bis 49‑Jäh- auf zehn angewachsen. Im Laufe des Jahres rigen um zwei Punkte auf 8,8 Prozent zu und 2017 werden dann auch Radio Hamburg und hielt den Kieler Konkurrenten delta radio Hamburg Zwei über DAB+ starten. Mit den (3,9 %) auf Distanz. Energy gelang es jedoch acht Programmen des beitragsfinanzier- nicht, an N‑Joy vorbeizuziehen; das werbe- ten Norddeutschen Rundfunks (NDR) sowie freie NDR-Jug​ endradio steigerte seine Reich- zwölf des bundesweiten Multiplex werden weite bei den 14- bis 49‑Jährigen von 8,2 auf den Hörern dann in Hamburg über DAB+ 9,8 Prozent. Insgesamt blieb die Radionut- mehr Programme (insgesamt 32) zur Ver­ zung in Hamburg unterdurchschnittlich. Im fügung stehen als über UKW (27). Jahr 2016 schalteten pro Tag 69,4 Prozent der Gesamtbevölkerung ein, das waren 7,2 Pro- Radio Hamburg bleibt Marktführer, NDR 2 zentpunkte weniger als im Bundesgebiet. bricht ein _ Der Wettbewerb um die Hörer konzentriert sich in der Hansestadt auf die Privatradio steigert Werbevolumen _ Im 14- bis 49‑Jährigen. In der vermarktungsrele- Werbemarkt schnitten die Hamburger Privat­ vanten Bevölkerungsgruppe konnte Radio radios 2016 unterschiedlich ab. Während Hamburg seine Spitzenposition im Jahr 2016 Radio Hamburg und Hamburg Zwei ihre verteidigen. Die Tagesreichweite des Senders Bruttoerlöse aus dem Spotverkauf (ohne sank jedoch gegenüber 2015 um 2,7 Prozent- ­Rabatte und Gegengeschäfte) um 19,6 bzw. punkte auf 23,7 Prozent. Trotzdem blieb Radio 18,5 Prozent steigerten, meldeten alsterradio Hamburg mehr als doppelt so stark wie die und Energy Hamburg Einbußen. Bei Energy Vier-​Länder-​Welle NDR 2 mit 10,8 Prozent fielen die Bruttoeinnahmen um 11 Prozent (minus 4,5 %). NDR 2 bedient 30- bis 55‑Jäh- auf sieben Mio. Euro, weil der Sender weni- rige mit Unterhaltung, Sport, Service und ger gebucht wurde. alsterradio setzte dage- Hits. Radio Hamburg will 20- bis 40‑Jährige gen eine Preissenkung zu. Während seine mit Hits der 2000er- und 2010er-Jahr​ e sowie Einnahmen um 6,5 Prozent auf 12,4 Mio. Euro Gewinnspielen, Information und prominen- fielen, profitierte Radio Hamburg (42,6 Mio. ​ ten Moderatoren von sich überzeugen. E uro) von einer 21‑prozentigen Tariferhöhung. Radio Hamburg deckt zusammen mit sei- Bei Hamburg Zwei (6,1 Mio. Euro) sorgten nem Vermarktungspartner Hamburg Zwei ­höhere Einschaltpreise und mehr Nachfrage komplementäre Zielgruppen ab. Hamburg für ein Plus. Insgesamt belief sich der Brutto­ Zwei spricht 35- bis 59‑Jährige mit Hits der werbeerlös der vier Hamburger Sender auf 68 Mio. Euro (plus 10 %).

188 Hamburg | Privater Hörfunk

Abb. 58

Hörfunk-Reichweiten Hamburg | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

Radio Hamburg 21,6 19,1 17,1 21,9 24,8 13,1 23,7 29 19,6 21,2 Energy Hamburg 4,2 6,1 16,0 10,9 7,4 1,4 8,8 6 3,9 2,5 alsterradio gesamt 5,4 6,1 5,5 6,4 8,3 4,1 7,6 8 5,1 4,4 Hamburg Zwei 4,8 5,2 0,0 4,7 6,5 4,9 5,8 11 7,2 3,0 Klassik Radio 2,6 4,2 0,0 4,5 2,1 6,1 3,1 4 2,5 2,0 R.SH Radio Schleswig- Holstein 2,1 2,7 1,4 0,7 3,5 3,3 2,4 4 2,6 2,2 delta radio 3,0 2,2 0,0 2,3 4,9 0,1 3,9 2 1,6 2,2 radio ffn 1,4 2,1 6,8 2,4 3,1 0,7 2,8 1 0,9 0,6 Radio BOB! rockt Schleswig-Holstein 1,1 1,4 1,6 0,1 1,3 2,2 0,8 1 0,7 0,5 Antenne MV 0,4 0,9 0,0 0,1 2,5 0,0 1,6 1 0,8 0,2 Radio BOB! 0,0 0,7 0,0 0,0 0,0 1,7 0,0 0 0,1 0,0 Antenne Niedersachsen 0,8 0,6 2,3 0,8 0,5 0,5 0,6 0 0,3 1,0 Private Gesamt 37,5 38,5 45,6 42,0 45,4 30,3 44,1 69 46,6 41,5

NDR 90,3 14,7 13,9 2,2 1,4 6,3 27,9 4,4 22 14,8 19,5 NDR 2 17,1 13,4 21,6 6,0 13,9 16,1 10,8 20 13,3 15,7 NDR Info 6,1 7,6 1,0 4,0 6,3 11,2 5,4 6 4,4 4,6 N-JOY 5,9 7,3 31,8 11,9 8,4 1,7 9,8 9 6,1 3,9 NDR Kultur 1,8 3,6 1,7 0,3 1,2 7,5 0,8 5 3,1 1,3 Deutschlandfunk 3,5 3,2 0,0 0,4 4,0 4,3 2,6 3 2,3 3,0 Deutschlandradio Kultur 1,4 2,0 0,0 1,2 2,0 2,7 1,7 2 1,6 1,1 NDR 1 Welle Nord 1,8 1,8 0,0 0,4 1,2 3,2 0,9 2 1,0 1,5 NDR 1 Niedersachsen 1,5 1,3 0,0 0,3 0,1 2,9 0,2 3 2,2 2,0 1LIVE 0,6 1,1 1,2 2,6 1,5 0,1 1,9 1 0,9 1,3

NDR Gesamt 40,3 38,1 43,1 21,9 25,6 56,6 24,2 67 45,0 48,6 ARD Gesamt 43,9 42,5 44,3 25,2 31,4 60,9 29,0 75 50,6 55,8

Radio Gesamt 68,4 69,4 68,9 55,3 65,9 79,9 61,8 149 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

189 Privater Hörfunk | Hessen

3.6 Hessen UKW weiterhin die mit Abstand wichtigste für das Radio. In Hessen sind acht werbe­ Das digitale Antennenradio DAB+ ist in Hes- finanzierte Anbieter und fünf Wellen des hr sen auf dem Vormarsch. Anfang 2017 waren über diesen Weg zu hören. Hinzu kommen im Multiplex der privaten Anbieter, der im sieben nichtkommerzielle Programme. Sie Wesentlichen das Rhein-​Main-​Gebiet um- werden zwar nicht von der Media-​Analyse fasst, bereits 13 Programme vertreten, so viele Radio ausgewiesen, haben aber dennoch wie nie zuvor. Zu den neu hinzugekommenen Hörer, wie eine Reichweitenstudie der LPR Programmen zählte auch der Lokalsender Hessen im Mai 2016 aufzeigte. So sind Antenne Mainz, dem die Hessische Landes- ­Bürgermedien, also Offene Kanäle (OK) und anstalt für privaten Rundfunk und neue Me- Nichtkommerzielle Lokalradios (NKL), fast dien (LPR Hessen) im September 2016 die jedem zweiten Haushalt im Bundesland be- ­Zulassung über DAB+ für das Verbreitungs- kannt und jeder vierte kann ein Programm gebiet in Hessen erteilt hat. Drei Monate da- eines OK oder NKL empfangen. Von diesen nach hat die LPR Hessen der DAB+-A​ usstrah- haben 81 Prozent bereits NKL genutzt. Die lung von lulu.‌fm zugestimmt. Das bundes- Hörer sind vor allem an lokalen Informatio- weit zugelassene Spartenprogramm wendet nen aus Politik und Wirtschaft interessiert. sich an die LGBT-​Community (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender). Hit Radio FFH bleibt Erster _ Im Hörermarkt geben jedoch die werbungführenden Privat- DAB+ bringt Dynamik in den Markt _ Der programme und die Wellen des hr den Ton beitragsfinanzierte Hessische Rundfunk (hr) an. Hit Radio FFH blieb im Jahr 2016 mit einer verfügt über einen eigenen DAB+-​Multiplex, Gesamtreichweite von 25,5 Prozent die Num- in dem er mit sechs Wellen vertreten ist. Wei- mer eins im Markt, der Sender führte auch in tere 12 Programme stehen im bundesweiten der vermarktungsrelevanten Zielgruppe der Digitalradio-​Ensemble zur Verfügung. Bei 14- bis 49‑Jährigen und hielt seinen Zuspruch den Hörern in Hessen kommt das digitale im Vergleich zum Vorjahr stabil. hr3 konnte Antennenradio ebenfalls gut an. Laut der nicht aufschließen, da seine Reichweite eben- Pilot­studie DAB+-​Nutzung des Medienfor- falls stagnierte. Hit Radio FFH spricht 14- bis schungsinstituts TNS Infratest entfallen zwi- 49‑jährige mit Hits, Service, Informationen schen Heppenheim und Hofgeismar bereits und Höreraktionen im Mischformat Adult 24 Prozent der Hördauer auf die Radio­nut­ Contemporary/Contemporary Hit Radio (AC/ zung über DAB+. Das ist der höchste Anteil CHR) an. hr3 will Hörer zwischen 25 und unter allen Bundesländern; deutschlandweit 49 Jahren mit Unterhaltung, Information, liegt der Durchschnitt bei 19 Prozent. Service und Comedy an sich binden. Auch um andere Altersgruppen existiert Nutzungsstudie zu Bürgermedien _ Den- in Hessen ein harter Wettbewerb. Mit planet noch bleibt die analoge Verbreitung über radio und You FM bemühen sich zwei Pro-

190 Hessen | Privater Hörfunk

Abb. 59

Hörfunk-Reichweiten Hessen | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

Htdioi Ra FFH 25,4 25,5 20,5 26,0 32,9 20,7 30,2 38 25,0 26,1 planet radio 7,4 6,6 11,7 17,4 7,0 1,1 11,2 5 3,2 5,1 Radio BOB! 3,3 3,8 5,0 4,6 6,5 1,5 5,7 6 4,0 2,7 bigFM Hot Music Radio 2,4 2,0 2,6 4,7 2,5 0,3 3,4 2 1,0 1,5 harmony.fm 2,5 1,8 0,2 1,7 2,5 1,5 2,2 2 1,5 1,8 Antenne Bayern 1,7 1,7 3,6 0,9 2,9 1,1 2,1 2 1,2 1,2 RPR 1. 0,8 1,6 4,7 1,1 1,7 1,5 1,5 2 1,0 0,6 Antenne Frankfurt Premium 1,3 1,3 0,0 1,2 1,2 1,6 1,2 2 1,2 1,4 Klassik Radio 0,8 1,2 0,0 0,1 1,7 1,4 1,1 2 1,4 0,6 Rockland Radio 0,4 1,1 0,0 0,4 1,9 0,9 1,3 1 0,9 0,2 Radio Regenbogen 0,4 1,0 0,0 0,7 0,5 1,5 0,6 2 1,1 0,3 sunshine live 0,4 0,5 0,1 0,2 1,3 0,1 0,8 0 0,2 0,2 Private Gesamt 38,7 39,4 42,9 47,0 49,0 29,3 48,2 67 43,7 45,2 hr3 16,2 16,3 21,5 11,5 23,8 12,9 18,9 24 15,8 12,7 hr4 11,1 10,9 1,9 0,5 1,7 22,6 1,2 22 14,5 13,6 hr1 9,3 7,9 2,6 2,1 7,3 11,5 5,2 11 7,1 9,5 YOU FM 5,5 4,8 13,9 13,5 3,6 0,8 7,6 4 2,5 2,4 hr-info 3,2 4,6 2,4 1,8 6,5 4,8 4,6 3 2,0 1,5 SWR3 3,3 2,1 3,1 1,8 2,2 2,2 2,0 2 1,6 2,6 hr2 1,6 1,9 0,0 0,0 0,8 3,7 0,5 2 1,5 1,3 Deutschlandfunk 1,5 1,6 0,0 0,3 1,5 2,3 1,0 2 1,1 1,1 Bayern 1 1,7 1,2 0,0 0,7 1,2 1,6 1,0 2 1,4 2,0 1LIVE 0,3 1,0 0,1 1,5 1,3 0,5 1,4 1 0,4 0,4 SWR4 RP 0,8 0,9 0,0 0,1 0,1 1,9 0,1 2 1,4 0,9 Bayern 3 1,6 0,9 0,0 1,0 0,8 1,0 0,9 1 0,6 0,8 SWR1 RP 1,0 0,8 0,2 0,5 0,2 1,4 0,3 1 0,5 0,9 WDR 2 0,3 0,6 0,0 0,4 0,3 0,9 0,3 1 0,5 0,2 Deutschlandradio Kultur 0,2 0,5 0,0 0,1 0,4 0,8 0,3 0 0,2 0,1 hr Gesamt 39,7 38,8 34,5 26,7 35,3 47,0 31,9 66 43,5 41,1 ARD Gesamt 47,6 46,3 37,2 33,3 40,6 56,8 37,7 83 54,6 52,9

Radio Gesamt 70,9 71,9 67,0 64,7 71,6 75,8 68,8 152 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

191 Privater Hörfunk | Hessen

gramme um die Gunst des jungen Publi- gramm mit Schwerpunkt Wirtschaft lizen- kums. planet radio, das wie Hit Radio FFH ziert und nur im Rhein-​Main-​Gebiet über und harmony.‌fm zur Radio/Tele FFH gehört, UKW empfangbar ist. spricht 14- bis 39‑Jährige mit Pop, Dance, Trotz des großen Angebots ist die Radio- House und R’n’B sowie Interaktion über so­ nutzung in Hessen weiter unterdurchschnitt- ziale Netzwerke an (Format: Young Urban lich. Im Jahr 2016 schalteten pro Tag 71,9 Pro- CHR), musste 2016 aber Hörerverluste hin- zent der ab 10‑Jährigen ein, das war zwar ein nehmen. Seine Gesamtreichweite fiel um Prozentpunkt mehr als im Vorjahr, im Bun- 0,8 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent. You FM desdurchschnitt erreichte das Radio aber blieb hinter planet radio und rutschte von 5,5 76,6 Prozent Tagesreichweite. Auch die Hör- auf 4,8 Prozent ab. Die hr‑Jugendwelle be- dauer blieb in Hessen mit 152 Minuten pro dient 14- bis 29‑Jährige mit aktueller Musik, Tag unter dem bundesweiten Mittelwert von Programmaktionen, Konzerten und Inter­ 178 Minuten. aktion. Private wachsen zweistellig im Werbe- Radio BOB! gewinnt Hörer _ Um die Hörer markt, hr fällt zurück _ Die hessischen Ra- zwischen 35 und 60 Jahren bemühen sich in dioanbieter blieben im Jahr 2016 gefragte Hessen gleich vier Programme. hr1 will 35- Werbeträger. Das galt vor allem für die priva- bis 55‑Jährige mit Information, Talk, Lifestyle ten Programme, deren Bruttowerbeerlöse und einem Mix aus älteren und aktuellen um 14,4 Prozent auf 106,2 Mio. Euro zulegten. Hits erreichen. Im Jahr 2016 fiel seine Tages- Sie alle profitierten von einer gestiegenen reichweite jedoch von 9,3 auf 7,9 Prozent. Nachfrage und teilweise auch von Preiserhö- Mitbewerber Radio BOB! konnte dagegen hungen, die sie aufgrund von Hörergewin- von 3,3 auf 3,8 Prozent zulegen. Der Sender nen im Vorjahr vornehmen konnten. Markt- aus Kassel, der zur Leipziger Radioholding führer Hit Radio FFH schraubte seine Brutto­ ­Regiocast gehört, spricht 25- bis 55‑Jährige erlöse aus dem Spotverkauf um 14,6 Prozent im Format Album-oriented Rock (AOR) an. auf 72,9 Mio. Euro nach oben, bei planet harmony.‌fm will Hörer zwischen 35 und 59 radio (16,7 Mio. Euro) betrug das Plus 13,1 Pro- mit Hits der 1970er- und 1980er-​Jahre für zent, während harmony.‌fm sogar ein Zu- sich gewinnen. Seine Reichweite fiel 2016 um wachs von 17,7 Prozent auf 7,1 Mio. Euro ge- 0,7 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent. Damit lang; Radio BOB! (9,6 Mio. Euro) gewann liegt der Sender nur noch knapp vor Antenne 12,4 Prozent hinzu. Die Wellen des hr wurden Frankfurt Premium. Der Vermarktungsver- dagegen weniger gebucht und verloren bund von Antenne Frankfurt 95,1 und An- Marktanteil. Ihr Bruttoschaltvolumen sank tenne Bad Kreuznach hielt seine Reichweite um 3,5 Prozent auf 40,6 Mio. Euro. Insgesamt in Hessen mit 1,3 Prozent konstant. Der belief sich das Werbeaufkommen im hessi- größte Teil der Hörer dürfte dabei Antenne schen Radiomarkt 2016 auf 146,9 Mio. Euro Frankfurt einschalten, das als Spartenpro- (plus 8,8 %).

192 Mecklenburg-Vorpommern | Privater Hörfunk

3.7 Mecklenburg-​Vorpommern radio B2 auch Antenne MV, Ostseewelle Hit-​Radio Mecklenburg-​Vorpommern, Radio Die Programmvielfalt in Mecklenburg-​Vor- Teddy, JazzRadio 106,8, sunshine live, Radio pommern ist 2016 weiter gestiegen. Im April Paradiso und das nichtkommerzielle Lokal­ 2016 wies die Medienanstalt Mecklenburg-­ radio Rostock (LOHRO). Der NDR war mit fünf Vorpommern (MMV) der MVP Lokalradio Wellen auf Sendung. Darüber hinaus konn- GmbH aus Berlin fünf UKW-​Übertragungs- ten in Teilen des Bundeslandes über DAB+ kapazitäten für die Dauer von zehn Jahren zwölf Angebote des bundesweiten Multiplex zu. Am 1. September ​2016 nahm das Pro- und acht Programme des NDR genutzt wer- gramm radio B2 – Wir lieben Schlager! zu- den. Die Empfangssituation von DAB+ hat nächst drei Frequenzen in Rostock, Schwerin sich 2016 im Nordosten deutlich verbessert. und Stralsund in Betrieb; in Greifswald wurde So verbreitet der NDR seine Programme seit das Programm am 15. März 2017 aufgeschal- Herbst auch in Marlow und Neubrandenburg. tet, in Wismar ist der Sendestart für den Die Angebote des bundesweiten Ensembles Frühsommer 2017 geplant. werden nun zusätzlich an den Standorten Züssow und Röbel ausgesendet. Sendestart für radio B2 _ Die Ausschrei- bung der UKW-​Kapazitäten wurde möglich, Ostseewelle führt bei 14–49 _ Die Radio- weil Klassik Radio 2015 die UKW-​Frequenzen nutzung im Land liegt auf hohem Niveau. Im in Schwerin, Wismar, Stralsund und Rostock Jahr 2016 schalteten 83,5 Prozent der Gesamt­ nicht mehr nutzen wollte. Zudem hatte die bevölkerung täglich ihr Empfangsgerät ein Bundesnetzagentur in Stralsund und Greifs- (Vorjahr: 81,2 %); die Hördauer ging von 216 wald weitere Kapazitäten festgestellt. Darü- auf 211 Minuten zurück. In der vermarktungs- ber hinaus haben auch die bestehenden Pro- relevanten Altersgruppe der 14- bis 49‑Jähri- gramme ihre UKW-​Empfangbarkeit 2016 ver- gen blieb die Ostseewelle mit einer Tages- bessert. Radio Paradiso nahm im Februar und reichweite von 43,6 Prozent das hörerstärkste Mai zwei weitere Frequenzen in Schwerin Programm, musste gegenüber 2015 aber und Stralsund in Betrieb. Radio Teddy ist seit einen Rückgang hinnehmen (minus 2,1 %-​ Mai zusätzlich über eine Frequenz in Stral- Punkte). Die Gesamtmarktführerschaft ver- sund zu hören. Ebenfalls im Mai erhielt sun­ lor der Sender aus Rostock jedoch an NDR 1 shine live eine UKW-​Kapazität in Stralsund, Radio MV. Die werbefreie Landeswelle des war dort bis zum Redaktionsschluss im April ​ NDR erreichte 29,1 Prozent der ab 10‑Jähri- 2017 aber noch nicht auf Sendung gegangen. gen und landete hauchdünn vor der Ostsee- welle (29 %). NDR 1 spricht vorwiegend ältere Mehr Vielfalt im Markt _ Anfang 2017 konn- Hörer an, während sich die Ostseewelle auf ten die Hörer in Mecklenburg-​Vorpommern die 14- bis 49‑Jährigen konzentriert. In dieser acht Privatradios analog über Antenne emp- Zielgruppe lag sie klar vor Antenne MV (17 %), fangen. Dazu zählten neben dem Neuling NDR 1 (16,7 %) und NDR 2 mit 13,7 Prozent.

193 Privater Hörfunk | Mecklenburg-Vorpommern

Abb. 60

Hörfunk-Reichweiten Mecklenburg-Vorpommern | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

Ostseewelle MV 33,7 29,0 18,2 42,6 44,2 17,6 43,6 57 27,2 34,1 Antenne MV 20,6 22,8 12,7 14,9 18,3 28,2 17,0 35 16,7 14,9 Radio Paloma 0,9 1,0 0,0 0,1 0,2 1,8 0,2 1 0,6 0,7 sunshine live 0,5 0,9 0,0 3,8 0,9 0,0 2,0 1 0,5 0,3 Klassik Radio 0,6 0,8 0,0 0,0 0,7 1,2 0,5 1 0,6 0,3 delta radio 0,4 0,7 0,0 0,8 2,0 0,0 1,5 1 0,5 0,2 R.SH 0,9 0,7 1,2 0,2 0,8 0,7 0,6 1 0,3 0,4 Radio Hamburg 1,0 0,7 0,0 1,0 1,2 0,4 1,1 1 0,4 0,6 Radio Brocken 0,0 0,6 0,0 0,0 0,0 1,1 0,0 0 0,2 0,0 Radio BOB! rockt Schles- wig-Holstein 0,1 0,5 0,0 0,9 0,5 0,4 0,7 0 0,2 0,1 Private Gesamt 50,3 49,1 29,3 54,7 62,6 41,8 59,6 104 49,0 53,8

NDR 1 Radio MV 28,3 29,1 15,2 17,8 16,0 40,3 16,7 57 26,9 25,6 NDR 2 11,9 13,0 16,5 17,3 11,5 12,1 13,7 22 10,6 8,8 N-JOY 9,8 8,7 34,3 18,2 8,6 4,1 12,2 10 4,8 5,2 NDR Info 1,6 2,3 0,0 2,5 2,1 2,5 2,3 3 1,2 0,6 Deutschlandfunk 1,0 1,6 0,0 1,0 1,1 2,2 1,1 2 0,7 0,6 NDR Kultur 1,0 1,6 1,2 0,4 1,9 1,8 1,3 1 0,7 0,8 Deutschlandradio Kultur 1,3 1,2 0,0 0,9 1,2 1,5 1,1 1 0,5 0,5 NDR 1 Welle Nord 1,0 1,2 0,0 1,5 1,0 1,3 1,2 2 0,7 1,0 NDR 1 Niedersachsen 0,9 1,1 0,0 0,0 0,6 1,8 0,4 1 0,5 0,6 NDR 90,3 0,4 1,0 0,8 0,1 2,5 0,5 1,6 0 0,2 0,2 Fritz 0,4 0,8 4,5 1,3 1,4 0,0 1,4 1 0,3 0,2 Antenne Brandenburg 0,1 0,5 0,0 0,0 0,4 0,7 0,2 1 0,3 0,1 MDR Sachsen-Anhalt 0,2 0,5 0,0 0,0 0,4 0,7 0,2 0 0,1 0,1

NDR Gesamt 46,4 49,1 61,0 48,1 35,3 55,8 40,1 97 45,7 42,7 ARD Gesamt 48,1 52,7 65,6 52,1 40,5 58,2 44,9 103 48,6 44,8

Radio Gesamt 81,2 83,5 81,3 77,5 85,3 84,6 82,4 211 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

194 Niedersachsen | Privater Hörfunk

3.8 Niedersachsen vor. Das von Studio Gong betreute Angebot soll den Sendern einen besseren Zugang zum Wenige Jahre nach der Einführung von wer- überregionalen Werbemarkt verschaffen und bungführendem Lokalradio lässt sich in Nie- für zusätzliche Einnahmen sorgen. dersachsen ein positives Zwischenfazit für Neben den Lokal- und Bürgerradios ver- diesen Angebotstyp ziehen. Basis dafür ist fügt Niedersachsen mit radio ffn, Antenne die Reichweitenstudie der GfK Media & Com- Niedersachsen und Radio 21 über drei landes- munication Research, die die Niedersäch­ weite Privatradios, darüber hinaus ist Klassik sische Landesmedienanstalt (NLM) im Juni ​ Radio in Hannover über UKW zu empfangen. 2016 veröffentlicht hat. Danach erreichten Der beitragsfinanzierte Norddeutsche Rund- die fünf erfassten Stationen des kommer­ funk (NDR) ist mit fünf Wellen in UKW ver- ziellen Lokalfunks sieben Prozent Hörer ges- treten. tern und waren damit stärker als die nicht- kommerziellen Bürgerradios (3 %). NDR startet Schlagerradio in DAB+ _ Das digitale Antennenradio eröffnet den Hörern NLM legt Reichweitenstudie zum Lokal­ in Niedersachsen einen weiteren Verbrei- radio vor _ Die werbungführenden Lokalsta- tungsweg. Über DAB+ lassen sich acht Ange- tionen erzielten auch gute Bewertungen. So bote des NDR landesweit nutzen, hinzu kom- gaben 54 Prozent der Befragten an, dass men zwölf Programme des bundesweiten ihnen das kommerzielle Lokalradio sehr gut ­Digitalradio-​Ensembles. Im Juli 2016 hat der oder gut gefalle, beim Bürgerradio waren es NDR sein Schlagerradio NDR Plus als jüngs- 51 Prozent. Hervorzuheben ist, dass die Nut- tes Angebot in DAB+ gestartet, das den An- zer von werbungführenden örtlichen Sta­ sagedienst NDR Traffic in DAB+ ersetzte. tionen mit durchschnittlich 44 Jahren im Dass bisher keine Privatradios aus Nie- Weitesten Hörerkreis (WHK) deutlich jünger dersachsen ihr Programm via DAB+ verbrei- waren als die Bürgerradio-Hör​ er (50 Jahre). ten, hat vorwiegend wirtschaftliche Gründe. Die NLM ist jedoch bemüht, diesen Ver­ Breites Angebot im Markt _ In Niedersach- breitungsweg auch für private Veranstalter sen waren Anfang 2017 dreizehn Bürgerradios attraktiv zu machen und hat 2015 einen und fünf kommerzielle Lokalradios über UKW ­Modellversuch zu DAB+ gestartet, der vom empfangbar. Der für 2016 geplante Sende­ Bundesministerium für Verkehr und digitale start von Radio Oldenburg wurde jedoch auf Infrastruktur (BMVI) unterstützt wird. Der unbestimmte Zeit verschoben, weil die Fi- Versuch zeigt, dass eine Lokalisierung von nanzierung des Programms nicht sicherge- Programminhalten, wie sie im UKW-​Radio für stellt werden konnte. Dafür kamen die fünf Wetter, Nachrichten oder Verkehr möglich Lokalstationen im Oktober 2016 in der Ver- ist, bei DAB+ durch die Übertragung einer zu- marktung voran und stellten ihre Werbe­ sätzlichen Synchronisationsinformation er- zeitenkombination Niedersachsen Funkpaket reicht werden kann. Im nächsten Schritt wird

195 Privater Hörfunk | Niedersachsen

nun untersucht, wie gut diese Lösung unter und Showbiz erreichen und steigerte seine praxisnahen Bedingungen und unter Verwen- Reichweite bei den 14- bis 29‑Jährigen zuletzt dung der heute im Markt befindlichen DAB+-​ von 8,8 auf 9,7 Prozent. Der werbefreie Kon- Geräte funktioniert. kurrent, die NDR-Jug​ endwelle N‑Joy, erreichte 14,8 Prozent der gleichen Altersgruppe (minus Privatradio schwächer bei 14–49 _ Im Hö- 2,5 %-Punkte). Radio 21 versteht sich als Spe- rermarkt von Niedersachsen ging es 2016 er- zialsender für Männer ab 25, die der Privat­ eignisreich zu. So war es NDR 1 Niedersach- sender aus Garbsen mit Rock’n’Pop-​Hits be- sen, das sich bei den ab 10‑Jährigen wieder dient. Im Jahr 2016 konnte Radio 21 seine an die Spitze setzen konnte. Das werbefreie Reichweite von 3,9 auf 4,1 Prozent verbes- Landesprogramm, das ältere und mittelalte sern. Insgesamt blieb die Radionutzung in Hörer mit Informationen und Popsongs an- Niedersachsen überdurchschnittlich und zog spricht, steigerte seine Gesamtreichweite 2016 wieder an. Pro Tag schalteten 79,3 Pro- um 1,3 Prozentpunkte auf 21,8 Prozent. Bei zent ihr Radiogerät ein (Vorjahr: 76,3 %), das den vermarktungsrelevanten 14- bis 49‑Jäh- waren 2,7 Prozentpunkte mehr als im Bun- rigen ging NDR 2 mit einer Reichweite von desdurchschnitt. 21,1 Prozent hauchdünn vor radio ffn (20,7 %) als Erster ins Ziel. Beide Anbieter büßten aber Privatradio wächst zweistellig im Werbe- an Zuspruch ein. radio ffn, das an Silvester markt _ Das Werbejahr 2016 verlief für radio 2016 seinen 30. Geburtstag feierte, spricht ffn, Antenne Niedersachsen und Radio 21 Hörer zwischen 14 und 49 Jahren mit Hits, hervorragend. Ihre Bruttoeinnahmen aus Comedy und Infos an. NDR 2 ist in vier Bun- dem Spotverkauf (ohne Rabatte und Gegen- desländern zu hören und will 30- bis 55‑Jäh- geschäfte) stiegen um 16,9 Prozent auf rige mit Unterhaltung, Sport, Service und 128,3 Mio. Euro. Der größte Teil des Zu­ Hits von sich überzeugen. Konkurrent An- gewinns entfiel auf die Antenne. Der Sender tenne Niedersachsen musste 2016 bei den profitierte 2016 von einer zweistelligen Wer- 14- bis 49‑Jährigen (von 14,8 auf 13,1 %) eben- bepreiserhöhung, die er aufgrund seiner Hö- falls ein Minus verkraften. Die Antenne rergewinne im Jahr 2015 vornehmen konnte. spricht die Kernzielgruppe der 30- bis 45‑Jäh- Dennoch blieb Antenne Niedersachsen mit rigen mit Hits, Service, Informationen und 42,7 Mio. Euro (plus 26 %) die Nummer zwei E vents an, hat den Anschluss an radio ffn und hinter radio ffn, das brutto 66,9 Mio. E​ uro NDR 2 aber etwas verloren. aus dem Spotverkauf erlöste (plus 1,8 %). Der Sender hatte 2016 seine Preise aufgrund von 89.0 RTL gewinnt Hörer in Niedersachsen _ Hörerverlusten gesenkt, wurde aber öfter ge- Zwei Programme konkurrieren um die Gunst bucht. Radio 21 meldete einen deutlichen An- des jungen Publikums: Das aus Halle ein- stieg seines Bruttovolumens um 84 Prozent strahlende 89.0 RTL will 14- bis 39‑Jährige auf 18,7 Mio. E​ uro. Dem Sender kam vor allem mit Charthits und News aus Musik, Mode die kräftige Nachfragesteigerung zugute.

196 Niedersachsen | Privater Hörfunk

Abb. 61

Hörfunk-Reichweiten Niedersachsen | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015 radio ffn 16,8 15,4 20,5 17,3 23,1 9,4 20,7 22 11,7 11,4 Antenne Niedersachsen 12,3 11,3 4,7 10,8 14,7 9,9 13,1 14 7,7 9,6 89.0 RTL 4,7 5,0 8,6 9,7 6,4 1,7 7,8 5 2,7 2,4 Radio 21 3,9 4,1 2,3 5,1 5,1 3,2 5,1 6 3,1 3,1 Radio Hamburg 1,9 2,6 0,5 4,4 2,4 2,1 3,3 4 2,0 1,5 radio SAW 1,4 1,7 3,1 1,8 2,9 0,7 2,5 2 1,0 0,9 Energy Bremen 1,7 1,2 1,8 3,1 1,5 0,3 2,1 1 0,8 1,3 Klassik Radio 0,9 1,1 0,0 0,4 1,0 1,6 0,8 2 0,9 0,7 RTL Radio 0,6 0,7 1,2 0,7 0,3 0,9 0,4 1 0,5 0,4 alsterradio gesamt 0,5 0,6 0,0 0,0 1,2 0,5 0,7 1 0,3 0,3 Radio Paloma 0,4 0,5 0,0 0,1 0,4 0,7 0,3 1 0,5 0,4 Private Gesamt 37,5 37,4 40,3 45,2 47,9 27,4 46,8 63 33,6 35,0

NDR 1 Niedersachsen 20,5 21,8 1,4 5,9 11,7 36,6 9,4 49 26,3 23,9 NDR 2 20,9 20,9 12,3 14,4 25,7 21,5 21,1 32 17,1 18,3 N-JOY 7,9 7,6 11,8 14,8 11,7 1,7 12,9 7 3,8 4,0 NDR Info 3,1 2,9 0,3 2,2 2,5 3,7 2,4 3 1,6 1,3 1LIVE 2,3 2,5 3,0 4,2 4,3 0,6 4,2 3 1,6 1,3 Bremen Eins 2,7 2,3 3,1 1,1 1,4 3,4 1,3 5 2,4 2,7 Bremen Vier 2,8 2,3 5,0 2,0 4,8 0,6 3,7 3 1,5 2,3 Deutschlandfunk 2,4 2,2 0,1 1,2 1,8 3,0 1,5 2 1,3 1,8 NDR Kultur 2,0 2,1 0,0 0,1 0,8 4,0 0,5 4 1,9 1,6 WDR 2 1,3 1,1 5,6 0,2 1,4 0,9 0,9 1 0,7 1,1 NDR 90,3 1,1 0,8 0,0 0,6 0,6 1,2 0,6 1 0,6 1,6 MDR JUMP 0,9 0,7 0,8 1,3 0,8 0,4 1,0 1 0,4 0,3 MDR Sachsen-Anhalt 0,7 0,7 0,0 0,6 0,9 0,7 0,8 2 0,9 0,4 Deutschlandradio Kultur 0,6 0,6 0,0 0,4 0,4 0,9 0,4 0 0,3 0,3 WDR 4 0,5 0,5 1,7 0,6 0,1 0,7 0,3 1 0,3 0,4

NDR Gesamt 48,0 48,5 23,8 34,4 42,9 60,0 39,4 97 51,7 51,2 ARD Gesamt 56,3 57,0 38,9 43,2 51,5 67,9 48,1 119 63,3 62,9

Radio Gesamt 76,3 79,3 71,8 71,1 79,4 83,4 76,0 187 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

197 Privater Hörfunk | Nordrhein-Westfalen

3.9 Nordrhein-​Westfalen im Mittelpunkt des Geschehens. Er gab be- kannt, sich als Gesellschafter beim privaten Die Akteure im Radiomarkt von Nordrhein-​ Rahmenprogrammanbieter radio NRW aus Westfalen blicken auf ein ereignisreiches Oberhausen bis Ende 2017 zurückziehen zu Jahr 2016 zurück. Es begann mit der Novellie- wollen. Zu diesem Zweck hat der WDR seinen rung des WDR-​Gesetzes im Landtag von Gesellschaftervertrag fristgerecht zum 31. De- Nordrhein-Westfalen. Er stimmte einem zember ​2016 gekündigt. Wer seinen 25‑Pro- ­Änderungsantrag zur Reduzierung der Wer- zent- ​Anteil übernimmt, war bis zum Redak- bung im Hörfunk des WDR zu. Demnach darf tionsschluss dieses Jahrbuchs unklar. die öffentlich-r​ echtliche Rundfunkanstalt ab Der Radiomarkt des Bundeslandes wurde 2017 nur noch in zwei statt drei Wellen kom- 2016 aber auch von einem Urteil des Verwal- merzielle Werbedurchsagen ausstrahlen. Die tungsgerichts Düsseldorf tangiert. Es ent- Werbezeit wurde jahresdurchschnittlich von schied im Juli, dass die Zuweisung von elf 90 auf 75 Minuten pro Werktag reduziert. Ab UKW-​Frequenzen durch die LfM an den Ver- 2019 ist dem WDR nur noch maximal 60 Mi- anstalter Metropol FM rechtswidrig war. Als nuten Werbung in einem Radioprogramm er- Grund nannte das Gericht einen Verstoß laubt, diese Obergrenze muss er dann jeden gegen den Grundsatz der Öffentlichkeit der Monat einhalten. Sitzung der Medienkommission der LfM. Ge- klagt hatte der Mitbewerber dein.fm‌ , der bei Gesetzgeber beschränkt Werbung im der Vergabeentscheidung im Jahr 2015 nicht WDR-​Hörfunk _ Nach dem Inkrafttreten zum Zuge gekommen war. Die LfM kann in des WDR-Gesetz​ es im Februar hat der WDR-​ diesem Fall erst dann weitere Schritte ein­ Rundfunkrat beschlossen, zum 1. Januar​ leiten, wenn geklärt ist, ob die Klage in der 2017 auf Werbung bei WDR 4 zu verzichten. zweiten Instanz fortgeführt wird. Dies war Welches Programm ab 2019 werbefrei wird, bis zum Redaktionsschluss noch offen. ist noch nicht entschieden. Mit der Werbe- zeitenbeschränkung will der Gesetzgeber LfM verlängert Zulassungen und lizen- den Lokalradios mehr Planungssicherheit ziert Antenne Pulheim _ Die LfM verlän- verleihen und ihre wirtschaftliche Basis gerte 2016 fünfzehn lokale Hörfunklizenzen stärken. Die Landesanstalt für Medien Nord- um i. d. R. zehn Jahre. In allen Fällen wurde rhein- W​ estfalen (LfM) begrüßt die Entschei- auch die Lizenz für das Rahmenprogramm dung des Gesetzgebers und sieht darin von radio NRW im jeweiligen Verbreitungs- einen Schritt zu mehr Chancengleichheit gebiet verlängert. Zudem wies die LfM der im dualen Rundfunksystem des Bundeslan- Central FM Media GmbH die UKW-​Frequenz des. 97,2 MHz in Pulheim zu, über die der Veran- stalter zehn Jahre lang das sublokale Pro- WDR steigt bei radio NRW aus _ Im Sep- gramm Antenne Pulheim 97.2 ausstrahlen tember 2016 stand der WDR ein weiteres Mal darf.

198 Nordrhein-Westfalen | Privater Hörfunk

Abb. 62

Hörfunk-Reichweiten NRW | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015 radio NRW 30,6 31,1 21,5 26,0 37,5 30,2 32,7 51 31,1 29,0 100'5 Das Hitradio 0,9 1,0 2,1 0,8 1,1 0,9 1,0 2 1,0 0,7 bigFM Hot Music Radio 1,6 0,9 1,1 2,3 1,1 0,1 1,6 1 0,5 1,1 Klassik Radio 0,6 0,8 0,0 0,1 0,6 1,3 0,4 1 0,7 0,4 Radio Paloma 0,7 0,7 0,0 0,2 0,5 1,2 0,4 1 0,6 0,7 JAM FM 0,2 0,6 0,6 1,0 1,2 0,0 1,1 0 0,3 0,1 Hit Radio FFH 0,4 0,6 0,3 0,6 0,6 0,5 0,6 1 0,4 0,2 RPR 1. 0,5 0,6 0,2 0,5 1,2 0,4 0,9 1 0,5 0,2 radio ffn 0,6 0,5 0,0 1,2 0,7 0,1 0,9 0 0,3 0,3 Antenne Bayern 0,3 0,5 0,1 0,3 1,0 0,4 0,7 1 0,6 0,4 Private Gesamt 36,1 36,6 27,8 32,5 43,9 34,5 39,2 62 37,5 35,7

1LIVE 20,5 21,5 20,1 40,9 31,7 6,6 35,5 30 18,0 17,5 WDR 2 20,0 19,6 10,6 10,9 22,8 22,4 17,9 30 18,3 18,3 WDR 4 12,3 12,7 1,4 2,6 5,0 23,1 4,0 23 13,7 14,2 WDR 5 4,3 3,9 0,8 1,5 3,0 5,9 2,4 5 2,9 3,5 WDR 3 2,0 2,5 0,2 1,3 2,2 3,4 1,8 3 1,7 1,1 SWR3 1,6 1,9 3,4 0,5 3,1 1,6 2,0 2 1,4 1,5 Deutschlandfunk 1,8 1,6 0,1 0,2 1,2 2,7 0,8 2 1,0 1,2 NDR 2 1,3 1,0 0,2 0,8 1,2 1,1 1,0 1 0,5 1,1 NDR 1 Niedersachsen 0,7 1,0 0,3 0,1 0,4 1,8 0,3 2 1,1 0,8 SWR1 RP 0,5 0,6 0,0 0,0 1,1 0,6 0,7 1 0,3 0,4 N-JOY 0,3 0,5 0,2 0,8 1,0 0,1 0,9 0 0,2 0,2

WDR Gesamt 48,8 50,6 30,9 48,4 52,7 52,1 50,9 91 55,0 55,1 ARD Gesamt 53,3 54,2 35,6 49,7 55,7 56,9 53,2 101 60,8 62,3

Radio Gesamt 72,7 74,2 55,3 65,9 77,9 77,2 72,9 165 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

Berichte zur Programm und Eigentümer- ihm konnten keine nennenswerten Verstöße konzentration _ Im Dezember 2016 legte der lokalen Radioanbieter in Bezug auf Pro- die LfM ihren Bericht „Programmbeobach- grammgrundsätze, Werbung, Jugendschutz tung und Programmbeschwerden“ vor. In und die Ausstrahlung von Gewinnspielen

199 Privater Hörfunk | Nordrhein-Westfalen

aufzeigt werden. Der „Bericht zur Medien- Lokalfunk bleibt Nummer eins in NRW _ konzentration 2015“, den die LfM im April ​ Im Jahr 2016 hat radio NRW seine markt­ 2016 veröffentlicht hat, bescheinigte dem führende Position untermauert. Bei den ab ​ privaten Hörfunk im Land hingegen einen 10‑Jährigen erzielte es eine Tagesreichweite recht hohen Konzentrationsgrad. Grund hier- von 31,1 Prozent und lag damit vor den Mit- für ist das privilegierte Zugangsrecht zu den bewerbern 1Live (21,5 %) und WDR 2 (19,6 %). Betriebsgesellschaften (BG) des Lokalfunks. Zugleich gelang es dem Lokalfunk, seinen Die für das Programm verantwortlichen Ver- Marktanteil von 29 auf 31,1 Prozent auszu- anstaltergemeinschaften (VG) sind dagegen dehnen. In der vermarktungsrelevanten Ziel- dem Einfluss der Verlage entzogen. In der gruppe der 14- bis 49‑Jährigen musste er sich Regel haben die Zeitungshäuser ihre Mög- mit einer Reichweite von 32,7 Prozent aller- lichkeit zur Mehrheitsbeteiligung im lokalen dings knapp dem Marktführer 1Live (35,5 %) Rundfunk ausgeschöpft. Wenn kleinere Ver- geschlagen geben. Dafür behielt der Lokal- lage dort ausstiegen, fielen ihre Anteile funk bei den 30- bis 49‑Jährigen mit 37,5 Pro- meist dem größeren Zeitungsunternehmen zent die Nase vorn und verwies 1Live (31,7 %) zu, was zu noch mehr Konzentration führte. und WDR 4 (22,8 %) auf die Plätze. Auch bei Dieser Trend wird durch die fortschreitende den 50Plus erzielten die Lokalradios (30,2 %) Monopolisierung der Zeitungsmärkte anhal- die höchste Reichweite und blieben 7,1 Pro- ten, so die Studie. zentpunkte vor WDR 4.

DAB+-​Pilotversuch um drei Jahre verlän- Bruttowerbeerlöse wachsen zweistellig _ gert _ Die LfM hat sich 2016 abermals mit Das Werbejahr 2016 verlief für die Lokalfun- der Digitalisierung des Hörfunks befasst und ker in NRW überaus erfolgreich. Laut Niel- den DAB+-​Pilotversuch im Bundesland um sen vermarkteten sie Werbespots im Brutto­ drei Jahre verlängert. Im Rahmen dieses Ver- wert von 227,3 Mio. Euro, über 12 Prozent suchs lässt bislang aber nur das Kölner Dom mehr als 2015. Der hohe Zuwachs resul- Radio sein Programm landesweit über DAB+ tierte vor allem aus der gestiegenen Nach- verbreiten. Zudem können die Hörer zehn frage bei radio NRW und einigen regionalen Angebote des WDR via DAB+ nutzen, weitere Werbekombinationen. Die Wellen des WDR zwölf Programme stehen ihnen im bundes- legten mit plus 11,2 Prozent auf 139,3 Mio. ​ weiten Multiplex zur Verfügung. Der Wett- Euro ebenfalls zweistellig zu. Der kräftige bewerb um die Hörer spielt sich aber im Anstieg war das Resultat einer zweistelli- UKW-​Spektrum ab, wo 44 Lokalsender unter gen Preiserhöhung bei WDR 2. Insgesamt dem Dach von radio NRW mit sechs Wellen wuchs das Bruttowerbevolumen von Lokal- des WDR konkurrieren. domradio nutzt UKW-​ funk und WDR-​Hörfunk 2016 um 11,9 Pro- Frequenzen in Köln und Pulheim. zent auf 366,6 Mio. Euro.

200 Rheinland-Pfalz | Privater Hörfunk

3.10 Rheinland-Pfalz Minuten regionale Information in seinem Mantelprogramm aus. Die Radiobranche in Rheinland-​Pfalz feierte im Jahr 2016 einen runden Geburtstag. In SWR 3 bleibt Marktführer, RPR1. die Num- Ludwigshafen fiel am 30. April ​1986 der mer zwei _ RPR1. ist seit vielen Jahren die Startschuss für das erste landesweite und Nummer eins unter den Privatradios in Rhein­ werbefinanzierte Radioangebot in Deutsch- land- ​Pfalz, die höchste Reichweite weist aber land. Damals teilten sich noch Radio RPR, sein öffentlich-​rechtlicher Mitbewerber SWR 3 Pro Radio 4, der Linksrheinische Rundfunk auf. Im Jahr 2016 erreichte die Popwelle und Radio 85 die Frequenzen, von denen des SWR 24,4 Prozent der ab 10‑Jährigen in nur RPR (heute RPR1.) übriggeblieben ist. Rheinland-​Pfalz und blieb deutlich vor RPR1. Beim Festakt zu dessen 30‑jährigem Beste- (17,2 %). Der landesweite Privatsender spricht hen im Hambacher Schloss würdigte die 20- bis 49‑Jährige mit einem Mix aus regio- rheinland-​pfälzische Ministerpräsidentin naler Information, Service und Comedy im Malu Dreyer die damaligen Sendervertreter Format Hot Adult Contemporary (Hot AC) an. und Programmmacher als „Pioniere des SWR 3 bedient Hörer zwischen 14 und 49 Jah- ­Privatradios“ und sah für RPR1. aufgrund ren in Rheinland-​Pfalz und Baden-​Württem- seiner regionalen Verwurzelung große Zu- berg mit junger Musik, News, Service und Co- kunftschancen. medy.

RPR1. hält Lizenzauflagen ein _ Diese regio­ bigFM führt bei 14–29 _ Die RPR1.–Tochter nale Verwurzelung des Programms belegt bigFM Hot Music Radio und das SWR-​Ange- auch eine von der Landeszentrale für Medien bot DasDing wenden sich an die unter und Kommunikation Rheinland-​Pfalz (LMK) 30‑Jährigen. bigFM versteht sich als cross­ 2016 beauftragte Programmanalyse. Dem- mediale Lifestyle-M​ arke für konsumfreudige nach strahlte RPR.1 von Montag bis Freitag Menschen zwischen 18 und 35 Jahren, die es zwischen sechs und 19 Uhr etwas mehr als mit trendiger Musik und Lifestyle-​Themen die geforderten 100 Minuten Information anspricht (Format: Contemporary Hit Radio). aus und übertraf auch die Vorgabe, wonach Bei den 14- bis 29‑Jährigen blieb bigFM mit davon mindestens ein Viertel einen Bezug 23,9 Prozent die Nummer eins und über- zu den jeweiligen Senderegionen aufweisen trumpfte sowohl DasDing (5,5 %) als auch muss. Der Wortanteil von RPR1. lag ebenfalls SWR 3 (22,3 %). Um die mittelalten Hörer zwi- über den erforderlichen 25 Minuten. Zudem schen 35 und 55 Jahren kümmert sich die schaltete das Programm wie vorgeschrieben Landeswelle SWR 1 Rheinland-​Pfalz, deren täglich mindestens 19:15 Minuten in die Re- Tagesreichweite beim Gesamtpublikum von gionen Eifel/Mosel/Saar, Rheinland, Rhein-​ 12,1 auf 11,6 Prozent gefallen ist. SWR 4 Rhein- Main und Rhein-​Neckar-​Pfalz auseinander land- ​Pfalz spricht ältere Hörer ab 50 an und und strahlte mehr als die erforder­lichen elf erzielte in dieser Altersgruppe zuletzt eine

201 Privater Hörfunk | Rheinland-Pfalz

Reichweite von 25,6 Prozent (Vorjahr: 24,2 %). mit den Landesmedienanstalten LFK Baden-​ Mit Rockland Radio verfügt das Bundesland Württemberg und LfM Nordrhein-W​ estfalen über ein Special-​Interest-P​ rogramm für Clas- eine Programmanalyse von Metropol FM. Sie sic- R​ ock-F​ reunde. Der männerorientierte Sen- zeigte auf, dass der überwiegend türkisch- der aus Mainz erzielte 2016 eine Tagesreich- sprachige Anbieter alle lizenzrechtlichen An- weite von drei Prozent (Vorjahr: 3,4 %). forderungen erfüllt und einen Beitrag zur ­Integration leistet. Lokalradio ist feste Größe im Markt _ Im Auftrag der LMK untersuchte das Me- Neben den landesweiten Programmen haben dien Institut den Webradiomarkt. Bei der sich die Lokalsender etabliert. Anfang 2017 ­inhaltlichen Analyse von 85 Online-​Audio-​ waren insgesamt 14 von ihnen auf Sendung, Anbietern, die sich Rheinland-P​ falz zuordnen davon gehörten zehn dem Vermarktungs­ ließen, zeigte sich, dass vor allem die kleine- verbund City-Kombi 3a an, nämlich Antenne ren Online-only​ -Ang​ ebote zur musikalischen Koblenz und neun Angebote der Kaiserlaute- Vielfalt beitragen. Über 80 Prozent der unter- rer Radio Group. Die City-Kombi 3a erzielte suchten Webradioanbieter waren privatwirt- 2016 eine Gesamtreichweite von 4,2 Prozent schaftlich organisiert, aber nur zwei Fünftel (Vorjahr: 4,8 Prozent). Die übrigen Lokalfre- refinanzierten sich durch Werbung. quenzen wurden von Antenne Mainz, dom- radio Studio Nahe, All Audio, dem Potsdamer Hohes Werbeplus im Privatradio _ Das Kindersender Radio Teddy und Radyo Metro- Werbejahr 2016 verlief für das rheinland-​ pol genutzt. Die Hörer im Land können Radio pfälzische Privatradio erfolgreich. RPR1., bigFM auch über das digitale Antennenradio DAB+ und Rockland Radio steigerten ihre Brutto­ empfangen und sieben Programme im lan- erlöse aus dem Spotverkauf (ohne Rabatte desweiten Multiplex nutzen, dazu zählen und Gegengeschäfte) gegenüber 2015 um bigFM Worldbeats sowie sechs Angebote des 12,6 Prozent auf 89,1 Mio. Euro. Das Plus war SWR. Darüber hinaus sind zwölf bundes- vor allem der höheren Nachfrage zu verdan- weite Angebote im Bundesland über DAB+ ken. Bei Rockland Radio wuchs das Werbe­ on air. sekundenvolumen um mehr als ein Drittel. Da der Sender gleichzeitig auch seine Preise LMK verlängert Zulassungen und unter- angehoben hat, konnte er seinen Brutto­ sucht Webradiomarkt _ Die Zulassungen umsatz um 45,2 Prozent auf 11,5 Mio. Euro er- bzw. Zuordnungen von domradio Studio höhen. bigFM erzielte mit 42,5 Mio. Euro den Nahe und Metropol FM für die UKW-​Fre- höchsten Umsatz unter den Privaten (plus quenzen am Standort Katholische Kirche 14,6 %), während RPR1. um 2,9 Prozent auf Bretzenheim bzw. Koblenz wurden den bis- 35,1 Mio. Euro zulegte. Die Wellen des SWR herigen Veranstaltern nach Ausschreibung verloren 5,7 Prozent ihres Bruttoumsatzes 2016 erneut erteilt. Darüber hinaus veröf- und fielen aufgrund der schwächeren Nach- fentlichte die LMK im Juli 2016 zusammen frage auf 56,3 Mio. Euro zurück.

202 Rheinland-Pfalz | Privater Hörfunk

Abb. 63

Hörfunk-Reichweiten Rheinland-Pfalz | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

RPR 1. 15,1 17,2 5,0 17,5 23,9 14,1 21,3 19 11,2 11,5 bigFM Hot Music Radio 10,3 9,3 12,9 23,9 10,4 2,1 16,0 8 4,8 6,2 Hit Radio FFH 3,2 5,0 0,7 7,7 7,5 2,7 7,6 8 4,6 2,1 City-Kombi 3a 4,8 4,2 1,1 2,8 5,4 4,3 4,3 n.a. n.a. 4,8 Rockland Radio 3,4 3,0 2,5 3,6 4,1 2,1 3,9 4 2,2 3,0 Radio Regenbogen 2,8 2,7 4,1 2,0 4,0 2,1 3,2 2 1,0 1,7 RTL Radio 1,8 2,2 1,1 2,4 2,1 2,2 2,2 2 1,3 1,7 Klassik Radio 0,4 1,0 0,0 0,6 0,5 1,5 0,5 2 1,0 0,7 sunshine live 0,7 0,9 0,6 1,1 1,2 0,6 1,2 1 0,6 0,4 bigFM Der neue Beat 0,9 0,7 0,6 2,0 0,7 0,1 1,2 0 0,2 0,5 radio NRW 0,5 0,6 0,0 0,0 1,6 0,3 0,9 0 0,3 0,3 Antenne Frankfurt Premium 1,0 0,6 0,0 0,5 0,5 0,8 0,5 2 1,0 0,9 die neue welle 0,2 0,6 0,0 0,6 0,8 0,5 0,7 1 0,4 0,2 Antenne Bayern 0,3 0,6 0,0 1,2 0,2 0,6 0,6 1 0,4 0,1 planet radio 0,3 0,5 0,2 2,0 0,4 0,0 1,1 0 0,1 0,1 Rock Antenne 0,3 0,5 0,0 1,3 0,6 0,2 0,9 1 0,7 0,2 Private Gesamt 36,0 37,7 25,7 48,9 48,6 27,5 48,8 57 34,0 35,7

SWR3 22,7 24,4 37,6 22,3 35,5 17,5 30,0 39 23,3 21,6 SWR4 RP 12,9 14,1 2,8 2,4 4,6 25,6 3,7 29 17,0 14,2 SWR1 RP 12,1 11,6 2,4 4,9 12,9 14,5 9,6 18 10,8 13,1 hr3 1,7 2,4 3,5 1,7 2,7 2,5 2,3 2 1,0 2,0 Deutschlandfunk 2,1 2,3 0,7 1,1 1,2 3,6 1,2 2 1,1 1,1 DasDing/103.7 Unser Ding 2,0 2,1 1,2 5,5 3,2 0,2 4,2 2 1,3 1,1 SWR2 1,4 1,8 0,3 0,2 0,8 3,3 0,5 2 1,1 0,6 YOU FM 1,5 1,7 1,4 4,4 2,0 0,4 3,0 1 0,8 0,5 hr1 0,9 1,2 0,2 0,8 1,4 1,4 1,1 1 0,4 0,4 Deutschlandradio Kultur 0,4 0,9 0,0 0,0 0,3 1,7 0,2 1 0,6 0,2 WDR 2 0,8 0,9 3,1 0,1 1,0 0,8 0,7 1 0,5 1,3 1LIVE 2,0 0,8 1,5 2,5 0,8 0,1 1,5 1 0,8 2,0 SWR1 BW 0,5 0,8 0,0 0,3 0,8 1,0 0,6 1 0,4 0,6 hr2 0,1 0,7 0,0 0,1 0,6 1,1 0,4 1 0,4 0,1 hr4 1,1 0,7 0,0 0,1 0,1 1,4 0,1 2 1,1 0,9 SWR4 BW 0,3 0,7 0,0 0,0 0,7 1,1 0,4 1 0,6 0,2 WDR 4 0,9 0,6 0,0 0,0 0,1 1,2 0,1 2 0,9 0,9 WDR 5 0,6 0,5 0,1 0,1 0,3 0,8 0,2 0 0,3 0,3

SWR Gesamt 44,8 47,9 41,6 30,9 49,2 54,8 41,6 91 54,4 51,5 ARD Gesamt 52,7 55,5 51,7 36,3 54,9 64,1 47,2 107 63,8 62,2

Radio Gesamt 74,1 76,7 61,7 67,6 80,9 79,4 75,4 168 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II. 203 Privater Hörfunk | Saarland

3.11 Saarland landradios sowie vier Wellen des Saarländi- schen Rundfunks (SR) ergänzt wird. Darüber Das Privatradio im Saarland leistet einen hinaus können die Hörer an der Saar sieben ­bedeutenden Beitrag zur Meinungsvielfalt. Programme landesweit über DAB+ empfan- Zu diesem Ergebnis kommt die Hörfunk-​Pro- gen, zu denen mit Radio Salü auch ein privates grammanalyse, die das Institut House of Angebot gehört. Hinzu kommen zwölf Pro- ­Research 2016 im Auftrag der Landesmedien- gramme des bundesweiten DAB+-​Ensemb- anstalt Saarland (LMS) erstellt hat. Die Stu- les. Eines von ihnen ist Schlagerparadies aus die belegt, dass die sieben untersuchten Kleinblittersdorf, dem die Kommission für ­Privatradioprogramme die Berichterstattung Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten der regionalen Tageszeitung durch andere (ZAK) im Juni 2016 die entsprechenden DAB+-​ thematische Schwerpunkte ergänzen und Kapazitäten zugewiesen hat, nachdem das eine flächendeckende Versorgung mit infor- Programm seit 2014 bereits im Rahmen eines mierenden Wortbeiträgen sicherstellen. Die Zuliefervertrages mit der Radioholding Regio­ Privatradios decken zudem ein breites musi- cast bundesweit via DAB+ präsent war. kalisches Spektrum von Pop, Elektropop und Rock bis hin zu Schlager ab. Radio Salü bleibt die Nummer eins _ Marktführer im Saarland war auch 2016 ein Frequenzvergabe in Lebach und Merzig _ privater Sender: Radio Salü erreichte pro Tag Im Verlauf des Jahres 2016 hat die LMS meh- 27,6 Prozent der ab 10‑Jährigen und lag er- rere regulatorische Entscheidungen getroffen, neut vor seinem Mitbewerber SR 1 Europa- um die Vielfalt im Radiomarkt an der Saar welle (22,7 %). Bei den vermarktungsrelevan- zu erhalten und auszubauen. Im September ten 14- bis 49‑Jährigen kam Radio Salü sogar vergab sie die UKW-​Frequenz 100,9 MHz in auf eine Tagesreichweite von 37,4 Prozent Lebach an die Radio Salü Euro-R​ adio Saar, die und hielt SR 1 (21,6 %) noch deutlicher auf Di- dort ihr Programm Classic Rock Radio ver- stanz. Der Junge-​Leute-​Sender bigFM Saar- breiten darf. Anfang Dezember wies die LMS land brach dagegen bei den 14- bis 29‑Jähri- der Central FM Media die Frequenz 105,1 MHz gen von 20,3 auf 11,6 Prozent ein und musste in Merzig für Radio Saarschleifenland zu. den SR‑Konkurrenten Unser Ding (19,4 %) vor- Diese Übertragungskapazität war frei gewor- beiziehen lassen. Neben den landesweiten den, nachdem die vorherige Nutzerin die Angeboten hat sich das Lokalradio im Hörer- ­Frequenzzuweisung vorzeitig zurückgegeben markt etabliert. Die City-Kombi 3a, zu der hatte. auch die Lokalsender Radio Saarbrücken, Radio Homburg und Radio Neunkirchen ge- Breites Angebot im Markt _ Mit sieben Pri- hören, konnte ihre Gesamtreichweite gegen- vatradioprogrammen gibt es im Saarland über 2015 auf 4,6 Prozent verdoppeln, bei eine große Angebotsvielfalt im UKW-​Spek­ den 14- bis 49‑Jährigen fiel der Zuwachs von trum, die durch zwei Programme des Deutsch- 1,6 auf 4,8 Prozent sogar noch höher aus.

204 Saarland | Privater Hörfunk

Abb. 64

Hörfunk-Reichweiten Saarland | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

Radio Salü 27,2 27,6 37,7 33,4 40,3 18,0 37,4 43 22,9 21,2 City-Kombi 3a 2,3 4,6 0,0 1,7 7,0 4,9 4,8 n.a. n.a. 2,9 bigFM Saarland 6,0 4,2 14,8 11,6 4,6 0,4 7,5 3 1,3 2,1 RTL RADIO 5,9 4,1 1,0 4,1 5,8 3,4 5,1 5 2,8 5,0 RPR 1. 1,1 3,0 0,0 4,0 7,0 0,7 5,7 2 1,1 1,0 bigFM Hot Music Radio 0,9 1,1 3,1 4,5 0,2 0,1 2,0 0 0,2 0,4 Radio Regenbogen 0,3 0,8 0,0 0,7 1,5 0,5 1,2 0 0,2 0,1 Private Gesamt 40,4 41,4 43,3 50,5 60,3 28,0 56,2 70 37,4 39,8

SR 1 Europawelle 22,1 22,7 35,5 16,0 25,6 22,8 21,6 40 21,4 19,5 SR 3 Saarlandwelle 21,0 19,9 0,6 6,1 9,6 32,0 8,2 40 21,5 22,5 DasDing/103.7 Unser Ding 6,8 7,0 2,3 19,4 9,5 1,4 13,6 8 4,5 3,7 SWR3 6,6 5,5 2,6 1,7 6,0 6,8 4,2 8 4,4 5,7 SWR1 RP 2,3 3,4 6,2 3,2 3,3 3,3 3,3 5 2,9 1,0 Deutschlandfunk 2,2 2,4 0,0 1,8 2,9 2,7 2,4 3 1,4 2,8 SR 2 KulturRadio 1,5 2,2 0,9 3,1 0,3 3,0 1,4 3 1,5 1,2 Deutschlandradio Kultur 1,0 1,6 0,0 2,9 2,5 0,7 2,7 2 1,1 0,6 hr3 0,1 1,1 0,0 0,0 4,2 0,0 2,5 1 0,3 0,1 SWR4 RP 1,6 1,0 8,6 0,0 0,2 1,2 0,1 2 0,9 1,1

SR Gesamt 45,6 45,7 38,4 40,7 37,7 52,3 38,9 91 48,7 46,3 ARD Gesamt 53,8 54,5 48,6 47,4 48,8 60,6 48,2 113 60,8 59,5

Radio Gesamt 76,5 78,7 74,7 75,9 82,3 78,1 79,6 186 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

Werbeerlöse steigen nur leicht _ Im Wer- Euro. Radio Salü meldete einen Rückgang bemarkt kamen die saarländischen Hörfunk­ von 2,3 Prozent auf 11,1 Mio. Euro, bei SR 3 fiel anbieter 2016 kaum voran. Radio Salü, SR 1 der Erlös sogar um 14 Prozent auf 3,2 Mio. ​ E uropawelle und SR 3 Saarlandwelle steiger- E uro, weil das Programm seine Preise senken ten ihre Bruttoerlöse aus dem Spotverkauf musste und zudem weniger gebucht wurde. (ohne Rabatte und Gegengeschäfte) gegen- SR 1 steigerte seine Einnahmen dagegen um über 2015 nur um 1,5 Prozent auf 19,8 Mio. ​ 26 Prozent auf 5,5 Mio. Euro.

205 Privater Hörfunk | Sachsen

3.12 Sachsen Ausschreibung ist im Lauf des Jahres 2017 geplant. Die digitale Hörfunknutzung über DAB+ ist überall in Deutschland auf dem Vormarsch. Neue Förderrichtlinien für nichtkommer- In Sachsen aber weist dieser Verbreitungs- ziellen Rundfunk _ Neuigkeiten gab es 2016 weg eine besondere Dynamik auf. Laut dem auch im nichtkommerziellen Rundfunk (NKL). Digitalisierungsbericht der Medienanstalten Nachdem der sächsische Gesetzgeber die war 2016 in 15,6 Prozent der sächsischen SLM erstmals ermächtigt hatte, nichtkom- Haushalte mindestens ein DAB+-​Empfangs- merzielle lokale und regionale Rundfunk­ gerät vorhanden. Damit erzielte der ostdeut- anbieter in Sachsen aus dem Rundfunkbei- sche Freistaat den höchsten Wert unter allen trag zu fördern, hat die Medienanstalt die Bundesländern und lag deutlich über dem Bedarfe und Optionen für eine künftige För- Bundesdurchschnitt von 10 Prozent. Dass derung erörtert und einen Entwurf für eine immer mehr Haushalte in Sachsen DAB+-Ge​ - NKL-​Förderrichtlinie erstellt, die sie der Ver- räte anschaffen, liegt auch am steigenden sammlung der SLM zur Stellungnahme vor- Angebot. Der beitragsfinanzierte Mitteldeut- legte. Die abschließende Beschlussfassung sche Rundfunk (MDR) ist mit sieben Angebo- und Veröffentlichung sind für das Frühjahr ten im Digitalradio präsent und hat im Ja- 2017 vorgesehen. Neben der Förderung des nuar 2016 das private R.SA im Rahmen eines nichtkommerziellen Rundfunks hat sich die 18‑monatigen Pilotprojekts in seinen DAB+-​ SLM 2016 um mehr Aufmerksamkeit für die Multiplex aufgenommen. Das Projekt soll die Radioberufe bemüht und im Mai eine Image- Voraussetzungen für einen eigenständigen kampagne gestartet. Unter dem Motto „was privaten Digitalradio-​Multiplex in Sachsen mit Radio“ warb die Kampagne von SLM, ausloten. Unterdessen hat der MDR-​Multi­ ­Radiozentrale, privaten Hörfunksendern aus plex weiteren Zuwachs erhalten: Im Septem- Sachsen, der Sächsischen Ausbildungs- und ber startete die Rundfunkanstalt ihre MDR Erprobungskanäle (SAEK) sowie von zwei Schlagerwelt, die Hörern via DAB+, Web und ­Radioberaterinnen für die vielfältigen Aus­ App zur Verfügung steht. bildungs- und Betätigungsfelder, die der Hör- funk jungen Leuten bieten kann. DAB+-Multiple​ x für Leipzig _ Um DAB+ im Privatradio zu etablieren, hat die Sächsische Radio PSR bleibt private Nummer eins bei Landesanstalt für privaten Rundfunk (SLM) 14–49 _ Vielleicht lässt sich der potenzielle aber auch eigene Anstrengungen unternom- Radionachwuchs auch von der großen Ange- men. Im März 2016 brachte sie einen lokalen botsvielfalt im sächsischen Markt anlocken. DAB+-​Multiplex in Leipzig auf den Weg, für Zwischen Zwickau und Görlitz sind 31 private den ein zweijähriger Testbetrieb geplant ist Programme auf Sendung: Fünf landesweite und der private Veranstalter zum Umstieg und 21 regionale bzw. lokale Angebote, dar- von UKW- auf DAB+ motivieren soll. Eine unter zwei Mantelprogrammveranstalter,

206 Sachsen | Privater Hörfunk

Abb. 65

Hörfunk-Reichweiten Sachsen | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

Sachsen Funkpaket 14,0 14,8 14,1 15,9 20,9 11,3 19,0 21 10,4 10,9 Radio PSR 13,3 14,5 15,7 17,3 21,5 9,9 19,9 20 10,0 10,3 R.SA 10,9 12,2 4,4 8,7 16,9 11,4 13,9 19 9,2 9,1 Hitradio RTL Sachsen 8,7 8,5 12,1 12,1 11,6 5,5 11,8 11 5,2 6,6 Energy Sachsen 4,9 5,8 13,9 14,7 8,6 0,9 10,9 4 2,2 2,7 Radio Paloma 1,0 1,5 1,9 0,5 1,2 2,0 0,9 3 1,2 1,0 radio SAW 0,8 1,3 1,1 2,2 2,3 0,4 2,3 3 1,4 0,4 RTL Radio 0,6 1,0 0,6 0,4 0,5 1,5 0,5 1 0,5 0,5 Klassik Radio 0,6 0,9 0,0 0,5 0,2 1,4 0,3 2 0,8 0,7 Antenne Bayern 0,5 0,8 0,2 1,4 1,1 0,5 1,2 1 0,7 0,5 Antenne Thüringen 0,9 0,8 0,0 0,9 1,5 0,4 1,3 1 0,5 0,6 Rock Antenne 0,2 0,5 0,2 0,8 0,9 0,1 0,8 1 0,5 0,2 LandesWelle Thüringen 0,3 0,5 0,0 0,0 0,8 0,5 0,5 0 0,2 0,2 Private Gesamt 44,1 46,1 45,7 55,1 59,5 36,2 57,8 90 44,2 46,6

MDR 1 Radio Sachsen 26,9 30,4 8,6 6,8 16,6 46,5 13,0 57 28,0 30,3 MDR Jump 11,6 14,6 20,2 25,5 23,1 6,2 24,0 19 9,1 7,4 MDR Info 4,7 5,7 0,9 3,2 6,9 6,2 5,5 5 2,2 1,9 Deutschlandfunk 3,2 4,0 1,1 1,7 4,6 4,6 3,5 4 2,1 1,7 MDR Figaro 3,7 3,5 2,1 2,5 3,2 4,0 2,9 7 3,2 2,6 MDR Thüringen 1,0 1,1 0,0 1,5 1,4 0,8 1,4 2 1,0 0,8 Bayern 3 0,9 1,0 3,2 1,8 0,7 0,7 1,1 2 0,9 0,6 Bayern 1 1,3 0,8 0,0 0,1 0,5 1,2 0,3 2 0,9 1,4 Fritz 0,7 0,8 0,2 1,8 1,4 0,2 1,6 1 0,7 0,6 MDR Sachsen-Anhalt 0,7 0,8 0,1 1,4 0,6 0,9 0,9 1 0,6 0,6 Deutschlandradio Kultur 0,9 0,6 0,0 0,3 0,3 0,9 0,3 0 0,2 0,4 MDR Sputnik 1,1 0,6 0,0 0,8 1,6 0,1 1,3 1 0,7 0,5 Antenne Brandenburg 0,6 0,5 0,0 0,0 0,3 0,7 0,2 0 0,2 0,5

MDR Gesamt 44,8 49,4 28,3 34,3 43,8 58,5 40,2 92 44,9 44,2 ARD Gesamt 49,7 53,3 34,1 38,7 47,5 62,2 44,2 104 50,9 51,5

Radio Gesamt 77,7 81,4 65,7 73,3 83,3 83,9 79,6 204 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

207 Privater Hörfunk | Sachsen

sowie fünf nichtkommerzielle Hörfunkveran- Wettbewerb zur BCS Broadcast Sachsen und stalter. Zudem ist der MDR mit vier Wellen ihren Angeboten Hitradio RTL Sachsen und im UKW-​Band und mit sieben Programmen Sachsen Funkpaket, einer Werbezeitenkombi in DAB+ vertreten. Der Wettbewerb konzen- des Lokalfunks. Im Jahr 2016 baute sie ihre triert sich auf das jüngere, vermarktungsre- Reichweite bei den 14- bis 49‑Jährigen um levante Publikum zwischen 14 und 49 Jahren. 2,6 Punkte auf 19 Prozent aus, während Hit­ In dieser Altersgruppe hat MDR Jump seine radio RTL Sachsen bei 11,4 Prozent stagnierte. Spitzenposition im Jahr 2016 verteidigt. Die Beide Angebote strahlen ein Mainstream‑​ Drei-Länder​ -W​ elle für Hörer zwischen 25 und AC- F​ ormat aus, die Lokalsender legen darüber 45 Jahren legte gegenüber dem Vorjahr um hinaus Wert auf die örtliche Berichterstat- 5,2 Prozentpunkte auf 24 Prozent zu. tung. MDR 1 Radio Sachsen konzentriert sich Der private Marktführer Radio PSR konnte als einziges Programm auf die Bedürfnisse seine Reichweite bei den 14- bis 49‑Jährigen der Hörer ab 50 Jahren und gab 2016 in die- ebenfalls steigern und erreichte 19,9 Prozent ser Altersgruppe mit einer Tagesreichweite (Vorjahr: 17,3 %). Radio PSR bedient seine Ziel- von 46,5 Prozent (Vorjahr: 42,2 %) den Ton an. gruppe mit Hits, Service, Information und Erfreulicherweise ist der Zuspruch für das Comedy im Format Adult Contemporary (AC). Radio in Sachsen zuletzt wieder gestiegen: Der Sender gehört zur Leipziger Radioholding 2016 schalteten pro Tag 81,4 Prozent der Regiocast, die mit R.SA ein weiteres landes- Sachsen ein, 3,7 Prozentpunkte mehr als weites Programm in Sachsen ausstrahlt. Be- 2015; die Hördauer stieg von 188 auf 204 ​ kannt vor allem durch das Moderatoren-Duo​ ­Minuten und lag über dem Bundesdurch- Böttcher & Fischer, spricht der Sender 14- bis schnitt (178 Min.). 49 ‑Jährige im Format 80s-based AC an und hielt seine Reichweite in der Zielgruppe sta- Privatradio legt im Werbemarkt zu _ Die bil. R.SA und Radio PSR werden von der Mar- privaten Hörfunkanbieter konnten ihre keting im Radio (MIR) vermarktet, die auch Brutto­erlöse aus dem Spotverkauf 2016 um Energy Sachsen betreut. Das Angebot für 9,3 Prozent auf 65,6 Mio. Euro steigern. Dabei junge Menschen spielt Chart-​Musik im For- blieb Radio PSR mit plus 4,7 Prozent auf mat Contemporary Hit Radio (CHR) und 27,9 Mio. Euro hinter dem Marktwachstum sucht im Netz die Interaktion mit seiner Ziel- zurück, während die übrigen Sender zwei­ gruppe. Im Jahr 2016 konnte Energy bei den stellig zulegten. Das Sachsen Funkpaket 14- bis 29‑Jährigen von 9,6 auf 14,7 Prozent ­verzeichnete das höchste relative Plus und zulegen. wuchs um 23,5 Prozent auf 6,1 Mio. Euro. R.SA gelang der größte absolute Zuwachs: der Lokalfunk legt im Hörermarkt zu _ Radio Sender verbesserte sich um 1,8 auf 17,5 Mio. ​ PSR, R.SA und Energy Sachsen stehen im Euro (plus 11,5 %).

208 Sachsen-Anhalt | Privater Hörfunk

3.13 Sachsen-Anhalt Hohe DAB+-​Nutzung in Sachsen-​Anhalt _ Die große Zahl an DAB+-​Programmen ani- Sachsen-​Anhalt zählt zu den Vorreitern bei miert inzwischen auch das Publikum, über der Digitalisierung des terrestrischen Hör- diesen Verbreitungsweg Radio zu konsumie- funks und hat über die Jahre dafür gesorgt, ren. Laut der Pilotstudie DAB+-​Nutzung 2016 dass im DAB+-​Ensemble des Bundeslandes lag Sachsen-​Anhalt mit einer Hördauer von eine vielfältige Anbieterlandschaft entstan- 77 Minuten (Montag bis Sonntag) unter den den ist. Anfang 2017 konnten die Hörer in Personen mit Zugang zu einem DAB+-​Radio- Sachsen-​Anhalt insgesamt 26 Programme gerät bundesweit an der Spitze. Die Pilotstu- über DAB+ empfangen, dazu zählten zwölf die wurde von der MMC, einem Tochterun- Angebote des bundesweiten Ensembles, ternehmen der Arbeitsgemeinschaft Media-​ sechs private Programme aus Sachsen-​An- Analyse (agma),‌ im Auftrag von Medienanstal­ halt sowie sieben Wellen des beitragsfinan- ten, ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast zierten Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). sowie den privaten Veranstaltern Regiocast, Eine davon war das neue Programm MDR Neue Welle und NRJ realisiert. Schlagerwelt, das im September 2016 an den Start ging und den Hörern via DAB+, Web radio SAW verteidigt Marktführerschaft _ und App zur Verfügung steht. Neben DAB+ bleibt UKW in Sachsen-​Anhalt ein bedeutsamer Verbreitungsweg für den 1 A Deutsche Hits und 89.0 RTL In The Mix Hörfunk. Anfang 2017 waren vier Privatpro- starten in DAB+ _ Zu den rein werbefinan- gramme, zwei Nichtkommerzielle Lokalradios zierten DAB+-​Angeboten aus Sachsen-​An- sowie fünf Wellen des MDR analog über An- halt zählten auch 1 A Deutsche Hits der VMG tenne im Bundesland zu hören. In der für die Mediengruppe und 89.0 RTL In The Mix aus Werbewirtschaft relevantesten Altersgruppe dem Funkhaus Halle, die Anfang 2016 im der 14- bis 49-Jährigen war erneut radio SAW Rahmen des Digitalradio-​Innovationsprojekts der reichweitenstärkste Anbieter. Das Pro- „Dynamische Rekonfiguration“ ihren Sende- gramm aus der VMG Mediengruppe erreichte betrieb aufnahmen. Mit diesem Projekt un- 2016 pro Tag 33,8 Prozent und hielt seinen terstützt die Medienanstalt Sachsen-​Anhalt Zuspruch im Vergleich zum Vorjahr (33,3 %) (MSA) neue Ansätze zur Vermarktung von stabil. radio SAW verteidigte auch die Ge- DAB+-​Angeboten. Die so genannte dynami- samtmarktführung, seine Tagesreichweite sche Rekonfiguration soll es künftig ermög- bei den ab 10‑Jährigen fiel gegenüber 2015 lichen, regionalisierbare Nachrichten, Werbe­ jedoch um 1,2 Prozentpunkte auf 28,1 Prozent. spots oder Verkehrsinformationen via DAB+ Der Sender aus Magdeburg bedient 25- bis unabhängig vom Standort des Nutzers zu 45 ‑Jährige mit Service, Information, Comedy verbreiten. sowie aktuellen Hits und solchen der 1990er-​ Jahre im Format Hot Adult Contemporary (Hot AC).

209 Privater Hörfunk | Sachsen-Anhalt

Radio Brocken und 89.0 RTL verlieren bislang keine Rolle und wird nicht von der Hörer _ Direkte Konkurrenten von radio SAW Media-Analy​ se ausgewiesen. Die Landeswelle sind Radio Brocken und 89.0 RTL, die beide MDR Sachsen-​Anhalt fokussiert sich als ein- zuletzt deutliche Hörerverluste verkraften ziges Mainstream-Ang​ ebot auf die ältere Be- mussten. Die Tagesreichweite von Radio völkerung und erreichte 2016 pro Tag über ­Brocken brach bei den 14- bis 49‑Jährigen um 36 Prozent der 50‑Plus-​Generation (Vorjahr: 9,2 Prozentpunkte auf 15,9 Prozent ein. Das 31,1 %). Schwesterprogramm 89.0 RTL fiel um 2,6 ​ Punkte auf 17,2 Prozent zurück. Radio Brocken Radionutzung bleibt auf Rekordniveau _ wendet sich an 30- bis 59‑Jährige, die es mit Das breit gefächerte Radioangebot geht in Service, Nachrichten und Hits der 1980er- Sachsen-​Anhalt mit einer Rekordnutzung und 1990er-Jahr​ e anspricht (Format: AC). Das einher. Laut Media-​Analyse schalteten zu- Junge-​Erwachsenen-​Radio 89.0 RTL will 14- letzt 83,6 Prozent der ab 10‑Jährigen täglich bis 39‑Jährige mit Charthits und News aus ihr Radio ein, so viel wie in keinem anderen Musik, Mode und Showbiz im Format Con­ Bundesland. Sachsen-​Anhalt blieb auch bei temporary Hit Radio (CHR) erreichen und der Hördauer mit 213 Minuten (Vorjahr: 219 ​ konkurriert – ebenso wie radio SAW – mit der Min.) vorn. Bundesweit schalteten die Men- MDR- ​Welle Jump. Das Dreiländer-​Programm schen im Durchschnitt nur 178 Minuten pro wendet sich an Hörer zwischen 25 und Tag ein. Auch die Tagesreichweite lag mit 45 Jahren und steigerte seine Tagesreich- 76,6 Prozent deutlich niedriger als im ost- weite bei den 14- bis 49‑Jährigen in Sachsen-​ deutschen Bundesland. Anhalt von 16,7 auf 17,3 Prozent. Privatradio mit zweistelligem Plus im MDR fährt Sputnik hoch _ MDR Sputnik ist Werbemarkt _ Im Werbemarkt schnitten der vierte Konkurrent von radio SAW. Das radio SAW, 89.0 RTL und Radio Brocken 2016 musikjournalistische Programm, das in Sach- erfolgreich ab. Das Trio steigerte seine Brutto­ sen-​Anhalt über acht UKW-​Frequenzen zu werbeeinnahmen (ohne Rabatte und Gegen- empfangen ist, verfügt über eine eigene geschäfte) um 13,1 Prozent auf 63,5 Mio. E​ uro. Community namens mysputnik.‌de und be- Radio Brocken verzeichnete mit 21 Prozent dient Menschen unter 30 Jahren. In der Alters­ auf 13,4 Mio. Euro den höchsten prozentua- gruppe der 14- bis 29‑Jährigen legte Sputnik len Zuwachs und profitierte von einer Preis­ zuletzt um 7,8 Prozentpunkte auf 19,3 Prozent erhöhung, die es aufgrund seiner Reichwei- zu und zog an Mitbewerber 89.0 RTL vorbei, tensteigerung im Vorjahr vornehmen konnte. dessen Reichweite in dieser Altersgruppe um Bei 89.0 RTL (16,9 Mio. Euro) resultierte das 9,4 Punkte auf 18,5 Prozent zurückging. Rock- 14‑prozentige Plus vor allem aus der gestie- land Sachsen-​Anhalt, ein Programm für 25- genen Nachfrage. Die beflügelte auch das bis 59‑Jährige Rockmusik-​Anhänger aus der Bruttoschaltvolumen von radio SAW, dessen VMG Mediengruppe, spielt im Hörermarkt Umsatz 2016 um 9,7 Prozent auf 33,2 Mio. ​ Euro stieg.

210 Sachsen-Anhalt | Privater Hörfunk

Abb. 66

Hörfunk-Reichweiten Sachsen-Anhalt | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015 radio SAW 29,3 28,1 20,0 24,3 39,3 24,1 33,8 55 25,7 23,2 Radio Brocken 22,5 16,4 12,3 14,1 16,9 17,1 15,9 26 12,2 17,4 89.0 RTL 10,1 9,3 15,4 18,5 16,4 2,6 17,2 8 3,9 4,6 Radio PSR 2,7 1,8 0,0 0,1 3,7 1,4 2,4 1 0,6 1,5 R.SA 0,4 1,2 0,0 0,1 1,2 1,7 0,8 2 0,8 0,2 Antenne Thüringen 1,5 0,9 0,0 0,8 2,0 0,4 1,5 2 0,7 1,2 Antenne Bayern 0,1 0,7 5,4 0,5 0,3 0,6 0,4 1 0,3 0,1 Energy Sachsen 0,3 0,7 1,0 2,3 1,2 0,0 1,6 0 0,2 0,0 Radio Paloma 0,6 0,6 0,0 0,1 0,0 1,1 0,0 2 0,9 0,4 Antenne Niedersachsen 1,0 0,5 0,0 0,0 0,9 0,4 0,6 0 0,1 0,8 Private Gesamt 53,7 52,0 50,2 55,0 65,1 44,6 61,4 104 48,6 52,7

MDR Sachsen-Anhalt 22,2 25,4 4,8 7,1 17,6 36,1 13,7 54 25,3 23,5 MDR JUMP 9,6 9,4 4,5 16,3 17,9 3,5 17,3 11 5,4 5,9 MDR Sputnik 6,1 8,0 15,5 19,3 14,3 1,1 16,1 11 5,1 3,2 NDR 1 Niedersachsen 3,3 3,4 0,0 2,3 2,0 4,7 2,1 6 2,8 2,6 MDR Info 4,0 2,9 0,0 1,3 1,5 4,3 1,4 4 1,7 1,8 NDR 2 3,0 1,9 1,4 0,6 1,6 2,5 1,3 3 1,2 2,1 MDR 1 Radio Sachsen 2,2 1,9 0,0 0,8 0,3 3,2 0,5 5 2,2 2,1 Deutschlandfunk 2,0 1,8 0,0 0,7 0,5 2,9 0,6 2 0,7 1,1 MDR Figaro 1,6 1,7 0,0 0,5 0,9 2,5 0,8 3 1,4 1,0 MDR Thüringen 1,0 0,8 0,0 0,0 0,0 1,5 0,0 2 0,9 0,6 Antenne Brandenburg 0,6 0,6 0,0 0,0 0,3 0,9 0,2 1 0,5 0,4 Deutschlandradio Kultur 0,4 0,5 0,0 0,0 1,0 0,4 0,6 1 0,2 0,2 Fritz 0,3 0,5 0,8 1,7 0,8 0,1 1,1 1 0,3 0,4

MDR Gesamt 40,0 43,9 22,1 36,7 42,2 48,3 40,2 90 42,0 38,0 ARD Gesamt 47,4 50,0 25,9 41,0 47,3 55,6 45,0 104 49,0 45,8

Radio Gesamt 82,5 83,6 72,6 78,1 83,6 85,9 81,6 213 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

211 Privater Hörfunk | Schleswig-Holstein

3.14 Schleswig-​Holstein seit Juli 2016 on air ist. Über den bundeswei- ten DAB+-Multiplex standen den Hörern wei- Im Privatradiomarkt von Schleswig-​Holstein tere zwölf Programme zur Verfügung. gab es 2016 zwei Premieren. Am 1. Juni ging Syltfunk – Söl’ring Radio als erstes werbe­ Radionutzung über dem Durchschnitt _ finanziertes lokales Hörfunkprogramm des Im Jahr 2016 schalteten pro Tag 77,1 Prozent Bundeslandes über die UKW-​Frequenzen 88,1 der ab 10‑Jährigen ihr Radio ein, das waren und 100,3 MHz mit Genehmigung der Me- 0,5 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. dienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein​ Radio Schleswig-​Holstein (R.SH) blieb mit (MA HSH) an den Start. Im Juli 2016 hat die einer Tagesreichweite von 24,2 Prozent das MA HSH dann eine geplante Beteiligungs- stärkste Angebot und führte auch bei den übertragung bei Syltfunk für medienrecht- vermarktungsrelevanten 14- bis 49‑Jährigen lich unbedenklich erklärt. Sie erlaubte es den mit 30,4 Prozent. NDR 2 kam auf 21,8 Prozent. 50‑Prozent-Gesellschaf​ tern Günther Drossart delta radio und Radio BOB! rockt Schleswig-​ und Stefan Hartmann, einen Teil ihrer Anteile Holstein (bis Mai 2016 unter dem Namen an die Neugesellschafter Anatol A. Loseff und Radio Nora) erreichten insgesamt 6,6 bzw. Sebastian Vielmeyer zu übertragen, die nun 5,6 Prozent. 25,1 bzw. 15 Prozent halten. Beteiligungsveränderungen bei Regio- Start für zwei neue Programme _ Die cast _ Wichtigster Gesellschafter von R.SH, zweite Premiere ereignete sich im Septem- delta radio und Radio BOB! ist die Radio­ ber, als die MA HSH mit dem Freien Radio holding Regiocast, der die MA HSH 2016 zwei Neumünster e. V. erstmals ein nichtkommer- Beteiligungsveränderungen genehmigt hat. zielles Lokalradio für Schleswig-​Holstein ge- Im April erklärte sie die Übertragung von nehmigte und ihm eine UKW-​Übertragungs- 5,3553 Prozent an MOIRA Rundfunk und die kapazität zuwies. Die Medienstiftung Ham- BO‑Beteiligungsgesellschaft für medienrecht- burg/Schleswig-​Holstein fördert das Pro- lich unbedenklich. Die Anteile wurden zuvor gramm finanziell. von elf anderen Regiocast-​Gesellschaftern Anfang 2017 konnten die Hörer in Schles- gehalten. Im Juli erlaubte die MA HSH der wig-Holstein​ 13 Privatsender über UKW emp- NOZ Medien Verlags GmbH und der NOZ fangen, darunter fünf werbungführende und ­Medienvertriebs & Logistik GmbH die Über- drei Offene Kanäle, die übrigen strahlten aus nahme von 25,0319 Prozent von der medien den Nachbarbundesländern ein. Neben den holding:nord und Medien- und Beteiligungs- fünf Wellen des NDR sind in Schleswig-​Hol- gesellschaft mbH. stein sechs weitere öffentlich-rechtliche Pro- gramme über UKW empfangbar. Über DAB+ Privatradio wächst im Werbemarkt _ 2016 waren acht Angebote des NDR zu hören, da- profitierte das Privatradio in Schleswig-​Hol- runter auch das Schlagerradio NDR Plus, das stein von einer deutlich gestiegenen Nach-

212 Schleswig-Holstein | Privater Hörfunk

Abb. 67

Hörfunk-Reichweiten Schleswig-Holstein | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

R.SH Radio Schleswig- Holstein 23,2 24,2 9,0 26,5 33,1 19,3 30,4 39 21,1 20,0 Radio Hamburg 7,8 7,4 2,5 11,2 11,9 3,7 11,6 14 7,6 5,4 delta radio 6,6 6,6 2,2 14,7 8,5 2,7 11,0 6 3,2 3,6 Radio Bob! rockt S­ H 5,5 5,6 2,5 2,4 6,7 6,6 5,0 7 3,7 3,2 Klassik Radio 2,2 2,5 0,6 1,7 1,3 3,7 1,5 3 1,9 1,6 alsterradio gesamt 2,1 2,3 1,4 1,9 4,7 1,2 3,6 3 1,5 1,1 Energy Hamburg 1,7 1,5 1,0 3,8 1,5 0,7 2,4 2 1,3 0,8 radio ffn 0,7 1,1 0,4 1,2 2,7 0,1 2,1 1 0,5 0,3 Antenne Niedersachsen 0,4 1,0 0,0 2,1 0,6 0,8 1,2 1 0,4 0,4 Hamburg Zwei 1,1 0,6 1,7 0,2 1,5 0,1 1,0 0 0,2 1,1 Radio Paloma 0,3 0,5 0,0 0,9 0,0 0,7 0,4 1 0,8 0,5 Private Gesamt 42,7 43,0 22,6 52,9 55,6 33,2 54,5 79 43,3 40,0

NDR 2 19,4 20,6 27,2 16,5 25,4 18,8 21,8 30 16,6 16,9 NDR 1 Welle Nord 18,9 15,4 3,2 4,8 8,3 24,9 6,9 34 18,4 20,5 N-JOY 11,5 9,8 14,7 23,5 12,3 2,4 16,8 11 5,8 5,8 NDR Info 4,6 4,7 0,5 2,3 5,9 5,4 4,5 5 2,8 2,7 Deutschlandfunk 3,3 3,9 0,4 0,8 4,1 5,2 2,8 4 2,0 2,2 NDR 90,3 3,8 3,1 1,6 0,4 1,1 5,6 0,8 9 4,7 4,2 NDR Kultur 2,1 2,0 0,0 0,5 0,7 3,6 0,6 3 1,7 2,0 NDR 1 Niedersachsen 2,0 0,7 0,0 0,0 0,3 1,3 0,2 1 0,5 1,8 Deutschlandradio Kultur 0,4 0,5 0,0 0,0 0,9 0,5 0,6 0 0,3 0,2

NDR Gesamt 50,6 47,6 41,3 39,1 42,7 54,5 41,2 93 50,7 54,0 ARD Gesamt 53,1 49,7 48,0 39,5 44,4 57,3 42,4 98 53,6 57,5

Radio Gesamt 78,0 77,1 65,5 73,6 80,8 77,2 77,9 183 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

frage. Laut Nielsen stieg sein Bruttovolumen Bruttoerlöse um 12 Prozent auf 40 Mio. Euro. aus dem Spotverkauf (ohne Rabatte und Ge- Radio BOB! rockt Schleswig-Holstein legte gengeschäfte) gegenüber 2015 um 14,5 Pro- um 18,6 Prozent auf 9,7 Mio. Euro zu, delta zent auf 61,4 Mio. ​Euro. R.SH steigerte seine radio (11,7 Mio. Euro) um 20,1 Prozent.

213 Privater Hörfunk | Thüringen

3.15 Thüringen Große Vielfalt über UKW _ Im Januar 2017 waren in Thüringen 21 Hörfunkprogramme Die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) über UKW empfangbar. Davon entfielen vier hat 2016 für mehr Programmvielfalt im Frei- auf den öffentlich-​rechtlichen Mitteldeut- staat gesorgt. Im Mai vergab sie die UKW-​ schen Rundfunk (MDR), zwei auf das Deutsch­ Frequenzen der Städtekette an Radio Teddy landradio sowie 15 auf den privaten Rund- und Vogtland Radio und machte so den Weg funk, darunter die werbefinanzierten landes- für zwei neue Angebote frei, die die analogen weiten Angebote Antenne Thüringen und Sendekapazitäten von Klassik Radio über- LandesWelle Thüringen sowie das Junge-​ nahmen. Das Klassik-​Programm hat die Fre- Leute- P​ rogramm radio TOP 40. Hinzu kamen quenzen 2015 zurückgegeben und will sich Radio Teddy und Vogtland Radio, sechs Bür- auf die Verbreitung im Internet und über gerradios sowie vier Veranstalter von Einrich- DAB+ konzentrieren. tungsrundfunk. Zum Einrichtungsrundfunk zählt seit September 2016​ auch Radio Artern, UKW-​Start von Radio Teddy und Vogtland das bis 2020 eine UKW-​Frequenz in Artern Radio _ Radio Teddy darf in Thüringen künf- nutzen darf. tig neun UKW-​Kapazitäten für sein Sparten- Darüber hinaus waren Anfang 2017 sie- programm nutzen, das sich an Kinder und ben Angebote des MDR über DAB+ empfang- deren Eltern richtet. Am 31. Januar ​2017 hat bar. Hinzu kamen zwölf Programme des bun- es seinen Sendebetrieb in Erfurt und Weimar desweiten Digitalradio-​Ensembles. Dass die aufgenommen. Die übrigen Frequenzen in Privatradios aus Thüringen bislang nicht via Arnstadt, Apolda, Eisenach, Gotha, Meinin- DAB+ empfangbar sind, war Anfang 2017 gen, Mühlhausen und Nordhausen will der Thema eines Gedankenaustauschs zwischen Anbieter zeitnah in Betrieb nehmen. Vogtland den Veranstaltern und der TLM. Dabei wurde Radio ist der zweite Neuling im Markt und deutlich, dass die Privaten nur mit intensiver sendet seit 9. Dezember 2016 ein 24‑stündi- finanzieller Förderung in die DAB+-​Verbrei- ges Regionalprogramm über UKW in Alten- tung werden einsteigen können. burg, Gera und Schleiz. Neben den Lizenzierungen von neuen Informationsanteil der LandesWelle zu Programmen genehmigte die TLM 2016 auch niedrig _ Ähnlich wie in den vergangenen mehrere Änderungen im Gesellschafterkreis Jahren hat die TLM auch 2016 die Programme des Privatradios. Im Jahresverlauf stufte sie der von ihr zugelassenen Privatsender An- die Beteiligungsveränderungen bei Antenne tenne Thüringen, LandesWelle Thüringen Thüringen, LandesWelle Thüringen, Radio und radio TOP 40 sowie deren öffentlich-​ Teddy und Vogtland Radio als medienrecht- rechtlichen Mitbewerber MDR Jump und lich unbedenklich ein. Zudem erteilte sie den MDR Thüringen – Das Radio analysiert. Die Veränderungen im Vereinsvorstand von Radio Studie dient dazu, die medienrechtlichen Lotte Weimar e. V. grünes Licht. Vorgaben und programmbezogenen Lizenz­

214 Thüringen | Privater Hörfunk

Abb. 68

Hörfunk-Reichweiten Thüringen | Tagesreichweite Mo–So; 5–24 Uhr und Marktanteile in %

Reichweite (ab 10 J.) Zielgruppen RW 2016 Hördauer Marktanteil 2015 2016 10–13 14–29 30–49 50+ 14–49 (in Min.) 2016 2015

Atn n en e Thüringen 23,4 23,5 4,2 20,6 33,3 20,5 28,6 38 19,5 16,2 LandesWelle Thüringen 10,3 13,0 9,7 7,2 20,3 11,2 15,5 18 9,2 7,0 Radio Top 40 – 5,1 5,3 7,7 10,1 1,6 9,2 5 2,7 – 89.0 RTL 4,5 4,0 4,0 10,8 6,7 0,6 8,2 5 2,6 2,9 Antenne Bayern 2,5 1,8 4,6 1,0 1,9 1,8 1,5 3 1,8 2,5 radio SAW 2,7 1,6 0,0 1,6 3,4 0,8 2,8 2 0,9 2,7 Radio PSR 1,1 1,6 5,3 2,5 2,0 0,9 2,2 1 0,6 1,3 Hit Radio FFH 1,4 1,5 0,5 0,7 4,1 0,5 2,9 1 0,8 1,6 Klassik Radio 0,5 1,1 0,3 0,1 0,5 1,8 0,4 1 0,5 0,3 Radio Paloma 0,9 1,0 0,0 1,3 1,0 0,9 1,1 2 1,1 0,6 Hitradio RTL Sachsen 0,3 0,7 0,3 0,4 0,5 0,9 0,5 2 0,9 0,3 sunshine live 0,2 0,5 0,0 0,5 1,6 0,0 1,1 0 0,2 0,2 Rock Antenne 0,9 0,5 0,6 0,3 1,1 0,2 0,8 1 0,3 0,5 Private Gesamt 44,8 43,2 31,2 46,3 58,2 35,2 53,8 82 42,1 41,6

MDR Thüringen 27,6 28,7 5,2 5,0 16,2 43,8 12,0 61 31,4 27,0 MDR JUMP 16,9 16,2 22,7 26,3 28,1 6,6 27,4 20 10,4 11,7 MDR Info 4,3 3,9 5,3 2,1 6,3 3,0 4,8 2 1,2 1,3 MDR Kultur 2,6 3,1 2,3 2,5 1,4 4,2 1,8 4 1,9 1,6 Bayern 3 1,5 2,6 0,3 2,1 5,3 1,5 4,1 4 2,0 1,2 hr3 1,7 2,1 0,0 2,1 4,6 0,9 3,7 2 1,0 0,9 Deutschlandfunk 2,2 1,6 0,3 0,2 2,5 1,5 1,7 2 0,9 1,2 MDR 1 Radio Sachsen 1,3 1,5 0,0 0,0 1,0 2,4 0,6 3 1,5 1,3 Bayern 1 1,7 1,3 0,3 0,6 0,9 1,8 0,8 3 1,5 2,2 Deutschlandradio Kultur 1,5 1,1 0,4 0,3 2,5 0,6 1,7 2 1,0 1,4 MDR Sachsen-Anhalt 0,6 1,1 3,2 0,4 1,4 1,0 1,1 2 0,8 0,8 hr4 0,6 0,9 0,0 0,0 0,7 1,3 0,5 1 0,4 0,8 NDR 2 1,0 0,8 0,3 1,1 1,5 0,4 1,3 1 0,3 0,6 NDR 1 Niedersachsen 1,6 0,8 0,0 0,6 0,5 1,0 0,6 1 0,4 1,2 hr1 1,2 0,6 4,1 0,1 0,6 0,4 0,4 1 0,6 0,6

MDR Gesamt 47,3 47,1 34,0 32,7 44,8 53,5 40,3 92 47,3 44,5 ARD-Gesamt 54,3 53,4 40,0 39,9 53,2 58,4 48,2 109 56,1 57,0

Radio Gesamt 80,5 77,9 58,7 70,0 81,3 79,8 77,1 194 100,0 100,0

Programme ab 0,5 Prozent Reichweite im Gebiet 2016; Marktanteil an der Hördauer Quelle: RMS; MA 2015 Radio II, MA 2016 Radio II.

215 Privater Hörfunk | Thüringen

auflagen der privaten Programme zu kontrol- auf. LandesWelle spielte vor allem Rock und lieren und durchzusetzen. Untersucht wer- Pop der 1980er- bis 2000er-​Jahre, während den Programmstruktur, Informationsleistung, MDR Thüringen überwiegend Oldies ins Pro- Umfang und Inhalt der Berichterstattung, gramm nahm. Regionalisierung und Musikprofile im Tages- Der Kampf um die Hörer konzentriert sich programm der Sender. MDR Thüringen und auch in Thüringen auf die vermarktungsrele- MDR Jump wiesen mit 24,1 bzw. 21,2 Prozent vante Zielgruppe der 14- bis 49‑Jährigen. Im den höchsten Anteil an informierenden und Jahr 2016 konnte sich Antenne Thüringen die beratenden Wortbeiträgen auf. Die landes- Marktführerschaft in dieser Altersgruppe weiten Privatsender schnitten unterschied- wieder von Jump zurückholen. Der Privatsen- lich ab. Während Antenne Thüringen ihren der aus Weimar steigerte seine Tagesreich- Informationsanteil gegenüber 2014 von 15,7 weite gegenüber 2015 um 2,1 Prozentpunkte auf 16,6 Prozent steigern konnte und klar auf 28,6 Prozent, Jump stagnierte bei 27,4 Pro- über der von der TLM geforderten 15‑Prozent-​ zent. Die LandesWelle verbesserte sich hin- Marke blieb, verfehlte die LandesWelle gegen bei 14–49 um 4,1 Punkte auf 15,5 Pro- ­Thüringen diese Vorgabe deutlich. Ihr Anteil zent, und MDR Thüringen blieb mit einer an beratendem und informierendem Wort Reichweite von 43,8 Prozent bei den Hörern schrumpfte zwischen 2014 und 2016 von 15,2 ab 50 tonangebend. auf 13,7 Prozent. Bei der Regionalisierung des Programms erfüllte die LandesWelle dage- Privatradio wirtschaftlich stabil _ Die wirt- gen die Auflage der TLM. Die Medienanstalt schaftliche Lage der beiden landesweiten Pri- verlangt, dass die beiden privaten Vollpro- vatradios in Thüringen stellt sich nach einem gramme wöchentlich mindestens 45 Minu- Gutachten des Jenaer Medienwissenschaft- ten in die Regionen auseinanderschalten. Die lers Wolfgang Seufert als tragfähig dar. Im LandesWelle kam 2016 auf fast 55 Minuten Vergleich der Bundesländer sei die Rentabi- (2014: 28 Min.), auch Antenne Thüringen blieb lität der Anbieter jedenfalls noch nicht als mit 48 Minuten über der Vorgabe. kritisch einzustufen. Zuletzt konnten die bei- den Sender aber nur unterdurchschnittlich Musikprofile der Programme differieren _ vom Werbewachstum im Radio partizipieren. Hinsichtlich ihrer Musikprofile unterscheiden Während der private Hörfunk 2016 seine sich Antenne, LandesWelle, Jump und MDR Bruttowerbeerlöse (ohne Rabatte und Gegen­ Thüringen weiterhin deutlich. Jump wies bei geschäfte) bundesweit um 8,9 Prozent stei- der Analyse einen sehr hohen Anteil an aktu- gerte, meldeten die beiden Thüringer Privat­ eller Musik auf und spielte von allen drei An- radios nur ein Plus von 2,3 Prozent auf 28,2 ​ geboten am meisten Techno. Antenne Thü- Mio. ​Euro. Die Antenne verzeichnete einen ringen vertraute ebenfalls auf Songs aus den Zuwachs von 2,9 Prozent auf 19,4 Mio. Euro. Charts, wies gegenüber Jump aber einen Bei der LandesWelle fiel das Plus mit 1,1 Pro- ­höheren Anteil an Rock-, Pop- und Soul-T​ iteln zent auf 8,8 Mio. Euro hingegen geringer aus.

216 Die Medienanstalten – Daten und Fakten Die Medienanstalten | Organisationsstrukturen und Aufgaben

1 Organisationsstrukturen und Aufgaben

Aufgaben der Medienanstalten

Lizenzierung von privaten TV- und Hörfunksendern

Sicherung der Meinungsvielfalt

Programmaufsicht

Jugendschutz (auch für Telemedien)

Erlass von Richtlinien und Satzungen für die Durch- führung der Gesetze

Förderung des technischen Ausbaus des privaten Rundfunks

Planung und Organisation von Pilotprojekten neuartiger Rundfunkübertragungstechniken

Förderung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen im privaten Rundfunkbereich

Medienforschung

Organisation von Bürgermedien, soweit landes- gesetzlich vorgesehen

Genehmigung der Einspeisung außereuropäischer Rundfunk­programme in Kabelnetze

Projektförderung im Bereich Medienerziehung und Medien­pädagogik

Förderung der Medienkompetenz

Sicherung des diskriminier­ ungsfreien Zugangs zum digitalen Fernsehen und zu digitalen Diensten

218 Organisationsstrukturen und Aufgaben | Die Medienanstalten

1.1 Aufbau, Aufgaben und Finanzierung der Landesmedienanstalten

Die Medienanstalten sind die Lizenzierungs- Bei Zulassung und Aufsicht, Vielfaltssiche- und Aufsichtsbehörden des privaten Rund- rung und Begleitung der technischen Ent- funks. Sie sind mit dem Recht auf Selbstver- wicklung bringen die Medienanstalten ihre waltung ausgestattete staatsferne Einrich- Erfahrung ein. Fernsehgeräte vereinen heute tungen und als rechtsfähige Anstalten des klassische TV‑Inhalte, zahlreiche nichtlineare öffentlichen Rechts organisiert. Jede der An- Angebote und das Internet. Die Medienan- stalten besitzt zumeist zwei Organe: Ein mit stalten beteiligen sich daher intensiv an der den maßgeblichen gesellschaftlichen Kräften Diskussion zur künftigen Medienregulierung. des jeweiligen Landes besetztes Gremium oder einen Expertenrat (Versammlung, Me- Finanzierung _ Zur Erledigung ihrer Auf­ dienausschuss, Medienkommission oder Me- gaben brauchen die Medienanstalten finan- dienrat) und ein Exekutivorgan (Präsident zielle Unabhängigkeit, daher erhalten sie oder Direktor). In manchen Medienanstalten einen Anteil von annähernd zwei Prozent aus ist für die laufende Verwaltung ein Geschäfts- den Rundfunkbeiträgen (Haushaltsabgabe). führer eingesetzt, einige verfügen auch über § 40 RStV und die §§ 10 und 11 Rundfunk­ einen für die wirtschaftlichen Angelegenhei- finanzierungsstaatsvertrag legen die Finan- ten zuständigen Verwaltungsrat. zierungsgrundlage der Medienanstalten fest. Kernaufgaben der Medienanstalten sind Besonderheiten regeln die einzelnen Landes- die Zulassung und Beaufsichtigung privater mediengesetze, etwa Regelungen zu Vorweg­ Rundfunkveranstalter. Sie überwachen die abzügen, von denen die meisten Medien­ Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen anstalten betroffen sind. Die Finanzierung von Rundfunkstaatsvertrag (RStV), Jugend- der länderübergreifenden Aufgaben und der medienschutz-Staa​ tsvertrag (JMStV) und der Gemeinsamen Geschäftsstelle (GGS) erfolgt jeweiligen Landesmediengesetze. Zur Konkre­ über die 14 Medienanstalten. Die Höhe des tisierung der gesetzlichen Vorgaben können jeweiligen Beitrags bemisst sich nach dem die Medienanstalten Richtlinien und Satzun- Gemeinschaftshaushalt und einem Kosten- gen erlassen. Ihre Aufsichtsmittel reichen von verteilschlüssel. Weitere Einnahmen werden der Beanstandung über Bußgeldbescheide z. B. aus Verwaltungsgebühren für Amtshand- und dem Verbot einzelner Sendungen bis lungen erzielt. hin zum Entzug der Sendeerlaubnis. Alle Me- dienanstalten haben Beschwerdestellen ein- gerichtet und beraten Zuschauer und Veran- stalter.

219 Die Medienanstalten | Organisationsstrukturen und Aufgaben

1.2 Zusammenarbeit der Medienanstalten und Gemeinsame Geschäftsstelle

Die 14 Landesmedienanstalten arbeiten bei der Zulassung und Kontrolle sowie beim Auf- bau und der Fortentwicklung des priva- ten Rundfunks in grundsätzlichen, länder­ die medienanstalten – ALM GbR übergreifenden Angelegenheiten zusammen.

Vorsitz Diese Zusammenarbeit ist im ALM-Sta​ tut ge- Siegfried Schneider | BLM regelt, welches mit der Einführung bundes- weiter Aufgaben und der Einrichtung der Ge- __ Pressesprecherin | Stefanie Reger meinsamen Geschäftsstelle (GGS) als GbR-​ __ Geschäftsstellenleiter | Andreas Hamann __ Vertrag formuliert worden ist. In der Präam- Bereichsleiter Gremien und Öffentlichkeitsarbeit| bel des ALM-​Statuts wird betont, dass die Karsten Meyer Medienanstalten insbesondere unter dem __ Bereichsleiter/in Jugendmedienschutz | N. N. __ Bereichsleiter Medienkonzentration | Gesichtspunkt der Gleichbehandlung priva- Bernd Malzanini ter Veranstalter und der besseren Durchsetz- barkeit von Entscheidungen effektiv zusam- Kontakt menarbeiten wollen. Diese Zusammenarbeit erfolgt über ihre die medienanstalten – Gemeinsame Geschäftsstelle Kommissionen ZAK, KJM, KEK sowie die Friedrichstraße 60 | 10117 Berlin ­Direktorenkonferenz, Gremienvorsitzenden- | Tel.: 030/20646900 Fax: 030/206469099 konferenz und Gesamtkonferenz. Die Ge- [email protected] meinsame Geschäftsstelle, deren Einrich- www.die-medienanstalten.de tung nach § 35 Abs. 7 RStV erfolgte, nahm im ZAK/DLM, GVK und GK Mai 2010 in Berlin ihre Arbeit auf und wurde [email protected] im September 2013 um die Aufgabenberei- www.die-medienanstalten.de che Jugendmedienschutz und Konzentrations­ kontrolle erweitert. Inzwischen unterstützen Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) dort mehr als 20 Mitarbeiter die Funktions- [email protected] träger der Gemeinschaft in länderübergrei- www.kjm-online.de fenden Angelegenheiten organisatorisch und Kommission zur Ermittlung der Konzentration im koordinativ und übernehmen die Öffentlich- Medienbereich (KEK) keitsarbeit. Bereits seit März 2011 präsentie- [email protected] ren sich ALM und GGS unter der Wort-​Bild-​ www.kek-online.de Marke „die medienanstalten“.

Stand: Mai 2017

220 Organisationsstrukturen und Aufgaben | Die Medienanstalten

Abb. 52 Organisationsstrukturen

ZAK __ gesetzliche Aufgaben Kommission für Zulassung Zulassung bundesweiter Veranstalter und Zuweisung von Übertra- gungskapazitäten für bundesweite Versorgungsbedarfe und Aufsicht __ Prüfung der Anzeige des Plattformbetriebs einschließlich der Aufsicht über Plattformen __ Regionalfensterprogramme und Drittsendezeiten 14 Direktoren __ Aufsichtsmaßnahmen gegenüber bundesweiten Veranstaltern, ­insbesondere Werbung, Sponsoring und Gewinnspiele __ Abgrenzung Rundfunk/Telemedien __ Beschwerden gegenüber Landesmedienanstalten in sonstigen ­Angelegenheiten nach § 38 Abs. 1 RStV DLM __ Aufgaben gem. ALM-Statut Direktorenkonferenz der allgemeine und besondere Aufgaben der ALM __ Wahrnehmung der Interessen der Mitgliedsanstalten auf dem Gebiet Landesmedienanstalten des Rundfunks auf nationaler und internationaler Ebene __ Informations- und Meinungsaustausch mit Rundfunkveranstaltern 14 Direktoren __ gemeinsame Angelegenheiten im Bereich der audiovisuellen Medien, insbesondere Programm, Recht, Technik, Forschung, Medienkompetenz und Verwaltung GVK __ gesetzliche Aufgaben Gremienvorsitzendenkonferenz Auswahlentscheidungen bei Zuweisungen von Übertragungskapazitäten __ Entscheidung über die Belegung von Plattformen gem. § 36 Abs. 3 Satz 1 RStV Aufgaben gem. ALM-Statut 14 Gremienvorsitzende __ Angelegenheiten, die in der Medienpolitik und für die Zusammenarbeit der Landesmedienanstalten von Bedeutung sind, insbesondere auch Fragen der Programmentwicklung und ‑analyse KJM __ gesetzliche Aufgaben Kommission für Jugendmedien- Prüfung und Bewertung möglicher Verstöße gegen den JMStV __ Anerkennung von Einrichtungen der Freiwilligen Selbstkontrolle schutz __ Bestätigung von Altersbewertungen von Einrichtungen der Freiwilligen Selbstkontrolle __ Festlegung von Sendezeiten 6 Direktoren und 6 Sachverstän- __ Prüfung und Genehmigung von Verschlüsselungs- und Vorsperrungs- dige aus Bund und Ländern technik __ Erlass von Kriterien für Jugendschutzprogramme __ Indizierungsanträge für Angebote im Internet bei BPjM und Stellung- nahme zu Indizierungsanträgen der BPjM KEK __ gesetzliche Aufgaben Kommission zur Ermittlung der Beurteilung medienkonzentrationsrechtlicher Fragen gem. §§ 36 Abs. 4, 25 ff. RStV Konzentration im Medienbereich 6 Direktoren und 6 externe Sachverständige GK __ Aufgaben gem. ALM-​Statut Gesamtkonferenz Angelegenheiten, die für das duale Rundfunksystem von grundsätz- licher medienpolitischer Bedeutung sind 14 Direktoren und __ Aufgaben der Gesellschafterversammlung der ALM GbR 14 Gremienvorsitzende __ Wahl des Vorsitzenden, Personaltableau

221 Die Medienanstalten | ZAK / DLM

1.3 Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM)

tral und verbindlich zu entscheiden. Sie be- ZAK / DLM arbeitet die Angelegenheiten der Zulassung

Vorsitzender und Kontrolle bundesweiter Veranstalter, der Siegfried Schneider | BLM Plattformregulierung sowie der Entwicklung Stv. Vorsitzende des digitalen Rundfunks. In ihrer Organfunk- Cornelia Holsten | brema tion trifft sie dabei verbindlich die Entschei- Jochen Fasco | TLM dungen in Zulassungs- und Aufsichtsfragen für die einzelne Medienanstalt. Die Aufga- Mitglieder sind die Direktoren bzw. gesetzlichen Vertreter der Landesmedienanstalten ben sind in § 36 Abs. 2 RStV geregelt. Die DLM ist dagegen ein Gremium, das Dr. Wolfgang Kreißig | LFK sich auf ihr Selbstorganisationsrecht stützt Siegfried Schneider | BLM und heute im Wesentlichen die aktuellen Dr. Anja Zimmer | mabb medienrelevanten Fragen grundsätzlich auf- | Cornelia Holsten brema arbeitet. Sie konstituierte sich bereits am Thomas Fuchs | MA HSH 31. Mai 1985 , damals noch mit den Direktoren Joachim Becker | LPR Hessen Bert Lingnau | MMV der früheren Bundesrepublik als Konferenz Andreas Fischer | NLM der Direktoren der unabhängigen Landes­ Dr. Tobias Schmid | LfM anstalten für Rundfunk und neue Medien, Renate Pepper | LMK um – mangels einer Verbindlichkeit – eine Uwe Conradt | LMS bessere Abstimmung in länderübergreifen- | Michael Sagurna SLM den Fragen und Aufgaben herbeizuführen. Martin Heine | MSA Heute nimmt sie die Interessen der Mitglieds­ Jochen Fasco | TLM anstalten auf dem Gebiet des Rundfunks auf Stand: Mai 2017 nationaler und internationaler Ebene wahr und unterhält den Informations- und Mei- nungsaustausch mit Rundfunkveranstaltern Die Kommission für Zulassung und Aufsicht und technischen Dienstleistern. Sie behan- (ZAK) und die Direktorenkonferenz der Lan- delt gemeinsame Angelegenheiten außer- desmedienanstalten (DLM) sind personen­ halb der Zulassungs- und Aufsichtsaufgaben identisch und bestehen aus den Direktoren im Bereich der audiovisuellen Medien, holt (Präsidenten) der Landesmedienanstalten. Gutachten zu Fragen ein, die für die Auf­ Die ZAK hat der Staatsvertragsgeber mit gaben der Mitgliedsanstalten von grundsätz­ Wirkung vom 1. September ​2008 eingerich- licher Bedeutung sind und beobachtet und tet, um bundesweite Angelegenheiten zen­ analysiert die Programmentwicklung.

222 ZAKLM / D | Die Medienanstalten

ZAK und DLM ergänzen sich mit ihren Beauftragte der Landesmedienanstalten Aufgaben aus dem Rundfunkstaatsvertrag und dem ALM-​Statut. Ihre Sitzungen fallen Die Medienanstalten haben zur Erfüllung be- wegen der gleichen Besetzung und der The- sonderer Aufgaben derzeit zwei Beauftragte mennähe regelmäßig zusammen und seit benannt: 2014 unterscheiden sie auch nicht mehr in ihren Arbeitsstrukturen. Seit 2014 gibt es drei Beauftragter für Europa _ Europabeauf- Fachausschüsse zu den Bereichen „Regulie- tragter ist seit dem 1. Januar ​2017 der Direk- rung“, „Netze, Technik, Konvergenz“ und „Me- tor der LfM Nordrhein-Westfalen, Dr. Tobias dienkompetenz, Jugend- und Nutzerschutz, Schmid. Dieser nimmt die Interessen der lokale Vielfalt“, die beiden Gremien zuarbei- Mitgliedsanstalten auf dem Gebiet des ten. Diese Maßnahme schafft Synergien, Rundfunks auf europäischer Ebene wahr. Um nutzt die Expertise der Direktoren und Fach- die Einhaltung der Richtlinie über audiovisu- leute in den Medienanstalten und beschleu- elle Mediendienste (AVMD-Rich​ tlinie) und des nigt konsensorientierte Entscheidungen der europäischen Übereinkommens zum grenz­ ZAK und der DLM (s.a. Kap. 4.2.2 bis 4.2.4). überschreitenden Fernsehen zu gewährleis- ZAK und DLM unterrichten die GVK dar- ten und sich frühzeitig in Gesetzgebungsver- über hinaus fortlaufend über ihre Tätigkeit fahren auf EU‑Ebene einzubringen, arbeitet und beziehen sie in grundsätzlichen Angele- er mit europäischen Regulierungsbehörden genheiten, insbesondere bei der Erstellung und Institutionen der Europäischen Union von Satzungs- und Richtlinienentwürfen, in und des Europarats zusammen. Er hält Kon- ihre Arbeit ein. Die ZAK/DLM tagt zehnmal takt zu europäischen Regulierungsbehörden im Jahr. über deren Dachorganisation EPRA und mit Hilfe der sog. Tripartite-​Treffen mit Ofcom, Großbritannien, und CSA, Frankreich. Seit April 2014 ist er der deutsche Vertreter in der ERGA, dem offiziellen Zusammenschluss der Medienregulierer in der europäischen Ge- meinschaft.

Beauftragter für den Haushalt _ Haus- haltsbeauftragter der Gemeinschaft ist seit dem 1. Januar ​2016 Martin Heine, Direktor der MSA. Zu seinen Aufgaben gehören die Planung, Aufstellung und Abwicklung des Gemeinschaftshaushaltes.

223 Die Medienanstalten | ZAK / DLM

Fachausschuss 1: Regulierung Fachausschuss 1: Regulierung

Koordinator* Der Fachausschuss Regulierung bereitet die Joachim Becker | LPR Hessen Entscheidungen der ZAK wie auch der DLM in den Bereichen Zulassung sowie Programm- Cornelia Holsten | brema und Werbeaufsicht vor. Dabei geht es vor Dr. Wolfgang Kreißig | LFK allem um die Klärung grundsätzlicher me­ Dr. Tobias Schmid | LfM dienrechtlicher Fragen im Kontext der Digi- talisierung des Rundfunks und der Konver- Fachausschuss 2: Netze, Technik, genz von Rundfunk und Internet. Für die Konvergenz ­Prüfung in Zulassungs- und Aufsichtsfragen steht dem Fachausschuss die Expertise der Koordinator sachverständigen Fachreferenten der einzel- Thomas Fuchs | MA HSH nen Landesmedienanstalten zur Verfügung, die in fünfköpfigen Prüfgruppen die Entschei- Martin Deitenbeck | SLM dungen konkreter Einzelfälle vorbereiten und Andreas Fischer | NLM Martin Heine | MSA schließlich Empfehlungen aussprechen, auf Dr. Anja Zimmer | mabb deren Grundlage die ZAK abschließend ver- bindlich entscheidet.

Fachausschuss 3: Medienkompetenz, Nut- Aufgaben zer- und Jugendschutz, lokale Vielfalt __ Vorbereitung der ZAK/DLM-​Entscheidun- gen Koordinator __ Jochen Fasco | TLM rechtliche Prüfung von Aufsichtsmaßnah- men gegenüber bundesweit verbreiteten Uwe Conradt | LMS Programmen des privaten Rundfunks Bert Lingnau | MMV __ Kontrolle der Einhaltung der allgemeinen Renate Pepper | LMK Programmgrundsätze __ Kontrolle der Einhaltung der Anforderun- Stand: Mai 2017 gen an Gewinnspiele, Werbung (auch für * bis 16. 05. 2017 Koordinatorin Cornelia Holsten | brema Glücksspiel), Sponsoring und Produktplat- zierungen Seit Anfang 2014 werden die Entscheidungen __ Einordnung neuer Werbeformen der DLM und ZAK in drei Fachausschüssen __ Weiterentwicklung der programm- und vorbereitet, deren Mitglieder aus dem Kreis werberechtlichen Rahmenbedingungen der Direktoren der Landesmedienanstalten unterhalb des Rundfunkstaatsvertrages stammen.

224 ZAKLM / D | Die Medienanstalten

Fachausschuss 2: Netze, Technik, Konvergenz Fachausschuss 3: Medienkompetenz, Nutzer- und Jugendschutz, lokale Vielfalt Der Fachausschuss behandelt sämtliche The- men der Digitalisierung des Rundfunks und Der Fachausschuss Medienkompetenz, Nut- der Entwicklung der Rundfunkübertragungs- zer- und Jugendschutz, lokale Vielfalt soll wege Kabel, Satellit, Terrestrik und IPTV. Die Grundsatzfragen aus diesen Fachgebieten Zugänge zu ihnen sind chancengleich und verstärkt behandeln. Ziele des Fachausschus- diskriminierungsfrei zu gestalten. Daher be- ses 3 sind insbesondere die Förderung von fasst sich der Fachausschuss etwa mit dem Medienkompetenz sowie der Erhalt und Aus- Umstieg auf den neuen Standard im Anten- bau lokaler Vielfalt. nenfernsehen DVB‑T2 HD, Fragen der Platt- formregulierung oder der Netzneutralität. Aufgaben Veranstalter können sich im Diskriminie- __ Förderung der bundesweiten Zusammen- rungsfall an die Medienanstalten wenden. arbeit der Landesmedienanstalten In der Technischen Kommission der Lan- __ Unterstützung gemeinsamer Forschungs- desmedienanstalten (TKLM) arbeiten die vorhaben technischen Leiter der Landesmedienanstal- __ Förderung der Medienkompetenz ten medientechnische Fragen auf und be­ __ Stärkung gemeinsamer Projekte reiten so Grundsatzentscheidungen für den __ Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit Fachausschuss vor. Dafür stehen sie in Kon- takt mit Netzbetreibern, Bundesnetzagentur, Da es hinsichtlich des Bereiches Jugendschutz Programmveranstaltern und deren Verbän- zu Überschneidungen mit den Aufgaben der den. Dazu gehört die Begleitung konkreter Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) Gesetzesvorhaben sowie frequenztechnischer kommen kann, erfolgt diesbezüglich eine Untersuchungen. enge Abstimmung mit der Vorsitzenden der KJM. Die Beförderung der Kompetenzen Aufgaben unter Vermeidung des Aufbaus von Doppel- __ Vorbereitung der ZAK/DLM-​Entscheidun- strukturen hat dabei oberste Priorität. Für die gen Erfüllung seiner Aufgaben steht dem Fach- __ Herausgabe des jährlichen Digitalisie- ausschuss Medienkompetenz, Nutzer- und rungsberichts (Stand der digitalen Rund- Jugendschutz, lokale Vielfalt die Expertise funkübertragung sowie der Nutzung der der sach­verständigen zuständigen Referen- Infrastrukturen) ten der einzelnen Landesmedienanstalten __ Digitalisierung des Hörfunks begleiten zur Verfügung. Darüber ­hinaus können die und vorantreiben vier Ausschussmitglieder Fachreferenten ihrer __ rechtliche Prüfung von Plattformanzeigen Häuser in die Sitzungen einbeziehen. __ Behandlung von Veranstalterbeschwerden in Diskriminierungsfällen __ Weiterentwicklung der Plattformregulie- rung 225 Die Medienanstalten | GVK

1.4 Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK)

In der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) GVK arbeiten die Vorsitzenden der jeweiligen Be-

Vorsitzender schlussgremien (Versammlung, Medienrat, Winfried Engel | LPR Hessen Medienkommission, etc.) der 14 Landesme- dienanstalten zusammen. Zu ihren Aufgaben Mitglieder sind die Vorsitzenden der Beschluss­ gehört die Auswahl privater Anbieter für gremien der Landesmedienanstalten drahtlose bundesweite Übertragungskapazi- täten sowie für die Belegung von Plattfor- Dr. Wolfgang Epp | LFK Walter Keilbart | BLM men. Prof. Dr. Hansjürgen Rosenbauer | mabb Neben diesen Aufgaben, die in § 36 Abs. 3 Dr. Robert Hodonyi | brema RStV festgeschrieben sind, werden in der Lothar Hay | MA HSH GVK Angelegenheiten beraten, die in der Winfried Engel | LPR Hessen (Medien‑)Gesellschaft, in der Medienpolitik | Marleen Janew MMV und für die Zusammenarbeit der Landes­ Elisabeth Harries | NLM medienanstalten von Bedeutung sind, ins­ Prof. Dr. Werner Schwaderlapp | LfM Albrecht Bähr | LMK besondere Fragen der Programmqualität und Prof. Dr. Stephan Ory | LMS Programmethik sowie der Medienpädagogik Grit Wißkirchen | SLM und Medienkompetenz. Markus Kurze | MSA Die GVK-Mitglieder​ tagen im Schnitt drei- Johannes Haak | TLM bis viermal pro Jahr. Zudem treffen sie sich regelmäßig einmal im Jahr mit der Gremien- Stand: Mai 2017 vorsitzendenkonferenz der ARD zu einem ge- meinsamen Gespräch über systemübergrei- fende Themen. Darüber hinaus ist die GVK im Rahmen der Medientage München seit sieben Jahren mit einem eigenen Panel ver- treten, das aktuelle medienpolitische Themen aufgreift.

226 Gesamtkonferenz | Die Medienanstalten

1.5 Gesamtkonferenz (GK)

Die Gesamtkonferenz (GK) besteht aus den Mitgliedern der Direktorenkonferenz und der Gremienvorsitzendenkonferenz. In der GK werden gemäß ALM-​Statut die Angelegen- heiten beschlossen, die für das duale Rund- funksystem von grundsätzlicher medienpo- litischer Bedeutung sind. Dazu gehören ins- besondere Fragen der Programmentwicklung des privaten Rundfunks, aber auch grund- sätzliche medienpolitische Fragestellungen. Traditionell werden daher zu den regulären Sitzungen der GK auch Medienpolitiker ein- geladen und aktuelle medienpolitische The- men diskutiert. Die GK besitzt außerdem das Haushaltsrecht und wählt den Vorsitzenden der Gemeinschaft. Dieser führt mit Unter- stützung der Gemeinsamen Geschäftsstelle die Geschäfte. Gleichzeitig steht er der DLM und der ZAK vor. Zum Ende der Vorsitzzeit wird eine ­Gesamtkonferenz einberufen, auf der ein Schlussbericht über die Geschäftsführung vorgelegt wird und die Geschäfte an den neuen Vorsitzenden übergeben werden. Die jeweiligen Schlussberichte sind dem Inter­ net­auftritt der Medienanstalten (www.‌die-​ medienanstalten.de)‌ zu entnehmen. Die Ge- samtkonferenz trifft sich zweimal jährlich zu ordentlichen Sitzungen, im Bedarfsfall kön- nen außerplanmäßige Sitzungen anberaumt werden.

227 Die Medienanstalten | KJM

1.6 Kommission für Jugendmedienschutz (KJM)

KJM Von der für den Jugendschutz zuständigen Obersten Bundesbehörde benannte Mitglieder Vorsitzende Cornelia Holsten | brema Thomas Krüger | bpb stv. Vorsitzende Stellvertreter Dr. Christian Lüders | Deutsches Renate Pepper | LMK Jugendinstitut Thomas Krüger | Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) Martina Hannak-Meinke | BPjM Stellvertreterin Petra Meier | BPjM Mitglieder aus dem Kreis der Direktoren der Landes- medienanstalten Von den für den Jugendschutz zuständigen Obersten Landesbehörden benannte Mitglieder Jochen Fasco | TLM Stellvertreter Bert Lingnau | MMV Sebastian Gutknecht | Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS), Landesstelle NRW Thomas Fuchs | MA HSH Stellvertreter Olaf Schütte | Servicestelle Kinder- und Stellvertreter Andreas Fischer | NLM Jugendschutz Sachsen-Anhalt

Martin Heine | MSA Birgit Goehlnich | Vertreterin der Obersten Stellvertreter Michael Sagurna | SLM Landesjugendbehörden bei der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) Cornelia Holsten | brema Stellvertreterin Prof. Dr. Petra Grimm | Hochschule Stellvertreter Uwe Conradt | LMS der Medien (HdM) in Stuttgart

Dr. Wolfgang Kreißig | LFK Petra Müller | Institut für Film und Bild in Wissen- Stellvertreter Siegfried Schneider | BLM schaft und Unterrich Stellvertreterin Dr. Elisabeth Clausen-Muradian Renate Pepper | LMK | Rechtsanwältin Stellvertreter Dr. Tobias Schmid | LfM Frauke Wiegmann | Jugendinformationszentrum Hamburg Stellvertreterin Bettina Keil-Rüther | Staatsanwalt- schaft Erfurt

Stand: Mai 2017

228 KJM | Die Medienanstalten

Organisation und Vernetzung _ Die Kom- __ Anerkennung von Einrichtungen der Frei- mission für Jugendmedienschutz (KJM) ist willigen Selbstkontrolle die bundesweite und unabhängige Aufsicht __ Bestätigung von Altersbewertungen von über privaten Rundfunk und Telemedien. Sie Einrichtungen der Freiwilligen Selbstkon- ist ein Organ der Landesmedienanstalten trolle und wurde mit der Reform des Jugendschutz- __ Festlegung von Sendezeiten systems zum 1. April ​2003 eingerichtet. Die __ Prüfung und Genehmigung von Verschlüs­ KJM setzt sich aus zwölf Sachverständigen selungs- und Vorsperrungstechnik zusammen: sechs Direktoren der Landes­ __ Erlass von Kriterien für Jugendschutzpro- medienanstalten, vier von den zuständigen gramme Obersten Landesjugendbehörden benannte __ Indizierungsanträge für Angebote im In- Mitgliedern und zwei Mitgliedern, die die ternet bei der Bundesprüfstelle für jugend- Oberste Bundesbehörde entsendet. Weder gefährdende Medien (BPjM) sowie Stel- die Sachverständigen noch ihre jeweiligen lungnahme zu Indizierungsanträgen der Stellvertreter sind bei der Erfüllung ihrer Auf- BPjM gaben an Weisungen gebunden. Die KJM ­arbeitet eng mit der Bundesprüfstelle für Themenverantwortung und Struktur _ Die ­jugendgefährdende Medien (BPjM) zusam- Aufgaben der KJM-​Stabsstelle werden zum men. Die länderübergreifende Einrichtung Teil in der GGS bearbeitet, zum Teil bei der jugendschutz.‌net ist organisatorisch an die Vorsitzenden erledigt und zum Teil auf die KJM angebunden und unterstützt sie bei einzelnen Landesmedienanstalten verteilt. ihren Aufgaben im Telemedienbereich. Die Verantwortung für Themen grundsätz­ licher Bedeutung liegt bei den ordentlichen Aufgaben _ Im Rahmen der Rundfunk- und KJM-​Mitgliedern. Sie bearbeiten die jeweili- Telemedienaufsicht beurteilt die KJM Medien- gen Themen unter Rückgriff auf die beste- inhalte aufgrund ihres Gefährdungspoten­ henden Arbeitsgruppen und stellen sie an- zials und regelt deren öffentliche Verbrei- schließend im Plenum zur Diskussion. Arbeits­ tung. Der gesetzliche Jugendmedienschutz gruppen können aus Mitgliedern der KJM, aus sieht vor, dass Kinder und Jugendliche Me- Mitarbeitern der Landesmedienanstalten, der dien altersgerecht nutzen oder keinen Zu- GGS und von jugendschutz.‌net sowie exter- gang haben, um sie vor problematischen Me- nen Sachverständigen bestehen. Beim Vor- dieninhalten zu schützen. sitzenden der KJM ist u. a. die Pressearbeit, die Abgabe von Stellungnahmen zu Indizie- __ Prüfung und Bewertung möglicher Ver- rungsanträgen für Telemedieninhalte oder stöße gegen den Jugendmedienschutz-​ auch das Stellen von Indizierungsanträgen Staatsvertrag (JMStV) an ­gesiedelt. Weitere Informationen zur The- __ Beschluss entsprechender Maßnahmen menverantwortung und Struktur sind unter zur Umsetzung durch die Landesmedien- www.‌kjm-​online.‌de zu finden. anstalten

229 Die Medienanstalten | KEK

1.7 Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK)

Aufgabe der Kommission zur Ermittlung der KEK Konzentration im Medienbereich (KEK) ist es, die Einhaltung der Bestimmungen zur Siche- Vorsitzender Prof. Dr. Georgios Gounalakis | Philipps-Universität rung der Meinungsvielfalt im Fernsehen zu überwachen. Diesbezüglich finden Prüfun- Mitglieder aus dem Kreis der Sachverständigen des gen im Rahmen von Zulassungsverfahren zur Rundfunk- und Wirtschaftsrechts Programmveranstaltung und bei Veränderun- gen von Beteiligungsverhältnissen bei Pro- Prof. Dr. Wilhelm Althammer | HHPL Leipzig Graduate grammveranstaltern statt. Die KEK beurteilt School of Management Prof. Dr. Georgios Gounalakis (Vorsitzender) | dabei, ob ein Unternehmen durch die ihm Philipps-Universität zurechenbaren Programme sowie – ab Er­ Dr. Hans-Dieter Lübbert | Rechtsanwalt reichen einer gewissen Relevanz im Fernseh- Prof. Dr. K. Peter Mailänder | Rechtsanwalt bereich – durch sonstige Medienaktivitäten Prof. Dr. Ralf Müller-​Terpitz | ­​Universität Mannheim vorherrschende Meinungsmacht erlangt. Die | Prof. Dr. Insa Sjurts (stv. Vorsitzende) Präsidentin der Kommission ist „für die abschließende Be­ Zeppelin Universität in Friedrichshafen urteilung von Fragestellungen der Sicherung

Ersatzmitglieder von Meinungsvielfalt im Zusammenhang Prof. Dr. Karl-Eberhard Hain | Universität Köln mit der bundesweiten Veranstaltung von Dipl.-Kfm. Franz Wagner | Wirtschaftsprüfer Fernsehprogrammen“ zuständig (§ 36 Abs. 4 Satz 1 RStV). Dabei wird die KEK jeweils für Mitglieder aus dem Kreis der gesetzlichen Vertreter diejenige Landesmedienanstalt tätig, bei der Landesmedienanstalten welcher ein Lizenzantrag eingegangen ist

Joachim Becker | LPR Hessen oder bei welcher der von Beteiligungsverän- Uwe Conradt | LMS derungen betroffene Veranstalter lizenziert Andreas Fischer | NLM ist. Sofern sich eine Beteiligungsveränderung Michael Sagurna | SLM auf mehrere Veranstalter auswirkt, kann die Siegfried Schneider | BLM KEK im Rahmen eines Prüfverfahrens auch | Dr. Anja Zimmer mabb für mehrere Medienanstalten tätig sein. Da- rüber hinaus zählt es zu den Aufgaben der Ersatzmitglieder Dr. Wolfgang Kreißig | LFK KEK, Tranparenz über die Entwicklung im Be- Dr. Tobias Schmid | LfM reich des bundesweit verbreiteten privaten Fernsehens zu schaffen. Stand: Mai 2017

230 KEK | Die Medienanstalten

Sicherung der Meinungsvielfalt _ Im Mit- das zuschaueranteilsstärkste Programm ver- telpunkt der Prüfung von Fragestellungen anstalten und diese Gruppe insgesamt einen der Sicherung der Meinungsvielfalt durch Zuschaueranteil von 20 Prozent oder mehr die KEK steht § 26 RStV. Danach ist es einem erreicht. Unternehmen erlaubt, selbst oder durch ihm zurechenbare Unternehmen bundesweit im Mitglieder und Finanzierung _ Die KEK be- Fernsehen eine unbegrenzte Anzahl von Pro- steht aus sechs Sachverständigen des Rund- grammen zu veranstalten, solange es da- funk- und des Wirtschaftsrechts, von denen durch keine vorherrschende Meinungsmacht drei die Befähigung zum Richteramt haben erlangt. Vorherrschende Meinungsmacht müssen, sowie aus sechs gesetzlichen Vertre- wird nach § 26 Absatz 2 RStV vermutet, wenn tern (Direktoren) der Medienanstalten. Die die einem Unternehmen zurechenbaren Pro- Sachverständigen sowie zwei Ersatzmitglie- gramme im Jahresdurchschnitt einen Zu- der werden von den Ministerpräsidenten der schaueranteil von 30 Prozent erreichen. Glei- Länder für die Dauer von fünf Jahren ein­ ches gilt beim Erreichen eines Zuschaueran- vernehmlich berufen. Die sechs Vertreter der teils von 25 Prozent, sofern das Unternehmen Medienanstalten und zwei Ersatzmitglieder auf einem medienrelevanten verwandten werden durch die Medienanstalten für die Markt eine marktbeherrschende Stellung hat Amtszeit der KEK gewählt. Der Vorsitz der oder eine Gesamtbeurteilung seiner Aktivi- KEK liegt bei einem der sechs Sachverständi- täten im Fernsehen und auf medienrelevan- gen. Die KEK fasst ihre Beschlüsse mit der ten verwandten Märkten ergibt, dass der Mehrheit ihrer gesetzlichen Mitglieder. Die ­dadurch erzielte Meinungseinfluss einem Medienanstalten stellen der KEK die not- Zuschaueranteil von 30 Prozent entspricht. wendigen personellen und sachlichen Mittel Nach einer Bonusregelung können bei der zur Verfügung. Berechnung des Zuschaueranteils zwei Pro- zentpunkte abgezogen werden, wenn im zu- schaueranteilsstärksten Vollprogramm des betroffenen Veranstalters Regionalfenster- programme ausgestrahlt werden. Weitere drei Prozentpunkte können in Abzug gebracht werden, sofern zusätzlich Sendezeiten für unabhängige Dritte eingeräumt werden. Hierzu sind Programmveranstalter verpflich- tet, die mit einem Vollprogramm oder einem Spartenprogramm mit Schwerpunkt „Infor- mation“ einen Zuschaueranteil von durch- schnittlich zehn Prozent oder mehr errei- chen, oder die in einer Veranstaltergruppe

231 Die Medienanstalten | Baden-Württemberg

Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Anstalt des öffentlichen Rechts

Reinsburgstraße 27 | 70178 Stuttgart Tel.: 0711/669910 | Fax: 0711/6699111 [email protected] | www.lfk.de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2017

Einnahmen 11.781.000 12.260.000 11.849.000 Einnahmen aus Rundfunkbeitrag 11.577.000 12.013.000 11.442.000 sonstige Einnahmen 204.000 247.000 407.000

Ausgaben Personalaufwendungen 2.158.700 2.128.000 2.201.500 Sachaufwendungen Zulassung und 2.294.300 2.282.000 1.912.500 Aufsicht 2 NKL 1.455.000 1.455.000 1.455.000 Technikförderung 2.310.000 3.380.000 3.923.000 Medienkompetenz und Ausbildung 2 2.963.000 2.385.000 1.747.000 Sonstiges 600.000 630.000 610.000

Mitarbeiter 25 25 25

1 Sollzahlen lt. Haushaltsplan (2015 und 2016 inkl. Nachtragshaushalt) 2 einschl. Forschungsaufgaben

Aufgaben und Rechtsgrundlagen

Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-​ Übertragungskapazitäten zu. Die LFK beauf- Württemberg ist eine staatsferne und unab- sichtigt Jugendschutz, Werbung und Anbie- hängige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie terkennzeichnung, plant und fördert techni- lässt private Rundfunkveranstalter zu, übt sche Infrastrukturmaßnahmen im Bereich die Aufsicht über sie aus und weist öffent- des Rundfunks, initiiert Forschungsprojekte lich-​rechtlichen und privaten Veranstaltern und engagiert sich in der Medienpädagogik.

232 Baden-Württemberg | Die Medienanstalten

LFK-Organe dustrie- und Handelskammertag Dr. Wolfgang Epp | Baden-Württembergischer​ Handwerkstag Joachim LFK- ​Organe sind der Vorstand und der Me­ Wohlfeil | Bauernverbände Dr. Heiner Krehl | Beamten­ bund Baden-​Württemberg Kai Rosenberger | Bund der dienrat. Weitere Organe sind im Einzelfall die Vertriebenen, Landesverband Baden-​Württemberg KEK, die ZAK, die GVK und die KJM. Arnold Tölg | CDU-Fraktion​ Andreas Deuschle, MdL | Christlicher Gewerkschaftsbund Deutschland Landes­ verband Baden-​Württemberg Marinko Skara | Deut- Vorstand scher Bundeswehrverband e. V. Gerhard Stärk | Deut- Vorsitzender des Vorstands | Dr. Wolfgang Kreißig scher Gewerkschaftsbund Landesbezirk Baden-​Würt- temberg Andrea Gregor | Evangelische Landeskirchen stv. Vorsitzender des Vorstands | Bettina Backes Dan Peter | FDP/DVP-​Fraktion Prof. Dr. Ulrich Goll, weitere Mitglieder | Anneke Graner, Prof. Dr. Ines MdL | Fraktion Grüne Alexander Maier, MdL | Freikir- Müller-​Hansen, Prof. Dr. Hans-​Peter Welte chen David Roth | Informationstechnische Gesellschaft stv. Mitglieder | Arnhilt Kuder, Sabrina Hartmann, Prof. Dr. Joachim Speidel | Israelitische Religionsge- Prof. Dr. Boris Alexander Kühnle, Hagen Kluck meinschaften Alt-​Landesrabbiner Dr. h. c. Joel Berger | Journalistenverbände Dagmar Lange | Jugendver- bände Kai Mungenast | Kommunale Landesverbände Der Präsident Frank Scherer | Landeselternbeirat Baden-​Württem- Präsident | Dr. Wolfgang Kreißig berg Dr. Carsten Rees | Landesfamilienrat Baden-​ Württemberg Thomas Münch | Landesfrauenrat Abteilung Aufsicht, Zulassung, Verwaltung Baden-​Württemberg Andrea Sieber | Landesmusikrat Leiter | Ingo Nave (stv. Präsident) Baden-​Württemberg e. V. Prof. Mini Schulz | Landes- Abteilung Technik naturschutzverband Baden-​Württemberg e. V. Robert Leiter | Walter Berner Auersperg | Landesrektorenkonferenz der Universitä- Abteilung Medienkompetenz, Programm, Forschung ten, Kunsthochschulen, Päd. Hochschulen, Fachhoch- Leiter | Thomas Rathgeb schulen Prof. Dr. Alexander W. Roos | Landesverband Abteilung Förderung, Ausbildung, Öffentlichkeits- der Baden-​Württemberg. Industrie e. V. und Landes- arbeit vereinigung Baden-​Württemberg. Arbeitgeberver- Leiterin | Dr. Angela Frank (stv. Präsidentin) bände e. V. Michael Hüffner | Landesverband der Freien Pressesprecher Berufe und Bund der Selbständigen Baden-​Württem- Axel Dürr berg Prof. Dr. Emanuel H. Burkhardt | Römisch-​katholi- sche Kirche Dr. Gerhard Neudecker | Schriftstellerorga- Der Medienrat nisationen, Bühnenverein und Bühnengenossenschaft Vorsitzender | Dr. Wolfgang Epp Peter Spuhler | SPD-​Fraktion Gerhard Kleinböck, MdL | Stellvertreter | Thomas Münch, Stephan Bourauel Sportverbände Joachim Spägele | Südwestdeutscher Zeitschriftenverlegerverband u. Verband Südwest- 37 Mitglieder | Stand: 3. April ​2017 deutscher Zeitungsverleger e. V. Stephan Bourauel | 7. Amtsperiode: 3. April 2017 – 3. April 2022 Vertreter des Landtags (AfD) Dr. Heiner Merz, MdL Ver- treter des Landtags (CDU) Joachim Kößler, MdL | Ver- AfD-Fraktion​ Dr. Christina Baum, MdL | Aktion Jugend- treter des Landtags (Fraktion Grüne) Thomas Poreski, schutz Elke Sauerteig | Baden-Württembergischer​ In- MdL | Vertreter des Landtags (SPD) Daniel Born, MdL

↓ ↓

233 Die Medienanstalten | Baden-Württemberg

↓ Sendeformate oder Aufbau und Betrieb von Ausschüsse regionalen Medienplattformen müssten in

Haushaltsausschuss Zukunft finanziell zu fördern sein. Vorsitzender | N. N. Um eine Versorgung der Baden-W​ ürttem­ Medienpädagogischer Ausschuss berger mit regionalem Fernsehen sicherzu- Vorsitzender | N. N. stellen, fördert die LFK bislang die Verbrei- Ausschuss für Medienkonvergenz und digitale tungskosten der sieben regionalen Must-​ Gesellschaft carry-​Programme, 2016 anteilig mit insge- Vorsitzender | Prof. Dr. Emanuel H. Burkhardt samt 2,9 Mio. Euro.

Medienkompetenz _ Im Rahmen der Me­ Arbeitsschwerpunkte dienkompetenz-​Förderung werden zahlrei- che Projekte wie Ohrenspitzer, Internet-ABC, Förderung Hörfunk _ Die LFK gewährte Handysektor oder Flimmo seit Jahren beglei- 2016 wieder eine erhebliche Förderung von tet und unterstützt. Neu etabliert haben sich rund 540.000 E​ uro für die Verbreitungskosten 2016 mit Hilfe der LFK die Computerspiel- der Lokalsender. schulen in Stuttgart, Freiburg und Karlsruhe. Neben eigenen Projekten der LFK und der Förderung DAB+ _ 14,5 % der Haushalte im Medienanstalten erfolgt die Vermittlung von Land verfügen über ein oder mehrere DAB+-​ Medienkompetenz in Zusammenarbeit mit Geräte. Damit liegt Baden-​Württemberg in Partnern wie etwa der Medien- und Film­ der Spitzengruppe der Bundesländer. Zum gesellschaft (MFG), jugendschutz.‌net, der DAB- Er​ folg beigetragen haben die Marketing­ Aktion Jugendschutz (ajs), der Landesverei- kampagnen der privaten Radios und des nigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ), der SWR, die u. a. auch durch die maßgebliche ­Jugendstiftung sowie im Rahmen der Initia- Förderung von 40.000 Euro pro Veranstalter tive Kindermedienland. Die Projekte der LFK durch die LFK möglich wurden. werden auf www.medianezz.‌de dokumen- tiert. Förderung Regionalfernsehen _ Um die re- Seit 2015 koordiniert die LFK ein Netz- gionalen Veranstalter nicht von der Markt­ werk zum Thema „Senioren im Internet“ in entwicklung abzuhängen und ihren Fortbe- Baden-​Württemberg. Gemeinsam mit dem stand in der digitalen Welt zu gewährleisten, Volkshochschulverband und der Verbraucher­ fordert der LFK-Medienr​ at in einem Positions­ zentrale in Baden-​Württemberg unterstützt papier, die Förderung regionaler Fernseh- und die LFK die Umsetzung des Angebots Silver Hörfunkanbieter zukunftsorientiert anzupas­ Surfer. Zudem ist sie Partnerin im Konsortium sen, zu erweitern und in den entsprechenden „KommmiT“, einem vom BMBF geförderten Rundfunkgesetzen zu verankern. Neuartige Projekt zum Einsatz moderner Kommunika- Übertragungsformen wie etwa bestimmte tionstechnologien für ältere Mitbürger.

234 Baden-Württemberg | Die Medienanstalten

Forschung _ Die LFK verantwortet als Ge- und spielt für die Ausweisung neuer Bau- schäftsstelle die Arbeit des Medienpädagogi­ und Gewerbegebiete in den Gemeinden eine schen Forschungsverbundes Südwest (mpfs). immer wichtigere Rolle. Seit 2004 bringt die Der Verbund gibt in Zusammenarbeit mit LFK ihre technische Expertise für den Breit- dem SWR die repräsentativen Studienreihen bandausbau in die Clearingstelle „Neue JIM, KIM sowie die Familienstudie FIM und ­Medien im Ländlichen Raum“ ein und berät seit 2012 die miniKIM heraus. die Gemeinden, Städte und Landkreise in Gemeinsam mit der BLM beauftragt die Baden-​Württemberg bei der Verbesserung LFK den bundesweit angelegten Web‑TV-Mo- der Kommunikationsinfrastruktur. nitor, dessen Ergebnisse 2016 auf dem Stutt- garter Medienkongress veröffentlicht wur- Breitbandausbau _ Auch 2016 überprüfte den. die LFK Planungen für den Breitbandausbau, die von Kommunen und Landkreisen erstellt Jugendmedienschutz _ Neben den Auf- wurden aus elektrotechnischer Sicht und sichtsverfahren der Kommission für Jugend- trägt damit dazu bei, dass wirtschaftlich medienschutz (KJM) engagiert sich die LFK und technisch sinnvolle Breitbandausbau- seit 2015 auch in einer Arbeitsgruppe der konzepte verwirklicht werden. ­European Regulators Group (ERGA) zum Thema Jugendmedienschutz. Die Gruppe un- UKW Sendernetzbetrieb _ In Folge der Libe­ terstützt und berät die EU‑Kommission. 2016 ralisierung des Telekommunikationsmarktes lag deren Fokus auf der Erstellung eines Be- haben 2016 einige private Radioveranstalter richts, der technische Schutzoptionen in den den Sendernetzbetreiber gewechselt und Mitgliedsstaaten dokumentiert. Auf dessen zum Teil den Sendernetzbetrieb über eine ge- Basis wird in 2017 ein Guide entwickelt, der meinsame Sendernetzbetriebsgesellschaft Inhalteanbietern und Medienschaffenden organisiert. Damit wird jeder Vierte der Orientierung hinsichtlich praxistauglicher ­baden-württembergischen UKW-Sender, die technischer Schutzlösungen bieten soll. von privaten Ver­anstaltern genutzt werden, Darüber hinaus befassten sich die Gre- von einer neu gegründeten privaten Sender- mien der LFK mit den Neuerungen des novel- netzbetriebsgesellschaft betrieben. Hierbei lierten Jugendmedienschutz-Staatsvertrags haben die Veranstalter zum Teil in erheb­ und fordern in einem Positionspapier, die zu- lichem Umfang in Senderstandorte inves- nehmende Aufweichung des Jugendschutzes tiert. etwa bei TV‑Trailern zu verhindern. Weitere Informationen finden! Clearingstelle „Neue Medien im Ländlichen www.lfk.de Raum“ BW _ Der Zugang zum schnellen In- Fernsehen siehe Seite 122 ternet ist ein wesentlicher Standortfaktor für Hörfunk siehe Seite 176 die Kommunen und Unternehmen geworden

235 Die Medienanstalten | Bayern

Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) Anstalt des öffentlichen Rechts

Heinrich-Lübke-Straße 27 | 81737 München Tel.: 089/638080 | Fax: 089/63808140 [email protected] | www.blm.de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2017

Einnahmen 29.054.000 29.776.300 30.993.500 Rundfunkbeitrag 23.385.000 23.763.300 24.060.500 sonstige Einnahmen 2 5.669.000 6.013.000 6.433.000

Ausgaben Technikförderung 1.550.000 1.580.000 2.050.000 Fernsehproduktionsförderung 1.500.000 1.500.000 1.500.000 Programmförderung 705.000 705.000 705.000 Förderung Programmherstellung des lo- 1.700.000 1.650.000 1.650.000 kalen Fernsehens (nach Art. 23 BayMG)3 Finanzierungsbeitrag Fernsehfenster 4.675.000 4.743.000 4.904.500 Ausbildungsförderung 1.015.000 1.046.000 1.085.500 Innovationsförderung 250.000 232.000 356.500 Medienpädagogik 645.000 690.000 700.000 Forschung 750.000 820.000 865.000 Veranstaltungen u. Öffentlichkeitsarbeit 1.135.500 1.137.500 1.147.500 Mediennetzwerk 330.000 Mitgliedschaften und Förderbeiträge 97.000 97.000 97.000 Personalaufwendungen 8.563.800 9.193.800 9.089.900 Sachaufwendungen 4 5.649.200 5.597.800 5.670.500 Kosten für Gebühreneinzug 818.500 784.200 842.100

Stellen 81 82 87

1 in Euro lt. Wirtschaftsplan, 2017 i. d. F. des Nachtrags zum Wirtschaftsplan 2 Kostenerlöse, sonstige Erträge und Entnahmen aus Rücklagen 3 technische Verbreitungskosten lokaler TV-Anbieter werden zusätzlich mit 11,25 Mio. € aus dem bayerischen Staatshaushalt gefördert 4 einschl. Abschreibungen

236 Bayern | Die Medienanstalten

Struktur der BLM 90/Die Grünen Ulrike Gote | Bayer. Landtag, CSU Alex Dorow, Max Gibis, Dr. Gerhard Hopp, Eberhard Rotter, Organe der BLM sind gem. Art. 10 Abs. 2 Berthold Rüth, Martin Schöffel, Jürgen Ströbel | Bayer. Landtag, Freie Wähler Prof. Dr. Michael Piazolo | Bayer. ­BayMG der Präsident, der Medienrat und Landtag, SPD Martina Fehlner, Dr. Christoph Raben- der Verwaltungsrat sowie fallweise nach stein, Markus Rinderspacher | Bayer. Städtetag Dr. § 35 Abs. 2 RStV die ZAK, die GVK, die KEK Thomas Jung | Bund der Vertriebenen Landesverband und die KJM. Bayern Paul Hansel | Bund Naturschutz in Bayern Peter Rottner | Elternvereinigungen Toni Lenhart | Evang. Kirche Prof. Johanna Haberer | Evang. kirchl. Frauen­ | Der Präsident organisationen Katharina Geiger (stv. Vorsitzende) Familienverbände Gerlinde Martin | Gewerkschaften Präsident | Siegfried Schneider Timo Günther, Christa Hasenmaile | Handswerkskam- mern Hans-­Peter Rauch | Industrie- und Handelskam- __ Stellvertreter des Präsidenten und Geschäfts- mern Walter Keilbart (Vorsitzender) | Intendanzen führer | Martin Gebrande (Direktionen) der Bayer. Staatstheater Dr. Katja Fun- ken-Hamann | Israelitische Kultus­gemeinden Dr. h. c. __ Bereich Verwaltung | Nikolaus Lörz Charlotte Knobloch | Kath. Kirche Dr. Florian Schuller | __ Bereich Recht | Prof. Roland Bornemann Kath. kirchl. Frauenorganisa­tionen Ulla Kriebel | Kom- __ Bereich Technik | Reiner Müller (stv. Geschäfts- ponistenorganisationen Thomas Rebensburg (Schrift- führer) führer) | Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von __ Bereich Programm | Heinz Heim Menschen mit Behinderung und chronischer Erkran- __ Bereich Medien­kompetenz und Jugendschutz | kung Dr. Josef Pettinger | Leiter der Bayer. Schauspiel- Verena Weigand bühnen Werner Müller | Lehrerverbände Michael __ Bereich Kommunikation und Medien­wirtschaft | Schwägerl | Musikorganisationen N. N. | Organisa­ Dr. Wolfgang Flieger tionen der Erwach­senen­bildung Dr. Roland Gertz | Schrift­steller­organisationen Arwed Vogel | Verband Der Medienrat Freier Berufe in Bayern Dr. Thomas Kuhn | Verbands- Vorsitzender | Walter Keilbart vertreter Freizeit, Tourismus, Gastronomie und Hotel Frank-Ulrich John | Verband Bayer. Zeitungsverleger 8. Amtsperiode: 1. 5. 2017 – 30. 4. 2022 Dr. Markus Rick | Vereinigung der Bayer. Wirtschaft 50 Mitglieder nach entsendenden Organisationen / Karl-Georg Nickel Stellen Ausschüsse des Medienrats Arbeitsgem. der Ausländer-, Migranten- und Integra- tionsbeiräte Bayerns Nesrin Gül | Bayer. Heimattag __ Fernsehausschuss Prof. Dr. Manfred Treml | Bayer. Hochschulen N. N. | Vorsitzender | Dr. Florian Schuller Bayer. Staatsregierung Ilse Aigner | Bayer. Bauernver- __ Hörfunkausschuss band Anneliese Göller, Franz Kustner | Bayer. Gemein- Vorsitzender | Prof. Dr. Manfred Treml detag Josef Mend | Bayer. Journalistenverband Michael __ Grundsatzausschuss Busch | Bayer. Jugendring Michael Voss | Bayer. Landes­ Vorsitzender | Karl-Georg Nickel sportverband Lydia Sigl, Harald Stempfer | Bayer. __ Digitalausschuss Landkreistag Dr. Oliver Bär | Bayer. Landtag, Bündnis Vorsitzender | Berthold Rüth

↓ ↓ 237 Die Medienanstalten | Bayern

↓ Arbeitsschwerpunkte der BLM __ Medienkompetenzausschuss Vorsitzender | Michael Voss _ __ Beschließender Ausschuss Regulierung Das Bayerische Medienge- Vorsitzender | Walter Keilbart setz (BayMG) ist im Berichtszeitraum gleich zweimal novelliert worden: zum 1. Septem- ber ​2016 und zum 1. Januar ​2017. Daraus er- Der Verwaltungsrat geben sich wesentliche Änderungen für die Vorsitzender | Manfred Nüssel BLM, die vor allem die Erweiterung des Auf- 7. Amtsperiode: 1. 11.2014 – 31. 10.2019 gabenkatalogs der Landeszentrale, die Ent- fristung der Rundfunkzulassungen und ge- Vertreter der Gemeinden und Gemeindeverbände änderte Vorgaben zur Zusammensetzung Martin Bayerstorfer, Henry Schramm des Medienrats betreffen. Vertreter der Anbieter Nach Art. 11 Abs. 2 BayMG soll die Landes- Alexandra Holland, Gerd Penninger zentrale einen Beitrag zur „Vernetzung von Vom Medienrat gewählte sonstige Mitglieder Medienunternehmen zur Sicherung und Prof. Dr. Johannes Kreile, Manfred Nüssel (Vorsitzen- der), Roland Richter, Michael Sedlmair, Achim Werner Weiterentwicklung der digitalen Medien in (stv. Vorsitzender) Bayern“ leisten. Eine weitere Zusatzaufgabe: Die Einhaltung derjenigen Bestimmungen im Stand: 11. Mai 2017 Rundfunkstaatsvertrag, die für Telemedien gelten, überwacht nun die BLM. Das bedeu- Besondere Aufgaben und Rechtsgrundlagen tet, die Programm- und Werbeaufsicht durch die BLM greift künftig u. a. auch für Abruf- Der Artikel 111a, um den die Bayerische Verfas- dienste in Mediatheken. sung 1972 ergänzt wurde, legt fest, dass Rund- Nach dem novellierten BayMG gibt es seit funk in Bayern nur in öffentlicher Verantwor- 1. September ​2016 keine zeitlich befristeten tung und öffentlich-rechtlicher Träger­schaft Rundfunkzulassungen mehr. Insbesondere veranstaltet werden darf. Dadurch werden bei bundesweiten Zulassungen wird es keine der BLM deutlich größere Steuerungs­funk­ Verlängerungsentscheidungen mehr geben. tionen gegenüber den privaten Anbietern zu- Im Bereich des lokalen/regionalen und des gewiesen, als das in anderen Bundesländern landesweiten Hörfunks und Fernsehen wer- der Fall ist. Zum Ausdruck kommt das auch in den die Genehmigungen zwar entfristet, die Art. 16 Bayerisches Mediengesetz, der der BLM BLM darf aber weiterhin befristet Übertra- unmittelbare Gestaltungs- und Weisungs- gungskapazitäten zuweisen. möglichkeiten gegenüber den Anbietern ein- Die geänderten Vorgaben zur Zusammen­ räumt und in § 64 Rundfunkstaatsvertrag, in setzung des BLM-​Medienrates sind notwen- dem im föderalen Kontext der besonderen dig geworden, weil das Urteil des Bundes­ Situation Bayerns durch die öffentlich-recht- verfassungsgerichts zum ZDF-​Staatsvertrag liche Trägerschaft Rechnung getragen wird. im BayMG umgesetzt werden musste. Die

238 Bayern | Die Medienanstalten

Anzahl der Mitglieder im Medienrat wird Netz zu schützen. Um das Bewusstsein für nun von 47 auf 50 Personen erweitert. Neu den Umgang mit den eigenen Daten zu stär- aufgenommen wurden nach Art. 13 Ver­ ken, veranstalteten die Stiftung Medienpäd- treter/innen der Behindertenverbände, der agogik Bayern und die BLM zum Europäischen Migrantenverbände und des Tourismusver- Datenschutztag 2016 und zum Safer Internet bandes. Day 2017 bayernweit Elternabende an Schulen und in Kindertagesstätten. Außerdem wurden Hörfunk und Fernsehen _ Auf dem Weg zur zwei Broschüren zum Selbstdatenschutz ver- terrestrischen Verbreitung des Hörfunks öffentlicht. Premiere hatte im Mai 2016 „Dein über den Digitalradio-​Standard DAB+ sind F limmo“, eine Beilage zum TV‑Programm- entscheidende Fortschritte gemacht worden. ratgeber Flimmo, die Kindern spielerisch Ende 2016 haben der Bayerische Rundfunk Wissen über Medien vermitteln will. und die Bayerische Landeszentrale für neue Medien eine richtungsweisende Kooperati- Vernetzung _ Um der neuen Vernetzungs- onsvereinbarung zum Ausbau von DAB+ un- aufgabe gerecht werden zu können, ist in der terzeichnet. Der BR übergibt Kapazitäten, die BLM eine eigene Abteilung „Digitale Entwick- er selbst nicht nutzt, an die BLM und erhält lung und Strategie“ eingerichtet worden, in dafür eine Kompensation. In den DAB-​Net- der vor allem die Netzwerkarbeit der BLM, zen des BR sollen je nach Region zwischen die Geschäftsstelle des MedienNetzwerkes zwei und zehn private Hörfunkprogramme Bayern sowie die Medieninnovationsprojekte neben den Hörfunkwellen des BR ausge- wie das Media Lab Bayern koordiniert werden. strahlt werden. Das Media Lab Bayern organisierte 2016 erst- Im Fernsehbereich erfordern neue tech- mals ein Barcamp rund um digitale Medien: nologische Standards und ein verändertes Das Digital Media Camp war so erfolgreich, Nutzungsverhalten der Zuschauer aktives dass es Anfang 2017 gleich an zwei Tagen Handeln. Deshalb wurde beschlossen, die stattfand, also viel Zeit zum Ausprobieren Verbreitung der Lokalprogramme in HD‑Qua- und Vernetzen bot. Die Vernetzung der Me- lität im Laufe des Jahres 2017 auch über dienunternehmen untereinander und mit an- ­Satellit umzusetzen. Für ein zukunftsfähiges deren Branchen – das ist das Ziel des Medien­ Lokalfernsehkonzept spielt die Programm- netzwerkes Bayern, dessen Geschäftsstelle qualität eine zentrale Rolle. Voraussetzung seit Januar 2017 an die BLM angebunden ist. dafür ist eine gute Ausbildung, die seitens der BLM durch ein neues Fortbildungs-​Konzept (z. B. Blockkurse für Volontäre) unterstützt Weitere Informationen finden! wird. www.blm.de

Fernsehen siehe Seite 123 Medienkompetenz _ Für die Nutzer wird es Hörfunk siehe Seite 179 immer schwieriger, die eigenen Daten im

239 Die Medienanstalten | Berlin-Brandenburg

Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) Anstalt des öffentlichen Rechts

Kleine Präsidentenstraße 1 | 10178 Berlin Tel.: 030/2649670 | Fax: 030/26496790 [email protected] | www.mabb.de

Personal und Finanzen

2015 2016 1 2017 1

Erträge 10.523.755 9.583.188 9.915.257 Rundfunkgebühren 6.777.681 7.4 47.188 7.361.257 Entnahmen Rücklagen 2.186.913 1.957.000 2.300.000 sonstige Einnahmen 1.559.161 179.000 254.000

Aufwendungen 8.407.812 9.526.837 9.915.000 allgemeine Aufgaben 3.568.368 4.172.952 4.426.000 Technikförderung 125.782 455.000 270.000 Offener Kanal 1.740.390 1.836.800 1.750.000 Medienkompetenz/Ausbildung 2.093.164 2.161.085 2.652.000 lokale/regionale Veranstalter 753.988 901.000 817.000

Mitarbeiter Zulassung und Aufsicht 17 19 21 Offener Kanal 15 15 15

1 lt. Wirtschaftsplan

Organe der mabb Medienrat ist das beschlussfassende Gre- mium und besteht aus sieben ehrenamtlich Die mabb hat zwei Organe, den Medienrat tätigen, unabhängigen Mitgliedern, die über und die Direktorin, die jeweils für eine Amts- Expertise im Bereich Rundfunk und Medien zeit von fünf Jahren gewählt werden. Der verfügen. Die Direktorin bereitet die Be-

240 Berlin-Brandenburg | Die Medienanstalten

schlüsse des Medienrats vor, setzt sie ge- Rechtsgrundlagen und Aufgaben meinsam mit ihrem Stab um und vertritt die mabb gerichtlich und außergerichtlich. Seit Die Rechtsgrundlage der Arbeit der mabb bil- März ​2016 ist Dr. Anja Zimmer als Direktorin det die 5. Novellierung des Staatsvertrags der mabb im Amt. über die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg im Bereich der Medien Struktur der mabb (MStV). Neben der Aufsicht über private Rundfunk-​Veranstalter engagiert sich die Die Direktorin mabb für die Sicherung der Medienvielfalt in Direktorin | Dr. Anja Zimmer der Region. In diesem Zusammenhang för- __ dert sie Medieninnovationen und Projekte Stellvertretende Direktorin, Leitung Förderung | zur Erprobung neuer Übertragungstechniken Anka Heinze sowie zur Vermittlung von Medienkompe-

__ Leitung Recht, Regulierung, Technik | tenz. Gleichzeitig erfüllt die mabb Informa- Dr. Marco Holtz tions- und Moderationsaufgaben: Als neu­ __ Leitung Finanzen, Personal, Verwaltung | trale Institution mit öffentlichem Auftrag ist Josefine Ewers sie unabhängige Beraterin für Akteure aus __ Leitung ALEX Offener Kanal Berlin | Volker Bach __ Politik und Wirtschaft und beantwortet Bür- Leitung Medieninnovationszentrum Babelsberg | geranfragen. Dabei ist die Aufklärung über N. N. den bewussten und kritischen Umgang mit __ Leitung Presse- und ÖA, Veranstaltungen | Anneke Plaß Medien von immer stärkerer Bedeutung. ALEX Berlin und das Medieninnovations­ zentrum Babelsberg (MIZ) sind Einrichtun- Der Medienrat gen der mabb. Darüber hinaus ist die mabb Vorsitzender | Prof. Dr. Hansjürgen Rosenbauer Gesellschafterin der ems – Electronic Media Stellvertretende Vorsitzende | Karin Schubert School.

5. Amtszeit: Konstituierende Sitzung am 23. Januar ​ Arbeitsschwerpunkte 2015, Dauer der Amtszeit: 5 Jahre Radio und Lokal‑TV _ Die Region Berlin-​ Markus Beckedahl, Stephan Goericke, Bärbel Brandenburg hat den vielfältigsten, aber ­Roma­nowski-​Sühl, Dr. Ursula Weidenfeld, Gabriele Wiechatzek auch wettbewerbsintensivsten Radiomarkt in Deutschland. 2016 konnte der Medienrat der mabb durch Lizenzverlängerungen und neue UKW-​Frequenzen die Vielfalt im Hör- funk sichern und weiter ausbauen: Radio Potsdam erhielt die bis Mitte 2015 von Klassik Radio genutzte Frequenz 87,6 MHz in Bran-

241 Die Medienanstalten | Berlin-Brandenburg

denburg/Havel. Radio Teddy nutzt jetzt zu- WLAN-​Hotspots täglich für 30 Minuten kos- sätzlich die Frankfurter Frequenz 99,3 MHz. tenfrei genutzt werden. Das Projekt wurde Das Schlagerradio radio B2 und der auf elek- Ende 2015 erfolgreich beendet, von Vodafone tronische Musik spezialisierte Radiosender Kabel Deutschland aber in gleichem Umfang pure fm erhielten jeweils Übertragungskapa- fortgeführt. Außerdem fördert die mabb seit zitäten in Brandenburg/Havel und Frankfurt/ 2013 die gemeinnützige Initiative der Berliner Oder. Die Lizenzen von Radio Russkij Berlin Freifunker, um den Aufbau freier Funknetz- und Jam FM Berlin wurden verlängert. werke auf Basis drahtloser Netzwerke auch Auch im nicht-​kommerziellen Bereich för­ zukünftig zu sichern. So wurden im Laufe der dert die mabb die Radiovielfalt: Das Ra­dio­ letzten Jahre über 42.000 W​ LAN-Z​ ugänge im projekt 88vier der mabb ermöglicht es nicht-​ öffentlichen Raum (Stand: März ​2017) von kommerziellen Radioveranstaltern, Sende- Freifunk-​Gruppen deutschlandweit aufge- zeiten auf einer UKW-F​ requenz dauerhaft zu baut, oft auch an Orten, wo das Interesse nutzen und zu gestalten. Derzeit werden un- kommerzieller Anbieter zu gering war. In Ber- terschiedliche Inhalte von acht Veranstaltern lin gibt es inzwischen über 800 WLAN-​Hots- mit Sitz in Berlin und Brandenburg auf den pots. Frequenzen 88,4 MHz (Berlin) und 90,7 MHz (Potsdam) angeboten. Medienkompetenz und ‑ausbildung _ Ver- Beim zweiten Lokal‑TV-K​ongress wur- mittlung und Förderung digitaler Medien- den im September ​2016 neue Formate und kompetenz bildet einen weiteren Schwer- Themen, sowie die gesellschaftliche Be­ punkt der mabb. Mit Hilfe eines Referenten- deutung lokaler Berichterstattungen disku- netzwerks und einer Vielzahl an Projekten tiert. Die mabb setzt sich zusammen mit und Workshops, insbesondere für Schüler der mmv weiterhin für die Verbreitung von (Schulaktionstag „Reise durch die Medien­ Lokalfernsehen über den Satellitenkanal galaxie“) und Studenten (Hörfunkpraktikan- BB‑MV-​Lokal‑​TV ein. So wird der Empfang tenprogramm), wird so der bewusste und von Lokal‑TV-​Programmen in Berlin, Bran- ­informierte Umgang mit Medien unterstützt denburg und Mecklenburg-​Vorpommern si- und aktiv gestaltet. Dabei richten sich die chergestellt. Mit ihrem Vernetzungsprojekt Angebote nicht nur auf Radio und Fernsehen unterstützt die mabb Lokal‑TV-Sender​ bei der aus, sondern auch auf eine sichere und auf- Einspeisung ihres Programms in das Kabel- geklärte Nutzung des Internets und digitaler netz. Medien. Im Rahmen des Förderwettbewerbs „Welcome!“ wurden 2016 außerdem Projekte Digitale Projekte _ Die mabb setzt sich be- vorangebracht, die sich mit Themen der Will- reits seit mehreren Jahren für öffentliche kommenskultur auseinandersetzen und ge- WLAN-​Netze ein und hat verschiedene Pro- flüchteten und nicht geflüchteten Menschen jekte durchgeführt. Seit 2012 können in Berlin auf vielfältige Art und Weise Medienkompe- und Potsdam 100 von der mabb geförderte tenz vermitteln.

242 Berlin-Brandenburg | Die Medienanstalten

Medieninnovationszentrum Babelsberg _ 2017 einen modernen Begegnungsort für Das Medieninnovationszentrum Babelsberg Ideen, Kreativität und Austausch. Seit Okto- (MIZ) vermittelt unter dem Motto „RETHIN- ber ​2016 ist ALEX Berlin auch auf der UKW-​ KING BROADCASTING“ Medienkompetenz Frequenz 91,0 MHz in Berlin zu empfangen. und fördert innovative Projekte an den www.‌alex-​berlin.‌de Schnittstellen von Radio, TV und Online­ medien. Interaktive Events und Workshops Veranstaltungen _ Auch 2017 veranstaltet wie der Radio Innovation Day oder das MIZ die mabb zusammen mit dem Medienboard Formatfestival ermöglichten auch 2016 wie- Berlin-Brandenburg​ die MEDIA CONVENTION der den interdisziplinären Austausch mit Ex- (MCB), einen der wichtigsten Medienkon- perten und das praxisnahe Entdecken neuer gresse in Europa. Konzepte und Techniken. Auf verschiedenen Weitere Veranstaltungen der mabb und Veranstaltungen wie der MEDIA CONVEN- ihrer Einrichtungen: TION und dem Tech Open Air präsentiert das __ TV Hackday: interdisziplinäre Teams ent- MIZ-Babelsber​ g regelmäßig Projekte der MIZ-​ wickeln Ideen zur Zukunft des Fernsehens Innovationsförderung und innovative Ideen __ Sommerforum Medienkompetenz: Netz- und beobachtet aktuelle Trends und Themen werk- und Informationsveranstaltung Me- für eine zukunftsorientierte Ausrichtung. dienbildung www.‌miz-​babelsberg.‌de __ Förderpreis „Medienkompetenz stärkt Brandenburg“: zeichnet medienpädago­ ALEX Berlin _ ALEX Berlin ist der crossme­ gische Konzeptideen aus Brandenburg im diale Community-Sender​ , der Berliner Inhalte Rahmen einer Netzwerktagung aus sichtbar macht – im TV, Radio und online. ALEX Berlin begleitet und ermöglicht als Aus- bildungssender Veranstaltungen und unter- stützt und fördert Medienmacher bei der Produktion und Verbreitung ihrer Inhalte. So gelingt es Produzenten, ihre Beiträge über Themen der Stadt eigenständig und ohne re- daktionelle Vorgaben zu produzieren und zu senden. ALEX Berlin setzt Schwerpunkte: Bei den Themen digitale Gesellschaft und lokale Politik, im Bereich der (Pop‑)Kultur und mit der Förderung von Medienkompetenz. So Weitere Informationen finden! wird engagiertem Mediennachwuchs ein www.mabb.de qualifizierter Einstieg in die Medienbranche Fernsehen siehe Seite 124 ermöglicht. Mit seinem neuen Standort im Hörfunk siehe Seite 182 Herzen Berlins bietet ALEX seit dem Frühjahr

243 Die Medienanstalten | Bremen

Bremische Landesmedienanstalt (brema) Anstalt des öffentlichen Rechts

Richtweg 14 | 28195 Bremen Tel.: 0421/334940 | Fax: 0421/323533 [email protected] www.bremische-landesmedienanstalt.de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2017

Einnahmen 1.788.395 1.712.705 1.775.200 Rundfunkbeitrag 1.618.695 1.617.715 1.650.210 sonstige Einnahmen 169.700 94.990 124.990

Ausgaben 1.788.395 1.712.705 1.775.200 Zulassung, Aufsicht & Medienkompetenz 1.047.495 1.083.825 1.073.000 Bürgerrundfunk 740.900 628.880 702.200

Mitarbeiter 2 Zulassung, Aufsicht & Medienkompetenz 12 12 12 Bürgerrundfunk 9 8 8

1 in Euro lt. Haushaltsplan 2 jeweils ohne Auszubildende

Besondere Aufgaben und Rechtsgrundlagen (KJM). Die Direktorin der (bre(ma koordiniert den Fachausschuss für Regulierung der Me- Die (bre(ma führt die Aufsicht über Teleme- dienanstalten und ist stellvertretende Vor­ dien gemäß § 5 TMG und § 59 Abs. 2 RStV und sitzende der DLM. Die gesetzliche Grundlage ist die Koordinierungsstelle für Medienkom- im Land ist das Bremische Landesmedien­ petenz des Landes Bremen sowie Trägerin gesetz (BremLMG) vom 17. Juli 2012. Zur Aus- des Bürgerrundfunks. Über die Direktorin ist gestaltung ihrer gesetzlichen Aufgaben hat die (bre(ma Mitglied der Kommission für Zu- die (bre(ma Satzungen und Richtlinien erlas- lassung und Aufsicht (ZAK), der Direktoren- sen, die unter www.bremische-landesmedien​ ​ konferenz der Landesmedienanstalten (DLM) ­anstalt.‌de verfügbar sind. und der Kommission für Jugendmedienschutz

244 Bremen | Die Medienanstalten

Struktur der (bre(ma Brünings | Deutscher Gewerkschaftsbund Frank Beh- rens | Deutscher Journalistenverband Dieter Sell | Die Die (bre(ma besteht aus zwei Organen: dem LINKE Christoph Höhl | Evangelische Kirche Jeannette Querfurth | FDP Katrin Piepho | Frauenorganisationen Medienrat mit seinen Fachausschüssen und im Land Bremen Andrea Buchelt | Gesamtverband der Direktorin. Natur- und Umweltschutz Unterweser e. V. Prof Dr. Helmut Horn | Handelskammer Bremen Dr. Stefan ­Offenhäuser | Jüdische Gemeinde im Lande Bremen Die Direktorin ­Elvira Noa | Katholische Kirche Prof. Dr. Helmuth Direktorin | Cornelia Holsten Rolfes ­ | Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behin- derter Menschen e. V. Dieter Stegmann | Landessenio- Stv. der Direktorin | Dr. Gert Ukena renvertretung Karl-​Otto Harms | Landessportbund Recht Joaquim Soares | SPD Reiner Holsten | Sozialverband __ Justiziar | Dr. Gert Ukena Deutschland Renate Holst | Stadtgemeinde Bremen __ Referentin | Agnes Riedel Dr. R­obert Hodonyi | Stadtgemeinde Bremerhaven Horst Cordes | Stadtkultur Bremen e. V. Malte Prieser | Programmaufsicht, Medienkompetenz und Studierendenschaft N. N. | Unternehmensverbände ­Öffentlichkeitsarbeit im Lande Bremen Alexander Dyx | Verbraucherzent- __ Pressesprecher | Sven Petersen rale Bremen Waltraud Wulff-​Schwarz | Volkshilfe Bre- __ Referentin | Katharina Heitmann merhaven Sigrun Deneke

Personal und Finanzen | Heike Dristram Der Medienrat hat drei Fachausschüsse zur Vorberei- tung seiner Beschlüsse gebildet: Medienkompetenz-Team | Edina Medra, Stephan Hänke, Thorsten Klink Programmausschuss Vorsitzende | Jeannette Querfurth Bürgerrundfunk | Sabine Hartmann, Thomas Beck Rechts- und Finanzausschuss Vorsitzender | Alexander Dyx Der Medienrat Nach entsendenden Organisationen/Einrichtungen Medienkompetenzausschuss 2. Amtsperiode, September 2016 – September 2020 Vorsitzender | Frank Behrens

Vorsitzender | Dr. Robert Hodonyi Stand: 1. Mai 2017

AfD N. N. | Arbeitnehmerkammer Jörg Hendrik Hein | bremen digital media e. V. Maik Wedemeier | Berufs- Arbeitsschwerpunkte der (bre(ma 2016 ständische Organisationen des Handwerks im Land Bremen N. N. | Bremer Jugendring Eiko Theermann | Auch 2016 fielen bei der (bre(ma die folgen- Bremer Muslime Ebru Cengiz | Bremer Rat für Inte­ gration Dr. Sabine Tönsmeyer-​Uzuner | Bundesrat für den wiederkehrenden Tätigkeiten an: Nedderdüütsch Jens Lohse | Bündnis 90/Die Grünen __ Änderung bestehender Zulassungen we- Dr. Ulrike Heuer | CDU Claas Rohmeyer | Deutsche gen Veränderungen der Gesellschafter- Journalistinnen- und Journalisten-​Union Gabriele struktur oder des Programms

↓ 245 Die Medienanstalten | Bremen

__ Beobachtung und Prüfung zugelassener Eine weiter wachsende Aufgabe ist die Programme und bremischer Telemedien Aufsicht über Telemedienangebote. Auch auf die Einhaltung der Lizenzbedingungen, 2016 wurden zahlreiche bremische Anbieter Jugendschutzbestimmungen, Programm- wegen fehlender Impressen angehört. grundsätze und Werbevorschriften __ Prüfung von Programmbeschwerden Medienkompetenz _ Als Netzwerkstelle für __ Teilnahme an Prüfgruppen der KJM (Ju- die Medienkompetenz im Land Bremen orga- gendschutz) und der ZAK (Programm, nisierte die (bre(ma auch 2016 mehrere Netz- Werbung und bundesweite Zulassungen) werktreffen. Zudem wurde der Austausch __ Beratung und Information von Interessen- unseres Netzwerks mit den Medienpolitikern ten, Bürgern und Veranstaltern der Fraktionen in der Bremischen Bürger- __ Programmgespräche mit Veranstaltern schaft ausgebaut. Das gemeinsame Ziel: Die in der Regierungsvereinbarung angekündigte Zulassung und Zuweisung _ Im Februar ​ Medienkompetenzstrategie für das Land Bre- 2016 ging mit Metropol FM ein weiterer Ra- men gemeinsam erarbeiten. diosender in der Stadt Bremen auf Sendung. Zum ersten Mal vergab die (bre(ma 2016 Das deutsch-​türkische Programm konnte ihren Medienkompetenzpreis „Das Ruder“. sich im Ausschreibungsverfahren gegen elf Der Preis ermöglicht mit einer Gesamtsumme Mitbewerber durchsetzen. Ende 2016 wurde von 12.500 ​Euro innovative und nachhaltige eine weitere UKW-​Frequenz in der Stadt Projekte zur Medienkompetenzförderung, ­Bremen ausgeschrieben. Die (bre(ma erhielt die sich mit aktuellen Trends und Phänome- fünf Bewerbungen. Der Medienrat wählte nen befassen. Ausgezeichnet wurden 2016 Ende 2016 das Schlagerprogramm Radio drei Projekte zu den Themen Hate Speech, ­Roland aus, welches Mitte 2017 auf Sendung Cybermobbing und Migration. gehen wird. Gemeinsam mit ihren Kooperationspart- nern veranstaltete die (bre(ma 2016 insge- Medienaufsicht _ Die unter Federführung samt vier medienpädagogische Fachtage zu der (bre(ma erarbeiteten FAQs zu Werbefra- den Themen Mediensucht, Medienarbeit gen auf YouTube nahmen weiter an Fahrt auf mit Jugendlichen, frühkindliche Bildung und und wurden um Hinweise für Instagram, ­Inklusion. Insbesondere der Fachtag „#teil- Twitter und Snapchat ergänzt. Bei der ersten habe“, der Fachkräfte der Behindertenhilfe „Follow the Watchdog“-​Veranstaltung der mit MedienpädagogInnen in den Austausch Medienanstalten in Berlin und bei zahlreichen brachte, gab ganz neue Impulse. Die Vermitt- Folge­veranstaltungen stand die (bre(ma‑Direk­ lung von Medienkompetenz an Menschen torin Social Influencern Rede und Antwort. mit Behinderung ist zu einem neuen Schwer- Ende 2016 wurde ein Monitoring der erfolg- punkt in der Arbeit der (bre(ma geworden. reichsten deutschen YouTube-​Kanäle durch- Für das gemeinsame Projekt „Tu was! geführt, um die Werbepraxis zu überprüfen. Zeig Zivilcourage! Auch im Netz“, bei dem

246 Bremen | Die Medienanstalten

junge MediennutzerInnen Verhaltensregeln Das Jahr 2016 war geprägt von der Neu- für die Kommunikation im Netz erarbeiteten, gestaltung und Modernisierung von Radio wurden die (bre(ma, das ServiceBureau Ju- Weser.TV. Die MitarbeiterInnen des Bürger- gendinformation und die Initiative „Tu was! rundfunks und der Bremischen Landesme- Zeig Zivilcourage!“ mit dem renommierten dienanstalt entwickelten und erprobten ge- klicksafe-​Preis ausgezeichnet. meinsam neue Konzepte. Ende Oktober 2016 Gemeinsam mit dem Landesinstitut für fand eine gemeinsame Klausurtagung zu den Schule bildete die (bre(ma 2016 weitere Lehr- Perspektiven des Bürgerrundfunks von Mit- kräfte zu Mediacoaches aus. Die Media­ gliedern des Medienrats und Mitarbeitern der coaches beraten und unterstützen andere Bremischen Landesmedienanstalt und Radio Lehrkräfte bei der praktischen Medienarbeit. Weser.TV statt. Wichtigste Ergebnisse waren Auch das gemeinsame Projekt „Ausgezeich- die crossmediale Weiterentwicklung der Sen- nete Internet-​ABC-​Schulen“ wurde 2016 an der, die verstärkte Öffnung für neue Nutzer- Grundschulen in Bremen und Bremerhaven gruppen und die Förderung von Angeboten weitergeführt. für Kreativität, Vielfalt und neue Formate.

Bürgerrundfunk _ Die (bre(ma ist Trägerin Forschung und Förderung _ Der Preis für des Bürgerrundfunks Radio Weser.TV mit crossmediale Programminnovationen wurde Radio- und Fernsehsendern in den drei Stand­ Anfang März 2016 zum vierten Mal gemein- orten Bremen, Bremen Nord und Bremer­ sam mit Radio Bremen verliehen. Drei nach- haven. Mit den niedersächsischen Partner- weislich erfolgreiche Crossmedia-​Konzepte sendern Radio Weser.TV Bremer Umland und von Hörfunk- und Fernsehsendern wurden Radio Weser.TV Nordenham werden unter prämiert. dem Motto „4 Sender – ein Programm“ über Im Oktober veranstaltete die (bre(ma 300.000 ​Kabelhaushalte mit lokalem, von ­gemeinsam mit Radio Bremens Jugendwelle den Bürgerinnen und Bürgern selbst produ- Next den ersten 24‑Stunden-Creator-Space ziertem Fernsehprogramm versorgt. Es wer- in Bremen. Junge YouTube-​Talente wurden den zwei unterschiedliche Radioprogramme von Y‑Titty-Star Oguz Yilmaz gecoacht. für Bremen und Umgebung und Bremer­haven Beim Videowettbewerb „Ausweg gesucht und Umgebung produziert. 2016“ stiftete die (bre(ma erneut den Sonder­ Angebote zur Medienbildung werden preis für einen der von Jugendlichen erstell- durch individuell entwickelte Projekte und ten Filme zum Thema „Sucht und Auswege Schulungen realisiert. Kooperationspartner aus Krisen“. sind Schulen, Vereine, die Lebenshilfe Bremer­ haven e. V., das Medienzentrum Bremer­ Weitere Informationen finden! haven, die Volkshochschule, das Pädagogi- www.bremische-landesmedienanstalt.de sche Zentrum, die Quartiersmeisterei und Hörfunk siehe Seite 186 die Kulturkirche.

247 Die Medienanstalten | Hamburg / Schleswig-Holstein

Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH) Anstalt des öffentlichen Rechts

Rathausallee 72-76 | 22846 Tel.: 040 / 36 90 05-0 | Fax: 040 / 36 90 05-55 [email protected] | www.ma-hsh.de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2017

Einnahmen 3.197.000 3.286.000 3.106.000 Rundfunkbeitrag 2 1.941.000 2.011.000 2.585.000 Sonstige Einnahmen 3 1.256.000 1.275.000 521.000

Ausgaben Zulassung und Aufsicht 2.853.000 2.938.000 2.803.000 Forschung – – – Medienkompetenz 284.000 278.000 45.000 Nichtkommerzieller lokaler Hörfunk – – 208.000 Sonstiges 60.000 70.000 50.000

Stellen insgesamt 21 21 21

1 in Euro lt. Haushaltsplan 2 Entsprechend landesrechtlicher Regelung war der tatsächlich der MA HSH zufließende Anteil am Rundfunk- beitrag bis zum 31. März ​2017 auf 23 Prozent begrenzt, ab dem 1. April ​2017 beträgt er 32 Prozent. Weitere 400.000 E​ uro p. a. waren bis Ende März 2017​ an die Filmförderung Hamburg Schleswig-​Holstein abzuführen. 3 Rundfunkabgabe, sonstige Erträge und Entnahmen aus Rücklagen

248 Hamburg / Schleswig-Holstein | Die Medienanstalten

Struktur der Medienanstalt Aufgaben Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH) Die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Hol​ - stein (MA HSH) ist als gemeinsame Medien- anstalt beider Länder zuständig für die Zu- Der Direktor lassung von privatem Rundfunk und die Auf- Direktor | Thomas Fuchs sicht über die von ihr lizenzierten Radio- und Fernsehprogramme. Daneben überprüft sie Stv. Direktor | Dr. Wolfgang Bauchrowitz die Einhaltung der rechtlichen Bestimmun- gen in Telemedien von Anbietern mit Sitz in Bereich Recht, Verwaltung, Technik __ Leiter | Dr. Wolfgang Bauchrowitz Hamburg oder Schleswig-​Holstein. __ Vertreterin | Claudia Neumann Als Kompetenzzentrum für privaten Rund­ Bereich Programm, Medienkompetenz funk und Telemedien fördert sie unter ande- __ Leiter | Dr. Thomas Voß rem die Weiterentwicklung und Einführung __ Vertreter | Michael Wolff neuer Verbreitungstechniken und Programm­ Personal-, Stellenangelegenheiten, Arbeitsrecht formen. Die MA HSH berät Akteure und Nut- __ Leiterin | Claudia Neumann zer im Bereich audiovisuelle Medien, vertritt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit __ Leiterin | Leslie Middelmann die Belange der Bürger gegenüber Programm­ __ Pressesprecherin | Simone Bielfeld anbietern und die Interessen des privaten Rundfunks im dualen Rundfunksystem. Seit dem Inkrafttreten des 6. Medienän- Der Medienrat Vorsitzender | Lothar Hay derungsstaatsvertrags HSH (6. MÄStV HSH) am 1. April 2017 ist die MA HSH zuständig für Stv. Vorsitzende | Roswitha Strauß die Förderung nichtkommerziellen lokalen Hörfunks. Gleichzeitig entfiel die Förderung Anne Abel | Günter Beling | Edda Fels | Kai Flatau | von Medienkompetenzprojekten Dritter als ­Marina Friedt | Martin Kayenburg | Jens Kramer | Tho- gesetzliche Aufgabe der MA HSH. mas Künstler | Dr. Susanne Mayer-​Peters | Elke Putzer | Martin Schumacher | Adrian Ulrich Rechtsgrundlagen

__ Staatsvertrag über das Medienrecht in Hamburg und Schleswig-​Holstein in der Fassung des 6. MÄStV HSH, in Kraft getre- ten am 1. April ​2017

249 Die Medienanstalten | Hamburg / Schleswig-Holstein

Arbeitsschwerpunkte 2016 ­Region Neumünster erteilt und ihm eine UKW-​Übertragungskapazität zugewiesen. Fernsehen _ Am 31. Mai 2016 startete in der In der Region Hamburg ist die digitale Metropolregion Hamburg und im Ballungs- Hörfunkverbreitung 2016 deutlich in Schwung raum Kiel die Einführung des neuen digital-​ gekommen. Mit den im Frühjahr 2017 neu terrestrischen ­Übertragungsstandards DVB‑T2 ​ hinzugekommenen Programmen Radio Ham- HD. Im Rahmen eines vorauslaufenden Pilot- burg und Hamburg Zwei sind in Hamburg betriebs waren 6 HD‑Programme empfang- über die regionale DAB+ Plattform insgesamt bar. Von der generellen Umstellung von DVB‑T 11 private Hörfunkprogramme empfangbar. auf DVB‑T2 am 29. März ​2017 waren alle Berücksichtigt man die bundesweiten DAB+-​ Haushalte in Hamburg und Schleswig-​Hol- Programme sowie die Programme des NDR, stein betroffen, die bislang DVB‑T nutzten. In so ist in Hamburg das Programmangebot Hamburg betraf dies laut Digitalisierungs­ über DAB+ größer als das UKW-Ang​ ebot. Nur bericht der Medienanstalten 2016 circa in Berlin und München sind aktuell noch 175.000 Haushalte,​ in Schleswig-​Holstein mehr Programme über diesen Weg verfüg- circa 180.000. bar. Im Juni ​2016 beantragte die Pro Sieben Sat 1 TV Deutschland GmbH eine Zulassung Programmaufsicht _ Die MA HSH konzen­ für das bundesweite Fernsehspartenpro- trierte sich 2016 vermehrt auf Verstöße in gramm kabel eins Doku bei der MA HSH. Nach Telemedien. Sie prüfte 142 neue Telemedien- Prüfung der ZAK und KEK ist das Programm angebote wegen möglicher Verstöße gegen im September ​2016 mit einer Zulassung der den Jugendmedienschutz, darunter zehn Face­ MA HSH auf Sendung gegangen. book-Profile​ und 120 YouTube-​Unterseiten. Zudem betrieb die MA HSH zahlreiche Tele- Hörfunk _ Am 1. Juni ​2016 ging als erstes medien- ​Verfahren aus den Vorjahren weiter. kommerzielles lokales Hörfunkprogramm in In acht Fällen wurden KJM-​Verfahren einge- Schleswig-Holstein​ „Syltfunk – Söl’ring Radio“ leitet. Die MA HSH erließ drei Beanstandun- auf Sendung. Grundlage war die Zuweisung gen und Untersagungen und verhängte ein einer UKW-​Übertragungskapazität an den Bußgeld. Die Einhaltung der Werbebestim- Veranstalter. Auch für die Region Lübeck hat mungen in Telemedien wurde in 39 Fällen die MA HSH Übertragungskapazitäten zuge- überprüft, in einem weiteren Fall ging es um wiesen. Allerdings konnte „Antenne Lübeck“ die Einhaltung der Programmgrundsätze. bislang aufgrund der schwierigen Frequenz- Wegen unzureichender Anbieterkenn- situation noch nicht auf Sendung gehen. zeichnung von Internetangeboten wurden Im September ​2016 hat die MA HSH 68 Fälle geprüft. Die Mehrzahl der Anbieter zudem dem nichtkommerziellen lokalen Hör- besserte ihr Impressum nach Hinweisen der funkveranstalter Freies Radio Neumünster ​ MA HSH nach. In einem Fall wurde ein Buß- e. V. eine Zulassung für zehn Jahre für die geld verhängt, in einem anderen gab es Be-

250 Hamburg / Schleswig-Holstein | Die Medienanstalten

schwerden mehrerer Nutzer zur Auffindbar- der Task Force „Gemeinsam gegen Hass im keit des Impressums beim Anbieter eines so- Netz“ diskutiert. zialen Netzwerks. Ein Anbieter verstieß wie- Der Entwurf zum 6. MÄStV HSH und die derholt gegen die Anbieterkennzeichnung. damit verbundenen Änderungen waren Bei den übrigen stehen Nachbesserungen Thema auf dem Sommerlichen Empfang der noch aus. MA HSH. 2016 ging die MA HSH außerdem acht Im Bereich Medienkompetenz war die Fällen möglicher Verstöße gegen Jugend- MA HSH bei zwei Veranstaltungen aktiv: schutzbestimmungen im Rundfunk nach. In „Medienbildung an Grundschulen“ war einem Fall wurde eine förmliche Beanstan- Thema des 5. Medienkompetenztags Ham- dung ausgesprochen. burg, der wie schon in 2015 gemeinsam mit Die Einhaltung der allgemeinen Pro- dem Landesinstitut für Lehrerbildung und grammgrundsätze wurde in sechs Fällen Schulentwicklung (LI) ausgerichtet wurde. ­untersucht. Anlässlich des Fachtags „Medienpädagogik In zehn Fällen prüfte die MA HSH die Ein- in der Kita“ präsentierte Prof. Rudolf Kam- haltung der Werbe- und Sponsoringbestim- merl die im Auftrag der MA HSH erstellte mungen, in zwei weiteren Fällen ging es um gleichnamige Expertise. Gewinnspielsendungen. Auch als Herausgeberin ihres Magazins scout widmete sich die MA HSH in zwei Aus- Sonstige Aktivitäten _ Auf dem 7. Hambur- gaben wieder dem Thema Medienkompe- ger Mediensymposium von MA HSH, Hans-​ tenz. Bredow-​Institut und Handelskammer Ham- burg „Und nun zur Werbung! Wie neue Tech- niken und Akteure die Finanzierung medialer Inhalte beeinflussen“ diskutierten Experten aktuelle Fragen und Entwicklungen des Wer- bemarkts. Um Werbung ging es auch bei der MA HSH-Veranstaltung „Die Regulierungs-​ Challenge – Schleichwerbung auf YouTube“ im Rahmen der SocialMediaWeek 2016. Grundlage war das FAQ-​Papier „Antworten auf Werbefragen in sozialen Medien“ der medienanstalten. Weitere Informationen finden! Bei der Veranstaltung „Justiz, ­Gesellschaft www.ma-hsh.de oder Facebook – Wer kommt gegen Hate Fernsehen siehe Seite 125 ­Speech an?“ mit Staatssekretär Gerd Billen Hörfunk siehe Seite 188, 212 wurde die Lage rund ein Jahr nach Gründung

251 Die Medienanstalten | Hessen

Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) Anstalt des öffentlichen Rechts

Wilhelmshöher Allee 262 | 34131 Kassel Tel.: 0561 / 935860 | Fax: 0561 / 9358630 [email protected] | www.lpr-hessen.de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2017

Einnahmen 8.221.100 7.811.300 7.897.600 Rundfunkbeitrag 2 7.516.000 3 7.023.300 7.210.300 sonstige Einnahmen 4 705.100 788.000 687.300

Ausgaben 8.221.100 7.811.300 7.897.600 Zulassung, Aufsicht, Telemedien 5 2.840.700 2.598.400 2.559.000 Medienprojektzentren Offener Kanal 2.145.100 1.968.400 1.967.300 Nichtkommerzieller lokaler Hörfunk 677.700 664.400 670.300 Infrastruktur-/Technikförderung 6 717.700 709.500 750.100 Medienstandortmaßnahmen 504.100 459.100 500.600 Medienkompetenzförderung 1.335.800 1.411.500 1.450.300

Mitarbeiter/Stellen für Zulassung, Aufsicht, Verwaltung 23 23 24 in vier Medienprojektzentren Offener 17 17 17 Kanal 7

1 lt. Haushaltsplan 2 Die Höhe des Anteils der Landesmedienanstalt aus dem Rundfunkbeitragsaufkommen beträgt: 1,8989 % des Beitragsaufkommens pro Haushalt des Landes Hessen. Entsprechend landesrechtlicher Regelung erfolgt eine Kürzung auf 62,5 v. H. des Gesamtvolumens. 3 enthält eine einmalige Nachzahlung für das Vorjahr aufgrund der Umstellung von der Rundfunkgebühr auf den Rundfunkbeitrag 4 Rundfunkabgaben der privaten Hörfunkanbieter, Kostenerlöse, sonstige Erträge und Entnahmen aus Rücklagen. 5 Rundfunk, Telemedien. 6 Technikförderung auch aus Rundfunkabgaben der privaten Hörfunkanbieter. 7 Umrechnungen auf Vollzeitstellen (gerundet)

252 Hessen | Die Medienanstalten

Aufbau der LPR Hessen Rat Hessen Carolin Rauscher (bis 03/2017), Ursula Pöhlig (ab 03/2017) | Deutscher Gewerkschaftsbund Die LPR Hessen hat zwei Organe: Die Versamm­ Jasmin Romfeld | ver.‌di Vereinte Dienstleistungs­ gewerkschaft Rose Nabinger | Hessischer Journalis- lung mit 30 ehrenamtlich tätigen, die Inter- tenverband Jörg Steinbach | Deutscher Beamtenbund essen der Allgemeinheit vertretenden Mit- Hessen Thomas Müller | Vereinigung der hessischen gliedern und den hauptamtlichen Direktor, Unternehmerverbände Dr. Ulrich Kirsch | Arbeits­ der von 40 Mitarbeitenden unterstützt wird. gemeinschaft hessischer Industrie- und Handelskam- mern | Sybille von Obernitz | Verband Freier Berufe in Der Direktor Hessen Dr. Evelin Portz | Landesverband des hessi- Direktor | Joachim Becker schen Einzelhandels e. V. Michael Kullmann | Hessi- scher Bauernverband Armin Müller | Hessischer stv. Direktor | Prof. Dr. Murad Erdemir Handwerkstag Hans-​Werner Schech | Landesmusikrat Hessen Dorothee Graefe-​Hessler | Vorstände der an- Bereich I erkannten Naturschutzverbände Eckehart Blume | Grundsatz, Recht, Telemedien, Technik, Verwaltung Sozialverband VdK Hessen-​Thüringen e. V., Sozial­ Prof. Dr. Murad Erdemir, Hans-​Achim Gutke, Rainer verband Deutschland e. V., Verband der Heimkeh- Rabe, Mattias Mann rer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands e. V. Karl-​Winfried Seif | Landeseltern- Bereich II beirat von Hessen Sven Hild | Bund der Vertriebenen – Programme, Nichtkommerzieller lokaler Hörfunk, Landesverband Hessen e. V. Johann Thießen | Deut- Medienkompetenz, Medienwirtschaft, Presse- und scher Kinderschutzbund – Landesverband Hessen ​ Öffentlichkeitsarbeit e. V. Michael Schröder | Hessischer Jugendring Reiner Annette Schriefers, Michael Fingerling, Sandra B­ ischoff, Jäkel | Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände Sarah Gumz, Christina Uekermann Monika Weber | Arbeitsgemeinschaft der Ausländer- beiräte Hessen Jetty Sabandar | Liga der freien Wohl- Bereich III fahrtspflege in Hessen e. V. Günter Woltering | Hessi- Medienprojektzentren Offener Kanal scher Landtag, CDU-​Fraktion Hugo Klein, MdL | Hessi- Armin Ruda, Wilhelm Behle, Nadine Tepe, Rolf Stroh- scher Landtag, CDU-​Fraktion Armin Schwarz, MdL | mann Hessischer Landtag, SPD-​Fraktion Uwe F­ rankenberger, MdL | Hessischer Landtag, SPD-​Fraktion Kerstin Geis, MdL | Hessischer Landtag, Fraktion Bündnis 90/Die Die Versammlung Grünen Jürgen Frömmrich, MdL Vorsitzender | Winfried Engel Stv. Vorsitzende | Reiner Jäkel, Jörg Steinbach

30 Mitglieder nach entsendenden Organisationen Stellung, Aufgaben und Rechtsgrundlage

Evangelische Kirchen Petra Schwermann | Katholische Die Hessische Landesanstalt für privaten Kirche Winfried Engel | Landesverband der jüdischen Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) ist Gemeinden in Hessen Dr. Jacob Gutmark | Landes- eine unabhängige Anstalt des öffentlichen sportbund Hessen Dr. Susanne Lapp | LandesFrauen- Rechts mit Sitz in Kassel. Sie erfüllt ihre Auf- ↓

253 Die Medienanstalten | Hessen

gaben eigenständig und unterliegt keinen Hörfunkveranstalter analysierte die LPR Hes- Weisungen. Die Rechtsaufsicht führt die Hes- sen auch im Jahr 2016 stichprobenartig und sische Staatskanzlei. Aufgabenschwerpunkte systematisch. Es wurden nur vereinzelt pro- der LPR Hessen sind: Zulassung privater Radio- grammliche Verstöße festgestellt. Zudem gab und Fernsehveranstalter, Rundfunkaufsicht es Beratungsgespräche und schriftliche Hin- (Jugendschutz, Werbung, Programmgrund- weise. Vereinzelt gingen Beschwerden aus sätze), Telemedienaufsicht (Jugendschutz der Bevölkerung ein, die im Hinblick auf die [inhaltlich/technisch], Impressum, Gewalt, Einhaltung der rundfunkrechtlichen Bestim- Pornografie, Extremismus, Werbung), För­ mungen geprüft wurden. Zur klar erkenn­ derung von Medienkompetenz, Förderung baren Trennung von Werbung und Programm der Bürgermedien (Medienprojektzentren gab es zahlreiche Einzelprüfungen. Offener Kanal in Kassel, Gießen, Offenbach/ Rhein-​Main und Fulda sowie nichtkommer- Telemedienaufsicht _ Die LPR Hessen er- zieller lokaler Hörfunk), Förderung der tech- reichten mehrere Beschwerden über Tele­ nischen Infrastruktur, Förderung des Medien­ medienangebote mit möglichen unzulässi- standortes. Rechts- und Arbeitsgrundlage der gen oder entwicklungsbeeinträchtigenden LPR Hessen ist das Hessische Privatrundfunk- Inhalten und zahlreiche Hinweise auf Im- gesetz (HPRG). pressumsverstöße. Bei den Angeboten han- delte es sich auch um Profilseiten in sozialen Arbeitsschwerpunkte der LPR Hessen 2016 Netzwerken und auf Microblogging-​Plattfor- men. Die KJM hatte im März 2015 die Jugend- Zulassungen _ Medienrechtlich unbedenk- schutzprogramme Surf-Sitter PC (Vollversion) lich waren mehrere Änderungen der Inhaber- und Surf-Sitter Plug & Play der Cybits A​ G mit und Beteiligungsverhältnisse bei der RADIO Sitz in Mainz-​Kastel anerkannt. Zu Ende Mai ​ BOB GmbH & Co. KG (Radio BOB!), bei der 2016 hat die Cybits AG diese Anerkennung ­REGIOCAST DIGITAL GmbH (Remix Radio mit nach eigener Aussage vor allem aus wirt- Programmzulieferung sunshine live), bei der schaftlichen Gründen zurückgegeben. RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG (RTL II) und bei der Sport1 GmbH (Sport1.‌fm). Bei den Medienkompetenz _ Insgesamt wurden ­Gesellschaften Radio BOB! und Regiocast über 600 Durchläufe von medienpädagogi- waren Änderungen in der Geschäftsführung schen Projekten der LPR Hessen und ihren ebenfalls unbedenklich. Ihre Lizenzen zurück­ MOKs in ganz Hessen umgesetzt. Wichtige gegeben haben die Peyk Media GmbH (QLAR; Themen, die die medienpädagogische Arbeit Samanyolu TV Avrupa) und die ­Regiocast der LPR Hessen besonders betrafen, waren: ­Digital GmbH (Litera; 90elf). Web 2.0, Nachrichten und Medienbericht­ erstattung, Gegen Gewalt und Rassismus und Rundfunk-​Aufsicht _ Die Programme der in erste Pilotprojekte zum Thema Medien und Hessen lizenzierten privaten Fernseh- und Migration. Das größte Betätigungsfeld im

254 Hessen | Die Medienanstalten

Medienkompetenzbereich waren die Schulen, Medien kaum zu Wort kommen. Sie greifen an denen wie an keinem anderen Ort die in ihrer Berichterstattung Themen auf, die in Möglichkeit gegeben ist, Kinder und Jugend- den etablierten Medien weniger Beachtung liche aller sozialen Schichten gleichermaßen finden und stellen so eine publizistische Er- zu erreichen. Dabei richten sich die medien- gänzung dar. Seit bereits 20 Jahren senden pädagogischen Angebote der LPR Hessen ins- sieben NKLs in Hessen ein vielfältiges Pro- besondere an Erzieher, Lehrkräfte, Betreuer gramm und sind damit zu einer festen Säule in der außerschulischen Kinder- und Jugend- in der hessischen Medienlandschaft gewor- arbeit und Eltern, damit diese medienfit wer- den. Die NKLs in Kassel, im Werra-Meißner-­ den. Ziel ist es, dass die Pädagogen die Me­ Kreis, in Marburg, Frankfurt, Wiesbaden, dienbildungsangebote in ihre Arbeit integ- Darmstadt und Rüsselsheim finanzieren sich rieren und selbstständig umsetzen. aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Förder- mitteln der LPR Hessen. Werbung und Spon- Medienprojektzentren Offener Kanal soring im Programm sind unzulässig. (MOK) _ Im Rahmen einer bundesweiten Fachtagung in Kassel zum 30‑jährigen Beste- Mediathek Hessen _ Weltweiten und ständi­ hen der Bürgermedien wurde die bisherige gen Zugang zu Bewegtbildern aus Hessen bie- Bereichsleiterin für die hessischen Offenen tet die Plattform www.mediathek-hessen.de‌ . Kanäle, Angelika Jaenicke, in den Ruhestand Von ‚Essen und Trinken‘ bis zu ‚Wissenschaft verabschiedet. und Bildung‘ bietet die Mediathek einen um- Auf Initiative des MOK Kassel beteiligten fangreichen Überblick über verschiedenste sich knapp 20 Offene Kanäle aus 7 Bundes- Aktivitäten in Hessen. Von fast 20 Partnern ländern an den bundesweiten Themenaben- ‚gespeist‘ – darunter den vier Offenen Kanä- den zum Tag des Museums sowie zum Inter- len und auch den Regionalprogrammen von nationalen Kurzfilmtag. An den rund 320 ge- RTL und SAT.1 – sind die Themen vielfältig. zielt ausgewählten Projekten zur Vermittlung Die Statistik zeigt das große Interesse an Be- von Medienbildung an den vier Standorten wegtbildern aus Hessen. Die Mediathek hatte nahmen 7.300 ​Kinder, Jugendliche, Studie- in 2016 mehr als 1,3 Mio. Besucher. rende, Erzieher und Lehrkräfte teil. Die Zahl der Kooperationspartner stieg im Vergleich zum Vorjahr auf über 220 Einrichtungen, ­Verbände, Vereine, Kitas, Schulen und Hoch- schulen. Weitere Informationen finden! Nichtkommerzieller lokaler Hörfunk (NKL) _ www.lpr-hessen.de Nichtkommerzielle Lokalradios bieten vielen Fernsehen siehe Seite 125 unterschiedlichen Gruppen der Gesellschaft Hörfunk siehe Seite 190 im lokalen Raum ein Forum, die in anderen

255 Die Medienanstalten | Mecklenburg-Vorpommern

Medienanstalt Mecklenburg- Vorpommern (MMV) Anstalt des öffentlichen Rechts

Bleicherufer 1 | 19053 Schwerin Tel.: 0385/55881-12 | Fax: 0385/55881-30 [email protected] | www.medienanstalt-mv.de

Personal und Finanzen

2015 1 2016 2 2017 3

Einnahmen 2.931.500 2.694.800 2.680.300 Rundfunkbeitrag 2.764.000 2.642.200 2.662.200 Sonstige Einnahmen 167.500 52.600 18.100

Ausgaben 2.931.500 2.694.800 2.694.800 Personalausgaben 1.408.600 1.465.200 1.521.600 Gremienmitglieder 69.700 71.500 71.500 sächliche Verwaltungsausgaben 716.300 629.900 535.200 Zuwendungen/Projektförderungen 469.300 455.200 500.400 Investitionen 125.000 73.000 51.600 Besondere Finanzierungsausgaben/ 142.600 0 0 Übertragbare Rücklagen

Mitarbeiter/Stellen 20 20 19

1 in Euro laut Jahresabschluss 2 in Euro laut Nachtragshaushalt 3 in Euro laut Haushaltsplan

Rechtsgrundlagen durch Beschluss des Medienausschusses M‑V am 25. April ​2012 __ Rundfunkgesetz für das Land Mecklen- __ weitere Satzungen der MMV sind abruf- burg- ​Vorpommern (RundfG M‑V) vom bar unter www.medienanstalt‑mv.‌de 20. November 2003, zuletzt geändert am __ Rechtsgrundlagen, die für alle Landes­ 9. April 2015 medienanstalten Gültigkeit haben, siehe __ Hauptsatzung der MMV, zuletzt geändert www.‌die-​medienanstalten.‌de

256 Mecklenburg-Vorpommern | Die Medienanstalten

Struktur der MMV Aufgaben

Organe und Gremien der MMV sind der Die MMV ist eine rechtsfähige Anstalt des öf- ­Medienausschuss Mecklenburg-Vorpommern​ fentlichen Rechts mit Dienstherrenfähigkeit und der Direktor. und dem Recht zur Selbstverwaltung. Sie hat ihren Sitz in der Landeshauptstadt Schwerin. Der Direktor Wesentliche Aufgaben der MMV sind: Direktor | Bert Lingnau (seit 12. März ​2016) __ die Wahrnehmung der Landesinteressen bei der fernmeldetechnischen Planung Referate von Übertragungskapazitäten sowie deren __ Stellvertreterin des Direktors und Justiziarin | Feststellung, Zuordnung und Zuweisung Jana Bethge __ Medienbildung und Offene Kanäle | an den öffentlich-​rechtlichen und an den René Dettmann privaten Rundfunk __ Programm, Jugendschutz und Werbung | __ Erteilung, Rücknahme und Widerruf von Susanne Rieger Erlaubnisbescheiden zur Veranstaltung __ Verwaltung | Simone Masche __ von Rundfunk in privater Trägerschaft Technik | Reinhard Schwedt __ die Programmaufsicht (auch über Tele­ medien) Der Medienausschuss __ Offene Kanäle, Förderung von Medien- Vorsitzende | Marleen Janew kompetenz, Pilotprojekte

5. Amtsperiode: 29. Februar 2012 – 29. März 2017 6. Amtsperiode: 29. März ​2017 – 28. März ​2022 Arbeitsschwerpunkte der MMV 11 Mitglieder von in M-V beheimateten Organisationen werden entsandt. Die Übertragung von lokalen TV‑Program- men auch über Satellit – dieses Gemein- Deutscher Journalisten-​Verband M‑V Marleen Janew | Künstlerbund M‑V Jörg Velten | LIGA der Spitzenver- schaftsprojekt mit der mabb wurde 2016 bände der freien ­Wohlfahrtspflege in M‑V Christina weitergeführt und außerdem bis August ​ Hömke | Ev.-​Luth. Kirche in Norddeutschland Dorothea 2018 verlängert. Der gemeinsame Satelliten­ Strube (bis 29. 03. 2017) | ­Erzbistum Berlin, Propstei kanal BB‑MV-​Lokal‑TV, auf dem über 20 Sen- der Katholischen Kirche in Vorpommern Dr. Christian der aus Berlin, Brandenburg und Mecklen- Berkenkopf (seit 29. 03. 2017) | dbb beamtenbund und burg- ​Vorpommern zu empfangen sind, leis- tarifunion m‑v Dietmar Knecht (bis 29. 03. 2017) | ver.di tet einen wichtigen publizistischen Vielfalts- Bezirk Schwerin Diana Markiwitz (seit 29. 03. 2017) | Industrie- u. Handelskammer Schwerin Angela Preuß | beitrag, ist aber noch zu wenig bekannt. Die Städte- u. Gemeindetag M‑V Dr. Reinhard Dettmann | Bekanntheit soll 2017 verbessert werden. Bauernverband M‑V Katrin Kauer | Tourismusverband Das Engagement der Medienanstalt in M‑V Dr. Wolfgang Kraatz | Verbraucherzentrale M‑V der Medienbildung wurde auch 2016 fortge- Petra Willert | Landessportbund M‑V Torsten Haver- setzt durch die zielgerichtete, konkrete Um- land

257 Die Medienanstalten | Mecklenburg-Vorpommern

setzung der „Kooperationsvereinbarung zur 2015 eine Lizenz. Radio Teddy, das seit 1. Sep- Förderung der Medienkompetenz in Mecklen­ tember ​2014 auch in Stralsund über UKW burg-V​ orpommern“. Bis Ende 2018 werden auf verbreitet werden darf, ist seit 18. Mai ​2016 ihrer Grundlage Medienbildung und Medien- dort zu hören. kompetenz im Land weiter gefördert und ent- Die Fernsehveranstalter Verein für Ju- wickelt. gendeinrichtungen Nordwestmecklenburg ​ e. V. (Grevesmühlen TV), neu’eins GmbH Lizenzen _ Am 27. April ​2016 beschloss der (neueins) und TV M‑V GmbH & Co. KG Medienausschuss, fünf der sechs im No­ (TV:Schwerin) erhielten 2016 jeweils Zu­ vember ​2015 ausgeschriebenen UKW-​Über- lassungsverlängerungen um zehn Jahre für tragungskapazitäten an die MVP Lokalradio ihre lokalen/regionalen TV‑Programme und GmbH (Berlin) zu vergeben. Sie startete ihr dürfen diese nun jeweils bis zum 31. Dezem- Programm radio B2 am 1. September 2016 in ber ​2025 verbreiten. Der Heimatverein Bad Schwerin, Rostock und Stralsund. Am 15. März ​​ Kleinen e. V. erhielt eine Sendegebietserwei- 2017 wurde der Sendebetrieb in Greifswald terung, er darf sein nichtkommerzielles Pro- aufgenommen, in Wismar soll dies im Früh- gramm lokal tv nwm seit dem 1. August 2016 sommer 2017 geschehen. Die Lizenz wurde nun im Großraum Westmecklenburg bis zum für ein kommerzielles lokales/regionales Hör­ 31. Juli ​2026 verbreiten. Die Inselfernsehen funkvollprogramm für zehn Jahre – vom Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG (Rügen 1. September 2016 bis zum 31. August 2026 – TV) gab ihre Lizenz zum 31. August ​2016 zu- erteilt. rück, dafür ging die Stralsunder FAS GmbH Die sechste noch zu vergebende UKW-​ ab 1. April ​2016 mit ihrem neuen Programm Übertragungskapazität in Stralsund – so der Rügen TV auf Sendung. Beschluss des Medienausschusses Ende Mai ​ 2016 – erhielt die RNO Rhein-​Neckar-​Oden- Medienkompetenz _ Im Jahr 2016 förderte wald Radio GmbH & Co. KG (Mannheim) für die MMV 22 Medienkompetenzprojekte in ihr Programm sunshine live. Dies war bis Mecklenburg-​Vorpommern mit insgesamt März ​2017 noch nicht aufgeschaltet. Diese 200.000 E​ uro. Unterstützt wurden vor allem ­Lizenz für ein kommerzielles lokales/regiona- Projekte, die Kinder und Jugendliche, aber les Hörfunkvollprogramm gilt ebenfalls für auch Ältere medienpädagogisch in die Welt zehn Jahre – vom 1. September 2016 bis zum der elektronischen Medien begleiten. 31. August 2026. 2016 unterstützte die Medienanstalt er- Radio Paradiso ist seit dem 3. Februar​ neut die bundesweiten Projekte FLIMMO, 2016 in Schwerin und seit dem 18. Mai ​2016 ­juuuport und Internet-​ABC, vergab zum elf- in Stralsund über UKW zu hören – in diesen ten Mal den Medienkompetenz-​Preis M‑V Städten hatte die Lizenznehmerin, die Evan- und förderte wieder das Ostsee-​Jugendme- gelischer Presseverband Norddeutschland diencamp. Enge Kooperationspartner in vie- GmbH (Kiel), jeweils schon seit dem 1. Januar ​ len Projekten sind das Landeskriminalamt

258 Mecklenburg-Vorpommern | Die Medienanstalten

M‑V und der Landesdatenschutz M‑V, zum Auch die Gewinnspielaktionen der Hör- Beispiel im Projekt „Medienscouts MV“, in funkveranstalter in M‑V wurden stichproben­ dem junge Leute für Peer‑to-​Peer-​Projekte artig ausgewertet. Es mussten keine pro- ausgebildet werden. grammaufsichtlichen Maßnahmen einge­ Auch 2017 wird die MMV wieder 22 Me­ leitet werden. dienkompetenz-​Projekte in M‑V mit insge- 2016 gab die MMV das Verfahren wegen samt 215.000 ​Euro fördern. der Verbreitung rechtsextremer Inhalte in einem Internetangebot an die Staatsanwalt- Öffentlichkeitsarbeit _ Auf dem MMV-​Me- schaft ab. Einige Verfahren gegen andere dientreff am 15. Juni 2016 in Schwerin wurde Telemedienanbieter aus M‑V befanden sich unter dem Titel „Aufklärung statt Aufregung. noch in Bearbeitung oder konnten eingestellt Demokratie und Medien in Deutschland“ werden. über desorientierende und extremistische Medieninhalte sowie die Rolle der Medien Medienforschung _ Seit November ​2011 und ihre Bedeutung für eine funktionierende entwickelt die Universität Greifswald im Auf- Demokratie diskutiert. Der Direktor der Me- trag der MMV einen „Medienkompass M‑V“, dienanstalt, Bert Lingnau, würdigte im dem der bisher rund 80 Angebote für Bildungs- Vortrag „Aufklärende Aufsicht“ das 25‑jäh- projekte (z. B. über Handys, Cybermobbing rige Jubiläum der MMV. oder TV‑Inhalte) für den schulischen und ­außerschulischen Bereich, für Kinder, Jugend- Programmaufsicht/Telemedien _ Der Me- liche und Erwachsene enthält. Im September ​ dienausschuss stellte im Programm von 2015 wurden weitere Ergebnisse in Form Stralsund TV einen Verstoß fest: Ein Inter- eines Ringordners für Schulen veröffentlicht. view mit dem Bürgermeister Stralsunds ent- 2016 kamen Angebote für Seniorinnen und sprach nicht den anerkannten journalisti- Senioren hinzu: Der „Medienkompass M‑V schen Grundsätzen, die Vorabsprachen mit (II)“, im Februar ​2017 der Öffentlichkeit vor- dem Politiker gingen zu weit, sodass die jour- gestellt, enthält rund 30 Angebote für Me­ nalistische Unabhängigkeit nicht ausreichend dienbildung im mittleren und höheren Alter. gewahrt war. Die Geschäftsführer und Programmver- antwortlichen der lokalen und regionalen Fernsehveranstalter in M‑V mussten verein- zelt auf die Einhaltung der gesetzlichen Vor- Weitere Informationen finden! schriften zur klar erkennbaren Trennung von www.medienanstalt-mv.de Werbung und Programm und zur ordnungs- Fernsehen siehe Seite 126 gemäßen Kennzeichnung von Dauerwerbe- Hörfunk siehe Seite 193 sendungen hingewiesen werden.

259 Die Medienanstalten | Niedersachsen

Niedersächsische Landesmedien- anstalt (NLM) Anstalt des öffentlichen Rechts

Seelhorststraße 18 | 30175 Hannover Tel.: 0511/284770 | Fax: 0511/2847736 [email protected] | www.nlm.de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2017

Gesamteinnahmen 9.899.177 9.923.448 9.560.165 Einnahmen aus der Rundfunkgebühr (netto) 9.486.210 9.399.872 8.988.821 Einnahmen aus Rücklagen 249.750 373.635 463.694 sonstige Einnahmen 163.217 149.941 107.650

Gesamtausgaben 9.899.177 9.923.448 9.560.165 Personalkosten 2 2.128.027 2.133.190 2.024.086 Sachkosten 1.164.242 1.173.705 1.052.459 Bürgerrundfunk 5.032.000 5.095.913 4.971.000 Technikförderung 25.000 105.000 170.000 Forschung 71.420 157.140 71.420 Medienkompetenz und Ausbildung 1.087.071 1.100.700 1.143.400 Rücklagen und sonstige Ausgaben 391.417 157.800 127.800

Mitarbeiter 28 28 28

1 in Euro lt. Haushaltsplan 2 incl. Zuführung zu Rückstellungen

260 Niedersachsen | Die Medienanstalten

Struktur der NLM Henke | Unternehmerverbände Nils Fröhlich, Ortrud Wendt | Handwerksverbände Bettina Meyer-​Burk- Die NLM besteht aus zwei Organen: der Ver- hardt | Verband der Freien Berufe Dagmar Beck-​Bever | Landvolk Gabi von der Brelie | Landesfrauenrat Bri- sammlung und dem Direktor/der Direktorin. gitta Franke | Landesjugendring Steffen Stubenrauch-​ Kämpfe | Landessportbund Gabriele Wach | Landes- musikrat Hannes Piening | Film & Medienbüro Dr. Der Direktor Julia Dordel | Deutscher Journalisten-​Verband Elisa- Direktor | Andreas Fischer beth Harries | Verband Nordwestdeutscher Zeitungs- verlage und Verband der Zeitschriftenverlage Stefan __ Stellvertreter des Direktors und Justiziar | Borrmann | Landesverband Bürgermedien Wolfgang Christian­ Krebs Wulf | Deutscher Lehrerverband, Verband Bildung __ Verwaltung, Finanzen, Personal | Ute Lattmann und Erziehung und Gewerkschaft Erziehung und Wis- __ Bürgerrundfunk, Medienkompetenz | senschaft Gitta Franke-​Zöllmer | Deutscher Kinder- Dr. Klaus-Jürgen Buchholz schutzbund Simon Kopelke | Landesarbeitsgemein- __ Programm, Telemedien | Dr. Dietmar Füger schaft Freie WohlfahrtspflegeMichael Grünberg | __ Technik | Dr. Ing. Dirk Jaeger Lesben- und Schwulenverband Benjamin Rottmann | __ Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit | Uta Spies Flüchtlingsrat Anke Egblomassé | Verbraucherzen­trale Arnd Onnasch | Kulturelle Jugendbildung Holger Tepe | Umweltverbände (Bund für Umwelt und Naturschutz Die Versammlung und Naturschutzbund) Dorothea Steiner | Humanisti- Vorsitzende | Elisabeth Harries scher Verband Klaus Wenzel | Landesarmutskonfe- renz Klaus-​Dieter Gleitze | Landesarbeitsgemein- 7. Amtsperiode: 1. September ​2016 – 31. August ​2022 schaft Soziokultur Gerd Dallmann | Arbeitsgemein- 38 Mitglieder nach entsendenden Institutionen schaft der Familienverbände Christine Volland

CDU in Niedersachsen Jens Nacke (MdL) | SPD-​Landes- verband Niedersachsen Petra Emmerich-Kopatsch​ (MdL) | FDP Landesverband Niedersachsen Ulrike Besondere Aufgaben und Kuhlo | BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landesverband Rechtsgrundlagen Niedersachsen Gerald Heere (MdL) | Kommunale Spit- zenverbände Dr. Marco Trips | Konföderation evange- Die Niedersächsische Landesmedienanstalt lischer Kirchen in Niedersachsen Andrea Radtke | Ka- (NLM) ist eine selbstständige Anstalt des öf- tholisches Büro Niedersachsen Prof. Dr. Felix Bernard | Landesverband der Jüdischen Gemeinden und Lan- fentlichen Rechts mit Sitz in Hannover. desverband der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen Dr. Rebecca Seidler | DITIB-​Landesver- Aufgaben der NLM sind insbesondere: band der Islamischen Religionsgemeinschaften, die __ die Zulassung privater Rundfunkveran- SCHURA Niedersachsen – Landesverband der Muslime stalter und die Alevitische Gemeinde Deutschland Sümeyra __ die Beobachtung und rechtsaufsichtliche Kilic | Deutscher Gewerkschaftsbund Lea Arnold, Kontrolle der Programme der in Nieder- ­Wilfried Bartz | Vereinte Dienstleistungsgesellschaft Lutz Kokemüller | Deutscher Beamtenbund Joachim sachsen lizenzierten Rundfunkveranstal-

261 Die Medienanstalten | Niedersachsen

ter und die Aufsicht über die privaten An- die unbefristete Verlängerung der Zulassung bieter von Telemedien im Anwendungs- des Programms RTL Passion, einem 24‑stün- bereich des JMStV digen Unterhaltungsspartenprogramm ins- __ die Entscheidung über die Weiterverbrei- besondere mit „frauenaffinen Dramen und tung von Rundfunkprogrammen und Tele- Serienhighlights“. Im Bereich Fernsehauf- medien in Kabelanlagen sicht lag der Schwerpunkt auf der Fortfüh- __ die Förderung des Bürgerrundfunks ein- rung von werberechtlichen Verfahren, die schließlich seiner Verbreitung zum Teil durch gerichtliche Entscheidungen __ die Initiierung und Unterstützung von abgeschlossen werden konnten. Gegenstand Projekten im Bereich Medienpädagogik waren Fälle, in denen Programmhinweise auf __ die Unterstützung von Forschungsprojek- andere Fernsehprogramme, die der Veran- ten im Rundfunkbereich stalter selbst veranstaltet oder die ihm zuge- __ die Förderung rundfunktechnischer Infra- rechnet werden können, im Werbe­block aus- struktur für digitalisierte Übertragungs- gestrahlt wurden, ohne die danach folgenden techniken und die Förderung neuartiger weiteren Werbespots erneut als Werbung zu Übertragungstechniken nach Maßgabe kennzeichnen. Das Verwaltungs­gericht Han- des RStV nover hat die Sichtweise von ZAK und NLM, nach der dies eine unzulässige Vermischung Rechtsgrundlagen: von Werbung und Programm und somit eine __ Niedersächsisches Mediengesetz in der Verletzung des rundfunkrechtlichen Tren- Neufassung vom 18. 02. 2016 nungsgrundsatzes darstellt, in zwei Urteilen __ Hauptsatzung der NLM in der Fassung im November bestätigt. Zudem wurde ein vom 14. Januar 2010, zuletzt geändert am Fall eines Verstoßes gegen das Gebot der 02. 06. 2016 Trennung von Werbung und Programm in einem Fensterprogramm eines Veranstalters Arbeitsschwerpunkte der NLM 2016 von Sendezeit für unabhängige Dritte im Programm RTL beanstandet. Fernsehen, Hörfunk und Internet _ Mit Der Verbesserung der Frequenzsituation dem Programm RTL Plus wurde im Mai 2016 der privaten niedersächsischen lokalen und ein weiteres Fernsehspartenprogramm der regionalen Hörfunkprogramme widmete sich Mediengruppe RTL zugelassen. Das Programm die NLM auch in 2016. So wurden intensive ist ein Unterhaltungsprogramm, das schwer- Gespräche mit der Bundesnetzagentur und punktmäßig auf deutsche Filme und Serien, dem NDR über eine mögliche Verbesserung Show und Comedy, Gerichts- und ­Game­shows der Frequenzen von Radio Hannover geführt. sowie Doku-​Soaps und Real-Life-​Formate Diese Gespräche werden 2017 zu einem setzt. Das Programm soll den Zuschauern lt. ­Frequenzwechsel von Radio Hannover füh- Sender ein „Wiedersehen mit echten RTL ren. Außerdem wurden UKW-​Übertragungs- Klassikern“ ermöglichen. Im Oktober erfolgte kapazitäten für die Verbreitung von kommer-

262 Niedersachsen | Die Medienanstalten

ziellem lokalen oder regionalen Hörfunk im Die Basis bilden die sechs NLM-​Multimedia- Bereich Wilhelmshaven/Jever ausgeschrie- mobile, die jedes Jahr rund 3.500 Multiplik​ a- ben und an den einzigen Bewerber – die toren, darunter ­überwiegend Lehrkräfte, Radio Nordseewelle GmbH & Co. KG – ver­ fortbilden, langjährige Qualifizierungskoope­ geben, die damit ihr Sendegebiet erweitern rationen mit dem Kultus- und dem Sozial­ kann. ministerium, eine Vielzahl von Beratungs­ Die Aufsichtstätigkeit der NLM im Bereich angeboten zur Nutzung moderner Medien Internetaufsicht erstreckte sich im Jahr 2016 sowie die Förderung innovativer Projekte. vorwiegend auf Seiten mit politisch extre- men Inhalten, die nach § 4 Abs. 1 JMStV unzu- Öffentlichkeitsarbeit _ Die Ergebnisse der lässig waren, sowie Seiten, die indizierte oder 4. Reichweitenuntersuchung zur Nutzung pornografische Inhalte ohne hinreichende und Akzeptanz des Bürgerrundfunks und der ­Sicherung zugänglich machten. kommerziellen Lokalradios in Niedersachsen wurden anlässlich des Niedersächsischen Bürgerrundfunk und Medienkompetenz _ Mediengespräches am 14. Juni ​2016 in Han- Niedersachsen ist Standort von 15 nichtk​ om- nover vorgestellt. Vertreter des Landesver- merziellen und gemeinnützigen Veranstal- bandes Bürgermedien, der kommerziellen tern von Bürgerrundfunk. Lokale Berichter- Lokalradios, der GfK MCR, des Hans-​Bredow-​ stattung als publizistische Ergänzung, offene Instituts und der NLM diskutierten die Be- Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger an funde der Langzeituntersuchung des Hör- der Programmgestaltung und die Vermitt- funks in Niedersachsen. Der Safer Internet lung von Medienkompetenz sind seit 2002 Day (SID) 2016 gab Jugendlichen auf www. die zentralen und gesetzlich bestimmten juuuport.‌de erstmals die Möglichkeit einer Aufgaben des niedersächsischen Bürger- Live-​Beratung. Das neue hauptamtliche rundfunks. 2016 hat die NLM zwei große Stu- ­juuuport-​Team stellte sich und seine Arbeit dien durchgeführt: Zum einen wurden die zudem im Rahmen einer Pressekonferenz vor. Reichweiten aller lokalen kommerziellen und Die von 20 Medienunternehmen und der nichtkommerziellen Hörfunkveranstalter er- NLM gemeinsam veranstaltete 19. Media mittelt. Zum anderen sind die Programme Night Hannover und der Niedersächsische des nichtkommerziellen Bürgerfernsehens Medienpreis 2016 repräsentierten Nieder- und kommerziellen Lokalfernsehens evaluiert sachsen als Medienstandort. worden. Die Ergebnisse sind auf der NLM-​ Homepage abrufbar. 2017 steht erneut die Studie „Hörfunklandschaft Niedersachsen“ Weitere Informationen finden! an, eine Inhaltsanalyse, die auch alle nieder- www.nlm.de sächsischen Bürgerradios erfasst. Die NLM ist Fernsehen siehe Seite 126 darüber hinaus zentraler Förderer medien­ Hörfunk siehe Seite 195 pädagogischer Angebote in Niedersachsen.

263 Die Medienanstalten | Nordrhein-Westfalen

Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) Anstalt des öffentlichen Rechts

Zollhof 2 | 40221 Düsseldorf Tel.: 0211/770070 | Fax: 0211/727170 [email protected] | www.lfm-nrw.de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2017

Einnahmen 19.869.000 20.554.000 18.748.000 Rundfunkbeitrag 16.429.000 17.107.000 15.516.000 sonstige Einnahmen (ohne 1.478.000 1.470.000 707.000 Wertsteigerungen)­ aus Rücklagen/Haushaltsresten 1.962.000 1.977.000 2.525.000

Ausgaben 19.869.000 20.554.000 18.748.000 Personalkosten (ohne Rückstellung 7.291.000 6.953.000 7.196.000 Altersversorgung) Sachkosten 3.537.000 3.913.000 4.155.000 Förderung Bürgermedien Fernsehen/ 1.917.000 1.882.000 1.425.000 Hörfunk Technikförderung 411.000 595.000 645.000 Förderung Medienkompetenz und 3.305.000 3.292.000 2.652.000 Ausbildung sonstige Förderungen 3.147.000 3.650.000 2.273.000 Rücklagen/Haushaltsreste 261.000 269.000 402.000

Mitarbeiter 63 65 65

1 in Euro lt. Wirtschaftsplan

Rechtsgrundlagen __ Rechtsgrundlagen, die für alle Landes­ medienanstalten Gültigkeit haben, siehe __ Landesmediengesetz Nordrhein-Westfalen www.die-medienanstalten.de/Service (LMG NRW) in der Fassung vom 18. De- __ Satzungen der LfM zember 2014

264 Nordrhein-Westfalen | Die Medienanstalten

Struktur der LfM und Kommunikationskultur (GMK) Dr. Christine Ketzer | Landesverband Bürgerfunk NRW ​e. V. (LBF)/Interessen- Die LfM besteht aus zwei Organen: dem verein gemeinnütziger Rundfunk im Lande NRW, Lan- desverband Gemeinnütziger Bürgermedien e. V. (IGR)/ ­Direktor und der Medienkommission. Landesarbeitsgemeinschaft Bürger- und Ausbildungs- medien NRW e. V. (LABAM)/Campusradio NRW e. V. ­Jürgen Mickley | Arbeitsgemeinschaft der Spitzen­ Der Direktor verbände der freien Wohlfahrtspflege NRW Markus Direktor | Dr. Tobias Schmid Lahrmann | Frauenrat NRW/LAG der Familienverbände NRW Susanne Schumann-​Kessner | Deutscher Kinder- __ Justiziarin und stv. Direktorin | Doris Brocker schutzbund NRW/Arbeitsgemeinschaft Kinder- und __ Regulierung | Doris Brocker (kommissarisch) Jugendschutz (AJS) Marlis Herterich | Landesjugend­ring __ Förderung | Mechthild Appelhoff NRW Roland Mecklenburg | Sozialverband Deutsch- __ Zentrale Dienste | Volker Barth land NRW/­Sozialverband VdK NRW Horst Vöge (bis 30. 11. 2016)/ Peter Jeromin (ab 06. 12. 2016) | Landes- seniorenvertretung NRW Jürgen Jentsch | Verbraucher­ Medienkommission zentrale NRW/LAG der Verbraucherverbände Dr. Iris 6. Amtsperiode: 27. Februar ​2015 – Februar 2021 van Eik | Landessportbund NRW Stefan Klett | An­ erkannte Naturschutz­verbände NRW Rainer Polke | Vorsitzender | Prof. Dr. Werner Schwaderlapp Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migran- tenvertretungen NRW Engin Sakal | Landesbehinder- Landtag NRW Ernst-​Wilhelm Rahe MdL, Sabine Kelm-​ tenrat NRW e. V. Getrud Servos | Vereinigung der Indus- Schmidt, Claudia Walther, Hermann-​Josef Arentz, trie- und Handelskammern NRW e. V. Prof. Dr. Werner Christiane Bertels-​Heering, Stefan Engstfeld MdL, Schwaderlapp | Bundesverband Informationswirt- ­Thomas Nückel MdL, Daniel Schwerd MdL | Evangeli- schaft, Telekommunika­tion und neue Medien e. V. sche Kirchen in NRW Volker König | Katholische Kirche (­BITKOM)/eco – Verband der deutschen Internetwirt- Ulrich Lota | Landesverbände der jüdischen Kultus­ schaft e. V. Dr. Isabel Tilly | Zeitungsverlegerverband gemeinden von Nordrhein und Westfalen/Synagogen-​ Nordrhein-​Westfalen e. V. (ZVNRW) Carsten Dicks | Gemeinde Köln Zwi Hermann Rappoport | DGB NRW Alevitische Gemeinde Deutschland e. V. Ufuk Cakir | Julia Bandelow | Gewerkschaft ver.‌di, Landesbezirk DBB NRW Beamtenbund und Tarifunion Andreas NRW, Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-​ Bartsch | Europa-​Union NRW Wolfram Kuschke | Lan- Union (dju) Udo Milbret | DJV‑NRW Ulrike Kaiser | Arbeit­ desarbeitsgemeinschaft Lesben in NRW e. V./Schwules geberverbände NRW/Nordrhein-​Westfälischer Hand- Netzwerk NRW e. V. ­Caroline Frank | Verband Deutscher werkstag Dr. Frank Wackers | Landesrektorenkonferenz Schriftsteller (VS) Gitta Edelmann | Mitglied gem. § 93 NRW/Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulen Abs. 5 LMG NRW Michael Rubinstein NRW Prof. Dr. Hartmut Ihne | Landesverband der Volks- hochschulen NRW/Gesprächskreis für Landesorganisa- tionen der Weiterbildung NRW Frauke Heitmann | Lan- desmusikrat NRW/Bundesverband bildender Künstle- Besondere Aufgaben und Rechtsgrundlagen rinnen und Künstler NRW/Kulturrat NRW Stephan Brüggenthies | Filmbüro NW/Film- und Medienverband Gestaltende Aufgaben: NRW e. V. Claudia Droste-​Deselaers | LAG Lokale Me- __ dienarbeit NRW e. V./Gesellschaft für Medienpädagogik Schaffung von Rahmenbedingungen für die Entwicklung des privaten Rundfunks, ↓

265 Die Medienanstalten | Nordrhein-Westfalen

__ Zulassung von Rundfunkveranstaltern, den gegen Plattformanbieter befasste sich __ Sicherung der Programmvielfalt, die LfM insbesondere mit der chancenglei- __ Förderung der Medienkompetenz und Bür- chen und diskriminierungsfreien Ausgestal- germedien, tung der Entgelte. Die entsprechenden Ver- __ Förderung der Digitalisierung. fahren sind noch nicht abgeschlossen. Bei den analogen Kabelnetzen der Unity- Aufsichtsbezogene Aufgaben: media NRW GmbH war die LfM mit der Digi- __ Überwachung der Einhaltung der Zulas- talisierung analog genutzter Kapazitäten zur sungsbedingungen und Meinungsvielfalt, Vorbereitung der vollständigen Digitalisie- __ Überwachung der Regelungen des Jugend- rung der Netze befasst. schutzes, der Werbung sowie der Pro- grammgrundsätze, Medienkompetenz _ Die Projekte klicksafe, __ Aufsicht über Telemedien. Internet-​ABC und Handysektor wurden fort- geführt. Besondere Relevanz hatte das Thema Arbeitsschwerpunkte der LfM 2016 „Hate ​Speech“, zu dem die LfM vielfältige Maßnahmen zur Aufklärung ergriff. Die Me- Zulassungen und Zuweisungen _ Die Fern- dienscouts NRW sowie die Initiative Eltern+- sehprogramme Toggo TV, EWTN‑TV und Yol Medien stießen weiterhin auf großes Inte­ TV sowie das Hörfunkprogramm lulu.‌fm resse. Neu startete der „DigiScan. Dein Me- wurden zugelassen. Änderungen der Beteili- dien- Upda​ te“ als Infoservice für Jugendliche. gungsverhältnisse bzw. der Geschäftsführung Ein „tv.profiler“ und eine Elternbroschüre wurden bei den bundesweiten Programmen widmeten sich dem Thema Angst beim Fern- muxx. ‌tv, Sportdeutschland.TV, Viva, Sophia sehen. Über die Netzwerkförderung fanden TV, Volks.TV und domradio genehmigt. u. a. 19 Fachtage und Qualifizierungsmaß- Die Zulassungen von Lokalradios in 15 Ver- nahmen in NRW statt. breitungsgebieten mit entsprechendem Rah- menprogramm wurden verlängert. Des Wei- Forschung _ Die Ergebnisse der von der LfM teren wurde die Zulassung des regionalen beauftragten Forsa-Umfr​ age „Ethik im Netz – Programms center.‌tv Region Düsseldorf/ Suchmaschinen und Hate Speech“, der For- Neuss verlängert und bei Studio 47 die schungskooperationen mit der Initiative D21 ­Änderung der Beteiligungsverhältnisse als und dem Internationalen Zentralinstitut für unbedenklich bestätigt. Dem Veranstalter das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) zum Antenne Pulheim wurde eine terrestrische Thema „Jugendliche – Geflüchtete – Medien- Frequenz zugewiesen; die DAB+-​Zuweisung kompetenz“ wurden veröffentlicht. Darüber für domradio wurde verlängert. hinaus wurde das Forschungsprojekt „Extre- mismus in sozialen Medien“ beauftragt sowie Plattformregulierung _ Im Rahmen der Prü- eine Forschungskooperation mit dem Institut fung von Plattformanzeigen bzw. Beschwer- für Publizistik der Johannes-​Gutenberg-​Uni-

266 Nordrhein-Westfalen | Die Medienanstalten

versität Mainz zum Thema „Die Meinungs- Meinungsbildung. Erste Projekte des Wissens- bildungsrelevanz von Informationsinterme- erwerbs wurden 2016 begonnen, um Sach- diären“ und eine Kooperation mit dem Lehr- verhalte einzuordnen, Gefahren zu erkennen stuhl Allgemeine Psychologie: Kognition der und Regeln abzuleiten. Universität Duisburg-​Essen zur Entwicklung eines Instru­ments zur Förderung der Selbst- Stiftung Vor Ort NRW _ Die LfM-​Stiftung regulation des eigenen Onlineverhaltens ge- setzt sich dafür ein, die Rahmenbedingun- schlossen. gen des Lokaljournalismus für NRW weiter- zuentwickeln. Landesweit vernetzt sie dazu Bürgermedien _ Das Bürgerfernsehen, der Akteure aus Medien, Politik, Verbänden und Bürgerfunk und der Campus-​Rundfunk – das Bildungseinrichtungen, unterstützt die Fort- sind die drei gesetzlich bestimmten Formen bildung professioneller Journalistinnen und der Bürgermedien in NRW. Sie ermöglichen Journalisten, organisiert Regionaltage und Bürgern, sich an der Schaffung von Inhalten Praxis-​Workshops und fördert Innovationen in Medien zu beteiligen und tragen so zur im Lokaljournalismus. In ihrem ersten Jahr Ausbildung ihrer Demokratie- und Medien- förderte die Stiftung eine Vielzahl an Weiter- kompetenz bei. Mit der gemeinsamen Bürger- bildungsangeboten, vernetzte lokale Medien­ medienplattform werden die Bürgermedien macherinnen und Medienmacher auf regio- NRW in der digitalen Welt verankert und die naler Ebene und verlieh einen Preis für inno- Auffindbarkeit der bürgermedialen Produk- vativen Online-Lokaljournalismus. tionen verbessert. Ausführliche Informatio- Weitere Informationen: www.‌vor-ort.‌nrw nen gibt es unter http://www.‌lfm-​nrw.de/ foerderung/buerger​medien.‌html Veranstaltungen _ Im Jahr 2016 veranstal- tete die LfM eine Vielzahl von Tagungen, Medienentwicklung _ Die LfM befasst sich Workshops und Preisverleihungen in den un- mit neuen Themen der Medienentwicklung. terschiedlichen Themenbereichen, u. a.: Me- Sie hat den Auftrag, Maßnahmen zur Sicher- dienscouts NRW Kick-Offs und Medienscouts stellung der Netzneutralität zu ergreifen. Im NRW Qualifizierung lokale Trainer, Medien- Anschluss an die Bund-​Länder-​Kommission versammlung Köln, Bürgermedien im Ge- zur Medienkonvergenz bringt die LfM ihre spräch, Hörfunkpreis, Campusradio-Tag. Da- Vorstellungen und Erfahrungen aus der Re- rüber hinaus war die LfM auf diversen Mes- gulierungspraxis in die aktuelle Debatte ein. sen mit Stand und Workshops vertreten. Bei den Plattformen geht es hier vor allem um die Stärkung des Zugangs und der Auf- Weitere Informationen finden! findbarkeit von Inhalten zur Sicherung der www.lfm-nrw.de Vielfalt. Bei den Intermediären besteht die Fernsehen siehe Seite 127 Gefahr der Vernachlässigung von Grundwer- Hörfunk siehe Seite 198 ten und der Beeinflussung von Prozessen der

267 Die Medienanstalten | Rheinland-Pfalz

Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz Anstalt des öffentlichen Rechts

Turmstr. 10 | 67059 Ludwigshafen Postfach 217263 | 67072 Ludwigshafen Tel.: 0621/52020 | Fax: 0621/5202152 [email protected] | www.lmk-online.de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2017

Erlöse 8.045.000 8.357.000 8.282.454 Rundfunkbeitrag 7.430.000 7.475.200 7.547.24 4 sonstige Erträge 615.000 881.800 735.210

Aufwendungen Zulassung / Aufsicht 1.610.000 1.720.749 1.678.800 Medienkompetenz / Offene Kanäle 4.330.000 4.344.904 4.366.254 Rundfunktechnik / Technik Offene Kanäle 2.105.000 2.291.347 2.237.400

Mitarbeiter 40 42 42 Auszubildende 7 6 6

1 in Euro lt. Haushaltsplan

Aufgaben __ Initiierung und Begleitung von Projekten im Bereich Medienkompetenz __ Aufsicht Telemedien __ Zulassung, Beratung und Aufsicht der Rechtsgrundlagen privaten Rundfunkveranstalter __ Regelung der Belegung rheinland-pfälzi- __ Landesmediengesetz (LMG) vom 4. Februar scher Kabelnetze und Aufsicht über deren 2005 (GVBl. p. 23) i.d.F. vom 20. Dezember Betreiber 2013 (GVBl. p. 556). __ Förderung Offener Kanäle __ Rechtsgrundlagen, die für alle Landes­ __ Förderung der landesrechtlich gebotenen medienanstalten Gültigkeit haben, siehe technischen Infrastruktur zur terrestri- www.die-medienanstalten.de schen Versorgung des Landes __ Satzungen der LMK unter www.lmk- online.de

268 Rheinland-Pfalz | Die Medienanstalten

Struktur der LMK werkskammern RLP Anja Obermann | Beauftragter der Landesregierung für Migration und Integration Organe der LMK sind die Versammlung und Miguel Vicente | Bund für Umwelt und Naturschutz der Direktor sowie die ZAK, die GVK, die KEK Deutschland – Landesgeschäfts­stelle RLP Heidelind Weidemann | Deutscher Beamtenbund RLP Torsten und die KJM (s. Seite 192 ff.). Bach | Deutscher Gewerkschaftsbund RLP/Saarland Henning Henn | Deutscher Journalistenverband – Lan­ Die Direktorin desverband RLP, Heidi Neyses-​Wimmer | Deutscher Direktorin | Renate Pepper Kinderschutzbund – Landesverband RLP Jeanette Rott-​Otte | Evangelische Kirchen im Lande RLP Dr. Stabstelle ­Michael Gärtner | Gemeinde- und Städtebund RLP __ Presse und Kommunikation, Christine Reis | Katholische Bistümer in RLP Prof. Dr. Leitung Direktionsbüro | Dr. Joachim Kind Thomas Weißer | Landesarbeitsgemeinschaft der Fa- __ Zukunft der Bildung | Katja Friedrich milienverbände RLP Günther Gremp | Landesbeirat für Weiterbildung in RLP Elisabeth Vanderheiden | Lan- Abteilung I: Gremienbüro, Fragen der Medien­- deselternbeirat RLP Birgit Scharp | Landesfachbeirat kon­vergenz, Haushalt und Finanzen, Veranstaltungs- für Senioren­politik RLP (beim Ministerium für Arbeit, organisation, Besucherbetreuung Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen) Herman-­​ __ Abt.-Leiter | Johannes Graßl Hartmut Weyel | Landesfrauenbeirat RLP (beim Minis- Abteilung II: Justitiariat, Zulassung und Aufsicht, terium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Verwaltung und Rechtsangelegenheiten Frauen) Dr. Agnes Allroggen-B​ edel | Landesjugendring __ Abt.-Leiter und stv. Direktor | Harald Zehe RLP Wolfgang Knauer | Land­ essportbund RLP Dieter Abteilung III: Technik Noppenberger | Landesverband der Freien Berufe RLP __ Abt.-Leiter | Dipl.-Ing. Joachim Lehnert Arnulf Klein | Landesverband der Jüdischen Gemein- Abteilung IV: Medienkompetenz/OK-TV, den von RLP Irina Vilski | Landesverband Einzelhandel Kommunikationsforschung,­ BZBM RLP Dr. Hanno Scherer | Landes­vereinigung Unter­ __ Abt.-Leiter | Peter Behrens nehmerverbände RLP Dr. Alexander Dombrowsky | medien+bildung.com gGmbH: Lernwerkstatt Landkreistag RLP Franz-​Josef Diel | Landtag RLP Josef Rheinland-Pfalz Dötsch, Matthias Joa, Marlies Kohnle-​Gros, D­ aniel __ Geschäftsführung | Katja Friedrich Schäffner, Astrid Schmitt, Steven Wink | Städtetag RLP Frank Frühauf | Stiftung Lesen Sabine Bonewitz | Süd- westdeutscher Zeitschriftenverleger-​Verband Wolf- Die Versammlung gang Haas | ver.‌di – Landesbezirk RLP (DAG) Hermann Vorsitzender | Albrecht Bähr (Liga der Spitzenverbän- Frühauf | ver.‌di – Landesbezirk RLP (IG Medien/Fach- de der freien Wohfahrtspflege RLP) gruppe Journalismus) Stefan Weinert | Verband der Stv. Vorsitzende | Ruth Scherer (Arbeitsgemeinschaft Zeitungsverleger in RLP und Saarland Anne Lauben- der Industrie und Handelskammer RLP), Dr. Bernhard heimer | Verband Deutscher Sinti & Roma – Landes- Braun (Landtag RLP) verband RLP Judith Delfeld | Verbände aus dem Be- reich der Behinderten einschließlich der Kriegsopfer Mitglieder nach entsendenden Institutionen und ihrer Hinterbliebenen Richard Dör­zapf | Verbände aus den Bereichen Kunst und Kultur (Bennenung) Arbeitsgemeinschaft der Bauernverbände RLP Karin Hans Otto Lohrengel | Verbraucherzen­trale RLP Lore Bothe-​Heinemann | Arbeitsgemeinschaft der Hand- Herrmann-Karch | Vertreter der Landesregierung (gem.

↓ ↓ 269 Die Medienanstalten | Rheinland-Pfalz

↓ Film- und Fernsehproduktion e.K veranstal- § 40 Abs. 1 Satz 2 LMG), Staatskanzlei RLP Dr. Harald Hammann tet wird. Das im Vorjahr eingeleitete Verfahren zur Lizenzierung eines Veranstalters des im Rah- Ausschüsse der Versammlung men des Programms RTL verbreiteten Regio-

__ Hauptausschuss nalfensterprogramms für die Region Rhein-​ Vorsitzender | Albrecht Bähr Neckar konnte abgeschlossen werden. Die __ Rechts- und Zulassungsausschuss betreffende Zulassung und Zuordnung wurde Vorsitzende | Marlies Kohnle-Gros – bei gleichlautender Entscheidung in Baden-​ __ Ausschuss für Jugendschutz und Medieninhalte Württemberg – der Zone 7 GmbH & Co. KG Vorsitzender | Günther Gremp erteilt, nachdem die Rhein-​Neckar-F​ ernsehen __ Ausschuss für Haushalt, Wirtschaft und Finanzen GmbH ihre Bewerbung zurückgezogen hatte. Vorsitzender | Dr. Hanno Scherer __ Rechnungsprüfungsausschuss Beanstandet wurden unter Heranziehung Vorsitzender | Hans Otto Lohrengel der 2015 ergangenen Entscheidung des Bun- __ Ausschuss für Medienkompetenz, Offene Kanäle desverwaltungsgerichts zur Gestaltung der und Rundfunktechnik Trennung von Programm und Werbung meh- Vorsitzender | Stefan Weinert __ rere sog. „Werbelogos“, die bereits Ende 2014 Ausschuss für digitalen Wandel und Medienkon- im Programm Sat.1 zur Ausstrahlung kamen. vergenz Vorsitzende | Astrid Schmitt Technik _ In Kooperation mit der Hochschule Kaiserslautern wurde 2016 im Rahmen eines studentischen Projekts ein wesentlich ver- Arbeitsschwerpunkte der LMK 2016 besserter portabler small-​scale-​DAB-​Sender ODR2go für DAB/DAB+ gebaut. Mit diesen Aufsicht und Lizenz _ Die LMK hat nach Arbeiten wird die Nutzung dieses DAB-​Sen- umfassender Erörterung mit dem Hauptpro- derkonzepts für die Veranstalter weiter ver- grammveranstalter Anfang 2016 Sendezeit einfacht und betriebssicher. für unabhängige Dritte im Programm Sat.1 Das Deutsche DRM-F​ orum, dessen Vorsitz ausgeschrieben. Im intensiven Austausch die LMK innehat, veranstaltete am 6./7. April ​ haben LMK und Sat.1 einvernehmlich drei An- 2017 gemeinsam mit dem internationalen gebote ausgewählt die alle den gesetzlich ge- DRM-​Konsortium einen europäischen DRM-​ forderten zusätzlichen Beitrag zur Vielfalt im Workshop in Erlangen. Der Workshop zeigte, Programm Sat.1 erbringen. Die Wahl fiel auf dass DRM+ zu DAB eine hervorragende Er- „Spiegel TV Reportage/Focus TV Reportage“ gänzung ist. (veranstaltet von dctp), die Talksendung „Tisch- Zur Entscheidungsfindung für die anste- gespräche“ der Good Times Fernsehproduk- hende Beschaffung eines geeigneten HDTV-​ tions GmbH sowie auf ein Reisemagazin mit Encoders in den OK‑TV-​Sendeplattformen, dem Arbeitstitel „Inside“, das von tellvision wurde eine technische Untersuchung der

270 Rheinland-Pfalz | Die Medienanstalten

­objektiven und subjektiv wahrnehmbaren durch den Gewinn der Insafe „Resource Com- Bildqualität von Testsequenzen der EBU und petition“ fort. aus den OK‑TV beim Institut für Rundfunk- Die MedienKompetenzNetzwerke (MKN) technik (IRT) im Sommer 2016 mit mehreren haben 2016 die Veranstaltungsreihe der HD‑Encoder-​Modellen beauftragt. „ ­Digitalen Stammtische“ mit Hinweisen und Mit den Ergebnissen dieser technischen Tipps zu digitalem Nachlass, sicherem Online­ und wirtschaftlichen Voruntersuchungen er- banking, Datenschutz und ‑sicherheit oder scheint eine Umstellung der OK‑TV-P​ro- Abzocke im Internet gestartet. gramm- V​ erbreitung im Kabel und im Internet in HDTV ab 2019 umsetzbar zu sein. m+b.‌com _ Das musikalische Medienprojekt „Achterbahn – grenzenlose Freundschaft“ OK‑TV und Medienkompetenz _ Im Früh- zum Thema Toleranz startete im zweiten jahr 2016 ging das neue Bürgermedienportal Halbjahr 2016 in Koblenz. Die Pilotphase von www. ‌oktv-​rlp im Rahmen des 14. OK‑TV Tags „mittendrin“, einem Workshop zum Thema in Haßloch online. Das Portal bündelt alle religiöser Radikalisierung im Netz, begann im wichtigen Informationen rund um das Thema September in Ludwigshafener Schulen. Im Bürgerfernsehen in Rheinland-​Pfalz. Das Bil- europäischen Projekt „MEET: Media Education dungszentrum Bürgermedien (BZBM) führte for Equity and Tolerance“ werden Jugendliche 2016 rund 300 Seminare und Workshops und Lehrkräfte in einen „action research“-​ durch. Ein Höhepunkt war die Fachtagung Prozess einbezogen, um Methoden der inter- „medien.vielfalt.integration“ zum Themen­ kulturellen Medienbildung mitzugestalten. schwerpunkt „Flüchtlinge und Medien“. Vie- Unter der Dachmarke „Link“ integrierte len Flüchtlingen konnten Praktikumsplätze ­medien+bildung.‌com geflüchtete junge Men­ im Bürgerfernsehen in Rheinland-P​ falz ange- schen; u. a. entstand die Webvideoserie boten werden. „Ajmer boxt sich durch“. Seit 2016 ist medien+​ klicksafe koordinierte 2016 erneut erfolg- bildung. ‌com Mitglied der Initiative OER@RLP reich den Safer Internet Day mit national und damit Akteur einer übergreifenden Zu- ca. 200 teilnehmenden Veranstaltungen und sammenarbeit zu offenen Bildungsmateria- stellte das Thema „Extrem im Netz“ in den lien in Rheinland-​Pfalz. Vordergrund seiner Aktivitäten. International beteiligte sich klicksafe in Warschau bei der Konferenz „Keeping Children and Young Peo- ple Safe Online“ mit rund 500 Teilnehme­ rinnen und Teilnehmern und als Mitglied des Weitere Informationen finden! EU‑Netzwerkes Insafe an der Weltinternet- www.lmk-​online.de konferenz IGF im mexikanischen Guadalajara. Fernsehen siehe Seite 127 Der Erfolg der Cyber-​Mobbing Erste-Hilfe-​ Hörfunk siehe Seite 200 App setzte sich auf internationaler Ebene

271 Die Medienanstalten | Saarland

Landesmedienanstalt Saarland (LMS) Anstalt des öffentlichen Rechts

Medienzentrum Nell-Breuning-Allee 6 | 66115 Saarbrücken Postfach 110164 | 66070 Saarbrücken Tel.: 0681/38988-0 | Fax: 0681/38988-20 [email protected] | www.LMSaar.de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2 2017 2

Einnahmen 2.660.515 2.677.400 2.634.400 Rundfunkbeitrag 2.200.800 2.283.800 2.252.400 Leistungserlöse 26.202 38.000 40.000 sonstige Einnahmen 433.512 355.600 342.000

Ausgaben 2.660.515 2.677.400 2.634.400 Medienstandortförderung 176.866 175.000 195.000 Medienkompetenz 334.774 340.000 220.000 allg. Personalausgaben 1.490.131 1.467.100 1.536.800 allg. Sachausgaben (inkl. Rückst., Zinsen, 402.583 370.300 413.800 a. o. Aufwend.) Forschung 15.440 35.000 35.000 Bürgerrundfunk 0 0 0 Abschreibungen 82.301 90.000 90.000 Ausgaben für gemeinsame Aufgaben + 193.544 200.000 203.800 Organisationen Zuführung (+) zur bzw. Entnahme (–) aus – 35.125 0 – 60.000 der Rücklage 3

Mitarbeiter 4 Zulassung/Aufsicht/Verwaltung 16 16 16 Medienkompetenz 3 3 3 Auszubildende 4 4 4

1 in Euro lt. Wirtschaftsplan 2 gem. jeweils gültigem Wirtschaftsplan 3 Ergebnisverwendung 4 volle Stellen

272 Saarland | Die Medienanstalten

Struktur der LMS Saar Martin Rybak | Arbeitsgemeinschaft katholischer Frauenverbände im Saarland Marcella Hien | Arbeits- Organe der LMS sind gem. § 55 Abs. 4 SMG gemeinschaft Evangelische Frauenhilfe im Saarland Edel Mihm | Frauenrat Saarland Dr. Annette Keinhorst | der Direktor und der Medienrat. Saarländische Familienverbände Allwit Gerritsmann | Deutscher Gewerkschaftsbund – Landesbezirk Saar Thomas Schulz | Deutscher Beamtenbund – Landes- Der Direktor verband Saar Dr. Horst Günther Klitzing | Verband der Direktor | Uwe Conradt freien Berufe des Saarlandes e. V. TR Werner M. Schmehr | Vereinigung der Saarländischen Unterneh- Stellvertretender Direktor | Dr. Jörg Ukrow mensverbände e. V. Martin Schlechter | Industrie- und Büroleiterin und Pressesprecherin | Viola Betz Handelskammer des Saarlandes Dr. Mathias Hafner Handwerkskammer des Saarlandes Claus Ochner | Personal, Verwaltung, Projektmanagement | Landwirtschaftskammer des Saarlandes Dr. Hans Michael Scholl Werner Wagner | Arbeitskammer des Saarlandes Petra Justitiariat | Petra Wolf-Müller Baltes | Saarländischer Städte- und Gemeindetag Jür- Europaangelegenheiten, Jugendmedienschutzrecht | gen Fried | Landkreistag Saarland Dr. Theophil Gallo | Dr. Jörg Ukrow Saarländische Journalistenverbände Herry Schmitt | Programm, Jugendschutz, Medienforschung | Landesausschuss für Weiterbildung Monika Steffen-​ Werner Röhrig Rettenmaier | Landesakademie für musisch-​kulturelle Medienkompetenz | Karin Bickelmann Bildung e. V. Hermann Josef Hiery | Saarländische Natur- und Umweltschutzvereinigungen Aribert von Pock | Liga der Freien Wohlfahrtsverbände Günther Der Medienrat Batschak | Behindertenverbände im Saarland Barbara Vorsitzender | Prof. Dr. Stephan Ory Kronenberger | Verbraucherzentrale des Saarlandes e. V. Martin Nicolay | Landesarbeitsgemeinschaft Pro 8. Amtsperiode: 1. Januar 2015 – 31. Dezember 2018 Ehrenamt e. V. Andrea Schramm | Lesben- und Schwu- 40 Mitglieder nach entsendenden Organisationen/ lenverband Frank Biehler | CDU-Landtagsfraktion Stellen Thomas Schmitt | SPD-Landtagsfraktion Isolde Ries

Landesregierung Prof. Dr. Stephan Ory (Vorsitzender) | CDU-​Landtagsfraktion Roland Theis | SPD-Landtags​ - fraktion Ikbal Berber (stv. Vorsitzende) | Bündnis 90/ Besondere Aufgaben und Die Grünen Landtagsfraktion Claudia Willger | Die Rechtsgrundlagen Linke Landtagsfraktion Dagmar Ensch-​Engel | Piraten- fraktion im Landtag Gerd Rainer Weber | Interregiona- Die LMS ist eine Anstalt des öffentlichen ler Parlamentarierrat N.N. | Evangelische Kirche Wolf- Rechts mit dem Recht zur Selbstverwaltung | | gang Klein Katholische Kirche Hartmut Junkes Syna­ und Sitz in Saarbrücken. Sie ist für die Zu­ gogengemeinde Erika Hügel | Saarländischer Integra- lassung von privaten Hörfunk- und Fernseh- tionsrat Patrizio Maci | Staatliche Hochschulen des Saarlandes Prof. Wolfgang Mayer | Landessport­ veranstaltern im Saarland zuständig sowie verband für das Saarland Karl-Heinz​ Groß | Saarländi- für die Aufsicht über deren Programme und sche Lehrerschaft Stefan Nagel | Landesjugendring auch über Telemedien. Darüber hinaus unter­

↓ 273 Die Medienanstalten | Saarland

stützt sie das Ministerium für Inneres und Programmanalyse Hörfunk _ Im Dezember Sport des Saarlandes bei der Glücksspielauf- wurde dem Medienrat die Programmanalyse sicht. Die LMS setzt sich für die Vermittlung privater Hörfunkprogramme 2016 vorgestellt. von Medienkompetenz ein und steht darüber Die Studie zeigt, dass das Saarland eine viel- hinaus als Ansprechpartnerin bei Fragen zu fältige Radiolandschaft mit landesweit, regio­ neuen Medien zur Verfügung. Zu ihren Auf- nal und lokal tätigen Sendern aufweist, die gaben gehört ferner die Entwicklung des Me- durch ihr Programm einen Beitrag zur Mei- dienstandortes, die Förderung neuer Techni- nungsvielfalt im Saarland leisten. ken und Verfahren der Rundfunkübertragung sowie die Ausbildung von Mediengestaltern Vielfaltsbericht _ Die LMS hat dem Landtag Bild und Ton. und der Landesregierung Ende 2016 einen Be- Rechtsgrundlagen für die Arbeit der LMS richt zur Entwicklung der Medienvielfalt vor- sind u. a. das Saarländische Mediengesetz gelegt, der 2017 veröffentlicht werden wird. (SMG) und Rechtsgrundlagen, die für alle Landesmedienanstalten Gültigkeit haben. Bürgerservice Programmbeschwerde _ Die LMS betreut das gemeinsame Bürgerportal Arbeitsschwerpunkte der LMS www.programmbeschwerde.de‌ der Medien- anstalten (siehe Seite 34). Zulassungen und Zuweisungen _ Neu zu- gelassen wurde die MSM Medien Saar Mosel Glücksspielaufsicht _ Die LMS leitet seit GmbH für zwei landesweite Werbefernseh- 2015 eine Arbeitsgruppe der Glücksspiel­ programme, die ab Frühjahr 2017 im digita- aufsichtsbehörden der Länder zu materiell-​ len Kabel im Saarland verbreitet werden sol- rechtlichen Verstößen bei Sportwettange­ len. Der Schlagerparadies GmbH aus Klein- boten. Untersagungsanordnungen der LMS blittersdorf wurden von der ZAK bundes- gegen die beiden führenden Anbieter von weite DAB-+-​Übertragungskapazitäten für Zweitlotterien in Deutschland wurden ver- „Radio Schlagerparadies“ zugewiesen. Die waltungsgerichtlich bestätigt. UKW-​Frequenz Lebach 100,9 MHz wurde er- neut der Radio Salü Euro Radio Saar GmbH Medienkompetenz _ Im MedienKompetenz­ für das Programm Classic Rock Radio zu­ Zentrum der LMS, das im März ​2016 sein gewiesen. Die abgelehnte Antragstellerin 15‑jähriges Bestehen feierte, werden jährlich Skyline Medien Saarland hat gegen diese ca. 5.000 P​ ersonen geschult. Hinzu kommen Entscheidung fristgerecht Widerspruch ein- spezielle Angebote für Schulen, die zwei an gelegt. Der Central FM Media GmbH wurde die LMS abgeordnete Lehrkräfte dur­ chführen. die Frequenz Merzig 105,1 MHz für das Pro- Besonderes Highlight 2016 waren der LMS-​ gramm Radio Saarschleifenland zugewiesen. Medienwettbewerb „Mach MIT! Medien – Wilfried Eckel wurde als Veranstalter für ­Integration – Toleranz“ und die Kinder- und Kraftpaket, das Radio zugelassen. Jugendkonferenz ACT ON!

274 Saarland | Die Medienanstalten

Kampagne Onlinerland Saar _ Die LMS und reise in die Welt der digitalen Medien bege- das MedienNetzwerk SaarLorLux e. V. (MNS) ben und sich über Innovationen im Medien- führen seit 2005 die Internetqualifizierungs- bereich informieren. Getestet werden können initiative Onlinerland Saar durch. 2016 wur- z. B. ein 3D-​Drucker, Virtual-Reality-Brillen, den in Kooperation mit dem Ministerium für DAB+, DVB‑T2 HD und diverse Social-Media-​ Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie in Apps. vier Kommunen virtuelle Mehrgenerationen- häuser eingerichtet, deren Ziel es ist, Men- Veranstaltungen _ Am LMS-​Medienabend schen im realen wie im virtuellen Leben ge- im Juli 2016​ diskutierten Ministerpräsidentin nerationenübergreifend miteinander zu ver- Annegret Kramp-​Karrenbauer, der Direktor netzen. des Mainzer Medieninstituts Prof. Dieter Dörr, der Vorsitzende des Medienrates sowie Projekt Media & Me _ Neben der LMS und der Direktor der LMS mit Gästen aus Medien, dem MNS sind ca. 20 Medienunternehmen Wirtschaft und Politik über Meinungsfreiheit aus dem Saarland, aus Belgien, Luxemburg im Zeitalter der Digitalisierung. und Frankreich an dem Projekt beteiligt, Die LMS beteiligte sich mit diversen Aktio­ das jungen Erwachsenen einen Einblick in nen am Nationalen IT‑Gipfel, der im Novem- unterschiedliche Medienberufe gibt. Schirm- ber ​2016 in Saarbrücken stattfand. herr ist Jan Hofer. Weitere Informationen: Die Fachtagung „Virtual Gaming – vom www.media-and-me.de. Spiel zur Sucht“ behandelte Fragen des Ju- gendschutzes, des sinnvollen medienpäda- Förderung des Filmstandortes _ Seit 1999 gogischen Einsatzes, aber auch Gefahren des führt die LMS die Geschäfte der Saarland exzessiven Gebrauchs von Computerspielen. Medien GmbH (SLM), die gemeinsam von Saarland und LMS gegründet wurde. Schwer- Saarbrücker Medienimpulse _ Auf dem punkte bilden u. a. die Förderung von Film- neuen Themenportal www.medien-impulse. produktionen sowie die institutionelle För- de werden Interviews mit Experten zu zen­ derung von kommunalen Kinos und Festivals tralen Themen aus dem Medienbereich ge- (z. B. Max Ophüls Preis). Die SLM betreut bündelt, z. B. zu Künstlicher Intelligenz, der zudem den Location und den Production Macht von Algorithmen und dem Einfluss Guide Großregion. 2016 rief sie mit Partnern von neuen technischen Trends auf die Mei- aus Frankreich, Luxemburg, Belgien und der nungsvielfalt. FFA einen grenzüberschreitenden Stoffent- wicklungsfonds ins Leben. Weitere Informationen finden! www.LMSaar.de LMS -​Betaraum – Zentrum für digitale Kom‑ Fernsehen siehe Seite 128 petenz _ Seit Dezember ​2016 können sich Hörfunk siehe Seite 204 Bürgerinnen und Bürger auf eine Erlebnis-

275 Die Medienanstalten | Sachsen

Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) Anstalt des öffentlichen Rechts

Ferdinand-Lassalle-Straße 21 | 04109 Leipzig Tel.: 0341 / 22590 | Fax: 0341 / 2259199 [email protected] | www.slm-online.de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2017

Einnahmen 6.576.820 6.799.573 7.571.430 Rundfunkbeitrag 6.217.611 6.551.662 6.349.596 sonstige Einnahmen 2 359.209 247.911 1.221.834

Ausgaben Zulassung und Aufsicht 3.082.835 3.306.445 3.325.973 SAEK 1.700.000 1.650.000 1.670.000 Forschung 397.000 280.340 292.000 Technikförderung 839.138 822.000 928.000 Sonstiges 242.847 264.371 738.040 sonstige Förderungen 3 265.000 399.417 440.417 NKL 50.000 77.000 177.000

Mitarbeiter 25 25 24

1 in Euro lt. Wirtschaftsplan 2 Kostenerlöse, sonstige Erträge und Entnahmen aus Rücklagen 3 Förderungen von innovativen medienpädagogischen Projekten, Jugendschutz, Medienkonvergenz, Medien- diensten, kurzfristigen Förderprojekten sowie ergänzende kulturelle Filmförderung

Struktur der SLM

Die Sächsische Landesanstalt für privaten Sie besteht aus zwei Organen: Dem Me- Rundfunk und neue Medien (SLM) ist eine dienrat als Beschlussgremium der Landes­ rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts anstalt und die mit Initiativrechten ausge- mit Sitz in Leipzig. stattete Versammlung.

276 Sachsen | Die Medienanstalten

Der Medienrat Freien Berufe in Sachsen Dr. Thomas Breyer | Verbände Präsident | Michael Sagurna der Vertriebenen Friedrich Zempel | Verbände der Vizepräsidentin | Grit Wißkirchen Volkskultur und Heimatpflege Prof. Dr. Hans-​Jürgen Hardtke | Vereinigungen der Opfer des Nationalsozia- Eva Brackelmann lismus und Stalinismus Dr. Gustav Peinel | Vertretung Prof. Markus Heinker LL. M. der Arbeitgeber Sandra Lange Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz

Die Versammlung der SLM Besondere Aufgaben und Rechtsgrundlagen Vorsitzende | Brunhild Fischer (Familienverbände) Die Sächsische Landesanstalt für privaten Stellvertreter | Christoph Lötsch (Reservistenverband), Rundfunk und neue Medien (SLM) versteht David Statnik (Verbände der Sorben) sich als zentraler Ansprechpartner für die Be-

Weitere Mitglieder lange des lokalen und regionalen Rundfunks Arbeitslosenverband Ronald Lässig | Bauernverbände in Sachsen und der Telemedien. Sie geneh- Gerd Köhler | Deutscher Beamtenbund Nannette migt und beaufsichtigt als eine von 14 Lan- Seidler | Deutscher Gewerkschaftsbund Michael desmedienanstalten in Deutschland die pri- Kopp | Europäische Bewegung Gisela Clauß | Evangeli- vaten Hörfunk- und Fernsehangebote im sche Kirche Mira Körlin | Fraktionen im Sächsischen Freistaat. Landtag – CDU-​Fraktion Aline Fiedler | Fraktionen im Unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Sächsischen Landtag – SPD-​Fraktion Gerhard Pötzsch | Fraktionen im Sächsischen Landtag – Fraktion Bünd- der Landesmedienanstalten (AML) wirkt die nis 90/Die Grünen Dr. Claudia Maicher | Fraktionen im SLM auch an der Gestaltung der bundeswei- Sächsischen Landtag – Fraktion Die Linke Juliane ten Rundfunklandschaft mit. Nagel | Fraktionen im Sächsischen Landtag – Fraktion Die wichtigsten Aufgaben der SLM sind AfD Dr. Kirsten Muster | Frauenverbände Susanne in § 28 Abs. 1 Sächsisches Privatrundfunkge- Köhler | Handwerksverbände Claus Gröhn | Industrie- setz in zusammengefasst. Dieses wurde zu- und Handelskammern Rita Fleischer | IG Landeskultur­ letzt geändert durch Art. 24 des Gesetzes verbände Sachsen Benedikt Dyrlich, Sandra Strauß | Israelitische Kultusgemeinden Küf Kaufmann | Kom- vom 29. 04. 2015 (SächGVBl, S. 49). munale Spitzenverbände – Sächsischer Landkreistag André Jacob | Kommunale Spitzenverbände – Sächsi- Arbeitsschwerpunkte der SLM scher Städte- und Gemeindetag Mischa Woitscheck | Landessportbund Christian Dahms | Lehrer- und Hoch- Medienkompetenz und Jugendmedien‑ schulverbände Karsten Höink | Landesjugendring schutz _ Die SLM stellte auch 2016 rund Wencke Trumpold | Römisch-​Katholische Kirche Mi- 70.000 E​ uro für die Realisierung von Medien­ chael Baudisch | Staatsregierung Dr. Matthias Heinze | Umwelt- und Naturschutzverbände Bernd Heinitz | kompetenzprojekten bereit. Dafür wurde der Verbände der Behinderten Dr. Matthias Müller | Ver- Themenzyklus „Digitale Bildung“ initiiert, bei bände der freien Wohlfahrtspflege Werner Scheibe | dem die Kompetenzen von Kindern, Jugend­ Verbände der Selbständigen – Landesverband der lichen und Multiplikatoren in Bezug auf die

↓ 277 Die Medienanstalten | Sachsen

digitale und mobile Mediennutzung gestärkt (MA) unterstützt die SLM zudem auch den werden. sächsischen Hörfunk. In zwei Erhebungs­ Im Berichtsjahr lag der Schwerpunkt in wellen pro Jahr ermittelt die Arbeitsgemein- der Unterstützung eines kompetenten und schaft Media Analyse (agma) die Reichwei- partizipativen Medienhandelns von Kindern tenzahlen für den Hörfunk in Deutschland und Jugendlichen. So initiierte die SLM ge- und erarbeitet damit die entscheidende meinsam mit dem Kultusministerium zum Wirtschaftsgröße für die Radiosender, wel- zweiten Mal die zweitägige Fortbildung der che durch die Fallzahlenaufstockung in Sach- Teamkoordinatoren der Medienpädagogi- sen aussagekräftiger werden. schen Zentren in Sachsen, die ihrerseits wie- Bereits 2014 hat sich die SLM entschie- derum Schulen hinsichtlich schulischer Me- den, an dem Projekt der Bayrischen Medien dienentwicklung beraten. Technik GmbH zu beteiligen, die mit ihrem In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Lokal‑TV-​Portal die Programmverbreitung Medienpädagogik Sachsen unterstützte die von lokalen Fernsehprogrammen über Satellit SLM einen Fortbildungstag für Multiplikato- (DVB‑S) ermöglicht. Inzwischen erfreut sich ren zu medienpädagogischen Methoden im das Projekt einer stetig wachsenden Beteili- Prozess der Medienkompetenzvermittlung. gung der Veranstalter. Gemeinsam mit dem Sächsischen Staats- Neun innovative und vielversprechende ministerium für Kultus (SMK) wurde 2016 Filmprojekte, insbesondere Dokumentar- und zum elften Mal der Sächsische Medienpäda- Kurzfilme, unterstützte die SLM 2016 im Rah- gogische Preis verliehen. Neben den acht Prei- men der ergänzenden kulturellen Filmförde- sen in drei Alterskategorien wurde ein Preis rung und setzte dafür rund 100.000 ​Euro für das Sonderthema „Fremder Nachbar“ aus- ein. Insbesondere Nachwuchs-​Filmemacher gelobt und damit Kinder und Jugendliche an- sollen auf diese Weise gefördert und auch geregt, sich mit interkulturellen Themen zu experimentelle Filmprojekte unterstützt wer- beschäftigen und diese medial umzusetzen. den.

Fördermaßnahmen _ Im Jahr 2016 hat die Forschung und Publikationen _ Die SLM SLM das Förderprogramm für die Sächsi- ini­tiierte auch 2016 eine Reihe von For- schen Lokal‑TV-​Veranstalter weiter fortge- schungsprojekten mit dem Ziel, gesicherte setzt, wobei einige Erleichterungen für die Informationen über die inhaltliche Entwick- Veranstalter in der Fördersatzung geregelt lung privater Rundfunkprogramme, über die wurden. Ziel dieser Förderung ist die Sicher- Nutzung, Rezeption und die Wirkung ver- stellung der Versorgung des Freistaates schiedener Angebote sowie über die ökono- Sachsen mit hochwertigen lokalen und regio­ mischen, technischen und rechtlichen Rah- nalen Fernsehprogrammen. menbedingungen im dualen Rundfunksys- Mit einer Förderung der Fallzahlenauf- tem zu erhalten. stockung für die Media Analyse im Hörfunk

278 Sachsen | Die Medienanstalten

Nachdem bereits zu Beginn des Jahres Veranstaltungen _ Im April ​2016 war die 2015 eine Inhaltsanalyse die Programme von SLM Mitveranstalter der Bloggerkonferenz 17 sächsischen Lokal‑TV-V​ eranstaltern unter- „#bsen – Blogger spinnen ein Netzwerk“ in sucht hat, wurde die uniQma GmbH Leipzig Leipzig. Anfang Mai ​2016 wurde erneut der im Herbst 2016 beauftragt, eine Wiederho- dreitägige Medientreffpunkt Mitteldeutsch- lungsmessung unter Verwendung der glei- land durchgeführt – der Branchentreff für chen Methodik durchzuführen. Mittels die- aktuelle Fragen und Tendenzen auf dem Me- ser beiden Projekte konnten Erkenntnisse dienmarkt. über die Wirkung des Förderprogrammes für Der inzwischen zum zweiten Mal durch- das sächsische Lokalfernsehen gewonnen geführte Lokal‑TV-K​ ongress am Schwielow- werden. see bei Potsdam kann erneut als erfolgreiche Das Institut für Innovative Medien Veranstaltung betrachtet werden. Realisiert gGmbH Leipzig erprobte, wie sich journalis- wurde er von den fünf ostdeutschen Landes- tisch interessierte Laien mittels einer eigens medienanstalten mmv, MSA, TLM, SLM sowie entwickelten Smartphone-App​ in die Bericht­ der mabb, welche die Federführung für die- erstattung von Lokal‑TV-​Veranstaltern ein- sen Kongress übernommen hat. binden lassen. Im September ​2016 organisierte die SLM Flankierend zum geplanten Projekt eines gemeinsam mit dem evangelischen Medien- von der SLM geförderten regionalen Multi­ verband ein Journalistenforum in Dresden. plexes untersuchte die MAS Gesellschaft für Die Lokalfernsehmacher Sachsens waren Marktanalyse und Strategie mbH Leipzig im im Oktober zu einem runden Tisch in die SLM Auftrag der SLM die Reichweiten der in Sach- eingeladen, um mit dem Medienrat der SLM, sen digital verbreiteten Radiosender und die Mitarbeitern und Fachleuten die Ergebnisse Marktdurchdringung mit DAB-​Geräten. der Empfangs- und Reichweitenstudie Lokal‑​ TV 2016 und aktuelle Themen zu diskutieren. Wettbewerbe/Preise _ Zwölf hochwertige Gemeinsam mit der MSA und der TLM und überzeugende Beiträge aus dem sächsi- wurde am 18. November 2016 der Rundfunk- schen Lokal- und Regionalfernsehen konnten preis Mitteldeutschland in der Sparte Fern- auch 2016 mit dem Sächsischen Leistungs­ sehen vergeben. preis Lokal‑TV ausgezeichnet werden. Zudem lobte die SLM gemeinsam mit der MSA und der TLM zum zwölften Mal den Rundfunkpreis Mitteldeutschland in den Sparten Fernsehen, Hörfunk und Bürger­ Weitere Informationen finden! medien aus, der besonders die engagierte www.slm-online.de und originelle Berichterstattung in und über Fernsehen siehe Seite 128 die drei mitteldeutschen Bundesländer wür- Hörfunk siehe Seite 206 digen soll.

279 Die Medienanstalten | Sachsen-Anhalt

Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA) Anstalt des öffentlichen Rechts

Reichardtstraße 9 | 06114 Halle/Saale Tel.: 0345/5255-0 | Fax: 0345/5255-121 info@medienanstalt-​sachsen-​anhalt.‌de | www.medienanstalt-​sachsen-​anhalt.‌de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2017

Einnahmen 4.869.400 4.996.400 5.063.200 Rundfunkgebühren/Rundfunkbeitrag 4.258.400 4.386.000 4.411.500 sonstige Einnahmen 611.000 610.400 651.700

Ausgaben Zulassung und Aufsicht 2.977.700 2.894.400 2.947.400 Offene Kanäle 993.400 996.300 982.000 NKL 372.600 389.600 384.100 Medienkompetenz und Forschung 371.600 467.600 463.500 Technikförderung 154.100 248.500 286.200

Mitarbeiter 22,75 22,75 23,75

1 in Euro lt. Wirtschaftsplan

Aufgaben und Rechtsgrundlagen

Die Medienanstalt Sachsen-​Anhalt ist eine frastruktur die Bürgermedien (Offene Kanäle unabhängige Anstalt des öffentlichen Rechts. und Nichtkommerzielle Lokalradios) und ver- Sie ist die für das Bundesland Sachsen-​Anhalt mittelt mit medienpädagogischer Arbeit Me- zuständige Behörde für die Zulassung und dienkompetenz. Beaufsichtigung privater Hörfunk- und Fern- Informationen zu den Rechtsgrundlagen sehveranstalter sowie für die Aufsicht über der Medienanstalt Sachsen-​Anhalt unter private Anbieter von Telemedien. Zudem för- www.medienanstalt-​sachsen-​anhalt.‌de dert sie neben der rundfunktechnischen In-

280 Sachsen-Anhalt | Die Medienanstalten

Struktur der Medienanstalt scher Gewerkschaftsbund Sachsen-Anhalt​ Bernhard ­Sachsen-Anhalt Becker | DIE LINKE Sachsen-​Anhalt Jan Wagner | In­ dustrie- und Handelskammer Rolf Lay | Katholische Kirche Dr. R­einhard Grütz | Kinder- und Jugendring ​ e. V Olaf Schütte | Landesarbeitsgemeinschaft der Fa- Der Direktor milienverbände Jutta Volkhammer | Landesfrauenrat | Direktor Martin Heine Sachsen-Anhalt ​ e. V. Ute Fischer | Landesnetzwerk Migranten Mamad Mohamad | Landesseniorenvertre­ __ | Stv. Direktor Walter Demski tung Detlef Hecke | LV der Verfolgten des Naziregimes ​ e. V. Heidrun Humprecht | LV Jüdischer Gemeinden __ | Verwaltung/ Öffentlichkeitsarbeit René Händel Sachsen-Anhalt​ Max Privorozki | SPD Sachsen-​Anhalt __ | Recht Verena Schneider Dr. Falko Grube | Tourismusverband e. V. Dr. Michael __ | Programm Walter Demski Ermrich | Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ​ __ | Technik Volker Jecht e. V. Andreas Arnsfeld __ Bürgermedien | Ricardo Feigel __ Medienkompetenzvermittlung | Matthias Schmidt

Besondere Arbeitsschwerpunkte Versammlung der MSA 5. Amtsperiode: 11. November 2015 – 29. Oktober _ 2021 Rundfunk- und Internetaufsicht Eine der wichtigsten Aufgaben der Medienanstalt Vorstand Sachsen-Anhalt​ ist die Aufsicht über den Kin- __ Vorsitzender | Markus Kurze (CDU Sachsen-Anhalt) der- und Jugendschutz im privaten Rundfunk __ 1. Stv. Vorsitzende | Annekatrin Valverde (Bauern- und in privaten Online-​Diensten im Bundes- bund Sachsen-Anhalt e. V.) land Sachsen-​Anhalt. Länderübergreifender __ 2. Stv. Vorsitzender | Prof. Dr. Konrad Breitenborn und einheitlicher Rechtsrahmen ist dabei der (Landesheimatbund e. V.) Jugendmedienschutz-Staatsvertrag​ (JMStV). Fachausschüsse Zur Erfüllung ihrer Aufgaben dient den Lan- __ Recht | Ellen Schultz (Deutscher Mieterbund, desmedienanstalten dabei die Kommission LV Sachsen-Anhalt) für Jugendmedienschutz (KJM). Die Medien- __ Haushalt und Finanzen | Hans-Jörg Paul Schuster anstalt Sachsen-Anhalt​ ist über ihren Dir­ ektor (Gesamtverband Handwerk e. V.) Martin Heine Mitglied der KJM. Innerhalb der __ Programm | Albrecht Steinhäuser (Evangelische KJM hat der Direktor die Themenverantwor- Landeskirchen) tung für § 6 JMStV übernommen. Paragraph weitere Mitglieder der Versammlung 6 JMStV regelt den Schutz von Kindern und Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände Sachsen-​An- Jugendlichen in Werbung und Teleshopping. halt Dirk Bartens | Bund Stalinistisch Verfolgter, Ver­ Die Medienanstalt Sachsen-​Anhalt betei- einigung der Opfer des Stalinismus Dr. Carl-​Gerhard ligt sich an verschiedenen bundesweiten Pro- Winter | Bündnis 90/Die Grünen Sebastian Lüdecke | jekten zum Thema Kinder- und Jugendme- CDU Sachsen-​Anhalt Daniel Sturm | Der Paritäti- dienschutz, wie bspw. an der Jugendmedien- sche Sachsen-Anhalt​ Dr. Gabriele Girke | DGB Deut-

↓ 281 Die Medienanstalten | Sachsen-Anhalt

selbstschutz-P​ lattform www.juuuport.de‌ , an kompetenz Sachsen-​Anhalt“ (NMK ST) ins dem Elternratgeber FLIMMO (www.flimmo. Leben gerufen. Seit 2012 trägt das Netzwerk de), an dem Internetratgeber Internet-ABC dazu bei, im Bereich der Medienkompetenz- (www.internet-abc​ .‌de) sowie an der Initiative förderung Ideen zu bündeln, Erfahrungen Erfurter Netcode (www.erfurter-n​ etcode.‌de), auszutauschen sowie Lösungen für beste- die die Qualität von Kinderseiten im Internet hende und zukünftige Herausforderungen fördert und das anerkannte Qualitätssiegel im Bundesland zu erarbeiten. Als aktive oder ‚Erfurter Netcode‘ verleiht. passive Partner des Netzwerks verstehen sich sowohl Vereine, Initiativen und Selbständige Bürgermedien _ Sieben Offene Kanäle (Fern- als auch Erziehungs- und Bildungseinrich- sehen) und zwei Nichtkommerzielle Lokal­ tungen, freie Träger der Kinder- und Jugend- radios (NKL) mit terrestrischer Verbreitung hilfe und sonstige Institutionen. Erweitert repräsentieren in Sachsen-​Anhalt den Bürger­ wird das Angebot durch den Internetauftritt funk in klassischer Prägung. Die Trägerschaft www.medien-​kompetenz-netzwerk.​ ‌de mit durch eingetragene Vereine, der gleichbe- aktuellen Terminen, Neuigkeiten, Empfeh- rechtigte Zugang und ausgeprägte lokale lungen zu Fördermöglichkeiten für Projekte Verankerung sind die prägenden Werte der sowie dem Medienpädagogischen Atlas. Die Bürgermedienlandschaft. Im Rahmen me­ Netzwerkstelle initiierte 2016 erstmals den dienpädagogischer Projekte werden an allen Tag der Medienkompetenz Sachsen-​Anhalt Standorten Maßnahmen zur Förderung der (www.medienkompetenztag.‌de). Medienkompetenz breiter Kreise der Bevöl- kerung konzipiert und durchgeführt. Nicht Medienkompetenzzentrum (MKZ) und Me‑ nur nach Definition des Gesetzgebers, son- dienmobile _ Mit seinem umfangreichen dern auch nach Anspruch und Selbstver- und offenen Seminarangebot bietet das MKZ ständnis sind Offene Kanäle Partner bei der den Bürgerinnen und Bürgern des Landes lokalen Meinungsbildung. Wer den Offenen eine reichhaltige Themenauswahl zum Ler- Kanal nutzt, macht Rundfunk. In den Nicht- nen in einer sich schnell und permanent ent- kommerziellen Lokalradios produzieren eh- wickelnden Informations- und Wissensgesell- renamtliche Redakteure Programme, die sich schaft. Dazu gehören neben altersspezifi- als publizistische Ergänzung zu den Angebo- schen Schulungen (u. a. Seniorenbildung, An- ten der kommerziellen und öffentlich-​recht- gebote für Schülerinnen und Schüler) auch lichen Veranstalter verstehen. die gezielte Schwerpunktsetzung im Bereich der Multiplikatorenausbildung. Mit einer Netzwerk Medienkompetenz Sachsen-​An‑ modernen technischen Ausstattung (Fern- halt _ Die Medienanstalt Sachsen-Anhalt​ hat sehstudio, Computerschnittplätze für Audio mit finanzieller Unterstützung der Landes­ und Video sowie Multimedia- und Internet- regierung und dem Bildungswerk Sachsen-​ labor) verfügt das MKZ über die Vorausset- Anhalt e. V. das Projekt „Netzwerk Medien- zungen, um mit hochqualifizierten Lehrkräf-

282 Sachsen-Anhalt | Die Medienanstalten

ten eine hohe inhaltliche Qualität der Schu- Dies sind 46 Minuten der insgesamt erhobe- lungsangebote zu erreichen. nen Hördauer von 248 Minuten. In Sachsen-​ Der landesweit starken Nachfrage nach Anhalt liegt der Nutzungsanteil deutlich medienorientierter Praxis begegnet die Me- überdurchschnittlich bei 30 Prozent, das sind dienanstalt Sachsen-​Anhalt seit über zehn 141.000 tägliche Hörer mit einer Hördauer von Jahren mit der Bereitstellung von drei Me­ 74 Minuten und einem Marktanteil der regio­ dienmobilen. Kernzielgruppe der mobilen nalen Sender von über 80 Prozent. DAB+ liegt medienpädagogischen Arbeit sind Kinder, Ju- damit vor dem Verbreitungsweg Internet, gendliche, junge Erwachsene und Familien, der einen Anteil von 43 Minuten bzw. 17 Pro- die in Kinder­gärten, Schul- und Freizeitpro- zent an der Hördauer hat. Auf UKW entfallen jekten angeregt werden, ihre Kompetenz in mit 134 Minuten bzw. 54 Prozent nach wie den Bereichen Medienwissen, Medienbewer- vor die höchsten Anteile. Weit abgeschlagen tung und Medienhandeln auszubauen. Die ist in den DAB+-Empfangshaushalten die erfahrenen Medienpädagogen der Medien- stationäre Empfangsart Kabel/Satellit, auf anstalt Sachsen-A​ nhalt führen an 300 Tagen die ein Anteil von 14 Minuten bzw. 6 Prozent im Jahr medienpädagogische Projekte an bis an der Hördauer entfällt. Bei differenzierter zu 45 verschiedenen Einrichtungen durch. Betrachtung nach Bundesländern zeigt sich, dass der DAB+-Anteil an der Radionutzung in Medienportal Sachsen-​Anhalt/HbbTV _ den südlichen Ländern Bayern und Baden-​ Die privaten Radio- und Fernsehprogramme Württemberg mit jeweils 25 Prozent und in sowie die Bürgermedien in Sachsen-​Anhalt Hessen mit 24 Prozent sowie in Sachsen-­ sind im Internet im Medienportal (www.­ Anhalt mit 30 Prozent deutlich überdurch- medienportal-m​ sa.d‌ e) gebündelt erreichbar. schnittlich ist. Allerdings sind die Privatsen- Darüber hinaus sind die TV‑Programme über der beim Aufbau der Infrastruktur benach- HbbTV per Satelliten-​Link aufrufbar. Die Zu- teiligt. Die DAB+-Kosten sind in Relation griffszahlen nehmen jedes Jahr stetig zu und zu UKW zwar deutlich geringer, bei einer lagen 2016 bei über 200.000 ​Sessions pro ­Simulcastverbreitung stehen den zusätz­ Monat. Im Ergebnis sahen 33 Prozent der lichen Kosten für die DAB+-Verbreitung aber ­Lokal‑TV-​Seher in Sachsen-​Anhalt via Inter- keine zusätzlichen Einnahmen aus der Wer- net zu. bung gegenüber, während den öffentlich-­ rechtlichen Sendern die Simulcastphase voll Digital Radio _ Die Ergebnisse der „Pilotstu- durch Gebührengelder finanziert wird. die DAB+-Nutzung 2016“ der Medienanstal- ten belegen, dass neben der Zunahme von Weitere Informationen finden! DAB+-Empfangsgeräten auch die tatsäch­ www.medienanstalt-​sachsen-​anhalt.‌de liche Nutzung von Digitalradio bereits be- Fernsehen siehe Seite 128 achtliche Werte erzielt. Der Nutzungsanteil Hörfunk siehe Seite 209 von DAB+ beträgt in Deutschland 19 Prozent.

283 Die Medienanstalten | Thüringen

Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) Anstalt des öffentlichen Rechts

Steigerstraße 10 | 99096 Erfurt Postfach 900361 | 99106 Erfurt Tel.: 0361/211770 | Fax: 0361/2117755 [email protected] | www.tlm.de

Personal und Finanzen 1

2015 2016 2017

Einnahmen 4.706.120 4.692.855 5.142.011 Rundfunkgebühr 4.633.620 4.561.535 4.371.393 sonstige Einnahmen 2 72.500 131.320 770.618

Ausgaben Zulassung/Aufsicht 2.657.719 2.503.863 2.914.361 Bürgerrundfunk/Medienkompetenz 1.947.801 2.048.450 2.040.450 Technikförderung 99.000 131.200 167.200 Forschung 1.600 9.342 20.000

Mitarbeiter/innen 33 32 31

1 in Euro lt. Haushaltsplan 2 Kostenerlöse, sonstige Erträge und Entnahmen aus Rücklagen

Besondere Aufgaben und Rechtsgrundlagen

Die Aufgaben der Thüringer Landesmedien- vom 23. September ​2015, in Kraft getreten anstalt (TLM) sind unter www.tlm.de/die_ am 1. Januar ​2016, sowie das Gesetz zu dem tlm/aufgaben ausführlich dargestellt. We- Staatsvertrag über den Rundfunk im verein- sentliche Rechtsgrundlagen für die Arbeit ten Deutschland in der Fassung vom 26. Fe- der TLM sind das Thüringer Landesmedien- bruar ​2010. Weitere Rechtsgrundlagen der gesetz (ThürLMG) vom 15. Juli 2014 , geändert TLM sind unter www.tlm.de/die_tlm/rechts​ durch das Thüringer Gesetz zu dem Sieb- grundlagen abrufbar. zehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrag

284 Thüringen | Die Medienanstalten

Struktur der TLM bände der Opfer des Stalinismus Gisela Meyer | Ver- bände der Kriegsopfer, Wehrdienstgeschädigten und Organe der TLM sind der Direktor und die Sozialrentner Gottfried Schugens | Bund der Vertrie- benen Egon Primas MdL | Behindertenverbände Rein- Versammlung (Gremium). Weitere Organe hard Müller | Frauenverbände Ilona Helena Eisner | sind fallweise die Kommission für Zulassung Jugendverbände Christian Rommel | Kulturverbände und Aufsicht (ZAK), die Gremienvorsitzen- Prof. Dr. Eckart Lange | Hochschulen Prof. Dr. Heidi denkonferenz (GVK), die Kommission zur Er- Krömker und Prof. Dr. Georg Ruhrmann | Landessport- mittlung der Konzentration im Medienbe- bund Nadin Czogalla und Peter Gösel | Verbände reich (KEK) und die Kommission für Jugend- der freien Berufe Joachim Saynisch | Verbraucher- medienschutz (KJM). schutzverbände Thomas Damm | Naturschutzver- bände Dr. Günther Schatter | Interessenvertretungen der Migranten José Manuel Paca | Thüringischer Land- kreistag und Gemeinde- und Städtebund Thüringen Der Direktor Ralf Rusch | Arbeitnehmerverbände Ingrid Ehrhardt, Direktor | Jochen Fasco Steffen Lemme MdB und Helmut Liebermann | Lan- desregierung Gabi Ohler | Thüringer Landtag André __ Recht, Verwaltung und Grundsatz | Blechschmidt MdL (DIE LINKE), Stephan Brandner MdL Kirsten Kramer (Stellvertretende Direktorin) (AfD), Madeleine Henfling MdL (BÜNDNIS 90/DIE __ Programm, Medienforschung und Jugendmedien- GRÜNEN), Dr. Werner Pidde MdL (SPD) und Gerold schutz | Angelika Heyen Wucherpfennig MdL (CDU) __ Medientechnologie, Lokalfernsehen und Medien- wirtschaft | Thomas Heyer __ Bürgermedien und Medienkompetenz | Dr. Martin Ritter Arbeitsschwerpunkte der TLM __ Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen | Kathrin Wagner Hörfunk _ Nach Ausschreibung einer UKW-​ Frequenzkette wurden für jeweils sechs Jahre Die Versammlung Radio Teddy mit dem Schwerpunkt Kinder- 7. Amtsperiode: 12/2015 – 11/2019 und Familienradio und Vogtland Radio, ein 32 Mitglieder nach entsendenden Institutionen regionales Hörfunkprogramm, zugelassen. Radio Teddy ist über UKW-​Frequenzen in Vorsitzender | Johannes Haak ­Arnstadt, Apolda, Eisenach, Erfurt, Gotha, Meiningen, Mühlhausen, Nordhausen und Stellvertretende Vorsitzende | Ilona-Helena Eisner, Weimar zu empfangen und Vogtland Radio Steffen Lemme MdB in Altenburg, Gera und Schleiz. Außerdem Evangelische Kirchen Johannes Haak | Katholische Kir- wurde das jugendorientierte Hörfunkspar- che Gerhard Stöber | Jüdische Gemeinden Wolfgang tenprogramm Radio Artern als Einrichtungs- M. Nossen | Familienverbände Ute Birckner | Arbeitge- hörfunk für vier Jahre zugelassen. berverbände Dr. Ute Zacharias | Handwerkerverbände Peter Hoffmann | Bauernverbände Katja Förster | Ver-

285 Die Medienanstalten | Thüringen

Fernsehen _ Die Zulassungen für JenaTV, Thüringer Bürgersender und gleichzeitig auch Bad Berka TV, Saale-​Info-​Kanal und Stadt­ den ersten Offenen Fernsehkanal in Ost- kanal Steinach wurden jeweils um sechs deutschland, ein Jubiläum, das im November Jahre verlängert. JenaTV ist bereits seit 1998 gefeiert wurde. Im Dezember wurde landes- auf Sendung und gehört zu den Thüringer weit auf den Frequenzen der Bürgersender Stationen, die täglich aktuelles Programm die zweite Thüringer Kinderradionacht über- für die Region ausstrahlen. Bad Berka TV ist tragen. mit seinen 16 Sendejahren ebenfalls einer der Pioniere der Thüringer Lokalfernsehland- Medienbildung _ Die besten Clips des me- schaft und trägt mit seiner Berichterstattung dienpraktischen Smartphone-P​ rojekts „Dau- zur lokalen Medienvielfalt bei. Der Saale-​ menkino 2.0“ des Thüringer Medienbildungs­ Info- K​ anal und der Stadtkanal Steinach infor­ zentrums der TLM und der Sparkassen-​Kul- mieren ihre Zuschauerinnen und Zuschauer turstiftung Hessen-​Thüringen wurden beim seit 1997. Zum zweiten Mal haben die ost- KinderMedienFestival Goldener Spatz prä- deutschen Landesmedienanstalten einen Lo- miert. Im Projekt „Zeitreise – gemeinsam. kal ‑TV-​Kongress veranstaltet. Schwer­punkte multimedial.kreativ“ haben sich Vorschüler waren der Wert, die Qualität und die Finan- und Senioren drei Wochen lang über ihre zierung von lokaler Berichterstattung insge- Kindheit ausgetauscht, alte und neue Medien samt sowie speziell von lokalem Fernsehen. bzw. Mediengeräte verglichen und unter- schiedlichste Medien dazu genutzt, ihren Bürgermedien _ Radio okj, Radio Enno und Gedanken Leben einzuhauchen und gemein- Wartburg-​Radio senden seit 1. Januar nicht sam Geschichten entstehen zu lassen. Im mehr als Offene Kanäle, sondern als Bürger- Sommer veranstalteten die drei mitteldeut- radios mit eigener Sendelizenz. Seit April schen Medienanstalten in Thüringen das übertragen in Thüringen Bürgerradios und vierte gemeinsame Mediencamp. ­Teilnehmen lokale Fernsehveranstalter Plenardebatten konnten Kinder aus Mitteldeutschland von direkt aus dem Landtag und bringen Themen 10 bis 16 Jahren. Die jährliche FLIMMO- und aus dem Plenum in die Regionen. Damit er- Internet-​ABC-​Verteilaktion der TLM und des gänzen sie die etablierte Parlamentsbericht­ Bildungsministeriums an die Eltern aller erstattung der privaten und öffentlich-​recht- Schulanfänger und Drittklässler in Thüringen lichen Sender sowie der Print- und Online- wurde im November in zwei Saalfelder Schu- medien. Für die UKW-​Ausstrahlung der Thü- len gestartet. ringer Bürgerradios wurde mit der Divicon Media GmbH ein neuer Sendernetzbetrei- Wettbewerbe _ Zum zwölften Mal lobten ber bis 2021 beauftragt. Vor 20 Jahren star- die TLM, die SLM und die MSA gemeinsam tete die TLM mit ihrem Offenen Kanal Gera, den Rundfunkpreis Mitteldeutschland aus. 2014 umgewandelt zum Thüringer Medien- Ausgezeichnet wurden hervorragende Pro- bildungszentrum der TLM in Gera, den ersten grammbeiträge privater Hörfunk- und Fern-

286 Thüringen | Die Medienanstalten

sehproduzenten aus den drei Ländern. Zur der Netzneutralität“ und im November um Förderung der Medienkompetenz und des „Medienwandel und Werbung – Wie können Mediennachwuchses in Thüringen prämierte Medieninhalte finanziert werden?“. Seit 2001 die TLM zum 20. Mal Thüringer Kinder und Ju- arbeiten SLM, MSA und TLM in der Arbeits- gendliche für ihre medienpädagogischen Pro- gemeinschaft der mitteldeutschen Landes- jektarbeiten. Von der Thüringer Staatskanzlei medienanstalten (AML) zusammen. Im Juni gab es den Sonderpreis für herausragende beschäftigten sich Gremienmitglieder der Medienproduktionen und darüber hinaus AML bei ihrem turnusmäßigen Arbeitstreffen aus aktuellem Anlass den Preis zum Thema mit dem Thema „DAS macht Radio erfolg- „ ­Medien verbinden – Freundschaften entste- reich – Die Zukunft von Hörfunk in einer di- hen“. Beim Kinder-​Medien-Festival​ Golde- gitalen Audiowelt“. Die Integrationsfunktion ner Spatz wurde bereits zum 11. Mal von der der Medien und konkrete Methoden in der TLM und der Kindermedienstiftung der SPiXEL praktischen Medienarbeit waren Gegenstand für die besten Fernsehproduktionen von Kin- der Fachtagung „Medien und Integration – dern verliehen. Mit dem Themenpreis „Mit Die Rolle der Medien sowie Handlungsmög- Medien Integration gestalten!“ haben die TLM lichkeiten der interkulturellen, medienpäda- und die Thüringer Staatskanzlei Thüringer gogischen Praxis“ im September. Festredner Bürgerradios aus Jena und Nordhausen aus- zum Jahresempfang anlässlich des 25‑jähri- gezeichnet, die die Thematik beispielgebend gen TLM-​Jubiläums waren im November Mi- in ihrem Programm umgesetzt haben. nisterpräsident Bodo Ramelow und VPRT-V​ ize Julian Geist. Aus Anlass der zunehmenden Ak- Veranstaltungen _ Beim Parlamentarischen tivitäten von Staat und staatsnahen Akteuren Abend der TLM im Thüringer Landtag zum zur Präsentation und Werbung im Netz ver- Thema „Der Ton wird härter – Medien im anstaltete die TLM mit der Thüringer Staats- Spannungsfeld von Meinungsvielfalt, Hass- kanzlei im November in Berlin das Kollo- reden und Propaganda“ ging es im Februar quium „RAUSHALTEN ODER AUSHALTEN?“ zur um aktuelle Entwicklungen, ­Handlungsfelder Entwicklung von Rundfunkbegriff und Staats- und mögliche Konsequenzen für Medien, Ge- ferne in Zeiten von Videoblogs, Periscope und sellschaft und Politik. Im Rahmen der Thürin- Facebook Live. Im Dezember organisierte die ger Mediengespräche der TLM fanden am TLM für islamische Gemeinden in Thüringen Safer Internet Day 2016 und im September das Praxisseminar „Medien und Religion“. zwei Vortrags- und Gesprächsrunden statt zum Thema „Sicher und verantwortungsvoll online in Zeiten von Social Media und Big Weitere Informationen finden! Data“. Bei den „Jenaer Medienrechtlichen Ge- www.tlm.de sprächen“ der TLM und der Friedrich-Schiller​ -​ Fernsehen siehe Seite 129 Universität Jena ging es im April um „Das Hörfunk siehe Seite 214 Ende des freien Internets? – Offene Fragen

287 Die Medienanstalten | Medienkompetenzprojekte

3 Gemeinsame Medienkompetenzprojekte

Die Förderung der Medienkompetenz, fest- Ein Verzeichnis der Projekte und Aktivi­ geschrieben in den jeweiligen Landesme­ täten auf Länder­ebene finden Sie unter diengesetzen, gehört zu den Kernaufgaben www.die-medienanstalten.de. der Landesmedienanstalten. Die nachfol- gende Auflistung gibt einen Überblick über die Projekte zur Förderung der Medienkom- petenz, an denen mehrere Landesmedien- anstalten beteiligt sind (s. a. Seite 43–49).

didacta – die Bildungsmesse edura.fm – Webradioportal

__ Medialer Schwerpunkt: medienübergreifend __ Medialer Schwerpunkt: Audio/Radio, Internet __ Zielgruppe: Bürger, Experten, Lehrkräfte __ Zielgruppe: Jugendliche, Lehrkräfte und Pädagogen __ Angebotsart: gemeinsamer Stand der Medien- __ Angebotsart: programmiertes Webradio-Portal, anstalten Fortbildungen für Fachkräfte, Materialien __ Kooperationspartner: alle Landesmedienanstalten, __ http://edura.fm, http://medienundbildung.com/ KJM, Medienpädagogischer Forschungsverbund edura Südwest (mpfs), Internet-ABC, klicksafe, FLIMMO, __ Kooperationspartner: LMK, medien+bildung.com, juuuport, Handysektor, BZBM brema, CoLab gGmbH Speyer

Ein Netz für Kinder Erfurter Netcode __ Medialer Schwerpunkt: Internet __ __ Medialer Schwerpunkt: Internet Zielgruppe: Kinder (6–12 Jahre) __ Angebotsart: Auszeichnung kindgerechter __ Angebotsart: Schaffung einer sicheren und attrak- Internetseiten tiven Surfumgebung für Kinder sowie finanzielle __ www.erfurter-netcode.de Förderung unterhaltsamer, lehrreicher und kind­ __ gerechter Internetangebote Kooperationspartner: BLM, LfM, LMK, LPR Hessen, __ MSA, TLM, Bistum Dresden-Meißen, Bundeszentrale www.enfk.de für politische Bildung, Deutsche Bischofskonferenz, __ Kooperationspartner: Die Beauftragte der Bundes­ Evangelische Kirche in Deutschland, Evangelische regierung für Kultur und Medien (BKM), Bundes­ Kirche in Mitteldeutschland, Bistum Erfurt, Stadt ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Erfurt, Universität Erfurt Ju­gend, BLM, LfM, LMK, TLM, Wirtschafts­unter­neh­ men und Institutionen des Jugendmediens­ chutzes

288 Medienkompetenzprojekte | Die Medienanstalten

FLIMMO – Fernsehen mit Kinderaugen Internet-ABC-Schule

__ Medialer Schwerpunkt: Fernsehen/Film __ Medialer Schwerpunkt: Internet __ Zielgruppe: Eltern, Großeltern, Pädagogen __ Zielgruppe: Lehrkräfte, Eltern, Kinder (6–12 Jahre) __ Angebotsart: Besprechung des TV-Programms und __ Angebotsart: Workshops für Lehrkräfte und Eltern- Tipps zur Medienerziehung (Broschüre, Internet- veranstaltungen (auch in türkischer Sprache) durch angebot, App) Internet-ABC-Referenten __ Anbieter: Programmberatung für Eltern e. V. __ Kooperationspartner: brema, LFK, LPR Hessen, LMS, __ www.flimmo.de, www.flimmo.de/app LfM, MA HSH, TLM sowie weitere unterschiedliche Kooperationspartner in den Ländern __ Kooperationspartner: BLM, LfM, mabb, brema, LMS, LFK, LPR Hessen, MMV, MSA, LMK, NLM, SLM, TLM, IZI juuuport

__ Medialer Schwerpunkt: Internet Förderpreis Medienpädagogik __ Zielgruppe: Jugendliche __ Medialer Schwerpunkt: Film/Video, Audio, Internet __ Angebotsart: Beratungs- und Informationsportal __ Zielgruppe: Kinder und Jugendliche (4–18 Jahre) im Internet __ __ Anbieter: juuuport e. V. Angebotsart: Jährlicher Förderpreis (Preisgelder) __ __ Veranstalter: Stiftung MedienKompetenzForum www.juuuport.de Südwest (MKFS; LFK, LMK, SWR) __ Kooperationspartner: brema, LFK, LfM, LMK, MMV, MSA, NLM

Handysektor KIM-Studie / JIM-Studie / FIM-Studie / miniKIM-Studie __ Medialer Schwerpunkt: Handy, mobiles Internet __ __ Medialer Schwerpunkt: medienübergreifend Zielgruppe: Jugendliche, Lehrkräfte, Pädagogen __ __ Angebotsart: Internetangebot, Broschüren, Flyer Zielgruppe: Pädagogen, Fachleute, Multiplikatoren, __ Politik, Wirtschaft www.handysektor.de __ __ Angebotsart: Forschungsberichte zum Medien- Kooperationspartner: LfM, mpfs (LFK, LMK) nutzungs- und Freizeitverhalten von Kindern, Jugendlichen und Familien __ Internet-ABC www.mpfs.de __ Kooperationspartner: mpfs (LFK, LMK), SWR __ Medialer Schwerpunkt: Internet __ Zielgruppe: Kinder, Eltern, Pädagogen, Lehrkräfte klicksafe __ Angebotsart: Internetangebot, Lehrerhandbuch, CD-ROM, Broschüren, Flyer __ __ Medialer Schwerpunkt: Internet Anbieter: Internet-ABC e. V. __ Zielgruppe: Kinder, Eltern, Lehrkräfte, Pädagogen, __ www.internet-abc.de Bürger, Menschen mit Zuwanderungs­geschichte, __ Kooperationspartner: BLM, brema, LFK, LfM, LMK, Medienwirtschaft LMS, LPR Hessen, mabb, MMV, MA HSH, MSA, NLM, __ Angebotsart: Internetangebot, Qualifizierung und SLM, TLM Beratung, Aufklärungskampagne, Vernetzung, Broschüren, Unterrichtsmaterialien __ www.klicksafe.de __ Kooperationspartner: LMK, LfM

289 Die Medienanstalten | Medienkompetenzprojekte

Klick-Tipps Ohrenspitzer

__ Medialer Schwerpunkt: Internet/Multimedia __ Medialer Schwerpunkt: Audio/Hörfunk __ Zielgruppe: Kinder (6–12 Jahre) __ Zielgruppe: (Vorschul-)Kinder und Jugendliche __ Angebotsart: Zusammenstellung von geeigneten __ Angebotsart: Hör- und Zuhörförderung mittels Seiten für Kinder im Internet Hörkoffer, Fortbildungen, Projekten, Weblogs u. v. m. __ www.klick-tipps.net __ www.ohrenspitzer.de __ Ein Projekt von MKFS, BMFSFJ und jugendschutz.net __ Förderung durch: MKFS, LFK, LMK, SWR __ Kooperationspartner: LMK, LFK, SWR __ Kooperationspartner: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ), Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz Knowhow für junge User – Mehr Sicherheit im Umgang mit dem World Wide Web Stiftung Zuhören __ Medialer Schwerpunkt: Internet __ __ Medialer Schwerpunkt: Audio/Hörfunk Zielgruppe: Lehrkräfte aller Schularten __ __ Angebotsart: Qualifizierung, Handreichung für den Zielgruppe: Schwerpunkt Kinder und Jugendliche Unterricht __ Angebotsart: Bildungsförderung durch Zuhörförde- __ Herausgeber: klicksafe rung, u. a. mittels Hörclubs, Radioprojekten, Qualifi- zierung von Erziehern, Symposien und Publikationen __ Kooperationspartner: brema, BLM, LfM, LMK, TLM __ www.stiftung-zuhoeren.de __ Stiftungsgründer: BLM, LPR Hessen, BR, hr, Sennheiser electronic, MKFS __ Zustifter: Arbeitsgem. der mitteldt. Landesmedien­ anstalten, MDR, NDR, SR

290 Forschungsprojekte | Die Medienanstalten

4 Forschungsprojekte

Die Landesmedienanstalten müssen ihre die 2016 initiiert oder abgeschlossen wur- aufsichtlichen und gestalterischen Maß- den. Nähere Informationen zu allen Projek- nahmen den sich dynamisch verändernden ten, die im Auftrag der Landesmedienanstal- Gegebenheiten in der Medienlandschaft und ten durchgeführt wurden und werden, fin- den Bedarfen der Mediennutzenden anpas- den Sie in der Forschungsdatenbank unter sen. Wichtige Grundlagen dafür bieten die www.die-medienanstalten.de. Ergebnisse der Medienforschung, die die Landesmedienanstalten gemäß ihrer gesetz- lichen Vorgaben in Auftrag geben können. Die folgende Übersicht listet Forschungspro- jekte und deren jeweilige Auftraggeber auf,

__ Programmanalyse privater saarländischer Hörfunk- Fernsehen programme 2016 | LMS __ __ Bürgerreporter – Chancen für das Lokal-​Fernsehen | Quantitative und qualitative Inhaltsanalyse eines SLM landesweiten Hörfunkvollprogramms | LMK __ __ Inhaltsanalyse landesweit ausgestrahlter Regional- Status Quo – Webradios in Rheinland-​Pfalz | LMK fenster im Programm privater Fernsehveranstalter | __ Webradiomonitor | BLM, seit 2014 in Kooperation ZAK mit dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), __ Kontinuierliche Fernsehprogrammforschung der seit 2016 mit dem Verband Privater Rundfunk und Landesmedienanstalten | die medienanstalten Telemedie e. V. (VPRT) __ Web ‑TV-Monitor​ | BLM, LFK (ab 2015) Medienkompetenz Hörfunk __ Extremismus in sozialen Medien: Wahrnehmung, Hinwendung und Thematisierung durch Heran- __ DAB+-Studie Sachsen 2016 | SLM wachsende | LfM __ Pilotstudie DAB+-Nutzung | ALM GbR gem. mit ARD, __ Jugendliche – Geflüchtete – Medienkompetenz | LfM Deutschlandradio, Media Broadcast GmbH, Absolut in Kooperation mit dem Internationalen Zentral­ Digital GmbH & Co. KG, Regiocast GmbH & Co. KG, institut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) Radio NRJ GmbH, Schlagerparadies GmbH __ Medienkompass Mecklenburg-​Vorpommern | MMV __ Hörfunklandschaft Niedersachsen 2017 | NLM __ Online- ​Werbekompetenz im Wandel | LPR Hessen __ Programmstruktur, Berichterstattung und Musik­ stile. Die Programme von ANTENNE THÜRINGEN, LandesWelle Thüringen, MDR JUMP und MDR Thüringen – Das Radio | TLM

291 Die Medienanstalten | Forschungsprojekte

Mediennutzung/Medienwirkung Medienökonomie

__ Die Meinungsbildungsrelevanz von Informations- __ Der Werbemarkt für private Medien im Saarland. intermediären | LfM in Kooperation mit dem Institut Studie zur Ermittlung von Refinanzierungsmöglich- für Publizistik der Johannes-Gutenberg-Universität keiten regionaler privater Medienangebote (unter Mainz besonderer Berücksichtigung des Hörfunks) | LMS __ Entwicklung eines Instruments zur Förderung der __ Gutachten zur Vermarktungsmacht der Media-­ Selbstregulation des eigenen Onlineverhaltens | LfM Agenturen | BLM in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen __ Gutachten „Zero-Rating für Rundfunkanbieter“ | __ Erhebung der Reichweiten lokaler Rundfunk­ BLM angebote in Niedersachsen 2016 | NLM __ | __ Medienkonzentrationsbericht NRW 2015 LfM Funkanalyse Bayern | BLM __ Potenzialausschöpfung im Lokalwerbemarkt Bayern | __ Internetnutzungskompetenz als Determinante einer BLM dysfunktionalen Internetnutzung am Beispiel von __ Wirtschaftliche Lage des lokalen/regionalen und Internetsucht und Internetmobbing (Fortsetzung) | landesweiten Rundfunks in Bayern 2015/2016 | BLM LfM in Koorperation mit der Universität Duisburg-­ Essen __ JIM- ​Studie (Jugend, Information, (Multi‑) Media) | Netze und Technik mpfs (LFK, LMK) in Zusammenarbeit mit der SWR-​Medienforschung __ Digitalisierungsbericht | die medienanstalten, SES, __ KIM- ​Studie (Kinder und Medien) | mpfs (LFK, LMK) in Media Broadcast, Unitymedia, Vodafone Kabel-­ Zusammenarbeit mit der SWR-​Medienforschung Deutschland, Deutschlandradio, ARD __ Media Analyse – Sonderbericht für Hamburg und Schleswig-​Holstein | MA HSH __ Mediale Teilhabe – Studie zur Mediennutzung von Menschen mit Behinderungen | ALM GbR in Koope­ ration mit Aktion Mensch e. V. __ MedienGewichtungsStudie (im Rahmen des Medien- KonvergenzMonitors) | die medienanstalten __ MedienVielfaltsMonitor (im Rahmen des Medien- KonvergenzMonitors) | die medienanstalten __ miniKIM (Kleinkinder und Medien) | mpfs (LFK, LMK) in Zusammenarbeit mit der SWR-​Medienforschung __ Reichweiten- und Empfangsstudie Lokal-TV Sachsen 2016 | SLM __ Relevanz einzelner Medienangebote und digitaler Dienste für die Meinungsbildung | die medien­ anstalten __ Studie zur Onlinenutzung Lokal-TV und Bürger­ medien in Sachsen-Anhalt | MSA

292 Verzeichnis Fernsehen | Die Medienanstalten

5 Genehmigte Programme

Die folgende Übersicht listet Programm­ Programmen in den Ländern wurde der Sitz angebote auf, die von den Landesmedien­ des Unternehmens bzw. das Verbreitungs­ anstalten genehmigt wurden. Bei bundes- gebiet ergänzt. Eine detaillierte Auflistung weiten Angeboten ist jeweils die lizenz­ mit Adress- und Kontaktdaten finden Sie gebende und damit Aufsicht führende unter www. die-medienanstalten.de ­Landesmedienanstalt angegeben. Bei den

Verzeichnis Fernsehen Ein Verzeichnis mit Adress- und Kontaktdaten erhalten Sie durch Scannen des QR-Codes.

Bundesweites privates Fernsehen Fernsehfenster AZ Media TV | www.azmedia.de | NLM Vollprogramme dctp | www.dctp.de | LMK, NLM dctp.tv | www.dctp.tv | LfM (Länderausschuss nach dem SaStV mit brema, LPR Hessen und LMS) | Verbreitung nur über Internet Spartenprogramme DMAX | www.dmax.de | mabb 4-Seasons.TV | www.4-seasons.tv | MA HSH | nur im Inter- net family.tv | www.familytv.de | LFK | nur im Internet amazing discoveries TV | www.ad-tv.info | BLM joiz | www.joiz.de | mabb | nur im Internet kabel eins | www.kabeleins.de | BLM ANIXE HD | www.anixehd.tv | LFK Khatereh (vormals PDF-Channel) | www.khatereh.de | LMK ANIXE SD | www.anixehd.tv | BLM Mohajer International Television (MITV) Astro TV | www.astrotv.de | mabb | www.mohajer-tv.com | LMK | Lizenzablauf zum 21. 12. 2016 Beko-BBL-TV | www.beko-bbl.de | LfM | Zulassung ruht seit ProSieben | www.prosieben.de | mabb 08/2016 RTL | www.rtl.de | NLM Bibel TV | www.bibeltv.de | MA HSH RTL II | www.rtl2.de | LPR Hessen blizz | www.blizztv.de | BLM Samanyolu TV Avrupa | LPR Hessen | bis Ende 2016 ClipMyHorse.TV | www.clipmyhorse.de | LPR Hessen Sat.1 | www.sat1.de | LMK | nur im Internet TIMM | www.cine-plus.de | mabb Collection | LfM | seit 11/2016 VOX | www.vox.de | LfM ctv | www.ctvchannel.tv | MA HSH Der Aktionär TV | www.daf.fm | BLM DELUXE MUSIC | www.deluxemusic.tv | mabb

293 Die Medienanstalten | Verzeichnis Fernsehen

Deutsches Musik Fernsehen Sat.1 Gold | www.sat1gold.de | TLM | www.deutsches-musik-fernsehen.de | brema Schönstatt-TV | www.schoenstatt-tv.de | LMK Disney Channel | www.disneychannel.de | LfM sixx | www.sixx.de | brema Donnerstag Abend | www.gebetshaus.org | BLM Sky Sport News HD | www.sky.de | BLM | seit 01. 12. 2016 DRF1 | www.drf-1.de | LMK Sophia TV | www.sophiatv.de | LfM Düğün TV | LfM | nur im Internet | bis 05/2016 souvenirs from earth | www.sfe.tv | LfM eBusiness-Hangout | LPR Hessen | bis 01/2016 Spiegel.tv | www.spiegel.tv | MA HSH | nur im Internet ERF Fernsehen | www.erf.de/fernsehen/4049 | LPR Hessen SPORT1 | www.sport1.de | BLM EWTN-TV | www.ewtn.de | LfM | seit 07/2016 SPORT1 Livestream | www.sport1.de| BLM | nur im Internet FCB.TV | www.fcb.tv | BLM Sportdeutschland.TV | www.sportdeutschland.tv | LfM H2D (Handshake to Deutschland) | mabb | seit 06. 09. 2016 | nur im Internet HD Plus | www.hd-plus.de | BLM Spox.com | www.spox.com | BLM health.tv | MA HSH | Sendestart 01. 04. 2017 Super RTL | www.superrtl.de | LfM HOPE Channel Fernsehen | www.hopechannel.de/tv TecTime TV (vormals DrDish Television) | www.tectime.tv | LPR Hessen | LMS Hyperraum.TV | www.hyperraum.tv | BLM TELE 5 | www.tele5.de | BLM Iran Beauty | www.iranbeauty.tv | LMK TLC | www.tlc.de | BLM Iran Music | www.iranmusic-online.de | LMK Toggo plus | www.toggo.de | LfM | bis 31. 03. 2016 VIVA | www.viva.tv | LfM Isarrunde/Spreerunde | www.isarrunde.de Volks.TV | LfM | seit 06/2016 | www.spreerunde.de | BLM | nur im Internet Welt der Wunder (vormals wdwip) kabel eins Doku | www.kabeleinsdoku.de | MA HSH | seit | www.weltderwunder.de | BLM 22. 09. 2016 WiWo – Lunchtalk | LfM | Zulassung ruht seit 01/2016 Kanal Avrupa | www.kanalavrupa.tv | LfM YOL TV | www.yoltv.eu | LfM | seit 11/2016 katholisch.de | www.katholisch.de | LfM | nur im Internet YUN!Q | LfM | bis 08/2016 Kosmica TV | www.kosmica.de | mabb Latizón TV | www.latizon.de | BLM | nur im Internet Teleshoppingsender MC EU | LPR Hessen | bis 10/2016 1-2-3.tv | www.1-2-3.tv | BLM muxx.tv | www.muxx.tv | LfM | seit 01/2016 Aristo TV | www.aristo-tv.de | LPR Hessen MyTeam TV - Basketball | www.telekombasketball.de | BLM seit 01. 09. 2016 Channel 21 | www.channel21.de | NLM MyTeam TV - Eishockey | www.telekomeishockey.de | BLM GeniusPlus TV | www.genius.tv | LFK seit 01. 09. 2016 HSE24 | HSE24 Extra | HSE24 Trend | www.hse24.de | BLM n-tv | www.n-tv.de | mabb Juwelo TV | www.juwelo.de | mabb N24 | www.n24.de | BLM ManouLenz | www.manoulenz.tv | BLM N24 Doku | n24.welt.de | BLM | seit 17. 09. 2016 MediaSpar TV | www.mediaspar.tv | LfM Nickelodeon/Comedy Central | www.nick.de | MA HSH meinTVshop | www.meintvshop.de | LFK ProSieben Maxx | www.prosiebenmaxx.de | SLM Pearl TV | www.pearl.tv | LFK RIC | www.rictv.de | mabb QVC | QVC Plus | QVC Beauty | www.qvc.de | LfM rocketbeans .tv | www.rocketbeans.tv | MA HSH | nur im Shop24Direct | www.shop4direct.de | mabb Internet Shop 300 | www.discovery-networks.de | BLM | seit RTL plus | www.rtlplus.de | NLM | seit 06/2016 01. 01. 2016 RTL Nitro | www.rtlnitro.de | NLM sonnenklar.TV | www.sonnenklar.tv | LFK

294 Verzeichnis Fernsehen | Die Medienanstalten

Sparhandy TV | www.sparhandy.tv | LfM National Geographic Channel | NAT GEO WILD | NAT GEO people | www.natgeotv.com/de | mabb Türk Shop | LfM | bis 05/2016 NICK Jr. | www.nickjr.de | MA HSH welcom.e | www.hamlet-tv.com | LFK Nicktoons | www.nick.de | MA HSH Passion | www.passion-tv.de | NLM Pay-TV PLANET | www.planet-tv.de | mabb 13th Street | www.13thstreet.de | mabb ProSieben FUN | www.prosiebenfun.de | mabb A&E (vormals bio – The Biography Channel) | www.ae-tv.de | NLM RCK TV (Rock TV) | www.rck-tv.de | mabb Animal Planet | www.animalplanet.de | BLM Romance TV | www.romance-tv.de | BLM auto motor und sport Channel | www.motorpresse.de | LFK Romance TV Hungary | www.romance-tv.hu | mabb | seit 01. 06. 2016 beate-uhse.tv | www.beate-uhse.tv | mabb Romance TV Romania | www.romance-tv.ro | mabb | seit BonGusto | www.bongusto.tv | LfM 01. 06. 2016 Boomerang | www.boomerang.tv | BLM RTL Crime | www.rtl-crime.de | NLM Cartoon Network | www.cartoonnetwork.de | BLM RTL International | www.rtl-international.de | NLM | seit CLASSICA | www.classica.de | BLM 18. 01. 2016 Detskij Mir | www.rtvd.de | mabb RTL Living | www.rtl-living.de | NLM Discovery Channel | www.discovery.de | BLM RTVi | www.rtvd.de | mabb Disney Junior | www.disneyjunior.de | BLM SAT.1 emotions | www.sat1emotions.de | mabb Disney XD | www.disneyxd.de | BLM Silverline Movie Channel | www.silverlinetv.de | SLM E! Entertainment | http://de.eonline.com | mabb Sky Cinema Action | Sky Cinema Action (HD) | Sky Atlantic HD | Sky Atlantic +1 HD | Sky Cinema (HD) | Sky Cinema +1 | Fix & Foxi | www.fixundfoxi.tv | mabb Sky Cinema +24 | Sky Cinema Comedy | Sky Cinema Emo­ FOX | www.foxchannel.de | mabb tion | Sky HD-3D | Sky Cinema Nostalgie | Sky HD-3D | www.sky.de | MA HSH Geo Television | NLM Sky 1 (seit 04. 11. 2016) | Sky Arts (seit 01. 07. 2016) | Sky Cine- GoldStar TV | www.goldstar-tv.de | BLM ma Hits (HD) | Sky Event | Sky Fanzone | Sky Family (seit Gute Laune TV | www.gutelaunetv.de | mabb 22. 09. 2016) | Sky Fußball Bundesliga | Sky Info (bis 31. 07. 2016) | Sky Krimi | Sky Sport 3 HD (seit 08/2016) | Sky Heimatkanal | www.heimatkanal.de | MA HSH Ultra HD (seit 11/2016) | Sky.de | www.sky.de | BLM History | www.history.de | BLM Spiegel TV Geschichte | www.spiegel-geschichte.tv Hustler TV Deutschland | www.hustlertv.de | mabb | MA HSH Jukebox | www.jukebox-tv.de | mabb Spiegel TV Wissen | www.spiegelwissen.tv | MA HSH Junior | www.studio100media.com | BLM SPORT1+ | www.sport1.de | BLM kabel eins CLASSICS | www.kabeleinsclassics.de | mabb SPORT1 US | BLM Kinowelt TV | www.kinowelt.tv | LPR Hessen sportdigital.tv | www.sportdigital.de | MA HSH LUST PUR | www.lustpur.tv | mabb Syfy | www.syfy.de | mabb MARCO POLO TV | www.marcopolo.de/tv-sender.html | LFK TeleBom | www.kinomir.tv | mabb MGM Channel | BLM | bis Ende 2016 TeleDom | www.kinomir.tv | mabb Motorvision HD | www.motorvision.de | BLM TeleKlub | www.rtvd.de | mabb MotorVision TV | www.motorvision.de | BLM TNT Comedy | www.tnt-comedy.de | BLM MTV | MTV Brand NEW | www.mtv.de | mabb TNT Film | www.tnt-film.de | BLM Nasch Kinomir | www.kinomir.tv | mabb TNT Serie | www.tnt-serie.de | BLM Nashe Ljubimoe Kino | www.rtvd.de | mabb Universal Channel | www.universalchannel.de | mabb vfbtv | vfbtv.vfb.de | LFK

295 Die Medienanstalten | Verzeichnis Fernsehen

TV-Konzerne Magine Germany GmbH | www.magine.com | Köln | ProSiebenSat.1 Media AG www.prosiebensat1.de M-Net Telekommunikations GmbH | www.m-net.de RTL Group | www.rtlgroup.com | München Netlantic GmbH | www.netlantic.de | Unterföhring Talk Easy GmbH | www.talkeasy.de | München TV for Friends GmbH | www.tivany.com | München Digitale Plattformbetreiber TV Spielfilm Verlag GmbH | www.tvspielfilm.de | Hamburg Zattoo Europe Ltd. | www.zattoo.com | Zürich Kabelnetz- und IPTV-Betreiber AllesSehen.TV GmbH | www.allessehen.com | Delmenhorst Programmplattformen Deutsche Telekom AG | www.telekom.de | Bonn Arena Sport Rechte und Marketing GmbH | Köln DOKOMGesellschafter für Telekommunikation mbh M7 Deutschland GmbH | www.m7group.eu | Köln | www.dokom21.de | Dortmund HD Plus GmbH | www.hd-plus.de | Unterföhring EWE TEL GmbH | www.ewe.de | Oldenburg Media Broadcast GmbH | www.media-broadcast.com | Köln Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG | www.kabelbw.de | Heidelberg Sky Fernsehen GmbH & Co. KG | www.sky.de | Unterföhring Kabelfernsehen München ServiCenter GmbH & Co. KG | www.kms.tv | Unterföhring Marienfeld Multimedia GmbH | www.marienfeld-multimedia.de | Gelsenkirchen Private Fernsehprogramme in den NetCologne Gesellschaft für Telekommunikation mbH | www.netcologne.de | Köln Bundesländern pepcom GmbH | www.pep-com.de | Unterföhring PrimaCom Berlin GmbH | www.primacom.de | Leipzig Rehnig Holding GmbH | www.rehnig.de | Neustadt Baden-Württemberg S + K Servicekabel GmbH | www.servicekabel.de | Halle/ Aufsicht führende Anstalt ist die LFK Saale (www.lfk.de). Tele Columbus AG | www.telecolumbus.de | Berlin TELTA Citynetz GmbH | www.telecolumbus.de | Eberswalde Landesweite Programme Unity Media Hessen GmbH & Co. KG | www.unitymedia.de bw family.tv | www.bwfamily.tv | Karlsruhe | Köln Unity Media NRW GmbH | www.unitymedia.de | Köln Lokale / regionale Programme Versatel Telekabel GmbH | www.versatel.de | Frankfurt a. M. Baden TV | www.baden-tv.com | Karlsruhe Vodafone GmbH | www.vodafone.de | Düsseldorf Filstalwelle | www.filstalwelle.de | Göppingen Vodafone Kabel Deutschland GmbH | kabel.vodafone.de | Kraichgau TV | www.kraichgau.tv | Bruchsal Unterföhring L-TV Fernsehen | www.l-tv.de | Ludwigsburg wilhelm.tel GmbH | www.wilhelm-tel.de | Norderstedt Regio TV Bodensee | www.regio-tv.de Regio TV Schwaben | www.regio-tv.de | Ulm Web-TV-Plattformen Regio TV Stuttgart | www.regio-tv.de | Stuttgart Couchfunk GmbH | www.couchfunk.de | Radebeul RNF PLUS Rhein-Neckar-Fernsehen | www.rnf.de | Mann- Crystal Reality Media GmbH | www.crystal.tv | Hamburg heim Exaring AG (waipu.tv) | www.waipu.tv | München RTF.1 – Regionalfernsehen | www.rtf1.de | Eningen Kartina Digital GmbH | www.kartina.tv | Wiesbaden Strohgäuwelle | www.strohgaeuwelle.de | Korntal KEVAG Telekom GmbH | www.kevag-telekom.de | Koblenz

296 Verzeichnis Fernsehen | Die Medienanstalten

Lokale Fernsehfenster Spartenprogramme RNF Life | www.rnf.de | Mannheim ISW Fernsehen | www.isw.fm/isw-tv.html | Burgkirchen abm | www.abm-medien.de | München Spartenprogramme afk tv | www.afktv.de | München fluegel.tv | www.fluegel.tv Plenum.TV | www.tvbl.de | München Metropolregion.TV | www.metropolregion.tv | Weinheim Sankt Michaelsbund | www.st-michaelsbund.de/­ redaktionen/fernsehen | München Pier111.TV | www.pier111.tv | Stuttgart KidsNews | www.nectv.de | Neustadt RIK Reutlingen | Eningen Medienwerkstatt | www.medienwerkstatt-franken.de spontv | www.spon.tv | Leinfelden-Echterdingen | Nürnberg Point Umwelt/Point Reportage | www.medienpraxis.tv | Nürnberg Polaris | www.polaris-tv.de | Nürnberg Bayern Evangelisches Fernsehen efs Aufsicht führende Anstalt ist die BLM | www.lebensformen-tv.de | verschied. Regionen Bayerns (www.blm.de). Kirche in Bayern | www.kircheinbayern.de | verschiedene Regionen Bayerns Landesweite Fernsehfenster Sat.1 Bayern | www.sat1bayern.de | München Lokale Programme in kleinen BK-Netzen TV BAYERN LIVE | www.tvbayern.de/programme/­tv-bayern- | | live | München Klinik-TV Augsburg www.klinikum-augsburg.de Augs- burg Frankenwald TV | www.steben.de | Bad Steben Lokale / regionale Programme Infokanal Coburg/tvo | www.itv-franken.de | Coburg Oberpfalz TV | www.otv.de | Amberg Herzo TV | www.herzo.tv | Herzogenaurach main.tv | www.main.tv | Aschaffenburg Infokanal Ludwigstadt | Ludwigstadt a.tv | www.augsburg.tv | Augsburg Kabelfernsehen Bischofsheim | Bischofheim/Rhön DONAU TV | www.donautv.com | Deggendorf Airport TV | www.munich-airport.tv | München tvo | www.tv-oberfranken.de | Hof nec tv | www.nectv.de | Neustadt intv | www.intv.de | Ingolstadt Antenne Trebgast | Trebgast allgäu.tv | www.allgaeu-tv.de | Kempten KiK | www.kik-tv.de | diverse Kliniken Isar TV (vormals rfl) | www.isar-tv.com | Landshut münchen.tv | www.muenchen.tv | München Lokales Internet-TV münchen2 | www.muenchen.tv | München allround-tv | www.allround-tv.de | Altötting RTL München Live | s. münchen.tv | München altötting.tv | www.altoetting-tv.de | Altötting REGIO TV Schwaben | www.regio-tv.de/region/Schwaben | | | Ulm iTV Coburg www.dacor.de, www.itv-franken.de Coburg | | Franken Fernsehen | www.frankenfernsehen.tv | Nürnberg mühldorf.tv www.muehldorf-tv.de Mühldorf am Inn | | TRP1 | www.trp1.de | Passau pafnet.tv www.pafnet.de Pfaffenhofen | TVA | www.tvaktuell.com | Regensburg SW-N.TV (Schweinfurter Nachrichten) www.sw-n.de | Schweinfurt rfo | www.rfo.de | Rosenheim tv school 21 | www.tvschool21.de | Neustadt TV touring Schweinfurt | www.tvtouring.de | Schweinfurt TV touring Würzburg | www.tvtouring.de | Würzburg Aus- und Fortbildungskanal afk tv | www.afktv.de | München

297 Die Medienanstalten | Verzeichnis Fernsehen

Potsdam TV | www.potsdamtv.de | Potsdam Berlin SKB Stadtkanalfernsehen Brandenburg | www.skb-tv.de Aufsicht führende Anstalt ist die mabb (www.mabb.de). Spreewaldfernsehen SWF | www.spreewaldfernsehen.de | Hörlitz teltOwkanal | tv-lu | jüterbog-tv | luck-tv | rangsdorf-tv | Lokale / regionale Programme sabinchen-tv | www.teltowkanal.de | Teltow tv.berlin | www.tvb.de | Berlin Uckermark TV | www.uckermark-tv.de | Prenzlau WGLi-TV | www.wgli.de | Berlin WMZ TV Lauchhammer | www.wmz.de WMZ TV Senftenberg | www.wmz.de Spartenprogramme Mischkanal Berlin: CAMP TV | www.camp-tv.de | Berlin Lokale Programme mit einer Reichweite Mischkanal Berlin: DOC TV | www.doctv-berlin.de unter 10.000 Haushalten Mischkanal Berlin: Fashion & Faces Forst TV – Kanal 12 | www.forst-tv.info | Forst/Lausitz | www.fashionandfaces.de Infokanal Bad Wilsnack | Bad Wilsnack Mischkanal Berlin: IRTV – Studio MP | | www.irtvradioberlin.de Marienberg TV Döbern | Mischkanal Berlin: Joy-Music-Video | Berlin WMZ TV Schwarzheide/Ruhland www.wmz.de Mischkanal Berlin: Massage TV | Berlin Mischkanal Berlin: Spandau TV | Berlin Mischkanal Berlin: Star Ryder TV | www.starryder.tv | Berlin Bremen Mischkanal Berlin: Treffpunkt Berlin | www.tlvberlin.com Aufsicht führende Anstalt ist die brema | Berlin (www.bremische-landesmedienanstalt.de).

Landesweite Fernsehfenster Guten Abend RTL für Bremen und Niedersachsen Brandenburg | www.rtlregional.de Aufsicht führende Anstalt ist die mabb 17:30 Sat.1 REGIONAL für Niedersachsen und Bremen (www.mabb.de). | www.sat1regional.de

Lokale / regionale Programme Das Frankfurter Fernsehen | www.frankfurter-fernsehen.de Elbe-Elster-Fernsehen (EEF) | www.ee-fernsehen.de Hamburg | Elsterwerda Aufsicht führende Anstalt ist die MA HSH Kanal 12 Spremberg TV | www.sprembergtv.de | Spremberg (www.ma-hsh.de). KW-TV | www.kw-tv.de | Wildau Landesweite Fernsehfenster LTV – Lausitz TV | www.lausitz-tv.de | Cottbus RTL Nord | www.rtlnord.de NWG – Neiße Welle Guben | www.neissewelleguben.de | Guben Sat.1 Regionalfernsehen für Hamburg und Schleswig- Holstein | www.sat1regional.de Oderland.TV | Strausberg.TV | www.oderland.tv | www.strausberg.tv | Strausberg ODF – Lokalprogramm Barnim | ODF – Lokalprogramm Landesweite Programme Oder-Spree | www.odftv.de | Eberswalde Hamburg 1 | www.hamburg1.de OHVtv | www.ohv-tv.de | Birkenwerder noa4 – Nachbarn on air | noa4 – Norderstedt on air OSF Oder-Spree-Fernsehen | www.osf-tv.de | www.noa4.de | Eisenhüttenstadt Sylt1 – Das Sylter Fernsehen | www.sylter-fernsehen.de | Köln

298 Verzeichnis Fernsehen | Die Medienanstalten

Lokales Internet-TV Lokale Programme mit einer Reichweite ALSTER TV | www.alstertv.de unter 10.000 Haushalten | greencapital.tv | www.greencapital.tv lokal tv nwm www.regionalfernsehen-mv.beepworld.de | Bad Kleinen Grevesmühlen TV | www.grevesmuehlen-tv.de | Grevesmühlen Hessen Grimmen TV | www.grimmen-tv.de | Grimmen Jugend TV-Sender ELF | www.elf-tv.de | Laage Aufsicht führende Anstalt ist die LPR Hessen (www.lpr-hessen.de).

Landesweite Fernsehfenster RTL Hessen | www.rtlhessen.de | Frankfurt a. M. Niedersachsen Aufsicht führende Anstalt in Niedersachsen ist die 17:30 Sat.1 LIVE | www.1730live.de | Mainz NLM (www.nlm.de).

Lokale / regionale Programme Landesweite Fernsehfenster rheinmaintv | www.rheinmaintv.de | Mörfelden-Walldorf RTL Nord | www.rtlregional.de 17:30 Sat.1 REGIONAL für Niedersachsen und Bremen | Lokales Internet-TV www.sat1hannover.de OF-TV | www.of-tv.de | Heusenstamm | seit 2016 Lokale / regionale Programme ev1.tv GmbH | www.ev1.tv | Lingen Friesischer Rundfunk | www.friesischer-rundfunk.de Mecklenburg-Vorpommern | Sande Aufsicht führende Anstalt ist die MMV regiotv GmbH | www.regiotv.de | Lohne (www.medienanstalt-mv.de).

Landesweites Fernsehen in digitalen Kabelanlagen MV1 | www.mv1.de Nordrhein-Westfalen Aufsicht führende Anstalt ist die LfM (www.lfm-nrw.de). Lokale / regionale Programme Greifswald TV | www.greifswald-tv.de | Greifswald Landesweite Programme GüstrowTV | www.guestrowtv.de | Güstrow NRW.TV | Düsseldorf | bis 05/2016 neueins REGIONALFERNSEHEN | www.neueins.tv | Neubrandenburg tv.rostock | www.tvrostock.de | Rostock Landesweite Fernsehfenster | TV:SCHWERIN | www.tv-schwerin.de | Schwerin RTL West www.rtl-west.de | | Rügen TV | www.ruegentv.de | Stralsund 17:30 Sat.1 NRW www.westcom.de Dortmund Stralsund TV | www.fas-tv.de | Stralsund wismar tv & MEER AN LAND | www.wismar-tv.de | Wismar Lokale / regionale Programme | Usedom TV | www.usedom.tv | Wolgast center.tv Region Düsseldorf/Neuss www.centertv.de City Vision | www.city-vision.de | Mönchengladbach Köln.tv | Köln | bis 31. 03. 2016 Studio 47 | www.studio47.de | Duisburg

299 Die Medienanstalten | Verzeichnis Fernsehen

Ausbildungs- und Erprobungsfernsehen Lokale / regionale Programme nrwision | www.nrwision.de | Dortmund AB-TV | www.photovision-annaberg.de | Chemitz Chemnitz Fernsehen | www.chemnitz-fernsehen.de | Chemnitz Dresden Fernsehen | www.dresden-fernsehen.de | Leipzig Rheinland-Pfalz Elsterwelle Fernsehen | www.elsterwelle.de | Hoyerswerda Aufsicht führende Anstalt ist die LMK eRtv – euro-Regional TV | www.ertv.de | Görlitz (www.lmk-online.de). FRM-TV Sächsische Schweiz | www.frm-tv.de | Dippoldiswalde Landesweite Fernsehfenster KabelJournal Chemnitzer Land | KabelJournal Erzgebirge | 17:30 Sat.1 LIVE | www.1730live.de | Mainz KabelJournal Flöha-TV | www.kabeljournal.de | Grünhain-­ Beierfeld | Lokale / regionale Programme Kanal 9 Erzgebirge www.kanal9-erzgebirge.de | Brand-Erbisdorf RNF Plus | www.rnf.de | Vorder- und Südpfalz Leipzig Fernsehen | www.leipzig-fernsehen.de RLP.TV | www.rheinahr.tv | Rheinahr MEF Mittel Erzgebirgs Fernsehen | www.mef-line.de TV Mittelrhein | www.tv-mittelrhein.com | Marienberg | Koblenz / Mittelrhein Mittelsachsen TV | www.mittelsachsen-tv.de | Mittweida wwtv | www.wwtv.de | Neuwied Muldental TV | www.muldentaltv.de | Grimma MyTVplus | Radebeul Lokale Fernsehfenster Pirna-TV | Prohlis-TV (vormals PTV) | www.ptv-online.de Drei.tv | geplant ab 01. 08. 2017 | Pirna RNF Life | www.rnf.de | Vorder- und Südpfalz punkteins oberlausitz TV | www.oberlausitztv.de | Zittau Radio WSW | www.radiowsw.de | Weißwasser Regio-TV | www.regiotv-borna.de | Saarland Riesa TV www.saxn.tv TeleVision Zwickau | www.tv-zwickau.de Aufsichtführende Anstalt ist die LMS (www.lm-saar.de) tvM Meissen Fernsehen | www.meissen-fernsehen.de

Landesweite Programme Lokale Programme mit einer Reichweite Saarland Fernsehen 1 | www.medien-saar.de | seit 02/2016 unter 10.000 Haushalten Saarland Fernsehen 2 | www.medien-saar.de | seit 05/2016 Antenne Berbisdorf | Berbisdorf Burgstädter Kabelzeitung | www.rg-tv.de | Burgstädt Coswiger Infokanal K 3 | www.regionalfernsehen-coswig.de FRM-TV Osterzgebirge | www.frm-tv.de | Dippoldiswalde Sachsen Heidenau TV | Heidenau Aufsicht führende Anstalt ist die SLM Infokanal Crimmitschau | Neukirchen/Plauen (www.slm-online.de). Infokanal Eibau | www.infokanal-eibau.de Landesweite Programme Infokanal Ottendorf-Okrilla | www.tg-tv.de | Burgstädt kanal 8 – Sport | www.leipzig-fernsehen.de | Leipzig Kabel plus | www.tv-kabel-plus.de | Schmölln Kabelzeitung Adelsberg | www.rg-tv.de | Burgstädt Kabelzeitung Altenberg/Geising/Zinnwald | www.funk-tele-com.de | Altenberg

300 Verzeichnis Fernsehen | Die Medienanstalten

Langenhessen-TV Schleswig-Holstein Laubuscher Heimatkanal | Hoyerswerda Aufsicht führende Anstalt ist die MA HSH Lunzenauer Kabel Zeitung | www.rg-tv.de | Burgstädt (www.ma-hsh.de). Oberwiesenthal Bildschirmtest-TV im Kabelnetz | Kurort Oberwiesenthal Landesweite Fernsehfenster Oko | Obergurig RTL Nord | www.rtlnord.de | Kiel Oschatz TV | www.oschatz-tv.de | Oschatz Sat.1 REGIONALFERNSEHEN für Hamburg und Perziger Kabelzeitung | www.rg-tv.de | Burgstädt Schleswig-Holstein | www.sat1regional.de | Kiel Radebeul TV | www.liebich.info | Radebeul Regionale Kabelzeitung | www.hietzschold.de | Pulsnitz Landesweite Programme Regionalfernsehen Arnsfeld | Mildenau noa4 – Nachbarn on air | noa4 – Norderstedt on air | Strehla-TV | www.strehla-tv.de | Strehla www.noa4.de | Torgau-TV | Torgau Sylt1 – Das Sylter Fernsehen www.sylter-fernsehen.de tvs | Colditz

Lokales Internet-TV Thüringen BCS-TV | www.bcs-sachsen.de Aufsicht führende Anstalt ist die TLM Leipziger Internet Zeitung | www.l-iz.de (www.tlm.de).

Lokale / regionale Programme jena.tv | www.jenatv.de Sachsen-Anhalt Rennsteig TV | www.rennsteig.tv | verschied. BK-Netze Aufsicht führende Anstalt ist die MSA ­analog, landesweit digital im Kabel (www.msa-online.de). Saale-Info-Kanal | www.saale-info-kanal.de | verschied. BK-Netze analog, landesweit digital im Kabel Lokale / regionale Programme Salve.tv | www.salve.tv RBW | www.rbwonline.de | Bitterfeld Südthüringer Regionalfernsehen (SRF) | www.srf-online.de | verschied. BK-Netze analog, landesweit digital im Kabel RAN 1 – Regionalfernsehen Anhalt | www.ran1.de | Dessau altenburg.tv | www.altenburg.tv RFH | www.rfh-tv.de | Halberstadt TV Halle | www.tvhalle.de | Halle PUNKTum Fernsehen | www.punktum-fernsehen.de Lokale Programme mit einer Reichweite | Hettstedt unter 10.000 Haushalten kulturMD | www.kulturmd.de | Magdeburg Bad Berka TV | www.badberka.tv MDF.1 | www.mdf1.de | Magdeburg Kabel plus | www.tv-kabel-plus.de | Schmölln ElbeKanal | www.elbemedien.de | Schönebeck Stadtkanal Steinach | Steinach

Lokale Programme mit einer Reichweite unter 10.000 Haushalten TV-D | www.tv-ditfurt.de | Ditfurt HDL TV | www.hdl-tv.de | Haldensleben BLK online TV | www.blk-onlinetv.de | Hohenmölsen COMED TV | Thale

301 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Ein Verzeichnis mit Verzeichnis Hörfunk Adress- und Kontaktdaten erhalten Sie durch Scannen des QR-Codes.

Bundesweit genehmigte Hörfunk- DELUXE RADIO | http://deluxemusic.tv/radio | mabb programme DIE NEUE 107.7 | www.dieneue1077.de | LFK FluxFM | www.fluxfm.de | mabb Bundesweit empfangbare Programme Hitradio MS One | www.hitradio-msone.de | LFK (Verbreitung über Satellit Astra, Hotbird oder DAB) lulu.fm | www.lulu.fm | LfM | seit 02/2017 Absolut relax | www.absolutrelax.de | BLM METROPOL FM | www.metropolfm.de | mabb domradio | www.domradio.de | LfM Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb egoFM | www.egofm.de | BLM SPORT1.fm | www.sport1.fm | LPR Hessen ENERGY (national) | www.energy.de | MA HSH XLnt Radio | LPR Hessen | bis 01/2016 ERF Plus | www.erfplus.de | LPR Hessen ERF Pop | www.erfpop.de | LPR Hessen Landesprogramme HCJB Bibel Radio | www.hcjb.de | NLM (mit Verbreitung auch über Satellit) HOPE Channel Radio | www.hopechannel.de | LPR Hessen ANTENNE BAYERN | Bayern | BLM JAM FM | www.jamfm.de | mabb Antenne Niedersachsen | Niedersachsen | NLM Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH harmony.fm | Hessen | LPR Hessen nice | www.nicetv.de | mabb HIT RADIO FFH | Hessen | LPR Hessen radio B2 | www.radioB2.de | mabb planet radio | Hessen | LPR Hessen Radio HCJB Deutschland | www.hcjb.de | NLM radio ffn | Niedersachsen | NLM RADIO P.O.S. | www.radio-pos.de | MA HSH ROCK ANTENNE | Bayern | BLM Radio BOB! | www.radiobob.de | LPR Hessen | | Radio Horeb www.horeb.org BLM Webradio Radio Paloma | www.radiopaloma.de | mabb (Verbreitung ausschließlich über Internet) Schlagerparadies | www.schlagerparadies.de 2NE1 Clubsound Radio | www.2ne1.de | MMV | LMS/LPR Hessen 180 Grad FM | www.180grad-fm.de | MMV Schwarzwaldradio | www.schwarzwaldradio.de 89 Hit FM | www.hitfm.de | BLM | LFK 96fm | www.96fm.org | NLM RTL RADIO | www.rtlradio.de Absolut Radio | www.absolutradio.de | BLM sunshine live | www.sunshine-live.de | LFK/LPR Hessen Akissko | www.akissko.de | LPR Hessen

Weitere Programme mit bundesweiter Lizenz Alpenmelodie | www.alpenmelodie.de | BLM | | 89 HIT FM | www.hitfm.de | www.89hitfm.de | LFK AngelsFox-Radio www.angelsfox-radio.de LfM | Absolut HOT | www.absoluthot.de | LPR Hessen ANTENNE BAYERN verschied. Audiostreams | www.antenne.de | BLM Antenne 50Plus | www.antenne50plus.de | LFK Antenne Gold | www.facebook.com/Antenne.Gold | BLM Antenne Sylt | www.antenne-sylt.de | MA HSH Antenne Niedersachsen | verschied. Audiostreams DELUXE LOUNGE RADIO | http://deluxemusic.tv/radio | www.antenne.com/musik/webradio | NLM | mabb

302 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

Antenne Sachsen | www.antennesachsen.de | SLM ESC Radio | www.escradio.de | mabb ANTENNE THÜRINGEN | verschied. Audiostreams European Tamil Radio | www.etr.fm | LfM | www.antennethueringen.de | TLM Express Hitradio | www.expresshitradio.de | LfM AudioBook | www.audiobook-cd.de | TLM FCB.TV | www.fcb.tv | BLM AUPEO! Personal Radio | www.aupeo.de | mabb FCC Radio | www.fc-carlzeiss-jena.de | TLM BassTune | www.basstune.de | MA HSH FC St. Pauli Internetradio | www.afm-radio.org | MA HSH Bavaradio | www.bavaradio.de | BLM Fehnradio | www.fehnradio.de | NLM bayern-live-dreamradio | www.bayern-live-dreamradio.de | | | BLM FFH digital verschied. Audiostreams www.ffh.de | LPR Hessen BB Radio | www.bbradio.de | verschied. Audiostreams | | | mabb ffn www.ffn.de/musik/musik-hoeren/webradio NLM | | Berlin Community Radio | www.berlincommunityradio.com FSN-Radio www.fsn-tv.de BLM | mabb FSX-Radio | www.fsxradio.de | MA HSH BERLITALIA | www.berlitalia.de | mabb GAY FM | www.gayfm.de | mabb BFR1 Radio | www.bfr1.de | LfM Germany’s Hitradio | www.germanys-hitradio.com | BLM Bibelradio | www.bibelradio.org | LFK Globalbase.fm | www.globalbase.fm | LfM BigCityBeats | www.bigcitybeats.de | LPR Hessen Goitzschewelle – Das JUNGE Radio e. V. | | Big Brother Radio | www.bigbrother-radio.de | LFK www.goitzschewelle.de MSA | | BLN.FM | www.bln.fm | mabb GOLD FM www.goldfm.de mabb | | BMRadio.de | www.bmradio.de | MA HSH HarbourTown Radio www.harbourtown-radio.de MA HSH | | Bullenfunk.fm | www.bullenfunk.fm | SLM Hardcast.de www.hardcast.de LfM | | BVB-Netradio | www.bvb.de/netradio | LfM HIT104 www.hit104.de mabb | Byte.FM | www.byte.fm | MA HSH HITRADIO RTL Weihnachtsradio www.hitradio-rtl.de/ weihnachtsradio | SLM Channel80 | www.channel80.de | NLM Hit Station.fm | www.hitstation.fm | LfM chillectro.com | www.chillectro.com | mabb hörbuchFM | www.hoerbuchfm.de | mabb Classical 102 | www.classical102.de | mabb I love radio | www.iloveradio.de | LfM Country 108 | www.country108.de | mabb INeeDRadio Funkhaus | http://ineed.funkhaus-gruenau.de DEFJAY | www.defjay.de | mabb | mabb Community-Radio | www.community-radio.net | LfM In-Radio | www.farbe-radio.de | mabb Das DolphinsRadio | www.dasdolphinsradio.de | LFK Internetwelle Sachsen-Anhalt | www.internetradio-welle.de | MSA DELUXE MUSIC AUDIO | verschied. Audiostreams | www.deluxemusic.tv | mabb Intersurfradio | www.intersurfradio.de | LFK detektor.fm | www.detektor.fm | SLM Investmentradio | www.investmentradio.de | SLM Deutscher Digitaler Radiostream MV | www.ddr-mv.de | MMV Iradio Taurus | www.radio-taurus.de | LFK die klangkojoten | www.klangkojoten.de | mabb JACK FM | www.jackfm.de | mabb Discofox 24 | www.discofox24.com | LfM JAZZPLANET | www.jazzplanet.de | mabb Discofox.fm | www.discofox.fm | BLM; LfM Karow LIVE | www.karow-live.de | mabb Disco-Fox-Radio | www.disco-fox.com | mabb KingFM | www.kingFM.net | mabb DQB656 on Air | www.dqb656.de | MA HSH klassik.com | http://radio.klassik.com | LFK Ernst.FM | http://ernst.fm | NLM Klassik Radio | verschied. Audiostreams | www.klassikradio.de | MA HSH

303 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Kleve FM | www.kleve-fm.tk | www.kleefm.tk | LfM Radio Baba | www.radiobaba.de | BLM Künzelsound | www.kuenzelsound.de | LFK Radio Banadi | www.radio-banadi.net | mabb Kult.Radio – Das Märchen.Radio | www.kultradio.eu | mabb Radio Chanson | www.radiochanson.de | LFK Kultradio | http://cdn.kultradio.fm/streamswitch.php | BLM RADIO fresh80s | www.fresh80s.de | MA HSH La magia de tango Radio | www.tango-plauen.de | SLM Radio Hagenow | www.radiohagenow.de | MMV laut.fm | www.laut.fm | LFK Radio Hitwave | www.radiohitwave.de | LfM livekommentatoren.de | www.livekommentatoren.de | mabb Radio HNA | www.radiohna.de | LPR Hessen Lokalradio Neustadt e. V. | www.lokalradioneustadt.de Radio-im-Internet.de | www.radio-im-internet.de | BLM | NLM radio intercult | http://radiointercult.radio.de | mabb LOKruf | www.lok-leipzig.com/de/multimedia/lokruf | SLM Radio IRabo – Inselradio Borkum | www.irabo.de | NLM marcel-ist-reif.de | www.marcel-ist-reif.de | mabb Radio Judo | www.radio-judo.eu | LfM Megafox24 | www.megafox.de | www.megafox.com | LfM Radio Köln | www.radiokoeln.de | LfM Mein Sportradio | www.mein-sportradio.de | mabb Radio Limbach-Oberfrohna | www.radio-Lo1.de | SLM Metal-Only | www.Metal-Only.de | LFK Radio Ludwigsburg BW | www.radio-ludwigsburg-bw.de | LFK Minimalradio | www.minimalradio.com | SLM Radio Merkur | www.radio-merkur.de | LPR Hessen Minimalstation.de | www.minimalradio.com | LfM Radio Mittelweser | http://radiomittelweser.radio.de | NLM MixNation | www.mixnation.de | mabb Radio O.K. FM | www.ok-fm.de | BLM M Radio | www.m-radio.eu | BLM Radiopark (div. Programme) | www.radiopark.de | MA HSH multicult.fm | www.multicult.fm | mabb Radio Quicky | www.radio-quicky.de | MA HSH Music is Life | www.music-is-life-radio.de | BLM Radio Reeperbahn | www.radio-reeperbahn.de | MA HSH National Public Radio | www.nprberlin.de | mabb Radio Regentrude | www.radio-regentrude.de | MA HSH NRJ Radio Energy | verschied. Audiostreams | mabb Radio RZ1 | www.radio885.de | MA HSH OFC Fanradio | www.fanradio-ofc.de | LPR Hessen Radio Schaf & Schnucke | www.heideundelbe.de | NLM OK Radio | www.ok-radio.fm | MA HSH Radio Schonnebeck | www.radio-schonnebeck.de | LfM OLDIES 192 FM | www.oldies192fm.de | mabb [radio słubfurt] | www.radio.slubfurt.net | mabb Ostseefunk Radio | www.ostseefunk.de | MA HSH Radio Schlagerrevue Deutschland p4live.de | www.p4live.de | BLM | www.radio-schlagerrevue.de | SLM Peli One FM | www.pelione.fm | mabb Radio Seelow | www.radio-seelow.de | mabb peppermint fm | www.peppermintfm.de | NLM Radio SpecialSoundConnection (SSC) | www.radiossc.de | MSA plus.am | www.plus.am | mabb Radio TEDDY | www.radioteddy.de | verschied. Audiostreams | mabb Popjazzradio | www.popjazzradio.com | SLM radio TOP 40 | www.radiotop40.de | versch. Audiostreams | | Popradio Ostfriesland www.popradio-ostfriesland.eu TLM | NLM RadioW | www.radiow.de | BLM PULS FM – Pure Dance Radio | www.pulsfm.de | mabb Radio Zwiebel | www.radio-zwiebel.de | LfM Punksender | www.punksender.com | LfM Rastamusic.com | www.rastamusic.com | BLM Radio 112 | www.radio-112.de | MA HSH Rautenradio | www.rautenradio.de | MA HSH Radio – Akwaaba FM | www.radioakwaabafm.de | LFK reboot.fm | www.reboot.fm | mabb Radio Allianz | www.radioallianz.com | LfM RIAS DESSAU | www.rias-dessau.de | MSA radio B2 national | www.radioB2.de | mabb

304 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

RMNradio | www.rmnradio.de | www.schlagerparadies.de World Digital News Radio | www.wdnr.info | mabb | seit | LMS 01. 01. 2016 rockradio.de | www.rockradio.de | mabb Wunschradio.de | www.wunschradio.de | LfM ROCKY.FM – TODAY’S BEST ROCK | www.rockyfm.de | mabb X RADIO | www.x-radio.org | LfM Romantic Radio | www.hello-city.de | LfM Rough Radio | www.roughradio.radio.de | LfM rundspruch.net | MA HSH | bis 13. 12. 2016 SAEK-Webradio | www.saek.de/webradio/livestream.­ Hörfunkprogramme in den Ländern reinhoeren | SLM SAW-Musikwelt | www.saw-musikwelt.de | MSA Schlaatz FM – Radio im Kiez | www.schlaatzfm.de | mabb Baden-Württemberg Schlagergarage | www.schlagergarage.de | MA HSH Aufsicht führende Anstalt ist die LFK schlagerradio* | www.radioB2.de | mabb (www.lfk.de). Schwany Radio | www.schwany.de | BLM schweinfurter-nachrichten.de | www.sw-n-tv.de | BLM Landesweit – UKW-Radio Second Radio | www.secondradio.de | SLM bigFM | www.mybigfm.de | Stuttgart Singleradiostudio7.com | www.singleradiostudio7.com | NLM Landesweit – Digitalradio SI-RI24 Webradio Hauberg FM | www.si-ri24.de | LfM baden.fm | www.baden.fm Slonskyradio | www.slonskyradio.eu | LfM bigFM WorldBeats | www.mybigfm.de Sport-FM Radio International | www.sport-fm.de | LfM DIE NEUE 107.7 | www.dieneue1077.de StadtradioBerlin | www.stadtradioberlin.de | mabb die neue welle | www.meine-neue-welle.de Straight Radio | www.straigt-radio.de | LfM DONAU 3 FM | www.donau3fm.de Straubing tigers on air | http://de.1000mikes.com/show/ egoFM (Baden-Württemberg) | www.egofm.de straubingtigers_on_air | BLM HITRADIO OHR | www.hitradio-ohr.de TECHNO4EVER | www.techno4ever.fm | NLM Radio 7 Digital | www.radio7.de The Jazz of Wiesbaden | www.laut.fm/thejazzofwiesbaden | LPR Hessen Radio Paradiso Baden-Württemberg | bis 30. 06. 2016 the wave – relaxing radio | www.thewaveradio.de | mabb Radio Regenbogen | www.regenbogen.de Top 20radio | www.top20radio.tv | mabb Radio TEDDY | www.radioteddy.de | seit 10. 02. 2017 Top 100 Radio | www.top-100-radio.de | LMS Radio Ton – Heilbronn/Franken | www.radioton.de top100station | www.top100station.de | mabb Radio VHR | www.radio-vhr.de Triff Chemnitz | www.triff-chemnitz.de | www.tc-fm.de | SLM Schwarzwaldradio | www.schwarzwaldradio.com UNI Radio der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg | http://uniradio.ovgu.de | www.guericke.fm | MSA Regional – UKW-Radio Veggie Radio | www.veggieradio.de | mabb antenne 1 | www.antenne1.de | Stuttgart walice-dee-radio | www.walice-dee-radio.org | TLM Radio 7 | www.radio7.de | Ulm Webchannels von radio NRW | auf den Homepages der Radio Regenbogen | www.regenbogen.de | Mannheim jeweiligen Lokalradios | LfM webradioffm | www.webradioffm.com | BLM, mabb Wild FM | www.wild-fm.de | LfM

305 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Lokal – UKW-Radio Landesweit – Digitalradio baden.fm | www.baden.fm | Freiburg Absolut HOT | www.absolutradio.de Das neue Radio Neckarburg | www.radio-neckarburg.de ANTENNE BAYERN | www.antenne.de | Rottweil | seit 01. 01. 2016 kultradio | www.kultradio.fm DIE NEUE 107.7 | www.dieneue1077.de | Stuttgart PN Eins Dance | www.pn-medien.de | 11. 01. bis 31. 08. 2016 die neue welle | www.meine-neue-welle.de | Karlsruhe Radio Galaxy | www.radio-galaxy.de DONAU 3 FM | www.donau3fm.de | Ulm ROCK ANTENNE | www.rockantenne.de ENERGY (Region Stuttgart) | www.energy.de/stuttgart/ | | HITRADIO OHR www.hitradio-ohr.de Offenburg Lokal – UKW-Radio Neckaralb live | www.neckaralblive.de | Reutlingen Programme teilweise mit kulturellen, religiösen oder Radio Seefunk | www.radio-seefunk.de | Konstanz musikalischen Spartenangeboten (s. www.blm.de) Radio 8 | www.radio8.de | Ansbach Radio Ton – Heilbronn/Franken | www.radioton.de Radio Galaxy Ansbach | www.radio-galaxy.de | Ansbach Radio Ton – Ostwürttemberg | www.radioton.de | Aalen Radio Galaxy Aschaffenburg | www.radio-galaxy.de Regenbogen Zwei | www.regenbogen2.de | Mannheim/­ | Aschaffenburg Heidelberg | seit 01. 07. 2016 Radio Primavera | www.radio-primavera.de | Aschaffenburg sunshine live (Lokalprogramm) | www.sunshine-live.de | Mannheim, Heidelberg Radio Fantasy | www.fantasy.de | Augsburg hitradio.rt1 | www.rt1.de | Augsburg Weitere über UKW zu empfangende Programme Radio Alpenwelle | www.alpenwelle.de | Bad Tölz egoFM | www.egofm.de | BLM Radio Bamberg | www.radio-bamberg.de | Bamberg Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH Radio Galaxy Bamberg | www.radio-galaxy.de | Bamberg METROPOL FM | www.metropol.fm | mabb Radio Galaxy Bayreuth | www.radio-galaxy.de | Bayreuth sunshine live | www.sunshine-live.de | Stuttgart Radio Mainwelle | www.mainwelle.fm | Bayreuth Radio ISW | www.isw.fm | Burgkirchen Weitere Lizenznehmer Radio Eins | www.radioeins.com | Coburg (ohne Zuweisung von Übertragungskapazitäten) Radio Galaxy Coburg | www.radio-galaxy.de | Coburg Alternativ FM | www.alternative.fm | Karlsruhe unser Radio | www.unserradio.de | Deggendorf TopStar Radio (Baden-Württemberg) | www.topstarradio.de hitradio.rt1 nordschwaben | www.rt1-nordschwaben.de | Kaiserslautern | Donauwörth MS One Schlager Radio | www.hitradio-msone.de ROCK ANTENNE | www.rockantenne.de | Erding, Freising, Ebersberg Bayernwelle SüdOst | www.bayernwelle.de | Freilassing Bayern 106.4 TOP FM | www.top-fm.de | Fürstenfeldbruck Aufsicht führende Anstalt ist die BLM Radio Oberland | www.radio-oberland.de | Garmisch- Partenkirchen (www.blm.de). DONAU 3 FM | www.donau3fm.de | Günzburg, Neu-Ulm Landesweit – UKW-Radio extra radio | www.extra-radio.de | Hof ANTENNE BAYERN | www.antenne.de Radio Euroherz | www.euroherz.de | Hof Radio Galaxy Hof | www.radio-galaxy.de | Hof

306 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

Radio Galaxy Ingolstadt | www.radio-galaxy.de | Ingolstadt Radio PrimaTon | www.radioprimaton.de | Schweinfurt Radio IN | www.radio-in.de | Ingolstadt Radio AWN | www.radioawn.de | Straubing DAS NEUE RSA Radio | Kempten Radio Galaxy Amberg/Weiden | www.radio-galaxy.de DAS NEUE RSA Radio | Kaufbeuren | Weiden DAS NEUE RSA Radio | Lindau | www.rsa-radio.de Radio Ramasuri | www.ramasuri.de | Weiden Radio Galaxy Kempten | www.radio-galaxy.de | Kempten Radio Charivari | www.charivari.fm | Würzburg Radio Plassenburg | www.radio-plassenburg.de | Kulmbach Radio Gong | www.radiogong.com | Würzburg Radio Galaxy Kulmbach | www.radio-galaxy.de | Kulmbach

Radio Galaxy Landshut | www.radio-galaxy.de | Landshut Zulieferer für lokale UKW-Radios Radio Trausnitz | www.radio-trausnitz.de | Landshut BLR | www.blr.de | München hitradio.rt1 südschwaben | www.rt1-suedschwaben.de | Memmingen Bundesweit empfangbare Programme über afk M94.5 | www.m945.de | München UKW-Stützfrequenzen 95.5 Charivari | www.charivari.de | München egoFM | www.egofm.de | BLM ENERGY München | www.energy.de/muenchen | München Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH LORA München | www.lora924.de | München Radio Horeb | www.horeb.org | BLM Radio 2Day 89 München | www.radio2day.de | München ROCK ANTENNE | www.rockantenne.de | BLM Radio Arabella | www.radioarabella.de | München Radio Feierwerk | www.feierwerk.de | München Lokal – Digitalradio Radio Gong 96,3 | www.radiogong.de | München egoFM | www.egofm.de | Regionen Augsburg, Ingolstadt, Radio Horeb München | www.horeb.org | München München, Nürnberg Radio ND1 | www.radio-nd1.de | Neuburg/Donau MEGA RADIO BAYERN | www.mega-radio.tv | Regionen afk max | www.afkmax.de | Nürnberg Augsburg, Ingolstadt, München, Nürnberg | Das neue Charivari 98,6 | www.charivari986.de pure fm www.pure-medien.de | | Nürnberg Regionen Augsburg, Ingolstadt, München | | ENERGY Nürnberg | www.energy.de/nuernberg | Nürnberg MEGA 80s www.mega-radio.tv Regionen Augsburg, Ingolstadt Hit Radio N1 | www.hitradion1.de | Nürnberg Radio Ilmwelle | www.ilmwelle.de | Regionen Augsburg, Radio F | www.radiof.de | Nürnberg Ingolstadt Radio Gong 97.1 | www.gong971.de | Nürnberg hitradio.rt1 augsburg | www.rt1.de | Region Augsburg Radio Z | www.radio-z.net | Nürnberg PN Eins Urban | www.pn-eins.de | Region Augsburg (seit 01/2016, vorher PN Eins Dance) STAR FM | www.starfm.de | Nürnberg, Lauf, Schwabach Radio Augsburg | www.radioaugsburg.de | Region Augsburg Radio Galaxy Passau | www.radio-galaxy.de | Passau Radio Fantasy | www.fantasy.de | Region Augsburg unserRadio | www.unserradio.de | Passau, Regen, Freyung Radio Fantasy Lounge | www.fantasy.de | Region Augsburg gong fm | www.gongfm.de | Regensburg rt1 in the mix | www.rt1.de/rtw-in-the-mix | Region Radio Charivari | www.charivari.com | Regensburg, Cham, Augsburg­ | seit 29. 11. 2016 Kelheim, Neumarkt, Schwandorf Smart Radio | www.smartradio.de | Region Augsburg Radio Charivari Rosenheim | www.radio-charivari.de | Rosenheim PN Eins Dance | www.pn-eins.de | Region Ingolstadt Radio Galaxy Rosenheim | www.radio-galaxy.de | Rosenheim Radio Ilmwelle Event | www.ilmwelle.de | Region Ingolstadt

307 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Radio Ilmwelle 90s | www.ilmwelle.de | Region Ingolstadt Berlin-Brandenburg Radio Ilmwelle Schlager | www.ilmwelle.de Aufsicht führende Anstalt ist die mabb | Region Ingolstadt (www.mabb.de). Radio IN/ND1 | www.radio-in.de | www.radio-nd1.de | Region Ingolstadt Landesweit – UKW-Radio Radio IN/ND1 | www.radio-in.de | www.radio-nd1.de 94,3 rs2 Berlin-Brandenburg | www.rs2.de | Berlin | Region Ingolstadt 98.2 Radio Paradiso/105.9 Radio Paradiso 95.5 Charivari | www.charivari.de | Region München | www.paradiso.de | Berlin 106.4 TOP FM | www.top-fm.de | Region München 98.8 KISS FM | www.kissfm.de | Berlin | seit 12. 01. 2016 100,6 FluxFM | www.fluxfm.de | Berlin | | afk M94.5 www.m945.de Region München 104.6 RTL | www.104.6rtl.com | Berlin | Digital Classix Be4 Classic Rock www.digitalclassix.de 105’5 Spreeradio | www.spreeradio.de | Berlin | Region München BB RADIO | www.bbradio.de | Potsdam ENERGY München | www.energy.de/muenchen | Region München Berliner Rundfunk 91!4 | www.berliner-rundfunk.de | Berlin Münchner Kirchenradio ENERGY Berlin 103,4 | www.energy.de/berlin | Berlin | www.muenchner-­kirchenradio.‌de | Region München JazzRadio 106,8 | www.jazzradio.net | Berlin Radio 2Day | www.radio2day.de | Region München METROPOL FM | www.metropolfm.de | Berlin Radio Arabella | www.radioarabella.de | Region München RADIO RUSSKIJ BERLIN 97,2 FM | www.radio-rb.de | Berlin Radio Gong 96,3 | www.radiogong.de | Region München STAR FM 87.9 | www.starfm.de | Berlin Radio Lora/Radio Feierwerk/Christliches Radio | www.lora924.de | www.radio-feierwerk.de | www.christlichesradio.de | Region München Auslands­programme mit Berliner Sendeerlaubnis landesweit über UKW Radio München | www.radiomuenchen.net | Region ­München BBC World Service | www.bbc.co.uk/worldservice afk max | www.afkmax.de | Region Nürnberg | GB – London Das neue Charivari 98,6 | www.charivari986.de NPR Berlin FM 104,1 | www.nprberlin.de | Berlin | Region Nürnberg rfi – radio france internationale | www.rfi.fr | F – Paris ENERGY Nürnberg | www.energy.de/nuernberg | Region Nürnberg Bundesweit empfangbare Programme Hit Radio N1 | www.hitradion1.de | Region Nürnberg landesweit über UKW | | Pirate Gong www.pirategong.de Region Nürnberg JAM FM | www.jamfm.de | mabb | | Radio F www.radiof.de Region Nürnberg Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH | | Radio Gong 97.1 www.gong971.de Region Nürnberg radio B2 | www.radioB2.de | mabb | | Radio Z www.radio-z.net Region Nürnberg Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb STAR FM | www.starfm.de | Region Nürnberg Nichtkommerzielle Lokalradios landesweit über UKW Lokal – Kabelhörfunk ALEX | www.alex-berlin.de | Berlin Allgäu Hit | www.allgaeuhit.de | Sonthofen BLN.FM | www.bln.fm | Berlin RSA 2 | RSA Holiday | www.rsa-radio.de | Kempten Byte.FM | www.byte.fm | Berlin colaboradio | www.bootlab.org | Berlin Freies Radio Potsdam | www.frrapo.de | Potsdam

308 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

Infothek 88vier – Das Kiezradio | www.kiez-ticker.de | Berlin Lokal – MW-Radio | | multicult.fm | www.multicult.fm | Berlin Welle 370 www.funkerberg.de Königs Wusterhausen OHRFUNK.de | www.ohrfunk.de | Berlin PiRadio | www.piradio.de | Berlin radiomobil Berlin | www.berlinreporter.eu | Berlin Bremen reboot.fm | http://reboot.fm | Berlin Aufsicht führende Anstalt ist die brema (www.bremische-medienanstalt.de). StudioAnsage www.studioansage.de | Berlin TWEN FM | www.twenfm.org | Berlin Landesweit – UKW-Radio ENERGY Bremen | www.energy.de/bremen Landesweit – Digitalradio Radio Teddy Bremen | www.radioteddy.de 98,2 Radio Paradiso | www.paradiso.de FG.chic | www.radiofg.com | genehmigt in Frankreich Lokal – UKW-Radio JACK FM – Nur die Hits! | www.jackfm.de METROPOL FM Bremen | www.metropol.fm | seit 29. 02. 2016 MAXX FM | www.maxxfmberlin.de | seit 10. 01. 2017 RADIO 21 – 107,6 Bremen | www.radio21.de | Garbsen Mega Radio SNA | www.mega-radio.tv | LPR Hessen pure fm | www.pure-medien.de radio B2 | www.radioB2.de radio GOLD | www.radiogold.de Hamburg / Schleswig-Holstein Aufsicht führende Anstalt ist die MA HSH | STAR*SAT Radio www.starsat.de (www.ma-hsh.de).

Bundesweit empfangbare Programme Landesweit Hamburg – UKW-Radio landesweit über DAB alsterradio 106!8 rock’n pop | www.alsterradio.de | | ERF Pop www.erf.de LPR Hessen ENERGY Hamburg | www.energy.de | | | nice www.nicetv.de mabb seit 12/2016 FSK | www.fsk-hh.org (Nichtkommerzielles Radio) | | Radio Paloma www.paloma.de mabb Hamburg Zwei | www.hamburg-zwei.de Radio Hamburg | www.radiohamburg.de Lokal – UKW-Radio Radio RZ1 | www.radio885.de | Sendestart noch offen 105.9 Radio Paradiso | www.paradiso-brandenburg.de | Eisenhüttenstadt, Frankfurt/Oder, Guben Landesweit Schleswig-Holstein – UKW-Radio BHeins | www.bheins.de | Potsdam delta radio | www.deltaradio.de ELSTERWELLE | www.elsterwelle.de | Osling/Weißig, Großräschen,­ Hoyerswerder/Zeißig Radio BOB! rockt Schleswig-Holstein | (früher Radio NORA) | www.radiobob.de/sh/home HitRadio SKW | www.hitradio-skw.de | Königs Wusterhausen, Rauener Berge, Wildau Radio Schleswig-Holstein R.SH | www.rsh.de Power Radio | www.power-radio.de | Belzig, Erkner, Radio RZ1 | www.radio885.de | Sendestart noch offen ­Neur­ uppin, Oranienburg, Perleberg, Potsdam, Rauener ­Berge, Schwedt Bundesweit genehmigte Programme landesweit über UKW Radio Cottbus 94.5 | Cottbus, Forst, Guben, Spremberg | www.radio-cottbus.de Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH Radio Potsdam 89.2 | www.radio-potsdam.de | Potsdam

309 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Landesweit Hamburg – Digitalradio Landesweit – Digitalradio 80s80s | www.80s80s.de Absolut HOT | www.absoluthot.de Antenne Sylt | www.antenne-sylt.de Antenne Frankfurt 95,1 | www.antenne-frankfurt.de | seit 12/2016 Hamburger Lokalradio | www.hamburger-lokalradio.de ANTENNE MAINZ | www.antenne-mainz.de | seit 12/2016 lulu.fm | www.lulu.fm harmony.fm | www.harmony.de MEGA RADIO SNA | www.mega-radio.tv HIT RADIO FFH | www.ffh.de pure fm | www.pure-fm.de interview Radio | seit 11/2016 Radio Paradiso | www.paradiso.de MEGA RADIO | www.mega-radio.tv Radio Schleswig-Holstein R.SH | www.rsh.de planet radio | www.planetradio.de

Bundesweit empfangbare Programme landesweit über DAB Bundesweit empfangbare Programme landesweit über DAB ERF Pop | www.erfpop.de | LPR Hessen ERF Pop | www.erfpop.de | LPR Hessen | seit 02/2016 lulu.fm | www.lulu.fm | seit 02/2017 Lokal Hamburg – UKW-Radio Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb Hamburger Lokalradio | www.hamburger-lokalradio.de (Nichtkommerzielles Radio) Bundesweit empfangbare Programme lokal über UKW

Lokal Schleswig-Holstein – UKW-Radio domradio | www.domradio.de | LfM Antenne Lübeck | Sendestart noch offen Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb Syltfunk | www.syltfunk.de

Mecklenburg-Vorpommern Hessen Aufsicht führende Anstalt ist die MMV (www.medienanstalt-mv.de). Aufsicht führende Anstalt ist die Hessische Landes- anstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (www.lpr-hessen.de). Landesweit – UKW-Radio ANTENNE MV | www.antennemv.de Landesweit – UKW-Radio Ostseewelle HIT-RADIO Mecklenburg-Vorpommern Antenne Frankfurt 95,1 | www.antenne-frankfurt.de | www.ostseewelle.de harmony.fm | www.harmonyfm.de HIT RADIO FFH | www.ffh.de Lokal – UKW-Radio planet radio | www.planetradio.de JazzRadio Baltic | www.jazzradio.net | Rostock Lokalradio Rostock | www.lohro.de | Rostock Bundesweit empfangbare Programme radio B2 | www.radiob2.de | Rostock, Schwerin, Stralsund landesweit über UKW (jeweils seit 03. 02. 2016), Greifswald (seit April 2017), Wis- mar (ab Frühsommer 2017) Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH Radio Paradiso | www.paradiso.de | Ahrenshoop; Rostock, Radio BOB! | www.radiobob.de | LPR Hessen Schwerin (seit 03. 02. 2016), Stralsund (seit 18. 05. 2016) Radio TEDDY | www.radioteddy.de | Schwerin, Rostock, Stralsund (seit 18. 05. 2016) | mabb

310 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

Bundesweit empfangbare Programme lokal über UKW Radio WMW | www.radioWMW.de | Kreis Borken sunshine live | www.sunshine-live.de | LFK/LPR Hessen Radio Lippe | www.radiolippe.de | Kreis Lippe | Rostock, Stralsund (Sendestart noch offen) Radio 91.2 | www.radio912.de | Dortmund Radio Kiepenkerl | www.radio-kiepenkerl.de | Kreis Coesfeld Radio Rur | www.radiorur.de | Kreis Düren Niedersachsen Antenne Düsseldorf | www.antenneduesseldorf.de Aufsicht führende Anstalt ist die NLM | Düsseldorf (www.nlm.de). Radio Duisburg | www.radioduisburg.de | Duisburg Radio Essen | www.radioessen.de | Essen Landesweit – UKW-Radio Radio Euskirchen | www.radioeuskirchen.de Antenne Niedersachsen | www.antenne.com | Hannover | Kreis Euskirchen RADIO 21 | www.radio21.de | Garbsen Radio Emscher Lippe | www.radioemscherlippe.de | Gelsenkirchen, Gladbach, Bottrop radio ffn | www.ffn.de | Hannover Radio Gütersloh | www.radioguetersloh.de | Kreis Gütersloh

Regional / lokal – UKW-Radio 107.7 Radio Hagen | www.107.7radiohagen.de | Kreis Hagen Radio38 | www.radio38.de Radio Ennepe Ruhr | www.radioenneperuhr.de | Ennepe-Ruhr-Kreis RADIO Hannover | www.radio-hannover.de Radio Lippe Welle Hamm | www.lippewelle.de | Hamm Radio Mittelweser | www.radiomittelweser.de Radio Herford | www.radioherford.de | Kreis Herford Radio Nordseewelle | www.radio-nordseewelle.de Radio Herne | www.radioherne.de | Herne RADIO OSNABRÜCK | www.radioosnabrueck.com Radio Erft | www.radioerft.de | Erftkreis Radio MK | www.radio-mk.de | Märkischer Kreis Bundesweit empfangbare Programme lokal über UKW Antenne Niederrhein | www.antenneniederrhein.de Klassik Radio | www.klassikradio.de | MA HSH | Kreis Kleve Radio Köln 107,1 | www.radiokoeln.de | Köln Welle Niederrhein | www.welleniederrhein.de | Krefeld, Kreis Viersen Nordrhein-Westfalen Radio Berg | www.radioberg.de | Rheinisch-Bergischer/ Aufsicht führende Anstalt ist die LfM Oberbergischer Kreis (www.lfm-nrw.de). Radio Leverkusen | www.radioleverkusen.de | Leverkusen Radio Sauerland | www.radiosauerland.de | Hochsauerland Bundesweit empfangbare Programme Kreis landesweit über DAB Radio Neandertal | www.radioneandertal.de domradio | www.domradio.de | Kreis Mettmann Radio Westfalica | www.radiowestfalica.de | Kreis Minden-Lübbecke Lokal – UKW-Radio Radio 90,1 | www.radio901.de | Mönchengladbach Antenne AC | www.antenne-ac.de | Städteregion Aachen Antenne Ruhr Radio Bielefeld | www.radiobielefeld.de | Bielefeld 92.9 Radio Mülheim | www.radiomuelheim.de | Mülheim Radio Bochum | www.radiobochum.de | Bochum 106.2 Radio Oberhausen | www.radiooberhausen.de | Oberhausen Radio Bonn/Rhein-Sieg | www.radiobonn.de | Bonn, Rhein-Sieg-Kreis Antenne Münster | Münster NE-WS 89.4 | www.news894.de | Kreis Neuss

311 Die Medienanstalten | Verzeichnis Hörfunk

Radio Hochstift | www.radiohochstift.de | Kreis Höxter/ Antenne Pirmasens | www.radiogroup.de | Pirmasens Paderborn Antenne Pfalz | www.radiogroup.de | Speyer/Bad Dürkheim Radio Vest | www.radiovest.de | Kreis Recklinghausen City Radio Trier | www.radiogroup.de | Trier Radio K.W. | www.radiokw.de | Kreis Wesel METROPOL FM | www.metropol.fm | Koblenz, Radio RST | www.radiorst.de | Kreis Steinfurt Ludwigshafen, Mainz Radio Siegen | www.radio-siegen.de | Kreis Siegen- Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb | Koblenz Wittgenstein Antenne Mainz | www.antenne-mainz.de | Mainz Hellweg Radio | www.hellwegradio.de | Kreis Soest domradio Studio Nahe | www.studio-nahe.de Radio RSG | www.radiorsg.de | Remscheid/Solingen | Bretzenheim Antenne Unna | www.antenneunna.de | Kreis Unna Radio WAF | www.radiowaf.de | Kreis Warendorf Radio Wuppertal | www.radiowuppertal.de | Wuppertal Saarland Aufsicht führende Anstalt ist die LMS Mantelprogrammveranstalter für lokale UKW-Radios (www.lmsaar.de). radio NRW | www.radionrw.de Landesweit – UKW-Radio Radio Salü | www.salue.de | Saarbrücken

Rheinland-Pfalz Landesweit – Digitalradio Aufsicht führende Anstalt ist die LMK Radio Salü | www.salue.de | Saarbrücken (www.lmk-online.de).

Landesweit – UKW-Radio Lokal – UKW-Radio RPR1. | www.rpr1.de | Ludwigshafen bigFM Saarland | www.bigfm.de | Saarbrücken bigFM | www.bigfm.de | Ludwigshafen Classic Rock Radio | www.salue.de | Saarbrücken Rockland Radio | www.rockland.de | Mainz Radio Homburg | www.radio-homburg.de Radio Merzig 105.1 UG | bis 18. 07. 2016 Landesweit – Digitalradio Radio Neunkirchen | www.radio-nk.de bigFM WorldBeats | www.bigfm.de | Ludwigshafen Radio Saarbrücken | www.radio-sb.de Radio Saarschleifenland | www.RadioRSL.de | seit 02. 04. 2016 Lokal – UKW-Radio All Audio | www.allaudio.de | Bodenheim Eifel Radio | Eifel Antenne Bad Kreuznach | www.radiogroup.de Sachsen | Bad Kreuznach Aufsicht führende Anstalt ist die SLM Antenne Idar-Oberstein | www.radiogroup.de | Idar-Oberstein (www.slm-online.de). Antenne K’lautern | www.radiogroup.de | Kaiserslautern Landesweit – UKW-Radio Antenne Koblenz 98.0 | www.antenne-koblenz.de | Koblenz apollo radio ))) | www.apolloradio.de | Dresden Antenne Landau | www.radiogroup.de | Landau HITRADIO RTL Sachsen | www.hitradio-rtl.de | Dresden

312 Verzeichnis Hörfunk | Die Medienanstalten

R.SA – Mit Böttcher & Fischer | www.rsa-sachsen.de | Leipzig Sachsen-Anhalt RADIO PSR | www.radiopsr.de | Leipzig Aufsicht führende Anstalt ist die MSA (www.msa-online.de). Landesweit – Digitalradio R.SA | www.rsa-sachsen.de | seit 02/2016 Landesweit – UKW-Radio 89.0 RTL | www.89.0rtl.de | Halle/Saale Lokal – UKW-Radio Radio Brocken | www.radiobrocken.de | Halle/Saale ELSTERWELLE | www.elsterwelle.de | Hoyerswerda radio SAW | www.radiosaw.de | Magdeburg ENERGY Sachsen – Hit Music Only! | www.nrj.de | Chemnitz ROCKLAND Sachsen-Anhalt | www.rockland-digital.de | Magdeburg ENERGY Sachsen – Hit Music Only! | www.nrj.de | Dresden ENERGY Sachsen – Hit Music Only ! | www.nrj.de | Lausitz Landesweit – Digitalradio ENERGY Sachsen – Hit Music Only ! | www.nrj.de | Leipzig 1A Deutsche Hits | www.1a-deutsche-hits.de | seit 01/2016 ENERGY Sachsen – Hit Music Only ! | www.nrj.de | Zwickau 89.0 RTL | www.89.0rtl.de | Halle/Saale Radio CHEMNITZ | www.radiochemnitz.de | Chemnitz 89.0 RTL In The Mix | www.89.0rtl.de | seit 01/2016 Radio DRESDEN | www.radiodresden.de | Dresden radio SAW | www.radiosaw.de | Magdeburg Radio Erzgebirge 107.7 | www.radioerzgebirge-online.de | Oberwiesenthal Radio Brocken | www.radiobrocken.de | Halle/Saale Radio Erzgebirge – Hit für Hit ein Hit ! | www.radioerzgebirge.de | Annaberg-Buchholz Lokal – Digitalradio Radio LAUSITZ | www.radiolausitz.de | Bautzen ROCKLAND Sachsen-Anhalt | www.rockland-digital.de Radio LEIPZIG | www.radioleipzig.de | Leipzig | Magdeburg Radio WSW | www.radiowsw.de | Weißwasser Radio ZWICKAU | www.radiozwickau.de | Zwickau VOGTLAND RADIO | www.vogtlandradio.de | Plauen Thüringen Aufsicht führende Anstalt ist die TLM Mantelprogrammveranstalter für lokale UKW-Radios (www.tlm.de).

ENERGY Sachsen | www.nrj.de | Leipzig Landesweit – UKW-Radio Sächsische Lokalradios | www.bcs-sachsen.de | Dresden ANTENNE THÜRINGEN | www.antennethueringen.de | Weimar Lokal – DVB-T-Radio LandesWelle Thüringen | www.landeswelle.de | Erfurt Programmbouquet: Radio Leipzig | egoFM | the wave – radio TOP 40 | www.radiotop40.de | Weimar relaxing radio | www.bcs-sachsen.de | Leipzig

Regional – UKW-Radio Lokal – Kabelhörfunk Radio TEDDY | www.radioteddy.de | mabb | versch. Regio- Radio Oberwiesenthal | Oberwiesenthal nen in Thüringen | Sendestart geplant 2017 VOGTLAND RADIO | www.vogtlandradio.de | Ostthüringen | seit 09. 12. 2016

313 Die Medienanstalten | Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien

Ein Verzeichnis mit Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien Adress- und Kontaktdaten erhalten Sie durch Scannen des QR-Codes.

Nichtkommerzielle Lokalradios Baden-Württemberg LORA München | www.lora924.de | München | | Nichtkommerzielle Lokalradios Radio Feierwerk www.feierwerk.de München Radio Z | www.radio-z.net | Nürnberg bermuda.funk | www.bermudafunk.org | Mannheim Radio free FM | www.freefm.de | Ulm Hochschulrundfunk Freies Radio Freudenstadt | www.radio-fds.de | Freudenstadt Angedacht – Podcast der Hochschule Ansbach | Freies Radio für Stuttgart | www.freies-radio.de | Stuttgart facebook.com/angedacht.hsansbach | Ansbach Freies Radio Göppingen e. V. | www.radiofips.de | Göppingen fh-radio.de | www.fh-radio.de | Würzburg (Zulassung als Versuch) Frieda FM – Bambergs Uniradio | facebook.com/FriedaFM Radio helle welle | www.hellewelle.de | Tübingen | Bamberg Freies Radio Wiesental Funklust – Deine Campusmedien | www.funklust.de | www.freies-radio-wiesental.de | Schopfheim | Nürnberg QUERFUNK | www.querfunk.de | Karlsruhe Kanal C – Das Campusradio | www.kanal-c.net | Augsburg radioaktiv | www.radioaktiv.org | Mannheim Netradio Kulmbach | netradio-kulmbach.de | Kulmbach Radio Dreyeckland | www.rdl.de | Freiburg schalltwerk | www.schalltwerk.org | Bayreuth StHörfunk | www.sthoerfunk.de | Schwäbisch Hall Radio Fine Tune | www.radio.mhn.de | München Wüste Welle | www.wueste-welle.de | Tübingen Radio Pegasus | www.radiopegasus.de | Eichstätt Radio-Webwelle.de | www.radio-webwelle.de | Deggendorf Lernradios Studentenfunk Regensburg | www.studentenfunk-regensburg.de | Regensburg LernRadio | www.jungerkulturkanal.de | Karlsruhe Uni-Vox | www.uni-vox.de | Bamberg uniFM 88,4 | www.unicross.uni-freiburg.de | Freiburg UR – Würzburg | www.urwuerzburg.de | Würzburg HORADS 88,6 – Hochschulradio Stuttgart | www.horads.de | Stuttgart PH 88,4 – Radio der Pädagogischen Hochschule Freiburg | www.ph-freiburg.de/radio | Freiburg Berlin / Brandenburg

OK-Fernsehen und -Hörfunk Bayern ALEX Offener Kanal Berlin | www.alex-berlin.de | Berlin

Aus- und Fortbildungskanäle Nichtkommerzielle Lokalradios afk M94.5 | www.m945.de | München 88vier | www.mabb.de, www.88vier.de | Berlin afk max | www.afkmax.de | Nürnberg afk tv | www.afktv.de | München

314 Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien | Die Medienanstalten

Bremen Mecklenburg-Vorpommern

Bürgerrundfunk Fernsehen und Hörfunk OK-Fernsehen Radio Weser.TV Bremen und Bremerhaven Fernsehen in Schwerin | www.fernsehen-in-schwerin.de | www.radioweser.tv | Bremerhaven | Schwerin Rostocker Offener Kanal (rok-tv) | www.rok-tv.de | Rostock

Hamburg OK-Hörfunk NB-Radiotreff 88,0 | www.nb-radiotreff.de | Neubrandenburg Nichtkommerzielle Lokalradios radio 98eins e. V. | www.98eins.de | Greifswald TIDE 96,0 | www.tidenet.de | Hamburg Studio Malchin | www.studio-malchin.de | Malchin

Nichtkommerzielles Fernsehen Nichtkommerzielle Lokalradios TIDE TV | www.tidenet.de | Hamburg Lokalradio Rostock | www.lohro.de | Rostock

Nichtkommerzielles Fernsehen Hessen Grevesmühlen TV | www.grevesmuehlen-tv.de | Grevesmühlen Medienprojektzentren OK-Fernsehen Grimmen TV | www.grimmen-tv.de | Grimmen Medienprojektzentrum Offener Kanal Fulda Jugend TV-Sender ELF | www.elf-tv.de | Laage | www.mok-fulda.de | Fulda lokal tv nwm | www.regionalfernsehen-mv.beepworld.de Medienprojektzentrum Offener Kanal Gießen | Bad Kleinen | www.mok-giessen.de | Gießen Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel | www.mok-kassel.de | Kassel Medienprojektzentrum Offener Kanal Rhein-Main Niedersachsen | www.mok-rm.de | Offenbach Bürgerrundfunk Fernsehen Nichtkommerzielle Lokalradios h1-Fernsehen aus Hannover | www.h-eins.tv | Hannover Freies Radio Kassel | www.freies-radio-kassel.de | Kassel TV 38 – Fernsehen zwischen Harz und Heide Radio Darmstadt | www.radiodarmstadt.de | Darmstadt | www.tv38.de | Wolfsburg Radio RheinWelle 92,5 | www.radio-rheinwelle.de | Wiesbaden Bürgerrundfunk Fernsehen und Hörfunk Radio Rüsselsheim | www.radio-r.de | Rüsselsheim oldenburg eins | www.oeins.de | Oldenburg Radio Unerhört Marburg | www.radio-rum.de | Marburg Radio Weser.TV, Bremer Umland | www.radioweser.tv | Radio X | www.radiox.de | Frankfurt am Main Delmenhorst | RundFunk Meißner | www.rundfunk-meissner.org Radio Weser.TV, Nordenham www.radioweser.tv | | Eschwege Nordenham

315 Die Medienanstalten | Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien

Bürgerrundfunk Hörfunk Rheinland-Pfalz Ems-Vechte-Welle | www.emsvechtewelle.de | Lingen/Ems | | osradio 104,8 www.osradio.de Osnabrück OK-Fernsehen | | Radio Leinehertz 106,5 www.leinehertz.net Hannover OK4 Adenau | www.ok4.tv | Adenau | | Radio Okerwelle www.radiookerwelle.de Braunschweig OK4 Andernach | www.ok4.tv | Andernach | | radio aktiv www.radio-aktiv.de Hameln naheTV – Studio Bad Kreuznach | www.nahetv.de Radio Jade | www.radio-jade.de | Wilhelmshaven | Bad Kreuznach Radio Ostfriesland | www.radio-ostfriesland.com | Emden OK-TV Bitburg | www.ok-bitburg.de | Bitburg Radio Tonkuhle | www.tonkuhle.de | Hildesheim OK Weinstrasse – Studio Haßloch | www.ok-weinstrasse.de | Haßloch Radio ZuSa | www.zusa.de | Uelzen naheTV – Studio Idar-Oberstein | www.nahetv.de StadtRadio Göttingen | www.stadtradio-goettingen.de | Idar-Oberstein | Göttingen OKKL | www.ok-kl.de | Kaiserslautern OK-TV Kirchheimbolanden | www.okk-tv.de | Kirchheim­ bolanden Nordrhein-Westfalen OK-TV Kisselbach | Kisselbach OK4 Koblenz | www.ok4.tv| Koblenz Bürgerfernsehen OK Weinstrasse – Studio Landau | www.ok-weinstrasse.de nrwision | www.nrwision.de | Dortmund | Landau :OKTV Ludwigshafen | www.ok-lu.de | Ludwigshafen Bürgerfunk OK:TV Mainz | www.ok-mainz.de | Mainz Informationen zum Bürgerfunk in NRW: OK Weinstrasse – Studio Neustadt www.lfm-nrw.de | www.ok-weinstrasse.de | Neustadt/Weinstraße OK4 Neuwied | www.ok4.tv | Neuwied Hochschulrundfunk :OKTV Südwestpfalz | www.suedwestpfalz-tv.de | Rodalben bonnFM | www.bonn.fm | Bonn rheinlokal Speyer | www.okspeyer.de | Speyer Hochschulradio Aachen | www.hochschulradio-aachen.de OK54 Bürgerrundfunk Trier | www.ok54.de | Trier | Aachen OK-TV Wittlich | www.ok-wittlich.de | Wittlich HERTZ 87.9 | www.radiohertz.de | Bielefeld rheinlokal Worms | www.ok-worms.de | Worms CT das radio | www.radioct.de | Bochum eldoradio* | www.eldoradio.de | Dortmund hochschulradio düsseldorf | www.hochschulradio.de | Düsseldorf Sachsen CampusFM | www.campusfm.info | Essen Ausbildungs- und Erprobungskanäle Kölncampus | www.koelncampus.com | Köln SAEK-Webradio | www.saek.de | Leipzig Radio Triquency | www.triquency.de | Lemgo Radio Q | www.radioq.de | Münster Nichtkommerzielle Radios Radius 92,1 | www.radius921.de | Siegen coloRadio | www.coloradio.org | Dresden radioFH! | www.radiofh.de | Meschede Radio Blau | www.radioblau.de | Leipzig L’UniCo | www.l-unico.de | Paderborn Radio T | www.radiot.de | Chemnitz

316 Verzeichnis Bürger- und Ausbildungsmedien | Die Medienanstalten

Hochschulradio und -fernsehen Thüringen mephisto 97.6 | www.mephisto976.de | Leipzig 99drei Radio Mittweida | www.radio-mittweida.de Thüringer Medienbildungszentrum der TLM | Mittweida Thüringer Medienbildungszentrum der TLM in Erfurt | www.thueringer-medienbildungszentrum.de | Erfurt Thüringer Medienbildungszentrum der TLM in Gera | www.tlm.de/tmbz-gera.de | Gera Sachsen-Anhalt Bürgerradios OK-Fernsehen Radio ENNO | www.radio-enno.de | Nordhausen Offener Kanal Dessau e. V. | www.ok-dessau.de | Dessau Radio F. R. E. I. | www.radio-frei.de | Erfurt Offener Kanal Magdeburg e. V. | www.ok-magdeburg.de | Magdeburg Radio LOTTE Weimar | www.radiolotte.de | Weimar Offener Kanal Merseburg-Querfurt e. V. | www.okmq.de RADIO OKJ 103,4 | www.radio-okj.de | Jena | Merseburg SRB – Das Bürgerradio im Städtedreieck | www.srb.fm Offener Kanal Salzwedel e. V. | www.ok-salzwedel.de | Saalfeld | Salzwedel Wartburg-Radio 96.5 | www.wartburgradio.com | Eisenach Offener Kanal Wernigerode e. V. | www.okwernigerode.de | Wernigerode Ausbildungsmedien Offener Kanal Stendal e. V. | www.ok-stendal.de | Stendal Experimentelles Radio | www.bauhaus.fm | Weimar WTW – Der Offene Kanal aus Wettin e. V. | www.wettintv.de | Wettin-Löbejün hsf Studentenradio e. V. | www.radio-hsf.de | Ilmenau iSTUFF – Ilmenauer Studentenfernsehfunk | www.istuff.de | Ilmenau Nichtkommerzielle Radios Radio Corax | www.radiocorax.de | Halle/Saale Radio hbw | www.radio-hbw.de | Aschersleben Bildungseinrichtungen und Verbände

Bildungszentrum BürgerMedien e. V. | www.bz-bm.de Schleswig-Holstein | Ludwigshafen Bundesverband Freier Radios (BFR) | www.freie-radios.de Offener Kanal Schleswig-Holstein | www.oksh.de | Kiel | Halle/Saale Bundesverband Offene Kanäle e. V. | www.bok.de | Kassel OK-Fernsehen bvbam Bundesverband Bürger- und Ausbildungsmedien e. V. | www.bvbam.de | Ludwigshafen Offener Kanal Flensburg | www.okflensburg.de | Flensburg NOKO Bürgermedien | www.noko-buergermedien.de Offener Kanal Kiel | www.okkiel.de | Kiel | Hannover

OK-Hörfunk Offener Kanal Kiel | www.okkiel.de | Kiel Offener Kanal Lübeck | www.okluebeck.de | Lübeck Offener Kanal Westküste | www.okwestkueste.de | Heide

317 Register | Stichwortverzeichnis

Stichwortverzeichnis

0–9 A Angedacht – Podcast der Hoch- schule Ansbach 314​ 1 A Deutsche Hits 141,​ 313 abm 297​ AngelsFox-Radio​ 302​ 1LIVE (WDR) ​141, 148, 158, 163, 169, Abonnentenzahlen Pay‑TV, IPTV ​ Animal Planet ​96, 107, 295 187, 189, 191, 197, 199 f., 203 105 ANIXE SD, ANIXE HD 293​ 1LIVE diggi 141​ Absolut HOT ​140 f., 173, 302, 306, antenne 1 ​158, 160, 172 f., 177 f., 305 1‑2‑3.tv‌ 294​ 310 Antenne 50Plus 302​ 2NE1 Clubsound Radio 302​ Absolut Radio 302​ Antenne AC 311​ 4‑Seasons.TV 293​ Absolut relax ​138, 140, 173, 302 Antenne Bad Kreuznach 192,​ 312 7Sports 111​ AB‑TV 300​ ANTENNE BAYERN ​140, 148, 151, 7TV 95​ Adressable‑TV 113​ 159 f., 162, 172–175, 177, 179 ff., 191, 13th Street ​94, 97, 295 advanceTV 104,​ 107 f. 199, 203, 207, 211, 215, 302, 306 17:30 Sat.1 LIVE ​118, 125, 299 f. A&E ​94, 96 f., 295 ANTENNE BAYERN Webradio ­Kombi ​ 17:30 Sat.1 NRW 118,​ 299 afk M94.5 ​67, 140, 180, 307 f., 314 148 17:30 Sat.1 REGIONAL für Nieder- afk max ​67, 140, 180, 307 f., 314 Antenne Berbisdorf 300​ sachsen und Bremen 118,​ 298 f. afk tv ​67, 297, 314 Antenne Brandenburg 141,​ 159 f., 21st Century Fox 94​ ff. AGF ​24, 72 ff., 104 163, 184 f., 194, 207, 211 80s80 s 141,​ 310 agma ​19, 24, 50 f., 155, 209, 278 Antenne Düsseldorf 311​ 88vier ​61, 182, 242, 309, 314 Airport TV 297​ Antenne Frankfurt ​95,1 ​141, 143, 158, 89.0 RTL ​141, 159, 162, 168, 173 f., Akissko 302​ 192, 310 196 f., 210 f., 215, 313 ALEX Offener Kanal Berlin 69,​ 182, Antenne Frankfurt Premium 191​ f., 89.0 RTL In The Mix ​141, 209, 313 241, 243, 314 203 89 HIT FM 302​ ALEX (Radio) ​61, 182, 308 Antenne Gold 302​ 90elf 151,​ 254 All Audio 202,​ 312 Antenne Idar-Oberstein​ 312​ 92.9 Radio Mülheim 311​ AllesSehen.TV GmbH 296​ Antenne K’lautern 312​ 94,3 rs2 Berlin-Brandenburg​ 159,​ Allgäu Hit 308​ Antenne Koblenz 98.0 202,​ 312 172, 174 f., 184 f., 308 allgäu.tv‌ 297​ Antenne Landau 312​ 95.5 Charivari ​140, 159, 173, 307 f. allround‑tv 297​ Antenne Lübeck 250,​ 310 96fm 302 ALM ​s. die medienanstalten Antenne Mainz ​141, 190, 202, 310, 98.2 Radio Paradiso 308​ f. Alpenmelodie 302​ 312 98.8 KISS FM ​159, 163, 172, 184 f., 308 alsterradio 106!8 rock’n pop ​ Antenne Münster 311​ 99drei Radio Mittweida 317​ 158, 162, 168, 172, 188 f., 197, 213, ANTENNE MV ​159, 162, 174, 185, 189, 100'5 Das Hitradio. 158,​ 199 309 193 f., 310 100,6 FluxFM ​159, 185, 308 ALSTER TV 299​ Antenne Niederrhein 311,​ 318 103.7 Unser Ding ​141, 177, 203 ff. Alternativ FM 306​ Antenne Niedersachsen 158,​ 162, 104.6 RTL ​159, 163, 174, 184 f., 308 altötting.tv‌ 297​ 168, 172 ff., 187, 189, 195 ff., 211, 213, 105'5 Spreeradio ​159, 163, 174, 184 f., amazing discoveries TV 293​ 302, 311 308 Amazon ​21, 81 f., 89, 99 f., 107, 109, Antenne Pfalz 312​ 105.9 Radio Paradiso 308​ f. 145, 148, 151, 161 Antenne Pirmasens 312​ 106.2 Radio Oberhausen 311​ Amazon Echo 147​ f. Antenne Pulheim 198,​ 266 106.4 TOP FM ​140, 174 f., 306, 308 Amazon Fire TV ​72, 97, 104, 109 Antenne Ruhr 311​ 107.7 Radio Hagen 311​ Amazon Prime Music 148,​ 151 Antenne Saar 141​ 180 Grad FM 302​ Amazon Video Direct ​98, 100, 107 Antenne Sachsen 303​ 917xfm 188​ Android Auto 147​ Antenne Sylt ​141, 143, 188, 302, 310

318 Stichwortverzeichnis | Register

ANTENNE THÜRINGEN 159,​ 162, Bayern 1​ ​141, 148, 159 f., 162, 177, 181, BonGusto 295​ 173 f., 207, 211, 214 ff., 291, 303, 313 191, 207, 215 bonnFM 316​ Antenne Trebgast 297​ Bayern 2​ ​141, 159, 162, 181 Boomerang 96,​ 295 Antenne Unna 312​ Bayern 3​ ​141, 148, 160, 162, 177, BPjM 221,​ 228 f. apollo radio))) 171–175,​ 312 180 f., 191, 207, 215 BR ​137, 142, 144, 162, 179 ff., 239, 290 Apple Carplay 147​ Bayern Funkpaket (BFP) 159​ f., 162, brema ​55 f., 59, 66, 119, 244–247 Apple Music ​134, 144, 148, 151 180 f. Bremen Eins ​141, 158, 162, 168, 187, Apple TV 72,​ 97 bayern-live-​ dreamradio​ 303​ 197 Arbeitsgemeinschaft der mittel­ Bayern plus 141​ Bremen Next 141,​ 186 deutschen Landesmedien­ Bayernwelle SüdOst 306​ Bremen Vier ​141, 158, 162, 168, anstalten (AML) 277,​ 287 BBC World Service 308​ 186 f., 197 ARD ​11, 23, 45, 50, 82, 84, 86, 130, BB Radio ​159, 163, 173 f., 184 f., 303, Bremische Landesmedienanstalt ​ 133, 139, 226, 291 f. 308 s. brema ARD Das Erste ​45, 77 f., 80 f., 84–88, BCS‑TV 301​ BR Heimat 141​ 92, 102, 111, 133 beate-uhse.​ tv‌ 295​ BR-Klassik​ 141,​ 181 ARD Dritte 85​ Beko-BBL​ ‑TV 293​ Broadband TV ​89, 95, 112 ARD/ZDF-Onlinestudie​ ​55, 57, 134, Berlin Community Radio 303​ BR Verkehr 141​ 144 f., 147 Berliner Rundfunk 91!4 159, 163, Bullenfunk.fm‌ 303​ Arena Sport Rechte und Marketing 172, 174 f., 184 f., 308 Bundesministerium für Familie, GmbH 296​ BERLITALIA 303​ ­Senioren, Frauen und Jugend 67,​ Aristo HD 27​ bermuda.funk‌ 314​ 288, 290 Aristo TV 294​ Bertelsmann ​11, 23, 93 f., Bundesministerium für Verkehr AS&S 92​ Beteiligungsverhältnisse im Privat­ und digitale Infrastruktur 12,​ AS&S Radio 164–170​ radio 172–175​ 133, 195 AS&S Radio Deutschland-​Kombi ​ Beteiligungsverhältnisse im Bundesnetzagentur ​18, 49, 225, 262 158, 160 privaten­ Fernsehen 93–97​ Bundesnetzwerk Bürgerschaft­ ASTRA ​108, 115, 120 BFR Bundesverband freier Radios ​ liches Engagement (BBE) 63​ Astro TV 293​ 68, 317 Bundesprüfstelle für jugendgefähr- a.tv‌ 297​ BFR1 Radio 303​ dende Medien s.​ BPjM Audimark 167​ f., 170 BHeins 142,​ 309 Bundesverband Bürgermedien AudioBook 303​ Bibelradio 303​ (BVBM) 68​ AUPEO! Personal Radio 303​ Bibel TV 293​ Bundesverband Bürger- und Aus­ auto motor und sport Channel ​ Big Brother Radio 303​ bildungsmedien s.​ bvbam 94, 295 BigCityBeats 303​ Bundesverband Digitale Wirtschaft AVMD-Richtlinie​ ​15, 18 ff., 223 bigFM ​140, 143 f., 158, 173, 175, 178, (BVDW) 156,​ 291 Axel Springer Verlag s.​ Springer 201 f., 305, 312 Bundesverband Freier Radios s.​ BFR AXN 106​ bigFM Der neue Beat ​158, 173, 177 f., Bundesverband Lokal‑TV (BLTV) ​ AZ Media TV 293​ 203 122 bigFM Hot Music Radio 158,​ 163, Bundesverband Offene Kanäle e. V. ​ B 173, 177, 191, 199, 201, 203, 205 s. BOK bigFM Saarland ​158, 173, 204 f., 312 Bund-Länder-​ Kommission​ zur B5 aktuell ​141, 159, 162, 181 bigFM WorldBeats ​141, 143, 202, Medienkonvergenz­ 14,​ 267 B5 plus 141​ 305, 312 Burda Medien-Union​ 23,​ 170 f., BabyTV (Sky) 94​ Bildungszentrum BürgerMedien ​ 173, 175 Bad Berka TV ​129, 286, 301 e. V. (BZBM) ​66 f., 271, 317 Bürgermedienportal 61,​ 271 baden.fm‌ ​140, 158, 177, 305 f. blizz 293​ Bürgermedien Übersicht 62​ Baden TV 123,​ 296 BLK online TV 301​ Bürger- und Ausbildungsmedien ​ BassTune 303​ BLM ​10, 23 f., 28, 30, 57 f., 61, 103, 60, 69, 265, 314–317 Bauer Mediengruppe 23,​ 172 123 f., 144, 146, 167, 179 f., 235–239 Burgstädter Kabelzeitung 300​ Bavaradio 303​ BLN.FM ​61, 182, 303, 308 bvbam ​63, 68 f., 317 Bayerische Landeszentrale für neue BLR 174,​ 307 BVB-Netradio​ 303​ Medien s.​ BLM BMRadio.de‌ 303​ bw family.tv‌ 296​ Bayerischer Rundfunk s.​ BR BOK ​63, 68, 317 Byte.FM 303,​ 308

319 Register | Stichwortverzeichnis

C das neue Radio Neckarburg 306​ Discofox 24​ 303​ DAS NEUE RSA Radio 307​ Discofox.fm‌ 303​ Camp TV 298​ Daumenkino 2.0 286​ Disco-Fox-​ Radio​ 303​ CampusFM 316​ dctp 270,​ 293 Discovery Channel 96,​ 295 Campusradios 60​ f., 267 dctp.tv‌ 293​ Discovery Communications, Disco- Cartoon Network 96,​ 295 Deezer ​134, 144, 148, 151 very Holding Company 92,​ 96, center.‌tv Region Düsseldorf/Neuss ​ DEFJAY 303​ 107, 111 127, 266, 299 dein.fm‌ 198​ Disney Channel ​84 f., 92, 94, 96, Channel 21​ 115,​ 294 delta radio ​158, 162, 168, 172–175, 110, 113, 294 Channel80 303​ 188 f., 194, 212 f., 309 Disney Cinemagic 94,​ 96 Charivari (München) s.​ 95.5 DELUXE LOUNGE RADIO 302​ Disney Junior ​94, 96, 295 Chemnitz Fernsehen 300​ DELUXE MUSIC 293​ Disney Konzern s.​ Walt Disney chillectro.com‌ 303​ DELUXE MUSIC AUDIO 303​ Company Christliches Radio München (CRM) ​ DELUXE RADIO 302​ Disney Life 99​ 140, 308 Der Aktionär TV 293​ Disneymedia+ 92,​ 113 City-Kombi​ 3a​ 203,​ 205 detektor.fm‌ 303​ Disney XD ​94, 96, 295 City Radio Trier 312​ Detskij Mir 295​ Divimove 89,​ 95 City Vision 127,​ 299 Deutsches Institut für Inter­ DLM ​10 f., 14 f., 49, 220–225, 227, Classica ​94, 96, 295 nationale Pädagogische 244 Classical 102​ 303​ Forschung­ (DIPF) 60​ DLM-Symposium​ ​10, 12, 31 Classic Rock Radio ​204, 274, 312 Deutscher Digitaler Radiostream DMAX ​92, 96, 107, 110 f., 293 Clipfish 95,​ 112 MV 303​ DOC TV 298​ ClipMyHorse.TV 293​ Deutsches Musik Fernsehen 294​ Dogan TV 97​ CNN International 96​ Deutsche Telekom AG s.​ Telekom domradio ​137, 141, 200, 266, 302, colaboradio 61,​ 308 Deutschlandfunk ​140, 177, 181, 185, 310 f. Collection 293​ 187, 189, 191, 194, 197, 199, 203, domradio Studio Nahe 202,​ 312 coloRadio 316​ 205, 207, 211, 213, 215 DONAU 3 FM ​159, 173 f., 177, 305 f. COMED TV 129,​ 301 Deutschlandradio ​50, 133, 139 f., DONAU TV 297​ Comedy Central 92,​ 294 144, 182, 204, 209, 214, 291 f. Donnerstag Abend 294​ Community Media Forum Europe Deutschlandradio Kultur 140,​ 177, DQB656 on Air 303​ (CMFE) 68​ 185, 187, 189, 191, 194, 197, 203, DRadio Wissen/DokDeb 140,​ 142 Community-Radio​ 303​ 205, 207, 211, 213, 215 Drei.tv‌ 300​ Connected‑TV, Connectable‑TV ​46 didacta – die Bildungsmesse 12,​ Dresden Fernsehen 129,​ 300 Constantin Film 97​ 60, 288 DRF1 294​ Constantin Medien AG 94,​ 97 die klangkojoten 303​ DRM 271​ Cosmo ​137, 141, 182 die medienanstalten 10​ ff., 14–20, Drittsendezeiten 22,​ 221 Coswiger Infokanal K 3 300​ 22 f., 26 ff., 31–35, 39 ff., 45, 47–50, Düğün TV 294​ Couchfunk GmbH 296​ 52–55, 57–60, 62 ff., 67 f., 70, 86 f., DuMont Schauberg 23​ Country 108​ 303​ 92, 97, 116–122, 134, 136, 139 f., 170, Crystal Reality Media GmbH 296​ 182, 204, 206, 209, 218–231, 291 E CSA 223​ DIE NEUE 107.7 ​140, 143, 158, 174, CT das radio 316​ 177, 302, 305 f. EBU 271​ ctv 293​ die neue welle ​140, 158, 173, 175, 177, eBusiness-Hangout​ 294​ 203, 305 f. edura.fm‌ 59,​ 288 D Digital Classix Be4 Classic Rock ​ E! Entertainment ​94, 97, 295 140, 308 egoFM ​138, 140, 159, 173 f., 180 f., DAB-Programme​ (Übersicht) 140​ f. Digitale Dividende II ​46 302, 305 ff., 313 DASDING ​140 f., 177 f., 201, 203, 205 Digitalisierung Kabel 19​ Eifel Radio 312​ Das DolphinsRadio 303​ Digitalisierungsbericht ​11, 19, 46, Ein Netz für Kinder 57,​ 288 Das Erste s.​ ARD 49, 76, 92, 97, 99, 132, 138 f., 142 f., Elbe-Elster-​ Fernsehen​ (EEF) 298​ Das Frankfurter Fernsehen 298​ 182, 206, 225, 250, 292 ElbeKanal 301​ Das neue Charivari ​98,6 140,​ 173, Direktorenkonferenz der Landes- El Cartel Media 92​ 307 f. medienanstalten s.​ DLM eldoradio 316​

320 Stichwortverzeichnis | Register

Electronic Media School (ems) ​ Fachausschuss 3: Medienkompe- FRM‑TV Osterzgebirge 300​ 241 tenz, Nutzer- und Jugendschutz, FRM‑TV Sächsische Schweiz 300​ elektronischer Programm-Guide​ lokale Vielfalt 15,​ 225 FSK (Radio) 309​ (EPG) 48​ family.tv‌ 293​ FSN-Radio​ 303​ ELSTERWELLE 309,​ 313 Fashion & Faces 298​ FSX-Radio​ 303​ Elsterwelle Fernsehen 300​ FC Bayern.tv‌ 27​ funk ​82, 89, 103, 111, 152 Ems-Vechte-​ Welle​ 316​ FCB.TV 294,​ 303 Funkanalyse Bayern 124,​ 292 ENERGY (national) ​50, 138 ff., 302 FCC Radio 303​ FUNKE MEDIENGRUPPE 23​ ENERGY Berlin ​159, 163, 184, 308 FC St. Pauli Internetradio 303​ Funkhaus Aschaffenburg 173​ f. ENERGY Bremen ​158, 162, 168, Fehnradio 303​ Funkhaus Europa 182​ 172 ff., 186 f., 197, 309 Feierwerk ​s. Radio Feierwerk Funkhaus Halle 209​ ENERGY City Kombi 158​ Fensterprogramme (TV) 95,​ 116 ff., Funkhaus Nürnberg 173​ f., 180 ENERGY City Kombi Bayern ​159 120, 123 ff., 127, 179, 188, 221, 231, Funkhaus Regensburg 173​ f. ENERGY Hamburg ​158, 162, 168, 270, 262 Funkhaus Würzburg 173​ f. 188 f., 213, 309 Fernsehen in Schwerin 315​ Funk Kombi West 163​ ENERGY München ​140, 159, 307 f. Fernsehfensterrichtlinie (FFR) 116​ Funklust – Deine Campus­medien ​ ENERGY Nürnberg 140,​ 307 f. FFH digital 303​ 314 ENERGY Region Stuttgart 158,​ 177 FG.chic‌ 143,​ 309 ENERGY Sachsen – Hit Music Only! ​ fh-radio.​ de‌ 314​ G 159, 162, 172, 207 f., 211, 313 Filstalwelle 296​ Entertain ​101 f., 104, 107 FIM-​Studie – Familie, Interaktion GAY FM 303​ EPRA 19​ f., 223 und Medien ​59, 235, 289 Gemeinsame Geschäftsstelle der ERF Fernsehen 294​ Fix & Foxi 107,​ 295 ALM (GGS) ​14, 219 f., 227 ERF Plus ​137, 140, 302 FLIMMO ​17, 57 f., 234, 239, 258, 282, GeniusPlus TV 294​ ERF Pop ​137, 141, 143, 302, 309 f. 286, 288 f. Geo Television 93​ f., 295 Erfurter Netcode ​56 f., 282, 288 fluegel.tv‌ 297​ Germany’s Hitradio 303​ ERGA ​19 f., 223, 235 FluxFM ​159, 185, 302, 308 Gesamtkonferenz der Medien­ Ernst.FM 303​ Forst TV – Kanal ​12 298​ anstalten (GK) ​15, 220 f., 227 eRtv – euro-Regional​ TV 300​ Fox, Fox Channel ​94, 96, 107, 295 Gewichtungsstudie 75,​ 135 ESC Radio 303​ Fox Networks Group Germany 96,​ GfK Media & Communication Eurocast GmbH 175​ 107 Research­ ​120 f., 139, 195, 263 European Tamil Radio 303​ FragFINN.de‌ 57​ GigaTV 104​ Eurosport, Eurosport 1, Eurosport 2 ​ Franken Fernsehen 297​ Globalbase.fm‌ 303​ 96, 106 f., 111 Frankenwald TV 297​ Glomex 112​ ev1.tv‌ 127,​ 299 Freenet AG 108​ GMK 69,​ 265 Evangelisches Fernsehen efs 297​ Freenet TV 108​ Göfak Medienforschung 32​ EWE TEL GmbH 296​ Freies Radio Cottbus ​94.5 168,​ Goitzschewelle – Das JUNGE EWTN‑TV 294​ 183 ff., 309 Radio e.­ V. 303​ Exaring AG (waipu.tv)‌ 296​ Freies Radio Freudenstadt 314​ GOLDENER SPATZ Kindermedien- Experimentelles Radio 317​ Freies Radio für Stuttgart 314​ festival 286​ f. Express Hitradio 303​ Freies Radio Göppingen e. V. 314​ GOLD FM 303​ extra radio 306​ Freies Radio Kassel 315​ Goldmedia GmbH 144​ Freies Radio Neumünster e. V. 61,​ Goldmedia VoD-Monitor​ 100​ F 212, 250 GoldStar TV 94,​ 96 Freies Radio Potsdam ​61, 182, 308 gong fm 174,​ 307 Facebook ​10 ff., 16, 24 ff., 33, 73, Freies Radio Wiesental ​61, 143, 314 Google ​12, 16, 25 f., 97, 103, 161 98–103, 111, 151, 250 f. Freies Radio Wüste Welle 61,​ 143, greencapital.tv‌ 299​ Facebook Live ​100, 102, 287 314 Greifswald TV 299​ Fachausschuss 1: Regulierung ​15, Freiwillige Selbstkontrolle der Film- Gremienvorsitzendenkonferenz 224 wirtschaft (FSK) 36,​ 228 (GVK) ​11, 14 f., 49, 220 f., 223, 226, Fachausschuss 2: Netze, Technik Fremantle Media 94​ 233, 237, 269, 285 und Konvergenz 15,​ 225 Friesischer Rundfunk (FRF) 127​ Grevesmühlen TV ​258, 299, 315 Fritz ​141, 159, 163, ​184 f., 194, 207, 211 Grimmen TV 299,​ 315

321 Register | Stichwortverzeichnis

GüstrowTV 299​ hitradio.rt1 südschwaben 307​ In-Radio​ 303​ Gute Laune TV 295​ HITRADIO RTL Sachsen 159,​ 162, Insafe 271​ Guten Abend RTL für Bremen und 174, 207 f., 215, 312 Instagram ​11, 33, 111, 151 f., 246 Niedersachsen 298​ HITRADIO RTL Weihnachtsradio­ ​ Institut für Medienforschung 303 ­Göttingen und Köln (ImGö) 127​ H HitRadio SKW 309​ Intermediäre ​10, 12, 16 f., 22, 24 ff., Hit Station.fm‌ 303​ 267, 292 h1‑Fernsehen aus Hannover 315​ Hochschulradio Aachen 316​ Internationales Zentralinstitut HD Plus (Sender) 108,​ 294 hochschulradio düsseldorf 316​ für das Jugend- und Bildungs­ HD Plus GmbH (Plattform) 296​ Hochschulrundfunk s.​ Campus- fernsehen (IZI) 266​ H2D Handshake to Deutschland ​ radios Internet-ABC​ ​17, 55, 258, 266, 286, 75, 294 HOPE Channel Fernsehen 294​ 288 f. Hamburg 1​ ​118, 125, 298 HOPE Channel Radio 137,​ 302 Internet-ABC-​ Schule​ ​55, 247, 289 Hamburger Lokalradio (HLR) 141,​ HORADS 88,6 – Hochschulradio Internet-Beschwerdestelle.​ de‌ 56​ 310 Stuttgart ​61, 143, 314 Internetwelle Sachsen-Anhalt​ 303​ Hamburger Mediensymposium 251​ hörbuchFM 303​ Intersurfradio 303​ Hamburg Zwei ​143, 158, 162, 168, Hördauer ​51, 139, 142, 152 ff., 248 intv 297​ 188 f., 213, 250, 309 Hörfunk-Reichweiten​ (Übersichten Invesco 95​ Handysektor ​59, 234, 266, 288 f. je Bundesland) ​177, 181, 185, 187, Investmentradio 303​ Hans-Bredow-​ Institut​ für Medien- 189, 191, 194, 197, 199, 203, 205, IP Deutschland ​92, 113, 118 forschung (HBI) ​26, 32, 251, 263 207, 211, 213, 215 IPTV ​39, 42, 44 f., 72, 107, 124, 225, HarbourTown Radio 303​ Horizon 104,​ 107 296 Hardcast.de‌ 303​ Horizon Go 101​ f., 107 Iradio Taurus 303​ harmony.fm‌ ​141, 158, 160, 162, hr ​137, 143, 162, 190 ff., 290 Iran Beauty, Iran Music 294​ 172–175, 191 f., 302, 310 hr1 ​141, 158, 162, 191 f., 203, 215 IR Radio 184​ HbbTV ​31, 39, 46, 125, 283 hr2 191,​ 203 IRTV – Studio MP 298​ HCJB Bibel Radio 138,​ 302 hr2-kultur​ 141​ Isarrunde 294​ HD+, HD Plus GmbH 105,​ 108 hr3 ​141, 158, 160, 162, 190 f., 203, Isar TV 297​ HD-​Geräte und ‑Empfang 44​ 205, 215 iSTUFF – Ilmenauer Studenten­ HDL TV 301​ hr4 ​141, 158, 162, 191, 203, 215 fernsehfunk 317​ health. tv 75,​ 294 hr-info​ ​141, 162, 191 ISW Fernsehen 297​ Heidenau TV 128,​ 300 HSE24, HSE24 Extra, HSE24 Trend ​ ITV Coburg 297​ Heimatkanal ​94, 96, 295 114 f., 294 Hellweg Radio 312​ hsf Studentenradio e. V. 317​ J HERTZ 87.9​ 316​ Hustler TV Deutschland 295​ Herzo TV 297​ Hyperraum.TV 294​ JACK FM ​141, 303, 309 Hessische Landesanstalt für priva- JAM FM ​138, 158 f., 163, 174, 183 ff., ten Rundfunk und neue Medien ​ I 199, 242, 302, 308 s. LPR Hessen JAZZPLANET 303​ Hessischer Rundfunk s.​ hr I love Radio 303​ JazzRadio 106,8​ 193,​ 308 Highlight Communications AG 97​ INeeDRadio Funkhaus 303​ JazzRadio Baltic 310​ History ​94, 96 f., 295 Infokanal Bad Wilsnack 298​ jena.tv‌ 301​ HIT104 303​ Infokanal Coburg 297​ JIM-Studie –​ Jugend, Information­ HIT RADIO FFH ​141, 148, 158, 160, Infokanal Crimmitschau 300​ und (Multi‑)Media 58​ f., 235, 162, 173 ff., 190 ff., 199, 203, 215, Infokanal Eibau 300​ 289, 292 302, 310 Infokanal Ludwigstadt 297​ joiz 293​ Hitradio MS One 302​ Infokanal Ottendorf-Okrilla​ 300​ JOKE FM 168​ Hit Radio N1 140,​ 307 f. Inforadio ​141, 159, 163, 185 Joy-Music-​ Video​ 298​ HITRADIO OHR ​140, 158, 177, 305 f. Informationssystem Medien­ Jugendmedienschutz-Staatsvertrag​ hitradio.rt1 306​ pädagogik (ISM) 60​ (JMStV) ​14, 35, 219, 229, 235, 281 hitradio.rt1 altbayern 179​ Infothek 88vier – Das Kiezradio ​ jugendschutz.net‌ ​11, 56 f., 229, hitradio.rt1 augsburg ​140, 179, 307 309 234, 290 hitradio.rt1 nordschwaben 306​ Initiative Eltern + Medien 266​ Jugend TV‑Sender ELF 299​

322 Stichwortverzeichnis | Register

Jukebox 295​ KJM ​10 f., 14 f., 35–38, 220 f., 225, laut.fm‌ ​147, 156, 168, 304 JUMP (MDR) ​141, 159, 162, 185, 197, 228 f., 233, 235, 237, 244, 246, 250, Leipziger Internet Zeitung 301​ 207 f., 210 f., 214 ff., 291 254, 269 f., 281, 285 Leipzig Fernsehen 129,​ 300 Junior 295​ klassik.com‌ 303​ LernRadio 314​ jüterbog‑tv 298​ Klassik Radio ​138, 140, 158 f., 163, Lernradios ​62, 178, 314 juuuport ​56, 258, 263, 289 168, 177, 181, 183, 185, 187, 189, 191, LFK ​12, 55–61, 66 f., 102 f., 123, 176, Juwelo TV 115,​ 294 193 ff., 197, 199, 203, 207, 213 ff., 178, 202, 232–235 241, 302 f., 306–311, 324 LfM ​12, 19, 29, 48, 56 f., 59, 61, 127, K Kleve FM 304​ 198 ff., 202, 264–267 klicksafe ​17, 55 f., 247, 266, 271, 289 Liberty Global 96​ Kabel Baden-Württemberg​ 296​ klicksafe Preis für Sicherheit im livekommentatoren.de‌ 304​ Kabel Deutschland s.​ Vodafone Internet­ 56,​ 247 LMK ​56–59, 61, 66, 118 f., 201 f., kabel eins ​30, 85 ff., 94 f., 293 Klick-Tipps​ 57,​ 290 268–271 kabel eins CLASSICS 94​ f., 295 Klinik‑TV Augsburg 297​ LMS ​10, 34, 55, 128, 204, 272–275 kabel eins Doku ​74, 94 f., 110, 294 Knowhow für junge User 290​ Location Guide Großregion 275​ Kabelfernsehen Bischofsheim 297​ Kölncampus 316​ Lokalfunk Kombi Ruhr 163​ Kabelfernsehen München Köln.tv‌ 299​ Lokalfunk Kombi Westfalen 163​ ServiCenter­ (KMS) 296​ Kommission für Jugendmedien- Lokalradio Neustadt e. V. 304​ KabelJournal Chemnitzer Land 300​ schutz s.​ KJM Lokalradio Rostock (LOHRO) 193,​ KabelJournal Erzgebirge 300​ Kommission für Zulassung und 310, 315 KabelJournal Flöha‑TV 300​ Aufsicht s.​ ZAK lokal tv nwm ​126, 258, 299, 315 Kabel plus 300​ f. Kommission zur Ermittlung der LOKruf 304​ Kabelzeitung Adelsberg 300,​ 323 Konzentration im Medien­bereich ​ LORA München ​140, 307, 314 Kabelzeitung Altenberg/Geising/ s. KEK Lounge FM 138​ Zinnwald 300​ Konvergenzstudie 149,​ 156 f. LPR Hessen ​55, 57 f., 60, 63, 66, 119, kanal 8 – Sport 300​ Kosmica TV 294​ 125, 190, 252–255 Kanal 9 Erzgebirge 300​ Kraftpaket, das Radio 274​ L‑TV Fernsehen 296​ Kanal 12​ 298​ Kraichgau TV 296​ LTV – Lausitz TV 298​ Kanal 12 Spremberg TV 298​ Kultradio 304​ luck‑tv 298​ Kanal Avrupa 294​ kultradio 306​ lulu.fm‌ ​27, 141 ff., 183, 188, 190, 266, Kanal C – Das Campusradio 314​ Kult.Radio – Das Märchen.Radio ​ 302, 310 Kantar TNS ​22–25, 40, 43, 46 f., 49, 304 L’UniCo 316​ 83, 98, 101, 124, 133, 135 kulturMD 301​ Lunzenauer Kabel Zeitung 301​ Kantar TNS s.a.​ TNS Infratest Künzelsound 304​ LUST PUR 295​ Karow LIVE 303​ KW‑TV 298​ Kartina Digital GmbH 296​ M katholisch.de‌ 294​ L KEK ​11, 14, 21, 23, 93 f., 96, 220 f., M7 Deutschland GmbH 296​ 230 f., 233, 237, 250, 269 f., 285 La magia de tango Radio 304​ MA s.​ Media-Analyse​ KEVAG Telekom GmbH 296​ Landesanstalt für Kommunikation MA Audio ​51, 147, 149, 156, 278 Khatereh 293​ Baden-Württemberg​ s.​ LFK mabb ​10, 124 ff., 182 f., 240–243, KidsNews 297​ Landesanstalt für Medien Nord- 257, 279 KiK 297​ rhein-Westfalen​ s.​ LfM Madsack 23,​ 173 KiKa 84​ f. Landesmedienanstalt Saarland ​ Magine TV ​72 f., 82, 98, 101, 104, KIM-​Studie – Kinder und Medien ​ s. LMS 298 59, 235, 289, 292 LandesWelle Thüringen 159,​ 162, Magine Germany GmbH 296​ Kindermedienland Baden-​ 172 ff., 207, 214 ff., 291, 313 MA HSH ​55, 60, 63, 171, 212, 248–251 Württemberg­ 234​ Landeszentrale für Medien und main.tv‌ 297​ KingFM 303​ Kommunikation Rheinland-Pfalz​ ​ MA IP Audio 156,​ 166 Kinowelt TV 295​ s. LMK ManouLenz 294​ Kirche in Bayern 297​ Langenhessen‑TV 301​ MA Radio 50,​ 156 KISS FM ​s. 98.8 KISS FM Latizón TV 294​ marcel-ist-​ reif.​ de‌ 304​ Laubuscher Heimatkanal 301​ MARCO POLO TV 295​

323 Register | Stichwortverzeichnis

Marienberg TV 298​ MedienkompetenzForum Südwest Minimalradio 304​ Marienfeld Multimedia GmbH 296​ (MKFS) 57​ ff., 289 Minimalstation.de‌ 304​ Marktanteil der TV‑Regionalfenster Medienkompetenz stärkt Branden- Mischkanal Berlin 298​ (Übersicht) 118​ burg (Förderpreis) 243​ Mitteldeutscher Rundfunk s.​ MDR Massage TV 298​ Medienkompetenzzentrum (MKZ) ​ Mittelsachsen TV 300​ maxdome ​89, 95, 98 ff., 106 ff. 274, 282 MixNation 304​ Max-Ophüls-​ Preis​ 275​ MedienKonvergenzMonitor 22​ ff., MIZ-Babelsberg​ 243​ MAXX FM ​141 f., 183, 309 26, 292 MIZ-Formatfestival​ 243​ MC EU 294​ Medienkonzentrationsrecht 21​ f., 24 MMV ​10, 56, 124, 126, 193, 242, MDF.1 301​ Medienmobile 282​ f. 256–259, 279 MDR ​137, 143, 162, 206–211, 214 ff. Mediennutzung Übersichten 52​ ff., M-Net​ Telekommunikations GmbH­ ​ MDR 1​ 141,​ 162 75, 83 f., 98, 101, 135, 145, 153 f. 296 MDR 1 Radio Sachsen 159,​ 185, Medienpädagogischer Forschungs- Mohajer International Television 207 f., 211, 215 verbund Südwest s.​ mpfs (MITV) 293​ MDR Die Zielgruppe ​159 Medienportal Sachsen-Anhalt​ 283​ Moira Rundfunk ​171, 173, 212 MDR Figaro 207,​ 211 Medienprojektzentren (MOK) ​ MotorVision HD, MotorVision TV ​ MDR Info ​207, 211, 215 252–255 94, 96, 107, 295 MDR JUMP ​s. JUMP (MDR) Medienprojektzentrum Offener mpfs 59,​ 235 MDR Klassik 141​ Kanal­ Fulda 315​ M Radio 304​ MDR Schlagerwelt ​141, 143, 206, Medienprojektzentrum Offener MSA ​s. Medienanstalt Sachsen- 209 Kanal­ Gießen 315​ Anhalt MDR Sputnik ​141, 207, 210 f. Medienprojektzentrum Offener MS One Schlager Radio 306​ MDR Thüringen ​159, 207, 211, 214 ff. Kanal­ Kassel 255,​ 315 MTV, MTV Brand New ​94, 96, 295 Media-Analyse​ ​132, 152, 155, 167, Medienprojektzentrum Offener MTV Dance, Hits, Live HD, Music 24, 190, 210 Kanal­ Rhein-Main​ 315​ ROCKS 94,​ 96 Media Broadcast GmbH ​11, 45 f., 50, Medienscouts 259,​ 266 f. mühldorf.tv‌ 297​ 108, 139 f., 209, 296 Medienstiftung Hamburg Muldental TV 128,​ 300 MEDIA CONVENTION (MCB) 243​ Schleswig-­ Holstein​ 212​ Multi-Channel-​ Network​ 89,​ 112 f. Media Lab Bayern 239​ MEDIENTAGE MÜNCHEN ​11, 32, 226 multicult.fm‌ 304,​ 309 media lab nord 66​ Medientreffpunkt Mitteldeutsch- münchen2 297​ medianezz.de‌ 234​ land 279​ münchen.tv‌ 297​ Media Night Hannover 263​ Medien Union 23,​ 170 f. Münchner Kirchenradio 140,​ 142, MediaSpar TV 294​ MedienVielfaltsMonitor 11,​ 23 f., 179, 308 Medienanstalt Berlin-Brandenburg​ ​ 171, 292 Music is Life 304​ s. mabb Medienwerkstatt 297​ Must-carry-​ Sender​ ​10, 18, 123 Medienanstalt Hamburg/­ MEF Mittel Erzgebirgs Fern­sehen ​ muxx. tv ​75, 266, 294 Schleswig-Holstein​ ​s. MA HSH 300 MV1 299​ Medienanstalt Mecklenburg-​ MEGA 80s 140,​ 307 MyTeam TV Basketball 75,​ 294 Vorpommern­ s.​ MMV Megafox24 304​ MyTeam TV Eishockey 75,​ 294 Medienanstalt Sachsen-Anhalt​ ​ MEGA RADIO 141,​ 310 MyTVplus 300​ 56 ff., 209, 279–283, 286 f. MEGA RADIO BAYERN 140,​ 307 MyVideo 112​ Medienbesitz und Mediennutzung MEGA RADIO SNA 141,​ 309 f. Jugendlicher (Übersicht) 52​ Mein Sportradio 304​ N medien+bildung.com‌ 269,​ 271 meinTVshop 294​ Mediengespräche der TLM 287​ mephisto 97.6​ 317​ N24 ​28, 92, 97, 294 MedienGewichtungsStudie ​10, Metal-Only​ 304​ N24 Doku ​27, 74, 97, 110, 294 22 f., 292 METROPOL FM ​173, 186, 198, 202, naheTV – Studio Bad Kreuznach ​ Medieninnovationszentrum 246, 302, 306, 308, 312 316 Babelsberg­ (MIZ) 241,​ 243 METROPOL FM Bremen 309​ naheTV – Studio Idar-​Oberstein 316​ Medienkompass Mecklenburg-​ Metropolregion.TV 297​ Nasch Kinomir 295​ Vorpommern­ 259,​ 291 MGM Channel 295​ Nashe Ljubimoe Kino 295​ Medienkompetenzbericht 10,​ 17, miniKIM-​Studie – Kleinkinder und NAT GEO people 94,​ 295 54, 67 Medien ​59, 235, 289, 292 NAT GEO WILD ​94, 107, 295

324 Stichwortverzeichnis | Register

National Geographic Channel ​94, noa4 – Norderstedt on air 298,​ 301 Oko 301​ 96, 295 NOKO Bürgermedien 317​ OK Radio 304​ National Public Radio (NPR) 304​ s.​ NDR OK‑TV Bitburg 316​ NBC Universal 96​ f., 110 Nordwestradio 187​ OK‑TV Kirchheimbolanden 316​ NB-Radiotreff​ 88,0​ 315​ Nordwest-Zeitung​ (NWZ) ​170, OK‑TV Kisselbach 316​ NDR ​28, 78, 137, 143, 162, 188 f., 172, 175 :OKTV Ludwigshafen 316​ 193 ff. NOZ Medien 171,​ 212 oktv-rlp 271​ NDR 1​ 141,​ 193 NPR Berlin FM ​104,1 308​ OK:TV Mainz 316​ NDR 1 Niedersachsen ​187, 189, 194, NRJ Radio Energy 304​ :OKTV Südwestpfalz 316​ 196 f., 199, 211, 213, 215 nrwision 300,​ 316 OK‑TV Wittlich 316​ NDR 1 Radio MV ​187, 193 f., 186 NRW.TV ​120, 127, 299 OK Weinstraße – Studio ­Haßloch ​ NDR 1 Welle Nord ​187, 189, 194, 213 n‑tv 294​ 316 NDR 2​ ​141, 148, 158, 162, 168, 187 ff., Nummer gegen Kummer 56​ OK Weinstraße – Studio ­Landau ​ 193 f., 196 f., 199, 211 ff., 215 NWG – Neiße Welle Guben 298​ 316 NDR 90,3​ ​189, 194, 197, 213 OK Weinstraße – Studio Neustadt ​ NDR Blue 141​ O 316 NDR Info ​141, 187, 189, 194, 197, 213 oldenburg eins 68,​ 315 NDR Info Spezial 141​ Oberpfalz TV 297​ OLDIES 192 FM 304​ NDR Kultur ​141, 187, 189, 194, 197, Oberwiesenthal Bildschirmtest‑TV ONE 82​ 213 im Kabelnetz 301​ Online-Audio​ ​145–149, 151, 155 ff., NDR Traffic 195​ Oderland.TV 298​ 164, 166–169, 202 Neckaralb Live 306​ ODF – Lokalprogramm Barnim 298​ Online-only-​ Angebote​ 202​ nec tv 297​ ODF – Lokalprogramm Oder-​Spree ​ Onlinerland Saar 275​ NetCologne Gesellschaft für Tele- 298 Oschatz TV 301​ kommunikation mbH 48,​ 296 ODR2go 270​ Oschmann-Gruppe​ 170​ f., 173 Netflix ​11, 21, 82, 89, 98 ff., 107 OFC Fanradio 304​ OSF Oder-Spree-​ Fernsehen​ 298​ Netlantic GmbH 296​ Ofcom 96,​ 223 osradio 104,8​ 316​ Netradio Kulmbach 314​ Offene Kanäle (OK) ​60, 62, 64, Ostseefunk Radio 304​ Nettowerbeerlöse des Hörfunks ​ 190, 212, 255, 257, 268, 270, 280, Ostseewelle HIT‑RADIO Mecklen- 56 ff., 209, 279–283, 286 f. 282, 286 burg-Vorpommern​ ​159, 171, 173 f., Netzneutralität ​10 f., 18, 225, 267, Offener Kanal Dessau e. V. 317​ 185, 193 f., 310 287 Offener Kanal Flensburg 317​ Over-the-​ top-​ Angebote​ (OTT) 112​ Netzwerk Medienkompetenz Offener Kanal Kiel 317​ Sachsen-­ Anhalt​ 282​ Offener Kanal Lübeck 317​ P neueins Regionalfernsehen 126,​ Offener Kanal Magdeburg e. V. 317​ 258, 299 Offener Kanal Merseburg-​ p4live.de‌ 304​ NE‑WS 89.4​ 311​ Querfurt e.­ V. 317​ P7S1 s.​ ProSiebenSat.1 nice ​138, 141 f., 302, 309 Offener Kanal Salzwedel e. V. 317​ pafnet.tv‌ 297​ Nickelodeon ​84 f., 92, 94, 96, 294 Offener Kanal Schleswig-​Holstein Panjab Radio 142​ Nick Jr. 96,​ 295 (OKSH) 317​ Passion 295​ Nicknight 96​ Offener Kanal Stendal e. V. 317​ Pearl TV 294​ NickToons 94,​ 96 Offener Kanal Wernigerode e. V. 317​ Peli One FM 304​ Niedersachsen Funkpaket 195​ Offener Kanal Westküste 317​ pepcom GmbH 296​ Niedersächsische Landesmedien­ OF TV 299​ peppermint fm 304​ anstalt s.​ NLM Ohrenspitzer ​59, 234, 290 Periscope ​77, 100, 287 Nielsen Media Research ​24, 74, 90, OHRFUNK.de‌ ​61, 182, 309 Perziger Kabelzeitung 301​ 160, 164, 166 ff., 200, 213 OHVtv 298​ PH 88,4 – Radio der Pädagogischen N‑JOY ​187, 189, 194, 197, 199, 213 OK4 – Adenau 316​ Hochschule Freiburg 314​ Nichtkommerzielle Lokalradios ​60, OK4 – Andernach 316​ Pier111.TV 297​ 190, 209, 255, 280, 282, 308, 314 f. OK4 – Koblenz 316​ PiRadio 309​ NLM ​10 ff., 56, 62, 64, 119, 127, 195, OK4 – Neuwied 316​ Pirate Gong 140,​ 308 260–263 OK54 Bürgerrundfunk Trier 316​ Pirate Radio 174​ noa4 – Nachbarn on air 298,​ 301 OKKL 316​ Pirna‑TV 300​

325 Register | Stichwortverzeichnis

PLANET 295​ R Radio Charivari (München) s.​ 95.5 planet radio ​141, 158, 162, 172–175, Charivari 190 ff., 203, 302, 310 Radebeul TV 301​ Radio Charivari (Nürnberg) s.​ Das Plattformregulierung ​10, 14 f., 20, Radio 2Day, Radio 2Day 89 neue Charivari 98,6 47, 222, 225, 266 München­ 140,​ 307 f. Radio Charivari Rosenheim 307​ Plazamedia GmbH 97​ Radio 7​ ​140, 158, 173, 177 f.305 Radio CHEMNITZ 313​ Plenum.TV 297​ Radio 7 Digital 305​ Radio Corax 68,​ 317 plus.am‌ 304​ Radio 8​ 306​ Radio Cottbus ​94.5 ​168, 183 ff., 309 Pluto TV 89,​ 112 Radio 21​ ​158, 160, 162, 168, 172–175, Radio Darmstadt ​61, 143, 315 PN Eins Dance ​140, 142, 306 f. 195 ff., 311 Radio DRESDEN 313​ PN Eins Urban ​140, 179, 307 Radio 21–107,6 Bremen​ 186​ f., 309 Radio Dreyeckland 314​ Point Umwelt, Point Reportage 297​ Radio 21 TV​ 27​ Radio Duisburg 311​ Polaris 297​ Radio38 172,​ 311 radioeins ​141, 151, 159, 163, 184 f. Popjazzradio 304​ Radio 90,1​ 311​ Radio Eins 174,​ 306 Popradio Ostfriesland 304​ Radio 91.2​ 311​ Radio Emscher Lippe 311​ Potsdam TV 298​ Radio 92,1​ 316​ Radio Ennepe Ruhr 311​ Power Radio ​168, 184, 309 radio 98eins e.​ V. 315​ Radio ENNO 317​ PrimaCom Berlin GmbH 108,​ 296 Radio 112​ 304​ Radio Erft 311​ Private Regional- und Lokalfernseh- radio aktiv 316​ Radio Erzgebirge ​107.7 172​ ff., 313 sender (Übersicht) 119​ radioaktiv 314​ Radio Erzgebirge – Hit für Hit ein Private TV‑Programme (Übersicht)­ ​ Radio – Akwaaba FM 304​ Hit! 286,​ 313 73 Radio Allianz 304​ Radio Essen 311​ Privatfernsehen in Bayern GmbH & Radio Alpenwelle 306​ Radio Euroherz 173,​ 306 Co KG 95​ Radio Arabella ​140, 159, 173, 181, Radio Euskirchen 311​ Production Guide Großregion 275​ 307 f. Radio F 140,​ 307 f. Programmatic Advertising 31,​ 92 f., Radio Artern 214,​ 285 Radio Fantasy ​140, 173 f., 306 f. 113, 169 Radio Augsburg 140,​ 307 Radio Fantasy Lounge 140,​ 307 programmbeschwerde.de‌ 34,​ 274 Radio AWN 173,​ 307 Radio Feierwerk ​140, 307 f., 314 Programmformate der Privatradios radio B2 ​138, 141, 159, 168, 183 ff., radio ffn ​144, 158, 162, 168, 172 f., (Übersicht) 150​ 193, 242, 258, 302, 308 f., 310 186 f., 189, 195 ff., 199, 213, 302, 311 Programmstatistik Hörfunk 137​ radio B2 national 304​ radioFH! 316​ Prohlis‑TV 300​ Radio Baba 304​ Radio Fine Tune 314​ ProSieben ​21, 45, 79 f., 84–87, 94 f., Radio Bamberg 173,​ 306 Radio Frankfurt/Oder 183​ 100, 107, 130, 293 Radio Banadi 304​ Radio free FM 314​ ProSieben FUN 94​ f., 295 Radio Berg 311​ Radio F. R. E. I. e. V. 68,​ 317 ProSieben MAXX ​94 f., 111, 294 Radio Berlin-Brandenburg​ s.​ rbb RADIO fresh80s 304​ ProSiebenSat.1 ​12, 21, 23, 87, 89, radioBERLIN 88,8​ 159,​ 184 f. Radio Galaxy 140,​ 159, 172 ff., 181, 306 92–95, 106, 108–114, 296 Radio Bielefeld 311​ Radio Galaxy Coburg 174,​ 306 PSR ​s. Radio PSR Radio Blau 316​ Radio Galaxy Amberg/Weiden 307​ PULS (BR) 141​ Radio BOB! ​140, 158, 162, 173 f., 189, Radio galaxy Ansbach 306​ PULS FM – Pure Dance Radio 304​ 191 f., 254, 302, 310 Radio Galaxy Aschaffenburg 173,​ Punksender 304​ Radio BOB! rockt Schleswig-​ 306 punkteins oberlausitz TV 300​ Holstein ​158, 162, 168, 174, 189, Radio Galaxy Bayreuth 173,​ 306 PUNKTum Fernsehen 301​ 194, 212 f., 309 Radio Galaxy Bamberg 173,​ 306 pure fm ​140 f., 183, 242, 307, 309 f. Radio Bochum 311​ Radio Galaxy Hof 306​ Radio Bonn/Rhein-Sieg​ 311​ Radio Galaxy Ingolstadt 140,​ 174, Q Radio Bremen s.​ RB 307 Radio Brocken ​141, 159, 162, 173 f., Radio Galaxy Kempten 307​ Quazer 112​ 194, 210 f., 313 Radio Galaxy Kulmbach 307​ QUERFUNK 314​ Radio Chanson 304​ Radio Galaxy Landshut 173,​ 307 QVC, QVC Beauty & Style, QVC Plus ​ Radio Charivari (Regensburg) 173​ f., Radio Galaxy Passau 307​ 96, 114 f., 294 307 Radio Galaxy Rosenheim 307​

326 Stichwortverzeichnis | Register

radio GOLD 141,​ 309 Radio Limbach-Oberfrohna​ 304​ Radio Ramasuri 174,​ 307 Radio Gong 96,3 (München) 140,​ Radio Lippe 311​ Radio Reeperbahn 304​ 148, 159, 173 f., 181, 306 f. Radio Lippe Welle Hamm 311​ Radio Regenbogen ​140, 173, 176 ff., Radio Gong 97.1 (Nürnberg) 140,​ Radio Lora 140,​ 308 191, 203, 205, 305 174, 307 f. Radio LOTTE Weimar ​69, 214, 317 Radio regenbogen Kompakt ​159 Radio Gong (Würzburg) 174,​ 307 Radio Ludwigsburg BW 304​ Radio Regentrude 304​ Radio Gütersloh 311​ Radio Mainwelle 173,​ 306 Radio RheinWelle ​92,5 ​61, 143, 315 Radio Hagen ​s. 107.7 Radio Hagen Radio Marketing Service s.​ RMS Radio Roland 186,​ 246 Radio Hagenow 304​ Radio Merkur 304​ Radio RSG 312​ Radio Hamburg ​143, 158, 162, 168, Radio Merzig 105.1 UG 312​ Radio RST 312​ 172, 174, 187 ff., 194, 197, 213, 250, Radio Mittelweser 304,​ 311 Radio Rur 311​ 309 Radio MK 311​ Radio Rüsselsheim 61,​ 315 Radio Hannover 262,​ 311 radiomobil Berlin ​61, 182, 309 RADIO RUSSKIJ BERLIN 97,2 FM 183,​ Radio hbw 317​ Radio Mülheim 311​ 242, 308 Radio HCJB Deutschland 138,​ 302, Radio München ​140, 142, 179, 308 Radio RZ1 304,​ 309 328 Radio ND1 140,​ 307 f. Radio Saarbrücken 204,​ 312 Radio helle welle 314​ Radio Neandertal 311​ Radio Saarschleifenland 204,​ 274, Radio Herford 311​ Radio Neckarburg ​s. das neue Ra- 312 Radio Herne 311​ dio Neckarburg Radio Salü ​141, 158, 163, 204 f., 312 Radio Hitwave 304​ Radio Neunkirchen 312​ Radio Sauerland 311​ Radio HNA 304​ Radio NORA ​172–175, 212, 309 radio SAW ​141, 159, 162, 172 ff., 197, Radio Hochstift 312​ Radio Nordseewelle 263,​ 311 207, 209 ff., 215, 313 Radio Homburg 204,​ 312 radio NRW ​148, 151, 158, 163, 168, Radio Schaf und Schnucke 304​ Radio Horeb ​138, 140, 180, 302, 307 172, 174, 198 ff., 203, 305, 312 Radio Schlagerrevue ­Deutschland ​ Radio Horeb München 140,​ 307 Radio Oberland 306​ 304 Radio Ilmwelle 140,​ 307 Radio Oberhausen s.106.2​ Radio Radio Schleswig-Holstein​ s.​ R.SH Radio Ilmwelle Event 140,​ 307 Oberhausen Radio Schonnebeck 304​ Radio Ilmwelle 90’s 140,​ 308 Radio Oberwiesenthal 313​ Radio Seefunk ​159, 177, 306 Radio Ilmwelle Schlager 140,​ 308 Radio Okerwelle 316​ Radio Seelow 304​ Radio‑im-Internet.​ de‌ 304​ Radio O. K. FM 304​ Radio Siegen 312​ Radio IN ​140, 174, 307 f. RADIO OKJ ​103,4 ​68, 286, 317 [radio słubfurt] 304​ radio intercult 304​ Radio Oldenburg 195​ Radio SpecialSoundConnection Radio IRabo – Inselradio Borkum ​ RADIO OSNABRÜCK 311​ (SSC) 304​ 304 Radio Ostfriesland 316​ Radio T 316​ Radio ISW 306​ Radio Paloma ​138, 141, 158, 168, Radio TEDDY ​140 f., 143, 159, 173 f., Radio Jade 66,​ 316 184 f., 194, 197, 199, 207, 211, 213, 176, 183–187, 193, 202, 214, 242, Radio Judo 304​ 215, 302, 309 258, 285, 302, 304 f., 308, 310, Radio Kiepenkerl 311​ Radio Paradiso ​141, 143, 159, 176, 312 f. Radio Köln 304​ 185, 193, 258, 308 f., 310 Radio TEDDY Bremen 309​ Radio Köln ​107,1 311​ Radio Paradiso Baden-​Württem- Radio/Tele FFH 192​ Radio-Kombi​ Baden-Württemberg​ ​ berg 305​ Radio Ton – Heilbronn/Franken 159,​ 163, 177 Radiopark (div. Programme) 304​ 173 f., 305 Radio-Kombi​ Baden-Württemberg​ Radio Pegasus 314​ Radio Ton – Ostwürttemberg 140,​ kompakt 158​ Radio Plassenburg 173,​ 307 177, 306 Radiokombi Sachsen ​159 RADIO P. O. S. 302​ Radio Tonkuhle 316​ Radiokombi Sachsen-Anhalt​ ​159 Radio Potsdam ​89.2 168,​ 183 f., radio TOP 40​ ​159, 173 f., 214 f., 304, Radiokombi Thüringen ​159 241, 309 313 Radio K. W. 312​ Radio PrimaTon 173,​ 307 Radio Trausnitz 173,​ 307 Radio LAUSITZ 313​ Radio Primavera 173,​ 306 Radio Triquency 316​ Radio LeineHertz ​106,5 68,​ 316 RADIO PSR ​159, 162, 171–174, 206 ff., Radio Unerhört Marburg 315​ Radio LEIPZIG 313​ 211, 215, 313 Radio Vest 312​ Radio Leipzig DVB‑T 173​ f., 313 Radio Q 316​ Radio VHR 140,​ 305 Radio Leverkusen 311​ Radio Quicky 304​ RadioW 304​

327 Register | Stichwortverzeichnis

Radio WAF 312​ rfo 297​ R.SH ​141, 143, 158, 160, 162, 168, Radio-Webwelle.​ de‌ 314​ Rheinland Kombi Köln 163​ 173 f., 188 f., 194, 212 f., 309 f. Radio Weser.TV 66,​ 247 rheinlokal Speyer 316​ rt1 in the mix ​140, 142, 179, 307 Radio Weser.TV Bremen und rheinlokal Worms 316​ RTF.1 – Regionalfernsehen 296​ Bremerhaven­ 315​ RIAS DESSAU 304​ RTL ​10 ff., 21, 28, 30, 45, 74, 79 ff., Radio Weser.TV, Bremer Umland ​ RIC 294​ 84–87, 89, 92–95, 107, 109–114, 315 Riesa TV 300​ 116, 118 ff., 125, 127, 130, 262, 270 Radio Weser.TV, Nordenham 247,​ RIK Reutlingen 297​ RTL Crime 93​ f., 295 315 RLP.TV 300​ RTL-Fensterprogramm​ 116,​ 118 f. Radio Westfalica 311​ RMNradio 305​ RTL Hessen ​93, 118, 125, 299 Radio WMW 311​ RMS ​159 f., 163–170, 177, 181, 183, RTL II ​85 ff., 92–97, 113, 254, 293 Radio WSW 300,​ 313 185, 187 189, 191, 194, 197, 199, 203, RTL Interactive GmbH 95​ Radio Wuppertal 312​ 205, 207, 211, 213, 215 RTL International ​94, 113, 295 Radio X 61,​ 315 RMS Berlin Kombi 168,​ 183 RTL Living 93​ f., 295 Radio Z ​140, 307 f., 314 RMS Kombi Hamburg/Schleswig RTL München Live 297​ Radio ZuSa 316​ Holstein 168​ RTL Nitro ​30, 93 ff., 111, 113, 294 Radio ZWICKAU 313​ RMS Niedersachsen Kombi 14–49 ​ RTL Nord ​116, 118 f., 298 f., 301 Radio Zwiebel 304​ 168 RTL Passion 93​ f., 262 Radius 92,1​ 316​ RMS Online Audio Kombi 148,​ 166 RTL Plus ​27, 74, 93 ff., 262 Radyo Metropol 202​ RMS Radio Nord-​Kombi 168​ RTL RADIO ​158, 163, 168, 170 f., RAN 1 – Regionalfernsehen Anhalt ​ RMS Super Kombi ​158, 160, 168, 183 173 f., 185, 187, 197, 203, 205, 207, 129, 301 RNF Rhein-Neckar-​ Fernsehen​ 119​ f., 302 ran FIGHTING 94​ 122 RTL Radiovermarktung 184​ rangsdorf‑tv 298​ RNF Life (Mannheim) 118​ f., 297 RTL Television 94​ Rastamusic.com‌ 304​ RNF Life (Vorder- und Südpfalz) ​ RTL West ​94, 102, 118, 299 RauteMusik.FM 168​ 118 f., 300 RTVi 295​ Rautenradio 304​ RNF Plus (Mannheim) 296​ Rügen TV ​126, 258, 299 RB ​137, 143, 162, 186 f., 247 RNF Plus (Vorder- und Südpfalz ​ RundFunk Meißner 315​ rbb ​137, 151, 163, 168 f., 182, 184 f. 300 Rundfunkpreis Mitteldeutschland ​ RBW 129,​ 301 RNO Rhein-Neckar-​ Odenwald​ Radio­ ​ 279, 286 RCK TV (Rock TV) 295​ 176, 258 Rundfunkstaatsvertrag (RSTV) ​14, Reality‑TV 86​ ROCK ANTENNE ​140, 159, 172, 174, 16, 21, 29 f., 48, 117, 219, 223 f., 238 reboot.fm‌ ​61, 182, 304, 309 177, 180 f., 203, 207, 215, 302, 306 f. rundspruch.net‌ 305​ Red Arrow Entertainment Group ​ rocketbeans.tv‌ 294​ 95, 110 Rockland Radio ​158, 163, 173, 191, S REGENBOGEN ZWEI 176,​ 306 202 f., 312 Regiocast ​50, 139, 152, 170 f., 174, ROCKLAND Sachsen-Anhalt​ 141,​ Saale-Info-​ Kanal​ ​129, 286, 301 192, 204, 208 f., 212, 254, 291 174, 210, 313 Saarland Fernsehen 1 und 2 128,​ Regionale Kabelzeitung 301​ rockradio.de‌ 305​ 300 Regionalfenster (TV) 116–120​ ROCKY.FM‑TODAY’S BEST ROCK 305​ Saarländischer Rundfunk s.​ SR Regionalfernsehen Arnsfeld 301​ Romance TV ​94, 96, 295 Saarland Medien GmbH 275​ regiotv GmbH (LOHNE) 127,​ 299 Romance TV Hungary 27,​ 295 sabinchen‑tv 298​ Regio‑TV (Borna) 300​ Romance TV Romania 27,​ 295 Sachsen-Anhalt​ Hit-Kombi​ ​159 REGIO TV Bodensee 122,​ 296 Romantic Radio 305​ Sachsen Funkpaket ​159, 162, 207 f. REGIO TV Schwaben 119,​ 296 f. Rostocker Offener Kanal (rok‑tv) ​ Sächsische Landesanstalt für REGIO TV Stuttgart 122,​ 296 315 ­privaten Rundfunk und neue Rehnig Holding GmbH 296​ Rough Radio 305​ Medien­ s.​ SLM Reichweitenstärkste Sendungen/ RPR1. ​158, 173, 175, 201 f., 312 Sächsischer Leistungspreis ­Lokal‑TV ​ Formate (TV) 80​ rs2 ​s. 94,3 rs2 279 Rennsteig TV 301​ R.SA – Mit Böttcher & Fischer 141,​ Sächsische Lokalradios 173​ f., 313 RFH 301​ 159, 162, 171–174, 206 ff., 211, 313 Sächsische Ausbildungs- und Er­ rfi – radio france inter­nationale ​ RSA 2, RSA Holiday 308​ probungskanäle (SAEK) 206,​ 276 308 RSA Radio ​s. DAS NEUE RSA Radio SAEK-Webradio​ 305,​ 316

328 Stichwortverzeichnis | Register

Safer Internet Day ​10, 56, 64, 239, Sky 1​ ​75, 94, 96, 104, 295 SRB – Das Bürgerradio im Städte- 263, 271, 287 Sky Arts HD ​75, 94, 96, 295 dreieck 317​ Salve.tv‌ 301​ Sky Cinema HD Family ​75, 94, 96 Städtekombi Berlin-Brandenburg​ ​ Samanyolu TV Avrupa 254,​ 293 Sky Deutschland ​94 ff., 105, 111, 114 168, 184 Sankt Michaelsbund 297​ Sky Programme ​94, 96, 294 f. Stadtkanal Steinach ​129, 286, 301 Sat.1 ​45, 79 f., 84, 86 f., 94 f., Sky Go 101​ f. StadtRadio Göttingen 316​ 116–119, 124 f., 127, 130, 255, 270, Sky on Demand 107​ STAR FM (Nürnberg) 141,​ 307 f. 293 Sky Online 101​ STAR FM 87.9 (Berlin) 159​ f., 163, Sat.1 Bayern ​118, 124, 297 Sky Sport 3 HD ​27, 94, 295 184 f., 308 Sat.1 emotions 94​ f., 295 Sky Sport News HD ​75, 94, 96, 294 STAR*SAT Radio 141,​ 309 Sat.1 Fensterprogramm 118​ SLM ​58, 63, 128 f., 206, 275–279, Star Ryder TV 298​ Sat.1 Gold ​94 f., 111, 294 286 f. StHörfunk 314​ Sat.1 LIVE ​s. 17:30 Sat.1 LIVE Slonskyradio 305​ Stiftung MedienkompetenzForum Sat.1 Norddeutschland GmbH ​95, Smartclip 93,​ 113 Südwest (MKFS) 57,​ 59 116 Smart Radio 141,​ 307 Stiftung Medienpädagogik ­Bayern ​ Sat.1 NRW ​s. 17:30 Sat.1 NRW Smart‑TV-Ausstattung​ 47​ 239 Sat.1 REGIONAL für Niedersachsen Snapchat ​11, 33, 89, 111, 151 f., 246 Stiftung Zuhören 58,​ 290 und Bremen Sat.1 LIVE s.​ 17:30 Social Media ​33 f., 36, 61, 66, 73, 77, Stralsund TV 259,​ 299 Sat.1 REGIONAL 89, 150 ff., 275, 287 Straubing tigers on air 305​ Sat.1 Regionalfernsehen für Ham- sonnenklar.TV 294​ Strausberg.TV 298​ burg und Schleswig-​Holstein 118,​ Sony Entertainment TV 106​ Strehla‑TV 301​ 298, 301 Sophia TV 294​ Ströer Mediengruppe 23​ SAW-Musikwelt​ 305​ Soundhound 145​ Strohgäuwelle 296​ schalltwerk 314​ souvenirs from earth 294​ Studentenfunk Regensburg 314​ Schlaatz FM – Radio im Kiez 305​ Spandau TV 298​ Studio 47​ ​127, 266, 299 Schlagergarage 305​ Sparhandy TV 295​ Studio71 89,​ 112 Schlagerparadies ​11, 50, 138 ff., 204, Spiegel.tv‌ 294​ StudioAnsage 309​ 274, 302 Spiegel TV Geschichte ​94, 96, 295 Studio Gong ​170, 174 f., 195 schlagerradio* 305​ Spiegel TV Reportage 270​ Studio Gong Webcast 148​ Schönstatt‑TV 294​ Spiegel TV Wissen 295​ Studio Malchin 315​ Schwany Radio 305​ spontv 297​ Stundenreichweiten Hörfunk 158​ f. Schwarzwaldradio ​27, 136, 140, 142, SPORT1 ​28, 48, 92, 94, 97, 145, 294 StyleHaul 95​ 176, 302, 305 SPORT1+ ​94, 97, 295 Südthüringer Regionalfernsehen­ ​ schweinfurter-nachrichten.​ de‌ 305​ SPORT1 Extra 27​ 301 scout 251​ Sport1.fm‌ ​168, 254, 302 Südwestrundfunk s.​ SWR Second Radio 305​ SPORT1 Livestream 94,​ 294 sunshine live ​138, 140, 158, 173 f., Sendestart bundesweiter Pro­ SPORT1 US ​94, 97, 295 176 f., 184, 191, 193 f., 203, 215, 254, gramme (HF + TV - Übersicht) 27​ Sportdeutschland.TV ​94 f., 266, 294 258, 302, 306, 311 Sennheiser 58​ sportdigital.tv‌ 295​ Super RTL ​30, 84 f., 93–96, 107, SES Astra s.​ Astra Sport‑FM Radio International 305​ 113, 294 Set-Top-​ Boxen​ ​45 f., 48, 106, 108 SpotCom 148,​ 167 f. SW‑N.TV (Schweinfurter Nach­ SevenOne Media 92​ SpotCom Webradio Kombi 148,​ 166 richten) 297​ Shazam 145​ f. Spotify ​58, 134, 144 f., 147 f., 151, 156, SWR ​57–60, 122, 137, 143 f., 163, Shop24Direct 294​ 166, 168, 172 176 ff., 201 ff., 234 f. Shop 300​ 294​ Spox.com‌ 294​ SWR1 BW ​158, 177, 181, 203 Silverline Movie Channel 295​ Spreerunde 294​ SWR1 Landeswellen 140​ f. Singleradiostudio7.com‌ 305​ Spreewaldfernsehen SWF 298​ SWR1 RP ​158, 191, 199, 203, 205 SI‑RI24 Webradio Hauberg FM 305​ Springer ​11, 21, 23, 97, 170, 172 SWR2 ​140 f., 177, 203 sixx ​94 f., 111, 294 SR ​137, 163, 204 f. SWR3 ​140 f., 158, 177, 181, 191, 199, SKB Stadtkanalfernsehen Branden- SR 1 Europawelle ​141, 158, 163, 204 f. 203, 205 burg 298​ SR 2 KulturRadio 141,​ 205 SWR4 BW ​158, 177, 181, 203 Sky ​75, 81, 94 ff., 104–107, 111, 114 f., SR 3 Saarlandwelle ​141, 158, 163, SWR4 Landeswellen 140​ f. 296 205 SWR4 RP ​158, 191, 203, 205

329 Register | Stichwortverzeichnis

SWR Aktuell 140​ f. Top 20radio 305​ Unitymedia ​39, 43, 96, 103–107, SWRinfo 141,​ 177 Top 100 Radio​ 305​ 122, 266, 292 SWR International 137​ top100station 305​ Unity Media Hessen 296​ Syfy ​94, 97, 295 TOP FM s106.4​ TOP F; Unity Media NRW 296​ Sylt1 – Das Sylter Fernsehen 125,​ TOP Radiovermarktung 184​ Universal Channel ​94, 97, 295 298, 301 TopStar Radio 306​ Uni-Vox 314​ Syltfunk ​136, 212, 250, 310 Torgau‑TV 301​ Unser Ding ​s. 103.7 Unser Ding Trading 164,​ 167 unser Radio Deggendorf 174,​ 306 T Treffpunkt Berlin 298​ unserRadio Passau 174,​ 307 Triff Chemnitz 305​ UR – Würzburg 314​ Tagesreichweiten Intermediäre TRP1 297​ Usedom TV 299​ 25​ TuneIn 168​ Tagesreichweite und WHK Audio- Türk Shop 295​ V angebote 155​ TV 38 – Fernsehen zwischen Harz Talk Easy GmbH 296​ und Heide 315​ Veggie Radio 305​ tat:funk 58​ TVA 297​ Verivox 95,​ 112 TECHNO4EVER 305​ TV BAYERN LIVE 297​ Verband privater Rundfunk und TecTime TV 294​ tv.berlin 298​ Telemedien s.​ VPRT Tele 5​ ​92, 94, 97, 110 f., 122, 294 TV‑D 301​ Versatel Telekabel GmbH 296​ TeleBom 295​ TV for Friends GmbH 296​ vfbtv 295​ TeleDom 295​ TV Hackday 243​ Viacom 94,​ 96 Tele Columbus AG ​43, 104 f., 107 f., TV Halle 129,​ 301 Videoload 107​ 296 TV Illa GmbH 117​ ff. Video‑on-Demand (VoD) ​11, 21, 40, TeleKlub 295​ tv‑lu 298​ 46 f., 82 f., 95, 97–101, 106, 108, 111 Telekom ​23, 75, 104 f., 107, 125, 296 TV-Marktanteile (Übersicht) 85​ Viertausendhertz 168​ Telemediengesetz 17,​ 33 TV Mittelrhein 300​ Visoon Video Impact 92​ Tele München Gruppe ​23, 94, 97 tvM Meissen Fernsehen 300​ VIVA ​92, 94, 96, 266, 294 Teleshopping 114​ f. TV NOW 113​ VMG Mediengruppe 209​ f. TeleVision Zwickau 128,​ 300 tvo 297​ Vodafone GmbH 104​ ff., 296 teltOwkanal 298​ tv.rostock 299​ Vodafone Kabel Deutschland 43,​ The History Channel 94,​ 96 tvs 301​ 105, 124, 128, 242, 292, 296 The Jazz of Wiesbaden 305​ tv school ​21 297​ VOGTLAND RADIO ​214, 285, 313 the wave – relaxing radio 174,​ 184, TV:SCHWERIN ​126, 258, 299 Volks.TV 266,​ 294 305, 313 TV‑SPIELFILM live 82​ VOX ​29, 45, 80 f., 84–87, 93 ff., 113, Thüringer Landesmedienanstalt ​ TV Spielfilm Verlag GmbH 296​ 115, 130, 293 s. TLM TV Südbaden 123​ VPRT ​45, 88, 114, 133, 144, 287, 291 Thüringer Medienbildungszentrum­ ​ TV touring Schweinfurt 297​ 317 TV touring Würzburg 297​ W TIDE 96,0​ 315​ TWEN FM 309​ TIDE TV 315​ Twitch 100​ waipu.tv‌ ​72 f., 104, 296 Time Warner 21,​ 96 Twitter ​11, 16, 24, 33, 73, 77, 98–101, walice-dee-radio 305​ TIMM 293​ 151, 246 Walt Disney Company 94,​ 96 TKLM 225​ Wartburg-Radio 96.5​ 286,​ 317 TLC ​96, 110 f., 294 U WDR ​79, 137, 141, 143, 157, 163, 168 f., TLM ​55, 57 f., 64, 126, 129 f., 214, 216, 198 ff., 279, 284–287 Übertragungswege: Verteilung, WDR 2​ ​141, 148, 158, 169, 191, 197, TNS Infratest 190​ Digitalisierung­ 41​ 199 f., 203 TNS Infratest s.a.​ Kantar TNS Uckermark TV 298​ WDR 3​ 141,​ 199 TNT Comedy 96,​ 295 UHD, Ultra‑HD ​39 f., 104, 106, 108 WDR 4​ ​141, 157, 169, 197–200, 203 TNT Film 96,​ 295 uniFM 88,4​ 314​ WDR 5​ ​141, 199, 203 TNT Serie 96,​ 295 UNI Radio der Otto-von-Guericke-­ WDR Event 141​ TOGGO TV 27,​ 266 Universität Magdeburg 305​ WDR KiRaKa 141,​ 143 TOGGO plus ​93–96, 107, 294 United Internet 23​ WDR Vera 141​

330 Stichwortverzeichnis | Register

webradioffm 305​ WMZ TV Lauchhammer 298​ YouTube ​11, 16, 25 f., 33 f., 58, 73 f., Webradiomonitor 144,​ 146–149, WMZ TV Schwarzheide/Ruhland ​ 89, 98–103, 111 f., 134, 145 f., 151 f., 151, 164, 291 298 246 f., 250 f., 271 Web-TV 102,​ 296 WMZ TV Senftenberg 298​ YUN!Q 294​ welcom.e 295​ Wolff & Sohn Mediengruppe 23​ Welle 370​ 309​ World Digital News Radio 305​ Z Welle Niederrhein 311​ WTW – Der Offene Kanal aus Welt der Wunder 294​ Wettin e.­ V. 317​ ZAK ​10 ff., 14 f., 17, 27 f., 48 f., 117, Werbeeinnahmen, -erlöse, - umsät- Wunschradio.de‌ 305​ 204, 220–225, 227, 233, 237, 244, ze (HF) 149, 160–166, 178, 180, wwtv 300​ 246, 250, 262, 269, 274, 285 184, 186, 187, 188, 192, 196, 200, Zattoo Europe Ltd. ​72 f., 82, 98, 101, 202, 205, 208, 210, 213, 216 X 104, 296 Werbeeinnahmen, -erlöse, - umsät- ZDF ​23, 45, 77, 80 ff., 84–88, 92, 111, ze (TV) 89–92, 109, 123 XLnt Radio 302​ 122, 130 Westfunk Kombi Ruhr 163​ X RADIO 305​ ZDFneo 81​ f., 85 WGLi‑TV 298​ Zentralverband der deutschen WhatsApp 25​ f., 151 Y Werbewirtschaft e.­ V. (ZAW) 88,​ Wild FM 305​ 90 f., 164 ff. wilhelm.tel‌ GmbH 296​ YOL TV ​27, 75, 294 Zukunftswerkstatt Community wismar tv & MEER AN LAND 299​ YOU FM (hr) ​141, 158, 162, 177, 190 ff., Media­ 56,​ 68 WiWo – Lunchtalk 294​ 203

331

Abkürzungsverzeichnis | Register

Abkürzungsverzeichnis

1–10 C

4K digitales High-Definition-​ Video-​ Format​ CHR Contemporary Hit Radio (Programm­ format) A CNN Cable News Network CRM Christliches Radio München AC Adult Contemporary (Programmformat) CSA Conseil supérieur de l’audiovisuel (fran- afk Aus- und Fortbildungs GmbH für elektro- zösische Rundfunkaufsichtsbehörde) nische Medien AGF Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung D agma Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.​ V. ALM Arbeitsgemeinschaft der Landesmedien- DAB Digital Audio Broadcasting anstalten DAB+ ergänzendes Kodierungsverfahren für AOR Album-​oriented Rock (Programmformat) DAB ARD Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-​ dctp Development Company for Television rechtlichen Rundfunkanstalten der Programmes mbH Bundesrepublik­ Deutschland DLM Direktorenkonferenz der Landesmedien- AS&S ARD Werbung Sales & Services anstalten AVMD-​ EU-​Richtlinie für audiovisuelle Medien- DRM+ Digital Radio Mondiale (Übertragungs- Richtlinie dienste standard für Frequenzen über 30 MHz) DVB‑T Digital Video Broadcasting – Terrestrial B E BBC British Broadcasting Corporation BFR Berufsverband Freier Radios EBU European Broadcasting Union BITKOM Bundesverband Informationswirtschaft,­ EHR European Hit Radio (Programmformat) Telekommunikation und neue EPRA European Platform of Regulatory Medien e.­ V. ­Authorities – Europäische Plattform der BLM Bayerische Landeszentrale für neue Regulierungsbehörden Medien­ ERGA European Regulators Group for Audio­ BMFSFJ Bundesministerium für Familie, Senioren, visual Media Services Frauen und Jugend BMVI Bundesministerium für Verkehr und F digitale­ Infrastruktur BOK Bundesverband Offene Kanäle e. V. FFR Fernsehfensterrichtlinie bpb Bundeszentrale für politische Bildung FIM-​Studie Studie Familie, Interaktion und Medien BPjM Bundesprüfstelle für jugendgefährdende FM Frequenzmodulation, Synonym für UKW Medien FSK Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirt- BR Bayerischer Rundfunk schaft GmbH, Freies Sender Kombinat brema Bremische Landesmedienanstalt bvbam Bundesverband Bürger- und Ausbildungs­ medien e. V.

333 Register | Abkürzungsverzeichnis

G K

GEREK Gremium Europäischer Regulierungsstel- KEK Kommission zur Ermittlung der Konzen­ len für elektronische Kommunikation tration im Medienbereich GGS Gemeinsame Geschäftsstelle der Landes- KIM-​Studie Studie Kinder, Information, (Multi‑)​ medienanstalten Media­ GK Gesamtkonferenz der Landesmedien­ KJM Kommission für Jugendmedienschutz anstalten der Landesmedienanstalten GMK Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e. V. L GVK Gremienvorsitzendenkonferenz der Landesmedienanstalten­ LAG Landesarbeitsgemeinschaft GVL Gesellschaft zur Verwertung von LFK Landesanstalt für Kommunikation Leistungsschutzrechten­ Baden-­ Württemberg​ LfM Landesanstalt für Medien Nordrhein-​ H Westfalen LMK Landeszentrale für Medien und Kommu- HbbTV Hybrid Broadcast Broadband TV nikation Rheinland-Pfalz​ HD High Definition LMS Landesmedienanstalt Saarland HD+ kostenpflichtiges zusätzliches Programm-​ LPR Hessen Hessische Landesanstalt für privaten Angebot in HD‑Qualität der HD PLUS Rundfunk und neue Medien GmbH LTE Long Term Evolution (Mobilfunkstandard) HDTV High Definition Television (hochauflösen- des Fernsehen) M HEVC High Efficiency Video Coding HH Haushalte MA Media-Analyse;​ Marktanteil HH Hamburg mabb Medienanstalt Berlin-Brandenburg​ hr Hessischer Rundfunk MA HSH Medienanstalt Hamburg/Schleswig-​ Holstein­ I MDR Mitteldeutscher Rundfunk miniKIM Studie „Kleinkinder und Medien“ IM.GÖ Institut für Medienforschung Göttingen MIZ Medieninnovationszentrum und Köln MKFS MedienKompetenzForum Südwest IP Internet Protocol MKZ Medienkompetenzzentrum IPTV Fernsehen via Internet MMV Medienanstalt Mecklenburg-​ Vorpommern­ J MOK Medienprojektzentren Offener Kanal MOR Middle of the Road (Programmformat) JIM-​Studie Studie Jugend, Information und (Multi‑) mpfs Medienpädagogischer Forschungs­ Media verbund Südwest JMStV Jugendmedienschutz-Staatsvertrag​ MP3 MPEG 1 Audio Layer 3 (Dateiformat zur Audiodatenkompression) MSA Medienanstalt Sachsen-Anhalt​ MV Mecklenburg-Vorpommern

334 Abkürzungsverzeichnis | Register

N T

NBC National Broadcasting Company TMG Telemediengesetz NDR Norddeutscher Rundfunk TKLM Technische Kommission der Landes­ NKL nichtkommerzieller lokaler Hörfunk medienanstalten NLM Niedersächsische Landesmedienanstalt TLM Thüringer Landesmedienanstalt NRJ Nouvelle Radio Jeune NWZ Nordwest-Zeitung​ U

O UC Urban Contemporary (Programmformat Radio) Ofcom Office of Communications (britische UHD Ultra High Definition Medienaufsichtsbehörde)­ UKW Ultrakurzwelle OK Offener Kanal ORF Österreichischer Rundfunk V OTT Over-the-​ Top-​ Dienste​ (legale kostenlose Onlineaudio- und Videoangebote) VoD Video‑on-Demand VPRT Verband Privater Rundfunk und Tele­ P medien e. V.

P7S1 ProSiebenSat.1 Media AG W PUBLIC Wifi kostenloses öffentliches WLAN WDR Westdeutscher Rundfunk R WLAN Wireless Local Area Network

RB Radio Bremen Z rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg​ RMS Radio Marketing Service ZAK Kommission für Zulassung und Aufsicht RPR Rheinland-Pfälzischer​ Rundfunk ZAW Zentralverband der deutschen Werbe- R.SH Radio Schleswig-Holstein​ wirtschaft RStV Rundfunkstaatsvertrag ZDF Zweites Deutsches Fernsehen RTL Radio Télévision Luxembourg

S

SAEK Sächsische Ausbildungs- und Erprobungskanäle­ SaStV Staatsvertrag über die Veranstaltung von Fernsehen über Satellit SES Société Européenne de Satellites SH Schleswig-Holstein SLM Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien SR Saarländischer Rundfunk SWMH Südwestdeutsche Medien Holding SWR Südwestrundfunk

335 1U aruhUmschlag.indd Jahrbuch U1+U4 SN978-3-89158-633-4 ISBN 0940-287X ISSN und Fernseh- privaten die auf Hinblick dargestellt. im Hörfunkangebote und insbesondere bundesweit Zudem Medienlandschaft Länderebene ist. der gefordert auf Entwicklungen besonders Speech aktuellen „Awareness“ Hate die deren und werden Nutzer, News der Fake von Zeitalter Medienkompetenz im der Akteuren Förderung wirtschaftlichen Medienord- zur und konvergente hin medienpolitischen bis eine den um mit Bemühungen gemeinsam den nung von Arbeitsschwer- die 2016/2017, über Überblick punkte ausführlichen einen gibt Jahrbuch neue Das Kommissionen. Landes- und 14 Ausschüsse der gemeinsamen Hauptaufgaben ihrer die und sind medienanstalten das Mediennutzer, der Sinne im parenz Fort- Trans- von die Schaffung Telemedien, und Vielfaltssicherung und die Digitalisierung, Rundfunk der privatem entwicklung von Aufsicht und Zulassung Die leSeiten Alle 5–ER (D) EURO 25,–

Jahrbuch 2016 / 2017 Jahrbuch 17 16 30.05.17 14:25