isdionst der Christlich Demokratischen U nion Deuts chlan

Bonn Nr. 8/71 ^Februar £ gggg • 25. Jahrgang

• t Thema der Woche Aschermittwoch HEUTE Seite bei der SPD Sozialdemokraten in der Krise In der SPD ist Aschermittwoch. Er wird einige Zeit filierter SPD-Mann wie Vogel auf sein Amt verzichtet. Auslassungen dauern. Nach dem aufsehenerregenden Protest- Wehners in Polen schritt des Münchner Oberbürgermeisters Vogel Die SPD sei von linken Kadern in eine schwere Krise getrieben wor- vermag selbst die stramme SPD-Disziplin nicht mehr den, so umschrieb CDU-Sprecher Förderung junger die Katerstimmung in der Partei zu verbergen. Willi Weiskirch die fatale Lage der Wissenschaftler SPD. Steht der SPD eine Spaltung bevor? Wiederholen sich die Vor- Noch in der letzten Bundestags- Dies ist keine lohnende Angele- Fehlender gänge von 1917, als Haase und debatte reagierte die SPD allergisch genheit — wie Brandt fälschlich Trennungsstrich Kautsky die Partei verließen und die auf die besorgten Hinweise aus der meinte. Die Spatzen pfeifen es in- „Unabhängige Sozialdemokratische Union, daß linksradikale Kräfte, die zwischen von den Dächern, daß ein- Partei Deutschlands" gründeten, aus sich kaum mehr von Kommunisten flußreiche Kräfte die SPD ungestraft der die Revolutionäre Karl Lieb- unterscheiden, in der SPD zuse- als Tummelplatz für anarchistische knecht und Rosa Luxemburg her- Der frühere gesamt- hends an Einfluß gewinnen. Vogel Umtriebe benützen können. vorgingen, und von der sich dann deutsche Minister und bestätigte durch seinen Pauken- Vor gar nicht allzu langer Zeit hat wiederum die Kommunisten abspal- schlag die Befürchtung der CDU/ jetzige CDU-Abgeordnete die Oberbürgermeisterin von Ober- teten? Dr. Mende erklärte in CSU, als er erklärte, daß radikale hausen, Luise Albertz, ihre Partei- Tendenzen drauf und dran ' sind, ämter aus dem gleichen Grund wie Diese Möglichkeit ist vor allem Bonn zu der 6. Runde des seine Partei zu ruinieren. Vogel niedergelegt. An Signalen dann nicht auszuschließen, wenn innerdeutschen Dialogs der Parteivorsitzende Brandt nicht Der SPD muß an Weiberfastnacht hat es also keineswegs gemangelt. zwischen Staatssekretär mit seinem ewigen Zaudern aufhört, das Lachen vergangen sein und der München ist eben kein lokaler Vor- Bahr und dem Staats- mit dem er bereits in der Bundes- Spitze der SPD - von SPD-Führung gang; die besorgten Stimmen aus sekretär beim DDR- politik so viel Schaden angerichtet kann ohnehin nicht mehr die Rede der SPD im ganzen Bundesgebiet Ministerrat, Kohl, es hat. Doch hier wie dort zaudert sein — hat es offensichtlich sogar mehren sich. Die SPD wurde syste- Brandt, läßt die Dinge treiben, be- bestehe begründete die Sprache verschlagen, nachdem matisch aufgerollt. achtet keine Warnungen. Besorgnis, daß die Vogel das Ende der Narrenfreiheit Wie stark muß sich der radikale Gespräche weit über das vor allem für die Jusos gefordert Kurs in der SPD bereits durchge- Wenn schon die SPD-Spitze nicht hinausgingen, was der hatte. setzt haben, wenn nun ein so pro- in der Lage ist, im eigenen Haus Ordnung zu schaffen, wenn die Par- Öffentlichkeit bisher zur tei selbst nicht genügend Kraft auf- Kenntnis gebracht worden bringt, die Unterwanderung zu stop- sei. Mende, der Mitglied pen, wird es der Wähler tun. des Bundestagsaus- hat mit Recht schusses für innerdeutsche Anerkennung im Visier darauf hingewiesen, daß Vogel mit Beziehungen ist, erinnerte seinem Schritt auch Männer wie den in diesem Zusammenhang „roten Jochen" im Visier hatte, Jo- Der stellvertretende SPD-Vor- sich die Aufnahme der .beiden deut- chen Steffen, der den „langen an die Gespräche zwischen sitzende, , hat den schen Staaten' in die UNO durchaus Marsch durch die Institutionen" be- Bahr und dem Faden wieder aufgenommen, den vorstellen. reits hinter sich hat und das Bild sowjetischen Außen- er — wohl aus taktischen Grün- Kein Zweifel, die Sozialdemokra- der sozialdemokratischen Partei den — in den letzten Wochen fallen minister Gromyko, in ten haben die völkerrechtliche An- Schleswig-Holsteins nach seinen gelassen hatte. Seit dem vergange- denen bereits ein Vertrag erkennung, die Brandt noch in sei- Vorstellungen prägt (vgl. UiD Sei- nen Wochenende ist er dabei, seine ner Regierungserklärung weit von te 7). ausgehandelt worden war, Partei und die deutschen Öffentlich- sich gewiesen hat, ins Visier genom- während Bahr noch von keit daran zu gewöhnen, daß es in Gleiches gilt auch für den SPD- men. Damit beginnen sie, nun offen Mitteleuropa zwei .gleichberechtigte' Spitzenkandidaten für die Landtags- Sondierungen gesprochen auf die Kernforderung des Ostens deutsche Staaten gibt, die ihr ge- wahlen in Rheinland-Pfalz, Dröscher, habe. Der CDU-Abge- einzuschwenken, mit der die Tei- genseitiges Verhältnis .völkerrechts- der dafür bekannt ist, daß er nichts lung Deutschlands besiegelt werden ordnete deutete an, daß wirksam' regeln müssen. dagegen hätte, wenn die SPD noch soll. Wenn Brandt und Wehner etwas mehr nach links abwandern Bahr und Kohl schon über glauben sollten, sie könnten damit würde. einen Generalvertrag Wischt man den verbalen Nebel, östliche Zugeständnisse — beispiels- zwischen der Bundes- in den Wehner seine Absichtserklä- weise in der Berlin-Frage — erkau- Die Wähler wollen wissen, wohin rungen zu hüllen pflegt, beiseite, fen, dann müssen sie wissen, daß die Reise der SPD geht. Und sie republik und der DDR dann heißt das schlicht und einfach: sie auf die schärfste Ablehnung werden bei den kommenden Land- verhandeln, und er Die SPD-Führung ist offenbar ge- der CDU stoßen werden — eine Ab- tagswahlen in Berlin, Schleswig-Hol- äußerte die Besorgnis, sonnen, die DDR völkerrechtlich an- lehnung, die von der Mehrheit des stein und Rheinland-Pfalz der SPD zuerkennen. Dieser Eindruck ver- daß Öffentlichkeit und Volkes geteilt wird. zeigen, daß sie nichts von einer stärkt sich, wenn man hinzunimmt, unterwanderten Partei wissen wol- Parlament vor vollendete was zur gleichen Zeit Willi Weiskirch len, die selbst nicht weiß, wohin Tatsachen gestellt würden. angedeutet hat - nämlich: Er könne Sprecher der CDU sie getrieben wird. Seite 2 Union in Deutschland Nr. 8/1971

man sich wie ein kleinbürgerlicher Fall Vogel Liberaler, bei dem der Sozialismus längst auf etwas soziale Aufge- schlossenheit reduziert worden ist — diese Doppelzüngigkeit, die die Re- Sozialdemokraten den von Brandt und Wehner vor den Jungsozialisten gekennzeichnet hat, ist für die Sozialdemokratie auf die in der Krise Dauer verhängnisvoller als der linke Elan der Neomarxisten in ihren Reihen. Auch jetzt noch, nach dem Signal, das der Münchener Ober- bürgermeister Vogel seiner Partei gegeben hat, scheint die Offensichtlich setzen selbst er- Führung der Sozialdemokraten ihre Hauptsorge darin zu er- fahrene und gewichtige Parteimit- Trotz der sitzungsfreien Woche blicken, wie die allmähliche Machtübernahme der radikal glieder wie Hermann Schmitt- im fanden in dieser linken Kräfte in der Partei vor der Öffentlichkeit bagatellisiert Vockenhausen keine Hoffnung mehr auf die Führungskraft der Partei- Woche zwei öffentliche Aus- und vertuscht werden kann. Anders läßt sich das Kommunique schußsitzungen statt. Der Aus- des Präsidiums der SPD nicht verstehen. spitze; er ruft nach einer Umfrage schuß für Arbeit hörte Sachver- unter den Parteimitgliedern als letztem Mittel, wo eine klare ideolo- ständige zu den Entwürfen der Bedauert werden „die Formen hat im Dezember vor dem Bundes- Bundesregierung und der CDU/ gische Abgrenzung allein helfen der Auseinandersetzung in der kongreß der Jungsozialisten die CSU über eine Änderung des könnte. Die Autorität der Partei- Münchener SPD", als ob die Formen feinen Differenzierungen ausdrück- spitze und die Autorität von Brandt Betriebsverfassungsgesetzes, und nicht der ideologische Hinter- lich dargelegt, die von den soziali- reicht offenbar nicht mehr aus, um während der Ernährungsaus- grund das eigentliche Problem bil- stischen Sozialdemokraten heute als die Auseinandersetzung aufnehmen schuß sich mit aktuellen Fakten deten. Außerdem sollte das Präsi- Schlupflöcher durch die Maschen der Landwirtschaftspolitik be- zu können. Die Sozialdemokraten dium der SPD am ehesten wissen, des fraglichen Beschlusses benutzt befinden sich in einer Krise, die für faßte. Diese Beratungen werden daß es nicht um ein Münchener Er- werden. Nach Wehner ist mit den die Partei, aber nicht nur für sie, fortgesetzt. eignis von lokaler Bedeutung geht. Kommunisten folgendes möglich: bedrohlich ist. Während wir uns Am Dienstag tagte in Bonn Es weicht seiner Verantwortung aus, „Die Diskussion Ja, das Ringen Ja, außenpolitisch mit dem Kommunis- das Aktionskomitee für die Ver- wenn es den Landesvorstand und das Abstimmen Ja, aber nicht mit mus auseinandersetzen müssen, einigten Staaten von Europa den Bezirksvorstand beauftragt, das, ihnen gemeinsam als Organisationen unterwandern seine Ideen innen- (Monnet-Komitee), dem führende was es „Schwierigkeiten in der etwas organisieren, in die Wege politisch wie Termiten das Gebäude Politiker aus den sechs EWG- Münchener Partei" nennt, zu er- leiten, in die Wege rufen." Also jener Partei, die z. Z. die Regie- Staaten und Großbritannien an- örtern und zu berichten. selbst das Abstimmen wäre dem- rungsverantwortung in den Händen nach statthaft, nur als Organisation gehören. Für die CDU/CSU nah- Es ist noch nicht lange her, daß hält. Wir erwarten in dieser Situation darf die SPD nicht gemeinsam mit men an dieser Sitzung der Frak- geschrieben hat, es von der SPD mehr als Versuche zur der Organisation der Kommunisten Beschwichtigung, wir erwarten, daß tionsvorsitzende Dr. Barzel und wäre lebensgefährlich zu glauben, auftreten. sie nun endlich klärt, wie der So- der Abgeordnete Dr. Birrenbach die Grenzen zwischen freiheitlicher zialismus aussehen soll, mit dem sie teil. Aus Anlaß der Tagung die- Demokratie und kommunistischer Diese Doppelzüngigkeit — vor den die Demokratie erfüllen will. Denn ses Komitees hat Rainer Bar- Parteidiktatur dürften als fließend Jungsozialisten spricht man wie ein dies ist die Frage, an der sich die zel noch einmal seine Vorstel- beurteilt werden. Heute wirkt es wie Sozialist, der für eine gewisse Zu- Geister scheiden. lungen über die europäische Zu- ein Omen, daß Schmidt in diesem rückhaltung angesichts bürgerlicher sammenarbeit auch auf politi- Aufsatz gerade Hans Jochen Vogel Empfindsamkeiten der Wählerschaft Dr. schem Gebiet erläutert (siehe zitierte, daß es der Partei nicht um wirbt, vor der Bevölkerung aber gibt Generalsekretär der CDU dazu UiD Seite 2). den Zugewinn einiger Zehntel Pro- zent bisheriger Kommunisten oder Zu den Überlegungen der Bun- Spartakisten gehen könne. Die Par- desregierung hinsichtlich der Fi- teiführung der SPD hat zwar be- nanzierung ihrer Gesetzgebungs- schlossen, jede Zusammenarbeit mit vorhaben und zu dem Problem Auch an Sie wird gedacht den Kommunisten für parteischädlich möglicher Steuererhöhungen, zu erklären, aber sie tut nichts, um Deutsche, „die in den polnisch ter anderem auch danach festzule- das Bundesfinanzminister Möller diesem Beschluß Geltung zu ver- verwalteten deutschen Ostgebieten" gen, welchen Umrechnungskurs der am 19. Februar erneut ange- schaffen. leben und heute noch selbständig sprochen hat, hat der Vorsit- polnische Staat zubilligt und bis zu sind oder mindestens bis 1945 selb- welchem Betrag er die Anrechnung zende des Haushaltsausschusses In der Zwischenzeit sind aus allen ständig waren, sollen eine Unter- auf Mindestrenten begünstigt. Die des Bundestages, der CDU-Ab- Teilen des Landes neue Aktionen haltsbeihilfe einschließlich Selbstän- geordnete Albert Leicht, kritisch bekanntgeworden, in denen kom- digenzuschlag erhalten. Die Beihilfe CDU/CSU begründet die Vorlage Stellung genommen, (siehe da- munistische Kräfte mit Sozialdemo- soll vom Ausgleichsfonds in Anleh- mit dem Hinweis, daß der betrof- zu UiD Seite 5). kraten zusammen gearbeitet haben. nung an die Kriegsschadenrente ge- fene Personenkreis bis heute keine währt werden. Das sieht ein Ge- ausreichende Altersversorgung habe Die Fraktion hat in dieser Es genügt eben nicht mehr, Be- setzentwurf der CDU/CSU vor. und auf Leistungen der Fürsorge, Woche einen Gesetzentwurf ein- schlüsse für die Zeitungen zu fas- bestenfalls auf eine Mindestrente, gebracht, der den qualifizierten sen, in der Partei aber die Dinge Nach der Vorstellung der Oppo- laufen zu lassen. Herbert Wehner sition ist die Höhe der Beihilfe un- angewiesen sei. wissenschaftlichen Nachwuchs an den Universitäten besser för- dern soll (siehe dazu UiD Seite 4).

schaftlichen und sozialen Maßnah- men. Volle Säle Barzel fordert Stufenplan trotz Karneval 2. Es ist nötig, die gesellschafts- Anläßlich der Beratungen des ten und vorzulegen. Gemeinsame politischen Fragen in den europä- ischen Gremien zu erörtern mit dem Aktionskomitees für die Vereinigten Währung oder gemeinsame Wirt- Dr. , Vorsitzen- Ziel, auch insoweit zu mehr Gemein- Staaten von Europa in Bonn er- schaftspolitik kann und wird es ohne der der CDU/CSU-Bundestags- samkeit zu kommen. klärte der Vorsitzende der CDU/ gemeinsame Politik nicht geben. Die fraktion, erwies sich im schles- CSU-Bundestagsfraktion Dr. Rainer Stufen kann man so bezeichnen: Zur Stunde leben wir uns in wich- wig-holsteinischen Wahlkampf als Barzel: Q obligatorische Konsultation, tigen Fragen mehr auseinander als stärkerer Magnet als der Karne- zusammen. Das gilt zum Beispiel val: Während „Mainz wie es Unsere Beratungen fanden zu % politische Kooperation, hinsichtlich: singt und lacht" über den Bild- einem Zeitpunkt statt, der für die 0 politische Union. 6 Umweltschutz, schirm lief, kamen in Bad Ol- europäische Entwicklung besonders desloe und Glinde mehr als 2000 wichtig ist. Wir haben zwei Punkte Es ist nicht möglich, Europa auf % Eigentumspolitik, besonders betont: Menschen zu Diskussionsveran- einen Schlag zu bauen. Schrittwei- £ Mitbestimmung. ses Vorgehen ist richtig. Aber es staltungen mit Dr. Barzel. Seit 1. Wir dürfen das Ziel, die politi- müssen Schritte in der richtigen Soll die Gemeinschaft zusammen- ihrer Errichtung waren die Ta- sche Einheit des freien Europa, nicht Richtung sein. Und die Schritte auf wachsen, kann sie diese Fragen, die gungssäle noch nie so gefüllt. aus dem Auge verlieren. Es ist nötig, die politische Einheit hin dürfen von größter Bedeutung sind, nicht einen Stufenplan hierfür auszuarbei- nicht zurückbleiben hinter den wirt- länger übersehen. Nr. 8/1971 Union in Deutschland Seite 3

überhaupt nichts zu spüren ist. Die Wehner hat im Bundestag einmal Ostpolitik CDU/CSU sieht im Gegenteil ge- gesagt, er wolle der Regierung rade nach der Unterzeichnung des Brandt den Rücken freikämpfen, Vertrages eine Verhärtung der koste es, was es wolle. Auf seine sowjetischen Hegemoniebestrebun- Art hat er auch in Warschau ge- Auslassungen gen, neue Pressionen gegenüber kämpft. Nur, die Preise solcher Berlin und eine Verschärfung der Kampfaktionen sind hoch. Es fragt Wehners in Polen Lage an der Demarkationslinie. Die sich auch, zu wessen Lasten sie CDU/CSU wird deshalb auch kei- letzten Endes gehen werden. nen Regelungen zustimmen, die die Die CDU/CSU wird Herbert Wehner gewiß im Prinzip zu- Drangsalierung eines Teiles des Olaf von Wrangel stimmen, wenn er in Warschau für die Versöhnung zwischen deutschen Volkes vertraglich fest- Parlamentarischer Geschäftsführer dem deutschen und dem polnischen Volk wirbt. Dies haben legen sollen. der CDU/CSU vor Herbert Wehner auch andere getan, ganz besonders der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Rainer Barzel. Dr. Barzel hat darüber hinaus seine Aufmerksamkeit erfolg- reich den humanitären und praktischen Fragen gewidmet. Wehner hat dagegen, wenn das, was veröffentlicht wurde, stimmt, in Warschau entgegen seiner Erklärung deutsche Wäsche gewaschen. Öffentliche Sicherheit

Man muß bezweifeln, ob er der ausgehandelt hat. Woher will Weh- ist gefährdet polnischen Öffentlichkeit ein reali- ner wissen, ob die Verträge ratifi- stisches Bild über die Lage in der ziert werden, oder kennt er mög- Nun hat der Bundesinnenminister keln, wie eine möglichst umfas- Bundesrepublik vermittelt hat. Es licherweise bereits Pläne, die an- eine totale Informationssperre ver- sende Sicherheit verwirklicht wer- wäre sicherlich besser, wenn Poli- deren Politikern im Bundestag un- hängt, so daß keinerlei Nachrichten den kann. Dabei tauchen Fragen tiker sich als Politiker und nicht bekannt sind? über die Maßnahmen zu erhalten auf, die seit langem diskutiert wer- als Propheten betätigen würden, sind, die zur Ergreifung der Mein- den. Es ist zu hoffen, daß die nun denn Herbert Wehner erklärte, daß Wehner sprach ferner von völker- rechtswirksamen Regelungen mit hof-Baader-Mahler-Bande führen sol- gestellte konkrete Aufgabe dazu die Verträge ratifiziert würden, ge- len. Statt Informationen werden führt, das von der CDU/CSU und nauso wie der Haushalt verab- der DDR, die nicht länger hinaus- wilde Gerüchte gehandelt. Eine Er- dem früheren Innenminister Benda schiedet worden ist. Und er fügte geschoben werden dürfen. Er sollte kenntnis jedenfalls ist sicher richtig: entwickelte und von dem jetzigen laut Presseberichten hinzu „nach nun sagen, was er genau darunter die öffentliche Sicherheit in der Innenminister Genscher übernom- erbitterter Debatte; bei uns ist eben versteht. Jeder weiß doch, daß nicht Bonn Regelungen zugunsten Bundesrepublik zu gewährleisten, mene Programm zum Ausbau des alles erbittert, wir sind ja Deut- der Menschen aufgeschoben hat, ist ein außerordentlich schwieriges Bundeskriminalamtes rascher vor- sche". sondern daß Ost-Berlin alles getan Unterfangen. anzubringen. Die Erfahrung mit der Wenn dies so gesagt worden ist, hat, um das Verhältnis zur Bundes- Meinhof-Baader-Bande hat wieder dann drängt sich die Frage auf, republik völkerrechtlich zu zemen- Trotz aller Suchaktionen der Po- einmal mehr bestätigt, daß die zer- ob es opportun ist, diese zweifels- tieren. Regelungen um der bloßen lizei ist es der linksradikalen Ter- splitterte Zuständigkeit die Verfol- los bei Wehner vorhandene Erbitte- Formalisierung willen können die roristengruppe immer wieder ge- gung von Straftaten unnötig er- rung ausgerechnet in Polen zum Lage der Bundesrepublik nur ver- lungen, sich der Festnahme zu ent- schwert, daß das Bundeskriminal- Ausdruck zu bringen, zumal die schlechtern. ziehen. Dabei spielt der rücksichts- amt rascher als bisher geschehen Aufkündigung der Gemeinsamkeit lose Waffengebrauch ebenso eine eingeschaltet werden muß, daß die in den Fragen, die unsere Existenz Aus Wehners Worten spricht Un- Rolle wie die Hilfe mancher Gesin- Koordination zwischen kommuna- berühren, auf den Mann zurückzu- geduld. Ungeduld ist jedoch ein nungsfreunde aus früheren Tagen, len und Landespolizeidienststellen führen ist, der jetzt in Warschau schlechter Ratgeber für eine Politik die der angestrebten Gesellschafts- nicht zur höchstmöglichen Effektivi- versuchte, deutsche Innenpolitik zu gegenüber den Kommunisten. Es änderungen wegen vor Gewalt nicht tät führt. Wer sich gegen die von kommentieren. Dies kann aber war auch nicht gerade ermutigend zurückschrecken, spätestens aber der Sache her zwingend erforder- nicht die Aufgabe eines prominen- zu erfahren, daß Wehner ausge- jetzt erkennen sollten, daß dieser liche Verstaatlichung der Polizei ten deutschen Politikers sein, der lechnet in Warschau den Moskauer Weg offenbar im Verbrechen endet. wehrt, leistet der kommunalen sich im Ausland aufhält. Im übrigen Vertrag als neues, konstruktives Nicht nur auf der Linken, sondern Selbstverwaltung einen Bärendienst. ist sachliche Kritik der Opposition Element der Lebendigkeit meinte Die „fortschrittliche" SPD in Hes- feiern zu müssen. Die CDU/CSU auch auf der Rechten, so wurde die mit Erbitterung nicht gleichzusetzen. Öffentlichkeit informiert, wird der sen z. B. konnte sich immer noch stellt fest, daß in diesem Vertrag nicht dazu durchringen, ihren kom- Erbittert ist Wehner, weil die keine konstruktiven Elemente ent- massive Versuch unternommen, mit CDU/CSU nicht willfährig dem zu- Waffengewalt und Bomben die de- munalen Potentaten den Verzicht halten sind und von einer Leben- auf das liebgewordene Repräsen- stimmen will, was die Regierung digkeit im Sinne der Entspannung mokratische Ordnung zu beseitigen. Wenn auch manche meinen, diese tationsinstrument Kommunale Po- Information sei gerade zur rechten lizei abzufordern. Zeit gekommen, um die linksradika- Die Sicherheitsaufgabe in Mün- len Umtriebe zu neutralisieren, soll- chen während der Olympiade kann ten wir doch mit allem Ernst die nur in enger Zusammenarbeit zwi- Frage stellen, ob die Bundesrepu- schen dem Bund und Bayern ge- Ist mehr Demokratie blik in der Lage ist, die Sicherheit meistert werden. Zur Planung und ihrer Bürger und vieler Tausender Koordinierung könnte sich ein Lei- fremder Besucher aus aller Welt zu tungsstab empfehlen, in dem auch „Vulgär-Soziologie"? garantieren, wenn sich anläßlich überlegt werden sollte, ob nicht der olympischen Spiele 1972 auf die Bundespolizei, nämlich der Bun- deutschem Boden Vertreter kom- Deutschlands arrogante Linkselite desgrenzschutz, heranzuziehen ist. kann schon heute konstatiert wer- munistischer und anderer Diktatu- in den Funkhäusern schnaubt vor Wenn man die umfassenden Siche- den: Mehr Demokratie und mehr ren begegnen, Exilgruppen man- Wut: Da gibt es doch Leute, die als rungsaufgaben am Flugplatz und Mitbestimmung ist nur dann für Ge- cherlei Art den Vertretern der je- „lautstarke Minderheit" die Anstal- auf den Verkehrswegen wie auch in nossen erstrebenswert, wenn ge- weiligen „rechtmäßigen" Regierung ten stärker demokratisiert sehen den teilweise weit verstreuten Wohn- währleistet ist, daß richtiges, d. h. für ehemals erlittenes Unrecht heim- wollen. linkes Bewußtsein ausreichend ver- gebieten der Teilnehmer und Gäste zuzahlen versucht sind, oder wenn berücksichtigt, wird man unschwer breitet ist, um Majoritäten zu erhal- sich Terroristengruppen der Geiseln Mit dem Argument, wer hört und erkennen, daß die vorhandenen Po- ten. Das erhofft man bei der Mitbe- zu bemächtigen versuchen sollten, fernsieht, der zahlt, verlangen sie stimmung im Betrieb. lizeikräfte verstärkt werden müssen. die sie in der in jüngerer Zeit so er- Mitbestimmung bei der Auswahl Dem Bundesgrenzschutz wäre dabei des Hör- und Sehstoffes. Diese Mitbestimmung des Publikums in folgreich geübten Praxis benötigen, eine Möglichkeit des polizeilichen um in heimischen Gefängnissen neuen Aktivitäten mögen den Pro- den Sendeanstalten, Mitbestimmung Einsatzes gegeben, die ihn als Po- schmachtenden Komplizen zur Frei- gramm- und Verwaltungsräten ge- der Eltern in der Schule: Hier fehlt lizei in Erscheinung treten und sich fallen oder nicht, sie stellen jedoch den linken Theoretikern der Glaube heit zu verhelfen. selbst als solche begreifen läßt. die rundfunkpoltische Maxime der an die linke Basis, hier wird die Dem Vernehmen nach werden im Eine weitere Überlegung sei hier Genossen: „Färbt den Äther rot!" theoretische Forderung nach mehr Bundesinnenministerium Überlegun- angefügt: Bietet sich der BGS nicht in der Öffentlichkeit zur Debatte. Demokratie in allen Bereichen wie gen angestellt, für die Olympiade in auch an für sicher notwendige eine heiße Kartoffel fallengelassen München zusammen mit dem Land Transport- und Versorgungsaufga- Diese Debatte ist der Bonner und als „Vulgär-Soziologie" (Dieter Bayern und der Stadt München ben? Opposition erwünscht. Ein Ergebnis Gütt) apostrophiert. rechtzeitig ein Konzept zu entwik- Walter Picard, MdB Seite 4 Union in Deutschland Nr. 8/1971

# Der Gesetzentwurf sieht auch Bildungspolitik einen angemessenen Krankenversi- cherungsschutz der Stipendiaten vor. Diese Regelung bedingt eine Än- derung der Reichsversicherungsord- Förderung junger nung (§ 176). 9 Die Förderung dauert in der Regel zwei Jahre und endet grund- Wissenschaftler sätzlich mit der mündlichen Doktor- prüfung, spätestens jedoch sechs Monate nach Ablauf des Monats, in In den letzten Februartagen Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat einen Gesetzentwurf zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an den dem die Doktorarbeit eingereicht 1971 findet im Kursaal Lübeck- wurde. Travemünde der 7. Delegierten- Hochschulen eingebracht. Hierzu erklärte der Abgeordnete tag der Frauenvereinigung der Pfeifer (Reutlingen), Mitglied des Arbeitskreises für Wissen- 0 Es können auch Ausländer ge- fördert werden, die sich an einer CDU Deutschland statt, der in schaft und Publizistik: Hochschule im Geltungsbereich des Anwesenheit des schleswig-hol- Gesetzes auf eine Promotion vor- windung der Hochschulkrise dar. Er steinischen Ministerpräsidenten Der Gesetzentwurf hat zum Ziel, bereiten, wenn zu erwarten ist, daß wissenschaftlich begabten jungen soll insbesondere auf einen Abbau Dr. Helmut Lemke am Freitag, sie nach der Promotion an einer Menschen durch Stipendium die Pro- des Numerus clausus hinwirken. Er 26. 2., eröffnet wird. Das Mit- deutschen Hochschule mindestens motion zu ermöglichen und sie für beschränkt sich deshalb in erster glied des Berliner Abgeordne- zeitweise tätig sind. den Beruf des Hochschullehrers zu Linie auf die Förderung des Hoch- tenhauses, Dr. Ursula Besser, gewinnen. Die Förderung des Nach- schullehrernachwuchses. Dennoch O Den entstehenden Kostenauf- bekannt durch ihre Auseinander- wuchses an Hochschullehrern ist legt er keine Verpflichtung der wand trägt der Bund. In der mittel- setzungen mit den „Roten Zel- aus folgenden Gründen vordringlich: Stipendiaten fest, den Beruf des fristigen Finanzplanung des Bundes len" der Freien Universität Ber- % Der Ausbau und Neubau von Hochschullehrers später auch zu lin, spricht zu dem Thema Hochschulen durch Bund und Län- ergreifen. Die Förderung eines Auf- „Deutschland zwischen NATO der erfordert auch eine entspre- baustudiums, in dessen Rahmen und Warschauer Pakt". Ruth chende Vermehrung des wissen- Studenten insbesondere mit wissen- schaftlichen Arbeitsmethoden ver- Beckmann, Mitglied des hessi- schaftlichen Personals. traut gemacht werden sollen, gehört FDP schröpft schen Landtages, berichtet über O Die Einstellung als Assistenz- nach Ansicht der CDU/CSU-Fraktion ihren nahezu aussichtslos er- professor im Zuge der Neuordnung aus Gründen des Sachzusammen- am meisten scheinenden Kampf und Sieg der Personalstruktur an den Hoch- hangs nicht in ein Gesetz auf Grund gegen den Frankfurter Juso-Kan- schulen verlangt als Qualifikations- der Bundeszuständigkeit zur Förde- Diese Meldung machte vor eini- gen Tagen die Runde: Die Etat- didaten Karsten Voigt unter dem nachweis u. a. eine hervorragende rung der wissenschaftlichen For- Promotion (so das Hochschulrah- ansätze für die Arbeit der Fraktio- Titel „Mit Mini, Mann und Mofa". schung, sondern in ein Bundes- mengesetz der Fraktion). ausbildungsförderungsgesetz. nen seien auf Forderung der Oppo- Am Abend des ersten Tages sition und der FDP über Gebühr er- % Die damit zusammenhängende spricht bei einer Veranstaltung höht worden. notwendige Verbesserung des zah- Im einzelnen sind folgende der schleswig-holsteinischen lenmäßigen Verhältnisses von Leh- Schwerpunkte des Gesetzentwurfes Landesfrauenvereinigung Bun- Diese Information stimmt, — aber renden und Lernenden (Arbeit in hervorzuheben: desminister a. D. Dr. Gerhard nur in bezug auf die Freien Demo- kleinen Gruppen!) setzt ebenfalls £ Das Grundstipendium soll etwa kraten: Sie nehmen für 1971 den Stoltenberg zu dem Thema „Auf- eine verstärkte Heranbildung von 900 DM betragen. Eine Anpassung größten Schluck aus der Pulle, ob- gaben deutscher Politik". Der wissenschaftlichem Nachwuchs vor- dieses Betrages an die Einkommens- gleich sie die zahlenmäßig kleinste Samstag ist hauptsächlich den aus. entwicklung ist durch eine entspre- Fraktion im Parlament stellen. Ein vier Arbeitskreisen vorbehalten. Damit stellt der Gesetzentwurf chende „Dynamisierungsklausel" Blick auf die Entstehung des Be- einen wichtigen Beitrag zur Über- sichergestellt. schlusses im zuständigen Haushalts- ausschuß macht diese Tatsache deutlich: Die CDU/CSU hatte zu- nächst eine Aufstockung der Mittel für die Fraktionsarbeit in Höhe von 50 Prozent beantragt. Im Hinblick darauf, daß aber demnächst die Zu- Fernsehen, Funk, Film schüsse für die Bundeskanzler a. D. und ihre Büros aus dem Einzelplan Mitbestimmung heißt heute das große Zauberwort. gar mit radikalen Mitteln verändern wollen, auf dem des Bundeshaushalts verschwinden Was vor Jahren noch ausschließlich für Unterneh- direkten Wege der Mitbestimmung ein höchst will- und in die Fraktionsetats aufgenom- men der Wirtschaft galt, erstreckt sich heute längst kommenes Propagandamittel in die Hand zu geben. men werden sollen, errechnete sich über viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Das muß von Anfang an klar sein. Nur, wer die ge- die CDU/CSU ein notwendiges Mehr Presse, Rundfunk und Fernsehen halten jetzt im setzlich festgelegten Pflichten anerkennt, kann dar- von 73,5 Prozent. Die SPD, obwohl Tauziehen um die Mitbestimmung kräftig mit. Dabei auf Anspruch erheben, auch an den Rechten teil- sie weniger Abgeordnete als die spielt es keine Rolle, ob die Mitbestimmung als Mit- zuhaben. Opposition hat und — noch — keinen bestimmung oder als Demokratisierung deklariert Kanzler a. D. vorweisen kann, er- Daß sich gerade die Frage der Programmverant- wird. Es zielt auf nämliche: einzelne Gruppen, spe- hält 73,7 Prozent mehr Mittel. Die wortung immer deutlicher als eines der zentralen ziell die Redakteure beanspruchen mehr Mitsprache, FDP aber, „stärkster Mann an der Themen bei den Reformbestrebungen innerhalb der mehr Einfluß, mehr Mit-Entscheidung. Die Frage ist Spritze", bekommt 104,6 Prozent Anstalten erweist, kommt in zahlreichen Äußerungen nur, ob sie mit gleicher Intensität, mit der sie ihre Aufstockung. Der Haushaltsausschuß prominenter Leute vom Fach zum Ausdruck. So be- Forderungen realisiert sehen wollen, bereit sind, stimmte dem zu. zeichnete kürzlich SWF-Intendant Hammerschmidt der gesetzlichen Programmverantwortung Reverenz zu erweisen. Diese Frage impliziert nicht, daß es eine formelle Verankerung des Grundsatzes zur Mitverantwortung und der kollegialen Entschei- am besten überhaupt keine inneren Reformen an dungsvorbereitung in allen Betriebsteilen als ange- den Anstalten geben sollte. bracht, nur müsse es eine „Mitverantwortung sein, sind entsprechende Beträge bereits Mit allem Ernst aber muß angesichts der in den nicht eine verantwortungsfreie Entscheidungsbefug- weitgehend berücksichtigt (§ 10). nächsten Jahren auf uns zukommenden, sich stärker nis, und sie muß den Besonderheiten des Rund- 0 Die Promotionsförderung der wandelnden Programmstrukturen (Durchlässigkeit, funks gerecht werden, der nun einmal kein öffent- Hochbegabtenförderungswerke, 2U Fachbereiche etc.) davor gewarnt werden, daß im licher Markt sein kann, sondern treuhänderisch von denen zur Zeit das Cusanuswerk, Gefolge dieses Erneuerungsprozesses, zunächst uns betrieben wird und an Gesetze gebunden ist". die Friedrich-Ebert-Stiftung, das nicht sonderlich beachtet, möglicherweise ein Trend Auch Professor Holzamer sprach sich nach seiner Evangelische Studienwerk Villigst, aufkommt, der die Programmverantwortung mehr überzeugenden Wiederwahl zum Intendanten des die Konrad-Adenauer-Stiftung, die und mehr für ein Relikt einer autoritären Zeit hält ZDF dafür aus, künftig in einer festen Ordnung all- Stiftung Mitbestimmung und die und vom rechtlich-verbindlichen Auftrag unserer de- gemein verbindliche Grundsätze für die Verantwor- Studienstiftung des deutschen Vol- mokratischen Verfassung abrückt. Wer die Möglich- tung von Mitarbeitern und Vorgesetzten mit Spiel- kes gehören, sollen durch die Aus- keit einer solchen Gefahr leichtfertig leugnet, der regeln für das führungsmäßige Verhalten zu ver- führung dieses Gesetzes nicht be- hat aus seinen Geschichtsstunden wenig gelernt. ankern. Wie man sieht, ist hier das Problem er- einträchtigt werden. Ebenso soll die Unsere Aufgabe kann niemals darin bestehen, rech- kannt. Es wäre gut, wenn alle Intendanten in dieser Befugnis der Länder zur Förderung ten wie linken Gruppen, die offen gegen Verfas- Frage ähnlich dächten und dann auch danach des wissenschaftlichen Nachwuchses sung und Staat auftreten und ihn — wenn nötig — handelten. wt. auf Grund Landesrechts nicht be- rührt werden. Nr. 8/1971 Union in Deutschland Seite 5

angelastet werden. Die konnten „Tupamaro"-Muster als Geiseln Sozialdemokraten sich darauf berufen, daß in ihrem verwendet werden, da erschallen Machtbereich keine APO geduldet mannhafte Rufe gegen „Rechts- wurde. Wieweit dennoch östliche und Linksradikalismus". Da soll — Förderung mitwirkt, wird man bei vor den Landtagswahlen - die SPD Die Geister, den enormen Ausmaßen und dunk- wieder auf „Godesberger" Bieder- len Wegen des riesigen sowjeti- keit getrimmt werden. schen, Ostberliner usw. Finanzie- Aber die Geister, die sie riefen die sie riefen... rungs- und Agentenwesens, dieser oder zuließen, werden sie so bald gesamten unabsehbaren Einfluß- nicht wieder los. Dumpf hallen die Im Zeichen der sich zuspitzenden Wahlkämpfe hat ein Teil nahme und Unterwanderung gegen täuschenden Steuersenkungs- Parolen von 1969 nach, wenn jetzt der SPD-Führung erkannt, welche schweren Belastungen für unseren Staat, kaum aufdecken können. effektive Steuererhöhungen für sie manche Geister bedeuten, die sie früher selber, oder ihre spätestens 1972 vorbereitet werden. Freunde heraufbeschworen haben. Bundesjustizminister Jahn Jetzt, da die Saat stellenweise Die ursprünglichen radikalen Pläne bläst zum Rückzug. allzu deutlich und übel aufgeht, da für weitestgehende Straf- und die Einheit der SPD gefährdet ist, Eherechtsreform sind nicht ver- Jetzt ist man eifrig dabei, die es keine bessere Abwehr gegen da die Baader, Mahler, Meinhof gessen. Die geistige Verwandt- Verantwortung abzuweisen, die Mit- Porno gäbe als durch die SPD- und Konsorten ihre wahre Gesin- schaft von APOs und Jusos, die Vaterschaft zu bestreiten. Beispiels- Strafrechtsreform ... nung zeigen, da manchen Verant- Ähnlichkeiten im Radikalismus von weise für die Porno-Welle. Aber es Ähnlich ging es mit den Plänen wortlichen nun selber bange wurde, Steffen bis Voigt ist nicht zu ist unbestreibar, welchen Einfluß für ein neues Scheidungsrecht, bei sie könnten entführt und nach leugnen. Leute wie beispielsweise der SPD- deren ursprünglicher Fassung nach Propagandist Günter Grass und an- dem allgemeinen Echo zunächst dere gesinnungsverwandte Links- eindeutig die Frauen benachteiligt Literaten auf eine ganze Richtung, erschienen. Als man bemerkte, wie auf die um Nachahmung und das auf viele weibliche Wähler wir- gleiche Geschäftserfolge bemühten ken würde, gab SPD-Fraktions- Kollegen und Verlage gehabt ha- vorsitzender Wehner beruhigende ben. Auch wenn Grass bestreitet, Klarheit schaffen Erklärungen an die Kirchen ab, und daß er je „obszön" geschrieben SPD-Justizminister Jahn warf habe, so haben gewisse Stellen eilends das Steuer herum. Unklarheit besteht darüber, wel- in den letzten 20 Jahren, nach Jah- seiner Bücher jedenfalls entspre- che Vorschläge die Bundesregie- ren getrennt, bekanntgeworden? chend gewirkt. Lange sonnte sich Ganz besonders peinlich, aber rung in dem zu erwartenden Ent- die SPD bewußt in dem Ruhme, wiederum nicht zu leugnen, ist der wurf eines 5. Strafrechtsreformge- 3. Wie viele Fälle illegaler Abtrei- „nach dänischem Beispiel" für volle Zusammenhang zwischen nam- setzes für die künftige Strafbarkeit bung sind in den letzten 20 Jahren, Freiheit auch in bezug auf Porno- haften SPD-Kreisen und ihrer Ide- der Abtreibung machen wird. Wäh- nach Jahren getrennt aufgeführt, graphie einzutreten. Erst als er- ologie mit alledem, was aus der — rend Bundesjustizminister Jahn am bekanntgeworden? sichtlich wurde, in welchem Maße zuerst noch beinahe idealistisch 5. Februar 1971 vor dem Deutschen 4. Wie groß ist die sog. Dunkel- ihr das in weiten Schichten scha- betrachteten - APO-Bewegung Bundestag erklärte, es gebe „keine ziffer anzusetzen und über welche dete, auf deren Stimmen sie doch hervorgegangen ist. Zeitweise soll- Vorlage und keine formulierten Unterlagen verfügt die Bundesregie- spekulierte, wurde eilends abge- te die Verantwortung für vieles, Vorstellungen des Bundesministe- rung zur Beantwortung dieser Fra- stoppt. Neuerdings soll mit Hilfe was aus dieser vielfältig schillern- riums der Justiz", war im Politisch- ge? der befreundeten Presse sogar der den Bewegung an Gewaltakten Parlamentarischen-Pressedienst der 5. Über welche Unterlagen ver- Eindruck erweckt werden, wie wenn usw. entstand, den Kommunisten SPD vom 13. Juli 1970 unter Beru- fügt die Bundesregierung zur Beur- fung auf einen Ressortsprecher des teilung der Frage, in welchem Um- Bundesjustizministeriums berichtet fang Abtreibungen von Personen worden, bei der Novellierung solle vorgenommen werden, die dafür auf jeden Fall die sog. „ethische nicht einmal die ausbildungsmäßi- Indikation" berücksichtigt werden. gen Voraussetzungen besitzen, und Kein Mut zur Wahrheit Für die CDU/CSU-Fraktion habe welche Tatsachenfeststellungen er- ich am 5. Februar 1971 vor dem lauben diese Unterlagen? Deutschen Bundestag erklärt: „Für Bundesfinanzminister Möller hat ihr betriebenen Politik der Illusio- 6. Über welche Unterlagen ver- uns ist menschliches Leben auch fügt die Bundesregierung zur Beur- sich am 19. 2. 1971 während der nen in Steuererhöhungen zu sehen als werdendes Leben unantastbar letzten Sitzung des Finanzpla- scheint. Von den versprochenen teilung der Frage, in welchem Um- und steht nicht zur Disposition fang eine unsachgemäße Abtötung nungsrates vor Journalisten wieder Steuersenkungen ist keine Rede irgendwelcher Dritter." Das gilt auch einmal über mögliche Steuererhö- der Leibesfrucht den Tod oder mehr. für den Gesetzgeber, und das hungen geäußert. Einerseits schloß schwere gesundheitliche Schädi- Die Regierung Brandt/Scheel ver- haben auch diejenigen zu beden- er Steuererhöhungen „zur Finanzie- gungen der betroffenen Frauen zur weigert hier mit Rücksicht auf die ken, die aus ansonsten durchaus rung vordringlicher Gemeinschafts- Folge gehabt hat, und welche Tat- Landtagswahlen eine klare Aussage, respektablen Gründen für die Straf- aufgaben" nicht aus. Andererseits sachenfeststellungen erlauben diese obwohl jede Verzögerung in der freiheit der sog. „ethischen Indika- fügte er jedoch hinzu, daß sich die Unterlagen? Entscheidungsbildung die Probleme tion" eintreten. Um die Diskussion Notwendigkeit „erst im Herbst" weiter verschärft, weil die Aufrecht- aus dem Nebel von Annahmen und 7. Wie ist in den Fällen, die Ge- übersehen lasse. erhaltung der Illusionen immer wie- Vermutungen über die wirklich be- genstand der Fragen 4 bis 6 sind, der zu neuen, später nicht mehr stehende Abtreibungsproblematik die Entwicklung in den letzten 20 Diese Erklärung zeigt erneut: Der herauszubringen, habe ich im Ein- Jahren, nach Jahren getrennt, ge- Bundesregierung fehlt einfach der widerrufbaren Festlegungen führt. vernehmen mit den zuständigen Kol- wesen? Mut, die volle Wahrheit über die von Nur die baldige Absage an als Illu- legen eine Kleine Anfrage der CDU/ ihr verursachte Finanzmisere der sionen erkannte Pläne und Vorha- 8. Über welche Erfahrungen ver- CSU-Fraktion veranlaßt, die folgende öffentlichen Haushalte zuzugeben, ben kann vor volkswirtschaftlich und fügen die Länder, in denen die Ab- Fragen behandelt. die sich vor allem aus ihrer verfehl- gesellschaftspolitisch unvertretbaren treibung teilweise legasiliert wor- ten Konjunkturpolitik des letzten Steuererhöhungen und massiven 1. Über welche Unterlagen ver- den ist? Gibt es Unterlagen dar- Jahres und ihren maßlos überzoge- Preissteigerungen als Dauerprozeß fügt die Bundesregierung, aus denen über, daß in diesen Ländern die nen Versprechungen ergeben hat. bewahren. sich erkennen läßt, in welchem Um- Zahl der Abtreibungen insgesamt zugenommen hat? In welchem Um- Offenbar will der Bundesfinanzmini- Bei der Unentschlossenheit und fang bislang Fälle der sog. „ethi- fang werden in diesen Ländern wei- ster mit der wiedergegebenen Er- Führungslosigkeit der gegenwärti- schen Indikation" bzw. Fälle illega- terhin Abtreibungen illegal und ins- klärung, mit der die notwendigen gen Bundesregierung besteht die ler Abtreibung in der Bundesrepu- besondere von Personen vorgenom- Entscheidungen auf den Herbst ver- Gefahr, daß — wie im vergangenen blik Deutschland zu verzeichnen ge- men, die dafür nicht einmal die aus- tagt werden, die in der Regierung Jahr bei der Bekämpfung der Preis- wesen sind, und welche Tatsachen- bildungsmäßigen Voraussetzungen vertretenen Parteien über die bevor- steigerungen - auch mit der Be- feststellungen erlauben diese Unter- besitzen? stehenden Landtagswahlen in schlußfassung über notwendige lagen? Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz finanzpolitische Maßnahmen allzu 2. Wie viele Fälle der sog. „ethi- 9. Wie ist der Rechtszustand in und Berlin hinüberretten. lange gewartet wird und dann die schen Indikation" sind in den letz- den einzelnen Ländern, in denen Finanzkrise in der Ausweglosigkeit die Abtreibung teilweise legalisiert Trotz aller Verschleierungsversu- ten 20 Jahren, nach Jahren ge- endet. trennt aufgeführt, bekanntgewor- worden ist, und wie ist in diesen che wird aber immer deutlicher, daß Albert Leicht, MdB den? Wie viele Fälle, in denen eine einzelnen Ländern jeweils die Ent- die gegenwärtige Bundesregierung Vorsitzender des Schwangerschaft als Folge einer wicklung seither verlaufen? den einzigen Ausweg aus der von Haushaltsausschusses Vergewaltigung eingetreten ist, sind Friedrich Vogel, MdB Seite 6 Union in Deutschland Nr. 8/1971

ist die Frau grundsätzlich das be- Wenn das stimmte, hieße das zu- Sozialisierung nutzte und mißbrauchte Lustobjekt, gleich, daß auch die Kunst und Lite- mit dem nach Belieben verfahren ratur der letzten Jahrhunderte ohne werden kann. Das Geschlechtliche jeden bildenden, ästhetischen und wird einseitig verzerrt, — die Frau verschönernden Einfluß auf den Pornographische ist ein seelenloses Objekt. Der un- Menschen und seine Meinungsbil- kritische Konsument solcher Sex- dung geblieben, also die Arbeiten materialien wird diese „Fakten aus und Mühen großer Dichter, Bild- Kulturrevolution dem täglichen Geschlechtsleben" hauer und darstellender Künstler nicht richtig verarbeiten. Die Deklas- vergeblich und sinnlos gewesen sierung und Herabwürdigung der wären. Für die linksliberale Koalition und ihren Justizminister Jahn Frau bleibt auf den einfältigen und scheint die Freigabe der Pornographie ein Zentralthema zu jugendlichen Leser nicht ohne nega- Bei diesen Tatsachen muß es bei tiven Einfluß. dem Verbot bleiben. Die Pläne der sein. In der Diskussion strapaziert die SPD Begriffe wie die SPD und ihres Justizministers Jahn „Eigenverantwortung", die „Freiheit" und den „mündigen Die Behauptung, Pornographie sind ein unwissenschaftliches und Menschen". Worum geht es eigentlich? beeinflusse den Menschen nicht, die rücksichtsloses Experiment einer viele Sachverständige beim Hearing sozialistischen Kulturrevolution. Gibt Von illustrierten Zeitungen mit Pornographie sowie die Überlassung Ende November ohne Vorlage von es nicht andere Dinge zu reformie- dem Reigen nackter Mädchen, Rei- pornographischen Materials an Ju- Beweisen aufstellten, ist unrichtig. ren, muß man sich fragen? seberichten über die Liebesbräuche gendliche und das unverlangte Über- der Urvölker und Aufklärungsserien senden sollen weiter verboten blei- ist hier nicht die Rede, auch nicht ben. Aber kommt eine solche Rege- von der bloßen Darstellung mensch- lung nicht einer völligen Freigabe licher geschlechtlicher Betätigung. gleich? Die Richter werden nach wie Wenn hier von Pornographie die vor die gleichen Abgrenzungsschwie- Rede ist, dann sind solche Dinge rigkeiten haben, - nur daß sich Kampf aller gegen alle gemeint, die die Ekelschwelle über- alles dann auf einem noch niedrige- schreiten, in denen zum Beispiel ren Niveau abspielt. Der gegenwär- Bundeskanzler Brandt hat die geraten, dessen Auswirkungen we- Frauen mit Ebern und Hunden ko- tige Zustand ist sicherlich nicht be- Führungsaufgabe, die das Grundge- der Brandt noch Ehmke übersehen dieren, Kinder auf sadistische Weise friedigend; bislang hält sich der setz dem Regierungschef auferlegt, können. Denn neben Möller gerieten mißbraucht und Frauen brutal miß- Handel aber zurück. Die übelsten nunmehr völlig verloren. Stärkster dann auch noch die Minister Jahn handelt werden. Herr Jahn meint, Machwerke der Trivialpornographie Einzelkämpfer ist der .Unterkanzler' — wegen seiner Porno- und seiner Pornographie schade nicht, und werden nur selten und versteckt an- Ehmke, der es verstanden hat, sich Ehescheidungsnovelle -, Leussink manche seiner Genossen versteigen geboten, weil in diesen Fällen die mit nahezu allen Kabinettsmitglie- — wegen seiner Erfolglosigkeit in sich sogar zu der Behauptung, Por- Behörden immer noch sehr streng dern anzulegen. Daneben schießt Sachen Bildungspolitik - und Fran- nographie befreie. Nichts gegen Be- und erfolgreich einschreiten. Mit der Möller gegen Schiller und Schiller ke — wegen seines großen Schwei- seitigung von Verklemmungen und Freigabe wäre das sofort anders. ballert gegen Möller, der gleichzei- gens in der gesamtdeutschen .Fra- eine freizügige Aufklärung, — Por- Der Handel würde sich auf die bru- tig einen Florettgang mit Eppler ge' — in die Schußlinie. nographie hat damit aber nichts ge- tale Pornographie spezialisieren und führt. Diese Reihe ließe sich noch mein. die Öffentlichkeit fäkalisieren: Auf beliebig fortsetzen. Die Regierung wird sich Mann für Werbeflächen werden dann zwischen Mann also weiter durchlawieren Aufgrund des Widerspruchs der Margarine- und Waschmittelwerbung Ohne Zweifel ist im Augenblick müssen. Hinzu kommt noch der breiten Öffentlichkeit sahen sich die Genitalien kleben. am stärksten der Bundesfinanzmini- SPD-interne Streit zwischen Wehner Justizministerialen nunmehr ge- ster angeschlagen. Nicht wenige und Helmut Schmidt. Der Bundes- zwungen, ihre ursprüngliche Absicht Die SPD verneint die Schädlich- Bonner Auguren reden daher offen verteidigungsminister will seinem der totalen Freigabe einzuschrän- keit der Pornographie. Die Wirklich- über eine Ablösung des General- SPD-Vize-Kollegen den Platz in der ken. Die sadistische und paedophile keit ist anders. In der Pornographie direktors. Man sollte aber nicht so Baracke in der Bonner Ollenhauer- schnell in diesen Chorus mit ein- straße streitig machen. Schmidt und stimmen. Denn der Kanzler führt seinen Freunden schlägt die Parte- nicht mehr und Leber hat sich als politik des früheren Kommunisten Brandt-Nachfolger noch nicht aus- Wehner zu weit nach links aus. Da reichend profiliert. Brandt kann es Wehner ohnehin gesundheitlich nicht sich vorläufig noch nicht leisten, die mehr so ganz auf dem Posten ist, Die Linke attakiert Regierung umzubilden. Hierbei wür- könnte hier ein Wechsel schon eher de nämlich ein Karussell in Rotation bevorstehen. Wütend attackieren linke Studen- dentenverbänden aufgrund der ge- tenfunktionäre in der Studentischen stiegenen Personalkosten und Ta- Zentralstelle für den Bundesjugend- gungssätze 7 Prozent weniger an plan die CDU/CSU-Fraktion und ins- Mitteln zur Verfügung stünden als besondere die Abgeordneten Roll- im vergangenen Jahr. mann und Wohlrabe. Anlaß der Attacken ist ein Vorstoß der CDU/ Um so merkwürdiger muß die Termine CSU-Fraktion, den Mittelansatz für Praxis der MVZ anmuten, im laufen- die Studentenverbände im diesjäh- den Jahr dem SHB seine DKP-Hö- rigen Bundesjugendplan um 100 000 rigkeit mit 90 000 DM statt wie bis- Woche vom 28. 2. bis 6. 3.1971 DM zu kürzen. Ziel der Fraktion her 70 000 DM zu honorieren. Selbst war es, zu verhindern, daß kommu- der LSD, der organisatorisch kaum 1.3. LV Westfalen-Lippe Bezirkstag Münster nistische und maoistische Verbände, noch erkennbar ist, und im wesent- Mittelstandsvereinigung wie der Sozialdemokratische Hoch- lichen aus einigen maoistischen 1.3. CDU-Bund Präsidium Bonn schulbund und der Liberale Studen- Sektierergrüppchen an verschiede- 2. 3. LV Westfalen-Lippe Landeskulturausschuß Dortmund nen Hochschulen besteht, erhält tenbund, ihre verfassungsfeindlich- 5. 3. LV Baden-Württemberg Landesausschuß Stuttgart zersetzende Tätigkeit weiterhin mit trotz der Finanzknappheit noch 40 000 DM aus der Staatskasse. 5. 3. LV Westfalen-Lippe Bezirksversammlung Detmold staatlichen Geldern finanzieren kön- Frauenvereinigung Ostwestfalen nen. Für die Bundesregierung ist die 5.3. CDU-Bund Bundesfachausschuß Bonn MVZ ein wichtiges Instrument, die öffentlicher Dienst Gegen diesen Vorstoß hat sich Prioritäten ihrer Politik im Bereich 5. 3. IV Baden-Württemberg Landesvorstand Stuttgart die Studentische Zentralstelle, in der Studentenverbände wirksam der die Studentenverbände die Bun- werden zu lassen. So machte Karin 5/6. 3 EAK - Bund Regionaltagung Kaisers- desjugendplanmittel unter sich ver- Hempel-Soos die Mitgliederver- Süd-West lautern teilen sollen, in Briefen an die CDU/ bände der MVZ in einem Schreiben 6. 3. LV Westfalen-Lippe Landesvorstand Dortmund CSU-Fraktion gewandt. Darin weist darauf aufmerksam, daß sich in Zu- 6. 3. JU Schleswig-Holstein Jugendkongreß Mölln die Zentralstelle, deren Geschäfts- kunft USA- und Israelaktivitäten 6.3. JU Saar Landeskonferenz Bildstock führung seit Jahren in den Händen nicht mehr der besonderen Förde- Lehrlingsausbildung rungswürdigkeit erfreuen könnten. der früheren nordrhein-westfälischen 6. 3. KPV - Bund Ausschuß f. Schul- Dortmund An der Spitze der Prioritäten stün- u. Kulturfragen SDS-Landesverbandsvorsitzenden, den nun die arabischen und ost- Karin Hempel-Soos, (33), liegt, dar- europäischen Länder; dorthin seien 6. 3. KPV - NRW Hauptausschuß auf hin, daß selbst bei einer Auf- Reisen erwünscht und könnten 6. 3. LV Schleswig-Holstein Kongreß Neumünster stockung um 100 000 DM den Stu- öffentlich gefördert werden. Sozialpolitik Nr. 8/1971 Union in Deutschland Seite 7

Aus den Landesverbänden Der Landesvorstand der So- •• zialausschüsse der Christlich De- mokratischen Arbeitnehmer in Schleswig-Holstein befaßte sich IN KURZE erneut mit der Rolle der Ge- Sandmännchen werkschaften im Wahlkampf. Er sische SPD auf, auf ihre Land- stellte fest, daß die SPD ver- tagsfraktion einzuwirken, der sucht, im schleswig-holsteini- CDU-Initiative zuzustimmen, die in Bremen schen Wahlkampf den Eindruck allein dem Wohle des Landes eines Aktionsbündnisses mit den diene: „Die SPD-Fraktion sollte Es ist ein bißchen ruhiger gewor- leicht unter den marxistischen Wis- Gewerkschaften zu erwecken. diesmal Staatsräson vor Partei- den um die Bremer Universität. Aber senschaftsbegriff subsumieren läßt, Die Sozialausschüsse bedauern, interessen stellen." Haaßengier es ist die Ruhe vor dem Sturm. Am stellt sich die Frage, inwieweit die daß sich der von Gewerkschafts- warf Ministerpräsident Kübel vor, 10. Oktober dieses Jahres wählt das Bremer Universität damit aus dem mitgliedern aller parteipoliti- in Bonn nicht sachgerecht genug kleinste Land der Bundesrepublik Verband aller anderen Hochschulen schen Richtungen gewählte vorgegangen zu sein. „Es wäre sein Parlament, die Bürgerschaft. Ob in der Bundesrepublik Deutschland DGB-Landesvorsitzende Sierks der Sache dienlicher gewesen, die Hansestadt eine sozialistische ausschert. dazu hergibt, diesen falschen hätte Kübel die niedersächsi- Universität bekommt oder nicht, wird Eindruck zu fördern. Er tritt in schen SPD-Bundestagsabgeord- ein zentrales Wahlkampfthema der Die nicht gerade CDU-freund- Kiel auf einer SPD-Kundgebung neten an ihre Pflichten für das kommenden Monate sein. lichen „Bremer Nachrichten" stell- auf, die als gewerkschaftliche Land Niedersachsen erinnert, ten fest, an den Grundfesten der Informationsveranstaltung be- statt sie öffentlich zu schulmei- Die linken Uni-Gründer haben da- im Entstehen begriffenen Uni rüt- zeichnet wird. Die Sozialaus- stern," meine Haaßengier ab- zugelernt. Weckten ihre unbeküm- telten nicht nur außeruniversitäre schüsse Schleswig-Holsteins fra- schließend. mert sozialistischen Sprüche noch Kräfte mittels fundierter Kritik, auch gen die Kolleginnen und Kolle- * vor einiger Zeit selbst tief schla- innerhalb der Universitätsgremien gen in den DGB-Gewerkschaf- fende Bürger, so versuchen sie rumore es; insbesondere innerhalb ten, wie lange sie sich noch Die CDU-Landtagsfraktion in heute, hellwache Zeitgenossen durch der Kommission Sozialwissenschaf- durch gewählte Vertreter partei- NRW hat die Landesregierung er- ten. Hamburger, Berliner, Göttinger harmlose Reformplauderei einzu- politisch mißbrauchen lassen sucht, einen Rahmenplan zur schläfern. Von der Vring als Sand- und Frankfurter Cliquen beäugten wollen. männchen ist gefährlicher als von sich mißtrauisch, ob sie ideologisch * Förderung des Fremdenverkehrs der Vring als lautstarker Klassen- denn auch richtig lägen. Die Berli- in Nordrhein-Westfalen unter Be- kämpfer. ner würden von den Frankfurtern Als einen „realistischen Ver- rücksichtigung der regionalen als Sozialisten verschrien — und von such zur Behebung der Finanz- Strukturpolitik auszuarbeiten. Die Was hat sich in letzter Zeit in den Frankfurtern als Sozialisten misere des Landes" hat der Ge- Fraktion begründet ihren Ent- Bremen getan? In großen Stellenan- neralsekretär der CDU in Nie- verschrien zu werden, das will schon schließungsantrag mit dem Hin- geboten in der überregionalen etwas heißen — und die Frankfurter dersachsen, Dieter Haaßengier, Presse wurden zu Beginn des Jah- weis auf die Notwendigkeit, den von den Berlinern als Technokraten. den von der CDU-Landtagsfrak- Fremdenverkehr und seine Ein- res Hochschullehrer gesucht. Hier Die Hamburger neigten den Frank- tion veröffentlichten Initiativan- wird angekündigt: „Die Universität furtern zu, während die Göttinger trag zum horizontalen Finanz- richtungen qualitativ und quanti- Bremen nimmt zum Wintersemester nicht so recht wüßten, wohin, und ausgleich der Länder begrüßt. tativ der zu erwartenden Nach- 1971/72 ihren Lehrbetrieb auf. Ein daher taktische Purzelbäume schlü- Haaßengier forderte in diesem frage und Entwicklung der kom- Strukturmerkmal ihrer Lehre und gen. So turne alles durcheinander. Zusammenhang die niedersäch- menden zehn Jahre anzupassen. Forschung wird die Arbeit in Pro- jekten sein. Projekte sind auf gesell- Die linken Planer haben sich in schaftliche Praxisfelder, insbeson- die ideologische Wolle gekriegt. Das dere auf die Berufspraxis bezogene schadet ihnen wenig, denn das hie- Forschungs- und Studieneinheiten". sige Universitätsgründungsgesetz In der Tat hat der Gründungsse- sichert ihnen Narrenfreiheit zu. Der nat beschlossen, daß das Projekt- Bremische Senat muß sich das ta- Vogel trifft auch studium ein Strukturmerkmal der tenlos ansehen, oder seine bisheri- Universität Bremen ist. Einmal von ge Universitätspolitik ändern. Die Schleswig-Holsteins SPD der Tatsache abgesehen, daß sich Bremer CDU fordert ihn zum sieben- das Arbeiten an Projekten sehr unddreißigsten Male dazu auf. Zu den Auseinandersetzungen in er auch die Theorie und Praxis füh- der SPD und der Erklärung des render Sozialdemokraten Schleswig- Münchener Oberbürgermeisters Dr. Holsteins. Vogel erklärt der Spitzenkandidat der CDU zur Landtagswahl, Dr. Der dramatische Schritt Vogels Gerhard Stoltenberg: sollte die gemäßigten Sozialdemo- kraten in Schleswig-Holstein veran- Klausurtagung in NRW Der Verzicht des Münchener lassen, den bestimmenden radika- Oberbürgermeisters Dr. Vogel auf len Kräften in ihrer Partei entschie- eine erneute Kandidatur und vor dener als bisher entgegenzutreten. Die Auswertung der Erfahrungen wickelt. Davon zeugen die Einbrin- allem seine dramatische Begrün- In Lübeck haben die widerstreben- des ersten halben Jahres praktischer gung von 176 Kleinen Anfragen, die dung haben die schwere innere den Bürgerschaftsabgeordneten es Parlamentstätigkeit und eine Kon- Formulierung von 14 mündlichen Krise der SPD verschärft und offen- bisher nicht gewagt, dem rechtswi- kretisierung der Aufgabenstellung Anfragen an die Landesregierung gelegt. drigen Herrschaftsanspruch der lin- und Zielsetzung für die künftige und 27 Anträge und 57 Änderungs- ken Parteifunktionäre in kommuna- Arbeit in dieser Legislaturperiode anträge. Zu den sieben bisher aus- Vogels Erklärung macht deutlich, len Entscheidungen klar zu wider- waren die Schwerpunkte einer zwei- gearbeiteten Gesetzentwürfen wie weit die SPD und viele von ihr sprechen. In Kiel, Neumünster und tägigen Klausurtagung, zu der sich kommt ein weiterer zur Förderung politisch bestimmten öffentlichen In- Flensburg beschränken sich die die nordrhein-westfälische CDU- der Erwachsenenbildung, der in stitutionen zunehmend von radika- SPD-Oberbürgermeister auf gele- Landta^sfraktion in Münster versam- Münster vorgelegt wurde. Außer- len linken Gruppen durchdrungen gentliche Unmutsäußerungen, wenn mele. dem liegt mit dem „Ascheberger werden, die entscheidende Grund- die linken Kräfte ihrer Partei immer Papier" ein beachtlicher Diskus- sätze unserer liberalen Verfassung Auf Vorschlag des Fraktionsvor- sionsbeitrag der CDU-Fraktion zur stärker die städtische Angelegen- sitzenden, Heinrich Köppler, wähl- Gebiets- und Verwaltungsreform nicht anerkennen. heiten bestimmen wollen. ten die Abgeordneten Dr. Ottmar vor. Pohl (Köln) zum parlamentarischen Die gleichen radikalen Kräfte in Die gemäßigten Politiker der SPD Geschäftsführer. Als solcher wird Der Fraktionsvorsitzende Köpp- der SPD, deren Wirken Dr. Vogel können der systematischen Macht- Pohl, der wissenschaftlicher Mitar- ler betonte in Münster, daß der als verderblich bezeichnete, haben ergreifung durch die radikale Linke beiter der CDU-Fraktion in der fünf- Schwerpunkt der künftigen Frak- in Schleswig-Holstein und Hessen- in ihrer Partei nach den Vorgängen tionsarbeit sich auf die Wahrneh- ten und sechsten Legislaturperiode Süd bereits die Führung der Partei in München nicht länger schweigend mung der parlamentarischen Kon- war, insbesondere die Arbeit des fest in der Hand. Wenn Dr. Vogel zusehen. Der Bundesvorsitzende, Mitarbeiter-Stabes der Fraktion trolle gegenüber der Landesregie- gegen die Billigung von Gewalt als Bundeskanzler Brandt, wird nach koordinieren. rung verlagern werde. Mit dieser Schwerpunktverlagerung sei die Mittel der politischen Auseinander- jahrelangem Taktieren ebenso klar In den sechs Monaten seit den erste Phase der Fraktionsarbeit ab- setzung und die Stellung nehmen müssen wie jene Parlamentsferien hat die CDU- geschlossen; nun beginne die auf der Rathäuser durch linke Partei- sozialdemokratischen Politiker in Landtagsfraktion eine starke Aktivi- die Ziele der nächsten Jahre abge- gremien der SPD mit scharfen Wor- Schleswig-Holstein, die den verderb- tät und wesentlich Initiativen ent- stellte zweite Phase. ten Stellung nahm, dann kritisierte lichen Weg der Radikalen ablehnen. Seite 8 Union in Deutschland Nr. 8/1971

der SPD. Ist es doch nicht zuletzt Informationen die Umgebung des Kanzlers, die ihnen den Eindruck vermittelt, als Stichwort dürfe man sich beim Bemühen um die Koalition mit den Kommunisten Fehlender als pressure group in der Partei fühlen und tue eigentlich nur das, was die Partei aus taktischen Grün- Trennungsstrich den zur Zeit offiziell noch nicht wa- Wochen- gen könne. Welche anderen Vor- stellungen sollen auch Äußerungen Die Sozialdemokratische Partei munisten und allen anderen anti- wie jene des Kanzlerintimus und ende Deutschlands hat mit ihren studen- faschistischen Kräften gegen das Exkommunisten Leo Bauer vermit- tischen Jugendverbänden bisher sog. Rechtskartell auf. Erstmals teln, den die Sozialistische Korres- wenig Freude gehabt. Der Soziali- werden hier Volksfrontvorstellungen pondenz mit so vieldeutigen Äuße- stische Deutsche Studentenbund, öffentlich auf den Tisch gelegt, die rungen zitieren kann wie etwa den aus dem sozialdemokratische Politi- man sonst nur bei internen Ver- folgenden: Willy Brandt selbst — ker wie Helmut Schmidt, Horst anstaltungen der Linken aus dem so Bauer — habe darauf hingewie- Ehmke und Heinemanns Staatsse- Mund philokommunistischer Dog- sen, daß der Antikommunismus als Der Aufschrei, der auf kretär Dietrich Spangenberg hervor- matiker des Sozialdemokratischen Deckmantel des Kampfes gegen Generalsekretär Dr. Hecks gegangen sind, wollte sich nach dem Hochschulbundes hören konnte. jede Form von Fortschritt diene. Warnung vor der „Termiten- Godesberger Programm nicht vom Und einen Tag später schwärmte Und: Nach Bauer gebe es zwar Unterwanderung" bei der Sozialismus trennen. Die SPD, auf der SHB-Bundesvorstand in einer keine Basis der ideologischen Ko- SPD antwortete, sprach dem Wege zur Volkspartei bereit, Pressekonferenz von der ehrlichen existenz zwischen Sozialisten und Bände. Bailast abzuwerfen, konterte mit und erfolgreichen Zusammenarbeit Kommunisten. Zusammenarbeit mit ihrem Unvereinbarkeitsbeschluß mit den kommunistischen Genos- Kommunisten müsse daher auf be- und schuf sich im Sozialdemokra- sen, die sich als die entschieden- sondere Gebiete begrenzt sein Die Gefährdung demokra- tischen Hochschulbund eine neue, sten und aufrichtigsten Mitkämpfer und dürfe nur rein praktischen tischer Parteien und Ein- parteifromme Studentenjugend. um Demokratisierung und Sozial- Charakter haben. — Als ob der richtungen durch die um sich reformen erwiesen hätten. Kampf gegen das „Rechtskartell" greifende Links-Radikalisie- Nach nicht einmal 10 Jahren Mit rührender Selbstverständlich- kein „besonderes Gebiet" sei und rung, die so prominente steht die SPD nun vor einem fast keit empfinden sich die Jungsozia- nicht „rein praktischen Charakter" Sozialdemokraten wie u. a. größeren Desaster als damals. Der listen dabei als der ehrlichere Teil habe ... Bundestagsvizepräsident SHB, über den weite Kreise der Schmitt-Vockenhausen und APO Zugang zur SPD und vor Oberbürgermeister Vogel zur allem Jungsozialisten fanden, will seine Mutterpartei immer hartnäcki- Flucht in die Öffentlichkeit ger von der Notwendigkeit des Auf dem Marsch zwangen, kann keinem gleich- Kampfbündnisses mit den Kommu- gültig sein. Besonders an- nisten und anderen „antifaschisti- gesichts der Tendenzen schen Kräften" überzeugen. Die Bonner Pressekonferenz des Jung zu veranlassen. Jung, der sowjetischer Einmischung, sich in der Pressekonferenz als SHB enthüllte zugleich aber auch, wie sie sich u. a. im neuen Jochen Vogels spektakulärer wie weit die sozialistischen Jung- sentimentaler Geschichtskenner der Drängen nach EM-Ratifizie- Rücktritt scheint sich derzeit eher türken bei ihrem „langen Marsch SPD/KPD-Zusammenarbeit in den als Angriffssignal für die jungen durch die Institutionen" bereits vor- 30er Jahren erwies und sich mit rung des Moskauer Vertrages, Linken in der Partei denn als An- gedrungen sind. Aktueller Anlaß bewegten Worten zur Solidarität mit im Ringen um Berlin und an- stoß zur Besinnung für die Partei- dieser Pressekonferenz war nämlich dem Kommunismus bekannte, folgte derswo zeigen. spitze auszuwirken. Während man die fristlose Kündigung von damit mehreren Assistenten von zumindest vom Parteivorsitzenden Mathias Jung, in Bonner Universi- SPD-Abgeordneten, die bereits vor Auch bei SPD und FDP den Eindruck haben muß, daß er tätskreisen als philokommunisti- einigen Wochen die routinemäßige handelt es sich nicht um weiter zu taktieren und die Mün- scher SHB-Mann längst bekannt Durchleuchtung ihrer Personalien parteiinterne Vorgänge: In- durch das Bundesamt für Verfas- chener Vorgänge als „örtliche An- und, ungeachtet dessen, bisher As- folge der Personalpolitik, die gelegenheiten" herunterzuspielen sistent des SPD-Bundestagsabge- sungsschutz nicht überdauert hat- gedenkt, hat der Sozialdemokrati- ordneten Wende. Der SHB war sich ten. Besucher der Pressekonferenz besonders von der SPD seit sche Hochschulbund zusammen mit denn auch nicht zu fein, die Mut- hatten indessen den Eindruck, daß Jahren systematisch betrie- den Jusos die Karten auf den terpartei bei der Pressekonferenz Jung unter den SPD-Assistenten ben wird, ist damit zu rech- nicht der letzte seines Stammes sei Tisch gelegt. Unterstützt vom Ver- zu verpfeifen: Aufgrund von Jungs nen, daß an zahlreichen wich- und die SPD gerade aufgrund des band Deutscher Studentenschaften, Teilnahme am Strauß/Guttenberg- tigen Stellen sich bereits in dem er eine prokommunistische von der CDU erzwungenen harten Tribunal habe es massiver Vorstel- Kreise eingenistet haben, die Koalition mit Spartakus und DKP Vorgehens gegen Jung in diesen lungen der CDU bei der SPD-Par- Kreisen in den nächsten Wochen in bestimmten Situationen eingegangen ist, forderte der SHB schon ganz andere Parolen am 23. 2. die eigene Partei zu tei- und -Fraktionsspitze bedurft, noch einige Überraschungen erle- einem Kampfbündnis mit den Kom- um Wende zu seiner Trennung von ben wird. ausgeben würden als die der offiziellen Kommandozentrale Brandt-Wehner-Wischnewski.

Der Alarm, der von Vogel machte, handelten die Linken, die und anderen Sozialdemo- nicht ausschließlich, aber vorwie- kraten ausging, oder auch gend aus Jungsozialisten bestehen. die Enthüllungen Innenmini- Mit seinem Verzicht hat Vogel nach- ster Genschers über die Un- träglich auch Brandt und Wehner lismus" ist für die einen zur Güte- terstützung von Linksterrori- Vogels Verzicht ist weit mehr als kritisiert, die bei dem Bremer Juso- marke, für die anderen zum Bürger- sten durch „honorige Kreise", ein lokales oder regionales Ereig- Treffen im Dezember 1970 versucht nis. Er leitet endgültig den Beginn schreck geworden. Brandt, Wehner wie er schamhaft umschrieb, hatten, sich durch kraftvolle Reden und Wischnewski haben bis jetzt bestätigen blitzartig und er- einer Krise, einer internen Ausein- bei den Linken der Partei-Junioren versucht, mit ausgleichenden, unver- andersetzung ein, an der die SPD anzubiedern; Wehner war sogar so schreckend, wie berechtigt nun nicht mehr vorbeikommt. Schon bindlichen Formulierungen der von weit gegangen, sich von dem bei die Besorgnisse sind. den Jusos gewollten Herausforde- lange, spätestens seit dem Münch- linken Jusos verhaßten Helmut rung auszuweichen. Sie haben offen- ner Juso-Kongreß im Dezember Schmidt zu distanzieren. Nun zwingt Um so mehr wird es bei 1969, wird die SPD von der Füh- bar nichts erreicht; denn während Vogel seine Partei, Farbe zu beken- den Wahlen der nächsten rungsgruppe ihrer Nachwuchsorga- der Parteivorstand öffentlich be- nen nisation bedrängt. Das Wort „Sozia- schwichtigte und sich intern Sorgen - Rheinische Post Wochen auf jede Stimme für die CDU ankommen!

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