Zgmth 2018-2
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Zeitschrift der ZGMTH Gesellschaft für Musiktheorie 15. Jahrgang 2018 Ausgabe 2 Herausgegeben von Christian Utz, Ullrich Scheideler ZGMTH Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie https://doi.org/10.31751/zgmth Wissenschaftlicher Beirat der Gesellschaft für Musiktheorie: Jean-Michel Bardez (Paris), Thomas Christensen (Chicago), Nicholas Cook (Cambridge), Jonathan Cross (Oxford), Hermann Danuser (Berlin), Helga de la Motte-Haber (Berlin), Hartmut Fladt (Berlin), Inga Mai Groote (Zürich), Thomas Kabisch (Trossingen), Clemens Kühn (Dresden), Nicolas Meeùs (Paris), Alexander Rehding (Cambridge, MA), Christian Martin Schmidt (Berlin), Michiel Schuijer (Amsterdam) 15. Jahrgang 2018, Ausgabe 2 https://doi.org/10.31751/i.46 Herausgeber: Prof. Dr. Volker Helbing, Bamberger Str. 46, 10779 Berlin, [email protected] Prof. Dr. Ariane Jeßulat, Alt-Friedrichsfelde 126, 10315 Berlin, [email protected] Dr. Cosima Linke, Körnerstr. 3, 76135 Karlsruhe, [email protected] Dr. Ullrich Scheideler, Müllerstraße 150, 13353 Berlin, [email protected] Dr. Kilian Sprau, Georg-Hann-Str. 17, 81247 München, [email protected] Univ.-Prof. Dr. Christian Utz, Mariahilferstraße 56/27, A-1070 Wien, [email protected] Dr. Felix Wörner, Manzentalstraße 37, 79541 Lörrach, [email protected] verantwortliche Herausgeber dieser Ausgabe: Christian Utz, Ullrich Scheideler Redaktion / Lektorat / Korrektorat: Jonas Reichert, Laurence Willis, Christian Utz, Ullrich Scheideler Die Herausgeber sind per E-Mail erreichbar unter: [email protected] PDF-Layout: Poli Quintana / Oliver Schwab-Felisch; Dieter Kleinrath PDF-Satz: Dieter Kleinrath Notensatz und Grafik: Werner Eickhoff-Maschitzki Publikationsrichtlinien: https://www.gmth.de/publikationsrichtlinien.aspx Publication Guidelines: https://www.gmth.de/publication_guidelines.aspx Die ZGMTH ist im Directory of Open Access Journals (DOAJ) verzeichnet. https://doaj.org/toc/1862-6742 Die ZGMTH ist Mitglied von CrossRef. https://www.crossref.org Die Deutsche Bibliothek verzeichnet die ZGMTH in der Deutschen Nationalbibliografie. http://d-nb.info/98030945X © 2018 Thomas Ahrend, Carlos de Lemos Almada, Guilherme Sauerbronn de Barros, Wendelin Bitzan, Wai Ling Cheong, Thomas Christensen, John Covach, Hubertus Dreyer, Cristina Capparelli Gerling, Ding Hong, Ariane Jeßulat, Steffen Just, Salah Eddin Maraqa, Ilza Nogueira, Ullrich Scheideler, Kilian Sprau, Rodolfo Coelho de Souza, Christian Utz, Roberta Vidic, Tobias Werner Diese Ausgabe erscheint im Open Access und ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz. This is an open access journal issue licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0 ISSN 1862-6742 Inhalt 15. JAHRGANG 2018, AUSGABE 2 EDITORIAL .................................................................................................................. 5 ZUR GLOBALEN REZEPTION (WEST-)EUROPÄISCHER MUSIKTHEORIE THOMAS CHRISTENSEN Music Theory, Cultural Transfer, and Colonial Hybridity ........................................ 15 WENDELIN BITZAN Sonatentheorien des Ostens Zum Transfer einer westeuropäischen Formidee nach Russland und in die Sowjetunion bis 1945 ....................................................................... 23 WAI LING CHEONG, DING HONG Sposobin Remains A Soviet Harmony Textbook’s Twisted Fate in China ........................................ 45 SALAH EDDIN MARAQA Vom ›Fremdling‹ zum ›Maßstab‹ Zum Einzug der westlichen Musiktheorie in die arabische Welt bis ins frühe 20. Jahrhundert ................................................................................ 79 CARLOS DE LEMOS ALMADA, GUILHERME SAUERBRONN DE BARROS, RODOLFO COELHO DE SOUZA, CRISTINA CAPPARELLI GERLING, ILZA NOGUEIRA The Reception and Dissemination of European Music Theories in Brazil Riemann, Schenker, and Schoenberg ................................................................... 129 JOHN COVACH The Americanization of Arnold Schoenberg? Theory, Analysis, and Reception .......................................................................... 155 KLEINERE BEITRÄGE ROBERTA VIDIC »Multikulturelles Virtuosentum« Schuberts Fantasie C-Dur für Violine und Klavier D 934 (1827) ............................. 177 TOBIAS WERNER Ein kognitivistischer Ansatz zur Rhythmusanalyse von Popmusik Rhythmische Dissonanzverhältnisse im Song Around the World der Red Hot Chili Peppers ...................................................................................... 193 REZENSIONEN ARIANE JEßULAT Johannes Menke, Kontrapunkt II: Die Musik des Barock (= Grundlagen der Musik, Bd. 3), Laaber: Laaber 2017 .................................................. 209 KILIAN SPRAU Florian Edler, Reflexionen über Kunst und Leben. Musikanschauung im Schumann-Kreis 1834–1847 (= Musik und Musikanschauung im 19. Jahrhundert, Bd. 15), Sinzig: Studio 2013 .................................................................. 215 HUBERTUS DREYER Stefan Menzel, Hōgaku. Traditionelle japanische Musik im 20. Jahrhundert, Hildesheim: Olms 2015 .................................................................... 225 STEFFEN JUST Jan Hemming, Methoden der Erforschung populärer Musik (Systematische Musikwissenschaft), Wiesbaden: Springer 2016 ................................... 231 THOMAS AHREND Alexander Rehding / Susannah Clark (Hg.), Music in Time. Phenomenology, Perception, Performance. Essays in Honor of Christopher F. Hasty, Cambridge (MA): Harvard University Press 2016 ............................................................ 239 ULLRICH SCHEIDELER Daniel Harrison, Pieces of Tradition. An Analysis of Contemporary Tonal Music, New York: Oxford University Press 2016 ................................................. 243 Editorial Die Geschichte der Musiktheorie bildet heute weiterhin einen wichtigen Schwerpunkt musikologischer Forschung. Das Staatliche Institut für Musikforschung gibt seit den 1980er Jahren auf Anregung von Carl Dahlhaus die bekannte ›rote‹ Buchreihe Geschich- te der Musiktheorie heraus,1 die Bände zur Musiktheorie im 20. Jahrhundert innerhalb dieser Reihe sind weiterhin in Arbeit und sollen noch erscheinen. Seit 1998 wird von derselben Institution unter dem Titel Studien zur Geschichte der Musiktheorie zudem eine vielbeachtete Reihe von Einzelpublikationen vorgelegt.2 Grundlegende Beiträge zum Thema bieten daneben der Band Musiktheorie (2005) im Handbuch der Systematischen Musikwissenschaft sowie das derselben Reihe zugehörige Lexikon (2010)3 und zuletzt das vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik initiierte Lexikon Schriften über Musik mit dem Band 1: Musiktheorie von der Antike bis zur Gegenwart (2017).4 Die enorme Ausweitung und Differenzierung, die das Forschungsfeld in zahlreichen Beiträgen der ZGMTH seit 2003 und in den Kongressberichten der Gesellschaft für Musiktheorie seit 2004 erfahren hat, ist hinlänglich bekannt. Im anglophonen Bereich gilt die von Thomas Christensen 2002 herausgegebene Cambridge History of Western Music Theory weiterhin als Standardwerk.5 Ergänzt wurde es seither neben grundlegenden Einzelpublikationen6 insbesondere durch eine Reihe von Handbüchern der Oxford University Press, die von Alexander Rehding als Reihenherausgeber konzipiert werden und ebenfalls die Geschich- te der (neueren) Musiktheorie betreffen, etwa zur Neo-Riemannian Theory, zu Critical Concepts in Music Theory oder zur Topic Theory.7 Nur selten wurde in all diesen Werken jene Konzentration auf europäische (und seit den 1950er Jahren auch auf nordamerikanische) Musiktheorien infrage gestellt oder re- flektiert, die im Titel des von Thomas Christensen herausgegebenen Buchs erstmals expli- zit gemacht wurde: Westliche Musiktheorie bildet, ebenso wie in aller Regel die mit ihr eng verbundene europäische Musik der ›common-practice period‹, nicht nur den oft al- leinigen Untersuchungsgegenstand, sondern damit zugleich auch den Maßstab dessen, was als ›geschichtsfähig‹ oder historisch relevant erachtet wird. Natürlich gibt es hierzu signifikante Ausnahmen, etwa im Bereich der Forschung zur antiken und frühmittelalter- lichen Theorie, man denke etwa an Max Haas’ fundamentale Studie zu arabischen, heb- räischen und syrischen Zeugnissen (antiker) griechischer Musiktheorie,8 oder an Untersu- chungen zur Rezeption ostasiatischer Musiktheorien im Europa um 1900.9 Erst in jünge- rer Zeit aber ist in Form von einzelnen Forschungsbeiträgen, die postkoloniale oder zu- mindest konsequent transnationale Perspektiven entwickeln, sichtbar geworden, welche 1 Zaminer/Ertelt 1984/92ff. 2 Ertelt/Loesch 1998ff. 3 La Motte-Haber/Schwab-Felisch 2005; La Motte-Haber/Loesch/Rötter/Utz 2010. 4 Scheideler/Wörner 2017. 5 Christensen 2002. 6 Vgl. etwa Rehding 2003; Busse Berger 2005; Cook 2007; Sanguinetti 2012. 7 Gollin/Rehding 2011; Rehding/Rings 2015ff.; Mirka 2016. 8 Haas 2006. 9 Revers 1997. ZGMTH 15/2 (2018) | 5 CHRISTIAN UTZ, ULLRICH SCHEIDELER wichtige Rolle gerade Musiktheorien bei Prozessen musikalischer Globalisierung und einer transnationalen Verflechtung von Ideen und Ideologien von Musik gespielt haben.10 Besonders die Tatsache, dass Musiktheorie einerseits als praxisnahe Disziplin stets einen Anspruch auf unmittelbare Relevanz und die Ausübung von Musik erhob – etwa im Rahmen pädagogischer Vermittlung – und andererseits als Theorie im emphatischen Sinn ein zentraler ›Container‹ für Philosophien, Ideen und ›Weltanschauungen‹ aller Art sein konnte, macht eine ›Globalgeschichte der Musiktheorie‹ zur faszinierenden und