Neufunde Von Jupitersäulen Und -Pfeilern in Der Germania Inferior
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Peter Noelke mit Beiträgen vonTitus A. S.M. Panhuysen neufunde vonJupitersäulen und -pfeilern in der germania inferior seit nebst nachträgen zum früheren Bestand Klaus Parlasca in dankbarer Verbundenheit gewidmet seit dem erscheinen der Arbeiten vongerhardBauchhenß zu den Jupitersäulen der germania superior und des Verfassers zu denjenigen der germania inferior im Jahre wurden –bedingt durch die intensiven Aktivitätender archäologischen Bodendenkmalpflege –zahlreiche und wissenschaftlich aufschlussreiche weitereDenkmäler dergattung entdeckt. siewerden hier für das gebiet niedergermaniens unter einschluss des territoriums der Civitas tungrorum, die seit flavischer Zeit wohl ein teil dieser Provinz war1,ineinem Katalog vorgelegt, der dank der mitwirkung vontitus Panhuysen neufunde aus dem niederländischen und belgischen teil der Provinz einschließt. so sind hier insgesamt etwa monumente, zum teil einzelstücke, zumteil ensembles, bestehend aus zwei oder mehr teilen eines Denkmals (Kat. ;Kat. ; Kat. ?; Kat. ; Kat. ?; Kat. ; Kat. ; Kat. –Kat. )sowie Fundkomplexedokumentiert². DerAnteil der Fundkomplexe, also der voneiner einzigen Fundstelle, zum Beispiel aus einem Brunnen stammenden steine, die sich alsteile zweier oder mehrerer Votivebestimmen lassen, hat sicherfreulicherweisevermehrt(Kat.;Kat.;Kat.; Kat.;Kat.; Kat.;Kat.; Kat. ?; Kat. ). Allerdings ist die Anzahl der aus einem Fundkomplex stammenden Votive angesichts der zumeist fragmentarischen erhaltung in mehreren Fällen nicht sicher bestimmbar. Daher ist proFundkomplex jeweils nur eine Katalognummer vergeben, obwohl manche Fund- komplexemehrereVotivebargen,zum Beispiel ein Brunnen in Rommerskirchen-evinghoven Dashier vorgelegte Projekt wurde auf Vorschlag vonJürgen dokumentierte stücke sind mit einem Asterisken (*) mar- Kunow, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, kiert. objekte, deren Zugehörigkeit zur gattung unsicher Bonn, im Rahmen des Denkmalförderprogrammes durch ist, tragen ein Fragezeichen (?). Dienummerierung der neu das ministeriumfür Bauen, Wohnen,stadtentwicklung und aufgenommenen stücke führtden Katalog von fort, Verkehr des Landes nordrhein-Westfalen finanziell unter- beginntalso mit Kat. ,sodass Verwechslungen vermieden stützt. ohne die stetige und liberal gewährte hilfe seitens undsowohl die vorgelegten als auch die nachgetragenen der Kolleginnen und Kollegen in Bodendenkmalpflege und monumente in diesem Beitrag durchgehend mit »Kat.« museen Belgiens, Deutschlands und der niederlande hätte es zitiertwerden können. DieKatalogstücke im Parallelwerk nicht realisiertwerden können, wofür allen Beteiligten gezie- Bauchhenß werden bei Aufzählungen entsprechend mend gedankt sei. AusPlatzgründen werden die betreffenden nur mit »nr.«angeführt. –titus A.s.m. Panhuysen hat Danksagungen am ende dieses Aufsatzes angeführt. ohne dieses Projekt vonAnfang an unterstützend begleitet und die photographische und praktische Unterstützung durch erhebliches beigesteuert. DasKürzel»t. P. «markiertseine meine Frau Carina noelke hätte ich das langwierige Projekt Beiträge, die sigle »P.n./t. P. «das gemeinsam mit dem nicht verwirklichen können. –Datierungen beziehen sich hauptautor erarbeitete. auf die nachchristlichen Jahrhunderte, sofern nichts anderes vermerkt ist. Dieinspitzklammern <> stehenden Zahlen 1 ZurZugehörigkeit der Civitas tungrorum zur germania verweisen auf die in den Karten vermerkten Fundorte. nicht inferior s. exkurs. erhaltene, nicht zugängliche oder nicht durch Abbildung ² Katalogisiertsind etwa einzelteile. 10 Peter noelke (Kat. )teile vondreiverschiedenen monumenten (Kat. Abb. ; Kat. Abb. ; Kat. Abb. ). es wirdalso in Kauf genommen, dass die Zählung im Katalog mehrere Votiveweniger als anzunehmen wiedergibt (mindestens monumente). einen erheblichen teil der hier vorgelegten Denkmäler bilden weiterhin die einzelfunde (Kat. –Kat.). eingeschlossensind Altfunde, die zwischenzeitlich bekanntgemacht oder als zur gattung gehörig erkannt wurden3.gegenüber dem Katalog von ist so ein Zuwachs des Bestandes an Votiven um mehr als die hälfte zu verzeichnen4,sodass für die germania inferior nun mehr als Jupitersäulen und-pfeiler belegt sind. trotzdem bleibt die germania superior mit Abstand das hauptverbreitungsgebiet der gattung, für die gerhardBauchhenß seinerzeit »weit über « monumente nachwies, zumal dort, insbesondereimhinterland des Limes, überaus zahlreiche neufunde geborgen wurden, deren zusammenfassende Bearbeitung von nutzen wäre5.Für eine gewichtung gegenüber der ebenfalls sehr umfangreichen Überlieferung der gallischen Provinzen, insbesondereder der Belgica, fehlt es weiterhin an deren erfassung und Analyse, ein dringendes Desiderat der Forschung! Derenorme Zuwachs an Funden in niedergermanien ist jedoch nicht nur in quantitativer hinsicht vonBedeutung. Reliefs wie diejenigen der sockel aus Alt-inden (Kat. Abb. a–c), Rommerskirchen-evinghoven(Kat. Abb.a–c) und Köln-müngersdorf(Kat. Abb. a–c; ) verdienen in ikonographischer wie künstlerischer hinsicht Beachtung. Diestatue des thronenden Jupiter aus Jülich-Kirchberg (Kat. Abb. a–d; ) beeindruckt durch ihre imposante erscheinung. Derneue Fund aus inden (Kat. ) hat nicht nur eine weiterefast vollständige und qualitätvolle Jupitersäule erbracht (Abb. ), sondern bezeugt zusammen mit dem Fundkomplex aus Bergheim-Rheidt (Kat. Abb. ; ; ) erstmals für die germania 3 es handelt sich um Kat. ; Kat. –Kat.; Kat. ?; Pfeilers (Kat.)sindander Fundstelle, der kath. Kat.; Kat.; Kat.;Kat.;Kat.;Kat.; Pfarrkirche st.Peter,aufgestellt (hinweis manfredg. Kat.; Kat.; Kat.*; Kat. –Kat.;Kat.*; hundt, Rommerskirchen), abgebildet bei s.scheuss / Kat.*. J.Auler,Rommerskirchen »auf dem gillbach« (Dormagen 4 DerZuwachs beträgt etwa Prozent. ) . –inBergheim-Rheidt erinnern Abgüsse der dort 5 Zu neufunden aus obergermanien siehe exkurs. gefundenensäulentrommel(Kat..)sowiedersäuleaus 6 Um etwa stellen gegenüber ca. von oder un- Kleinbouslar (Kat.) nebst didaktischer Dokumentation gefähr Prozent. an die vondortstammende Jupitergigantensäule im 7 Zurneueren Literatur s. exkurs. Landesmus. Bonn (hinweis hundt). –inmaastricht 8 Krause, trias Capitolina. wurde auf dem Liebfrauenplatz gegenüber dem hotel 9 Wiegels, Lopodunum ii, –; – Karte. Derlon als symbol der römischen Vergangenheit der stadt DieKartierung mit Fundpunkten basiertauf dem eine moderneJupitergigantensäule errichtet. Diebronzene Publikationsstand von . Daswestliche und süd- statue ist vonder hand des Künstlers Fons Bemelmans, lichegallien sowie Britannien liegen außerhalb des s. http://www.mestreech.eu/Kunst/Bemelmans-.jpg. Kartenausschnittes. –Abgüsse des nimwegener Votivs (Anhang)sind in 10 P. Fasold u.a., Dieneue Dauerausstellung des Archäo- ein künstlerisch gestaltetes Pfeilermonument integriert, logischen museums Frankfurta.m.hessen Arch. , das vordem mus. hetValkhof installiertwurde und an –; Th.Flügen, erbaut, gestürzt und wieder errichtet. die römische geschichte nimwegens erinnern soll, s. e. DieRestaurierung der neuen Jupitersäulen aus Frankfurt vanginkel, Wassoll das denn eigentlich darstellen? Kunst a.m. -heddernheim. in:ebd. –. –Krieg und alsmarkierung archäologischer Fundstellen. in:m.müller Frieden. Kelten –Römer –germanen. Begleitbuch Ausst. u.a. (hrsg.), schutzbauten und Rekonstruktionen in der Rhein. Landesmus. Bonn /(Darmstadt) Archäologie. Vonder Ausgrabung zur Präsentation. Koll. mit breiter Präsentation vonJupitersäulen; J. Klemet u.a., Xanten . Xantener Ber. (mainz ) –, Bookletzur Ausstellung ›Krieg und Frieden. Kelten – hier s. Abb. .–inobergermanien sind mehrerorts Römer –germanen‹ nr.; horn, Fundortnordrhein- in der nähe der Fundstellen Abgüsse, z.t. rekonstruiert, Westfalen –; f.; noelke, neufunde. errichtet worden, z.B. in hausen a.d. Zaber (gemeinde 11 Jülich-stetternich, s. W. gaitzsch /P.Wagner,iuppiter Brackenheim, Kr.heilbronn) s. h.Klumbach,Der im Kreisverkehr.Arch. Rheinland , –; m. römische skulpturenfund vonhausen an der Zaber. Perse, Römerstraße ViaBelgica. teilstrecke Köln–Jülich. Forsch. u. Ber. Vor- und Frühgesch. Baden-Württemberg geradewegs vomRhein zur Rur(Köln )f.Abb. (stuttgart ) taf. , und im Rhein-main-gebiet, –tongeren, s. R.Brulet, Les Romains en Wallonie (Brüssel s. g.seitz, Römische Viergöttersteine im Rhein-main- ) f. Abb. .–Abgüsse des Rommerskirchener gebiet. Arch. Denkmäler in hessen h. (). neufunde vonJupitersäulen und -pfeilern in der germania inferior seit 11 Abb. inden-Altdorf. Jupitersäule aus einem Brunnen (Kat. ), gesamtansicht der Präsentation im Landesmuseum Bonn. inferior die Verbindung vonJupitergigantenreiter und schuppensäule mit götterreliefs. Überragt und überstrahlt, was größe, bildhauerische Qualität und Umfang des Bildprogrammes anbetrifft, wirddas gesamte Fundspektrum der Provinz jedoch durch den Jupiterpfeiler in maas- tricht(Kat. Abb.a–e). DieZahl der Fundorte hat sich ebenfalls deutlich erhöht6,was so- wohl eine räumliche Ausweitung der Verbreitung bis in die Civitas der Cannanefates (Katwijk-Valkenburg <>) und innerhalb der Civitas der tungri (Amay <>, huy<>; namur <>) als auch eine erhebliche Verdichtung der Aufstellungsorte gezeitigt hat (Abb.–). Bisherige schwerpunkte des Vorkommens wie Köln <> (Abb. ) und Jülich <> treten noch markanter als hervor, und auch das stadtgebiet der Colonia Ulpia traianabei Xanten<> nimmt als standortvon Jupitersäulen Kontur an. Besonders groß ist jedoch der Zuwachs bei den Villae rusticae. Fürdie gattung ist inschriftlich unter anderem die Bezeichnung »columna cum signo« überliefert(s. u.). siehat in Wissenschaft und Öffentlichkeit verstärkt