Zeitleiste Plakativ

1930

 Tonfilm hat sich in Deutschland durchgesetzt, zunächst in der Produktion; Umrüstung der Kinos im Gange  27.3.1930 Die Große Koalition aus SPD, Zentrum, BVP, DDP und DVP platzt und Reichskanzler Hermann Müller (SPD) tritt zurück.  29.3.1930 Ernennung Heinrich Brünings zum Reichskanzler und Bildung des ersten Präsidialkabinetts  9.9.1930 Erste Ausgabe der „Ufa-Tonwoche“ im Kino  14.9.1930 Bei den Reichstagswahlen erzielt die NSDAP große Gewinne. Sie wird mit einem Stimmanteil von 18,3% zweitstärkste Partei nach der SPD (24,5 %)  1.12.1930 Reichskanzler Brüning erlässt mehrere Notverordnungen (Deflationspolitik)  5.12.1930 Die Berliner NSDAP organisiert Massenproteste gegen die Vorführung von „Im Westen nichts Neues“ (All Quiet on the Western Front, USA 1930); am 11.12.1930 wird der Film von der Oberprüfstelle verboten  die NSDAP gründet die Reichsfilmstelle  Filme: Menschen am Sonntag, Die Drei von der Tankstelle, Westfront 1918, Die 3 - Groschen – Oper, 1000 Worte deutsch, Der blaue Engel, Zwei Herzen im Dreiviertel – Takt, Der Schuß im Tonfilmatelier, Einbrecher, Alraune, Das Flötenkonzert von Sanssouci, Flucht in die Dolomiten, Der keusche Josef, Wellen der Leidenschaft, Liebeswalzer, Der Tiger, Drei Tage Mittelarrest, Einbruch im Bankhaus Reichenbach, Hans in allen Gassen, Ein Burschenlied aus Heidelberg, Die vom Rummelplatz, Vater und Söhne, Der Kampf mit dem Drachen oder: Die Tragödie des Untermieters, Liebling der Götter, Zwei Menschen, Das Wolgamädchen, Liebling der Götter, Stürme über dem Mont Blanc, Der unsterbliche Lump, Das lockende Ziel, Das gestohlene Gesicht, Skandal um Eva, Flachsmann als Erzieher, Der weiße Teufel, Hokuspokus, Ludwig der Zweite, König von Bayern/ Das Schweigen am Starnberger See, Die singende Stadt, Die große Sehnsucht, 1914 – die letzten Tage vor dem Waldbrand, Zwei Krawatten, Lohnbuchhalter Kremke, Anna Christie, Der Mann, der den Mond beging, Der Sohn, der weißen Berge, Der Andere, Abschied, Wenn die Abendglocken läuten, Windjammer und Janmaaten, Der Mann, der seinen Mörder sucht, Der Herr auf Bestellung, Der Greifer, Dreyfus, Ich glaub´nie mehr an eine Frau, So ist das Leben, Cyankali

1931  Februar: fast 5 Millionen Arbeitslose  13.7.1931 Der Zusammenbruch der Danat-Bank führt zu einer Bankenkrise in Deutschland  9.10.1931 Zweites Kabinett Brüning  11.10.1931 Treffen der „Harzburger Front“ als Bündnis von Nationalisten und Rechtsextremisten gegen das Zweite Kabinett Brüning: Bündnis von NSDAP, DNVP, Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, Reichslandbund und dem Alldeutschen Verband  8.12.1931 Vierte Notverordnung zur „Sicherung von Wirtschaft und Finanzen“  16.12.1931 Bildung der „Eisernen Front“ aus SPD, ADGB, Arbeitersportverbänden, Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold  Krise im Lichtspielgewerbe  starker Rückgang in der Produktion, Leerstand von Ateliers, Zusammenbrüche von Lichtspieltheaterbetrieben  die Regierung Brüning verschärft die Zensurmaßnahmen  Filme: – Alexanderplatz, Emil und die Detektive, Kameradschaft, Der Kongress tanzt, M, Mädchen in Uniform, Der verjüngte Adolar, Ariane, Der ungetreue Eckehart, Wer nimmt die Liebe ernst, Bomben auf Monte Carlo, Elisabeth von Österreich, Der Stolz der 3. Kompanie, Der weiße Rausch, Der Mörder Dimitri Karamasoff, Die andere Seite, Jeder fragt nach Erika, Salto Mortale, Täter gesucht, Ein ausgekochter Junge, 24 Stunden aus dem Leben einer Frau, Gloria, Der falsche Ehemann, Ihre Hochzeit befiehlt, Liebeskommando, Kyritz – Pyritz, … und das ist die Hauptsache?, Berge in Flammen, Im Auto durch zwei Welten, Gassenhauer, Die Koffer des Herrn O.F., Der Zinker, Wochenend im Paradies, Die schwebende Jungfrau, Moritz macht sein Glück, Kadette, Dann schon lieber Lebertran, Nie wieder Liebe, Das Schicksal der Renate Langen, Die lustigen Weiber von Wien, Kameradschaft, Anna Christie, Der Liebesexpreß, Keine Feier ohne Meyer, Der Herr Bürovorsteher, Man braucht kein Geld, Meine Frau, die Hochstaplerin, Kinder vor Gericht – Die Sache August Schulze, Arm wie eine Kirchenmaus, Schatten der Unterwelt, Luise, Königin von Preußen, Das Lied vom Leben, Ihre Majestät die Liebe, Menschen im Busch, Der Raub der Mona Lisa, Das Geheimnis der roten Katze, Gassenhauer, Der Draufgänger, , Der brave Sünder, Der Herzog von Reichenstadt, Voruntersuchung, Dämon des Meeres, Danton, Mein Leopold, Der Hauptmann von Köpenick, Mary – Sir John greift ein, Schneider Wibbel, Berge in Flammen, Im Geheimdienst, Einer Frau muß man alles verzeihn, Männer um Lucie

1932  20.1.1932 Auflösung der kommunistischen Prometheus Filmverleih und Vertriebs GmbH  Februar : 6,128 Millionen Arbeitslose in Deutschland (Höchststand)  10.4.1932 Wiederwahl Hindenburg als Reichspräsident  13.4.1932 Verbot von SA und SS  20.4.1932 Große Stimmengewinne für die NSDAP bei Landtagswahlen in Preußen, Bayern, Württemberg, Anhalt und . In Preußen verliert die „Weimarer Koalition“ unter Otto Braun (SPD) die Mehrheit  30.5.1932 Entlassung des Kabinetts Brüning. Kabinett der „nationalen Konzentration“ unter Franz von Papen; Kurt von Schleicher wird Reichswehrminister  9.7.1932 Die Konferenz von Lausanne beschließt das Ende der Reparationszahlungen  20.7.1932 „Preußenschlag“: Reichskanzler von Papen setzt die geschäftsführende preußische Regierung ab und setzt einen Reichskommissar ein  31.7.1932 In den Reichstagswahlen wird die NSDAP mit 37,3 % stärkste Partei (Die SPD ist zweistärkste Partei mit 21,6 %), Franz von Papen bleibt Reichskanzler  21.9.1932 Gründung der Bavaria A.G. in München  6.11.1932 Erneute Reichstagswahlen: NSDAP verliert Stimmen, bleibt aber mit 33,1 % stärkste Partei; SPD: 20,4 %, KPD: 16,9 %  2.12.1932 Präsidialkabinett Kurt von Schleicher  die Reichsfilmstelle gibt erstmals das NS-Journal „Der Deutsche Film“ heraus  Filme: Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?, Vampyr, Das blaue Licht, Ein toller Einfall, Stürme der Leidenschaft, Die verkaufte Braut, Ich bei Tag und Du bei Nacht, Hallo hallo ! Hier spricht Berlin, Durchlaucht amüsiert sich, Scampolo, ein Kind der Straße, Abenteuer im Engadin, Ein Lied, ein Kuß, ein Mädel, Das Leid einer Nacht, Kreuzer Emden, Fräulein – Falsch verbunden, Der Rebell, Der Hexer, Jonny stiehlt Europa, Quick, Es war einmal ein Walzer, Happy Ever After, Strich durch die Rechnung, Der Schützenkönig, Der schwarze Husar, Das Schiff ohne Hafen, Rasputin, der Dämon der Frauen, Der große Bluff, Der Orlow, Gräfin Maria, Geheimnis des blauen Zimmers, Der Choral von Leuthen, Deutschland im Goethejahr 1932, Emelka – Wochenschau 1932, Unheimliche Geschichten, Morgenrot, F.P.1 antwortet nicht, Die verliebte Firma, Der träumende Mund, Ein blonder Traum, Das Blaue vom Himmel, Das Abenteuer der Thea Roland, Man braucht kein Geld, Der Stolz der 3. Kompanie, Spione im Javoy – Hotel, Ein totaler Einfall, Das Testament des Cornelius Gulden, Die Gräfin von Monte – Christo, Mensch ohne Namen, Die elf Schill´schen Offiziere, Theodor Körner, Der weiße Dämon, Fünf von der Jazzband, Holzapfel weiß alles, Gitta entdeckt ihr Herz, Zwei himmelblaue Augen, Die verkaufte Braut, Acht Mädels im Boot

1933

 28.1.1933 Rücktritt Kurt von Schleicher  30.1.1933 Ernennung Hitlers zum Reichskanzler an der Spitze eines Präsidialkabinetts  3.2.1933 Hitler unterbreitet der Reichswehrführung sein Lebensraumprogramm  27.2.1933 Reichstagsbrand; Beginn von Massenverhaftungen, v.a. von KPD- Funktionären  5.3.1933 Reichstagswahlen; NSDAP gewinnt 44% der Stimmen  13.3.1933 Gründung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda; Berufung von (35 Jahre) zum Minister  21.3.1933 Tag von  22.3.1933 Inbetriebnahme des KZ Dachau bei München  24.3.1933 Ermächtigungsgesetz  28.3.1933 Goebbels-Rede im Hotel Kaiserhof vor den Spitzen der deutschen Filmindustrie: Forderung nach einer Reform des deutschen Films und nach „völkischen Konturen“  29.3.1933 Ufa-Vorstandsbeschluss zur Entlassung jüdischer Mitarbeiter  31.3.1933 Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich; durch die Einsetzung von „Reichsstatthaltern“ wird die Selbständigkeit der Länder aufgehoben  1.4.1933 Boykott jüdischer Geschäfte  7.4.:1933 Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (jüdische Beamte werden aus dem Staatsdienst entlassen); Beginn einer ersten Welle der Emigration von Juden aus Deutschland  10.5.1933 Bücherverbrennungen  1.6.1933 Filmkreditbank: In Berlin wird die „Filmkreditbank GmbH“ gegründet, an der Vertreter der verschiedenen filmwirtschaftlichen Verbände, die drei Großbanken (Deutsche Bank, Dresdner Bank, Commerzbank), die Reichskredit-Gesellschaft und Repräsentanten des Regierungsapparates beteiligt sind. Bis zur Verstaatlichung der deutschen Filmindustrie ab 1937 ist die Filmkreditbank die zentrale Steuerungsinstanz für Filmfinanzierungen  22.6.1933 Beginn der Verbote bzw. Selbstauflösung der Parteien  28.6.1933Voraussetzung: deutschstämmig, nach einer Verordnung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda „über die Vorführung ausländischer Bildstreifen“ muss jeder, der „an der Herstellung eines deutschen Filmstreifens mitwirken will, deutscher Abstammung sein und die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen“, der Reichsminister darf Ausnahmen zulassen.  14.7.1933 Gesetz gegen die Neubildung von Parteien; Gesetz gegen erbkranken Nachwuchs; Anordnung von Zwangssterilisationen  15.7.1933 Filmkammer: Das „Gesetz über die Errichtung einer vorläufigen Filmkammer“ wird erlassen, alle im Filmwesen Beschäftigten werden gezwungen, ihre Mitgliedschaft zu beantragen, wer nicht aufgenommen wird, darf sich nicht im Filmgewerbe betätigen  Am 22.9.1933 wird aus der „vorläufigen Filmkammer“ die „Reichsfilmkammer“,das Lichtspielwesen geht aus dem Geschäftsbereich des Innenministeriums in die Verantwortung des Propagandaministeriums über. Die frühere „Spitzenorganisation der deutschen Filmindustrie“ geht in der Reichsfilmkammer auf  5.10.1933 Reichsfachschaft Film: Sämtliche Filmschaffenden Deutschlands – ausgenommen die Filmautoren und die Filmkomponisten – werden in der „Reichsfachschaft Film e.V.“ organisatorisch zusammengeschlossen, sie sind in 13 Fachgruppen unterteilt: Fachdarsteller, Produktionsleiter, Spielleiter (früher: Regisseure), Filmbildner (Architekten), Aufnahmeleiter, Kameramänner, Tonmeister, Schnittmeister, Darsteller (Komparsen), Maskenbildner, Requisiteure, Garderobiers, Handwerker/Lieferanten, die Autoren und Komponisten sind in der „Reichsschrifttumskammer“ bzw. der „Reichsmusikkammer“ organisiert.  14.10.1933 Deutschland verlässt den Völkerbund und die Abrüstungskonferenz  15.11.1933 Reichskulturkammer, mit einem Festakt in der Berliner Philharmonie wird die Errichtung der Reichskulturkammer gefeiert, Minister Goebbels erklärt sich selbst zu ihrem Präsidenten, eine von sieben Einzelkammern ist die Reichsfilmkammer, zu ihrem ersten Präsidenten wird der Jurist Fritz Scheuermann ernannt  starker Rückgang in der Produktion, Leerstand von Ateliers, Zusammenbrüche von Lichtspieltheaterbetrieben  die Regierung Brüning verschärft die Zensurmaßnahmen  „Gleichschaltung“ des deutschen Films durch das Propagandaministerium  Gründung der Filmkreditbank und der Reichsfilmkammer: Alle Filmschaffenden mussten Mitglieder sein; Ausländern und Juden wurde die Beschäftigung beim Film untersagt  Verbot u.a. von: Die Dreigroschenoper (1931, G.W. Pabst) & Kuhle Wampe (1932, Slatan Dudow)  Spielfilme über die NSDAP und andere NS-Organisationen durften nicht mehr gedreht werden  Filme: Liebelei, Das Testament des Dr. Mabuse, Viktor und Viktoria, Der Stern von Valencia, Der Schimmelreiter, Du sollst nicht begehren, Saison in Kairo, Elisabeth und der Narr, Der Judas von Tirol, Deutsche Wochenschauen, Ein Lied für dich, Heideschulmeister Uwe Karsten, Fräulein Hoffmanns Erzählungen, Ihre Durchlaucht, die Verkäuferin, Der Sieg des Glaubens, Was wissen denn Männer, Insel der Dämonen, Die weiße Majestät, Walzerkrieg, Ein Unsichtbarer geht durch die Stadt, , Leise flehen meine Lieder, Schleppzug M17, Ein Lied für dich, Lachende Erben, Sonnenstrahl, Die schönen Tage von Aranjuez, Die Herren vom Maxim, Morgen beginnt das Leben, Das kalte Herz, Sag´mir, wer du bist, Glück im Schloß, Kind, ich freu´mich auf Dein Kommen, Flüchtlinge, Geschichte des deutschen Animationsfilms – Animierte Avangarde, Die Blonde Christe, SA – Mann Brand, Der weiße Dämon, Die vom Niederrhein, Der Tunnel, Hitlerjunge Quex: Ein Film vom Opfergeist der deutschen Jugend, SOS Eisberg, Des Jungen Dessauers große Liebe, Polizeiakte 909, Der sündige Hof, Gretel zieht das große Los, Ein gewisser Herr Gran, Brennendes Geheimnis, C´etait un musicien, Liebe muß verstanden sein, Drei blaue Jungs, ein blondes Mädel, Schüsse an der Grenze, Rahoczy – Marsch, Das häßliche Mädchen, Gruß und Kuß, Veronika, Der Page vom Dalmasse – Hotel, Gipfelstürmer, Deutschland zwischen , Ein Lied geht um die Welt, ins Glück, Reifende Jugend, Ich und die Kaiserin, Die Unschuld vom Lande, Orchesterprobe, Im Photoatelier, Morgenrot, Eine Stadt steht Kopf, Anna und Elisabeth, Meer ruft, Hitlerjunge Quex 2, Ein Mann will nach Deutschland 1, Volldampf voraus

1934  1.2.1934 Reichsfilmdramaturg. Goebbels richtet in seinem Ministerium die Stelle eines Reichsfilmdramaturgen ein, der sämtliche Drehbücher, Manuskripte und Filmentwürfe zu prüfen hat. Erster Amtsinhaber wird der 28jährige Schriftsteller Willy Krause (Pseudonym: Peter Hagen), seine Hauptaufgabe ist „die Verhütung der Verfilmung unzeitgemäßer Stoffe“, Krause scheidet 1936 aus; ihm folgen Jürgen Nierentz (bis 1937) und Ewald von Demandowsky, später Produktionschef der Tobis  7.2.1934 Reichsverteidigungsrat beschließt wirtschaftliche Kriegsvorbereitung  16.2.1934 Novellierung des Reichslichtspielgesetzes, das Reichslichtspielgesetz wird entscheidend novelliert, es sanktioniert die Vorzensur (durch den Reichsfilmdramaturgen), erlaubt das Verbot von Filmen, die „das nationalsozialistische oder künstlerische Empfinden“ verletzen, führt das Prädikat „staatspolitisch wertvoll“ ein und zentralisiert die Filmprüfung in Berlin  seit April 1933 sind bereits zahlreiche Film der Weimarer Zeit verboten worden, die entsprechenden Entscheidungen trifft allerdings nicht die Prüfstelle, sondern das zuständige Ministerium  24.4.1934 Errichtung des Volksgerichtshofes  1.5.1934 Nationalpreis, erstmals wird in Berlin ein „Nationalpreis“ für ein Buch und einen Film verliehen, „die dem aufrüttelnden Erlebnis unserer Tage den packendsten und künstlerisch reifsten Ausdruck geben“ (Goebbels), die als Wanderpreis ausgelobte Auszeichnung geht an den Film „Flüchtlinge von  30.5.1934 Barmer Bekenntnissynode (Bekennende Kirche)  30.6.1934 Mord-Aktion „Röhm-Putsch“  25.7.1934 nationalsozialistischer Putsch in Wien misslingt; Bundeskanzler Dollfuß wird ermordet  28.7.1934 Reichstelle für den Unterrichtsfilm. Durch Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung ist in Berlin die „Reichsstelle für den Unterrichtsfilm“ gegründet worden, in der die 24 Landesbildstellen des Reiches koordiniert werden  2.8.1934 Tod von Reichspräsident Hindenburg; Hitler wird „Führer und Reichskanzler“. Reichswehr wird auf Hitler vereidigt  20.9.1934 Tagung der Reichsfilmkammer, auf der Tagung der Reichsfilmkammer in München wird festgestellt, dass die Neuordnung des deutschen Films zunächst als abgeschlossen gelten könne, gefordert werden nun „künstlerische Filme von internationaler Geltung“  5.9.-10.9.1934 Im Auftrag Hitlers dreht Leni Riefenstahl während des Reichsparteitags in Nürnberg das Material von „Triumph des Willens“  von der HJ und der Reichsjugendleitung werden sogenannte „Jugendfilmstunden“ veranstaltet  die HJ stellt eigene Filme und Wochenschauen her  verboten sind Filme von Emigranten und Juden, oder mit jüdischen Schauspielern  Filme: Triumph des Willens, In Sachen Timpe, Der junge Baron Neuhaus, Der verlorene Sohn, Herz ist Trumpf, Stoßtrupp 1917, Hermine und die sieben Aufrechten, Ich für dich, du für mich, Freut euch des Lebens, Schwarzer Jäger Johanna, Pipin, der Kurze, Einmal eine große Dame sein, Jungfrau gegen Mönch, Krach um Jolanthe, Regine, Die Liebe und die erste Eisenbahn, Schloß Hubertus, Der ewige Traum, Die Insel, Grüß mir die Lore noch einmal, Pappi, Rivalen der Luft, So ein Flegel, Ein Walzer für dich, Die Freundin eines großen Mannes, Lockvogel, Der Springer von Pontresina, Der verhexte Scheinwerfer, Der Doppelgänger, Mein Herz ruft nach dir, Gold, Der Weg Carl Maria von Webers, Die vier Musketiere, Ich sehne mich nach dir, Die englische Heirat, Heinz im Mond, Prinzessin Turandot, Petersburger Nächte, G´schichten aus dem Wiener Wald, Pechmarie, Die Csardasfürstin, Gern hab´ich die Frau´n geküßt, Achtung! Wer kennt diese Frau, Abschiedwalzer, Da stimmt was nicht, Die hohe Schule, Ein Mann will nach Deutschland, Peer Gynt, Ich heiße Benjamin, Die Welt ohne Maske, Der Herr der Welt, Die Töchter ihrer Exzellenz, Der Schimmelreiter, Liebe, Tod und Teufel, Der Flüchtling aus Chicago, Der Theaterbesuch, Zimmermädchen… Dreimal klingeln, Es knallt, Charleys Tante, So ein Flegel

1935  13.1.1935 Volksabstimmung im Saarland: 91 % für Rückgliederung  4.2.1935 Eröffnung des Reichsfilmarchivs, die seit Jahrzehnten von der Fachöffentlichkeit geforderte Gründung eines Filmarchivs war im März 1934 erfolgt, gesammelt werden deutsche und internationale Produktionen  9.3.1935 Göring gibt die Existenz einer deutschen Luftwaffe bekannt  16.3.1935 Gesetz für den Aufbau der Wehrmacht; Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht (Bruch des Versailler Vertrags)  22.3.1935 Fernsehen, vom Sender Berlin-Witzleben aus beginnt die Reichspost mit der Regelmäßigen Ausstrahlung von Fernsehsendungen, an drei Abenden in der Woche wird jeweils 90 Minuten gesendet, die Programmverantwortung liegt bei der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft, ab Mai 1935 gibt es öffentliche „Fernsehstuben“, um den Zuschauerkreis zu vergrößern.  28.3.1935 Riefenstahl-Premiere, im Berliner „Ufa-Palast am Zoo“ wird Leni Riefenstahls Film über den Reichsparteitag 1934, „Triumph des Willens“, festlich aufgeführt, Adolf Hitler nimmt an der Premiere teil, Goebbels über den Film: „Er ist monumental, durchzittert vom Tempo der marschierenden Formationen, stählern in der Auffassung und durchglüht von künstlerischer Leidenschaft.“  März 1935: Verhaftung von 700 Pfarrern der Bekennenden Kirche  1.5.1935 Staatspreis. „Triumph des Willens“ wird mit dem Staatspreis ausgezeichnet.  26.6.1935 Einführung der Reichsarbeitsdienstpflicht  15.9.1935 Auf dem NSDAP-Reichsparteitag wird das Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre (Nürnberger Rassengesetze) verkündet  Kinos u.a. in Kiel beschließen, jüdischen Bürgern den Theaterbesuch zu verwehren  in Anwesenheit von Hitler weiht Josef Goebbels das Reichsfilmarchiv im Harnack- Haus in Berlin Dahlem ein  Polen und die Tschechoslowakei boykottieren deutsche Filme  Hugenberg verlässt die Ufa  Berufung eines Ufa-Verwaltungsrats durch Goebbels, dem Karl Ritter, Paul Hartmann, Eugen Klöpfer und Mathias Wiemann angehören  Filme: Die weiße Hölle von Piz Palü, Amphitryon – Aus den Wolken kommt das Glück, Im weißen Rösse, Glückspilze, Eva, Pygmalion, Einer zuviel an Bord, Variétés, Der Schlafwagenkontrolleur, Punks kommt aus Amerika, Lochspitzel Asew, Die Werft zum grauen Hecht, Lady Windermeres Fächer, Königswalzer, Barcarole, Das Mädchen Johanna, Von einem , der auszog, das Gruseln zu lernen, Der junge Graf, Kirschen in Nachbars Garten, Leichte Kavallerie, Hundert Tgae, Der höhere Befehl, Schwarze Rosen, Der Klosterjäger, Der Kampf mit dem Drachen, Ein idealer Gatte, Eine Fahrt ins Blaue, Das Mädchen vom Moorhof, Wer wagt – gewinnt, Tag der Freiheit – unsere Wehrmacht, Ein falscher Fuffziger, Warum lügt Fräulein Käthe?, Ich liebe alle Frauen, Familie Schimek, Ehestreik, Die Heilige und ihr Narr, Der grüne Domino, Die große und die kleine Welt, Großreinemachen, Oberwachtmeister Schwenke, Wunder des Fliegens, Pat und Patachon als Mädchenräuber, Der alte und der junge König, Mazurka, Stützen der Gesellschaft, April, April, Hundertjahrfeier der deutschen Reichsbahn, Alles hört auf mein Kommando, Frischer Wind aus Kanada, Winternachtstraum, Das Einmaleins der Liebe, Knock out, Papageno, Pole Poppenspäler, Krach im Hinterhaus, Lärm um Weidemann

1936

 7.3.1936 Einmarsch deutscher Truppen in die entmilitarisierte Rheinlandzone; Deutschland kündigt den Vertrag von Locarno  17.6.1936 Ernennung von Himmler zum Chef der Polizei  11.7.1936 Beginn des Spanischen Bürgerkriegs (bis 28.3.1939); Deutschland unterstützt Franco  1.-16.8.1936 Olympische Spiele, in Berlin finden die XI. Olympischen Sommerspiele statt, der farbige Amerikaner Jesse Owens gewinnt vier Goldmedaillen, Leni Riefenstahl filmt.  4.8.1936 Erster Farbspielfilm, Uraufführung des ersten deutschen (kurzen) Farbspielfilms „Das Schönheitsfleckchen“, gedreht nach dem Linsenrasterverfahren von Berthon-Siemens, das System erweist sich als zu teuer und wird aufgegeben.  9.9.1936 Verkündung des Vierjahresplans  1.11.1936 Mussolini verkündet Achse Rom-Berlin  26.11.1936 Abschaffung der Filmkritik, Goebbels in einem Erlass: „Da auch das Jahr 1936 keine befriedigende Besserung der Kunstkritik gebracht hat, untersage ich mit dem heutigen Tage endgültig die Weiterführung der Kunstkritik in der bisherigen Form.“ Damit wird auch der Filmkritik jede individuelle Wertung untersagt, an die Stelle der Kritik tritt die „Filmbetrachtung“.  1.12.1936 Hitlerjugend wird Staatsjugend  ersetzen einer freien Kunstkritik durch sog. „Kunstbetrachtungen“ durch Goebbels’ Verordnung  Gründung der Ufa-Film GmbH (Ufi) mit einem Startkapital von 65 Mio. RM. 138 Einzelfirmen werden der Ufi einverleibt  Filme: Ein seltsamer Gast, Truxa, Das Veilchen vom Potsdamer Platz, Der Jäger von Fall, Unter heißem Himmel, Männer vor der Ehe, Die Stadt der sieben Türme, Flitterwochen, Das grosse Eis, Weiße Sklaven, Das Schloß in Flandern, Wenn wir alle Engel wären, Der schüchterne Casanova, Donogoo Tonka – Die geheimnisvolle Stadt, Ein Hochzeitstraum, Der Raub der Sabinerinnen, Der Dschungel ruft, Beim Rechtsanwalt, Musik zu Zweien, Das verhängnisvolle Geigensolo, Die Erbschaft, unsterbliche Melodien, Drei tolle Tage, Kater Lampe, Dahinten in der Heide, Karl Valentin/ Liesl Karlstadt 3, Heißes Blut, Die Unbekannte, Ein Hochzeitstraum, Stadt Anatol, Geheimagentin Helene, Mädchenjahre einer Königin, Schlußakkord, Der alte Fritz, Donner, Blitz und Sonnenschein, Der Weg nach Shanghai, Mädchenräuber, Ewiger Wald, Mord im Savoy, Die Stunde der Versuchung, Straßenmusik, Das Mädchen Irene, Karl Valentin und liesl Karlstadt – Die beliebtesten Kurzfilme, Der Klosterjäger, Wo die Lerche singt, Der Bettelstudent, Fährmann Maria, Hans im Glück, Annemarie. Die Geschichte einer jungen Liebe, Die Nacht mit dem Kaiser, Arzt aus Leidenschaft, Glückskinder, Schabernack, Schatten der Vergangenheit, Der Favorit der Kaiserin, Wenn der Hahn kräht, Weiberregiment, Waldwinter, Es geht um mein Leben, Standschütze Bruggler, Durch die Wüste, Du bist mein Glück, Port Arthur, Drei Mäderl um Schubert, Diener lassen bitten, Ave Maria, Verräter, Geheimnis alten Hauses, Das Gäßchen zum Paradies, Krach im Hinterhaus, Pat und Patachon als blinde Passagiere, Traumulus, Der Kaiser von Kalifornien, Das Hofkonzert, Allotria, Intermezzo, Eine Frau ohne Bedeutung, Fiakerlied, Susanne im Bade, Ein seltsamer Gast, Beim Nervenarzt, Die karierte Weste

1937

 26.1.1937 Beamtengesetz (Beamte mit jüdischem Ehepartner werden entlassen)  5./6.3.1937 Jahrestagung der Reichsfilmkammer. Die Jahrestagung der Reichsfilmkammer als „große berufsständische Kundgebung“ dient zur „fachlichen Aussprache, zur künstlerischen Willensbestärkung und zum Gemeinschaftsbekenntnis“. Goebbels sagt: „Es geht nicht mehr darum, nur die Methode des Filmschaffens zu ändern, sondern Schäden abzustellen, die als logische und unvermeidliche Folgen falscher Organisation auftraten“. Es beginnt die Verstaatlichung des deutschen Films.  6.3.1937 Defizit. In einem Fachausschuss der Reichsfilmkammer berichtet Ufa-Chef Ludwig Klitzsch, dass sich die Herstellungskosten eines Spielfilms im Laufe der letzten fünf Jahre verdoppelt haben. In Anbetracht des seit 1933 stark geschrumpften Auslandsmarktes liegt das jährliche Defizit der deutschen Filmwirtschaft zwischen 12 und 15 Millionen Mark.  19.3.1937 Verstaatlichung der Ufa. Das Deutsche Reich übernimmt – verdeckt über die Cautio-Treuhandgesellschaft – 72,6 Prozent des Aktienkapitals der Ufa. Die Verstaatlichung der Filmwirtschaft tritt in eine entscheidende Phase.  April 1937. Bavaria-Krise. Die Münchner Bavaria AG muss ihre Zahlungen einstellen. Eine Sanierung durch Reichsbeteiligung wird von Berlin zunächst bewusst verhindert.  24.6.1937 Weisung für Kriegsvorbereitung der Wehrmacht  26.6.1937 Terra-Filmkunst. Cautio und Ufa gründen die Produktionsgesellschaft „Terra-Filmkunst GmbH“ nach Übernahme der Verleihfirmen Terra und Tobis-Rota.  16.7.1937 Inbetriebnahme des KZ Buchenwald bei Weimar  19.7.1937 Eröffnung der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München  Herbst 1937: Beginn der systematischen Arisierung jüdischer Vermögen  1.11.1937. Tobis-Filmkunst. Gründung der „Tobis-Filmkunst GmbH“. Alleinige Gesellschafterin ist de Cautio-Treuhand, die alle zum Tobis-Konzern gehörenden Gesellschaften übernommen hat.  7.12.1937 Zahlen zur Emigration: Seit 1933 sind 120.000 Juden aus Deutschland emigriert  Zwischen 1397 und 1941 bemächtigt sich die NS-Regierung der gesamten Filmindustrie  Hugenberg verkauft seine Ufa Aktien an die Cautio-Treuhand-Gesellschaft, die die Produktionsstätten nach und nach an die Reichsregierung weiterverkauft  Filme: Der zerbrochene Krieg, Der Mann, der Sherlock Holmes war, Sänger ihrer Hoheit, Heinz Rühmann Edition 2 – Seine besten Filme, Eine fresse zum Verlieben, Manege, Man spricht über Jacqueline, Mädchen für alles, Unternehmen Michael, Der Etappenhase, Die gläserne Kugel, Der Katzensteg, Ein Mädel vom Ballett, Land der Liebe, Und du mein Schatz fährst mit, Die Erbschleicher, Wenn Frauen schweigen, Serenade, Wie der Hase läuft, Spiel auf der Tenne, Mutterlied, Meine Freundin Barbara, Die Fledermaus, Das Schweigen im Walde, Der Hund von Baskerville, Condottieri, Der Unwiderstehliche, Fern vom Land der Ahnen, Mein Sohn, der Herr Minister, Karussell, Frauenliebe – Frauenleid, Sein bester Freund, Toggers, Versprich mir nichts, Eine Fresse zum Verlieben, Der Antennendraht, Der Mustergatte, Die Tochter des Samurai, Unternehmen Michael, Gleisdreieck, Die Kronzeugin, Ein Volksfeind, Krach und Glück um Künnemann, Gefährliches Spiel, Die Stimme des Herzens, Erkapade, Ball im Metropol, La Habanera, Zu neuen Ufern, Austernlilli, Der Berg ruft, Kapriolen, Gasparone, Urlaub auf Ehrenwort, Der Biberpelz, Das schöne Fräulein Schragg, Der Schimmelkrieg in der Holledan, Fanny Elßler, Das indische Grabmal, Die Warschauer Zitadelle, Ein Volksfeind, Das Einmaleins der Liebe, Patrioten, Die göttliche Jette, Gordian, der Tyrann, Gewitter im Mai, Gewitterflug zu Claudia, Die gelbe Flagge, Gauner im Frack, Die Kreutzersonate, Die ganz großen Torheiten, Gabriele eins, zwei, drei, Die sieben Raben, Menschen ohne Vaterland, Vom Allgäu nach Oberammergau, Sieben Ohrfeigen, Daphne und der Diplomat, Madame Bovarg, Streit um den Knaben Jo, Herrscher, Zu neuen Ufern, Fridericus, Serenade

1938  11.2.1938 Bavaria-Filmkunst. Gründung der „Bavaria Filmkunst GmbH“, als deren Gesellschafter die Cautio-Treuhand und die Allgemeine Filmtreuhand GmbH auftreten. Die Bavaria erwirbt Grundstücke, Atelieranlagen und Kopierwerk der zusammengebrochenen Bavaria AG  4./.5.3.1938 Jahrestagung der Reichsfilmkammer. In seiner Grundsatzrede auf der Jahrestagung der Reichsfilmkammer fordert Goebbels von den Filmschaffenden eine größere „Lebensnähe“ der Filmstoffe.  5.3.1938 Deutsche Film-Akademie. Durch eine Weisung von Hitler wird die „Deutsche Film-Akademie mit dem Arbeitsinstitut für Kulturfilmschaffen“ gegründet. Die Akademie dient der praktischen Ausbildung von Nachwuchs. Der Unterricht beginnt am 1. Oktober. Wolfgang Liebeneiner leitet die Filmkünstlerische Fakultät.  12.3.1938 Wehrmacht marschiert in Österreich ein  13.3.1938 Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich  20.4.1938 Olympia-Premiere. Festvorführung von Leni Riefenstahls „Olympia“ im Ufa-Palast am Zoo in Gegenwart von Hitler.  20.5.1938 Tschechische Mobilmachung  30.5.1938 Geheimbefehl Hitlers: Zerschlagung der Tschechoslowakei  17.8.1938 Einführung von Zwangsvornamen für Juden  12.9.1938 „Judenkontribution“: Verbot des Besuchs von Konzerten und Theater für Juden  September 1938: Sudenten-Krise  20.9.1938 Münchner Abkommen über das Sudentenland  9.11.1938 „Reichskristallnacht“: Antijüdische Pogrome im Deutschen Reich; danach erneute Emigrationswelle von Juden aus Deutschland  10.11.1938 Hitler auf Pressekonferenz: Volk auf Krieg eingestimmt  12.11.1938 „Zwangsarisierung“ der letzten Betriebe von jüdischen Besitzern; Auferlegung einer jüdischen „Sühneleistung“ von einer Milliarde Mark  16.12.1938 Wien-Film. Mit der Gründung der „Wien-Film GmbH“, deren Gesellschaftskapital von der Cautio-Treuhand in Berlin gehalten wird, übernimmt auch in Österreich eine reichseigene Firma die Produktion.  Goebbels zieht „Filmmotive vor, die aus dem Leben gegriffen sind“  Beteiligung Deutschlands an der Biennale in Venedig mit Olympia (1. & 2. Teil), Heimat, Der Mustergatte, Urlaub auf Ehrenwort, Fahrendes Volk und Die Jugend  Eröffnung der Deutschen Filmakademie in Potsdam Babelsberg mit drei Fakultäten: Filmkunst, Filmtechnik und Filmwirtschaft. Wolfgang Liebeneiner wird Leiter der filmkünstlerischen Fakultät.  Filme: Olympia 1. Teil: Fest der Völker, Olympia 2. Teil: Fest der Schönheit, Kleines Bezirksgericht, Die Brücke ins Leben, , Nordlicht, Eine Nacht im Mai, Fahrendes Volk, Einmal werd´ich Dir gefallen, Dreizehn Stühle, Nanu, Sie kennen Korff noch nicht?, Der Tiger von Eschnapur, Zwei Frauen, Was tun, Sybille?, Kampf um den Himalaya, Das Leben kann so schön sein, Verliebtes Abenteuer, Preußische Liebesgeschichte, Ab Mitternacht, Por le Merite, Das Mädchen von gestern Nacht, Menschen, Tiere, Sensationen, Scheidungsreise, Rätsel um Beate, Geheimzeichen LB 17, Du und ich, Capriccio, Der Maulkorb, Schwarzfahrt ins Glück, Die Zarah Leander Box, Fortsetzung folgt, Frauen für Golden Hill, Die Frau am Scheidewege, Ziel in den Wolken, Fünf Millionen suchen einen Erben, Die fromme Lüge, Liebesbriefe aus dem Engadin, Die besten Kriminalkomödien mit Heinz Rühmann, Schatten über St. Pauli, Stärker als die Liebe, Erich Engels: Mordsache Holm/ Sherlock Holmes – Die graue Dame, Lauter Lügen, Skandal um den Hahn, , Altes Herz geht auf die Reise, Kautschuk, Tanz auf dem Vulkan, Spiel im Sommerwind, Ein Mädchen geht an Land, Die kleine und die große Liebe, Narren im Schnee, Es leuchten die Sterne, Verwehte Spuren, Schütt´die Sorgen in ein Gläschen Wein, Der Fall Deruga, Verklungene Melodie, Safari, Heiraten – aber wen?, Rätsel der Urwaldhölle, Der Edelweißkönig, Dreizehn Mann und eine Kanone, Der Hampelmann, Die Pfingstorgel, Großalarm, Der Tag nach der Scheidung, Diskretion – Ehrensache, Das Glück auf dem Lande, Jugend, Nanon, Heiratsschwindler, Die vier Gesellen, Napoleon ist an allem Schuld, Der Blaufuchs, Heimat, Dresden – wie es einmal war, Der Maulkorb, Narren im Schnee, Ich liebe Dich, Roman eines Spielers, Dreiklang, Andalusische Nächte, Das Mädchen mit dem guten Ruf, Grossalarm, Die Umwege des schönen Karl, Es leichten die Sterne, Das Geheimnis um Betty Bonn, Anna Favetti, Ihr Leibhusar, Urlaub auf Ehrenwort, Zwischen den Eltern, Der Berg ruft, Mit versiegelter Order

1939  30.1.1939 Vor dem Großdeutschen Reichstag „prophezeit“ Hitler die „Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ während eines künftigen „Weltkrieges“  10.-12.3.1939 Jahrestagung der Reichsfilmkammer. Goebbels verkündet auf der Jahrestagung der Reichsfilmkammer: „Der Film muß gerade auf Grund seiner unerhört umfassenden Reichweite Volkskunst im besten Sinne des Wortes sein. Volkskunst aber hat die Freuden und Leiden, die das Volk bewegen, künstlerisch zur Darstellung zu bringen. Der Film darf also nicht vor der Härte des Tages ausweichen und sich in einem Traumland verlieren, das nur in den Gehirnen wirklichkeitsfremder Regisseure und Manuskriptschreiber, sonst aber nirgendwo auf der Welt liegt.“  15.3.1939 Wehrmacht besetzt Tschechoslowakei  20.3.1939 Abtretung des Memelgebietes von Litauen ans Reich  3.4.1939 Führerweisung: Angriffskrieg gegen Polen  27.6.1939 Reichsfilmkammer. Die Reichsfilmkammer legt ihre neuen Mitgliederzahlen vor. Insgesamt gehören ihr 6435 Filmschaffende an, darunter sind 1632 männliche und 1689 weibliche „Fachdarsteller“ (Schauspieler) und 168 männliche und ein weiblicher „Spielleiter“ (Regisseur).  30.6.1939 Neuer Präsident der Reichsfilmkammer. Der Produzent und Regisseur Carl Froelich wird neuer Präsident der Reichsfilmkammer.  8.8.1939 „Robert Koch“ in Venedig. In Anwesenheit von Goebbels beginnt in Venedig das Filmfestival „VII. Mostra Internationale del Cinema“. Der deutsche Beitrag „Robert Koch, der Bekämpfer des Todes“ erhält den Hauptpreis.  23.8.1939 Nichtangriffspakt Deutschland – UdSSR  1.9.1939 Deutscher Angriff auf Polen. Beginn des Zweiten Weltkriegs.  1.9.1939 Hitler-Befehl zum Start der Euthanasie-Aktion (Aktion T4), systematische Ermordung von Patienten mit körperlichen und psychischen Behinderungen  3.9.1939 Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs  7.9.1939 Wochenschau im Krieg. Die „Ufa-Tonwoche“ hat neuerdings die doppelte Länge der sonstigen Wochenschau. Die Kinos werden aufgefordert, künftig Sonderveranstaltungen mit Wochenschauen und Kulturfilmen zu machen.  17.9.1939 Einmarsch der sowjetischen Armee in Ostpolen  27.9.1939 Kapitulation von Warschau; 28.9.1939: Deutsch-russischer Grenzvertrag  September/Oktober 1939 Morde der Einsatztruppen in Polen (ca. 16.000 bis 20.000 Polen); Massenvertreibungen  12.10.1939 Erste Judendeportation aus Österreich und Tschechoslowakei  25.10.1939 Bildung des „Generalgouvernements“  19.12.1939 UA von „Mutterliebe“, R: Gustav Ucicky, Prädikat: staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll; Melodram über eine alleinstehende Mutter und ihren Einsatz für ihre vier Kinder. 19 Millionen Zuschauer  Beteiligung Deutschlands an der Biennale in Venedig u.a. mit Robert Koch, Es war eine rauschende Ballnacht  Filme: Die kluge Schwiegermutter, Der Stammbaum des Dr. Pistorius, Hotel Sacher, Der Marsch zum Führer, Kennwort Machin, Drei Väter um Anna, Wir fahren nach Amerika, Zwischen Strom und Steppe, Jede Frau hat ein süßes Geheimnis, Mann für Mann, Wer küßt Madeleine?, Im Namen des Volkes, Ich verweigere die Aussage, Ich bin Sebastian Ott, Heimatland, Drunter und drüber, Dschungel-Geheimnisse, Der wunderschöne Tage, Der Polizeifunk meldet, Grenzfeuer, Der Gouverneur, Die goldene Maske, Dein Leben gehört mir, Meine Tante, deine Tante, Die unheimlichen Wünsche, Drei Unteroffiziere, Hochzeit mit Hindernissen, Im Kampf gegen den Weltfeind: Deutsche Freiwillige in Spanien, Rheinische Brautfahrt, Morgen werde ich verhaftet, Maria Ilona, Frau im Strom, Zwölf Minuten nach zwölf, Fräulein, Eine Frau wie Du, Männer müssen so sein, Silvesternacht am Alexanderplatz, Wir tanzen um die Welt, Befreite Hände, Sensationsprozeß Carilla, D III 88, Kongo-Express, Hallo Janine!, Der Westwall, Die barmherzige Lüge, Das unsterbliche Herz, Aufruhr in Damaskus, Robert Kocher, der Bekämpfer des Todes, Es war eine rauschende Ballnacht, Robert und Bertram, Eine kleine Nachtmusik, Hurra, ich bin Papa!, Schneider Wibbel, Salonwagen E 417, Fasching, Die ewige Quelle, Waldrausch, Der Vorhang fällt, Ein Mann auf Abwegen, Der Vierte kommt nicht, Die verzauberte Prinzessin, Ihr erstes Erlebnis, Verwandte sind auch Menschen, Verdacht auf Ursula, Ich bin gleich wieder da, Ehe in Dosen, Premiere der Butterfly, Der grüne Kaiser, Paradies der Junggesellen, Parkstraße 13, Opernball, Das Glück wohnt nebenan, Pedro soll hängen, Ein ganzer Kerl, Eine Frau für drei, Die Bayerischen Alpen von Garmisch zum Königssee/ Der Bayerische Wald, Der Florentiner Hut, Frau am Steuer, Die Reise nach Tilsit, Wasser für Canitoga, Die Geliebte, Das Lied der Wüste, Kitty und die Weltkonferenz, Der Schritt vom Wege, Bel Ami, In letzter Minute, Das Ekel, Speil im Sommerwind, Eine Frau wie Du, Fräulein, Irrtum des Herzens, Frau im Strom, Johannisfeuer, Gold in New Frisco, Opernball, Ziel in den Wolken, Sensationsprozess Casilla, Schneewittchen und die sieben Zwerge, Renate im Quartett, Alarm auf Station III, Ich bin gleich wieder da, Drei wunderschöne Tage, Rheinische Brautfahrt, Waldrausch, Mutterliebe, Unsterblicher Walzer, Der vierte kommt nicht, Morgen werde ich verhaftet, Es war eine rauschende Ballnacht, Paradies der Junggesellen, D III 88 2, Robert Koch 3, Zwischen Strom und Steppe

1940  29.3.1940 Goebbels verteidigt das Lustspiel. Auf einer Arbeitstagung der Reichsfilmkammer spricht Goebbels über die besonderen Aufgaben des Films als „wertvolles Instrument der Volksführung im Kriege“. Er betont die Wichtigkeit von heiteren und musikalischen Stoffen. Auch das Lustspiel könne eine tiefere Bedeutung haben, während mancher sogenannte „ernsthafte“ Film mit „abwegiger Problemstellung und unnatürlichen Dialogen völlig bedeutungslos wirken“ könne.  9.4.1940 Deutscher Angriff auf Dänemark und Norwegen (Kapitulation: 10.6.1940)  27.4.1940 Errichtung des KZ Auschwitz  30.4.1940 Erstes Judenghetto in Lodz  10.5.1940 „Westfeldzug“. Deutscher Angriff auf Frankreich, Belgien, Niederlande (Kapitulation der Niederlande: 15.5.1940; Kapitulation Belgiens: 28.5.1940)  Juni 1940. Zentralisierung des Kulturfilms. Auf Anordnung des Propagandaministeriums wird die „Deutsche Kulturfilm-Zentrale“ gegründet. Sie soll die Produktion und den Vertrieb des Kulturfilms planen und lenken. Sie wird finanziert aus einem Sonderfond der Kulturfilmabgabe.  20.6.1940 Wochenschaukino. In Berlin wird das erste Wochenschaukino eröffnet, das von morgens bis abends ausschließlich Wochenschauen zeigt. Auch in anderen Städten entstehen solche Kinos. Die Kriegswochenschau dauert inzwischen bis zu 50 Minuten.  22.6.1940 Deutsch-französischer Waffenstillstand  10.7.1940 Beginn des Luftkriegs gegen England (Battle of Britain)  13.7.1940 Große Stoffe. Anlässlich der Pressevorführung von „Die Rothschilds“ stellt Dr. Fritz Hippler, Abteilungsleiter Film im Propagandaministerium, fest „daß der deutsche Spielfilm nach Ausbruch des Krieges einer gewissen Anlaufzeit bedurfte, um sich auf die neuen Notwendigkeiten einzustellen und dem Geist der Zeit in vollem Umfange Rechnung zu trage.“ Er kündigt „große politische und historische Stoffe“ an: „Schiller“, „Jud Süss“, „Bismarck“, „Feinde“, „Kampfgeschwader Lützow“, „Wunschkonzert“. Diese Filme würden „das Gepräge unserer kämpferischen Gegenwart haben“.  5.9.1940 Uraufführung von „Jud Süss“. Bei der „deutsch-italienischen Filmkunst- Woche“ in Venedig wird „Jud Süss“ aufgeführt. Am 24. September findet die Berliner Premiere statt.  27.9.1940 Dreimächtepakt Deutschland – Italien – Japan  20.10.1940 Deportation von Juden aus Baden, Saarland, Elsaß-Lothringen  15.11.1940 Schließung des Warschauer Ghettos  21.11.1940 Deutsche Wochenschau. Seit Kriegsbeginn spielt die Wochenschau im Kino eine immer größer werdende Rolle. Statt vier Wochenschauen („Ufa- Tonwoche“, „Deulig-Tonwoche“, „Tobis-Woche“, „Fox tönende Wochenschau“) gibt es jetzt nur noch eine Wochenschau, die „Deutsche Wochenschau“. Sie zeigt vor allem Frontberichte der Propagandakompanien. Ab November 1940 wird sie nicht mehr von der Ufa, sondern von der neu gegründeten „Deutschen Wochenschau GmbH“ produziert. Sie ist der persönlichen Kontrolle von Goebbels unterstellt.  28.11.1940 Antisemitische Hetze. Festaufführung des antisemitischen Propagandafilms „Der ewige Jude“ von Fritz Hippler.  18.12.1940 Führerweisung Nr. 21 „Unternehmen Barbarossa“ (Angriff auf Sowjetunion) unterzeichnet  Die Wochenschauen Ufa, Fox, Tobis und Deulig werden zur Deutschen Wochenschau zusammengefasst und unter Aufsicht von Goebbels gestellt  Der erste deutsche Farbspielfilm in Agfacolor wird gedreht: Frauen sind doch bessere Diplomaten (mit Marika Rökk, Regie: Georg Jakoby)  Filme: Jud Süß, Wunschkonzert, Stern von Rio, Sieben Jahre Pech, Ein Leben lang, Unser Fräulein Doktor, Ein Robinson, Polterabend, Der Feuerteufel, Herz – modern möbliert, Traummusik, Mädchen im Vorzimmer, Was wird hier gespielt?, Die lustigen Vagabunden, Liebesschule, Die keusche Geliebte, Der Sündenbock, Die drei Codonas, Sommer, Sonne, Erika, Mein Mann darf es nicht wissen, – grösste Abenteuerfilme, Bismarck, Kleider machen Leute, Feuertaufe, Der Kleinstadtpoet, Kriminalkommissar Eyck, Wie konntest Du, Veronika!, Der dunkle Punat, Der Herr im Haus, Feinde, Krambambuli. Die Geschichte eines Hundes, Rosen in Tirol, Die Rothschilds. Aktien auf Waterloo, Friedrich Schiller – Triumph eines Genies, Trenck, der Pandeur, Lauter Liebe, Weltrekord im Seitensprung, Weißer Flieder, Was will Brigitte?, Im Schatten des Berges, Ihr Privatsekretär, Golowin geht durch die Stadt, Die letzte Runde, Meine Tochter lebt in Wien, Das Fräulein von Barnheim, Das sündige Dorf, Frau nach Maß, Alles Schwindel, Die gute Sieben, Tip auf Amalia, Land um den Main/ Verträumte Winkel am Neckar und Main, Die Geierwally, Das Fräulein von Barnhelm, Wiener G´schichten, Kork Terry, Das Herz der Königin, Für die Katz´, Fahrt ins Leben, , Eine kleine Nachtmusik, Wenn Männer verreisen, Kleider machen Leute, Der Weg zu Isabel, Nanette, Aus erster Ehe, Ein Mann auf Abwegen, Rosen in Tirol, Deutsche Panzer, Der liebe Augustin

1941  11.2.1941 Deutsche Truppen in Afrika  2.3.1941 Einmarsch deutscher Truppen in Bulgarien  14./15. März 1941 Tagung der Reichsfilmkammer Die erste Tagung der Reichsfilmkammer seit 1939 steht ganz unter dem Eindruck des Krieges. Sie soll den Filmschaffenden Orientierung geben. Goebbels referiert über den „Krieg als großer Erzieher“ und fordert, „die ‚Literatur’ aus den Filmen zu verbannen und zu elementaren Konfliktstellungen zu kommen, die mit den natürlichen Sinnen, den Augen und Ohren, ohne komplizierte Denkprozesse aufgenommen, das heißt unmittelbar erlebt werden können.“ Laut der Fachzeitung „Film-Kurier“ stellt Goebbels fest, „während des jetzigen heroischen Zeitgeschehens sei der Durchstoß zum nationalen Großfilm gelungen, der sich überall in deutschen Landen stärksten Widerhalls erfreue“.  4. April 1941 Film der Nation. Politisch besonders wichtige Filme erhalten künftig als höchste Auszeichnung das Prädikat „Film der Nation“. Bis Kriegsende sind das: „Ohm Krüger“, „Heimkehr“, „Der große König“, „Die Entlassung“ und „Kolberg“.  6.4.1941 Deutscher Angriff auf Griechenland (Kapitulation 21.4.) und Jugoslawien (Kapitulation 17.4.1941)  10.5.1941 Heß fliegt nach England  6.6.1941 Kommissar-Befehl  22. Juni 1941 Deutscher Angriff auf die Sowjetunion. Beginn von Massenmorden der SS-Einsatztruppen in der UdSSR  31.7.1941 „Endlösung“ der Judenfrage konzipiert  2. September 1941. Berlin Film GmbH. Im Juni hatte die Reichsfilmkammer verfügt, daß alle privaten Filmhersteller eine Neuzulassung beantragen müssten. Aufgrund der erschwerten Bedingungen wird kein privater Produzent wieder zugelassen. Die einzigen Ausnahmen sind Willi Forst, Carl Froelich und Leni Riefenstahl. Für die anderen Firmen wird die „Berlin Film GmbH“ als Auffanggesellschaft gegründet.  19.9.1941 Juden ab 6 Jahren im Deutschen Reich müssen Judenstern tragen  29./30.9.1941 Kiewer Judenmassaker (Babi Jar; Erschießung von 37.711 Menschen)  2.10.1941 Offensive gegen Moskau  3.10.1941 Zwangsarbeit für Juden im Reich  16.10.-4.11.1941 und 8.11.1941-25.1.1942 Judendeportation im Reich  November 1941, Einrichtung des Vernichtungslagers Kulmhof (Chelmo) im besetzten Polen; Beginn der Massenmorde am 8.12.1941  14. November 1941 Deutsche Filmtheater GmbH. Durch neue Anordnungen, die 1942 in Kraft treten, bringt sich das Deutsche Reich in den Besitz von Filmtheatern. Es dürfen neuerdings keine juristischen Personen als Betreiber fungieren, und Privatpersonen dürfen nicht mehr als vier Theater haben. Die „Deutsche Filmtheater GmbH“ übernimmt die Ufa-Kinokette und die durch die Anordnung frei werdenden Kinos.  21. November 1941 Prag-Film AG. Nach Bildung des Reichsprotektorats Böhmen und Mähren hatte der Reichsbeauftragte für das Filmwesen, Max Winkler, durch Besitzverschiebungen die Mehrheitsanteile der „AB-Film“ in deutschen Besitz gebracht. Mit der Gründung der „Prag-Film AG“ werden die Ateliergeschäfte in den Bereich der Produktion deutscher und tschechischer Film ausgeweitet.  7.12.1941 Japan greift Pearl Harbor an  8.12.1941 Amerikanische Kriegserklärung an Japan  11.12.1941 Die Achsenmächte Deutschland und Italien erklären den USA den Krieg  Goebbels tadelt in einer Rede die Filmleute „die mit Auszeichnungen und Ehren und allen möglichen Erleichterungen bedacht werden ... und sie mit Charakterlos, Undank und versteckter Obstruktion beantworten.“ (zit. nach Veit Harlan)  Der Schauspieler Joachim Gottschalk begeht Selbstmord, nachdem er von Goebbels wegen seiner Ehe mit einer jüdischen Frau mit Berufsverbot belegt worden war. Goebbels gibt die Anweisung, bei der Beerdigung Anwesende zu fotografieren  Verbot des Farbfilms Frauen sind doch bessere Diplomaten durch Goebbels mit dem Hinweis, die Farben seien „abscheulich unnatürlich und eine Schande“. Er lobt stattdessen Gone with the Wind/ Vom Winde verweht  Filme: Quax der Bruchpilot, Stukas, Jenny und der Herr im Frack, Immer nur Du, Auf Wiedersehn, Franziska!, Mein Leben für Irland, Menschen im Sturm, Der Weg ins Freie, Kameraden, Blutsbrüderschaft, Mecki und seine Abenteuer, Kopf hoch, Johannes!, Das andere Ich, Geheimakte W.B.1, Illusion, Wir bitten zum Tanz, Am Abend auf der Heide, Himmelstürmer. Geburt und Geschichte des Fliegens. Der laufende Berg, Ehe man Ehemann wird, Heimaterde, Oh diese Männer, Deutsche Kriegswochenschau 6, Zwielicht, U-Boote westwärts!, Das himmelblaue Abendkleid, Das tapfere Schneiderlein, Der große König, Kampfgeschwader Lützow, Leichte Muse, Reitet für Deutschland, Ins Grab kann man nichts mitnehmen, Kleines Mädchen – große Sorgen, Kadetten, Friedemann Bach, Hauptsache glücklich, Das Mädchen von Fario, Heimkehr, Frau Luna, Alarmstufe V, Tanz mit dem Kaiser, Frauen sind doch bessere Diplomaten, Die Schwedische Nachtigall, Der scheinheilige Florian, Annelie, Was geschah in dieser Nacht?, Dreimal Hochzeit, Der Gasmann, Ritt zwischen den Fronten, Karl Valentin/ Liesl Karlstadt 2, Carl Peters, Komödianten, Ohm Krüger, Auf Wiedersehen, Franziska, Ich klage an, Venus vor Gericht, Leichte Muse, Jenny und der Herr im Frack, In der Apotheke, Jakko, Krach im Vorderhaus, Wetterleuchten um Barbara, Der Meineidbauer , Tiefland 1, Geierwally 2, Kampfgeschwader Lützow 2, Mein Leben für Irland, Ohm Krüger 1, Reitet für Deutschland

1942

 2. Januar 1942 Deutsche Filmvertriebs GmbH. Goebbels und Max Winkler, der „Reichsbeauftragte der Filmwirtschaft“, treiben die Konzentration des deutschen Films weiter voran. Sie lösen Ende 1941 die Verleihbereiche der Firmen Bavaria, Terra, Tobis und Ufa auf und gründen die „Deutsche Filmvertriebs GmbH“ (DFV) als Monopolunternehmen. Kleinere private Verleiher können künftig nur noch Reprisen und ausländische Filme anbieten. Die DFV soll auf eigene Gewinne verzichten und die Wirtschaftlichkeit der Produktionen stärken. Sie nimmt am 1. Juni 1941 ihre Arbeit auf.  10. Januar 1942 Ufa-Film GmbH In der „Ufa-Film GmbH“ werden die sechs großen Produktionsfirmen (alte Ufa, Tobis, Terra, Bavaria, Wien-Film, Berlin-Film) zusammengeführt. Zur Unterscheidung von der alten Ufa bürgert sich das Kürzel „Ufi“ ein. Stammkapital: 65 Mio. Reichsmark. Alle Aktivitäten außerhalb der Produktion werden bei der „Universum-Film AG“ konzentriert.  11.1.1942 Intensivierung des U-Boot-Krieges  17. Januar 1942 Ufa-Filmkunst GmbH. Aus der alten Ufa wird die „Ufa-Filmkunst GmbH“. Sie ist – wie Tobis und Terra – praktisch nur noch eine unselbständige Produktionsfirma. Die Projekte der einzelnen Firmen werden staatlich koordiniert. Konkurrenz ist nicht erwünscht.  20.1.1942 Wannsee-Konferenz (Judendeportation und Ausrottung)  28. Februar 1942 Reichsfilmintendant Fritz Hippler. Goebbels richtet die Stelle eines Reichsfilmintendanten ein: „Ihm obliegt die allgemeine Produktionsplanung, die Ausrichtung der künstlerischen und geistigen Gesamthaltung der Produktion und die Überwachung des künstlerischen Personaleinsatzes sowie der Nachwuchserziehung.“ Erster Reichsfilmintendant wird Dr. Fritz Hippler, der Leiter der Abteilung Film im Propagandaministerium.  17.3.1943 Beginn der Massentötungen im Vernichtungslager Belzec im besetzen Polen  20.3.1942 Inbetriebnahme der Gaskammern im Vernichtungslager Auschwitz- Birkenau  27.3.1942 Beginn der Judendeportationen aus Frankreich  Ende April/Anfang Mai Beginn der Massenmorde in den Gaskammern des Vernichtungslagers Bobibor  26.5.1942 Attentat auf Heydrich  26.5.1942 Deutsche Offensive in Nordafrika  30.5.1942 Luftangriff auf Köln  10.6.1942 Massaker in Lidice  30.6.1942 Wehrmacht vor El Alamein  21.7.1942 Beginn der systematischen Deportation der Warschauer Juden nach Trblinka  12.8.1942 Konferenz von Moskau (Stalin, Churchill, Harriman)  19.8.1942 Deutscher Angriff auf Stalingrad  23.10.1942 Britische Offensive in El Alamein  7.11.1942 Alliierte Landung in Nordafrika  7.11.1942 Kriegswende im Pazifik durch Landung der USA auf Salomon-Inseln  19.11.1942 Sowjetische Offensive bei Stalingrad  17.12.1942 Die Alliierten veröffentlichen eine Erklärung gegen die "Deutsche Politik der Auslöschung der jüdischen Rasse". Darin heißt es: "Die alliierten Regierungen verurteilen diese Verbrechen aufs schärfste und bekräftigen ihre feste Entschlossenheit, dafür zu sorgen, dass die dafür Verantwortlichen der Vergeltung nicht entkommen werden."  Der Kriegsverlauf wird immer verlustreicher für die Deutschen  Es entstehen die ersten Durchhaltefilm. „In einer Zeit, in der der gesamten Nation so schwere Lasten und Sorgen aufgebürdet werden, ist auch die Unterhaltung staatspolitisch von besonderem Wert. Sie steht deshalb auch nicht am Rande des öffentlichen Geschehens und kann sich nicht den Aufgabenstellungen der politischen Führung entziehen.“ (zit. Goebbels, Ende 1941)  Filme: Die Entlassung, Wir machen Musik, Anuschka, Meine Freundin Josefine, GPU, Der große Schatten, Der Fall Rainer, Friedrich der Große, Die Nacht in Venedig, Die Erbin vom Rosenhof, Hab´mich lieb, Brüderlein fein, Meine Frau Teresa, Titanic, Rembrandt, Wen die Götter lieben, Fronttheater, Ein Zug fährt ab, Diesel, Aus eins mach´vier, Maske in Blau, Zwei in einer großen Stadt, Einmal der liebe Herrgott sein, Himmelkunde, Geheimnis Tibet. Ein Filmdokument der Deutschen Tibet-Expedition Ernst Schäfer, Dr. Crippen an Bord, Andreas Schlüter, Hochzeit am Bärenhof, Wiener Blut, Liebeskomödie, Weiße Wäsche, Vom Schicksal verweht, Violanta, Viel Lärm um Nixi, Der verkaufte Großvater, Die Sache mit Styx, Die heimliche Gräfin, Das große Spiel, Die große Nummer, Symphonie eines Lebens, Deutsche Kriegswochenschau 7, Die große Liebe, Der Ochsenkrieg, Hans Hass – Menschen unter Haien, Die goldene Stadt, Der große König, Hab mich lieb, Sein Sohn, Geliebte Welt, Der Hochtourist, Ein Windstoß, Zwischen Himmel und Erde, Kleine Residenz, Der Seniorchef, Schicksal, Grosse Liebe

1943  27.1.1943 Erster Tagesluftangriff der USA  29.1.1943 Befehl zur Deportation der Zigeuner  2. Februar 1943 Ende der Schlacht um Stalingrad. Kapitulation der eingeschlossenen deutschen Truppen.  18.2.1943 Goebbels-Rede zum „Totalen Krieg“  3. März 1943 25 Jahre Ufa. Feierlichkeiten und „Betriebsappell“ zum 25jährigen Bestehen der Ufa  April 1943 Liebeneiner Produktionschef der Ufa. Goebbels beruft den Regisseur Wolfgang Liebeneiner zum Produktionschef der Ufa. Er soll die Produktionseffektivität stärken.  13.4.1943 Entdeckung der Massengräber in Katyn  19.4.1943 Beginn des Aufstands im Warschauer Ghetto  13.5.1943 Kapitulation der deutschen Afrika-Armee  19.5.1943 Berlin wird für „judenfrei“ erklärt  Mai 1943 Entlassung des Reichsfilmintendanten. Nach 15 Monaten Amtszeit entlässt Goebbels den Reichsfilmintendanten Fritz Hippler offenbar wegen interner Abstimmungsschwierigkeiten. Die Stelle bleibt vakant.  11.6.1943 Himmler befiehlt Liquidierung polnischer und sowjetischer Ghettos  10.7.1943 Alliierte Offensive in Sizilien  12.7.1943 Nationalkomitee Freies Deutschland in Moskau gegründet  25.7.1943 Sturz und Verhaftung Mussolinis  3.9.1943 Alliierte Landung in Italien  8.9.1943 Waffenstillstand in Italien verkündet  12.9.1943 Deutsche befreien Mussolini  1.10.1943 Die geplante Deportation der Juden aus Dänemark wird vom dänischen Widerstand weitgehend vereitelt  13.10.1943 Italien erklärt Deutschland den Krieg  18.11.1943 Beginn der britischen Luftoffensive auf Berlin  November 1943 Zensurfall „Besatzung Dora“. Karl Ritters bereits 1942 abgedrehter propagandistischer Fliegerfilm „Besatzung Dora“ wird verboten, weil die Schauplätze des Films (Russland, Afrika) aufgrund der Kriegsentwicklung nicht mehr als Operationsgebiete eines Films über eine Staffel von Fernaufklärern akzeptabel sind.  Veit Harlan erhält den Auftrag, den Durchhaltefilm Kolberg zu drehen, der das 8- fache eines herkömmlichen Qualitätsfilms kostet. Als Statisten dienen 187.000 Soldaten. 10.000 Uniformen werden angefertigt  , der Regisseur von Titanic, der wegen staatsfeindlicher Äußerungen inhaftiert ist, erhängt sich in seiner Zelle  Feier zum 25-jährigen Ufa-Jubliäum im Ufa-Palast am Zoo mit xxxxx tausend Gästen  Filme: Münchhausen, Romanze in Moll, Ein Mann mit Grundsätzen, Tonelli, Reise in die Vergangenheit, Der weiße Traum, Ich vertraue Dir meine Frau an, Lache Bajazzo, Fahrt ins Abenteuer, Ich hab´von Dir geträumt, Ein glücklicher Mensch, Ein Walzer mit Dir, Ich werde dich auf Händen tragen, Gefährlicher Frühling, Wildvogel, Späte Liebe, Karneval der Liebe, Um 9 kommt Harald, Nacht ohne Abschied, Die lustigsten Heinz Rühmann Komödien, Kollege kommt gleich, Schwarz auf Weiß, Germanin, Johann, Fritze Bollmann wollte Angeln, …und die Musik spielt dazu, Ein schöner Tag, Herr Sanders lebt gefährlich, Liebespremiere, Das Ferienkind, Der kleine Grenzverkehr, Die frühen Heinz Rühmann Filme, Die beiden Schwestern, Johannes Heesters Collection, Liebesgeschichten, Immensee, Zirkus Renz, Das Bad auf der Tenne, Sophienlund, Kohlhiesls Tochter, Wenn die Sonne wieder scheint, Der ewige Klang, Der dunkle Tag, Du gehörst zu mir, Peterle, Großstadtmelodie, Die goldene Spinne, Gefährtin meines Sommers, Die Gattin, Es lebe die Liebe, Glück bei den Frauen, Deutsche Kriegswochenschau 8/9, Frauen sind keine Engel, Paracelsus, Damals, Altes Herz wird wieder jung, Akrobat schööön, Die schwache Stunde, Gefährlicher Frühling, Der verzauberte Tag

1944  4.3.1944 Sowjetische Offensive gegen Heeresgruppe Süd  18.3.1944 Deutsche Truppen besetzen Ungarn  März 1944 Neuer Reichsfilmintendant Hans Hinkel. Goebbels ernennt SS- Gruppenführer Hans Hinkel zum neuen Reichsfilmintendanten und Abteilungsleiter Film im Propagandaministerium. Hinkel ordnet harte Rationalisierungsmaßnahmen zur Einsparung von Material und Personal an.  April 1944 Beginn der Judendeportationen aus Griechenland und Ungarn  6.6.1944 Alliierte Invasion in der Normandie  10.6.1944 Massaker von Oradour  21. Juni 1944 Luftangriff auf Ufa-Verwaltung. Durch einen Luftangriff wird die Ufa- Zentrale in Berlin weitgehend zerstört. Mehrere Abteilungen müssen in Ausweichquartiere umziehen.  6. Juli 1944 Zensurfall „Der verzauberte Tag“. „Der verzauberte Tag“ von Nachwuchsregisseur Peter Pewas stößt im Propagandaministerium sowie bei einer Testvorführung auf Missfallen. Das langwierige Änderungsverfahren wirkt sich wie ein Verbot aus.  3.7.1944 Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Osten  20.7.1944 Attentat auf Hitler  1.8.1944 Beginn des Warschauer Aufstandes  10. August 1944 Zensurfall „Am Ende der Welt“. Die Wien-Film-Produktion „Am Rande der Welt“ von Gustav Ucicky wird aus ungeklärten Gründen verboten.  19.8.1944 Beginn des Pariser Aufstandes; am 25.8.1944 Befreiung der Stadt  25.8.1944 Rumänien erklärt Deutschland den Krieg, am 8.9.1944 folgt Bulgarien  1. September 1944 Theaterschließungen. In Deutschland werden sämtliche Theater, Opern, Varietés und Kabaretts geschlossen. Für „Entspannung“ sollen nur noch Film und Rundfunk sorgen. Einige große Theater werden zu Kinos umgebaut. Die Zahl der bespielbaren Kinos hat sich in den großen Städten durch Kriegseinwirkungen stark vermindert.  11.9.1944 US-Truppen an der deutschen Grenze  25.9.1944 Volkssturm  26.11.1944 Himmler befiehlt Zerstörung der KZ-Krematorien  16.12.1944 Ardennenoffensive deutscher Truppen  November/Dezember 1944 Zensurfall „Große Freiheit Nr. 7“. Fertigstellung und Freigabe von „Große Freiheit Nr. 7“ von Helmut Käutner verzögern sich stark. Goebbels ordnet Schnitte an, um den pessimistischen Grundton des Films aufzuhellen. Die Premiere findet schließlich am 15.12.1944 in Prag statt. In Deutschland hat der Film erst nach Kriegsende eine Premiere.  Hinkel erklärt Veit Harlan, Hitler habe die Anordnung gegeben „die Helden des deutschen Films, sollten nicht nur dauernd für hohe Gagen im Film sterben, sondern auch einmal richtig an die Front.“  Filme: Große Freiheit Nr. 7, Die Feuerzangenbowle, Der kleine Muck, Jan und die Schwindlerin, Das Lied der Nachtigall, Das Herz muss schweigen, Meine Herren Söhne, Johannes Hesters Edition, Spiel mit der Liebe, Der Majoratsherr, Der Verteidiger hat das Wort, Der gebieterische Ruf, Augen der Liebe, Der große Preis, Ein fröhliches Haus, Seinerzeit zu meiner Zeit, Sommernächte, Nora, das Konzert, Liebesbriefe, Die Zaubergeige, Das Konzert, Komm´zu mir zurück!, Die Frau meiner Träume, Frau für drei Tage, Die Degenhardts, Moselfahrt mit Monika, Träumerei, Sieben Briefe Orientexpress, Eine kleine Sommermelodie, Theresienstadt – Der Führer schenkt den Juden eine Stadt, Jugendliebe, Junge Adler, Opfergang, Neigungsehe, Die Affäre Rödern, Der Meisterdetektiv, Familie Buchholz, Die falsche Braut, In flagranti, Warum lügst du, Elisabeth?, Erzieherin gesucht, Der Erbförster, Ich brauche dich, Philharmoniker, Der grüne Salon, Dir zuliebe, Die goldene fessel, Glück unterwegs, Das war mein Leben, , Es fing so harmlos an, Frech und verliebt, Deutsche Kriegswochenschau 10, Der Engel mit dem Seitenspiel, Via Mala, Opfergang

1945  12.1.1945 Sowjetische Offensive von Weichsel bis Oder  27.1.1945 Sowjetische Truppen erreichen das KZ Auschwitz  30.1.1945 Letzte Rundfunkrede Hitlers  30. Januar 1945. Premiere von „Kolberg“. In der von den Deutschen gehaltenen Atlantikfestung La Rochelle findet die Uraufführung des Durchhaltefilms „Kolberg“ von Veit Harlan statt. Für die deutsche Zivilbevölkerung findet am gleichen Tag die Premiere in Berlin statt. Doch es gibt kaum noch Möglichkeiten, den Film zu zeigen. Die Produktion kostet 8,5 Millionen Reichsmark; 200.000 Statisten sind beteiligt.  4.2.1945 Beginn der Konferenz von Jalta  13.2.1945 Bombardierung Dresdens  13.2.1945 Befreiung Budapests durch Rote Armee  8.-14. März 1945 Letzte Filmfreigaben. Die Berliner Filmprüfstelle gibt auf ihrer letzten Sitzung noch acht Filme zur Vorführung frei, darunter auch „Unter den Brücken“ von Helmut Käutner. Keiner der Filme kommt aber noch vor Kriegsende in die Kinos.  19.3.1945 Hitlers „Nero-Befehl“ (verbrannte Erde)  19. März 1945 Zensurfall „Via Mala“. Dem bereits 1943 fertig gestellten und mehrfach umgearbeiteten Film „Via Mala“ von Josef von Baky wird wegen seines düsteren Charakters erneut die Freigabe verwehrt. Die Premiere findet erst 1948 statt.  März 1945 Dreharbeiten in Prag. Die Prager Studios dienen seit langem als Ausweichort für deutsche Filmteams, die dort fast unbehelligt vom Kriegsgeschehen arbeiten können. Erst Mitte April 1945 verlassen die letzten Filmteams die Stadt.  27. März 1945. Die letzte „Deutsche Wochenschau“. Die „Deutsche Wochenschau“ Nr. 755/10 enthält zehn Sujets, darunter das letzte filmische Dokument Hitlers: Er zeichnet im Park der Reichskanzlei eine Gruppe Halbwüchsiger mit Eisernen Kreuzen aus. In anderen Beiträgen wird der drohende Zusammenbruch an allen Fronten in Offensiverfolge bei Breslau, Königsberg und Stettin umgedeutet. Der Kommentator behauptet, daß das deutsche Volk „weiterhin seine Pflicht erfüllt“.  April 1945 Die letzten Produktionen. Trotz Bombenangriffen kommt die Produktion in Deutschland nicht ganz zum Erliegen. In Babelsberg und Tempelhof wird bis Ende April weiter gedreht ebenso wie in Franken und in der Lüneburger Heide.  2.4.1945 Aufruf zum Werwolf  11.4.1945 Selbstbefreiung des KZ Buchenwald  12.4.1945 Tod Roosevelts, Nachfolger Truman  13.4.1945 Rote Armee erobert Wien  15.4.1945 Alliierte befreien KZ Bergen-Belsen  16.4.1945 Sowjetische Offensive gegen Berlin  25.4.1945 US-Truppen und Sowjetische Truppen treffen sich an der Elbe bei Torgau  29.4.1945 Kapitulation der deutschen Italienarmee; Partisanen erschießen Mussolini  30.4.1945 Suizid Hitlers  2.5.1945 Kapitulation  7./8. Mai 1945 Deutschland kapituliert.  5.6.1945 Alliierte übernehmen Oberste Regierungsgewalt in Deutschland  9.6.1945 Konstituierung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Da die SMAD den politischen Kurs bestimmt und die deutsche Verwaltung kontrolliert, hat sie faktisch die Souveränität in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) inne.17.7. bis 2.8.1945 Potsdamer Konferenz  1.7.1945 Bildung der drei Berliner Westsektoren.  8.8. 1945 Atombombe auf Hiroshima, am 9.8. auf Nagasaki  10./12.8.1945 Wiederinbetriebnahme der ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald und Sachsenhausen durch die SMAD.  30.8.1945 Beginn der Tätigkeit des Alliierten Kontrollrates  August/September 1945 Beginn der Bodenreform in der SBZ; Zulassung von Parteien und Gewerkschaften in den Westzonen  2.9.1945 Bedingungslose Kapitulation Japans  7.9.1945 Wiedereröffnung des Deutschen Theaters in Berlin mit dem während der NS-Zeit verbotenen Drama "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing (1729- 1781).  18.10.1945 Das Internationale Militärgericht beginnt in Berlin mit dem Prozess gegen 24 Hauptkriegsverbrecher (ab 20. November 1945 nach Nürnberg verlegt).  27 Filme unvollendet, 35 Film werden vor dem 8.5.1945 fertiggestellt, aber nicht mehr aufgeführt.  80% der Kopierwerke, Ateliers und die einzige Rohfilmfabrik verbleiben in Ostdeutschland. Die Westalliierten vergeben Einzellizenzen an Personen und Gemeinschaften  Filme: Unter den Brücken, Kolberg, Der Posaunist, Geschichte des Deutschen Animationsfilms – Animation in der Nazizeit, Eines Tages…, Überläufer, Solistin Anna Alt, Das kleine Hofkonzert, Am Abend nach der Oper, Shiva und die Galgenblume, Ein Mann wie Maximilian, Die Brüder Noltenius, Die Todesmühlen, Wiender Mädeln, Quax in Afrika, Das alte Lied, Mein Herz gehört Dir, Das Mädchen Juanita, Der große Fall, Die Fledermaus, Der Millionär, Deutsche Kriegswochenschau 4/5, Der Puppenspieler, das Gesetz der Liebe

1946  19.2.1946 Erste Folge von „Der Augenzeuge“  21./22.4.1946 Gründungsparteitag der SED  17.5.1946 Gründung der DEFA  16.9.1946 Artur Brauner gründet CCC; er erhält im Frühjahr 1949 eine Produktionslizenz. Von 1947 bis 1994 produziert er 230 Kinofilme  September 1946 UA von „Unter den Brücken“ beim Festival in Locarno  12.10.1946 Gründung von „Filmaufbau GmbH“ in Göttingen  15.10.1946 UA des ersten deutschen Nachkriegsfilms „Die Mörder sind unter uns“ im Admiralspalast in Ost-Berlin  24.11. und 1.12.1946 Landtagswahlen in Württemberg-Baden, Hessen, Bayern, verbunden mit Volksabstimmungen über Landesverfassungen  November 1946 Gründung der NDF (Neue Deutsche Filmgesellschaft mbH)  20.12.1946 UA des ersten westdeutsche Nachkriegsfilms „Sag die Wahrheit“ in West- Berlin  Filme: Die Mörder sind unter uns, Todeslager Sachsenhausen, Freies Land, Die schönsten UFA-Klassiker in Farbe, Sag die Wahrheit, Irgendwo in Berlin, Peter Voss, der Millionendieb, Die Fledermaus, Es war einmal, Zauberfisch

1947  1.1.1947 Inkrafttreten des Bizonenabkommens  25.2.1947 Auflösung Preußens  10.3.-24.4.1947 Außenministerkonferenz in Moskau  12.3.1947 Verkündung der Truman-Doktrin: Amerikanische Außenpolitik zur Unterstützung freier Völker, spez. Griechenlands und der Türkei gegenüber der Sowjetunion  20.4.1947 Landtagswahlen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein- Westfalen  18.5.1947 Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz, Baden, Württemberg-Hohenzollern  5.6.1947 Rede von US-Außenminister Marshall in Harvard (Marshall-Plan: Amerikanische Wirtschaftshilfe für Europa, eingerichtet für das nicht-kommunistische Europa im European Recovery Program  29.8.1947 Veröffentlichung des revidierten Industrieplans für die Bizone  30.9.1947 Gründung der Kominform  3. Oktober 1947 In allen vier Berliner Bezirken wird der DEFA-Film "Ehe im Schatten" uraufgeführt. Kurt Maetzigs erster Spielfilm schildert eine Tragödie aus der Nazizeit, die sich an das Schicksal des Schauspielers Joachim Gottschalk anlehnt.  30.11.1947 Tod Ernst Lubitschs in Beverly Hills  27.6.-2.7.1947 Konferenz der UdSSR, GB und Frankreich über den Marshall-Plan  Filme: In jenen Tagen, Wozzeck, und finden dereinst wir uns wieder, München 1945/ Zwischen gestern und morgen, Razzia – Quax in Afrika, Kein Platz für Liebe, Spuk im Schloß, Ehe im Schatten, und über uns der Himmel, Der Millionär, Jugendliebe

1948  26.2.1948 Ende der Entnazifizierung in der SBZ  1.3.1948 Gründung der "Bank Deutscher Länder", der späteren "Bundesbank" in Frankfurt am Main.  23.2.-6.3.1948 Londoner Sechs-Mächte-Konferenz (USA, GB, F, Benelux) zur Weststaatsgründung in Deutschland  9.3.1948 Die "Deutsche Wirtschaftskommission" (DWK) übernimmt die zentrale Lenkung und Leitung der Wirtschaft in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ).  17.3.1948 Großbritannien, Frankreich und die Benelux-Staaten schließen das erste europäische Nachkriegsbündnis, den Brüsseler Vertrag. Diese "West-Union" richtet sich erstmals gegen die Politik der Sowjetunion und nicht mehr gegen Deutschland. Sie regelt neben der kollektiven Selbstverteidigung die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zusammenarbeit.  20.3.1948 Letzte Sitzung des Kontrollrats; Sowjets verlassen Alliierten Kontrollrat  3.4.1948 Inkrafttreten des Marshall-Plans (12,4-Milliarden-Dollar-Programm; bis 1952)  16.4.1948 Zusammenschluss der westeuropäischen Staaten zur OEEC // 16 Mitgliedsstaaten des Rates für Wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa einigen sich auf die Inanspruchnahme der Wiederaufbauhilfe durch den Marshallplan und gründen die "Organization for European Economic Cooperation" (OEEC).  14.5.1948 Gründung des Staates Israel; von 15.5.1948 Beginn des ersten Israelisch- Arabischen Krieges (Palästina-Krieg; bis 20.7.1949)  20.4.-2.6.1948 Zweite Sitzungsperiode der Londoner Sechsmächtekonferenz der drei westlichen Siegermächte und der Benelux-Staaten: Beschluss, der deutschen Bevölkerung zu ermöglichen "auf der Basis einer freien und demokratischen Regierungsform" seine Einheit wiederherzustellen und allmählich "volle Regierungsverantwortung" zu übernehmen. Ermächtigung der westdeutschen Ministerpräsidenten, eine "verfassunggebende Versammlung" einzuberufen. Die empfohlene Einsetzung einer internationalen Ruhrkontrollbehörde und einer militärischen Sicherheitsbehörde sollen vor allem französische Vorbehalte zerstreuen.16.6.1948 Sowjets verlassen Berliner alliierte Stadtkommandatur  20.6.1948 Währungsreform in den Westzonen  23.6.1948 Währungsreform in der SBZ  24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 Berliner Blockade  26.6.1948 Beginn der Luftbrücke  1.7.1948 Die drei westalliierten Militärgouverneure übergeben die "Frankfurter Dokumente" an die Regierungschefs der elf Länder in ihren Besatzungszonen. Sie sehen die Einberufung einer verfassunggebenden Versammlung bis zum 1.9.1949 mit dem Ziel der Bildung eines föderalen Staates, die Neugliederung der Länder und den Erlass eines alliierten Besatzungsstatuts vor.  1. Sept. 1948 Konstituierung des Parlamentarischen Rates in Bonn; 15.9.1948 Wahl Adenauers zum Präsidenten des Parlamentarischen Rates  22.9.1948 Gründung der "Freien Universität" in West-Berlin.  22.10.1948 Bertolt Brecht und Helene Weigel kehren aus dem amerikanischen Exil nach Ost-Berlin zurück.  30.11.1948 Die SED spaltet den Berliner Magistrat. In Ost-Berlin wird eine eigene Stadtverwaltung eingerichtet. Der Amtssitz des West-Berliner Magistrats ist das Schöneberger Rathaus.  9.12.1948 Die Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet die 30 Artikel umfassende Deklaration der Menschenrechte.  Filme: Deutschland im Jahre Null, Berliner Ballade, Der Herr von anderen Stern, Schuld allein ist der Wein, Lang ist der Weg, Chemie und Liebe, Affäre Blum, 1-2-3 Corona, Grube Morgenrot, Ein Mann gehört ins Haus, Die Nacht der Zwölf, Die kupferne Hochzeit, Intimitäten, Die seltsamen Abenteuer des Herrn Fridolin B., Wege im Zwielicht, Im Tempel der Venus, Vor uns liegt das Leben, Verlorenes Rennen, Das verlorene Gesicht, Philine, Hallo – Sie haben Ihre Frau vergessen, Monituri, Berliner Express, Der Apfel ist ab, Die Söhne des Herrn Gaspary, Die Gezeichneten, Die letzte Etappe, Es begann im blauen Express, Strassenbekanntschaft

1949  11.1.1949 Erste Aufführung des "Berliner Ensembles", das Bertolt Brechtzusammen mit seiner Frau Helene Weigel aufgebaut hat, am Deutschen Theater in Ost-Berlin.  25.1.1949 Gründung des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe der sowjetischen Partner  19.3.1949 Deutscher Volksrat billigt Verfassung für eine »Deutsche Demokratische Republik«  März – April 1949 Vor dem Hamburger Landgericht wird gegen den Regisseur Veit Harlan Anklage erhoben wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Gegenstand des Strafantrags ist der Film "Jud Süß". Als entlastende Zeugen fungieren u.a. Gustaf Gründgens, Wolfgang Liebeneiner und Paul Henckels. Harlan wird – auch im anschließenden Berufungsverfahren – freigesprochen.  4.4.1949 Gründung des Nordatlantikpaktes (NATO) als Verteidigungsbündnis  8.4.1949 Deutschlandkonferenz der drei Westmächte in Washington: Die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens und der USA beschließen eine endgültige Fassung des Besatzungsstatuts. Außerdem soll die Bizone durch Fusion mit dem französischen Besatzungsgebiet zur Trizone erweitert werden. Die Militärregierung soll beendet werden, indem Alliierte Hohe Kommissare politische Kontrollbefugnisse und die Oberbefehlshaber nur noch militärische Funktionen wahrnehmen. Des Weiteren wird vereinbart, das Demontageprogramm zu reduzieren und die Industrieproduktion zu steigern.  5.5.1949 Gründung des Europarates durch zehn europäische Staaten.  8.5.1949 Annahme des Grundgesetzes / 23.5.1949 Verkündung des Grundgesetzes  23.5. bis 20.6.1949 Viermächte-Außenministerkonferenz in Paris zum Ende der Berlinblockade  18.7.1949 In Wiesbaden nimmt die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ihre Arbeit auf. Sie prüft alle Filme, die in der Bundesrepublik öffentlich vorgeführt werden sollen.  14.8.1949 Wahlen zum 1. Deutschen Bundestag  7.9.1949 Die amerikanische und die britische Militärregierung erlassen das Gesetz Nr. 24, das "Lex Ufi", in dem eine unverzügliche Auflösung der Ufa-Film GmbH und die Reprivatisierung des Reichsfilmvermögens angeordnet werden.  12.9.1949 Die Bundesversammlung wählt in Bonn den Bundespräsidenten: Im zweiten Wahlgang setzt sich Theodor Heuss (FDP) gegen Kurt Schumacher (SPD) durch.  15.9.1949 Wahl Konrad Adenauers (CDU) zum Bundeskanzler.  21.9.1949 Das Besatzungsstatut tritt in Kraft, Amtsantritt der Alliierten Hohen Kommissare.  25.9.1949 Die sowjetische Nachrichtenagentur "Tass" meldet den ersten Atombombenversuch in der UdSSR.  1.10.1949 Proklamation der Volksrepublik China durch den Führer der Kommunistischen Partei Chinas, Mao Tse-tung.  7.10.1949 Gründung der Deutschen Demokratischen Republik  31.10.1949 Die Bundesrepublik Deutschland wird Mitglied der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC). Die OEEC soll die Marshallplan-Gelder verteilen, das wirtschaftliche Wiederaufbauprogramm koordinieren und den Zahlungsverkehr liberalisieren.  14.12.1949 In Wiesbaden wird die "Spitzenorganisation der Filmwirtschaft" (SPIO) gegründet. Als Zusammenschluss verschiedener Sparten ist sie die zentrale Interessenvertretung des westdeutschen Films. Auch Trägerin der "Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft".  Filme: Rotation, Die blauen Schwerter, Figaros Hochzeit, Quartett zu fünft, Unser täglich Brot, Die Buntkarierten, Der Biberpelz, Die Brücke, Verspieltes Leben, Verführte Hände, Ich mach´die glücklich, Nachtwache, Schicksal aus zweiter Hand, Ein Herz schlägt für dich, Bergkristall, Die Freunde meiner Frau, Theo Lingen Edition, Der Ruf, Nach regen scheint Sonne, Vier junge Detektive: Die Freunde meiner Frau, Tragödie einer Leidenschaft, Begegnung mit Werther, Das Fräulein und der Vagabund, Schatten der Nacht, Die drei Dorfheiligen, Hallo Fräulein, Eine große Liebe, Diese Nacht vergeß ich nie, Das goldene Edelweiss, Gesucht wird Majora, Das Geheimnis des hohen Falken, Die seltsame Geschichte des Brandner Kasper, Hans im Glück, Hafenmelodie, Dreimal Komödie, Ruf an das Gewissen, Freitag, der 13., Liebesheirat, Die Kuckucks, Tromba, Mordprozeß Dr. Jordan, Martina, Heimat ist Arbeit, Liebeswirbel, Artistenblut, Das Mädchen Christine, Wer bist du, den ich liebe?, 1 x 1 der Ehe, Heimliches Rendezvous, Du bist nicht allein, Der große Mandarin, Groning, Geliebter Lügner, Derby, Das Geheimnis der roten Katze, Wohin die Züge fahren, Liebe 47, Der große Fall, Liebeswirbel, Nachtwache, Um eine Nasenlänge, Bitterer Reis

1950  3.2.1950 Die "Neue Deutsche Wochenschau" wird zum ersten Mal in den Vorprogrammen der Kinos in der Bundesrepublik gezeigt.  15.6.1950 Der Bundestag beschließt den Beitritt zum Europarat.  25.6.1950 bis 17.7.1953 Korea-Krieg nach nordkoreanischem Einmarsch in den Süden; Beteiligung eines durch die UNO zusammengehaltenen Bündnisses unter Führung der USA; Unterstützung Nordkoreas durch die Sowjetunion bzw. China  6.7.1950 Unterzeichnung des Görlitzer Abkommens über die Oder-Neiße-Grenze zwischen Polen und der DDR.  11.7.1950 In Ost-Berlin wird als staatlicher Filmverleih für die DDR die "Progreß Film-Vertrieb GmbH" gegründet. Pro Jahr werden 120 bis 140 neue Spielfilme angeboten, sowie ausgewählte Dokumentar- und Kurzfilme. Im Zentrum stehen dabei Filme aus den sozialistischen Ländern.  19.7.1950 In Frankfurt am Main wird der Zentralrat der Juden in Deutschland gegründet.  20.-24.7.1950 Auf dem III. Parteitag der SED wird in einem Fünfjahresplan der Aufbau des "planmäßigen Sozialismus", eine Annäherung an das stalinistische System der UdSSR und die Auswechslung des Parteivorstandes durch das Zentralkomitee der SED beschlossen.  17.8.1950 Die Regierung der DDR verabschiedet den Ersten Fünfjahresplan, der eine zentrale staatliche Planwirtschaft zur Verdoppelung der Industrieproduktion und Steigerung der Arbeitsproduktivität vorsieht. Die Alliierten Hochkommissare veranlassen die Aufspaltung der I.G. Farbenindustrie AG  7.9.1950 In Ost-Berlin beginnen die Sprengarbeiten am Stadtschloss  7.9.1950 In Stuttgart wird der Film "Schwarzwaldmädel" uraufgeführt. Sonja Ziemann spielt das Mädel, Rudolf Prack den Maler aus der Großstadt. 14 Millionen Zuschauer machen den ersten Farbfilm nach 1945 zum größten Erfolg der Nachkriegszeit.  20.-21.10.1950 Protest der Prager Konferenz der Ostblockstaaten gegen eine westdeutsche Wiederbewaffnung.  24.10.1950 Frankreichs Ministerpräsident René Pleven legt in der Nationalversammlung einen Plan für die Aufstellung einer europäischen Armee unter bundesdeutscher Beteiligung, den sogenannten Pleven-Plan, vor.  8.12.1950 Der Märchenfilm "Das kalte Herz" – erster Farbfilm der DEFA – wird in Ost-Berlin uraufgeführt. Nach Wilhelm Hauff  Filme: Der Verlorene, Das doppelte Lottchen, Taxi-Kitty, Antwort des Herzens, Das Dementi, Mathilde Möhring, Schuss um Mitternacht, Die Kreuzelschreiber, Die wunderschöne Galathee, Herrliche Zeiten, Nacht ohne Sünde, König für eine Nacht, Schuß um Mitternacht, Der Kahn der fröhlichen Leute, Berlin wie es war, Der Geigenmacher von Mittenwald, Schwarzwaldmädel, Das gestohlene Jahr, Absender unbekannt, Gabriela, Frauenarzt Dr. Prätorius, Skandal in der Botschaft, Regimentsmusik – Die Schuld der Gabriele Rottweil, Es begann um Mitternacht, Fünf unter Verdacht, Epilog – Das Geheimnis der Orplid, Nur eine Nacht, Die fidele Tankstelle, 0 Uhr 15, Zimmer 9, Die Ahn an der Grenze, So sind die Frauen, Föhn, Melodie des Schicksals, Semmelweis – Retter der Mütter, Das Mädchen aus der Südsee, Kein Engel ist so rein, Die Sterne lügen nicht, Der Schatten des Herrn Monitor, Insel ohne Moral, Wer fuhr den grauen Ford?, Falschmünzer am Werk, Wenn Männer schwindeln, Der Fall Rabanser, Der fallende Stern, Export in Blond, Eva im Frack, Immer wider Glück, Vom Teufel gejagt, Verträumte Tage, Es war ein Mensch, Die Dritte von rechts, Dreizehn unter einem Hut, Pikanterie, Gute Nacht, Mary, Glück muss man haben, Hallo, die große Welt, Grenzstation 58, Dieser Mann gehört mir, Gesetz ohne Gnade, Des Lebens Überfluß, Dämonische Liebe, Hochzeitsnacht im Paradies, Wenn eine Frau liebt, Unsterbliche Geliebte, Es kommt ein Tag, Rausch einer Nacht, Professor Nachtfalter, Fox tönende Wochenschau 1950, Die Sünderin, Königskinder, Bruder Straubinger, Semmelweis – Retter der Mütter, Verlobte Leute, Das kalte Herz, Bürgermeister Anna, Die Jungen vom Kranichsee, Liebe auf Eis, Familie Bentin, Die lustigen Weiber von Windsor,