Bestandssituation

Die Altstadt wird durch die verträgliche Ordnung des Lage auf einer Halbinsel Gesamtverkehrs entwickelt mit insgesamt nur zwei werden. Zufahrten in hohem Maße Im öffentlichen Verkehr von Fremdverkehr belas- ist Wasserburg über 12 tet, der weder Quelle noch regionale Buslinien an die Ziel in der Altstadt hat. Die umliegenden Gemeinden beiden Bundesstraßen B15 angeschlossen. Deren und B304 tangieren das Fahrtenangebot ist teilwei- Stadtgebiet nur am Rande. se sehr gering, eine Reihe Neben dem Durchgangsver- von Buslinien ist nahezu kehr auf der St2359 stellt ausschließlich auf die auch der Parksuchverkehr Bedürfnisse des Schülerver- in der Altstadt ein erheb- kehrs ausgerichtet. Selbst liches Problem dar. Die die häufiger verkehrenden rund 2.300 Bewohner der Linien kommen über einen Altstadt konkurrieren mit Stundentakt kaum hinaus. den Besuchern, Einpendlern Ein exakter Takt wie bei der und Kunden um ca. 1.500 Bahn ist nur selten der Fall. Stellplätze in der Altstadt. Die Bahnstrecke vom In der Altstadt besteht für Wasserburger Stadtteil Fußgänger und Radfahrer Reitmehring über Ebersberg ein dichtes Netz von Wege- nach München wird zurzeit verbindungen, auch abseits im Stundentakt befahren. der für den Kfz-Verkehr frei- Die Fahrzeit bis zum Ost- gegebenen Straßen. Entlang bahnhof München beträgt dieser Straßen führen häufig ca. eine Stunde. Seit Dezem- beengte Platzverhältnisse ber 2015 ist die Bahnstrecke allerdings auch häufig dazu, nach München komplett in dass Gefahrensituationen den Tarif des Münchner Ver- entstehen oder dass Radfah- kehrs- und Tarifverbundes rer vom Kfz-Verkehr an den (MVV) integriert. Rand gedrängt werden. Die Die Stadtbuslinie bedient Verbindung in die Stadtteile zurzeit im Stundentakt das südlich des Inns ist aufgrund Gebiet der Kernstadt von der einzigen Flussquerung Wasserburg einschließlich über die Innbrücke teilweise Reitmehring. Bis gegen 23 sehr umwegig. Uhr bindet der Stadtbus alle Um belastbare Daten zur am Bahnhof Reitmehring Verkehrssituation zu erhal- ankommenden und abfah- ten wurde eine Aktualisie- renden Züge an. rung der Verkehrsdaten für Das letzte Teilstück der die gesamte Stadt im Herbst Bahnstrecke von Reit- 2015 durchgeführt. mehring nach Wasserburg Auf der Grundlage umfang- ist seit einem Hangrutsch im reicher Verkehrserhebungen Jahr 1987 außer Betrieb. und einer Haushaltsbe- Im gesamten fragung konnte ein Ver- Altstadtbereich (inklusive kehrsmodell für die Stadt Parkhaus Kellerstraße) erstellt stehen ca. 1.420 Stellplätze werden. Damit können ver- zur Verfügung. Davon kehrliche Fragestellungen sind ca. ein Drittel und Planungsansätze der gebührenpflichtig und Stadt Wasserburg am Inn für zeitlich begrenzt, die die kommenden Jahre, wie übrigen sind gebührenfrei, z.B. die Verkehrswirksamkeit wobei die meisten davon alternativer Verkehrsführun- wiederum auf 4 Stunden gen oder auch die Erhö- begrenzt sind. hung der Attraktivität der Nordumfahrung beurteilt und auch eine sinnvolle und

1 Verkehrsentwicklung seit 1990 1 - B304 westl. B15 2 - B304 Innbrücke

Aus der Datenbank Baysis vergleichende Darstellung 3 - B304 östl. Wasserburg der Obersten Baubehörde herangezogen. Es zeigt sich, 4 - St2359 Gabersee wurden für ausgewählte dass an den Zählstellen Stellen rund um und in im Laufe der letzten Jahre 5 - St2359 Schmidzeile Wasserburg die DTV-Werte relativ unterschiedliche 6 - St2092 Kellerberg der Jahre 1990, 1995, 2000, Entwicklungen zu 7 - St2092 Rosenheimer Str. 2005 und 2010 für eine beobachten sind. 8 - St2092 Salzburger Str. Verkehrserhebungen 9 - St2092 10 - St2092 nördl. Fa. Bauer 1990 1995 11 - St2359 nördl. Freiham 2000 Die Verkehrserhebungen 2005 wurden im fließenden 12 - RO36 nördl. 2010 SV und ruhenden Verkehr am 13 - RO36 südl. Eiselfing 15.10.2015 durchgeführt, die Haushaltsbefragung wurde 0 2500 5000 7500 10000 12500 15000 17500 für den Stichtag 27. Oktober 2015 angesetzt.

Verkehrszählung

Die höchsten Belastungen Salzburger Straße sowie wurden am Marienplatz die Münchner Straße sind festgestellt, die Innbrücke überdurchschnittlich stark wird an Werktagen von belastet. über15.000 Kfz/24 Std. befahren. Auch das Dreieck Gimplberg / Rosenheimer Straße /

Schwerverkehrsanteile

Die höchsten Schwerver- höhere Schwerverkehrsan- kehrsanteile wurden an teile finden sich auch in der der B15 mit ca. 16% und in Rosenheimer und Priener der Megglestraße mit ca. Straße sowie in der Salzbur- 13% ermittelt. Auch auf ger Straße (zwischen 6 und der B304 in Höhe Megg- 8%). Im Altstadtbereich und lestraße konnten bis zu am Gimplberg liegen die 13% Schwerverkehrsanteil Schwerverkehrsanteile unter festgestellt werden. Etwas 4%. Radverkehr 24 Std.

Von einer Radfahrerstadt stellige Werte erreicht, ist kann im Fall von Wasserburg sowohl der für Radfahrer un- nicht wirklich gesprochen günstigen Topographie wie werden. Das eher geringe auch der eher schlechten Radfahreraufkommen, das Witterung am Erhebungstag im Straßennetz kaum drei- zuzuschreiben.

2 Verkehrsbefragungen Ziel-/Quellverkehr nach Verflechtungsorten

Definition Binnenverkehr, Im Ziel-/Quellverkehr den Ziel-Quellverkehr der Ziel-/Quellverkehr und überwiegen die Verflech- Wasserburger Bevölkerung Durchgangsverkehr. tungen der Bewohner der in der jeweiligen Gegenrich- umliegenden Gemeinden tung in der Höhe von knapp

Stadt Wasserburg - Verkehrskonzept zum ISEK mit Wasserburg mit knapp 9.000 Kfz-Fahrten/24 Std. 18.000 Kfz/24 Std. eindeutig

WS-Burgau, -Gabersee

595 40 10 Durchgangsverkehr WS-Altstadt

1275 1 670 540 40 Der Durchgangsverkehr der Schwerpunkt des 55

1650 560 durch die Stadt Wasserburg Durchgangsverkehrs bei den

WS-Reitmehring 1 8 0 0 zwischen den vier Befra Nachbargemeinden in der 350

3 3 Hier ist der gesamte Binnenverkehr 1 540 0 Wasserburgs dargestellt. Das gungspunkten nimmt einen näheren Umgebung. VerkehrsbeziehungenStadtgebiet wurde in vier Großzellen unterteilt: - Altstadt eher geringen Anteil am Großräumige Durchgangs- zw. Altstadt,- Burgau, Reitmeh Gabersee - Burgerfeld, Tegernau Gesamtverkehr ein. Auf verkehrsströme spielen nur ring und dem- Reitmehring Rest der Binnenverkehr innerhalb

5

6 2870 konkrete Herkunfts- und eine sehr untergeordnete 4 einer Großzelle 0 Stadt 2870 Zielorte bezogen liegt Rolle.

WS-Burgerfeld, -Tegernau

17.1 Binnenverkehr gesamt Grundlage: Erhebungen vom 15.10.2015 und Haushaltsbefragung 27.10.2015, Zahlen in Kfz/24 Std.

Die Haushaltsfragebögen Kfz-Fahrten/24 Std. im Inn te Verkehrsaufkommen nerstädtischen PKW-Fahrten wurden an die gesamte überschreitenden Binnen- erzeugt. Ca. 1.155 Kfz- haben eine Länge von 1.500 Bevölkerung verteilt, mit der verkehr. Fahrten/24 Std. hatten – 2.500 Meter. Die meisten sehr guten Rücklaufquote am Stichtag Quelle oder mit dem Fahrrad gefahrenen von 20% konnte eine sichere Binnenverkehr Ziel in der „Ledererzeile“. Wege liegen in einem Dis- Auswertung durchgeführt Ledererzeile Es bestehen intensive tanzbereich bis 2.500 Meter werden. Verflechtungen mit den (ca. 80%). Über 45% der zu Beispielhaft für den großen Wohngebieten, Fuß zurückgelegten Wege Binnenverkehr gesamt Binnenverkehr innerhalb der aber auch mit anderen in Wasserburg sind bis 1.000 Stadt Wasserburg wird das Handelsstandorten. Meter lang. Andererseits Das Stadtgebiet von Was- Verkehrsaufkommen der sind im Binnenverkehr auch serburg wurde in rund 50 Wasserburger Bevölkerung Fahrtweiten im 30% der zu Fuß gehenden Verkehrszellen unterteilt, die mit dem PKW für die Binnenverkehr Wasserburger mehr als 1.500 wiederum in vier Großzellen Verkehrszelle „Ledererzeile“ Meter und 25% der Rad- zusammengefasst werden dargestellt, in der sich neben Rund 25% des PKW-Binnen- fahrer mehr als 2.500 Meter können. Allein der Teil Wohnungen vor allem die verkehrs geht über Distan- unterwegs. Wasserburgs südöstlich er- Haupteinkaufsstraße in der zen von 1.500 Meter nicht zeugt bereits rund ca. 5.640 Altstadt befindet, das höchs- hinaus, weitere 30% aller in-

3 Verkehrsmittelwahl Verkehrsmittelwahl Verkehrsmittelwahl innerhalb Wasserburg Die rund 13.000 Einwohner Einwohnerd Ver kWasserburgehrsmitte linsgesamtwahl 48.328 Wege/Fahrten der Stadt Wasserburg Innerhalb der Stadt Einwohner Wasserburg insgesamt Binnenverkehr und Ziel-/Quellverkehr legten am Stichtag knapp wiederum wird mehr als 48328 Wege/Fahrten 49.000 Wege und Fahrten die Hälfte der Wege und zurück. Davon entfällt Fahrten mit dem PKW als rund die Hälfte auf den Selbstfahrer durchgeführt. 6,0% Binnenverkehr. Etwa 12.000 Zu Fuß sind es rund 35%, mit 9,1% 23,4% Wege und Fahrten wurden dem Fahrrad 9% und mit zwischen Wasserburg und dem ca. 4% . anderen Nachbargemeinden zu Fuß oder Nachbarlandkreisen Verkehrsmittelwahl im Fahrrad zurückgelegt. überörtlichen Verkehr 6,7% PKW-Selbstf. Die Verkehrsabwicklung PKW-Mitf. zwischen Wasserburg und Bus/Bahn den Nachbargemeinden verläuft zu fast 80% als 54,8% PKW-Selbstfahrer und PKW- Mitfahrer. Individuelle Problemsicht der Befragten

Problemsicht der Fließender Verkehr Ruhender Verkehr Fußgänger- und Rad- Bevölkerung fahrerverkehr • zu hohe • zu wenige Parkplätze, In zwei offenen Fragen Geschwindigkeiten, • „wildes Parken“, • fehlende Radwege konnte die Bevölkerung in • hohe • zu wenig vorhandene • fehlende Querungshilfen, der Haushaltsbefragung ihre Verkehrsbelastungen, Anwohnerparkplätze, gefährliche Meinung zu den verkehrs- • fehlende • zu wenig kostenlose Querungsstellen technischen Problemen und Verkehrsberuhigung, ihre Verbesserungsvorschlä- Parkplätze, • fehlende Schülerlotsen, ge äußern. Zum größten Teil • gefährliche • zahlreiche Falschparker, • schlechter Verkehrssituationen, betrafen die Nennungen die • Behinderung des Oberflächenzustand, Probleme, die im fließenden • schlechte Fließverkehrs durch • fehlende Fußgängerzone, Verkehrsregelungen, Verkehr auftauchen, gefolgt parkende Fahrzeuge. • zu wenig vorhandene von den Nennungen zum • Staus am Brucktor sowie Fahrradständer. Fußgänger- und Radverkehr am Bahnübergang sowie zum ÖPNV. Das Thema Reitmehring ruhender Verkehr wurde am seltensten genannt.

ÖPNV Vorschläge der Bevöl- • Einbahnregelungen, Abschaffung von kerung • Bau einer Umgehung Halteverboten, • Thema Altstadtbahn - (ohne jedoch zu sagen • mehr kostenlose Umbau zu einem Radweg Knapp 40% der Befragten wo), Parkplätze, oder Reaktivierung machten Angaben zu Ver- • Umleiten des Verkehres, • Erweiterung bestehender • ungenügender besserungsvorschlägen. • Bau von weiteren Parkverbotsbereiche, Taktverkehr von Bus und Kreisverkehren, • mehr Kurzzeitparkplätze, Bahn Fließender Verkehr • Umbau des • eine bessere • Linienverlauf des • Wunsch nach Tempolimits Bahnübergangs Beschilderung der Stadtbusses • mehr Geschwindigkeits- Reitmehring Parkplätze und • Ausstattung der Kontrollen und der • mehr Haltestellen, Einführung von Behindertenparkplätze • Verspätungen und Tempolimits Ruhender Verkehr gefordert. Ausfälle, • Bau von Über-/Unter- • Wartezeiten beim führungen oder Tunneln, • mehr Umsteigen. • Einführung von Anwohnerparkplätze, Durchfahrverboten, • häufigere Kontrolle des • Mehr Verkehrs- ruhenden Verkehrs, überwachungen, • Einführung oder

4 Fußgänger- und ÖPNV Radverkehr • Verdichtung des • Lückenschluss im • Schaffung von (sicheren) Taktverkehrs von Bus und Radwegenetz, Querungshilfen und Bahn, • Einrichtung von • Bessere Beleuchtung • Reaktivierung der Zebrastreifen, Altstadtbahn; • Verbreiterung von Fuß- • Verbesserung des und Radwegen und Stadtbusses Parkraumerhebung

Zusammenfassend kann durch den Parksuchverkehr halten. Die unbeschränkten festgestellt werden, dass die belegt. Die beiden Parkhäu- Stellplätze werden fast Stellplätze im Bereich der ser hingegen weisen den- ausschließlich von Langzeit- Altstadt zwar ausreichend noch Reserven auf. In den und Dauerparkern belegt. sind. Ein deutlicher Bedarf zeitbeschränkten Bereichen Vor allem die Altstadtbe- an Langparkplätzen ist wird die vorgeschriebene wohner benötigen mehr jedoch vorhanden und wird Parkzeit nicht immer einge- Stellplätze.

Handlungsfelder und Ziele im Bereich der Verkehrsentwicklung

Die Handlungsfelder im Be erarbeitet werden, mit dem Maßnahme einer enormen traktivität für den Ziel- und reich der Verkehrsentwick- für alle Verkehrsmittel und Kapazitätssteigerung im Quellverkehr mit dem PKW lung definieren die wesent- -arten Maßnahmen aufge- ruhenden Verkehr in der Alt- würde mit hoher Sicherheit lichen Bereiche, in denen zeigt werden, mit denen die stadt. Die damit verbundene dem Ziel einer Verkehrsent- die Stadt Wasserburg aktiv nachstehenden Ziele des mögliche Steigerung der At- lastung widersprechen. werden möchte um die Auf- ISEKs erfüllt werden können. gaben im Bereich der künfti- Für die vier Hauptthemen- Verkehrliche Ziele gen Mobilität zu lösen. Den bereiche fließender Verkehr, einzelnen Handlungsfeldern ruhender Verkehr, Fußgän- • Allgemein -- Angebote für werden Ziele zugeordnet ger- und Radverkehr sowie -- Förderung anderer Altstadtbewohner, und diese Ziele im nächsten öffentlicher Personennah- Mobilitätsformen, -- Auffangparkplätze. Schritt mit konkreten Projek verkehr sind viele verschie- -- Stadt der kurzen Wege, • Fußgänger- und ten hinterlegt. Eine Priorisier dene Maßnahmen denkbar, -- Wohnen ohne Auto, Radverkehr ung der Projekte hinsicht- nicht immer jedoch können -- Veränderung der lich ihrer Dringlichkeit und sie die gesetzten Ziele erfül- -- Schließung von Lücken Verkehrsmittelwahl, Durchführbarkeit rundet das len. Die Maßnahmen, die zur im Wegenetz, -- Schaffung eines Bild der für die nächsten 15 Verfügung stehen, werden -- Beseitigung von Bewusstseins für sanfte bis 20 Jahre anstehenden beschrieben und generell Konflikt- und Mobilität. Aufgaben im Bereich der auf ihre Einsatzmöglichkei- Gefahrenstellen, Verkehrsentwicklung ab. ten in Wasserburg betrach- • Fließender Kfz-Verkehr -- Infrastruktur für Der Druck aus Politik, Bevöl tet. Darüber hinaus muss -- Entlastung der Altstadt, Radfahrer. kerung und Wirtschaft die auch berücksichtigt werden, -- Verkehrslenkung, • Öffentlicher Nahverkehr Verkehrssituation zu verbes dass Wechselwirkungen -- Verkehrsreduzierung, -- Optimierung des sern, wird in den kommen- zwischen einzelnen Maßnah -- Verkehrsberuhigung, Fahrtenangebots, den Jahren nicht zurück- men sich in ihrer Wirkung -- Entlastung vom -- Optimierung des gehen.Die Erwartungen teilweise gegenseitig aufhe- Schwerverkehr. Tarifsystems, an eine Reduzierung der ben können oder sich wider- • Ruhender Verkehr -- Neue Angebotsformen, Belastungen sind hoch. Es sprechen. Ein klassisches -- Neuordnung Parkraum- -- Werbekampagne für soll ein Verkehrskonzept Beispiel hierfür wäre die Bewirtschaftung den ÖPNV.

5 Fließender KFZ- Altstadt entlasten Verkehr Maßnahmen zur Reduzie- rung des hohen Verkehrsbe- lastung in der Altstadt

Entlastung vom Schwerverkehr

Maßnahmen zur Reduzie- rung des besonders belas- tenden Schwerverkehrs im bereich der Altstadt.

Verkehrslenkung Verkehrsreduzierung Verkehrsberuhigung

Steuerung des Durchgangs-, Maßnahmen zur Reduzie- Maßnahmen zur Reduzie- Quell- und Zielverkehrs auf rung des Verkehrsaufkom- rung der Fahrgeschwindikei- die existierenden Umfahrun- mens im KzF-Bereich ten im Bereich der Altstadt gen der Altstadt hin

Ruhender Kfz-Verkehr Stellplatzsatzung

Überarbeitung der Stell- platzsatzung, vor allem für die Altstadt, aber auch bei Neubaugebieten

Stellplatzlage bei Neu- baugebieten

Prüfung der Möglichkeiten von Sammelgaragen statt Stellplätzen am/im Haus

Neuordnung der Park- Anwohnerparken Auffangparkplätze raumbewirtschaftung Aktive Bereitstellung von Verdichtung des Angebots Staffelung der Parkgebühren Stellplätzen für Anwohner im an Auffangparkplätzen am zur Reduzierung des Ver- Bereich der Altstadt Rand der Altstadt. kehrsaufkommens in der Kernstadt.

6 Fußgänger- und Rad- verkehr

Schließung von Lücken Beseitigung von Infrastruktur für Rad- im Wegenetz Konflikt-und Gefahren- fahrer stellen Herstellung eines durchgän- Erweiterung von Lade- und gigen Wegenetzes für Fuß- Querungshilfen und Ent- abstellmöglichkeiten, Infor- gänger und Radfahrer ohne schärfungsmaßnahmen an mationsangeboten, War- Beeinträchtigung durch den verkehrlich hoch belasteten tungsmöglichkeiten etc. Kfz-Verkehr Schnittpunkten von Kfz-, Rad- und Fußgängerverkehr

Öffentlicher Nahverkehr

Optimierung des Fahr- Optimierung des Entwicklung neuer tenangebotes Tarifsystems Angebote im ÖPNV

Verdichtung des Taktsystems Günstige und attraktive Rufbus, Anruf-Sammel-Taxi, und Optimierung des Lini- Tarifangebote außerhalb des Bürgerbus ennetzes im ÖPNV, Einbezie- MVV, übertragbare Familien- hung der Nachbargemeinde, tickets, Karten für Senioren Ausbau des Stadtbusses und Jugend

Öffentlichkeitsarbeit Verkehr

Verkehr als gemein Modellprojekte Förderung „sanfter same Aufgabe Verkehr Mobilität“

Thematisierung der Belas- Entwicklung beispielhafter Bewusstseinsbildende tungen durch den Verkehr Alternativen zum aktuellen Projekte wie „zu Fuß zur und der Handlungsmöglich- Verkehrsverhalten Schule“, Wohnen ohne Auto, keiten des einzelnen CarSharing und innovative Verkehrslösungen, Stadt der kurzen Wege, Werbekampa- gne für den ÖPNV 7 Maßnahmenrepertoire

Zu den aufgeführten Zielen dabei sowohl um realisti- lassen sich unterschiedliche sche als auch um visionäre Maßnahmen finden, die Maßnahmen, die häufig zu dazu beitragen können, Beginn eines Konzepts in die diese Ziele zu erreichen. Zu- Diskussion geworfen wer- gleich muss darauf verwie- den. Die oft damit verbun- sen werden, dass manche denen Erwartungen lassen Maßnahmen zwar denkbar sich jedoch nicht immer sind, jedoch möglicherweise erfüllen, manchmal müssen im Widerspruch zu anderen diese auch zurückgeschraubt Maßnahmen oder Zielen werden. stehen. Im Folgenden wird das zur Verfügung stehende Maß- nahmenrepertoire allge- mein kurz beschrieben und seine wesentlichen Vor- und Nachteile bzw. Wirksamkeit aufgeführt. Es handelt sich Ausschnitt aus google-maps Fließender Kfz-Verkehr

Konzepte zum fließenden nahmen in anderen Sektoren nicht das Hauptproblem ist die Verknüpfung der Kfz-Verkehr bestehen meist (Fußgänger- und Radverkehr, für Wasserburg dar. Weitere beiden Bundesstraßen B15 aus konventionellen Maß- ÖPNV) erreicht werden. Umfahrungsstraßen sind und B304. Mit zusätzlichen nahmen wie dem Bau neuer kaum möglich. Im Westen Rampen könnte die Situation Straßenverbindungen, dem Umgehungsstraße wäre eine Entlastungsstra- an der höhenfreien Verknüp- Ausbau von Engpässen ße nur weit im Südwesten fung der beiden Bundesstra- Die B304 ist seit über 30 und Einführung anderer möglich, eine Innquerung ßen entzerrt werden. Jahren im Norden als Um- Verkehrsregelungen. Eine durch die Auwälder zwi- Im Süden ist eine Umfah- fahrungsstraße in Betrieb. Reduzierung des Fahrten- schen Wasserburg und Attel rung im Prinzip in beschei- Ohne sie würde der gesamte aufkommens ist oft nicht wäre die Folge. Im Osten dener Form bereits durch B304-Verkehr noch immer möglich. Allenfalls punktuell Wasserburgs stellen der die Dirnecker Straße und das historische Stadtzent- kann man zu Entlastungen Kellerberg und teilweise die die Straße Am Burgfrieden rum durchqueren. Die Rote kommen, die bisweilen an Salzburger Straße bereits vorhanden. Ein Ausbau der Innbrücke müsste weit über anderen Stellen durch Mehr- eine Ostumfahrung dar, die relativ schmalen Straße ist 20.000 Kfz/24 Std. verkraften, belastungen kompensiert durchaus wahrgenommen nur mit Zustimmung der der Verkehr käme noch öfter werden. Eine Rücklauf des wird, allerdings könnte Nachbargemeinde Eiselfing zum Erliegen. Der Durch- Verkehrsaufkommen muss diese Akzeptanz noch höher sowie der Grundstücksei- gangsverkehr stellt auch durch gegensteuernde Maß- liegen. Ein wichtiger Bereich gentümer möglich.

Verkehrslenkung WASSERBURG am INN Verkehrslenkung kann mit mit teilweise spürbarem durchsagen im Hörfunk Hilfe einer verbesserten Investitionsaufwand verbun- sollte mit einem dynamisch Zeitverlust Altstadt Beschilderung erfolgen, ge- den. Hinzu kommt, dass die reagierenden Hinweisschild 15 Min. nauso gut sind jedoch auch Zustimmung des Staatlichen im Vorfeld den Autofahrern lenkende Maßnahmen in Bauamts nötig ist, da in der die Möglichkeit aufgezeigt Umfahrung Altstadt Form von Umgestaltungen Regel die klassifizierten Stra- und gegeben werden, an zentralen Knotenpunkten ßen davon betroffen sind. die Altstadt zu umfahren. vorstellbar. Darüber Der nebenstehende Aus- Es kann zu Recht davon hinaus ist im digitalen Zeit- schnitt aus Google-Maps ausgegangen werden, dass alter auch eine sogenannte zeigt deutlich die Stau- vielen Autofahrern bislang intelligente Lösung möglich. anfälligkeit der Altstadt- nicht bewusst ist, dass Mit Informationen für die durchfahrt. Gelänge es, die Route über die B 304 Autofahrer über Staus, Reise- den Autofahrern schon zwischen der Verknüpfung zeitverluste und dergleichen im Vorfeld entsprechende der beiden Bundesstraßen ist ebenfalls ein Lenkungsef- Informationen über Zeitver- und dem Südosten der Stadt fekt erzielbar. luste darüber zu vermitteln, Wasserburg keinesfalls mehr Solche Maßnahmen sind könnte ein Teil des Altstadt- Reisezeit benötigt als die verhältnismäßig schnell verkehrs verlagert werden. Durchfahrt der Altstadt. realisierbar, allerdings auch Analog zu den Verkehrs- Kartengrundlage: bayernatlas.de 8 Verkehrsführung und -beruhigung Altstadt

Innerhalb der Altstadt von Maßnahmen verringert wer- kung auf Tempo 20 stünde mente in Form von Einbau- Wasserburg sind Varianten den, in dem das allzu zügige theoretisch noch zur Wahl. ten in der Fahrbahn wie z. B. der Verkehrsführung auf Durchqueren der Altstadt Allerdings besteht dann die Schwellen oder Aufpflaste- verschiedene Weise möglich. unattraktiv wird. Falls das Gefahr einer Verlagerung rungen sind bereits grenz- Diese können sowohl eher nicht in ausreichendem Um- innerhalb der Altstadt, z.B. wertig, da sie in Deutschland behutsam ausgeprägt sein fang gelingt, wird die Ver- vom Hag und dem Kaspar- prinzipiell nicht erlaubt sind. als auch mit sehr einschnei- kehrsabwicklung zumindest Aiblinger-Platz auf die dender Wirkung verbunden. erträglicher, ruhiger und mit Ledererzeile und die Herren- Zwischen bescheidenen weniger Konflikten ablaufen. gasse. Die Schmidzeile als verkehrsrechtlichen Beschil- Dies kann z. B. durch eine Staatsstraße ist mit Tempo derungen bis hin zu einer mehrfache Wiederholung 50 geregelt, diese Geschwin- völligen Sperrung der Durch- von Gestaltungselementen digkeit ist jedoch aufgrund fahrt der Altstadt reicht hier wie der Engstelle am Kaspar- des Gefälles, der unüber- die Bandbreite. Aber auch Aiblinger-Platz (Foto links) sichtlichen Kurven sowie des hier ist die Zustimmung des erfolgen. Die Ausweisung engen Querschnitts weitge- Staatlichen Bauamts Rosen- von Tempo-30 ist auf den hend unrealistisch, so dass heim erforderlich. städtischen Straßen der Was- reell schon heute deutlich Der vorhandene Verkehr soll serburger Altstadt bereits langsamer gefahren wird. durch verkehrsberuhigende umgesetzt. Eine Absen- Weitere gestalterische Ele- Ruhender Kfz-Verkehr Parkleitsystem Allein mit dem Bau von Die bereits vorhandene (Einpendler) wie möglich Mit einer gezielten Lenkung noch mehr Parkplätzen Bewirtschaftung der aus der Altstadt heraus (Parkleitsystem) zu den und -häusern lässt sich das Stellplätze ist der verlagert werden. Damit großen Parkplatzstandorten Parkplatzproblem nicht bessere Ansatz hierfür. kann Platz für Kurzparker lässt sich der Parksuch- völlig lösen, zumal in der Zusätzlich sollte so sowie für Anwohner verkehr verringern. Dazu Altstadt der Platz dafür viel ruhender Verkehr geschaffen werden. gehören auch Frei-/Besetz- kaum, mehr vorhanden ist. von Langzeitparkern tangaben.

Anwohnerparken

Die Attraktivität der Wasser- weiterungen kommen, so burger Altstadt als Wohns- müssten diese in die Höhe tandort soll weiter gestärkt bzw. in die Tiefe gehen. Bei oder gar erhöht werden. Parkbauten stehen verschie- Wohnungen in der Mitte dene Möglichkeiten zur Ver- einer historischen Kleinstadt fügung: Parkhäuser wie das lassen sich meist sehr gut an der Kellerstraße oder an vermieten, vorausgesetzt der Überfuhrstraße stellen wenigstens ein Stellplatz die konventionelle Lösung pro Wohneinheit befindet dar, mechanische Parkhäuser sich in nächster Umgebung, können auf deutlich weni- erfahrungsgemäß werden ger Grundfläche entweder beim Anwohnerparken dieselbe Anzahl oder sogar Entfernungen von bis zu 150 einen Zuwachs an Stellplät- Meter zwischen Wohnung zen unterbringen. und Stellplatz gerade noch Dabei muss jedoch die Frage akzeptiert. geklärt werden, wie dies Auch unter der Annahme, finanziert werden kann. Viele dass der Verein Wasserbur- Altstadtbewohner erwarten ger Autoteiler WAT einen möglichst günstige Stellplät- kräftigen Aufschwung ze und sind selten bereit, nehmen sollte, wird die 10.000 oder 15.000 € für Nachfrage nach Stellplätzen einen Tiefgaragenplatz zu für PKW der Altstadtbewoh- bezahlen. ner relativ hoch bleiben. Für flächiges Abstellen von PKW, wie es zurzeit an der Rampe der Fall ist, ist der Boden in Wasserburg zu kostbar. Sollte es zu weiteren Parkplatzer- Foto Fa. Wöhr 9 Parkraumbewirtschaf- Stellplatzerweiterung Auffangparkplätze Parken in der Innen- tung stadt Das Überfuhr-Parkhaus Eine effektive Maßnahme, Die Idee der Erstattung von ist so konstruiert, dass es den Ziel- und Quellverkehr Langzeitparken für auswärti- Parkgebühren durch den ohne allzu großen Aufwand aus dem Zentrum einer Stadt ge Besucher und Einpendler Einzelhandel oder Dienst- erweitert werden kann. herauszuhalten, ist das Ab- blockiert wertvolle Stellplät- leister ist eine beliebte Diese Möglichkeit sollte fangen desselben bereits im ze für Kurzparker mit einer Methode, um Kunden an genutzt werden. In einer Vorfeld. Dies kann zum Bei- Aufenthaltsdauer von bis zu ein Stadtzentrum zu bin- Übergangszeit, in der spiel auf Auffangparkplätzen 2 Stunden. Mit zunehmender den. Mittel- bis langfristig viele andere Maßnahmen am Stadtrand oder anderen Verweildauer steigt erfah- ist dieses Verfahren jedoch (Stadtbus, Radverkehr, geeigneten Stellen erfolgen. rungsgemäß die Akzeptanz eher kontraproduktiv, da es Lenkung des Kfz Verkehrs Je größer jedoch der Weg von entfernter liegenden nichts an den aktuellen Ver- usw.) noch nicht greifen, von dort ins eigentliche Zen- Stellplätzen. kehrsbelastungen und der kann dieses Mehrangebot an trum ist, umso geringer ist Verkehrsmittelwahl ändert. Stellplätzen genutzt werden. die Akzeptanz, diese Strecke Eine Beschränkung sollte Sind die angesprochenen zu Fuß zurückzulegen. Kom- mittelfristig daher auf der Maßnahmen später men noch topograph Erstattung von Busfahrkar- einmal realisierbar und ische Einschränkungen wie ten erfolgen. Damit würde sollte sich gleichzeitig der Höhenunterschied hinzu, auch von Seiten des Handels ein Entlastungseffekt in wird ein Zubringerbus mit und der Dienstleister ein der Altstadt einstellen, so dichter Taktung nötig. klares Signal ausgesendet, kann die Gesamtzahl der In Wasserburg stehen hierfür dass diese hinter der Idee Stellplätze in der Altstadt entweder keine geeigneten von einer Stadt mit sanfter wieder reduziert werden. Flächen mehr zur Verfügung Mobilität stehen. Dies ist besonders ratsam im oder sie sind für das Abstel- Eine Intensivierung der öffentlichen Straßenraum, len von PKW aus städtebauli- Parkraumbewirtschaftung da dieser für andere Zwecke cher Sicht zu wertvoll. sollte angestrebt werden. besser genutzt werden kann Südlich des Inns ist eine Das kostenlose Dauerparken (Aufenthalt, Fahrradständer, Ergänzung des Parkhauses ist kein städtebaulich und Sitzgelegenheiten usw.). an der Kellerstraße in nicht verkehrlich vertretbares Ziel. Ein Parkdeck auf dem Gries allzu großer Entfernung Bei einer Neubebauung des oder eine unterirdische vorstellbar. Parkplatzes An der Rampe Verlegung in Form einer werden Stellplätze für die Tiefgarage ist angesichts des neue Nutzung erforderlich. nahen Inns städtebaulich Es ist fraglich und hängt von nicht vertretbar bzw. extrem der künftigen Nutzung ab, kostenaufwändig. ob gleichzeitig auch für ei- nen teilweisen Ersatz der sich heute auf dem Grundstück befindlichen Stellplätze gesorgt werden sollte.

Fußgänger- und Radverkehr

Das Fahrrad hat das größte im Winter auf Straßen wie Fahrzeuge wird die Fahrbahn Unterbrechung der KFZ Potenzial, den hohen PKW- der Köbingerbergstraße als schmäler, Rangiervorgänge Fahrbarkeit in ausgewählten Anteil am Binnenverkehr einziger Verbindung von der führen zu Konflikten, die Bereichen getestet werden. zu verringern. Die relativ Altstadt zu den Stadtteilen Abgasbelastung vor allem Dies könnte von Mitte Mai kurzen Distanzen innerhalb Burgau und Gabersee eine am Marienplatz schränkt bis Ende September erfol- der Stadt können oft auch große Herausforderung. die Aufenthaltsqualität stark gen, im ersten Schritt auf die mit dem Fahrrad oder zu ein. Gäste rechnen weniger Hofstatt beschränkt. Um die Fuß bewältigt werden. Dazu Verkehrsberuhigung in als die Wasserburger Bürger Auswirkungen in Grenzen zu bedarf es aber einer um- der Altstadt und Bürgerinnen mit Fahr- halten, könnte stundenweise fassenden Infrastruktur für verkehr im verkehrsberuhig- Verzicht auf KFZ-Verkehr diese Verkehrsmittel. Die Im Sommerhalbjahr werden ten Bereich (z. B. Hofstatt) z. B. von Samstag 14 Uhr Topographie Wasserburgs die Straßen der Altstadt be- und den damit verbundenen bis Sonntag 20 Uhr gelten. ist aufgrund der großen sonders gern zum Aufenthalt Konflikten und Störungen. Damit ist der Einzelhandel Höhenunterschiede und genutzt. Wenn sich Fußgän- Je mehr Fußgänger desto kaum von der Testphase teilweise extremen Stei- ger, Radfahrer, parkende und mehr beanspruchen sie betroffen. Der Gastronomie gungen für das Radfahren fahrende PKW den Raum tei- den öffentlichen Straßen- könnte unbürokratisch eine wenig geeignet. Auch das len müssen, sind die Folgen raum. Probeweise könnte Bestuhlung im Außenbe- zu-Fuß-gehen ist vor allem bekannt: durch parkende deshalb eine stundenweise reich erlaubt werden.

10 Radwegverbindungen len, falls erforderlich , z. B. an mehr Städten und Gemein- ins Umland den Ortseingängen herzu- den durchgeführt werden, stellen. belegen dies eindrucksvoll. An einigen Ausfallstraßen Über die Kinder lassen sich sind Radwegverbindungen Schulwegmobilität auch am ehesten noch deren vorhanden, die teilweise an Eltern davon überzeugen, Einen positiven Ansatz stellt der Stadtgrenze enden und den Nachwuchs nicht dau- auch die Verkehrserziehung die Zentren der Nachbarge- ernd mit dem PKW zu fahren. von Grundschulkindern meinden nicht erreichen. Der ausgeprägte Schüler- dar. Erwachsene Autofahrer Mit interkommunaler Koope- bring-und-hol-Verkehr lassen sich meist sehr schwer ration und Unterstützung lässt sich damit reduzieren. davon abbringen, alle ihre durch das Staatliche Bauamt Allerdings müssen solche Ak- Wege – auch die kurzen und des Land- tionen regelmäßig wieder- – mit dem PKW zurückzu- kreises ist das Radwegenetz holt werden, da ansonsten legen. Grundschüler sind auszubauen, um dem Ziel-/ die Gefahr besteht, dass sich dagegen noch relativ leicht Quellverkehr mit dem PKW die alten Verhaltensweisen zu begeistern, ihren Schul- eine Alternative im Entfer- wieder durchsetzen. weg zu Fuß zu bewältigen. nungsbereich von ca. 5 – 8 Die Erfahrungen der Aktion Kilometern zu bieten. „zu-fuss-zur-schule.de“, die Neben dem Wegenetz sind seit über 20 Jahren in immer auch sichere Querungsstel- Radwegenetz innerhalb von Wasserburg Für eine Verbindung zwi- steg über die Kapuzinerinsel Eiselfinger Ortsteil Bach- schen der Altstadt und dem vom ehemaligen Bahntunnel mehring. Dieser mündet einwohnerstarken Stadtteil unter der Münchne Straße zwischen zwei Betriebs- Burgerfeld besteht momen- auf der Nordseite des Inns grundstücken einer Holz- tan nur die stark befahrene zur Bürgermeister-Winter- baufirma in die Straße ein. Rote Innbrücke mit der Straße in Höhe der Fach- Obwohl an der Straße Schil- Engstelle des Brucktors. oberschule auf der Südseite der mit dem Hinweis Badria Die beiden Durchlässe für des Inns. Damit wäre vom und Wasserburg angebracht Fußgänger sind im Grunde Busbahnhof in Wasserburg sind, kann es vorkommen, schon zu knapp bemessen, eine kurze Anbindung an dass Ortsunkundige vor al- die Gehwege im Bereich der die Mittelschule und an die lem an Arbeitstagen, wenn Bruckgasse sind ebenfalls Fachoberschule sowie Be- LKW be- und entladen wer- viel zu schmal angesichts des rufsschule und an das große den, dadurch verunsichert hohen Fußgängeraufkom- Wohngebiet beiderseits der sind, ob es sich um den mens, Radfahrern bleibt hier Ponschabaustraße und der richtigen Weg handelt. Dazu nur die Fahrbahn. Als interes- Brunhuberstraße gegeben. tragen auch Schilder in sante Alternative, mit hoher Entlang des Wuhrbachs be Höhe des Betriebsgeländes Priorität steht der geplante steht ein Fuß- und Radweg mit dem Inhalt „Privatbesitz Fußgänger- und Radfahrer- bis zur Dirnecker Straße im - Betreten verboten“ bei.

Fahrradstraßen Seit 2007 erlaubt die StVO Von einer Sperrung für den zu Gunsten einer verstärkten die Einführung von Fahr- Kfz-Verkehr sind lediglich Fahrradnutzung als auch um radstraßen in besonderen drei Anwesen betroffen, die Vervollständigung der Fällen. In Wasserburg kom- für die Ausnahmegeneh- Fahrradinfrastruktur (Ab- men hierfür zwei Straßen migungen erteilt werden. stellanlagen, Ladestationen in Betracht, die für wichtige Die Achatzstraße stellt das usw.). Verkehrsrelationen die Gegenstück auf der anderen Mit Werbeaktionen für die einzige Alternative zu stark Innseite dar. Die Funktion ist stärkere Verbreitung von befahrenen Straßen (Münch- sehr gut vergleichbar mit der E-Bikes durch die Stadt und ner Straße und Salzburger Köbingerbergstraße. den örtlichen Fahrradhandel, Straße) darstellen, die teil- Neben herkömmlichen ggf. vergünstigte Sammelbe- weise nicht einmal über Geh- baulichen Maßnahmen sind stellungen und der Über- oder Radwege verfügen. Die auch Maßnahmen zur För- nahme einer Vorbildfunktion Köbingerbergstraße ist seit derung des Fußgänger- und durch lokale Meinungs- Herbst 2017 für Fußgänger Radverkehrs erforderlich, die bildner soll das Radfahren und Radfahrer die einzige eher dem organisatorischen in Wasserburg zu etwas sichere Verbindung von Bereich zuzuordnen sind. völlig Normalem entwickelt der Altstadt in den Stadtteil Hierbei handelt es sich so- werden. Burgau. wohl um Werbekampagnen

11 Verlagerungspotenzial

Trotz des insgesamt betrach- erwartet werden. Anders als Aktionen wie einer Bürger- bündel zur Verkehrsreduzie- tet eher geringen Aufwands bei baulichen Maßnahmen, infoveranstaltung und einer rung abrunden. Ein weiterer (sieht man vom Steg über deren Fertiggestellung ab- Hauswurfsendung ist es Ausbau auch mit anderen die Kapuzinerinsel einmal sehbar sind, ist die Verände- nicht getan. Einrichtungen Verkehrsmitteln wird ange- ab) ist das Verlagerungspo- rung der Verkehrsmittelwahl wie der Seniorenfahrdienst sichts des auch in Wasser- tential vom PKW aufs Rad ein Prozess, der viel Geduld der Stadt Wasserburg und burg steigenden Anteils der erheblich. Allerdings dürfen und Überzeugungsarbeit der Heiliggeist-Spitalstiftung Senioren an der Bevölkerung keine kurzfristigen Erfolge bedarf. Mit einmaligen können das Maßnahmen- unumgänglich sein. Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Stadtbus Stadtbusverlängerung nach Eiselfing, Edling und Babensham Die Einführung und der ist ohne eine spürbare mittlerweile seit einigen finanzielle Beteiligung der Die Einbeziehung dieser drei Die Fahrzeit würde von Jahren erfolgreich verlaufen- drei Gemeinden sowie des Gemeinden sollte zumindest Bergham bis zur Priener de Betrieb des Stadtbusses Landkreises an der Erweite- die wesentlichen Ortsteile Straße rund 10 – 11 Minuten in Wasserburg ist lobenswert rung des Busangebots nicht umfassen. Damit wäre ein betragen. und zu begrüßen. Rund 4,5% möglich. großer Teil der insgesamt Die Fahrzeit von Reitmehring des Binnenverkehrs inner- Eine einfache Berechnung rund 10.000 Einwohner der nach Edling und zurück wür- halb der Kernstadt wird mit zeigt, dass eine Verdoppe- drei Gemeinden angebun- de ca. 13 Minuten betragen. dem Stadtbus abgewickelt. lung des Stadtbusangebots den. Die Linienführungen Die Fahrzeit vom Gymnasi- In der nur unwesentlich (heute ca. 1.000 – 1.200 würden in Bergham, Edling um nach Babensham und größeren Stadt Eichstätt Fahrgäste pro Werktag, da- und Babensham beginnen. zurück würde für die Strecke mit einer sehr ähnlichen von mind. 50% Schüler) nicht Der große Vorteil wäre auch, ca. 20 Minuten betragen. Topographie, wo seit über 25 automatisch eine Verdop- dass das Gewerbegebiet und Jahren ein Stadtbussystem pelung der Fahrgastzahlen die Fachmärkte an der Salz- erfolgreich betrieben wird, bedeutet. Selbst wenn, kom- burger Straße eine Anbin- beträgt der Anteil rund 8%. men diese nicht alle vom dung an die Stadt bekämen. Es muss also das Ziel sein, Individualverkehr. Um den auch in Wasserburg den Kfz-Binnenverkehr um zehn Anteil des Stadtbusses im Prozent zu reduzieren wird Binnenverkehr deutlich zu ein besseres Stadtbussystem steigern. kaum ausreichen. Maßnah- Die Einbeziehung der drei men zum Kfz-Verkehr, die unmittelbaren Nachbarge- dessen Attraktivität vermin- meinden Babensham, Edling dern, müssten gleichzeitig und Eiselfing in den Wasser- umgesetzt werden. burger Stadtbus ist ange- Die Organisation des sichts des Ziel-/Quellverkehrs erweiterten Stadtbusses ist aus diesen drei Gemeinden verhältnismäßig einfach zu mit dem PKW von und nach bewältigen. Neues Stadtbuslinienkonzept Wasserburg durchaus sinn- Schon alleine eine Taktver- voll. Das Potential für eine dichtung ist angesichts der Die bestehende Stadtbus- Die Fahrtzeit einer Strecke deutliche Steigerung des Umlaufzeiten am leichtesten linie vom Bahnhof Reit- wird mit ca. 25 Minuten an- Fahrgastaufkommens ist so- mit einer Halbierung der Tak- mehring zum Badria könnte gesetzt, sodass ein Fahrzeug mit vorhanden. Rein formal tung machbar. Dies bedeu- um die beiden Verlänge- einen Stundentakt bedienen ist bei einer Ausdehnung des tet den doppelten Einsatz an rungen nach Bergham und kann. Sobald auf der Bahnli- Wasserburger Stadtbusses Fahrzeugen, Personal und Edling als Linie 1 erweitert nie Reitmehring – München auf Nachbargemeinden Ressourcen. Eine Verlänge- werden. Mit einem Fahrzeug Ost ein Halbstundentakt der Landkreis Rosenheim rung in die direkten Nach- kann dann allerdings kein angeboten werden sollte, als üblicherweise für den bargemeinden wäre damit Stundentakt mehr gefahren müsste der Wasserburger regionalen ÖPNV zuständige noch nicht inbegriffen. Es werden. Eine Strecke würde Busfahrplan entsprechend Behörde einzubeziehen. Der sollte daher ein Lösung ca. 50 Minuten dauern, so angepasst werden. Landkreis würde in einem gefunden werden, die beide dass für einen Stundentakt solchen Fall auch Vorschläge Ziele gleichzeitig erfüllen zwei Fahrzeuge zum Einsatz unterbreiten, wie sich die kann. kommen müssten. Die zwei- drei Nachbargemeinden te Linie wäre eine vollkom- von Wasserburg finanziell an men neue Verbindung vom diesem ausgedehnten bzw. Bahnhof Reitmehring über erweiterten Busangebot die Altstadt und die Salzbur- beteiligen. Die Umsetzung ger Straße nach Babensham.

12 Altstadtbahn

Die immer wieder gefor- zu müssen. derte Reaktivierung des Die weitere Erschließung Bahnverkehrs in die Altstadt Wasserburgs durch Buslinien ist prinzipiell möglich, trägt ist die Alternative, wobei jedoch zu einer Entlastung ohne eine deutliche Ver- vom Kfz-Verkehr weniger bei kehrsentlastung im Haupt- als der Ausbau des Stadtbus- straßennetz eine pünktliche ses. Der Bahnanschluss bis in Erschließung durch Busse die Altstadt nutzt vor allem kaum erreicht werden kann. dem Ziel-/Quellverkehr von/ nach Ebersberg, München Alternative Ansätze im usw. Für den Binnenverkehr ÖPNV innerhalb von Wasserburg wäre die Altstadtbahn je- Planungen zum öffentlichen doch nur bedingt geeignet, Nahverkehr werden allenfalls für die Verbindung momentan in erster Linie zwischen Wasserburg und auf konventionelle Weise Reitmehring. mit Bus und Bahn gedacht. Mit einem S-Bahnähnlichen Aus verschiedenen Gründen Betrieb (ggf. ab Grafing als (mangelhafte Erschließung Express-S-Bahn), wäre der der westlichen Wohngebiete Münchner Ostbahnhof in ca. durch die Altstadtbahn, 50 Minuten erreichbar. Dabei Stauanfälligkeit des sollte es jedoch keinesfalls Linienbusverkehrs usw.) beim Stundentakt bleiben, sollten alternative Ansätze ein 30-Minutentakt wäre das zum öffentlichen Nahverkehr mindeste Ziel. Damit müsste deshalb nicht völlig außer aber auch mit erhöhtem Acht gelassen werden. Parksuchverkehr rund um Vor Jahren wurde einmal den Bahnhof gerechnet die interessante Idee einer werden. Seilbahn vom Gries zum Für den Fall einer endgülti- Kellerberg in die Diskussion gen Stilllegung sollte auf der eingebracht. Die Altstadt ehemaligen Trasse ein Rad- hätte hierdurch eine kurze weg angelegt werden, der und direkte Verbindung zu eine schnelle Verbindung den Einkaufsmärkten am zwischen Reitmehring Süd Aussichtsturm. und der Altstadt darstellen würde, ohne die extremen Steigungen im Bereich des Köbingerbergs überwinden Regionalbusse Ein Stundentakt wie bei ein Stundentakt schon sehr sertes Angebot übernimmt. der Bahn mag für manche unattraktiv sein, wenn zum Die Ausweitung des Was- Bedürfnisse noch ausrei- Beispiel ein Arztbesuch 5 serburger Stadtbusverkehrs chend sein. Bei den Regio- Minuten nach Abfahrt eines entspräche einer Umstellung nalbuslinien ist bislang nicht Busses endet und der Fahr- auf ein verbessertes Regio- einmal dieser vorhanden. gast fast eine Stunde auf die nalbusangebot. So genügt es zum Beispiel nächste Verbindung warten im Schülerverkehr, wenn muss. Rufbus ein ausreichend großer Bus Eine Ausweitung des Taktes Eine Einbeziehung der oder Zug rechtzeitig vor oder eine Anpassung der Kleinbusse von Vereinen, Schulbeginn die Zielhalte- Linienführung wäre möglich. Pfarrverband usw. in ein Ruf- stelle erreicht bzw. kurz nach Allerdings bedarf es hierzu bussystem kann die Lücken, Schulschluss wieder verlässt. erst intensiver Verhandlun- die auch nach einem Ausbau Für Berufstätige, bei denen gen mit den Nachbarge- der Stadtbuslinien noch oft sehr viele verschiedene meinden, dem Landkreis bestehen werden, schließen. Arbeitszeitmodelle gelten, und den Verkehrsunterneh- Dabei ist vor allem an die wird ein Stundentakt schon men. Letztlich entscheidet südlichen Stadtteile Lim- wesentlich schwieriger. Für hier die Frage, wer die burg, Kornberg, Viehhausen, Gelegenheitsfahrer kann Mehrkosten für ein verbes- Reisach und Attel zu denken.

13 Weitere Verkehrsthemen: Car-Sharing, Mitfahrzentrale u. a.

Der Verein der Wasserburger Momentan sind rund 0,15 che Nachbarn einen sehr Autoteiler (WAT) besteht der Wasserburger Bevölke- ähnlichen Arbeitsweg zur bereits seit 2007 und hat ca. rung Mitglied im WAT. selben Zeit haben. Mit Hilfe 20 Mitglieder. Die beiden zur Die vor allem ökonomischen einer Mobilitätszentrale, Verfügung stehenden Fahr- Vorteile eines solchen Ver- auch als App für das Handy, zeuge werden rege genutzt eins sollten in Wasserburg könnten hierzu Fahrgemein- und stellen eine Alternative noch deutlicher heraus- schaften gesucht und gefun- vor allem für die Einwohner gestellt werden, wobei den werden. Einen ersten dar, die nicht regelmäßig ein dem WAT durchaus hohes Anschub kann hier die Stadt Fahrzeug benötigen und/ Engagement in dieser Frage oder auch der Landkreis oder nur kurze Strecken bescheinigt werden kann. leisten. Dazu gehört auch die zurücklegen. Eine Vergröße- Ein vergleichbares Thema Öffentlichkeitsarbeit (Wer- rung der Mitgliederbasis hat sind Fahrgemeinschaften. bung), die gute Argumente sich in den letzten Jahren Für regelmäßig sich wieder- enthalten sollte, um eventu- jedoch als sehr mühsam he- holende Wege, wie im Be- elle Einwände und Bedenken rausgestellt, das Potential er- rufsverkehr, bietet sich diese zu entkräften, die auch oft scheint auf den ersten Blick Möglichkeit an. Viele Pendler beim System des Car-Sharing momentan ausgeschöpft. wissen oft nicht, dass man- vorgebracht werden.

14 Konkrete Maßnahmen

Die im vorangegangenen Prioritäten und Zu- Kapitel beschriebenen Maß- ständigkeiten nahmenbereiche wurden auf ihre Eignung für Wasserburg In einer Kurzfassung sind die überprüft und konkreter Maßnahmen in der Tabelle ausformuliert. nach Prioritäten und Zustän- digkeiten zusammengefasst.

Priorität zuständig MASSNAHME I II III 1. Verbesserung des Verkehrsabflusses am Knoten B15/B304 mit Verknüpfungsrampen x StBA 2. Weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen in der Altstadt x Stadt WS 3. Leitsystem x Stadt WS

Verkehr 4. Informationen über Zeitverluste in der Altstadt x Stadt WS Fließender 5. Umbau des Knotens Salzburger Straße / RO37 zum Kreisverkehr x StBA 1. Beibehaltung der Parkraumbewirtschaftung x Stadt WS 2. Klärung des Bedarfs für ein Anwohnerparken („Parklizenz“) x Stadt WS 3. Erweiterung des Parkhauses Überfuhr x Stadt WS Verkehr Ruhender 4. Sicherung eines Grundstücks südlich des Inns für altstadtnahes Parken x Stadt WS 1. Verbesserungsmaßnahmen rund um den Bahnübergang (Querungssituation) x StBA 2. Radweg von Reitmehring nach Edling an der B304 x StBA 3. Mittel- bis langfristig Radweg entlang der St2092 x Stadt WS 4. Lückenschluss zwischen Langwied und Straß x Stadt WS 5. Verbesserung der Beschilderung am Südende des Wuhrbachtals x Gem. Eiselfing 6. Mittel- bis langfristig Radweg entlang der RO30 nach x StBA 7. Radfahrschutzstreifen auf der St2092 (Salzburger Straße) in Fahrtrichtung bergauf x StBA 8. Errichtung eines Radwegs an der St2092 zwischen der RO37 und Aussichtsturm x StBA, Stadt WS 9. Errichtung eines Radwegs an der St2359 in Richtung Griesstätt x StBA 10. Errichtung eines Stegs für Fußgänger/Radfahrer im Bereich der Rampe zur FOS x Stadt WS 11. Anbindung Kapuzinersteg / Münchner Straße x Stadt WS 12. Ausweisung der Achatzstraße als Fahrradstraße x Stadt WS 13. Rampe für Radfahrer von der Roten Innbrücke zum Zirnweg x Stadt WS 14. stundenweise Unterbrechung der Durchfahrt der Hofstatt für Kfz am Wochenende x Stadt WS 15. Reaktivierung ehemalige Bahnline als Radweg, falls Stilllegung erfolgt x Stadt WS

Fußgänger- und Radverkehr und Fußgänger- 16. Zusätzliche Ladestationenfür e-bikes an Schwerpunkten des Radverkehrs x Stadt WS Verkaufsrabatte für e-bikes x Fachhandel e-bike-Schulung für Senioren x ADFC, Polizei, VHS Verleihservice auch für Lastenräder u.dgl. x Fachhandel Radwegbeleuchtungen x Stadt WS Ausbau der Fahrradabstellanlagen x Stadt WS Aktion zu-Fuss-zur-Schule x Stadt WS, Schulen Lieferdienste für Senioren usw. per e-bike x soziale Dienste 1. Ausweitung der Stadtbuslinie auf die Gemeinden Edling, Eiselfing, Babensham x Stadt WS, LK RO, Nachbargem. 2. Langfristig Ausdehnung auf Halbstundentakt bei den Strecken nach RO-MÜ-M x DB, BEG 3. Nochmalige neutrale Überprüfung der Möglichkeiten einer Altstadtbahnreaktivierung x Gericht 4. Nach Fertigstellung des Kapuzinerinselstegs Einrichtung einer Bushaltestelle „Steg“ x Stadt WS ÖPNV 5. Prüfung der Realisierungsmöglichkeit einer Seilbahn Gries - Kellerberg x Stadt WS 6. Stadtbustaktverdichtung (halbstündig) x Stadt WS 7. "Mitfahrbankerl" x Stadt WS

15 Prognose Demographischer Wandel

Die Verkehrssituation in der aufbauend lassen sich an- Ein nicht zu unterschätzen- anhand des Demographie- Stadt Wasserburg wurde in schließend in verschiedenen des Wachstumspotenzial spiegels herangezogen. Ein einer detaillierten Analyse Szenarien die Wirkungen kann aus dem demographi- Zuwachs um rund 6,0% bis aufgezeigt. Rückblickend von einzelnen Maßnahmen schen Wandel entstehen. In 2030 entspricht in absoluten sind die verkehrlichen oder auch Bündeln von Maß- Wohngebieten aus den 70er Zahlen ca. 700 Einwohnern. Belastungen in den letzten nahmen aufzeigen. Jahren herrscht mittlerwei- Bei zehn Prozent wären es Jahrzehnten immer weiter Eine Prognose über das le häufig ein relativ hohes ca. 1.250 Einwohner. gestiegen. Eine vorüberge- künftige Verkehrsgeschehen Durchschnittsalter sowie Der Verkehrsaustausch im hende Entspannung wie in Wasserburg beruht auf eine unterdurchschnittliche Ziel-/Quellverkehr mit Nach- durch den Bau der Umfah- verschiedenen Kriterien. Haushaltsgröße vor. Hier bargemeinden und -städten rung der B304 in den 80er Ein Teil davon kann von der kann innerhalb von wenigen wurde mit einem Wachstum Jahren wurde mittlerweile Stadt Wasserburg beeinflusst Jahren ein rascher Umbruch von insgesamt 7,5% bis wieder durch den Verkehrs- werden. Die Ausweisung geschehen. 2030 angesetzt, der Durch- anstieg kompensiert bzw. von neuen Baugebieten Auch für gewerbliche Nut- gangsverkehr wurde mit sogar übertroffen. für Wohnen und Gewerbe zungen stehen in Wasser- einem Wachstum im selben Wie sich unter der An- in Wasserburg wie auch in burg kaum mehr Flächen Zeitraum in Höhe von 10,0% nahme eines unverändert umliegenden Gemeinden zur Verfügung, lediglich in angenommen. bleibenden Straßennetzes und Städten führt zu einem Reitmehring und Staudham Der Einwohnerzuwachs in das Verkehrsgeschehen bis Anstieg der Bewohner- und sind größere gewerbliche den Nachbargemeinden zum Jahr 2030 entwickeln Arbeitsplatzzahlen, die wie- Ausweisungen überhaupt wird für die nächsten 15 wird, soll in einer Prognose, derum zu einem Zuwachs noch vorstellbar. An der Jahre mit wenigstens 10,0% dem sogenannten Nullfall des Verkehrsaufkommens Dirnecker Straße und Am angenommen. abgeschätzt werden. Darauf führen. Burgfrieden ist die Gewer- Der Binnenverkehr wird benutzung schon fast an der sich voraussichtlich, wenn Prognosefaktoren und -einflüsse Gemarkungsgrenze ange- die bisherigen Trends kommen, hier sind nur noch fortgeschrieben werden, An amtlichen Quellen kann lich übertroffen. wenige Parzellen möglich. auch ohne Bevölkerungs- der Demographiespiegel des Angesichts der Verfügbarkeit In der Summe ergeben die wachstum erhöhen. Dies Bayerischen Landesamtes geeigneter Grundstücke so- vier potenziellen größeren liegt unter anderem an dem für Statistik herangezogen wie bestimmter Sachzwänge Baugebiete Wohnraum für größer werdenden Anteil werden, der für alle Gemein- erscheint es allerdings kaum ca. 460 Einwohner. Zu- der erwachsenen Bevölke- den und Städte über 5.000 möglich, wesentlich mehr als sammen mit den rund 900 rung mit Führerschein, der Einwohner mit einer Gültig- diesen Zuwachs zu erzie- möglichen Einwohnern aus 2030 fast 100% erreichen keit bis 2034 verfügbar ist. len. Nur wenn es gelingt, in dem Potenzial durch Baulü- wird. Auch der steigende Bei den Gemeinden unter Reitmehring nennenswerte ckenschließungen ist das Altersdurchschnitt wird sich 5.000 Einwohnern reicht der Flächen für eine Bebauung eine Größenordnung von entsprechend auswirken. amtliche Demographiespie- zu aktivieren, könnte ein rund 1.350 Einwohnern. Hierfür wurde eine Zuwachs- gel nur bis zum Jahr 2028. stärkeres Wachstum ermög- Für die Bewertung verschie- rate von insgesamt 6,0% Hier wird für Wasserburg von licht werden. dener Szenarien bzw. Plan- bis 7,0% bis zum Jahr 2030 einem Einwohnerzuwachs An Potenzialflächen steht fälle wurde die Zuwachsrate angenommen. von 2016 bis 2028 um 700 das demnächst nicht mehr von 12.700 auf 13.400 Ein- benötigte Gelände der Einwohnerprognose Wasserburg und Umgebung wohner ausgegangen, das RoMed-Klinik zur Verfügung. 112% entspricht einem Anstieg um Außerdem werden in den ca. 5,5%. Pro Jahr sind das kommenden Jahren eini- 110% im Schnitt 0,3% mehr, wobei ge kleinere Bauvorhaben bis ca. 2034 die Einwohner- umgesetzt, wie z. B. in der zahlen insgesamt um 7,0% nördlichen Burgau und im 108% steigen sollen. Burgerfeld. Zudem sind ver- Wasserburg wird im Hinblick einzelte Nachverdichtungen 106% auf den Bevölkerungszu- im Bestand möglich. wachs von nahezu allen 104% Nachbargemeinden erheb-

102%

100%

98% 2016 2019 2022 2025 2028 2031 2034 WASSERBURG Edling Griesstätt Babensham Eiselfing

16 Verkehrsumlegungen Verkehrsumlegung Null-Fall 2030 Stadt Wasserburg - Verkehrskonzept zum ISEK

Neudeck B304 ohe L 8725 Äußere

0

0 Als Ist-Fall wird die Verkehrs- Der Nullfall 2030 zeigt bei Zuwachs die heute bereits 1 0 B15 87 5 Kranken- 25 1 Inn 6 haus 8 umlegung für die Situati- unverändertem Straßennetz, teilweise erreichte kritische PH Überfuhr 725

5225 5 Bgm.-Neumeier-Str. 7

1025 5

925 Im Hag Holzhofweg L 57275 andwehrstr 2 5450 700 1625 1625 1275 600 1525 3 0 2475 0 1 0 on 2015 (Erhebungstag) wie sich das Verkehrsauf- Grenze noch öfter über- 700 6350 4825 3300 6 0 1 5 9 0 25 425 0 0

700 0

5500 2950 1875 0 9 Bahnhof-straße 1 5

1 2 4

3 1275 5 6400 6400 8850 11975 11025 11025 11500 5 5 8275

2 1875 0 7 . 5 0 5 Lederer- 0 5 bezeichnet. kommen in den einzelnenStraße Seewieser schreiten. Münchner

450 0 2 1 3 1 3 4 Innhöhe 2 0 Zettlweg 7 2 5 5 0

8 Gabersee 25 7 2075 1500 7 2 L

2

650 5 5 3

andschaftsweg 2300 0 zeile 5 Straße 5 825 3 5 1 5 750 Schmid- 1000 7 1450 Die Abbildung einer Ver- Straßen erhöht. Die Be- Das motorisierte Individual- 8275 7 3 8 1 1800 5 Am 450 12600 10400 zeile 0 250 4950 Gries 7300 7450 7425 8550 8875 5 0 9500 14525 10950 5 1 4 B304 1227 4 3 kehrsumlegung kommt dem lastungen steigen erwar- verkehrsaufkommen 9 1 2

1275 5

Durchgangs- und Ziel-/Quell- 1 4 9 1000 2 Ergebnis der auf 24 Stunden tungsgemäß an. Allerdings mussverkehr werden,somit soweit deutlich möglich, 5 0 5 Kellerstraße 13450 1 8 800 9 0 auf die B304 verlagert. Dies 0 1 0 0 8 5 4600 Inn 5 1 geschieht durch Knotenpunkts- Klosterweg 0 9 Gimpl- hochgerechneten Zählun- fallen die Erhöhungen reduziert werden, um die berg Am Aussichtsturm

9 13125 veränderungen und durch 1 0 5 0 13175 0 0 1200 8

700 9 Beschilderung. 0 Megglestraße 1825 1 0 5 0 gen relativ nahe. Geringe unterschiedlich aus, im Lebensqualität Wasserburgs 0 6 5 1 2 0 3 1 Der Stadtbusverkehr und die 5 1 0 5 4 6 0 1 0 Salzburger2 Str 4 525 75 0 0 0 0 Angebote zum Radverkehr werden 5 0 1 2 6 2 1 2 Unterschiede liegen entwe- Hauptverkehrsstraßennetz weiter halten zu können. 0 2 1 1 5 75 stark ausgebaut und ersetzen 6525 Antoniusstraße 1950 5 6 2 9 10% bzw. 20% des Kfz- 6 . 0 2 10225 0 der an Rundungstoleranzen höher als in den Wohn- und Binnenverkehrs. Je 10% des Ziel-/ .

5 00 7 3 Quellverkehrs mit Edling, Eiselfing 8 5 5 0 2 7 5 1 2 8 1 oder an Abweichungen des Sammelstraßen. Auf den be- 1 und Babensham werden ebenfalls W 1

Brunhuberstr osenheimer2 Hochgarten 7275 atzmannstr R 5 7 auf Bus und Rad verlagert. 5 Dirnecker 7 Straße 5 5 8 2 0 3875 Die großen Parkhäuser und der 5 0 5 Binnenverkehrs der Aus- reits heute stark belasteten 3800 8 7 Straße 8 7 . 0 Parkplatz an der Rampe werden 0 9 2

6 5 3400 vorrangig genutzt um das Parken 1 wärtigen, der für einzelne Straßenabschnitten wie der 0 5 0 2 5 9 0 7 am Gries und in den Altstadt- 2 0 3 9 1 6 1 Alkorstraße gassen zu verringern. 0 Fahrtbeziehungen oder Münchner Straße, der Roten 0 5 5 7 2 8 9 3 2 0 6 0 0 2 0 Zellen anders gewichtet sein Innbrücke, dem Marienplatz, 2 0 B15

6 0 0 0 0 95 39 Verkehrsumlegung PF5 kann als beim Binnenverkehr der Rosenheimer wie auch 3 Planfall 5 1 025 5 Prognose 2030 - Kfz/24 Std. 7 3 5 9 1 5 P der Bevölkerung. der Salzburger Straße und 0 riener Prognose Grundlage: Erhebungen 2030 vom 15.10.2015 Straße dem Gimplberg wird der Szenarien und Bewertung

Planfall 1 Planfall 2a Planfall 2b Planfall 2ab

Durch eine Umgestaltung Am Heisererplatz wird zwi- Am Heisererplatz wird zwi- Der Heisererplatz wird zwi- der wesentlichen Knoten- schen der Oberen Innstraße schen der Schlachthausstra- schen der Schlachthausstra- punkte und einer ergänzen- und der Schlachthausstraße ße und der Oberen Innstraße ße und der Oberen Innstraße den Beschilderung, inklusive eine Einbahnstraße in Fahrt- eine Einbahnstraße in Fahrt- für den Kfz-Verkehr komplett von Hinweisen auf den richtung Westen eingerich- richtung Osten eingerichtet. gesperrt. Eine Durchquerung Zeitverlust bei der Durch- tet. der Altstadt ist nur noch in querung der Altstadt, sollen West-Ost-Richtung über die der Durchgangsverkehr und Schmidzeile möglich. Teile des Ziel-/Quellverkehrs aus der Altstadt heraus auf den Kellerberg und die B304 verlagert werden.

Planfall 3a Planfall 3b Planfall 4 Planfall 5

Durch einen massiven Wie Planfall 3a, zusätzlich Dieser Planfall besteht aus Wie Planfall 4, zusätzlich wird Ausbau des Wasserburger werden weitere 20% des einer Kombination der der Heisererplatz zwischen Stadtbusnetzes werden 10% Kfz-Binnenverkehrs durch Fälle 1 und 3b. Der Durch- der Schlachthausstraße und des Kfz-Binnenverkehrs ein- eine massive Förderung gangsverkehr und Teile des der Oberen Innstraße für gespart und auf den ÖPNV des Radverkehrs eingespart Ziel-/Quellverkehrs werden den Kfz-Verkehr komplett verlagert. Zusätzlich werden bzw. verlagert. 10% des Kfz- mithilfe von Knotenumge- gesperrt (wie Planfall 2ab). durch die Verlängerung der Verkehrs zwischen den drei staltungen und eine entspre- Außerdem wird der ruhende Stadtbusse nach Edling, genannten Nachbargemein- chende Beschilderung um Verkehr neu geordnet, so- Eiselfing und Babensham den und Wasserburg werden die Altstadt herumgeführt. dass der Parksuchverkehr im 10% des Ziel-/Quellverkehrs auf das Fahrrad verlagert. Zusätzlich wird vor allem der Bereich der Altstadt bzw. der zwischen Wasserburg und Kfz-Binnenverkehr durch Zielverkehr zu den einzelnen diesen Gemeinden einge- den intensiven Ausbau des Standorten reduziert bzw. spart. Stadtbussystems sowie des auf verträglichere Routen Angebots für Radfahrer verlagert wird. um 30% reduziert. Je 10% des Kfz-Verkehrs von/nach Edling, Eiselfing und Babens- ham werden auf den Bus bzw. das Fahrrad verlagert.

17 Verkehrswirksamkeit

Die nachstehende Tabelle 1 Die Reduzierung des Binnen- im Binnenverkehr = Edling, Eiselfing und fasst die Belastungen für aus- und des Ziel-/Quellverkehrs 1.150 Verlagerungen auf Babensham = 800 gewählte Straßenanschnitte in den Planfälle 3, 4 und 5 den Stadtbus oder das Verlagerungen auf für die einzelnen untersuch- um bestimmte Prozentsätze Fahrrad. den Stadtbus oder das ten Planfälle zusammen zugunsten des Bus- bzw. • 10% weniger Kfz- Fahrrad. (jeweils Prognosefall 2030, Radverkehrs wirkt sich abso- Fahrten im Ziel-/ Zahlen in Kfz/24 Std.). lut wie folgt aus: Quellverkehr mit den • 10% weniger Kfz-Fahrten drei Nachbargemeinden

Tabelle 111:1: Straßenabschnitt 2220152015015015 PF0PF0PF0 PF1PF1PF1 PF2a PF2b PF2ab PF3a PF3b PF4PF4PF4 PF5PF5PF5 Münchner Straße (Tankstelle) 12.625 13.500 12.225 13.025 13.225 12.800 12.975 12.000 11.275 11.500 An der Rampe 9.575 10.875 10.125 10.075 11.225 9.975 10.375 9.375 8.700 8.275 Schmidzeile 5.350 5.725 5.225 8.200 10.650 12.225 5.400 5.025 4.725 9.500 Im Hag (Feuerwehr) 6.400 6.975 6.400 5.775 5.425 4.050 6.675 6.075 5.475 3.300 Marienplatz 13.775 15.175 14.475 15.725 17.875 19.175 14.225 12.750 11.975 14.525 Rote Innbrücke 15.450 16.875 15.625 19.400 15.625 18.550 15.925 14.450 13.325 14.925 Salzburger Straße (Theater) 6.175 6.875 7.675 7.250 6.975 7.125 6.375 5.725 6.425 6.200 Gimplberg 9.150 9.975 9.900 11.125 9.850 10.975 9.400 8.500 8.375 9.150 Rosenheimer Straße (Heubergstraße) 8.975 9.750 9.675 9.700 9.700 9.650 9.450 8.650 7.325 8.525 Priener Straße (zw. den Kreiseln) 6.775 7.375 7.200 7.375 7.275 7.275 6.975 6.200 5.950 6.100 Dirnecker Straße 3.775 4.175 4.400 4.275 4.250 4.375 3.975 3.475 3.800 3.875 Kellerberg (nördlich EDEKA) 12.500 13.950 15.550 14.500 14.275 14.575 13.225 12.175 13.700 13.450 B304 (Innbrücke) * 6.450 7.425 8.650 8.325 8.725 9.250 7.000 6.125 7.250 8.725 B304 (Reitmehring, Bgm.-Schmid-Straße) * 8.525 9.675 9.675 9.675 9.675 9.675 9.225 8.550 8.550 8.550

* Die Belastungen dieser Straßen enthalten nur den auf Wasserburg bezogenen Verkehr, Ver- kehrsströme, z.B. von Ebersberg nach Obing sind nicht enthalten

Angesichts von rund 22.000 Hinblick auf die Verkehrsbe- Im Hag bestimmte Verkehrs- Verkehrssituation, da sie Kfz-Fahrten/24 Std., die lastung je nach Planfall kaum beziehungen über die Rote die Verkehrsströme in ihrer auf den Binnenverkehr in verändern. Dies trifft ganz Innbrücke und über die Gesamtzahl nicht beeinflus- Wasserburg sowie auf den besonders auf die B304 in Wendemöglichkeit Gimpl- sen. Dem gegenüber ist in Ziel-/Quellverkehr mit den Höhe Reitmehring zu. berg erfolgen. Ein Anstieg einer veränderten Verkehrs- drei Nachbargemeinden Veränderungen der Ver- der Verkehrsbelastung auf mittelwahl das größte Entlas- entfallen, ist die Reduzierung kehrsführung Im Hag der Roten Innbrücke auf tungspotenzial zu sehen. beachtlich. Es verbleibt aber (Planfälle 2) wirken sich nahezu 20.000 Kfz/24 Std. Vor allem die Planfälle 3b immer noch eine große besonders negativ auf die muss jedoch in jedem Fall und 4 können eine spürbare Menge an Kfz-Verkehr, zumal Schmidzeile aus. Hier käme vermieden werden. Daher Entlastung in der Altstadt der Ziel-/Quellverkehr mit es zu einem sprunghaften sind Planfälle, die eine Sper- bewirken, auch wenn noch anderen Gemeinden wie Anstieg der Verkehrsbe- rung im Bereich Hag oder nicht von einer massiven Haag, Schnaitsee oder lastung. Darüber hinaus Heisererplatz beinhalten, kei- Beruhigung gesprochen weder durch den würde auch die Belastung nesfalls zu empfehlen, da sie werden kann. Trotz der Stadtbus (gar nicht) noch der Roten Innbrücke und die südliche Altstadt massiv bis 2030 angenommenen durch den Ausbau des loka- das Dreieck am Gimplberg mehr belasten. Prognosezuwächse käme es len Radwegenetzes (kaum) eine deutliche Verkehrszu- Planfälle, deren Maßnahmen bei diesen beiden Planfällen ersetzt werden kann. nahme erfahren. Durch die sich auf den fließenden zu einem leichten Rückgang Bei Betrachtung der Tabelle partiellen Abbiegeverbote Kfz-Verkehr beschränken der Situation auf der Roten 1 fällt auf, dass sich eini- am Marienplatz/Bruckgasse (PF1 und 2), bewirken keine Innbrücke gegenüber 2015. ge Straßenabschnitte im müssten je nach Regelung wirkliche Entspannung der

Die Tabelle 2 zeigt die TabTabTabelTabelelellele 222:2::: PF3a PF3b PF4 PF5 konkreten Abnahmen im Bus Rad Bus Rad Bus Rad Bus Rad Kfz-Verkehr für die Planfälle 3, 4 und 5. WS 1.400 - 1.400 2.800 1.400 2.800 1.400 2.800 E, E, B 800 - 800 800 800 800 800 800 Summe 2.200 --- 222.2002.200.200.200 3.600 2.200 3.600 2.200 3.600 E,E,B = Edling, Eiselfing, Babensham

18 Warum lässt sich nicht mehr Verkehr reduzieren?

Durch das Zentrum ver- Die Bewohner des Umlands ham, Edling und Eiselfing in lediglich der Verkehrszu- läuft eine Staatsstraße, an erzeugen zusammen fast den Wasserburger Stadtbus wachs aufgefangen werden der ohne Zustimmung des 17.000 Kfz-Fahrten im Ziel-/ ist unverzichtbar. kann. Ein möglichst großes Staatlichen Bauamts durch Quellverkehr mit Wasser- Mit der Bündelung einer Gesamtpaket vieler ver- die Stadt Wasserburg keine burg. Vielzahl von Einzelmaßnah- schiedener Maßnahmen Veränderungen, welcher Art Eine Einbeziehung wenigs- men wird die Belastung der ist erforderlich, um in der auch immer, vorgenommen tens der drei direkt benach- Innbrücke bis zum Jahr 2030 Summe zu einer Entlastung werden können. barten Gemeinden Babens- bestenfalls stagnieren, da zu kommen. Empfehlung

Die Empfehlungen zum Altstadt zusätzlich zu einer ordnung angestrebt, aber können, die jedoch einen Verkehrskonzept Wasser- anspruchsvollen Aufgabe. nur selten erreicht haben. längeren zeitlichen Vorlauf burgs gehen eindeutig in die Die für das Jahr 2030 erwar- Der demographische Wan- und viel Überzeugungsar- Richtung, dass alles versucht teten Zuwächse der Stadt del wird im Übrigen dazu beit von allen Beteiligten werden muss, um zumindest Wasserburg, von denen beitragen, dass die heutige erfordern. einen Teil des innerstäd- nicht mit letzter Sicherheit Verkehrsstruktur auf lange Eine deutliche Verbesserung tischen Kfz-Verkehrs auf gesagt werden kann, ob sie Sicht Ergänzungen bzw. der Verkehrsverhältnisse andere Verkehrsmittel zu in diesem Umfang eintref- Veränderungen bedarf. Um in Wasserburg ist möglich, verlagern. Dabei sind auch fen, sowie die Zuwächse diese Veränderungen in der wenn alle Beteiligten zusam- die drei Nachbargemeinden der Nachbargemeinden Verkehrsinfrastruktur zu er- menarbeiten. Edling, Eiselfing und Babens- werden in den kommenden reichen, werden alle Beteilig- ham einzubeziehen. Klas- Jahren zu einem Anstieg ten (Stadtverwaltung, Politik, sische verkehrsplanerische des Kfz-Verkehrs um bis zu Bürger, Gewerbe, Planer) Maßnahmen, die in erster 10% führen. Allein diesen viel Geduld und Ausdauer Linie dem motorisierten Zuwachs durch gegensteu- benötigen. Zusätzlich wird Straßenverkehr dienen, sind ernde Maßnahmen aufzu- auch auf ein Umdenken hin- wenig effektiv und können fangen und somit 2030 das sichtlich von Investitionen kaum zur Erfüllung der ge- Niveau des Jahres 2015 zu im Verkehrsbereich nicht setzten Ziele beitragen. halten, ist bereits eine große verzichtet werden können. Die verkehrliche Situation Herausforderung für die Vor allem größere bauliche der Stadt Wasserburg wird Stadt Wasserburg. Gelingt es Maßnahmen (Straßen- und geprägt von der beson- zusätzlich, mit einer großen Brückenbau, Parkhäuser deren, nahezu einmaligen Bandbreite von Maßnah- usw.) binden in der Regel topographischen Lage auf men eine Reduzierung des auf längere Zeit größere der bis zu 80 Meter tiefer als motorisierten Individualver- Summen an Finanzmitteln. das Umland liegenden Inn- kehrs zu erreichen, so wäre Daneben bestehen auch halbinsel. Die Erschließung dies für die Stadt Wasserburg Maßnahmenbereiche, die wird durch das besondere ein großer Erfolg, den bisher mit relativ geringem Finanz- städtebauliche Ensemble der viele Städte dieser Größen- aufwand umgesetzt werden

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