Hansische Geschichtsblätter
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HANSISCHE GESCHICHTSBLÄTTER HERAUSGEGEBEN VOM HANSISCHEN GESCHICHTSVEREIN 113. JAHRGANG 1995 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN Zuschriften, die den Aufsatzteil betreffen, sind zu richten an Herrn Dr. Rolf H a m m e l -K ie s o w , Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostsee raums, Burgkloster, Hinter der Burg 2-4, 23539 Lübeck; Besprechungsexemplare und sonstige Zuschriften wegen der Hansischen Umschau an Herrn Dr. Volker H EN N , Universität Trier, Fachbereich III, Postfach 3825, 54286 Trier. Manuskripte werden in Maschinenschrift (und ggf. auf Diskette) erbeten. Korrek turänderungen, die einen Neusatz von mehr als einem Zehntel des Beitragsumfanges verursachen, werden dem Verfasser berechnet. Die Verfasser erhalten von Aufsätzen und Miszellen 20, von Beiträgen zur Hansischen Umschau 2 Sonderdrucke unent geltlich, weitere gegen Erstattung der Unkosten. Die Lieferung der Hansischen Geschichtsblätter erfolgt auf Gefahr der Empfänger. Kostenlose Nachlieferung in Verlust geratener Sendungen erfolgt nicht. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Eintritt in den Hansischen Geschichtsverein ist jederzeit möglich. Der Jahresbeitrag beläuft sich z. Zt. auf DM 40 (für in der Ausbildung Begriffene auf DM 20). Er berechtigt zum kostenlosen Bezug der Hansischen Geschichtsblätter. - Weitere Informationen gibt die Geschäftsstelle im Archiv der Hansestadt Lübeck, Mühlen damm 1-3, 23552 Lübeck. HANSISCHE GESCHICHTSBLÄTTER HERAUSGEGEBEN VOM HANSISCHEN GESCHICHTSVEREIN 113. JAHRGANG 1995 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN R ED AK TIO N Aufsatzteil: Dr. Rolf Hammel-Kiesow, Lübeck Umschau: Dr. Volker Herrn, Trier Für besondere Zuwendungen und erhöhte Jahresbeiträge, ohne die dieser Band nicht hätte erscheinen können, hat der Hansische Geschichtsverein folgenden Stiftungen, Verbänden und Städten zu danken: P o s s e h l -S t if t u n g z u L ü b e c k F r e ie u n d H a n s e s t a d t H a m b u r g F r e ie H a n s e s t a d t B r e m e n H a n s e s t a d t L ü b e c k S t a d t K ö l n S t a d t B raunschweig L andschaftsverband W e s t f a l e n -L ippe L andschaftsverband R h e in l a n d ISSN 0073-0327 Inhalt Nachruf auf Johannes Schildhauer. Von Walter S ta rk ....................................................................................... 1 Aufsätze Enno Bünz Hugo von Hildesheim. Ein frühhansischer Fernhändler im Ostseeraum und der holsteinische Volksadel um 1200 ............. Jürgen Hartwig Ibs Judenverfolgungen in den Hansestädten des südwestlichen Ostseeraums zur Zeit des Schwarzen Todes ................................. 27 Ingo Dierck Die Brügger Alterleute des 14. Jahrhunderts. Werkstattbericht über eine hansische Prosopographie ................................................. 49 Dieter Seifert Der Hollandhandel und seine Träger im 14. und 15. Jahrhundert 71 Milja van Tielhof Der Getreidehandel der Danziger Kaufleute in Amsterdam um die Mitte des 16. Jahrhunderts ........................................................... 93 Norbert Angermann Die livländischen Städte und die Hanse ........................................... 111 Wolfgang Schmid Kölner Hansekaufleute als Stifter und Mäzene.............................. 127 Miszelle Stuart Jenks Die Londoner Zollakten. Anmerkungen zu einer neuen „Edition“ .................................................................................................... 145 Berichte Fernhandel und Stadtentwicklung im Nord- und Ostseeraum in der hansischen Spätzeit. Symposion im Stader Rathaus, 1994. Von Jürgen Bohmbach .......................................................................... 151 Lebenswege und Stationen. 110. Jahresversammlung des Han sischen Geschichtsvereins Stralsund 1994. Von Horst W ern icke............................................................................... 157 IV Vorschau Hansekaufleute in Brügge. Kolloquium in Brügge 25. 4.-28. 4. 1996 .............................................................................................................. 161 Wirtschaftliche Wechsellagen im hansischen Wirtschaftsraum 1300-1800 .................................................................................................... 163 Hansische Umschau In Verbindung mit Norbert Angermann, Roman Czaja, Antjekathrin Graßmann, Rolf Hammel-Kiesow, Elisabeth Harder-Gersdorff, Stuart Jenks, Petrus H.J. van der Laan, Ortwin Pelc, Thomas Riis, Herbert Schwarzwälder, Hugo Weczerka und anderen bearbeitet von Volker Henn. Allgemeines................................................................................................. 167 Vorhansische Zeit .................................................................................... 193 Zur Geschichte der niederdeutschen Landschaften und der benachbarten Regionen .......................................................................... 198 Westeuropa ................................................................................................. 240 Skandinavien...................................................................................... 252 O steurop a.................................................................................................... 261 Für die Hanseforschung wichtige Zeitschriften............................ 301 Hansischer Geschichtsverein Jahresbericht 1994 .................................................................................... 305 Liste der Vorstandsmitglieder .............................................................. 307 Johannes Schildhauer 1918 - 1995 Am 1. April 1995 ist Johannes Schildhauer, em. o. Professor für mitt lere und neuere Geschichte an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität zu Greifswald, den Folgen eines schon überstanden geglaubten Herzinfarkts erlegen. Am 6. April nahmen aus nah und fern herbeigekommene Kollegen, Weggefährten und Freunde zusammen mit der Familie in einer Trauerfeier am Sarge Abschied von dem Verstorbenen. Johannes Schildhauers Wirken ist bei früheren Anlässen schon mehrfach in Rede und Schrift gewürdigt worden. Jeder, der Persönlichkeit und Werk beurteilte, setzte dabei in Abhängigkeit von seinem Standpunkt und den Zeitverhältnissen eigene, andere Akzente. Auch dies wird nicht die letzte Wertung bleiben; ein abschließendes Urteil wird es ohnehin nie geben. Doch angesichts der seit Überwindung der deutschen Zweistaatlichkeit häufig - und oft wider besseres Wissen - vorgetragenen Versuche, Wissen schaftlern der ehemaligen DDR Persönlichkeitswert und Lebensleistung abzusprechen, scheint es nicht allein gestattet, sondern vielmehr geboten, in einem Nachruf eine Würdigung zu wagen. Der 20-jährige, in einer Dessauer Beamtenfamilie aufgewachsene Abitu rient eines humanistischen Gymnasiums begann 1938 an der Universität Leipzig mit dem Studium der Geschichte, der Germanistik und der Altphi lologie. Nach einem Jahr aber hatte er schon zur Wehrmacht einzurücken, aus der der Infanterieleutnant d. R. nach längerem Fronteinsatz und Laza rettaufenthalten noch 1944 als dienstuntauglich mit von der Tuberkulose zerfressener Lunge entlassen wurde. Er gehörte zu der Generation, die die Schrecken des Krieges als prägenden Eindruck zu verarbeiten hatte. Daher begann er schon 1945, sich für den Aufbau einer neuen und seiner Überzeugung nach besseren Ordnung einzusetzen. Er tat dies als Neu lehrer und Mitglied einer Partei, deren Mitglieder sich eine Neuordnung der Gesellschaft in demokratisch-sozialistischem Sinne als Ziel gesetzt hatten. An dieser Zielsetzung hat Johannes Schildhauer ungeachtet aller durch die Zeit und die Umstände wie durch menschliches Versagen in der Parteiführung bedingten Verwerfungen und Entstellungen bis zu seinem Tode, zuletzt noch als Mitglied einer um ihre demokratische Erneuerung ringenden Partei festgehalten. Im Herbst 1946 konnte Johannes Schildhauer das Studium in Greifswald wieder aufnehmen. In dem von Adolf Hofmeister geleiteten Historischen 2 Walter Stark Institut erwarb sich der - wie wir alle damals - äußerlich ziemlich abgeris sene und dazu noch durch die gerade überstandene Krankheit gezeichnete junge Mann durch sein Wissen und Können bald die Anerkennung seiner Kommilitonen und seines akademischen Lehrers. Ausdruck dessen war die schon 1948 auf Vorschlag Adolf Hofmeisters erfolgte Einstellung als wissenschaftliche Hilfskraft am Historischen Institut, als dessen „Senior“ er gleichzeitig amtierte. Da mehrere Lehrstühle noch vakant waren, richtete er auf Anregung Hofmeisters, der sich in seiner Lehrtätigkeit strikt auf sein mediaevistisches Ordinariat beschränkte, einen studentischen Arbeitszirkel ein, der sich unter seiner Leitung mit deutscher Verfassungsgeschichte des 19. Jahrhunderts befaßte. Hier hatte der Examinand erstmals Gelegenheit, seine Befähigung zur akademischen Lehrtätigkeit anzudeuten. Nach dem Examen promovierte er 1949 bei Adolf Hofmeister mit einer Arbeit über die Grafen von Dassel. Johannes Schildhauer hat stets mit Achtung von seinem Lehrer Adolf Hofmeister gesprochen, wenn er auch bald eigene wissenschaftliche Wege gegangen ist und sich dieser Prozeß des Abnabelns - wie so häufig im wissenschaftlichen Leben - nicht ohne Irritationen vollzogen hat. Die Gründlichkeit des Arbeitens, die Gewissenhaftigkeit in der Handhabung der Werkzeuge und Verfahren des Historikers, die Beherrschung des hilfs- und sprachwissenschaftlichen Instrumentariums, vor allem aber die vorsichtige Zurückhaltung bei der Interpretation der Quellen lassen bei ihm wie bei manchen seiner späteren Mitarbeiter und Kollegen die Prägung durch die Hofmeisterschule erkennen. Seit dem