Hansische Geschichtsblätter

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Hansische Geschichtsblätter HANSISCHE GESCHICHTSBLÄTTER HERAUSGEGEBEN VOM HANSISCHEN GESCHICHTSVEREIN 109. JAHRGANG 1991 BÖHLAU VERLAG KÖLN WIEN Zuschriften, die den Aufsatzteil betreffen, sind zu richten an Herrn Prof. Dr. Klaus F r ie d ­ l a n d , 2305 Heikendorf, Kreienholt 1. Besprechungsexemplare und sonstige Zuschriften wegen der Hansischen Umschau an Herrn Dr. Volker H e n n , Universität Trier, Fachbe­ reich DI, Postfach 3825, 5500 Trier. Manuskripte werden in Maschinenschrift erbeten. Korrekturänderungen, die einen Neu­ satz von mehr als einem Zehntel des Beitragsumfanges verursachen, werden dem Verfasser berechnet. Die Verfasser erhalten von Aufsätzen und Miszellen 20, von Beiträgen zur Hansischen Umschau 5 Sonderdrucke unentgeltlich, weitere gegen Erstattung der Unko­ sten. Die Lieferung der Hansischen Geschichtsblätter erfolgt auf Gefahr der Empfänger. Ko­ stenlose Nachlieferung in Verlust geratener Sendungen erfolgt nicht. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Eintritt in den Hansischen Geschichtsverein ist jederzeit möglich. Der Jahresbeitrag be­ läuft sich z. Zt. auf DM 40 (für in der Ausbildung Begriffene auf DM 20). Er berechtigt zum kostenlosen Bezug der Hansischen Geschichtsblätter. — Weitere Informationen gibt die Geschäftsstelle im Archiv der Hansestadt Lübeck, Mühlendamm 1—3, 24 Lübeck. HANSISCHE GESCHICHTSBLÄTTER HERAUSGEGEBEN VOM HANSISCHEN GESCHICHTSVEREIN 109. JAHRGANG 1991 BÖHLAU VERLAG KÖLN WIEN REDAKTION Aufsatzteil: Prof. Dr. Klaus Friedland, Kiel Umschau: Dr. Volker Henn, Trier Für besondere Zuwendungen und erhöhte Jahresbeiträge, ohne die dieser Band nicht hätte erscheinen können, hat der Hansische Geschichtsverein folgenden Stiftungen, Verbänden und Städten zu danken: P o sseh l-S t if t u n g z u L ü b e c k F r e ie u n d FFa n sesta d t H a m bu r g F r eie H a n sesta d t B rem en H a n sesta d t L ü b e c k S ta d t K ö ln S t a d t B raunschweig L andschaftsverband W est fa l e n -L ip pe L andschaftsverband R h e in l a n d ISSN 0073-0327 I n h a lt Hermann Kellenbenz | .................................................................... V Aufsätze Der Kampf um die Seeherrschaft in Nordeuropa um 1300. Von Erik Lönnroth (Göteborg) ............................................................... 1 Der Revaler Kirchenstreit (1424—1428). Von Bernd-Ulrich Her- gemöller (Münster) ............................................................................ 13 Osnabrück, seine Beistädte und die Theorie vom hansischen Un­ terquartier. Von Friedrich Bernward Fahlbusch (Warendorf) 43 Hansebewußtsein in den IJsselstädten. Von Bert Looper (Zut- phen) ..................................................................................................... 65 Miszelle Das Novgoroder Hansekontor. Von Norbert Angermann (Ham­ burg) ....................................................................................................... 83 Bericht Der Kampf um die Provenienz. Tallinn bekommt seine Ge­ schichte zurück. Von Raimo Pullat (Tallinn) ............................ 93 Hansische Umschau In Verbindung mit Norbert Angermann, Detlev Ellmers, Antje­ kathrin Graßmann, Rolf Hammel-Kiesow, Elisabeth Harder- Gersdorff, Erich Hoffmann, Jochen Hoock, Petrus H.J. van der Laan, Herbert Schwarzwälder, Hugo Weczerka und anderen be­ arbeitet von Volker Henn. Allgemeines ........................................................................................... 99 Schiffahrt und Schiffbau .................................................................... 109 Vorhansische Zeit .............................................................................. 124 Zur Geschichte der niederdeutschen Landschaften und der be­ nachbarten Regionen .......................................................................... 132 Westeuropa ........................................................................................... 172 Skandinavien ........................................................................................ 179 IV Inhalt Osteuropa ............................................................................................ 195 Autorenregister für die Umschau .................................................. 217 Mitarbeiterverzeichnis für die Umschau ...................................... 219 Für die Hanseforschung wichtige Zeitschriften (Abkürzungsver­ zeichnis) ................................................................................................ 220 Nachrichten vom Hansischen Geschichtsverein Jahresbericht 1990 .............................................................................. 224 Aussprache über die Vorträge ......................................................... 227 Liste der Vorstandsmitglieder des Hansischen Geschichtsvereins 230 HERMANN KELLENBENZ 1913-1990 von KLAUS FRIEDLAND und ROLF WALTER Am 26.11.1990 verstarb in Thannried, der Wahlheimat seines späteren Le­ bens, Hermann Kellenbenz, weltweit tätiger, weltweit bekannter Wirt­ schaftshistoriker, wissenschaftlich produktiv über die Dauer von weit mehr als einer Generation auf dem Gebiet der Landes-, der nationalen und der internationalen Geschichte, der Wirtschaftsgeschichte des deutschen Nor­ dens und Südens, des europäischen Ostens und Südwestens, der Geschichte des kontinentalen und des transatlantischen Handels und, vor allem, der Personen, Gemeinschaften und Völker, die diesen Handel trieben, von ihm Nutzen hatten oder Schaden. Hermann Kellenbenz hat seine Wissenschaft gelebt. Kaum ein deutscher Historiker — und nur ganz wenige Deutsche überhaupt — die je Mittel- und Verbindungspunkt einer ähnlich großen Forschergemeinschaft gewesen sind und bestimmt keiner, der Wissenschaftliches und Kritisches beim Um­ gang mit der species humana in der Geschichte sowohl wie in der Alltagser­ fahrung ebenso wohlbedacht einzusetzen, ebenso behutsam in historischen Gesellschaften aufzuspüren wie in seiner eigenen Gegenwart in einen welt­ umspannenden Freundes- und Kollegenkreis umzuwandeln imstande war. Der Mann, der seine wissenschaftliche Aufgabenstellung darin begriff, „die ethische Leistung aller im Wirtschaftsprozeß Tätigen sichtbar“ zu machen, und zwar in der Bereitschaft „immer Neues (zu) lernen“, um „den Menschen in seiner dämonischen Vielfalt und Abgründigkeit zu begreifen“1 war allem Praetentiösen, Schaustellerischen zutiefst abgeneigt. Ausdrucksform des Künstlers Hermann Kellenbenz, dessen CEuvre viele hundert Stück vor al­ lem in Tinte, Bleistift und Aquarell umfaßte und verschiedentlich ausgestellt wurde, war die Zeichnung, die Erfassung des Atmosphärischen, und nicht des Gewaltigen. Fragte man ihn nach seiner Herkunft, zitierte er denn auch nicht die Höhe deutscher Geisteswelt und deutschen Kaisertums, wozu ihm Tag und Ort seines Lebenseintritts am 28. August in Süssen, Goethes Ge­ burtstag zu Füßen des Hohenstaufen, bequem Gelegenheit geboten hätten, sondern beschrieb seine Heimat als dasjenige Stück geschichtlichen deut­ schen Bodens, wo Nord und Süd, Rhein- und Donaueinzugsgebiet, Schwäbi­ sches, Fränkisches und Alemannisches, altes Reichsland und neuere Landes­ 1 In: Ludwig Beutin — Hermann Kellenbenz, Wirtschaftsgeschichte, Köln 1973, S. 230. VI Nachruf herrschaft einander so eng berührten wie kaum anderswo. Hermann Kellen­ benz hat mit nie gewaltsam und doch stets unbeugsam eingesetzter Willens­ energie seine durch Kriegsverletzung zeitweise stark beeinträchtigte wissen­ schaftliche Arbeitskraft seit seiner Promotion durch den Kieler Otto Scheel, mit einer Dissertation über ein norddeutsch-skandinavisches Thema (Hol­ stein — Gottorf, eine Domäne Schwedens (1940) und dann, sogleich bei Wie­ deraufnahme der Vereinsarbeit, für den Hansischen Geschichtsverein einge­ setzt, als dessen Mitglied (seit 1947), mit frühen Arbeiten über hansische und der Hanse naheliegende Themen (Unternehmerkräfte im Hamburger Portugal- und Spanienhandel, 1954, und Sephardim an der unteren Elbe, 1958). 1960 wurde er Ordinarius an der Universität Köln, als Nachfolger von Ludwig Beutin, dessen posthume „Einführung in die Wirtschaftsge­ schichte“ er in einer Neuauflage (1973) betreute. Von 1960 bis 1971 gehörte Hermann Kellenbenz dem hansischen Vereinsvorstand an, war Mitherausge­ ber der Hansischen Geschichtsblätter und betreute die „Hansische Um­ schau“. Daneben beteiligte er sich mit einem umfänglichen Beitrag an der „Geschichte Schleswig-Holsteins“. Der junge Hermann Kellenbenz war Student in Kiel und Stockholm, Tü­ bingen und München gewesen. Dem angehenden Wissenschaftler half auf seinem Weg in die internationale Wissenschaft seine phänomenale Bega­ bung, sich in vier germanischen und vier romanischen Sprachen — das Latei­ nische noch zugerechnet — durch Wort und Schrift auszudrücken. Dem For­ scher der früheren Jahre wurde, durch Akademiemitgliedschaften (Göttin­ gen, Kopenhagen, Brüssel, London, Madrid) und Stipendien (Harvard, Paris) Anerkennung und Förderung zuteil. Der erfolgreiche Gelehrte wurde durch den Bayerischen Verdienstorden und durch die Lappenbergmedaille ausgezeichnet und erhielt, zu seinem 65. Geburtstag, eine fünfbändige Fest­ schrift. Der Wissenschaftler auf der Höhe seines Lebens hat durch sein „Handbuch der europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte“ sein be­ wundernswertes Vermögen zur produktiven Zusammenarbeit unter Beweis gestellt und in seinem letzten Werk „Dreimal Lateinamerika“ (1990) auch für den nichtfachgebundenen Freundes- und Bekanntenkreis zugänglich ge­ macht. Was er schuf, wird ihn überdauern. DER KAMPF UM DIE SEEHERRSCHAFT IN NORDEUROPA UM 1300 von ERIK LÖNNROTH Will man
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