Meer Und Museum Band 25
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Meer und Museum Band 25 25 Jahre Ostsee-Nationalparke in Deutschland Meer und Museum Band 25 Schriftenreihe des Deutschen Meeresmuseums und OZEANEUMs · 2015 Herausgabe dieses Bandes in Kooperation mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern Inhalt Vorwort H. Benke und G.-B. Reinicke S. 5 Zum Geleit T. Backhaus S. 7 GESCHICHTE, ENTWICKLUNG UND BILANZ Das Nationalparkprogramm 1990 H. D. Knapp und H. Sporns S. 9 Vorpommersche Boddenlandschaft, G. Haffner, I. Stodian und S. 27 Jasmund und Südost-Rügen – C. Münster drei Großschutzgebiete an der deutschen Ostseeküste Bilanz nach 25 Jahren aus der Sicht von G. Puhlmann und K. F. Sinner S. 44 EUROPARC Deutschland WERDENDE WILDNIS – DIE LEBENSRÄUME Wildnis und Kulturlandschaft L. Jeschke und H. D. Knapp S. 57 Nationalpark unter Wasser – Marine C. Herrmann, M. von Weber, S. 72 Lebensräume in Ostsee und Bodden K. Zscheile und F. Gosselck Die marinen Schutzgebiete der Ostsee P. Brtnik S. 89 und ihre Bedeutung für Meeressäugetiere Dynamische Küsten R. Reinicke S. 99 Inseln im Nationalpark Vorpommersche H. Sporns S. 109 Boddenlandschaft – Paradiese für Küstenvögel Wälder und Moore – L. Jeschke S. 123 (Semi)-Terrestrische Lebensräume der deutschen Ostsee-Nationalparke Der Wandel vor unseren Augen – Begleitende S. Puffpaff S. 141 Forschung in der Wildnis und Kulturlandschaft 2 NATUR FÜR ALLE – NATIONALPARK, BIOSPHÄRENRESERVAT UND GESELLSCHAFT Zum Anfassen – Besucherangebote in den K. Bärwald, Ulf Steiner, S. 150 Ostsee-Nationalparken und im Kai Lüdeke, S. Dobelstein, Biosphärenreservat Südost-Rügen T. Förster und I. Martin 25 Jahre Umweltbildung im Nationalpark U. Rentz und S. 161 Vorpommersche Boddenlandschaft – C. Bokemeyer-Siems Erlebnisse entscheiden Bildung für nachhaltige Entwicklung S. Dobelstein S. 173 im Biosphärenreservat Südost-Rügen Gemeinsam für unsere Region – O. Ostermann, H. Sporns S. 182 Governancestrukturen der Großschutzgebiete und S. Woidig an der Deutschen Ostseeküste Begleitung, Unterstützung, Gewissen – H. D. Knapp, J. Baginski und S. 189 das ehrenamtliche Engagement der Fördervereine M. Kutscher Von Anfang an: Der WWF begleitet J. Lamp S. 205 die Ostsee-Nationalparke Das Projekt Kranichschutz Deutschland G. Nowald S. 213 und die Faszination der Kranichrast Perspektiven im 21. Jahrhundert H. D. Knapp und G. Haffner S. 221 Weiterführende Literatur (Auswahl) zu beiden S. 225 Nationalparken und dem Biosphärenreservat Englische Zusammenfassungen S. 228 Autorinnen und Autoren dieses Bandes S. 235 Fotonachweise S. 237 3 4 Vorwort Im 25. Jahr nach der Wiedervereinigung werden viele Jubiläen gefeiert, darunter die Gründung der beiden deutschen Ostsee-Nationalparke Jasmund und Vorpommersche Boddenlandschaft sowie des Biosphärenreservates Südost-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Das Deutsche Meeres- museum hat deshalb gerne die Anregung des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Ver- braucherschutz des Landes (LU) zur gemeinsamen Herausgabe einer Festschrift zu diesem Thema als Band 25 seiner Publikationsreihe MEER UND MUSEUM aufgegriffen. Unter dem Titel „25 Jahre Ostsee-Nationalparke in Deutschland“ ist dabei ein Bilderbogen entstanden, der einen Ausschnitt der vielfältigen Erfahrungen und Bewertungen engagierter Menschen aus der Vergangenheit oder Gegenwart der Gebiete widerspiegelt. Dabei wurde unterschiedlichen Sichtweisen der Akteure bewusst Raum gegeben, und nicht immer decken sich die dargelegten Positionen und Aussagen von Autoren mit den Ansichten der Herausgeber. Der gedankliche Bogen dieser Festschrift spannt sich von einem Rückblick auf die frühen Jahre und die zwischenzeitlichen wechselvollen Entwicklungen über die Naturschätze in den Schutz- gebieten über und unter Wasser bis zu einer Übersicht wichtiger Aktivitäten der vielen beteiligten Menschen, Gremien und Institutionen, die gemeinsam die Bedeutung der „Natur für alle“ in der Gesellschaft fördern, ausbauen und tragen. Die Frage nach der Balance des Managements zwi- schen steuernden Eingriffen in einer Kulturlandschaft und dem bewussten Loslassen, dem unbe- einflussten Werden neuer Wildnis bildet dabei einen zentralen gedanklichen Ankerpunkt auch für jene Überlegungen, die über das Jubiläumsjahr 2015 hinaus vorsichtig in die Zukunft führen. Die vorliegende Ausgabe fokussiert gezielt auf die großen Schutzgebiete im Vorpommerschen Küstenraum und auf Rügen, die den Standort des DMM zu „umzingeln“ scheinen. Unser Dank gilt allen Autoren, die trotz starker Arbeitsbelastung diesem Band bereitwillig ihre Unterstützung zusagten und ihre Texte und großartigen Bilder bereitgestellt haben. Sehr dankbar sind wir den Herren Dr. Bernd Schumacher vom Referat Großschutzgebiete im LU, Prof. Hans D. Knapp von der Internationalen Naturschutzakademie Insel Vilm und Hartmut Sporns vom Nationalparkamt Vor- pommern, deren fachliche Beratung und persönliches Engagement als Mitglieder der erweiterten Redaktion den Band maßgeblich mitgestalteten. Wir hoffen, dass diese Festschrift zum 25. Jahrestag sowohl in der Rückschau als auch mit den dargestellten Ausblicken dazu beiträgt, den beiden Nationalparken und dem Biosphärenreservat Aufmerksamkeit, regen Zuspruch und Unterstützung zu verschaffen. Mögen auch die Ereignisse im Jubiläumsjahr die Verankerung der Schutzgebiete im Leben der Bevölkerung stärken und aus der Freude am bisher Erreichten Impulse für die Zukunft entstehen. Die gemeinsame Gestaltung einer lebenswerten Region in Vorpommern ist ein wichtiges Anliegen auch unserer Arbeit im Deutschen Meeresmuseum. Dr. Harald Benke Dr. Götz-Bodo Reinicke Direktor Redaktionsleiter Deutsches Meeresmuseum MEER UND MUSEUM 5 6 Zum Geleit Küstenlandschaften besitzen eine besondere Faszination. Aus uralter menschlicher Erfahrung ver- binden sich mit ihnen Aufbruch und Gefahr auf der einen, aber auch Schutz und Heimkehr auf der anderen Seite. Fast immer, so scheint es, gehören das ewige Kommen und Gehen auf schicksal- hafte Weise zu dieser Landschaft und ihren Bewohnern. Und immer wieder waren Küsten auch Schauplätze für Kampf und Grenzerfahrungen. 40 lange Jahre musste die Ostsee als Sperrgewässer der DDR dienen. Erst mit dem Fall der Mauer und der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands verlor die Küste ihre abschreckende Grenz- funktion. Sie wandelte sich wieder zu einem menschenfreundlichen Lebensraum – zugänglich und erlebbar für jedermann. Der rund 1 300 Kilometer lange Küstensaum, der Mecklenburg-Vorpommern nach Norden um- schließt, zählt zweifelsfrei zu den attraktivsten Landschaften Deutschlands. Besonders spektakulär sind die imposanten Kreidekliffs auf Rügen, die legendäre Insel Hiddensee oder der von Wind und Wellen geformte Darßstrand. Aber auch die ruhigen Bodden mit ihren flachen Ufern – den Lagunen der Ostsee – sind bezaubernd schön und natürlich die kilometerlangen Sandstrände, die jährlich Millionen Besucher anziehen. Im biologischen Kosmos zählen die Grenzbereiche zwischen Land und Wasser zu den interessan- testen Ökosystemen. Unter dem steten Einfluss von Klima, Brackwasser und starker Sedimentdy- namik konnten sich an unserer Ostseeküste spezielle Lebensräume mit einer typischen Tier- und Pflanzenwelt entwickeln und erhalten, wie wir sie woanders kaum noch finden. Doch nur selten lassen sich Schutzwürdigkeit und Nutzungsansprüche problemlos miteinander vereinbaren. Weltweit steht der Erhalt der biologischen Vielfalt meist auf der Verliererposition. Umso beachtlicher ist das, was zum Schutz der Natur in Mecklenburg-Vorpommern und insbe- sondere an seinen Ostseeküsten in den zurückliegenden Jahren erreicht wurde. Mit dem Natio- nalparkprogramm von 1990 – einer Sternstunde des Naturschutzes – gelang es, die wertvollsten Naturlandschaften in Ostdeutschland dauerhaft zu sichern. Als junger Abgeordneter im ersten freigewählten Parlament der DDR konnte ich diese intensive Zeit miterleben, woran ich heute noch gerne und mit Stolz zurückdenke. Auch die einzigen Ostsee-Nationalparke Deutschlands, die Vorpommersche Boddenlandschaft und der Jasmund, sind Kinder des Nationalparkprogramms. Ihr 25-jähriges Bestehen gibt uns Anlass zum Rückblick und auch zur Positionsbestimmung für den weiteren Kurs. Sie sind das Leit- thema dieses Bandes. Im selben Jahr gegründet, steht das UNESCO-Biosphärenreservat Südost- Rügen für eine ganz eigene, kulturhistorisch geprägte Küstenregion und ist völlig anderen Zielen als denen eines Nationalparks verpflichtet. Es soll hier ebenfalls gewürdigt werden. Meinen Dank sage ich dem Deutschen Meeresmuseum Stralsund. Sehr bereitwillig und kompetent ist dieser Band 25 der Schriftenreihe MEER UND MUSEUM gemeinsam mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz entstanden. Ebenso danke ich allen Autoren für die vielfältigen Themenbeiträge. Und nicht zuletzt danke ich auch Ihnen, verehrte Leser, für Ihr Interesse und wünsche Ihnen eine informative Lektüre. Dr. Till Backhaus Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern 7 8 Das Nationalparkprogramm 1990 Hans Dieter Knapp und Hartmut Sporns SCHUTZGEBIETE IM OSTSEERAUM und Gotska Sandön, einer Gotland nördlich vor- gelagerten Düneninsel, auch erste Nationalpar- Die Küstenlandschaft Mecklenburg-Vorpom- ke an den Küsten der Ostsee geschaffen. 1926 merns gehört zu den besonders herausragen- folgte die kleine Felsinsel Bla Jungfru bei Öland. den Naturräumen in Deutschland. Hier treffen Alle drei Gebiete wurden 1988 um Meeresantei- mit Land und Meer zwei extrem gegensätzliche le deutlich erweitert, und mit der Felsküste von Naturräume aufeinander, es finden sich