Die Wirtschaftliche Bedeutung Der Reichsparteitage Der NSDAP Von 1933 Bis 1938 Für Die Stadt Nürnberg Unter Besonderer Berücksichtigung Sozialgeschichtlicher Aspekte
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Die wirtschaftliche Bedeutung der Reichsparteitage der NSDAP von 1933 bis 1938 für die Stadt Nürnberg unter besonderer Berücksichtigung sozialgeschichtlicher Aspekte Der Philosophischen Fakultät / Dem Fachbereich Bayerische und Fränkische Landesgeschichte der Friedrich – Alexander-Universität Erlangen Nürnberg zur Erlangung des Doktorgrades Dr. Phil. vorgelegt von Susanne Greiner-Fauth aus Oettingen Als Dissertation genehmigt von der Philosophischen Fakultät/ vom Fachbereich Neuere Bayerische und Fränkische Landesgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen - Nürnberg Tag der mündlichen Prüfung: 22.12.2016 Vorsitzende des Promotionsorgans: Prof. Dr. Heike Paul Gutachter: Prof. Dr. Georg Seiderer Prof. Dr. Werner Blessing Inhalt 1. Einleitung ................................................................................................................7 1.1. Forschungsdiskussion .........................................................................................9 1.2. Zur Themenstellung ........................................................................................... 12 1.3. Leitfragen .......................................................................................................... 14 1.4. Quellenlage ........................................................................................................ 15 2. NS-Wirtschaftspolitik ............................................................................................ 18 2.1. Sekundäre Rolle der Wirtschaft in der NS-Ideologie .............................................. 18 2.2. Arbeitsbeschaffungspolitik 1933 - 1936 ................................................................. 19 2.3. Hauptziel: Hochrüstung ..................................................................................... 21 2.4. Rückgang der Arbeitslosigkeit ........................................................................... 23 2.5. „Totale Kriegswirtschaft“; NS-Staat als Wirtschaftsfaktor ................................. 24 3. Wirtschaftsentwicklung Nürnbergs im frühen 20. Jahrhundert ............................... 27 3.1. Auswirkungen des Ersten Weltkrieges ............................................................... 28 3.2. Sozial- und Wirtschaftspolitik der Stadt Nürnberg unter Oberbürgermeister....... 29 Hermann Luppe ........................................................................................................... 29 4. Wahlverhalten der Bevölkerung in Nürnberg ......................................................... 33 5. Organisationsstrukturen und Finanzierung ............................................................ 37 5.1. Die Reichsparteitage 1933 und 1934 .................................................................. 37 Stadt und Partei als Organisatoren................................................................................. 37 5.1.1. Zentralstelle; Organisationsleitung ................................................................. 37 5.1.2. Finanzierung ............................................................................................... 39 5.1.3. Städtische Haushalte 1933 und 1934 ................................................................ 47 5.1.4. Kostenexplosion durch Kongreßhallenprojekt ............................................. 48 5.2. Die Reichsparteitage 1935 bis 1938 ................................................................... 50 Gründung des „Zweckverband Reichsparteitag Nürnberg“............................................ 50 5.2.1. Ungelöste Finanzierung ................................................................................... 52 5.2.2. Städtische Haushalte 1935 bis 1938 ................................................................. 56 6. Gewerbe und Handel ............................................................................................. 59 6.1. Lebensmittelversorgung und -verkauf; Bäckereien, Metzgereien ........................ 59 6.2. Gastronomie ...................................................................................................... 63 6.3. Bier .................................................................................................................... 66 6.4. Tabak ................................................................................................................. 69 6.5. Fliegende Händler; Vergabepraxis für den Straßenhandel ...................................... 71 6.6. Postkarten; Druckaufträge .................................................................................. 80 6.7. Dekorationsartikel .............................................................................................. 84 6.8. Lautsprecher ...................................................................................................... 90 6.9. RPT-Tourismus ................................................................................................. 94 6.9.1. Taxis ............................................................................................................ 102 6.10. Werbungsmonopol für Daimler-Benz............................................................... 103 6.11. Schäden; Kosten für Massenquartiere; Wasserverschmutzung .......................... 106 6.11.1. Versammlungsareale und Innenstadt; Klagen von Geschäftsleuten ............ 106 6.11.2. Kosten für Massenquartiere ...................................................................... 109 6.11.3. Wasserverschmutzung .............................................................................. 113 6.12. Berichte zur wirtschaftlichen Bedeutung der Reichsparteitage ......................... 114 für die Stadt Nürnberg ................................................................................................ 114 7. Vergabepraxis für die Großbaustelle Reichsparteitagsgelände.................................. 117 7.1. Vergabepraxis der Stadt Nürnberg ................................................................... 118 7.2. Vergabepraxis des ZRN ................................................................................... 131 7.3. Vergabepraxis der „Arbeitsgemeinschaft Naturstein“ ....................................... 134 7.4. Interview mit Paul Brochier ................................................................................. 135 8. Zusammenfassung ................................................................................................... 138 Literatur- und Quellenverzeichnis: ................................................................................. 144 Anhang .......................................................................................................................... 158 Die wirtschaftliche Bedeutung der Reichsparteitage der NSDAP von 1933 bis 1938 für die Stadt Nürnberg unter besonderer Berücksichtigung sozial- geschichtlicher Aspekte 1. Einleitung Die Reichsparteitage nahmen im Nationalsozialismus und im Verständnis seiner Akteure eine Sonderstellung ein. Für die NSDAP stellten sie das bedeutendste Gemeinschaftserlebnis einmal im Jahr dar. Sie entstanden aus den anfangs auf München und seine Region beschränkten Generalmitgliederversammlungen der Partei.1 Bis 1933 veranstaltete sie vier Reichsparteitage: in München (1923), Weimar (1926) und Nürnberg (1927, 1929). Typische Programmteile wie Massenversammlungen, SA-Vorbeimarsch vor dem „Führer“ Adolf Hitler und Standartenweihe mit der „Blutfahne“ erfuhren bereits zu diesem frühen Zeitpunkt ihre Prägung.2 1 Siegfried Zelnhefer: Die Reichsparteitage der NSDAP. Geschichte, Struktur und Bedeutung der größten Propagandafeste im nationalsozialistischen Feierjahr. Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte, Nürnberg 1991, S. 12-18. Neuaufgelegt in Schriftenreihe des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, Band 2, Nürnberg 2002. Alle angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die erste Auflage. 2 Unter Böllerschüssen bildete die Berührung und Weihe der Parteistandarten mit der „Blutfahne“, an der angeblich noch das Blut der von der Polizei erschossenen Hitleranhänger vom Putschversuch am 9. November 1923 in München klebte, den Höhepunkt des pseudosakralen Rituals. Der erste Parteitag der NSDAP mit 25.000 Teilnehmern fand vom 27. bis 29. Januar 1923 in München statt. Nach dem gescheiterten Hitlerputsch am 9. November desselben Jahres, dem Parteiverbot, der Wiederzulassung der NSDAP und der Neugründung im Februar 1925 veranstaltete sie den zweiten Reichsparteitag am 3./4. Juli 1926 in Weimar. Vom 19. bis 21. August 1927 fand der dritte Reichsparteitag erstmals in Nürnberg statt. Die Stadt galt aufgrund ihrer geschichtsträchtigen Vergangenheit für nationalistische und völkische Gruppen als ein Traditionsort deutscher Geschichte. Bereits am 1. und 2. September 1923 hatten sich hier zehn- tausende Mitglieder „Vaterländischer Kampfverbände“ zum „Deutschen Tag“ versammelt. Auch die NSDAP mit Hitler war präsent und hatte ihre paramilitärische Sturmabteilung (SA) auf dem Hauptmarkt aufmarschieren lassen. Insbesondere politische und pragmatische Gründe wie die starke Anhängerschaft Julius Streichers und das Wohlwollen der Polizeidirektion Nürnberg-Fürth gegenüber der NSDAP waren für die Ortswahl ausschlaggebend. Die Stadt bot eine günstige geographische und verkehrstechnische Lage, mit dem Luitpoldhain und der Luitpoldhalle stand ein geeigneter Austragungsort für Großkundgebungen zur Verfügung. An den Vorbereitungen war bereits der spätere NS-Oberbürgermeister Willy Liebel beteiligt. Die Zahl der Teilnehmer und Besucher blieb hinter