Kritiken Oper
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Johannes Martin Kränzle Bariton Kritiken Oper: 2021 Mozart: Cosi fan tutte Salzburger Festspiele 2021 (D: Mallwitz, I: Loy) Wiederaufnahme: Der Tagesspiegel: Johannes Martin Kränzle ist als Don Alfonso das gar nicht so heimliche Zentrum des Abends: Endlich einmal ist dieser Strippenzieher hier kein eindimensional zynischer Zocker, sondern ein lebenskluger, empathischer Mensch, der in der eigenen Versuchsanordnung zunehmend derangiert und mitgenommen wirkt.Loy zeigt das in feinen Details: erst öffnet sich die korrekte Jacke, dann hängt eine Hälfte des weißen Hemds aus der Hose. Und wenn Ferrando in seiner Arie „Un‘ aura amorosa“ die große Liebe beschwört und Bogdan Volkov mit unendlich strömenden Piano-Legati die Zeit anzuhalten scheint, lacht Don Alfonso sich nicht hämisch ins Fäustchen, sondern kämpft mit den Tränen. Ein großer Moment dieses großen Abends, dem das ausverkaufte Festspielhaus mit atemloser Spannung folgt. Der Standard: Dreh- und Angelpunkt ist hier jedoch dieser reife Philosophieprofessor Don Alfonso, welcher der Jugend eine Lektion erteilen will. Johannes Martin Kränzle ist subtil in jeder Geste. Ob er buffoneske Heiterkeit versprühen soll oder Wehmut über die verlorenen Illusionen und Reize des Lebens, ob er Despina überzeugen muss, ihm zu assistieren: Sein Don Alfonso ist der elegante, leicht melancholische Provokateur, der charmante Manipulator, den Kränzle auch vokal auf hohem Niveau zu repräsentieren versteht. Drehpunkt Kultur, Österreich: Johannes Martin Kränzle, ein profilierter Charakterdarsteller mit virilem Bariton, spinnt als Don Alfonso auch mit Körpereinsatz seine philosophischen Fäden, in denen er sich mitunter selbst verheddert. Klassikinfo: Gerade hier, bei „Un‘aura amorosa“, gelingt auch der Regie ein besonders berührender Moment: Während Ferrando in seiner Arie selbstvergessen sein jugendliches Gefühl kerzengerade wie Rauch gen Himmel steigen lässt, steht der großartig agierende Martin Kränzle als Don Alfonso zunächst reglos neben ihm. Anstatt sich nun aber über Ferrandos tiefes Empfinden lustig zu machen, wie es von diesem abgeklärten, zu keinem großen Gefühl mehr fähigen Zyniker zu erwarten wäre, beginnt er zu schluchzen. Forum Opera: Johannes Martin Kränzle, fort d’une expérience accumulée au fil des ans et ragaillardi par une sorte de résurrection (après une gravissime maladie de la moelle osseuse et une greffe) qui lui a permis de remonter sur scène dès 2016, fait un Don Alfonso particulièrement roublard et efficace. Verlag Nürnberger Presse: Johannes Martin Kränzle zeichnet nicht nur ein präzises Psychogramm von Don Alfonso, sondern bringt auch viel Spielwitz und komödiantisches Talent ins Geschehen. BR Klassik: Johannes Martin Kränzle ist schauspielerisch der beste, ein nervöser Strippenzieher, dem mit Lea Desandre als Despina eine angenehm leichte Stimme zur Seite steht. Donaukurier: Lea Desandre als keineswegs kratzbürstige, sondern köstlich schnippische Kammerzofe Despina und Johannes Martin Kränzle in der Rolle des zunehmend hypochondrischer werdenden Intrigen-Strippenziehers Don Alfonso. Zweieinhalb Stunden Opernglück pur. UAE News: Johannes Martin Kränzle sings Don Alfonso as a powerful puller. Süddeutsche Zeitung: Lea Desandre als aufmüpfige Despina und Johannes Martin Kränzles bewegter Philosoph Don Alfonso runden das Glück des Abends ab. 1 Skanska Dagbladet (Schweden): Lea Desandre gör Despina med mycket komik och bra mezzo och Johannes Martin Kränzle nyttjar sin välmodulerade baryton till ett uttrycksfullt porträtt av Don Alfonsos trötta cynismer. Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg, Bayreuther Festspiele 2021 (D: Jordan, I: Kosky) – div . Vorstellungen: Formalhaut: Dans cette partie, le jeu irrésistible dévolu à Beckmesser pour particulariser la figure juive qu’il représente s’achève en une bastonnade et une envahissante image parodique qui ne manque jamais de faire réagir les spectateurs. Johannes Martin Kränzle était souffrant pour les deux premières représentations et fut remplacé par Bo Skovhus qui s’en est bien sorti malgré l’impréparation, mais à son retour, le 09 août, il s’est à nouveau livré à un formidable jeu de scène fluide et dansant, usant d’intonation vocales claires et fulgurantes Der neue Merker: Johannes Martin Kränzle ist als Sixtus Beckmesser zurückgekehrt und macht es gewohnt hervorragend, gibt mit extremer Leichtigkeit diese etwas schauerliche Buffo-Rolle. Der leicht anspringende hohe Bariton ist bestens fokussiert. Olryx: Johannes Martin Kränzle retrouve sa place de Beckmesser pour la dernière représentation, avec un timbre patiné et une élégance de diction remarquée. Wagner : Rheingold, Bayerische Staatsoper münchen (D: Nielsen, I: Kriegenburg) WiederaufnahMe: Münchner Merkur: Einen mehr als würdigen Gegenspielerfand Bruns (Loge) dabei im Alberich von Johannes Martin Kränzle, der als Einspringer einst schon die Premiere dieser Inszenierung von Andreas Kriegenburg gerettet hatte und nun erneut eine grandiose Vorstellung ablieferte. Kränzle umschiffte die mit der Rolle oft verknüpften Klischees meisterhaft und verlieh dem Nibelungen mit ausdrucksstarkem Bariton wahrhaft tragische Größe. Abgewiesen von den Rheintöchtern mutiert diese Figur zum eiakalt berechnendenMachtmenschen, dessen verzweifelt herausgeschleuderter Fluch einem durch Mark und Bein geht. Bachtrack: Musikalisch war dieser Abend ein absoluter Gewinn. Bereits die Besetzungsliste ließ Vorfreude aufkommen, die voll erfüllt wurde..Allen voran glänzte Johannes Martin Kränzle, der seinen Alberich mit Furcht heischender Überzeugung darbot. Als schmierige Gestalt mit fettigen Haaren und Goldkettchen wirkte er wie ein personifizierter Lustmolch des 21. Jahrhunderts, der nicht nur das schnelle Geld, sondern auch die schnelle Liebe sucht. Seine Baritonstimme offerierte ein breites Interpretationsspektrum – von geschmeidig-toller Verliebtheit bis hin zu düster-drohenden Verfluchungen – all dies bei deklamatorisch einwandfreiem Gesang und charismatischer Ausführung und kraftvoller Stimme. Alberichs Ausruf „Bin ich denn frei, wirklich frei?“ wird zu einer Frage von geradezu erschreckend fundamentaler Bedeutung. Eine Frage, die man sich dank Kränzles ins Mark gehender Interpretation sofort selbst stellt. Abendzeitung München: Was aber Benjamin Bruns als Loge und Johannes Martin Kränzle als Alberich in ihren gemeinsamen Szenen an feinster Komödie aufführen, ist sensationell. Beide, der Tenor wie der Bariton, verbinden nicht nur herrlichstes Wagner-Belcanto mit vollendeter Textintelligenz, sondern verbreiten eine solche Lust am Prahlen, Intrigieren, gegenseitigen Beleidigen, dass das Festspielpublikum selbst in reduzierter Besetzung beim Schlussapplaus fast ausflippt. Das Opernmagazin: „Verflucht sei dieser Ring“: Als absoluter Höhepunkt des Abends geriet Johannes Martin Kränzles Darstellung des bösartigen Lustmolchs Alberichs. Was dieser Bariton aus der Partie herausholen vermag war schier unglaublich. Jede Emotion, all den Hass und Grausen des Zwerges, konnte der Liedsänger in seine unnachahmliche Tonsprache übersetzen. Bei Kränzles Ringverfluchung schien all das Elend der Welt über das Publikum hereinzubrechen. Süddeutsche Zeitung: Überhaupt gibt die Besetzung viel Anlass zur Freude: Johannes Martin Kränzle ist wie gewohnt ein herrlich fieser Alberich. Bartok: Herzog Blaubarts Burg, Berliner PhilharMoniker 2021 (D: Mälkki) Radio Berlin-Brandenburg: Nur zwei Personen braucht dieses Stück: Herzog Blaubart und Judith. Beide hätten nicht besser besetzt werden können. Johannes Martin Kränzle als Blaubart ist hier mal nicht der dämonische Frauenverschlinger, sondern eher jemand, der eine psychologische Praxis aufsucht, ein bisschen Hilfe haben möchte – und dann doch merkt, so sehr will er sich gar nicht offenbaren, und dann abblockt. Dieser Blaubart will sich nicht in seine Seele blicken lassenI. Mit Ildikó Komlósi ist die Judith nicht als junges Mädchen gesetzt, die von Blaubart fasziniert ist und verblendet in die 2 Falle tappt. Sie ist eher eine Art Therapeutin, die sich mit vielen Fragen einen Weg zu bahnen versucht, um Blaubart zu beraten, dann aber merkt, dass da nichts zu retten ist, weil der gar nicht will.l Beide interpretieren das Stück – glücklicherweise – nicht als Märchen mit düsterem Ausgang, sondern als Versuchsanordnung – kann man so machen oder auch nicht. Stimmlich ist es großartig. Resmusica: Pour cette œuvre grandiose, deux voix exceptionnelles : la mezzo-soprano Ildikó Komlósi, habituée du rôle, dont la théâtralité, le dramatisme, la puissance et le large ambitus font merveille et le baryton basse Johannes Martin Kränzle souverain d’autorité, d’ambiguïté et de finesse psychologique. Deux statures vocales impressionnantes, parfaitement appariées, capables de résister face à l’orchestre mené de main de maitre par Susanna Mälkki qui nous livre de ce château sanglant une lecture incandescente, tendue, riche en couleurs oscillant entre drame poignant, angoisse, urgence et mystère, servie par les Berliner Philharmoniker qui se distinguent encore tant en terme de performances solistiques individuelles (petite harmonie, harpe, cor) de cohésion, d’engagement et d’équilibre. Bachtrack: „Die Wahrheit ist ein Rauch“, heißt es im Prolog zu Bartóks Einakter Herzog Blaubarts Burg, die danach mit Ildikó Komlósi und Johannes Martin Kränzle zu einer hervorragenden konzertanten Aufführung kam…. Kränzle setzte parallel dazu seine entgegengesetzte Wandelung zusätzlich auch mit imposantem Mienenspiel um. Man bekam stets mehr Mitleid mit diesem zum Ende hin demontierten Machomann. AIM: Admirably sung