PROLOG NOVEMBER 2015 | N° 193

Christian Thielemann dirigiert die Neuproduktion von Hänsel und Gretel

Premiere: Hänsel und Gretel KS Ferruccio Furlanetto singt die Winterreise GENERALSPONSOREN Veranstaltungsreigen in der Walfischgasse Oper bewegt. Wir bewegen Oper. Als Generalsponsor.

Als integriertes, internationales Öl- und Gasunternehmen ist die OMV weltweit aktiv. Kultur ist uns ein Anliegen. Deshalb unterstützen wir die Wiener Staatsoper als Generalsponsor und ermöglichen den Livestream WIENER STAATSOPER live at home. Erleben Sie Oper der Weltklasse.

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RZ_20141215_Art_OMV_moves_Inserat_Oper_Prolog_208x278 .indd 1 15.12.14 15:12 Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum! Inhalt Am 5. November 2015 jährt sich die Wiedereröffnung November im Blickpunkt 2 unserer Wiener Staatsoper zum 60. Mal. Es handelt sich zwar um kein wirklich rundes und auch kein Durch ein Wunder in die Geschichte halbrundes Jubiläum, und jeder, der mich kennt, Interview mit Premierenregisseur Adrian Noble 4 weiß, dass ich mir persönlich überdies aus Jubiläen Eine Oper zum Lieben nicht viel mache, aber dennoch lädt dieser 5. Novem- Hänsel und Gretel kehrt in den Spielplan zurück 8 ber ein, die letzten sechs Jahrzehnte dieses Hauses Das Wiener Staatsballett Revue passieren zu lassen und sich darüberhinaus Halbsolistin Gala Jovanovic 11 Folgendes zu vergegenwärtigen: Wien und Österrei- Zart umschlungen ch werden international gesehen ganz wesentlich mit Ashtons Pas de ruban 12 Kultur und Kunst, mit Theater, Musiktheater und Mein Cherubino Musik identifiziert – und das zu Recht – daher sind Elena Maximova über den Cherubino 14 diese 60 Jahre Staatsoperngeschichte durchaus auch Fragen? Antworten! ein wichtiger Teil der Österreichischen respektive Neue Spielstätte in der Walfischgasse 4 16 Wiener Geschichte. Vergessen wir nicht mit welcher Seit 50 Jahren daheim landesweiten Euphorie die Wiedereröffnung 1955 KS Heinz Zednik ist in einer Matinee zu erleben 18 begangen wurde – man hatte damals gewissermaßen Debüts im November 19 einen Teil der Identität wiedererlangt und sie dann entsprechend hochgehalten. Bis heute hat sich an Winterreise ist für mich das Paradies diesem einzigartigen Stellenwert der Wiener Staats- KS Ferruccio Furlanetto 20 oper nichts geändert, der Ruf unseres Hauses gilt viel Wie eine Produktion entsteht in der Welt und gilt viel bei uns daheim: Für nicht Der Technische Direktor 22 wenige ist die Wiener Staatsoper ein zweites Zuhau- In Memoriam se geworden – diesseits und jenseits des Grabens. Franz Wilhelm 24 Dies gilt es zu würdigen, dies gilt es zu bedenken. Wiener Philharmoniker Haus für Asylsuchende 25 Und das 60-Jahr-Jubiläum ist ein guter Anlass dafür. So werden wir in der Wiener Staatsoper eine eigene 60 Jahre Wiedereröffnung 3 27 Ausstellung zum Thema Wiedereröffnung präsentie- ren und zum anderen am 5. November in unserer Unser Ensemble neuen zweiten Spielstätte in der Walfischgasse eine Manuel Walser im Portrait 28 Gesprächsrunde mit besonderen Zeitzeugen veran- Das Staatsopernorchester stalten: mit KS Christa Ludwig, die 1955 an die Wiener Sekundgeigerin Patricia Koll 30 Staatsoper kam, Prof. Walter Barylli, der als Mitglied Daten und Fakten 32 der Wiener Philharmoniker bei den Eröffnungsfeier- lichkeiten im Graben dabei war und Ex-Vizedirektor Spielplan 34 Hubert Deutsch, der damals als Korrepetitor die Ge- burtswehen und die Neugeburt dieses Hauses aus Kartenverkauf 36 nächster Nähe begleiten durfte. Zugleich wollen wir aber, angespornt durch die zahllosen Höhepunkte der letzten 60 Jahre, nach vorne blicken und die Wiener Staatsoper mit unserer Liebe und Treue auf ihrem weiteren Lebensweg begleiten.

Ihr Dominique Meyer NOVEMBER im Blickpunkt

LIED.BÜHNE WETTBEWERB MATINEEN

18. November 2015 November/Dezember November

Am 18. November wird das Am 23. Dezember wird in der Dieser November ist ein span- Staatsopern-Ensemblemitglied Wiener Staatsoper (Großes nender Matineen-Monat: Am Ryan Speedo Green, begleitet Haus) die Kinderoper Fatima, 8. November findet Ein Vormit­ vom Studienleiter des Hauses, oder von den mutigen Kindern tag mit KS Heinz Zednik statt. Thomas Lausmann, einen Lie- der Komponistin Johanna derabend im Gläsernen Saal des Doderer­ uraufgeführt. Doderer Eine Woche darauf (15. Novem- Musikvereins geben. Dieses Kon- hat für das Werk drei Lieder ber) wird die Einführungsma­ zert (Beginn: 20 Uhr) findet im komponiert, die die Kinder im tinee zur Premiere von Hän­ Rahmen der Staatsopern-Koope- Publikum bei den Vorstellungen sel und Gretel präsentiert. Im ration mit dem Musikverein Lied. mitsingen können und hat vorab Rahmen dieser Veranstaltung Bühne statt. Zu hören sind bei einen Wettbewerb ins Leben wird die Oper vorgestellt, Premi- diesem Liederabend Kompositi- gerufen, der Kinder dazu einlädt, eren-Künstler plaudern über ihre onen von unter anderem Wolf- die Lieder einzustudieren, ein Rollen und das Werk und Mu- gang Amadeus Mozart, Franz Video aufzunehmen und dieses sikausschnitte runden das Pro- Schubert, Modest Mussorgski bis 8. Dezember 2015 über die gramm ab. und Leslie Adams. Karten unter Website http://fatimaodervon- Tel.: +43 (1) 505 81 90 (Musik- denmutigenkindern.com bzw. Am 21. November findet die von verein) oder tickets@musik­ die dazugehörige Facebookseite Clemens Hellsberg moderierte verein.at. einzusenden. Den Gewinnern Matinee Kontrapunkte statt. ­ winken spannende Preise! Im Und am 28. November spielt im Youtube-Kanal der Wiener Staats- Rahmen der Philharmonischen oper stehen für die drei Lieder Kammermusik das Ensemble einfache Karaoke-Videos zur Ver- VIOLISSYMO­ Kompositionen von ­ fügung, die das Einstudieren er- Geigern der Hofoper, wie etwa leichtern. Weitere Informatio- Jacob Dont oder Georg Hellmes- nen, Online-Shop für Noten und berger. Teilnahme: http://fatimaodervonden­ mutigenkindern.com

2 N° 193 www.wiener-staatsoper.at BLICKPUNKT

ELI¯NA GARANCˇA WIENER IN WERTHER STAATSBALLETT

11., 14., 16., 20. November November 2015

Zu den besonderen Paraderol- Wer den November wegen seiner len von KS Elı¯na Garanˇca ge- düsteren Stimmung und nebe- hört ohne Zweifel die Charlotte ligen Tagen ohne Sonnenlicht in Werther. Die tragische Ge- fürchtet, darf beim Wiener schichte eines unglücklich Lie- Staatsballett aufatmen: Neben benden, der eine verheiratete THOSS | WHEELDON | ROBBINS junge Frau – eben Charlotte – (zu sehen am 3., 6. und 10. No- liebt und aus Enttäuschung ­ vember) sowie Don Quixote (am den Selbstmord wählt, geht auf 8. November) mit seinem südlän- Goethes berühmten Brief­ dischen Temperament kehrt am roman­ zurück. Viermal wird 28. November das vor jugend- Elı¯na Garanˇca nun wieder die lichem Charme und ländlicher Rolle der Charlotte überneh- Frische überquellende La Fille men, die zwischen Pflicht, Ehe mal gardée von Sir Frederick und Liebe schwankt. Ashton nach langer Abwesenheit an die Wiener Staatsoper zurück. Vor dieser Aufführungsserie wird Staats­opern-Direktor Do­ Ergänzend dazu findet am­ minique Meyer am 10. Novem- 11. November im Studio Walfisch­ ber mit ihr ein Künstlergespräch gasse eine Veranstaltung­ unter in der Spiel­stätte Walfischgasse dem Titel Begegnungen mit La führen. Fille mal gardée statt, bei der un- ter anderem Liudmila Konova­ lova ­­­ und Brigitte Stadler ­­ zu erleben sind.

www.wiener-staatsoper.at N° 193 3 DURCH EIN WUNDERTOR IN DIE GESCHICHTE

Kostümfigurine Sandmann von Anthony Ward

4 N° 193 www.wiener-staatsoper.at PREMIERE DURCH EIN WUNDERTOR IN DIE GESCHICHTE

er britische Regisseur Adrian Noble, der 2010­ verbreiteten zu der damaligen Zeit genau dieses Dmit Alcina einen großen Erfolg an der Wiener Gefühl des Wunders, des Staunens vor einem Staatsoper feiern durfte, kehrt nun mit der Insze- Wunder. Die einzelnen Bühnenbilder werden nierung von Hänsel und Gretel zurück an das Haus in dieser Produktion daher auch durchgehend am Ring. Mit ihm sprach Andreas Láng. eine kreisförmige Umrahmung aufweisen, ge­ wissermaßen motivisch die Projektionsränder Wenn die ersten Töne der Ouvertüre erklingen der Laterna. und sich der Vorhang erhebt, was sieht man dann: den Beginn eines Märchens? Es gibt also auch den Ofen in dem die Hexe ver- Adrian Noble: Ich habe mir beim Kreieren der brannt wird? Inszenierung immer einen wesentlichen Aspekt Adrian Noble: Ja, selbstverständlich. Es gibt den vor Augen gehalten: Humperdincks Hänsel und Ofen, einen großen Käfig, in dem Hänsel einge- Gretel ist für viele Kinder die erste Oper im Le- sperrt wird und es gibt natürlich auch das Knus- ben, ja gelegentlich sogar die erste Erfahrung mit perhäuschen. Aber unser Knusperhäuschen, von einem richtigen, lebendigen Theater überhaupt dem die Kinder ein Stückchen abbeißen bevor – und dieser erste Eindruck, den sie gewinnen, die Hexe auftaucht, ist keines, das man betreten muss nicht, aber kann die weitere Beziehung der kann. Es gleicht vielmehr einem sehr großen Betreffenden zu diesem herrlichen Metier be- Kuchen, das die Form eines Knusperhauses auf- einflussen. Eine Hänsel und Gretel-Vorstellung weist – dieser verführerische Riesenkuchen ist kann, anders formuliert, als Einladung zu einer die Falle der Hexe mit der sie die Kinder ködert. lebenslangen Liebe zum und zur Beschäftigung Wenn aber dann andererseits die Hexe zum ers- mit Theater respektive Musiktheater verstanden ten Mal ihr „Knusper, knusper, knäuschen“ singt, werden. Ich wollte also einen Weg finden, die erblickt man zunächst im dunklen Bühnenhin- Kinder abzuholen und sie auf emotional-atmos­ tergrund nur ein gewaltiges, mehrere Meter phärisch wundersame Weise in die Geschichte großes Auge, das Hexenauge. Wir haben also ein hineinzuführen. Wenn sich also der Vorhang zu bisschen mit den Perspektiven gespielt. den Klängen des Vorspiels hebt, sieht man auf der Bühne zunächst eine viktorianische Familie Ist die Hexe in dieser Produktion eine widerliche um 1890, gemütlich versammelt im Wohnzim- Figur oder nur eine gefährliche alte Dame? mer: Mutter, Vater, Großmutter, und vier Kinder. Adrian Noble: Sie wird von Sekunde zu Sekunde Es ist Weihnachtszeit und rund um den großen widerwärtiger. Muss sie ja auch – denn von wem Christbaum liegen Geschenke. Der Vater hat reden wir hier: Sie ist eine Mörderin, eine Kil- für die Kleinen zusätzlich eine ganz spezielle lerin, seine Serienmörderin, allerdings eine, die Überraschung vorbereitet – eine Laterna ma- sich verführerisch geben will, nicht umsonst ist gica. Mit diesem Projektionsgerät konnte man auch ihre Musik stellenweise verführerisch. Aber damals unbekannte, paradiesische, farbenpräch- sie soll durchaus Angst einflößen. Ich finde die tige und wunderbar scheinende Landschaften Musik vor dem Hexenritt in Kombination mit der projizieren. Anhand dieser Projektionen öffnet Hexenrittmusik aus psychologischer Sicht sehr Hänsel und Gretel sich schließlich auch das Tor zum Märchen von spannend: Bevor sich die Hexe auf ihren Besen Premiere: 19. November 2015 ­Hänsel und Gretel. schwingt wirft sie Holz ins Feuer und das Feuer Reprisen: 22., 26., wird heißer und größer und die Hexe immer ex- 29. November 2015, Die Geschichte wird dann erzählt wie üblich? altierter, bis sie am Höhepunkt, einer Katharsis 1., 4. Dezember 2015 Adrian Noble: Die Geschichte wird dann wie gleich den Besen ergreift, aufsteigt und über den ­üblich erzählt, aber ich wollte sie mit einem Wun- Wolken hin- und herjagt. Für das Danach war Einführungsmatinee: der einleiten und die Bilder einer Laterna magica von ihrer Seite her das Ermorden eines Kindes 15. November 2015

www.wiener-staatsoper.at N° 193 5 geplant. Das hat etwas Ritusartiges – für Krimi- schen Literatur nimmt vielmehr der Garten eine nalisten dürfte dieses sich selbst emotional in vergleichbar wichtige Position ein, schon bei Fahrt bringen, sich einen Kick verpassen, bevor Shakespeare kommt in vielen Stücken ein Gar- es zum Killen geht, nichts Unbekanntes sein. ten als Symbol, als Ort, als Metapher vor. Humperdinck hat das auf einzigartige Weise wunderbar in Musik gefasst. Überhaupt bietet Zurück zu Ihrer Inszenierung: Warum wählten die Partitur unendliche Inspirationsdetails für sie als Rahmenhandlung gerade die viktoria­ den Regisseur: So werden einerseits Archety- nische Zeit? pen zitiert – etwa der betrunkene Vater – ande- Adrian Noble: Für mich könnte die Familie des rerseits sind genau diese Archtypen, aber auch Vorspiels durchaus zur Verwandtschaft des Kom- archetypischen Szenen musikalisch mit enor- ponisten Humperdinck gehören. Ich entschied men Details aufgeladen die wir sichtbar machen mich bewusst für jene Zeit, in der diese Oper wollten. entstanden ist. Das hat auf die eigentliche Hand- lung zwar keinerlei Auswirkungen, verdeutlicht aber einige Zusammenhänge. Schon unser Blick auf die Mutter wird dadurch ein anderer – sie ist nicht böse, sie ist keine schlechte Mutter, nur weil sie die Kinder anschreit und in den Wald hinausjagt: Das Libretto spricht von Hunger, vor allem im ersten Akt. Vom wirklichen Hunger, den wir in der heutigen westlichen Welt nicht mehr kennen. Die Kinder haben nichts zu essen, seit Tagen nicht und ihr höchstes Vergnügen ist ein Krug Milch, und dass sie diese Milch unab- sichtlich verschütten, kommt einer furchtbaren Katastrophe gleich. Humperdinck wusste, auch wenn es ihn und seine Familie nicht betraf, wo- von er sprach, denn zu seiner Zeit war genau diese Not, dieses Elend in ganz Europa omniprä- sent. Knapp bevor ich nach Wien zu den Proben kam, habe ich meinen Sohn zur Universität ge- führt und dort in der Nähe ein altes, ehemaliges Bleibergwerk besichtigt. In diesem Bergwerk ha- ben im 19. Jahrhundert Kinder gearbeitet, den Sie sprachen am ersten Probentag beim Konzepti- ganzen Tag über und sie haben barfuß gearbei- onsgespräch davon, dass der Wald als solcher in tet! Vor dem Hintergrund dieser Furchtbarkeiten England mit einer ganz anderen symbolischen müssen wir die Mutter in dieser Oper sehen, die Bedeutung aufgeladen ist als in deutschsprachi- ob der Armut, ob des Hungers ihrer Kinder ver- gen Ländern. zweifelt und daher durchaus auch die Nerven Adrian Noble: Nun, der Wald als Ort ist, meines verliert. Wer diese Mutter verurteilt, tut dies in Erachtens nach, sehr zentral in den deutschen einem bequemen Fauteuil des 21. Jahrhunderts Märchen und Sagen, insbesondere der dunkle, sitzend und die Hände auf die Armlehnen auf- undurchdringliche und gefährliche Wald, der stützend. von allerlei Kreaturen bevölkert wird und in dem man verloren gehen kann – nicht umsonst hat Gibt es in dieser Produktion verschiedene Bot- der Wald bei Richard Wagner und natürlich hier schaften für Kinder und für Erwachsene? bei Humperdinck in Hänsel und Gretel eine so Adrian Noble: Nein, nicht wirklich. Zum einen wichtige Funktion. In meiner Heimat, also in möchte ich, dass die Erwachsenen die Geschich- England, verbreitet der Wald per se keine Schre- te ein wenig auch mit den Augen der Kinder cken, er ist auch nicht so wichtig. In der engli- sehen und die Musik mit den Ohren der Kin-

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der hören. Zum anderen: Wenn wir spielende Adrian Noble: Da kommen zwei Gedanken zu- Kinder beobachten, so zeigt sich, dass sie oft sammen: Erstens ist sie im Gegensatz zu ihrem Spiele erfinden, die sie selbst erschrecken. Wa- Mann nicht regelmäßig in diversen Wirtshäusern, rum? Weil sie auf diese Weise unbewusst das wo der jüngste Tratsch, die neuesten mysteriö- Erwachsensein und die Probleme des Erwach- sen Vorkommnisse besprochen werden. Zwei- senseins üben. In diversen Variationen gibt es tens weiß sie zwar grundsätzlich einiges über die überall auf der Welt das Spiel vom bösen Wolf, Hexe und über das Gebiet im Wald, wo sie haust der das Kind verfolgt – bei diesem Spiel können – sie nennt den Ilsenstein ja explizit, aber in ih- die Kleinen zwar das Gefühl des Erschreckens, rem Wutanfall denkt sie nicht viel nach, vor allem der Angst erfahren, wissen sich aber letztendlich nicht an Konsequenzen und sagt zu den Kindern in Sicherheit. Gruselig-schön könnte man das sinngemäß so etwas wie: „Geht zur Hölle, mir ist Empfinden umschreiben, dass hier angestrebt egal wohin ihr geht, geht von mir aus zur Hölle!“ wird. Und etwas Ähnliches passiert beim Anhö- Und die Kinder gehen zur Hölle. Das hat sie na- ren von Märchen und beim Erleben einer Oper türlich in Wahrheit nicht so gemeint und bedau- wie Hänsel und Gretel. Vergessen wir nicht, dass ert es auch furchtbar, wie man später an ihrer viele der Grimm-Märchen Furcht einjagen, Ge- Angst um die Kinder sieht. walt beinhalten, gruselige Charaktere aufweisen. In Hänsel­ und Gretel werden Kinder ermordet Kommen wir jetzt zu den wichtigsten Protagonis- und zu Lebkuchen verarbeitet und auch die bei- ten: Hänsel und Gretel, was sind das für Kinder? den Protagonisten schrammen nur knapp an der Adrian Noble: Humperdinck und die Librettis- Vernichtung vorbei. Aber am Ende erwachen alle tin haben Kinder sehr genau beobachtet und wieder zum Leben, und das ist sehr wesentlich, hier porträtiert. Die burschikose Gretel ist ein denn damit wird eine sehr alte, letztendlich be- bisschen älter als Hänsel und dementsprechend ruhigende Idee durchdekliniert: Die Reise vom gelegentlich mütterlich zu ihrem Bruder, der fre- Leben über den Tod zur Auferstehung oder Wie- che Hänsel möchte – als Bub – tapfer scheinen, dergeburt. Der Traum, die Pantomime der 14 En- was er in Wahrheit nicht ist. Wie alle Geschwis- gel am Ende des zweiten Aktes von Hänsel­ und ter streiten und kämpfen sie miteinander, taucht Gretel symbolisiert für mich folgerichtig den aber eine dritte gegnerische Partei auf, stehen sie Traum vom Tod, der, im Gegensatz zur Hexe, zusammen gegen den äußeren Feind. keinen Schrecken verbreitet und zeigt, dass es letztlich eine Grundsicherheit gibt. Um also auf Sie haben selbst Kinder, gibt es etwas, was Sie von die Frage zurückzukommen: Die Botschaft von ihnen gelernt haben, etwas was Sie hier in der Leben-Tod-erneutes-Leben gilt, auf unterschied- Produktion verwenden konnten? liche Weise zwar, aber gleichermaßen für Kinder Adrian Noble: Absolut – ich habe zu Hause auch wie für Erwachsene. eine ähnliche Konstellation: ein Mädchen und ei- nen Bub, das Mädchen etwas älter – ich bin ein Fanden Gedanken von Sigmund Freud oder glücklicher Mensch. Und selbstverständlich habe ­Bruno Bettelheim Eingang in die Produktion? ich das gesamte Verhalten der beiden und das Adrian Noble: Nein, nicht direkt. Sicherlich hel- ihrer Freunde absorbiert – ich konnte hierbei fen uns Freud, Bettelheim und andere Märchen­ übrigens viel Politik sehen … zu verstehen, aber wir müssen das in der Insze- nierung nicht aufdringlich durchbuchstabieren, Was wird geschehen, wenn die Geschichte von das wäre zu viel des Guten. Freud ist ohnehin Hänsel und Gretel zu Ende ist? in der Luft die wir atmen – er hat ja zu jener Zeit Adrian Noble: Wenn man durch all diese Erfah- hier in Wien gearbeitet, als Humperdinck die rungen und Gefahren durchgeht, ist man nicht Musik zu Hänsel und Gretel schrieb. derselbe wie vorher, nicht wahr? Die Kinder sind ein bisschen älter, ein bisschen weiser geworden Warum weiß der Vater so viel von der Hexe und und ich glaube, dass vielleicht auch die Eltern die Mutter offenbar so wenig – der Vater muss dies- sich gewandelt haben. Jeder erhält eine zweite bezüglich richtiggehend Aufklärungsarbeit leisten. Chance – und das ist etwas Wunderbares.

www.wiener-staatsoper.at N° 193 7 Eine Oper zum Lieben HÄNSEL UND GRETEL KEHRT ZURÜCK IN DEN SPIELPLAN

Christian Thielemann, der Dirigent der Neuproduktion

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st Humperdincks Hänsel und Gretel eine Oper für Aufführungszahlen und dem damit Hand in Hand ge- HÄNSEL UND GRETEL IKinder oder doch eher eine ganz „normale“ Oper, henden breiten Publikumszuspruch unter anderem die auch Kindern gefällt? Für beide Positionen lassen auch durch so manche Komponistenkollegen, die sich Argumente finden – sicher ist lediglich, dass sich intensiv für das Stück einsetzten, bestätigt – ne- KEHRT ZURÜCK IN DEN SPIELPLAN dieses Werk, um mit Richard Strauss zu sprechen, ben Richard Strauss waren dies in den ersten Jahren „ein Meisterwerk allerersten Ranges“ ist und das, wie unter anderem Felix von Weingartner und Gustav Janina Baechle, die Mutter in der neuen Staatsopern- Mahler. Letzterer urteilte beispielsweise folgender- produktion meint, „vom ersten bis zum letzten Takt maßen: „Hänsel und Gretel von Humperdinck ist eine geniale Partitur aufweist – ohne eine einzige ein Meisterwerk, und ist mir eine liebe Bereicherung Schwachstelle.“ der dramatischen Literatur“ – nicht umsonst stand Ursprünglich hatte der deutsche Komponist Engel- Hänsel und Gretel während seiner Wiener Direkti- bert Humperdinck (1854-1921) zum 34. Geburts- onsära regelmäßig am Spielplan. Und Christian Thie- tag seines Schwagers ja nur ein kleines Hänsel lemann, der nach Tristan und Isolde im Jahr 2003 und Gretel-Märchenspiel geschaffen, das dann von nun mit der aktuellen Neuproduktion zum zweiten dessen Kindern präsentiert worden war. Doch die- Mal eine Premiere an der Wiener Staatsoper leiten se zunächst lediglich vier Stücke für ein bis zwei wird, bläst gewissermaßen ins selbe Horn: „Ich liebe Kinderstimmen auf Texten seiner Schwester hatten diese Oper und halte sie für ganz große Musik.“ den Komponisten auf den Geschmack gebracht: In mehreren Anläufen und trotz mancher Selbstzweifel An der Wiener Staats- respektive Hofoper kam das und gesundheitlicher Beeinträchtigungen schuf er Werk knapp ein Jahr nach der Uraufführung, also am im Zeitraum von 1890 bis 1893 die durchkomponier- 18. Dezember 1894, zum ersten Mal heraus und blieb, te, dreiaktige Oper, die ihm einen dauerhaften und mit Unterbrechungen, das nächste halbe Jahrhun- prominenten Platz in der Musikgeschichte bescher- dert liebevoll gepflegter Bestandteil des Repertoires. te. Die erfolgreiche Uraufführung am 23. Dezember Neben namhaften Dirigenten konnte das Publikum 1893 in Weimar leitete niemand Geringerer als Ri- bedeutende Sängerinnen und Sänger wie Marie Ren- chard Strauss, der das Werk später übrigens auch an ard, Irene Abendroth, Erich Kunz, Hermann Wiede- der Wiener Staatsoper des Öfteren (unter anderem mann, Elisabeth Schumann, Marie Gutheil-Schoder, die Premiere einer Neuproduktion) dirigieren sollte. Marta Rohs oder Olga Levko-Antosch in den diversen Innerhalb eines Jahres spielten rund 50 Bühnen die Partien erleben. Nach 1945 folgten dann bis 1954 im neue Oper nach, spätestens 1905 war mit der Erst- Ausweichquartier Volksoperngebäude noch weitere aufführung an der New Yorker Met auch der interna- rund 50 Aufführungen und so stellt die Premiere am tionale Durchbruch für immer geschafft. Die hohe 19. November letztlich eine längst fällige Rückkehr Qualität der Oper wird neben den beeindruckenden eines einst auch hier beliebten Zugstückes dar.

In der aktuellen Produktion werden zwangsläufig Hänsel oder Gretel wird oft als Kinderoper bezeich- alle Mitwirkende Rollendebüts im Haus geben, doch net. Die Rollen sind aber alles andere als leicht … die eine oder andere Sängerin hat die jeweilige Par- Chen Reiss: Gretel hat wirklich ein paar schwere tie durchaus schon auf anderen Bühnen verkörpert. Passagen – so muss sie etwa am Ende ihrer Arie Janina Baechle etwa, die seit ihrem Studium immer ein hohes d singen. Aber auch die sogenannten wieder als Mutter zu erleben war, oder Chen Reiss, Kinder- oder Volkslieder, die anklingen haben die mit der Rolle der Gretel vor mehr als zehn Jahren es in sich – die muss man auf der ersten Bühne in Quebec überhaupt ihr professionelles Debüt auf Wiens, wo jeder im Publikum mitsingen könnte, einer Opernbühne gab. Aber wie herausfordernd erst einmal zur Zufriedenheit aller hinbekommen: sind die einzelnen Rollen für die Interpreten und Sie müssen frisch und bewegend klingen, trotz et- wie sehen sie selbst die darzustellenden Charakte- waiger szenisch herausfordernder Aktivitäten. re? Diesen Fragen ging Andreas Láng am Beginn der Janina Baechle: Hänsel und Gretel ist ursprüng- Probenphase im Gespräch mit Chen Reiss (Gretel), lich von Humperdinck für Kinder gedacht ge- Adrian Eröd (Vater Besenbinder) und Janina Baech- wesen, aber die Musik ist nichtsdestotrotz weder le (Mutter) nach. einfach noch schlicht, sondern in einer tonal-har-

www.wiener-staatsoper.at N° 193 9 Adrian Eröd Chen Reiss Janina Baechle

monisch recht schwierigen Sprache komponiert, gen und dann vergisst sie rundherum alles. Hän- was aber nichts macht, da man Kinder ohnehin sel hingegen ist schlau und weiß ganz genau, was nicht unterfordern oder unterschätzen sollte. er sagen oder machen muss, damit Gretel mit ihm Dementsprechend sind aber auch die einzelnen spielt. Ich habe auch einen anderthalb Jahre jün- Rollen nicht eben leicht. Die Mutter zeigt im We- geren Bruder, es ist also die selbe Konstellation sentlichen zwei charakterliche Facetten: die über- wie bei Hänsel und Gretel, und es gab sehr viel forderte, genervte Mutter im Augenblick des Zor- Streit, viel Konkurrenz, aber wir lieben einander. nes, was musikalisch durch große Intervalsprünge Und diese Liebe zwischen Hänsel und Gretel sieht nachgezeichnet wird und dann die Verzweifelte, man beim Abendgebet, wenn sie sich aneinander die alleingeblieben unter der Armut zusammen- kuscheln und sich schlafen legen. zubrechen droht – hier erhält sie deutlich melodi- Janina Baechle: Ich habe diese Rolle in mehre- schere Linien. Interessanterweise wird sie, in dem ren Inszenierungen, mit sehr unterschiedlichen Moment, in dem der Vater dazukommt, zu einer Ansätzen verkörpert – was immer gleich blieb, Art Stichwortgeberin, wir haben also eine im pat- war mein Interesse an einer differenzierten cha- riarchalischen System befindliche Mutter vor uns. rakterlichen Gestaltung. Sie bloß als böse Frau zu Adrian Eröd: Da ist tatsächlich noch etwas vom zeigen, die die Kinder anschreit und in den Wald alten Weltbild drinnen, andererseits ist die Situ- hinausschickt, das wäre mir zu simpel und auch ation ja etwas angespannt: Er ist offensichtlich ungerecht. Zudem versuche ich prinzipiell in al- betrunken und zugleich voller Angst um die Kin- len Charakteren auch das Gute zu suchen. der, außerdem fühlt sich seine Frau schuldig. Die Adrian Eröd: Der Vater ist sicher, auch wenn er beiden werden wohl nicht jeden Tag in diesem hier sehr angeheitert gezeigt wird, kein regelmä- Stil miteinander umgehen. Aber, um auf die Frage ßiger Trinker, sondern ein seriöser Arbeiter, als zurückzukommen: Von der Musik her ist Hänsel Besenbinder durchaus ernst zu nehmen, sonst und Gretel eine vollwertige Erwachsenenoper wäre er nicht in der Lage, seine Ware anzubrin- mit entsprechend anspruchsvollen, zum Teil wirk- gen. Dass er sich im Falle eines besonders er- lich dramatischen aber auch spannenden Partien. folgreichen Geschäftstages durchaus auch einen Die Arie des Vaters beispielsweise ist wie ein klei- Schnaps genehmigt, sei ihm gestattet. ner akustischer Film, bei dem man sich stimmlich einiges trauen darf und die Fantasie der Zuhörer Kann es sein, dass er einmal einen seiner Besen der anregen kann. Und obwohl die Rolle nicht sehr Hexe verkauft hat? lang ist, bietet sie sehr viele unterschiedliche Far- Adrian Eröd: Naja, vielleicht hat er einmal ein ben für den Interpreten – ich freue mich auf sie! gutes aber unmoralisches Geschäft gemacht (lacht). Auf jeden Fall ermöglicht der Aspekt, dass Wie würden Sie die jeweiligen Charaktere beschreiben? der eine Besen erzeugt und die andere auf einem Chen Reiss: Gretel ist verantwortungsvoll, wie Besen reitet, die Möglichkeit für eine Vielzahl an jede Erstgeborene, aber sie mag tanzen und sin- lustigen gedanklichen Spielereien.

10 N° 193 www.wiener-staatsoper.at BALLETT DAS WIENER STAATSBALLETT Halbsolistin Gala Jovanovic

Gala Jovanovic in Don Quixote

onnte die großgewachsene Halbsolistin des etwa als Großer Schwan im Vierten Akt von Rudolf K Wiener Staatsballetts oft in komischen Rollen­ Nurejews Schwanensee immer noch Gänsehaut, begeistern, reift sie nun immer mehr zu einer oder reüssierte kürzlich als würdevolle Königin der facettenreichen­ Persönlichkeit. Dryaden in dessen Don Quixote. Ganz ihrem fröh- Gala Jovanovic wurde in Belgrad geboren. Sie lichen Temperament entspricht die Rolle der flir- erhielt­ ihre Ausbildung sowohl in ihrer Heimat- tenden Straßentänzerin im eben genannten Ballett. stadt, wo sie unter anderem bei Milica Bezmarevic Im modernen Tanz, wie etwa William Forsythes ­ studierte, als auch an der Ballettschule der Wiener The Second Detail fühlt sie sich hingegen­ Staatsoper. In der Spielzeit 2007/2008 wurde sie an „freier, das zu tanzen, ist ein schönes Gefühl“. das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper ­Eine besondere Herausforderung wartet in diesem engagiert, wobei sie zunächst in der Volksoper Monat auf sie mit der dramatischen Partie von Blau- tanzte, ab der Saison 2012/2013 wechselte sie an barts Mutter in Stephan Thoss’ düsterem Blaubarts die Wiener Staatsoper. 2015 erfolgte ihre Ernen- Geheimnis – für die junge Tänzerin eine interes- nung zur Halbsolistin. sante Erfahrung, eine Mutterrolle zu übernehmen. Gerne erinnert sich Gala Jovanovic an ihre tref- Ganz anders wiederum ist die Rolle der Zigeunerin, fende Darstellung der amerikanischen Jurorin in die Gala Jovanovic demnächst in Michael Corders Maurice­ Béjarts Le Concours an der Volksoper Die Schneekönigin an der Volksoper Wien verkör- Wien (2011) zurück: „Das war wirklich lustig, kam pern wird und auf die sie sich bereits sehr freut. mir ganz natürlich vor, das war ich! Aber mit der „Jede Rolle erfordert eine andere Art von Arbeit für Zeit habe ich mich verändert, bin erwachsener ge- Kopf und Körper, ich möchte immer dazu lernen, worden.“ Einhergehend mit ihrer Persönlichkeits- mich weiter entwickeln, aber auch Spaß haben“, entwicklung haben sich auch die Rollen verändert. meint Gala Jovanovic. Sie hat großen Respekt vor der Klassik, bekommt Iris Frey SERIE

www.wiener-staatsoper.at N° 193 11 Liudmila Konovalova bei den Poben zu La Fille mal gardée

12 N° 193 www.wiener-staatsoper.at BALLETT

ZART UMSCHLUNGEN Ashtons Pas de ruban

ls Sir Frederick Ashton (1904-1988) im Jahr und im Englischen „Cat’s Cradle“ genannt. Seinen A1960 seine Version des herzerfrischenden Ursprung vermutet man im mittelalterlichen Japan.­ demi-caractère­ Klassikers La Fille mal gardée Im Jahr 1906 hat die amerikanische Ethnologin­ ­präsentierte, griff er vor allem das Motiv des Spie- Caroline Furness Jayne (1873-1909) mit ­ihrem lens mit Bändern auf. Buch String Figures and How to Make Them. ­ A Study of Cat’s Cradle in Many Lands ein um­ Dabei wird die bunt flatternde Requisite zum Sym- fassendes erstes Kompendium verfasst. bol der Gefühle: Als Band der Liebe umschlingt und verbindet sie die Hauptfiguren Lise und Colas. Dort steht betreffs der von Ashton im Pas de Lise, die einzige Tochter der Witwe Simone, einer ruban gewählten Figur zu lesen: „“A” now takes reichen Bäuerin, liebt Colas, einen jungen Bauern, the ­“Manger” from “B’s” hands in the same way doch ihre Mutter hat ehrgeizigere Pläne. Nach as “B” took the “Cradle” from his hands, but the zahlreichen pittoresk geschilderten Verwicklungen thumb and index of each hand (holding between und en travestie gezeigten Elementen wie dem le- their tips the two crossed strings) are brought up gendären Holzschuhtanz siegt am Ende jedoch die around the corresponding side string and down Liebe. Lise und Colas werfen sich vor Simone auf into the ­centre of the figure; then, when the hands die Knie und erbitten ihre Vergebung und ihren are drawn apart and the thumbs and index fingers Segen – zur Freude aller, gibt diese schließlich ihre widely separated, he forms a figure exactly like…” Einwilligung. Einsame Herzen können die Figur auch ohne Mit- Im charmanten und durch seine jugendliche hilfe weiterer Hände formen, doch hinterlässt die Frische­ bezaubernden Pas de ruban – einem vom Finger gelöste und auf den ganzen Körper ­weiteren Höhepunkt des abendfüllenden Werkes übertragene Version von Ashton definitiv mehr – formen Lise und Colas u.a. eine X-förmige Band- Eindruck. Zarter und inniger lässt sich die aufkei- struktur, welche in der Regel mit Szenenapplaus mende Verbindung zweier Seelen kaum in choreo- La Fille mal gardée belohnt wird. Zu Recht, denn dieses Unterfangen graphische Formen gießen, wobei Ashton in der 28. November, 9., 12., 17., 25., will gut geprobt sein, da es sonst leicht zu diversen Wahl seiner Bildsprache zugleich der jugendlichen 26. (vormittags), 27., 28., Verwicklungen führt. Naivität der Charaktere Rechnung trägt, die sich ih- 30. Dezember 2015, ren Gefühlen als tändelndes Spiel hingeben. 20. Jänner 2016 Basis für dieses unverwechselbare choreographi- sche Element ist ein seit Jahrhunderten beliebtes Apropos Bänder: Schnüren denn nicht auch Balle- Begegnungen mit Fingerspiel mit Fäden bzw. Bändern, das in vielen rinen täglich ihre Spitzenschuhe damit? Wenn das La Fille mal gardée Sprachen und Regionen unterschiedlichste Namen nicht Liebe ist… 11. November erhalten hat. Im Deutschen wird es „Abnehmspiel“ Oliver Peter Graber Studio Walfischgasse

www.wiener-staatsoper.at N° 193 13 MEIN CHERUBINO

herubino, den ich im November erstmals in –­­ und eben auch ein wenig drollig – wirkt. Ob ich Cmeinem Leben singe: Das ist natürlich eine persönlich gerne einen Cherubino getroffen hätte?­ Herausforderung. Zunächst einmal speziell für uns Ich weiß nicht … Frauen, denn: eine Hosenrolle! Und dann auch noch ein junger Mann in der Pubertät, der die Welt Das Spannende ist, dass dieser Cherubino gewis- rund um sich nicht versteht. Das muss man darstel- sermaßen bei mir auf Neuland entsteht: Rosina in lerisch erst einmal so bringen, dass es nicht aufge- Barbiere, die ich schon öfters gesungen habe, setzt oder gekünstelt wirkt, sondern augenzwin- liegt altersmäßig wahrscheinlich nicht weit von kernd über die Rampe kommt. Dieser Cherubino ihm entfernt, aber dennoch kann man sich aus der ist ja vielleicht 16 Jahre alt, ständig in alle Frauen Figur keine Anleihen nehmen, denn Rosina ist verliebt, leicht entflammbar, er kennt sich in seinem eine junge Frau, die weiß was sie will und eine Leben nicht mehr aus und begreift nicht, was in ihm Wandlung zur Gräfin durchmacht. Cherubino ist vor sich geht. Wo immer ein weibliches Wesen auf- ganz anders gewickelt – eine ganz eigene Charak- taucht, verliebt er sich in sie, fühlt sein Herz klopfen ter-Kategorie. und sein Blut wallen. Das muss auf der Bühne hu- morvoll gebracht werden, ich bin nämlich über- Auch musikalisch ist die Partie eine Herausforde- zeugt davon, dass es sich um eine heitere Rolle rung, obwohl sie im Grunde kurz ist. Die beiden handelt, auch wenn man aus der Beaumarchais- zentralen Arien, Voi che sapete und Non so più cosa Trilogie weiß, dass er später sterben wird. Aber hier, son unterscheiden sich maßgeblich voneinander, in Le nozze di Figaro, ist dieser Schatten des Todes wobei ich nicht sagen kann, welche mir leichter noch nicht vorhanden, hier ist noch alles gut. oder schwerer fällt. Sie haben beide ihre Besonder- heiten: Non so più cosa son ist eine Frage der Tech- Hosenrollen habe ich bisher schon etliche gespielt, nik, es gibt Momente in dieser Musiknummer, die Siébel in Faust, Orlofsky in der Fledermaus, Nick­ man sehr ausführlich und konsequent üben muss, lausse in Les Contes d’Hoffmann, aber dieser Che- bis sie richtig sitzen. Einfach eine große Anzahl an rubino unterscheidet sich dann doch sehr stark von Details, die aber ihre Bedeutung haben und die ein den anderen. Er ist eine Figur, die die ganze Zeit entsprechendes Tribut einfordern. Bei Voi che sa- wie unter Schock steht und sich in einem Ausnah- pete muss man wiederum höchste Legatokultur mezustand befindet. zeigen. Generell muss ich sagen, dass Mozart – ich sang bisher nur die Despina in Così fan tutte – eine Wie erlernt man als Sängerin eine solche Partie in ganz andere Technik fordert als große Teile meines puncto Schauspiel? Ich persönlich mache keine spe- Repertoires. Die Sprache ist eine andere, das zifischen Studien zum Verhalten von jungen Män- (Sprech-)Tempo oftmals (besonders in den Rezita- nern, sondern lasse einfach, wenn ich unterwegs bin, tiven) beschleunigt und damit auch der Ansatz ein die Augen streifen. In einem Kaffeehaus, auf der besonderer. Natürlich bleiben Elemente wie das Straße: Wie gehen und stehen solche heutigen Che- Atmen gleich, aber unter nun ganz anderen Umstän- rubinos? Wie geben sie sich in Bezug auf Frauen? den. Dazu kommt, dass Mozart an sich besonders Welche Blicke werfen sie ihren Angebeteten zu? Und schwer zu singen ist: Was genau dieses Schwierige natürlich kann ich mich noch an meine Teenagerzeit ist, ist gar nicht so einfach zu sagen – jedenfalls ist erinnern, an die jungen Männer, denen ich damals es kein Wunder, dass bei allen wichtigen Wettbewer- Cherubino in begegnet bin. Elemente aus all dem lasse ich in mei- ben als Pflicht eine Arie von Mozart gefordert wird. Le nozze di Figaro ne Rollengestaltung einfließen, wobei ich keine Denn bei ihm merkt man die Stärken einer Stimme 27., 30. November, 1:1-Kopie einer bestimmten Person abliefern, son- besonders deutlich … 3. Dezember 2015 dern eine Figur erschaffen möchte, die glaubwürdig Elena Maximova

14 N° 193 www.wiener-staatsoper.at BALLETT Elena Maximova über Cherubino in Mozarts Le nozze di Figaro, den sie im Haus am Ring singt

www.wiener-staatsoper.at N° 193 15 FRAGEN? ANTWORTEN!

Dirigentenwerkstatt KS Elı¯na Garancˇa

Was macht einen guten Dirigenten aus? Was hat KS Ferruccio Furlanetto über die Winterreise zu erzählen? Wie komponierte Engelbert Humperdinck Hänsel und Gretel? In der neuen Spielstätte in der Walfischgasse 4 finden ab November Veranstaltungen statt, die Fragen des Musiktheaters beantworten.

ie schlägt man einen Dreiertakt? Wozu braucht auch das Publikum darf den Stab in die Hand nehmen Wes einen Dirigentenstab? Was ist eigentlich der und sich als Orchesterleiter versuchen! berühmte gute Kapellmeister? Und: Nach welchen Eine andere Schwerpunktveranstaltung (Musika­ Kriterien wird eine Orchesteraufstellung gewählt? lische Einblicke in Hänsel und Gretel) widmet Fragen, die sich viele Opernzuschauer immer wieder sich dem musikalischen Aspekte einer einzelnen stellen. Die Antworten auf diese und andere den Oper: Jendrik Springer, Solorepetitor und Assistent Beruf des Dirigenten betreffende Fragen gibt die Chris­tian Thielemanns, wird am 25. November am neue Dirigentenwerkstatt im Studio Walfischgasse. Klavier die Musik und Klangsprache der Oper Hän- In deren Rahmen werden zukünftig nicht nur unter- sel und Gretel beleuchten, dem Publikum einen mu- schiedliche Gastdirigenten (wie Adam Fischer im sikalischen Leitfaden durch das Werk bieten und über Dezember) zu Wort kommen, sondern am 17. No- Christian Thielemanns Interpretation berichten. vember der Bühnenmusikdirigent des Hauses, Witolf An diesen beiden Beispielen merkt man, wohin die Werner. Gemeinsam mit Mitgliedern des Bühnenor- Reise in der neuen Spielstätte in der Walfischgasse chesters und im Gespräch erläutert er das Einmaleins (auch) geht. Zur Erinnerung: Die Wiener Staatsoper des Dirigierens und führt es in der Praxis vor: Eine hat diesen Herbst mit dem Theater in der Walfisch- Einführung in das Handwerk des Dirigenten! Und gasse eine neue Bühne gewonnen, in der neben

16 N° 193 www.wiener-staatsoper.at WALFISCHGASSE FRAGEN?

ANTWORTEN! Kinderopern auch zahlreiche zusätzliche Veranstal- Den Auftakt der zusätzlichen Veranstaltungsschiene tungen wie Künstlergespräche, Diskussionen, Ver- bildet am 5. November eine prominent besetzte Ge­ mittlungsprojekte, Vorträge und Lesungen stattfin- sprächsrunde anlässlich des 60. Jahrestages der den werden. Die neue Spielstätte befindet sich nur Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper, bei der KS wenige Schritte vom Haus am Ring entfernt – in der Christa Ludwig, der ehemalige Philharmoniker Walfischgasse 4 (siehe Skizze). Mit den unterschied- Walter Barylli und der ehemalige Vizedirektor der lichen Veranstaltungen kann das Publikum der Wie- Wiener Staatsoper, Hubert Deutsch über die Jahre ner Staatsoper jetzt noch besser und genauer hinter rund um 1955 plaudern werden. die Kulissen des Musiktheaterbetriebs blicken. Denn Ziel der einzelnen Projekte ist es, einzelne Aspekte Direktor Dominique Meyer wird Künstlergespräche­ des tagtäglichen Spielbetriebs noch besser zu be- mit Publikumslieblingen führen: So mit KS Elı¯na leuchten und den Zuschauern noch mehr Hinter- Garancˇa, die im November in Werther zu erleben ist grundwissen zu verschaffen. oder mit KS Ferruccio Furlanetto, der zuletzt als Musikalische Aspekte kommen ebenso zur Sprache Fürst Gremin und Banquo zu hören war und im No- wie einzelne historische Momentaufnahmen, Diskus- vember die Winterreise an der Staatsoper interpre- sionen und Gespräche runden das Angebot ab. Aber tieren wird. auch Konzerte, gemeinsames Singen mit dem Publi- Anlässlich der Rückkehr des viel gespielten und be- kum, Meisterklassen, vor allem auch Jugendprojekte liebten Balletts La Fille mal gardée auf die Bühne der finden ihren Platz in der Walfischgasse. Wiener Staatsoper plaudern ehemals und aktuell Der größte Teil der zumeist einstündigen Programme Ausführende bzw. Beteiligte (darunter Brigitte ist so programmiert, dass das Publikum noch recht- Stadler und Liudmila Konovalova) mit Ballettdra- zeitig zu den Abendvorstellungen im Haus am Ring maturgen Oliver Graber über ihre persönlichen Er- kommt; dass gleich zwei Räume zur Verfügung ste- fahrungen mit diesem Ballettklassiker. Zuletzt darf hen – das Foyer und der Theaterraum – sorgt für die Kinderoper Undine, die im Oktober mit großem jeweils ideale Platzverhältnisse. Dazu kommt auch Erfolg wiederaufgenommen wurde, nicht unerwähnt noch, dass die Kinderopernvorstellungen im Ver- bleiben: Sie wird im November weiter gespielt erlaubt gleich zum ehemaligen Zelt verbesserte akustische ihrem jungen Publikum, in eine fantasiereiche Welt Bedingungen bieten. einzutreten… O.L.

60 Jahre Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper Die neue Spielstätte befindet sich in der Walfisch- 5. November gasse 4 – nur wenige Schritte von der Wiener Staatsoper entfernt. Künstlergespräch KS Elı¯na Garancˇa 10. November Begegnungen mit La Fille mal gardée

11. November ALBERTINA Dirigentenwerkstatt 17. November WALFISCHGASSE 4 Künstlergespräch KS Ferruccio Furlanetto

20. November WIENER STAATSOPER Musikalische Einblicke in Hänsel und Gretel 25. November Undine OPERNGASSE KÄRNTNER STRASSE 8. und 28. November; 23. und 24. November (für Schulen) OPERNRING

www.wiener-staatsoper.at N° 193 17 SEIT 50 JAHREN DAHEIM KS Heinz Zednik ist in einer Matinee zu erleben

s ist nunmehr 50 Jahre her, dass ein damals E junger, vielversprechender Tenor ins Ensemble der Wiener Staatsoper aufgenommen wurde. Sein Name war bald bekannt und soll bis heute ein klin- gender sein: Heinz Zednik. Inzwischen hat er für die Staatsoper 102 Partien in 68 Werken gesungen und fast 2000, genauer: 1923 Abende gestaltet. Man er- innert sich heute gerne an große Zednik-Abende, an denen er aus einem Mime eine Hauptrolle zu machen verstand oder einem Wenzel ein mensch- liches Gesicht verleihen konnte. Nach wie vor ist er aber auf der Staatsopern-Bühne zu erleben. Als Hahn etwa im Schlauen Füchslein, oder in dieser Spielzeit in den Neuproduktionen von Die Sache Makropulos und Turandot.

Zednik, das ist nicht nur ein Publikumsliebling, son- dern auch einer, der Staatsoperngeschichte erlebt und geschrieben hat. Er ist durch mehrere Direktionen gegangen, war nicht nur Sänger, sondern auch Ensem- blesprecher der Wiener Staatsoper, gastierte interna- tional und wusste doch stets, das sein eigentliches Zentrum, seine Heimat hier im Haus am Ring war. Das Publikum liebte und liebt ihn, die „offizielle“ Staats- oper hat ihm alles verliehen, was ein Sänger errei- chen kann: Kammersänger, Ehrenmitglied, zuletzt veranstaltete das Theatermuseum in Wien eine Aus- stellung ihm zu Ehren.

Und am 8. November findet eine Matinee in der Wiener Staatsoper ihm zu Ehren statt: An diesem Vormittag wird der Tenor über seine Staatsopern- zeit, „seine“ Dirigenten, Regisseure, Direktoren, seine liebsten Produktionen und Rollen erzählen und Einblicke in ein reiches, bewegtes und erfolg- reiches Staatsopernleben geben. Dass es bei einer solchen Matinee an Amüsantem, Anekdotischem und manchem Blick hinter die Kulissen nicht fehlen darf ist ebenso klar wie der Umstand, dass Kollegen KS Heinz Zednik in Aufstieg sich an diesem Vormittag ein Stelldichein geben und Fall der Stadt Mahagonny werden. O.L.

18 N° 193 www.wiener-staatsoper.at DEBÜTS SEIT 50 JAHREN DAHEIM DEBÜTS IM NOVEMBER

auf. Debüt an der Wiener Staatsoper am 7. November OPERN-ROLLENDEBÜTS als Mimì in La Bohème.

Piero Pretti (Rodolfo), Manuel Walser Maria Nazarova* wurde in der Ukraine geboren (Schaunard) in La Bohème am 7. November und studierte an der Russischen Akademie für Matthew Polenzani (Werther), Hila Fahima Theater­kunst sowie an der Universität Mozarteum (Sophie), Mihail Dogotari (Johann) in Werther und am Konservatorium Wien Privatuniversität. am 11. November Sie ist Preisträgerin verschiedener internationaler Matthias Goerne (Orest), Il Hong (Pfleger des Wettbewerbe. Auftritte führten sie nach Moskau, Orest) in Elektra am 13. November Litauen, Salzburg, an die Wiener Volksoper, nach Großbritannien und zum Young Singers Projects Christian Thielemann (Dirigent), Adrian bei den Salzburger Festspielen. An der Wiener Eröd (Vater Peter Besenbinder), Janina Baechle (Mutter Gertrud), Chen Reiss (Gretel), Daniela­ Staatsoper wird sie am 27. November als Barbarina Sindram (Hänsel), Michaela Schuster (Hexe), in Le nozze di Figaro debütieren. Annika Gerhards (Sandmännchen, Taumänn- Marita Sølberg chen) in Hänsel und Gretel am 19. November BALLETT-ROLLENDEBÜTS

Regine Hangler (Chrysothemis), Iain Paterson Thoss | Wheeldon | Robbins am 3. November: (Orest) in Elektra am 25. November Gala Jovanovic als Blaubarts Mutter in Blau- Valentina Naforni˛t˘a (Gretel) barts Geheimnis in Hänsel und Gretel am 26. November Liudmila Konovalova, Maria Yakovleva, James Gaffigan (Dirigent), Adam Plachetka Rebecca Horner, Denys Cherevychko, (Conte d’Almaviva), Véronique Gens (Contessa Mihail Sosnovschi, Alexis Forabosco und d’Almaviva), Aida Garifullina (Susanna), Alexandru Tcacenco in Fool’s Paradise ­Alessio Arduini (Figaro), Elena Maximova Alice Firenze, Kiyoka Hashimoto, Nina (Cherubino), Ulrike Helzel (Marcellina), Tonoli, Masayu Kimoto, Richard Szabó in Thomas Ebenstein (Basilio), Dan Paul The Four Seasons Dumitrescu (Bartolo), Manuel Walser (Antonio) Thoss | Wheeldon | Robbins am 6. November: in Le nozze di Figaro am 27. November Nina Poláková in Fool’s Paradise Irina Tsymbal, Roman Lazik und Vladimir Die norwegische Sopranistin Marita Sølberg stu­­ Shishov in The Four Seasons dierte in ihrer Heimat und ist Preisträgerin meh- Thoss | Wheeldon | Robbins am 10. November: rerer Wettbewerbe. Sie war Ensemblemitglied der Eszter Ledán in Fool’s Paradise Staatstheater Stuttgart. Ihr Repertoire umfasst u.a. Anita Manolova und Anna Shepelyeva als Antonia in Les Contes d’Hoffmann, Unge Solveig in Kitris Freundinnen, Nikisha Fogo als Amor und Reinveres Peer Gynt, Donna Elvira in , Natascha Mair als Erste Brautjungfer in Don Contessa in Le nozze di Figaro, Micaëla in Carmen,­ Quixote am 8. November 2015 Giulietta in I Capuleti e i Montecchi, Nedda in Liudmila Konovalova als Lise, Robert Pagliacci, Gretel in Hänsel und Gretel, Zaide, Gabdullin­ als Colas, Roman Lazik als Witwe Pamina ­ in Die Zauberflöte. Sie trat unter ande- Simone und Masayu Kimoto als Alain in ­ rem an der Norwegischen Oper, in Glyndebourne, La Fille mal gardée am 28. November 2015 am Teatro La Fenice in Venedig, mit den Berliner ­Philharmonikern sowie in Salzburg, Paris und Rom * Stipendiatin von Novomatic

www.wiener-staatsoper.at N° 193 19 WINTERREISE IST FÜR MICH DAS PARADIES

S Ferruccio Furlanetto, an der Wiener Staats- eine ganz persönliche emotionale Entscheidung, K oper zuletzt als Banquo und Gremin zu er- die erstens selbst für mich nicht zwingend für leben, wird im November im Haus am Ring ein alle Zeit in Stein gemeißelt ist und zweitens für ganz neues Terrain betreten und Schuberts Win- das Publikum nicht wahrnehmbar sein sollte. terreise interpretieren. Konkret heißt das: Den zweiten Teil finde ich zur Zeit insgesamt intimer und zugleich intensiver Sehr geehrter Herr Kammersänger, gehen wir als die ersten zwölf Lieder, wobei Wirtshaus, Ne- gleich in medias res: Gibt es für Sie innerhalb des bensonnen und Leiermann dann noch einmal Winterreise-Zyklus so etwas wie einen besonderen als ganz spezielle Geniestreiche dieses zweiten Liebling oder handelt es sich bei den 24 Liedern um Teiles herausragen, kleine Meisterwerke, mit de- gleichberechtigte Lieblinge? nen man zunächst sich und dann in Folge die KS Ferruccio Furlanetto: Ich würde es so for- Zuschauer beschenkt. mulieren: Es handelt sich um 24 Lieblinge, aller- dings – anders, als man es bei eigenen Kindern Bezüglich der Grundaussage des populären Lin- machen würde – bevorzuge ich einige. Das ist denbaumes wird oft darüber diskutiert, ob nicht

20 N° 193 www.wiener-staatsoper.at INTERVIEW WINTERREISE IST FÜR MICH DAS PARADIES

bereits hier die Möglichkeit des Selbstmordes Alexis Weissenberg gewissermaßen hingeführt. Wir erwogen­ wird. hatten am Beginn der 90er-Jahre ein russisches KS Ferruccio Furlanetto: Ich gehöre zu der an- Konzertprogramm erarbeitet, und im Zuge der deren Fraktion, zu jenen, die im Lindenbaum Vorbereitungen erklärte er eines Tages ganz uner- noch den Hoffnungsschimmer erkennen. Der wartet, dass unser nächstes Projekt Schuberts Win- Selbstmordgedanke als einziger Ausweg – und es terreise werden könnte. Ich war etwas verblüfft, ist klar, dass am Ende der Selbstmord steht – wird weil ich diese Möglichkeit nie in Erwägung gezo- erst in den Nebensonnen evident und zwar mit gen hatte, begann mich aber sogleich intensiv mit dem Satz: „Nun sind hinab die besten zwei, ging dem Werk zu beschäftigen – studierte die Noten, nur die dritt’ erst hinterdrein, im Dunkeln wird setzte mich mit Aufnahmen auseinander und ar- mir wohler sein“. Der Leiermann schließlich sym- beitete mich Schicht für Schicht tiefer in diesen bolisiert für mich die Asystolie, die Nullinie beim unendlich weiten Kosmos hinein. Als ich dann die EKG, mit anderen Worten den Tod. wunderbare Einspielung von Hans Hotter aus dem Jahr 1942 hörte, entbrannte in mir endgültig das Hierzulande betont man gerne, dass Freud nicht Feuer der Liebe zu diesem Zyklus. Meine Auseinan- zufälliger Weise in dieser morbid-verhangenen dersetzung, mein Ringen mit der Winterreise dau- Wiener Atmosphäre seine Psychoanalyse begrün- erte schlussendlich rund 15 Jahre, ehe ich mich det und Schubert nicht zufälliger Weise hier u.a. mit ihr an die Öffentlichkeit wagte. Und diese lan- seine Winterreise komponiert hat. Empfindet ein ge Zeit war notwendig. Ich wollte nämlich diese Italiener die Musik Schuberts stellenweise nicht als Schatzsammlung möglichst tief in meinem Herzen etwas ungewöhnlich Dunkles? versenken, sie sollte emotional ein Teil von mir KS Ferruccio Furlanetto: Vor allem die Winter- werden – oder ich von ihr. Dass dieses Ringen reise wird für italienische Sänger wohl tatsächlich niemals aufhören wird und sich mein Blick von ein sehr unbequemes Feld sein, da ich nur sehr Auftritt zu Auftritt weitet und neue Möglichkeiten wenige aus meiner Heimat kenne, die diesen Zy- und Details offenbar werden, liegt in der Natur der klus gesungen oder gar eingespielt haben. Nicht Sache bei einer solch in jeder Hinsicht gewaltigen dass Sie mich falsch verstehen: technisch ist Win- und epochalen künstlerischen Evokation. terreise keine besondere Herausforderung, man könnte sie, ohne irgendwelche stimmliche Bles- Sie stehen quasi unentwegt auf einer Opernbühne, suren, dreimal täglich aufführen. Das Schwierige werden von den besten Opernorchestern begleitet. liegt im Finden der unzähligen Farben, dem He- Haben Sie schon daran gedacht, die Winterreise rausarbeiten und Vermitteln der jeweiligen Lied- einmal mit Orchesterbegleitung aufzuführen? Atmosphäre – ich bin nach den knapp anderthalb KS Ferruccio Furlanetto: Bei manchen Liedern Stunden, die dieser Zyklus dauert, seelisch voll- von Mussorgski, die sowohl mit Klavier- als auch ständig ausgepowert. Nichtsdestotrotz oder viel- mit Orchesterbegleitung vorliegen, ist die Orche- leicht sogar auf Grund der hohen psycholo- sterfassung die eindeutig interessantere. Die Win- gischen und emotionalen Spannung, die das In- terreise hingegen ist extrem fragil, delikat, intim Solistenkonzert terpretieren dieser 24 Lieder erfordert, bedeutet – sie kann nur mit der originalen Klavierbeglei- KS Ferruccio Furlanetto die Winterreise für mich schlichtweg das Paradies, tung optimal zum Leben erweckt werden. Außer- und Igor Tchetuev vergleichbar mit Don Quichotte von Massenet dem müsste der Sänger bei einem großen Orche- 24. November und Boris Godunow von Mussorgski. sterapparat stimmlich mehr geben, was auf Ko- sten der Farbgebung, des Nuancenreichtums Dominique Meyer Wann haben Sie dieses Paradies entdeckt? ginge. Nein, bei der Winterreise kann nur ein Pi- im Gespräch mit KS Ferruccio Furlanetto: Ich habe es nicht wirk- anist Partner auf der Bühne sein. KS Ferruccio Furlanetto lich selbst entdeckt, sondern wurde vom Pianisten Andreas Láng 20. November

www.wiener-staatsoper.at N° 193 21 WIE EINE NEUPRODUKTION ENTSTEHT 5. Teil | Peter Kozak, der Technische Direktor

en Erstkontakt mit einer Neuproduktion hat Dder technische Direktor – naturgemäß – sehr früh. Sobald ein Werktitel und der Tag X der Premi- ere feststehen, in der Regel vier bis fünf Jahre vor der eigentlichen Premiere, sondiert der technische Direktor das Umfeld im Spielplan: Welche anderen, schon bekannten Opern und Ballette werden in unmittelbarer zeitlicher Nähe gespielt? Welche noch unbekannten Werke, die erst in den nächsten Jahren Premiere haben werden? Wo wird ein Schließtag für ganztägige Proben nötig sein? Aus einer solchen Gleichung mit meist mehreren Unbekannten kann der technische Direktor die ersten Schlüsse über die kommenden Herausforderungen ziehen und einen ersten Rahmen der Möglichkeiten entwerfen.

Später, sobald das Leading Team, also Regisseur, Bühnenbildner, Light-Designer etc. feststehen und sich an die Arbeit gemacht haben, wird das Wissen um die technischen Koordinaten der Neuprodukti- on zunehmend konkreter. Dazu kommt, dass mit dem Fortschreiten der Zeit auch die anderen Para- meter genauer definiert werden können. Etwa, wie technisch aufwändig eine Oper ist, die am Abend vor der Neuproduktion gegeben wird. Weiß der technische Direktor etwa, dass am Vorabend der Schnürboden besonders gebraucht wird, dann kann er dem Bühnenbildner nahelegen, eher versen- kungslastig zu arbeiten. An diesem Punkt präsentiert das Leading Team die ersten Ideen: Wird man ein Einheitsbühnenbild ver- wenden? Oder mehrere unterschiedliche gebaute Akte haben? Damit bei diesem Ideenfinden leere Kilometer erspart werden, stattet die Technische Direktion die Künstler mit Wissen um die Bühne der Staatsoper aus. Nicht nur Längs- und Querschnitte des Bühnenraums werden ausgefertigt, sondern vor allem auch die Möglichkeiten – und Unmöglich- keiten – besprochen. Dass der Orchestergraben nicht überbaut werden darf etwa, oder wo sich die Technischer Direktor Ing. Peter Kozak fixen Beleuchtungsläden befinden, die ebenfalls nicht verbaut werden dürfen. Auch Light-Designer

22 N° 193 www.wiener-staatsoper.at INTERVIEW WIE EINE NEUPRODUKTION ENTSTEHT

und Videokünstler stellen im Idealfall zu diesem bauen, gibt es noch einen umfassenden Werkstät- Zeitpunkt ihre Vorstellungen und Wünsche in den tentermin, bei dem alle Beteiligten, natürlich ein- Raum: So können die unterschiedlichen tech- schließlich des Bühnenbildners, präzise das Anzu- nischen Abteilungen der Staatsoper immer kon- fertigende durchkauen. Welche Materialien? Welche kreter erkennen, wie das Endergebnis aussehen soll Farben? Wie soll es aussehen? – und was es benötigt, dieses zu erreichen. Und während das Bühnenbild hergestellt wird, hat Etwa ein Jahr vor dem Premierentermin findet die der Bühnenbildner immer wieder die Gelegenheit, eigentliche interne Präsentation der Neuproduktion einen Blick auf das Entstehende zu werfen und De- in der Staatsoper statt: Neben ästhetischen und dra- tailfragen zu klären. Bevor aber eine fertige Kon- maturgischen Aspekten geht es dabei sehr stark struktion auf die (Probe-)Bühne darf, wird sie si- auch um die eigentliche technische Umsetzbarkeit cherheitstechnisch noch auf Herz und Nieren ge- des Projekts. Günstig ist es, hebt der technische prüft; so müssen zum Beispiel alle brennbaren Direktor hervor, wenn das Leading Team sich in den Stoffe entsprechend imprägniert werden, um etwa Monaten davor möglichst intensiv mit der Technik eine Entflammbarkeit zu verhindern. des Hauses ausgetauscht hat. Denn so können even- tuelle Schwierigkeiten gleich von Beginn an bespro- Die nächste wichtige Wegmarke ist die technische chen und an Lösungen gearbeitet werden. Einrichtung: Bei diesem Termin, etwa drei bis vier Wochen vor der Premiere, wird erstmals das ge- Ist das Bühnenbild erst einmal abgenommen, geht samte Bühnenbild auf die Bühne gestellt und gewis- es um die Umsetzung des Konzepts. Dabei gibt es sermaßen „ausprobiert“. Hier zeigt sich, ob wirklich In dieser Serie soll die Arbeit zwei Gruppen von Bühnenbildnern, erzählt Peter alles funktioniert und sich wie geplant im Raum aller an einer Neuproduktion Kozak. Während manche ihre Vorstellungen präsen- ausgeht. Kleine Abweichungen (größere gibt es nor- beteiligten Personen und Ab­ tieren und sich nicht um die technische Verwirkli- malerweise bei diesem Termin glücklicherweise teilungen aufgezeigt werden, chung kümmern, gibt es andere, die ein hohes tech- nicht mehr) können dabei noch korrigiert werden. sodass der Weg bis zur Premiere nisches Wissen besitzen und ganz konkret die Mög- Es folgen Klavier- und später Orchesterproben mit dokumentiert wird. lichkeiten der Umsetzung bedacht haben. Die ei- den Solisten im fertigen Bühnenbild, bei denen die gentliche Machart des Ganzen, also zum Beispiel ob technische Mannschaft auch den Umgang mit der ein sich bewegender Teil elektrisch oder hydraulisch neuen Dekoration lernen kann. Weiters Beleuch- angetrieben wird, liegt jedoch stets ganz bei der tungsproben, bei denen die Scheinwerfer nicht nur Staatsoperntechnik. „Wie es funktioniert, ist dem einzeln ausgerichtet, sondern auch alle Lichtstim- Bühnenbildner und Regisseur egal. Nur funktionie- mungen erarbeitet und abgespeichert werden und ren muss es“, bringt es Kozak auf den Punkt. schließlich die Schlussproben und die eigentliche Premiere. An dieser Stelle kommen auch externe Statiker ins Spiel, die entsprechende Berechnungen, die später Doch auch das ist noch nicht das Ende aller Arbeit: unter anderem auch für Behörden, wie das Arbeits- Denn während die Solistinnen und Solisten der Pre- inspektorat gebraucht werden, anfertigen. „Nach miere den Schluss­applaus des Publikums entgegen- diesen Statikerangaben werden die Konstruktions- nehmen, bauen Techniker, so es das Bühnenbild zeichnungen gemacht, die wiederum die Arbeitsba- zulässt, auf der Hinterbühne bereits für die Premie- sis für die Werkstätten bilden“, so Peter Kozak. Be- renfeier auf … vor aber noch begonnen wird, ein Bühnenbild zu Oliver Láng SERIE

www.wiener-staatsoper.at N° 193 23 In Memoriam FRANZ WILHELM Ein großer Charakterdarsteller verließ für immer die Bühne

usgebildet an der Ballettschule der Wiener Franz Wilhelm in der 1972 von ihm kreierten Titelrolle in Daidalos AStaatsoper, wurde der am 14. April 1945 (Choreographie: Aurel von Milloss, Musik: Guido Turchi) geborene Franz Wilhelm 1960 Mitglied des Wiener Staatsopernballetts, 1967 avancierte er zum Solotänzer, von 1972 bis 1988 war er Erster Solotänzer. In dem breit gefächerten Repertoire einer drei Jahrzehnte umspannenden tänzerischen Laufbahn waren es insbesondere virtuose und darstellerisch fordernde Charakterpartien, die zu einer Domäne von Franz Wilhelm wurden. Seine Rollengestaltungen waren energiegeladen und voll männlicher Kraft. Zu seinen wichtigsten Partien in abendfüllenden Balletten zählten Basil in Rudolf Nurejews Don Quixote, Franz in Aurel von Milloss’ Coppélia, die Titelrolle in Wazlaw Orlikowskys Der Pagodenprinz, Prinz in Aschenbrödel in den Fassungen von Orlikowsky und Tom Schilling, Blauer Vogel in Orlikowskys’ Dornröschen, Drosselmeier in Juri Grigorowitschs Der Nussknacker, Mercutio und Tybalt in John Crankos Romeo und Julia sowie Orion in László Seregis Sylvia. Besondere Erfolge erzielte er auch mit seinen Interpretationen in Milloss’ Daidalos, Petruschka, Der wunderbare Mandarin und Der verlorene Sohn. Weitere bedeutende Partien hatte er u.a. in Erika Hankas Medusa, Dimitrije Parli´cs Le Combat, Orlikowskys Le Sacre du printemps, George Balanchines Die vier Temperamente, Serenade und Apollo, Harald Landers Etüden sowie in John Neumeiers Josephs Legende, Don Juan und Ein Sommernachtstraum. Gastspiele führten ihn nach Florenz und Zürich. Von 1980 bis 1985 gab er Pas-de-deux-Unterricht an der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater. 1986 wurde Franz Wilhelm mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet, 2010 mit dem Berufs­ titel Professor. Am 12. Juni 2015 verstarb er 70-­ jährig in Langental (Burgenland). Oliver Peter Graber

24 N° 193 www.wiener-staatsoper.at THEMA WIENER PHILHARMONIKER HAUS für Asylsuchende

Integration ist immer wesentlich, wenn es um ein Nach der Adaption werden 4 Wohneinheiten zu je 70 gemeinsames Wirken geht; ganz gleich ob es sich m2 zur Verfügung stehen. Der Gastraum des Hauses um Musiker in einem Orchester, um Einwohner soll für Sprachkurse und als Ort der Begegnung innerhalb eines Staatengefüges oder um Mitglieder genutzt werden. einer Interessensgemeinschaft handelt. Das Wichtigste ist ein rasches Erlernen unserer Sprache und Unterstützung bei der Integration Die Wiener Philharmoniker sind 1842 fester in eine anfangs noch fremde Gesellschaft. Darum Bestandteil österreichischer Kultur und Tradition! wird sich die Marktgemeinde St. Aegyd konsequent Dass in diesem „österreichischen“ Orchester annehmen. Der Betrieb einer Einrichtung, auch vierzig Kolleginnen und Kollegen mit die entwurzelten Menschen zu einem neuen Migrationshintergrund mitwirken (20 davon mit Zuhause werden soll, verlangt Sensibilität und das einem „fremden“ Reisepass), wissen vermutlich nur Verständnis einer gemeinsamen Welt. Der Diakonie wenige. Flüchtlingsdienst steht für diesen Kerngedanken. Orchestervorstand Andreas Großbauer: „Natürlich Auch nach dem Start werden die Wiener gibt es da auch Unterschiede in der Auffassung Philharmoniker diese Patenschaft aktiv weiterführen: und natürlich macht uns diese Auseinandersetzung in Form von Benefiz-Kammerkonzerten vor Ort, reicher, bringt zusätzliche Vorstellungen in unsere durch Vermittlung ihrer guten Kontakte zur MED- Wahrnehmung, auf die wir nicht verzichten wollen!“ UNI WIEN und weiteren wichtigen Partnern. Die Wiener Philharmoniker möchten einen aktiven Andreas Großbauer unterstreicht: „Natürlich Beitrag zur Integration leisten. Deshalb wurde werden wir persönlich mit den Bewohnern und im September 2015 in den Orchestergremien Helfern verbunden bleiben.“ beschlossen, dem Diakonie Flüchtlingsdienst den Ankauf eines Asylhauses für Flüchtlinge zu Weitere Informationen unter: ermöglichen. http://asylhaus.wienerphilharmoniker.at Der Diakonie Flüchtlingsdienst wird dieses Haus mit ihrer reichen Sachkompetenz und mit Spenden Sie bitte unter dem Kennwort: Unterstützung des Orchesters betreiben. Nach „WIENER PHILHARMONIKER HAUS“ konstruktiven Gesprächen mit den Verantwortlichen an den der Marktgemeinde St. Aegyd im Bezirk Lilienfeld in Diakonie Flüchtlingsdienst Niederösterreich (Nachbargemeinde von Mariazell), IBAN. AT97 2011 1287 2204 5678 fiel die Wahl des Objektes auf das ehemalige BIC. GIBAATWWXX Gasthaus „Stiefsohn“. Der Kaufbetrag von 250.000,- EUR soll zum Teil aus eigenen Mitteln der Wiener oder ab 3. November 2015 auf der Philharmoniker und zum anderen durch Spenden Crowdfunding-Plattform und Crowdfunding aufgebracht werden. https://wemakeit.com Diese Patenschaft der Wiener Philharmoniker hat Als Zeichen der Wertschätzung Ihrer eine klare Zielsetzung, erklärt Großbauer: „Damit Unterstützung bekommen Sie von uns – wollen wir nicht nur ein Zeichen der humanitären entsprechend der Höhe Ihres Beitrages – Gesinnung setzen, sondern einen Raum für ein außergewöhnliches, exklusives Danke- In Zusammenarbeit mit dem Verständigung eröffnen, von der alle langfristig Schön-Paket. Ihre Spende ist steuerlich Diakonie Flüchtlingsdienst profitieren, auch die Gemeinde und letztlich unsere absetzbar! und der Marktgemeinde Gesellschaft.“ St. Aegyd

www.wiener-staatsoper.at N° 193 25 NEU Zum 60jährigen Jubiläum der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper: Ein Bildband zu den Jahren 1945-1955

Erhältlich im Arcadia Opera Shop, bei den Billeteuren der Wiener Staatsoper und unter www.wiener-staatsoper.at 26 N° 193 www.wiener-staatsoper.at THEMA 60 JAHRE WIEDER-­ ERÖFFNUNG

m 5. November jährt sich die Wiedereröffnung Ader Wiener Staatsoper zum 60. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums lassen wir in einer kleinen Serie diese Zeit Revue passieren: Pro Heft werden in chronologischer Reihenfolge – beginnend mit 1955 – Höhepunkte in Erinnerung gerufen. In der November-Nummer sind dies die Jahre 1966 -1970.

1966 Das Jahr 1966 verzeichnet zumindest drei bedeutende Debüts: Leonard Bernstein dirigiert am 14. März erstmals im Haus am Ring (), Giacomo Aragall debütiert am 1. Jänner KS Plácido Domingo als Rodolfo­­ und Piero Cappuccilli am 4. November als Don Carlo als Amonasro.

1967 Das Verlangen des Publikums nach Stars wird im „Ballettmonat“ September durch Auftritte Piffl-Perˇcevi´c (1968), Alois Mock (1969), Leopold von Rudolf Nurejew, Margot Fonteyn und Swetlana Gratz (1970), Fred Sinowatz (1971). Beriosowa befriedigt. Auf dem Programm des Premierenabends steht unter anderem Marguerite Im Dezember feiert das Haus mit der Premiere und Armand, Frederick Ashtons Starvehikel für von Alban Bergs Lulu mit der hervorragenden Anja Fonteyn und Nurejew. Silja in der Titelpartie einen Triumph. Es handelt sich zugleich um die Erstaufführung des Werkes im Plácido Domingo gibt am 19. Mai als Don Carlo Haus am Ring. sein erfolgreiches Debüt im Haus am Ring – ohne die Partie vorher gesungen zu haben. Im Lauf der 1969 Anlässlich der 100-Jahr-Feier des Hauses nächsten Jahrzehnte wird Domingo, der zu den am Ring präsentiert die Wiener Staatsoper in ­­den wichtigsten Tenören des 20. Jahrhunderts zählt, Redoutensälen der Hofburg eine entsprechende mehr als 200 Mal als Sänger und Dirigent in der Ausstellung. ­Zusätzlich wird – um die Repertoirebreite Staatsoper auftreten. des Hauses unter Beweis zu stellen, die Festlichkeit nicht mit einer Galapremiere begangen, sondern mit ­ 1968 Am 19. Jänner übernimmt Heinrich Reif- einer ­De­monstration der Ensemblekraft des Gintl, der Vizedirektor der Wiener Staatsoper, Hauses: An 60 Tagen werden nicht weniger als ­ nach dem plötzlichen Tod von Egon Hilbert am 47 ver­schiedene Opern und 5 Ballettwerke aufge­ 18. Jänner dessen Funktion als Leiter des Hauses. führt.­ Heinrich Reif-Gintl kam schon 1933 an die Wiener Staatsoper, musste diese aber aus rassistischen 1970 Erstmals wird Gottfried von Einems Oper Gründen 1938 verlassen. In seiner vierjährigen Der Prozess im Haus am Ring gegeben – zuvor Amtszeit als Direktor erhält er jedes Jahr­ hatte die Staatsoper das Stück in den 50er Jahren einen neuen Kulturminister als Vorgesetzten:­ im Theater an der Wien gespielt. SERIE

www.wiener-staatsoper.at N° 193 27 UNSER ENSEMBLE MANUEL WALSER im Portrait

it sieben fing alles an: Eine Singschule in der M­­ Nähe von St. Gallen, in der der Nachwuchs- sänger seine ersten Schritte unternahm und in der die Liebe für den späteren Beruf entzündet wurde. Wobei – die wirklich ersten Schritte hatten ja be- reits daheim stattgefunden, im Kreise der Familie. Zwar beruflich keine „Opernfamilie“, aber opern-, musikbegeistert – und damit der ideale Nährbo- den für den musikalischen Sohn. Man sang daheim also, der Vater, ein Optiker, übernahm den Bass- Part, der Sohn den Sopran. Man interpretierte Barockmusik und anderes, reiste durch die Lande und gab zahllose Konzerte. Bald folgte der nächs- te Schritt Richtung Opernbühne: Manuel Walser trat in der Zauberflöte als einer der drei Knaben auf, nahm professionellen Gesangsunterricht und wartete – wieder ein paar Jahre später – geduldig die Zeit des Stimmbruchs ab. Wobei geduldig eine Definitionsfrage ist. Denn viel Zeit verlor er auch damit nicht, widmete sich bald wieder der Musik und sang, freilich im Rahmen der Möglichkeiten, weiter. Später, gerade erst 18 Jahre alt, bewarb er sich für einen Meisterkurs bei Thomas Quasthoff, wurde genommen, kam so nach Berlin und blieb für fünf Ausbildungsjahre. Noch vor dem eigent- lichen Studienabschluss gelangte Walser für eine Spielzeit (2013/2014) an die Wiener Staatsoper, an der er zu Beginn der heurigen Saison nun endgül- tig als Ensemblemitglied landete.

Viel Musik, viel Karriere, viel Ehre für ein so jun- ges Sängerleben. Aber Walser war stets einer, der sich früh an Großes herangewagt hat. Wie zum Beispiel mit 16 – „viel zu früh natürlich!“ – an ei- nen Brocken wie die Winterreise. Dennoch: Was Manuel Walser zusammengefasst den Eindruck der Eile vermit- als Marullo in telt, ist doch in der Realität ganz anders. Von ei- nem beschleunigten Vorwärtsdrängen ist nichts spürbar, mehr noch: Walser strahlt eine Sicher- heit und fast schon Bedächtigkeit aus, wenn es um Fragen der Karriere- und Lebensplanung geht.

28 N° 193 www.wiener-staatsoper.at MANUEL WALSER im Portrait

Bei Diskussionen, was die Zukunft wohl bringen setzungen andere. Beim Lied ist man mit dem wird, lässt er sich keine grauen Haare wachsen, ­Pianisten alleine auf der Bühne, in der Oper ent- sondern setzt Schritt vor Schritt. „Ich lasse mich steht alles im großen Miteinander. Aber vom Aus- nicht verrückt machen von Fragen wie: Wo werde druck her, vom persönlichen Zugang, ähneln sich ich in fünf Jahren stehen? Ich stehe heute hier im Lied und Oper sehr. „Wenn ich über das Wandern Jetzt, und genau in diesem Jetzt lebe ich auch!“ singe, dann bin ich der, der wandert. Ich versuche Um eine solche Sicherheit zu erlangen, braucht mich in die Figuren hineinzuleben, egal, ob das es freilich einige Voraussetzungen und Veranla- jetzt Lied- oder Opernfiguren sind. Dieses Kate- gungen, zum Beispiel, wie er augenzwinkernd goriendenken liegt mir nicht besonders. Ich bin ja erzählt, eine „schweizerische Erziehung“, die auf kein Lied-, Konzert- oder Opernsänger, sondern sehr frühe und konzentrierte Vorbereitung setzt, möchte Sänger sein.“ oder aber ein stabiles Nervenkostüm. Um dieses wiederum beneiden ihn wohl ganze Heerscharen Einen Gegensatz hebt er jedoch deutlich hervor. von Sängerkollegen. Denn Walser ist grundsätz- „Das Herausfordernde im Musiktheater ist, dass lich ein „eher nicht nervöser“ Musiker, der zwar so viele Dinge gleichzeitig passieren. Hier singen, eine Spannung vor Auftritten spürt, aber deutlich dort spielen, dann die Kollegen auf der Bühne, weniger unter Herzrasen, Magenflattern und an- das Orchester, alles zusammen. Man muss auf so deren Begleiterscheinungen leidet als so manch vieles parallel achten – und man weiß ja, dass das anderer. Ja, vor dem Debüt an der Wiener Staats- Gehirn eigentlich immer nur eine Sache machen oper sei er nervös gewesen, erzählt er, aber nicht kann. Also muss man damit leben, dass der eine aus künstlerischen Gründen, sondern einfach, oder andere Aspekt nicht ganz so abläuft, wie man weil die Situation neu gewesen sei. Die große es sich davor ausgemalt hat. Für Perfektionisten Bühne. Das Wiener Publikum. Die Wiener Staats- ist das eine echte Herausforderung, aber – wie ge- oper, ganz allgemein. Nun aber, nach einigen Auf- sagt – eben auch das Tolle!“ tritten, ist es keine Nervosität mehr, sondern eine spannungsgeladene Vorfreude auf das, was kom- Und was ihn, abgesehen von der Leidenschaft für men wird. Denn gerade das Spontane macht ihm Musik, antreibt? „Ich erzähle gerne etwas“, meint besonderen Spaß, das Miteinander mit den Kol- Walser. „Ich möchte etwas ausdrücken, dem Publi- legen, das plötzliche Entstehen von Situationen. kum etwas geben und vor allem auch gemeinsam „Im Liedgesang bereitet man sich für gewöhnlich etwas mit anderen erarbeiten. Man hat ja nicht nur sehr gut vor, mitunter sogar zu gut. Man versucht, die eigene Energie, sondern spürt auch jene der alle Eventualitäten auszuschalten. Auf der Opern- anderen Musiker, dieses Gemeinsam-für-etwas- bühne geht das aber nicht, da kann immer etwas Arbeiten. Und man spürt auch das Publikum, die Unerwartetes passieren – auf das man reagieren Aufmerksamkeit – daher fällt mir eine Vorstellung muss. Dieses Reagieren macht es aber so attraktiv, vor Menschen immer leichter als eine Probe, bei weil Oper dadurch so lebendig, spontan ist!“ der kaum jemand anwesend ist. Und: Eine gute Aufführung ist ja ein tolles Geschenk an alle: an Wobei Walser, der sich im Liedgesang schon sehr die Zuhörer, aber auch an uns. Man ist ja auch be- profilieren konnte, eine allzu starke Trennung reichert, wenn man am Ende nach Hause geht …“. zwischen Lied und Oper grundsätzlich nicht gel- ten lassen will. Natürlich, sagt er, sind die Voraus- Oliver Láng SERIE

www.wiener-staatsoper.at N° 193 29 Das Staatsopernorchester

Sekundgeigerin PATRICIA KOLL

Patricia Koll (Foto: Martin Kubik) SERIE

30 N° 193 www.wiener-staatsoper.at SERIE

chon als Dreijährige wollte Patricia Koll Geige werden. Die erste Zeit war vielleicht noch etwas müh- Sspielen und als Fünfjährige wusste sie genau, was sam, denn obwohl sie die Noten nach Hause nahm sie später einmal werden wollte: Philharmonikerin und sie wie ein Konzertstück übte, passierte es ge- – und wer immer von den Erwachsenen die obliga- legentlich, dass sie, vor allem in Werken von Puccini, torische Frage nach der Zukunft stellte, erhielt vom bei einem Auftakt oder einem allgemeinen Einsatz kleinen Mädchen genau diese Antwort. Es konnte ihr nicht rechtzeitig oder zu früh zu hören war – da diesbezüglich ja gar nicht schnell genug gehen und Patricia Koll, wie sie es selbst formuliert, „mitgezählt, das winzig-kleine Instrument, eine 1/16-tel Geige, das aber nicht zugehört hatte.“ Doch diese Kinderkrank- sie zu ihrem 3. Geburtstag erhalten hatte, kam daher heiten des Orchesterspiels waren bald überwunden. einem Himmelgeschenk gleich, der ersten Etappe Das letzte Jahr vor ihrem Engagement absolvierte sie auf dem Weg zum großen Ziel sozusagen. Mit dem noch ein Masterstudium in Stuttgart bei Anke Dill, „offiziellen“ Unterricht musste sie dann aber leider um sich einen letzten Schliff zu holen, und wagte noch zwei Jahre warten, was sie als grobe Ungerech- dann, 2012, das große, spannende Abenteuer eines tigkeit empfand – zumal die viereinhalb Jahre ältere Probespiels für das Staatsopernorchester. Die Hoff- Schwester sehr wohl schon in die Geigenstunde ge- nungen wurden ihrerseits bewusst bescheiden gehal- hen durfte. (Erste „inoffizielle“ Unterweisungen er- ten: die zweite Runde sollte sich eventuell ausgehen, hielt Patricia freilich von ihrem Vater Heinrich Koll, der Papa sollte nicht blamiert und notwendige Erfah- dem Solobratschisten der Wiener Philharmoniker.) rungen gesammelt werden. Doch Patricia Koll ge- Mit fünf ging es dann endlich los: Professorin Eugenia wann das Probespiel (in der Endrunde spielte sie das Polatschek von der Universität für Musik und darstel- Sibeliuskonzert) für die Stelle einer Sekundgeigerin lende Kunst nahm sie unter ihre Fittiche und nun gab und war mit einem Mal am Ziel ihrer Wünsche: fix im es kein Halten mehr. Überdies wurde bald erste Staatsopernorchester und damit wenig später Phil- Opernluft geschnuppert, denn wenn gerade Babysit- harmonikerin. Das Probejahr wurde gemeistert und ter-Engpass herrschte, nahm die Mutter, die im inzwischen befindet sie sich im Probejahr für die Staatsopernchor sang, die beiden Töchter mit, wo sie Position der Stimmführerin der Sekundgeigen … entweder in der Garderobe via Lautsprecher oder gar Hier in der Gruppe der Zweiten Violinen fühlt sie sich von der Hinterbühne die Vorstellungen mitverfolgen sichtlich wohl: „Die Melodiestimme spielen zu dürfen konnten. Kein Wunder also, dass Patricia Koll als Tee- ist sicher eine schöne Sache, aber ich halte mich nagerin kurze Zeit lang auch mit dem Gedanken lieber an die Harmonien, da man gerade in der Art spielte, selbst die Sängerlaufbahn zu ergreifen (sie und Weise wie man diese gestaltet, auf emotionaler wäre übrigens Mezzosopranistin geworden). Zumin- Ebene sehr viel bewirken kann“, erklärt sie im Ge- dest belegte sie für kurze Zeit auch diese Studienrich- spräch mit dem Prolog. Dementsprechend bevorzugt tung als Nebenfach, wie übrigens auch das väterliche sie Partituren mit opulenten, üppigen und farblich Instrument und am Klavier ließ sie sich ebenfalls in weitgefächerten Instrumentationen – etwa von die Anfangsgründe einweisen. All diese „Extras“ kom- Strauss, Puccini, aber auch das russische Repertoire. men ihr heute selbstverständlich zugute, denn das Wissen über die Atembögen und Phrasierungsmög- Neben dem Orchesterspiel geht sie in fast jeder frei- lichkeiten der Sänger beispielsweise schadet nicht, en Minute ihrer zweiten großen Liebe nach: der Kam- wenn man im Orchestergraben sitzt und mit „denen mermusik. Gemeinsam mit ihrer Schwester und ih- auf der Bühne“ mitatmet, um sie optimal begleiten rem Vater bildet sie das renommierte Koll Trio, das zu können. im Rahmen der philharmonischen Kammermusik- Reihe auch an der Wiener Staatsoper schon zu hören Schließlich kam der Zeitpunkt, an dem Patricia Koll war. Hier, in dieser Formation – die gelegentlich als Substitutin in den Graben durfte und wöchentlich durch „Gäste“ zum Quartett oder Quintett erweitert einmal Repertoire spielte. In den nächsten, für das wird –, kann sich die eigene interpretatorische Mei- spätere Berufsleben so wichtigen fünf Jahren, lernte nung, zum Teil durchaus im freundlichen Widerstreit sie, sich im Orchester zu integrieren, flexibel auf jede mit jenen der anderen, fortbilden und reifen, was noch so kleine Temporückung und -verzögerung letztlich natürlich wieder einen Gewinn für ihr Or- In dieser Serie werden die oder auf geänderte klangliche Farbschattierung zu chesterspiel darstellt. Mitglieder des Wiener Staats­ reagieren, mit anderen Worten, Teil des Gesamten zu Andreas Láng opernorchesters vorgestellt.

www.wiener-staatsoper.at N° 193 31 DATEN UND FAKTEN

GEBURTSTAGE RADIO UND TV

Der walisische Bariton Bryn Terfel feiert 4. November, 19.30 | Ö1 10. November, 0.08 | Ö1 am 9. November seinen 50. Geburtstag. An Die Opernwerkstatt Nabucco (Verdi) der Wiener Staatsoper sang er bislang u.a. Die lettische Sopranistin Dirigent: Lambert Gardelli die Titelpartien in Don Giovanni, Falstaff Marina Rebeka zu Gast bei Michael Blees Mit Tito Gobbi, Bruno Prevedi, (Premiere), Fliegender Holländer, Nozze Elena Souliotis, u.a. di Figaro, die vier Bösewichter in Contes Konzertvereinigung Wiener d’Hoffmann (Premiere), Jochanaan, Lepo- 8. November, 14.00 | radio klassik Staatsopernchor, Wiener Opernorchester; rello, Balstrode (Peter Grimes) und Scar- Mélange mit Dominique Meyer aufgenommen 1965 in Wien pia. In der aktuellen Saison ist er hier im April als Scarpia zu erleben. 15. November, 19.10 | ORF III 7. November, 19.30 | Ö1 SEIJI OZAWA – EIN PORTRAIT Der österreichische Dirigent Ralf Weikert Das Wiener Opernfest 1955 Dokumentation von Deborah Dickson, wird am 10. November 75 Jahre alt. An der Ausschnitte aus den Premieren Susan Froemke, Albert Maysles und David Maysles, 1985 Wiener Staatsoper leitete er 21 verschie- des Opernfestes 1955 dene Werke, unter anderem Rosenkava- 21. November, 19.30 | Ö1 lier, L’elisir d’amore, Zauberflöte, Car- 8. November, 19.15 Uhr | ORF III Hänsel und Gretel (Humperdinck) men, La Bohème,­­­­ Don Pasquale, Roberto RUF NACH FREIHEIT – Dirigent: Christian Thielemann Devereux. ERÖFFNUNG DER Mit Adrian Eröd, Janina Baechle, Chen Reiss, Daniela Sindram, Michaela Schuster Yvonne Kenny vollendet am 25. Novem- WIENER STAATSOPER 1955 Chor und Orchester der Wiener Staatsoper ber ihr 65. Lebensjahr. An der Wiener Dokumentation von Henry Salomon, 1955 Aufzeichnung der Premiere am 19. Nov. Staatsoper sang sie Marschallin, Gräfin (Capriccio), Susanna, Oscar, Lucio Cinna 8. November, 20.15 Uhr | ORF III 24. November, 20.15 | ORF III (Lucio Silla). FIDELIO (Beethoven) Simone Young im Gespräch Dirigent: Leonard Bernstein mit Barbara Rett Lilly Scheuermann, ehemalige Erste So- Regie: Otto Schenk lotänzerin, begeht am 13. November ihren 29. November, 15.05 | Ö1 Mit Gundula Janowitz, René Kollo, 70. Geburtstag. Das Wiener Staatsopernmagazin. Hans Sotin, Lucia Popp u.a. Ausschnitte aus aktuellen Aufführungen Chor und Orchester der Wiener Staatsoper der Wiener Staatsoper sowie Gespräche TODESFALL Aufzeichnung aus der Wiener Staatsoper, mit Künstlerinnen und Künstlern 1978 Gestaltung: Michael Blees Der italienische Bariton Mario Sereni ist im Juli 2015 im Alter von 87 Jahren verstor- ben. Er sang an der Wiener Staatsoper LIVE AT HOME KONZERT zahlreiche Partien wie etwa Escamillo, Im November überträgt die Wiener Staats- Am 22. November um 11 Uhr geben die Rodrigo, Figaro (Barbiere), Sharpless, An- oper via Internet folgende Aufführungen: Wiener Comedian Harmonists im karström, Germont, Amonasro. Darüber Gus­tav Mahler-Saal eines ihrer beliebten 1. November: Don Giovanni hinaus war er ein gefragter Interpret an der Konzerte. Die sechs Herren aus dem 16. November: Werther Scala, der Met, am ROH Covent Garden, Chor der Wiener Staatsoper werden dabei am Teatro Colón und an vielen anderen 25. November: Elektra wieder bekannte Lieder aus den 30er- wichtigen internationalen Häusern. Alle Informationen: staatsoperlive.com Jahren vortragen.

32 N° 193 www.wiener-staatsoper.at DATEN UND FAKTEN

DVD WERKEINFÜHRUNGEN KALENDER 2016

Lortzings einst populäre Eine halbe Stunde vor Beginn der jewei- Von Carlos Álvarez Zauberoper Undine wird ligen Vorstellungen werden bei ausgewähl- über Anna Netreb- in einer einstündigen ten Werken kostenlose Werkeinführungen ko, Margarita Grits- kova, Ferruccio Fur- und kindgerechten Fas- im Gustav Mahler-Saal angeboten. Dabei lanetto, Olga Perety- sung einer neuen Gene- wird nicht nur der Inhalt der betreffenden atko, Juan Diego ration vorgestellt: Im Mit- Oper erzählt, sondern auch wichtige In- Flórez, Valentina formationen zur Entstehungsgeschichte, telpunkt stehen Undine, eine junge Nixe, Naforni˛t˘a bis Lise der Rezeption, der Wiener Aufführungs- ihre Liebe zum untreuen Ritter Hugo und Lindstrom, Dmitri geschichte, zu den Biografien des Kompo- natürlich Lortzings feinsinnig-melo- Hvorostovsky, Ildar Abdrazakov, Edita nisten und Librettisten vermittelt. diereiche Musiksprache. Die erfolgreiche Gruberova, Nina Stemme, Adrian Eöd, Staatsopernproduktion ist nun auch auf Elektra Audrey Luna, El¯ına Garanˇca und Bryn Ter- DVD erhältlich. Im Arcadia Opera Shop, 13., 17., 21., 25. November fel: Der Staatsoperkalender hat sie alle! im e-shop der Wiener Staatsoper und im Hänsel und Gretel Erhältlich im Arcadia Opera Shop und im ausgewählten Fachhandel! 19., 22., 26., 29. November e-shop der Wiener Staatsoper!

BALLETT JUBILÄUM DONATOREN

Liudmila Konovalova tanzte im Septem- Anlässlich des AGRANA | BUWOG Group| Christian ber beim IV. International Ballet Festival in 60. Jahrestages Zeller ­Privatstiftung | Diehl Stiftung & Co. the Kremlin Schwanensee bzw. Dornrös- der Wiedereröff- KG | Erste Bank der oesterreichischen chen. Ebenso trat sie beim 15. World Ballet nung der Wie- Sparkassen AG | André und Rosalie Hoff- ner Staatsoper mann | Fondation Hoffmann | Helm AG | Festival im August in Tokyo auf. am 5. November MB Beteili­gungs GmbH | Österreichische ist im Mahler- ­Lotterien | Porsche Holding GmbH | Valentina Naforni˛t˘a und Mihail Dogo­ Saal eine Aus- ­Raiffeisen Zentralbank Österreich AG | tari sind die diesjährigen Träger des Grand stellung zum Schoeller Bank | Siemens AG Österreich | Prix de la Culture. Die Verleihung des Wiederaufbau des Hauses am Ring zu TUPACK Verpackungen Gesellschaft Preises erfolgt am 18. November im Palais sehen. Zu dieser Ausstellung erscheint m.b.H. | voestalpine AG | Mathias Wett- Palffy. auch ein Bildband. stein | Wirtschaftskammer Wien

STAATSOPERNFÜHRUNGEN IM NOVEMBER 2015 1.11. 10.00 11.00 12.00 20.11. 13.00 14.00 15.00 6.11. 14.00 15.00 26.11. 13.30 14.30 15.30 7.11. 15.00 27.11. 14.00 15.00 8.11. 14.00 15.00 28.11. 14.00 15.00 9.11. 14.30 15.30 29.11. 14.00 11.11. 14.00 15.00 30.11. 14.00 15.00 12.11. 14.00 15.00 15.11. 14.00 15.00 9.00 Uhr Führungen nur nach telefonischer Voranmeldung wwww.wiener-staatsoper.at | [email protected] 17.11. 9.00 Tel. (+43/1) 51444/2613, 2614 | Fax: (+43/1) 51444/2624. Änderungen vorbehalten. 18.11. 9.00

www.wiener-staatsoper.at N° 193 33 SPIELPLAN November 2015

Sonntag DON GIOVANNI | Nachmittagszyklus 1 01 16.00-19.15 Dirigent: Adam Fischer | Regie: Jean-Louis Martinoty Preise A Oper Kwiecien, Coliban, Rebeka, Bruns, Banse, Schrott, Park, Carroll Oper live at home Montag EUGEN ONEGIN | Peter Iljitsch Tschaikowski 02 19.00-22.00 Dirigent: Patrick Lange | Regie: Falk Richter Preise G Oper Bohinec, Netrebko, Kushpler, Twarowska, Maltman, Korchak, Furlanetto, Pelz, Kolgatin Dienstag THOSS | WHEELDON | ROBBINS Abo 3 03 19.30-22.30 Dirigent: Alexander Ingram | Konovalova, Yakovleva, Avraam, Firenze, Hashimoto, Jovanovic, Preise C Ballett Ledán, Cherevychko, Gabdullin, Lazik, Dato, Kimoto, Peci, Sosnovschi 04 Mittwoch KEINE VORSTELLUNG Donnerstag EUGEN ONEGIN | Peter Iljitsch Tschaikowski 05 19.30-22.30 Dirigent: Patrick Lange | Regie: Falk Richter Preise G Oper Bohinec, Netrebko, Kushpler, Twarowska, Maltman, Korchak, Furlanetto, Pelz, Kolgatin Freitag THOSS | WHEELDON | ROBBINS Abo 7 06 19.30-22.30 Dirigent: Alexander Ingram | Konovalova, Poláková, Tsymbal, Yakovleva, Firenze, Hashimoto, Preise C Ballett Jovanovic, Ledán, Cherevychko, Lazik, Shishov, Dato, Kimoto, Peci, Sosnovschi Samstag LA BOHÈME | 07 19.00-21.30 Dirigent: Marco Armiliato | Regie und Bühnenbild: Franco Zeffirelli Preise A Oper Pretti, Sølberg, Arduini, Walser, Park, Garifullina, Pelz Sonntag EIN VORMITTAG MIT KS HEINZ ZEDNIK 08 11.00-12.30 Preise M Moderation: Andreas Láng, Oliver Láng Matinee Kinderoper in der Walfischgasse 4, 1010 Wien 11.00-12.00 Preise Z Kinderoper UNDINE | Regie: Alexander Medem 19.00-21.45 DON QUIXOTE | Rudolf Nurejew – Ludwig Minkus arr. Lanchbery Abo 23 Ballett Dirigent: Paul Connelly | Konovalova, Gabdullin Preise C | CARD Montag LA BOHÈME | Giacomo Puccini 09 19.00-21.30 Dirigent: Marco Armiliato | Regie und Bühnenbild: Franco Zeffirelli Preise A Oper Pretti, Sølberg, Arduini, Walser, Park, Garifullina, Pelz Dienstag THOSS | WHEELDON | ROBBINS Abo 4 10 20.00-23.00 Dirigent: Alexander Ingram | Esina, Yakovleva, Tsymbal, Yakovleva, Avraam, Firenze, Preise C Ballett Hashimoto, Horner, Kourlaev, Lazik, Shishov, Dato, Kimoto, Peci, Sosnovschi Mittwoch WERTHER | Jules Massenet Abo 12 11 19.00-21.30 Dirigent: Frédéric Chaslin | Regie: Andrei Serban Preise G Oper Polenzani, Eiche, Šramek, Garancˇa, Fahima, Jelosits, Dogotari Donnerstag LA BOHÈME | Giacomo Puccini 12 19.00-21.30 Dirigent: Marco Armiliato | Regie und Bühnenbild: Franco Zeffirelli Preise A Oper Pretti, Sølberg, Arduini, Walser, Park, Garifullina, Pelz ELEKTRA | Richard Strauss Freitag Dirigent: Peter Schneider | Regie: Uwe Eric Laufenberg Preise S 13 19.30-21.15 Larsson, Stemme, Barkmin, Lippert, Goerne, Hong, Ivan, Twarowska, Ebenstein, Werkeinführung Oper Kammerer, Ellen, Bohinec, Khayrullova, Helzel, Wenborne, I. Raimondi Samstag WERTHER | Jules Massenet 14 19.30-22.00 Dirigent: Frédéric Chaslin | Regie: Andrei Serban Preise G Oper Polenzani, Eiche, Šramek, Garancˇa, Fahima, Jelosits, Dogotari Sonntag EINFÜHRUNGSMATINEE ZUR NEUPRODUKTION 15 11.00-12.30 VON HÄNSEL UND GRETEL Preise M Matinee Mit Mitwirkenden der Premiere; Moderation: Andreas Láng, Oliver Láng LA BOHÈME | Giacomo Puccini 19.00-21.30 Abo 24 Dirigent: Marco Armiliato | Regie und Bühnenbild: Franco Zeffirelli Oper Preise A | CARD Pretti, Sølberg, Arduini, Walser, Park, Garifullina, Pelz Montag WERTHER | Jules Massenet Abo 14 16 19.30-22.00 Dirigent: Frédéric Chaslin | Regie: Andrei Serban Preise G Oper Polenzani, Eiche, Šramek, Garancˇa, Fahima, Jelosits, Dogotari Oper live at home ELEKTRA | Richard Strauss Dienstag Dirigent: Peter Schneider | Regie: Uwe Eric Laufenberg Abo 2 17 19.30-21.15 Larsson, Stemme, Barkmin, Lippert, Goerne, Hong, Ivan, Twarowska, Ebenstein, Preise S Oper Kammerer, Ellen, Bohinec, Khayrullova, Helzel, Wenborne, I. Raimondi Werkeinführung 18 Mittwoch KEINE VORSTELLUNG Gläserner Saal / Magna Auditorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 20.00-21.30 LIED.BÜHNE [email protected] Konzert (Kooperation Wiener Staatsoper und Gesellschaft der Musikfreunde in Wien) Ryan Speedo Green (Bassbariton) | Thomas Lausmann (Klavier) Mozart, Schubert, Mussorgski, Brahms, Bonds, Kerr, Price, Adams, Swanson

GENERALSPONSOREN WIENER STAATSOPER live at home MAIN SPONSOR TECHNOLOGY PARTNER

34 N° 193 www.wiener-staatsoper.at SPIELPLAN HÄNSEL UND GRETEL | Engelbert Humperdinck Donnerstag Dirigent: Christian Thielemann | Regie: Adrian Noble 19.00-21.30 Preise P 19 Ausstattung: Anthony Ward | Licht: Jean Kalman | Video: Andrzej Goulding Oper Choreographie: Denni Sayers Werkeinführung Premiere Eröd, Baechle, Sindram, Reiss, Schuster, Gerhards

Freitag WERTHER | Jules Massenet Abo 8 20 19.30-22.00 Dirigent: Frédéric Chaslin | Regie: Andrei Serban Preise G Oper Polenzani, Eiche, Šramek, Garancˇa, Fahima, Jelosits, Dogotari Samstag Gustav Mahler-Saal 21 11.00-12.30 Preise W KONTRAPUNKTE 1 Matinee ELEKTRA | Richard Strauss Strauss-Zyklus 19.30-21.15 Dirigent: Peter Schneider | Regie: Uwe Eric Laufenberg Preise S Oper Larsson, Stemme, Barkmin, Lippert, Goerne, Hong, Ivan, Twarowska, Ebenstein, Werkeinführung Kammerer, Ellen, Bohinec, Khayrullova, Helzel, Wenborne, I. Raimondi Sonntag Gustav Mahler-Saal 11.00-13.00 Preise R 22 WIENER COMEDIAN HARMONISTS Matinee HÄNSEL UND GRETEL | Engelbert Humperdinck 19.00-21.30 Preise G Dirigent: Christian Thielemann | Regie: Adrian Noble Oper Werkeinführung Eröd, Baechle, Sindram, Reiss, Schuster, Gerhards

Montag Kinderoper in der Walfischgasse 4, 1010 Wien 23 10.30-11.30 UNDINE | Albert Lortzing Preise Z Kinderoper Regie: Alexander Medem

Dienstag Kinderoper in der Walfischgasse 4, 1010 Wien 24 10.30-11.30 UNDINE | Albert Lortzing Preise Z Kinderoper Regie: Alexander Medem

20.00-21.30 SOLISTENKONZERT (WINTERREISE) Zyklus ­Solistenkonzerte Konzert Ferruccio Furlanetto | Igor Tchetuev (Klavier) Preise K

ELEKTRA | Richard Strauss Abo 11 Mittwoch Dirigent: Peter Schneider | Regie: Uwe Eric Laufenberg Preise S | CARD 25 20.00-21.45 Larsson, Stemme, Hangler, Lippert, Paterson, Hong, Ivan, Twarowska, Ebenstein, Oper live at home Oper Kammerer, Ellen, Bohinec, Khayrullova, Helzel, Wenborne, I. Raimondi Werkeinführung Donnerstag HÄNSEL UND GRETEL | Engelbert Humperdinck Preise G 26 19.00-21.30 Dirigent: Christian Thielemann | Regie: Adrian Noble Werkeinführung Oper Eröd, Baechle, Sindram, Nafornit¸a˘, Schuster, Gerhards LE NOZZE DI FIGARO | Wolfgang Amadeus Mozart Freitag Dirigent: James Gaffigan | Regie: Jean-Louis Martinoty Abo 6 27 19.00-22.30 Plachetka, Gens, Garifullina, Arduini, Maximova, Helzel, Ebenstein, Jelosits, Preise A Oper Dumitrescu, Walser, Nazarova Gustav Mahler-Saal Samstag KAMMERMUSIK DER WIENER PHILHARMONIKER 3 28 11.00-12.30 Ensemble VIOLISSYMO | Raimund Lissy (Violine, Viola), David Pennetzdorfer (Violoncello), Preise R Matinee Dominik Hellsberg (Violine, Viola), Patricia Koll (Violine), Benjamin Morrison (Violine), Thomas Lausmann (Klavier), Herwig Pecoraro (Tenor)

Kinderoper in der Walfischgasse 4, 1010 Wien 15.00-16.00 Preise Z Kinderoper UNDINE | Albert Lortzing Regie: Alexander Medem LA FILLE MAL GARDÉE | Ashton – Hérold, arr. Lanchbery 19.30-21.45 Konovalova, Gabdullin, Lazik, Kimoto Preise C Ballett Dirigent: Paul Connelly Sonntag Gustav Mahler-Saal 29 11.00-12.30 HELEN & KLAUS DONATH – Preise R Matinee EIN HALBES JAHRHUNDERT MUSIK HÄNSEL UND GRETEL | Engelbert Humperdinck 17.30-20.00 Preise G Dirigent: Christian Thielemann | Regie: Adrian Noble Oper Werkeinführung Eröd, Baechle, Sindram, Reiss, Schuster, Gerhards LE NOZZE DI FIGARO | Wolfgang Amadeus Mozart Montag Dirigent: James Gaffigan | Regie: Jean-Louis Martinoty Abo 16 30 19.00-22.30 Plachetka, Gens, Garifullina, Arduini, Maximova, Helzel, Preise A Oper Ebenstein, Jelosits, Dumitrescu, Walser, Nazarova

PRODUKTIONSSPONSOREN

DON GIOVANNI | WERTHER | LE NOZZE DI FIGARO www.wiener-staatsoper.at N° 193 35 KARTENVERKAUF FÜR 2015/2016

KARTENBESTELLUNGEN PER POST, FAX UND STEHPLÄTZE ÜBER INTERNET werden ab 80 Minuten vor Vorstellungsbeginn nur an der Stehplatz- ABOS UND ZYKLEN Kartenbestellungen sind für alle Vorstellungen der Saison 2015/2016 kasse verkauft. Der Zugang zur Stehplatzkasse befindet sich in der möglich. Schriftliche Kartenbestellungen richten Sie bitte an das Be- Operngasse. Abo 6 2. Oktober, 19.00-21.45 stellbüro der Wiener Staatsoper, Hanuschgasse 3, 1010 Wien, oder an Abo 2 17. November, 19.30-21.15 die Fax-Nummer (+43/1) 51444/2969. Nach erfolgter Kartenzuteilung STEHPLATZBERECHTIGUNGSKARTE DONELEKTRA QUIXOTE erhalten Sie eine Reservierungsbestätigung mit Angabe eines verbind- Gegen Vorweis einer Stehplatzberechtigungskarte – erhältlich für die RichardNurejew-Minkus Strauss lichen Zahlungstermins. Besitzer/innen einer bundestheater.at-CARD Saison 2015/2016 zum Preis von E 70,- in der Kassenhalle, Opern- mit Bankeinzug werden frühestens neun Wochen vor dem Vorstel- gasse 2, 1010 Wien – kann pro Vorstellung eine Stehplatzkarte auch Abo 8 16. Oktober, 19.30-22.15 lungstermin mit dem Kartenpreis belastet. Ebenso sind ab sofort Abo 3 3. November, 19.30-22.30 im Rahmen des Kartenverkaufes, spätestens jedoch bis 12 Uhr des THE TEMPEST Kartenbestellungen über Internet für alle Vorstellungen der Saison THOSS | WHEELDON | ROBBINS gewünschten Aufführungstages, erworben werden. Die Stehplatzbe- Thomas Adès 2015/2016 möglich. Wählen Sie auf der Website www.wiener-staatsoper. rechtigungskarte gilt nicht bei geschlossenen Vorstellungen. at unter „Spielplan“ die gewünschte Vorstellung sowie „Karten online Abo 94 21.10. Oktober,November, 19.00 20.00-22.00-23.00 kaufen“ und übermitteln Sie uns online Ihren Reservierungswunsch STEHPLATZSCHECKS FÜR BALKON UND THOSS | WHEELDON | ROBBINS sowie die gewünschte Zahlungsmodalität. Nach erfolgter Kartenzutei- MACBETH lung erhalten Sie per e-Mail eine Reservierungsbestätigung mit Anga- GALERIE E Abo 6 27. November, 19.00-22.30 be eines verbindlichen Zahlungstermins. Zum Preis von 80,- ist in der Kassenhalle, Operngasse 2, 1010 Wien, ein Scheckheft mit insgesamt 50 Stehplatzschecks im Wert von E 150,-, Abo 12 LE7. Oktober,NOZZE DI 19.00 FIGARO-22.00 KASSENVERKAUF, INTERNET-VERKAUF UND gültig für Balkon- und Galeriestehplätze für die Saison 2015/2016, er- WolfgangMACBETH Amadeus Mozart TELEFONISCHER VERKAUF hältlich. Die Schecks können an der Abendkasse – von Besitzern/innen Giuseppe Verdi Der Kartenverkauf an den Kassen beginnt in der Regel jeweils zwei einer Balkon- oder Galeriestehplatzberechtigungskarte auch im Vor- Abo 7 6. November, 19.30-22.30 Monate vor dem Vorstellungstag (z. B. am 1.9. für 1.11., am 30.9. für verkauf – gegen die jeweils gewünschte Stehplatzkarte eingelöst wer- Abo 13 THOSS19. Oktober, | WHEELDON 19.00-22.30 | ROBBINS 30.11.). Die Vorstellungen vom 1. bis 30.9. werden jeweils vom 1. bis den. Die Stehplatzschecks sind übertragbar. ANNA BOLENA 30.5., die Vorstellungen vom 1. bis 31.10. jeweils vom 1. bis 30.6. ver- Abo 8 20.Gaetano November, Donizetti 19.30-22.00 kauft. Analog dazu beginnt der Kartenverkauf über Internet auf der GUTSCHEINE WERTHER Website der Wiener Staatsoper www.wiener-staatsoper.at sowie unter Opern-Geschenkgutscheine sind zu jedem beliebigen Wert erhältlich Abo 16 12. Oktober, 19.30-22.15 www.culturall.com. Der telefonische Kartenverkauf für Inhaber/innen Jules Massenet und ab Ausstellungsdatum zwei Jahre gültig. Die Gutscheine können THE TEMPEST von Kreditkarten (American Express, Diners Club, Visa, MasterCard, an den Tageskassen oder unter www.wiener-staatsoper.at erworben Thomas Adès Eurocard und JCB Card) beginnt analog dem Kassenverkauf, und zwar werden und sind für alle Vorstellungen der Staatsoper einlösbar. Abo 11 25. November, 20.00-21.45 unter Tel. (+43/1) 513 1 513 von Mo bis So: 10 bis 21 Uhr. Abo 17 1.ELEKTRA Oktober, 19.30-21.45 BUNDESTHEATER.AT-CARD TAGESKASSEN L’ELISIRRichard Strauss D’AMORE Bonuspunkte pro Eintrittskarte einlösbar bei Bonuspunkte-Aktionen, Kassenhalle der Bundestheater, Operngasse 2, 1010 Wien, Bevorzugung bei der Reihung für Standby-Tickets, Karten für Kurzent- Information: Tel. (+43/1) 51444/7880; Tageskasse Volksoper Wien, Abo 12 11. November, 19.00-21.30 schlossene exklusiv für CARD-Besitzer/innen, Vergünstigungen für Inha­ Währinger Straße 78, 1090 Wien, Tel. (+43/1) 51444/3318; Tageskasse Abo 18 8.WERTHER Oktober, 19.00-21.45 ber/innen eines Staatsopern-Abonnements mit CARD mit Bankeinzug. Burgtheater, Universitätsring 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/4440. MADAMAJules Massenet BUTTERFLY Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8 bis 18 Uhr; Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Giacomo Puccini Uhr; an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. BALLETT-BONUS Um E 25,- erhalten Sie 15% Ermäßigung auf Vollpreiskarten für alle Abo 14 16. November, 19.30-22.00 Abo 22 11. Oktober, 19.00-21.45 KASSE IM FOYER / ABENDKASSE Ballettvorstellungen der Saison 2015/2016 in der Wiener Staatsoper WERTHER MADAMA BUTTERFLY der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 Wien, Öffnungs- und in der Volksoper Wien mit Ausnahme von Premieren und Sonder- Jules Massenet zeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn; veranstaltungen (max. 2 Karten pro Vorstellung). Der „Ballett-Bonus“ Giacomo Puccini Sa: 9 bis 12 Uhr sowie an den Advent-Samstagen: 9 bis 17 Uhr. Sonn- für die Saison 2015/2016 ist an allen Bundestheaterkassen erhältlich. Abo 16 30. November, 19.00-22.30 Abo 24 18. Oktober, 19.30-22.15 und Feiertag geschlossen. Die Abendkasse ist jeweils ab einer Stunde LE NOZZE DI FIGARO vor Vorstellungsbeginn geöffnet. ABONNEMENTS UND ZYKLEN THE TEMPEST Wolfgang Amadeus Mozart Für Bestellungen verwenden Sie bitte das Bestellformular im Zyklen- Thomas Adès KASSE UNTER DEN ARKADEN prospekt. Gerne steht Ihnen für weitere Informationen und Bestel- im Gebäude der Wiener Staatsoper, Herbert von Karajan-Platz, 1010 lungen auch das Abonnementbüro der Wiener Staatsoper, Operngas- MozartAbo 23- Zyklus8. November, 19.00-21.45 Wien, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 9 Uhr bis eine Stunde vor Vorstel- se 2, 1010 Wien, Tel. (+43/1) 51444/2678, Fax: (+43/1) 51444/2679, 30.DON Oktober, QUIXOTE 19.00 -22.15 lungsbeginn; Sa: 9 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen. e-Mail: [email protected], von Mo bis Fr: 9 bis 15 Uhr, DONNurejew-Minkus GIOVANNI Mi: bis 18 Uhr, zur Verfügung. KINDERERMÄSSIGUNG Wolfgang Amadeus Mozart Abo 24 15. November, 19.00-21.30 Für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Lichtbildausweis er- VORVERKAUF WALFISCHGASSE Donizetti -ZyklusLA BOHÈME forderlich) steht bei jeder Vorstellung – ausgenommen Premieren, am Der Vorverkauf für Vorstellungen in der Walfischgasse 4, 1010 Wien, 31. Dezember sowie die Vorstellungen des Ring-Zyklus – ein Kontin- 23. Oktober, 18.30-22.00 beginnt einen Monat vor der ersten Vorstellung einer Aufführungsserie. Giacomo Puccini gent von maximal 100, mindestens jedoch 25 Kinderkarten zum Ein- ANNA BOLENA E INFORMATIONEN heitspreis von 15,- (unabhängig von der gewählten Preiskategorie) Strauss-ZyklusGaetano Donizetti zur Verfügung. Geben Sie bei Ihrer Bestellung die gewünschte Anzahl Tel. (+43/1) 51444/2250, 7880 | Internet: www.wiener-staatsoper.at ORF-Teletext: Seite 407 | Änderungen vorbehalten. 21. November, von Kinderkarten an oder erwerben Sie Kinderkarten direkt beim Nachmittags-Zyklus 2 Kartenkauf. Bitte beachten Sie, dass die eigentliche Kinderkarte in 19.30-21.15 ELEKTRA IMPRESSUM 26. Oktober, 16.00-19.15 jedem Fall ausnahmslos nur am Tag der Vorstellung an der Abendkas- Richard Strauss Wiener Staatsoper – Direktion Dominique Meyer DON GIOVANNI se bis spätestens 20 Minuten vor Beginn bei tatsächlichem Vorstel- Saison 2015/2016, Prolog November 2015 lungsbesuch des Kindes ausgefolgt werden kann. Erscheinungsweise monatlich | Redaktionsschluss 27.10.2015 NachmittagszyklusWolfgang 1Amadeus Mozart Redaktion: Andreas Láng, Oliver Láng, Oliver Peter Graber, Iris Frey 1. November, 16.00-19.15 KARTEN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Zyklus Ballett-Premieren Tel. +43 (1) 51444-2311 | e-Mail: [email protected] DON GIOVANNI Sollten für eine Vorstellung Restkarten verfügbar sein, so haben bun- Grafik: Irene Neubert 29. Oktober, 19.30-22.30 Bildnachweise: Michael Pöhn (S. 6, 11, 12, 15, 18, 22, 26), Wolfgang Amadeus Mozart destheater.at-CARD Besitzer/innen exklusiv die Möglichkeit, einen Teil THOSS | WHEELDON | ROBBINS dieser Karten (max. 4 Karten pro CARD und Vorstellung) zum Einheits- Markus Tordik (S. 10, Baechle), Lois Lammerhuber (S. 2-3), preis von E 45,- am Tag vor der Vorstellung an den Tageskassen in der Foto Fayer (S. 25), Mark Mitchell (S. 10, Reiss), Zyklus Solistenkonzerte Matthias Creutziger (S. 8), Igor Sakharov (S. 20) Zyklus Ballett-Familie Zeit von Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa, So und Feiertag: 9 bis 12 Uhr, sowie alle anderen unbezeichnet 6.24. Oktober, November, 19.00 20.00-21.45-21.30 an der Kasse im Foyer der Wiener Staatsoper und in der Info unter den bzw. Archiv der Wiener Staatsoper DONWINTERREISE QUIXOTE Arkaden, Mo bis Fr: 9 bis 14 Uhr, Sa: 9 bis 12 Uhr, zu erwerben. Ob und Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: wie viele Karten für Kurzentschlossene verfügbar sind, wird unter Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2 Nurejew-MinkusSchubert | Furlanetto, Tchetuev Tel. (+43/1) 51444/2950 bekannt gegeben. Herstellung: Agensketterl Druckerei GmbH

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