Die Musik in Geschichte Und Gegenwart Supplement 12Ager A

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Die Musik in Geschichte Und Gegenwart Supplement 12Ager A Die Musik in Geschichte und Gegenwart Supplement 12Ager A Aa, Michel van der bildung. Sie debütierte am 15. Febr. 1889 an der Wiener Hofoper in *10. März 1970 in Oss (Niederlande), Komponist. Van der Aa stu- V.Bellinis La sonnambula als Amina. Die Kritik bewunderte zwar die dierte Komposition und Aufnahmetechnik am Kgl. Kons. in Den technische Versiertheit der jungen Künstlerin, hielt ihre Leistung Haag bei Diderik Wagenaar, Gilius van Bergeijk und L.Andriessen. Er aber in musikalischer Hinsicht für wesentlich steigerungsfähig. Über besuchte den International Dance Course for Professional Choreographers Riga (1890–1891) und München (1891–1894) kehrte sie wieder nach and Composers (1994), studierte an der New York Film Academy (2002) Wien zurück, konnte dort aber trotz der Protektion Mahlers nicht und war Teilnehmer des Director’s Lab am Lincoln Center Theater endgültig Fuß fassen. Sie ging deshalb am 1.Sept. 1899 an die Dresde- (New York 2007). Van der Aa wurde mehrfach mit Preisen ausge- ner Hofoper, deren Mitglied sie bis zum 30. Sept. 1909 blieb. Dort zeichnet (Kompositonspreis der Stiftung Gaudeamus, 1999; Nach- erschloß sie sich am 21. Okt. 1902 als Tosca (neben K.Burrian und wuchspreis des Amsterdam Fonds voor de Kunst, 2000; Matthijs Vermeulen C.Scheidemantel) bei der deutschen EA von Puccinis gleichnamiger Prijs, 2004; Ernst von Siemens Musikpreis und Charlotte-Köhler-Preis, 2005; Oper die letzte große Rolle ihres ungewöhnlichen Repertoires. Nach Paul-Hindemith-Preis, 2006). dem offiziellen Ende ihrer Opernkarriere wirkte sie weiterhin als Konzertsängerin, war aber vor allem pädagogisch tätig. werke (Auswahl; Verleger: bis 2004 Donemus, Amsterdam, anschlie- ßend Boosey & Hawkes, London) Die souveräne technische Verfügbarkeit über ihre Stimme hat A.Vokalmusik Irene Abendroth schon in jungen Jahren dazu verführt, sich ein Here Trilogy für S, KaOrch. und Soundtrack (2001–2003) Repertoire ohne Fachgrenzen zu schaffen, das schließlich mehr als 70 Partien umfaßte. Bereits in Riga – die Sängerin war damals noch B.Bühnenwerke keine 20 Jahre alt – verfügte sie über ein darstellerisches Spektrum, One (M. van der Aa), Kammeroper 1 Akt (2002; 2003 Amsterdam) ½ After Life (Hirokazu Kore Eda), Oper 1 Akt für 8 Sänger, Ens., Video und Soundtrack das von Mozarts Königin der Nacht (Die Zauberflöte) bis zu Wagners (2005/06; 2006 Amsterdam) ½ elektron. Abschnitte (Inserts) für L.Andriessen, Sieglinde (Die Walküre) und Venus (Tannhäuser) reichte – stimmliche Writing to Vermeer (1999) und musikalische Höchstanforderungen, die für das frühe Karrie- reende mitverantwortlich gewesen sein mögen, was sich jedoch in C.Instrumentalmusik Auburn für Git. und Tonband (1994) ½ Oog für Vc. und Tonband (1995; rev. 2000) den wenigen Aufnahmen, entstanden 1902, trotz ihrer eingeschränk- ½ Between für Schlagzeugqu. und Tonband (1997) ½ Faust für Ens. und Sound- ten Aussagefähigkeit keineswegs schon andeutet. Die unbestreitba- track (1998) ½ Above für dass. (1999) ½ Attach für dass. (1999) ½ Just Before für Kl. ren Mängel der unzureichend kräftigen, farblich oft fahlen unteren und Soundtrack (2000) ½ See-through für Orch. (2000; rev. 2001) ½ Second Self für Mittellage und ein ästhetisch störender Registerbruch in der Verbin- Orch. und Soundtrack (2004) ½ Imprint für Barockorch. (2005) ½ Mask für Ens. dung zur Tiefe sind eher Defizite, die bei vielen deutschen Soprani- und Soundtrack (2006) stinnen aus jener Zeit auffallen, als Merkmale eines einsetzenden persönlichen Stimmverfalls. Dank des fesselnden, oft dramatischen Impetus seiner Musik literatur B.Wildberg, Das Dresdner Hoftheater in der Gegenwart. Biogra- avancierte van der Aa zu einem der originellsten Komponisten seiner phien und Charakteristiken, Dresden/Lpz. 1902 ½ T.Thaller, Irene Abendroth. Ein Generation. Wohlklingende Akkorde wechseln nahezu unvermittelt Fragment ihrer Künstlerlaufbahn, Dresden 1904 ½ Sachsens Gelehrte, Künstler und Schrift- mit nüchtern-atonalen Passagen, der von Musikern und Publikum steller in Wort und Bild, hrsg. von B.Volger, Lpz.-Gohlis 1907/08 ½ H.Schnoor, gemeinsam genutzte Raum durchdringt als theatralisch-performati- Dresden. 400 Jahre dt. Musikkultur, Dresden 1948 ½ L.Riemens, Irene Abendroth, in: ves Element und dreidimensionaler Kontext die Musik; dabei kann RC 6, 1951, 77–85 ½ M.Scott, The Record of Singing. To 1914, L. 1977, 168f. ½ L.Di sich der Eindruck der Live-Aufführung jedoch durch elektronische Cave, Mille voci, una stella. Il contributo degli esecutori vocali ebrei o di origine ebreica alla ½ Kesting (1986) Manipulation plötzlich als Täuschung erweisen. Das preisgekrönte musica operistica e classica, Rom 1984, 45f. Stück Between, mit Attach und Above Teil einer Trilogie (1997, 1999), alois büchl beruht auf einem stark reduzierten Material: auf zehn Akkorden, die aus nur fünf Tönen bestehen. Die Soundtracks enthalten vielfach elek- troakustische Klangbearbeitungen der Instrumente, mit denen sie im Ager, Klaus selben Stück in einen – mitunter hoketusartigen – Dialog treten. Seit *10. Mai 1946 in Salzburg, Komponist und Dirigent. Ager stu- Beginn des 21. Jh. widmete sich van der Aa auch dem Musiktheater, dierte am Mozarteum Salzburg Dirigieren, Klavier, Violine, Komposi- u.a. mit One (2002), dessen Bildprojektionen präzise auf den Auftritt tion (1967–1970), an der Univ. Salzburg Mw., danach (1971–1973) am der Sängerin abgestimmt sind, ein Verfahren, das er in After Live Pariser Cons. Elektroakustische Musik (P.Schaeffer) und Komposi- (2005/06) weiterentwickelte. tion (O.Messiaen). Neben Tätigkeiten als Korrepetitor bei den Salz- burger Festspielen (1970/71), als freier Mitarbeiter bei Radio France literatur E. wennekes/M.Delaere, Zeitgenöss. Musik in den Niederlan- den und in Flandern, Rekkem 2006, 56–59 Paris (1973) und beim Österreichischen Rundfunk Salzburg (ORF) (1974–1978) war er Assistent an der Lehrkanzel für Musiktheorie am emile wennekes Mozarteum Salzburg (1973–1979); seit 1979 ist er Leiter der dortigen Lehrkanzel für Musikanalyse (ab 1986 Prof.). Er gründete 1975 das Österreichische Ensemble für Neue Musik, dessen Leiter er bis 1986 Abendroth, Irene zugleich war, wurde ab 1977 Präs. und künstlerischer Leiter des Inter- *14. Juli 1872 in Lemberg (heute Lwiw, Ukraine), †1. Sept. 1932 in nationalen Festival Aspekte Salzburg für zeitgenössische Musik, war 1981 bis Weidling bei Wien, Sängerin. Nach einer Karriere als Wunderkind 1994 Präs. der Europäischen Konferenz der Veranstalter Neuer Musik und begann Irene Abendroth bei F.Lamperti in Mailand und seiner Schü- gründete, zusammen mit anderen Komponisten, den Musikverlag lerin Aurelie Jäger-Wilczek in Wien mit ihrer regulären Gesangsaus- Edition 7. Ager war außerdem Prof. für Komposition am Kons. Bregenz Aharonián 34 (1981–1986) und Rektor an der Musikhochschule (seit 1998: Univ.) einem spezifischen Verfahren, dem einer »inkohärenten Prozessgestal- Mozarteum Salzburg (1995–2000). Seit 2003 ist er Präs. des Österreichi- tung«: »es geht dabei um das Komponieren von gleichzeitigen Abläufen, die schen Komponistenbundes und baute ab 2005 die Vereinigung der euro- untereinander in verschiedenen Kohärenzgraden stehen, in sich aber linear päischen Komponistenverbände ECF (European Composers Forum) auf, geschlossen verlaufen« (Ager, persönl. Mitteilung). Auf Grundlage jenes deren Präs. er seit der Gründung 2006 ist. Ager erhielt Einladungen (komplexen) kompositionstechnischen Verfahrens, was Mitte der als Gastkomponist, Lektor und Dgt. innerhalb Europas, nach Nord- 1980er Jahre abgeschlossen ist, widmet sich Ager zunehmend einer und Südamerika, Türkei, Zentralasien, China, Japan, Korea, Taiwan, musikalischen ›Resemantisierung‹ der Instrumentalmusik. Interes- Thailand u.a. sant ist, daß Ager durch seine Beschäftigung mit Kompositions-Auto- matisierungsprozessen auf der Basis von selbstentwickelten Compu- werke (Auswahl; wenn nicht anders angegeben, ersch. bei Edition 7, Salzburg) terprogrammen zu einer Art Neuentdeckung tradierter grundlegen- A.Vokalmusik der musikalischer Phänomene kommt. Seine Rückwendung zu moti- BETA break towards infinity für gemCh. und verschiedene Klangerzeuger op.22, vischer Vernetzung und Formklarheit sieht er als Versuch von ›Faß- Stockholm 1975, Edition Reimers ½ La Règle du jeu für S, Fl., Klar., V., Vc. und Kl. lichkeit‹ des Neuen, ganz im Sinne Weberns. Darüber hinaus finden op.28, Mn. 1978, edition modern ½ Kohärenz – Inkohärenz II für Chor und KaOrch. sich Werke, welche auf direkte Vorbilder hinweisen, z.B. Drei kleine op.30, Wien 1980, Ariadne Verlag ½ Gesang zur Nacht für S, Fl., Klar., V., Vc. und Kl. Klavierstücke op.81 (2004, als Schönberg-Hommage), Dem schweigenden op.43, 1985 ½ Dem schweigenden Antlitz der Nacht für A/S, Fl., Git. und Schlagwerk Antlitz der Nacht op.44 (1986/1996) und Gesang zur Nacht op.43 (1985, ½ ½ op.44/I und II, 1986 und 1996 KEATS für Gsg. und Ens. op.62, 1991/92 Friede, als Hommage an die verlorene Sprachlichkeit der Musik im 19. Jh.), Kant. für Soli und gr.Orch. op.33/4, 2002 ½ Duino III – Gesualdo für 5st. Chor op.82, 2004 diverse »Canons« mit Bezug zu Vorbildern wie Josquin, J.S.Bach, Webern, Gesualdo u.a. Zahlreiche Werke vereinen beide Aspekte – B.Bühnenwerke bewußte Integration von semantisch besetzten Materialien (selbst Agnus Dei, Ballettmusik auf Tonband (1980 Bonn) mus. Topoi) bei computergesteuerter ›inkohärenter Prozeßgestal- C.Instrumentalmusik tung‹ (u.a. Fades the light from the sea op.33/3; 1981; Lamento, 1981; HOSHI für BläserQnt. op.13, Mn. 1975, edition modern ½ StrQu. I op.21, 1977 KHAGJA op.64, 1992). Daneben eignet Agers
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