EU-Erw.U.Agrarpolitik, Bel
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THEMA EUROPA EU-Erweiterung und Agrarpolitik Probleme bewältigen – Chancen nutzen Von Willi Görlach MdEP, Heinz Kindermann MdEP, Wolfgang Kreissl-Dörfler MdEP 11/2002 THEMA EUROPA: EU-Erweiterung und Agrarpolitik i NFO Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie bei: Willi Görlach Europabüro Europäisches Parlament Fischerfeldstraße 7-11 Rue Wiertz, ASP 12 G 209 D-60311 Frankfurt/Main B-1047 Brüssel Tel.: 069-299 88 85 10 Tel.: 0032-2-28 47 174 Fax: 069-299 88 85 11 Fax: 0032-2-28 49 174 [email protected] [email protected] www.willigoerlach.de Heinz Kindermann Europabüro Europäisches Parlament Falkenberger Straße 36 Rue Wiertz, ASP 12 G 157 D-17335 Strasburg B-1047 Brüssel Tel.: 039753-22 300 Tel.: 0032-2-28 47 060 Fax: 039753-22 299 Fax: 0032-2-28 49 060 [email protected] [email protected] Wolfgang Kreissl-Dörfler Europabüro Europäisches Parlament Oberanger 38/III Rue Wiertz, ASP 08 G 257 D-80331 München B-1047 Brüssel Tel.: 089/23 17 11 54 Tel.: 0032-2-28 47 110 Fax: 089/23 17 11 46 Fax: 0032-2-28 49 110 [email protected] [email protected] www.kreissl-doerfler.de Herausgegeben von den SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament, Friedrichstraße 95/IHZ, 10117 Berlin, Telefon: 030 / 209 613 03, Fax: 030 / 209 613 10, e-mail: [email protected], internet: http://www.spd-europa.de Redaktion: Elfie Foissy, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Büro MdEP Kreissl-Dörfler, Sylvia Piquardt, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Büro MdEP Kreissl-Dörfler, Jan Huth, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Büro MdEP Görlach, Jürgen Müller Wissenschaftlicher Mitarbeiter Büro MdEP Kindermann Koordination und Herstellung: Helmut Schmidt Verlagsservice GmbH, Burg Sahr, 53505 Kirchsahr Layout: Andrea Bendzko, Hamburg Fotos, Tabellen, Grafiken, Illustrationen: agrar-press, Andrea Bendzko, dpa, Erich Schmidt Verlag, Europäische Kommission, Europäisches Parlament, GLOBUS Infografik, Höchst AG, HSV-Archiv, USDA, Titelmontage: d-zko, Hamburg Druck: Courir-Druck GmbH, Bonn Versand- adresse: Helmut Schmidt Verlagsservice GmbH, Burg Sahr, 53505 Kirchsahr, Fax: 02643-24 67, e-mail: [email protected] 2 THEMA EUROPA: EU-Erweiterung und Agrarpolitik 11/2002 INHALT VORWORT EU-ERWEITERUNG UND AGRARPOLITIK – ZENTRALE AUFGABEN FÜR DAS 21. JAHRHUNDERT 5 1. EIN KONTINENT WÄCHST ZUSAMMEN – VON DER GEMEINSCHAFT FÜR KOHLE UND STAHL ZUR ERWEITERTEN UNION 7 2. DIE LANDWIRTSCHAFT IN DEN BEITRITTSSTAATEN – AUF EINEM GUTEN WEG 11 3. DER ERWEITERUNGSPROZESS – VON DER KOOPERATION ZUM BEITRITT IN DIE EUROPÄISCHE UNION 15 Beitrittshilfen und Prüfungsverfahren 15 Beitrittsverfahren 15 Beitrittsverhandlungen 16 Beitrittsabschluss und die Rolle des Europäischen Parlaments 17 4. SAPARD UND CO – DIE VORBEITRITTSHILFEN 19 4.1 Das SAPARD-Programm 21 4.2 Das PHARE-Programm 26 5. STAND DER VERHANDLUNGEN – ZIELE SCHRITT FÜR SCHRITT ERREICHEN 28 6. LEBENSMITTELSICHERHEIT – VERBRAUCHERVERTRAUEN ERHALTEN 33 7. DER LÄNDLICHE RAUM – DIE STRUKTUREN BEWAHREN 37 Die Entwicklung der Landwirtschaft: Eine große Herausforderung für den ländlichen Raum 41 Die Zukunft des Agrarsektors 42 Strukturmaßnahmen zur Förderung des ländlichen Raums 42 SAPARD und der ländliche Raum 45 3 11/2002 THEMA EUROPA: EU-Erweiterung und Agrarpolitik 8. AUSBLICK: PROBLEME BEWÄLTIGEN – CHANCEN NUTZEN 46 9. DIE LANDWIRTSCHAFT IN EINEM ERWEITERTEN EUROPA – 10 POSITIONEN 48 ANHANG 49 Abkürzungen 49 Weiterführende Informationen 50 ERGÄNZUNG AUS AKTUELLEM ANLASS 49 Zu den Beschlüssen von Kopenhagen wurde eine zweiseitige Erläuterung nachgeliefert; sie finden diese auf Seite 48a und 48b. 4 THEMA EUROPA: EU-Erweiterung und Agrarpolitik 11/2002 EU-ERWEITERUNG UND AGRARPOLITIK – DIE ZENTRALEN AUFGABEN FÜR DAS 21. JAHRHUNDERT „Die fünfte Erweite- rungsrunde wird das Erscheinungsbild der Europäischen Union grundlegend verän- dern“ von links: Heinz Kindermann, MdEP Willi Görlach, MdEP Wolfgang Kreissl-Dörfler, MdEP Liebe Leserinnen und Leser, die Europäische Union steht zu Beginn des heit in Europa zu stärken und die noch jun- 21. Jahrhunderts vor der größten und poli- gen Demokratien im Osten Europas dauer- tisch bedeutendsten Herausforderung seit haft zu verankern. Durch die Integration ihrem Bestehen: Der Erweiterung um bis der Kandidatenländer in unser Europa der zu 13 Staaten. Am 12./13. Dezember 2002 Wirtschafts- und Wertegemeinschaft haben sollen auf dem EU-Gipfel in Kopenhagen wir die einmalige Chance, gemeinsam die Nägel mit Köpfen gemacht und die Bedin- Rolle und das Ansehen der Union in der gungen des Beitritts mit den am weitesten Welt zu stärken und die Grundlagen für fortgeschrittenen Staaten endgültig festge- mehr Sicherheit und Stabilität – als Garan- legt werden, damit diese 2004 der EU bei- ten für wirtschaftlichen Wohlstand und treten können. soziale Gerechtigkeit – zu schaffen. Diese fünfte Erweiterungsrunde wird das Natürlich sind mit der Erweiterung auch Erscheinungsbild der Europäischen Union viele Probleme institutioneller, logistischer grundlegend verändern. Wegen ihres Um- und finanzieller Natur verbunden. Die wirt- fangs und den noch bestehenden Entwick- schaftlichen und politischen Realitäten der lungsunterschieden zwischen Beitritts- und beitrittswilligen Länder sind sehr unter- Mitgliedsländern ist sie nur bedingt mit den schiedlich. Dies stellt die Europäische zurückliegenden Erweiterungsrunden ver- Union vor noch nie dagewesene politische gleichbar. Herausforderungen. Wir Sozialdemokraten begreifen diese Er- Dies gilt insbesondere für die Regional- und weiterung als Aufgabe, die soziale Sicher- Agrarpolitik. Beide Bereiche bilden auf 5 11/2002 THEMA EUROPA: EU-Erweiterung und Agrarpolitik Grund ihrer politischen und wirtschaftli- forderungen und Reformvorhaben gerecht chen Bedeutung in den 13 beitrittswilligen werden kann. Ländern wie auch in den EU-Mitglied- staaten ein Schlüsselelement im Beitritts- Unser Anliegen ist es, Ihnen, liebe Bürge- verfahren. Bereits jetzt unternimmt die rinnen und Bürger, mit dieser Broschüre die Europäische Union große Anstrengungen in aktuelle Diskussion über die Erweiterung, den Kandidatenstaaten, um ihnen bei der im Besonderen die zentralen Fragen der Übernahme des gemeinschaftlichen Be- Landwirtschaft, näher zu bringen. Im Rah- sitzstandes unter die Arme zu greifen. men der hierin verfassten Beiträge sollen Sie die Möglichkeit erhalten, detaillierte Wir treten dafür ein, dass vor allem im land- Informationen über Ziele und Konsequen- wirtschaftlichen Sektor politisch und wirt- zen der Erweiterung zu gewinnen und sich schaftlich ausgeglichene Lösungswege be- mit der von uns vertretenen Politik vertraut schritten werden. Durch eine flexible und zu machen. handlungsfähige Politik wollen wir dazu beitragen, dass die GAP auch nach der Er- weiterung den bevorstehenden großen An- Herzlichst, Willi Görlach Heinz Kindermann Wolfgang Kreissl-Dörfler 6 THEMA EUROPA: EU-Erweiterung und Agrarpolitik 11/2002 1. EIN KONTINENT WÄCHST ZUSAMMEN – VON DER GEMEINSCHAFT FÜR KOHLE UND STAHL ZUR ERWEITERTEN UNION Mit der Europäischen Gemein- tom) zu den "Europäischen Ge- schaft für Kohle und Stahl (EGKS) meinschaften" ergänzt. Innerhalb – oft auch "Montanunion" genannt der EWG wurde der Landwirt- – begann 1952 die Erfolgsgeschichte schaft auf Grund der Nahrungs- des europäischen Einigungspro- mittelknappheit während des Zwei- zesses. Sechs Staaten (Frankreich, ten Weltkriegs und in der Nach- Belgien, Niederlande, Luxemburg, kriegszeit besondere Bedeutung Italien und Deutschland) vereinbar- beigemessen: Der Gründungsver- ten, ihre Kohle- und Stahlindustrie trag sah die Schaffung einer Ge- gemeinsamen Regeln zu unter- meinsamen Agrarpolitik (GAP) vor, werfen, die im Rahmen gemein- die erste und für lange Zeit auch schaftlicher Beratungen beschlos- einzige gemeinsame Politik der sen werden sollten. Dies war bisher EWG. Man definierte gemeinsame einzigartig in der Geschichte Eu- Ziele für die Agrarpolitik und ent- ropas: Nach Jahren des Krieges und wickelte Instrumente, um diese der Zerstörung sollten die Staaten Ziele zu erreichen. Europas, so der EG-Vertrag, "durch die Errichtung einer wirtschaftli- Dieses Modell der Zusammen- chen Gemeinschaft den ersten arbeit war so erfolgreich, dass sich Grundstein für eine weitere und Frankreichs Außenmi- schon bald weitere europäische nister Robert Schumann vertiefte Gemeinschaft unter Völ- und Bundeskanzler Kon- Staaten daran beteiligen wollten: kern legen, die lange Zeit durch rad Adenauer sahen in Großbritannien, Irland und Däne- blutige Auseinandersetzungen ent- der Montanunion den mark stellten 1961 ihre Anträge auf zweit waren". „Kristallisationspunkt Mitgliedschaft. Für Dänemark für Europa“. stellte die Gemeinsame Agrarpo- 1957 wurde die Montanunion durch die litik einen der Hauptgründe für den Bei- Römischen Verträge um die Europäische trittsantrag dar, da die Situation in der däni- Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die schen Landwirtschaft immer schlechter Europäische Atom-Gemeinschaft (Eura- wurde und man sich von der GAP Mit der Montanunion bekommt das Europa der sechs ein gemein- sames Dach. Aber es bleibt noch viel zu tun (links). 1957 schaffen die Römischen Verträ- ge die Europäische Wirschaftsgemein- schaft. Die Gemeinsa- me Agrarpolitik (GAP) ist für lange Zeit die wichtigste und schwie- rigste Aufgabe des neuen Bündnisses. Zeichnungen: H. E. Köhler 7 11/2002 THEMA EUROPA: EU-Erweiterung und Agrarpolitik Besserung er- hoffte. Frankreich sprach sich je- doch unter Prä- sident De Gaulle gegen den Bei- tritt von Großbri- tannien aus, da es der Auffassung „Herzlich willkommen im