Metal-Punktlandung –Und 2012 Die „Scorpions“
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............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. MONTAG, 8. AUGUST 2011 SEITE 13 ............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................. Wacken Open Air Metal-Punktlandung –und 2012 die „Scorpions“ 120 Band pusteten vier Tage lang den mehr als 75000 Fans aus aller Welt die Ohren durch–eine musikalische Bilanz nerBand „Motörhead“ am drittenAbend ab.Inseiner „Bomber“-Showsetzteer nach eineinhalb Stunden Auftrittplötzlich zu einer Punktlandung an, als ent- sprechend demTitelsong ein riesigerFliegervon derBüh- nendeckenach unten krach- te.Zum ohrenbetäubenden Flugzeuglärm gingenkurz überder Bühne Positions- Lichter an, Propellerwurden Gab schon mal seine Visitenkarte in Wacken ab: Gitarrist Rudolf gestartetund zumtypisch Schenker kommt 2012 mit den „Scorpions“ zum W:O:A. brummendenMotörhead- Sound wurden die jubelnden WACKEN Spritzende te dendicht gedrängt stehen- Fans lautstark in die Nacht Schaumduschen, abstürzen- denMetalheads in derersten entlassen. de Flugzeuge, krachende Reihe als erstes eine Schaum- Auch Bands wie Blind Klassiker –auf denFeldern dusche. Der„Godfatherof Guardian, Helloween, Air- rund um das Dorf sorgtebis Metal“(„Patedes Metal“) bourne und Kreator sorgten vorgesternauch die 22. Auf- präsentierteinseinemein- mit ihren Shows für Furore lage des Wacken Open Air für einhalbstündigenAuftritt, bei denMetalheads aus aller Furore.Wiederhießes„Büh- derhierund da auch einige Welt.AsILay Dying,Heaven nefrei!“für120internationa- Längenaufwies, alteBlack- Shall Burn und Children of le Bands, die denmehr als Sabbath-Klassiker und eige- Bodom deckten mit Death 75000 Fans dezibelstark die ne Songs und erntetedamit und Black Metal die düstere Ohrendurchpusteten und dengrößten Applaus in der Seitedes Festivals ab. die Matten derFans vor der ersten Nacht, der„Night to Abernicht nurdie großen Bühne kreisenließen. remember“. Bands kamenbei denFans Seit Mittwoch vergangener Auch „Judas Priest“, die riesig an, auch dieses Maltra- Woche wurdemetaltech- nächsteSpeerspitze des New tenimZelt („W.E.T. Stage“) nisch Gas gegeben, als sich Wave of British HeavyMetal insgesamt 29 Siegernationa- dieses Maldie Exzentriker (NWoBHM), ließmit lauten lerAusscheidungenim„Me- Wenn es Nacht wurde in Wacken –Riesenstimmung vor der Hauptbühne, hier beim Gastspiel von „Blind Guardian“ MICHAEL STAUDT des Genres auf fünf Open- Gitarren und druckvollem tal Battle“ gegeneinanderan. Air-Bühnenund in zwei Zel- Sound denguten alten Heavy Schließlich kristallisierte es war eine schöne Erfah- mit täglichenVorstellungen Nach demFestival war 4. August 2012) vorgestellt tendas Mikroindie Hand ga- Metal der80erJahrewieder sich „Hammercult“aus Is- rung.“ im Öl-Catchen, Miss WetT- schließlich vor demFestival, wurde:die„Scorpions“.Dazu ben. aufleben. Beide ließenaller- rael als Siegerheraus. Nicht nuraus allerWelt, Shirt-Contests, Metal Karao- als auch schon derHeadliner war eigens Gitarrist Rudolf Für das ersteAusrufezei- dings nureine ausgewählte „Es war eine Riesen-Erfah- auch aus Itzehoe und Umge- ke und denMastersofCome- fürskommende Jahr (Don- Schenker angereist. chensorgteOzzyOsbourne, Schar von Fotografen im rung für uns“, sagteauch Gi- bung kamenviele Fans zum dy unterhalten. nerstagbis Sonnabend, 2. bis LudgerHinz Ex-Sängervon Black Sab- Bühnengrabenzu, so dass tarrist Adrienvon derfranzö- Festival. So zelteteChristia- bath, und als „Prince of Dar- derRest unter Zuhilfenahme sischenBand„Noein“,dieam ne Feßenmayeraus Kelling- kness“ („Fürst derDunkel- starker Objektive im wahrs- Metal Battle teilnahm. Dass husenmit ihrer Freundin Ei- heit“) bekannt.Der alte tenSinne des Wortes „in die sie „nur“den zweiten Platz leenKällneraus Neumünster Mann des HeavyMetal („I Röhre“ gucken musste. belegten,nahmensie sport- und 20 weiteren Freunden can’t hear you!“ –„Ichkann DenVogel schoss Mister lich: „Wir habeneine Riesen- aus Berlin, Köln, Wilhelms- euch nicht hören!“) bescher- Ian Lemmy Kilmister mit sei- zeit in Wacken,das ist für uns havenund Emdenauf dem als unbekannteBand mehr Festivalgelände. „Außer Oz- als wir uns erträumenkonn- zy Osbourne wollenwir uns ten“,soSängerin Jenny. noch Motörhead und Subway Fünf Siegerdes Online- to Sally ansehen“,soChris- Wettbewerbs „Metal Cho- tiane. Ihr Fazitzum Fest: „Es rus“ aus allerWelt, die mit ist friedlich, laut und spaßig.“ GraveDigger-SängerChris LarsMöller, Benjamin Kaage, Boltendahl die neue Wacken- Imke Trede und PeterTauf- Hymne „Wacken will never enbach aus Itzehoe und Wils- die!“ auf derBühne intonie- terzelteten mit zehn Freun- rendurften,waren begeis- den–und fanden’s cool. „Das tert.„Daswar cool, vor so ist eine superStimmung hier, vielenLeutenzustehenund besserals Urlaub“, sagtePe- zu singen“,sagte Shawn terTaufenbach, bevor ihm Grech aus Malta. UndUliana einfiel: „Ach ja, wir habenja Elina aus Russland fügtean: Urlaub.“ Fünf von 75000 Wacken-Besuchern. STAUDT „Ich war total aufgeregt, aber Weiterhin wurden die Fans Die Arme zum Wacken-Zeichen hochgereckt: Überall wo Musik war,gingen die Fans mit. HINZ (2) Wacken-Postkarte für Mama –Franziska 10870 Helfer,Dienstleister, Haupthoff sorgtedafür,dass sie auchankommt Bewohner –und 20 Praktikanten WACKEN „Wogibt’s denn ein bisschenfrüheraufste- Auffahrtenund muss längere chenPlausch beim Briefezu- WACKEN Praktikant zu sein bereich, im Lageroderwäh- hierFrischfleisch?“Solche hen. Währenddes Festivals Strecken laufen“, erzählt sie. stellenbekommt sie hiermal ist im Grunde alles andere als rend des W:O:A in derArtist Fragen hörtFranziska fängt sie früheran. Undje „Manchmal muss ich auch einenMuffin und da mal ein spektakulär,aberwer hat Production oderbeim Shut- Haupthoffzum W:O:A öfter. später es wird, destomehr energisch werden,damit sie Stück Kuchenindie Hand ge- schon die Gelegenheit, Prak- tle-Service. Mergell: „Viele, Denn wenn sich jemand in verschwindet das gelbe Post- mich durchlassen.“ Meistens drückt.Sie selbst hat auch tikant beim legendären die hierheute arbeiten,wa- Wacken auskennt, dann die autoinder schwarzenMetal- sei es aberkein Problemund Leckerlis dabei: „Umdie W:O:A zu sein? In diesem renselbst mal Praktikanten.“ 55-Jährige. Sie trägt seit 13 Masse. „Ich komme zu Festi- alle Fans nett. Unddie Wa- Hunde zu besänftigen.“ Jahr haben19Jungenund Marie Neumann (23) ist Jahren die Post im Ortaus. valzeiten schwererauf die ckener sowieso.Zum alltägli- Metalerbeißennicht, „die Mädels aus ganzDeutsch- schon seit Dezember2010 im DieWoche zumWacken sehennur düster aus und land und eineraus Frank- Pressebereich aktiv,seit dem Open Air ist nebenWeih- sind meistenstotal sympa- reich das große Glück, als 25. Juli ist sie in Wacken vor nachten ihrearbeitsinten- thisch“. Dashat sie in ihrer Hilfskraft beim größten Maria Mergell (ICS; rechts) mit Ort. Sie hat International Ma- sivste. Dann ist alles anders. Zeit als Postbotin gelernt. Heavy-Metal-Festival der Praktikantin Marie Neumann nagement in Dresdenstu- (23). KAHLEN DieLeute im Dorf, die Brief- Klar,dass sie denFans auch Welt nicht nurhinter die Ku- diert.Mit ihrer Arbeit beim kästen und Straßen –alle gerne einenGefallentut. lissenschauenzudürfen, W:O:A ist sie voll zufrieden: sind voll. Briefmarken besorgenzum sondern dortauch arbeiten es scheint.“ Maria Mergell „Man hat mit sehr vielenver- Mehr als doppelt so viele Beispiel. „Die drücken mir zu dürfen.Für die Betreuung weiß: „So ein Festival bedeu- schiedenenMenschenzutun, Sendungenals sonst werden dann das passende Kleingeld ist Maria Mergell vom Wa- tetziemlich viel Arbeit, und auch mit vielenaus demAus- dann von Wacken aus in die für das Portoindie Hand.“ cken-Veranstalter ICS zu- das wissenviele vorher land. Manmacht hiernie das- Welt verschickt, schätzt die Für eine Postkarte aus der ständig.Die junge Frau war nicht.“ Meist sind die Prakti- selbe –eswirdeinfach nie Postbotin. Franziska Haupt- Metalhölle hat auch Dirk im vergangenenJahr selbst kanten ziemlich jung,indie- langweilig.“ hoffist Profi und sorgt auch Diether(38) aus Thübingen noch Praktikantin. semJahr von „gerade aus der Übrigens: Nebenden 20 im Ausnahmezustand dafür, sein Biermal kurz zurSeite Immerwiedertrudeln Ini- Schule raus“ bis 24, und dies- Praktikanten zählteder Ver- dass jede Sendung ihr Ziel er- gestellt.Konzentriert krit- tiativbewerbungenbei ICS mal seienesauch viele Mäd- anstalter zusätzlich genau reicht.300 Briefeund Karten zelt er ein paar Zeilenansei- ein, und dann wirdgesehen, chen. 10870 Teilnehmerwie holt sie nuraus einemder ne Mama auf die Karte. „Da- wo die Leutebeim nächsten Eingesetzt werden die Künstler, Dienstleister,die Briefkästen,die sie täglich mit meine Mutter weiß, dass W:O:A untergebracht wer- W:O:A-Praktis in denunter- gesamteCrew, Pressevertre- leert. es mir gut geht.“ Dann drückt denkönnen. „Einige wollen schiedlichsten Bereichen, ter, so genannteVIPs, Ret- Morgens um 9Uhr beginnt er das Schriftstück derBrief- zumBeispiel Eventmanage- zumBeispiel lange bevor das tungs- und Sicherheitskräfte ihreZustell-Tour in Wacken. Postkarte vom Metalhead: Wackens Briefträgerin Franziska trägerin in die Hand, die ihre ment studierenund durch W:O:A seine Tore öffnet im sowie die Bewohnerder „Full Extraschichten muss sie zum Haupthoff sorgt dafür,dass die Grüße der W:O:A-Besucher in alle Tour in allerRuhe fortsetzt. das Praktikum herausfinden, ICS-BüroinDörpstedt, im Metall Village“-Region. Welt verschickt werden. W:O:A nicht einlegen, aber RÖHRS Kristina Röhrs ob es wirklich so cool ist wie Presse- und Akkreditierungs- Anna Kahlen.