Freitag, 17. Mai 2013 Oberhessische Presse I 3 Kicker-Kids kämpfen um die Krone liebe leserin, Kindergärten in griffen der Fußball-Champions-League vor und duellierten sich bei einem Turnier lieber leser! von Hatz nach Toren, Duelle Björn Wisker um den Ball: Beim fünften In Marburg herrscht Stalker- Fußballcup in Wehrda Alarm! Zehntausende davon spielten je zwei Teams des laufen durch die Stadt. Besser gesagt: Sie fahren. Und zwar Waldkindergartens und in den Bussen von Haupt- bis der Kindertagesstätten Südbahnhof, von Cappel nach Weißer Stein sowie Unter Wehrda und vice versa. Selbst dem Gedankenspiel um , Schröck, Haddams- hausen und Co. sind betrof- den Sieg. fen, regelrecht befallen von von Björn Wisker Stalkern. Auslöser des Alarms sind die Wehrda. Lionel Messi lebt in unzähligen Gespräche, denen Wehrda. Nur heißt er Theo und jeder Marburger willentlich ist sechs Jahre alt. Der Junge und wissentlich lauscht. Täg- entpuppte sich gestern als einer lich, stündlich. Jene, von Stu- der Stars beim Kick der Kinder- denten, die Details ihrer Feier gärten. Er pflügte als Abwehr- vom Vorabend verbal auswal- chef den Rasen um, preschte als zen. Oder die Story des Pär- Spielmacher nach vorn, knallte chens, das sich über Klassiker im Sturm die Bälle ins Tor – und musste sich mit seinem Team wie das Aufräumen, den Müll des Waldkindergartens am Ende rausbringen und Geschirr doch geschlagen geben. Denn spülen zofft. Von den Telefo- mit Arda – Rückennummer 21, naten am Handy ganz zu Team „Wilde Kerle“ – und Jakob schweigen. im roten Trikot der Gedanken- Zumal es Mitmenschen gibt, spiel-Mannschaft, gab es zwei die es geradezu darauf anle- weitere Kicker, die ihre Teams gen, gehört zu werden. Mög- von Sieg zu Sieg führten. lichst von allen 50 Fahrgästen, Sechs Mannschaften, jeder auch denen in der letzten Rei- Mitspieler zwischen vier und sechs Jahren alt, jagten beim he. Das hat dann für den un- Fußballturnier am Schulsport- freiwilligen Stalker durchaus platz dem Ball nach. Eines wur- etwas Beruhigendes: Ein Straf- de im Vorfeld von Vater Michael Theo (l.), Arda und Jakob waren die Stars der Kinder-Kicker – doch täter ist er so nämlich keines- Wagner (39) trainiert. „Die ren- was wären sie ohne ihre Mannschaftskameraden? Fotos: Björn Wisker falls. Und ein schlechtes Ge- nen wie die Irren“, sagt er. Be- wissen muss man auch sonst wegungsfaul, wie das bei Dis- mit den Augen und warf sich in ödem Ballhinterherrennen. nicht haben, schließlich teilen kussionen um die Jugend immer jeden Schuss, trieb damit vie- „Und dann sehe ich hier so vie- offenbar alle Marburger diese wieder behauptet wird, sei in le Jungen zur Verzweiflung und le Eltern, Omas und Opas. Das Neigung. Wehrda niemand. „Trotzdem ist löste bei den rund 50 Zuschau- hätte ich nicht gedacht, eine der Sporttag mal etwas anderes ern Jubelstürme aus. top Sache“, sagt der Kita-Prak- als der Kita-Alltag“, sagt Wagner. Einen Edelfan brachte der tikant. polizei Vor dem Anstoß trommelte er Waldkindergarten mit. Lukasz Gerda Müller (69) jubelte ihrer seine Minifußballer zusammen, Kasprowicz (30) feuerte die Jun- Enkelin zu, die mal mehr, mal schaft der Kinder zu stärken“, Gewonnen haben das Tur- Überfall auf den bildete einen Mannschaftskreis gen und Mädchen am Spielfeld- weniger zielstrebig dem Ball sagt Henriette Dietrich (35). Ge- nier übrigens die Teams des und schwor die Truppe ein – rand lautstark an. Immer wie- hinterher fegte. „Kinder müssen meinsam mit anderen Eltern Kindergartens Unter dem Ge- lahnwiesen zum Spaß. „Um Leistung, gar der stimmte er Fangesänge an, toben dürfen und Gelegenheit wie Ilona Strack (40) organisiert denkenspiel. Medaillen gab‘s Marburg. Zwei Jugendliche im um Konkurrenzkampf geht es peitschte die Mannschaften dafür bekommen. Ob beim Fuß- sie den Kinder-Kick. „Pflicht ist zum Schluss für jedes der 60 ki- Alter von 15 und 16 Jahren sind überhaupt nicht“, sagt Strack. nach vorn. „Wir müssen richtig ball oder irgendetwas anderem, das Mitspielen für niemanden. ckenden Kinder. Theo, Wehrdas am Mittwoch, 15. Mai, um ihr Die kleine Karla sah das offen- Gas geben, das spornt die Klei- ist egal“, sagtsie. „Die Idee hin- Die Kinder konnten wählen Mini-Messi, verfolgt unterdes- Bargeld gebracht worden. Die bar anders. Rollte ein Angriff auf nen richtig an“, sagt er. Als er ter dem Turnier ist es, die Kitas zwischen Spieler, Fan-Sein oder sen höhere Ziele: „Im Som- räuberische Erpressung ereig- sie zu, duckte sich die Torhüte- von dem Turnier hörte, sei er zusammenzubringen und vor mit Betreuern normal in der Ki- mer will ich im Verein in der F- nete sich gegen 17.40 Uhr auf rin leicht, fokussierte den Ball skeptisch gewesen. Klang nach allem die Bindung, die Freund- ta bleiben“, sagt Strack. Jugend der Beste sein“, sagt er. den Lahnuferwiesen unterhalb der Konrad-Adenauer-Brücke. Die beiden erwachsenen Tä- Meldungen ter fragten die Jugendlichen zu- nächst nach Zigaretten, verlang- erste-Hilfe-Kurs Ruf nach Obergrenze für Mietpreise ten dann mit den Worten „para para“ Bargeld und drohten mit für senioren Die angespannte Wohnungssituation sorgt für Debatten im Sozialausschuss Gewalt. Davon eingeschüch- Marburg. Der Ortsverein Mar- tert rückte einer der Jugend- burg der Arbeiterwohlfahrt Die Marburger Linke germeister Egon Vaupel (SPD). Sorgen treiben Ulrich Severin 30 Prozent des Nettoeinkom- lichen einen Geldschein heraus. (AWO) bietet in seinen Räumen fordert in einem Antrag „Für die Innenstadt haben wir (SPD) um. Er befürchtet, dass mens von Mietern verlangen Dabei griff ihm einer der Män- Erste-Hilfe-Kurse für Senioren eine Mietpreisobergrenze von Vermieter ab sofort alle drei Jah- dürfen, lehnte der Ausschuss ab. ner blitzschnell ins Portemon- an – in Zusammenarbeit mit eine verbindliche Begren- maximal 15 Prozent im Laufe re die gestattete, 15 prozentige „Dann pickt sich jeder Eigentü- naie und erbeutete zwei wei- dem Deutschen Roten Kreuz zung der Mietpreise im von drei Jahren beantragt“, sagt Erhöhung ausschöpfen. „Dann mer die Bestverdiener raus, weil tere Geldscheine. Dann flüchte- Marburg. Die Kurstermine sind Stadtgebiet. Die Landes- er. Dass nicht das komplette werden hier mal die Fenster, er dann am meisten einnehmen ten die Räuber Richtung Stadt. die Donnerstagnachmittage 6., Stadtgebiet von der Obergren- dann dort mal die Heizung und kann“, sagt Severin. Sie wurden von den Überfalle- 13., 20. und 27. Juni. regierung soll die Univer- ze erfasst werden wird, liegt an dann wieder die Außenhaut Hinter den zentralen Stadt- nen so beschrieben: Täter Num- nAnmeldungen im Büro des sitätsstadt zu einem Son- Leerständen in den abgelege- neu gemacht – stets ein neuer teilen, zu denen Vaupel zufolge mer eins ist 23 bis 26 Jahre alt, AWO-Ortsvereins Marburg je- neren Ortsteilen. „Der Druck Grund, die Miete zu erhöhen. auch und Richts- etwa 1,80 Meter groß, trug einen weils dienstags und donners- dergebiet erklären. auf den Wohnungsmarkt in der Dann drohen uns exorbitante berg zählen, ist nach Erhebung Drei-Tage-Bart und einen Ka- tags, 9.30 bis 11.30 Uhr, Telefon Kernstadt ist enorm“, sagt Vau- Mietpreise“, sagt er. der Verwaltung vor allem die puzenpulli in lila oder schwarz 0 64 21 / 2 75 55, E-Mail: awo- von Björn Wisker pel. Daher sei der Antrag beim Einen Passus im Linkenantrag, Marbach top nachgefragt – ge- – ohne Aufdruck. Er hat einen [email protected]. Dort Ministerium unumgänglich. wonach Vermieter nur maximal folgt von Wehrda und Cappel. dunklen Teint, dunkles, kurzes gibt es weitere Informationen. Marburg. „Die Kaltmieten sind Haar, eine schmale Figur, trug n Außerdem können sich Inte- für viele kaum mehr zu stem- dunkle Jeans, helle Schuhe. Tä- ressenten an den stellvertreten- men“, sagt Tanja Bauder-Wöhr ter Nummer zwei ist etwa 30 den AWO-Vorsitzenden Hans (Linke). Gerade die Offensive bei Jahre alt, circa 1,85 Meter groß, Reiner Mudersbach wenden, den energetischen Sanierungen trug helle Kleidung und einen Telefon 0 64 21 / 1 86 36 66, E- drohe für Mieter nach und nach dunklen Rucksack. Er hat helles, Mail: h.reiner-mudersbach@ zu einer Kostenfalle zu wer- kurzes Haar. arcor.de. den. Gerade deshalb, weil es in n Hinweise auf die Täter an Marburg keinen Mietspiegel als die Kripo Marburg, Telefon Aquamar samstag Leitlinie für die Preisanpassun- 0 64 21 / 40 60. gen gebe, sei es nötig, zu han- teilweise gesperrt deln. „Um drastische Erhöhun- Unfallflucht auf Marburg. Wegen einer Ver- gen so weit es geht auszuschlie- anstaltung des Marburger ßen“, sagt sie. Gelingen soll das Gasthaus-Parkplatz Schwimmvereins wird am Sams- über eine Regelung im Bürgerli- . Einen Schaden tag, 18. Mai, bis etwa 17 Uhr das chen Gesetzbuch (Paragraf 558), in Höhe 1 500 Euro hat ein Auto- Schwimmer-, Nichtschwim- der ortsübliche Vergleichsmie- fahrer bereits zwischen Samstag mer- und Sprungbecken des ten regelt. Nach dem Willen der und Sonntag, 20. und 21. April, Sport- und Freizeitbades Aqua- Linken soll die Stadt die Lan- auf dem geschotterten Parkplatz mar geschlossen. Laut städti- desregierung auffordern, Mar- an der Dammühle verursacht. scher Pressestelle können das burg zu einem Gebiet zu erklä- Der Vorfall wurde erst jetzt bei Aktionsbecken und die Rutsche ren in welchem die ausreichen- der Polizei angezeigt. Der Unbe- zu verbilligten Eintrittspreisen de Versorgung der Bevölkerung kannte fuhr vorne rechts gegen weiter genutzt werden. Die Sau- mit günstigen Mietwohnungen einen schwarzen Golf-Kombi na mit Nutzung des Aktions- gefährdet ist. Das würde dazu und machte sich anschließend beckens ist an diesem Samstag führen, dass Erhöhungen nach aus dem Staub. von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Das Sanierungen auf 15 Prozent be- n Zeugen werden gebeten,sich Freibad ist von 8 bis 19 Uhr und grenzt werden. bei der Polizeistation Marburg, das Hallenbad Wehrda von 8 bis In diese Richtung sei die Stadt Der Wohnungsmarkt ist vor allem in der Kernstadt hart umkämpft. Eine Mietpreisobergrenze soll Telefon 0 64 21 / 40 60, zu mel- 13 Uhr geöffnet. bereits aktiv, erläuterte Oberbür- nach dem Willen der Marburger Linken Abhilfe schaffen. Archivfoto den.