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das neue Opernhaus

in Kooperation mit Theater an der Wien Magazin September | Oktober 2017 Wien Tuchlauben 8 01 535 30 53

Akris Boutique auf www.akris.ch INHALT E ldiTOria Liebe Leserin, lieber Leser! 4 Oper im September Die Zauberflöte In der kommenden Saison präsentieren wir die Entwicklung des deutschsprachigen Mu- siktheaters von der Wiener Klassik bis zur Moderne als unseren Herbst-Schwerpunkt. 7 ausstellung Klarerweise muss daher Die Zauberflöte, ohne deren Erfolg nicht in Bühne – Bild – Modell der Lage gewesen wäre, das Theater an der Wien zu errichten, die neue Saison beginnen. Mozarts vorletzte Oper ist ohne Zweifel eine der unterhaltsamsten, aber auch schwie- 8 Oper im Oktober rigsten. Sie erfüllt nur auf den ersten Blick die Kriterien einer reinen Märchenoper. Der alban Bergs eigentliche Gehalt der Zauberflöte geht tiefer, ist mehrdeutig, inkonsequent und teilweise abstoßend. René Jacobs und Torsten Fischer werden in ihrer nächsten gemeinsamen 11 Wozzeck-Ausstellung der Produktion für unser Haus die verknoteten Schichten dieses Meisterwerks freizulegen Stiftung versuchen. Weltspitze ist heute Daniel Schmutzhard in der Rolle des Papageno. Elf Jahre lang arbeitete Alban Berg an seiner ersten und einzigen vollendeten Oper 12 spielplan der Wozzeck. Seit ihrer Uraufführung 1925 in Berlin war der Erfolg der präzise strukturierten saison 2017/18 Tragödie nach dem Drama von Georg Büchner selbst durch die NS-Diktatur, deren Me- chanismen Berg in vielerlei Hinsicht vorwegnahm, nicht aufzuhalten. Wozzeck hat sich 15 händel konzertant I als Meisterwerk des 20. Jahrhunderts etabliert. Die Titelrolle ist eine Herausforderung für , rè di Germania jeden Bariton und ich glaube mit Florian Boesch einen der weltbesten Singschauspieler dafür besetzt zu haben. 16 händel konzertant II Seit der Wiedereröffnung des Theater an der Wien als neues Opernhaus ist Boesch be- Giulio Cesare in Egitto reits in elf szenischen Produktionen vom Barock bis zur Uraufführung aufgetreten und wird in der Inszenierung von Robert Carsen sowohl seine sängerischen Fähigkeiten wie 17 am Uraufführungsort sein schauspielerisches Können beweisen, denn Berg verlangt von seinem Hauptdarstel- Beethovens Leonore ler nicht nur Schöngesang, sondern auch rhythmisches Deklamieren ebenso wie gewöhn- liches Sprechen. 18 partnerschaft: Die Freunde Einem selten aufgeführten Komponisten des Barock ist die erste Produktion in der Kam- des Theater an der Wien meroper gewidmet. Nicola Porpora stand als Opernkomponist in direkter Konkurrenz zu Händel, heute ist er wenn überhaupt als Gesangslehrer bekannt. Seine Vertonung 20 premiere in der Kammeroper des Ariadne-Stoffs Arianna in Nasso wird evozieren, dass Porpora auch als Komponist porporas Arianna in Nasso vermehrt geschätzt werden sollte, denn kein Komponist des Barock verstand mehr von der menschlichen Stimme als der Entdecker und Lehrer des bis heute berühmten Sängers 21 N eu im Jungen Ensemble Farinelli. anna Gillingham, Sopran Mit diesen drei neuen szenischen Produktionen öffnen wir unsere heurige „Opernwelt“ (2017/18). Ich wünsche Ihnen viele bewegende und unvergessliche Stunden im Theater 23 ensemble: Alle Künstlerinnen an der Wien und in der Kammeroper. & Künstler im Überblick Herzlichst Ihr

Intendant Roland Geyer

Sta|gio|ne, die, -, -n: „Jahreszeit“ 1. Spielzeit eines Operntheaters 2. Ensemble eines Operntheaters. Kennzeichnend für den Stagionebetrieb ist, dass ein Stück über eine längere Zeit gespielt wird. Je eine Inszenierung AGRANA. FiNGeRspitzeNGeFühl FüR KultuR ZUCKER. STÄRKE. FRUCHT. - mit diesen drei Standbeinen ist AGRANA weltweit erfolgreich tätig, doch auch das kulturelle Leben in wird über mehrere Abende oder Wochen Österreich hat viel zu bieten. Mit unserem Fingerspitzengefühl für Kultur sorgen wir mit Engagement dafür, dass es auch so bleibt. hintereinander angesetzt, es kommen nur AGRANA ist Hauptsponsor des Theater an der Wien. AGRANA.COM frisch geprobte Inszenierungen zur Aufführung. DeR NAtüRliche MehRweRt Pei r m ere im September

Mann und Frau auf Augenhöhe René Jacobs und Torsten Fischer präsentieren ihre Deutung von Mozarts und Schikaneders Die Zauberflöte

Wolfgang Amadeus Mozart und Emanuel Schikaneder sprachigen Raum und Kaiser Joseph II. holte den hatten sich bereits 1780 in während eines Theatermacher 1784 nach Wien, um seine Singspiel- Gastspiels der Schikaneder-Truppe kennengelernt bestrebungen zu verstärken. und Mozart hat für deren Komödienaufführung Die 1789 pachtete Schikaneder das Vorstadttheater im zwey schlaflosen Nächte eine Arie komponiert. Schika- Freihaus auf der Wieden und produzierte erfolgreiche neders Ensemble galt als eines der besten im deutsch- Komödien und Märchenspiele mit üppiger Ausstat- tung und Maschineneffekten. Im Sommer 1791 sollte Mozart für seinen langjährigen Freund Schikaneder Di e Zauberflöte dessen neuestes Die Zauberflöte vertonen. Von der Entstehung der Oper und der Zusammenar- beit von Librettist und Autor ist wenig überliefert, doch Große deutsche Oper in zwei Aufzügen (1791) nach der Uraufführung am 30. September 1791, die Musik von Mozart selbst geleitet hat, setzte sich Die Zauberflöte Libretto von Emanuel Schikaneder rasch durch. Ein Jahrzehnt lang blieb die Oper auf dem Spielplan im Freihaustheater, und nachdem Schika- In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln neder 1801 das Theater an der Wien als k.k. privilegier- Musikalische Leitung René Jacobs tes Schauspielhaus mit dem selbst verfassten allego- Inszenierung Torsten Fischer rischen Festprolog Thespis' Traum und der heroischen Ausstattung Herbert Schäfer Oper Alexander von Franz Teyber eröffnet hatte, fand Vasilis Triantafilopoulos bereits am 4. Jänner 1802 die erste Premiere von Die Dramaturgie Herbert Schäfer Zauberflöte im Theater an der Wien statt. Licht Torsten Fischer & Ralf Sternberg Mozart äußerste sich zufrieden über den Erfolg, be- richtete von der Premiere, dass „meine neue Oper mit Sarastro Dimitry Ivashchenko so viel Beifall zum erstenmale aufgeführt wurde“ und Königin der Nacht Nina Minasyan schrieb am 7. Oktober: „Eben komme ich von der Oper. Tamino Sebastian Kohlhepp Sie war eben so voll wie allezeit. Das Duetto Mann und Pamina Sophie Karthäuser Weib und das Glöckchen Spiel im ersten Akt wurden Papageno Daniel Schmutzhard wie gewöhnlich wiederholt, auch im zweiten Akt das Papagena Katharina Ruckgaber Knaben Terzett. Was mich aber am meisten freuet, Monostatos Michael Smallwood ist der stille Beifall. Man sieht recht, wie sehr und im- Der Sprecher Stephan Loges mer mehr diese Oper steigt.“ Im „stillen Beifall“ of- Erste Dame Birgitte Christensen fenbart sich Mozarts Wunsch, dass trotz Schikaneders Zweite Dame Kai Rüütel spektakulärer Inszenierung Die Zauberflöte nicht nur Dritte Dame Katharina Magiera die Schaulust befriedigen sollte. Mozart war in den Priester / Geharnischter Florian Köfler ersten Wochen bei fast jeder Aufführung anwesend Die drei Knaben Florianer Sängerknaben und berichtet von einem Zuschauer, der alles nur be- Akademie für Alte Musik Berlin lachte: „Anfangs hatte ich Geduld genug ihn auf einige Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Reden aufmerksam machen zu wollen.“ Doch dann wurde es Mozart zu viel und er konnte nicht länger Neuproduktion des Theater an der Wien im Theater bleiben, „oder ich hätte ihn einen Esel PREI M Ere heißen müssen“. Sonntag, 17. September 2017, 19.00 Uhr AUFÜ F HrunGEN Ein bißchen die Welt ändern „Die Zauberflöte ist eine Oper, bei der ich nicht 19. / 21. / 23. / 26. / 28. September 2017, 19.00 Uhr vorbelastet bin“, sagt Regisseur Torsten Fischer, EÜ INF HrunGSMATINEE „während das Wiener Publikum mit mehreren Insze- Sonntag, 10. September 2017, 11.00 Uhr nierungen aufgewachsen ist. Da ich mich jetzt relativ

4 unvoreingenommen der Oper zuwenden konnte, woll- te ich versuchen, den Geist, den Mozart und Schika- neder vor mehr als 200 Jahren verströmt haben, an unsere heutigen Notwendigkeiten anzupassen. Die beiden Schöpfer haben tagesaktuell improvisiert und auch mir macht gar nichts Spaß, womit man nicht ein bißchen die Welt ändern kann. Ich denke, das haben auch Mozart und Schikaneder versucht.“ Torsten Fischer und Dirigent René Jacobs haben im Theater an der Wien gemeinsam Glucks Telemaco und Salieris Falstaff, beides Werke, die in Wiener Hofthea- tern uraufgeführt wurden, realisiert und als führendes wie vorbildliches Leitungsduo zueinander gefunden. René Jacobs hat für Harmonia Mundi 2009 Die Zauber- flöte als Hörspiel aufgenommen und in der vermeint- lich altbekannten Oper völlig neue Aspekte aufgezeigt. In seinem Vorwort verwehrt sich Jacobs gegen den im- mer wieder geäußerten Vorwurf, dass in Schikaneders Libretto ein dramaturgischer Bruch zwischen den bei- den Akten bestehe. Er verweist in seiner „Rehabilitie- rung des “ darauf, dass Schikaneder in sei- nem Vorwort zu Der Spiegel von Arkadien 1795 schreibt, dass er Die Zauberflöte „mit dem seligen Mozart fleißig durchdachte“. „Kein Geringerer als Goethe“, erinnert Jacobs, „befand, dass sehr wenig Bildung dazu gehö- re, Schikaneders Text schlecht zu finden, aber sehr viel Bildung dazu, ihn gut zu finden. Keine Oper verliere so viel wie Die Zauberflöte wenn man ihr das Drama wegnehme. René Jacobs zitiert in diesem Sinn den T orsten Fischer Musikwissenschaftler Wilhelm Seidel: „Die Respekt- losigkeit, mit der man heute Schikaneders Drama be- Elemente bezeichnen würden, als Albträume, wie Be- gegnet, und der Irrglaube, Mozarts Musik sei darüber strafungen mit Peitschenhieben, die damals üblich wa- erhaben, sind für die Zauberflöte fatal... Ein Singspiel ren. Dass unsere Kultur ebenfalls körperliche Bestra- ist ein Schauspiel mit Musik. Das Drama, der Text, ist fungen kannte, vergessen wir heute gerne.“ sein Zentrum, auch das Zentrum der Zauberflöte, nicht Torsten Fischer kann verstehen, dass Regisseure auf- obwohl, sondern weil es Mozart in Musik gesetzt hat.“ grund der frauenfeindlichen Aussagen die Oper nicht „Die Zauberflöte darf, auch wenn man Streichungen inszenieren möchten. „Ich versuche, Die Zauberflöte in vornimmt, keine Nummernrevue werden, sondern die Gegenwart zu übertragen und als Emanzipations- man muss die ganze Geschichte erzählen“, sagt auch oper zu inszenieren. Der Gedanke an die vollständige Regisseur Torsten Fischer, für den das Libretto „stim- Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist in un- mig“ ist, auch wenn er es in sich nicht immer logisch serer Zeit noch nicht ausgereift und diesen Gedanken findet. „Das Libretto ist für mich in der Hinsicht gut, möchte ich weitertragen.“ dass es überraschend und nie vorhersehbar ist, und Fischer bettet die märchenhafte Geschichte in einen manchmal ist es tief philosophisch.“ Schikaneders En- realen Rahmen ein, der nur eine Sekunde dauern soll: semble habe, wie historische Dokumente zeigen, frech „Ein Mädchen und ein Junge schauen sich in die Au- darauf los gespielt und genau das versuche er mit sei- gen und in dem Moment, in dem sie sich überlegen, ner Besetzung auch. „Nur Pathos verträgt Die Zauber- ob sie zusammen gehören möchten, trennt der erste flöte überhaupt nicht.“ Schlag der Ouvertüre die beiden, und sie fallen in ihre Die märchenhafte Geschichte handelt für Fischer von Träume. Ich hatte immer damit zu kämpfen, warum Liebe und Toleranz. „Die Zauberflöte wirkt manchmal sich Tamino in ein Bild verliebt, aber ich bin überzeugt, sexistisch, ist aber bei genauerer Betrachtung antisexis- dass Liebe auf den ersten Blick existiert. Wenn die Welt tisch. Sie benutzt auch, was wir heute als faschistische zusammenstürzt, weil alles sich ändert, das wird für

Stagione #1 | 5 R ené Jacobs

mich in der Zauberflöte gezeigt. Die Oper zeigt die entführt, um Pamina auf die Zukunft vorzubereiten. zukünftigen und vergangenen Stationen zweier Men- Sondern er hat sie begehrt. Das wird deutlich, wenn schen, die in Träumen ihre Urängste durchleben und er singt: ,Zur Liebe kann ich dich nicht zwingen.‘ Doch daher auf alle anderen Figuren der Handlung treffen.“ selbst Sarastro wird dann von Pamina erzogen und ak- Um das Drama deutlich zu machen, will Fischer auch zeptiert, die Idee der Königin der Nacht, Pamina mit die Vorgeschichte, die von der Königin der Nacht im einem jungen Mann aus einem fremden Land, einem zweiten Aufzug erzählt wird, hervorheben: „Der König Ausländer, zu vermählen.“ des Tages, der Ehemann der Königin der Nacht und Mitgefühl möchte Fischer in seiner Inszenierung für Vater von Pamina, stirbt und vor seinem Tod bestimmt die Königin der Nacht erwecken: „Ich kann in ihr keine er, dass der Frau und der Tochter alles gehören soll bis schlechte Person erkennen, wie sie so gerne gezeigt auf die Macht. Die Macht übergibt er Sarastro, weil in wird. Im Gegenteil kann ich eine Mutter, der ihr Kind seinen Worten das Weib dem Manne unterstellt sein geraubt wurde, gut verstehen. Selbst, wenn sie zu den muss. Das ist für uns heute natürlich eine ungeheuer- Waffen greift. Ich sehe sie als kämpferische Mutter und liche Aussage. Wir werden diese Aussage gleich in der möchte sie gerne entmystifizieren.“D er entscheidende Ouvertüre zeigen und stellen diese Ungeheuerlichkeit Fokus liegt darin, dass sich am Ende der Zauberflöte gegenüber Frauen vor den dreifachen Akkord.“ die Machtverhältnisse gravierend verändert haben und Die eigentliche Hauptfigur ist für Torsten Fischer die Pamina neben Tamino gleichberechtigt zur Priesterin Königstochter Pamina. „Noch vor der Feuer- und Was- geweiht wird. „Im Prinzip treten die Königin der Nacht serprobe übernimmt sie die Macht, indem sie Tamino und Sarastro Hand in Hand und abgetakelt von der bei der Hand nimmt und sagt: ,Ich werde aller Orten Bühne und überlassen der nächsten Generation die an deiner Seite sein. Ich selbst führe dich.‘“ Auch in Politik, in der Frau und Mann sich auf Augenhöhe be- Paminas Beziehung zu Sarastro erkennt Fischer ihren gegnen und funktionieren können.“ starken Charakter: „Ursprünglich hat Sarastro sie nicht

6 D a s neue Opernhaus A usstellung

Die Bühne als Bild und Modell Das Theatermuseum zeigt Bühnenbildmodelle im Theater an der Wien

Mit fast tausend Objekten zählt die Modell-Sammlung daher auch versuchen, ausgewählte Einblicke in unter- des Theatermuseums am Wiener Lobkowitzplatz welt- schiedliche Epochen zu werfen, von nachgebauten weit zu den bedeutendsten Sammlungen dieser Art. Modellen des frühen 19. Jahrhunderts bis hin zum Mo- Die Modelle geben Einblick in die vergängliche Auffüh- dell von Herbert Schäfer und Vasilis Triantafilopoulos rungspraxis der Theatergeschichte und ermöglichen der aktuellen Inszenierung von Die Zauberflöte. einen visuellen Einblick in die Vorstellung historischer Epochen von Ort und Zeit, in denen Dramen und Opern auf den Bühnen angesiedelt wurden. Aussl tel ung Bühnenbild Bühnenbildmodelle sind die maßstabgetreuen Umset- zungen von skizzenhaften Bühnenbildentwürfen in die Ab 17. September begleitend zu den Vorstellungen Dreidimensionalität eines Bühnenraums. Sie erfüllen im Foyer des Theater an der Wien in erster Linie eine pragmatische Funktion, unterstüt- zen die Werkstätten bei der Produktion und bieten vor allem Regie und Technik die Möglichkeit, Bewegungs- abläufe und technische Einstellungen zu simulieren. Für das Publikum aber ist die Bühne magisch, sie er- zeugt die Illusion von Zeit und Raum. Doch der Schein trügt: Die Modelle lassen erkennen, dass die Vorstel- lungen von Epochen variieren, ja manchmal sogar wi- dersprüchlich sind. In der von Ulrike Dembski und Rudi Risatti kuratierten Ausstellung Der magische Raum. Bühne – Bild – Modell werden im Theatermuseum seit 20. April markante Beispiele auf sieben Themeninseln von Antike, Mittel- alter, Renaissance und Barock bis zu Romantik, Revo- Modell und Szenenbild mit Joseph Kaiser als Peter Grimes, lution und Gegenwart der Öffentlichkeit präsentiert. Inszenierung , Bühne Johannes Leiacker, Ausgewählte Bühnenbildmodelle sind ergänzend zur Theater an der Wien 2015 Ausstellung im Stamm- haus und im Bezug auf die Geschichte der je- weiligen Spielstätte auch im , der Wie- ner Staatsoper und im Theater an der Wien zu sehen. In der zwei Jahrhunder- te langen Geschichte wurden im Theater an der Wien alle theatra- len Gattungen aufge- führt, bedeutende Wer- ke wie Beethovens Fi- delio, Strauss’ Die Fleder- maus oder Nestroys Der Zerrissene erlebten hier ihre Uraufführung. Die an der Wienzeile ge- zeigten Modelle werden

Stagione #1 | 7 Pei r m ere im Oktober

Oper des sozialen Mitleids Robert Carsen inszeniert Alban Bergs Wozzeck

Bereits 1912 spielte sich der 1885 in Wien geborene vielen Szenen und vielen Zwischenspiele gegebene Alban Berg mit dem Gedanken eine Oper zu kompo- Möglichkeit, viel und vielerlei Musik zu machen“, wie er nieren, doch noch fehlte ihm der geeignete Stoff. Im in einem Brief an Ernst Krenek schrieb. Mai 1914 sah Berg in der Residenzbühne, den späteren „Ich bin ziemlich vertraut mit Büchners Stück“, sagt Wiener Kammerspielen, das Dramenfragment Wozzeck Regisseur Robert Carsen. „Als ich als junger Student des unbekannten Georg Büchner. Für Berg war es sofort Schauspiel studierte, habe ich in zwei verschiedenen „beschlossene Sache“, das Stück zu vertonen. „Vorerst Produktionen von Woyzeck mitgespielt. Musik in der das Drama selbst, aber gleich danach die durch die Oper greift häufig einen Text auf, verstärkt ihn auf der Gefühlsebene und lässt ihn dadurch manchmal abs- trakter wirken. In Bergs Oper geschieht nahezu das Ge- genteil. Sie basiert auf einem Drama und macht dieses Wzzecko noch spezifischer.“ Georg Büchner war, obwohl er bereits im Alter von 23 Jahren starb, ein ebenso hochbegabter wie wissbegie- Oper in drei Akten (1925) riger Naturwissenschaftler und Mediziner. In einem Musik von Alban Berg in der Bearbeitung Zeitungsbericht erfuhr er vom Perückenmacher und von Eberhard Kloke Soldaten Johann Christian Woyzeck, der seine Geliebte Libretto nach einem Dramenfragment ermordet hat und 1824 in Leipzig hingerichtet wurde. von Georg Büchner Büchner verfasste daraufhin ein Fragment gebliebenes Drama, das erst in seinem Nachlass aufgefunden wur- In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln de, in dem er die Schuldfähigkeit des Täters und den Musikalische Leitung Leo Hussain gesellschaftlichen Einfluss auf die Tat untersuchte.D ass Inszenierung Robert Carsen ein Täter auch Opfer sein kann, war für das frühe 19. Ausstattung Gideon Davey Jahrhundert ein revolutionärer Ansatz und ein Sozial- Licht Robert Carsen & Peter van Praet drama um Angehörige der untersten gesellschaftlichen Dramaturgie Ian Burton Schicht ein Novum. „Wie viele Opern kennen wir, die aufgrund eines Zei- Wozzeck Florian Boesch tungsberichts entstanden sind?“, fragt sich auch Robert Marie Lise Lindstrom Carsen. „Ich kenne zwei, Wozzeck und Così fan tutte. Sie Tambourmajor Aleš Briscein sind natürlich weit voneinander entfernt. Aber als Büch- Hauptmann John Daszak ner den Bericht von der Exekution dieses Soldaten ge- Doktor Stefan Cerny lesen hat, hat ihn dies sofort für sein Drama angeregt. Andres Benjamin Hulett Ich persönlich habe immer empfunden, dass Wozzecks Der Narr Erik Årman Schmerz unglaublich intensiv und voller Widersprüche Margret Juliette Mars ist. Zum Beispiel legt Berg die Rolle durchaus langsam 1. Handwerksbursch Lukas Jakobski an, während wir immer hören, wie rasch sich Wozzeck 2. Handwerksbursch Kristián Jóhannesson angeblich bewege. Wozzecks Charakter basiert auf Wi- Wiener Symphoniker dersprüchen.“ Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Aus dem historischen Woyzeck wurde 1875 der dra- matische Wozzeck, als der Autor Karl Emil Franzos, Neuproduktion des Theater an der Wien ein Freund von Büchners Bruder, einzelne Szenen des PREI M Ere Dramenfragments veröffentlichte, den Namen der Titel- Sonntag, 15. Oktober 2017, 19.00 Uhr figur aber falsch abgeschrieben haben dürfte. Büchners Tragödie wird heute wieder unter dem vom Autor initi- AUFÜ F HrunGEN ierten Titel aufgeführt. „Diese Drama ist unvollendet, es 17. / 19. / 21. / 23. / 27. Oktober 2017, 19.00 Uhr hat einen offenen Schluss und wir wissen nicht, wie die EÜ INF HrunGSMATINEE Szenen angeordnet sind, oder wie sie aufgeführt werden Sonntag, 8. Oktober 2017, 11.00 Uhr sollten. Es herrscht eine Art Unvollständigkeit, aber es

8 F lorian Boesch ist gleichzeitig ungeheuer kraftvoll geschrieben“, sagt nebeneinander in einer Riesenbaracke, wo 80 Leute Carsen. „Die Unvollkommenheit des Stücks erinnert gemeinsam schlafen. Das Bett ist aus Stein. Die Reini- mich an die Unvollkommenheit unserer Existenz. So- gungsgelegenheiten direkt naiv … Die Aborte brechen- wohl das Drama als auch die Oper sind geheimnisvoll, erregend.“ weil die eigentliche Geschichte gewissermaßen recht Seine Erfahrungen als Soldat flossen in seine Oper banal ist. Aber die Kombination, wer hat das Stück ge- ein, Berg hat nie verheimlicht, dass sowohl Oper als schrieben, wann wurde es geschrieben, wie es dann in auch Hauptfigur autobiographisch beeinflusst seien. ein Libretto umgearbeitet wurde, wie und wann es ver- Er selbst bezeichnete den Wozzeck als seine „Oper des tont wurde und die Erfahrungen von Berg, die eingeflos- sozialen Mitleids“. Das Ende „des großen Krieges“, der sen sind, enthalten diese gewaltige Fülle an Gefühlen, erst später tragischerweise zum Ersten Weltkrieg um- die wir nicht einfach erfassen und beschreiben können.“ benannt werden musste, erlebte Berg im Kanzleidienst des Kriegsministeriums und nach seiner Entlassung Ein gequälter armer Mensch notierte er: „Seit gestern bin ich wieder Mensch und „Es ist nicht nur das Schicksal dieses von aller Welt aus- ein großes Bedürfnis, mit Menschen zusammenzukom- genützten und gequälten armen Menschen, was mir so men, erwacht in mir.“ nahe geht, sondern auch der ungehörte Stimmungs- Im Frühjahr 1922 konnte Berg Komposition und Instru- gehalt der einzelnen Scenen“, schrieb Berg an seinen mentation beenden. Seinem Verlag teilte er zwar mit, Verlag, als er erste musikalische Skizzen erstellte. Dann dass einige deutsche Theater die größte Lust hätten, sei- musste er andere Kompositionen beenden und die ne Oper zur Uraufführung zu bringen. Doch aus finanzi- Arbeit am Wozzeck ruhte. Schließlich musste Berg im ellen Gründen ließ sich dieser Plan nicht realisieren und August 1915 seinen Kriegsdienst antreten und kam im auch der Verlag zögerte. Berg brachte schließlich im Ei- Oktober in die Reserve-Offiziersschule in Bruck an der genverlag mit finanziellerU nterstützung Alma Mahlers, Leitha. Der häufig kränkelnde Berg erlitt einen körper- der die Oper auch zugeeignet ist, den Klavierauszug he- lichen Zusammenbruch. Aus dem Komponisten, der raus. Anfang 1923 kostete der 230 Seiten lange Auszug über einen Soldaten schreiben wollte, war ein Soldat 150.000 österreichische Kronen. , General- geworden, der die Schrecken des Militärs selbst mit- musikdirektor der Berliner Staatsoper, entschloss sich, erleben musste. An seine Frau schrieb er: „Wir liegen die Oper in Berlin herauszubringen, „und wenn es mich

Stagione #1 | 9 Büchners Hauptaussage. Das Drama kam einer Revo- lution gleich, indem die Hauptrolle ein armer, nahezu zerstörter Charakter ist. Das ist kein Stück über einen Soldaten, sondern ein Stück über alle möglichen Sol- daten, über den inidividuellen Menschen, der sich der Maschinerie der politischen Macht gegenübersieht und dem systemimmanenten Missbrauch.“ Die Personen seien wie in einem realistischen Stück miteinander verbunden: „Wozzeck hat eine Geliebte, sie haben ein gemeinsames Kind und er hat seine Arbeit, das ist kein abstraktes Umfeld. Sie kreisen nicht wie Meteore im leeren Raum, sondern sind direkt mitein- ander verbunden. Aber es herrscht auch dieser dumpfe Schmerz der persönlichen Existenz.“ Als reinen Täter kann Carsen den gequälten Wozzeck nicht erkennen: „Es liegt eine Wahrheit in Wozzecks Erfahrungen und der Standpunkt, von dem aus sowohl Drama als auch Oper erzählt werden, rückt ihn subjektiv in den Mittel- punkt. Der Mord an Marie ist das Ergebnis der fehlen- den Kommunikation, die zwischen allen Charakteren in Wozzeck herrscht. Der Mord ist für das Publikum so- gar insofern schmerzhafter, weil Wozzeck Sympathien weckt, auch wenn die Zuschauer nicht unbedingt verste- R obert Carsen hen, was diese Sympathie auslöst.“ Die Ausstattung, die Gideon Davey und Robert Carsen meine Stellung kostet“. Am 14. Dezember 1925, elf Jah- entworfen haben, soll möglichst einer unbeschriebenen re nach Bergs ursprünglicher Idee, kam es schließlich Leinwand gleichen, und die unterschiedlichen Figuren zur Uraufführung in Berlin. variieren von satirisch bis nahezu realistisch. „Ich den- „Ich habe es nicht für möglich gehalten als Musiker ke, Marie und Andres zum Beispiel werden durchaus und Dramatiker so verstanden zu werden, wie es durch normal portraitiert. Wenn man sie einmal verstanden Kleiber geschieht“, notierte Berg und das Premieren- hat, erscheinen sie durchaus mitfühlend. Die Herren publikum war gespalten. Über das „Gestotter in der des Militärs hingegen, der Doktor, der Hauptmann und Staatsoper“ und den „Brunnenvergifter der deutschen der Tambourmajor erscheinen satirischer gezeichnet, Musik“ spotteten konservative, nationalistische Kritiker, zweidimensionaler, als hätten sie Erfahrung auf welche doch die Oper erlebte zwanzig Aufführungen und wurde Weise Wozzeck sie in ihrer Funktion sieht. Dann sind in den kommenden Jahren an vielen großen Häusern da natürlich die seltsameren Charaktere, Wozzeck na- nachgespielt. Auch das Verbot durch Joseph Goebbels türlich, der Narr und Wozzecks Kind. Ich denke, das während der NS-Diktatur konnte langfristig nicht ver- Kind darf nicht übersehen werden, auch wenn es nur hindern, dass sich Bergs Tragödie als wichtigste Oper wenige Worte spricht, aber es ist im ganzen Stück über- des frühen 20. Jahrhunderts etablieren konnte. aus präsent.“ Wozzeck stellt für Carsen ganz im Sinne Shakespeares Der Mensch ist ein Abgrund ein Welttheater dar, das keinen großen Einsatz von be- Das Schicksal dieses „von aller Welt gequälten armen schreibendem visuellen Effekten brauche, um zu wir- Menschen“ lag Berg am Herzen. „Es muss was schönes ken: „Ich sehe Wozzeck auch nicht als ein Theater der sein um die Tugend“, lässt er in seinem Libretto den Ereignisse. Es passieren Kleinigkeiten, die aber gewalti- Wozzeck nach Büchner sagen: „Aber ich bin ein armer ge emotionale Auswirkungen haben.“ Zeit und Ort der Kerl.“ Für Robert Carsen stellt sich die Handlung auf Handlung sind für Carsen nicht auf die historische Vorla- den ersten Blick einfach dar, aber sie sei wie ein Eisberg, ge beschränkt: „Deutschland hat kein Monopol auf den der sich nie zur Gänze offenbart. „Wenn Wozzeck da- Krieg. Leider ist Krieg ein weltweiter Albtraum und die von spricht, dass die ganze Menschheit ein Abgrund Gattung Oper versucht alle nationalen Beschränkungen sei, in den wir blicken, dann liegt darin wahrscheinlich durch die universale Sprache der Musik aufzuheben.“

10 D a s neue Opernhaus

A usstellung Alban Bergs Wozzeck –

Opernerfolg der Moderne Ausstellung der Alban Berg Stiftung im Souterrain

Keine andere Oper des 20. Jahrhunderts ist zu einem so vom literatur- und theaterbegeisterten Jugendlichen über selbstverständlichen Teil des Repertoires geworden wie seine Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg bis zum aner- Wozzeck von Alban Berg (1885-1935) – ein einzigartiger kannten Meister; Alltagsgegenstände aus der Wohnung Erfolg, der sich bereits zu Lebzeiten des Komponisten ab- von Alban und Helene Berg in der Trauttmansdorffgasse zeichnete. So langwierig die Entstehungsgeschichte der in Hietzing geben anschauliche Einblicke in persönliche Vertonung von Georg Büchners 1913 in München urauf- Bereiche. Bergs Aufzeichnungen dokumentieren aus- geführten und im Jahr darauf in Wien gezeigten (und von führlich die lange Liste zeitgenössischer Produktionen Berg sogleich begeistert aufgenommenen) Dramenfrag- – ebenso wie den tiefen Einschnitt in seiner Aufführungs- ment war, so mühsam gestaltete sich auch der Weg bis geschichte, den die verheerende (Kultur-)Politik der Nati- zur Berliner Uraufführung von 1925. Erst als die Spielbar- onalsozialisten mit sich brachte. Vor allem aber widmet keit des Werks an kleineren Häusern wie Oldenburg (1929) sich die Schau einem Opernerfolg der Moderne, der nicht unter Beweis gestellt wurde, konnte sein vorerst unauf- nur den Puls seiner Zeit traf, sondern bis heute das Pub- haltsamer Siegeszug beginnen, bei dem die Wiener Erst- likum in seinen Bann zieht. aufführung (1930) eine wichtige Station bildete – beson- ders für die Lebensbedingungen des Komponisten, der sich erst danach im Stande fühlte, seinen lange gehegten WOZZECK Ausstellung Traum von einem eigenen Auto in die Tat umzusetzen. Anlässlich der Neuproduktion des Wozzeck im Theater Im Theatermuseum (Souterrain) des Theater an der Wien an der Wien in der Bearbeitung von Eberhard Kloke zeigt Öffnungszeiten: Jeweils eine Stunde vor Beginn der die Alban Berg Stiftung im Theatermuseum neben dem Wozzeck-Vorstellungen sowie am 16.10. und 23.10. Pausenraum, der „Hölle“, im Souterrain eine umfangrei- in der Zeit von 16.00-17.00 Uhr. che Ausstellung, die die Entstehung der Oper ebenso do- kumentiert wie seine (frühe) Aufführungsgeschichte. Sel- Eintritt frei mit gültiger Opernkarte und Anmeldung: tene Bilder und Dokumente zeigen Bergs Lebensrealität [email protected] (Betreff: Alban Berg)

Wozzeck-Aufführung 1930 an der Wiener Staatsoper. Georg Maikl als Hauptmann zusammen mit Josef von Manowarda in der Titelrolle, Hermann Wiedemann als Doktor und Alban Berg.

Stagione #1 | 11 SPIELPLAN SAISON 2017/18:

DAS NEUE OPERNHAUS

SEPTEMBER 2017 OKTOBER 2017 NOVEMBER 2017 NOVEMBER 2017 DEZEMBER 2017 So 10. 11.00 Einführungsmatinee So 1. 19.00 Fr 3. 20.00 DURCHS ROTE MEER So 19. 11.00 Einführungsmatinee Fr 1. 19.00 HAGEN | Premiere Die Zauberflöte Di 3. 19.00 Ariadne auf Naxos Premiere Die Ring-Trilogie * Sa 2. 18.30 | Premiere So 17. 19.00 DIE ZAUBERFLÖTE Do 5. 19.00 Ariadne auf Naxos So 5. 20.00 Durchs rote Meer So 19. 19.00 Don Pasquale So 3. 18.30 BRÜNNHILDE | Premiere Premiere Sa 7. 19.00 Ariadne auf Naxos Mo 6. 20.00 Durchs rote Meer Mo 20. 20.00 Durchs rote Meer Mo 4. 19.00 Don Pasquale Di 19. 19.00 Die Zauberflöte So 8. 11.00 Einführungsmatinee Mi 8. 20.00 Durchs rote Meer Di 21. 19.00 Don Pasquale Mi 6. 19.00 Don Pasquale JÄNNER 2018 Do 21. 19.00 Die Zauberflöte Wozzeck * So 12. 11.00 Einführungsmatinee Do 23. 19.30 Portraitkonzert: Do 7. 19.00 Hagen So 14. 11.00 Einführungsmatinee Sa 23. 19.00 Die Zauberflöte Mo 9. 19.30 Portraitkonzert: Don Pasquale Anna Gillingham Sa 9. 18.30 Siegfried Maria Stuarda * So 24. 11.00 Einführungsmatinee Julian Henao Gonzalez Di 14. 20.00 Durchs rote Meer Fr 24. 19.00 Don Pasquale So 10. 18.30 Brünnhilde Fr 19. 19.00 MARIA STUARDA Ariadne auf Naxos Di 10. 19.00 Ariadne auf Naxos Mi 15. 20.00 Durchs rote Meer Sa 25. 20.00 Durchs rote Meer Di 12. 19.00 Don Pasquale Premiere So 24. 19.00 Ottone / Händel So 15. 19.00 WOZZECK | Premiere Do 16. 20.00 Durchs rote Meer So 26. 19.00 Don Pasquale Do 14. 19.30 Portraitkonzert: So 21. 19.00 Maria Stuarda (konzertant) Di 17. 19.00 Wozzeck Fr 17. 19.00 DON PASQUALE Di 28. 19.00 Don Pasquale Matteo Loi Di 23. 19.00 Maria Stuarda Di 26. 19.00 Die Zauberflöte Mi 18. 19.00 Giulio Cesare / Händel Premiere Do 30. 19.00 Don Pasquale Fr 15. 19.00 Egmont / Beethoven, Mi 24. 19.00 Publio Cornelio Scipione Mi 27. 19.00 ARIADNE AUF NAXOS (konzertant) Sa 18. 20.00 Durchs rote Meer Goethe (Konzert) Händel (konzertant) Premiere Do 19. 19.00 Wozzeck So 17. 19.00 Hagen Fr 26. 19.00 Maria Stuarda Do 28. 19.00 Die Zauberflöte Sa 21. 19.00 Wozzeck Mo 18. 18.30 Siegfried Sa 27. 19.00 Giulietta e Romeo Fr 29. 19.00 Ariadne auf Naxos Mo 23. 19.00 Wozzeck Di 19. 18.30 Brünnhilde Zingarelli (konzertant) Di 24. 19.00 Leonore 1805 / Fr 29. 19.00 Hagen So 28. 19.00 Maria Stuarda Beethoven (konzertant) Sa 30. 18.30 Siegfried Di 30. 19.00 Maria Stuarda Fr 27. 19.00 Wozzeck So 31. 18.30 Brünnhilde

FEBRUAR 2018 FEBRUAR 2018 MÄRZ 2018 MÄRZ 2018 APRIL 2018 MAI 2018 So 4. 11.00 Einführungsmatinee Sa 24. 11.00 Kinder an der Wien Fr 2. 19.00 Pelléas et Mélisande Sa 24. 11.00 Kinder an der Wien Mo 2. 19.30 A Quiet Place Mo 7. 19.00 DIE MÖWE (BALLETT) Pelléas et Mélisande Wir befreien Eurydike So 4. 19.00 Pelléas et Mélisande Wir befreien Eurydike So 8. 11.00 Einführungsmatinee Premiere So 11. 11.00 Einführungsmatinee Sa 24. 14.00 Kinder an der Wien Di 6. 19.30 Portraitkonzert: Sa 24. 14.00 Kinder an der Wien A Midsummer Di 8. 19.00 Die Möwe (Ballett) Saul * Wir befreien Eurydike Carolina Lippo Wir befreien Eurydike Night’s Dream * So 13. 11.00 Einführungsmatinee Mo 12. 19.00 PELLÉAS ET MÉLISANDE Sa 24. 17.00 Kinder an der Wien Mi 7. 19.00 Pelléas et Mélisande Sa 24. 19.30 A Quiet Place So 15. 19.00 A MIDSUMMER Così fan tutte Premiere Wir befreien Eurydike Fr 9. 19.00 Pelléas et Mélisande So 25. 11.00 Kinder an der Wien NIGHT’S DREAM Di 15. 19.00 COSÌ FAN TUTTE Fr 16. 19.00 SAUL | Premiere Sa 24. 19.30 Portraitkonzert: So 11. 11.00 Einführungsmatinee Wir befreien Eurydike Premiere Premiere Sa 17. 19.00 Pelléas et Mélisande Florian Köfl er Der Besuch So 25. 14.00 Kinder an der Wien Di 17. 19.00 A Midsummer Do 17. 19.00 Così fan tutte So 18. 19.00 Saul So 25. 19.00 Saul der alten Dame * Wir befreien Eurydike Night’s Dream Sa 19. 19.00 Così fan tutte Di 20. 19.00 Saul Mo 26. 14.30 Kinder an der Wien Fr 16. 19.00 DER BESUCH DER So 25. 17.00 Kinder an der Wien Do 19. 19.00 A Midsummer Mi 23. 19.00 Così fan tutte Mi 21. 19.00 Armida / Haydn Wir befreien Eurydike ALTEN DAME | Premiere Wir befreien Eurydike Night’s Dream Fr 25. 19.00 Così fan tutte (konzertant) Mo 26. 17.00 Kinder an der Wien So 18. 19.00 Der Besuch Mo 26. 19.00 Der Besuch Fr 20. 19.00 / Händel So 27. 19.00 Così fan tutte Do 22. 19.00 Pelléas et Mélisande Wir befreien Eurydike der alten Dame der alten Dame (konzertant) Fr 23. 19.00 Saul Mo 26. 19.00 Pelléas et Mélisande Mo 19. 19.00 1814 Di 27. 19.00 Die Schuldigkeit Sa 21. 19.00 A Midsummer JUNI 2018 Di 27. 19.00 Saul Beethoven (konzertant) des ersten Gebots Night’s Dream Mo 4. 19.30 Portraitkonzert: Di 20. 19.00 Der Besuch Mozart (konzertant) Mo 23. 19.00 A Midsummer Anna Marshania der alten Dame Di 27. 19.30 A Quiet Place Night’s Dream Mi 6. 19.00 Così fan tutte Hauptsponsor Do 22. 19.30 A QUIET PLACE Mi 28. 19.00 Der Besuch Mi 25. 19.00 A Midsummer Fr 8. 19.00 Così fan tutte Theater an der Wien * Diese Einführungsmatinee fi ndet in der Premiere der alten Dame Night’s Dream So 10. 19.00 Così fan tutte „Hölle“ im Theater an der Wien statt. Fr 23. 19.00 Der Besuch Do 29. 19.30 A Quiet Place So 29. 18.00 Jugendoper Shakespeare, Di 12. 19.00 Così fan tutte Rot geschriebene Produktionen der alten Dame Fr 30. 19.30 A Quiet Place ein Jugendtraum | Premiere fi nden in der Kammeroper statt Mo 30. 11.00 Jugendoper Shakespeare, beyond | Emmanuel Polanco colagene.com ein Jugendtraum

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DAS NEUE OPERNHAUS

SEPTEMBER 2017 OKTOBER 2017 NOVEMBER 2017 NOVEMBER 2017 DEZEMBER 2017 So 10. 11.00 Einführungsmatinee So 1. 19.00 Ariadne auf Naxos Fr 3. 20.00 DURCHS ROTE MEER So 19. 11.00 Einführungsmatinee Fr 1. 19.00 HAGEN | Premiere Die Zauberflöte Di 3. 19.00 Ariadne auf Naxos Premiere Die Ring-Trilogie * Sa 2. 18.30 SIEGFRIED | Premiere So 17. 19.00 DIE ZAUBERFLÖTE Do 5. 19.00 Ariadne auf Naxos So 5. 20.00 Durchs rote Meer So 19. 19.00 Don Pasquale So 3. 18.30 BRÜNNHILDE | Premiere Premiere Sa 7. 19.00 Ariadne auf Naxos Mo 6. 20.00 Durchs rote Meer Mo 20. 20.00 Durchs rote Meer Mo 4. 19.00 Don Pasquale Di 19. 19.00 Die Zauberflöte So 8. 11.00 Einführungsmatinee Mi 8. 20.00 Durchs rote Meer Di 21. 19.00 Don Pasquale Mi 6. 19.00 Don Pasquale JÄNNER 2018 Do 21. 19.00 Die Zauberflöte Wozzeck * So 12. 11.00 Einführungsmatinee Do 23. 19.30 Portraitkonzert: Do 7. 19.00 Hagen So 14. 11.00 Einführungsmatinee Sa 23. 19.00 Die Zauberflöte Mo 9. 19.30 Portraitkonzert: Don Pasquale Anna Gillingham Sa 9. 18.30 Siegfried Maria Stuarda * So 24. 11.00 Einführungsmatinee Julian Henao Gonzalez Di 14. 20.00 Durchs rote Meer Fr 24. 19.00 Don Pasquale So 10. 18.30 Brünnhilde Fr 19. 19.00 MARIA STUARDA Ariadne auf Naxos Di 10. 19.00 Ariadne auf Naxos Mi 15. 20.00 Durchs rote Meer Sa 25. 20.00 Durchs rote Meer Di 12. 19.00 Don Pasquale Premiere So 24. 19.00 Ottone / Händel So 15. 19.00 WOZZECK | Premiere Do 16. 20.00 Durchs rote Meer So 26. 19.00 Don Pasquale Do 14. 19.30 Portraitkonzert: So 21. 19.00 Maria Stuarda (konzertant) Di 17. 19.00 Wozzeck Fr 17. 19.00 DON PASQUALE Di 28. 19.00 Don Pasquale Matteo Loi Di 23. 19.00 Maria Stuarda Di 26. 19.00 Die Zauberflöte Mi 18. 19.00 Giulio Cesare / Händel Premiere Do 30. 19.00 Don Pasquale Fr 15. 19.00 Egmont / Beethoven, Mi 24. 19.00 Publio Cornelio Scipione Mi 27. 19.00 ARIADNE AUF NAXOS (konzertant) Sa 18. 20.00 Durchs rote Meer Goethe (Konzert) Händel (konzertant) Premiere Do 19. 19.00 Wozzeck So 17. 19.00 Hagen Fr 26. 19.00 Maria Stuarda Do 28. 19.00 Die Zauberflöte Sa 21. 19.00 Wozzeck Mo 18. 18.30 Siegfried Sa 27. 19.00 Giulietta e Romeo Fr 29. 19.00 Ariadne auf Naxos Mo 23. 19.00 Wozzeck Di 19. 18.30 Brünnhilde Zingarelli (konzertant) Di 24. 19.00 Leonore 1805 / Fr 29. 19.00 Hagen So 28. 19.00 Maria Stuarda Beethoven (konzertant) Sa 30. 18.30 Siegfried Di 30. 19.00 Maria Stuarda Fr 27. 19.00 Wozzeck So 31. 18.30 Brünnhilde

FEBRUAR 2018 FEBRUAR 2018 MÄRZ 2018 MÄRZ 2018 APRIL 2018 MAI 2018 So 4. 11.00 Einführungsmatinee Sa 24. 11.00 Kinder an der Wien Fr 2. 19.00 Pelléas et Mélisande Sa 24. 11.00 Kinder an der Wien Mo 2. 19.30 A Quiet Place Mo 7. 19.00 DIE MÖWE (BALLETT) Pelléas et Mélisande Wir befreien Eurydike So 4. 19.00 Pelléas et Mélisande Wir befreien Eurydike So 8. 11.00 Einführungsmatinee Premiere So 11. 11.00 Einführungsmatinee Sa 24. 14.00 Kinder an der Wien Di 6. 19.30 Portraitkonzert: Sa 24. 14.00 Kinder an der Wien A Midsummer Di 8. 19.00 Die Möwe (Ballett) Saul * Wir befreien Eurydike Carolina Lippo Wir befreien Eurydike Night’s Dream * So 13. 11.00 Einführungsmatinee Mo 12. 19.00 PELLÉAS ET MÉLISANDE Sa 24. 17.00 Kinder an der Wien Mi 7. 19.00 Pelléas et Mélisande Sa 24. 19.30 A Quiet Place So 15. 19.00 A MIDSUMMER Così fan tutte Premiere Wir befreien Eurydike Fr 9. 19.00 Pelléas et Mélisande So 25. 11.00 Kinder an der Wien NIGHT’S DREAM Di 15. 19.00 COSÌ FAN TUTTE Fr 16. 19.00 SAUL | Premiere Sa 24. 19.30 Portraitkonzert: So 11. 11.00 Einführungsmatinee Wir befreien Eurydike Premiere Premiere Sa 17. 19.00 Pelléas et Mélisande Florian Köfl er Der Besuch So 25. 14.00 Kinder an der Wien Di 17. 19.00 A Midsummer Do 17. 19.00 Così fan tutte So 18. 19.00 Saul So 25. 19.00 Saul der alten Dame * Wir befreien Eurydike Night’s Dream Sa 19. 19.00 Così fan tutte Di 20. 19.00 Saul Mo 26. 14.30 Kinder an der Wien Fr 16. 19.00 DER BESUCH DER So 25. 17.00 Kinder an der Wien Do 19. 19.00 A Midsummer Mi 23. 19.00 Così fan tutte Mi 21. 19.00 Armida / Haydn Wir befreien Eurydike ALTEN DAME | Premiere Wir befreien Eurydike Night’s Dream Fr 25. 19.00 Così fan tutte (konzertant) Mo 26. 17.00 Kinder an der Wien So 18. 19.00 Der Besuch Mo 26. 19.00 Der Besuch Fr 20. 19.00 Radamisto / Händel So 27. 19.00 Così fan tutte Do 22. 19.00 Pelléas et Mélisande Wir befreien Eurydike der alten Dame der alten Dame (konzertant) Fr 23. 19.00 Saul Mo 26. 19.00 Pelléas et Mélisande Mo 19. 19.00 Fidelio 1814 Di 27. 19.00 Die Schuldigkeit Sa 21. 19.00 A Midsummer JUNI 2018 Di 27. 19.00 Saul Beethoven (konzertant) des ersten Gebots Night’s Dream Mo 4. 19.30 Portraitkonzert: Di 20. 19.00 Der Besuch Mozart (konzertant) Mo 23. 19.00 A Midsummer Anna Marshania der alten Dame Di 27. 19.30 A Quiet Place Night’s Dream Mi 6. 19.00 Così fan tutte Hauptsponsor Do 22. 19.30 A QUIET PLACE Mi 28. 19.00 Der Besuch Mi 25. 19.00 A Midsummer Fr 8. 19.00 Così fan tutte Theater an der Wien * Diese Einführungsmatinee fi ndet in der Premiere der alten Dame Night’s Dream So 10. 19.00 Così fan tutte „Hölle“ im Theater an der Wien statt. Fr 23. 19.00 Der Besuch Do 29. 19.30 A Quiet Place So 29. 18.00 Jugendoper Shakespeare, Di 12. 19.00 Così fan tutte Rot geschriebene Produktionen der alten Dame Fr 30. 19.30 A Quiet Place ein Jugendtraum | Premiere fi nden in der Kammeroper statt Mo 30. 11.00 Jugendoper Shakespeare, beyond | Emmanuel Polanco colagene.com ein Jugendtraum

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210x280_anzeige_imagesujet_europesheart_1216_rz.indd 1 12.12.16 11:02 D a s neue Opernhaus Opero k nzertant

Römische Verstrickungen Georg Friedrich Händels Ottone, rè di Germania eröffnet die Reihe konzertanter Aufführungen

Für seine Textauswahl blieb Händel, stellt die Barock- expertin Silke Leopold fest, jenem Operntypus treu, den er bereits als junger Komponist in Italien kennen- gelernt hatte und der ihm die gewünschten Freiheiten der Darstellung bot. In seiner dreißigjährigen Schaf- fenszeit als Opernkomponist in London arbeitete Hän- del wiederholt und oft über viele Jahre hinweg mit den- selben Librettisten zusammen. Textbücher, die Händel ausgewählt hatte, wurden von ihnen den Londoner Gegebenheiten angepasst. Originäre Vorlagen, die nur von einem Komponisten vertont wurden, gab es da- mals nicht, erfolgreiche Libretti wurden bis zu fünfzig Mal von verschiedenen Komponisten vertont. Am häufigsten vertonte Händel Textbücher, die vom gebürtigen Römer Nicola Francesco Haym für ihn adaptiert wurden. Während seiner ersten Londoner Opernakademie von 1720 bis 1728 schuf Händel vier- zehn Opern, neun davon dürften nach heutiger Sach- lage auf Libretti von Haym basieren, die restlichen fünf schrieb Paolo Antonio Rolli. Zwei besonders er- folgreiche Opern von Händel und Haym werden zu Beginn der neuen Saison konzertant im Theater an der Wien aufgeführt, als erste steht Ottone, rè di Germania mit Max Emanuel Cencic auf dem Spielplan. Am Pult steht George Petrou, der das 2012 gegründete Ori- Max Emanuel Cencic ginalklangensemble Il pomo d’oro leiten wird.

Für Ottone bearbeitete Haym das Libretto von Antonio Ott one, rÈ di Germania Lottis Dramma per musica Teofane, das Händel wahr- scheinlich in Dresden kennengelernt hatte. Historische Quelle war die Heirat des späteren deutschen Kaisers Dramma per musica in drei Akten (1723) Otto II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu. In Hayms Drama möchte der deutsche Kaiser Ottone Musik von Georg Friedrich Händel im Jahre 972 in Rom durch seine Heirat mit Teofane Libretto von Niccolò Francesco Haym seine Macht erweitern. Die byzantinische Prinzessin Konzertante Aufführung in italienischer Sprache ist mit einer Miniatur ihres Verlobten, den sie noch nie gesehen hat, in die ewige Stadt gekommen, um Otto- Musikalische Leitung George Petrou ne zu heiraten. Doch Adelberto, Sohn des vertriebenen Ottone Max Emanuel Cencic italienischen Königs, stellt sich ihr als Ottone vor, um Adelberto Xavier Sabata Teofane selbst zu heiraten und den Thron zu beanspru- Gismonda Ann Hallenberg chen. Die berühmte Sopranistin Francesca Cuzzoni Matilda Anna Starushkevych sollte die Teofane singen, doch ihre Auftrittsarie „Falsa Emireno Pavel Kudinov imagine“ war ihr zu schlicht und bot keine Gelegen- Teofane Dilyara Idrisova heit zu brillieren. Händel drohte der Sängerin, sie aus dem Fenster zu werfen, und Cuzzoni willigte ein, ihre Il pomo d´oro Arie zu singen, die heute eine seiner berühmtesten Sonntag, 24. September 2017, 19.00 Uhr Melodien ist.

Stagione #1 | 15 Opero k nzertant

Feldherr, Diktator, Liebhaber Ottavio Dantone leitet Händels Giulio Cesare in Egitto

Nach der erfolgreichen Aufführungsserie des Ottone Ottavio Dantone und das Barockensemble Accademia bi- 1723 wandten sich Händel und sein Librettist Nicola zantina aus Ravenna präsentierten zuletzt Vivaldis selten Francesco Haym für die kommende Saison der Royal gespielte Oper Tito Manlio im Theater an der Wien und keh- Academy of Music der römischen Antike zu und machten ren jetzt mit Händels berühmten Giulio Cesare zurück. Der den berühmten Feldherrn und späteren Diktatoren Julius US-amerikanische Countertenor , im Thea- Caesar zu ihrer Titelfigur.A uch für dieses Werk bearbeite- ter an der Wien bereits in Händels Acis and Galatea, Ezio te Haym für Händel ein bekanntes Libretto, das Giacomo oder Theodora auf der Bühne, übernimmt die Titelrolle. Francesco Bussani bereits ein halbes Jahrhundert zuvor Julius Caesar hat seinen politischen Gegner Pompejus in für die venezianische Opernsaison 1677 verfasst hatte. Griechenland geschlagen und bis nach Ägypten verfolgt. Haym, der auch als Komponist tätig war, adaptierte die Dort lässt der junge Herrscher Ptolemäus Caesar das Vorlage nach Händels Vorstellungen, dichtete Schlach- Haupt des Pompejus als Gastgeschenk überreichen. Sei- ten hinzu und schrieb neue Sterbeszenen. Händel und ne Schwester Cleopatra indessen will den Thron für sich Haym gingen mit Giulio Cesare in Egitto an die Grenzen alleine und muss dazu Ptolemäus beseitigen. Es gelingt dessen, was zu ihrer Zeit überhaupt noch aufführbar war, ihr, Caesar auf ihre Seite zu ziehen. Nach einem Atten- Bühnenspektakel und musikalische Glanzlichter boten tat auf Caesar lässt Ptolemäus auch Cleopatra gefangen optische wie akustische Spannung bis zur Scena ultima. nehmen. Doch Caesar hat überlebt, befreit die Geliebte und krönt sie zur Königin von Ägypten. Sie aber will auch als Regentin dem Beherrscher Roms und ihres Herzens Untertan sein. 1728 endete mit Händels erster Opernakademie nach neun Saisonen auch die erste Blüte der italienischen Oper in London. Nicola Francesco Haym starb ein Jahr später und hinterließ als Komponist und Autor ein viel- schichtiges Werk. Seine Libretti verfasste Haym alle aus- schließlich für Händel, neben Ottone und Giulio Cesare schufen die beiden auch die bis heute bekannten Opern Radamisto, Tamerlano oder Rodelinda.

GiiCs ul o e are in Egitto

Dramma per musica in drei Akten (1724)

Musik von Georg Friedrich Händel Libretto von Niccolò Francesco Haym

Konzertante Aufführung in italienischer Sprache

Musikalische Leitung Ottavio Dantone

Giulio Cesare Lawrence Zazzo Cleopatra Emo˝ke Baráth Tolomeo Filippo Mineccia Cornelia Sesto Julie Boulianne Achilla Riccardo Novaro

Accademia Bizzantina L awrence Zazzo Mittwoch, 18. Oktober 2017, 19.00 Uhr

16 Opero k nzertant Der Ursprung des Fidelio Am Ort der Uraufführung: René Jacobs leitet erstmals Beethovens einzige Oper

Von Monteverdis L’Orfeo über Mozarts bis zu Rossinis hat der viel beschäftigte René Jacobs Opern aus den ersten zwei Jahrhunderten der Gattungsge- schichte in szenischen wie konzertanten Aufführungen im Theater an der Wien präsentiert. Jetzt beschäftigt er sich zum ersten Mal mit Ludwig van Beethovens einziger Oper Fidelio, die im Theater an der Wien uraufgeführt wurde. Emanuel Schikaneder hatte in sein neues Theater an der Wien geholt, um sein Libretto zu vertonen. Als Hauskomponist erhielt Beethoven auch das Recht, im Theater zu wohnen, wo in Folge zahl- reiche seiner Werke uraufgeführt wurden. Beethoven ver- warf jedoch den Plan, Schikaneders Libretto zu vertonen, da ihm der Text zu schwach erschien. Stattdessen ent- schied er sich für das Libretto Léonore ou L’amour conjugal von Jean Nicolas Bouilly. Bouilly behauptete, als „Öffentlicher Ankläger“ der Jakobi- ner nach der Französischen Revolution die grenzenlose Lie- be einer Gattin, die sich als Mann verkleidet in ein Gefäng- Marlis Petersen nis einschleicht, um ihren Gatten zu retten, selbst erlebt zu haben. Um die historischen Personen jedoch zu schützen, verlegte er die Handlung in das entfernte Spanien. Leo nore 1805 Ein Jahrzehnt lang wird Beethoven an seiner einzigen Oper arbeiten, um letztlich festzustellen: „Die oper erwirbt mir die Märtirerkrone.“ Drei Fassungen komponierte er von Oper in drei Akten (1805) jener Oper, die zunächst Leonore heißen sollte, von den Musik von Ludwig van Beethoven Direktoren aber als Fidelio angekündigt wurde. Die Urauf- Text von führung der ersten Fassung fand am 20. November 1805 nach Jean Nicolas Bouillys am Theater an der Wien statt und stand unter keinem Léonore ou l´amour conjugal guten Stern. Französische Truppen hatten Wien erreicht und die Kaiserfamilie hatte die Hauptstadt verlassen. Die Konzertante Aufführung in italienischer Sprache Premiere fand keinen Erfolg und Beethoven überarbeitete Musikalische Leitung René Jacobs und kürzte die Oper und brachte sie am 29. März 1806 er- neut heraus. In dieser Fassung wurde die Oper zwar posi- Leonore Marlis Petersen tiv aufgenommen, doch Beethoven zerwarf sich mit dem Florestan Maximilian Schmitt Theater und zog das Werk zurück. Erst die dritte Überar- Don Pizarro Johannes Weisser beitung, die 1814 uraufgeführt wurde, konnte sich beim Rocco Dimitry Ivashchenko Publikum durchsetzen. Marzelline Robin Johannsen Nachdem im Theater an der Wien Jaquino, Pförtner & die dritte Fassung des Fidelio und sein musikalischer 1. Gefangener Wegbegleiter und Nachfolger Stefan Gottfried die zweite Don Fernando Tareq Nazmi Fassung musikalisch geleitet haben, präsentiert der Alte Freiburger Barockorchester Musik-Pionier René Jacobs jetzt die erste Fassung unter Zürcher Sing-Akademie (Ltg. Florian Helgath) dem von Beethoven gewünschten Titel Leonore mit Marlis Petersen in der Titelrolle. Dienstag, 24. Oktober 2017, 19.00 Uhr

Stagione #1 | 17 Freundeskreis

In der Opernwelt Zwei Freunde des Theater an der Wien über ihre Leidenschaft für das Musiktheater

Mit Die Zauberflöte eröffnet das Theater an der Wien die neue Saison. Mozarts und Schikaneders Meister- werk, als „große Oper in zwei Akten“ 1791 im Frei- haustheater auf der Wieden uraufgeführt, ist als meist- gespielte deutschsprachige Oper aber für viele, nicht nur österreichische Musikliebhaber der erste Zugang zur faszinierenden Gattung des Musiktheaters. Auch Wilhelm Kader sah als seine erste Oper eine Auf- führung der Zauberflöte, passenderweise im Theater an der Wien, das nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst als Spielstätte für die ausgebombte Staatsoper und ab 1962 als Spielort der Wiener Festwochen diente. Bereits im ersten Jahr seines Bestehens trat der in Wien aufgewachsene Vermögensberater als Förderer dem Freundeskreis bei. Als die Wiedereröffnung des Theater an der Wien als neues Opernhaus keinesfalls unumstritten war, freute sich der Opern- und Theater- affine Kader „im Glauben an den Intendanten“ auf den frischen Wind für die Musikstadt Wien. F reunde des Theater an der Wien: Anna Friedbacher Die 17-jährige Anna Friedbacher sah ebenfalls Die und Wilhelm Kader Zauberflöte als ihre erste Oper, mit vier Jahren in der Fassung für Kinder im mittlerweile abgebauten Zelt auf S tudium der Technischen Mathematik in Wien. Ihr dem Dach der Staatsoper. Von einem Bekannten erfuhr großer Traum aber bleibt es, Opernsängerin zu werden die Tullnerin vom Projekt Jugend macht Oper und der und mit Gesangstunden in ihrer Heimatstadt Tulln be- Möglichkeit, im Theater an der Wien selbst eine Oper reitet sie sich auf anstehende Aufnahmeprüfungen vor, zu erarbeiten und darin aufzutreten. Sie meldete sich wenn ihre jugendliche Stimme so weit sein wird. an, trat dem Freundeskreis bei und spielte in Die Lei- Als Opernbesucherin entdeckt Anna Friedbacher ge- den des jungen mit. rade das weite Repertoire der Operngeschichte und Dass sie am Tag der Premiere auch ihre Mathematik- hat ihre eigene Traumrolle in der Mimì in Puccinis La Matura absolvierte, stellte für Anna Friedbacher eine bohème schon gefunden. Vom Spielplan im Theater an zusätzliche Herausforderung dar, auf die sie sich im der Wien, der ohnedies die Operngeschichte von den Unterschied zum Großteil aller Mathe-Maturanten Anfängen bei Monteverdi bis in die Gegenwart abde- freuen konnte. Der Oper gilt ihre Leidenschaft, der cke, wünscht sich der Förderer Wilhelm Kader vor al- Mathematik ihr Talent. Im Herbst beginnt sie ein lem eines: „Ich freue mich auf Überraschungen.“

18 D er Verein Freunde Theater an der Wien unterstützt teile in Anspruch nehmen: seit 2007 unter der Leitung von Präsident Sigi Menz • Bevorzugte Behandlung Ihrer Abonnement- das Theater an der Wien als Spielstätte für innovati- und Kartenbestellung ves Musiktheater. Mit seinem Engagement möchte • Programmheft gratis der Verein den Stellenwert des Theater an der Wien in • Besuch einer Generalprobe pro Jahr der internationalen Opernwelt bekräftigen, während • Reservierter Stehtisch in einem Pausenbuffet das angebotene Programm den Mitgliedern immer zur Vorbestellung von Getränken, wieder ermöglicht, einen Blick hinter die Kulissen ei- Brötchen etc. gegen Bezahlung nes Opernhauses zu werfen und in direkten Kontakt (Reservierung: Tel. 01 588 30-2915) mit den Künstlerinnen und Künstlern zu treten. • Einmal pro Jahr Treffen zu einem exklusiven Cocktail mit dem Intendanten und KünstlerInnen MITGLIED ¤ 50,– p.a. des Theater an der Wien JUGENDMITGLIED (bis 26 Jahre) ¤ 10,– (Aufnahmegebühr für eine 2-Jahres-Mitgliedschaft) ARCADIA • Sie werden laufend persönlich über alle Aktivitäten Mitglieder und Förderer erhalten gegen Vorweis der des Theater an der Wien und des Vereins informiert Mitgliedskarte einen Nachlass von 10 % im Arcadia • Sie erhalten eine exklusive Mitgliedskarte Shop, Kärntner Str. 40, 1010 Wien, und am Ar- • Sie erhalten jährlich die spezielle Dokumentations- cadia-Verkaufsstand im Theater an der Wien. Ausge- DVD, das Jahrbuch und den Bildkalender des nommen sind Druckwerke (Bücher etc.). Theater an der Wien • Freier Eintritt zu allen Einführungsmatineen FIRMEN, INSTITUTIONEN (gilt auch für die Kammeroper), Anmeldung Wir freuen uns auch über die Zusammenarbeit mit und Kartenabholung an der Tageskasse Unternehmen, für die wir individuelle Vereinbarun- gen anbieten. Für Rückfragen steht Ihnen die Gene- FÖRDERER ¤ 350,– p.a. ralsekretärin des Vereins, Frau Brigitte Gampe, un- In Ergänzung zu den Angeboten für Mitglieder (siehe ter Tel. + 43 (0) 664 1811776 oder E-Mail: freunde@ oben) können Sie als Förderer folgende weitere Vor- theater-an-der-wien.at gerne zur Verfügung.

B EEItrittS RKLÄRUNG Bitte senden Sie diesen Abschnitt ausreichend frankiert an Verein FREUNDE Theater AN DER WIEN Ich trete hiermit dem Verein FREUNDE THEATER AN DER WIEN bei. Bitte senden Sie mir weitere Informationen an folgende Adresse: Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien

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Mitglied ¤ 50,- p. a. Jugendmitglied (bis 26 J.) ¤ 10,- für 2 Jahre Förderer ¤ 350,- p. a. Zutreffendes bitte ankreuzen!

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- Pei r m ere in der Kammeroper

Zwei Frauen für einen Prinz Mit Nicola Antonio Porporas Arianna in Nasso eröffnet die Saison, Countertenor Ray Chenez singt die männliche Hauptrolle

Der Neapolitaner Nicola Porpora ist heute vor allem als der führende Gesangslehrer des 18. Jahrhunderts be- kannt, in seiner Heimatstadt bildete er neben anderen die beiden legendären Kastraten Farinelli und Caffarelli aus. Porpora war aber auch der Komponist von mehr als 60 Opern. 1733 wurde er zum künstlerischen Leiter der Opera of the Nobility in London bestellt und trat damit in direkte Konkurrenz zum Opernunternehmen von Georg Friedrich Händel. Porpora setzte in seinen Opern ganz auf R ay Chenez die Virtuosität der Sänger und in seiner zweiten Saison gelang es ihm, seinen einstigen Schüler, den berühmten Farinelli nach London zu holen. in Creta für sich zu gewinnen. Rollis Libretto für Porpora Porpora eröffnete die Adelsoper mit Arianna in Nasso nach setzt nach der berühmten Episode auf Kreta ein, in wel- einem Libretto von Paolo Rolli. Der Ariadne-Stoff war in cher der athenische Held Theseus den blutdürstigen Mi- London ebenso bekannt wie populär, und zwei Monate notauros auch mit Hilfe Ariadnes berühmten Faden töten nach Porpora versuchte Händel das Publikum mit Arianna konnte. Ariadne, Tochter des kretischen Königs Minos, ist daraufhin mit Theseus auf die Insel Naxos geflohen. The- seus Gattin Antiope folgt den beiden und Theseus findet A ariadne uf Naxos sich zwischen den zwei verliebten Frauen wieder. A rianna in Nasso Laut historischer Überlieferung war Porporas Ariadne- Vertonung derart erfolgreich, dass Händel zwei Monate Dramma per musica in drei Akten (1733) später mit seiner Arianna in Creta nicht an diesen Erfolg Musik von Nicola Antonio Porpora heranreichen konnte. Während das Interesse an Händels Libretto von Paolo Rolli Opern seit ihrer Renaissance vor einem Jahrhundert kon- tinuierlich gestiegen ist, wird Porporas Opernschaffen In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln aber erst seit kurzer Zeit wiederentdeckt. Nach den zwei Musikalische Leitung Markellos Chryssicos konzertanten Aufführungen der Porpora-Opern Polifemo Inszenierung Sergej Morozov und Germanico in Germania im Theater an der Wien folgt Bühne Ksenia Peretruhina in der Kammeroper zu Beginn der neuen Saison die erste Kostüme Lyosha Lobanov szenische Auseinandersetzung mit einer Oper Porporas Licht Franz Tscheck in einer Inszenierung des jungen russischen Regisseurs Sergej Morozov. Arianna Anna Gillingham In der Rolle des wird der junge US-amerikanische Teseo Ray Chenez Countertenor Ray Chenez das Junge Ensemble ergänzen. Antiope Carolina Lippo Auch für Chenez war Arianna in Nasso eine Entdeckung: Onaro Anna Marshania „Als Jugendlicher in der Schule habe ich Latein gelernt, und Peritóo Matteo Loi ich bin daher mit dem Mythos vertraut. Als ich begonnen Bach Consort Wien habe, Porporas Partitur zu studieren, war ich erstaunt her- auszufinden, wie erzählerisch überzeugend diese Oper ist.“ Neuproduktion des Theater an der Wien in der Kammeroper Der in Lockport im Osten der US-Bundesstaats New York, PREI M Ere unweit der Niagara-Fälle und der kanadischen Grenze Mittwoch, 27. September 2017, 19.00 Uhr aufgewachsene Chenez begann seine musikalische Aus- bildung als Kind an der Trompete. „In dieser Zeit habe AUFÜ F HrunGEN ich auch begonnen, mich für das Theater zu interessie- 29. September, 1. / 3. / 5. / 7. / 10. Oktober 2017, 19.00 Uhr ren und trat auch erstmals auf. Meine erste Rolle mit 12 EÜ INF HrunGSMATINEE Jahren war die des Artful Dodger in Lionel Barts Oliver! Sonntag, 24. September 2017, 11.00 Uhr nach Oliver Twist von Charles Dickens. Ich habe mich

20 D as neue Opernhaus

sowohl in das Singen als auch das Spielen verliebt, aber kann. Letztlich offenbart sich seine menschliche Schwäche eine professionelle Karriere noch nicht in Betracht gezo- darin, dass er den Launen eines Gottes zum Opfer fällt.“ gen.“ Von seinen Lehrern ermutigt, entschied sich Chenez Trotz künstlerischer Erfolge trieb die gegenseitige Konkur- für ein Musikstudium, zunächst an der State University renz von Händel und Porpora und das Buhlen um teure in New York, dann an der Florida State University. „In der Sänger beide konkurrierenden Opernunternehmen nach Zeit habe ich die Welt der Oper für mich entdeckt. Die nur vier Spielzeiten in den Ruin. Nicola Porpora verließ emotionale Tiefe der Musik im Zusammenspiel mit dem London und kehrte nach einer Odyssee durch die euro- Theater, haben mich für diese Kunstform begeistert. Seit päischen Höfe endgültig nach Neapel zurück, wo er 1760 damals genieße ich es, dank der unendlichen Möglich- noch einmal für ein Jahr Kapellmeister am Conservatorio keiten der Opernwelt mich künstlerisch wie menschlich Santa Maria di Loreto wurde. Bis zu seinem Tod am 3. weiterzuentwickeln.“ März 1768 lebte Porpora fortan in bescheidenen Verhält- nissen als Privatlehrer in seiner Heimatstadt. Londoner Opernstreit Händel und Porpora traten in derselben Epoche in der Metropole London in direkte Konkurrenz zueinander, mit ihren Opern mussten sie dasselbe Publikum ansprechen, Kamem roper Klassik Club um finanziell erfolgreich zu sein. S„ owohl Händel als auch Porpora haben mit den traditionellen barocken Strukturen Hosted by Ossi Schellmann wie Secco-Rezitativen und Da Capo-Arien gearbeitet“, Klassik Club auf der Summerstage zu Arianna in Nasso sagt Ray Chenez. „Aber Porpora scheint mir mutiger im Freitag, 6. Oktober 2017, ab 18.00 Uhr Umgang mit Accompagnato-Rezitativen zu sein, um die Info und Tischreservierung: [email protected] Dramatik in ausgesuchten Momenten zu steigern. In Summerstage, Roßauer Lände – Donaukanal, 1090 Wien Arianna in Nasso finden sich auch leichte Veränderungen der traditionellen Formen.“ Von der griechischen Antike zu Monteverdi, vom barocken London bis zu wurden Komponisten von PO RtraitKONZERT Ariadne und Theseus inspiriert. „Als ich mich mit dem Mythos beschäftigt habe, bin ich auf viele unterschiedliche Versionen gestoßen“, sagt Ray Chenez. „In Rollis Libretto Jul ian Henao Gonzalez Tenor ist Teseo ein tapferer und furchtloser Anführer. Doch wenn Klavier: Marcin Koziel es um Liebe geht, leitet seine Zuversicht seinen Untergang Montag, 9. Oktober 2017, 19.30 Uhr ein, weil er keine der beiden Frauen wirklich verstehen Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Neu im Jungen Ensemble: Anna Gillingham, Sopran

A nna Gillingham folgt Frederikke Kampmann nach, die Arianna in Nasso und aus persönlichen Gründen in ihre Heimat Dänemark zu- stellt sich am 23. No- rückkehrte. Die aus der südenglischen Grafschaft Surrey vember 2017 in ihrem stammende Gillingham schloss ihr Musikstudium am ersten Portraitkonzert Queens’ College der Universität Cambridge mit Aus- dem Publikum vor. Im zeichnung ab und studierte anschließend an der renom- kommenden Jahr singt mierten Guildhall School of Music and Drama in London, sie in der Kammeroper an der nicht nur berühmte Opernsängerinnen wie Anne weiters die weibliche Sofie von Otter oder Sophie Karthäuser, sondern auch Titelrolle in Claude De- namhafte Schauspieler wie Daniel Craig ausgebildet wur- bussys Pelléas et Méli- den. In Benjamin Brittens The Turn of the Screw gab sie als sande und die Fiordiligi Governess ihr internationales Debüt beim Opernfestival in Mozarts Così fan tutte. In Von Einems Der Besuch der Maggio Musicale in Florenz. alten Dame und in Mozarts Die Schuldigkeit des ersten Ge- In der Kammeroper übernimmt Anna Gillingham zum bots wird Anna Gillingham erstmals auf der Bühne des Auftakt der neuen Saison die Titelrolle in Nicola Porporas Theater an der Wien zu erleben sein.

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René Jacobs Torsten Fischer Dimitry Nina Minasyan Sebastian Sophie Karthäuser D aniel Katharina Michael Smallwood (Dirigent) (Inszenierung) Ivashchenko (Königin der Kohlhepp (Pamina) Schmutzhard Ruckgaber (Monostatos) (Sarastro) Nacht) (Tamino) (Papageno) (Papagena) Wzzk o ec

Stephan Loges Birgitte Kai Rüütel Katharina Magiera Florian Köfler Leo Hussain Robert Carsen Florian Boesch (Der Sprecher) Christensen (Zweite Dame) (Dritte Dame) (Priester / (Dirigent) (Inszenierung / Licht) (Wozzeck) (Erste Dame) Geharnischter)

Lise Lindstrom Aleš Briscein John Daszak Stefan Cerny Benjamin Hulett Erik Årman Juliette Mars Lukas Jakobski Kristián (Marie) (Tambourmajor) (Hauptmann) (Doktor) (Andres) (Der Narr) (Margret) (1. Handwerks- Jóhannesson bursch) (2. Handwerks- bursch) Oto t ne, rÈ di Germania

George Petrou Max Emanuel Xavier Sabata Ann Hallenberg Anna Pavel Kudinov Dilyara Idrisova (Dirigent) Cencic (Adelberto) (Gismonda) Starushkevych (Emireno) (Teofane) (Ottone) (Matilda) Glo iu i Cesare in Egitto

Ottavio Dantone Lawrence Zazzo Emo˝ke Baráth Filippo Mineccia Delphine Galou Julie Boulianne Riccardo Novaro (Dirigent) (Giulio Cesare) (Cleopatra) (Tolomeo) (Cornelia) (Sesto) (Achilla)

L eonore 1805

René Jacobs Marlis Petersen Maximilian Schmitt Johannes Weisser Dimitry Robin Johannsen Johannes Chum Tareq Nazmi (Dirigent) (Leonore) (Florestan) (Don Pizarro) Ivashchenko (Marzelline) (Jaquino / Pförtner / (Don Fernando) (Rocco) 1. Gefangener) A riadne auf Naxos A rianna in Nasso

Markellos Sergej Morozov Anna Gillingham Ray Chenez Carolina Lippo Anna Marshania Matteo Loi Chryssicos (Inszenierung) (Arianna) (Teseo) (Antiope) (Onaro) (Peritóo) (Dirigent)

IMPRESSUM: Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer | Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. | Geschäftsführer Prof. Dr. Franz Patay Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 | [email protected] | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer | Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: ConstanzeN ecˇas | Wozzeck-Ausstellung: Daniel Ender (Alban Berg Stiftung) Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Jochen Breiholz, Sylvia Hödl, Iska Imb, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner, Ksenija Zadravec Marketing & Produktion: Tina Reithofer | Redaktionsschluss: 22. August 2017 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, Druckereiweg 1, 3671 Marbach Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

BILDNACHWEIS: Cover: beyond | Emmanuel Polanco | colagene.com // S. 5 Torsten Fischer © Barbara Braun // S. 6 René Jacobs © Josep Molina // S. 7 Szenenbild Peter Grimes © Monika Rittershaus // S. 9 Florian Boesch © Lukas Beck S. 10 Robert Carsen © Felipe Sanguinetti // S. 11 Wozzeck-Aufführung 1930 an der Wiener Staatsoper © Bildarchiv der Alban Berg Stiftung // S. 15 Max Emanuel Cencic © Anna Hoffmann // S. 16 Lawrence Zazzo © Eric Richmond S. 17 Marlis Petersen © Yiorgos Mavropoulos // S. 18 Anna Friedbacher und Wilhelm Kader © TAW // S. 20 Ray Chenez © Julien Benhamou // S. 21 Julian Henao Gonzalez © Peter M. Mayr // Anna Gillingham © Anna Gillingham

10. SePTEMBER bis 27. Oktober 2017

D as neue Opernhaus

Die Zauberflöte Große deutsche Oper in zwei Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart (1791) Dirigent: René Jacobs | Inszenierung: Torsten Fischer | Mit: Dimitry Ivashchenko, Nina Minasyan, Sebastian Kohlhepp, Sophie Karthäuser, Daniel Schmutzhard, Katharina Ruckgaber, Michael Smallwood, Stephan Loges, Birgitte Christensen, Kai Rüütel, Katharina Magiera, Florian Köfler, Florianer Sängerknaben | Akademie für Alte Musik Berlin | Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Premiere: Sonntag, 17. September 2017, 19.00 Uhr | Aufführungen: 19. / 21. / 23. / 26. / 28. September 2017, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 10. September 2017, 11.00 Uhr | Tickets: € 5 Ottone, rè di Germania Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel (1723) Dirigent: George Petrou | Mit: Max Emanuel Cencic, Xavier Sabata, Ann Hallenberg, Anna Starushkevych, Pavel Kudinov, Dilyara Idrisova Il pomo d´oro | Sonntag, 24. September 2017, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

Ariadne auf Naxos Arianna in Nasso Dramma per musica in drei Akten von Nicola Antonio Porpora (1733) Dirigent: Markellos Chryssicos | Inszenierung: Sergej Morozov | Mit: Anna Gillingham, Ray Chenez, Carolina Lippo, Anna Marshania, Matteo Loi Bach Consort Wien | Premiere: Mittwoch, 27. September 2017, 19.00 Uhr | Aufführungen: 29. September, 1. / 3. / 5. / 7. / 10. Oktober 2017, 19.00 Uhr Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 | Einführungsmatinee: Sonntag, 24. September 2017, 11.00 Uhr | Tickets: € 5 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien Wozzeck Oper in drei Akten von Alban Berg (1925) in der Bearbeitung von Eberhard Kloke Dirigent: Leo Hussain | Inszenierung: Robert Carsen | Mit: Florian Boesch, Lise Lindstrom, Aleš Briscein, John Daszak, Stefan Cerny, Benjamin Hulett, Erik Årman, Juliette Mars, Lukas Jakobski, Kristián Jóhannesson | Wiener Symphoniker | Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner) Premiere: Sonntag, 15. Oktober 2017, 19.00 Uhr | Aufführungen: 17. / 19. / 21. / 23. / 27. Oktober 2017, 19.00 Uhr Tickets: € 148 | 126 | 99 | 89 | 68 | 48 | 25 | Einführungsmatinee: Sonntag, 8. Oktober 2017, 11.00 Uhr | Tickets: € 5 Portraitkonzert Julian Henao Gonzalez Klavier: Marcin Koziel | Montag, 9. Oktober 2017, 19.30 Uhr | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien | Tickets: € 10 Giulio Cesare in Egitto Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel (1724) Dirigent: Ottavio Dantone | Mit: Lawrence Zazzo, Emőke Baráth, Filippo Mineccia, Delphine Galou, Julie Boulianne, Riccardo Novaro Accademia Bizzantina | Mittwoch, 18. Oktober 2017, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13 Leonore 1805 Oper in drei Akten von Ludwig van Beethoven (1805) Dirigent: René Jacobs | Mit: Marlis Petersen, Maximilian Schmitt, Johannes Weisser, Dimitry Ivashchenko, Robin Johannsen, Johannes Chum, Tareq Nazmi | Freiburger Barockorchester | Zürcher Sing-Akademie (Ltg. Florian Helgath) Dienstag, 24. Oktober 2017, 19.00 Uhr | Tickets: € 75 | 62 | 50 | 40 | 30 | 22 | 13

K aRTEN Fü hRUNGEN Freier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien 18. & 25. Sept., 16. & 23. Okt. 2017, jeweils 16.00 Uhr und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet. Dauer: 1 Stunde | Preis: ¤ 7/5 (ermäßigt) Schulklassen: ¤ 3 | Kinder unter 6 Jahren frei Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Information: +43/1/58830 2015 oder Tageskasse: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr [email protected] Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post,

GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien 0518751 | DVR 7/2017 KlangBlatt Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte)

Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%.

Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Kontakt: [email protected]

Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

Kartentelefon: täglich 8 bis 20 Uhr Hauptsponsor