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Über vier Millionen Besucher*innen haben während der gesamten Direktionszeit Robert Meyers von 1. September 2007 bis zum Ende der aktuellen Saison rund 4040 Vorstellungen in der Volksoper besucht.1 Die durchschnittliche Auslastung lag bei 82 %. Mit knapp 90 % wurde in der Saison 2019/20 die höchste Auslastung erreicht, bis der Erfolgskurs im März 2020 durch die Covid-19-Pandemie gestoppt wurde. Bis Ende Juni 2022 werden in der Direktion Robert Meyer 135 Premieren stattgefunden haben (31 Operetten, 50 Opern, 21 Musicals, 25 Ballette und 8 Volksoper Spezial- Produktionen). Neben Ur- und Erstaufführungen insbesondere von Kinder- und Jugendopern in der Volksoper wurde das Kasino am Schwarzenbergplatz seit der Saison 2016/17 einmal jährlich als Heimstätte zeitgenössischer Opernproduktionen etabliert. Besonders erfreulich ist der Erfolg unseres Kulturvermittlungsprogramms Junge Volksoper und der hohe Anteil an Kindern und Jugendlichen unter den Volksopernbesucher*innen, den wir von 9,56 % in der Saison 2006/07 auf durchschnittlich 12 % steigern konnten. In der Saison 2019/20 waren sogar 15,6 % unserer Besucher*innen Kinder und Jugendliche. Die durchschnittlichen Karten-Einnahmen pro Saison lagen bei 8,8 Mio. Euro, die Einnahmen aus Sponsoring und Fundraising lagen durchschnittlich über 500.000 Euro.

Mit elf Premieren, drei Wiederaufnahmen und 18 Repertoirestücken laden wir zur 15. und letzten Spielzeit der Direktion Robert Meyer an der Volksoper Wien – und das erneut mit einer enormen künstlerischen Bandbreite. Der Anpfiff zur neuen Saison ertönt mit der Fußballoperette Roxy und ihr Wunderteam. Mit fünf Opernpremieren reisen wir von Wien über Moskau in die Schweiz, nach Venedig und Hollywood: Der Rosenkavalier entführt in das Wien der Zeit Maria Theresias, während Benjamin Brittens Der Tod in Venedig uns in den Bann der gleichnamigen Lagunenstadt zieht. Zemlinskys Oper Kleider machen Leute trägt die Moral bereits im Titel und stellt das Leben im schweizerischen Dörfchen Goldach auf den Kopf. Und die monumentale russische „Volksoper“ Boris Godunow steht der Europäischen Erstaufführung von Tod Machovers Schoenberg in Hollywood im Kasino am Schwarzenbergplatz gegenüber. In dem Kurt Weill-Musical Lady in the Dark kontrastiert die Innerlichkeit der Psychoanalyse mit dem glamourösen Modebusiness. Showtime heißt es auch in La Cage aux Folles, dem 1983 am Broadway uraufgeführten Musicals rund um die Themen Lampenfieber, Liebe und Toleranz. Mit dem Wiener Staatsballett holen wir in drei Premieren Tanz von Weltklasse in die Volksoper und entwerfen vor Ort neue Stücke. , Andrey Kaydanovskiy, Anne Teresa De Keersmaeker, Merce Cunningham, und Ballettdirektor Martin Schläpfer laden ein, zu Balletten voller Kraft, Romantik, Leichtigkeit und Witz, Ballette, die in unserer Zeit stehen und von den Fragen des Menschseins erzählen.

1 Dabei ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der Covid-19-Pandemie 3 ½ Monate in der Saison 2019/20 und 6 ½ Monate in der Saison 2020/21 rund 330 Vorstellungen nicht stattfinden konnten.

Gleich im Anschluss an die Europameisterschaft ertönt mit der Fußballoperette Roxy und ihr Wunderteam der Anpfiff zur neuen Saison. Hausdebütant Andreas Gergen inszeniert Paul Abrahams glamouröse Revueoperette, die erstmals an der Volksoper gespielt wurde. Als Schöpfer der Neufassung von Axel an der Himmelstür (Wiederaufnahme am 9. November) hat Kai Tietje unserem Haus einen großen Erfolg beschert und steht nun erstmals am Pult des Orchesters. Katharina Gorgi verdreht als Roxy der ungarischen Fußballmannschaft den Kopf. Die junge Wienerin war jahrelang Mitglied des Kinderchors, sammelte erste Bühnenerfahrungen als Brigitte in The Sound of Music und war zuletzt als Sophie in Mamma Mia! und Emma Carter in I am from zu erleben. → Premiere am 11. September 2021

Richard Strauss’ wohl beliebteste Oper ist voller Wiener Lokalkolorit. In einer Inszenierung von Josef Ernst Köpplinger kommt Der Rosenkavalier als Koproduktion mit dem Theater Bonn nun nach 110 Jahren an das „wienerischste“ Opernhaus. Hans Graf, der an unserem Hause bereits Strauss’ Feuersnot dirigiert hat, ist der musikalische Leiter. Als Marschallin kehrt Jacquelyn Wagner an die Volksoper zurück, die Ensemblemitglieder Stefan Cerny (Ochs auf Lerchenau) sowie Lauren Urquhart (Sophie) geben ihre Rollendebüts und Emma Sventelius gastiert als Octavian erstmals an unserem Haus. → Premiere am 31. Oktober 2021

Boris Godunow ist ein Stück über Wahrheit und Lüge in der Politik, über Machtgier und die Last politischer Verantwortung. Die monumentale russische „Volksoper“ wird – mit Albert Pesendorfer in der Titelrolle – von Regiealtmeister in Szene gesetzt. Die Musikalische Leitung liegt in den Händen von Jac van Steen, der zuletzt mit Korngolds Das Wunder der Heliane Publikum und Kritik begeisterte. Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg, der Oper Göteborg und dem Theater Lübeck → Premiere am 15. Jänner 2021

Alexander Zemlinskys Oper Kleider machen Leute trägt die „Moral ihrer Geschichte“ bereits im Titel. Anlässlich des 150. Geburtstags des einstigen Volksopernkapellmeisters kehrt seine an unserem Haus uraufgeführte Oper konzertant unter der Leitung von Alfred Eschwé auf den Spielplan zurück. Als Schneidermeister Wenzel Strapinski, der irrtümlich für einen Grafen gehalten wird, debütiert Bernhard Berchtold. → Premiere am 27. März 2022

Arnold Schönberg, – Schüler Zemlinskys und Zentralgestalt der Zweiten Wiener Schule – steht im Zentrum von Tod Machovers 2018 in Boston uraufgeführten Kammeroper Schoenberg in Hollywood. Im Kasino am Schwarzenbergplatz erfährt die biographische Oper in einer Inszenierung von Helen Malkowsky ihre Europäische Uraufführung. Gerrit Prießnitz dirigiert das Orchester der Volksoper, Marco Di Sapia verkörpert den Begründer der Zwölftonmusik. → Premiere am 9. April 2022 (Kasino am Schwarzenbergplatz)

Die letzte Opernpremiere der Saison führt uns in die Lagunenstadt Venedig. Was passiert, wenn ein erotisches Faszinosum zur Obsession wird? Man vergisst alles rund um sich – auch jede Gefahr ... In eben diesen Sog gerät Gustav von Aschenbach in Der Tod in Venedig ... David Mc Vicar inszeniert Benjamin Brittens Meisterwerk als Koproduktion mit dem Royal House London mit Rainer Trost als Aschenbach, am Pult steht abermals Gerrit Prießnitz. → Premiere am 14. Mai 2022

Zum ersten Mal zeigen wir an der Volksoper das Kurt Weill-Musical Lady in the Dark. Julia Koci verkörpert Liza Elliott, Chefredakteurin einer großen Modezeitschrift. Beruflich höchst erfolgreich führt sie der tägliche Machtkampf ins Burnout. Die Erzählung ihrer Träume in der Psychoanalyse gerät jedoch zu schillernden Musicalnummern. Regisseur Matthias Davids hat an der Volksoper zuletzt Offenbachs König Karotte und Bernsteins Wonderful Town erfolgreich in Szene gesetzt, letzteres gemeinsam mit Dirigent James Holmes, der als international gefragter Spezialist für das Werk dieses Komponisten gilt. → Premiere am 4. Dezember 2021

Showtime im Nachtclub La Cage aux Folles. Mittendrin im Käfig voller Narren sind Nachtklubbesitzer Georges und sein hochsensibler Partner Albin, der als Drag-Queen Zaza der Star jedes Abends ist. In dem 1983 am Broadway uraufgeführten Musical geht es um Lampenfieber, eine handfeste Beziehungskrise, aber vor allem geht es um Toleranz und Liebe. Die in unserem Hause bislang als Choreographin hervorgetretene Melissa King setzt das sommerliche Treiben im „Narrenkäfig“ neu in Szene. Und die Fans von Drew Sarich und Viktor Gernot dürfen sich auf das „Coming Out“ der Stars freuen … → Premiere am 20. März 2022

Mit dem Wiener Staatsballett holen wir Tanz von Weltklasse an die Volksoper und entwerfen vor Ort neue Stücke. Den Anfang macht Martin Schläpfers Ein Deutsches Requiem, ein Ballett über Leben und Tod, Trauer und Hoffnung, Menschlichkeit und Verlorensein zur großartigen Musik von Johannes Brahms. → Premiere am 30. September 2021

Zu wunderschönen Begegnungen kommt es in der zweiten Premiere: mit dem Weltstar unter den zeitgenössischen Ballettchoreographen Alexei Ratmansky und mit unserem Compagnie-Mitglied Andrey Kaydanovskiy, der zusammen mit dem Komponisten Christof Dienz für die Volksoper eine Uraufführung kreiert. Martin Schläpfer wird diesen beiden ein neues Ballett zu Beethovens 4. Klavierkonzert gegenüberstellen. → Premiere am 2. Februar 2022

Unsere dritte Premiere Kontrapunkte bringt die belgische Tanzkünstlerin Anne Teresa De Keersmaeker mit dem großen amerikanischen Postmodernen Merce Cunningham und dem niederländischen Meisterchoreographen Hans van Manen in einem kraftvollen, witzigen und romantischen Ballettabend zusammen. → Premiere am 4. Juni 2022

Drei Wiederaufnahmen (Benatzkys Axel an der Himmelstür, Kolonovits’ Antonia und der Reißteufel und Mozarts Die Hochzeit des Figaro) ergänzen gemeinsam mit 18 Repertoirestücken aus vier Genres den vielseitigen Spielplan.

Mit Boris Godunow, Schoenberg in Hollywood, Der Tod in Venedig und Ein Deutsches Requiem und präsentieren wir unserem Publikum vier Premieren, die in den letzten beiden Spielzeiten durch die Covid-19-Pandemie nicht stattfinden konnten und in die Saison 2021/22 verschoben wurden.

Liebes Publikum,

Vor einem Jahr, nach dem ersten Lockdown, waren wir voller Hoffnung, dass wir Ihnen unser Programm der Spielzeit 2020/21 ohne größere Einschränkungen durch die Pandemie präsentieren können. Dann aber, nach dem 2. November 2020, trat eine Situation ein, wie wir sie bis dahin nicht für möglich gehalten hatten. Von einer Lockdown-Verlängerung bis zur nächsten mussten wir den Spielplan immer wieder adaptieren, stets in der Hoffnung, endlich wieder für Sie spielen zu dürfen. Keiner von uns hätte im Entferntesten daran gedacht, dass die Volksoper und alle anderen Kulturinstitutionen des Landes mehr als ein halbes Jahr geschlossen bleiben sollten.

Auch wenn wir seit dem 19. Mai bei einem eingeschränkten Kartenverkauf wieder für Sie spielen durften und die Zahl der Erkrankungen erfreulich stark zurückgegangen ist, bleibt in mir doch eine gewisse Skepsis, ob das Programm meiner letzten Spielzeit als Direktor der Volksoper so vonstattengehen wird, wie wir im Hause uns dies wünschen. Da mich mein Optimismus aber auch in der Pandemie nicht ganz verlassen hat, freue ich mich schon sehr darauf, Ihnen gleich im September eine noch nie an der Volksoper gezeigte Operette vorzustellen: Roxy und ihr Wunderteam von Paul Abraham. Zudem bieten wir Ihnen gleich fünf Opernpremieren: Josef E. Köpplinger inszeniert die Volksopernerstaufführung von ’ Der Rosenkavalier, eine Koproduktion mit der Oper Bonn. Zwei Regie-Großmeister werden erstmals an unserem Haus arbeiten: Peter Konwitschny mit Mussorgskis Boris Godunow, eine Übernahme aus Nürnberg und Lübeck, und Sir David McVicar mit Brittens letzter Oper Der Tod in Venedig, eine Koproduktion mit dem Royal Opera House Covent Garden. Im Kasino am Schwarzenbergplatz bringen wir Tod Machovers Schoenberg in Hollywood in der Regie von Helen Malkowsky zur Europäischen Erstaufführung. Alexander Zemlinskys Oper Kleider machen Leute wurde 1910 an unserem Haus uraufgeführt. Anlässlich des 150. Geburtstags des einstigen Volksopernkapellmeisters kehrt das Werk in einer konzertanten Aufführung zurück. Neben drei Ballettpremieren präsentieren wir Ihnen in dieser Spielzeit noch zwei Musical- Neuproduktionen. Zum ersten Mal an der Volksoper zeigen wir Kurt Weills 1941 entstandenes Werk Lady in the Dark und als letztes Musical meiner Direktionszeit Jerry Hermans La Cage aux Folles in der Regie von Melissa King, mit Drew Sarich als Zaza und Viktor Gernot als Georges.

Mit diesen elf Premieren verabschiede ich mich von Ihnen als Direktor der Volksoper und möchte mich an dieser Stelle bei all jenen bedanken, die über die vielen Jahre mit Freude und Begeisterung unser Haus begleitet haben. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute, und bleiben Sie gesund!

Herzlich, Ihr

Robert Meyer Direktor

Premiere Paul Abraham Roxy und ihr Wunderteam 11. September 2021

Wiederaufnahmen Ralph Benatzky Axel an der Himmelstür 9. November 2021

Repertoire Johann Strauß 1. September 2021 Franz Lehár Die lustige Witwe 3. September 2021 Emmerich Kálmán Die Csárdásfürstin 22. September 2021 Franz Lehár Das Land des Lächelns 9. Februar 2022 Emmerich Kálmán Gräfin Mariza 3. April 2022 Franz von Suppè Der Teufel auf Erden 20. Mai 2022

Premieren Richard Strauss Der Rosenkavalier 31. Oktober 2021 Modest Mussorgski Boris Godunow 15. Jänner 2022 Alexander Zemlinsky Kleider machen Leute (konzertant) 27. März 2022 Benjamin Britten Der Tod in Venedig 14. Mai 2022

Europäische Erstaufführung im Kasino am Schwarzenbergplatz Tod Machover Schoenberg in Hollywood 9. April 2022

Wiederaufnahmen Christian Kolonovits Antonia und der Reißteufel 14. Dezember 2021 Die Hochzeit des Figaro 11. April 2022

Repertoire Rigoletto 2. September 2021 Wolfgang Amadeus Mozart Die Zauberflöte 17. September 2021 Engelbert Humperdinck Hänsel und Gretel 7. Dezember 2021 Giuseppe Verdi La Traviata 6. März 2022 Turandot 12. Juni 2022

Premieren Kurt Weill Lady in the Dark 4. Dezember 2021 Jerry Herman La Cage aux Folles 20. März 2022

Repertoire Lerner & Loewe My Fair Lady 4. September 2021 Harold Arlen Der Zauberer von Oz 26. September 2021 John Kander & Fred Ebb Cabaret 4. Februar 2022 Cole Porter Kiss me, Kate 13. Februar 2022 Stephen Sondheim Into the Woods 13. April 2022 Christian Kolonovits Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit 22. Mai 2022

Premieren Martin Schläpfer Ein Deutsches Requiem 30. September 2021 Ratmansky, Kaydanovskiy, Schläpfer Begegnungen 2. Februar 2022 De Keersmaeker, Cunningham, van Manen Kontrapunkte 4. Juni 2022

Repertoire Vesna Orlić Peter Pan 21. Jänner 2022

Familienmatinee: Das Dschungelbuch ab 5. September 2021 Louie’s Cage Percussion: Characters 5. September 2021 & 16. März 2022 Wiener Comedian Harmonists 8. September 2021 & 13. Jänner 2022 Heute im Foyer ... ab 29. September 2021 Cole-Porter-Soiree 1. Oktober 2021 Lesung: Der Rosenkavalier 27. Oktober 2021 Kurt-Weill-Soiree 30. November 2021 Weihnachtskonzert 19. Dezember 2021 Ballettwerkstatt: Begegnungen 31. Jänner 2022 ImBRASSive 11. Mai 2022 Operettenkonzert 19. Mai 2022 Wiener Staatsballett: Plattform Choreographie 16. & 19. Juni 2022 Konzert Kinderchor und Jugendchor 26. Juni 2022

Paul Abraham (1892–1960) Roxy und ihr Wunderteam

Vaudeville-Operette in drei Akten Text von Alfred Grünwald und Hans Weigel Musikalische Einrichtung von Kai Tietje

Vorpremiere am 10. September 2021 Premiere am Samstag, 11. September 2021 Weitere Vorstellungen am 15., 20., 24., 28. September, 3., 9., 11., 14., 19., 23. Oktober 2021

Wo sind die Zeiten, als die österreichische Fußball-Nationalmannschaft als „Wunderteam“ tituliert wurde? Das war zu Beginn der 1930er Jahre. Im März 1937 feierte eine danach benannte österreichische (und dank dem Komponisten ungarisch geprägte) Vaudeville-Operette ihre umjubelte Uraufführung im Theater an der Wien. Aber wer ist Roxy? Die Nichte eines schottischen Mixed-Pickles-Fabrikanten, die von ihrer eigenen Hochzeit flüchtet und lieber der ungarischen Mannschaft (und insbesondere dem feschen Mittel- stürmer Gjurka) ins Trainingslager am Plattensee folgt. Turbulent wird es, als dort die Insassinnen eines Mädchenpensionats auf die jungen Sportler treffen. Wird es den Herren unter diesen Umständen möglich sein, das Entscheidungsspiel gegen England zu gewinnen? Wie schon bei Benatzkys Axel an der Himmelstür haucht die Volksoper Wien auch bei Paul Abrahams Roxy und ihr Wunderteam einem schwungvollen Meisterwerk aus der Spätzeit der Operette neues Leben ein.

Dirigent: Kai Tietje Regie: Andreas Gergen Bühnenbild: Sam Madwar Kostüme: Aleksandra Kica Fußballer: Video: Andreas Ivancsics Gjurka Karoly, Mannschaftskapitän: Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz Jörn-Felix Alt Jani Hatschek, Tormann: Peter Lesiak Sam Cheswick, Fabrikant: Robert Meyer Arpad Balindt: Jakob Semotan Roxy, seine Nichte: Katharina Gorgi Géza Alpassy: Oliver Liebl Bobby Wilkins, ihr Verlobter: Michael Havlicek Laczi Molnár: Martin Enenkel Baron Szatmary: Marco Di Sapia Aladar Kövess: Kevin Perry Aranka von Tötössy: Julia Koci Jenö Körmendy: Maximilian Klakow Kovacs, Verwalter: Thomas Sigwald Schülerinnen: Österreichischer Zollbeamter: Ilka Pirnitzer: Juliette Khalil Josef Luftensteiner Ilonka Taussig: Hoteldirektor/Ungarischer Zollrevisor: Stefanie Mayer/Sarah Weidinger Georg Wacks Marika von Dobossy: Miksa, Pedell im Pensionat: Gernot Kranner Theresa Wollnitzke/Vanessa Zips Radioreporter: Christoph Wagner-Trenkwitz u. a.

Kai Tietje Nach dem Diplom als Ton- und Bild-Ingenieur machte Kai Tietje an der RSH in Düsseldorf seinen künstlerischen Abschluss in Dirigieren. Danach war er in Gelsenkirchen als Kapellmeister für Einstudierungen von Opern, Operetten und Musicals verantwortlich. 2008 wurde er Studienleiter am Theater Nordhausen, leitete aber währenddessen auch am Staatstheater Nürnberg die Musicals Silk Stockings und Sweet Charity, am Theater Dortmund Evita und am Staatstheater Kassel South Pacific. 2010 bis 2012 dirigierte er bei den Vereinigten Bühnen Wien (Tanz der Vampire, Ich war noch niemals in New York, Sister Act), wo er auch die Orchester-Gala Musik liegt in der Luft mit Victor Gernot und Sigrid Hauser kreierte, arrangierte und leitete. 2012 brachte er Anatevka bei den Festspielen in Bad Hersfeld und Sunset Boulevard am Theater Hof heraus. Von 2012–2015 war er Kapellmeister und Musikalischer Leiter der Musicalsparte am Landestheater Linz und in der Zeit für alle Produktionen (u. a. Hexen von Eastwick, Les Misérables, Honk, Showboat, Seven In Heaven, Company, Tommy, Next To Normal) musikalisch verantwortlich. Seit 2014 ist er ständiger Gastdirigent an der Komischen Oper Berlin (Clivia, Arizona Lady, Heute Nacht oder nie). Kai Tietje schreibt Stückbearbeitungen und Orchester-Arrangements, so auch 2014 zusammen mit Stefan Huber die Neufassung der Dostal- Operette Clivia und 2016 in Zusammenarbeit mit Peter Lund für die Volksoper Wien eine Neufassung der Operette Axel an der Himmelstür. Für das Theater Nordhausen entwickelt er regelmäßig Konzertprogramme zwischen Klassik und Rock, die er auch arrangiert und leitet. Für das Theater 11 in Zürich entwickelte er zusammen mit Stefan Huber und Domenico Blass das Compilation-Musical Io senza te, das dort in zwei Phasen 2015 und 2016 unter seiner Leitung sehr erfolgreich lief. 2016 leitete er zudem am Theater Dortmund die Produktion Next To Normal. 2019 arrangierte und leitete er die Paul-Abraham-Operette Roxy und ihr Wunderteam an der Komische Oper Berlin und hat in der kommenden Saison für ebendiese Operette die musikalische Leitung an der Volksoper Wien inne.

Andreas Gergen Von 2011 bis 2017 war er Operndirektor des Salzburger Landestheaters. Zu seinen wichtigsten Regie- Arbeiten zählen I am from Austria, Don Camillo & Peppone und Der Besuch der alten Dame für die Vereinigten Bühnen Wien, Carmen in der sowie die Operette Viktoria und ihr Husar für die Seefestspiele Mörbisch (ausgezeichnet mit dem Operettenpreis 2016 von BR- Klassik). Er inszenierte mittlerweile über 80 Opern, Operetten und Musicals, darunter Die Zauberflöte, Hänsel und Gretel und Die schöne Helena (Staatstheater Saarbrücken), Madame Butterfly, La Traviata und La Bohème (Haus für Mozart, Salzburg), Der Graf von Montechristo (UA, Theater St.Gallen), Jekyll & Hyde und West Side Story (Theater Magdeburg), Kiss me, Kate, Frau Luna, Die Fledermaus, The Sound of Music, Greek, La Cage aux Folles, Jonny spielt auf, , Il mondo della luna, Spamalot (), Dällebach Kari und Der Besuch der alten Dame (jeweils UA, Thuner Seespiele), Die Fledermaus (Oper Nizza), Hairspray (München, Merzig, Tecklenburg), Sunset Boulevard, und Rebecca (Freilichtspiele Tecklenburg), die deutschsprachigen Erstaufführungen von The Addams Family – Das Musical (Musik und Theater Saar) und Shrek – Das Musical (Capitol Theater Düsseldorf), sowie die Uraufführung des Nachbarschaftsmusical Zzaun! (Staatsoperette Dresden). Er war Geschäftsführer und künstlerischer Direktor des Berliner Schlossparktheaters und setzte dort die Europäische Erstaufführung des Broadway-Hits Pinkelstadt („Urinetown-The Musical“), die Kollo-Operette Wie einst im Mai und Die Drei von der Tankstelle von Werner Richard Heymann in Szene. Später wechselte er als Artistic Project Manager zur Stage Entertainment nach Hamburg, wo er unter anderem an der Entwicklung der Musicals Der Schuh des Manitu und Ich war noch niemals in New York beteiligt war. Für die Vereinigten Bühnen Wien führte er bei den vielbeachteten halbszenischen Konzerten von Das Phantom der Oper und Love never dies die Regie. In der Dortmunder Westfalenhalle inszenierte er Luther – Projekt der 1000 Stimmen von und Dieter Falk. Mit der Inszenierung von Roxy und ihr Wunderteam feiert Andreas Gergen sein Hausdebüt an der Volksoper Wien.

Martin Schläpfer Ein Deutsches Requiem

Premiere am Donnerstag, 30. September 2021 Weitere Vorstellungen am 5., 10., 15. Oktober, 16., 21., 27. Dezember 2021, 9., 12. Jänner, 31. März, 6. April 2022

Werkeinführung mit den Dramaturginnen des Wiener Staatsballetts eine halbe Stunde vor Beginn im Galerie-Foyer

Dieses Ballett ist keine Himmelfahrt, sondern zeigt in einer kraftvollen, auf dem Boden verankerten Bewegungssprache, wie sehr der Mensch mitten im Leben stehend stets auch dem Schatten des Sterbens zugewandt ist. Aber auch Momente von unbeschreiblicher Leichtigkeit kennt dieses Tanzstück: in den freudigen Sprüngen, dem subtilen Ausloten von Balancen oder der filigranen Entdeckung des Göttlichen im menschlichen Gegenüber. Mit dem Deutschen Requiem hat sich Martin Schläpfer eines der ungewöhnlichsten Werke unter den Totenmessen für eine abendfüllende Choreographie vorgenommen: eine höchst individuelle Partitur, mit der sich Johannes Brahms über alle Grenzen von Religionen, Konfessionen und Nationen erheben wollte und im Titel „recht gern auch das ‚deutsch‘“ fortgelassen und „einfach den ‚Menschen‘“ gesetzt hätte. Nach der wegen der Corona- Maßnahmen abgesagten Premiere im Jänner 2021 ist dieser „zutiefst berührende und begeisternde Ballettabend“ (Ulrike Burgwinkel, WDR) nun ab September 2021 in der Volksoper Wien zu erleben.

Musik: Ein Deutsches Requiem nach Worten der Heiligen Schrift für Sopran, Bariton, vierstimmigen Chor und Orchester op. 45 von Johannes Brahms Choreographie: Martin Schläpfer Bühnenbild: Florian Etti Kostüme: Catherine Voeffray Licht: Thomas Diek Dirigent: Christoph Altstaedt Choreinstudierung: Holger Kristen Sopran: N. N. Bariton: Günter Haumer/Alexandre Beuchat Chor, Zusatzchor und Orchester der Volksoper Wien

Martin Schläpfer Martin Schläpfer leitet seit 2020/21 als Ballettdirektor und Chefchoreograph das Wiener Staatsballett. Geboren in Altstätten (Schweiz), studierte er Ballett bei Marianne Fuchs in St. Gallen und an der Royal School in London. 1977 engagierte Heinz Spoerli ihn ins Basler Ballett, wo er schnell zu einem der charismatischsten Solisten avancierte. Ein Engagement ins Royal Winnipeg Ballet führte ihn für eine Spielzeit nach Kanada. Mit der 1990 in Basel gegründeten Ballettschule Dance Place schuf er eine erste Basis für seine tanzpädagogische Arbeit. Mit seiner Ernennung zum Leiter des Berner Balletts begann 1994 Martin Schläpfers intensive Arbeit als Choreograph und Ballettdirektor. Seine bisherigen Ensembles – das Berner Ballett (1994 bis 1999), ballettmainz (1999 bis 2009) sowie Ballett am Rhein (2009 bis 2020) – formte er in kürzester Zeit zu unverwechselbaren Compagnien. Das Ballett am Rhein wurde viermal in Folge von der Kritikerumfrage der Zeitschrift tanz zur „Kompanie des Jahres“ gewählt und begeisterte auch auf internationalen Gastspielen in Europa, , Taiwan, Japan sowie im Oman. Martin Schläpfers choreographisches Schaffen umfasst über 70 Werke, die für seine Ensembles entstanden. Außerdem schuf er Uraufführungen für das Bayerische Staatsballett München, Het Nationale Ballet Amsterdam und Stuttgarter Ballett. Das Ballett Zürich zeigte sein Forellenquintett. 2012 kehrte Martin Schläpfer für Hans van Manens The Old Man and Me als Tänzer auf die Bühne zurück, 2014 kreierte der Niederländer für ihn als Solisten die Uraufführung Alltag. 2017 war er als Choreograph und Pädagoge an ‘s National Ballet School in Toronto zu Gast. Nachdem er 1977 den als „Bester Schweizer Tänzer“ gewonnen hatte, folgten für den Choreographen und Direktor Schläpfer zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz (2002), der Tanzpreis der Spoerli Foundation (2003), der Prix Benois (2006), die Gutenbergmedaille der Stadt Mainz (2009) sowie 2009 und 2012 der deutsche Theaterpreis Der . 2013 erhielt Martin Schläpfer den Schweizer Tanzpreis und 2014 den Taglioni – European Ballet Award in der Kategorie „Best Director“ durch die Malakhov Foundation. Sein Ballett DEEP FIELD auf eine Auftragskomposition von Adriana Hölszky war für den Prix Benois de la Danse nominiert, 2015 erhielt er den Musikpreis der Stadt Duisburg. Das Magazin tanz kürte ihn 2010 zum „Choreographen des Jahres“, 2018 und 2019 folgte dieselbe Auszeichnung durch die Kritikerumfrage der Zeitschrift Die Deutsche Bühne. Seit 2017 ist Martin Schläpfer Mitglied der Nordrhein- Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste. 2018 wurde er mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, 2019 folgte die Ehrung mit dem Großen St. Galler Kulturpreis.

Christoph Altstaedt Christoph Altstaedt studierte Klavier- und Dirigieren an der Hochschule für Musik Detmold und der Hochschule „Hanns Eisler“ Berlin sowie bei Karl-Heinz Kämmerling und Jean-Efflam Bavouzet. Er war Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats, besuchte Kurse bei Kurt Masur, , Sebastian Weigle, Johannes Kalitzke und Jorma Panula und assistierte in Tanglewood. Das von ihm gegründete Junge Klangforum Mitte Europa wurde u.a. mit dem Praemium Imperiale der Japan Art Association und dem Marion Dönhoff Preis der ZEIT-Stiftung ausgezeichnet. Der Weg als Korrepetitor und Kapellmeister führte Christoph Altstaedt ans Staatstheater am Gärtnerplatz München und die Deutsche Oper am Rhein. Er gastierte u. a. an der Oper Zürich, dem Theater Basel, der Komischen Oper Berlin sowie bei den Festspielen in Salzburg und Savonlinna. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Finnischen Nationaloper, der Opera North Leeds und dem Glyndebourne Festival. In Konzerten dirigierte er u. a. das Royal Philharmonic und Philharmonia Orchestra London, Royal Scottish National Orchestra, Toronto Symphony, die Deutsche Radiophilharmonie, das hr-Sinfonieorchester Frankfurt, Konzerthausorchester Berlin, Radio- Sinfonieorchester Stuttgart, ensemble resonanz oder Indianapolis Symphony. Mit der Premiere Ein Deutsches Requiem gibt er sein Debüt an der Volksoper Wien.

Richard Strauss (1864–1949) Der Rosenkavalier

Komödie für Musik in drei Aufzügen Text von Hugo von Hofmannsthal Mit deutschen Übertiteln Koproduktion mit dem Theater Bonn

Premiere am Sonntag, 31. Oktober 2021 Weitere Vorstellungen am 4., 7., 11., 14., 17., 20., 23. November 2021

Das wohl populärste Bühnenwerk von Richard Strauss spielt in Wien. Kaum zu glauben, dass Der Rosenkavalier nach 110 Jahren nun erstmals an das „wienerischste“ Opernhaus, die Volksoper, findet. Der geheime Liebhaber der Marschallin, Graf Octavian, wird zum Brautwerber ausersehen. Er soll im Namen des ungehobelten Baron Ochs der Sophie Faninal die silberne Rose überreichen. Natürlich verlieben sich die jungen Leute – ein blamierter Ochs, eine resignierende Marschallin und ein verzücktes Liebespaar stehen am Ende einer der ergreifendsten Opern aller Zeiten. Die Inszenierung Josef E. Köpplingers, die 2019 an der Oper Bonn Premiere hatte, wurde von der Kritik einhellig gelobt: Sie sei „ganz wunderbar erzählt“, „herzergreifend schön“ und, unter Verwendung eines Stückzitats, „wie am Schnürl“ gelaufen. Hans Graf, der an unserem Hause bereits Strauss’ Feuersnot dirigiert hat, ist der musikalische Leiter.

Dirigent: Hans Graf Regie und Licht: Josef Ernst Köpplinger Bühnenbild: Johannes Leiacker Valzacchi: Karl-Michael Ebner Kostüme: Dagmar Morell Annina: Martina Mikelić Choreinstudierung: Thomas Böttcher Ein Polizeikommissär: Daniel Ohlenschläger Einstudierung Kinderchor: Haushofmeister der Marschallin: Lucio Golino, Brigitte Lehr Christian Drescher Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz Haushofmeister bei Faninal: Carsten Süss Eine Modistin: Mara Mastalir Die Feldmarschallin: Ein Notar: Andreas Mitschke Jacquelyn Wagner Ein Wirt: David Sitka Baron Ochs auf Lerchenau: Stefan Cerny Ein Sänger: Vincent Schirrmacher Octavian: Emma Sventelius Drei Waisen: Birgid Steinberger, Herr von Faninal: Günter Haumer Elvira Soukop, Sulie Girardi Sophie, seine Tochter: Lauren Urquhart Tierhändler: Alexander Pinderak Jungfer Marianne Leitmetzerin: u. a. Ulrike Steinsky

Hans Graf Der Oberösterreicher lernte als Kind Klavier und studierte an der Musikhochschule Graz Klavier und Dirigieren. Es folgten weitere Studien in Italien bei Franco Ferrara und Sergiu Celibidache sowie in Russland bei Arvid Jansons. Seit Juli 2020 ist Hans Graf Chefdirigent des Singapore Symphony Orchestra. Von 2001-2013 war er Chefdirigent des Houston Symphony Orchestra und ist seither Ehrendirigent dieses Klangkörpers. Er leitete zudem zehn Jahre lang das Mozarteum Orchester Salzburg, das Calgary Philharmonic Orchestra und das Orchestre National Bordeaux Aquitaine. Im Juni 2002 verlieh ihm die französische Regierung die „Légion d’honneur“ für seine Verdienste um die französische Musik. Er ist häufiger Gastdirigenten der Sinfonieorchester Cleveland, Philadelphia, Pittsburgh, San Francisco und Washington sowie des Los Angeles und New York Philharmonic Orchestra und bei den Festivals in Tanglewood, Blossom und Aspen. In Europa hat er u. a. mit den Wiener Philharmonikern und Symphoniker, dem Concertgebouw Orkest Amsterdam, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks etc. zusammengearbeitet. Eine besonders enge Verbindung pflegt er zum DSO Berlin und zum Radio Filharmonisch Orkest Hilversum. Er war außerdem Gast beim Maggio Musicale Fiorentino, in Aix-en-Provence, Savonlinna und bei den Salzburger Festspielen. Neben seiner intensiven Konzerttätigkeit ist Hans Graf auch ein gesuchter Operndirigent. Hans Graf blickt auch auf eine umfangreiche Tätigkeit an namhaften Opernhäusern zurück. Er leitete Opernaufführungen u. a. in Berlin, München, Zürich, Paris Straßburg, Rom sowie bei den Salzburger Festspielen. Eine umfangreiche Diskografie dokumentiert sein künstlerisches Schaffen. Die 2017 entstandene Live-Aufnahme von Wozzeck mit den Houston Symphony Orchestra (Naxos) wurde mit einem Grammy und dem Echo Klassik Preis ausgezeichnet. 2013 dirigierte Hans Graf an der Volksoper Richard Strauss‘ Oper Feuersnot und erhielt für diese konzertante Aufführung den Österreichischen Musiktheaterpreis. In der Saison 2021/22 kehrt Graf für Strauss´ Rosenkavalier wieder ans Haus zurück.

Josef E. Köpplinger Josef E. Köpplinger wurde in Niederösterreich geboren, studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien und besuchte Seminare in New York und London. Seine Regiekarriere führte ihn von Wien über Deutschland in die Schweiz, nach Frankreich, England, Amerika und Japan. Sein Repertoire umfasst alle Sparten von Schauspiel über Oper bis zu Operette und Musical. Er war Intendant des Musicalfestival Schloss Prugg/NÖ, 2004 bis 2007 Schauspieldirektor am Theater in St. Gallen, wo er 2005 die St. Galler Autorentage ins Leben rief und begründete die St. Galler Festspiele mit. 2007 bis 2012 war Josef E. Köpplinger Intendant des Stadttheaters Klagenfurt, und gründete dort 2009 den MUT-Wettbewerb für musikalisches Unterhaltungstheater. Er inszenierte u. a. die Uraufführungen von Peter Turrinis Silvester und von der verschollenen Cherubini-Oper Koukourgi. Gastregien waren u. a.: Show Boat (Opéra national du Rhin), Il barbiere di Siviglia (National Opera Tokyo), Henzes L’Upupa (Hamburgische Staatsoper), Les Misérables, West Side Story und Le nozze di Figaro (Oper Graz), Das weite Land (Theater in der Josefstadt), La traviata (Aalto-Theater Essen), Dantons Tod (Wiener Staatsoper) und Die Großherzogin von Gerolstein (Semperoper Dresden). Seit 2012/2013 ist Josef E. Köpplinger Intendant des Gärtnerplatztheater München und inszenierte dort u. a. Im weißen Rössl, Anything Goes, Friedrich Cerhas Onkel Präsident (UA), Der Mann von La Mancha, Tschitti Tschitti Bäng Bäng, , die Musical-UA Gefährliche Liebschaften von Marc Schubring und Wolfgang Adenberg, Singinʼ in the Rain, Das Lächeln einer Sommernacht, Viktoria und ihr Husar, Die Faschingsfee, Jesus Christ Superstar, Die lustige Witwe, My Fair Lady, die Operetten-UA Drei Männer im Schnee von Thomas Pigor sowie die UA von Johanna Doderers Oper Liliom für die er gleichfalls als Librettist verantwortlich zeichnete. Der Evangelimann, Der Barbier von Sevilla, Hello, Dolly!, , Onkel Präsident und Im weißen Rössl sind erfolgreiche Arbeiten von Josef Ernst Köpplinger an unserem Haus. In der Saison 2021/22 inszeniert er an der Volksoper Richard Strauss‘ Der Rosenkavalier als Koproduktion mit der Oper Bonn.

Kurt Weill (1900–1950) Lady in the Dark

Musical Play in zwei Akten Buch von Moss Hart, Gesangstexte von Ira Gershwin Deutsche Fassung von Roman Hinze

Vorpremiere am Donnerstag, 2. Dezember 2021 Premiere am Samstag, 4. Dezember 2021 Weitere Vorstellungen am 9., 13., 18., 26., 30. Dezember 2021, 5., 10., 18., 23. Jänner 2022

Kurt Weills musikalisch wie dramaturgisch außergewöhnliches Stück Lady in the Dark vereint in sich zwei Gegenpole: die Welt der größtmöglichen Verinnerlichung, die Psychoanalyse, und jene maximaler Oberflächlichkeit, die Modeindustrie. Ein Burnout bringt das Leben der erfolgreichen Geschäftsfrau Liza Elliott, Chefredakteurin des Magazins Allure, ins Wanken. Gepeinigt von Stresssymptomen sucht sie Hilfe bei Doktor Brooks, einem Psychoanalytiker. Ohne zu zögern, ermutigt dieser Liza zu ihrer ersten Therapiesitzung, die ihr ein Lied aus der Kindheit in Erinnerung ruft … Kurt Weills Schaffen wird retrospektiv in zwei zentrale, stilbildende Perioden eingeteilt: der „europäische Weill“, der als Komponist von Bertolt Brechts Dreigroschenoper Theatergeschichte schrieb, und der „amerikanische Weill“, der nach seiner Emigration sein Schaffen am Broadway im Genre Musical weiterentwickelte. 1941 uraufgeführt lässt das Werk aus kammerspielartigen Schauspielszenen opulente Musical-Sequenzen entstehen und bietet mit Liza Elliott eine Paraderolle für eine „Leading Lady“, die sowohl für gesellschaftliche als auch persönliche Emanzipation steht.

Dirigent: James Holmes Charley Johnson, Werbechef von Allure: Regie: Matthias Davids Christian Graf Choreographie: Florian Hurler Kendall Nesbitt, Verleger: Axel Herrig Bühnenbild: Hans Kudlich Russell Paxton, Fotograf: Jakob Semotan Kostüme: Susanne Hubrich Maggie Grant, Moderedakteurin: Ursula Licht: Michael Grundner Pfitzner Dramaturgie: Magdalena Hoisbauer Alison du Bois, Kolumnistin: Johanna Arrouas Elinor Foster, Lizas Sekretärin: N. N. Liza Elliott, Herausgeberin der Modezeitschrift Randy Curtis, Hollywoodschauspieler: Allure: Julia Koci Ben Connor Dr. Alexander Brooks, Psychoanalytiker: Ensemble: Jil Clesse, Lorna Dawson, Robert Meyer Maria Gschwandtner, Martin Enenkel, Miss Bowers, seine Sekretärin: Regula Rosin Maximilian Klakow, Oliver Liebl, Kevin Perry

James Holmes Der britische Dirigent, Begleiter und Arrangeur kann auf eine sehr vielseitige Karriere verweisen. Zunächst als fester Dirigent an der English National Opera tätig und in weiterer Folge als Musikdirektor an der Opera North Leeds, liegt einer der Schwerpunkte seines Wirkens im Operndirigat, wobei die Bandbreite seiner Expertise von der Wiener Klassik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts reicht. Mit besonderer Hingabe widmet sich James Holmes der Interpretation und wissenschaftlichen Aufarbeitung der Werke von Kurt Weill. So leitete er etwa die britische Erstaufführung von Magical Night (Zaubernacht) am Royal Opera House Covent Garden, brachte in Zusammenarbeit mit David Pountney Arms And The Cow (Der Kuhhandel) an der Opera North heraus und erarbeitete sowohl für das Ravenna Festival als auch das Kurt Weill Festival in Dessau die Broadway-Version von One Touch of Venus. Street Scene wurde für die BBC und Arte eingespielt und ist auch auf DVD erschienen. Darüber hinaus ist er Herausgeber der kritischen Ausgabe der Orchesterwerke Kurt Weills. Für seinen unermüdlichen Einsatz für den Komponisten wurde er 2018 mit dem „Lifetime Achievement Award for Services to the Composer“ der Kurt Weill-Gesellschaft ausgezeichnet. James Holmes hat sich auch als Dirigent klassischer Musicals einen Namen gemacht, etwa als Dirigent von Carousel am Royal National Theatre und West End, Sweeney Todd an der Opera North, Candide Royal National College of Music und Kiss me, Kate an der Welsh National Opera. An der Volksoper Wien präsentierte er sich erstmals im Dezember 2018 mit Leonard Bernsteins Musical Wonderful Town und leitete in der Saison 2020/21 die musikalische Einstudierung von Into the Woods. 2022 kehrt er mit Kurt Weills Lady in the Dark wieder ans Haus zurück.

Matthias Davids Matthias Davids studierte Germanistik, Musikwissenschaft und Sprecherziehung, bald zog es ihn jedoch zur Bühne. Er spielte zahlreiche Hauptrollen, u. a. Riff in der West Side Story, die Titelrolle in Jesus Christ Superstar und Schweizer in Die Räuber, ehe er sich dem Regiefach zuwandte. Mittlerweile hat er u. a. in Düsseldorf, Hamburg, Berlin, München, Wien, Hannover, Graz, Klagenfurt, Zürich, St. Gallen, Athen, Oslo, Tromsø und Linz über 75 Opern, Operetten, Musicals, Revuen und Schauspiele inszeniert. Sein Kölner Saturday Night Fever wurde von über einer Million Zuschauern besucht und seine Inszenierung von Gershwins Crazy For You lief außer in Linz noch an vier weiteren Theatern. Davids’ Liebe zu neuem Material schlägt sich in mittlerweile 25 Erst- und Uraufführungen nieder, darunter Frank Wildhorns Dracula, die Revue Hexen am Berliner Friedrichstadtpalast, die Hector-Malot-Adaption Heimatlos, Cy Colemans The Life, die zwei Gershwin-Musicals Strike Up The Band und Of Thee I Sing, Hairspray, Martin L, die beiden Boublil/Schönberg-Musicals Les Misérables und Miss Saigon, Siegfried Matthus’ Oper Die unendliche Geschichte, das Rock-Musical Frühlings Erwachen sowie Next to Normal und Die Hexen von Eastwick. In der jüngeren Vergangenheit feierte er u. a. mit Rodgers’ und Hammersteins Gigi an der Oper Graz und der Opern-Uraufführung Ali Baba und die 40 Räuber an der Komischen Oper Berlin große Erfolge. Seit Dezember 2012 ist Matthias Davids Leiter der Sparte Musical am Landestheater Linz und inszenierte in dieser Eigenschaft u. a. Die Hexen von Eastwick, Seven in Heaven, Next To Normal, Show Boat, The Wiz, In 80 Tagen um die Welt, Into the Woods, Hairspray und Ragtime. Nach Anatevka, Sweeney Todd, Wie man Karriere macht, ohne sich anzustrengen, Wonderful Town und der umjubelten Inszenierung von Jacques Offenbachs Operette König Karotte, kehrt Davids als Regisseur von Kurt Weills Musical Lady in the Dark wieder ans Haus zurück.

Modest Petrowitsch Mussorgski (1839–1881) Boris Godunow

Oper in sieben Bildern (Urfassung von 1869) Text vom Komponisten nach dem gleichnamigen Drama von Alexander Puschkin Deutsche Fassung von Werner Hintze In deutscher Sprache mit Übertiteln Eine Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg, der Oper Göteborg und dem Theater Lübeck

Premiere am Samstag, 15. Jänner 2022 Weitere Vorstellungen am 19., 24., 29. Jänner, 1., 5. Februar 2022

Werkeinführung eine halbe Stunde vor Beginn im Galerie-Foyer (außer Premiere)

Nach dem Tod des Zaren herrschen in Russland politische Wirren. Von Polizeiknüppeln genötigt, bittet das Volk von Moskau, dass der Adelige Boris Godunow die Herrschaft übernehmen soll. Boris selbst will die Krone eigentlich ablehnen, doch innerlich giert er nach Macht. Angeblich hat er den kleinen Sohn des alten Zaren ermorden lassen, um an die Krone zu gelangen. Oder ist die Geschichte vom toten Zarewitsch, dessen Knochen in seinem Sarg auf wundersame Weise leuchten, nur ein Gerücht? Wer ist dann jener Dimitri, der sich als Thronfolger ausgibt und im Grenzgebiet Truppen gegen den Zaren sammelt? Boris Godunow ist ein Stück über Wahrheit und Lüge in der Politik, über Machtgier und die Last politischer Verantwortung. 1998 inszenierte bereits die Urfassung an der Volksoper, nun liegt die Regie in den Händen eines anderen Altmeisters: Peter Konwitschny, der in der Zeitschrift Opernwelt zum Regisseur des Jahres 2018 gewählt worden war, feiert sein Volksoperndebüt.

Dirigent: Jac van Steen Schtschelkalow, Geheimschreiber: Regie: Peter Konwitschny Morten Frank Larsen Szenische Einstudierung: Annika Nitsch Pimen, Chronist und Eremit: Stefan Cerny Bühnenbild und Kostüme: Grigori Otrepjew, der falsche Dimitri: Timo Dentler/Okarina Peter Vincent Schirrmacher Choreinstudierung: Holger Kristen Warlaam, entlaufener Bettelmönch: Dramaturgie: Marco Di Sapia Kai Weßler/Magdalena Hoisbauer Missail, entlaufener Bettelmönch: Christian Drescher Boris Godunow, Zar von Russland: Schenkenwirtin: Martina Mikelić Albert Pesendorfer Erster Polizeioffizier: Yasushi Hirano Fjodor, sein Sohn: Ghazal Kazemi Zweiter Polizeioffizier: Daniel Ohlenschläger Xenia, seine Tochter: Schwarz Gottesnarr: Karl-Michael Ebner Amme: Anney Peebo Leibbojar: Thomas Sigwald Fürst Wassili Schuiski: Carsten Süss Mitjuch: Alexander Pinderak

Jac van Steen Jac van Steen studierte Orchester- und Chordirigieren sowie Musiktheorie am Brabants Conservatorium in Tilburg und arbeitet regelmäßig mit niederländischen Orchestern wie dem Residentie Orkest, dem Rotterdams Philharmonisch Orkest, dem Nederlands Philharmonisch Orkest, dem Radio Filharmonisch Orkest sowie dem Radio Symfonie Orkest zusammen. Von 1989 bis 1994 leitete der Niederländer die Nürnberger Symphoniker, von 1999 an war er Chefdirigent und musikalischer Leiter des Neuen Berliner Kammerorchesters, mit dem er eine eigene Konzertreihe im Konzerthaus Berlin gestaltete. Von 2002 bis 2005 war Jac van Steen Generalmusikdirektor am Deutschen Nationaltheater und Chefdirigent der Staatskapelle Weimar. 2002 bis 2008 folgte er Heinrich Schiff als Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur nach. Mit diesem Klangkörper erhielt er den „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ für die „künstlerisch herausragende Veröffentlichung“ von Frank Martins Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. Von 2008 bis 2013 war van Steen Generalmusikdirektor der Dortmunder Philharmoniker. In England dirigiert er regelmäßig das Royal Scottish Orchestra, die London Sinfonietta, das Philharmonia Orchestra London, das City of Birmingham Symphony Orchestra, das Orchester der Opera North und das BBC Symphony Orchestra London, mit dem er mehrere CD- und Rundfunkaufnahmen herausgebracht hat. Zudem ist Jac van Steen als Professor am Koninklijk Conservatorium in Den Haag tätig. An der Volksoper dirigierte er Loriots Der Ring an einem Abend, Achim Freyers Neuinszenierung von Mozarts , die konzertante Aufführung von Erich Wolfgang Korngolds Oper Das Wunder der Heliane und Giuseppe Verdis Die Räuber. In der neuen Spielzeit 2021/22 leitet van Steen die Premiere von Boris Godunow.

Peter Konwitschny Peter Konwitschny zählt zu den bedeutendsten deutschen Regisseuren. Vorwiegend im Bereich des Musiktheaters tätig, setzt er mit seinen Inszenierungen seit Jahrzehnten international Maßstäbe. Theatergeschichtliche Bedeutung erlangten insbesondere seine szenischen Interpretationen der Werke von Händel, Gluck, Mozart, Wagner, Verdi, Tschaikowsky, Puccini, Strauss, Weill, Schönberg, Berg und Nono. Der Sohn eines Dirigenten und einer Sängerin studierte Regie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin und war 1971–1979 Regieassistent am Berliner Ensemble unter . Bis 1985 inszenierte er Opern und Operetten, gelegentlich auch Schauspiel in Budapest, Berlin, Rostock, Greifswald, Anklam, Altenburg und Halle, 1986–1990 ging er als Regisseur ans Landestheater Halle, wo sein konzeptioneller Neuansatz bei der Bühneninterpretation Händelscher Opern wegweisend für die szenische Wiederentdeckung dieser Werke wurde. Seit 1990 arbeitet Peter Konwitschny freischaffend als Regisseur an vielen deutschen Bühnen und im Ausland, z. B. in Basel, Graz, Paris, Wien, Barcelona, Kopenhagen, Amsterdam, Bratislava, Lissabon, Moskau, Zürich, London, Tokio und Stockholm. 1991 bis 2007 entstanden diverse Arbeiten an der Oper Graz, die dem Haus 2001 den Titel „Opernhaus des Jahres“ einbrachten. Ab 1998 kreierte er in enger Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Ingo Metzmacher elf Inszenierungen für die Hamburgische Staatsoper, wofür das Haus 2005 als „Opernhaus des Jahres“ ausgezeichnet wurde. 2008–2011 war Peter Konwitschny Chefregisseur der Oper Leipzig. Der 2018 abermals zum Regisseur des Jahres ausgezeichnete Konwitschny gibt in der nächsten Saison mit Modest Mussorgskis Boris Godunow sein Volksoperndebüt.

Alexei Ratmansky / Andrey Kaydanovskiy / Martin Schläpfer Begegnungen

Premiere am Mittwoch, 2. Februar 2022 Weitere Vorstellungen am 7., 12., 22., 27. Februar, 4., 9., 15. März 2022

Werkeinführung mit den Dramaturginnen des Wiener Staatsballetts eine halbe Stunde vor Beginn im Galerie-Foyer

Ballettwerkstatt: mit den künstlerischen Teams sowie Tänzerinnen und Tänzern des Wiener Staatsballetts am 31. Jänner 2022

Alexei Ratmansky ist ein Weltstar des zeitgenössischen Balletts. Seine 24 Préludes – 2013 für das Royal Ballet London entstanden – entfalten auf hinreißende Weise die emotionale Palette verschiedener Beziehungen, sind aber auch eine Hommage an den britischen Tanz: die Expressivität eines Tudor und die elegante Lyrik eines Ashton. Andrey Kaydanovskiy, Tänzer des Wiener Staatsballetts und längst ein gefragter Choreograph, sucht für sein neues Ballett die Begegnung mit Christof Dienz. Der vielseitige Musiker – u. a. Gründer des Tiroler Oktetts Knoedel – balanciert mühelos zwischen den Stilen für eine Musik, die „intuitiv und körperlich“ ist. Kaydanovskiy lässt in seiner Choreographie zwei Prinzipien aufeinandertreffen: Realität und Fantasie, Konkretes und Abstraktion, verkörpert durch einen Künstler und seine Muse – eine Begegnung, die ins Offene weist. In Sonne verwandelt nennt Martin Schläpfer seine Uraufführung zu Beethovens 4. Klavierkonzert – Musik, in der er Bilder voller Wärme und Weichheit sieht: „Harmonisch, aber nicht friedlich, wie die Abendsonne, die eine Lichtung in Gold verwandelt und dem Wald das Enge und Dunkle nimmt, obwohl seine Stämme dicht an dicht stehen. Zentimeter werden zu Metern, Gefahr wird zur Chance“ – so Martin Schläpfer.

24 Préludes Uraufführung In Sonne verwandelt Musik: 24 Préludes op. 28 Musik: Christof Dienz Uraufführung von Frédéric Chopin für (Auftragskomposition/ Musik: Konzert für Klavier Orchester bearbeitet von Uraufführung) und Orchester Nr. 4 G-Dur Jean Françaix Choreographie: op. 58 von Ludwig van Choreographie: Andrey Kaydanovskiy Beethoven Alexei Ratmansky Bühnenbild und Kostüme: Choreographie: Kostüme: Keso Dekker Karoline Hogl Martin Schläpfer Licht: Neil Austin Licht: Christian Kass Bühnenbild: Einstudierung: Marcus Spyros Amanda Eyles Bertermann Kostüme: Hélène Vergnes Licht: Stefan Bolliger Klavier: Johannes Piirto

Dirigent: Gerrit Prießnitz Orchester der Volksoper Wien

Alexey Ratmansky Choreographie 24 Préludes Alexei Ratmansky wurde in St. Petersburg geboren und erhielt seine Ausbildung an der Ballettakademie des Moskauer Bolschoi Theaters. Engagements führten ihn als Ersten Solotänzer an das Ukrainische Nationalballett, zum Royal Winnipeg Ballet und zum Königlich Dänischen Ballett. 2004 wurde er zum Künstlerischen Direktor des Bolschoi-Balletts ernannt, seit 2009 ist er Artist in Residence des . Seine Choreographien entstanden für das Mariinski und Bolschoi Ballett, Königlich Dänische und Königlich Schwedische Ballett, Het Nationale Ballet Amsterdam, American Ballet Theatre, , San Francisco Ballet, Australian Ballet, Ballett des Staatlichen Opernhaus Kiew, Staatsballett Georgiens, Zürcher Ballett, die MET sowie für Künstler wie Nina Ananiashvili, oder . Er wurde zweimal mit dem russischen Theaterpreis Goldene Maske ausgezeichnet. 2001 schlug Königin Margrethe II. von Dänemark ihn zum Ritter von Dannebrog. 2005 und 2014 erhielt er den Prix Benois. Das Bolschoi Ballett wurde unter seiner Leitung 2005 und 2007 vom Critics’ Circle London zur „Besten ausländischen Company“ gekürt und Alexei Ratmansky erhielt 2006 und 2013 den Critics’ Circle National Dance Award. 2013 wurde er zum MacArthur Foundation Fellow ernannt.

Andrey Kaydanovskiy Choreographie Uraufführung Andrey Kaydanovskiy studierte u. a. an der Ballettakademie des Moskauer Bolschoi Theaters, an der Cranko Schule Stuttgart und der Ballettschule der Wiener Staatsoper. Seit 2007 ist er Mitglied des Wiener Staatsballetts, seit 2015 als Halbsolist. Außerdem ist er seit 2009 auch als Choreograph tätig. Für das Wiener Staatsballett entstanden Werke wie Zeitverschwendung, Der Feuervogel, Das hässliche Entlein und Love Song. Letzteres wurde auch mit dem Bolschoi Theater Moskau und dem Ballett am Rhein aufgeführt. Tea or coffee begründete eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Stanislawski- und Nemirowitsch Dantschenko-Musiktheater Moskau, für das er auch Birthday Waltz sowie Pajama Party kreierte. Weitere Werke entstanden für das Bundesjugendballett, Tschechische Nationalballett und Taganka Theater Moskau. Für das Bayerische Staatballett München, dem er seit 2019 als Hauschoreograph verbunden ist, kreierte er Discovery, Cecil Hotel, petit pas sowie zuletzt Der Schneesturm. Mit einem für Sergei Polunin konzipierten Solo, das im Rahmen des Origen Festivals in der Schweiz zur Uraufführung kam, ist er für den Prix Benois 2021 nominiert. Beim internationalen Tanzfestival Tanzolymp in Berlin wurde er mit dem Preis „Best Dance Theatre Performer and Choreographer“ ausgezeichnet sowie 2016 mit dem Deutschen Tanzpreis „Zukunft“.

Christof Dienz Komponist Christof Dienz wurde in Innsbruck geboren und studierte Fagott an der Universität für Musik Wien bei Prof. Milan Turković. Ein erstes Engagement führte ihn von 1997 bis 2000 als Fagottist ins Bühnenorchester der Wiener Staatsoper. Heute ist er als freischaffender Komponist und Musiker tätig. In den 90er Jahren tourte er weltweit mit dem von ihm geleiteten Neo-Volksmusik-Ensemble Die Knoedel, das seit kurzem wieder aktiv ist. Dienz komponierte u. a. für Ensembles wie das Klangforum Wien, Ensemble Phace, RSO Wien, Bruckner Orchester Linz, Tiroler Symphonieorchester Innsbruck und Die Knoedel sowie für Theater, Film, Fernsehen und Video-Games. Renommierte Festivals wie Wien Modern, die Klangspuren Schwaz, das Transart Bolzano, Jazzfestival Saalfelden oder die Midem Cannes brachten seine Werke zur Aufführung. 2022 übernimmt er zusammen mit Clara Iannotta die künstlerische Leitung der Klangspuren Schwaz. In der Premiere Begegnungen des Wiener Staatsballetts im Februar 2022 wird Christof Dienz eine Uraufführung vorstellen, die er für ein neues Tanzstück des Choreographen Andrey Kaydanovskiy komponiert.

Jerry Herman (1931–2019) La Cage aux Folles

Musical in zwei Akten Musik und Liedtexte von Jerry Herman Buch von Harvey Fierstein Nach dem Stück Ein Käfig voller Narren von Jean Poiret Deutsch von Erika Gesell und Christian Severin

Vorpremiere am Freitag, 18. März 2022 Premiere am Sonntag, 20. März 2022 Weitere Vorstellungen am 25., 29. März, 2., 4., 30. April, 1., 6., 13., 15., 18., 25., 29. Mai, 1., 5. Juni 2022

„Ich bin, was ich bin, und was ich bin, ist ungewöhnlich“ – das „Coming Out“ der Drag Queen Zaza sorgte im Jänner 1991 für einen erdbebenhaften Theater-Triumph an der Volksoper, und das zwei Jahre vor dem ersten Life Ball. Die 187 Vorstellungen der Cage-Produktion wurden allesamt gestürmt. Albin alias Zaza ist der Star eines Nachtclubs in Saint-Tropez, Georges dessen Besitzer. Gemeinsam sind sie ein bezauberndes Liebespaar. Da taucht Georges’ Sohn aus einem früheren „Fehltritt“ auf und eröffnet dem Papa, ausgerechnet die Tochter eines erzkonservativen Provinzpolitikers heiraten zu wollen. Missverständnisse und Verkleidungen, aber auch ein unterhaltsames, glückliches Ende sind vorprogrammiert. Die in unserem Hause bislang als Choreographin hervorgetretene Melissa King setzt das sommerliche Treiben im „Narrenkäfig“ neu in Szene. Und die Fans von Drew Sarich und Viktor Gernot dürfen sich auf das „Coming Out“ der Stars freuen …

Dirigent: Lorenz C. Aichner Regie und Choreographie: Melissa King Bühnenbild: Stephan Prattes Anne Dindon, Jean-Michels Verlobte: Kostüme: Judith Peter Juliette Khalil Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz Edouard Dindon, ihr Vater: Robert Meyer Marie Dindon, ihre Mutter: Sigrid Hauser Albin (alias Zaza): Drew Sarich Jaqueline, Restaurantbesitzerin: Georges, Nachtclubbesitzer: Viktor Gernot Martina Dorak Jacob, Butler: Jurriaan Bles Francis, Bühnenmanager: Jakob Semotan Jean-Michel, Georges Sohn: Oliver Liebl u. v. m.

Lorenz C. Aichner Der gebürtige Salzburger erhielt Klavierunterricht an der Universität Mozarteum Salzburg und gab bereits als Schüler Konzerte im In- und Ausland. Ab 1997 studierte er an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien Dirigieren, Chorleitung, Komposition und Korrepetition. Er war in verschiedenen Funktionen an den Theatern Biel/Solothurn, Bern, Meran und Erfurt (ab 2002 Assistent des GMD, ab 2004 Kapellmeister), an der Hamburgischen Staatsoper (ab 2007 stellvertretender Chordirektor) und Hof (von 2008 bis 2012 Erster Kapellmeister und stellvertretender Musikdirektor) tätig. Lorenz C. Aichner arbeitete mit den Hamburger Philharmonikern, dem ORF Radio- Symphonieorchester Wien, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Philharmonischen Orchester Würzburg, dem Kuri Symphony Orchestra Seoul und dem Urban Symphony Orchestra Seoul (Südkorea) sowie dem Kasugai City Philharmonic Orchestra (Japan) zusammen. An der Volksoper Wien gab Lorenz C. Aichner 2012 sein Debüt mit dem Musical Die spinnen, die Römer! von Stephen Sondheim. Seit der Spielzeit 2012/13 ist er Kapellmeister des Hauses und übernahm die Musikalische Leitung der Musicalneuproduktionen Kiss me, Kate, Der Zauberer von Oz, Der Mann von La Mancha, Gypsy, Carousel, Cabaret, Brigadoon und Sweet Charity sowie der Operetten Axel an der Himmelstür und Die Zirkusprinzessin. Darüber hinaus dirigierte er Carmen, Hänsel und Gretel, Rusalka, Die Zauberflöte, Die Räuber, La Wally, Rigoletto, Die lustige Witwe, , Frau Luna, Im weißen Rössl, Die Zirkusprinzessin, Wie man Karriere macht, ohne sich anzustrengen, das Ballett Ein Sommernachtstraum und die beiden Puccini-Einakter Der Mantel/Gianni Schicchi. In der neuen Spielzeit 2021/22 leitet Aichner neben zahlreichen Repertoireaufführungen die Musical-Premiere La Cage aux Folles und die Wiederaufnahme von Axel an der Himmelstür.

Melissa King Melissa King studierte Politikwissenschaft an der renommierten Yale University. Nach ihrem Diplom arbeitete sie als Tänzerin in verschiedenen zeitgenössischen und Modern-Tanzkompanien. Sie bewies ihr darstellerisches Talent in großen Musicalrollen wie Anita in West Side Story, Aldonza in Man of La Mancha, Mae in Street Scene u. v. a. Nach Engagements als Choreographieassistentin und Dance Captain ist sie heute als Choreographin tätig. Binnen kurzem avancierte sie zu einer der führenden Choreographinnen der deutschsprachigen Musicalszene, nachdem sie für ihre erste choreographische Arbeit in Deutschland (West Side Story am Nationaltheater Mannheim) von der Zeitschrift Opernwelt als beste Nachwuchschoreographin ausgezeichnet worden war. Engagements führten sie u. a. an das Berliner Theater des Westens, an die Komische Oper Berlin, das Gärtnerplatztheater München, an die Volksoper Wien, nach St. Gallen, Linz und an die Staatsoper Hannover. Melissa King wurde immer wieder mit Ur- und Erstaufführungen betraut. In den letzten Jahren arbeitete sie zunehmend als Regisseurin. Für Produktionen wie Chicago und West Side Story am Theater St. Gallen, Hairspray an der Oper Dortmund, Singin’ in the Rain am Staatstheater Nürnberg und dem Landestheater Linz sowie Show Boat bei den Festspielen Bad Hersfeld zeichnete sie für Regie und Choreographie verantwortlich. King arbeitet neben dem Musiktheater auch für Schauspiele, Varieté, Galas, Musikvideos, Werbung, Industrieshows und Film/Fernsehen. An der Volksoper choreographierte sie Anatevka, Wie man Karriere macht, ohne sich anzustrengen, Wonderful Town und Cabaret. Mit La Cage aux Folles gibt Melissa King an unserem Haus ihr Regiedebüt.

Alexander Zemlinsky (1871–1942) Kleider machen Leute

Musikalische Komödie in einem Vorspiel und zwei Akten Text von Leo Feld nach der gleichnamigen Novelle von Gottfried Keller Konzertante Aufführung mit deutschen Übertiteln

Premiere am Sonntag, 27. März 2022 Weitere Vorstellungen am 1., 5., 9. April 2022

Werkeinführung eine halbe Stunde vor Beginn im Galerie-Foyer

Alexander Zemlinskys Oper Kleider machen Leute trägt die „Moral ihrer Geschichte“ bereits im Titel. Basierend auf den Novellen Die Leute von Seldwyla von Gottfried Keller erzählt sie die Erlebnisse des Schneiders Wenzel Strapinski, der als Fremder in das Schweizer Örtchen Goldach kommt und dort aufgrund seines noblen Äußeren für einen polnischen Grafen gehalten wird. Der „schöne Schein“ bringt natürlich die gesamte Dorfgemeinschaft gehörig durcheinander … Bis zum Schluss die wahre Liebe als Siegerin über Noblesse und Besitz hervorgeht. Der Komponist Alexander Zemlinksy wirkte in den Jahren 1904–1910 als Musikdirektor und Erster Kapellmeister am Kaiserjubiläums-Stadttheater, der späteren Volksoper. Am 2. Oktober 1910 wurde Kleider machen Leute unter der Leitung des Komponisten an unserem Haus uraufgeführt. Anlässlich des 150. Geburtstags sowie zum Gedenken an den 80. Todestag von Alexander Zemlinsky in der Saison 2021/22 kehrt das Werk in einer konzertanten Aufführung auf den Spielplan der Volksoper zurück.

Dirigent: Alfred Eschwé Polykarpus Federspiel, Stadtschreiber: Choreinstudierung: Thomas Böttcher David Sitka Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz Der ältere Sohn des Hauses Häberlein & Cie.: Carsten Süss Wenzel Strapinski, Schneider aus Seldwyla: Frau Häberlein: Elvira Soukop Bernhard Berchtold Der jüngere Sohn des Hauses Pütschli- Zwei Schneidergesellen: Nievergelt: Alexander Pinderak, Michael Havlicek Günter Haumer Ein Kutscher: Morten Frank Larsen Der Wirt des Gasthofs „Zur Waage“: Der Amtsrat: Markus Marquardt Yasushi Hirano Nettchen, seine Tochter: Kristiane Kaiser Die Wirtin: Renate Pitscheider Melchior Böhni, Prokurist von Quandt & Ein Kellner: Christian Drescher Sohn in Goldach: Martin Winkler Kellnerjunge: Elisabeth Schwarz Adam Litumlei, Notar: Andreas Mitschke Köchin: Ghazal Kazemi Frau Litumlei: Sulie Girardi Prologus: Georg Wacks

Alfred Eschwé Der gebürtige Wiener erhielt seine musikalische Ausbildung am Konservatorium und an der Musikhochschule, unter anderem als Schüler des legendären Hans Swarowsky. Nach Verpflichtungen als Erster Kapellmeister in Osnabrück und Kiel folgte er 1989 der Berufung an die Volksoper Wien. Mit Mozarts Die Zauberflöte trat Alfred Eschwé 2003 erstmals an der Wiener Staatsoper auf, an der er anschließend L'elisir d'amore mit Anna Netrebko, Rolando Villazón, Ildebrando D'Arcangelo und Leo Nucci leitete. Internationale Gastspiele führten ihn nach Italien, u. a. an das Teatro Regio di Torino, das Teatro Bellini in Catania, das Teatro Massimo in Palermo und an das Teatro Verdi in Triest. Mit Bellinis Norma debütierte er 2006 an der Berliner Staatsoper, mit Die Fledermaus 2008 an der Oper Zürich und an der Münchner Staatsoper sowie 2014 an der Finnischen Nationaloper in Helsinki. 2009 gastierte Alfred Eschwé mit Mozarts Die Zauberflöte erstmals am New National Theater in Tokio, wohin er 2015 und 2018 mit Die Fledermaus wiederkehrte. 2015 folgte im Rahmen einer Neuproduktion von Der Wildschütz sein Debüt an der Semperoper Dresden, wo er auch 2016 und 2017 gastierte. Alfred Eschwé gilt als erlesener Sachwalter der Musik des Walzerkönigs Johann Strauß. Er leitet regelmäßig führende Wiener und internationale Orchester, präsentiert und moderiert auch selbst Konzerte mit Werken der Strauß-Dynastie sowohl in allen europäischen Ländern als auch in den USA, Japan und Korea. An der Volksoper Wien dirigierte Alfred Eschwé mit großem Erfolg u. a. Tschaikowskis Eugen Onegin, Janáčeks Die Sache Makropulos, Zemlinskys König Kandaules, Brittens A Midsummer Night's Dream, Cerhas Onkel Präsident (ÖEA), Borodins Fürst Igor, Märchenwelt Ballett, Mozarts Don Giovanni sowie Emmerich Kálmáns Die Csárdásfürstin, Johann Strauß’ Der Zigeunerbaron und zuletzt Franz von Suppès Der Teufel auf Erden. In der Saison 2021/22 dirigiert Eschwé die konzertante Premiere von Alexander Zemlinskys Kleider machen Leute.

Die Volksoper im Kasino am Schwarzenbergplatz

Tod Machover (*1953) Schoenberg in Hollywood

Kammeroper in zwanzig Szenen Text von Simon Robson In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln In Zusammenarbeit mit dem Arnold Schönberg Center

Europäische Erstaufführung am Samstag, 9. April 2022 Weitere Vorstellungen am 11., 13., 16., 18., 19., 22., 24. April 2022

Werkeinführung eine Stunde vor Beginn im Arnold Schönberg Center

Arnold Schönberg, Begründer der sogenannten Zwölftonmusik und zentrale Gestalt der Zweiten Wiener Schule, emigrierte 1933 – vor dem schwelenden Antisemitismus fliehend – in die USA und geriet in Los Angeles mit Hollywood und dem Genre der Filmmusik in Kontakt. Die Kammeroper Schoenberg in Hollywood des amerikanischen Komponisten Tod Machover, die im November 2018 in Boston ihre Uraufführung erlebte, thematisiert diesen künstlerischen „Zusammenprall“ ausgehend von einem Aufeinandertreffen des Komponisten mit dem Filmproduzenten Irving Thalberg. In cineastischen Rückblenden erzählt das Werk verschiedene Episoden aus dem Leben Arnold Schönbergs, entführt uns in das Wien der Jahrhundertwende und lässt seine Gefährtinnen Mathilde Zemlinsky und Gertrud Kolisch, Komponistenkollegen von Gustav Mahler bis und seinen Nebenbuhler Richard Gerstl wiederauferstehen. Die bereits für April 2020 vorgesehene europäische Erstaufführung des Werkes kann nun, genau zwei Jahre nach dem ursprünglich vorgesehenen Premierendatum, endlich stattfinden. In unmittelbarer Nähe zum Arnold Schönberg Center, welches weltweit die wichtigste Forschungsinstitution zu dieser Künstlerpersönlichkeit darstellt und ebenso am Schwarzenbergplatz beheimatet ist, gäbe es wohl keinen treffenderen Theaterraum, um das Werk erstmals in Europa zu präsentieren.

Dirigent: Gerrit Prießnitz Arnold Schoenberg: Marco Di Sapia Regie: Helen Malkowsky Alter Ego: Christian Graf Bühnenbild und Video: Sophie Lux Girl: Lauren Urquhart Kostüme: Anna-Sophie Lienbacher Boy: Jeffrey Treganza Dramaturgie: Magdalena Hoisbauer Orchester der Volksoper Wien

Tod Machover Tod Machover studierte an der Juilliard School bei Elliott Carter und Roger Sessions und war Direktor für musikalische Forschung am IRCAM von Pierre Boulez in Paris. Seit 1985 ist er Professor für Musik und Medien am MIT Media Lab (Cambridge, USA) und ist dort Direktor der Hyperinstruments- und Opera of the Future-Laborgruppen. Seit 2006 ist Machover als Gastprofessor für Komposition an der Royal Academy of Music in London tätig. Machover zählt zu den wichtigsten und innovativsten Komponisten seiner Generation und gilt u. a. als Erfinder der „Hyperinstruments“ als einer der Hauptakteure für zukünftige Musiktechnologien. Er erhielt für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter einen Chevalier de l'Ordre des Arts et Lettres der französischen Regierung. 2010 erhielt er den Kunstpreis des World Technology Network (CNN / Time Inc.) und den Raymond- Kurzweil-Preis für Musik und Technologie. Er war der erste Preisträger des Arts Advocacy Awards des National Committee of the Performing Arts des Kennedy Centers im September 2013. Er komponierte sechs Opern, darunter seine Roboter-Oper Death and the Powers (Finalist des Pulitzer-Preises 2012), die Science-Fiction-Geschichte VALIS, Resurrection und die zuschauerinteraktive Brain Opera, die im „Haus der Musik“ in Wien als permanente Installation zu sehen war. Die Kammeroper Schoenberg in Hollywood feierte im November 2018 in Boston ihre Uraufführung. Machover arbeitete in jüngster Vergangenheit an verschiedenen symphonischen Projekten, die die Persönlichkeit und Kultur von Städten in symphonischer Form dokumentieren - kollaborative Sinfonien, die den Bürgern die Möglichkeit bieten, dem Kompositionsprozess eigene Stimmen zu verleihen. Zu diesen Werken gehören A Toronto Sinfonie, Festival City (für Edinburgh), Between the Desert and the Deep Blue Sea: A Symphony for Perth, Symphony for Lucerne und Symphony in D (für Detroit).

Biografie Gerrit Prießnitz vgl. Tod in Venedig

Helen Malkowsky Helen Malkowsky, geboren und aufgewachsen in Dresden, studierte Musik in ihrer Heimatstadt. Erste Regie-Erfahrungen machte sie in der Opernklasse der Hochschule für Musik. Nach dem Studium folgten Engagements als Regieassistentin und Abendspielleiterin an den Landesbühnen Sachsen Radebeul, dem Staatstheater Saarbrücken, dem Theater Basel und bei den Bayreuther Festspielen. Von 2004 – 2009 war Helen Malkowsky Oberspielleiterin am Staatstheater Nürnberg. Dort inszenierte sie u.a. den Fliegenden Holländer, Melusine, Der Rosenkavalier, Das Land des Lächelns und Eugen Onegin. Ihre weiteren Regiearbeiten führten sie u.a. an Theater in Saarbrücken (Die lustigen Nibelungen), Aachen (Werther), Detmold (Die lustigen Weiber von Windsor) sowie mit Die Entführung aus dem Serail nach Würzburg und an die Volksoper Wien. 2018 wurde Helen Malkowsky zur Professorin an die Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien berufen und unterrichtet in den Fächern Musikdramatische Darstellung und Szenische Interpretation. In der Spielzeit 2021/22 setzt Malkowsky die Premiere von Tod Machovers Schoenberg in Hollywood im Kasino am

Schwarzenbergplatz in Szene.

Benjamin Britten (1913–1976) Der Tod in Venedig

Oper in zwei Akten Text von Myfanwy Piper nach der gleichnamigen Novelle von Thomas Mann Übersetzung von Hans Keller und Claus Henneberg In deutscher Sprache mit Übertiteln Koproduktion mit dem Royal Opera House Covent Garden

Premiere am Samstag, 14. Mai 2022 Weitere Vorstellungen am 17., 21., 24., 28., 31. Mai 2022

Werkeinführung eine halbe Stunde vor Beginn im Galerie-Foyer (außer Premiere)

Thomas Manns 1912 erschienene Novelle Der Tod in Venedig zeichnet ein ambivalentes Szenario: Der alternde Dichter Gustav von Aschenbach reist nach Venedig, um Sinnlosigkeit und Einsamkeit zu entkommen. In der Stadt in der Lagune wird er zunächst von lustvollen Eindrücken gefangen genommen. Doch jäh zieht ein unheilvoller Sturm herauf: Man munkelt, die Cholera habe die „Serenissima“ befallen. Gustav von Aschenbach jedoch ist bereits gebannt von der Schönheit des jungen polnischen Knaben Tadzio – und so versäumt Aschenbach die letzte Gelegenheit, der Epidemie zu entrinnen … Diese Erzählung von Genie und ästhetischem Empfinden, Obsession, Homoerotik und Tabu faszinierte nicht nur Luchino Visconti, der den Stoff 1971 verfilmte, sondern auch Benjamin Britten, der 1973 mit seiner letzten Oper Death in Venice eines seiner dichtesten und abgründigsten Werke schuf. In einer Inszenierung des schottischen Regisseurs David McVicar, die in atemberaubender Weise die Atmosphäre Thomas Manns aufnimmt und meisterhaft widerspiegelt, wird das Werk nun erstmals an der Volksoper aufgeführt.

Dirigent: Gerrit Prießnitz Regie: David McVicar Choreographie: Lynne Page In weiteren Rollen: Manuela Bühnenbild und Kostüme: Vicki Mortimer Leonhartsberger, Ghazal Kazemi, Mara Choreinstudierung: Holger Kristen Mastalir, Martina Mikelić, Renate Dramaturgie: Magdalena Hoisbauer Pitscheider, Elvira Soukop, Birgid Steinberger, Lauren Urquhart, Ben Connor, Gustav von Aschenbach, Schriftsteller: Christian Drescher, Yasushi Hirano, Daniel Rainer Trost Ohlenschläger, David Sitka, Johannes Der Reisende, auch: Der ältliche Geck, der alte Strauß, Jeffrey Treganza, N. N. Gondoliere, der Hotelmanager, der Coiffeur Tadzio: Solist des Wiener Staatsballetts des Hauses, der Führer der Straßensänger, Jaschiu, sein Freund: die Stimme des Dionysos: Martin Winkler Solist des Wiener Staatsballetts Die Stimme des Apollo: Wiener Staatsballett Thomas Lichtenecker

Gerrit Prießnitz Nach seinem Studium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Dennis Russell Davies und Karl Kamper war Gerrit Prießnitz von 2001 bis 2006 Kapellmeister am Theater Erfurt. Er war regelmäßiger Gastdirigent der Volksoper Wien, an der er von 2006 bis 2013 Kapellmeister war und ist seit der Saison 2020/21 Studienleiter, Kapellmeister und Berater in künstlerischen Fragen ebenda. Neben Mozart, Puccini, R. Strauss und Krenek dirigierte er hier auch Werke wie Rusalka, Der Freischütz, Carmen oder Henzes Wundertheater sowie zahlreiche Operetten- und Ballettproduktionen. Im April 2013 leitete er an der Wiener Staatsoper die Premiere von Hans Werner Henzes Pollicino. An der Oper Köln stand Gerrit Prießnitz bei Ariadne auf Naxos, Die Csárdásfürstin, Rigoletto, Die Fledermaus und The Turn of the Screw am Pult. Mit einer konzertanten Aufführung von Beethovens Fidelio debütierte er 2014 im Concertgebouw Amsterdam, die Neuproduktionen von Brittens Albert Herring, Ein Reigen und Frau Luna führten ihn als Gast zurück an die Volksoper Wien. Mit der Premiere von Offenbachs La Belle Hélène gab er sein Debüt an der Hamburgischen Staatsoper. Gerrit Prießnitz arbeitet mit den führenden Sängern unserer Zeit wie Piotr Beczala, Linda Watson, Vesselina Kasarova, Kurt Rydl, Jennifer Larmore und Klaus Florian Vogt zusammen. In jüngster Vergangenheit dirigierte Gerrit Prießnitz an der Volksoper Wien die Neuproduktion von Hoffmanns Erzählungen und eröffnete mit Manfred Trojahns Oper Limonen aus Sizilien die neue Spielstätte der Volksoper für zeitgenössisches Musiktheater, das Kasino am Schwarzenbergplatz. Zuletzt übernahm er die Musikalische Leitung von Marius Felix Langes Familienoper Das Gespenst von Canterville und Detlev Glanerts Leyla und Medjnun (im Kasino). In der Spielzeit 2021/22 wird Gerrit Prießnitz bei David McVicars Inszenierung von Tod in Venedig sowie im Kasino am Schwarzenbergplatz bei Schoenberg in Hollywood und beim dreiteiligen Ballettabend Begegnungen am Dirigentenpult stehen.

David McVicar Der aus Glasgow stammende und am dortigen Royal Conservatoire of Scotland ausgebildete Schauspieler ist einer der führenden Regisseure seiner Generation. Seine Inszenierungen sind an allen großen Opernbühnen Europas, der USA und Australiens zu sehen, oftmals begleitet durch Aufzeichnungen für Fernsehen und DVD, darunter jüngst Death in Venice, Andrea Chénier, Les Troyens, Faust, Le nozze di Figaro, Die Zauberflöte, Rigoletto und Salome aus dem Royal Opera House Covent Garden in London, Carmen und Giulio Cesare aus Glyndebourne sowie Manon aus dem Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Neu inszeniert er Agrippina für die Metropolitan Opera in New York, wo er regelmäßig gastiert, für die Staatsoper Berlin, Pelléas et Mélisande für die Los Angeles Opera sowie Falstaff und Tristan und Isolde für die Wiener Staatsoper. Seine Inszenierung von Richard Wagners Ring an der Opéra national du Rhin in Straßburg 2010/11 wurde mit dem Grand Prix de la Musique du Syndicat de la Critique ausgezeichnet. David McVicar erhielt 2008 den Olivier Award für seine Inszenierungen von The Turn of the Screw und Agrippina. 2012 wurde er im Zuge der Diamond Jubilee Honours List zum Ritter geschlagen und von der französischen Regierung zum Chevalier de L'Ordre des Arts et des Lettres ernannt. An der Volksoper Wien wird in der Spielzeit 2021/22 seine Inszenierung von Tod in Venedig als Koproduktion mit dem Royal Opera House Convent Garden zu sehen sein.

Anne Teresa De Keersmaeker / Merce Cunningham / Hans van Manen Kontrapunkte

Premiere am Samstag, 4. Juni 2022 Weitere Vorstellungen am 9., 14., 21., 24., 28. Juni 2022

Werkeinführung mit den Dramaturginnen des Wiener Staatsballetts eine halbe Stunde vor Beginn im Galerie-Foyer

Die Suche nach einem männlichen Bewegungsvokabular stellt auf atemberaubende Weise die Gesetze der Schwerkraft in Frage. Anne Teresa De Keersmaeker ließ sich 1992 von der freien Kontrapunktik in Beethovens Streichquartett op. 133 zu ihrer Choreographie Große Fuge inspirieren, mit der das Wiener Staatsballett nun erstmals ein Werk der großen belgischen Tanzkünstlerin präsentiert. Eine neue Farbe ins Repertoire bringt aber auch Merce Cunningham – jener amerikanische Visionär, der einst mit seinen Experimenten die Tanzwelt aufrüttelte und heute längst zu den Klassikern zählt. In seinen Duets von 1979/80 lässt er zwölf Tänzerinnen und Tänzer die Möglichkeiten des Paartanzens ausreizen und kontrapunktiert seine eigene Bewegungssprache mit typischen Formen des Balletts. Ein Klassiker der Moderne ist Hans van Manen, der im Juli 2022 seinen 90. Geburtstag feiert. In seinen 1975 für das Royal Ballet London kreierten Four Schumann Pieces werden wir Zeugen der emotionalen Zustände eines Mannes – seiner Wünsche, Ängste und Leidenschaften –, immer wieder durchkreuzt durch eine Gruppe von fünf Paaren – wie Imaginationen aus einer anderen Welt.

Große Fuge Duets Four Schumann Pieces Musik: Große Fuge op. 133 Musik: Improvisation III Musik: Streichquartett für Streichquartett von von John Cage A-Dur op. 41 Nr. 3 von Choreographie: Robert Schumann Choreographie: Merce Cunningham Choreographie und Anne Teresa De © The Merce Cunningham Bühnenbild: Keersmaeker Trust Hans van Manen Bühnenbild und Licht: Kostüme und Licht: Kostüme: Jean-Paul Vroom Jan Joris Lamers Mark Lancaster Licht: Bert Dalhuysen Kostüme: Rosas Einstudierung: Andrea Einstudierung: Einstudierung: Weber Rachel Beaujean, Jean-Luc Ducourt Larissa Lezhnina Musikalische Analyse: Realisierung Kostüme: Georges-Elie Octors Oliver Haller Probenleitung: Mark Lorimer, Clinton Stringer

Streichquartett: Mitglieder des Orchesters der Volksoper Wien

Anne Teresa De Keersmaeker

Choreographie Große Fuge Anne Teresa De Keersmaeker studierte Tanz an Maurice Béjarts Mudra School of Performing Arts in Brüssel und an der Tisch School of the Arts in New York. 1983 gründete sie ihre Compagnie Rosas, die von 1992 bis 2007 eine Residenz am Brüsseler Opernhaus La Monnaie inne hatte. In ihrem breitgefächerten Œuvre setzt sich De Keersmaeker mit musikalischen Strukturen und Werken unterschiedlicher Epochen und Stilrichtungen auseinander. Ihre Prinzipien entlehnt sie aus der Geometrie, der Mathematik und der Natur sowie aus sozialen Strukturen, um so einzigartige Perspektiven auf den Ausdruck des Körpers in Raum und Zeit zu ermöglichen. 1995 gründete sie auf Initiative von Rosas und La Monnaie die Tanzakademie P. A. R. T. S. für zeitgenössischen Tanz, deren künstlerische Leiterin sie bis heute ist. 2017 inszenierte sie an der Opéra National de Paris Mozarts Così fan tutte, 2020 schuf sie die Choreographie für eine Neuproduktion von West Side Story am Broadway. In Wien zeigte sie ihre Werke regelmäßig bei Impulstanz und den Wiener Festwochen.

Merce Cunningham

Choreographie Duets Merce Cunningham zählte zu den Vorreitern der amerikanischen Avantgarde. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern erweiterte er nicht nur die Grenzen des Tanzes, sondern auch der Musik sowie der Bildenden und Darstellenden Künste. Zu seinen wichtigsten Mitarbeitern zählte John Cage. In Centralia 1919 geboren, begann er seine Tänzerkarriere bei Martha Graham. 1953 gründete er die Merce Cunningham Dance Company, für die er über 150 Choreographien und 800 Events kreierte. Seine Leidenschaft für Innovationen machte ihn auch in der Verbindung seiner Kunst mit modernen Technologien wie dem Film sowie dem Computerprogramm LifeForms zu einem Vordenker. Von den zahlreichen Preisen, die ihm verliehen wurden, sind der British Laurence Olivier Award (1985) und die MacArthur Fellowship (1985), die National Medal of Arts (1990), der Praemium Imperiale (2005) und der Jacob’s Pillow Dance Award (2009) hervorzuheben. 2004 wurde er Offizier der französischen Ehrenlegion. Seine Werke gehören zum Repertoire zahlreicher Compagnien, darunter das Ballett der Pariser Oper, New York City Ballet, American Ballet Theatre, White Oak Dance Project und die . 2009 verstarb Merce Cunningham im Alter von 90 Jahren in New York City.

Hans van Manen

Choreographie Four Schumann Pieces Hans van Manens Karriere führt über Sonia Gaskells Ballet Recital, das Nederlandse Opera Ballet und die Pariser Compagnie von Roland Petit 1960 zum neu gegründeten NDT, dem er von 1961 bis 1971 als künstlerischer Direktor vorstand. 1973 wechselte er als Choreograph ans Het Nationale Ballet Amsterdam. Ab 1988 war er als Hauschoreograph erneut dem NDT verbunden, 2003 kehrte er in dieser Funktion ans Het Nationale Ballet zurück. Sein Œuvre umfasst über 120 Werke, die zum Repertoire vieler Compagnien in Europa, Kanada, den USA, Japan und Russland gehören. Daneben erlangte er ein hohes Renommee als Fotograf. Unter seinen Auszeichnungen sind der Sonia-Gaskell- Preis und der Choreographie-Preis der Vereinigung der Direktionen von Schouwburg und Concertgebouw Amsterdam. 1992 schlug Königin Beatrix ihn zum Offizier des Ritterordens von Oranien-Nassau. Ein Jahr später wurde ihm der Deutsche Tanzpreis verliehen. Die Menschenrechtsorganisation COC ehrte ihn mit der Bob Angelo Medaille, 1997 nahm er den Gino Tani International Prize entgegen, 1998 widmete ihm das Edinburgh Festival eine Retrospektive, die mit der Verleihung des Herald Arcangel Award ihren Höhepunkt fand. Es folgten 2000 der Erasmus- Preis, 2004 der Musikpreis der Stadt Duisburg und der Prix Benois de la Danse, 2005 der Award. 2007 wurde er zum Commandeur in de Orde van de Nederlandse Leeuw ernannt, 2013 zum Patron of the National Ballet Academy sowie mit dem Golden Age Award und einem weiteren Prix Benois ausgezeichnet. 2017 folgte die Auszeichnung als Commandeur des Arts et des Lettres durch den französischen Staat.

Ralph Benatzky (1884–1957) Axel an der Himmelstür

Ein musikalisches Lustspiel Text von Paul Morgan und Adolf Schütz Gesangstexte von Hans Weigel Für die Volksoper bearbeitet von Peter Lund Musikalische Einrichtung von Kai Tietje Mit englischen Übertiteln

Wiederaufnahme am Dienstag, 9. November 2021 Weitere Vorstellungen am 13., 16., 19., 22., 29. November 2021

Ralph Benatzkys 1936 im Theater an der Wien uraufgeführte Operette (seine siebenundsiebzigste!) hatte die junge über Nacht zum Star erhoben. Peter Lunds Inszenierung an der Volksoper machte Benatzkys musikalisches Lustspiel selbst zum Star. Der mittellose Reporter Axel Swift erhofft sich Geld und Ruhm von einer Story über die Filmdiva Gloria Mills und verschafft sich Zutritt zu ihrer Villa. Doch ist er nicht der Einzige, der in dieser Nacht im Wohnsitz der Diva auftaucht … „Ein künstlerischer Wurf aus einem Guss!“, lobt BR-Klassik die Volksoper für Axel an der Himmelstür im September 2016 und verleiht die Auszeichnung Operetten- Frosch. „Entstaubt und zeitgemäß“, „mutig, anders, neu“ ist Benatzkys Werk erzählt, „der alte Stoff zwar erkennbar und erlebbar, zugleich aber auch aus einer heutigen Distanz zu verstehen.“ Einhelliger Jubel von Publikum und Kritik und eine TV-Austrahlung dieser Produktion besiegelten den Erfolg.

Dirigent: Lorenz C. Aichner Kurt Schreibmayer Regie: Peter Lund Kriminalinspektor Morton: Bühnenbild: Sam Madwar Wolfgang Gratschmaier Videos: Andreas Ivancsics Die Hollywood Harmonists, u. a. als Randy Kostüme: Daria Kornysheva Racebottom, Klatschreporter/Autor: Choreographie: Andrea Heil Stefan Bischoff Bab Peppermint, Rechtsanwalt/Ausstatter: Gloria Mills, Filmstar: Jakob Semotan Bettina Mönch/Julia Koci Tommy Thomson, Polizist/Beleuchter: Axel Swift, Reporter: Andreas Bieber Oliver Liebl Jessie Leyland, Sekretärin: Clark, Glorias Chauffeur/Meredith, Juliette Khalil/Johanna Arrouas Glorias Butler/Regisseur: Jeffrey Treganza Theodor Herlinger, Friseur: Peter Lesiak Prinz Tino Taciano/Tonmeister: Cecil McScott, Filmproduzent: Maximilian Klakow

Christian Kolonovits (*1952) Antonia und der Reißteufel

Pop-Oper für Kinder und Erwachsene Buch von Angelika Messner Auftragswerk der Volksoper Wien in Zusammenarbeit mit dem Wiener Mozartgroschen

Wiederaufnahme am Dienstag, 14. Dezember 2021 Weitere Vorstellungen am 22., 28. Dezember 2021, 3., 8., 16. Jänner, 15. Februar, 10., 13., 18., 28. Juni 2022

Der Reißteufel ernährt sich von den Stimmen entführter Kinder. Antonia leistet mutig Widerstand und findet in dem stummen Diener Jonathan und den beiden Fledermäusen Toby und Roby ihre Verbündeten. Gemeinsam entdecken sie geheimnisvolle Vorgänge im Schloss und den allwissenden Urstrumpf. Doch wie bringen sie ihn zum Reden? Wird es ihnen gelingen, die anderen Kinder zu befreien? 2009 wurde die Pop-Oper Antonia und der Reißteufel uraufgeführt. Frenetischer Jubel des vor allem jungen Publikums war jeder Vorstellung beschieden. Komponist Christian Kolonovits und Librettistin Angelika Messner hatten einen wahren Hit erschaffen. Robert Meyer setzte das Werk als Regisseur phantasievoll in Szene.

Dirigent: Christian Kolonovits Toby: Elisabeth Schwarz Regie: Robert Meyer Roby: Jeffrey Treganza Ausstattung: Christof Cremer Urstrumpftante: Ulrike Steinsky/Regula Rosin Lichtdesign: Guido Petzold Urstrumpf/Zeitenfresser: Choreographie: Michael Kropf Yasushi Hirano/Martin Winkler Einstudierung Kinderchor: Brigitte Lehr Eile: Theresa Dax Sorge: Manuela Leonhartsberger Antonia: Juliette Khalil Stress: Karl-Michael Ebner Reißteufel: Marco Di Sapia Neid: Wolfgang Gratschmaier Jonathan, stummer Diener: Martin Bermoser Gier: Christian Drescher Die Kinder: Kinderchor der Volksoper Wien

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Die Hochzeit des Figaro

Komische Oper in vier Akten von Lorenzo da Ponte nach La folle journée ou Le mariage de Figaro von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais Deutsche Übersetzung von Nicolas Brieger und Friedemann Layer Mit deutschen Übertiteln

Wiederaufnahme am Montag, 11. April 2022 Weitere Vorstellungen am 17., 21., 24., 27. April, 4., 7., 10. Mai 2022

Mit Mozarts Die Hochzeit des Figaro kehrt eines der Kernstücke des Repertoires unseres Hauses auf den Spielplan zurück. Bereits 1989 hatte Marco Arturo Marelli das Werk im Rahmen seines Da Ponte- Zyklus an der Volksoper in Szene gesetzt. 2012 brachte er es, sozusagen im Feinschliff, erneut heraus. Nobel schlicht ist der vom Regisseur selbst entworfene Bühnenraum, elegant unaufdringlich die historisierenden Kostüme Dagmar Niefinds. Blick und Aufmerksamkeit bleiben unverstellt auf die handelnden Personen gerichtet und, auch über 235 Jahre nach seiner Entstehung, auf die Aktualität des Werkes: Susannas Klugheit ist es, die emotionsbedingte Katastrophen verhindert, alle Ränke durchschaut und dezent durchkreuzt. Die beinahe noch leibeigene Dienerin ist also der adeligen Herrschaft überlegen. War es zur Zeit der Uraufführung ein Wagnis, diese Idee öffentlich zu zeigen, hat das Hinterfragen bestehender Machtstrukturen nichts an Dringlichkeit verloren. Wortwitz und Situationskomik der Oper sind ohnehin jahrhunderteumspannend vergnügliche „Dauerbrenner“.

Dirigent: Alexander Joel Susanna: Rebecca Nelsen/Mara Mastalir Regie, Bühne und Licht: Marco Arturo Marelli Figaro: Marco Špehar/Yasushi Hirano Szenische Mitarbeit: Enrico De Feo Cherubino: Ghazal Kazemi/Julia Koci Kostüme: Dagmar Niefind Marcellina: Regula Rosin Choreinstudierung: Thomas Böttcher Bartolo: Stefan Cerny/Andreas Mitschke Basilio: Karl-Michael Ebner Graf Almaviva: Don Curzio: Christian Drescher Alexandre Beuchat/Günter Haumer Antonio: Gräfin Almaviva: Daniel Ohlenschläger/Mamuka Nikolaishvili Melba Ramos/Kristiane Kaiser Barbarina: Elisabeth Schwarz/N. N.

Die Abteilung für Musiktheatervermittlung präsentiert im Rahmen der Jungen Volksoper auch in dieser Spielzeit wieder ein umfassendes Programm an Workshops, Projekten und Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche rund um Produktionen und Themenbereiche der Volksoper.

Produktionen 2021/22 für junges Publikum Die Zauberflöte (empfohlen ab 6 Jahren) Der Zauberer von Oz (ab 6) Hänsel und Gretel (ab 6) Antonia und der Reißteufel (ab 6) Peter Pan (ab 6) Into the Woods (ab 12) Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit (ab 9)

Junge Volksoper Familienmatinee Die Junge Volksoper erweitert ihr Programm mit einer Reihe an Familienmatineen: Das Dschungelbuch (ab 4) Vorstellungen ab 5. September 2021 Konzert Kinderchor und Jugendchor am 26. Juni 2022 um 10 Uhr

Junge Volksoper Workshops Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 18 Jahren kommen der Welt des Musiktheaters ganz nahe, lernen Sängerinnen und Sänger persönlich kennen, musizieren gemeinsam mit dem Orchester, schnuppern in die Kostüm- und Maskenabteilung hinein, spielen Theater, singen, tanzen und werden selbst kreativ.

Workshops werden für vier Altersstufen angeboten: • x-small für Kinder im Alter von 4 und 5 Jahren (in Begleitung eines Erwachsenen) • small für Kinder im Alter von 6 und 7 Jahren • medium für Kinder und Jugendliche von 8 bis 13 Jahren • large für Jugendliche von 13 bis 18 Jahren

Vivaldi Workshopreihe Zu Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit bietet die Musiktheatervermittlung im Frühjahr 2022 eine Workshop- reihe an. Das Vivaldi-Projekt richtet sich an Jugendliche von 10 bis 16 Jahren.

Junge Volksoper Newcomer für Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren, die das besondere Theatererlebnis und die Auseinander- setzung mit einem Stück suchen: ein gemeinsamer Vorstellungsbesuch zu Studentenkartenpreisen inklusive Vor- oder Nachbereitung und Backstage-Besuch.

JungeVolksoper@home Auf der Website der Volksoper finden junge Fans ein vielfältiges und kreatives Angebot zu ihren Lieblingsproduktionen. Zahlreiche Videos, Rätsel, Bastelbögen zu den einzelnen Stücken sowie Sprechübungen, Höraufgaben und vieles mehr rund um die Volksoper laden zum Schmökern und Mitmachen ein und stehen zum Download bereit.

Junge Volksoper und Schule Schüler*innen aller Schulstufen können faszinierende Einblicke in unser Haus und in die Welt des Musiktheaters gewinnen. Theaterzauber garantiert! Angebote für Schulen: • Gemeinsame Probenbesuche und Backstage-Führungen sowie Künstlergespräche • Für Schulklassen werden in dieser Spielzeit an sieben Vormittagen unter der Woche Schulvorstellungen für Kinder und Jugendliche angeboten. • Ausführliche altersspezifische Unterrichtsmaterialien quer durch das Repertoire • Junge Volksoper Connected: Für Schulklassen aus den Bundesländern richten wir Online Classrooms ein, um Informationen digital in das Klassenzimmer zu vermitteln. • Stückeinführende Schulworkshops zu ausgewählten Stücken • Praxisorientierte Lehrerworkshops, in denen Spiel- und Unterrichtsideen vermittelt werden, die zur Vorbereitung auf den Opernbesuch mit Schulklassen dienen • Workshops mit Musiker*innen des Orchesters der Volksoper Wien • Karten für Schülergruppen sind bei schriftlicher Bestellung bis drei Wochen vor dem Vorstellungstermin zu einem ermäßigten Einheitspreis erhältlich.

Schulprojekte In der Saison 2021/22 sind die zwei großen Schulprojekte zu Antonia und der Reißteufel und Into the Woods geplant. Schüler*innen können in diesen Projekten die Entstehung einer Produktion vom ersten Bühnenbildentwurf bis zur Vorstellung begleiten.

Wir unterstützen das: Wiener Städtische

Kinderchor und Jugendchor Der Kinderchor der Volksoper Wien wurde im September 2005 gegründet und im September 2012 um einen weiterführenden Jugendchor ergänzt. Um in Vorstellungen der Volksoper auf der Bühne zu stehen und zu singen, erhalten Buben und Mädchen ab 7 Jahren einmal pro Woche Unterricht in Chorgesang. In der Spielzeit 2021/2 sind der Kinderchor und/oder der Jugendchor in folgenden Produktionen zu erleben: Das Dschungelbuch, Roxy und ihr Wunderteam, Der Zauberer von Oz, Der Rosenkavalier, Hänsel und Gretel, Antonia und der Reißteufel, Weihnachtskonzert, Boris Godunow, Peter Pan, Gräfin Mariza, Der Teufel auf Erden, Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit, Turandot

Service-Angebote und Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche

75 % Ermäßigung erhalten Kinder und Jugendliche bis zum 15. Geburtstag für alle Vorstellungen in der Volksoper (maximal 3 Kinder, nur in Begleitung eines Erwachsenen). Sie erhalten die Karten an der Abendkassa, den Vorverkaufskassen, bei telefonischem Kauf mit Kreditkarte, bei schriftlicher Bestellung sowie bei Buchung im Internet.

Mit freundlicher Unterstützung von Martin Schlaff

Familien-Pass Mit dem Familien-Pass genießen Familien besondere Vorteile: • Der erste Erwachsene bezahlt den Vollpreis, der zweite Erwachsene erhält 50 % Ermäßigung. • Das erste Kind erhält eine Kinderkarte mit 75 % Ermäßigung. • Das zweite Kind zahlt für die Karte nur € 1,– . • Ab dem dritten Kind gilt die Ermäßigung von 75 %. Erhältlich ist der Familien-Pass für nur € 25,– pro Saison an den Tageskassen und im Internet. Familienförderer bekommen den Familien-Pass gratis.

Volksoper Schultüte Beim Kauf einer Vollpreiskarte für eine September-Vorstellung erhält man für dieselbe Vorstellung bis zu drei Kinderkarten um je € 1,–. Gültig für Kinder bis zum 15. Geburtstag. Der Kartenvorverkauf beginnt am 1. Juli 2020.

Vorstellungen mit frühem Beginn: Früh in die Oper, rechtzeitig ins Bett! Um Familien mit Kindern den Vorstellungsbesuch zu erleichtern, beginnen unsere Vorstellungen an 61 Tagen schon am Nachmittag oder frühen Abend.

Kinderrätsel Mit einem Fragebogen zum Geschehen auf der Bühne wird die Aufmerksamkeit der Kinder geweckt. Die Kinderrätsel-Vorstellungen werden im Monatsspielplan angekündigt. Mit freundlicher Unterstützung des Förderkreises der Volksoper Wien