Sozialwissenschaftliche Kompetenz Für Kirche Und Gesellschaft
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Gunther Schendel (Hg.) im Auftrag des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD Sozialwissenschaftliche Kompetenz für Kirche und Gesellschaft 50 Jahre Sozialwissenschaftliches Institut der EKD Sozialwissenschaftliche Kompetenz für Kirche und Gesellschaft 50 Jahre Sozialwissenschaftliches Institut der EKD Sozialwissenschaftliches Institut der EKD (SI) Arnswaldtstraße 6, 30159 Hannover Telefon 0511-554741-0 e-mail: [email protected] Herausgeber: Gunther Schendel, im Auftrag des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD Die deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Sozialwissenschaftliche Kompetenz für Kirche und Gesellschaft – 50 Jahre Sozialwissenschaftliches Institut der EKD ISBN 978-3-9465250-6-6 Autoren: Reiner Anselm Sozialwissenschaftliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland Heinrich Bedford-Strohm Arnswaldtstraße 6, 30159 Hannover Karl-Fritz Daiber Telefon 0511-55 47 41-0 Telefax: 0511-55 47 41-44 Birgit Klostermeier e-Mail: [email protected] Ralf Meister Sigrid Reihs Jede Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung, Verbreitung und jede Art der Verwertung sowie jegliche Speicherung Gunther Schendel und Verarbeitung in datenverarbeitenden Systemen außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts bedürfen der schriftlichen Claudia Schulz Zustimmung des jeweiligen Urhebers. Es ist nicht gestattet, Abbildungen zu digitalisieren. Gerhard Wegner Fotos (Titelcover): iStock Ocskaymark, cmfotoworks, Exkalibur, Stadtratte, Animaflora, dem10 Redaktion und Recherche: Gabriele Arndt-Sandrock © creo-media, Hannover . 2019 creo-media GmbH Bischofsholer Damm 89 30173 Hannover www.creo-media.de Layout, Satz, Typographie und Bildbearbeitung bei: creo-media, [email protected] Inhaltsverzeichnis 6 Grußworte 6 Ratsvorsitzender der EKD, Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm 10 Landesbischof Ralf Meister, Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers 12 50 Jahre SI: Profil und Geschichte einer evangelischen Institution 12 Gunther Schendel: 50 Jahre institutionalisierte Sozialwissenschaft in der Kirche. Von der Gründung des Bochumer SWI bis zur Arbeit des SI in Hannover 28 Sigrid Reihs: Zum 50. Geburtstag des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD: (k)ein nüchterner Rückblick auf die ersten 35 Jahre 34 Karl-Fritz Daiber: Die Pastoralsoziologische Arbeitsstelle in den 1970er und 1980er Jahren 42 Gerhard Wegner: Das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD in Hannover. Ein Rückblick auf 15 Jahre 53 Publikationen SI 2004 – 2019 66 Sozialethik und empirische Forschung für die Kirche – Spannungsfelder und Herausforderungen 66 Reiner Anselm: Brennpunkte der Sozialethik 1969 – 2019 72 Claudia Schulz: Ganz nah am richtigen Leben! Empirische Forschung als Beitrag zu Theologie und kirchlicher Praxis 78 Birgit Klostermeier: „Zu Risiken und Nebenwirkungen ...“ – Empirische Forschung als soziale Praxis der Kirche 84 Anhang 85 Zeitleiste 87 Veröffentlichungen des Sozialwissenschaftlichen Instituts Bochum 92 Veröffentlichungen der Pastoralsoziologischen Arbeitsstelle/des Pastoralsoziologischen Instituts 95 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 1969 – 2019 5 Die Arbeit des Sozialwissenschaftlichen Instituts, sowohl Denkmuster in Frage stellen und innovative Ansätze als SWI in Bochum wie auch als SI in Hannover zeigt auf bekannt machen. Mit der Verbindung von Sozialwis- einem speziellen Feld die Präsenz unserer Kirche in der senschaften und Theologie tragen wir zur Öffnung der Gesellschaft: Im Jahr 1969, mitten in den Aufbrüchen Theologie für den säkularen und interdisziplinären Dis- der 68er-Zeit, wurde es mit dem Auftrag gegründet, kurs bei. Kirchliche Selbstabschottung – so bequem sie gesellschaftliche Entwicklungen sozialwissenschaftlich wäre – soll, so der Auftrag an das SI, keine Chance ha- und -ethisch zu analysieren. In den 70er Jahren war das ben. Unter ausdrücklicher Anerkennung und Gewähr- SWI maßgeblich an der Debatte um Umweltschutz und leistung der wissenschaftlichen Freiheit des SI, auch in an der Gründung des später einflussreichen Bundesver- der institutionellen Form als einer „unselbständigen Grußwort bandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) beteiligt. Einrichtung der EKD“, hat sich die EKD für den Erhalt Auf die Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt in den 80er dieser kritischen Institution entschieden. Die Ergebnisse Ratsvorsitzender der EKD, Jahren reagierte man mit der thematischen Fokussierung dieser Arbeit fließen kontinuierlich in die Kirchenmit- auf ethische Fragen einer gerechten Wirtschaftsordnung gliedschaftsuntersuchungen, in die Texte der Kammer Landesbischof und einer menschenwürdigen Arbeitswelt. Die maßgeb- für soziale Ordnung, in die Stellungnahmen kirchen- liche Mitwirkung am Ökumenischen Konsultationspro- leitender Organe sowie in ökumenische Stellungnah- Dr. Heinrich Bedford-Strohm zess zur wirtschaftlichen und sozialen Lage steht für die men ein. Wenn solche Äußerungen im öffentlichen und Verantwortung beider christlicher Kirchen für eine so- kirchlichen Diskurs Relevanz gewinnen, dann ist dies lidarische und gerechte Gesellschaft in den 90er Jahren. immer auch dem Praxisbezug und der kommunikativen Die Zusammenlegung des SWI mit dem Pastoralsozio- Anschlussfähigkeit an öffentliche Diskurse geschuldet, logischen Institut in der Evangelischen Fachhochschule die in interdisziplinärer Arbeit am SI eingeübt wird. Hannover und die Neugründung als SI im Jahr 2005 si- gnalisierte, dass die gesellschaftlichen Veränderungspro- Die Herausforderungen der 2020er Jahre zeichnen sich zesse auch die Kirche in ihrer Sozialgestalt erreicht hat- ab. Die konsequente Weiterentwicklung der Sozialen Dr. Heinrich Bedford-Strohm (Fotograf: epd/mck) ten. Mit dieser programmatischen Neuaufstellung galt Marktwirtschaft mit ihren starken Wurzeln im protes- und gilt es, sozialwissenschaftlich gestützte Gesellschafts- tantischen Geist zu einer ökologisch-sozialen Marktwirt- analyse für theologische sozialethische Positionierungen schaft ist zu gestalten. Der Prozess der Digitalisierung in öffentlichen sozialpolitischen Diskursen wie auch für ist als gesellschaftlicher und kultureller und nicht nur verantwortliche Kirchenentwicklung zu nutzen. Dieser als technischer Prozess zu begreifen. Als Theologie und Durchgang durch die Geschichte des SWI/SI zeigt, mit Kirche haben wir spätestens seit der Industrialisierung welch hoher Sensibilität für gesellschaftliche Kontexte zu viel Abstand zur Welt der Technik in ihrer Prägekraft und mit welch kirchenpolitischem Weitblick institutspo- gehalten. Hier müssen wir theologisch aufschließen. Die litische Entscheidungen getroffen wurden. religiöse Vielfalt in unserem Land ist Wirklichkeit. Sie gilt es adäquat zu erfassen, um aus Polarisierungen zwi- Sowohl als Landesbischof wie auch als Ratsvorsitzender schen Ablehnung und Vergleichgültigung herauszufin- erlebe ich immer wieder, wie wertvoll, ja unverzichtbar den. Als evangelische Kirche treten wir auf diesem Feld die Arbeit ist, die vom SI geleistet wird. Neben einer religionspolitisch und kirchenpolitisch in eine neue Pha- fundierten theologischen Theoriebildung brauchen wir se ein, für die wir Orientierungen brauchen. Die Auf- anerkannte empirische Zugänge zur Praxis, um unsere gaben sind groß. Die erfolgreiche Geschichte des SI wie Theoriebildung zu stützen oder auch zu irritieren. Re- auch die Kompetenz von Institutsleitung, Mitarbeiten- präsentative Umfragen und sozialwissenschaftliche For- den, Vorstand und Wissenschaftlichem Beirat geben uns schung können und sollen in der Kirche vorherrschende begründete Hoffnung auf tragfähige Ergebnisse. 6 7 50 Jahre SWI/SI geben Anlass zu großem Dank: Über Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern dieses Jubi- die Arbeit des Institutes und dessen Mitarbeitenden in läumsbandes Freude bei der durch Fotos und lebendi- den Jahren des Aufbaus in Bochum, der Etablierung, des ge Schilderungen leicht gemachten Erinnerungsarbeit. Umzugs und der Neuausrichtung in Hannover gibt die Es verwundert aufgrund des Selbstverständnisses des SI Jubiläumsschrift Auskunft. Stellvertretend für alle Mit- nicht, dass neben Erinnerung zugleich der kritische und arbeiterinnen und Mitarbeiter möchte ich Dr. Klaus selbstkritische Ausblick gestellt wird. Gottes Segen für Lefringhausen als Gründungsdirektor des SWI und das SI und alle Menschen, die dessen Arbeit tragen! Prof. Dr. Günter Brakelmann als langjährigen Direktor in der Bochumer Zeit nennen und ihnen herzlich dan- ken. Die tägliche Arbeit mit aller Kreativität, mit allem Engagement, mit aller Kompetenz und allem wissen- schaftlichen Eros und auch mit aller Mühe der nötigen Verwaltungs- und Organisationsarbeit wurde und wird vom Direktor und seinen Mitarbeitenden, unterstützt durch das Kirchenamt der EKD, geleistet. Dass die Neu- gründung als SI und die Etablierung des Instituts in den letzten 14 Jahren gelang, ist ganz wesentlich der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Wegner zu verdanken. Der Vor- stand unter Leitung von Vizepräsident Arend de Vries und der stellvertretenden Leitung von Vizepräsident Dr. Horst Gorski arbeitet erfolgreich an der kontinuierlichen Ausrichtung des Kurses der Institutsarbeit. Sehr dankbar sind wir für die Einbindung des SI in die Wissenschafts- landschaft in Theologie und Sozialwissenschaften, die durch den Wissenschaftlichen Beirat unter Leitung von Prof. Dr. Johannes Eurich wesentlich unterstützt wird. Die Landeskirchen tragen das SI finanziell auch in Zeiten von Sparmaßnahmen, weil sie die Institutsarbeit schät- zen und von seiner Bedeutung überzeugt sind. Dies gilt in besonderem Maße von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, die als