Knochen, Scherben Und Skulpturen
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Knochen, Scherben und Skulpturen 100 Jahre Archäologie an der Universität Basel Knochen, Scherben und Skulpturen – 100 Jahre Archäologie an der UniversitätArchäologieJahreder100Basel an Knochen,– SkulpturenScherbenund Knochen, Scherben und Skulpturen 100 Jahre Archäologie an der Universität Basel Begleitpublikation zur gleichnamigen Ausstellung im Foyer des Rosshofs, Basel 22.10.–19.12.2012 Anna Laschinger und Annemarie Kaufmann-Heinimann (Hg.) Inhaltsverzeichnis Gedruckt mit Unterstützung 4 Vorwort der Berta Hess-Cohn Stiftung, Basel Geschichte 5 Chronik 11 Geschichte der Klassischen Archäologie an der Universität Basel 25 Geschichte der Ur- und Frühgeschichtlichen und Provinzialrömischen sowie der Naturwissenschaftlichen Archäologie an der Universität Basel 34 Protagonisten und Pionierinnen 43 Erinnerungen an Rudolf Laur-Belart 45 Erinnerungen an Elisabeth Schmid 47 Erinnerungen an Karl Schefold Lehre und Forschung 49 Von der Grand Tour zum Forschungstourismus 54 Von Abformungen in Gyps und Epidiaskopen 65 Lehre in der Ur- und Frühgeschichtlichen und Provinzial- römischen Archäologie und in der Prähistorischen und Naturwissenschaftlichen Archäologie 71 Grabungen und Projekte der Klassischen Archäologie 83 Grabungen und Projekte der Ur- und Früh geschichtlichen und Provinzialrömischen Archäologie und der Prähistorischen und Naturwissenschaftlichen Archäologie Archäologie heute 96 Archäologie an der Universität Basel heute 100 Ausgrabungen Basel-Petersgraben: kultureller Wandel in der Zeit des Früh-Bologna Anhang Für die finanzielle Unterstützung bei der Realisierung der Ausstellung danken wir: 104 Professorinnen und Professoren an der Universität Basel 106 Abbildungsnachweise dem Departement Altertumswissenschaften dem Departement Umweltwissenschaften 108 Impressum der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft Basel der Frey-Clavel-Stiftung dem Rektorat der Universität Basel der Vischer-Heussler-Stiftung 4 5 Vorwort Chronik Jubiläumsfeiern liegen im Trend. In einer Zeit, in der Präsenz in der Öffentlichkeit Annemarie Kaufmann-Heinimann unter Mitarbeit von das Mass aller Dinge ist, bieten sie eine willkommene Plattform der Selbstdar- Reto Jagher, Brigitte Röder und Jörg Schibler stellung und der Werbung in eigener Sache. Sollen und dürfen sich akademische Disziplinen dieser Entwicklung anschliessen, oder haben sie sich nicht vorab 1841 auf ihre angestammte wissenschaftliche Arbeit zu konzentrieren? Diese Frage Der Ordinarius für griechische Sprache Wilhelm und Sophie Vischer-Heussler haben auch wir uns gestellt, die Lehrenden, Lernenden und Forschenden der und Literatur Wilhelm Vischer-Bilfinger errichten eine Stiftung zugunsten einer Archäologie an der Universität Basel, doch haben uns zwei Überlegungen dazu erforscht und publiziert drei eisenzeit- altertumswissenschaftlichen Profes- bewogen, das 100- bzw. 50-jährige Bestehen unserer wissenschaftlichen Insti - liche Grabhügel in der Hard bei Basel. sur mit Schwergewicht auf Archäologie tutionen zum Anlass eines kurzen Zwischenhalts und Rückblicks zu nehmen. oder Vergleichender Sprachwissenschaft. Zum einen ist uns bereits bei der Suche nach dem �Gründungsjahr� der Klas- 1849 sischen Archäologie bewusst geworden, wie lückenhaft die Kenntnisse über Einweihung des Museums an der Augus- 1884 den Ursprung der Archäologie an der Universität Basel sind. Die Rekonstruktion tinergasse. Zu den ausgestellten Kunst- Der Extraordinarius der Klassischen der blossen Fakten erschien allein schon Grund genug für eine kleine Jubiläums- schätzen gehören auch Gipsabgüsse und Philologie Johann Jacob Merian (1826– schrift. Zum anderen ist durch die vor zwei Jahren erfolgte räumliche und insti - antike Originale. 1892) kauft die Grundstücke des römi- tutionelle Zusammenführung der archäologischen Fachbereiche im Departement schen Theaters und des Schönbühlhügels Altertumswissenschaften im Rosshof das Bewusstsein für die Gemeinsamkeiten Im Wintersemester hält Jacob Burck- in Augst und schenkt sie der Histori- und die gemeinsamen Wurzeln der verschiedenen Disziplinen neu geschärft hardt (1818–1897) in Basel seine schen und Antiquarischen Gesellschaft, worden. Der Blick zurück ist damit zugleich ein Blick voraus, umso mehr als bereits erste Vorlesung über die «Geschichte damit die Ruinen vor weiterer Zer- im Jahr 1931 konkrete Pläne für die Schaffung eines Instituts für Altertums- der antiken Kunst». störung bewahrt werden. kunde bestanden, das neben der Archäologie die Klassische Philologie, die Alte Geschichte sowie die Skulpturhalle unter einem Dach vereint hätte. 1859 1887 Die vorliegende Publikation ist als Begleitheft zur Ausstellung gedacht, die Johann Jakob Bernoulli (1831–1913) Für die Gipsabgüsse wird ein eigenes aus Anlass des mehrfachen Jubiläums der Basler Archäologie im Foyer des Ross- habilitiert sich für «die Fächer der Gebäude an der Klostergasse errichtet; hofs gezeigt wird. Es kann die Geschichte der drei heutigen Fachbereiche Klassische classischen Philologie und Archäologie in dieser ersten «Skulpturhalle» findet Archäologie, Ur- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Archäologie und der alten Geschichte». auch ein Teil des archäologischen Unter- sowie Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie und ihrer jewei- richts statt. ligen Protagonisten und Pionierinnen nur in Ausschnitten beleuchten und erhebt 1860 keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit. Aufzuzeigen, wie aus den Anfängen Ludwig Rütimeyer (1825–1895) be- 1890 der archäologischen Disziplinen im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein modernes gründet mit seiner Publikation �«Unter- Ferdinand Dümmler (1859–1896) aus Studienfach mit vielen unterschiedlichen Teilbereichen und Spezialgebieten suchungen der Thierreste aus den Halle wird als Ordinarius für lateinische geworden ist, das damals wie heute – und hoffentlich auch in Zukunft – von der Pfahlbauten der Schweiz�» die moderne Sprache und Literatur berufen; in seiner Begeisterung und dem Engagement vieler getragen wurde und wird, ist das Archäozoologie. Seit 1855 ist er Pro- kurzen Lehrtätigkeit bietet er mehr- Ziel der Autorinnen und Autoren. Ihnen allen, vor allem jedoch Anna Laschinger fessor für Zoologie und vergleichende fach archäologische Übungen zu Vasen und Annemarie Kaufmann-Heinimann, die als treibende Kräfte für die erfolg- Anatomie auf dem damals neu geschaf- und Skulptur an. reiche Umsetzung des Projekts besorgt waren, sei an dieser Stelle für ihren fenen Lehrstuhl und zugleich Leiter unermüd lichen Einsatz ganz herzlich gedankt. Ebenso herzlich danken wir auch der naturhistorischen Sammlung 1898 Ronnie Fueglister und Martin Stoecklin von Studio Sport für die Gestaltung der im Museum an der Augustinergasse. Mit der Berufung von Hans Dragendorff Broschüre und der Berta Hess-Cohn Stiftung für die Übernahme der Druckkosten. (1870–1941) aus Estland kommt die 1874 Professur der Vischer-Heussler-Stiftung Basel, im August 2012 Johann Jakob Bernoulli wird zum Extra- erstmals der Archäologie zugute. ordinarius und 1895, in Anerkennung Nach nur vierjährigem Wirken nimmt Martin A. Guggisberg seiner Publikationen über Ikonographie, Dragendorff einen Ruf als Leiter der Brigitte Röder zum Ordinarius ernannt. Bis 1898 lehrt Römisch-Germanischen Kommission in Jörg Schibler er ehrenamtlich Klas sische Archäologie. Frankfurt an. Peter-Andrew Schwarz 6 Geschichte 7 Chronik 1903 1936 1951 Ernst Alfred Stückelberg (1867–1926) Aus Platzgründen wird die Gipssamm- Karl Friedrich Schefold (1905–1999), Elisabeth Schmid (1912–1994) aus habilitiert sich für «Frühchristliche lung in Kellerräumen an der Viadukt- dem aus politischen Gründen ein Freiburg i. Br. habilitiert sich für «Geolo- Alterthumskunde, Kunstgeschichte und strasse 45 magaziniert; sie bleibt dort bis weiteres Fortkommen in Deutschland gie und Paläontologie in ihrer Auswer- historische Hilfswissenschaften». zum Umzug 1941 in ein Provisorium verwehrt ist, habilitiert sich für «Klas- tung für die Urgeschichte» an der an der Mittleren Strasse 33. sische Archäologie». 1939 erhält er Philosophisch-Naturwissenschaftlichen 1904 einen Lehrauftrag für «Kunst des alten Fakultät. Eröffnung des «Prähistorischen Kabinet- 1929 Orients und der christlichen Antike», tes» in der Sammlung für Völkerkunde Emil Vogt (1906–1974) promoviert als der zwei Jahre später um «Kunst- 1953 des Museums an der Augustinergasse. erster Doktorierender in Prähistorie. geschichte der alten Mittelmeervölker» Die Schweizerische Gesellschaft für Ur- Er wirkt in Zürich als ausserordentlicher erweitert wird. geschichte richtet am Stapfelberg 9 1909 Professor (1945–1974) und als Konser- ein «Laboratorium für Urgeschichte» mit Ernst Pfuhl (1876–1940) aus Charlotten- vator und späterer Direktor des 1937 Elisabeth Schmid als Leiterin ein. burg wird als Extraordinarius für Schweizerischen Landesmuseums Die Unterstützung durch den Arbeits- Archäologie auf die Stiftungsprofessur (1930–1971). rappen und den Archäologischen 1955 berufen. 1911 wird er zum Ordinarius Arbeitsdienst macht auch in Augst um- In Augst wird die von Dr. René Clavel befördert. Er setzt sich für die Gründung 1931 fangreiche Ausgrabungen und Restau- gestiftete Nachbildung eines römischen eines Archäologischen Seminars ein. Das Projekt eines Instituts für Alter- rierungen möglich. Wohnhauses («Römerhaus») eröffnet, tumskunde, das die Seminarien für zwei Jahre darauf das vom Kanton Basel- Mit der neu gegründeten Zeitschrift 1912 Klassische Philologie, Archäologie und land finanzierte Museum. «Ur-Schweiz» verfolgt Rudolf Laur- Die Kuratel genehmigt die von der Philo- Alte Geschichte sowie die Skulptur-