Ausgabe 2/2010 Magazin Informationen aus der Wirtschaftsuniversität Wien

„Austro-Nobelpreis“

Wittgenstein-Preis 2010 für WU-Professor Wolfgang Lutz

Die soziale WU Soziale Kompetenz, mehr als nur ein Schlagwort

Ausgezeichnet Qualitätsgütesiegel EQUIS und In Kooperation mit AMBA, einmalig in Österreich i N h a l t d ie soziale wu

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Impressum Medieninhaber, Herausgeber und für den Inhalt Inhalt verantwortlich: WU (Wirtschaftsuniversität Wien),  Die soziale WU 1090 Wien, Augasse 2–6. Im Fokus: Das Projekt Volunteering@WU, „soziale Kompetenz“ als Lehrinhalt und Produktion: Die Presse Liebe Leserinnen das Buddy-Network-Programm. Verlags-Ges. m. b. H. & Co KG, und Leser! 1030 Wien, Hainburger Straße 33, 8 „Austro-Nobelpreis“ Tel.: 01/514 14-Serie. Diese Ausgabe unseres WU-Magazins stellt Ihnen die Wittgenstein-Preis 2010 geht an WU- Geschäftsführung: „soziale Seite“ der WU vor. Nicht nur zahlreiche Unter- Professor Wolfgang Lutz. Reinhold Gmeinbauer, Michael Fleischhacker. stützungsmöglichkeiten für unsere Studierenden oder 9 Geld zählen? Werte zählen! „soziale Kompetenz“ als Lehrinhalt werden präsentiert, ExpertInnenansichten über wirtschaft- Die Presse Content Engine sondern vor allem unser neues Programm „Voluntee- liche Freiheit und Selbstverwirklichung in GmbH & Co KG. der Diskussionsreihe „Open Minds“. ring@WU“. Das Projekt fördert Lernen und Integration Koordination: Daniela Mathis, durch den Austausch von WU-Studierenden und Perso- 10 Ein besonderer Gast Christian Lenoble nen aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Der gehörlose Alex Lynch, als Austausch- Wolfgang Lutz, WU-Professor für Sozialstatistik, ist student zu Gast an der WU, berichtet über M.S.C. Medien Service GmbH. Art Direction: Matthias Eberhart. diesjähriger Preisträger des höchst dotierten Wissen- seinen Studienalltag in Wien. Produktion: Thomas Kiener bakk. schaftspreises, des „Wittgenstein-Preises 2010“. Ein sen- 1 Neue ProfessorInnen phil.,Christian Stutzig. sationeller Erfolg, über den wir uns gemeinsam freuen. Fünf neue ProfessorInnen aus dem In- In diesem Sommersemester haben wir auch einen ganz und Ausland stellen sich vor. Die Presse Media GmbH & Co KG. besonderen Studenten zu Gast. Alex Lynch ist gehörlos Verkauf: Jochen Schneeberger. 14 Frauenförderung und absolviert zurzeit ein Auslandssemester an der WU. Wie die Rolle von Wissenschaftlerinnen Hersteller: Er erzählt uns, wie er seinen Alltag meistert. und Forscherinnen an der WU konse- Niederösterreichisches Pressehaus, Die Rolle der Frau in Wissenschaft und Forschung quent gestärkt wird. Druck- und Verlagsgesellschaft m. b. H., kommt in dieser Ausgabe ebenfalls nicht zu kurz. Wir 3100 St. Pölten, Gutenbergstr. 12. haben eine Reihe an Frauenförderungsmaßnahmen an 15 WU Top League Coverfoto: WU Das Programm für besonders leistungsfä- der WU, um Wissenschaftlerinnen und Forscherinnen hige Studierende mit ehrgeizigen Zielen. Medieninhaber: zu stärken und ihnen eine langfristige Karriereperspek- Wirtschaftsuniversität Wien, 1090 Wien, 16 Forschungsthema „Sozialmarkt“ tive zu bieten. Augasse 2–6 Ein international einmaliges Konzept im Am Institut für Handel und Marketing beschäftigt sich Unternehmensgegenstand: Forschungsfokus der WU. ein ForscherInnenteam mit dem Phänomen „Sozial- gem. Aufgabendefinition in §3 markt“. Dieses international einzigartige Konzept wurde 18 Ausgezeichnet Universitätsgesetz 2002. Rektorat: bisher in der Forschung kaum behandelt – an der WU EQUIS- und AMBA-Akkreditierung als österreichweiter Einzelfall. Univ.-Prof. Dr. Christoph Badelt (Rektor); finden dazu interessante Projekte statt. Univ.-Prof. Dr. Eva Eberhartinger, LL.M.; Im Porträt diesmal: Georg Kapsch, WU-Absolvent, Prä- 19 In Kürze Univ.-Prof. Dr. Michael Holoubek; sident der Wiener Industriellenvereinigung und CEO der Was tut sich Neues an der WU? Wichtige Univ.-Prof. Dr. Karl Sandner; Kapsch AG. Meldungen in Kürze. Univ.-Prof. Dr. Barbara Sporn. Grundlegende Richtung: 20 Termine & Rückblick Das „WU Magazin“ versteht sich als Infor- Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und einen Das Wichtigste im Sommer 2010. mationsplattform der Wirtschaftsuniversität erholsamen, ereignisreichen Sommer! Wien an die gesamte Öffentlichkeit. Nachhaltig:  Alumnus Georg Kapsch Porträt des CEO der Kapsch AG. Eine Barbara Sporn, Vizerektorin für Forschung, Erfolgsgeschichte mit humanistischem Internationales und External Relations Hintergrund. Die soziale WU WU Fotos:

 w u m a g a z i n w u m a g a z i n  d ie soziale wu d ie soziale wu

Das Volunteering@WU-Programm für sozial Be- ten sind auf der einen Seite von der Caritas Wien betreu- nachteiligte, das Lernen und Integration fördert; te junge Menschen, die Bedarf an Wiederholung bzw. Austauschsemester ein eigener Bereich für soziale Kompetenz; ein Vertiefung des Lernstoffes im Rahmen ihrer Ausbildung ­unter Freunden haben und die in Situationen mit mehrfacher Problembe­ Freunde-Netzwerk für Austauschstudierende – lastung leben, etwa weil sie noch nicht lange in Öster- Jedem „Incoming“ sein „Buddy“ Jährlich kommen etwa 700 Studierende aus drei von zahlreichen Beispielen, wie die WU reich sind, geringe Deutschkenntnisse haben und/oder aller Welt an die WU, um hier ihr Auslandsse­ ­soziale Verantwortung versteht und übernimmt. wenig in die österreichische Gesellschaft integriert sind. mester zu absolvieren. Sie werden vom „Buddy-

text: Christian Lenoble Auf der anderen Seite finden sich WU-Studierende aller network“ der ÖH WU sowie dem Zentrum für Studienrichtungen und Semester, die ihre Fähigkeiten und Auslandsstudien unterstützt. Kompetenzen im Rahmen dieses Programms einbringen Das Referat für Internationales der ÖH WU küm- mert sich um die freizeittechnischen Belange möchten. der AustauschstudentInnen, damit sie nicht nur „Grundgedanke ist, dass alle TeilnehmerInnen in ihrer per- Lehrinhalte, sondern auch bleibende Erinne- sönlichen Entwicklung und ihrem Bildungsweg durch das rungen an Reisen und kulturelle Programme gegenseitige Kennenlernen und Voneinander-Lernen pro- bei ihrer Rückkehr mit sich nehmen können. fitieren. Die Kinder und Jugendlichen erhalten durch den Kernstück des Buddynetwork ist ein System, bei dem jedem „Incoming“ ein regulärer WU- ie Förderung des Austausches und das Vo- Kontakt zu WU-Studierenden kostenlose Unterstützung Student als „Buddy“ zur Seite gestellt wird, neinander-Lernen von WU-Studierenden und beim Lernen und erleben Vorbilder, die mit ihnen gemein- der den Ankömmling vom Flughafen oder vom jungen Menschen aus sozial benachteiligten sam Zeit verbringen, beispielsweise Fußball spielen oder Bahnhof abholt und in den ersten Wochen Bevölkerungsgruppen stehen im Vordergrund Ausstellungen besuchen“, erläutert Rameder. So können in die österreichische Kultur und Wiener Ge­ Ddes im Sommersemester 2010 neu angelaufenen Frei­ neue soziale Beziehungen geknüpft und Berührungsängs­ gebenheiten einführt. Bei der hohen Anzahl an Austauschstudierenden, die jedes Semester willigenprogramms Volunteering@WU. „Bildung eröff- te abgebaut werden. Die Studierenden haben durch die die WU als Destination auswählen, wird durch net nicht nur Chancen am Arbeitsmarkt, sondern ist auch freiwillige Mitarbeit die Möglichkeit, Menschen aus ande- diese Maßnahme ihre Integration gefördert. So ­Voraussetzung für eine aktive Partizipation am gesell- ren sozialen Schichten und Kulturkreisen kennenzulernen, kann kein/e AustauschstudentIn nach einem schaftlichen Leben“, sagt Prof. Michael Meyer, Leiter der ihren Horizont zu erweitern sowie ihre pädagogischen, di- Semester abreisen, ohne mindestens einen Abteilung für Non-Profit-Management und Initiator von daktischen und sozialen Kompetenzen zu stärken. „waschechten“ Österreicher oder eine Öster- reicherin kennengelernt zu haben – Kultur- Volunteering@WU. Entscheidend für den Zugang zu Bil- Die Projekte schock inklusive. dung sei leider weitgehend die soziale Herkunft. Armut im Die meisten teilnehmenden WU-Studierenden Elternhaus verringert massiv die Chancen, wodurch schon Um die Situation der Studierenden in ihrem Studium zu betreuen ein bis zwei Austauschstudenten, im Kindesalter die Weichen für einen späteren Zugang berücksichtigen, sind die Freiwilligenprogramme projekt- wobei einzelne Buddies sogar drei Austausch- zu höherer bzw. universitärer Bildung gestellt werden. So förmig konzipiert. Das heißt, Studierende erklären sich studentInnen unter ihre Fittiche nehmen. Das Buddynetwork kümmert sich aber auch nach zeigt etwa der Bericht zur sozialen Lage der Studieren- vorerst immer nur für ein Semester zur Mitarbeit bereit. Ankunft der Austauschstudierenden um deren den 2010 (Bundesministerium für Wissenschaft und For- Eine Verlängerung um ein weiteres Semester ist zwar er- Freizeitgestaltung. Das Programm dazu beginnt schung) auf, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Studium an wünscht, wird aber nicht vorausgesetzt. Wenn also zum bereits in den Semesterferien, da der Großteil einer österreichischen Universität aufzunehmen, für Stu- Beispiel ein Auslandssemester oder eine „heiße Phase“ im der AustauschstudentInnen Mitte Februar dienanfängerInnen aus bildungsnahen Schichten dreimal Studium ansteht, lässt sich das mit dem ehrenamtlichen eintrifft – das zweiwöchige Orientierungs- und Kulturprogramm des ZAS, an dem rund die höher ist als für StudienanfängerInnen aus bildungsfer- Engagement durchaus vereinbaren. Hälfte der Incomings teilnimmt, findet vor dem nen Schichten. Beim „Lernferiencamp“ im August verbringen die Stu­ offiziellen Semesterbeginn statt. dierenden gemeinsam mit den Kindern eine Woche im In den vergangenen Semesterferien hat das Soziale Sensibilisierung Nationalpark Hohe Tauern, geben Nachhilfe in Kleingrup- Buddynetwork mit dem traditionellen „Welcome „Mit Volunteering@WU übernimmt die WU soziale pen und wirken am Freizeitprogramm mit. Begleitet wer- Heuriger“ und der „Welcome Party“ bereits zwei Veranstaltungen angeboten, die bei den Verantwortung und fördert junge Menschen, die aufgrund den sie dabei von MitarbeiterInnen der WU und Caritas, Austauschstudierenden auf großes Interesse von Armut und sozialer Exklusion große Barrieren im die sie auf ihre Tätigkeit vorbereiten und vor Ort unter- gestoßen sind. In weiterer Folge stehen auch Zugang zu Bildung überwinden müssen“, sagen Stefanie stützen. Im kommenden September werden die am Camp Nachtrodeln am Semmering, ein Spa-Besuch in Mackerle-Bixa und Paul Rameder vom Projektteam teilnehmenden Kinder an die WU eingeladen, um den All- Oberlaa und Besuche der Ottakringer Brauerei zum Kooperationsprojekt von WU und Caritas Wien. tag an einer Universität kennenzulernen, per Rätselrallye sowie ein Grillfest auf der Donauinsel auf dem Programm. Reisen nach Budapest, Prag, Zell am Unterstützung kommt zudem von der Rewe Group, die das Gebäude zu erkunden, eine „Kindersponsion“ zu er- See (Skitrip, zu dem auch die WU-StudentInnen laut Unternehmenssprecherin Corinna Tinkler „nicht leben etc. eingeladen sind), Purbach und Krakau finden nur als Financier, sondern auch als Mitinitiator und Im Rahmen des Projekts „Lernbuddy“ (ab Oktober) betreu- statt, sodass keinem Austauschstudierenden in weiterer Folge als Botschafter des Projekts ihren en WU-Studierende junge Menschen aus Einrichtungen beim Auslandssemester in Wien langweilig Beitrag leisten will“. Organisiert werden verschiedene der Caritas Wien einmal pro Woche. Die Form der regel- werden kann. Hört man sich unter den Incomings um, erfährt Freiwilligenprojekte (Lernferiencamp, Lernbuddy). Die mäßigen Unterstützung richtet sich dabei vor allem nach man, dass wenige andere Universitäten ein der- WU-Studierenden arbeiten dabei nicht nur ehrenamtlich, dem Bedarf der Kinder und Jugendlichen. So kann Ler- art breitgefächertes Programm und gute Betreu­ sondern werden auch – als Führungskräfte von morgen nen für Prüfungen und Schularbeiten im Vordergrund ung für ihre Austauschstudierenden anbieten und dies einer der großen Vorteile eines Aus-

– im Hinblick auf Problemfelder sozialer Ungleichheit und stehen, ebenso wie gemeinsame Freizeitgestaltung, be- WU damit verbundenen Partizipationschancen sensibilisiert. rufsbezogene Unterstützung oder Förderung des Selbst- tauschsemsters an der WU sei. ‰ Die TeilnehmerInnen an den Volunteering@WU-Projek­ bewusstseins für das Erlernen/Sprechen der deutschen Fotos:

 w u m a g a z i n w u m a g a z i n  d ie soziale wu d ie soziale wu Didaktik Lehrkonzepte, an der Zu- kunft orientiert Großes Augenmerk wird an der WU der zukunftsorientierten Lehrerausbildung geschenkt. „Es ist von entscheidender Wichtigkeit, Studierenden neben ökonomischen Wissen auch sozi- ale Verantwortung zu vermitteln. Dazu braucht es entsprechend ‰ Sprache. Nach einer mehrtägigen Ausbildung begleiten geschulte Lehrkräfte“, sagt Josef Aff, Leiter des Instituts für die Studierenden ihre jeweiligen „Buddies“ zunächst für Wirtschaftspädagogik. ein Semester mit anschließender Verlängerungsoption. Anlässlich des 2. Wiener Wirt­ Sie erhalten dabei regelmäßig Supervision in Kleingruppen. schaftsdidaktik-Kongresses an der WU am 11. Juni hielt Aff ein Soziale Kompetenz Plädoyer für eine nachhaltige und vernetzte Wirtschaftsdidak- Soziale Kompetenz ist an der WU nicht bloß ein Schlag- tik. „Dem Wirtschaftsunterricht wort, sondern seit 2004 auch ein eigener Bereich, der seit ist ein Ökonomieverständnis zu- dem Sommersemester 2008 dem Institut für Wirtschafts­ grunde zu legen, das Ökonomie pädagogik angegliedert ist. „Das Projekt „Soziale Kom- und Nachhaltigkeit integrativ petenz der WU“ fokussiert primär eine Erhöhung der verknüpft. Dadurch wird dem didaktischen Aspekt ,Zukunfts- ­beruflichen Handlungskompetenz“, erläutern die Verant- relevanz des Unterrichts‘ ein wortlichen Josef Aff und Ilse Pachlinger vom Institut für angemessener Stellenwert Wirtschaftspädagogik. zugeordnet“, so Aff. Die an Universitäten vorherrschende Position, ethische, ökologische und soziale Standards bei Das Projekt „Soziale Kompetenz der WU“ der Analyse wirtschaftlichen fokussiert primär eine Erhöhung Handelns zu marginalisieren, sei der beruflichen Handlungskompetenz. kritisch zu hinterfragen. „Denn es ist gerade die Kurzfristigkeit im ökonomischen Denken – in der Ressourcenschonung, Ver- Im Bachelorprogramm werden jährlich rund 80 einstündi- antwortung für künftige Gene- ge (15 Lehreinheiten) Workshops zum Thema angeboten. rationen und Ideen der Vertei­ Der inhaltliche Bogen spannt sich dabei von Aspekten lungsgerechtigkeit außen vor wie Präsentationstechnik, kooperatives Verhandeln über gelassen werden –, die für die Teamarbeit bis hin zu Kommunikation und Konfliktma- aktuelle Finanz- und Umweltkrise zumindest mitverantwortlich nagement. „Es werden aber auch weniger mainstream- zeichnet“, so Josef Aff. orientierte Themen wie ,Stimme, Bewegung, Körperspra- che‘ angeboten“, betont Aff. Ergänzend dazu haben al- le BW-Studierenden eine zweistündige Vorlesung zu be­ suchen, in der unter anderem zentrale Kommunikations- modelle vorgestellt werden. Das Department Manage- Stipendien ment steuert den Löwenanteil an „Humankapital“ für die­ Bunte Vielfalt se Vorlesung bei. WU-Studierende haben Anspruch Dienen die Vorlesungen dem Erwerb von kognitiven As- auf zahlreiche Unterstützungen. pekten der theoretischen Modelle, so sind die Workshops Neben den Forschungsstipen- „Soziale Kompetenz“ für die Festigung der Theorie und dien (bevorzugt an Personen, die Sammlung von Erfahrungen im Rahmen von Übun- die sich entweder in der End- phase ihres Doktorats befinden gen gedacht. „Die Programmstruktur mit Vorlesungen oder dieses erst kürzlich ab­ und Workshops ist aus mehreren Gründen pädagogisch- geschlossen haben) und den didaktisch sinnvoll“, meint Aff. Zum einen werden in der Leistungsstipendien (einmal Vorlesung allen Studierenden Grundkenntnisse vermittelt jährlich an Studierende mit und der Lernerfolg wird bei Prüfungen festgestellt. überdurchschnittlichem Studien­ erfolg) gibt es unter anderem Zum anderen vertiefen die auf der Vorlesung aufbauen- auch Mobilitätsstipendien für den und je nach Interesse beziehungsweise vorhandenen DissertantInnen oder das WU Defiziten besuchten Workshops Fertigkeiten und Einstel­ Mobility Ticket (Stipendien für lungen. Sogenannte „Arbeitsaufgaben Soziale Kompetenz“ Austauschsemester). Besonderer bilden die dritte Lernebene, die vor allem der Reflexion der Beliebtheit erfreuen sich zudem die Studienbeschleunigungs- in den Übungen gemachten Erfahrungen dienlich sind. programme der WU (Sommer-, Im Masterprogramm, das sich soeben im Aufbau befin- Winter- und Osteruni). det, sollen rund 20 Seminare pro Studienjahr angeboten Infos unter: http://www.wu.ac. werden. Inhaltlich wird auf die Bachelorprogramme auf- at/students/org/scholarships gebaut. Im Fokus stehen dabei unter anderem Inhalte wie Mediencoaching oder Führungstechniken. n

 w u m a g a z i n w u m a g a z i n  hohe auszeichnung O p e n m i n d s „Austro-Nobelpreis“! Der höchst dotierte Wissenschaftsförderungspreis Österreichs im Wert von 1,5 Millionen Euro geht an einen WU-Forscher. Wolfgang Lutz, Professor für Sozialstatistik, wurde vor wenigen Tagen mit dem „Wittgenstein-Preis 2010“ ausgezeichnet. Zum „Open Minds“-Thema „Geld zählen? Werte zählen!“ diskutierten Motiv- und Marktforscherin Sophie Karmasin, Social Entrepreneur und „Vernetzte Welten“- Initiator Leon Lenhart, der Leiter der WU-Abteilung für Non-Profit-Management Michael Meyer sowie Investmentbanker Gerald Hörhan.

mografie und Sozialstatistik. Inzwischen ist Lutz in drei- facher Weise in Österreich tätig: seit 1994 als Leiter des IIASA „World Population Program“, seit 2002 als Direktor Mit offenem Visier des „Vienna Institute of “ (VID) der Öster- reichischen Akademie der Wissenschaften und seit dem Jahr 2009 an der WU als Professor am Department of Fi- Aktuelle Grundsatz­ ei unseren Podiumsdiskussionen geht es nicht nance, Accounting and Statistics sowie am Department fragen mit ebenso darum, thematische Vorurteile zu bekräfti- Gerald hörhan Sozioökonomie. ­anerkannten wie streit- B gen, indem wir Gäste einladen, die bloß Rol- schloss in Harvard Studien in angewandter Mathematik lenklischees erfüllen. Uns ist vielmehr an offenen, be- und Betriebswirtschaft magna cum laude ab. Seit 2003 ist Bahnbrechende Forschung baren ExpertInnen zu fruchtenden Diskussionsabenden gelegen, bei denen der Eigentümer und Geschäftsführer der Danube Advisory Mit seiner Forschung hat Wolfgang Lutz laut Wissen- diskutieren, lautet der die GesprächspartnerInnen sich nicht als GegnerInnen Gmbh sowie Teileigentümer und Vorstand der Pallas Capital Holding AG als selbstständiger Investmentbanker tätig. schaftsfonds FWF bahnbrechende Leistungen bei der Grundsatz der Diskus­ ­positionieren, sondern einander zuhören und voneinan- ­Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Hörhan mit Analyse von Bevölkerungsentwicklungen erbracht. Da- sionsrunde „Open der lernen“, gibt Wilfried Stadler, WU-Honorarprofessor, der Veröffentlichung seines Buches „Investment Punk“ zu gehören unter anderem empirische Analysen von Ge- Unternehmensberater und Open-Minds-Verantwortlicher, ­(edition a, Wien 2010). Minds“. Text: Christan Lenoble burtenraten, Modellierungen von Voraussagen zur Bevöl- die grundlegende Ausrichtung des Events vor. kerungsentwicklung sowie Untersuchungen der Bezie- „Geld zählen? Werte zählen!“ lautete der Titel der Ver- Wie würden Sie die Rolle von Geld in unserer Gesell- hung von Bevölkerungs- und Umweltentwicklungen. In anstaltung am 21. Juni im Festsaal der WU. Zur Spra- schaft bewerten? jüngster Zeit hat Wolfgang Lutz seinen Fokus verstärkt che kamen persönliche und teils provokante Ansichten Geld ist bekanntlich nur ein Mittel zum Zweck, aller- dings eines, mit dem Menschen ihre fundamentalen auf die Analysen von Humankapital und ökonomischen zu den Themen wirtschaftliche Freiheit, Selbstverwirk- Bedürfnisse abdecken müssen. Es im ausreichenden Wolfgang Lutz: vielfach Entwicklungen gelegt. Dabei konnte in einem empi- lichung und Wertschöpfung. Dafür sorgten Gäste, de- Maß zu haben oder nicht zu haben, entscheidet dar- ausgezeichneter rischen Vergleich von 120 Ländern wissenschaftlich ge- ren Karriereverlauf und Wertehaltung unterschiedlicher über, ob man im Alter betteln gehen muss oder einen Demografieexperte ie Geschichte begann vor knapp 40 Jahren mit zeigt werden, dass nicht so sehr Elitenbildung, sondern nicht hätten sein können. angenehmen Lebensabend mit passivem Einkommen und WU-Professor für einem Vortrag des österreichischen Statistikers die Bildung breiter Teile der Bevölkerung zentraler Motor begeht, ob man seine Kinder bewaffnet in die Schule Sozialstatistik. schicken muss oder sie an einer guten Privatschule Gerhart Bruckmann über die „Club of Rome“- für den Wohlstand einer Gesellschaft ist. Offen und kontroversiell D unterbringen kann, ob man sich bei einer künftigen Studie. „Mein Vater hat den Vortrag gehört und mir da- Knapp 200 Artikel in Wissenschaftszeitschriften (darunter Investmentbanker Gerald Hörhan erläuterte die The- Fünf-Klassen-Medizin die bestmögliche Behandlung nach erklärt, dass er als Historiker wohl nicht viel aus- Topjournalen wie „“ oder „Science“) und Bänden sen seines erfolgreichen Buches „Investment Punk“, in leisten kann oder gar keine etc. Geld zählt also, und richten könne, um die düsteren Zukunftsszenarien ab- sowie mehr als 30 wissenschaftliche Bücher und Mono- dem er auf herausfordernde Weise den Konformismus es wird immer wichtiger, weil das staatliche Sozialsys- zuwenden“, erinnert sich Wolfgang Lutz. Der damals grafien hat Lutz mittlerweile veröffentlicht. Ein wissen- der Mittelschicht als Schlüsselfaktor der Wirtschaftskrise tem immer unfinanzierbarer wird. Diese Tatsache wird unterschätzt. Und dabei geht es, wie gesagt, nicht um 15-Jährige vertiefte sich in das Buch „Die Grenzen des schaftliches Schaffen, das bereits 2008 mit dem mit 2,5 ­anprangert. Leon Lenhart, Social Entrepreneur und In- die Anschaffung eines neuen Luxusautos und maß- Wachstums“ - und beschloss, sich fortan mit Demografie- Millionen Euro dotierten „Advanced Grant“ des Europä- itiator der „Vernetzten Welten“, WU-Professor Michael loses Konsumverhalten, sondern um die Leistbarkeit fragestellungen auseinanderzusetzen. Ein Entschluss, der ischen Forschungsrats (ERC) honoriert wurde. Der nun- Meyer, Leiter der WU-Abteilung für Non-Profit-Manage- von Basisbedürfnissen und somit um die Erreichung ihm nunmehr als 53-Jährigem den gerne als „Austro-No- mehr an ihn ergangene Wittgenstein-Preis 2010 ist üb- ment, und Sophie Karmasin, Motiv- und Marktforsche- von grundlegender Lebensqualität. belpreis“ bezeichneten Wittgenstein-Preis bescherte. rigens der erste, der an einen Sozialwissenschaftler ver- rin, komplettierten die Diskussionsrunde. Wie vertragen sich im Wirtschaftsalltag die Begriffe Lutz, am 10. Dezember 1956 in Rom geboren, wuchs zu- liehen wurde. Skizziert wurden die Sichtweise einer heutigen Genera­ Geld und Ethik? Kurzfristig lässt sich finanzieller Erfolg auf alle nächst in Deutschland und später in Wien auf, wo er das tion von UnternehmerInnen, die auf ihre sehr unter- „Open Minds“-Verant­ mögliche Arten erreichen, auch durch Stehlen und Schottengymnasium besuchte. Seine Studienzeit begann Humankapital Forschungszentrum schiedliche Art und Weise allesamt erfolgreiche Karrie- wortlicher Wilfried Stadler. Betrügen. Wer langfristig am gedeckten Tisch sitzen an der Universität München mit den Fächern Philosophie, Mit den beiden Förderpreisen will Wolfgang Lutz ein „Re- rewege gegangen sind. Dem Open-Minds-Anspruch nach möchte, kommt hingegen ohne Werte wie Hand- Mathematik und Theologie. Es folgte ein Diplomstudi- search Center for International Human Capital“ aufbauen, kontroversieller Begegnung wurde dabei vollends ent- schlagqualität, Ehrlichkeit oder Leistungsbereitschaft nicht durch. Wohin Gewinnmaximierung ohne Compli- um der Sozial- und Wirtschaftsstatistik an der Univer- das von der Akademie der Wissenschaften und der WU sprochen. Die Diskussion mit reger Einbeziehung des Pu- ance und Nachhaltigkeit führen, zeigt sich ja gerade sität Wien. Nach dem Abschluss im Jahr 1980 ging Lutz in Kooperation mit dem IIASA getragen werden soll. Sein blikums bediente das Spannungsfeld, das sich zwischen ganz gut am Beispiel von BP. für zwei Jahre an die University of Pennsylvania, um sein Ziel lautet, „exzellente Forschungsbedingungen für Be- geld- und nutzenorientiertem Handeln ergibt – stets Sie sind auch als Vortragender an der WU tätig. Mit Jugendziel zu verfolgen und Demografie zu studieren. völkerungs- und WirtschaftswissenschaftlerInnen bereit- ­unter Wahrung der Blickrichtung auf das soziale Ganze. welchem Ziel? Nach dem Masterstudium kam ein in Rekordzeit absol- zustellen, um ein weltweit führendes Forschungszentrum Geld, sozialer Status, Ethik im Wirtschaftsleben? Was Man lernt in unserem Bildungssystem viel Theoreti- sches, aber viel zu wenig, wie man Geld richtig han- gang Simlinger

viertes PhD-Programm, das er innerhalb eines Jahres und zu etablieren“. Die Basis für die Ausarbeitung von neuen f zählt tatsächlich in unserer Welt, und wie verbinden sich delt. Eine Art grundsätzliche „Geldschule“ ins System ol

mit ausgezeichnetem Erfolg absolvierte. 1983 kehrte Lutz Visionen und Politikansätzen für einige der größten ge- W diese Themenaspekte im alltäglichen Wirtschaftsleben? einzubringen und jungen Menschen ein Verständnis F/ WU aus Amerika nach Österreich an das International Insti- sellschaftlichen Herausforderungen wäre damit gegeben W Der Open-Minds-Abend brachte Antworten und Anre- für und den Umgang mit Geld beizubringen, reizt mich : tute for Applied Systems Analysis (IIASA) in Laxenburg – und der Kreis zum „Club of Rome“-Vortrag anno 1972 s gungen, die zum weiteren Reflektieren bestens geeignet und macht mir Spaß. Foto zurück und habilitierte sich 1988 in Wien im Fach De- hätte sich geschlossen. n Foto: F scheinen. n

 w u m a g a z i n w u m a g a z i n  b a r r i e r e f r e i b a r r i e r e f r e i

„Ich werde an der WU bestens unterstützt.“

Alex Lynch und ten, auch die übrigen LV-TeilnehmerInnen auf die doch „Mir geht es sehr gut. Nicht zuletzt dank meiner beiden seine beiden Do- nicht alltägliche Situation anzusprechen“, erzählt Oben- Dolmetscherinnen, Dawn Wise und Lori Whynot. Sie sind metscherinnen, aus von den Vorbereitungsarbeiten. Beeindruckt zeigt er nicht nur im Hörsaal unersetzbar, sondern stehen mir auch die ihn sowohl sich zudem vom Engagement der amerikanischen Univer- außerhalb der Uni zur Seite. Von Studierenden- und Pro- an als auch abseits der WU sität: „Es ist unglaublich, mit welcher Hingabe dort an die- fessorInnenseite her läuft ebenfalls alles wunderbar. Ich unterstützen. sem Austausch gearbeitet wurde. Und auch, welche finan- werde bestens unterstützt.“ Probleme, wie etwa den Um- ziellen Mittel dafür – Flugkosten, Wohnkosten, Fulltime- stand, dass sich die amerikanische und die österreichische Gehalt für die Dolmetscherinnen etc. – zur Verfügung ge- Gebärdensprache zuweilen erheblich unterscheiden, sieht stellt werden.“ er als Herausforderung, die es mit der Zeit zu bewältigen gilt. Die Rückreise nach Arizona ist für Ende Juni vorgese- Rückkehr nach Wien? hen. Eine Rückkehr nach Wien hält Alex Lynch für nicht Seit Februar 2010 ist Alex Lynch in Wien. Er wohnt in ausgeschlossen. Private Gründe könnten dabei eine Rol- einem Studentenheim im 15. Bezirk, hat vier Kurse be- le spielen: „Ich habe eine Freundin in Wien gefunden. Ich legt, von denen er zwei bereits erfolgreich abgeschlossen dachte nicht, dass das passieren würde. Aber manchmal hat, und zieht ein positives zwischenzeitliches Resümee: geschehen die Dinge einfach so.“ n

Weg frei, WU barrierefrei Behindertenbeauftragte

Für behinderte und chronisch Für den Nachtbetrieb können jeder- Am 1. Dezember 2008 wurde an der WU die Funktion kranke Studierende ist an der WU zeit individuelle Lösungen gefunden „ReferentIn für Studierende mit Behinderung oder eine Vielzahl an unterstützenden werden. Auch die Schulungsräume chronischen Krankheiten“ offiziell eingeführt. Vorher Einrichtungen und Maßnahmen 3 und 4 sind rollstuhlgeeignet. wurden die Agenden im Vizerektorat für Lehre wahr- vorgesehen. Alle Hörsäle – an den Barrierefrei erreichbar sind sowohl genommen. Standorten UZA1 (Hauptgebäude) die Bibliothek (vom ersten Unterge- Derzeit wird die Position von Maria De Pellegrin bis UZA4 – sind barrierefrei schoß 1 und vom Lift) als auch die ausgefüllt, die sehr eng mit den Abteilungen des erreichbar. Die fix bestuhlten Garage (Schrägrampe zum Lift). Der Vizerektorats für Lehre zusammenarbeitet. Ebenso ist Hörsäle sind mit mindestens einem Behinderteneingang in Kern D des eine Zusammenarbeit mit dem Facility-Management Behindertenplatz für Rollstuhlfahrer Haupthauses ist beschildert. Über ei- sowie Instituten der WU gegeben. ausgestattet. ne Glocke kann der Portier erreicht „Meine Funktionsziele sind die Integration der In der Aula gibt es einen SB- werden, damit er die Türen öffnet. Studierenden und die Sorge für die Barrierefreiheit Terminal und eine ByteBar, die für Vier Behindertenparkplätze stehen im Studienalltag. Außerdem geht es mir um das RollstuhlfahrerInnen geeignet sind. in der Garage des Hauptgebäudes Aufzeigen allfälliger notwendiger Verbesserungen bei Eine Software sorgt dafür, dass zur Disposition. Im Mensahof gibt es der Zugänglichkeit zu den Gebäuden und Hörsälen die WU-Website akustisch wieder- zwei kostenfreie Behindertenpark- der WU. Ein zentrales Anliegen ist mir natürlich die gegeben wird (ReadSpeaker). Die plätze, vor dem WU-Standort in der Bewusstseinsbildung für die Anliegen behinderter Studienabteilung verfügt über einen Nordbergstraße 15 sind es vier. oder chronisch kranker Studierender“, erklärt Maria Fotoapparat, der für Fotoaufnah- Auf der Internet-Plattform Learn@ De Pellegrin. men von behinderten Studierenden, WU werden für Studierende Zu den Hauptaufgabenbereichen der Behinderten- die Schwierigkeiten beim Erstellen besondere Einführungsmodule beauftragten zählen konkret die Beratung Studi- lex Lynch ist 28 Jahre alt, macht eine Ausbil- seit eineinhalb Jahren als Beauftragter für die Kooperation Alex Lynch, 28 Jahre, des digitalen Fotos haben, einge- angeboten, die auch an Behinderte eninteressierter über die zur Verfügung stehenden ist seit Februar 2010 dung zum Master in Business Administrati- zwischen der WU und der University of Arizona tätig. Bei setzt wird. Die Zulassungsschalter gerichtet sind. Zudem können barrierefreien Zugänge und anderer behinderten- on an der University of Arizona (Tucson/USA) einem meiner Besuche in Tucson Ende 2009 wurde mir in der Studienabteilung können von Lernunterlagen auf spezielle gerechter Einrichtungen sowie die Beratung über in Wien. Bericht eines und absolviert zurzeit ein Austauschsemester von den Plänen von Alex Lynch erzählt. Ich fand es eine RollstuhlfahrerInnen direkt ange- Bedürfnisse abgestimmt werden. Förderungsmöglichkeiten. fahren werden und befinden sich in Die Zugänglichkeit der Plattform gehörlosen Studieren- Aan der WU in Wien. Was ihn von anderen Studierenden großartige Idee.“ Nach seiner Rückkehr nach Wien begann Weitere Aufgaben: Prüfung der Voraussetzungen für rollstuhlgerechter Höhe. ist dank eines neuen Designs im die Gewährung abweichender Prüfungsmethoden den über seine Erfah- unterscheidet, ist schnell gesagt: Alex Lynch ist gehörlos. Obenaus gemeinsam mit einem WU-Team rund um Hilde- Im Hauptgebäude sind die Arbeits- September 2009 optimiert worden. und die Organisation dieser in Zusammenarbeit mit rungen in der Stadt „Eine Freundin aus Österreich machte ihren PhD an mei- gard Mader und Konstanze Pirker vom Zentrum für Aus- plätze für RollstuhlfahrerInnen ge- Hilfestellung bietet ebenfalls das der Prüfungsabteilung (Rücksprache mit PrüferInnen, und an der WU. ner Heimatuniversität in Arizona. Sie brachte mich auf die landsstudien (ZAS) den Austausch in die Wege zu leiten. eignet, die Schulungsräume des ZID Angebot der Lecturecasts (neue Veranlassung zur Aufbereitung von Prüfungsunterla- Idee, ein Semester in Österreich zu studieren“, so Lynch „Wir haben Lynch zunächst dabei beraten, welche Lehrver- (Zentrum für Informationsdienste) Lehrform auf Plattform Learn@WU). gen, im Bedarfsfall Organisation eigener Räume für text: christian lenoble über die Garage barrierefrei er- Im März 2009 wurde die WU im über seine Beweggründe herzukommen. anstaltungen uns als besonders geeignet erschienen, und Prüfungen, Prüfungsaufsicht etc.) sowie die Beratung reichbar. In den Schulungsräumen Rahmen der BeSt (Die Messe für mit MitarbeiterInnen des Bereiches Facility-Manage- Dass aus der Idee ein konkretes Projekt wurde und die haben ihm sowie seinen beiden Dolmetscherinnen in der im UZA2 (ebenfalls Augasse 2–6, Beruf, Studium und Weiterbildung) ment über Beseitigung von Barrieren und eventuelle

Wahl auf die WU fiel, ist einer weiteren glücklichen Fü- Folge alle Lehrunterlagen online nach Amerika gesandt. enia Dürr hinter dem Hauptgebäude) gibt es erstmalig als barrierefreie Universi-

X Verbesserungsmöglichkeiten. gung zu verdanken. Wolfgang Obenaus, WU-Professor für Weiters wurden die betreffenden Vortragenden auf die be- tagsüber keine Zufahrtsprobleme. tät gekennzeichnet.

englische Wirtschaftskommunikation, berichtet: „Ich bin sondere Herausforderung hingewiesen und darum gebe- Foto:

1 0 w u m a g a z i n w u m a g a z i n 1 1 Neue Professori nn e n n e u e p r o f e s s o r i nn e n

Klaus Gugler

Quantitative Volkswirtschaftslehre, Department für Volkswirtschaft Der Reiz seit 1. Mai 2010 Internationale ­ExpertInnen ­in ­ihrem ­ „Schon im Gymnasium habe ich mich immer gefragt, warum man in der Schule ökonomische Theorien und Zusam- Fachbereich, ­gefragte ­DozentInnen ­ menhänge nicht oder so wenig zum Thema macht“, rätselt Klaus Gugler und mutmaßt, dass Dinge in der Wirtschaft der WU als anders laufen könnten, wenn rechtzeitig gelehrt würde, was Ökonomie ist. „Vielleicht wäre es erst gar nicht zu dieser an ­Universitäten ­rund ­um ­die Welt­ ­ großen Krise gekommen, vielleicht würden Staaten nicht diese Schuldenpolitik fahren, vielleicht würden Bank- und sowie ­ForscherInnen ­ersten ­Ranges. ­ FondsmanagerInnen genauer von ihren Aktionären kontrolliert, und vielleicht würden die Leute gewisse Aussagen Arbeitsstätte Und ­sie ­sind ­dem ­Ruf ­der WU­ ­gefolgt. ­ in den Medien kritischer sehen.“ Neben Tennis und Fußball gilt seine große Leidenschaft dem Aufstellen konsistenter Fünf ­neue ­ProfessorInnen ­im ­Porträt. industrieökonomischer Fragestellungen und deren empirischer Überprüfung: Schaffen Fusionen Werte bzw. unter welchen Umständen, oder erhöhen sie die Marktmacht der Firmen und dienen den ManagerInnen? Unter welchen Bedingungen soll man Zutritt zu essenzieller Infrastruktur regulatorisch erzwingen und wann zerstört dies die Inves­ titionsanreize? Warum Klaus Gugler nach 15 Jahren Universität Wien und Auslandsaufenthalten in Berlin, London und Harvard an die WU kommt? „Das Faszinierende an der WU ist die Aufbruchstimmung am VWL-Institut. Als Leiter des Forschungsinstituts für Regulierungsökonomie habe ich nirgends sonst diese Arbeitsbedingungen!“ n

Desislava Dikova Igor Filatotchev

International Business CEE, Department für Welthandel International Business CEE, Department für Welthandel ab 1. Oktober 2010 ab 1. September 2010 „Meine Tochter, Basketball und meine Arbeit“, nennt Desislava Dikova (University of Groningen) drei zentrale Lei- Igor Filatotchev promovierte am Institut für Weltwirtschaft und Internationale Beziehungen in Moskau. Vor seinem denschaften, die ihr Leben bestimmen. Spätestens seit ihrem ersten Wien-Besuch vor einigen Jahren dürfte sich eine Engagement als Professor in Corporate Governance and Strategy sowie als Direktor des Forschungszentrums Cor- vierte Leidenschaft hinzugesellt haben: „Ich hab mich einerseits in diese charmante Stadt verliebt und war andererseits porate Governance an der Sir John Cass Business School (City University London) nahm er zahlreiche Positionen an davon beeindruckt, mit welcher Liebenswürdigkeit und Offenheit man mir während meiner Wien-Kurztrips an der WU der Nottingham University Business School, der Bradford University School of Management, dem Birkbeck College begegnet ist.“ Bevor Dikova ihre Zeit und Energie in die akademische Forschungsarbeit zu investieren begann, war und dem King’s College (University of London) ein. Seine Forschungsinteressen gelten dem Bereich der Corporate die bulgarische Staatsbürgerin Senior-Expertin im Landwirtschaftsministerium in Sofia tätig und hatte sich dabei mit Governance-Effekte auf die Entwicklung von Entrepreneurship, strategische Entscheidungen und Organisational dem EU-„Pre-Accession“-Programm für landwirtschaftliche Entwicklung beschäftigt. Nach einem mehrmonatigen Change. In aktuellen Forschungsprogrammen widmet er sich insbesondere dem Thema der Corporate-Governance- Zwischenstopp am King’s College (University of London) im Jahr 2009 erschien ihr die Tätigkeit als Professorin in In- Lebenszyklen sowie den „Neuen Multinationalen“ in der Wirtschaft von Schwellenländern. Zu seinen zahlreichen ternational Business am WU Department für Welthandel als „nächster logischer Karriereschritt“. „Die WU halte ich für Publikationen in führenden akademischen Zeitschriften kam kürzlich die Herausgabe des Buches „Corporate Gover- einen der besten Plätze, um in Belangen des internationalen und insbesondere CEE-Business akademisch tätig zu sein“, nance and the Business Life Cycle“ hinzu. Die Motivation, dem Ruf der WU zu folgen, erklärt Igor Filatotchev wie so Dikova. Ihre Vorfreude gilt der Zusammenarbeit mit neuen KollegInnen, dem Leben in einer der kulturell interes- folgt: „Die WU verfügt über Forschungsabteilungen von internationaler Reputation und ist dafür bekannt, Brücken santesten Städte Europas und der Entdeckung von professionellem Basketball in Österreich. n zwischen Ost und West zu schlagen. Ich freue mich, künftig ein Teil des WU-Teams zu sein.“ n

Michael Potacs Clive L. Spash

Öst. und Europäisches Öffentliches Recht, Department für Öffentliches Recht und Steuerrecht Public Policy and Governance, Department für Sozioökonomie seit 1. März 2010 ab 1. Oktober 2010 „Es sollte bald als etablierte Meinung gelten, dass auf der WU studieren muss, wer als WirtschaftsjuristIn in Öster­ „Das derzeitig vorherrschende Wirtschaftssystem baut auf Material- und Energieverschwendung auf und zeigt sich reich die beste Ausbildung erhalten möchte“, sagt Michael Potacs. Der Rechtwissenschaftler und frühere Abteilungs- von sozialer Ungleichheit, Umweltproblemen und Ressourcenknappheit relativ unbeeindruckt. Das Ziel meiner For- leiter im Bundeskanzleramt-Verfassungsdienst (zuständig für Umwelt, Soziales, Finanz- und Medienrecht) spricht schung ist, Alternativen zu diesem System zu entwickeln“, sagt Clive L. Spash. Der Professor am Department of In- mit dieser Aussage auch die Beweggründe an, die ihn Anfang März 2010 von der Universität Klagenfurt an die WU ternational Environment and Development Studies an der Norwegian University of Life Science und Herausgeber der geführt haben. „Die WU hat sich zu einer führenden Einrichtung auf dem Gebiet des Wirtschafts- und Europarechts Zeitschrift „Environmental Values“ sieht eines der Grundprobleme in den ungelösten Wertekonflikten unserer Ge- entwickelt und bietet nunmehr mit dem Bachelor- und Masterstudium Wirtschaftsrecht ein vollwertiges Jusstudium sellschaft angesiedelt. „Wenn man etwa die Umweltproblematik näher betrachtet, sieht man, dass die Konflikte zwi- an“, so Potacs, der damit optimale Voraussetzungen zur Entfaltung seines zentralen Arbeitsschwerpunktes, dem öf- schen öffentlichen Interessen und Unternehmensinteressen liegen, zwischen aktuellen und künftigen Generationen, fentlichen Wirtschaftsrecht, ortet. „Besonderer Wert wird von mir zudem auf das Zusammenwirken zwischen staatli- zwischen Mensch und Natur, Wissenschaft und Gesellschaft“, so Spash. Seine interdisziplinär ausgerichtete Arbeit chem Recht und Europarecht gelegt. Und gerade da ergeben sich an der WU neue Perspektiven der Zusammenarbeit wird Clive L. Spash ab Oktober am Department für Sozioökonomie fortsetzen. Aus gutem Grund: „Das Engagement mit hochkompetenten KollegInnen“, meint Potacs, für den die Professur an der WU eine Rückkehr an seine frühere der WU im Bereich des alternativen Wirtschaftsdenkens ist visionär und gefällt mir ausgezeichnet. Hier werde ich Wirkungsstätte darstellt. So war er von 1994 bis 1991 Assistent am Institut für Verfassungs- und Verwaltungsrecht innovative Herangehensweisen entwickeln können, aufbauend auf Wissen und Kompetenzen aus den unterschied- der WU, wo er auch für „Öffentliches Recht“ habilitierte. n lichsten Disziplinen. Ich freu mich darauf.“ n

1 2 w u m a g a z i n w u m a g a z i n 1 3 F r a u e n f ö r d e r u n g T o p L e a g u e Besonders ­leistungswillige Studierende ­bilden Netz- werke – und werden im Top-League- Programm ­dabei bestens Frauenpower an der Uni ­unterstützt.

Frauenförderung ist in Blick an die WU zeigt es: Es gibt keinen Grund, Um die positiven Entwicklungen in allen Bereichen der an der WU schon lange sich über einen Mangel an Frauen in Spitzen- Universität weiterhin zu unterstützen, hat das Rektorat ein Thema. Davon E positionen zu beklagen. Zwei Vizerektorinnen, in den letzten Jahren ein umfassendes Paket an Förde- ­zuständig für die Bereiche Finanzen und Forschung, rungsmaßnahmen für Frauen entwickelt. ­zeugen Frauen in Top- ­sowie drei Unirätinnen zeugen davon, dass in diesen Positionen und ein um- Führungsbereichen an der WU Gleichstellung herrscht. WU-Förderungsmaßnahmen für Geschlechtergerechtigkeit fassendes Paket an För- Dass Geschlechtergerechtigkeit in Wissenschaft und For- derungsmaßnahmen. schung für die WU ein wichtiges Thema ist, zeigt der Das Dr.-Maria-Schaumayer-Habilitationsstipendium – seit 2002 eingerichtete, damals europaweit einzigartige finanziert aus der gemeinnützigen Stiftung der frühe- Text: cOrnelia Moll Lehrstuhl für „Gender & Diversity Management“. Die ren Nationalbankpräsidentin Maria Schaumayer, einer ­Abteilung, die einer forschungs- und bildungspolitischen Alumna der WU – verfolgt seit 1999 das Ziel, Wissen- ­Innovation entspricht, beschäftigt sich mit der Verände- schaftlerinnen im Bereich der Sozial- und Wirtschafts- rung traditioneller Strukturen und Rollenverhältnissen wissenschaften zu fördern. Das Stipendium dient primär in der Gesellschaft. Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Arbeiten im fortgeschrittenen Stadium und versteht Klasse, Religion, Alter, Bildung, sexuelle Orientierung und sich somit als aktive Unterstützung und Förderung der Lebensstil werden thematisiert, und es wird dabei aufge- Karrieren von Frauen in Wirtschaft und Wissenschaft. zeigt, wie daran geknüpfte Ungleichheits- und Diskrimi- Als besondere Auswahlkriterien gelten unter anderem Wir wollen die Besten! nierungsverhältnisse soziale, kulturelle, politische und der Innovationsgrad der Fragestellung des Projektes, ökonomische Prozesse sowie Strukturen beeinflussen. die Fundierung des Antrags und die wissenschaftliche Das Top-League-Programm bietet Durch die Hilfestellung, das „Buddy-System“ (TutorIn- ­Qualität. Die Vergabe des Förderpreises (maximal 55.000 nenbetreuung, Mentoring) und Einblicke in die Praxis Universitäre Frauenkarrieren: Klassische das, was an Österreichs Massen­ Sebastian Fritz ­Euro) findet ein- bis zweimal jährlich statt. Top-League-Jahrgang 2007/2008 greift das WU-Top-League-Programm außergewöhnlich Fächertraditionen und Mangel an Absol- Seit 2006 gibt es an der WU ebenfalls das Karrierepro- universitäten oftmals fehlt: die begabten Studierenden unter die Arme. „Alle Veranstal- ventinnen „Für mich bedeutet die WU gramm für Wissenschaftlerinnen. Pro Jahr wird in klei- ­individuelle Förderung hoch Top League sowohl Chance als tungen und Betreuungsservices der WU Top League fin- In fast allen wichtigen Kategorien hat sich die Frauen- nen Arbeitsgruppen von maximal zehn Teilnehmerinnen ­talentierter junger Menschen. auch Herausforderung. Man ist den außerhalb des Regelstudienbetriebes statt, wobei die implizit in eine Gruppe einge- quote an der WU in den letzten Jahren laufend gesteigert, an karriererelevanten Themen und Fähigkeiten der Text: Christan Lenoble Studierenden vollständig in den normalen universitären ­wobei die Steigerung des traditionell eher niedrigen An- ­Präsentation gearbeitet. Im Zentrum stehen die eigene bettet, in der alle StudentInnen Alltag integriert sind“, bemerkt dazu Susanne Aigner, bestrebt sind, hohe Leistungen teils an Professorinnen als besonders erfreulicher Erfolg Forscherinnenkarriere sowie Konfliktmanagement-, zuständig für Programmbetreuung und Koordination der zu erbringen und große Ziele zu gedeutet werden kann. Was jedoch nicht aus den Augen ­Verhandlungs- und Selbstpräsentationskompetenzen. Die erreichen. Es werden laufend Top League. verloren werden darf, ist die Berücksichtigung klassischer Teilnehmerinnen entwickeln erfolgsorientierte Karriere- Möglichkeiten geboten, mit Veranstaltungen zu studienrelevanten und praxisnahen ­Fächertraditionen: Der Frauenanteil unter den ProfessorIn­ und Handlungsstrategien für ihren persönlichen Berufs- Personen aus der Wirtschaft Themen, Sponsoren-Meetings, Bewerbungscoachings, nen variiert an den verschiedenen Universitäten stark und alltag und erfahren dabei durch das Programm umfas- ußergewöhnlich engagierte und qualifizierte in Kontakt zu treten. Und man intensive Beratungen und Betreuung bei studienrelevan- befindet sich inmitten einer ­spiegelt die Fächerunterschiede wider. Während Kunst- sende Unterstützung. StudienanfängerInnen sollten ebenso gefordert ten Themen (Auslandssemester, Lernstrategien . . .) sind Gemeinschaft, in der man sich Unis unter den ProfessorInnen einen Frauenanteil von bis Zu den Fördermaßnahmen an der WU gehört zudem A wie gefördert werden. Eine Aufgabe, der sich ganz einfach wohlfühlt und auf ebenso Bestandteil des Programms wie die Schulung so- zu 50 Prozent haben, weisen technische Universitäten unter das Angebot von Habilitationsstellen. Diese sollen in diesem Jahr nunmehr zum sechsten Mal die WU Top ganz natürlicher Ebene auch zialer Kompetenzen und Weiterbildung im kulturellen ­sieben Prozent auf. Hier lassen bereits Absolventinnen- ­besonders begabten Wissenschaftlerinnen, die sich League verschrieben hat. Ziel ist die Unterstützung der Gedanken zu außeruniversitären Bereich. Lernstrategien, Beratung zu Auslandssemestern zahlen klare Rückschlüsse auf die Professorinnenzahlen zu. ­bereits durch herausragende wissenschaftliche Leis- Studierenden in Form von individueller Beratung und Themen austauschen kann.“ und Veranstaltungen mit WU-nahem Inhalt stehen in Nach wie vor finden sich an technischen Universitäten tungen qualifiziert haben, die Möglichkeit bieten, die Bildung von Netzwerken. Zudem soll neben der aka- den ersten Semestern im Vordergrund. „Treffen mit Gast- deutlich weniger Absolventinnen als an anderen Universi- sich ganz auf ihr Habilitationsvorhaben zu kon- demischen Förderung und Events mit studienrelevanten referentInnen oder Exkursionen und Workshops mit kul- täten (z. B. TU Graz mit rund 19 Prozent versus Kunst-Unis zentrieren. Durch die Entlastung vom Großteil der Inhalten der „Blick über den Tellerrand“ mit dem Besuch Susanna Ulinski turellem, wissenschaftlichem oder sozialem Hintergrund mit im Durchschnitt knapp 80 Prozent). Die WU liegt mit ­allgemeinen Lehr- und Verwaltungstätigkeiten wird außeruniversitärer Veranstaltungen ermöglicht werden. Top-League-Jahrgang 2007/2008 geben den Studierenden die Möglichkeit, sich mit den „Die Teilnahme an der Top einem knapp 50-prozentigen Frauenanteil unter den Absol- ­eine kontinuierliche Arbeit am Habilitationsprojekt „Mit der WU Top League hat die WU ein Programm für verschiedensten Themenbereichen intensiv auseinander- League garantiert optimale und ventInnen leicht unter dem Mittelwert aller österreichischen ­ermöglicht. Somit können sich die Stelleninhaberinnen besonders leistungswillige und leistungsfähige Studie- individuelle Betreuung. Noch vor zusetzen“, so Aigner. Universitäten. Zu beachten sind fächerspezifische Unter- ­während des Vertragszeitraumes ausschließlich ihren rende entwickelt, das nach internationalen Maßstäben in Studienbeginn geben TutorInnen schiede. Während etwa „Werbewissenschaft und Marktfor- ­Forschungsaufgaben widmen. Ziel ist es vor allem, vielerlei Hinsicht vorbildlich ist“, meint Programmleiter wichtige Tipps und helfen durch Bewerbungen schung“ einen Frauenanteil von 78 Prozent aufweist, kom- Frauen einen zusätzlichen Anreiz zu bieten, ihre Arbei- und WU-Professor Gerhard Speckbacher. Wert wird da- den Studiendschungel. Sehr Das in zwei Phasen gegliederte sechssemestrige Pro- wichtig für mich war, dass wir men Fächer wie Operations Research nur auf einen Anteil ten abzuschließen, und damit die Zahl an Professorin- bei auf eine Förderung ohne Elitenbildung gelegt, wobei gramm startet jeweils im Wintersemester. Bewerben gleich in den ersten Wochen von knapp mehr als 20 Prozent. nen langfristig zu fördern. insbesondere auch Persönlichkeitsentwicklung und so­ eine Gemeinschaft und ein ­können sich MaturantInnen, die neben ausgezeichneter Rechtzeitig angesetzte Förderungsmaßnahmen helfen bei Die WU verfügt auch über Förderungen, die zwar ziales Verantwortungsbewusstsein im Fokus stehen. Zugehörigkeitsgefühl zur WU und Matura über zahlreiche Zusatzqualifikationen verfügen. der Steuerung. Eine Zielsetzung lautet etwa, Frauen für nichtgeschlechtsspezifisch konzipiert sind, von denen speziell zur Top League entwi- Dazu ist ein Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und Fächer, in denen sie unterrepräsentiert sind, zu begeistern. aber vor allem Frauen profitieren. Zum Beispiel die Individuelle Betreuung ckelt haben. Gerade im Studium ein Aufsatz zu verfassen. MentorInnen bewerten anhand ist es sehr wichtig, FreundInnen In jenen Bereichen, in denen sie gut vertreten sind, soll- Möglichkeit, sich ein halbes bis ein Jahr lang freistel- Coaching-Termine und Beratungen in Kleingruppen bie- festgelegter Kriterien die eingereichten Unterlagen und zu haben, die sich gegenseitig ten Maßnahmen wiederum darauf abzielen, qualifizierte len zu lassen, um eine Doktorarbeit oder Habilitation ten eine Unterstützung der Studierenden in den ersten anspornen, herausfordern und wählen die besten 100 AnwärterInnen für die Aufnahme Frauen für eine weitere Karriere zu gewinnen. Nicht zu- abzuschließen. Für die wissenschaftliche „Heimarbeit“ Semestern. Die Betreuung erfolgt durch das WU-Top- unterstützen. Dies findet man in in die Phase I aus. n WU WU : letzt, da viele Absolventinnen ihr Doktorats- oder Ph.D.- während der Karenzzeit besteht zudem die Möglichkeit, : League-Büro, durch höhersemestrige WU-Top-League- der Top League!“ Bewerbungsfrist bis 31. Juli 2010. oto oto F Studium nicht abschließen. ein Notebook der WU in Anspruch zu nehmen. n F TutorInnen und durch die MentorInnen des Programms. Infos unter: www.wu.ac.at/wutopleague.

1 4 w u m a g a z i n w u m a g a z i n 1 5 F o r s c h u n g Sozialmärkte F o r s c h u n g Sozialmärkte

Soziale Nachhaltigkeit im Forschungsfokus

Sozialmärkte bieten ir haben uns eines Tages gefragt, was die litz an der WU fundiert mit dem Thema Sozialmarkt ausei­ Industrie und Supermärkte eigentlich mit nander. Von Oktober 2008 bis 2009 lief etwa ein Projekt in Produkte des täglichen Ein volles Einkaufswagerl Bedarfs gegen geringes Überproduktionen und Lebensmitteln, die für acht Euro. Sozialmärkte Zusammenarbeit mit VinziMarkt Wien, Pfarrer Wolfgang kurz vor dem Ablaufdatum stehen, ma­ machen es möglich. Pucher. Im Rahmen einer Lehrveranstaltung wurde dabei Entgelt. Über die sozi- Wchen. Wir wollten verhindern, dass Lebensmittel weg­ ein Studiendesign entwickelt, um herauszufinden, wie So­ ale Treffsicherheit und geworfen werden“, sagt Gerhard Lassnig. 1999 eröffnete zialmärkte von Wiener ExpertInnen und Wiener Konsu­ Nachhaltigkeit des er in Privatinitiative (gemeinsam mit drei weiteren Per­ mentInnen wahrgenommen werden. Konzepts wird an der sonen bzw. Familien) in Linz den ersten österreichischen Dazu wurden im Herbst 2008 rund 20 ExpertInnen und WU intensiv geforscht Sozialmarkt. „Der Begriff steht für Einrichtungen, die Le­ 514 WienerInnen befragt. Die Ergebnisse verdeutlichen, bensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs an finan­ dass Sozialmärkte durchaus positiv gesehen werden. Sie text: christian lenoble ziell schwache Personen zu einem symbolischen Wert tragen zur Vermeidung von Abfall bei und werden nicht (zirka 30 Prozent des Kurantpreises, sprich des handelsüb­ als falsche Vertriebsschiene für zur Verfügung gestellte lichen, in Geschäften gelisteten Preises) verkaufen“, erläu­ Waren bzw. als imageschädigend für Markenartikel an­ tert Christina Holweg, die sich am WU-Institut für Handel gesehen. Auch werden Sozialmärkte bis dato nicht als und Marketing mit diesem Thema eingehend beschäftigt. Konkurrenz zum klassischen Lebensmitteleinzelhandel Als finanziell schwach beziehungsweise armutsgefährdet erachtet. Als besonders wichtig befanden die Befragten, Historie gelten Personen, deren Einkommen unter einem Wert von dass die soziale Treffsicherheit gegeben ist, das heißt, dass rund 900 Euro liegt, was mit einem Ausweis belegt wird, Sozialmarkt-KundInnen auch wirklich finanziell bedürftig In Österreich wurde der erste Sozialmarkt am 9. 9. 1999 in Linz gegründet. Innerhalb der letzten zehn der als Einkaufsberechtigung in Sozialmärkten gilt. Das sind. Jahre ist die Zahl der Sozialmärkte auf über 60 gestie- monatliche Einkaufslimit der KundInnen liegt bei rund Soziale Treffsicherheit? gen. Die Märkte sind aus regionalen Einzelinitiativen 120 Euro. Aus den Einnahmen bestreiten die Sozialmärk­ entstanden und haben sich zum Teil zusammenge- te ihre laufenden Kosten und nützen diese für weitere so­ Bei einem weiteren Projekt zwischen März und Juni 2009 schlossen (zum Beispiel Soma-Märkte), um Synergien ziale Aktivitäten. Eine Abgrenzung und Differenzierung (in Kooperation mit ECR , einer Plattform führender im Bereich des Angebots oder der Logistik zu nützen. Bis dato gibt es in Österreich jedoch keinen zentralen zum klassischen Lebensmitteleinzelhandel erfolgt durch VertreterInnen aus Handel, Industrie und Dienstleistern) Dachverband, der alle Aktivitäten mit Herstellern, dem kürzere Öffnungszeiten (wenige Stunden pro Tag) sowie wurde versucht, das Potenzial der in Österreich zur Ver­ Handel oder unter den Sozialmärkten koordiniert. ein stark eingeschränktes Produktsortiment. Sozialmärkte fügung stehenden Waren zu erheben. Dabei sehen Herstel­ Die professionelle Vernetzung von Sozialmärkten in beziehen die verkaufte Ware zum Großteil von Hersteller- ler die Kooperation mit Sozialmärkten als prinzipiell erfolg­ der in Österreich bestehenden Form gibt es interna- und Handelsunternehmen. Dabei handelt es sich in der reich und planen, diese auch in Zukunft zu unterstützen. tional bis dato nicht. Für die Weitergabe von Waren, die nicht mehr verkauft werden können, wurden Regel um falsch etikettierte, leicht beschädigte Waren oder Das Hauptverbesserungspotenzial wird in der Logistik ge­ in anderen Ländern andere Konzepte entwickelt. Produkte kurz vor Erreichung des Ablaufdatums. sehen, um eine effizientere Abwicklung der Warenflüsse Beispielsweise werden Waren an Tafeln (in Englisch: zwischen allen beteiligten AkteurInnen (Hersteller- und „food banks“) gespendet, die diese Produkte in der Zweite Chance für Lebensmittel Handelsunternehmen, Soma-Dachverband, Zentrallager, Folge Bedürftigen gratis zukommen lassen – und die Seit rund zehn Jahren können bedürftige Menschen mit Sozialmärkte) zu gewährleisten. Auch für Hersteller stel­ somit im Gegensatz zu Sozialmärkten keine Handels- funktion übernehmen. niedrigem Einkommen in ganz Österreich ihre Einkaufs­ len Sozialmärkte keine Konkurrenz zum klassischen Le­ wagerln für bereits rund acht Euro füllen. Dass die Wa­ bensmitteleinzelhandel dar, sofern die soziale Treffsicher­ ren nicht verschenkt werden, hat für Lassnig einen gu­ heit gegeben ist. Armutsgefährdet Die Armutsgefährdung wird gemäß dem Europäischen ten Grund: „Die Ware muss eine Wertigkeit haben. Es ist Seit Jänner 2010 beschäftigen sich WU und ECR in einem Statistischen Zentralamt (Eurostat) über Einkom- wichtig, dass die KundInnen nicht das Gefühl haben, Bitt­ Folgeprojekt mit dem Thema „Soziale Nachhaltigkeit“. Ne­ mensrisiken definiert. Personen, deren Einkommen stellerInnen zu sein. Sie gehen zur Kasse und zahlen für ben TeilnehmerInnen aus führenden Hersteller-, Handels- unter 60 Prozent des Medianwertes des Pro-Kopf- die Lebensmittel.“ Christina Holweg hebt hervor, „dass das und Transportunternehmen in Österreich sind auch Vertre­ Einkommens liegt, gelten als armutsgefährdet. Dieser primäre Ziel der Sozialmärkte darin besteht, noch konsu­ terInnen der Universität für Bodenkultur (Felicitas Schnei­ Schwellenwert beträgt derzeit 785 Euro monatlich. In Österreich gelten aktuell über 13 Prozent der Bevöl­ mierbare Lebensmittel und Produkte einer sinnvollen Ver­ der), der WU (Christina Holweg, Eva Lienbacher), von so­ kerung (mehr als eine Million Menschen) als arm oder wendung zuzuführen“. Frei nach dem Lassnig-Motto: „Gib zialen Einrichtungen (unter anderem Gerhard Lassnig und armutsgefährdet. Tendenz steigend! Lebensmitteln eine zweite Chance.“ Die damit einherge­ Gerhard Steiner, Präsident von Soma Österreich & Partner) henden Beiträge zur Armutsvermeidung oder Abfallver­ sowie Mitglieder der ECR-Arbeitsgruppe „Soziale Nach­ Links zum Thema minderung sind als positive Nebeneffekte zu sehen. Ein haltigkeit“ am Projekt beteiligt. „Damit wird eine interdis­ www.wu.ac.at/retail weiterer gesellschaftlicher Nutzen ist, dass Sozialmärkte ziplinäre Zusammenarbeit für diese komplexen Fragestel­ www.sozialmarkt.at auch oftmals Langzeitarbeitslose anstellen, um deren Re­ lungen gewährleistet“, so Eva Lienbacher. Erste Ergebnisse www.vinzi.at integration in den Arbeitsmarkt zu fördern. der Forschungsprojekte wurden bereits im Rahmen natio­ www.wienertafel.at http://feedingamerica.org naler und internationaler Konferenzen präsentiert. Weitere www.ecr-austria.at Positives Image WU Publikationen seitens der WU sind geplant, unter anderem

o: www.statistik.at Seit rund zwei Jahren setzt sich das Institut für Handel und t in Form eines Dissertationsprojekts am Institut für Handel Fo www.wau.boku.ac.at Marketing unter der Leitung von Professor Peter Schned­ und Marketing. n

1 6 w u m a g a z i n w u m a g a z i n 1 7 Akkreditierungen s p l i t t e r Von Akkreditie­ rungen, die als sichtbares Güte­ siegel für Spitzen­ leistungen und Qualität einer Hochschule stehen, profitieren an der WU auch die Studierenden. In Kürze Was tut sich an der WU? Neue Meldungen und Informationen auf einen Blick.

Nikolaus Franke und Caren Sureth, die Vorsitzende des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft bei der Preisverleihung. Renommierter Best Paper Award an Chancengleichheit und Gender- WU-ForscherInnen Aspekte SiegerInnen unter 1800 FachkollegInnen. Das Paper von Gender Award für Forschungsprojekt Nikolaus Franke, Martin Schreier und Ulrike Kaiser zum „The ‚I designed Das WU-Institut für Transportwirtschaft und Logistik hat für die it myself‘ effect in mass customization“ wurde mit dem Best Paper Award überdurchschnittliche Beteiligung von Forscherinnen beim Pro- des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (VHB) 2010 jekt „Mobilität seh- und hörschwacher Menschen im öffentlichen ausgezeichnet. Die WU-ForscherInnen gingen aus einer Konkurrenz von Personenverkehr“, das gemeinsam mit PartnerInnen verwirklicht rund 1800 FachkollegInnen und ca. 4000 Papers als SiegerInnen hervor. wird, den Gender Award des Bundesministeriums für Verkehr, Der Artikel befasst sich mit dem Phänomen der „Mass Customization“, ­Innovation und Technologie gewonnen. Durch die Vorbildwirkung der Selbstgestaltung von Produkten als Massenphänomen. Das interes- der prämierten Projekte soll die Bedeutung von Chancengleich- sante Studienergebnis: Für selbst designte Produkte wie T-Shirts oder heit und Gender-Aspekten in Forschung und Entwicklung unter­ Uhren sind Kunden bereit, signifikant mehr zu bezahlen als für objektiv strichen werden. Am WU-Institut für Transportwirtschaft und Lo- identische Standardprodukte. gistik sind über 65 Prozent der Beschäftigten Frauen. In diesem Bereich der Forschung liegt die Beteiligung von Frauen in der eQuiS und AMBA Regel unter 15 Prozent. Die WU hat mit EQUIS ereits 2007 konnte die WU in Sachen Akkreditie- internationalen und modernen Ausbildungsumfeld. „Die „Distinguished Fellow“ Feier zum erfolgreichen Studien- rung international auf sich aufmerksam machen, Erneuerung zeigt einmal mehr, dass die WU zur welt- und AMBA zwei der Auszeichnung für WU-Professor und Dean der Executive Academy als ihr durch die EFMD (European Foundation for weiten Spitzenklasse der Wirtschaftsuniversitäten gehört. abschluss renommiertesten B Anlässlich der „2010 Academy of Marketing Science“-(AMS-)Jahrestagung in Management Development) als erster heimischen Uni- Dass es der WU abermals trotz schwieriger Rahmenbe- Portland, USA, wurde Bodo B. Schlegelmilch, Dean der WU Executive Academy, Grundsatzrede des Regierungschefs von Liechtenstein Akkreditierungen versität das Qualitätsgütesiegel EQUIS (European Quali- dingungen gelungen ist, sich im Kreis der Besten der mit dem Ehrentitel „Distinguished Fellow“ ausgezeichnet. Die AMS hat sich zum und LL.M.-Graduierung Am 17. Juni fand die Graduierungsfeier des Studiums „Interna- erreicht. Ein Zeugnis für ty Improvement System) verliehen wurde. Seit Kurzem Welt zu positionieren, erfüllt uns mit besonderem Stolz. Ziel gesetzt, herausragende Leistungen bei der Schaffung und Verbreitung von Marketing-Fachwissen weltweit zu fördern. In den beinahe 20 Jahren seit der tional Tax Law“ der WU statt. 27 Studierende aus 18 Ländern, darf sich die WU über eine Erneuerung der EQUIS- und Wir freuen uns außerordentlich und sehen das EQUIS- den Weg der WU zur welt- Gründung dieser Auszeichnung haben lediglich 50 Mitglieder der AMS diesen darunter Russland, Mexiko, Indien oder Tansania, feierten weiten Spitzenklasse der die erstmalige AMBA-Akkreditierung freuen. Die WU ge- Qualitätssiegel auch als Zugeständnis zur laufenden Ver- Titel erhalten. Prof. Schlegelmilch ist der erste österreichische Wissenschaftler, den erfolgreichen Abschluss ihres Studiums. Als Festredner Wirtschaftsuniversitäten. hört damit zum Kreis von weltweit lediglich 124 akkre- besserung unseres Angebots und Weiterentwicklung un- der den Ehrentitel trägt. fungierte der Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein, ditierten Top-Business-Schools aus 36 Ländern und zählt serer Stärken“, bringt es WU-Rektor Christoph Badelt auf Dr. Klaus Tschütscher, der in einer Grundsatzrede über die neue Steuerpolitik seines Landes und über Liechtenstein als „ein TexT: chrisTian lenoble zu den fünf besten Wirtschaftshochschulen im deutsch- den Punkt. v. l. n. r.: John B. Ford, President of verlässlicher Vertragspartner mit einem stabilen Wirtschafts- und sprachigen Raum. „Die EQUIS-Akkreditierung erhalten Zu EQUIS kommt AMBA AMS; Rosann L. Bankenplatz“ sprach. nur Universitäten, die sich durch hohe Internationali- Spiro, Indiana Uni- tät, die Verbindung von Wissenschaft und Praxis (Wirt- Einen großen Erfolg konnte jüngst die WU Executive versity, USA; Bodo schaft) sowie höchste Qualitätsansprüche auszeichnen“, Academy verzeichnen, als sie als erste und einzige ös- B. Schlegelmilch; zeigt sich WU-Vizerektorin Barbara Sporn erfreut. So- terreichische MBA-Anbieterin das internationale Qua- Joseph F. Hair, Jr., Member of AMS wohl Studierende als auch MitarbeiterInnen und Wissen- litätsgütesiegel der renommierten englischen AMBA- Board of Governors. schaftlerInnen profitieren von der Auszeichnung. Agentur (Association of MBAs) verliehen bekam. Eine Ein Studium an einer international akkreditierten Uni- Auszeichnung, die allen MBA-Programmen der WU Exe- versität ist prestigeträchtiger. Die Jobchancen der Ab- cutive Academy – Executive MBA (Global), Executi- solventInnen werden erhöht, und die Bekanntheit der ve MBA (Bucharest), Executive MBA (PGM) und Profes- Marke wird über die Grenzen hinaus gesteigert. Dies er- sional MBA – zuteil wurde. Somit ist die WU Executive leichtert nicht nur das Benchmarking im internationalen Academy eine von nur drei Wirtschaftshochschulen im Hochschulbereich, sondern auch den Wissenstransfer mit deutschsprachigen Raum (neben der Mannheim Business Top-Universitäten in der Managementausbildung. Die School und der European Business School of Manage- Königlicher Orden UNINET-Kuratorium und hat in diesen WU ist dank der Erneuerung der EQUIS-Akkreditierung ment and Technology, ESMT), die das AMBA-Gütesiegel Jahren Stipendienprogramme betreut, den Würdigung für WU-Professor akademischen Austausch gefördert und eine attraktive Partnerin für Forschungsprogramme und bis dato erhalten haben. Wolfgang Obenaus, Vorstand des gemeinsame Forschungsprojekte forciert international renommierte ProfessorInnen. „Als Teil der WU ist die WU Executive Academy Vorreite- Departments für Fremdsprachliche Wirt- und unterstützt, was zahllosen Studieren- Auch die Wirtschaft gewinnt durch die EQUIS-Akkre- rin in Österreich für internationale Akkreditierungen. Die schaftskommunikation an der WU, wurde den zugutegekommen sind. ditierung der WU. Unternehmen rekrutieren Absol- Auszeichnung trägt unseren nachhaltigen Bemühungen in Thailand mit dem Königlichen Orden ventInnen einer akkreditierten Universität eher, da sie Rechnung, mit unserem MBA-Portfolio zu den aller- vom Weißen Elefanten ausgezeichnet. Sumate Yamnoon, Generalsekretär des Der neue Ordensträger ist seit mehr thailändischen Wissenschaftsministeriums, besten Programmen zu zählen“, sind sich Bodo B. Schle-

sich der Qualität sicher sein können. Gleichermaßen WU wu

als zehn Jahren Repräsentant der WU überreicht Wolfgang Obenaus den :

profitieren Unternehmen als Kooperationspartner vom gelmilch, Dean der WU Executive Academy, und Astrid o: os

T im europäisch-südostasiatischen ASEA- ­Königlichen Orden vom Weißen Elefanten. t o

N Fo Image und der Bekanntheit der Marke WU sowie vom Kleinhanns, Managing Director, einig. F

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Ausblick Rückblick Die wichtigsten WU-Termine. Ausgezeichnete WU-MitarbeiterInnen Ende März präsentierte das Rektorat der WU im Rahmen einer Festveranstaltung besondere Leis- tungen von Angehörigen in Lehre und Forschung. 28. Juni: WU-Alumni-Empfang in Paris Ausgezeichnet wurden herausragende wissen- Im Rahmen der internationalen Netzwerktreffen der WU schaftliche Publikationen in anerkannten Jour- war das Rektorat bereits in Bratislava, Brüssel, Budapest, nalen und international begutachtete Forschungs- Chicago, Frankfurt, Istanbul, London, New York, Sofia, projekte. Im Zuge der „Exzellenten Lehre“ wur- Toronto und Zürich zu Gast. Diesmal werden alle WU- den Lehrveranstaltungen prämiert, die beispielhaft Alumni/ae in die Österreichische Botschaft in Paris ge- für die qualitativ hochwertige und anspruchsvolle laden, um neue Informationen der Alma Mater zu er- Lehre an der WU sind. fahren. Dazu hält Rektor Christoph Badelt einen Vortrag über die Neuigkeiten und künftigen Herausforderungen ITalks: „15 Minuten Ruhm im Internet“ Treffpunkt Paris an der WU. Am 28. Mai fiel der Startschuss für eine neue, spannende Veranstaltungsreihe an der WU. Die „ITalks“ des Departments für Informationsverar- Bis 31. Juli: „WU Top League“ startet wieder beitung und Prozessmanagement beschäftigen sich Die „WU Top League“ startet wieder. Die WU lädt bereits mit neuen Technologien und wie diese die Gesell- zum sechsten Mal die besten MaturantInnen ein, sich schaft verändern. „Typische“ IT-Themen stehen Top League um eine Teilnahme am Begabtenförderprogramm zu be- ­allerdings nicht auf dem Plan. In der ersten Veran- werben. Das Programm für ambitionierte und herausra- staltung diskutierten u. a. Tim Renner, ehemaliger gende StudienanfängerInnen erleichtert den Einstieg ins CEO von Universal Music Deutschland, Popstar Studium dank umfangreichen Begleitprogramms, per- Anna F., FM4-Chefin Monika Eigensperger und sönlichen Coachings sowie Mentorings und ermöglicht führende InternetexpertInnen darüber, ob und wie so weiterhin Spitzenleistungen. Die Bewerbungsfrist für das Internet die Welt der Musiker verändert. hoch qualifizierte StudienanfängerInnen der Bachelor­ studien läuft noch bis 31. Juli. 14. WU-Alumni-Jahresfest, tausend Gäste http://www.wu.ac.at/wutopleague „WU Vienna Calling“ – unter diesem Motto feierten am 9. Juni rund 1000 Gäste im stimmungsvollen Garten des Kursalons Wien das WU-Alumni-Jahres­ 30. August: Studienbeschleunigungsprogramm fest. Vizerektorin für Forschung, Internationales WU-Studierende müssen auch heuer nicht bis zum Semes­ und External Relations, Barbara Sporn, Rektor terbeginn warten, um ihr Studium zügig fortsetzen zu Christoph Badelt, WU-Alumni-Club-Geschäfts- können. Von 30. August bis 25. September können zahl- führerin Verena Ulrich sowie zahlreiche Gäste aus reiche Lehrveranstaltungen besucht und mit Prüfungen der Wirtschaft amüsierten sich dank der Band von Lernen im Sommer erfolgreich abgeschlossen werden. Die zum achten Mal Marmeladenkönig Hans Staud, der WU-Stand-up- stattfindende Sommeruniversität ist Teil des Studienbe- Comedians Beer & Herles und des Programms der schleunigungsprogramms und wird von der Raiffeisen- Tanzschule Rueff ausgezeichnet. landesbank Niederösterreich-Wien unterstützt. Anmelde- start für die Lehrveranstaltungen ist der 16. August. Erste-Bank-Preis 2010 Am 14. Juni wurde der Erste-Bank-Preis für ­Zentraleuropaforschung 2010 verliehen. Rupert 11. November: Online-Registrierung für Dollinger, Erste-Bank-Personalchef, überreichte Career Calling 10 ab sofort! gemeinsam mit WU-Vizerektorin Barbara Sporn Bereits jetzt ist eine Registrierung für die Career Cal- den mit 20.000 Euro dotierten Preis an Gerhard ling 10, die Karrieremesse der WU, TU Wien und Boku Speckbacher, Christoph Feichter und Isabella am 11. November, möglich. Zahlreiche Services kön- ­Grabner vom Institut für Unternehmensführung Karrieremesse

nen bereits vor der Messe genutzt werden, denn die On- für ihr Projekt „Performance Management and ank Haub line-Registrierung bietet attraktive Vorteile: Zugang zu ­Human Capital Management: Headquarter-Subsi- r Firmenprofilen teilnehmender Unternehmen, Sichtung diary Relations in CEE“. Dr. Robert Kremlicka von von Online-Stellenangeboten, ein Messepackage per A.T. Kearney hielt einen Festvortrag zum Thema , Fotolia/F

Post mit allen Informationen rund um die Messe und ­„Management in Europa: Vorwärts in die Ver­ WU ein persönliches Namensschild für den Messetag selbst. gangenheit?“

www.careercalling.at Fotos:

2 0 w u m a g a z i n Studierendep o r t r ä t p o r t r ä t

Erfolg und die „Pflicht“ zum Engagement

ass Georg Kapsch 1977 nach der Matura am hu- Studiums voll aufs Lernen konzentriert.“ Es galt, keine rückgestellt - eine Entscheidung, die Georg Kapsch re- nehmen mit MitarbeiterInnen aus 40 verschiedenen Nati- manistischen Gymnasium in der Wiener Fichtner- Zeit zu verlieren, auch weil Georg Kapsch sich seinen ihn trospektiv etwas leid tut: „Schade um die verpasste Aus- onen gewachsen. Und wir haben etwas erreicht, das im- Dgasse an der WU zu studieren begann, entsprang erhaltenden und unterstützenden Eltern gegenüber ver- landserfahrung. Aber ich habe das in den Jahren darauf mer mein Ziel war. Nämlich die Weltmarktführerschaft mehr einem Zufall als einem ausgeklügelten Karriereplan. pflichtet fühlte. mit einer Reihe von internationalen Ausbildungen unter in einem Marktsegment. In jenem der vollelektronischen „Mein Onkel hatte Welthandel studiert. Also dachte ich, anderem in den USA oder Frankreich kompensiert. Was Mautsysteme gelang es uns vor einigen Jahren. Jetzt kam ich mache das Gleiche“, erinnert sich Kapsch zurück. Nach Auf dem Weg zum Weltmarktführer mir bei meinen stetigen Bemühungen, unseren Betrieb mit GSM-R ein zweites dazu.“ Ein Wachstumsprozess, der einem „vergaukelten“ ersten Semester absolvierte der heu- Nach erfolgreich absolvierten acht Semestern folgte zu internationalisieren, sehr geholfen hat.“ Bemühungen, sich grob skizziert durch das Erreichen von vier wesent- tige CEO der Kapsch Gruppe den Rest des Studiums in Re- 1982 auf Wunsch des Vaters der Einstieg ins Familienun- die den Familienkonzern in den letzten drei Jahrzehnten lichen Etappenzielen vollzog. Es begann Mitte der 80er- kordtempo. „Im Bewusstsein, dass ich in meinem Leben ternehmen. Der zunächst geschmiedete eigene Plan, nach fundamental verändert haben. „Wir sind inzwischen zu Jahre mit einem Projekt zur Veränderung der Unterneh- noch sehr viel arbeiten werde, habe ich mich während des dem Studium ein Jahr nach Kanada zu gehen, wurde zu- einem international ausgerichteten, weltoffenen Unter- menskultur und -strategie zwecks Aufbrechens verkru- steter Strukturen. Im Jahr 2000 folgte das Buy-out mit der Übernahme von Betriebsanteilen durch die Famili- Georg Kapsch – im Bild engruppe und im Jahr darauf die Ernennung von Georg mit den Chief Officers Kapsch zum Vorsitzenden des Vorstandes der Kapsch Kari Kapsch (l.) und Gruppe. 2001 und 2002 gingen als schwierige Sanie- Franz Semmernegg (r.) rungsjahre in die Unternehmenshistorie ein und auch als jene Zeit, in der die Weichen für ein Unternehmen ge- – führte die Kapsch stellt wurden, das fortan auf allen Kontinenten aktiv sein Gruppe vom traditio­ sollte. 2007 folgte schließlich der Börsengang der Tochter Profil in Kürze: nellen österreichischen Kapsch TrafficCom. Georg Kapsch inskribierte 1977 an Familienunternehmen der alten Hochschule für Welthandel Respekt und Wertschätzung und schloss sein Studium nach acht zum international Semestern ab. agierenden Technologie­ „Mein Erfolgsrezept ist relativ simpel: Respekt gegenüber jedem Menschen, die Fähigkeit zuzuhören und intensive konzern. Ein ökono­ 1982 folgte der Einstieg ins Famili- Kommunikation. Mentoring, Coaching und Diskussions- enunternehmen. mischer Erfolgslauf auf runden sind ein eminent wichtiger Teil unserer Unter- humanistischem nehmenskultur“, beschreibt Georg Kapsch seinen Füh- 2001 wurde er Vorsitzender des Vor- rungsstil. Eine Philosophie, die er schon in Studienzeiten stands der Kapsch Gruppe und stell- Wertefundament. te die Weichen für ein Unternehmen, pflegte: „Mein Hauptinteresse galt damals Fächern und Text: Christian Lenoble das heute in 40 Ländern auf allen Themen wie Soziologie, Psychologie oder Führungsver- Kontinenten aktiv ist. halten. Besonders begeistert war ich vom Institut für Un- ternehmensführung unter der damaligen Leitung von Professor Hoffmann und der Assistenz von Professor Kasper.“ Eine prägende Erfahrung für einen Unterneh- mer, der neben Fachwissen vor allem auf ein Gefühl für menschliche Werte setzt. „Wir haben in unserer Welt eine ständige Führungsproblematik, weil es an gegenseitiger Wertschätzung und Respekt mangelt. Ich bin übrigens al- les andere als ein Esoteriker. Ich spreche hier sozusagen von den Hard Facts der Soft Skills“, so Kapsch, der auf den heutigen Hochschullehrplänen zumeist wirtschafts­ ethische Aspekte vermisst. Wünschen würde sich der erfolgreiche Unternehmer mit humanistischem Hintergrund zudem ein stärkeres gesell- schaftspolitisches Engagement von jungen Menschen. Eines, das er als Präsident der Industriellenvereinigung

ötl Wien und dortiger gesellschaftspolitischer Leiter (The- Z .

E men: Migration/Integration, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gleichstellung der Frau . . .) vorlebt: „Gerade eresa

T für Menschen, die sich in einer wirtschaftlich privilegier- ten Situation befinden, halte ich es für eine verdammte n Fotos: Pflicht, einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.“

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