Flächennutzungsplan 2030
Begr ndung Teil B Umweltbericht
Entwurf
Detzel & Matthäus
Filderstadt Flächennutzungsplan– FNP 2030 Begr ndung Teil B - Umweltbericht
Im Auftrag der Stadt Filderstadt Oberb rgermeister Christoph Traub
Stadt Filderstadt Dezernat III Baub rgermeister Reinhard Molt (bis Juni 2018)
Fachliche Begleitung FNP 2030 Fachliche Begleitung LP 2030 Amt f r Stadtplanung und Stadtentwicklung Umweltschutzreferat Amtsleitung Dipl.-Ing. Matthias Schneiders Dipl.-Biol. Simone Schwiete Dipl.-Ing. Mira Irion Dipl.-Ing. Claudia Arold
Uhlbergstraße 33 70794 Filderstadt Telefon: 0711-7003-644 Internet: www.filderstadt.de
Bearbeitung FNP 2030: Bearbeitung Landschaftsplan 2030:
Reschl Stadtentwicklung GmbH & Co. KG Gruppe f r kologische Gutachten Leuschnerstraße 45 Detzel & Matthäus 70176 Stuttgart Dreifelderstraße 31 Tel. 0711 220041-0 70599 Stuttgart http://www.reschl-stadtentwicklung.de Tel. 0711/652244-66 [email protected] www.goeg.de [email protected]
Projektbearbeitung: Projektbearbeitung: Prof. Dr. Richard Reschl Dipl.-Ing. Sabrina K nig Dipl.-Ing. Roland K hler Dipl.-Geogr. Matthias B nicke M. Eng. Ulli Jendrass Dipl.-Geogr. Heide Esswein Dipl.-Ing.(FH) Ruth Kjer Dr. Stephan Mayer M.Sc. Julia Poll M.Sc. Friedrich Viedt pesch partner architekten stadtplaner GmbH Planungsb ro Mändle M rikestr. 1 Rosenstraße 47 70178 Stuttgart 72631 Aichtal Tel. 0711 2200763-10 [email protected] Projektbearbeitung: Dipl.-Ing.(FH) Ines Mändle Projektbearbeitung: Dipl.-Ing. Mario Flammann Dipl.-Ing. Sebastian Allhoff
Filderstadt, 14. September 2018
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung ...... 1 1.1 Anlass, Aufgabenstellung und Vorgehensweise ...... 1 1.2 Rechtliche Grundlagen ...... 5 1.3 Übergeordnete Planungen / Planerische Rahmenbedingungen ...... 7 1.3.1 Landesentwicklungsplan ...... 7 1.3.2 Regionalplan...... 8 1.3.3 Landschaftsrahmenplan ...... 9 1.3.4 Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden- W rttemberg ...... 10 1.3.5 Landschaftsplan Filderstadt 2030 ...... 10 1.4 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Flächennutzungsplans Filderstadt 2030 ...... 12 1.4.1 Vorbereitende Konzepte / Planungen ...... 12 1.4.2 Ziele des Flächennutzungsplans...... 13 1.4.3 Inhalte des Flächennutzungsplans / Beschreibung der Festsetzungen ...... 14 1.4.4 Beschreibung des Vorhabens und Bedarf an Grund und Boden (§2a (1) Nr.1 und (2) Nr. 1 und 2 BauGB ...... 16 1.5 Darstellung der wesentlichen Umweltschutzziele und gesetzlichen Grundlagen ...... 20
2 Bestand und Bewertung des Umweltzustands ...... 28 2.1 Charakterisierung des Plangebiets ...... 28 2.1.1 Lage und Abgrenzung ...... 28 2.1.2 Naturraum ...... 29 2.1.3 Geologie ...... 29 2.2 Bestand und Bewertung der Umweltbelange ...... 29 2.2.1 Umweltbelang Mensch ...... 30 2.2.2 Umweltbelang Tiere und Pflanzen und biologische Vielfalt ...... 33 2.2.3 Umweltbelang Boden ...... 37 2.2.4 Umweltbelang Wasser ...... 40 2.2.5 Umweltbelang Klima / Luft ...... 42 2.2.6 Umweltbelang Landschaft...... 46 2.2.7 Umweltbelang Kultur- und Sachg ter ...... 49 2.2.8 Bestehende Vorbelastung f r die Umweltbelange im Planungsraum ...... 51
3 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen ...... 53 3.1 Planinhalte und Bewertung von Einzelvorhaben ...... 53
3.2 Prognose ber die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchf hrung der Planung ...... 60 3.2.1 Methodisches Vorgehen ...... 60 3.3 Prognose bei Nichtdurchf hrung der Planung ...... 68 3.4 Anderweitige Planungsm glichkeiten...... 68
4 Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Umweltauswirkungen ...... 69 4.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung ...... 69 4.2 Maßnahmen zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen ...... 76
5 Zusätzliche Angaben ...... 77 5.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren sowie Hinweise auf Schwierigkeiten und Kenntnisl cken ...... 77 5.2 Maßnahmenvorschläge zur Umwelt berwachung...... 77
6 Allgemeinverständliche Zusammenfassung ...... 78
7 Literatur und Quellen ...... 85
8 Anhang ...... 90 8.1 Naturdenkmale in Filderstadt ...... 90 8.2 Zusammenfassende Darstellung der geplanten Flächenausweisungen im Verfahrensverlauf ...... 92 8.3 Flächensteckbriefe - Ökologische Einzelflächenbewertung der geplanten Flächenausweisungen des FNP 2030...... 97
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Übersicht ber das gestufte System räumlicher Planungen (Quelle: BACHMANN & HAGE 2012) ...... 7 Abbildung 2: Vorausberechnung Reschl Stadtentwicklung ...... 18 Abbildung 3: Planungsraum und Ortsteile ...... 28 Abbildung 4: Bioklima – Tage mit Wärmebelastung in Filderstadt. Betrachtungszeitraum 1971-2000. Quelle: VERBAND REGION STUTTGART 2008...... 31 Abbildung 5: Bioklima – Tage mit Wärmebelastung in Filderstadt – Prognose f r den Betrachtungszeitraum 2071-2100. Quelle: VERBAND REGION STUTTGART 2008 ...... 31 Abbildung 6: Bewertung Umweltbelang Klima/Luft...... 45 Abbildung 7: Methodik der fachgutachterlichen Empfehlung. Quelle: Teil A der Begr ndung zum Flächennutzungsplan Filderstadt 2030 ...... 54 Abbildung 8: Darstellung der Flächen, die aufgrund von Ausschlusskriterien in der Einzelflächenbewertung der Außenbereichsflächen nicht mehr ber cksichtigt sind - Quelle: Teil A der Begr ndung zum Flächennutzungsplan Filderstadt 2030 ...... 55
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Filderstadt in Zahlen ...... 1 Tabelle 2: Zusammenstellung der Flächenreserven aus dem Flächennutzungsplan 2010 ...... 17 Tabelle 3: Vorgesehene Flächenausweisung im Entwurf des FNP 2030 ...... 19 Tabelle 4: Orientierungswerte der DIN 18005 f r die Gebietskategorien des Flächennutzungsplans ...... 32 Tabelle 5: Flächenentwicklung der Kernflächen des Biotopverbunds Offenland. Vergleich 2014 - 2018 ...... 37 Tabelle 6: Gesamtbewertung der B den im Planungsgebiet ...... 39 Tabelle 7: Bestand der Klimatope im Planungsraum ...... 44 Tabelle 8: Bewertung der Landschaftsbildeinheiten ...... 48 Tabelle 9: Vorhandene Belastungen und deren Auswirkungen auf die Umweltbelange und deren Funktionen ...... 51 Tabelle 10: Zusammenstellung der untersuchten Pr fflächen ...... 54 Tabelle 11: Geplante Flächenausweisungen differenziert nach Stadtteilen - Vorentwurf ...... 56
Tabelle 12: Zusammenstellung der geplanten Flächenausweisungen im Vorentwurf FNP 2030 ...... 57 Tabelle 13: Geplante Flächenausweisungen differenziert nach Stadtteilen - Entwurf ...... 58 Tabelle 14: Zusammenstellung der geplanten Flächenausweisungen im Entwurf FNP 2030 ...... 60 Tabelle 15: Empfohlene Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen f r die betrachteten Umweltbelange ...... 70 Tabelle 16: Darstellung der Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen je Flächenausweisung ...... 71 Tabelle 17: Liste der Naturdenkmale im Stadtgebiet Filderstadt (kursiv geschriebene Naturdenkmale sind abgängig) ...... 90
1. Einleitung 1
1 Einleitung
1.1 Anlass, Aufgabenstellung und Vorgehensweise Die Stadt Filderstadt fasste im Jahr 2014 den Beschluss, den rechtskräftigen Flächen- nutzungsplan (FNP) aus dem Jahr 2001 sowie den Landschaftsplan (LP) mit dem Ziel- horizont 2030 fortzuschreiben. Der Geltungsbereich mit einer Gesamtfläche von 3.855 ha umfasst das Stadtgebiet von Filderstadt mit den Ortsteilen Bern-hausen, Bonlan- den, Harthausen, Plattenhardt und Sielmingen.
Tabelle 1: Filderstadt in Zahlen
Gemarkungsflächen Gesamtfläche Gesamtfläche Erhebungen des Statistischen Landesamts Baden- in ha in % W rttemberg Stand 2010
Bodenfläche Filderstadt 3.855 100 Bernhausen 1.056 27,3 Bonlanden 575 15,0 Harthausen 204 5,2 Plattenhardt 1.092 28,3 Sielmingen 926 24,2 Nutzungsart: Siedlungs- und Verkehrsfläche*) 1.309 33,9 Gebäude- und Freifläche 660 17,0 Betriebsfläche ohne Abbauland 6 0,2 Erholungsfläche 64 1,7 Verkehrsfläche (davon Flughafen 385 ha) 572 14,8 Friedhof 7 0,2 Landwirtschaftsfläche 1.767 45,8 Waldfläche 758 19,7 Wasserfläche 15 0,4 Sonstige Flächen**) 6 0,2 *) Summe aus Gebäude- und Freifläche, Betriebsfläche ohne Abbauland, Erholungsfläche, Verkehrsfläche, Friedhof **) Summe aus Abbauland und Flächen anderer Nutzung (ohne Friedhof). Die Daten f r die Flächenerhebung werden alle 4 Jahre vom Statistischen Landesamt Baden-W rttemberg erhoben.
Mit der Bearbeitung des Flächennutzungsplans wurden die RESCHL STADTENTWICK- LUNG GMBH&CO KG und die PESCH PARTNER ARCHITEKTEN STADTPLANER GMBH beauf- tragt, mit der Bearbeitung des Landschaftsplans sowie der Umweltpr fung zum Flä- chennutzungsplanverfahren die ARGE GÖG / PLANUNGSBÜRO MÄNDLE.
Der Flächennutzungsplan (FNP) hat als vorbereitender Bauleitplan nach § 1 Abs. 1 BauGB die Aufgabe, die bauliche und sonstige Nutzung der auf der Gemarkung der Stadt Filderstadt gelegenen Grundst cke vorzubereiten und zu leiten. Er ist somit eine
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 2 1. Einleitung
mittel- bis langfristige Nutzungskonzeption, in der die beabsichtigte städtebauliche Entwicklung und Ordnung dargestellt wird und aus der Bebauungspläne mit ihren ver- bindlichen Einzelfestsetzungen entwickelt werden.
In den §§ 1 und 9 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) sind die Ziele f r Naturschutz und Landschaftspflege und die Aufgaben und Inhalte der Landschaftsplanung geregelt. Dabei soll der Landschaftsplan den vorhandenen und zu erwartenden Zustand von Na- tur und Landschaft dokumentieren und die Ziele des Naturschutzes und der Land- schaftspflege (§ 1 BNatSchG) konkretisieren. Die Aussagen des Landschaftsplans sol- len „soweit erforderlich und geeignet, in die Flächennutzungspläne aufgenommen wer- den“ (§ 12 Abs. 1 NatSchG BW) und erlangen mit diesem Verbindlichkeit.
Gemäß Baugesetzbuch (BauGB) ist die vorbereitende Bauleitplanung im Rahmen ihrer Aufgabe der städtebaulichen Entwicklung und Ordnung den Vorschriften und Belangen des Umweltschutzes verpflichtet (§ 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB und § 2 BauGB), eine Umweltpr fung durchzuf hren, in der die voraussichtlichen erheblichen Umwelt- auswirkungen ermittelt werden und in einem Umweltbericht zum FNP beschrieben und bewertet werden.
Der Flächennutzungsplan unterliegt der Pflicht zur Umweltpr fung nach § 2 Abs. 4 BauGB, die Verpflichtung zur Strategischen Umweltpr fung des Landschaftsplans, der Datengrundlage f r den Umweltbericht liefert, ist unter Punkt 1.4 in Anlage 3 des Um- weltverwaltungsgesetz (UVwG) Baden-W rttemberg enthalten.
Aufgrund der Konzeption des vorbereitenden Bauleitplanverfahrens als formales Trä- gerverfahren, mit dem die bauplanungsrechtlich relevanten umweltbezogenen Maßga- ben und Verfahren in einen einheitlichen Pr fablauf berf hrt werden, ber cksichtigt dieser Umweltbericht das Ergebnis der Umweltpr fung.
Im Planaufstellungsverfahren wird demzufolge eine Begr ndung erstellt, in der ent- sprechend dem Verfahrensstand folgende Inhalte dargelegt sind:
1. die Ziele, Zwecke und wesentlichen Auswirkungen des Bauleitplans (Teil A der Begr ndung) 2. die auf Grund der Umweltpr fung nach § 2 Abs. 4 BauGB ermittelten und be- werteten Belange des Umweltschutzes in einem Umweltbericht nach Anlage 1 zum BauGB (Teil B der Begr ndung).
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 1. Einleitung 3
Der vorliegende Umweltbericht stellt die Informationen bereit, die zur Durchf hrung der Umweltpr fung erforderlich sind und ber cksichtigt folgende Inhalte auf der Basis der Anlage 1 zu § 2 Abs. 4, §§ 2a und 4c:
1. Eine Einleitung mit folgenden Angaben: a. Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Bauleitplans, ein- schließlich einer Beschreibung der Festsetzungen des Plans mit Angaben ber Standorte, Art und Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden der geplanten Vorhaben; b. Darstellung der in einschlägigen Fachgesetzen und Fachplänen festgelegten Ziele des Umweltschutzes, die f r den Bauleitplan von Bedeutung sind, und der Art, wie diese Ziele und die Umweltbelange bei der Aufstellung des Bauleitplans ber cksichtigt wurden; 2. eine Beschreibung und Bewertung der erheblichen Umweltauswirkungen, die in der Umweltpr fung nach § 2 Absatz 4 Satz 1 ermittelt wurden; hierzu geh ren folgende Angaben: a. Bestandsaufnahme der einschlägigen Aspekte des derzeitigen Umweltzu- stands, einschließlich der Umweltmerkmale der Gebiete, die voraussichtlich er- heblich beeinflusst werden, b. eine Prognose ber die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchf hrung der Planung und bei Nichtdurchf hrung der Planung, c. eine Beschreibung der geplanten Maßnahmen, mit denen festgestellte erhebli- che nachteilige Umweltauswirkungen vermieden, verhindert, verringert oder soweit m glich ausgeglichen werden sollen, sowie gegebenenfalls geplante Überwachungsmaßnahmen, d. in Betracht kommende anderweitige Planungsm glichkeiten, wobei die Ziele und der räumliche Geltungsbereich des Bauleitplans zu ber cksichtigen sind, und die Angabe der wesentlichen Gr nde f r die getroffene Wahl; 3. Zusätzliche Angaben: a. eine Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren bei der Umweltpr fung sowie Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben aufgetreten sind, zum Beispiel technische L cken oder fehlende Kenntnisse, b. eine Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur Überwachung der erhebli- chen Auswirkungen der Durchf hrung des Bauleitplans auf die Umwelt, c. eine allgemein verständliche Zusammenfassung der erforderlichen Angaben, d. eine Referenzliste der Quellen, die f r die im Bericht enthaltenen Beschreibun- gen und Bewertungen herangezogen wurden.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 4 1. Einleitung
Verfahrensablauf Im Rahmen eines vorgezogenen Scopingtermins am 26.09.2014 wurden neben der Präsentation des Räumlichen Leitbilds grundsätzliche Inhalte der Stadtentwicklung vor Beginn des Flächennutzungsplanverfahrens sowie bez glich der Umweltpr fung Inhal- te und Untersuchungsrahmen erläutert. Die im Vorfeld des vorgezogenen Scopingter- mins angeschriebenen Teilnehmer (s. hierzu Protokoll zum vorgezogenen Scopingter- min vom 20.10.2014) gaben Hinweise und Ergänzungen zu Untersuchungsrahmen und -inhalten bzw. Datengrundlagen, die in der weiteren Bearbeitung ber cksichtigt wur- den.
Der Gemeinderat der Stadt Filderstadt hat in seiner Sitzung am 05.05.2014 die Fort- schreibung des Flächennutzungsplans beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss ist gemäß § 2 Abs. 1 BauGB am 09.02.2018 orts blich bekannt gemacht worden.
Der Gemeinderat der Stadt Filderstadt hat in seiner Sitzung am 16.04.2018 die fr hzei- tige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Beh rden und sonstiger Träger ffentlicher Belange gemäß § 3 Abs. 1 und § 4 Abs. 1 BauGB beschlossen. Die beabsichtigten Planungen haben vom 30.04.2018 bis 01.06.2018 ffentlich ausgelegen. Ort und Dau- er der ffentlichen Auslegung wurden am 20.04.2018 orts blich bekannt gemacht. Die Beh rden und sonstigen Träger ffentlicher Belange wurden vom 28.04.2018 bis 01.06.2018 beteiligt.
Der Gemeinderat der Stadt Filderstadt hat in seiner Sitzung am XX.XX.XXXX dem Entwurf des Flächennutzungsplans nebst Begr ndung und Umweltbericht zugestimmt und seine ffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB beschlossen. Ort und Dauer der ffentlichen Auslegung wurden am XX.XX.XXXX orts blich bekannt gemacht. Der Entwurf des Flächennutzungsplans nebst Begr ndung hat vom XX.XX.XXXX bis XX.XX.XXXX gemäß § 3 Abs. 2 BauGB ffentlich ausgelegen. Die Beh rden und sons- tigen Träger ffentlicher Belange wurden gemäß § 4 BauGB am XX.XX.XXXX unter- richtet, ihre Stellungnahmen wurden vom XX.XX.XXXX bis XX.XX.XXXX eingeholt.
Der Gemeinderat der Stadt Filderstadt hat den Flächennutzungsplan in seiner Sitzung am XX.XX.XXXX durch Beschluss festgestellt.
Der Flächennutzungsplan ist mit Verf gung (Az.: ...... ) vom XX.XX.XXXX durch das Regierungspräsidium Stuttgart gemäß § 6 BauGB genehmigt. Von der Genehmi- gung ausgenommen wurden die folgenden, gekennzeichneten Flächen:
Die Erteilung der Genehmigung des Flächennutzungsplans wurde am XX.XX.XXXX gemäß § 6 Abs. 5 BauGB orts blich bekannt gemacht. Der Flächennutzungsplan ist damit mit dem vom XX.XX.XXXX wirksam.
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1.2 Rechtliche Grundlagen Das Baugesetzbuch sieht in seiner aktuellen Fassung vor, dass f r die Belange des Umweltschutzes einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege im Rah- men der Aufstellung oder Änderung der Bauleitpläne nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB eine Umweltpr fung durchgef hrt wird, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden.
Insbesondere sind nach § 1 Abs. 6 Nr.7 BauGB zu ber cksichtigen:
a) die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgef ge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt, b) die Erhaltungsziele und der Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes, c) umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit so- wie die Bev lkerung insgesamt, d) umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturg ter und sonstige Sachg ter, e) die Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern, f) die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energie, g) die Darstellungen von Landschaftsplänen sowie von sonstigen Plänen, insbe- sondere des Wasser-, Abfall- und Immissionsschutzrechts, h) die Erhaltung der bestm glichen Luftqualität in Gebieten, in denen die durch Rechtsverordnung zur Erf llung von Rechtsakten der Europäischen Union fest- gelegten Immissionsgrenzwerte nicht berschritten werden, i) die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Belangen des Umweltschutzes nach den Buchstaben a bis d, j) unbeschadet des § 50 Satz 1 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, die Aus- wirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der nach dem Bebauungsplan zulässi- gen Vorhaben f r schwere Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind, auf die Belange nach den Buchstaben a bis d und i.
sowie ergänzend nach § 1a BauGB:
Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind die nachfolgenden Vorschriften zum Umwelt- schutz anzuwenden.
(1) Mit Grund und Boden soll sparsam und schonend umgegangen werden; dabei sind zur Verringerung der zusätzlichen Inanspruchnahme von Flächen f r bau- liche Nutzungen die M glichkeiten der Entwicklung der Gemeinde insbesonde- re durch Wiedernutzbarmachung von Flächen, Nachverdichtung und andere
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Maßnahmen zur Innenentwicklung zu nutzen sowie Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen. Landwirtschaftlich, als Wald oder f r Wohnzwecke genutzte Flächen sollen nur im notwendigen Umfang umgenutzt werden. Die Grundsätze nach den Sätzen 1 und 2 sind in der Abwägung nach § 1 Absatz 7 zu ber cksichtigen. Die Notwendigkeit der Umwandlung landwirt- schaftlich oder als Wald genutzter Flächen soll begr ndet werden; dabei sollen Ermittlungen zu den M glichkeiten der Innenentwicklung zugrunde gelegt wer- den, zu denen insbesondere Brachflächen, Gebäudeleerstand, Baul cken und andere Nachverdichtungsm glichkeiten zählen k nnen. (2) Die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigun- gen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Na- turhaushalts in seinen in § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe a bezeichneten Bestandteilen (Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz) sind in der Abwägung nach § 1 Absatz 7 zu ber cksichtigen. Der Ausgleich erfolgt durch geeignete Darstellungen und Festsetzungen nach den §§ 5 und 9 als Flächen oder Maßnahmen zum Ausgleich. Soweit dies mit einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung und den Zielen der Raumordnung sowie des Na- turschutzes und der Landschaftspflege vereinbar ist, k nnen die Darstellungen und Festsetzungen auch an anderer Stelle als am Ort des Eingriffs erfolgen. Anstelle von Darstellungen und Festsetzungen k nnen auch vertragliche Ver- einbarungen nach § 11 oder sonstige geeignete Maßnahmen zum Ausgleich auf von der Gemeinde bereitgestellten Flächen getroffen werden. § 15 Absatz 3 des Bundesnaturschutzgesetzes gilt entsprechend. Ein Ausgleich ist nicht er- forderlich, soweit die Eingriffe bereits vor der planerischen Entscheidung erfolgt sind oder zulässig waren. (3) Soweit ein Gebiet im Sinne des § 1 Absatz 6 Nummer 7 Buchstabe b in seinen f r die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteilen er- heblich beeinträchtigt werden kann, sind die Vorschriften des Bundesnatur- schutzgesetzes ber die Zulässigkeit und Durchf hrung von derartigen Eingrif- fen einschließlich der Einholung der Stellungnahme der Europäischen Kommis- sion anzuwenden. (4) Den Erfordernissen des Klimaschutzes soll sowohl durch Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel dienen, Rechnung getragen werden. Der Grundsatz nach Satz 1 ist in der Abwägung nach § 1 Absatz 7 zu ber cksichtigen.
Zur Bereitstellung der erforderlichen sachgerechten Abwägungsgrundlagen werden im Rahmen der vorbereitenden Bauleitplanverfahren Landschaftspläne zum Flächennut- zungsplan erstellt.
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1.3 Übergeordnete Planungen / Planerische Rahmenbedingungen Das Planungssystem der Bundesrepublik Deutschland gliedert sich in die Planungs- ebenen Raumordnung, Landesplanung (Raumordnung der Länder), Regionalplanung und Bauleitplanung. Dar ber hinaus wird das Planungssystem durch raumbedeutsame Fachplanungen ergänzt.
Abbildung 1: Übersicht ber das gestufte System räumlicher Planungen (Quelle: BACHMANN & HAGE 2012)
1.3.1 Landesentwicklungsplan Der Landesentwicklungsplan (LEP) ist das rahmensetzende, integrierende Gesamt- konzept f r die räumliche Ordnung und Entwicklung des Landes. Die Rechtsverbind- lichkeit des LEP wurde in der „Verordnung der Landesregierung ber die Verbindlich- keit des Landesentwicklungsplans 2002“ vom 23.07.2002 festgelegt. Derzeit gilt der LEP mit Stand 2002. Das „Leitbild der räumlichen Entwicklung“ des LEP gibt die raum- ordnerischen Kernaussagen f r die weitere Entwicklung des Landes wieder und stellt einen Orientierungsrahmen f r seine Konkretisierung und Umsetzung dar. F r die Be- r cksichtigung der Umweltbelange gibt Grundsatz 1.9 Eckpunkte f r die Umsetzung vor:
Grundsatz 1.9 Die nat rlichen Lebensgrundlagen sind dauerhaft zu sichern. Die Naturg ter LEP Boden, Wasser, Luft und Klima sowie die Tier- und Pflanzenwelt sind zu bewahren und die Landschaft in ihrer Vielfalt und Eigenart zu sch tzen und weiterzuentwickeln. Dazu sind die Nutzung von Freiräumen f r Siedlungen, Verkehrswege und Infrastruktureinrichtungen durch Konzentration, B nde- lung, Ausbau vor Neubau sowie Wiedernutzung von Brachflächen auf das f r die Weiterentwicklung notwendige Maß zu begrenzen, Beeinträchtigungen kologischer Funktionen zu minimieren und nachteilige Folgen nicht vermeidbarer Eingriffe auszugleichen. Zur langfristigen Sicherung von Ent- wicklungsm glichkeiten ist anzustreben, die Inanspruchnahme bislang unbebauter Flächen f r Siedlungs- und Verkehrszwecke deutlich zur ckzu- f hren. F r den Naturhaushalt und das Landschaftsbild bedeutsame Freiräume sind zu sichern und zu einem großräumigen Freiraumverbund zu entwickeln. Im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes sind die Umweltqualitäts- und Handlungsziele des Umweltplans Baden-W rttemberg zu ber cksichtigen.
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F r die Raumstruktur sieht der LEP gemäß den siedlungsstrukturellen Gegebenheiten Raumkategorien vor, wonach Filderstadt zum Verdichtungsraum Stuttgart gezählt wird. Verdichtungsräume werden als großflächige Gebiete mit stark berdurchschnittlicher Siedlungsverdichtung und intensiver innerer Verflechtung definiert.
Aus den im LEP aufgef hrten Zielen f r die Verdichtungsräume k nnen f r die Ber ck- sichtigung der Umweltbelange folgende Punkte zusammengefasst werden:
2.2.3.1 Z LEP Die Inanspruchnahme von Freiräumen f r Siedlungszwecke ist auf das unbedingt notwendige Maß zu beschränken, zur Siedlungsentwicklung sind vorrangig die im Siedlungsbestand vorhandenen Potenziale Brach- und Konversionsflächen, Baul cken und Baulandreserven zu nutzen. 2.2.3.2 Z LEP […] Neubauflächen sind vorrangig in Entwicklungsachsen auszuweisen und auf Siedlungsbereiche und Siedlungsschwerpunkte mit guter Anbindung an den ffentlichen Nahverkehr, insbesondere mit Anschluss an ein leistungs- fähiges Schienennahverkehrssystem, zu konzentrieren. 2.2.3.7 Z LEP Zum Schutz der kologischen Ressourcen, f r Zwecke der Erholung und f r land- und forstwirtschaftliche Nutzungen sind ausreichend Freiräume zu sichern. G Die Freiräume sollen auf der Basis eines mit der Fach- und Bauleitplanung abgestimmten regionalen Freiraumkonzepts, das die Belange der verschie- denen Freiraumfunktionen und Freiraumnutzungen ber cksichtigt, weiter- entwickelt werden. G Ökologisch besonders bedeutsame Teile von Freiräumen sind vor Beein- trächtigungen zu sch tzen, in kologisch wirksamen Zusammenhängen zu erhalten und in ihrer Funktionsfähigkeit zu stärken. G F r die Erholung besonders geeignete Teile von Freiräumen sind mit inner rtlichen Gr nflächen zu einem zusammenhängenden System ortsnaher Erholungsräume zu verkn pfen und durch landschaftsgestalteri- sche Maßnahmen und attraktive Angebote f r naturnahe Freizeitaktivitäten in ihrem Erholungs-, Erlebnis- und Freizeitwert zu verbessern. G F r eine landwirtschaftliche Nutzung besonders geeignete Teile von Freiräumen sind vor Beeinträchtigungen zu sch tzen. Insbesondere ertragreiche B den sind zu sichern. M glichkeiten, mit Planungen auf Flächen geringerer Bodeng te auszuweichen, sind zu nutzen.
1.3.2 Regionalplan Der Regionalplan des Verbands der Region Stuttgart wurde am 22. Juli 2009 von der Regionalversammlung beschlossen und ist seit 12. November 2010 rechtsverbindlich.
Filderstadt geh rt zum Verdichtungsraum der Landeshauptstadt Stuttgart und befindet sich gemäß Landesentwicklungsplan auf der Entwicklungsachse „Stuttgart (Reutlingen/ T bingen)“. Davon ausgenommen ist der Stadtteil Harthausen. Dar ber hinaus befin- det sich die Stadt auf der regionalen Entwicklungsachse „Stuttgart – Filderstadt – Neu- hausen a. d. F. – Wendlingen am Neckar – Kirchheim unter Teck“. Die Entwicklungs- achse ist gemäß Regionalplan eines der wesentlichen Planungsinstrumente der Raumordnung und Landesplanung zur Sicherung, Ordnung und Steuerung der Sied-
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lungsentwicklung. Sie dient der Konzentration der Entwicklung entlang einer leistungs- fähigen Bandinfrastruktur, dem Leistungsaustausch der gr ßeren Zentralen Orte un- tereinander und mit den anschließenden Räumen.
Filderstadt ist dem Mittelbereich Stuttgart zugeh rig. Der Stadtteil Bernhausen ist als Unter-zentrum ausgewiesen. Unterzentren (und Kleinzentren) dienen im Wesentlichen der Versorgung mit dem häufiger nachgefragten ber rtlichen Grundbedarf.
Sowohl in Bernhausen als auch in Bonlanden sind Schwerpunkte f r Industrie, Gewer- be und Dienstleistungseinrichtungen festgesetzt: „Bernhausen-West“ als Schwerpunkt f r Filderstadt in Zuordnung zu Flughafen/B27 und „Affelter S d“ als Ergänzungs- standort im s dwestlichen Filderraum.
Auf der Gemarkung Plattenhardt der Stadt Filderstadt befindet sich ein Vorranggebiet zur Sicherung von Rohstoffen (ES-1B, 7321-302 Naturwerkstein (Stubenstandstein)). Zwischen Filderstadt-Bernhausen und Neuhausen a. d. F. ist eine Trasse als Vorrang- gebiet f r den Neubau von Eisenbahnstrecken vorgemerkt. An dieser Stelle erfolgt eine Verlängerung der S-Bahn (S2) Richtung Schorndorf ber den Flughafen, Vaihingen und Stuttgart.
Der Regionalplan weist eine Mindestbruttowohndichte aus, um die Belastung der Frei- räume durch neue Siedlungsflächeninanspruchnahme zu reduzieren. F r Filderstadt ergibt sich daraus eine Mindestbruttowohndichte von 60 Einwohnern pro Hektar. F r den als Unterzent-rum ausgewiesenen Stadtteil Bernhausen eine Mindestbruttowohn- dichte von 70 Einwohnern pro Hektar. Die Bruttowohndichte ist sowohl f r die Bauleit- planung, als auch die Ermittlung der Wohnbedarfe wichtig.
Zur Sicherung und Ordnung der regionalen Freiraumstruktur werden Vorranggebiete und Vorbehaltsgebiete festgelegt, die in der Raumnutzungskarte dargestellt werden. F r den Freiraum von Filderstadt relevant sind als Vorranggebiete die Regionalen Gr nz ge und Gr nzäsuren sowie die Vorbehaltsgebiete f r Naturschutz und Land- schaftspflege, f r Land-wirtschaft, f r Forstwirtschaft und Waldfunktionen sowie Gebie- te f r Landschaftsentwicklung.
1.3.3 Landschaftsrahmenplan F r die Region Stuttgart wurden f r den Landschaftsrahmenplan im Zuge der Fort- schreibung des Regionalplans Informationen ber den Zustand von Natur- und Land- schaft flächendeckend erhoben und bewertet. Er gibt damit einen umfassenden Über- blick ber Landschaft, Bodennutzungen, Landwirtschaft, Wasserversorgung, Waldge- biete, Rohstoff-Vorkommen und Klima in der Region Stuttgart. Neben vertiefenden Aussagen ber schutzbed rftige Bereiche listet der Landschaftsrahmenplan auch Vor-
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schläge f r Schutz und Pflege der Landschaft auf.1 Als Ger st des Landschaftsrah- menplans gingen die Gr nz ge und Gr nzäsuren in den Regionalplan ein und sind damit f r Kommunen und Kreise rechtlich bindend.
1.3.4 Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-W rttemberg Die Bewältigung der Folgen des Klimawandels stellt auch den S dwesten Deutsch- lands vor große Herausforderungen. In der Konsequenz hat der Landtag von Baden- W rttemberg am 17. Juli 2013 ein Klimaschutzgesetz verabschiedet, welches verbind- liche Ziele f r den Klimaschutz formuliert. Zudem hat die Landesregierung den Auftrag verankert, eine Strategie zur Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klima- wandels zu erarbeiten, die am 28. Juli 2015 von der Landesregierung verabschiedet wurde.
Mit der Anpassungsstrategie soll ein Prozess angestoßen werden, der dazu beiträgt,
− die Vulnerabilität des Landes gegen ber dem Klimawandel zu mindern, − m gliche Klimafolgen und dabei entstehende Kosten zu senken und − Chancen zu nutzen.
1.3.5 Landschaftsplan Filderstadt 2030 Die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege f r einen Raum werden im Landschaftsplan als Fachplan definiert. Dem geht eine analytische Aufarbeitung von Naturhaushalt und Landschaft voraus. Der Landschaftsplan hat zum Inhalt, den vor- handenen und zu erwartenden Zustand von Natur und Landschaft zu dokumentieren und die Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege (§ 1 BNatSchG) zu konkre- tisieren.
Der Landschaftsplan bildet die inhaltliche Grundlage f r die Umweltpr fung und wurde daher f r Filderstadt um die Schutzg ter nach UVPG erweitert.
Das Maßnahmenkonzept des Landschaftsplans bildet die Basis f r weitere Planungen und die konkrete Umsetzung vor Ort. Es beinhaltet die Darstellung von Flächen und Maßnahmen, die f r die Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung eines nachhal- tigen, kologischen und ästhetisch zweckmäßigen Funktions- und Nutzungsmusters erforderlich sind.
Suchräume f r Kompensationsmaßnahmen Die baurechtliche (bzw. naturschutzrechtliche) Eingriffsregelung verpflichtet dazu, Ein- griffe in Natur und Landschaft (die beispielsweise mit Siedlungserweiterungen verbun- den sind) zu vermeiden, zu mindern bzw. auszugleichen. Bei der Aufstellung des Flä-
1 www.region-stuttgart.org
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chennutzungsplans muss sichergestellt sein, dass die mit der Siedlungsentwicklung ausgel sten, nicht vermeid- oder minimierbaren Eingriffe in Natur und Landschaft aus- geglichen werden k nnen. Im Flächennutzungsplan sind somit auch Flächen bzw. Maßnahmen zum Ausgleich (im Sinne des § 1a Abs. 3 BauGB) darzustellen. Sie bilden den Ausgleichsflächenpool.
Ziel von Ausgleichsmaßnahmen ist es, die durch den Eingriff verloren gegangenen Funktionen und Werte des Naturhaushalts bzw. Landschafts-/ Stadtbilds an anderer Stelle (jedoch mit räumlichem Bezug zur Eingriffsfläche) in entsprechender Weise zu entwickeln. In der Regel erfolgt dies durch die landschaftspflegerische Aufwertung ei- ner kologisch geringerwertigen Fläche. Beispielsweise k nnen nicht standortange- passte Nutzungen umgewandelt werden wie die Einrichtung von Gewässerrandstrei- fen. Ausgleichsmaßnahmen sind in der Regel multifunktional: Sie k nnen gleichzeitig mehrere beeinträchtigte Funktions- und Wertelemente diverser Schutzg ter kompen- sieren. So werden beispielsweise durch die Umwandlung von intensiv genutzten Gr n- land in Extensivgr nland die Funktionen bzw. der Wert der Fläche f r die Schutzg ter Arten und Biotope (Erh hung der Lebensraumqualität f r Arten), Boden (Minderung von Stoffeinträgen/ Bodenbelastungen), Wasser (Minderung von Stoffeinträgen) sowie Stadt-/ Landschaftsbild und Erholung (Schaffung einer abwechslungsreicheren, vielfäl- tigeren Landschaft) verbessert.
Von Vorteil ist es, Ausgleichsmaßnahmen in geeigneten, bereits teilweise f r den Na- turschutz wertvollen Räumen zu b ndeln, um so gr ßere zusammenhängende Lebens- räume zu schaffen, die sowohl f r bedrohte Arten als auch als naturnahe, abwechs- lungsreiche Landschaften der Naherholung dienen k nnen. Mit der Darstellung eines Ausgleichsflächenpools im Flächennutzungsplan kann diese räumliche B ndelung von Einzelmaßnahmen und die damit verbundene h here Effizienz erreicht werden. Dar- ber hinaus lässt sich die Abwicklung der Eingriffsregelung in der verbindlichen Bau- leitplanung vereinfachen und beschleunigen und im Rahmen des Planverfahrens wird eine h here Transparenz hergestellt.
Im Landschaftsplan werden diese Suchräume aus dem Maßnahmen- und Zielkonzep- ten abgeleitet und abgegrenzt.
Suchraum bedeutet, dass die ganze Fläche der Biotoptypenkomplexe oder Teile davon f r Entwicklungsmaßnahmen geeignet sind. Der Schwerpunkt der zuk nftigen land- schaftlichen Entwicklung sollte vorrangig auf diesen Flächen liegen. Die konkrete Aus- gestaltung und parzellenscharfe Verortung der Maßnahmen bleibt der nachfolgenden Planungsstufe vorbehalten.
Mit Übernahme der Suchräume in den FNP erhalten diese als Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft nach § 5 (2) Nr.10 BauGB Verbindlichkeit.
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1.4 Kurzdarstellung des Inhalts und der wichtigsten Ziele des Flächen- nutzungsplans Filderstadt 2030 Gegenstand der Umweltpr fung sind die in der städtischen Planungshoheit liegenden, geplanten Flächenausweisungen bzw. Neudarstellungen im FNP 2030, mit denen vo- raussichtlich erhebliche Auswirkungen auf den Umweltzustand verbunden sind (insbe- sondere Bauflächen, Verkehrsflächen, Gr nflächen). Auf diese Flächenausweisungen konzentriert sich die nachfolgende Kurzdarstellung der Inhalte und Ziele des FNP 2030.
1.4.1 Vorbereitende Konzepte / Planungen Im Vorfeld des Flächennutzungsplanverfahrens erfolgte die vorbereitende Aufstellung eines Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) im Jahr 2008, das mit dem entwi- ckelten Leitbild „F nf bleiben – eins werden“ die 5 Stadtteile enger zusammenf hren sollte.
Zunächst wurde ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK 1.0) in enger Zu- sammenarbeit mit B rgerinnen und B rgern, Gemeinderat und Verwaltung erstellt, das ein Handlungsprogramm mit einschließt. Dieses ist als Steuerungsinstrument f r die zuk nftige Entwicklung der Stadt zu verstehen und wurde im Dezember 2011 im Ge- meinderat mit einem Leitzielsystem beschlossen, das durch Maßnahmen und Projekte ergänzt wurde.
In einem zweiten Schritt wurde das ISEK auf Ebene der Stadtteile konkretisiert und im Rahmen eines weiteren Beteiligungsprozesses in Form von Stadtteilkonferenzen fort- geschrieben. Als Ergebnis wurden Ziele und Maßnahmen in Verbindung mit einer Prio- ritätenliste erarbeitet und als ISEK 2.0 verabschiedet.
Die anschließende Konzeption eines Räumlichen Leitbilds konkretisiert die flächenbe- zogene Entwicklungsperspektive der Stadt Filderstadt in Vorbereitung auf das vorberei- tende Bauleitplanverfahren. Das Räumliche Leitbild f r die Stadt Filderstadt benennt vier Handlungsräume, f r die stadtteil bergreifend Zielsetzungen formuliert werden:
− Urbanes Filderstadt - Entwicklungsband und Mobilitätsdrehscheibe − Filderstädter Flur – Kulturlandschaft und Vernetzung − Wirtschaftsstandort B 27 – Erreichbarkeit und Adresse − Wohnadresse Filderstadt – Wohnqualität in der Landschaft Dar ber hinaus werden Entwicklungsziele f r die jeweiligen Stadtteile formuliert, die das im ISEK-Prozess erarbeitete Selbstverständnis der jeweiligen Rolle als Stadtteil ber cksichtigen.
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1.4.2 Ziele des Flächennutzungsplans Aufgrund der Überschreitung des Planungshorizonts des seit 2001 rechtskräftigen Flä- chennutzungsplans der Stadt Filderstadt und zahlreicher vorgenommener Änderungen ist eine Anpassung an aktuelle Gegebenheiten erforderlich geworden. Daher wurde die Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Stadt Filderstadt mit Planungshorizont 2030 und Aufstellungsbeschluss vom 05. Mai 2014 beschlossen.
Grundsätzlich stellt der Flächennutzungsplan als vorbereitender Bauleitplan die Art der Bodennutzung f r das Stadtgebiet in ihren Grundz gen dar, die sich aus der beabsich- tigten städtebaulichen Entwicklung ergibt und die die voraussehbaren Bed rfnisse der Stadt ber cksichtigt. Der Flächennutzungsplan setzt den planungsrechtlichen Rahmen f r die weitere Entwicklung der Stadt Filderstadt bis zum Jahr 2030. Wesentliche Inhal- te sind:
− Aussagen zu Art und Maß der baulichen Nutzung der f r die Bebauung vorge- sehenen Flächen mit dem Ziel einer qualitativen Verbesserung der Siedlungs- struktur. − Sicherung vorhandener Ressourcen und Schutz von Natur und Landschaft durch entsprechende Ausweisungen. Die Bodenschutzklausel verpflichtet zum sparsamen Umgang mit Grund und Boden (§ 1a Abs. 2 BauGB). Als Handlungsansätze, um diesem Anspruch zu gen gen, werden Maßnahmen wie die Nachnutzung brachgefallener Flächen, die Nachverdichtung und weitere Ansätze der Innenentwicklung genannt.
Die spezifische Situation der Stadt Filderstadt, wo hohe Boden- und Freiraumqualitäten auf eine der Lagegunst geschuldete kontinuierlich hohe Nachfrage an Wohn- und Ge- werbeflächen treffen, verpflichtet zu einem besonders behutsamen Umgang mit der knappen Ressource m glicher Bauflächen.
Die Stadt Filderstadt sieht sich in besonderem Maße der Zielsetzung einer konsequen- ten Innenentwicklung verpflichtet. Im Innenbereich vorhandene Flächenpotentiale sol- len konsequent einer neuen Nutzung zugef hrt werden - diese Entwicklung soll durch flankierende Konzepte und eine Anpassung der verbindlichen Bauleitplanung seitens der Stadt Filderstadt erm glicht und gef rdert werden.
F r den Innenbereich gilt dabei das Ziel, eine angemessene, quartiersangepasste Dichte umzusetzen. Als Ausgleich f r das h here Maß der baulichen Nutzung soll die Qualität des Wohnumfelds verbessert werden. Kernbereiche sollen gestärkt und die Versorgungsfunktion gesichert werden. Vorhandene Gr nflächen, die der Naherholung dienen, sollen erhalten oder neu geschaffen werden.
Flächen im Außenbereich sollen auf Grund der begrenzten Flächenverf gbarkeit vor- zugsweise in h herer Dichte entwickelt werden, die ber die Bruttowohndichtevorgabe des Regionalplans hinausgeht. Die erh hte Dichte ist dabei aus dem Kanon der f r ein
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Quartier passenden Bautypen abzuleiten und kann nicht als rein quantitative Zielset- zung vorgegeben werden.
Der in Erarbeitung befindliche Mobilitätsentwicklungsplan (MEP, auch „Verkehrsent- wicklungsplan“) konkretisiert die Entwicklung der einzelnen Verkehrsträger. Dieser Plan legt vor dem Hintergrund der gewandelten Bed rfnisse, spezifischen Mobilitäts- mustern und veränderten Rahmenbedingungen sowie der zu erwartenden dynami- schen Einwohnerentwicklung die Ziele, Strategien und Maßnahmen f r die Entwicklung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur – f r den ffentlichen Nahverkehr ebenso wie f r das Straßen- und das Fuß- und Radwegenetz fest. Die Weiterentwicklung des Mobilitätsangebots erfolgt im Einklang mit der Stadtentwicklung: Neue Gebiete gilt es in hoher Qualität an das Netz anzubinden, die Wohnqualität in Bestandsgebieten durch Reduzierung der Verkehrsemissionen zu verbessern. Die Erstellung des Mobilitätsent- wicklungsplans erfolgt aufgrund der engen Verzahnung beider Planungen parallel zum Flächennutzungsplanverfahren.
Die Klimaschutzklausel BauGB §1.a (5) verpflichtet den Erfordernissen des Klima- schutzes sowohl durch Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken, als auch durch solche, die der Anpassung an den Klimawandel dienen, Rechnung zu tragen. Filderstadt ist seit 1992 Mitglied im Klimab ndnis europäischer Städte. Mit dem Beitritt setzte sich die Stadt das Ziel, alle 5 Jahre die CO2 Emission um 10 Prozent zu redu- zieren. Das 2014 verabschiedete Klimaschutzkonzept beinhaltet 52 Maßnahmen. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen wird das Ziel der Emissionsreduzierung um 10 Prozent alle 5 Jahre verfolgt.
Da durch Stadtentwicklungsprozesse teilweise sehr langfristige Strukturen geschaffen werden, ist es von großer Bedeutung die zukunftsrelevanten Themen Klimaschutz und Klimawandelanpassung in die Stadtentwicklung zu integrieren. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung sollten diese Themen bei allen relevanten Prozessen mit folgenden Zielsetzungen ber cksichtigt werden:
− Eine ressourcen- und flächenschonende städtebauliche Entwicklung zur nach- haltigen Sicherung der Lebensqualität Filderstadts. − Leitlinien zur Klimaanpassung in der Bauleitplanung: Gewährleistung gesunder und angenehmer Aufenthalts- und Wohnbedingungen bez glich der Behaglich- keit beziehungsweise des Bioklimas.
1.4.3 Inhalte des Flächennutzungsplans / Beschreibung der Festsetzungen Dem aktuell rechtskräftigen Flächennutzungsplan lagen Bestandsdaten, Prognosen und Entwicklungsziele zugrunde, die aufgrund der Entwicklung der vergangenen Jahre berholt sind und daher f r eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung eine Fortschreibung des Planwerks erforderlich machen.
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Die Bodenfläche der 45.777 Einwohner zählenden Stadt Filderstadt setzt sich zum 31. Dezember 2016 wie folgt zusammen:
Nutzungsart Fläche in ha Siedlung 753* Wohnbaufläche 384 Industrie und Gewerbefläche 170 Fläche gemischter Nutzung 78 Fläche besonderer funktionaler Prägung 39 Sport-, Freizeit- und Erholungsfläche 76 Friedhof 7 Verkehr 570 Straßenverkehr 199 Weg 130 Platz 11 Flugverkehr 230 Vegetation 2.516 Landwirtschaft 1.758 Wald 743 Geh lz 9 Unland/Vegetationslose Fläche 6 Gewässer 16 Fließgewässer 13 Stehendes Gewässer 3 *Abweichung durch Rundung Mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans ist eine Anpassung der Art der Bo- dennutzung im Gemeindegebiet entsprechend der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung verbunden. Der FNP „bereitet“ die bauliche Nutzung der Grundst cke „vor“ und bindet (nur) die Gemeinde selbst sowie die ffentlichen Planungsträger. Die m glichen Darstellungen im Flächennutzungsplan ergeben sich aus dem § 5 (2) BauGB. Die planungsrechtlichen Vor-schriften des BauGB werden durch die Baunut- zungsverordnung (BauNVO) und die Planzeichenverordnung (PlanZV) ergänzt. Die BauNVO definiert durch die jeweils zulässige Art und Maße der Nutzung.
Bez glich der Beurteilung der Umwelterheblichkeit der geplanten städtebaulichen Ent- wicklung stehen die f r die Bebauung vorgesehen Flächen im Vordergrund, die sich die in der nach Baunutzungsverordnung (BauNVO) geregelten Art und dem Maß der baulichen Nutzung unterscheiden.
− Wohnbauflächen (W) − Gemischte Bauflächen (M)
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− Gewerbliche Bauflächen (G) − Sonderbauflächen (S) Die auf Ebene der verbindlichen Bauleitplanung (Bebauungsplan) aus dem Flächen- nutzungsplan zu entwickelnden Baugebiete lassen je nach Art der baulichen Nutzung ber die jeweils zulässige Grundflächenzahl einen unterschiedlichen Flächenversiege- lungsgrad zu. Dieser liegt bei Wohnbauflächen beispielsweise bei 40% bis max. 60%, bei gewerblichen Bauflächen ca. 80%. In Verbindung mit der städtebaulichen Entwick- lung ergeben sich auch Auswirkungen auf die Verkehrsflächenpotenziale.
Bez glich der Umsetzung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftsplanung sin neben „Flächen f r Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Bo- den, Natur und Landschaft“ – ggf. auch in Überlagerung von „Flächen f r die Landwirt- schaft“ - Ausweisungen als Gr nflächen oder Flächen f r Wald m glich.
1.4.4 Beschreibung des Vorhabens und Bedarf an Grund und Boden (§2 a (1) Nr.1 und (2) Nr. 1 und 2 BauGB Der aktuelle Entwicklungstrend der Stadt Filderstadt zeigt ein deutliches Einwohner- wachstum, was die aktuellen Zahlen des Einwohnermeldeamts der Stadt Filderstadt mit 46.048 Einwohner zum 31. August 2017 belegen - somit ergab sich eine Zunahme um 271 Personen zwischen dem 31.12.2016 und dem 31.08.2017. Aufgrund besonde- rer, positiver Entwicklungsfaktoren, wie zum Beispiel dem Flughafen, der Nähe zur Messe in Leinfelden-Echterdingen, dem S-Bahn-Anschluss oder der unweit gelegenen Autobahn, ist im Rahmen der weiteren Entwicklung von einem hohen Bev lkerungs- zuwachs auszugehen. Diese Annahme wirkt sich unmittelbar auf den Flächenbedarf der Stadt Filderstadt f r Siedlung und Verkehr aus.
Angesichts eines geringen Wohnbauflächenangebots und einer derzeit hohen Nach- frage nach Wohnraum wird der Stadt Filderstadt empfohlen, die Leitlinien des Regio- nalplans zu ber cksichtigen. Diese k nnen mit den Worten „bedarfsgerecht entwickeln, konzentrieren und sch tzen“ zusammengefasst werden. Zunächst gilt es, Baul cken oder Brachen zu bebauen, bevor neue Wohngebiete im Außenbereich geschaffen werden. Erfahrungen zeigen allerdings, dass Innenentwicklung alleine nicht ausrei- chend ist, um gen gend Wohnraum zur Verf gung zu stellen. Daher ist eine bedarfs- gerechte Entwicklung von Wohngebieten im Außenbereich unter Ber cksichtigung der Bruttowohndichte und einer damit zusammenhängenden verdichteten Bauweise ziel- f hrend.
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Aus dem rechtskräftigen Flächennutzungsplan 2010 ergeben sich folgende Flächenre- serven, die im Rahmen der geplanten Flächenausweisungen (ohne Gr nflächen) f r den FNP 2030 ber cksichtigt wurden:
Tabelle 2: Zusammenstellung der Flächenreserven aus dem Flächennutzungsplan 2010
Stadtteile Bernhau- Bonlanden Harthausen Platten- Sielmingen Stadtgebiet sen hardt Filderstadt
Nutzung
Wohnbaufläche - - 0,40 ha - 6,20 ha 6,60 ha
Gemischte 1,00 ha - - - 2,70 ha 3,70 ha Baufläche Gewerbliche - 0,77 ha - - 0,48 ha 1,25 ha Baufläche Sonderbauflä- 0,60 ha - - - - 0,60 ha che Flächen f r den 3,71 ha 1,31 ha - - 2,74 ha 7,76 ha Gemeinbedarf
Gr nflächen - - - 0,56 ha 0,86 ha 1,42 ha
Summe 5,31 ha 2,08 ha 0,40 ha 0,56 ha 12,98 ha 21,33 ha
Die genannten Flächen wurden bereits durch den FNP 2010 als Entwicklungsflächen definiert. Aus unterschiedlichen Gr nden wurden sie bis zum Jahr 2018 nicht entwi- ckelt, teilweise wurden sie bereits von der Genehmigung des FNP 2010 ausgenom- men. Die Reserveflächen des FNP 2010 werden als Pr ffläche in den Flächenkatalog zum FNP 2030 aufgenommen und neu bewertet, ggf. nach Entwicklung einer neuen Abgrenzung.
Bedarfsermittlung F r den Planungsraum liegen mit der Vorausberechnung des Statistischen Landesam- tes Baden-W rttemberg und der Vorausberechnung des B ro Reschl Stadtentwicklung 2 Bev lkerungsvorausberechnungen vor, wobei letztere auf exakten Werten des Ein- wohnermeldeamts der Stadt Filderstadt basiert. Die Vorausberechnung des B ro Re- schl Stadtentwicklung enthält f nf Szenarien, denen unterschiedliche Annahmen zu- grunde liegen. Das Jahr 2017 ist jedoch f r alle Szenarien als Basisjahr festgelegt.
A Wohnbauflächen Grundlage f r die Ermittlung des Flächenbedarfs bildet die Vorgabe des Regionalplans von 70 Einwohnern je Hektar.
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Nach Ber cksichtigung der Baul cken (50%) und bereits genehmigten Planflächen im Außenbereich ergibt sich f r die verschiedenen Entwicklungsszenarien (s. Teil A der Begr ndung) ein Wohnbauflächenbedarf:
− Zwischen „kein weiterer Bedarf“ und 69,46 ha auf der Basis der Bev lkerungs- vorausberechnung des Statistischen Landesamtes Baden-W rttemberg − Zwischen „kein weiterer Bedarf“ (Szenario Eigenbedarf) und 43,08 ha auf der Basis der Vorausberechnung des B ro Reschl Stadtentwicklung. F r die Ermittlung des Flächenbedarfs der Stadt Filderstadt wird von einer Entwicklung entsprechend dem oberen Limit ausgegangen, weil besondere Entwicklungschancen vorliegen. Diese begr nden sich nicht zuletzt durch die zentrale Lage in der Region Stuttgart und dem nahegelegenen Flughafen Stuttgart, an den sich unmittelbar die Landesmesse anschließt, wodurch Filderstadt ein gefragter Gewerbestandort ist. Auch die g nstige Verkehrserschließung und das umfangreiche Mobilitätsangebot verspre- chen attraktive Bedingungen f r Unternehmen und deren Beschäftigte. Die Autobahn A 8 und die S-Bahn, die perspektivisch Richtung Neuhausen a. d. F. erweitert werden soll, sind nur zwei Beispiele, die in diesem Zusammenhang genannt werden k nnen.
Entsprechend den dargelegten besonderen Entwicklungsfaktoren wird davon ausge- gangen, dass das bereits im Räumlichen Leitbild formulierte Szenario „Wachstum 48.000 (2015)“ die Entwicklung bis zum Zieljahr am besten abbildet. Eine Plausibilisie- rung und Begr ndung erfolgt im Teil A der Begr ndung. F r das festgelegte Szenario ergibt sich bei 48.474 Einwohnern im Zieljahr ein Gesamtflächenbedarf f r Wohnen von 60,31 Hektar, wovon 49,13 Hektar im Außenbereich ausgewiesen werden m ssen. Dieser Bedarf f r Wohnen bildet die verbindliche Grundlage der Planung.
Abbildung 2: Vorausberechnung Reschl Stadtentwicklung Die Berechnung gemäß Vorgaben des Regionalplans ergibt sich auf der Basis der Re- gelannahme ein Gesamtbedarf von 26,61 Hektar mit einem Bedarf an Planflächen im Außenbereich von 15,42 Hektar. Dieser erh ht sich bei Ber cksichtigung der besonde-
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ren Faktoren auf 61,27 bzw. 50,08 Hektar, was die oben dargestellte Berechnung un- termauert.
B Gewerbeflächen Die Berechnung des Bedarfs an Gewerbeflächen erfolgt durch die Gewerbe- und In- dustrieflächenprognose (GIFPRO).
Der Gesamtflächenbedarf f r Gewerbe wurde sowohl auf der Grundlage der Vorausbe- rechnung des Statistischen Landesamtes Baden-W rttemberg also auch der Voraus- berechnung des B ro Reschl Stadtentwicklung ermittelt. In jedem Fall werden die be- stehenden Flächenpotentiale (G/M gemäß FNP 2010) in H he von 4,45 Hektar be- r cksichtigt.
− Auf der Grundlage der Vorausberechnung des Statistischen Landesamtes Ba- den-W rttemberg ergeben sich Gewerbeflächenbedarfe zwischen 19,49 ha und 72,34 ha. − Auf der Grundlage der Vorausberechnung des B ro Reschl Stadtentwicklung ergeben sich Gewerbeflächenbedarfe zwischen 29,38 ha und 54,89 ha. F r den Nachweis des Gewerbeflächenbedarfs wird auf Grundlage der Berechnung nach GIFRPO und der Bev lkerungsvorausrechnung des B ro Reschl Stadtentwick- lung von einem Gesamtflächenbedarf f r Gewerbe im Außenbereich von 59,34 Hektar ausgegangen.
Geplante Flächenausweisung In der nachfolgenden Tabelle sind die geplanten Flächenausweisungen im Flächennut- zungsplan-Entwurf dargestellt.
Tabelle 3: Vorgesehene Flächenausweisung im Entwurf des FNP 2030
Stadtteile Bernhau- Bonlanden Hart- Platten- Sielmin- Stadtge- sen hausen hardt gen biet Nutzung Filderstadt
Wohnbaufläche 1,99 ha 18,10 ha 0,80 ha 1,02 ha 1,44 ha 23,35 ha
Gemischte 6,04 ha 6,68 ha 0 1,11 ha 18,13 ha 31,95 ha Baufläche Gewerbliche 10,85 ha 21,97 ha 0 0 0 32,82 ha Baufläche Sonderbauflä- 0 0 0 0 0 0 che Flächen f r den 3,47 ha 0,83 ha 0 1,44 ha 4,26 ha 10,00 ha Gemeinbedarf
Summe 22,35 ha 47,58 ha 0,80 ha 3,57 ha 23,83 ha 98,13 ha
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1.5 Darstellung der wesentlichen Umweltschutzziele und gesetzlichen Grundlagen Die nachfolgend genannten fachgesetzlichen und fachplanerischen Umweltschutzziele bilden eine wichtige Grundlage f r die Prognose und Beurteilung der voraussichtlichen, erheblichen Wirkungen der geplanten Neuausweisungen im Rahmen des Flächennut- zungsplans Filderstadt 2030.
Vorgaben f r den Planungsraum ergeben sich zum einen aus bestehenden Schutz- ausweisungen, die Restriktionen bzw. gewisse Erlaubnisvorbehalte f r Teilbereiche zur Folge haben k nnen. Zum anderen sind die Vorgaben der Raumordnung zu ber ck- sichtigen (§ 11 Abs. 1 NatSchG). Die ber rtlichen konkretisierten Ziele sind dabei auf Landesebene im Landschaftsprogramm (§ 10 Abs. 1 NatSchG) und auf regionaler Ebene im Landschaftsrahmenplan definiert (s. hierzu auch Kap. 1.3).
Über die Raumordnung hinaus ergeben sich Ber hrungspunkte mit anderen Instru- menten der Umweltvorsorge. Dabei haben insbesondere Nachhaltigkeitsstrategien so- wie Strategien zur Regulierung des Klimawandels und zur Erhaltung der Biodiversität auf europäischer Ebene an Bedeutung gewonnen. Die Umsetzung erfolgt ber nationa- le Strategien, die in Deutschland sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene kon- kretisiert werden. Sie bilden einen bergeordneten Rahmen, an dem sich lokale Um- weltziele orientieren k nnen. Weiterhin ergeben sich aus Fachplanungen mit deutlich lokalerem Bezug Vorgaben, die ebenfalls Ber cksichtigung finden.
Die folgenden Tabellen zu den einzelnen Umweltbelangen zeigen eine Zusammenfas- sung der wichtigsten Ziele des Umweltschutzes und gesetzlichen Grundlagen, die der Erstellung des Landschaftsplans und dem Umweltbericht zum Flächennutzungsplan Filderstadt 2030 zu Grunde liegen. Eine ausf hrliche Darstellung, wie die jeweiligen Ziele und Grundlagen bei der Bewertung der Umweltbelange angewendet wurden, er- folgt im Landschaftsplan.
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Umweltbelang Mensch
Vorgaben, Gesetze, Ziele und inhaltliche Aspekte Verordnungen, Richtlinien BauGB Belange nach § 1 Abs. 5 und 6 BauGB, insbesondere ▪ die allgemeinen Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Sicherheit der Wohn- und Arbeitsbev lkerung ▪ die Ber cksichtigung von umweltbezogenen Auswirkungen auf den Men- schen und seine Gesundheit sowie die Bev lkerung insgesamt ▪ Vermeidung von Emissionen… ▪ Erhaltung der bestm glichen Luftqualität… sowie Belange des Umweltschutzes (§ 1a BauGB) bei der Aufstellung der Bauleitpläne. Darstellungen gem. § 5 bzw. Festsetzungsm glichkeiten gem. § 9 BauGB auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung zum Schutz vor schädli- chen Umwelteinwirkungen. BauNVO Art und Maß der baulichen Nutzung. Bundesimmissi- Schutz des Menschen, der Tiere und Pflanzen, des Bodens, des Wassers, der onsschutzgesetz Atmosphäre sowie von Kultur- und sonstigen Sachg tern vor schädlichen und Umwelteinwirkungen (Immissionen) und Vorbeugung hinsichtlich des Entstehens -verordnungen schädlicher Umwelteinwirkungen (Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen durch Luftverunreinigung, Geräusche, Ersch tterungen, Licht, Wärme, Strahlen u.ä.). TA Lärm Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwir- kungen durch Geräusche sowie deren Vorsorge. DIN 18005 Als Voraussetzung f r gesunde Lebensverhältnisse f r die Bev lkerung ist ein ausreichender Schallschutz notwendig, dessen Verringerung insbesondere am Entstehungsort, aber auch durch städtebauliche Maßnahmen in Form von Lärmvorsorge und -minderung bewirkt werden soll. Orientierungswerte zu Lärm/ Schallschutz f r die städtebauliche Planung (gesunde Lebensverhältnisse), anzustrebende Werte von Verkehrs- und Gewerbelärm bei der Ausweisung von Baugebieten, deren Überschreitung abwägend zu rechtfertigen ist. Bundesnatur- Zur Sicherung der Lebensgrundlagen wird auch die Erholung in Natur und schutzgesetz Landschaft herausgestellt. Waldfunktionen In den Waldfunktionenkarten sind alle Waldflächen mit besonderer Bedeutung f r die Schutz- und Erholungsfunktion dargestellt. Die im Planungsraum f r den Umweltbelang Mensch relevanten Funktionen sind: - Erholungswald (Stufe 1 und 2) - Immissionsschutzwald - Klimaschutzwald Im Rahmen der Fortschreibung des Flächennutzungsplans FNP 2030 der Stadt Filderstadt sind bei den geplanten Neuausweisungen keine Waldflächen betroffen. Teilraumuntersu- Vor dem Hintergrund der Fortschreibung des Regionalplans der Region Stuttgart chung Filder des wurden im Jahr 2006 mit der Teilraumuntersuchung Filder Grundlagen f r eine Verbands Region gesamträumliche Abstimmung und Koordination vor dem Hintergrund der hohen Stuttgart Nutzungskonfliktdichte im Raum geschaffen. Als zentrale Ergebnisse k nnen f r das Stadtgebiet Filderstadt folgende Punkte zusammengefasst werden: - Erhalt und die Aufwertung eines Freiraumverbundes mit ausgeprägten West- Ost-Achsen: n rdlich der A8 sowie zwischen den Ortslagen von Echterdin- gen, Bernhausen, Sielmingen und Neuhausen; als s dliche Achse Stetten, Plattenhardt, Bonlanden, Harthausen und Wolfschlugen. - Vernetzung der Freiräume in Nord-S d-Richtung (Korridor zwischen
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Sielmingen und Neuhausen). - Der Innenentwicklung in den Ortslagen kommt eine zunehmende Bedeutung zu. - Reduzierung der Wohnbauentwicklung in Bernhausen aufgrund der hohen Vorbelastung (Lärm) und in der Ortslage Harthausen aufgrund der ung nsti- gen ÖPNV-Erschließung. - Konzentration der gewerblichen Entwicklung stlich von Bonlanden. - Übergemeindliche Koordination einer gesamträumlichen Entwicklung.
Umweltbelang Tiere und Pflanzen und biologische Vielfalt
Vorgaben, Gesetze, Ziele und inhaltliche Aspekte Verordnungen, Richtlinien Bundesnatur- Natur und Landschaft sind aufgrund ihres eigenen Wertes und als Lebensgrund- schutzgesetz / lagen des Menschen auch in Verantwortung f r die k nftigen Generationen im Naturschutzgesetz besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu sch tzen, zu pflegen, zu entwickeln Baden- und, soweit erforderlich, wiederherzustellen, dass: W rttemberg ▪ die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes, ▪ die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturg ter, ▪ die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten und Lebensräu- me sowie ▪ die Vielfalt, Eigenart und Sch nheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind. Des Weiteren sind die Belange des Arten- und Biotopschutzes zu ber cksichti- gen. BauGB Bei der Aufstellung von Bauleitplänen sind die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere: ▪ die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgef ge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt sowie ▪ die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchti- gungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes in seinen in § 1 Abs. 7 Nr. 7a) bezeichneten Bestandtei- len zu ber cksichtigen (Eingriffsregelung gemäß BauGB, abwägende Pr fung von Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich erheblicher Beeinträch- tigungen von Natur und Landschaft). zu ber cksichtigen. Bundesimmissi- Schutz des Menschen, der Tiere und Pflanzen, des Bodens, des Wassers, der onsschutzgesetz Atmosphäre sowie von Kultur- und sonstigen Sachg tern vor schädlichen und Verordnungen Umwelteinwirkungen (Immissionen), vor-beugender Immissionsschutz (s.o.). FFH-Richtlinie und Sicherung der Artenvielfalt durch Erhaltung der wild lebenden Tiere und Pflanzen Vogelschutzrichtli- / sämtlicher wild lebender heimischer Vogelarten und ihrer nat rlichen Lebens- nie sowie Verord- räume, Aufbau eines europaweiten Schutzgebietssystems „Natura 2000“. nung Schutz und Erhaltung sämtlicher wild lebender, heimischer Vogel-arten und ihrer Lebensräume. Schutzausweisun- Eine kartographische Darstellung der Schutzausweisungen kann Karte 01 des gen Landschaftsplans entnommen werden. Naturschutzgebiete Im westlichen Randbereich des Stadtgebiets liegt eine kleine Teilfläche des NSG „Siebenm hlental“ auf Filderstädter Gemarkung. (§ 23 BNatSchG, § 28 Von den im FNP 2030 dargestellten Siedlungserweiterungen sind keine Natur- NatSchG) schutzgebiete betroffen.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 1. Einleitung 23
Landschaftsschutz- Das Landschaftsschutzgebiet (LSG) Baumbachtal - Uhlberg befindet sich im gebiete s dwestlichen Teil von Filderstadt und liegt mit seiner gesamten Gebietsfläche innerhalb der Gemarkung. Im westlichen Teil des Planungsraums ragt das (§ 26 BNatSchG) Landschaftsschutzgebiet Glemswald in die Gemarkung hinein. Das LSG Filder umfasst mehrere Teilflächen und liegt nahezu vollständig auf dem Gemarkungs- gebiet Filderstadt. Im Rahmen des vorgezogenen Scopingtermins hat das Landratsamt Esslingen klar zum Ausdruck gebracht, dass keine Siedlungserweiterungen innerhalb einer LSG-Abgrenzung genehmigungsfähig werden – daher werden die LSG- Abgrenzungen als Restriktion bez glich weiterer Flächeninanspruchnahme im Rahmen des Flächennutzungsplans 2030 zugrunde gelegt. Naturparke Im Gemarkungsgebiet liegt kein nach § 29 NatSchG ausgewiesener Naturpark, im S dwesten grenzt das vollständig bewaldete Gebiet des Naturparks Sch n- (§ 27 BNatSchG, § 29 buch an die Gemarkungsgrenze an. NatSchG) Von den im FNP 2030 dargestellten Siedlungserweiterungen sind somit keine Naturparkflächen betroffen.
Naturdenkmale Als Naturdenkmal nach § 28 BNatSchG k nnen sowohl Einzelgebilde (z.B. wertvolle Bäume, Felsen, H hlen) als auch naturschutzw rdige Flächen bis zu 5 (§ 28 BNatSchG, § 30 ha Gr ße (z.B. kleinere Wasserflächen, Moore, Heiden) ausgewiesen werden. Ihr NatSchG) Schutzstatus ist mit dem eines Naturschutzgebietes vergleichbar. Insgesamt wurden 24 flächenhafte und 12 punktf rmige Naturdenkmale im Stadtgebiet ausgewiesen (die vollständige Liste im Anhang Kapitel 8 aufgef hrt). Gesetzlich Ge- Besonders wertvolle Biotope sind im Offenland nach § 30 Bundesnaturschutzge- sch tzte Biotope setz (BNatSchG) und § 33 Naturschutzgesetz Baden-W rttemberg (NatSchG) gesch tzt. Im Wald werden diese gemäß § 30a Landeswaldgesetz (LWaldG) als (§ 30 BNatSchG, § 33 Biotopschutzwald ausgewiesen. NatSchG) Innerhalb des Gemarkungsgebietes der Stadt Filderstadt kommen zahlreiche gesch tzte Biotope vor, eine kartographische Darstellung sowie eine vollständige Auflistung aller gesch tzten Biotope k nnen dem Landschaftsplan entnommen werden. Europäisches Natura 2000-Gebiete Schutzgebietssys- Vogelschutzgebiete sind im Gemarkungsgebiet nicht vorhanden. Das FFH-Gebiet tem „NATURA 2000“ 7220-311 Glemswald und Stuttgarter Bucht ragt im westlichen Randbereich in die Gemarkung hinein und berlagert sich hier mit dem NSG Siebenm hlental. Das (§§ 31 ff. BNatSchG, §§ FFH-Gebiet umfasst eine Fläche von 3.813,24 ha. 36 ff. NatSchG) FFH-Lebensraumtyp Magere Flachland-Mähwiese Ca. 104 ha der Gemeindefläche sind im Zuge der Aktualisierung der Biotopkartie- rung als Magere Flachland-Mähwiesen außerhalb der Natura 2000-Schutz- gebietskulisse erfasst worden. Waldschutzgebiete Schonwald ist im westlichen und s dlichen Teil der Gemarkung ausgewiesen, Bannwald ist im Stadtgebiet nicht vorhanden. Das Waldschutzgebiet Siebenm hlental (Schonwald) liegt am westlichen Gemarkungsrand und umfasst eine Gr ße von rund 359 ha. Das Waldschutzgebiet Bombachtal (Schonwald) liegt im s dlichsten Zipfel der Gemarkung und hat eine Gr ße von rd. 4,9 ha. Waldrefugien In den Gemarkungsgebieten Plattenhardt und Bonlanden sind mehrere Waldrefu- gien ausgewiesen. Diese Flächen haben eine Gr ße von einem bis 3 Hektar Fläche und haben Waldtradition, d.h. sie sind historisch gesehen Wald. Die Lage der Waldrefugien ist der Darstellung im Landschaftsplan (Karte 01) zu entneh- men. Biotopverbund Sowohl im Biotopverbundsystem des landesweiten Biotopverbundes als auch im regionalen Biotopverbundsystem wurden die gesetzlichen Anforderungen im
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 24 1. Einleitung
Wesentlichen auf zwei Raumkategorien basierend umgesetzt: - Kernflächen und Kernräume, im Sinne von Erhaltungsgebieten bzw. Arrondierungs-flächen f r einen Biotopverbund sowie - Suchräume/ Entwicklungsflächen im Sinne von Verbindungsflächen. Zudem sind die Barriereflächen f r den Biotopverbund im Offenland dargestellt. Hierbei handelt es sich zumeist um Siedlungsflächen sowie Waldflächen mit Ausnahme der Waldsäume (nähere Ausf hrungen siehe Landschaftsplan sowie Kapitel 2.2.2). Kommunale Das Informationssystem Zielartenkonzept weist Filderstadt aus landesweiter Sicht Schutzverantwor- eine besondere Schutzverantwortung f r Streuobstgebiete und Mittleres Gr nland tung zu.
Umweltbelang Boden
Vorgaben, Gesetze, Ziele und inhaltliche Aspekte Verordnungen, Richtlinien Bundesboden- Ziele des BBodSchG sind schutzgesetz ▪ der langfristige Schutz des Bodens hinsichtlich seiner Funktionen im Naturhaushalt, insbesondere als - Lebensgrundlage und -raum f r Menschen, Tiere, Pflanzen - Bestandteile des Naturhaushaltes mit seinen Wasser- und Nährstoffkreis- läufen, - Ausgleichsmedium f r stoffliche Einwirkungen (Grundwasser-schutz) - Archiv f r Natur- und Kulturgeschichte, - Standorte f r Rohstofflagerstätten, f r land- und forstwirtschaftliche sowie siedlungsbezogene und ffentliche Nutzungen, ▪ der Schutz des Bodens vor schädlichen Bodenveränderungen ▪ Vorsorgeregelungen gegen das Entstehen schädlicher Bodenveränderungen ▪ die F rderung der Sanierung schädlicher Bodenveränderungen und Altlasten sowie dadurch verursachte Gewässerverunreinigungen. BauGB ▪ Sparsamer und schonender Umgang mit Grund und Boden durch Wie- dernutzbarmachung von Flächen, Nachverdichtung und Innenentwicklung zur Verringerung zusätzlicher Inanspruchnahme von B den (§ 1a Abs. 2); außer- dem d rfen landwirtschaftliche, als Wald oder f r Wohnzwecke genutzte Flächen nur im notwendigen Ausmaß f r andere Nutzungen in Anspruch genommen werden. ▪ Schutz des Mutterbodens (§ 202). ▪ Darstellungen gem. § 5 bzw. Festsetzungsm glichkeiten gem. § 9 BauGB zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen, Kennzeichnung von belas- teten B den etc. Bundesimmissi- Schutz des Menschen, der Tiere und Pflanzen, des Bodens, des Wassers, der onsschutzgesetz Atmosphäre sowie von Kultur- und sonstigen Sachg tern vor schädlichen und Verordnungen Umwelteinwirkungen (Immissionen), vor-beugender Immissionsschutz (s.o.). Waldfunktionen Bodenschutzwald ist nach § 30 LWaldG gesetzlich gesch tzt und unterliegt besonderen Bewirtschaftungsvorschriften – er ist im Plangebiet im s dlichen bewaldeten Bereich vorhanden, jedoch nicht von geplanten Flächennutzungen oder Nutzungsänderungen ber hrt. Geotop Im Stadtgebiet Filderstadt – Gemarkung Plattenhardt ist ein Geotop ausgewiesen. Es handelt sich um das Geotop Ehemaliger Steinbruch im Bechtenrain ( stlich von Glas-h tte). Es wird von den Planungen des FNP nicht ber hrt. Bodenschutzkon- Vor dem Hintergrund der anstehenden Aktualisierung des Flächennutzungsplans zept Filderstadt und der fortschreitenden Flächeninanspruchnahme hat die Stadt Filderstadt 2016
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 1. Einleitung 25
ein Bodenschutzkonzept (GÖG 2016) erarbeiten lassen, um die hochwertigen B den auf der Gemarkung zu identifizieren. Das Konzept basiert u. a. auf Bodenkarten, Bodenschätzungsdaten, geologischen Karten und Biotopkartierun- gen.
Umweltbelang Wasser
Vorgaben, Gesetze, Ziele und inhaltliche Aspekte Verordnungen, Richtlinien Wasserhaushalts- Sicherung der Gewässer als Bestandteil des Naturhaushaltes und als Lebens- gesetz raum f r Tiere und Pflanzen und deren Bewirtschaftung zum Wohl der Allgemein- heit und zur Unterlassung vermeidbarer Beeinträchtigungen ihrer kologischen Funktionen.
Landeswasserge- Schutz der Gewässer vor vermeidbaren Beeinträchtigungen und sparsame setz BW Verwendung des Wassers sowie Bewirtschaftung von Gewässern zum Wohl der incl. Verordnungen Allgemeinheit. BauGB Ber cksichtigung der Belange der Wasserwirtschaft, vorbeugender Hochwasser- schutz, Abwasserbeseitigung etc. bei der Aufstellung von Bebauungsplänen, Darstellungen gem. § 5 bzw. Festsetzungsm glichkeiten gem. § 9 BauGB. Bundesimmissi- Schutz des Menschen, der Tiere und Pflanzen, des Bodens, des Wassers, der onsschutzgesetz Atmosphäre sowie von Kultur- und sonstigen Sachg tern vor schädlichen und Verordnungen Umwelteinwirkungen (Immissionen), vor-beugender Immissionsschutz (s.o.). Wasserschutzge- Zwischen Sielmingen und Neuhausen ist das Wasserschutzgebiet „Rohrbachquel- biet le - Neuhausen a.d.F.“ ausgewiesen. Das Wasserschutzgebiet umfasst insgesamt eine Fläche von ca. 225 Hektar und erstreckt sich auf die Gemeinden Neuhausen a. d. Fildern, Filderstadt (Sielmingen) und Wolfschlugen im Landkreis Esslingen. Auf Gemarkung Filderstadt ist es als Wasserschutzgebiet der Zone III (weitere Schutzzone) festgesetzt. Das genannte Wasserschutzgebiet wird nachrichtlich in den FNP 2030 bernommen. Überschwem- Entlang dem Bombach, einem Zufluss zur Aich auf Gemarkung Filderstadt, sowie mungs- und entlang der Aich selbst, ist ein Überschwemmungsgebiet ausgewiesen (ÜSG Risikogebiete Aich). Ein zweites Überschwemmungsgebiet ist entlang der Zufl sse zur K rsch im Gemarkungsgebiet (ÜSG Gesamteinzugsgebiet K rsch) festgesetzt. (§§ 76,78 WHG, §§ 65ff Dar ber hinaus sind Bereiche, die statistisch einmal in hundert Jahren berflutet WG) werden, per Gesetz als „Überschwemmungsgebiete“ definiert (§ 76 Wasserhaus- haltsgesetz (WHG) bzw. § 65 Wassergesetz f r Baden-W rttemberg (WG BW)). Dort gelten gemäß Bundesrecht und Landesrecht besondere Vorschriften f r alle Nutzer dieser Flächen ((§ 78 WHG bzw. 65 WG BW). Mit dem neuen Hochwas- serschutzgesetz II (HWSG II) gelten neue Regelungen, die auch die Risikogebie- te, d.h. Gebiete, die statistisch alle 1000 Jahre berflutet werden betreffen (HQ extrem). Nach § 78b Wasserhaushaltsgesetz (WHG) muss f r diese Gebiete bei der Ausweisung neuer Baugebiete im Außenbereich sowie bei der Aufstellung, Änderung und Ergänzung von Bauleitplänen insbesondere der Schutz von Leben und Gesundheit und die Vermeidung erheblicher Sachschäden in der Abwägung nach § 1 Absatz 7 des Baugesetzbuch (BauGB) ber cksichtigt werden. Diese Flächen sind den Hochwassergefahrenkarten (Stand 2015) zu entnehmen. Gewässerrandstrei- Nach § 38 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) dienen Gewässerrandstreifen der Er- fen haltung und Verbesserung der kologischen Funktionen oberirdischer Gewässer, der Wasserspeicherung, der Sicherung des Wasserabflusses sowie der Vermin- derung von Stoffeinträgen aus diffusen Quellen. Sie umfassen das Ufer und den Bereich der an das Gewässer landseits angrenzt. Nach § 29 Wassergesetz f r Baden-W rttemberg (WG BW) sind die Gewässerrandstreifen im Außenbereich
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 26 1. Einleitung
zehn Meter und im Innenbereich f nf Meter breit. In den Gewässerrandstreifen ist u.a. die Errichtung von baulichen und sonstigen Anlagen verboten. Heilquellenschutz- Im Gemarkungsgebiet sind keine Heilquellenschutzgebietsflächen ausgewiesen. gebiete
Umweltbelang Klima / Luft
Vorgaben, Gesetze, Ziele und inhaltliche Aspekte Verordnungen, Richtlinien Naturschutzgesetz Schutz, Pflege, Gestaltung und Entwicklung von Natur und Landschaft zur Baden- Sicherung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes als Lebensgrundlage des W rttemberg Menschen und Grundlage f r seine Erholung (vgl. § 1 NatSchG BW).
TA Luft Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwir- kungen durch Luftverunreinigungen sowie deren Vorsorge zur Erzielung eines hohen Schutzniveaus f r die gesamte Umwelt. BauGB Ber cksichtigung der Belange des Umweltschutzes, der Luftrein-haltung und bestm glichen Luftqualität bei der Aufstellung von Bauleitplänen. Ber cksichtigung der „Verantwortung f r den Klimaschutz“ sowie Darstellung klimaschutzrelevanter Instrumente. Bundesimmissi- Schutz des Menschen, der Tiere und Pflanzen, des Bodens, des Wassers, der onsschutzgesetz Atmosphäre sowie von Kultur- und sonstige Sachg tern vor schädlichen und Verordnungen Umwelteinwirkungen (Immissionen), sowie Vorbeugung hinsichtlich des Entste- hens von Immissionen (Gefahren, erhebliche Nachteile und Belästigungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Ersch tterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Erscheinungen), vorbeugender Immissionsschutz (s.o.) Waldfunktionen In Filderstadt sind im S den der Gemarkung, in den Stadtteilen Plattenhardt und Bonlanden, Bereiche des Sch nbuchs als Immissionsschutzwald ausgewiesen. Die Waldflächen des Sch nbuchs im S den der Gemarkung sind vollständig als Klimaschutzwald ausgewiesen. Regionalplan Gr nz ge und Gr nzäsuren sichern in der Region Stuttgart als multifunktionale Instrumente den Freiraumzusammenhang. Als verbindliche Ziele der Raumpla- nung sollen ber dieses Instrument Freiräume mit Siedlungsbezug, auch hinsichtlich ihrer wichtigen klimatischen Ausgleichsfunktionen, vor weiterer Überbauung gesichert werden (VERBAND REGION STUTTGART 2009). Integriertes Mit dem seit 2014 vorliegenden Klimaschutzkonzept erstellte die Stadt erstmals Klimaschutzkon- eine gesamtstädtische Energie- und Emissionsbilanz, zugleich sind darin zept f r die Stadt Beurteilungen ber den Wirkungsgrad zur ckliegender Anstrengungen darge- Filderstadt stellt. Die Stadt Filderstadt erneuert ihre Klimaschutzzielsetzung, ab jetzt alle f nf Jahre eine Reduzierung der CO2 Emissionen um 10% zu erreichen. Das Klimaschutzkonzept enthält neben den Bilanzen und Zielen Handlungsemp- fehlungen f r effektive und weiterf hrende Klimaschutzmaßnahmen in Filderstadt, welche insbesondere vor dem Hintergrund der bestehenden Zielsetzungen (kommunal, Baden-W rttemberg, Deutschland, EU) zur Verringerung des Energieverbrauchs, dem Einsatz erneuerbarer Energien zur Energieversorgung und der Reduzierung der Emissionen aus dem Energieverbrauch entwickelt bzw. zu formuliert sind. Neben Einzelmaßnahmen sind diverse bergeordnete und indirekt wirkende Maßnahmenansätze in Filderstadt von Bedeutung, weil sie der Klimaanpassung dienen. Diese sind im Landschaftsplan dargestellt.
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Umweltbelang Landschaft
Vorgaben, Gesetze, Ziele und inhaltliche Aspekte Verordnungen, Richtlinien Bundesnatur- Schutz, Pflege, Entwicklung und ggfls. Wiederherstellung der Landschaft auf schutzgesetz / Grund ihre eigenen Wertes und als Lebensgrundlage des Menschen auch in Naturschutzgesetz Verantwortung f r die k nftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Baden- Bereich zur dauerhaften Sicherung der Vielfalt, Eigenart und Sch nheit sowie des W rttemberg Erholungswertes von Natur und Landschaft. BauGB Erhaltung und Entwicklung des Orts- und Landschaftsbildes im Rahmen der Bauleitplanung. Ber cksichtigung der Belange des Umweltschutzes bei der Aufstellung der Bauleitpläne und Anwendung der naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen bei Eingriffen in das Landschaftsbild. Schutzausweisun- Die f r den Umweltbelang Landschaft relevanten Schutzausweisungen sind in gen Kapitel 0 (Seite 22 ff.) bereits ausf hrlich dargestellt. Betrachtungsrelevant sind Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmale sowie Wald- schutzgebiete.
Umweltbelang Kultur- und Sachg ter
Vorgaben, Gesetze, Ziele und inhaltliche Aspekte Verordnungen, Richtlinien Bundesnatur- Erhaltung historischer Kulturlandschaften und -landschaftsteile von besonders schutzgesetz charakteristischer Eigenart, sowie der Umgebung gesch tzter oder sch tzenswer- ter Kultur, Bau- und Bodendenkmäler, sofern dies f r die Erhaltung und Sch nheit des Denkmals erforderlich ist.
BauGB Schutz von Kultur- und Sachg tern im Rahmen der Orts- und Landschaftsbilder- haltung und -entwicklung, Ber cksichtigung der Belange der Baukultur, des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege. Denkmalschutzge- Bei ffentlichen Planungen und Maßnahmen sind die Belange des Denkmalschut- setz zes und der Denkmalpflege angemessen zu ber cksichtigen. Von den 64 in Filderstadt erfassten archäologischen Denkmalen sind 42 nach § 2 bzw. § 12 DSchG gesch tzt. Bei den weiteren handelt es sich um sogenannte Pr ffälle, deren Schutzstatus erst bei konkreten Maßnahmen an dem entspre- chenden Objekt gepr ft wird. Weiterhin kommen 102 Bau- und Kunstdenkmale vor, die bis auf ein Denkmal alle nach § 2 oder § 28 DSchG gesch tzt sind. Bei 17 Denkmalen handelt es sich um sogenannte Kleindenkmale wie z.B. Pumpen oder Brunnentr ge. Eine vollständige Liste aller archäologischen sowie Bau- und Kunstdenkmale findet sich im Anhang im Textteil des Landschaftsplans. Wirtschaftsfunkti- Alle Flächen, die als Vorrangflur Stufe I bezeichnet werden, umfassen gute bis onen sehr gute B den mit einer geringen Hangneigung sowie Flächen, die auf Grund ihrer konomischen Standortgunst oder ihrer besonderen Eignung als Anbauflä- chen f r Sonderkulturen (Obst, Gem se,…) f r den Landbau unverzichtbar sind. Sie dienen als Ernährungs- und Energiesicherung und m ssen daher der landwirtschaftlichen Nutzung unbedingt erhalten bleiben. Diese Flächen sind daher auch von der Regionalplanung als Vorbehaltsgebiete f r die Land-wirtschaft ausgewiesen und bei der Abwägung besonders zu ber cksichtigen. Flächen der Vorrangflur Stufe II umfassen berwiegend mittlere B den mit einer geringen Hangneigung und sind ebenfalls f r den konomischen Landbau von Bedeutung. Umwidmungen sollten hier ebenfalls ausgeschlossen bleiben.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 28 2. Bestand und Bewertung des Umweltzustands
2 Bestand und Bewertung des Umweltzustands
2.1 Charakterisierung des Plangebiets
2.1.1 Lage und Abgrenzung Der Planungsraum umfasst mit 3.855 ha Fläche die Stadt Filderstadt mit den Stadttei- len Bernhausen, Bonlanden, Harthausen, Plattenhardt und Sielmingen. Mit ca. 46.000 Einwohnern (Stand 2017) ist die Große Kreisstadt Filderstadt die zweitgr ßte Stadt im Landkreis Esslingen. Aufgrund ihrer Lage s dlich der Landeshauptstadt Stuttgart lie- gen auch erhebliche Teile des Stuttgarter Flughafens auf Filderstädter Gemarkung.
Abbildung 3: Planungsraum und Ortsteile
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2.1.2 Naturraum Die Gemarkung Filderstadt liegt berwiegend in der naturräumlichen Einheit Filder (Nr. 106), von der zwei Untereinheiten (Innere Fildermulde und Harthauser Sattel) einen Anteil am Stadtgebiet haben. Im S dwesten Filderstadts ragt die naturräumliche Ein- heit Sch nbuch und Glemswald (Nr. 104) mit der Untereinheit N rdlicher Sch nbuch (Nr. 104.15) in die Gemarkung hinein. Die Filder werden durch die ausgedehnten Waldbereiche des Glemswaldes, des Sch nbuchs, des Degerlocher Waldes und die Waldbereiche zwischen Wolfschlugen (Waldhauser Holz), Neuhausen (Sauhag) und Denkendorf eingerahmt (VRS 2006).
2.1.3 Geologie Die älteste zu Tage tretende geologische Schicht im Untersuchungsgebiet bildet der Keuper. Beherrschendes tektonisches Element ist der Fildergraben, der sich in einer Breite von ber 10 km von S dosten nach Nordwesten erstreckt. Die s dwestliche Be- grenzung des Fildergrabens tritt mit einer markanten Bruchstufe deutlich in der Land- schaft hervor, bei der die Filderebene mit ca. 70 m vom Keuper des Sch nbuchs ber- ragt wird. Plattenhardt und Teile Bonlandens befinden sich am oberen Rand der Bruchstufe im Keuper des Sch nbuchs.
Die tonigen Schichten des Schwarzen Juras (~199 - 175 Millionen Jahre) bilden den Untergrund der vom L ss berdeckten Filderebene, in der die nordwestlichen Stadttei- le Bernhausen, Sielmingen, Harthausen und nord stlichen Ortsteile von Bonlanden lie- gen. Auf der Filderebene treten vereinzelt entlang der Bäche Fleinsbach (Bernhausen und Sielmingen), Bombach (Bonlanden), Weiherbach (Harthausen) und s dlich des Rohrbachs (südlich von Sielmingen) ebenfalls Schichten des Schwarzen Jura β und α (Obtususton, Arietenkalk, Angulatensandstein und Psilonotenton) zutage.
Im Laufe der letzten Eiszeiten, bis vor ca. 10.000 Jahren wurden durch Gletscher zer- mahlene Gesteine als Feinstaub eingeweht und lagerten sich als mächtige L ssschicht auf der Filderebene ab. Durch wiederholte Veränderungen des Klimas entstand, durch eine teilweise Vermischung des L sses mit den darunter liegenden Schichten des Schwarzen Jura und durch die einsetzende Verwitterung des L sses während der Warmzeiten, L sslehm. Dieser wird auf der Filderebene als Filderlehm bezeichnet. Bei den j ngsten Ablagerungen der Gemeinde Filderstadt handelt es sich um holozäne Talf llungen in den Bachtälern.
2.2 Bestand und Bewertung der Umweltbelange Im Landschaftsplan werden der Zustand sowie die Vorbelastung der Umwelt und die Funktionen der Schutzg ter ausf hrlich beschrieben. Weiterhin wird der Bewertungs- rahmen im Landschaftsplan festgelegt und dargestellt. Im Folgenden findet daher le-
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 30 2. Bestand und Bewertung des Umweltzustands
diglich eine Zusammenfassung der wesentlichsten Aussagen des Landschaftsplans statt.
2.2.1 Umweltbelang Mensch Der Umweltbelang Menschen einschließlich der menschlichen Gesundheit kann durch folgende Teilaspekte abgebildet werden:
− Gesundheit und Wohlbefinden − Wohn- und Wohnumfeldfunktion, Arbeitsfunktion − Erholungs- und Freizeitfunktion
Gesundheit und Wohlbefinden Gesundheit und Wohlbefinden f r den Menschen hängen auch von der Luftqualität und von den klimatisch ausgleichenden Funktionen auf bestimmte Räume ab. Insbesonde- re belastete Verdichtungsräume sind auf diese ausgleichende Funktion angewiesen. In versiegelten Bereichen herrschen gegen ber dem unversiegelten Umland deutlich h - here Temperaturen, die vor allem im Sommer Belastungen f r den Menschen verursa- chen k nnen. Diese Wärmebelastung wird unter dem Begriff Bioklima zusammenge- fasst, zusätzliche Belastungen entstehen hier durch Schadstoffimmissionen und deren Anreicherung bei Inversionswetterlagen.
F r die Region Stuttgart (Klimaatlas der Region Stuttgart) wurde eine Bioklimakarte er- stellt, die die Tage mit Wärmebelastung darstellt (s. Abbildung 4). Sehr deutlich ist er- kennbar, dass alle Siedlungsflächen einer stärkeren Wärmebelastung unterliegen als die umgebenden Freiflächen. Bei den nicht besiedelten Bereichen unterscheiden sich Offenland und Waldflächen sehr deutlich. In den Wäldern des Sch nbuchs tritt im Durchschnitt an weniger als 12 Tagen im Jahr Wärmebelastung auf. Daher sind die Wälder von besonderem Erholungswert. Im Offenland steigen die Werte auf mehr als 22 Tage im Bereich der reinen Ackerflächen und auf mehr als 18 Tage in Bereichen in denen vermehr auch Streuobstwiesen liegen.
Unter der Annahme einer zunehmenden Wärmebelastung und einer Verdoppelung der Tage mit Wärmebelastung bis zum Prognosezeitraum 2071-2100 zeigt sich, dass vo- raussichtlich alle Offenlandbereiche in Filderstadt an mindestens 35 Tagen im Jahr ei- nem Wärmereiz ausgesetzt sind (s. Abbildung 5). Auf Ackerflächen mit wenig Gr nan- teil steigen die Werte auf ber 40 Tage im Jahr und in Siedlungen werden großflächig an mehr als 50 Tagen Wärmebelastungen f r die Bev lkerung auftreten. Diese Prog- nose zeigt, wie wichtig eine den Folgen des Klimawandels angepasste Stadt- und Raumplanung ist.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 2. Bestand und Bewertung des Umweltzustands 31
Abbildung 4: Bioklima – Tage mit Wärmebelastung in Filderstadt. Abbildung 5: Bioklima – Tage mit Wärmebelastung in Filderstadt – Betrachtungszeitraum 1971-2000. Quelle: VERBAND REGION Prognose f r den Betrachtungszeitraum 2071-2100. Quelle: STUTTGART 2008. VERBAND REGION STUTTGART 2008
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Wohn- und Wohnumfeldfunktion / Arbeitsfunktion Alle f nf Stadtteile besitzen einen historisch geprägten Ortskern, wobei der d rfliche Charakter in Harthausen und Sielmingen noch am deutlichsten ausgeprägt ist. Um ei- nen Ortskern mit gemischter Nutzungsm glichkeit schließen sich ausgedehnte Flächen mit Wohnnutzung an. Die Qualität der Wohnfunktion hängt dabei stark von der Vorbe- lastung durch Lärmemissionen durch Flughafen und Straßen ab. Inner rtlich tragen die Durchgangsstraßen ebenfalls zur Vorbelastung bei. Als Orientierungswerte wird die DIN 18005 f r die Gebietskategorien des FNP herangezogen.
Tabelle 4: Orientierungswerte der DIN 18005 f r die Gebietskategorien des Flächennut- zungsplans
Nutzung Orientierungswerte f r Lärmemissionen (dB(A) Tag Nacht Allgemeine Wohngebiete (WA) 55 45 Kleingartenanlagen und Parkanlagen 55 55 Mischgebiete (MI) 60 50 Gewerbegebiete (GE) 65 55
In Bernhausen ergeben sich hohe Belastungen durch Flughafen (im Norden) und B27 (im s dlichen Bereich), so dass Bereiche mit hoher Eignung nur im s d stlichen Stadt- teil verbleiben. In Sielmingen sind Belastungen durch die Durchgangsstraße (L1205) und im äußersten Norden durch die L1209 vorhanden, alle brigen Bereiche weisen eine hohe Eignung f r die Wohnnutzung auf. In Harthausen besteht eine durchweg ho- he Eignung in Bonlanden bestehen an den n rdlichen und stlichen Ortsrändern Vor- belastungen durch die B27, alle brigen Bereiche weisen eine hohe Eignung f r die Wohnnutzung auf. In Plattenhardt besteht wiederum durch die L1209 innerorts eine Belastung, f r die brigen Bereiche ergibt sich eine hohe Eignung.
Alle Stadtteile besitzen Gewerbeansiedlungen mit Erf llung der Arbeitsfunktion wobei auch hier wieder die Orientierungswerte der DIN 18005 anzuwenden sind. Großflächi- gere Gewerbegebiete gibt es in Bernhausen und Bonlanden sowie in Plattenhardt. In Sielmingen und Harthausen sind flächenmäßig kleinere Gebiete vorhanden.
Die Standortgunst f r die landwirtschaftliche Produktion im Bereich der Filderebene, bedingt durch ihre nat rliche Fruchtbarkeit und g nstigen Bearbeitungs- und Bewirt- schaftungsbedingungen, ist im Rahmen der Flurbilanz dokumentiert (s. hierzu Kap. 2.2.7 Umweltbelang Kultur- und Sachg ter).
Erholungs- und Freizeitfunktion Die Erholungseignung der Landschaft ist zum einen von der Landschaftsbildqualität, dem Vorhandensein von erholungswirksamen Landschaftsstrukturen, der Zugänglich-
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 2. Bestand und Bewertung des Umweltzustands 33
keit, Ausstattung mit Erholungseinrichtungen sowie der Erreichbarkeit abhängig. Eine besondere Bedeutung erhalten dabei die siedlungsnahen Bereiche, die innerhalb eines 800m-Radius um die Siedlungsränder liegen, f r die siedlungsnahe Feierabenderho- lung. Lärm- und Schadstoffemissionen verringern die Erholungseignung. Lärm- und Schadstoffemissionen mindern die Erholungseignung, da sie das sinnliche Empfinden einer Landschaft beeinträchtigen.
Die Zugänglichkeit der Landschaft lässt sich ber die Maschenweite des mittleren Zer- schneidungsgrads der Landschaft abbilden. Die Flächenzerschneidung mit der kleins- ten Maschenweite von 0-4 km² liegt im Planungsraum auf einer Gesamtfläche von 1.100 ha vor und nimmt damit ein Drittel der Gemarkungsfläche ein. Diese Bereiche flankieren die B27 ber den gesamten Planungsraum sowie in Bereichen n rdlich von Bernhausen. Ein weiteres Drittel fällt auf die Maschenweite von 4-9 km² und liegt im Bereich des Sch nbuchs s dlich Bonlanden und jeweils stlich von Sielmingen und Harthausen. Die gr ßte Maschenweite von unzerschnittenen Räumen liegt im Bereich von 9-16 km² und nimmt ca. 860 ha ein. Hier liegen die Bereiche im Sch nbuch west- lich Plattenhardt und zwischen Sielmingen und Harthausen.
2.2.2 Umweltbelang Tiere und Pflanzen und biologische Vielfalt Die Umweltbelange Tiere, Pflanzen/Biotope und die biologische Vielfalt, welche auch die Biotoptypen umfassen, bilden den biotischen Teil des Naturhaushalts ab. In der Zusammenschau dieser Umweltbelange werden die Lebensgemeinschaften des Pla- nungsraumes mit ihren floristischen und faunistischen Komponenten beschrieben und bewertet.
Bestand und Bewertung Pflanzen / Biotope Die naturräumlichen Gegebenheiten in Verbindung mit der menschlichen Bewirtschaf- tung haben die Entwicklung der Lebensräume im Plangebiet und damit die Verteilung der Biotoptypen geprägt. Die Gemarkungen von Bernhausen, Harthausen und Siel- mingen k nnen dabei als „typische Fildergemeinden“ bezeichnet werden, die durch die intensive ackerbauliche Nutzung geprägt werden; die Gemarkungen Bonlanden und Plattenhardt hingegen sind stark von der Bruchkante zum Sch nbuch mit vermehrtem Waldvorkommen geprägt.
Ackergebiet, strukturarm Über weite Teile der Filderebene dominieren die strukturarmen Ackergebiete. Die hohe Bodeng te hat eine intensive Ackernutzung beg nstigt, die nur wenige andere Struktu- ren zu-lässt. Die strukturarmen Ackergebiete sind berwiegend im n rdlichen und stli- chen Planungsraum vorhanden. Aufgrund der teilweise hohen Nutzungsintensität der Flächen ist eine spontane Unkrautvegetation nur wenig ausgebildet, so dass die Nut- zungen das stand rtliche Potential vollständig berdecken. Die naturschutzfachliche
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Bewertung des Ackerlandes ist in Abhängigkeit der vorherrschenden Nutzungsintensi- tät und der anzutreffenden Biotopvielfalt als gering bis mittel einzustufen.
Acker-Gr nland-Gebiet Die Acker-Gr nland-Gebiete zeichnen sich durch einen oft kleinteiligen Wechsel der Ackernutzung mit Gr nlandflächen aus. Diese Bereiche sind durch eine weniger inten- sive Nutzung geprägt, ihr Vorkommen ist eher kleinflächig und liegt schwerpunktmäßig zwischen den Ortslagen von Plattenhardt und Bonlanden, stlich Sielmingen und Hart- hausen, sowie am Übergang der Filderebene zum Sch nbuch s dlich von Plattenhardt und Bonlanden. Die Wiesen sind als Fettwiesen sowie Magere Flachlandmähwiesen ausgeprägt, insgesamt sind die Acker-Gr nland-Gebiete in Abhängigkeit ihrer Nut- zungsintensität als mittel- bis hochbedeutend eingestuft. Der Lebensraumtyp der Ma- geren Flachlandmähwiese (Lebensraumtyp 6510) befindet sich im Planungsraum berwiegend in Hanglagen, da diese häufig weniger intensiver Nutzung unterliegen. Als häufigste Ausprägung im Gebiet ist die mittlere Ausprägung der Glatthaferwiesen anzutreffen. Die Wiesen sind auch häufig mit Streuobst bestockt. Insgesamt muss die Artenzusammensetzung des Lebensraumtyps als mittel bis schlecht eingestuft werden, d.h. der Artenreichtum ist eher gering.
Streuobst-Wiesen-(Garten-)Gebiet Zusammenhängende Streuobstbestände mit hoher Bedeutung befinden sich haupt- sächlich entlang der Filderbruchlinie. Hier dominieren die Mageren Flachlandmähwie- sen. Von den urspr nglich ausgedehnten Streuobstg rteln um die Ortslagen sind noch zusammenhängende Bereiche s dlich von Bernhausen und Sielmingen, westlich von Harthausen, westlich von Plattenhardt und stlich von Sielmingen vorhanden. Den Streuobstgebieten kann insgesamt eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung zuge- ordnet werden.
(Fließ-)Gewässer-Komplex Charakteristisch f r den Bestand entlang von Fließgewässern sind Gr nlandbereiche, die urspr nglich durch einen erh hten Grundwasserstand und damit geringerer Nut- zungsintensität gekennzeichnet sind. Teilweise sind die Bestände kleinflächig mit R h- richtbeständen und Nasswiesen durchsetzt. Diese Fließgewässer-Komplexe sind häu- fig nur sehr schmal ausgebildet, dennoch bilden sie eine gute Ausgangsbasis f r die Vernetzung von Biotopstrukturen innerhalb der intensiv genutzten Landschaft. Die Ge- wässer-Komplexe zeichnen sich durch eine hohe naturschutzfachliche Wertigkeit aus.
Bestand Biotoptypenkomplexe und Habitatstrukturen Aus den Daten der Biotoptypenkartierung wurde f r das Plangebiet im Rahmen der Er- arbeitung des Landschaftsplans eine Habitatstrukturenliste erstellt, die 37 Habitatstruk- turen (bzw. 32 Habitatstrukturen ohne die Kategorie E: 'Wälder und Lichtungen') um-
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fasst. Erwartungsgemäß machen im Bereich der Gemarkung Filderstadt Ackerbiotope mit > 50 % den Hauptanteil der flächenhaften Habitatstrukturen aus. Die zumeist struk- turarmen Acker- und Gr nlandgebiete enthalten zumindest in den Randbereichen ent- lang von Straßen oder Fließgewässern häufig Baumbestände sowie Geb sche und Hecken. Im Hinblick auf die Lebensraumfunktion von besonderer Bedeutung sind die ca. 215 ha Streuobstwiesen bzw. sonstige Flächen mit Obstbaumbeständen zu nen- nen. Innerhalb des Gr nlands dominieren nährstoffreiche Ausprägungen gegen ber mageren Beständen. Der Habitatstrukturtyp "Magerrasen" kommt nur kleinflächig (ca. 3,5 ha) vor. Feuchte Gr nlandstandorte nehmen ebenfalls eine geringe Fläche ein (ca. 5,7 ha). Sie konzentrieren sich ebenso wie die Magerrasen im Wesentlichen auf die s dlichen Gemarkungsteile von Bonlanden und Plattenhardt.
Potenziale f r Zielarten Das Informationssystem Zielartenkonzept (ZAK) gibt f r Filderstadt eine Liste an po- tenziell vorkommenden Zielarten aus. Diese beruhen auf den ermittelten Habitatstruk- turtypen und der damit m glichen direkten Verkn pfung mit dem Informationssystem Zielartenkonzept (ZAK). Diese Zielartenliste gibt einerseits Hinweise auf die strukturel- len Voraussetzungen f r das Vorkommen von seltenen oder gefährdeten Arten (Bio- diversität im Sinne der Vielfalt an Lebensräumen - Ökosystemvielfalt) und wird in der Bewertung ber cksichtigt.
Bestand und Bewertung Fauna Der Kenntnisstand zur faunistischen Ausstattung des Planungsraums ist vergleichs- weise gut. Es liegen systematische und flächendeckende Untersuchungen zu den Ar- tengruppen V gel, Fledermäuse, Amphibien, Reptilien sowie Tagfalter- und Widder- chen vor. Die sehr aktive Gruppe der Biotopkartierer in Filderstadt hat dar ber hinaus f r eine Reihe von Biotopen Angaben zu Vorkommen von weiterer Artengruppen wie Libellen und Heuschrecken zusammengestellt. Eine ausf hrliche Darstellung in Text und Karte ist im Landschaftsplan zu finden.
Die integrierte Flächenbewertung gr ndet auf den Daten der Bestandserhebung und orientiert sich am, im Landschaftsplan erarbeiteten, bergeordneten Zielsystem. Sie ist in Karte 06b des Landschaftsplans grafisch aufbereitet.
Bewertet wurden Offenland-, Wald- und Wasserflächenkomplexe, die etwa zwei Drittel der Gesamtfläche ausmachen. Von diesen Komplexen wurden etwa 60 % als "hoch" oder "sehr hoch" eingestuft. Sie bilden vor allem die Vorkommen anspruchsvoller oder stark gefährdeter Vogel- und Falterarten ab, die in der Agrarlandschaft (Rebhuhn), den Streuobstwiesen und Wäldern (Halsbandschnäpper, Grau- und Mittelspecht) oder auf extensiv genutzten Gr nlandflächen (Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Sumpf- hornklee-Widderchen) noch geeignete (Rest-)Lebensräume besiedeln. Aber auch der
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in Hinblick auf die Biodiversität bedeutsame Strukturreichtum wie z. B. im Bereich der Naturschutzgebietsflächen im Siebenm hlental kommt hier zum Ausdruck.
Biologische Vielfalt In den Abschnitten zum Bestand der Pflanzen/Biotoptypen und Tiere wurde die Biolo- gische Vielfalt bereits auf der Ebene der Ökosystemvielfalt sowie der Artenvielfalt be- r cksichtigt. Die genetische Vielfalt ist aber auch innerhalb der Nutztier und -pflanzen zu ber cksichtigen. F r diese Betrachtung fehlen jedoch häufig die Datengrundlagen. In Filderstadt wurden durch eine Kartierung der Filderstädter Obstwiesen die Obstsor- ten innerhalb der Streuobstwiesen identifiziert. (HARTMANN in STADT FILDERSTADT 2013) Dabei wurden ber 100 Birnen- und 204 Apfelsorten bestimmt. Bei Zwetschgen und Pflaumen wurden 58 Sorten festgestellt. Wird neben der hohen Sortenvielfalt auch die Artenvielfalt insgesamt der Streuobstwiesen ber cksichtigt, kann ihnen eine sehr hohe Bedeutung f r die biologische Vielfalt eingeräumt werden. Insgesamt kommt man in Filderstadt damit auf 55,7 % Apfelbäume (204 Sorten), 20,2 % Birnen (100 Sorten), 14,7 % Zwetschgen (58 Sorten), 5,5 % Kirschbäume, 3,1 % Nuss- und 0,7 % Quitten- bäume.
Werden die Ackerflächen bez glich der angebauten Kulturpflanzen betrachtet so kann diesbez glich eine hohe Vielfalt festgestellt werden. Die Standortgunst bez glich Bo- den und Klima erlaubt den Anbau einer breiten Palette an Kulturpflanzen. In STADT FILDERSTADT 2013 zählt BÖCKER neben Getreidesorten wie Dinkel, Weizen und Mais auch Gem sesorten auf. Allein an unterschiedlichem Gem se-Kohl (Brassica ole- racea) werden 21 Varietäten aufgef hrt.
Biotopverbund Sowohl im Biotopverbundsystem des landesweiten Biotopverbundes als auch im regi- onalen Biotopverbundsystem wurden die gesetzlichen Anforderungen im Wesentlichen auf zwei Raumkategorien basierend umgesetzt:
− Kernflächen und Kernräume, im Sinne von Erhaltungsgebieten bzw. Arrondie- rungs-flächen f r einen Biotopverbund sowie − Suchräume/ Entwicklungsflächen im Sinne von Verbindungsflächen. Zudem sind die Barriereflächen f r den Biotopverbund im Offenland dargestellt. Hierbei handelt es sich zumeist um Siedlungsflächen sowie Waldflächen mit Ausnahme der Waldsäume.
Der Biotopverbund Offenland unterscheidet in Verbundsysteme
− feuchter − mittlerer und − trockener Standorte.
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Mit den feuchten und trockenen Lebensraumtypen sind insbesondere die gefährdeten, selten gewordenen bzw. im R ckgang befindlichen Habitatstrukturen erfasst (extrem trocken/warm und feucht/nass), die jedoch Lebensraum f r viele spezialisierte Arten sind. Die mittleren Standorte umfassen im landesweiten Biotopverbund die artenrei- chen Mähwiesen und hoch-stämmigen Streuobstbereiche, auf denen ein solches Gr n- land als Unterwuchs zu erwarten ist. Diese Standorte sind ein „hotspot“ an Biodiversi- tät, bieten sie doch berproportional vielen Tieren Lebensraum. Des Weiteren sind sie in Baden-W rttemberg (noch) weit verbreitet, bedeuten daher eine besondere Verant- wortung des Landes Baden-W rttemberg f r deren Erhalt und der dort lebenden Arten. Die Streuobstgebiete wurden als landesweit einheitliche Grundlage zur Abbildung von Kernflächen des Biotopverbundes herangezogen unter der Annahme, dass diese Flä- chen meist extensiv genutzt werden und daher artenreiches Gr nland vorherrscht. Lie- gen jedoch Gr nland- oder FFH-Mähwiesenkartierungen flächendeckend vor, so bilden diese die verlässlichere Grundlage zur Abbildung des artenreichen Gr nlandes.
F r Filderstadt lagen zum Zeitpunkt der Erstellung des Landschaftsplans neuere Daten der Biotopkartierung inklusive der FFH-Mähwiesenkartierung vor, außerdem wurden die Biotoptypen f r den Landschaftsplan neu erfasst. Daher wurde auf Grundlage die- ser aktuellen Daten der Biotopverbund f r das Stadtgebiet neu berechnet. Diese Neu- berechnung liegt dem vorliegenden Umweltbericht zugrunde und wurde insbesondere bei der Bewertung der Flächenausweisungen des FNP ber cksichtigt.
Tabelle 5: Flächenentwicklung der Kernflächen des Biotopverbunds Offenland. Vergleich 2014 - 2018
Kernflächen Landesweiter Biotopverbund 2014 Aktueller Stand 2018 Differenz trocken 20.232 m² 35.934 m² +15.702 m² feucht 109.034 m² 55.621 m² -53.413 m² mittel 2.748.602 m² 1.039.601 m² -1.709.001 m²
2.2.3 Umweltbelang Boden Der Boden nimmt aufgrund seiner zentralen Stellung im Naturhaushalt zahlreiche Funktionen wahr, die sich als folgende nat rliche und nutzungsbezogene Funktionen beschreiben lassen:
− Lebensraumfunktion (Boden als Grundlage f r tierische und pflanzliche Orga- nismen) − Produktionsfunktion (Boden als Produzent von Biomasse / nat rliche Ertrags- funktion) − Ausgleichsk rper im Wasserkreislauf − Regelungs- und Speicherfunktion (Boden als Schutz und Puffer gegen ber Schadstoffen und stofflichen Einwirkungen)
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− Landschaftsgeschichtliche Urkunde (Funktion als Archiv der Natur- und Kultur- geschichte) − Nutzungsfunktion als Rohstofflagerstätte, Fläche f r Siedlung und Erholung und Standort f r wirtschaftliche und ffentliche Nutzungen F r eine ausf hrliche Darstellung der vorhandenen Bodentypen im Plangebiet siehe Textteil zum Landschaftsplan bzw. Bodenschutzkonzept (GÖG 2016).
Nat rliche Bodenfruchtbarkeit (Standort f r Kulturpflanzen) Auf der L ss- und l sslehmbedeckten Filderebene berwiegen B den mit einer mittle- ren bis hohen und z.T. auch sehr hohen Bodenfruchtbarkeit. Vor allem stlich und n rdlich von Sielmingen sind B den sehr hoher Bodenfruchtbarkeit vorhanden, wäh- rend s dwestlich von Plattenhardt und s dlich unter Waldnutzung eine mittlere nat rli- che Bodenfruchtbarkeit vorherrscht.
Ausgleichsk rper im Wasserkreislauf (AKIWAS) Eine sehr hohe Bedeutung als „Ausgleichsk rper im Wasserkreislauf“ haben Para- braunerden und Braunerden im s dlich gelegenen Waldgebiet. Die Flächen zusam- menhängender Lehmb den (Braunerden und Parabraunerden) s dlich von Platten- hardt, Bonlanden und Harthausen und vor allem stlich von Bernhausen und rund um Sielmingen haben eine hohe Bedeutung als Ausgleichsk rper im Wasserkreislauf. Die zur Pseudovergleyung neigenden, erodierten Parabraunerden und Gley-B den zwi- schen Plattenhardt, Bonlanden und Bernhausen, stlich von Bonlanden und nord st- lich von Harthausen haben hingegen nur eine mittlere Bedeutung. Eine geringe Bedeu- tung als Ausgleichsk rper im Wasserkreislauf haben vor allem die tonigen Pelosole, Pelosol-Braunerden und wasserstauenden Pseudogleye aus tonreichen Unterjura- Fließerden, die verteilt ber das Gemeindegebiet zu finden sind.
Filter und Puffer f r Schadstoffe (FIPU) Eine sehr hohe Bedeutung als Filter und Puffer haben deshalb die humosen Para- braunerden um Sielmingen herum sowie Kolluvien und erodierte Parabraunerden s d- lich von Bernhausen und s dlich von Harthausen. Aufgrund der generell hohen pH- Werte, Tongehalte und guten Humusversorgung der B den im Gemeindegebiet hat der berwiegende Anteil eine hohe Funktionserf llung bez glich der Filter- und Pufferei- genschaften. B den mit mittlerer und geringer Bedeutung finden sich aufgrund niedri- gerer pH-Werte fast nur in den Waldgebieten im S den des Gemeindegebietes.
Sonderstandort f r naturnahe Vegetation (NATVEG) Im Gemeindegebiet sind sechs Flächen mit sehr hoher Bedeutung als Sonderstandort f r naturnahe Vegetation ausgewiesen. Keine Bedeutung als Sonderstandort f r natur- nahe Vegetation haben alle Flächen, die keine hohe oder sehr hohe Bewertung haben.
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Archiv der Natur- und Kulturgeschichte Archive der Kulturgeschichte kommen im gesamten Gemeindegebiet z. B. in Form von historischen Siedlungsresten, Grabh geln, provinzial-r mischen Gebäuden und histori- schen M hlen vor. Zeugen historischer Landnutzung als kulturgeschichtliches Archiv sind aber auch die rigolten B den s d stlich von Bernhausen, s dlich von Bonlanden und s dlich des Uhlbergturms, die auf lange zur ckliegenden Weinanbau hinweisen.
Gesamtbewertung In die Gesamtbewertung der B den fließen sowohl die nat rlichen Bodenfunktionen als auch die Funktion des Bodens als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte mit ein. Hin- sichtlich der Bewertungsmethodik siehe Bodenschutzkonzept (GÖG 2016).
Tabelle 6: Gesamtbewertung der B den im Planungsgebiet
Gesamtbewertung der nat rlichen Bodenfunkti- Fläche [ha] %-Anteil an onen und der Archivfunktion Gesamtfläche gering 65 1,7 mittel 426 11,1 hoch 1.369 35,5 sehr hoch 670 17,4 k.A. 1.324 34,4 Summe 3.854 100,0
Bodenschutzkonzept Die Stadt Filderstadt hat vor dem Hintergrund der fortschreitenden Flächeninanspruch- nahme f r Infrastruktur und Siedlungsentwicklung ein Bodenschutzkonzept erstellt mit dem Ziel, die sehr hochwertigen B den weitestgehend vor dem Verlust ihrer Boden- funktionen zu sch tzen. Es wurden verschiedene Bodenfunktionen und -gefährdungen bewertet und zu einer Gesamtwertung ausgearbeitet. Insgesamt weisen 81 % der B - den eine hohe bis sehr hohe Bodenqualität auf. Nach der Verkn pfung der beiden Be- wertungsebenen Bodenqualität und Bodenempfindlichkeit wurden drei Kategorien von B den herausgearbeitet:
− Lediglich 6 % gelten durch ihre mittlere bis geringe Bodenqualität und ihre hohe bis sehr hohe Bodenempfindlichkeit als Vorrangflächen f r die Siedlungs- entwicklung. Allerdings k nnen diese Flächen naturschutzfachlich hochwertig sein, weshalb es dort zu Zielkonflikten kommen kann. − Opferflächen besitzen zum Teil immer noch eine hohe Funktionserf llung hin- sichtlich der nat rlichen Leistungsfähigkeit oder weisen eine niedrige Boden- empfindlichkeit auf. Eine der beiden Eigenschaften ist jedoch als wertmindernd eingestuft, weshalb diese Flächen „geopfert“ werden k nnen. Sie nehmen 27 % der B den im Betrachtungsraum ein, eine Siedlungsentwicklung kann abgewo- gen werden wobei eine Bebauung nur bei äußerster Dringlichkeit zu empfehlen ist.
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− Bodenschutzflächen zeigen gute bis sehr gute Bodeneigenschaften, haben eine Archivfunktion sowie eine mittlere bis geringe Empfindlichkeit gegen ber einer landwirtschaftlichen Nutzung. Sie nehmen ber 66 % der bewerteten Flä- chen ein und jegliche Bebauung sollte unterlassen werden.
2.2.4 Umweltbelang Wasser Bei der Betrachtung des Umweltbelangs Wasser werden oberirdische Gewässer und das Grundwasser unterschieden (§ 2 Abs. 1 WHG).
Beim Grundwasserschutz wird differenziert zwischen
− dem quantitativen Schutzziel der Sicherung der Grundwasservorräte und der Grundwasserneubildung vor Übernutzung und Verminderung sowie − dem qualitativen Schutzziel des Erhalts des Grundwassers in seiner nat rlichen Beschaffenheit und der Vermeidung von Belastungen. Oberflächengewässer (Fließgewässer einschließlich ihrer Quellen sowie Stillgewässer) sind gleichwohl in qualitativer als auch quantitativer Hinsicht zu sch tzen (Artikel 4 WRRL). Es soll ein guter kologischer und chemischer Zustand erhalten oder erreicht sowie eine Verschlechterung vermieden werden (§ 27 Abs. 1 WHG).
2.2.4.1 Grundwasser Die Eigenschaften der Grundwasserk rper werden durch die im Untergrund anstehen- den geologischen Schichten bestimmt. Hydrogeologische Einheiten im Stadtgebiet von Filderstadt sind Oberkeuper und oberer Mittelkeuper (GWL) Mittel- und Unterjura (GWG) Jungquartäre Flusskiese und Sande (GWL).
Die Grundwasserlandschaften im Gemarkungsgebiet werden berwiegend geprägt von der weitflächig erhaltenden Liasplatte, die den Untergrund bildet und mit L sslehm so- wie dem tiefgr ndigen Filderlehm berdeckt ist. Die bis zu 4 m mächtigen L ss- und L sslehmdecken, die kein Grundwasser f hren sind lediglich als sch tzende Deck- schicht f r die darunter liegenden Grundwasserleiter von Bedeutung.
Grundwasserneubildung und Grundwasserdargebot Mittel- und Unterjura zählen zu den Gebieten mit geringer Ergiebigkeit, sodass die Grundwasserleiter im Gemarkungsgebiet ein geringes bis sehr geringes Grundwas- serdargebot aufweisen (Grundwasserneubildung im Mittel zwischen 50 - 100 mm/a, teilweise < 50 mm/a). Die s dwestlich ins Stadtgebiet hineinragenden Oberkeuper und oberen Mittelkeuper sowie die im Bereich der Bachauen anstehenden Jungquartären Flusskiese und Sande weisen immerhin eine mäßige bis mittlere Ergiebigkeit. Im Keu- per sind die Einzugsgebiete von Brunnen und Quellen aufgrund der geringen Mächtig- keit der Grundwasserleiter häufig tektonisch begrenzt. Dies zeigt sich auch in den ge- ringen Werten der Grundwasserneubildung zwischen 50 und 100 mm/a (nur stellen- weise maximal 200 mm/a).
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Schutzpotenzial der Grundwasser berdeckung Die quartären Talgrundwasserleiter sind von wenigen Metern mächtigem Auenlehm bedeckt. Die z.T. sandigen und steinigen Ablagerungen bieten nur einen geringen Schutz f r das darunter liegende Talgrundwasser. Die oberflächennahen Festge- steinsgrundwasserleiter werden in weiten Bereichen der Hochflächen von mehreren Metern L ss und L sslehm berlagert und besitzen eine vergleichsweise geringe Durchlässigkeit. Sie bilden ein hohes Schutzpotenzial f r die unterlagernden Kluft- grundwasserleiter. Im Unter- und Mitteljura sind die B den tiefgr ndiger und geringer durchlässig. Die Schutzfunktion der Grundwasser berdeckung ist mittel bis hoch. Im Keuper sind die Kluftgrundwasserleiter durch Tonmergelschichten getrennt. Der Ge- steinswechsel trennt die vertikal gerichteten Grundwasserbewegungen und bietet da- mit den unterlagernden Grundwasserstockwerken einen gewissen Schutz.
2.2.4.2 Oberflächenwasser
Fließgewässer Der Planungsraum wird von zahlreichen Bächen und Gräben durchzogen, bei denen es sich nach § 4 WG-BW ausschließlich um Gewässer zweiter Ordnung handelt. Etwa 35 der insgesamt mehr als 50 Fließgewässer sind kleinere Gräben mit einer Länge un- ter 1.000 m und ohne Bezeichnung (im Folgenden als NN-Graben bezeichnet). Das Gewässernetz im Planungsraum hat eine Gesamtlänge von ca. 44 km, von denen ca. 11 km innerhalb der Ortschaften verlaufen. Ca. 8 km sind temporär wasserf hrende Fließgewässer, die sich ausschließlich im Außenbereich befinden und hauptsächlich aus oben genannten NN-Gräben sowie dem Reutewiesenbach und dem Schlattgraben bestehen. Die Fließgewässer im n rdlichen Teil der Gemarkung entwässern in die K rsch, während die Fließgewässer im s dlichen Teil in die Aich entwässern. K rsch und Aich wiederum entwässern in den Neckar.
Gewässerstrukturg te Die im Plangebiet bei dieser letzten Untersuchung (landesweiten Kartierung 2010- 2014) erfassten Fließgewässer sind der Katzenbach und Neuhäuser Bach, der Fleins- bach, der Bombach und der Reichenbach. Demnach ist der Katzenbach bei seinem Zutritt in das Plangebiet als „deutlich verändert“ bewertet und im weiteren Verlauf durch Bernhausen als „vollständig verändert“ dargestellt. Als „stark“ bis „mäßig verändert“ verlässt er als Neuhäuser Bach das Plangebiet in Richtung Osten. Die Renaturie- rungsmaßnahmen am Neuhäuser Bach sind in der Gewässerstrukturg te abschnitts- weise ablesbar, hier wird „mäßig verändert“ erreicht. Der Fleinsbach ist in seinem ge- samten Verlauf durch das Plangebiet „stark“ bis „vollständig verändert“. Der Bombach ist in seinem ersten Kilometer „deutlich verändert“, wird in seinem Verlauf durch Bon- landen als „stark“ bis „vollständig verändert“ bewertet und fließt dann „gering verändert“ und „unverändert“ in Richtung S den, wo er außerhalb des Plangebiets in die Aich
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 42 2. Bestand und Bewertung des Umweltzustands
m ndet. Der Reichenbach im S dwesten des Plangebiets ist in der Bewertung als „un- verändert“ bis „mäßig verändert“ dargestellt.
Biologische Gewässerg te Bei der biologischen Gewässeruntersuchung im Landkreis Esslingen wurden 175 Un- tersuchungsstellen (US) bez glich des Makrozoobenthos näher untersucht. Sieben dieser US liegen im Planungsraum Filderstadt: US 8, 10, 12 am Fleinsbach, US 50, 51 am Bombach, US 82 am Reichenbach und US 118 am Katzenbach.
Der kologische Zustand der untersuchten Gewässer im Planungsraum reicht von „gut“ (Reichenbach US 82) ber „unbefriedigend“ (Bombach US 50, 51; Fleinsbach US 8, 12) bis „schlecht“ (Fleinsbach US 10; Katzenbach US 118). Unter allen 2015 im ge- samten Landkreis untersuchten Gewässern zählt der Bombach im Planungsraum zu den am stärksten kologisch gest rten Bächen.
Stillgewässer Die Stillgewässer Filderstadts sind berwiegend anthropogenen Ursprungs. Die beiden gr ßten Stillgewässer sind Bärensee (Fläche ca. 1,24 ha) und Steppach-Stausee (Flä- che ca. 1,1 ha). Der Bärensee ist Anfang der 70er Jahre im Zusammenhang mit der Auff llung der Ramsklinge k nstlich angelegt worden. Er wird von einer oberhalb im Wald befindlichen Quelle gespeist, deren Wasser zuvor ber die Ramsklinge abgef hrt wurde.
Der Steppach-Stausee ist der letzte noch verbliebene von drei Seen entlang des Rohr- bachs/Rohrgrabens. Der Bach wurde etwa seit dem 16. Jahrhundert zu drei Seen auf- gestaut, dem oberen, mittleren und unteren See, wobei der untere See an der Stelle des heutigen Steppach-Stausees lag. Die Quelle des Rohrbachs/Rohrgrabens lag ur- spr nglich auf Echterdinger Gemarkung und er durchfloss von Westen nach Osten den n rdlichen Teil der Gemarkung Bernhausens. Durch den Ausbau des Flughafens wur- den gr ßere Teile des Bachs verdolt.
2.2.5 Umweltbelang Klima / Luft Die Umweltbelange Klima und Luft sind eng miteinander verkn pft. Während unter Luft insbesondere die stofflichen Aspekte ber cksichtigt werden, umfasst das Klima eher funktionale Zusammenhänge. Es charakterisiert das langfristige Wettergeschehen ei- nes Gebietes und wird im Wesentlichen durch die Klima-Elemente Lufttemperatur, Luft- feuchte, Niederschlag, Luftdruck, Bew lkung und Strahlung beschrieben.
Grundlagendaten Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen im Planungsraum zwischen etwa 6-7°C in den Waldflächen des Sch nbuchs und auf den Hochflächen um Harthausen, bis zu 10°C im Bereich der versiegelten Flächen der Ortslagen sowie des Flughafens. Die Of-
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fenlandflächen weisen im Schnitt Temperaturen um 8-9°C auf. Die Jahresdurch- schnittsniederschlagsmenge beträgt ca. 700-850 mm, nach S den nehmen die Nieder- schläge zu. Die Häufigkeitsverteilung der Windrichtung zeigt berwiegend Winde aus S dwesten an. Die geringen Windgeschwindigkeiten sind mit ein Grund f r die hohe Anzahl von bis zu 225 Inversionstagen im Jahr.
Bestand Wesentliche Datengrundlage f r die Beschreibung und Bewertung der klimatischen Aspekte im Untersuchungsraum stellt der Klimaatlas (VERBAND REGION STUTTGART 2008) dar. Er gibt ber alle relevanten Faktoren Auskunft und liefert eine Basis zur Ein- schätzung der Empfindlichkeit des Klimas im Planungsraum.
Klimatope Zur Beschreibung und Bewertung des Lokalklimas k nnen die Klimatopkarten mit Aus- sagen zu den Klimafunktionen der Freiland- und Siedlungsbereiche herangezogen werden. Darin sind außerdem wichtige Kaltluft- und Frischluftproduktionsflächen sowie Berg-Talwindsysteme und Hangabwinde dargestellt. Daraus lässt sich die Bedeutung der Flächen in Bezug auf das Lokalklima ableiten. F r Filderstadt wurden im Rahmen der Landschaftsplanerstellung die Klimatope auf Grund der Daten des aktuellen Luft- bildes (Stand 2017) berarbeitet und angepasst. Sie sind in Tabelle 7 hinsichtlich ihrem Anteil im Plangebiet und ihrer Eigenschaften zusammenfassen dargestellt. Die räumli- che Verteilung ist Karte 2a des Landschaftsplans zu entnehmen.
Klimatische und lufthygienische Funktion (Kaltluftentstehung, Kaltluftsammelgebiete) Alle Freiflächen (Offenland und Wald) im Plangebiet dienen der nächtlichen Kaltluft- produktion. Über Wald ist die Produktion gegen ber dem Offenland geringer. Waldflä- chen liefern aber auf Grund der vorhandenen Biomasse einen h heren Beitrag zur Lufthygiene und damit zur Frischluftproduktion. Streuobstgebiete nehmen diesbez g- lich eine Zwischenstellung von Wald zu Offenland ein. Kaltluftsammelgebiete befinden sich immer in Tallagen, wo sich die hangabwärts fließende Kaltluft sammelt. Im Plan- gebiet sind dies Offenlandflächen nord stlich von Sielmingen und stlich von Bernhau- sen von denen die Kaltluft flächig in stliche Richtung abfließt. Das zweite wichtige Kaltluftsammelgebiet befindet sich an der S dgrenze von Filderstadt, wo mächtige Kaltluftmassen in einem bedeutenden Berg-/Talwindsystem entlang des Aichtals in s dwestliche Richtung fließen. Im Bombachtal, s dlich von Bonlanden sammeln sich ebenfalls Kaltluftmassen, die auf Grund der Topografie jedoch in Richtung S den ins Aichtal abfließen und daher keine bedeutende Funktion f r die Frischluftzufuhr in die Siedlungsbereiche von Bonlanden bernehmen. In den Kaltluftsammelgebieten besteht generell eine erh hte Nachtfrostgefahr. Die Offenlandflächen s dlich von Plattenhardt und n rdlich von Bonlanden und Hart-hausen sind f r die Kaltluftproduktion sowie de- ren Transport eher unbedeutend.
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Tabelle 7: Bestand der Klimatope im Planungsraum
Klimatop Eigenschaft Wirkung Anteil im Planungs- raum [%] Freiland- Stark ausgeprägter Tagesgang von Temperatur Klimatisch und 56 klimatop und Feuchte, windoffen, sehr hohe Kalt- / lufthygienisch Frischluftproduktion. Gr nland weist dabei eine ausgleichend h here Frischluftproduktion als Acker auf, dort ist wiederum die Kaltluftproduktion h her als auf Gr nland einzuschätzen. Bei Streuobstwiesen h here Frischluftproduktion allerdings Kaltluft- produktion etwas gedämpft. Wald- Stark gedämpfter Tagesgang von Temperatur Lufthygienisch 20 klimatop und Feuchte, Frisch- und Kaltluftproduktion, und klimatisch Filterfunktion ausgleichend Garten- Nächtliche Abk hlung vorhanden, lokale bedingt klima- 8 stadtklima- Windsysteme nur unwesentlich gebremst, tisch ausglei- top Klimaelemente gegen ber Freilandklimatop chend leicht modifiziert Stadtrand- Wesentliche Beeinflussung von Temperatur, Klimatisch 9 klimatop Feuchte und Wind, nächtliche Abk hlung stark (mäßig) eingeschränkt und von der Umgebung belastend abhängig, Behinderung der lokalen Winde und Kaltluftstr me, Luftschadstoffbelastung (z.B. Heizabgase) Gewerbe- Auf Grund der dichten Bebauung kommt es zur Klimatisch und 6 klimatop Ausbildung von Wärmeinseln und damit zu lufthygienisch einer starken Veränderung aller Klimaelemente. belastend Straßen und versiegelte Flächen speichern auch nachts die Wärme, hingegen kann auf Dachniveau (v.a. bei Blechdächern) der Gebäude/Hallen häufig eine starke Abk hlung stattfinden. Geringe Luftfeuchtigkeit, erhebliche Windst rungen sowie erh hte Emissionen kennzeichnen diese Klimatope Gr n- Ausgeprägter Tagesgang der Temperatur und Klimatisch 0,4 anlagen- Feuchte, Flächen mit dichtem Baumbestand ausgleichend in klimatop wirken tags ber als k hlende Ausgleichsflächen der Bebauung Gewässer- Schwach ausgeprägte Tages- und Jahresgänge Ausgleichender 0,1 klimatop der Temperatur, hohe Luftfeuchte, Windoffen- thermischer heit Einfluss Stadt- Starke Veränderung aller Klimaelemente Klimatisch und < 1 klimatop gegen ber dem Freiland; in den Sommermona- lufthygienisch ten starke Erwärmung am Tag und eher geringe belastend nächtliche Abk hlung; Ausbildung Wärmeinsel
Aus den Klimatopen, Kaltluftentstehungs- und Sammelgebieten sowie den Luftleitbah- nen lassen sich unter Ber cksichtigung der bestehenden Vorbelastungen Hinweise f r die Planung ableiten. Abbildung 6 zeigt die Bedeutung der klimatischen und lufthygie- nischen Regulationsfunktionen in Filderstadt.
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Abbildung 6: Bewertung Umweltbelang Klima/Luft
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2.2.6 Umweltbelang Landschaft Als Maßgabe f r die Landschaft werden die zwei Teilaspekte Landschaftsbild und Er- holungseignung benannt. Die Erholungseignung wird im Zusammenhang mit dem Umweltbelang Mensch (vgl. Kapitel 2.2.1) abgehandelt.
F r das Landschaftsbild steht die ästhetische Qualität der Landschaft im Vordergrund. Landschaftsbild kann als die äußere, sinnlich wahrnehmbare Erscheinung (Sicht, Ge- ruch, Geh r) von Natur und Landschaft definiert werden. Die Kriterien hierf r liefert wiederum das Bundesnaturschutzgesetz, das die Eigenart, Vielfalt und Sch nheit als Maßstab nennt.
Bestand und Bewertung F r die Beschreibung des Landschaftsraumes erfolgt im Rahmen des Landschafts- plans eine Untergliederung in visuell einheitliche Raumeinheiten, die nach den Kriterien Eigenart, Vielfalt und Sch nheit bewertet werden. Gleichartig ausgestaltete Areale werden zu visuell einheitlichen Raumeinheiten zusammengefasst.
Die Landschaft im Planungsraum wird von der Ackernutzung dominiert. Sie hat mit ins- gesamt 32 % den gr ßten Anteil an der Gemarkungsfläche. Qualitativ lassen sich die- se Bereiche in zwei Raumeinheiten unterscheiden: der Kleinstrukturierten Ackerland- schaft mit ca. 19 % Flächenanteil und der Strukturarmen Ackerlandschaft mit 12,5 %.
Die Kleinstrukturierte Ackerlandschaft zeichnet sich durch einen relativ hohen Anteil an Strukturelementen wie bach- und grabenbegleitenden Geh lzen, Baumreihen und Ein- zelgeh lzen aus, aber auch durch eine hohe Vielfalt unterschiedlicher Feldfr chte, die insbesondere auch aus dem hohen Anteil an Gem seanbau resultiert. Dies lässt eine Landschaft mit häufigen Farb- und Strukturwechseln entstehen. Sie ist im n rdlichen Gemarkungsgebiet vertreten, hier handelt es sich um kleinflächigere Bereiche die s d- lich des Flughaftens, zwischen Bernhausen und Sielmingen sowie stlich Sielmingen liegen. Ein gr ßerer Komplex liegt im westlichen Teil der Gemarkung zwischen den Ortsteilen Bernhausen und Plattenhardt. Diesen Landschaftsraum durchziehen mehre- re Bach- und Grabenläufe, die mit den begleitenden Geh lzstrukturen Leitlinien in der Landschaft bilden und dem Betrachter Orientierung bieten. Durchschnitten wird dieser Bereich in West-Ost-Richtung durch die Bundesstraße B27, was zum einen visuell st - rend wirkt, aber auch durch Lärmemissionen zu einer hohen Vorbelastung f hrt.
Die Landschaft stlich der B27 im Bereich von Harthausen wird zur Strukturarmen Ackerlandschaft gezählt. Wenig wechselnde Feldfr chte und wenige vertikale Struktu- ren lassen einen monotonen Eindruck entstehen. Der westliche Bereich des Raums unterliegt zudem einer hohen Vorbelastung durch Emissionen von der B27.
Die Wald- und Geh lzflächen nehmen in Filderstadt fast 20 % der Gemarkungsfläche ein. Der Wald beschränkt sich auf den s dwestlichen Teil der Gemarkung im Bereich
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des Sch nbuchrands. Die Topografie ist hier stärker bewegt als auf der brigen Ge- markungsfläche, das Gelände fällt zur s dlichen Gemarkungsgrenze stark ins Aichtal ab. Der Waldrand Richtung Norden bildet eine wahrnehmbare Strukturlinie, im Bereich von Plattenhardt grenzt der Waldrand direkt an den Siedlungsrand.
Die Streuobstgeprägte Kulturlandschaft hat einen Anteil von fast 10 % im Planungs- raum. Die Einheiten befinden sich häufig am Rand der Siedlungsflächen und in Berei- chen geringerer Bodenfruchtbarkeit sowie stärkerer Hangneigung (Grenzflächen nach der Flurbilanz). Diese oft historisch geprägte Kulturlandschaft zeichnet sich durch eine hohe Struktur- und Artenvielfalt aus. Im Kontaktbereich zu Siedlungsflächen f hren die Bestände zu einer guten Eingr nung der Ortsränder. Gr ßere Bestände dieser Einheit sind am Übergang zum Sch nbuchrand s dlich von Bonlanden und Plattenhardt vor- handen. Weitere liegen zwischen Bernhausen und Sielmingen sowie s d stlich von Sielmingen.
Mit einem Flächenanteil von nur 5,7 % ist die Landschaftseinheit Offenlandbetonte Mo- saiklandschaft vertreten. Diese Bereiche sind von geringer räumlicher Ausdehnung, sie zeichnen sich durch einen starken Wechsel von Acker- und Gr nlandnutzung aus. Die Bereiche weisen aufgrund der wechselnden Bodennutzung eine hohe Vielfalt auf. Die Mosaiklandschaft strukturiert vornehmlich die verbleibenden Freiräume zwischen den Siedlungsk rpern von Bernhausen und Sielmingen sowie Plattenhardt und Bonlanden. Dar ber hinaus wird die Eigenart der Bachläufe von Unterem Rohrbach, Neuhäuser Bach sowie Rohrbach durch die flankierende Mosaiklandschaft betont.
Von untergeordneter Bedeutung hinsichtlich ihrer Flächenausdehnung sind die Wie- senbetonte Tallandschaft, Waldlichtungen und Kleingärten.
Die Wiesenbetonte Tallandschaft bildet den Talraum des Bombaches s dlich Bonlan- den. Im topografisch stark bewegten Talbereich herrscht Wiesennutzung vor. Der Ge- wässerlauf des Bombaches und die seiner Nebenbäche werden in diesem Bereich von einem Streifen Auwald begleitet. Die Landschaftseinheit zeichnet sich durch eine hohe Strukturvielfalt und Naturnähe aus.
Kleingartengebiete sind im s dlichen Plangebiet innerhalb der Waldflächen vertreten. Sie weisen eine mittlere Strukturvielfalt und Naturnähe auf wobei die anthropogene Nutzung deutlich wahrnehmbar ist.
Die Waldlichtungen innerhalb des Waldgebiets werden berwiegend als Gr nland rela- tiv extensiv genutzt. Sie tragen zur Strukturvielfalt innerhalb der Waldflächen bei.
Die Siedlungsflächen sind im Planungsraum mit 22 % vertreten. Sie werden im LP nicht bewertet, allerdings werden die Kontaktflächen zur freien Landschaft, die Sied- lungsränder, betrachtet, da sie einen erheblichen Einfluss auf die Wahrnehmung der angrenzenden Landschaft haben. Gut eingegr nte Siedlungsränder lassen die Kontu- ren der Siedlung f r den Betrachter nicht als Fremdk rper erscheinen. Das Gegenteil,
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Siedlungsränder ohne Eingr nung, k nnen daher als Vorbelastung f r das Land- schaftsbild gewertet werden.
Die Bewertung (vgl. Textteil LP 2030) der Landschaftsbildeinheiten im Planungsraum ist in Tabelle 8 aufgef hrt. Die Vorbelastung durch Lärm f hrte jeweils zur Herabstu- fung der Bewertung. Hierf r wurden die Bereiche abgegrenzt, die einer Verlärmung >55 dB unterliegen. Strukturelemente, die innerhalb von Raumeinheiten mit mittlerer bis geringer Bewertung liegen, werden als Einzelelemente mit hoher Qualität gewertet.
Tabelle 8: Bewertung der Landschaftsbildeinheiten
Landschaftsbildeinheit
r -
ien
Gr ße in ha in Gr ße Flächenanteil in% / Eigenart Vielfalt Nebenkrite r Vorbelastung Lärm Gesamtbewe tung
sehr + sehr hoch Streuobstgebiet 370,84 9,62% hoch - hoch sehr sehr hoch Wiesenbetonte Tallandschaft 75,29 1,95% hoch - hoch hoch hoch Wald 762,32 19,78% - mittel hoch hoch Offenlandbetonte Mosaiklandschaft 219,52 5,69% + sehr hoch - mittel hoch hoch Waldlichtungen (Wiesennutzung) 19,21 0,50% - mittel mittel mittel Kleinstrukturierte Ackerlandschaft 725,54 18,82% - - gering mittel mittel Gr nfläche 52,95 1,37% - gering mittel mittel Kleingärten 24,33 0,63% - gering gering gering Strukturarme Ackerlandschaft 482,77 12,52% - sehr gering Flughafenfläche und Verkehrsflä- sehr sehr gering 230,94 5,99% chen gering
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2.2.7 Umweltbelang Kultur- und Sachg ter Als Kulturg ter werden Zeugnisse menschlichen Handelns ideeller, geistiger und mate- rieller Art verstanden, die als solche f r die Geschichte des Menschen bedeutsam sind und die sich als Sachen, als Raumdispositionen oder als Orte in der Kulturlandschaft beschreiben und lokalisieren lassen (GASSNER et al. 2010).
Von hohem Stellenwert sind als Kulturdenkmale erfasste Kulturg ter. Kulturdenkmale sind archäologische Denkmale sowie Bau- und Bodendenkmale, die durch das Lan- desdenkmalamt Baden-W rttemberg registriert sind.
Als Sachg ter sind alle k rperlichen Gegenstände i. S. des § 90 B rgerliches Gesetz- buch (BGB) anzusehen. Demnach zählen dazu auch Gebäude, Geräte und Infrastruk- tureinrichtungen. Da diese jedoch schwierig zu bewerten sind, werden im Folgenden lediglich Sachg ter betrachtet, die einen besonderen gesellschaftlichen Wert besitzen oder beispielweise eine hohe funktionale Bedeutung haben (GASSNER et al. 2010). Wichtige Sachg ter in Filderstadt sind z.B. das Vorkommen von besonders fruchtba- ren, ertragreichen B den (Wirtschaftsfunktionen), der Wirtschaftswald (Holzwirtschaft) sowie das Vorkommen von Rohstoffen betrachtet.
Siedlungsgeschichte/Denkmale Die Filderebene ist uraltes Siedlungsland, deren Besiedlung bereits auf die Jungstein- zeit (etwa 1800-1300 v. Chr.) zur ckzuf hren ist. Die Standortgunst der B den bedingt durch ihre nat rliche Fruchtbarkeit und g nstigen Bearbeitungsbedingungen hat hier erste Siedlungsschwerpunkte hervorgerufen. So kann davon ausgegangen werden, dass seit dieser Zeit eine kontinuierliche Besiedelung des Raumes sowie Bewirtschaf- tung der Landschaft stattfand, dies belegen auch die zahlreichen Siedlungsnachweise aus den unterschiedlichen Zeitaltern (vgl. Kapitel 1.5, Abschnitt Umweltbelang Kultur- und Sachg ter).
Archäologische Denkmale bieten uns einen Einblick in das Leben unserer Vorfahren und sollten vor einer unwiederbringlichen Zerst rung f r kommende Generationen be- wahrt werden. Sie werden somit als hoch bedeutsam eingestuft.
Historische Kulturlandschaft Die Filder galten lange Zeit als die Kornkammer W rttembergs, was die zahlreichen M hlen im K rschtal und Siebenm hlental belegen. So befinden sich auf Gemarkung Filderstadt vier M hlen, zwei im Reichenbachtal (Obere und Untere Kleinmichelesm h- le) sowie zwei bei Sielmingen. Die Klinkerm hle zwischen Bernhausen und Sielmingen ist heute noch in Betrieb.
Der fruchtbare Boden mit L sslehmbedeckung um Filderstadt erlaubte bereits fr h eine intensive Landwirtschaft, insbesondere den Anbau von Gem se. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das charakteristische Filderspitzkraut nicht mehr nur in Hausgär- ten, sondern auch auf Feldern im Umkreis der Ortschaften angebaut. Auch heute noch
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spielt der Anbau von Sonderkulturen (Gem se, Obst) neben dem Ackerbau eine wich- tige Rolle. S dwestlich außerhalb des Ortskerns von Bonlanden zeugt eine mittelalter- liche Kelter von fr herem Weinanbau. Heute werden die ehemaligen Weinanbauflä- chen als Streu-obstwiesen genutzt. Fr her waren die D rfer meist von einem G rtel aus Streuobstwiesen umgeben. Die Streuobstbestände sind als Zeugen einer histori- schen Kulturlandschaft zu sehen, daher sind in Filderstadt aber nicht der dominierende Bestandteil der Kulturlandschaft, da Ackerbau aufgrund der Bodeng te schon immer im Vorrang war, sie tragen jedoch dazu bei, die teilweise stark ausgeräumte Acker- landschaft mit Strukturelementen zu bereichern. Daher wird ihnen eine mittlere Wertig- keit zugeschrieben.
Sachg ter Die Wirtschaftsfunktionenkarte grenzt sogenannte Vorrangfluren hab, die auf Grund ih- rer nat rlichen Bodeng te und deren Bewirtschaftungsm glichkeiten besonders geeig- net sind. Dabei spielen auch agrarstrukturelle Belange, also z.B. das vorhandene We- genetz sowie Grundst cksgr ßen eine wichtige Rolle. In Filderstadt sind fast alle land- wirtschaftlich genutzten Flächen als Vorrangflur Stufe I ausgewiesen. Diese Flächen haben eine hohe Bedeutung als wichtige Grundlage f r die Landwirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion. Flächen der Flurbilanz Stufe II haben eine mittlere Bedeu- tung, sie kommen nur sehr vereinzelt im Nordwesten von Plattenhardt vor. Als Grenz- bzw. Untergrenzflur eingestufte Flächen besitzen eine geringe Wertigkeit hinsichtlich der landwirtschaftlichen Nutzung. Ihr Vorkommen beschränkt sich ebenfalls auf die Umgebung von Plattenhardt. Der Anbau von Sonderkulturen trägt mit ihrer hohen Wertsch pfung erheblich zum Einkommen der landwirtschaftlichen Betriebe bei. Viele Familienbetriebe konnten ber die Jahrzehnte eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Lebensmitteleinzelhandel sowie Direkt- und Regionalvermarktung etablieren. Um dies aufrecht zu erhalten ist ein gewisser Betriebsumfang erforderlich. Bereits jetzt sind viele Betriebe von Flächenknappheit betroffen.2
Auf Filderstädter Gemarkung wurde bereits vor ca. 5000 Jahren Stubensandstein ge- wonnen, dies belegen Ausgrabungen aus der Zeit der Bandkeramik. Es wird vermutet, dass seit dieser Zeit die Gewinnung von Sandstein bis in heutige Zeit andauert. Dies belegen zahlreiche Steingruben im Sch nbuch zwischen Pfrondorf und Plattenhardt. So gab es Steinbr che bei Bonlanden (z.B. bei der heutigen Kläranlage) und Platten- hardt (Maurersklinge, Bechtenrain, Obere Kleinmichelesm hle). Die Karte der Oberflä- chennahen Rohstoffe (LGRB 2015b) weist f r Filderstadt ein Vor-kommen im S den der Gemarkung nach. Die Mächtigkeit des Vorkommens schwankt von mehreren dm bis maximal 8-10 m. Die hohe Bedeutung des Vorkommens liegt aus Sicht des Denk- malschutzes in der Eignung der Gesteine f r die Restaurierung des Ulmer M nsters.
2 Auskunft des Landwirtschaftsamtes LK Esslingen vom 12.06.2018
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Im Bereich Bechtenrain ist daher auch ein Vorranggebiet zum Abbau oberflächennaher Rohstoffe im Regionalplan der Region Stuttgart ausgewiesen.
Die Waldflächen des Sch nbuchs sind von hoher Bedeutung f r die nachhaltige Wald- bewirtschaftung. Waldflächen die als Wirtschaftswald genutzt werden, besitzen einen hohen Wert als Sachgut. Als Schonwald gesch tzte Flächen, sowie Waldrefugien, die nicht mehr zur wirtschaftlichen Holzentnahme genutzt werden haben einen geringen Wert.
2.2.8 Bestehende Vorbelastung f r die Umweltbelange im Planungsraum Unter Belastungen versteht man schädliche Wirkungen f r die Umweltbelange bzw. deren Funktionen. Auf diese bereits heute vorhandenen Belastungen wird im Land- schaftsplan in den einzelnen Kapiteln zu den Schutzg tern ausf hrlich eingegangen. Bei der Bewertung der Schutzg ter fließen diese als sogenannte Vorbelastungen mit ein. Je nach Empfindlichkeit des Umweltbelangs kann durch eine Vorbelastung die Funktion mehr oder weniger stark beeinträchtigt werden. In Tabelle 9 werden die vor- handenen Belastungsarten und ihre unterschiedlichen Auswirkungen zusammenge- fasst.
Tabelle 9: Vorhandene Belastungen und deren Auswirkungen auf die Umweltbelange und deren Funktionen
Art der Belastung M gliche Wirkungen Betroffene Schutzg ter/ Funktionen Bauliche Belas- - Versiegelung durch - Boden: Vollständiger Funktionsverlust tung/ Boden- Überbauung durch Versiegelung bei Überbauung veränderungen - Zerschneidung/ Barrierewir- - Wasser: Vollständiger bzw. teilweiser kung Funktionsverlust durch Versiegelung - Veränderung der Retentions- bei Überbauung, Beeinträchtigung der bedingungen durch Draina- Grundwasserneubildung gen - Landschaftsbild: Beeinträchtigung der - Veränderung des Abflussre- Landschaftsbildqualität durch Verän- gimes durch Verdolung, derung der Charakteristik Begradigung - Pflanzen/Tiere: Vollständiger Verlust des Lebens-raums bei Überbauung, Beeinträchtigung von Funktionsbezie- hungen durch Zerschneidung / Barrie- rewirkung, bei Straßen/Schienen M glichkeit der Mortalität von Tieren - Kultur- und Sachg ter: evtl. vollstän- diger Funktionsverlust durch Über- bauung - Klima: Beeinträchtigung der Kaltluft- produktion, Verstärkung des Wär- meinseleffekts, Gefahr von Kaltlufts- tau durch Barrierewirkung von Ge- bäuden - Mensch: Beeinträchtigung von Wegebeziehungen durch Zerschnei- dung / Barrierewirkung
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Art der Belastung M gliche Wirkungen Betroffene Schutzg ter/ Funktionen Mechanische - Veränderung der Bodenfunk- - Boden: Beeinträchtigung/ Ver- Belastung tionen durch Bodenauf- bzw. änderung aller Bodenfunktionen -abtrag - Wasser: Beeinträchtigung der - Verdichtung Grundwasserneubildung und der Retentionsfunktion Stoffliche Belas- - Schadstoffeinträge durch - Boden: Beeinträchtigung/ Verände- tung D ngung, Pflanzenschutzmit- rung aller Bodenfunktionen tel, Altlasten usw. -W asser: Beeinträchtigung/ Gefähr- - Immissionen durch Schad- dung der Funktion als Lebensgrund- stoffemittierende Betriebe lage f r den Menschen und f r Tiere - Pflanzen/Tiere: Beeinträchtigung/ Ver- änderung des Lebensraums durch Stoffeinträge - Mensch: m gliche gesundheitliche Beeinträchtigungen - Kultur- und Sachg ter: m gliche Beeinträchtigung von Gebäuden, Baudenkmalen Akustische/ - Lärmimmissionen durch - Mensch: Beeinträchtigung der visuelle Belastung Straßen- und Flugverkehr Erholungsfunktion, m gliche gesund- - Visuelle St rungen durch heitliche Beeinträchtigungen Bebauung, Hochspannungs- - Tiere: Beeinträchtigung der Habitat- leitungen, Energieanlagen qualität usw. - Kultur- und Sachg ter: Beeinträchti- gung von Blickbeziehungen Thermische - Hitzebelastung Mensch: m gliche gesundheitliche Belastungen - Kältereiz Beeinträchtigungen - Tiere/Pflanzen: Beeinträchtigung der Habitatfunktionen
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3 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen
3.1 Planinhalte und Bewertung von Einzelvorhaben Mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans ist auf der Basis der Bedarfsermitt- lung die Ausweisung von Bauflächen vorgesehen, die f r die weitere Entwicklung der Stadt Filderstadt bis zum Jahr 2030 als erforderlich eingestuft werden. Die Stadt Fil- derstadt verfolgt grundsätzlich die Schließung von Baul cken und die potenziell m gli- che bauliche Nutzung vorhandener Flächen im Innenbereich als wichtige Zielsetzung einer konsequenten Innenentwicklung.
Aufgrund der Entwicklung der vergangenen Jahre und der Prognose f r die zuk nftige Weiterentwicklung der Stadt Filderstadt besteht dennoch ein hoher Bedarf an zusätzli- chen Neuausweisungen im Außenbereich. Als weiteren Handlungsansatz zum spar- samen Umgang mit Grund und Boden (Bodenschutzklausel § 1a Abs. 2 BauGB) ist je- doch vorgesehen, Flächen im Außenbereich vorzugsweise in h herer Dichte zu entwi- ckeln – ggf. auch ber die Bruttowohndichtevorgaben des Regionalplans hinausge- hend.
Die Neuausweisung von Siedlungsflächen bedingt grundsätzlich mit ihrer Realisierung eine Flächeninanspruchnahme, die mit Umweltauswirkungen durch Versiegelung und Überbauung verbunden ist. Die Beschreibung der Umweltauswirkungen erfolgt um- weltbelangbezogen in den nachfolgenden Kapiteln und wird anschließend einer Nicht- durchf hrung der Planung gegen bergestellt.
Dar ber hinaus erfolgt eine Beschreibung und Bewertung der einzelnen Neuauswei- sungen jeweils aus städtebaulicher und kologischer Sicht, die in einer abschließenden Konfliktanalyse die Eignung der Fläche bewertet und Empfehlungen zur Entwicklung der Flächen beinhaltet, die ggf. auch Anpassungen der Flächenabgrenzungen oder Flächenausschluss umfassen. Nachfolgend ist in Abbildung 7 die methodische Vorge- hensweise in einer Übersicht verdeutlicht.
Die Methodik zur kologischen Bewertung der Pr fflächen ist im Kapitel 3.2.1 darge- stellt, die Flächensteckbriefe zur kologischen Betrachtung der Pr fflächen sind im An- hang (Kapitel 8.3).
Die Methodik der städtebaulichen Pr fung und der abschließenden Gesamtbewertung ist im Teil A der Begr ndung zum FNP 2030 dargestellt und erläutert.
Als Grundlage der Flächenauswahl f r die potenzielle Entwicklung von Bauflächen im Rahmen des Flächennutzungsplans 2030 wurden zunächst alle erwägenswerten Pr f- flächen unter Ber cksichtigung der Flächenreserven aus dem rechtskräftigen Flächen- nutzungsplan 2010 (ohne Gr nflächen) ermittelt (vgl. Tabelle 2, Seite 17).
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Abbildung 7: Methodik der fachgutachterlichen Empfehlung. Quelle: Teil A der Begr ndung zum Flächennutzungsplan Filderstadt 2030
Die nachfolgende Tabelle 10 summiert stadtteildifferenziert die Auswahl der grundsätz- lich in Erwägung gezogenen Flächen auf. Bez glich der Lage sei auf den Teil A der Begr ndung zum Flächennutzungsplan Filderstadt 2030 verwiesen.
Tabelle 10: Zusammenstellung der untersuchten Pr fflächen Stadtteile Bernhau- Bonlanden Hart- Platten- Sielmin- Stadtge- sen hausen hardt gen biet Filderstadt Nutzung Wohnbaufläche 5,46 ha 40,33 ha 9,95 ha 11,36 ha 1,35 ha 68,45 ha Gemischte 28,55 ha 6,87 ha 0 3,12 ha 35,42 ha 73,96 ha Baufläche Gewerbliche 31,14 ha 26,78 ha 0 0 0,09 ha 58,01 ha Baufläche Sonderbau- 0 0 0 0 0 0 fläche Flächen f r den 3,47 ha 1,31 ha 0 3,48 ha 4,87 ha 13,13 ha Gemeinbedarf Summe 68,62 ha 75,29 ha 9,95 ha 17,96 ha 41,73 ha 213,55 ha
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F r die erste Auswahl an potentiellen Pr fflächen zum Flächennutzungsplan 2030 er- folgte eine gutachterliche Eignungspr fung nach städtebaulichen und umweltplaneri- schen Kriterien, im Rahmen derer aufgrund nachfolgend dargestellter Ausschlusskrite- rien ein Teil der Flächen f r das weitere Pr fverfahren ausgeschlossen wurden.
− Vollständige oder berwiegende Lage im Landschaftsschutzgebiet (§ 26 BNatSchG). − Flächen, die bereits entwickelt wurden. − Flächen, die im Rahmen der Innenentwicklung betrachtet werden. − Zusammengefasste Flächen, die im Weiteren als eine Pr ffläche bewertet wer- den. In der nachfolgenden Abbildung 8 sind die in diesem Verfahrensschritt ausgeschlosse- nen Flächen dargestellt (zur Verbesserung der Lesbarkeit ist nur der Planausschnitt dargestellt, der Ausschlussflächen beinhaltet).
Abbildung 8: Darstellung der Flächen, die aufgrund von Ausschlusskriterien in der Einzelflä- chenbewertung der Außenbereichsflächen nicht mehr ber cksichtigt sind - Quelle: Teil A der Begr ndung zum Flächennutzungsplan Filderstadt 2030 F r die Einzelflächenpr fung, f r die im Rahmen des Vorentwurfs ein umfassender Flächensteckbrief erarbeitet wurde, verblieben daher 14 potenziell geeignete Bauflä- chen in Bernhausen, 13 in Bonlanden, 2 in Harthausen, 6 in Plattenhardt und 9 in Sielmingen.
Im Rahmen des Vorentwurfs erfolgten die nachfolgend tabellarisch dargestellten Flä- chenausweisungen.
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Tabelle 11: Geplante Flächenausweisungen differenziert nach Stadtteilen - Vorentwurf Flächenbezeichnung Flächenart Gr ße STADTTEIL BERNHAUSEN BE_01 Echterdinger Strasse I (Ost) Gemischte Baufläche 5,17 BE_02 Echterdinger Strasse II (West) Gewerbliche Baufläche 3,54 BE_03 Felix-Wankel-Strasse Gewerbliche Baufläche 3,30 BE_04 Karl-Benz-Strasse Gewerbliche Baufläche 2,52 BE_05 Weidacher Strasse I (West) Gewerbliche Baufläche 0,87 BE_06 Weidacher Strasse II (Ost) Gemischte Baufläche 0,58 BE_07 Fleinsbach I (West) Gemeinbedarfsfläche 2,20 BE_08 Fleinsbach II (S d) Gemeinbedarfsfläche 1,51 BE_09 Suedlich Flughafen Gewerbliche Baufläche 5,43 BE_10 Nord-Ost-Ring Gewerbliche Baufläche 2,10 BE_10 Nord-Ost-Ring Gemischte Baufläche 2,14 BE_11 Suedlich Neuhäuser Strasse Wohnbaufläche 4,27 BE_12 Suedlich Heubergstrasse Gemischte Baufläche 3,15 BE_13 N rtinger Straße S d Gemischte Baufläche 1,21 BE_14 Esslinger Weg 0,00 BE_15 Plieninger Strasse Nord Gewerbliche Baufläche 0,74 Flächenausweisungen Vorentwurf - Stadtteil Bernhausen 38,73 STADTTEIL BONLANDEN BO_01 Untere Rauhen I (Ost) Wohnbaufläche 5,39 BO_02 Untere Rauhen II (West) Wohnbaufläche 5,38 BO_03 Seefaelle Gemeinbedarfsfläche 0,83 BO_04 Im Felle Wohnbaufläche 0,51 BO_05 Östlich Sandb hlstrasse Wohnbaufläche 0,47 BO_06 Kreuzäcker Wohnbaufläche 3,37 Gemischte Baufläche 3,51
Gewerbliche Baufläche 8,48 BO_07 Östlich Hohe Strasse Gemischte Baufläche 5,25 BO_08 N rdlich Metzinger Strasse Gewerbliche Baufläche 16,96 BO_09 Bonländer Hauptstrasse 0,00 BO_10 An der B 27 I Gewerbliche Baufläche 3,26 BO_11 An der B 27 II Gewerbliche Baufläche 1,08 BO_12 An der B 27 III 0,00 BO_13 An der B 27 IV Gewerbliche Baufläche 2,81 BO_14 S dlich Schellingstrasse Wohnbaufläche 0,90 Flächenausweisungen Vorentwurf - Stadtteil Bonlanden 58,20 STADTTEIL HARTHAUSEN HA_01 Heuwiesenstrasse 0,00 HA_02 Seerosenstrasse Wohnbaufläche 2,15 HA_03 Westlicher Reiterweg Wohnbaufläche 0,45 HA_04 N rdlicher Weiherbach 0,00 Flächenausweisungen Vorentwurf - Stadtteil Harthausen 2,60
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Flächenbezeichnung Flächenart Gr ße STADTTEIL PLATTENHARDT PL_01 S dlich Weilerhau Wohnbaufläche 1,02 PL_02 Oberer Berg Wohnbaufläche 0,55 PL_03 Waldenbucher Strasse 0,00 PL_04 S dlich Friedhof Gemeinbedarfsfläche 0,56 PL_05 Östlich Friedhof Gemeinbedarfsfläche 1,48 PL_06 N rdlich Hohenheimer Strasse Gemischte Baufläche 3,12 PL_07 Standortoption Feuerwehrhaus Abteilung Plattenhardt I Gemeinbedarfsfläche 0,95 PL_08 Horber Holz 0,00 PL_09 Burg 0,00 PL_10 Kirchgärten 0,00 Flächenausweisungen Vorentwurf - Stadtteil Plattenhardt 7,68 STADTTEIL SIELMINGEN SI_01 Emerland West Gemeinbedarfsfläche 1,88 SI_02 Emerland S d Gemeinbedarfsfläche 0,86 SI_03 Gehrn 1 (Reutlinger Strasse); Gehrn 2 (Seestrasse) Gemischte Baufläche 1,99 SI_04 Westlich Silcher Strasse Gemischte Baufläche 1,44 SI_05 S dlich Binsach Gemischte Baufläche 17,06 SI_06 Östlich Jakobstrasse 0,00 SI_07 Mercedessstrasse Gemischte Baufläche 6,77 SI_08 Seele Gemeinbedarfsfläche 0,49 SI_10 Bei`s Becken Gärtle I 0,00 SI_11 Bei`s Becken Gärtle II Gemeinbedarfsfläche 0,61 Flächenausweisungen Vorentwurf Stadtteil Sielmingen 31,10
Nachfolgend sind die geplanten Flächenausweisungen f r das gesamte Plangebiet dargestellt.
Tabelle 12: Zusammenstellung der geplanten Flächenausweisungen im Vorentwurf FNP 2030 Stadtteile Bernhau- Bonlanden Hart- Platten- Sielmingen Stadtge- sen hausen hardt biet Nutzung Filderstadt Wohnbaufläche 4,27 ha 16,02 ha 2,60 ha 1,57 ha 0 24,46 ha Gemischte Baufläche 12,25 ha 8,76 ha 0 3,12 ha 27,26 ha 51,39 ha Gewerbliche Baufläche 18,50 ha 32,59 ha 0 0 0 51,09 ha Sonderbaufläche 0 0 0 0 0 0 Flächen f r den 3,71 ha 0,83 ha 0 2,99 ha 3,84 ha 11,37 ha Gemeinbedarf Summe 38,73 ha 58,20 ha 2,60 ha 7,68 ha 31,10 ha 138,31 ha
Im weiteren Verfahrensverlauf fanden nach Abschluss der Fr hzeitigen Öffentlichkeits- und Beh rdenbeteiligung und des Abwägungsprozesses zu ber cksichtigende Inhalte Eingang in den Entwurf des Flächennutzungsplans. Nachfolgend sind die geplanten Flächenausweisungen
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 58 3. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen
der Entwurfsfassung stadtteildifferenziert dargestellt. In der Zusammenstellung sind die als Gr nfläche ausgewiesenen Bereiche mit Ausnahme der geplanten Friedhofserweiterungen nicht enthalten, da in diesen Bereichen die Erhaltung der Freiraumqualitäten im Vordergrund steht. Friedhofserweiterungen beinhalten jedoch bauliche Veränderungen.
Tabelle 13: Geplante Flächenausweisungen differenziert nach Stadtteilen -E ntwurf Flächenbezeichnung Flächenart Gr ße STADTTEIL BERNHAUSEN BE_01 Echterdinger Strasse I (Ost) Gr nfläche 14,04 0,00 BE_02 Echterdinger Strasse II (West) 0,00 BE_03 Felix-Wankel-Strasse Gewerbliche Baufläche 3,30 Gr nfläche 0,08 0,00 BE_04 Karl-Benz-Strasse 0,00 BE_05 Weidacher Strasse I (West) Gewerbliche Baufläche 1,38 BE_06 Weidacher Strasse II (Ost) Gemischte Baufläche 0,42 BE_07 Fleinsbach I (West) Gemeinbedarfsfläche 2,20 BE_08 Fleinsbach II (S d) Gemeinbedarfsfläche 1,27 BE_09 Suedlich Flughafen Gewerbliche Baufläche 5,43 BE_10 Nord-Ost-Ring 0,00 BE_11 Suedlich Neuhäuser Strasse Wohnbaufläche 1,99 BE_12 Suedlich Heubergstrasse Gemischte Baufläche 3,15 BE_13 N rtinger Straße S d Gemischte Baufläche 1,21 BE_14 Esslinger Weg 0,00 BE_15 Plieninger Strasse Nord Gewerbliche Baufläche 0,74 BE_16 N rdlich der T binger Strasse Gemischte Baufläche 1,26 Flächenausweisungen Entwurf - Stadtteil Bernhausen 22,35 STADTTEIL BONLANDEN BO_01 Untere Rauhen I (Ost) Wohnbaufläche 5,38 Gr nfläche 0,462 0,00 BO_02 Untere Rauhen II (West) Wohnbaufläche 5,39 Gr nfläche 0,39 0,00 BO_03 Seefaelle Gemeinbedarfsfläche 0,83 BO_04 Im Felle Wohnbaufläche 0,51 BO_05 Östlich Sandb hlstrasse Wohnbaufläche 0,47 BO_06 Kreuzäcker Wohnbaufläche 5,45 Gemischte Baufläche 1,43 BO_07 Östlich Hohe Strasse Gemischte Baufläche 5,25 BO_08 N rdlich Metzinger Strasse Gewerbliche Baufläche 15,82 Gr nfläche 1,14 0,00 BO_09 Bonländer Hauptstrasse 0,00 BO_10 An der B 27 I Gewerbliche Baufläche 2,26 BO_11 An der B 27 II Gewerbliche Baufläche 1,08 BO_12 An der B 27 III 0,00 BO_13 An der B 27 IV Gewerbliche Baufläche 2,81
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Flächenbezeichnung Flächenart Gr ße BO_14 S dlich Schellingstrasse Wohnbaufläche 0,90 Flächenausweisungen Entwurf - Stadtteil Bonlanden 47,58 STADTTEIL HARTHAUSEN HA_01 Heuwiesenstrasse 0,00 HA_02 Seerosenstrasse Wohnbaufläche 0,80 Gr nfläche 0,15 HA_03 Östlicher Reiterweg 0,00 HA_04 N rdlicher Weiherbach 0,00 Flächenausweisungen Entwurf - Stadtteil Harthausen 0,80 STADTTEIL PLATTENHARDT PL_01 S dlich Weilerhau Wohnbaufläche 1,02 PL_02 Oberer Berg Gr nfläche 4,73 0,00 PL_03 Waldenbucher Strasse 0,00 PL_04 S dlich Friedhof Gr nfläche 0,56 0,00 PL_05 Östlich Friedhof Gr nfläche 0,52 0,00 PL_06 N rdlich Hohenheimer Strasse Gemischte Baufläche 1,11 PL_07 Standortoption Feuerwehrhaus Abteilung Plattenhardt I Gemeinbedarfsfläche 0,95 PL_08 Horber Holz 0,00 PL_09 Burg Gr nfläche 1,56 0,00 PL_10 Kirchgärten Gr nfläche 1,71 0,00 PL_11 Standortoption Feuerwehrhaus Abteilung Plattenhardt II Gemeinbedarfsfläche 0,49 Flächenausweisungen Entwurf - Stadtteil Plattenhardt 3,57 STADTTEIL SIELMINGEN SI_01 Emerland West Gemeinbedarfsfläche 1,88 SI_02 Emerland S d Gemeinbedarfsfläche 0,86 SI_03 Gehrn 1 (Reutlinger Strasse); Gehrn 2 (Seestrasse) Gemischte Baufläche 1,99 SI_04 Westlich Silcher Strasse Wohnbaufläche 1,44 SI_05 S dlich Binsach Wohnbaufläche 13,28 SI_06 Östlich Jakobstrasse 0,00 SI_07 Mercedessstrasse Gemischte Baufläche 2,86 SI_08 Seele Gemeinbedarfsfläche 0,49 SI_10 Bei`s Becken Gärtle I 0,00 SI_11 Bei`s Becken Gärtle II 0,00 SI_12 S dlich M hlwiesenstrasse Gemeinbedarfsfläche 1,03 Flächenausweisungen Entwurf Stadtteil Sielmingen 23,83
Nachfolgend sind die geplanten Flächenausweisungen des Entwurfs des FNP 2030 f r das gesamte Plangebiet dargestellt.
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Tabelle 14: Zusammenstellung der geplanten Flächenausweisungen im Entwurf FNP 2030 Stadtteile Bernhau- Bonlanden Hart- Platten- Sielmin- Stadtge- sen hausen hardt gen biet Nutzung Filderstadt Wohnbaufläche 1,99 ha 18,10 ha 0,80 ha 1,02 ha 1,44 ha 23,35 ha Gemischte 6,04 ha 6,68 ha 0 1,11 ha 18,13 ha 31,95 ha Baufläche Gewerbliche 10,85 ha 21,97 ha 0 0 0 32,82 ha Baufläche Sonderbauflä- 0 0 0 0 0 0 che Flächen f r den 3,47 ha 0,83 ha 0 1,44 ha 4,26 ha 10,00 ha Gemeinbedarf Summe 22,35 ha 47,58 ha 0,80 ha 3,57 ha 23,83 ha 98,13 ha
3.2 Prognose ber die Entwicklung des Umweltzustands bei Durchf h- rung der Planung
3.2.1 Methodisches Vorgehen Mit der Neuausweisung von Siedlungsflächen sind Umweltauswirkungen verbunden, die bei erheblicher negativer Beeinträchtigung als Eingriff zu bewerten sind. In der nachfolgenden umweltbelangdifferenzierten Darstellung stehen aufgrund der Nachhal- tigkeit anlage- und betriebsbedingte Auswirkungen im Rahmen einer Gesamtbetrach- tung des Plangebiets im Vordergrund, während baubedingte Auswirkungen berwie- gend zeitlich befristet und bei Beachtung von Vermeidungs- und Minimierungsmaß- nahmen meist reversibel sind. Auch bei anlage- und betriebsbedingten Auswirkungen k nnen Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen Beeinträchtigungen vermeiden oder reduzieren.
Im Rahmen der Beurteilung der Flächensteckbriefe erfolgt eine Einzelflächenbeur- teilung f r die geplante Siedlungserweiterung. Diese finden sich in Kapitel 8.3 im An- hang des Umweltberichts.
F r die betrachteten Umweltbelange wurden berwiegend vorhandene Daten sowie Ergebnisse aus dem Landschaftsplan f r die Bewertung zugrunde gelegt. Hierbei wur- den zudem vorhandene Vorbelastungen ber cksichtigt. Hinsichtlich weiterer Ausf h- rungen zur Methodik der fachlichen Bewertung der einzelnen Umweltbelange sei auf den Landschaftsplan verwiesen. Nachfolgend werden zunächst die herangezogenen Datengrundlagen f r jeden Umweltbelang benannt anschließend erfolgt tabellarisch ei- ne Darstellung der Bewertungskriterien zur Abschätzung des Konfliktpotenzials.
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Datengrundlagen kologische Bewertung
Boden: Bewertung der nat rlichen Bodenfunktionen (gemäß LGRB) in Überlagerung mit der Archivfunktion des Bodens, dessen Naturnähe und Wiederherstellbarkeit. Be- r cksichtigung der Ausweisungen des Bodenschutzkonzepts Filderstadt
Wasser: Zuordnung der Fläche zum Vorfluter und zum Einzugsgebiet; Bewertung der Gewässerstrukturg te und biologischen Gewässerg te (Daten LRA Esslingen) sofern vorhanden; Lage in Überschwemmungsgebieten gemäß Wasserhaushaltsgesetz; Be- troffenheit grundwasserbeeinflusster B den und Bewertung der Schutzfunktion der Grundwasser berdeckung (Hinweis: das Kriterium Grundwasserneubildung wurde bei der Bewertung nicht ber cksichtigt, da diese im Gemarkungsgebiet nahezu einheitlich sehr gering bis gering ist und hierdurch keine Flächendifferenzierung m glich ist)
Pflanzen/Biotope: Grundlage sind die erfassten Biotoptypen und deren naturschutz- fachliche Bewertung; Betroffenheit gesch tzter Biotope und/oder FFH-Lebensraumtyp Magere Flachland-Mähwiese; Besondere Schutzverantwortung der Stadt Filderstadt f r Streuobstwiesen und Mageres Gr nland (gemäß Zielartenkonzept Baden- W rttemberg).
Tiere: Bewertung der Flächen f r die Fauna anhand vorliegender Artkartierungen; Be- deutung der Flächen f r den landesweiten, regionalen und lokalen Biotopverbund; Grundlage f r den Biotopverbund ist die nach den landesweiten Vorgaben aktualisierte Kulisse f r die Anspruchstypen trocken, feucht und mittel; Besonderheiten aufgrund Flächenzuschnitt und Lage (z.B. Isolierungsgrad); artenschutzrechtliches Konfliktpo- tenzial
Klima/Luft: Bewertung der Flächen anhand ihrer Bedeutung f r klimatisch- und lufthy- gienische Regulationsfunktionen. Dabei werden Siedlungs- und Freiflächen unter- schieden. Einschätzung der Empfindlichkeit gegen ber Nutzungsänderungen. Ber ck- sichtigung von siedlungsrelevanten Kalt-/Frischluftbahnen. Als Vorbelastung wirken sich bodeninversionsgefährdete Gebiete, Wärmeinseln sowie Emissionen aus Luft- und Straßenverkehr auf die Bewertung aus. Datengrundlage sind die Klimatop- und Planungshinweiskarten des Klimaatlas (Verband Region Stuttgart 2008)
Landschaft: Bewertung von Eigenart und Vielfalt sowie Sch nheit der vorhanden landschaftlichen Gegebenheiten und Strukturen auf der Fläche selbst und im Zusam- menhang mit umgebenden Flächen; Bedeutung f r die Ortsrandeingr nung
Mensch/ menschliche Gesundheit: Erholungseignung der Landschaft und Nutzungs- intensität f r Tages- und Feierabenderholung; Erreichbarkeit von naherholungsrelevan- ten Flächen; Bioklimatische Belastungssituation und Verf gbarkeit nahegelegener Ent- lastunggebiete
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Kultur- und Sachg ter: Betroffenheit von Kulturdenkmalen (bau- und Kunstdenkmale, archäologische Denkmale); Bewertung der Fläche f r die landwirtschaftliche Produkti- on gemäß Einstufungen der Wirtschaftsfunktionenkarte Baden-W rttemberg
Gewichtung der Bewertungskriterien
Eine Gewichtung der kologischen Kriterien anhand der geplanten Flächennutzung er- scheint nur eingeschränkt sinnvoll. In der Regel werden durch Überbauung alle Funkti- onen des Naturhaushaltes nachhaltig beeinträchtigt. Lediglich bei geplanten Friedhofs- flächen ist davon auszugehen, dass Funktionen f r den Naturhaushalt teilweise erhal- ten bleiben und kein vollständiger Verlust anzunehmen ist. Eine Wichtung erfolgte le- diglich hinsichtlich der geplanten Flächengr ße, da beispielweise die Versiegelung ei- ner kleinen Fläche (unter 1 ha) bei z.B. B den mit hohen Bewertungen ein geringeres Konfliktpotenzial bedingt als die Versiegelung einer großen Fläche gleicher Wertigkeit. Insbesondere f r die Umweltbelange Boden und Klima wurde die Flächengr ße des Plangebietes h her gewichtet. Zudem wurde hinsichtlich des Klimas bei besonderer Lage bzw. besonderer Funktion des Plangebietes f r die siedlungswirksame Durchl f- tung h her gewichtet (insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels).
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Bewertungsmethodik und Bewertungskriterien Umweltbe- Hohes Konfliktpotenzial Mittleres Konfliktpotenzial Geringes Konfliktpotenzial lang
Boden hohe bis sehr hohe Funktionserf llung mittlerer Funktionserf llung hinsichtlich der geringe Funktionserf llung hinsichtlich der hinsichtlich der Bodenfunktionen Bodenfunktionen Bodenfunktionen sehr geringe bis geringe Wiederherstellbar- hohe Funktionserf llung der nat rlicher- mittlerer bis hohe Funktionserf llung der keit der B den weise anstehenden B den aber Vorliegen nat rlicherweise anstehenden B den aber Bodenschutzfläche gemäß Bodenschutz- von hohen Vorbelastungen (Stoffeinträge, Vorliegen von sehr hohen Vorbelastungen konzept Gartennutzung) (Stoffeinträge, teilweise Versiegelung, Bebauung kann gemäß Bodenschutzkon- Altlasten) zept abgewogen werden Bebauung ist gemäß Bodenschutzkonzept m glich
Wasser Betroffenheit von Überflutungsflä- indirekte Beeinträchtigung von Fließgewäs- Oberflächengewässer sind nicht von der chen/nat rlicher Retentionsflächen sern durch wesentliche Erh hung des Planung betroffen Unmittelbare Beeinträchtigung bzw. Oberflächenabflusses (durch Versiegelung in Retentionsräume wird nicht eingegriffen großer Flächen) Überbauung von Fließgewässern (u.a. Abstandsflächen werden eingehalten dauerhafte Einschränkung der Gewäs- Nur kleinflächige Beanspruchung von serdynamik) Überflutungsflächen Keine Eingriffe in grundwasserbeeinflusste B den Nicht Einhaltung von Abstandflächen Eingriff in grundwasserbeeinflusste B den (Gewässerrandstreifen) Nicht Einhaltung von Abstandflächen Eingriff in grundwasserbeeinflusste B den (Gewässerrandstreifen) Altlasten (Lage in geplantem Hochwasserr ckhalte- (Lage in geplantem Hochwasserr ckhalte- becken) becken)
Pflan- Verlust hoch- bis sehr hochwertiger Verlust mittelwertiger Biotoptypen Verlust gering- bis sehr geringwertiger zen/Biotope Biotoptypen Gesch tzte Biotope sind nicht betroffen Biotoptypen Betroffenheit von Biotoptypflächen, f r die Kleinflächige Betroffenheit von Bio- Gesch tzte Biotope oder andere natur- die Stadt eine besonderer Schutzverant- toptypflächen, f r die die Stadt eine schutzfachlich bedeutsame Strukturen sind wortung hat besonderer Schutzverantwortung hat nicht betroffen Betroffenheit von gesch tzten Biotopen Dauerhafte Einschränkung Biotopentwick- (§30 BNatSchG bzw. §33 NatschG BW) lungspotenzials (z.B. f r Auenvegetation) Betroffenheit Lebensraumtyp 6510 Magere
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Umweltbe- Hohes Konfliktpotenzial Mittleres Konfliktpotenzial Geringes Konfliktpotenzial lang
Flachland-Mähwiese (Umweltschaden) Besondere Ausprägung und räumliche Zuordnung (z.B. Restflächen mittel- und hochwertiger Biotoptypen, die innerhalb der umliegenden Bebauungen eine wichtige Funktion besitzen)
Tiere hohes artenschutzrechtlichen Konfliktpo- mittleres artenschutzrechtlichen Konfliktpo- geringes artenschutzrechtlichen Konfliktpo- tenzial tenzial tenzial d.h. Habitateignung f r seltene oder d.h. Habitateignung f r Arten des Art. 1 der d.h. Geringe Habitateignung bzw. Betrof- gefährdete Arten des Art. 1 der EU- EU-Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhangs fenheit von Arten des Art. 1 der EU- Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhangs IV IV der FFH-Richtlinie und hohe Betroffen- Vogelschutzrichtlinie bzw. des Anhangs IV der FFH-RL mit einem ung nstigen heit. der FFH-Richtlinie und Habitateignung Erhaltungszustand auf Landesebene, Das Erf llen von Verbotstatbeständen nach beschränkt auf ubiquitäre Arten. Bundesebene oder in der Biogeographi- § 44(1) BNatSchG ist wahrscheinlich. Es ist Das Erf llen von Verbotstatbeständen nach schen Region und hohe Betroffenheit. davon auszugehen, dass zur Vermeidung § 44 (1) BNatSchG ist m glich. Ggf. k nnen Das Erf llen von Verbotstatbeständen nach der Verbote ein vorgezogener Funktions- die Verbote durch eine entsprechende § 44 (1) BNatSchG ist wahrscheinlich. ausgleich (CEF-Maßnahme) im Sinne des § Maßnahmenrealisierung vermieden Es ist davon auszugehen, dass zur 44 (5) BNatSchG erforderlich wird. werden. Vermeidung bzw. Überwindung der Verbote ein umfangreicher vorgezogener Funkti- onsausgleich (CEF-Maßnahme) nach § 44 (5) BNatSchG sowie ggf. eine Ausnahme- pr fung nach § 45 (7) BNatSchG erforder- lich werden. hohe Bedeutung im Biotopverbund (auf landesweiter, regionaler und/oder kommu- naler Ebene)
Klima/Luft Klimaaktive Freiflächen mit direktem Bezug Klimaaktive Freiflächen ohne direkten Freiflächen mit geringem Einfluss auf zum Siedlungsraum Einfluss auf Siedlungsgebiete Siedlungsgebiete oder Lage innerhalb Bebaute Gebiete mit bedeutender Bebaute Gebiete mit klimarelevanter eines ausgedehnten Klimapotenzials klimarelevanter Funktion Funktion Bebaute Gebiete mit geringen klimarelevan- Flächenhafte Kalt-/Frischluftzufuhr mit sehr Siedlungs- oder Freifläche mit mittlerer ten Funktionen
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Umweltbe- Hohes Konfliktpotenzial Mittleres Konfliktpotenzial Geringes Konfliktpotenzial lang
hoher Siedlungsrelevanz Empfindlichkeit gegen ber Nutzungsände- Siedlungs- oder Freifläche mit geringer Siedlungs- oder Freifläche mit hoher rung Empfindlichkeit gegen ber Nutzungsände- Empfindlichkeit gegen ber Nutzungsände- Flächen mit zwar hoher Funktionserf llung rung rung aber hohen Vorbelastungen (z.B. Schad- Flächen mit zwar mittlerer Funktionserf l- stoffimmissionen) lung aber hohen Vorbelastungen (z.B. Schadstoffimmissionen)
Landschaft Inanspruchnahme von Landschaftsraum- Inanspruchnahme von Landschaftsraum- Inanspruchnahme von Landschaftsraum- einheiten mit hoher Bedeutung einheiten mit mittlerer Bedeutung einheiten geringer Bedeutung Verlust von landschaftsbildprägenden Zerschneidung bzw. Beeinträchtigung von Zerschneidung bzw. Beeinträchtigung von Strukturen wie Einzelbäumen, Baumreihen rtlich bedeutsamen Wegebeziehungen Wegebeziehungen und –gruppen in ausgeräumter Landschaft Inanspruchnahme von großflächigen Streuobstbereichen Überprägung / Bebauung in exponierten Lagen Zerschneidung bzw. Beeinträchtigung von ber rtlich bedeutsamen Wegebeziehun- gen Verlust von Blickbeziehungen Verlärmung bisher ruhiger Raumeinheiten
Mensch/ Flächenausweisungen mit potenziell hohen Flächenausweisungen mit potenziell Flächenausweisungen mit potenziell menschliche Emissionen oder hoher zusätzlicher mäßigen Emissionen und mäßiger geringen Emissionen und geringer Gesundheit Verkehrsbelastung in angrenzende zusätzlicher Verkehrsbelastung in angren- zusätzlicher Verkehrsbelastung in angren- Bereiche (z.B. Gewerbeflächen) bzw. wenn zende Bereiche bzw. wenn angrenzend zende Bereiche (z.B. Wohnbauflächen) angrenzend empfindliche Nutzungen bzw. mäßig empfindliche Nutzungen bzw. Inanspruchnahme von Landschaftsberei- hochwertige Erholungsräume mittelwertige Erholungsräume chen bzw. inner rtlichen Freiflächen mit Inanspruchnahme von Landschaftsberei- Inanspruchnahme von Landschaftsberei- geringer Bedeutung f r die Erholung bzw. chen bzw. inner rtlichen Freiflächen mit chen bzw. inner rtlichen Freiflächen mit das Wohnumfeld hoher Bedeutung f r die Erholung bzw. das mittlerer Bedeutung f r die Erholung bzw.
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Umweltbe- Hohes Konfliktpotenzial Mittleres Konfliktpotenzial Geringes Konfliktpotenzial lang
Wohnumfeld. das Wohnumfeld Zerschneidung bzw. Beeinträchtigung von Zerschneidung bzw. Beeinträchtigung von Zerschneidung bzw. Beeinträchtigung von Wegeverbindungen ber rtlich bedeutsamen Wegeverbindun- rtlich bedeutsamen Wege-verbindung gen Verlust von Blickbeziehungen
Kultur- und Betroffenheit Kulturdenkmal/ archäologi- Vorrangflur I Grenzflur Sachg ter sches Denkmal keine Kulturdenkmale/ archäologische keine Kulturdenkmale/ archäologische Denkmale betroffen Denkmale betroffen
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Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen Die m glichen Umweltauswirkungen der geplanten Neuausweisungen sind nicht nur getrennt voneinander zu untersuchen, sondern es ist die Vernetzung der Umweltkom- ponenten zu ber cksichtigen. Dies bedingt die Pr fung, ob die relevanten Auswirkun- gen, die die einzelnen Umweltbelange verursachen, ihrerseits Folgen f r andere Schutzkomponenten haben k nnen.
Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen werden - soweit m glich - bei den jeweiligen Umweltbelangen dargestellt. Konkretere Aussagen hierzu lassen sich erst im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung treffen. Der Sinn der Betrachtung der Wechselwirkungen zwischen den Umweltbelangen ist, solche Wirkungen zu erkennen und herauszustellen, die f r die Bewertung der Umweltauswirkungen zusätzliche As- pekte darstellen. Dabei geht es im Wesentlichen um Wirkungen, die sich auf das eine Umweltbelang positiv, auf ein anderes Umweltbelang jedoch negativ auswirken k nnen (ambivalente Auswirkungen, beispielsweise Versiegelung von Boden ber einer Bo- denverunreinigung wirkt sich positiv auf das Umweltbelang Mensch, jedoch nachteilig auf das Umweltbelang Tiere und Pflanzen aus).
Mit der Umsetzung des FNP 2030 ergeben sich u.a. die folgenden Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Umweltbelangen:
− Abtrag und Versiegelung von Boden bedingen auch einen Verlust als Standort f r die nat rliche Vegetation, nachteilige Veränderungen des Landschaftswas- serhaushalts, einen Verlust an Kaltluftproduktionsflächen, eine Veränderung des Landschaftsbilds und der Erholungseignung sowie einen Verlust an land- wirtschaftlicher Produktionsfläche. − Das zunehmende Verkehrsaufkommen bewirkt eine Zunahme der Lärm- und Schadstoffimmissionen und Nährstoffanreicherungen im Boden mit der Folge von Veränderungen der Bodenqualität, ggf. Belastungen im Hinblick auf das Umweltbelang Wasser, der Lebensräume f r Tier- und Pflanzenarten, der Wohn-, Wohnumfeld- und Erholungsqualität f r den Menschen bzw. Schad- stoffbelastungen ber den Wirkungspfad Luft-Boden-Wasser-Pflanze-Tiere- Menschen. − Die Veränderungen im Landschaftswasserhaushalt f hren zu einer Verände- rung oder einem Verlust von Lebensräumen, ggf. Standortveränderungen f r die landwirtschaftliche Nutzung. − Die Veränderung von Lebensräumen kann zu einer Verschiebung der Artenzu- sammensetzung bzw. Verringerung der Artenvielfalt f hren. − F r die weitere Siedlungsentwicklung sind Flächen f r Kompensationsmaß- nahmen erforderlich, was ggf. einen Verlust an landwirtschaftlicher Produktions- fläche bzw. Vorgaben f r die Nutzungsintensität bedeutet.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 68 3. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen
3.3 Prognose bei Nichtdurchf hrung der Planung Grundlage der Prognose bei Nichtdurchf hrung des Flächennutzungsplans Filderstadt 2030 ist die Entwicklung des Umweltzustands bei der Realisierung des Flächennut- zungsplans Filderstadt 2010. Dieser w rde die Entwicklung der Flächenreserven zu- lassen und nur einen Teil des vorhandenen Bedarfs an Siedlungsflächen abdecken. Die auf der Basis der Bedarfsberechnung erforderliche bauliche Entwicklung wird ggf. in anderen Gemeinden stattfinden.
Ansonsten werden die heutigen Nutzungsformen und der gegenwärtige Zustand bei- behalten, wobei ggf. eine veränderte Gesetzeslage, Verordnungen oder verbesserte technische M glichkeiten oder verbesserter technischer Umweltschutz entsprechende Auswirkungen nach sich ziehen. Die Realisierung anderer Planabsichten (z.B. der Bau der S-Bahn, Ausbau der B 27) kann erfolgen, aber die Bereitstellung von Wohn- und Arbeitsstätten kann nicht im erforderlichen oder sinnvollen Umfang realisiert werden.
Die Aufrechterhaltung der Qualität der landschaftsbildprägenden Streuobstbereiche, f r die die Stadt Filderstadt eine besondere Verantwortung hat, erfordert die Beibehaltung deiner entsprechenden Nutzung und / oder die Umsetzung eines Pflege- und Entwick- lungskonzepts.
3.4 Anderweitige Planungsm glichkeiten Im Rahmen der Umweltpr fung zur Fortschreibung des Flächennutzungsplanes 2030 wurden insgesamt 57 Pr fflächen untersucht, die unter Ber cksichtigung der vorhan- denen Siedlungsstruktur, den Vorgaben der bergeordneten Planungen und vorhan- denen Restriktionen ausgewählt wurden. Im Rahmen der Bewertung der Pr fflächen (s. hierzu auch Anhänge I und II: Methodik und Steckbriefe zur kologischen Bewer- tung der Pr fflächen) wurden auch Empfehlungen zur Reduzierung der geplanten Flä- chenausdehnung bzw. einem Verzicht auf Darstellung im Flächennutzungsplan 2030 mit dem Ziel der Vermeidung bzw. Minimierung der Umweltauswirkungen entwickelt. Parallel zur Bewertung von Flächen im Außenbereich hat die Stadt Filderstadt eine Bewertung potenziell m glichen Innenbereichsflächen mit dem Ziel erarbeitet, auf einer fundierten Beurteilungsgrundlage die Auswahl der geplanten Flächenausweisungen zu beschließen.
Die Vorgehensweise im Verfahrensverlauf und die Veränderung der Flächenkulisse ist tabellarisch in Kapitel 8.2 dokumentiert.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 4. Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Umweltauswirkungen 69
4 Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Aus- gleich der nachteiligen Umweltauswirkungen
4.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung Mit der geplanten Siedlungserweiterung durch Neuausweisung von Bauflächen sind erheblich-nachteilige Umweltwirkungen verbunden. Mit der Ber cksichtigung von Ver- meidungs- und Minimierungsmaßnahmen werden M glichkeiten aufgezeigt, die zu er- wartenden erheblichen Beeinträchtigungen auf ein unerhebliche(ere)s Maß zu reduzie- ren.
Im Vordergrund steht hier die Reduzierung zusätzlicher Flächeninanspruchnahme, da mit der Realisierung der Neuausweisung von Siedlungsflächen erheblich-nachhaltige Eingriffe verbunden sind. Eine Forcierung der Innenentwicklung durch die Schließung von Baul cken und die potenzielle bauliche Nutzung vorhandener Flächen im Innenbe- reich stellt eine M glichkeit dar, den Flächenumfang f r die Neuausweisung von Bau- flächen im Außenbereich zu reduzieren. Hierbei ist zu ber cksichtigen, dass die nega- tiven Umweltauswirkungen bei der Überbauung von Innenbereichsflächen gegen ber Flächen im Außenbereich nicht h her bewertet werden. Die Stadt Filderstadt hat daher parallel zur Bewertung von Flächen im Außenbereich eine Beurteilung der Innenbe- reichsflächen erarbeitet. Die Entwicklung von Bauflächen in h herer Dichte stellt eine weitere potenzielle M glichkeit zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme dar.
Im Rahmen der Erarbeitung des FNP-Verfahrens wurden M glichkeiten zur Vermei- dung und Verringerung von negativen Umweltauswirkungen umfangreich gepr ft. Zu- nächst wurde der Flächenpool zur potenziellen Neuausweisung von Bauflächen auf- grund der Lage im Landschaftsschutzgebiet um 2 Bauflächen reduziert - hierbei han- delt es sich um Gebiete in Plattenhardt (Pl_08_Horber Holz) und Sielmingen (Si_06- Östlich Jakobstraße).
Im Rahmen der städtebaulichen und kologischen Bewertung der Pr fflächen wurden Empfehlungen zur Vermeidung und Verringerung der erheblichen Umweltauswirkun- gen durch Reduzierung der geplanten Flächenausdehnung bzw. Verzicht auf eine Dar- stellung im Flächennutzungsplan 2030 entwickelt. Die Reduzierung der Flächeninan- spruchnahme hat aufgrund der positiven Wirkung auf alle Umweltbelange erste Priori- tät im Rahmen der Eingriffsvermeidung bzw. -minimierung. Die gutachterlichen Be- gr ndungen sind in den Flächensteckbriefen ausf hrlich dargestellt.
Nachfolgend werden ergänzend fachlich begr ndete Vermeidungs- und Verringe- rungsmaßnahmen umweltbelangbezogen dargestellt, die im Zuge der Planrealisierung (verbindliche Bauleitplanung, Baugenehmigung) zur Fest- bzw. Umsetzung empfohlen werden.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 70 4. Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Umweltauswirkungen
Tabelle 15: Empfohlene Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen f r die betrachteten Umweltbelange
Umweltbelang Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen Mensch ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflächenanteils / Dachbegr nung ▪ Erstellung eines klimatisch-lufthygienischen Sondergutachtens bei einer Bebauung im Bereich von lokalen Windsystemen ▪ Ber cksichtigung gestalterisch hochwertiger Ein- und Durchgr nung ▪ Ber cksichtigung und gestalterische Aufwertung von Wegebeziehun- gen / Freiraumverbindungen / Erreichbarkeit von Erholungsräumen
Tiere, Pflanzen und ▪ Erstellung artenschutzfachlicher Gutachten biologische Vielfalt ▪ Weitestgehende Erhaltung hochwertiger Biotop- und Lebensraumty- pen einschl. Ber cksichtigung von Schutzmaßnahmen nach DIN 18920, einschließlich zu ggf. angrenzenden sensiblen Bereichen ▪ Einhaltung von Mindestabständen zu angrenzenden Gr nstrukturen
Boden ▪ Bodenmanagement ▪ Reduzierung von Abgrabungen, Aufsch ttungen auf ein unabdingba- res Maß (z.B. H henfestsetzungen im Bebauungsplan)
Wasser ▪ Erhaltung von Gewässern / Ber cksichtigung von Gewässerrandstrei- fen ▪ Maßnahmen zur Niederschlagswasserretention ▪ Ausschluss boden- und grundwassergefährdender Nutzungsarten im Bebauungsplan in empfindlichen Bereichen
Klima / Luft ▪ Erstellung eines klimatisch-lufthygienischen Sondergutachtens bei einer Bebauung im Bereich von siedlungsbedeutsamen Frischluft/ Kaltluftbahnen
Landschaft ▪ Erhaltung von orts- und landschaftsbildprägenden Strukturen ▪ Ber cksichtigung einer landschafts- und ortsbildwirksamen Ein- und Durchgr nung ▪ Gestalterische Aufwertung von wichtigen Wegeverbindungen und Gr nflächen mit Aufenthaltsqualität
Kultur- und ▪ Fr hzeitige Einbeziehung der Denkmalschutzbeh rde in die Planun- Sachg ter gen bei vorhandenen Denkmalen nach DSchG Umweltbelang- ▪ Minimierung des Versiegelungsgrads durch Beschränkung der bergreifend Versiegelung von Freiflächen auf das unabdingbare Maß ▪ Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen ▪ Dachbegr nung
Im Rahmen der Erarbeitung der Flächensteckbriefe wurden Empfehlungen zur Ver- meidung und Verringerung von negativen Umweltauswirkungen erarbeitet. Die nach- folgende Tabelle 16 stellt die geplanten Flächenreduzierungen (rosa hinterlegt) bzw. den Verzicht auf Flächenausweisungen (gr n hinterlegt) im Verfahrensverlauf dar, er- gänzend werden weitere gebietsspezifisch bedeutsamste Empfehlungen zur Vermei- dung und Verringerung von negativen Umweltauswirkungen formuliert.
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Tabelle 16: Darstellung der Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen je Flächenausweisung
Geplante Baufläche Empfehlungen zur geplanten Gebietsbezogene Vermeidungs- und Flächenausweisung nach Verringerungsmaßnahmen Ber cksichtigung der fachlichen Fachgutachterliche Empfehlungen Abwägung BE_01 Echterdin- Verzicht auf die Ausweisung der ▪ Erarbeitung eines landschaftsplaneri- ger Straße I (Ost). geplanten gemischten Baufläche schen Entwicklungskonzepts unter be- aufgrund des vorhandenen sonderer Ber cksichtigung der hohen Geplante gemischte Konfliktpotenzials. Sicherung als Bedeutung der Fläche f r den Umwelt- Baufläche mit 14,04 Gr nfläche nach § 5 (2) Nr.5 belang Klima und Luft, f r die siedlungs- ha. BauGB („B rgerpark Bernhausen“) nahe Erholung und als Kompensations- und ortsnahe Erholungsfläche. fläche. ▪ Erhaltung / weitere Aufwertung des Katzenbachs mit Gewässerrandstreifen. BE_02 Echterdin- Verzicht auf die Ausweisung der ▪ Empfehlung zur Sicherung der Fläche ger Straße II geplanten gewerblichen Baufläche f r die siedlungsnahe Erholung und als (West). aufgrund des vorhandenen Kompensationsfläche. Konfliktpotenzials. ▪ Erarbeitung eines landschaftsplaneri- Geplante gewerbli- schen Entwicklungskonzepts unter be- che Baufläche mit sonderer Ber cksichtigung der hohen 10,31 ha. Bedeutung der Fläche f r den Umwelt- belang Klima und Luft. BE_03 Felix- Reduzierung der geplanten ▪ Städtebauliches und landschaftsplaneri- Wankel-Straße. gewerblichen Baufläche auf eine sches Entwicklungskonzept. Gr ße von 3,30 ha aufgrund des ▪ Erstellung eines klimatisch-lufthygieni- Geplante gewerbli- vorhandenen Konfliktpotenzials. schen Sondergutachtens. che Baufläche mit Festsetzung einer Gr nfläche mit ▪ Vorgaben zur Gebäudeh he und - 3,51 ha. 0,08 ha zur Einhaltung des stellung erforderlichen Abstands zum ▪ Flächenentwicklung in interkommunaler s dlich vorhandenen Gewässer. Abstimmung (Leinfelden-Echterdingen)
BE_04 Karl-Benz- Verzicht auf die Ausweisung der ▪ Empfehlung zur Sicherung der Fläche Straße. geplanten gemischten Baufläche f r die Landwirtschaft, die siedlungsnahe aufgrund des vorhandenen Erholung und als Kompensationsfläche. Geplante gewerbli- Konfliktpotenzials. che Baufläche mit 5,52 ha. BE_05 Weidacher Vergr ßerung der gewerblichen ▪ Fr hzeitige Einbeziehung der Denkmal- Straße I (West). Baufläche auf 1,38 ha aufgrund der schutzbeh rde zur Sicherung des an- Eignung der Fläche in Verbindung grenzenden archäologischen Denkmals. Geplante gewerbli- mit der Reduzierung gewerblicher ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflä- che Baufläche mit Bauflächen mit h herem vorhan- chenanteils und Schaffung eines harmo- 0,87 ha. denem Konfliktpotenzial. nischen Übergangs zur freien Land- schaft durch Maßnahmen zur Ortsrand- eingr nung. BE_06 Weidacher Reduzierung der geplanten ▪ Sicherungsmaßnahmen bez glich Straße II (Ost). Baufläche auf eine Gr ße von 0,42 angrenzender altlastverdächtigen Flä- ha und Ausweisung als Gemischte chen erforderlich. Geplante gewerbli- Baufläche aufgrund des vorhande- ▪ Fr hzeitige Einbeziehung der Denkmal- che Baufläche mit nen Konfliktpotenzials. schutzbeh rde in die Planungen auf- 4,62 ha. grund des archäologischen Denkmals. BE_08 Fleinsbach Reduzierung der geplanten ▪ Erstellung eines klimatisch-lufthygieni- II (S d). Gemeinbedarfsfläche auf eine schen Sondergutachtens.
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Geplante Baufläche Empfehlungen zur geplanten Gebietsbezogene Vermeidungs- und Flächenausweisung nach Verringerungsmaßnahmen Ber cksichtigung der fachlichen Fachgutachterliche Empfehlungen Abwägung Gr ße von 1,27 ha aufgrund des ▪ Vorgaben zur Gebäudeh he und - Geplante Gemein- vorhandenen Konfliktpotenzials. stellung (siedlungsbedeutsame Frisch- bedarfsfläche mit luftzufuhr). 1,51 ha. BE_10 Nord-Ost- Verzicht auf die Ausweisung der ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflä- Ring. geplanten gewerblichen Baufläche chenanteils und Schaffung eines harmo- aufgrund des vorhandenen nischen Übergangs zur freien Land- Geplante gewerbli- Konfliktpotenzials. schaft durch Maßnahmen zur Ortsrand- che Baufläche mit eingr nung. 4,24 ha. BE_11 Suedlich Reduzierung der geplanten ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflä- Neuhäuser Strasse. Wohnbaufläche auf eine Gr ße chenanteils und Schaffung eines harmo- von 1,99 ha aufgrund des nischen Übergangs zur freien Land- Geplante Wohnbau- vorhandenen Konfliktpotenzials. schaft durch Maßnahmen zur Ortsrand- fläche mit 4,27 ha. eingr nung. BE_14 Esslinger Verzicht auf die Ausweisung der Weg. geplanten gemischten Baufläche aufgrund des vorhandenen Geplante gemischte Konfliktpotenzials. Baufläche mit 1,29 ha. B0_01 Untere Reduzierung der geplanten ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflä- Rauhen I (Ost). Wohnbaufläche auf eine Gr ße chenanteils und Schaffung eines harmo- von 5,38 ha aufgrund des nischen Übergangs zur freien Land- Geplante Wohnbau- vorhandenen Konfliktpotenzials schaft durch Maßnahmen zur Ortsrand- fläche mit 6,67 ha. bez glich der Freiraumqualitäten. eingr nung. Festsetzung einer Gr nfläche mit ▪ Aufrechterhaltung vorhandener Wegbe- 0,46 ha zur Einhaltung des ziehungen entlang des Bombachs erforderlichen Abstands zum s dlich verlaufenden Bombach. B0_02 Untere Reduzierung der geplanten ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflä- Rauhen II (West). Wohnbaufläche auf eine Gr ße chenanteils und Schaffung eines harmo- von 5,39 ha aufgrund des nischen Übergangs zur freien Land- Geplante Wohnbau- vorhandenen Konfliktpotenzials schaft durch Maßnahmen zur Ortsrand- fläche mit 10,31 ha. bez glich der Freiraumqualitäten. eingr nung. Festsetzung einer Gr nfläche mit ▪ Aufrechterhaltung vorhandener Wegbe- 0,46 ha zur Einhaltung des ziehungen entlang des Bombachs. erforderlichen Abstands zum s dlich verlaufenden Bombach. B0_03 Seefälle. Reduzierung der geplanten Fläche ▪ Fr hzeitige Einbeziehung der Denkmal- f r den Gemeinbedarf auf eine schutzbeh rde in die Planungen auf- Geplante Fläche f r Gr ße von 0,83 ha aufgrund der grund des archäologischen Denkmals. den Gemeinbedarf teilweisen Lage im Landschafts- ▪ Erstellung eines klimatisch-lufthygieni- mit 1,31 ha. schutzgebiet. schen Sondergutachtens.
B0_05 Östlich Reduzierung der geplanten ▪ Erhaltung der Magerwiesen (FFH- Sandb hlstraße. Wohnbaufläche auf eine Gr ße Lebensraumtyp) zur Vermeidung eines von 0,47 ha aufgrund des Umweltschadens gemäß § 19 Geplante Wohnbau- vorhandenen Konfliktpotenzials BNatSchG.
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Geplante Baufläche Empfehlungen zur geplanten Gebietsbezogene Vermeidungs- und Flächenausweisung nach Verringerungsmaßnahmen Ber cksichtigung der fachlichen Fachgutachterliche Empfehlungen Abwägung fläche mit 1,55 ha. bez glich der Freiraumqualitäten und teilweisen Lage im Land- schaftsschutzgebiet.. B0_06 Kreuzäcker. Reduzierung der geplanten ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflä- Flächenausweisung im s dlichen chenanteils und Schaffung eines harmo- Geplante Wohnbau- Teil auf eine Gr ße von 6,88 ha nischen Übergangs zur freien Land- fläche / gemischte (Wohnbaufläche 5,45 ha, Ge- schaft durch Maßnahmen zur Ortsrand- Baufläche mit 20,39 mischte Baufläche 1,43 ha) eingr nung. ha. aufgrund des vorhandenen ▪ Erstellung eines klimatisch- Konfliktpotenzials bez glich der lufthygienischen Sondergutachtens. Freiraumqualitäten. Verzicht auf Ausweisung einer gewerblichen Baufläche. B0_07 Östlich Reduzierung der geplanten ▪ Aufrechterhaltung der wichtigen Rad- / Hohe Straße. Flächenausweisung im westlichen Fußwegverbindung Harthausen- Teil auf eine Gr ße von 5,25 ha Bonlanden mit Aufwertung der Aufent- Geplante gemischte zur Erhaltung der vorhandenen haltsqualität. Baufläche mit 6,87 Gr nfläche. ▪ Erstellung eines klimatisch-lufthygieni- ha. schen Sondergutachtens. B0_08 N rdlich Reduzierung der geplanten ▪ Aufrechterhaltung der wichtigen Rad- / Metzinger Strasse. gewerblichen Baufläche auf eine Fußwegverbindung Harthausen- Gr ße von 15,82 ha. Festsetzung Bonlanden mit Aufwertung der Aufent- Geplante gewerbli- einer Gr nfläche mit 1,14 ha zur haltsqualität. che Baufläche mit Einhaltung des erforderlichen ▪ Erstellung eines klimatisch-lufthygieni- 16,96 ha. Abstands zum s dlich verlaufen- schen Sondergutachtens. den Bombach. ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflä- chenanteils. HA_01 Heuwiesen- Verzicht auf die Ausweisung der straße. geplanten Wohnbaufläche aufgrund des vorhandenen Geplante Wohnbau- Konfliktpotenzials. fläche mit 2,29 ha. HA_02 Seerosen- Reduzierung der geplanten ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflä- straße. Flächenausweisung auf eine chenanteils und Schaffung eines harmo- Gr ße von 0,80 ha. Festsetzung nischen Übergangs zur freien Land- Geplante Wohnbau- einer Gr nfläche mit 0,15 ha zur schaft durch Maßnahmen zur Ortsrand- fläche mit 4,23 ha. Einhaltung des erforderlichen eingr nung. Abstands zum Weiherbach. ▪ Erstellung eines klimatisch-lufthygieni- schen Sondergutachtens. ▪ Erhaltung der Magerwiesen (FFH-Le- bensraumtyp) zur Vermeidung eines Um-weltschadens gemäß § 19 BNatSchG. HA_03 Östlicher Verzicht auf die Ausweisung der Reiterweg. geplanten Wohnbaufläche aufgrund des vorhandenen Geplante Wohnbau- Konfliktpotenzials. fläche mit 1,94 ha. HA_04 N rdlicher Verzicht auf die Ausweisung der
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 74 4. Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Umweltauswirkungen
Geplante Baufläche Empfehlungen zur geplanten Gebietsbezogene Vermeidungs- und Flächenausweisung nach Verringerungsmaßnahmen Ber cksichtigung der fachlichen Fachgutachterliche Empfehlungen Abwägung Weiherbach. geplanten Wohnbaufläche aufgrund des vorhandenen Geplante Wohnbau- Konfliktpotenzials. fläche mit 1,49 ha. PL_02 Oberer Berg. Verzicht auf die Ausweisung der geplanten Wohnbaufläche Geplante Wohnbau- aufgrund der hohen Wertigkeit als fläche mit 4,83 ha. Freiraum innerhalb der Ortslage. Sicherung als Gr nfläche mit 4,73 ha nach § 5 (2) Nr.5 BauGB und ortsnahe Erholungsfläche. PL_03 Waldenbu- Verzicht auf die Ausweisung der cher Strasse. geplanten Wohnbaufläche aufgrund des vorhandenen Geplante Wohnbau- Konfliktpotenzials. fläche mit 1,31 ha. PL_04 S dlich Änderung der geplanten Flächen- Friedhof, ausweisung als Gr nfläche
Geplante Gemein- bedarfsfläche mit 0,56 ha. PL_05 Östlich Reduzierung der geplanten ▪ Ber cksichtigung einer ausreichenden Friedhof, Flächenausweisung auf eine Durchgr nung im Zusammenhang mit Gr ße von 0,52 ha und Festset- den angrenzenden Streuobstwiesenbe- Geplante Gemein- zung als Gr nfläche reichen um den Gebietscharakter und bedarfsfläche mit Qualitäten weitgehend zu erhalten. 1,48 ha. PL_09 Burg. Verzicht auf eine Entwicklung der Fläche aufgrund der hohen Geplante Wohnbau- Wertigkeit als Freiraum innerhalb fläche mit 1,55 ha. der Ortslage. Ausweisung als Gr nfläche mit 1,55 ha. PL_10 Kirchgärten. Verzicht auf eine Entwicklung der Geplante Wohnbau- Fläche aufgrund der hohen fläche mit 1,59 ha. Wertigkeit als Freiraum innerhalb der Ortslage. Ausweisung als Gr nfläche mit 1,71 ha. SI_03 + SI_09 Reduzierung der geplanten ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflä- Gehrn I (Reutlinger gemischten Baufläche auf eine chenanteils und Schaffung eines harmo- Straße) + Gehrn II Gr ße von 1,99 ha vorwiegend nischen Übergangs zur freien Land- (Seestraße). entlang der vorhandenen Erschlie- schaft durch Maßnahmen zur Ortsrand- ßungsstraße aufgrund des eingr nung. Geplante gemischte vorhandenen hohen Konfliktpoten- ▪ Erstellung eines klimatisch-lufthygieni- Baufläche mit 6,14 zials. schen Sondergutachtens. ha. SI_04 Westlich Reduzierung der geplanten ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflä- Silcherstraße. Baufläche auf eine Gr ße von 1,44 chenanteils und Schaffung eines harmo-
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Geplante Baufläche Empfehlungen zur geplanten Gebietsbezogene Vermeidungs- und Flächenausweisung nach Verringerungsmaßnahmen Ber cksichtigung der fachlichen Fachgutachterliche Empfehlungen Abwägung ha und Ausweisung als Wohnbau- nischen Übergangs zur freien Land- Geplante gemischte fläche aufgrund des vorhandenen schaft durch Maßnahmen zur Ortsrand- Baufläche mit 3,62 hohen Konfliktpotenzials. eingr nung. ha. ▪ Erstellung eines klimatisch-lufthygieni- schen Sondergutachtens. SI_05 S dlich Reduzierung der geplanten ▪ Ber cksichtigung eines hohen Gr nflä- Binsach. Baufläche auf eine Gr ße von chenanteils und Schaffung eines harmo- 13,28 ha und Ausweisung als nischen Übergangs zur freien Land- Geplante gemischte Wohnbaufläche aufgrund des schaft durch Maßnahmen zur Ortsrand- Baufläche mit 18,89 vorhandenen hohen Konfliktpoten- eingr nung. ha. zials und erforderlichen Abstands- ▪ Erstellung eines klimatisch-lufthygieni- fläche zum westlich gelegenen schen Sondergutachtens. Aussiedlerhof. ▪ Schalltechnische Untersuchungen und ggf. Schallschutzmaßnahmen erforder- lich. SI_06 Östlich Verzicht auf die Ausweisung der ▪ Jakobstrasse. geplanten Wohnbaufläche aufgrund des vorhandenen Geplante Wohnbau- Konfliktpotenzials. fläche mit 1,35 ha. SI_10 und 11 Bei`s Verzicht auf die Ausweisung der ▪ Becken Gärtle I geplanten Wohnbaufläche und II aufgrund des vorhandenen Konfliktpotenzials. Ausweisung als Geplante gewerbli- Gr nfläche mit 0,61 ha. che Baufläche mit 0,61 ha bzw. Geplante Gemein- bedarfsfläche mit 0,61 ha.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 76 4. Maßnahmen zur Vermeidung, zur Verringerung und zum Ausgleich der nachteiligen Umweltauswirkungen
Durch die Reduzierung der geplanten Flächenausweisung aufgrund von Flächenver- zicht bzw. Teilflächenreduzierungen verringert sich die geplante Flächeninanspruch- nahme ausgehend von den untersuchten Pr fflächen um 93,3 ha, was einer Reduktion von ca. 43,7 % entspricht.
4.2 Maßnahmen zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen Die baurechtliche (bzw. naturschutzrechtliche) Eingriffsregelung verpflichtet dazu, Ein- griffe in Natur und Landschaft (die beispielsweise mit Siedlungserweiterungen verbun- den sind) zu vermeiden, zu mindern bzw. auszugleichen. Bei der Aufstellung des Flä- chennutzungsplans muss sichergestellt sein, dass die mit der Siedlungsentwicklung ausgel sten, nicht vermeid- oder minimierbaren Eingriffe in Natur und Landschaft aus- geglichen werden k nnen. Im Flächennutzungsplan sind somit auch Flächen bzw. Maßnahmen zum Ausgleich (im Sinne des § 1a Abs. 3 BauGB) darzustellen. Sie bilden den Ausgleichsflächenpool.
Im Landschaftsplan werden diese Suchräume aus dem Maßnahmen- und Zielkonzep- ten abgeleitet und abgegrenzt.
Suchraum bedeutet, dass die ganze Fläche der Biotoptypenkomplexe oder Teile davon f r Entwicklungsmaßnahmen geeignet sind. Der Schwerpunkt der zuk nftigen land- schaftlichen Entwicklung sollte vorrangig auf diesen Flächen liegen. Die konkrete Aus- gestaltung und parzellenscharfe Verortung der Maßnahmen bleibt der nachfolgenden Planungsstufe vorbehalten.
Mit Übernahme der Suchräume in den FNP erhalten diese als Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft nach § 5 (2) Nr.10 BauGB Verbindlichkeit.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 5. Zusätzliche Angaben 77
5 Zusätzliche Angaben
5.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten techni- schen Verfahren sowie Hinweise auf Schwierigkeiten und Kenntnis- l cken Auf der Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung k nnen m gliche Umweltauswirkun- gen auf der Basis der dargestellten Flächenausweisungen beurteilt werden. Da jedoch m glicherweise nicht alle geplanten Flächen realisiert werden oder aufgrund des Plan- horizonts 2030 Aspekte eintreten, die zum heutigen Zeitpunkt nicht bekannt waren, k nnen sich entsprechende Änderungen bez glich der Umweltauswirkungen ergeben. Konkretere Einschätzungen der Umwelterheblichkeit sind im Rahmen der Realisierung der geplanten Flächenausweisungen auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung oder im Rahmen der der Überwachung der Umweltauswirkungen des FNP (Monitoring) m glich. Die Beurteilung der Umweltauswirkungen der Pläne beruht auf dem derzeiti- gen Kenntnisstand und den verf gbaren Daten, weshalb sich nach Aktualisierung oder Ergänzung der Datenlage bzw. durch Kenntnisl cken Änderungen der Beurteilungen ergeben k nnen.
Der Bedarfsberechnung liegt eine Bev lkerungsprognose zugrunde – die tatsächliche Bev lkerungsentwicklung bestimmt jedoch den erforderlichen Flächenverbrauch, so dass sich grundlegende Beurteilungsgrundlagen verändern k nnen. Weiterhin beein- flusst der Umsetzungsgrad der geplanten Schließung von Baul cken die Realisierung der geplanten Flächen im Außenbereich.
Die Verkehrsentwicklung sowie die Auswirkungen der geplanten Baugebiete auf die Verkehrssituation und die damit verbundenen umweltrelevanten Parameter (Emission von Luftschadstoffen und Lärm) k nnen nur abgeschätzt werden.
5.2 Maßnahmenvorschläge zur Umwelt berwachung Nach § 4c BauGB berwachen die Kommunen als Träger der Planungshoheit die er- heblichen Umweltauswirkungen, die auf Grund der Durchf hrung der Bauleitplanung eintreten, um insbesondere unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen fr hzeitig zu ermitteln und in der Lage zu sein, geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Un- ter unvorhergesehenen Auswirkungen sind diejenigen Umweltauswirkungen zu verste- hen, die nach Art und / oder Intensität nicht bereits Gegenstand der Abwägung waren. Die Kommunen k nnen dabei neben eigenen Überwachungsmaßnahmen insbesonde- re auch Informationen und Überwachungsmaßnahmen der Umweltfachbeh rden nut- zen oder Informationen sachkundiger Spezialisten.
Die Überwachung der Umweltauswirkungen des Flächennutzungsplans soll durch die Umweltpr fungen auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung sichergestellt wer- den.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 78 6. Allgemeinverständliche Zusammenfassung
6 Allgemeinverständliche Zusammenfassung Die Stadt Filderstadt fasste im Jahr 2014 den Beschluss, den rechtskräftigen Flächen- nutzungsplan (FNP) aus dem Jahr 2001 sowie den Landschaftsplan (LP) mit dem Ziel- horizont 2030 fortzuschreiben. Der Geltungsbereich mit einer Gesamtfläche von 3.855 ha umfasst das Stadtgebiet von Filderstadt mit den Ortsteilen Bernhausen, Bonlanden, Harthausen, Plattenhardt und Sielmingen. Mit ca. 46.000 Einwohnern (Stand 2017) ist die Große Kreisstadt Filderstadt die zweitgr ßte Stadt im Landkreis Esslingen. Auf- grund ihrer Lage s dlich der Landeshauptstadt Stuttgart liegen auch erhebliche Teile des Stuttgarter Flughafens auf Filderstädter Gemarkung.
Filderstadt geh rt regionalplanerisch zum Verdichtungsraum der Landeshauptstadt Stuttgart und befindet sich gemäß Landesentwicklungsplan auf der Entwicklungsachse „Stuttgart (-Reutlingen / T bingen)“. Davon ausgenommen ist der Stadtteil Harthausen. Dar ber hinaus befindet sich die Stadt auf der regionalen Entwicklungsachse „Stuttgart – Filderstadt – Neuhausen a. d. F. – Wendlingen am Neckar – Kirchheim unter Teck“. Die Entwicklungsachse ist gemäß Regionalplan eines der wesentlichen Planungsin- strumente der Raumordnung und Landesplanung zur Sicherung, Ordnung und Steue- rung der Siedlungsentwicklung.
Aufgrund der Überschreitung des Planungshorizonts des seit 2001 rechtskräftigen Flä- chennutzungsplans der Stadt Filderstadt und zahlreicher vorgenommener Änderungen ist eine Anpassung an aktuelle Gegebenheiten erforderlich geworden. Daher wurde die Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Stadt Filderstadt mit Planungshorizont 2030 und Aufstellungsbeschluss vom 05. Mai 2014 beschlossen. Grundsätzlich stellt der Flächennutzungsplan als vorbereitender Bauleitplan die Art der Bodennutzung f r das Stadtgebiet in ihren Grundz gen dar, die sich aus der beabsichtigten städtebauli- chen Entwicklung ergibt und die die voraussehbaren Bed rfnisse der Stadt ber cksich- tigt. Wesentliche Inhalte sind Aussagen, in welchem Maß die f r die Bebauung vorge- sehenen Flächen baulich genutzt werden.
Der aktuelle Entwicklungstrend der Stadt Filderstadt zeigt ein deutliches Einwohner- wachstum, das sich unmittelbar auf den Flächenbedarf der Stadt Filderstadt f r Sied- lung und Verkehr auswirkt. Mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans ist, auf der Basis der Bedarfsermittlung, die Ausweisung von Bauflächen vorgesehen, die f r die weitere Entwicklung der Stadt Filderstadt bis zum Jahr 2030 als erforderlich einge- stuft werden. Die Stadt Filderstadt strebt grundsätzlich die Schließung von Baul cken sowie die potenziell m gliche bauliche Nutzung vorhandener Flächen im Innenbereich als wichtige Zielsetzung einer konsequenten Innenentwicklung an. Aufgrund der Ent- wicklung der vergangenen Jahre und der Prognose f r die zuk nftige Weiterentwick- lung der Stadt Filderstadt besteht dennoch ein hoher Bedarf an zusätzlichen Neuaus- weisungen im Außenbereich.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 6. Allgemeinverständliche Zusammenfassung 79
Fachgesetzliche und fachplanerische Umweltschutzziele bilden eine wichtige Grundla- ge f r die Prognose und Beurteilung der voraussichtlichen, erheblichen Wirkungen der geplanten Neuausweisungen im Rahmen des Flächennutzungsplans Filderstadt 2030. Vorgaben f r den Planungsraum ergeben sich zum einen aus bestehenden Schutz- ausweisungen, die Restriktionen beispielsweise gewisse Erlaubnisvorbehalte f r Teil- bereiche zur Folge haben k nnen, zum anderen sind die Vorgaben der Raumordnung zu ber cksichtigen (§ 11 Abs. 1 NatSchG). Die ber rtlichen konkretisierten Ziele sind dabei auf Landesebene im Landschaftsprogramm (§ 10 Abs. 1 NatSchG) und auf regi- onaler Ebene im Landschaftsrahmenplan definiert (s. hierzu auch Kap. 1.2).
Die Bestandsaufnahme und -bewertung des Umweltzustands erfolgte f r die Umwelt- belange nach UVPG detailliert im Rahmen der Erarbeitung des Landschaftsplans und wurde in wesentlichen Teilen umweltbelangbezogen dargestellt.
Gegenstand der Umweltpr fung sind die in der städtischen Planungshoheit liegenden, geplanten Flächenausweisungen bzw. Neudarstellungen im FNP 2030, mit denen vo- raussichtlich erhebliche Auswirkungen auf den Umweltzustand verbunden sind (insbe- sondere Bauflächen, Verkehrsflächen, Gr nflächen).
Die Neuausweisung von Siedlungsflächen bedingt grundsätzlich mit ihrer Realisierung eine Flächeninanspruchnahme, die mit Umweltauswirkungen durch Versiegelung und Überbauung verbunden ist. Die Beschreibung der Umweltauswirkungen erfolgt um- weltbelangbezogen in den nachfolgenden Kapiteln 3.2 bis 3.9. und wird in Kapitel 3.10. einer Nichtdurchf hrung der Planung gegen bergestellt. Dar ber hinaus erfolgt eine Beschreibung und Bewertung der einzelnen Neuausweisungen jeweils aus städtebau- licher und kologischer Sicht, die in einer abschließenden Konfliktanalyse die Eignung der Fläche bewertet und Empfehlungen zur Entwicklung der Flächen beinhaltet, die ggf. auch Anpassungen der Flächenabgrenzungen oder Flächenausschluss umfassen.
Im Rahmen der Umweltpr fung zur Fortschreibung des Flächennutzungsplanes 2030 wurden insgesamt 57 Pr fflächen untersucht, die unter Ber cksichtigung der vorhan- denen Siedlungsstruktur, den Vorgaben der bergeordneten Planungsträger und vor- handenen Restriktionen ausgewählt wurden. Im Rahmen der Bewertung der Pr fflä- chen (s. hierzu auch Anhänge I und II: Methodik und Steckbriefe zur kologischen Be- wertung der Pr fflächen) wurden auch Empfehlungen zur Reduzierung der geplanten Flächenausdehnung bzw. einem Verzicht auf Darstellung im Flächennutzungsplan 2030 mit dem Ziel der Vermeidung bzw. Minimierung der Umweltauswirkungen entwi- ckelt. Parallel zur Bewertung von Flächen im Außenbereich hat die Stadt Filderstadt eine Bewertung potenziell m glichen Innenbereichsflächen mit dem Ziel erarbeitet, auf einer fundierten Beurteilungsgrundlage die Auswahl der geplanten Flächenausweisun- gen zu beschließen.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 80 6. Allgemeinverständliche Zusammenfassung
Die Vorgehensweise im Verfahrensverlauf ist in einer Tabelle im Anhang III „Zusam- menfassende Darstellung der geplanten Flächenausweisungen im Verfahrensverlauf“ dokumentiert.
Umweltbelang Mensch Mit der geplanten Siedlungserweiterung um ca. 99 ha sind eine Zunahme der Flächen- versiegelung und damit ein Verlust an Flächen mit klimatisch ausgleichenden Funktio- nen und negativen Auswirkungen auf Wohlbefinden und Gesundheit verbunden, die vor allem in den vorbelasteten Verdichtungsräumen und bodeninversionsgefährdeten Bereichen von entsprechender Bedeutung sein k nnen. Vor allem eine an Bereiche mit bereits vorhandener bioklimatischen Wärmebelastung (Temperatur > 28 Grad an 26 Tagen pro Jahr) angrenzende Überbauung, die Lage geplanter Neuausweisungen in Bereichen mit siedlungsbedeutsamer Kalt- und Frischluftzufuhr und Bedeutung f r den Luftaustauch in bodeninversionsgefährdeten Bereichen kann erhebliche negative Aus- wirkungen ausl sen.
Mit der Erschließung zusätzlicher Siedlungsflächen sind eine Erh hung des Verkehrs- aufkommens und eine Zunahme der Lärm- und Schadstoffbelastungen verbunden.
Die Siedlungsflächenerweiterung reduziert den Freiflächenanteil mit Bedeutung f r die Erholungs- und Freizeitfunktion. Vor allem der Verlust bzw. die Beeinträchtigung von siedlungsnahen Erholungsräumen, die in ihrer Funktion als hoch bis sehr hoch bewer- tet wurden, wird als negative Auswirkung eingeschätzt – vor allem auch auf der Basis des heute schon sehr hohen Freizeit- und Erholungsdrucks auf diese Flächen durch starke Frequentierung. Auch k nnen die bisher h her bewerteten Bereiche an Attrakti- vität durch Verkehrs- und Immissionsbelastungen, sowie Beeinträchtigung oder Verän- derung von Wegebeziehungen an Attraktivität und Wertigkeit verlieren. Hohe Auswir- kungen ergeben sich in ruhigen oder gering lärmbelasteten Bereichen mit hoher Erho- lungseignung und hohem Anteil an erholungswirksamen Strukturen.
Mit der Zunahme der Flächenversiegelung und der Reduzierung nat rlicher Re- tentionsflächen ergibt sich auch eine steigende Gefährdung durch Extremwetterereig- nisse mit der Folge von potenziell steigenden Hochwasser- und Starkregenereignissen und klimabedingten Gesundheitsrisiken (z.B. auch Krankheiten die durch Wasser und Nahrung bertragen werden als Konsequenz der Beeinträchtigung durch die genann- ten Ereignisse).
Sofern sich im Rahmen der Umsetzung des FNP 2030 die Erh hung des Anteils bzw. die gestalterische Aufwertung inner rtlicher und ffentlich zugänglicher Gr nflächen ergibt, kann dies vor allem im Bereich von Bernhausen, aber auch in den anderen Ortslagen als positive Auswirkung eingestuft werden. Dies gilt auch f r die Attraktivie- rung der bedeutsamen Wegebeziehungen zwischen den Ortsteilen und zusätzliche Querungsm glichkeiten der als Zäsur wirkenden Bundessstraße B 27. Eine sinnvolle
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Steuerung der Maßnahmenumsetzung vom Handlungsprogramm des Landschafts- plans kann eine Aufwertung der bisher weniger bedeutsamen Flächen f r die Freizeit- und Erholungsfunktion bzw. die nachhaltige Erhaltung hochwertiger Bereiche bewirken.
Umweltbelang Tiere und Pflanzen und biologische Vielfalt Im Rahmen der Siedlungserweiterung ergeben sich negative Umweltauswirkungen durch die Flächeninanspruchnahme und Umnutzung vor allem durch den Verlust an Lebensraum von Tieren und als Standort f r die Vegetation sowie durch die Zer- schneidung, Verkleinerung oder auch Verinselung von Lebensräumen. Eine Verände- rung oder Beeinträchtigung angrenzender Bereiche kann durch benachbarte Bebauung (Beunruhigung, Licht, Lärm, Trittbelastung, Haustiere) ausgel st werden.
Die Flächeninanspruchnahme ist nachhaltig und weitgehend irreversibel, vor allem ist der Verlust naturschutzfachlich hoch bewerteter Flächen (s. hierzu detaillierte Aussa- gen im Landschaftsplan bzw. in den Gebietssteckbriefen zur kologischen Betrachtung der Pr fflächen – Kapitel 8.3) als erheblich-nachhaltige Umweltauswirkung einzustufen. Mit zunehmender Schutzw rdigkeit, Wertigkeit bzw. Bedeutung f r den Biotopverbund steigt die Beeinträchtigungserheblichkeit.
Umweltbelang Boden Die Realisierung von Siedlungserweiterungen bewirkt grundsätzlich einen Verlust oder starke Beeinträchtigungen der nat rlichen Bodenfunktionen, der Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sowie der Nutzungsfunktion.
In der Gesamtbewertung der nat rlichen Bodenfunktionen und der Archivfunktion im Stadtgebiet von Filderstadt wurden 52,9% als hoch oder sehr hoch eingestuft. Auf- grund dieser landesweit besonders hohen Wertigkeit der L ss- und L sslehmb den ergibt sich auch die besondere Bedeutung f r die Nutzungsfunktion als landwirtschaft- liche Produktionsfläche. Vor diesem Hintergrund ist der Verlust von Boden durch die geplante Flächeninanspruchnahme deshalb als erheblich-nachhaltig zu bewerten.
Die Reaktivierung von Brachflächen, Schließung von Baul cken und weiterer Strate- gien zur Innenentwicklung als Vermeidungsmaßnahme, sowie Bodenmanagement als Verringerungsmaßnahme im Rahmen der Umsetzung der Planung, sind daher von be- sonderer Bedeutung.
Umweltbelang Wasser Die Grundwasserneubildung und die Ergiebigkeit der oberen grundwasserf hrenden Schichten sind im Stadtgebiet von Filderstadt berwiegend gering bis maximal mittel, dementsprechend sind auch die m glichen negativen Umweltauswirkungen auf die Funktion als Trink- und Brauchwasser zu bewerten. Das Risiko gegen ber qualitativen und quantitativen Grundwasserveränderungen ist aufgrund des berwiegend mittleren bis hohen Schutzpotenzials als eher gering einzustufen, im Bereich der quartären
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 82 6. Allgemeinverständliche Zusammenfassung
Talgrundwasserleiter deutlich h her. Durch den Ausschluss bestimmter boden- und grundwassergefährdender Nutzungsarten auf der Ebene der verbindlichen Bauleitpla- nung k nnen die Risiken entsprechend vermieden bzw. verringert werden.
Die Inanspruchnahme von vorkommenden Oberflächengewässern einschließlich der Gewässerrandstreifen als Schutz vor potenziellen Beeinträchtigungen und Schadstof- feinträgen wird als erhebliche Auswirkung bewertet. Daher wurde im Rahmen der Er- arbeitung der Gebietssteckbriefe die Einhaltung der erforderlichen Abstandsflächen durch entsprechende Anpassung der Flächenabgrenzungen ber cksichtigt.
Eine Neuausweisung von Bauflächen im Bereich von Überschwemmungsgebieten ist aufgrund gesetzlicher Verbote nicht vorgesehen. Die Flächenversiegelung bewirkt eine Zunahme des Oberflächenabflusses, wobei eine Erheblichkeit der negativen Auswir- kungen durch Ber cksichtigung von Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung vermieden werden kann.
Flächenausweisungen im Bereich von Retentionsflächen sind aufgrund der hohen Be- deutung ihrer Pufferwirkung bei Hochwasser- und Starkregenereignissen als erhebli- che negative Umweltauswirkung einzustufen.
Positive Umweltauswirkungen sind durch eine Aufwertung der Oberflächengewäs- serstrukturg te und Verbesserungen der Wasserqualität im Rahmen der Erstellung von Gewässerentwicklungsplänen und Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen zu erwar- ten, die im Handlungsprogramm des Landschaftsplans vorgeschlagen werden.
Umweltbelang Klima / Luft Die Flächeninanspruchnahme durch Versiegelung und Befestigung im Rahmen der Siedlungsflächenerweiterung verursacht Veränderungen / Beeinträchtigungen des Lo- kalklimas durch einen Verlust an Kaltluft- und ggf. Frischluftproduktionsflächen, die vor allem bei Freiland-Klimatopen von besonderer Bedeutung sind.
Erhebliche negative Umweltauswirkungen ergeben sich vor allem bei Freiflächen mit hoher klimatisch-lufthygienischer Regulationsfunktion in direktem Bezug zur angren- zenden Bebauung und zu siedlungswirksamem Kaltluftabfluss.
Die negativen Umweltauswirkungen k nnen durch die Ber cksichtigung von Vermei- dungs- und Verringerungsmaßnahmen reduziert werden. Sofern sich im Rahmen der Umsetzung des FNP 2030 die Erh hung des Anteils bzw. die gestalterische Aufwer- tung inner rtlicher und ffentlich zugänglicher Gr nflächen ergibt, kann dies vor allem im Bereich von Bernhausen, aber auch in den anderen Ortslagen als positive Auswir- kung eingestuft werden.
Umweltbelang Landschaft Mit der Umsetzung der geplanten Flächenausweisungen im FNP 2030 gehen Verände- rungen des Landschafts- und Ortsbilds einher. Die Beseitigung landschaftsbildprägen-
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 6. Allgemeinverständliche Zusammenfassung 83
der Strukturen, sch n ausgebildeter Ortsränder, ein Verlust von Blickbeziehungen und Aussichtslagen, Veränderungen der Oberflächengestalt und visuelle St rungen sind potenzielle Auswirkungen.
Die Erhaltung der vorhandenen Landschaftsbildqualität bzw. die Aufwertung in Berei- chen geringer Qualität kann durch die Umsetzung von (Ausgleichs-) Maßnahmen im Handlungskonzept des Landschaftsplans als positive Umweltauswirkung bewertet werden.
Umweltbelang Kultur- und Sachg ter F r den Umweltbelang Kultur- und Sachg ter relevant sind insbesondere Vorkommen von
− Denkmalen nach Denkmalschutzgesetz (Gesetz zum Schutz der Kulturdenkma- le - DSchG) − Naturdenkmale − traditionellen, kulturhistorisch bedeutsamen Nutzungsformen − sonstigen Gebäuden und baulichen Anlagen − Rohstoffvorkommen Das Vorkommen von nach DSchG gesch tzten Kulturdenkmalen (archäologische Denkmale, Bau- und Bodendenkmale) sowie Kleindenkmalen sind im Bereich der neu- en Flächenausweisungen als erheblich negative Umweltauswirkung anzusehen.
Der Verlust an hochwertigen B den und landwirtschaftlichen Produktionsflächen in kli- matisch und berwiegend topographisch beg nstigten Lagen sind als erhebliche nega- tive Umweltauswirkung zu bewerten. Die Verkleinerung bisher großflächiger zusam- menhängender Bewirtschaftungsflächen, die Verringerung der Abstandsflächen zu landwirtschaftlichen Betrieben und die anteilig hohen Flächenverlusten an Bewirtschaf- tungsflächen f r landwirtschaftliche Betriebe k nnen erheblich-nachhaltige Konse- quenzen bedeuten. Nur in Einzelfällen kann sich durch die Erh hung der Abstandsflä- chen durch eine geplante Neuausweisung zwischen Bestandsbebauung und landwirt- schaftlich intensiv genutzten Flächen eine Reduzierung der ggf. vorhandenen Immissi- onsbelastungen ergeben.
Grundlage der Prognose bei Nichtdurchf hrung des Flächennutzungsplans Filderstadt 2030 ist die Entwicklung des Umweltzustands bei der Realisierung des Flächennut- zungsplans Filderstadt 2010. Dieser w rde die Entwicklung der Flächenreserven zu- lassen und nur einen Teil des vorhandenen Bedarfs an Siedlungsflächen abdecken. Die auf der Basis der Bedarfsberechnung erforderliche bauliche Entwicklung wird ggf. in anderen Gemeinden stattfinden.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 84 6. Allgemeinverständliche Zusammenfassung
Im Rahmen der städtebaulichen und kologischen Bewertung der Pr fflächen wurden Empfehlungen zur Vermeidung und Verringerung der erheblichen Umweltauswirkun- gen durch Reduzierung der geplanten Flächenausdehnung bzw. Verzicht auf eine Dar- stellung im Flächennutzungsplan 2030 entwickelt. Auf der Basis der gutachterlichen Empfehlungen wurde die geplante Flächeninanspruchnahme im Verfahrensverlauf um ca. 43,7% auf ca. 99,2 ha reduziert.
Weitere Vermeidungs- und Verringerungsmaßnahmen werden Umweltbelangbezogen und f r die Einzelflächen dargestellt, die im Zuge der Planrealisierung (verbindliche Bauleitplanung, Baugenehmigung) fest- bzw. umgesetzt werden k nnen.
F r die Realisierung der Siedlungsflächen werden aufgrund der erheblich-nachhaltigen Beeinträchtigungen umfangreiche Kompensationsmaßnahmen erforderlich. Im Rah- men des Landschaftsplans wird ein Handlungsprogramm erstellt, das einen umfangrei- chen Kompensationsflächenpool mit M glichkeiten f r Ausgleichsmaßnahmen beinhal- tet.
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 7. Literatur und Quellen 85
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Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 7. Literatur und Quellen 89
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Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 90 8. Anhang
8 Anhang
8.1 Naturdenkmale in Filderstadt Tabelle 17: Liste der Naturdenkmale im Stadtgebiet Filderstadt (kursiv geschriebene Natur- denkmale sind abgängig)
Bezeichnung Räumliche Zuordnung / Bemerkung Flächenhafte Naturdenkmale 81160771402 Sukzessionsfläche im Gewann Egertle S dwestlich Plattenhardt 81160771414 Weiher mit Erlenwald und Eichentrauf Westlich Plattenhardt (Bä-rensee) 81160771415 Ehemaliger Steinbruch mit T mpel im S dwestlich Plattenhardt Bechtenrain 81160771416 Hecken im Gewann Scherlach N rdlich Plattenhardt 81160771417 Obstbaumreihe am Horber Weg Westlich Bernhausen 81160771418 Feldhecke im Gewann Unterer Bach S dlich Bernhausen 81160771419 Wiese mit Birnbaum im Gewann Zwischen Sielmingen und Harthausen H ttenweg 81160771420 Weiher am Weiherbachursprung Westlich Harthausen 81160771422 Obstbaumreihe Westlich Harthausen 81160771423 Wacholderheide Haberschlai S dwestlich Bonlanden 81160771424 Feuchtgebiet Stollenhau S dlich Bonlanden 81160771425 T mpel in der Uhlberghalde S dwestlich Bonlanden 81160771426 Maurerklinge S dwestlich Plattenhardt 81160771428 Klinge mit Erlenbestand S dwestlich Plattenhardt 81160771429 Feldhecke an der Waldenbucher Straße S dwestlich Plattenhardt 81160771430 Klinge im Tetschleren Westlich Plattenhardt 81160771432 Feuchtgebiet Teufelswiesen S dlich Bonlanden 81160771433 Geh lzgruppen im Gewann Hemmen- S dlich Bonlanden reich 81160771434 Feuchtwiese in den Mahdenwiesen S dlich Bonlanden 81160771435 Gutenhalde S dlich Bonlanden 81160771436 Steinbruch mit Magerwiese S dwestlich Plattenhardt 81160771438 Bombachwiesen S dlich Bonlanden 81160771441 Fleinsbach mit Geh lzsaum und Zwischen Bernhausen und Sielmingen Wiesen 81160771443 Wassergraben mit Weiden im Gewann Zwischen Plattenhardt und Bonlanden Reutenwiesen Punktuelle Naturdenkmale 81160771401: 1 Fichte mit Doppelstamm Westlich Plattenhardt 81160771403: 1 Kopfweide N rdlich Plattenhardt 81160771404: 3 Linden N rdlich Plattenhardt 81160771405: Linde am Esslinger Weg Östlich Bernhausen 81160771406: 1 Linde (Friedenslinde) Am westlichen Ortsrand Plattenhardt 81160771407: 2 Linden N rdlich Harthausen 81160771411: 1 Stieleiche Östlich Harthausen
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 8. Anhang 91
Bezeichnung Räumliche Zuordnung / Bemerkung 81160771412: 1 Stieleiche mit Geh lz Östlich Harthausen 81160771413: 3 Linden (Friedenslinden) N rdlich Harthausen 81160771427: Eiche S dwestlich Plattenhardt 81160771442: Birnbaum Nord stlich Harthausen 81160771444: 2 Weiden im Gewann See Ortslage Bonlanden
Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 92 8. Anhang
8.2 Zusammenfassende Darstellung der geplanten Flächenausweisungen im Verfahrensverlauf
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Filderstadt Flächennutzungsplan FNP 2030 - Teil B der Begr ndung (Umweltbericht) - Entwurf 14.09.2018 ARGE Gruppe f r kologische Gutachten | Planungsb ro Mändle 8. Anhang 95
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8.3 Flächensteckbriefe - Ökologische Einzelflächenbewertung der geplanten Flächenausweisungen des FNP 2030
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