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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Monografien Botanik Blütenpflanzen

Jahr/Year: 1889

Band/Volume: 0328

Autor(en)/Author(s): diverse

Artikel/Article: Programm des K. K. Ober-Gymnasiums der Franciscaner zu Hall. Am Schlusse des Schuljahres 1888-1889 veröffentlicht von der Direction 1-84 © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at

K. K. OBER-GYMNASIUMS der franciscaner

HALL. Am Schlüsse des Schuljahres 1888-1880

veröffentlicht

der Uireotion.

^ ° 2. Schulnachrichten vom Joa.^'M urr. Director. T“ (Selbstverlag der Leb r a n s t a 1 1.)

INNSBRUCK. Druck der Waguer’schen Üuirersitäts-Buchdruckerei. 1889. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at

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Die geographischen und mythologischen Namen der altgriechischen Welt in ihrer Verwertung für antike Pflanzengeographie

von

Dr. Jos. Murr.

I. Cultur- und Nntzgewächse. Einleitung.

Die geistige Eegsamkeit des Grieclienvolkes tritt uns in ganz her- vorragender Weise in dem lebhaften Interesse und dem scharfen Blick für O G die Schönheit der sie umgebenden Natur und insbesondere des allenthalben 4’. zunächst in die Augen fallenden Theiles derselben, der Pflanzenwelt, ent-

gegen. So kommt es, dass nicht leicht bei einem Volke in der Benennung fs/\ vielfach von Oertlichkeiten , Bergen und Flüssen so auf das an der be- treffenden Stelle tonangebende, den Gesammteindruck derselben bedingende f> Gewächs Bezug genommen wurde. Bei der sehr grossen Zahl der hie- ' her gehörigen geographischen Namen i) liegt nun der Gedanke nahe, durch p.pr«- die nach den Arten geordnete Zusammenstellung derselben ein Bild der

Har Verbreitung verschiedener Pflanzen im Alterthum zu entwerfen oder doch das schon auf anderem Wege erhaltene zu ergänzen und zu festigen und \ auf diese Weise neue Anhaltspunkte für die Ausbreitung oder das Zurück- gehen dieser Pflanzenarten seit dem Alterthum zu gewinnen. Dieser Ge- YAtn. danke wurde schon von Rev. Tozer^) mit Schärfe ausgesprochen; ob dieser g1

b Vgl, Angermann, geograph. Namen Altgriechenlands (Progr. d. Fürsten- ^scliule in Meissen 1888) p. 28: Es wird nur wenige der in Griechenland heimischen

I (d. h. besonders auffallenden und verbreiteten, A. d. Verf.) Bäume, Sträucher und Kräuter geben, gleichviel ob dieselben wild wachsen oder im Dienst der Cultur stehen, die nicht zu Ortsbenennungen Veranlassung gegeben haben.

2) Vorträge über die Geographie Griechenlands p. 154: >The trees, shrubs and plantswere so fruitful a source of nomenclature, that, even if other Information were wanting, we might almost reconstruct the flora of the country from

thenamesofplaces, asi hope to show on a future occasion. * Die Stelle ist

citiert bei Grasberger, Studien zu den griech. Ortsnamen (Würzburg 1888) p. 222. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at

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jedoch denselben seither seiner Ankündignng gemäss weiter verfolgt hat oder nicht, ist weder G r a s b e r g e r noch uns bekannt geworden. Uebrigens hat schon V. Hehn in seinem ausgezeichneten Werke „Kulturpflanzen und Hausthiere in ihrem üebergang aus Asien nach Griechenland und Italien,

sowie in das übrige Europa. Historisch-linguistische Skizzen. x4.uflage. Berlin 1887“ vielfach die geographischen Namen für seine culturhistori- schen Studien herangezogen und wir gestehen gerne, dass wir durch jene eingestreuten Bemerkungen, sowie auch durch das lebhafte Interesse, wel- seliger ches unser Lehrer J ü 1 g diesen Fragen immer entgegenbrachte, zur folgenden Zusammenstellung angeregt wurden. Schon die etymologische Seite derselben dürfte infolge der zusammen- hängenden Darle