95 306720 / 41141-15 Victor Vasarely 1908 Pécs/Ungarn – 1997 Annet-sûr-Marne bei Paris Kurt. 1983

Acryl auf Leinwand 100 × 100 cm Unten Mitte signiert „Vasarely“. Verso auf der Leinwand nochmals signiert, datiert, betitelt und bezeichnet „3.260“. Rahmen. Echtheitsbestätigung: Mit einer schriftlichen Bestätigung der Authentizität von Pierre Vasarely, Aix-en-Provence, vom März 2017. Wir danken für die freundliche Auskunft Provenienz: Aus dem Firmenbesitz „die Bayerische“, München

Der seit 1930 in Frankreich ansässige Künstler ungarischer Herkunft Victor Vasarely gilt als Begründer der Op-Art, einer auf optische Täuschung zielenden Kunst, die Mitte der 1960er Jahre ihren Höhe- punkt erreichte. Seine vom Konstruktivismus inspirierten und in leuchtenden Farben gehaltenen Gemälde basieren auf geometrischen Formen in rasterförmiger Anordnung. Bei „Kurt“ von 1983 füllen weiße Punkte vor dunklem Grund ein quadratisches Gitter aus roten Farb- streifen, dessen Felder ebenso wie die runden Formen zur Bildmitte hin größer werden und nun blau auf gelbem Grund erscheinen. So entsteht im Auge des Betrachters der Eindruck einer sich aus der quadratischen Leinwand nach vorne wölbenden Halbkugel. Allein durch malerische Mittel erzielt der Künstler optische Effekte, welche die Grenzen zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, zwischen Malerei und Plastik verwischen und dem statischen Bild den Anschein dynamischer Bewegung verleihen. Victor Vasarelys Kunst geht auf physikalische Theorien über Raum, Körper, Zeit und Bewegung zurück und macht sich die wahrnehmungspsychologische Wirkung optischer Irritation zunutze, um den Betrachter zu bewussterem Sehen anzuregen. Die Optical Art zielt darüber hinaus auf eine energetische Wirkung, in deren sinnlicher, ganz auf körperliche und gefühlsmäßige Wahrnehmung ausgerichteten Gegenwart sich das Ideal erfüllt, ein von allen Menschen gleichermaßen erlebbares und verstehbares Bild zu schaffen.

€ 60.000 – 80.000 ×

134 135 96 306863 / 41060-1 Victor Vasarely 1908 Pécs/Ungarn – 1997 Annet-sûr-Marne bei Paris ESPA-NB. Ohne Titel (2)

Drei Blatt Farbserigraphien auf „Fabriano“-Bütten bzw. Velin Blattgrößen: 68 × 68 cm, 66 × 50 cm und 76 × 52 cm Alle Blätter signiert und nummeriert. Exemplare XIII/XXXV, 134/200 und 22/150. Ein Blatt verso betitelt.

€ 1.500 – 2.000 ×

136 97 306597 / 41023-2 Victor Vasarely 1908 Pécs/Ungarn – 1997 Annet-sûr-Marne bei Paris Ohne Titel

Zwei Blatt Farbserigraphien auf Velin Jeweils 68 × 64 cm Beide Blätter rechts unten signiert „Vasarely“. Beide mit dem Trockenstempel Denise René Edition. Jeweils eines von 150 Exemplaren. Beide Graphiken gerahmt (nicht ausgerahmt).

€ 1.000 – 1.500 ×

137 98 307038 / 41098-2 Victor Vasarely 1908 Pécs/Ungarn – 1997 Annet-sûr-Marne bei Paris Komposition

Drei Blatt Farbserigraphien auf dünnem Karton Jeweils 21 × 15 cm Alle Blätter rechts unten signiert „Vasarely“. Exemplare jeweils 11/200. Alle gerahmt (nicht ausgerahmt). Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

€ 800 – 1.200 ×

138 99 306596 / 41023-1 Victor Vasarely 1908 Pécs/Ungarn – 1997 Annet-sûr-Marne bei Paris Ohne Titel

Zwei Blatt Farbserigraphien auf Velin Jeweils 68,5 × 65 cm Beide Blätter rechts unten mit Bleistift signiert „Vasarely“. Beide mit dem Trockenstempel Denise René Edition. Jeweils eines von 150 Exemplaren. Beide Graphiken gerahmt (nicht ausgerahmt).

€ 1.000 – 1.500 ×

139 100 307353 / 41168-4 Victor Vasarely 1908 Pécs/Ungarn – 1997 Annet-sûr-Marne bei Paris Abstrakte Kompositionen

Drei Blatt Farbserigraphien auf dünnem weißen Karton 22,3 × 22,3 cm, D. 22,3 cm, 48,5 × 24,5 cm (28 × 22,5 cm bis 56 × 30 cm) Alle Blätter mit Bleistift signiert, eines mit Widmung. Exemplare EA-1, 86/100. Alle gerahmt. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 1.000 – 1.500 ×

140 101 307354 / 41168-5 Jan Lenica 1928 Poznan – 2001 Berlin Fleurs. Hahn. 1963

Zwei Farbserigraphien auf Velin bzw. glattem weißen Papier 70 × 50 cm und 60 × 42 cm (79 × 58 cm und 63 × 44 cm) Beide Blätter mit Bleistift signiert „Lenica“, eines datiert, beide mit persönlicher Widmung. Exemplar E.A. Beide gerahmt. Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

€ 800 – 1.000 ×

141 102 306069 / 40901-1 Joseph Beuys 1921 Krefeld – 1986 Düsseldorf Ich ernähre mich durch Kraftvergeudung. 1978

Multiple. Weißer Pappteller auf Unterlagenkarton 12 × 18 cm Mit Bleistift signiert „Joseph Beuys“ und betitelt. Eines von 120 Exemplaren. Herausgeber Galerie Klein, Bonn. Rahmen. Werkverzeichnis: Schellmann 284 Provenienz: Privatbesitz Norddeutschland

€ 2.000 – 3.000 ×

142 103 306818 / 41141-16 Joseph Beuys 1921 Krefeld – 1986 Düsseldorf Phosphor-Kreuzschlitten. 1972

Phosphor zwischen zwei gelblich-transparenten PVC Platten, weiß verschweißt. Mit Metallklammer befestigt. 45 × 45 × 0,6 cm Auf der Metallklammer signiert. Exemplar 11/100 der 1977 vom Kunstverein Braunschweig herausgegebenen Auflage. Im Objektkasten. Werkverzeichnis: Schellmann 64B Provenienz: Aus dem Firmenbesitz „die Bayerische“, München

€ 1.500 – 2.000 ×

143 Heute gilt Gerhard Richter international als einer der wichtigsten, wenn nicht sogar der wichtigste Vertreter der zeigenössischen deutschen Kunst. 1932 in Dresden geboren, tritt der junge Künstler sein Studium zu - nächst in seinem Heimatort und an der Kunstakademie Düsseldorf an, wo er später eine Professur für Malerei erhält. Mehrere Ausstellungen und Retrospektiven zu seiner Person bringen ihm in den Folgejahren internationale künst- lerische Anerkennung. Als Faszinosum seines Werks wird meist seine Stilvielfalt gerühmt, der häufige Wechsel der malerischen Techniken, Themen und Motive. Darüber hinaus hat sich der Maler einer festlegenden Kategorisierung auch durch das stete Nebeneinander von gegenständlichen und ungegenständlichen Bildern entzogen. Was Gerhard Richters gesamtes Oeuvre wie ein roter Faden durchzieht, ist die Malerei als Thema der Malerei. Permanent lotet er die Grenzen und Möglichkeiten der Malerei aus und sucht durch sie zur Erkenntnis der Welt zu gelangen.

104 306007 / 40888-4 Gerhard Richter 1932 Dresden – lebt in Köln und Düsseldorf Neun Objekte. 1969

Folge von neun Blatt Offsetdrucken nach Fotografien des Künstlers von selbst gebauten Holzobjekten, auf dünnem Karton 32 × 34 cm (45 × 45 cm) Jeweils mit Bleistift signiert, datiert und bezeichnet. Exemplar 34/80. Lose Blätter in einer Okart.-Mappe (46 × 46 cm). Edition Heiner Friedrich im Verlag G. v. Pape, München. Werkverzeichnis: Butin 26 Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Der Künstler ließ die Aufnahmen professionell nach seinen Angaben retuschieren.

€ 18.000 – 20.000 ×

144 145 146 105 306995 / 41088-2 Sigmar Polke 1941 Oels – 2010 Köln Wir mussten handeln. 1999

Farbserigraphie auf weissem Karton 42 × 29,5 cm (44 × 32 cm) Rechts unten signiert und datiert „Sigmar Polke 99“. Exemplar 46/130. Aus der Mappe „Catoir, B. und Polke, S. Wir mußten handeln.“ Deutsche Telekom, Bonn, 1999 (Hrsg.). Rahmen. Werkverzeichnis: Becker/Von der Osten, Nr. 138.

€ 1.200 – 1.500 ×

147 Am 25. April 1941 wird Markus Lüpertz in Liberec im böhmischen Teil des heutigen Tschechien geboren. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs flieht die Familie nach Deutschland und lässt sich im Rheinland nieder, wo Lüpertz 1956 ein Studium an der Werkkunstschule Krefeld beginnt. Dieses Studium führt Lüpertz unter anderem auch nach Düsseldorf und Paris. Nach dem Umzug nach Berlin im Jahr 1962 entwickelt er die sogenannte „dithyrambische“ Malerei, ein Begriff den Lüpertz aus dem Werk von Friedrich Nietzsche übernimmt. Wie in dessen Dionysos-Gedichten will Markus Lüpertz durch seine Bilder den Betrachter einerseits euphorisieren, andererseits soll in ihnen auch eine gewisse Unordnung zum Ausdruck kommen, die durch den Künstler in formali- sierte Bahnen gelenkt wird. Während in diesen Werken durchaus Spuren des Realismus zu erkennen sind, erweitert Lüpertz ab 1975 sein künstlerisches Repertoire um gänzlich abstrakte Kompositionen, die vom Künstler selbst mit dem Begriff der „Stil“-Malerei bezeichnet werden. Er ist aber nicht nur als Maler zu Berühmtheit gelangt, vor allem auch seine archaisch anmutenden Skulpturen, die in ihrer Monumentalität auch das Unvollkommene und Abgründige der menschlichen Figuren zeigen, tragen dazu bei. Viele dieser Figuren sind heute im öffentlichen Raum zu sehen. Zudem sind mehrere von Lüpertz verfasste Gedichtbände erschienen und er hat bereits zahlreiche Bühnenbilder für verschiedene Opern entworfen. Zwischen 1988 und 2009 war Lüpertz Rektor der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. Er präsentiert sich gerne als künstlerisches Genie und spielt mit der Selbstdarstellung als exzentrischer Malerfürst. Zahlreiche Preise und Ausstellungen bezeugen die Stellung von Markus Lüpertz als einer der bedeutendsten lebenden Künstler Deutschlands, seine Werke sind heute u.a. Teil der Sammlungen der Pinakothek der Moderne und im Haus der Kunst in München, der Nationalgalerie Berlin und der Kunsthalle in Bern.

106 306411 / 40954-7 Markus Lüpertz 1941 Liberec/Böhmen – lebt in Berlin Komposition

Mischtechnik (Öl, Gouache, Dispersionsfarbe) mit Collage auf unregelmäßig gerissenem, geknittertem Papier 86,5 × 58 cm Rechts unten mit Faserstift signiert „Markus“. Verso nochmals mit Bleistift signiert „Markus Lüpertz“. Rahmen. Danksagung: Wir danken Herrn Michael Werner, Galerie Werner für die freundliche Auskunft.

€ 6.000 – 8.000 ×

148

107 306994 / 41088-1 Georg Baselitz 1938 Deutschbaselitz/Sachsen – lebt in Inning am Ammersee Der Bote. 1998

Farbige Aquatintaradierung auf Velin 23,2 × 15,5 cm (43,5 × 32 cm) Rechts unten signiert und datiert „Baselitz 98“. Exemplar 17/130. Aus der gleichnamigen Mappe: Der Bote. Edition der Deutschen Telekom, Bonn, 1998. Rahmen.

€ 1.000 – 1.200

150 108 307418 / 41177-2 A.R. Penck 1939 Dresden – lebt in Dublin Ohne Titel (Männchen, Sonne, Fisch)

Farbige Kreidezeichnung auf dünnem Karton 24 × 20 cm In der Darstellung in Rot signiert „ar penck“. Rahmen.

€ 600 – 800

151 109 307058 / 41105-1 Andy Warhol 1928 Pittsburgh – 1987 New York Entwurf für eine Grußkarte. Um 1959

Aquarell und Tuschzeichnung auf unregelmäßig gerissenem „Strathmore“- Karton (mit Trockenstempel) 29 × 32 cm (58,2 × 37 cm) Verso mit dem Nachlass-Stempel „The Estate of Andy Warhol“ sowie mit dem Stempel der Warhol Foundation for the Visual Arts und der handge- schriebenen Nummerierung „328.004“ sowie bezeichnet „VF“. Rahmen.

Jeder kennt Andy Warhols Bild der „Flowers“ – vier leuchtend bunte Blüten vor dürrem Gras – mit dem er 1964 eine Ikone der Pop Art schuf, die es in unzähligen Variationen gibt und die die Kunst der Gegenwart nachhaltig prägte. Die Zeichnung von 1959 hingegen markiert den Ausgangspunkt, an dem Warhol das Motiv der Blumen für sich entdeckt und an dem sich seine neuartige künstlerische Strategie gut nachvollziehen lässt. Ihre Wurzeln liegen in der Biografie eines Mannes, der als Werbegrafiker in der angewandten Kunst angefangen hat und mit Zeichnungen für namhafte Magazine auf sich aufmerksam machte, bevor er zur Kunst fand. Viele von Warhols Illustrationen aus den 1950er Jahren gehen auf die Volkskunst des 19. Jahrhunderts zurück und auch für die in einen gelben Zierrahmen mit rosa Blüten greifende Hand dienten ihm massenproduzierte Oblatendrucke für dekorative Zwecke als Vorlage. Blumen sind bei Warhol kein Verweis mehr auf die Natur, sondern nur noch Anleihen aus Dekorationskunst und Modedesign. Charakteristisch für seine frühen Zeichnungen ist die „blotted line“, die schwarz getuschte Konturlinie sowie die flüchtige, betont dilettantische Kolorierung in Aquarelltechnik. Hier zeigt sich sein radikales Streben nach ei