HISTORISCHER ATLAS 5, 3

VON BADEN-WÜRTTEMBERG Erläuterungen

Beiwort zur Karte 5,3

Hochadelsbesitz im 12. Jahrhundert (Zähringer/Welfen) von HANSMARTIN SCHWARZMAIER

A Zähringer

I. Historischer Überblick Vorfahren der Zähringer mit denen der Staufer in Ver- bindung gebracht. Es ging um die Ehescheidung Kaiser Eine in zahlreichen Drucken verbreitete Ahnengale- Friedrichs I. von seiner ersten Gemahlin Adela v. Voh- rie des letzten badischen Großherzogs zeigt diesen, burg, die man, wie üblich, mit zu naher Verwandt- umgeben von den Bildern seiner Vorfahren. Eröffnet schaft begründete und dies durch eine Stammtafel er- wird diese Reihe mit dem Idealbild Herzog Bertholds I. härtete. In dieser findet sich auch Berthold »mit dem v. Zähringen, und derselbe steht auch an der Spitze Bart« und sein Vater Bezelin von Villingen – offenbar einer Reihe von Statuen der Zähringer in der barocken jener Berthold-Bezelin, dem Kaiser Otto III. 999 das Klosterkirche zu St. Peter im Schwarzwald. Tatsächlich Marktrecht in Villingen zusprach. Dessen Mutter Ber- ist seit dem Barock viel über die Zähringer geforscht tha sei, so meinte man im 12. Jahrhundert, zugleich worden, wobei das dynastische Interesse an den eine Vorfahrin der späteren Staufer gewesen. Bezelin- Vorfahren der Markgrafen und Großherzoge von Ba- Berthold ist als Graf mehrfach erwähnt. Ob er mit dem den, der Fürsten v. Fürstenberg und anderer regierender Grafen Birchtilo im Breisgau unmittelbar zusammen- Familien des 19. Jahrhunderts durchaus überwog. Be- hängt, dem Gründer des Frauenklosters Sulzburg denkt man, daß das württembergische Herzogshaus, (993), ist nicht erwiesen. Im 11. Jahrhundert jedenfalls das Titel, Wappen und Stammburg der Herzoge von (seit 1004) heißen die Grafen im Breisgau Berthold. Teck nach deren Aussterben (1439) übernahm, ebenso Seit 1016 ist auch in der Ortenau und seit der Mitte des an zähringisches Erbe anknüpfte wie die Habsburger in Jahrhunderts im Thurgau jeweils ein Graf Berthold be- der Schweiz, so wird deutlich, welche Bedeutung legt. Der Zähringerbiograph EDUARD HEYCK nimmt dieser Familie beizumessen ist, die 1218 im Mannes- an, daß Bezelin-Berthold als Graf in Breisgau und Or- stamm ausstarb und um deren reiches Erbe alsbald ein tenau bis zum Jahr 1024 gelebt hat; sein gleichnamiger heißer Kampf entbrannte. Dabei lassen die Anfänge der Sohn, der erste Herzog, hätte ihn dann um 54 Jahre Zähringer in Schwaben keineswegs schon den großen überlebt. Rahmen erkennen, den diese fürstliche Dynastie im 12. So unklar schon diese Konstruktion ist, verliert das und beginnenden 13. Jahrhundert ausfüllte und der Bild der Familie noch mehr an Schärfe, je weiter man THEODOR MAYER ZU seiner berühmt gewordenen For- in die Zeit der Einnamigkeit zurückschreitet. Leitname mulierung vom »Staat der Herzoge von Zähringen« ge- bleibt der Name Berthold, der schon um das Ende zum führt hat. Wenig mehr als zweihundert Jahre haben 8. Jahrhundert von den Grafen der Baar geführt wird, genügt, um aus einer unter ihresgleichen keineswegs die noch später unter dem bezeichnenden Namen herausragenden Grafenfamilie Schwabens die neben Bertholdsbaar erscheint. Diese Landschaft wird in den Welfen mächtigste Familie im Süden des Reiches nachzähringischer Zeit das Kerngebiet mit Residenz, werden zu lassen, Gegenspieler der Staufer, die ihrer- Stammburg und Grablege der Fürsten v. Fürstenberg. seits bemüht waren, aus dem Aussterben ihrer Rivalen Und schließlich führte der Name Berthold zu einer Gewinn zu ziehen. Wie war es zu dieser Situation ge- führenden alemannischen Familie, die man als »Ala- kommen? holfinger« zu bezeichnen gewohnt ist, den Gründern Durch einen Brief der Barbarossazeit werden die des Klosters Marchtal im Jahr 776 und Besitzern des

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Gebietes um den Bussen in frühkarolingischer Zeit. Ob Schwarzwald blieb eines der Kerngebiete zähringischer diese am Namen Berthold abgeleitete genealogische Aktivität; seine Silber- und Erzlager haben den Her- Konstruktion, eines der oft zitierten Beispiele für zogen beträchtliche Einnahmen verschafft. Aus Adelskontinuität vom 8. zum 11. Jahrhundert, für die Reichslehen und Allod, Kirchenlehen und Vogteirech- späteren Zähringer wirklich verbindlich bleibt, sei ten in eigener und in der Hand zähringischer Minis- dahingestellt. Sicher ist, daß diese Familie nicht aus terialen und Lehenleute erwuchs hier jenes geschlos- dem Nichts gekommen ist, sicher aber auch, daß ihre sene Macht- und Einflußgebiet, das sicher noch nicht eigentliche Machtstellung im 11. Jahrhundert auf eine als der erste Flächenstaat des deutschen Mittelalters neue territoriale Basis gestellt wurde. Der Aufstieg der anzusehen ist, das aber doch unter der durchgreifenden Zähringer ist seit Berthold I. kontinuierlich wei- Herrschaft der Zähringer weiterführende staatliche Or- tergegangen. ganisationsformen erkennen läßt. Bezeichnenderweise hat die Forschung nicht etwa Unter Herzog Berthold IV., dem Sohn Konrads, tritt Bezelin v. Villingen, sondern den dux Bertholdus bar- eine neue Erweiterung der Dimensionen ein: die Dy- batus als den Ersten seines Hauses bezeichnet. 1061 namik politischer Wirksamkeit verlagert sich mehr und wurde ihm das Herzogtum Kärnten übertragen und er mehr nach dem Raum zwischen Aare und Schweizer hat, obwohl er sich dort nicht durchsetzen konnte, den Jura. Den burgundischen Rektorat, den Konrad und Herzogtitel beibehalten und ihn auf seinen Herrschafts- nach ihm sein Sohn als einen Auftrag zur Wahrung der bereich in Schwaben übertragen. Das Herzogtum königlichen Rechte in Hoch- und Niederburgund Schwaben, das Berthold erstrebte, hat er nicht erlangt, übertragen erhielten und der Herzog Berthold IV. 1152 aber sein Titelherzogtum, das er auf seinen Besitz in neu verliehen wurde, konnte dieser nicht halten, nach- Schwaben übertrug, hatte eine nicht geringe politische dem die Heirat Barbarossas mit der burgundischen Er- Effizienz. Bertholds Leben war vom beständigen bin Beatrix dort eine dynamische staufische Politik ein- Kampf auf der Seite Rudolfs v. Rheinfelden gegen leitete. Die Entschädigung, die Berthold für diesen König Heinrich IV. bestimmt; im Jahr 1078 ist er auf Verlust erhielt, bestand in den Vogteirechten über die seiner Burg Limburg b. Weilheim/Teck, offenbar in Bistümer Genf, Lausanne und Sitten. Die beiden letz- hohem Alter, gestorben. ten Zähringer haben diese Stellung in zähem Ringen Sein Sohn Berthold II. war wie er ein eifriger An- gegen die in ihren Rechten bedrängten Bischöfe und hänger der päpstlichen Partei, ebenso wie seine Brüder gegen die angrenzenden Grafen v. Savoyen verteidigt. Bischof Gebhard von Konstanz und Markgraf Her- Weitere Stadtgründungen in Freiburg i. Uechtland, in mann v. Baden. 1092 wurde er zum Gegenherzog in Bern, Thun und Oltigen kennzeichnen diesen Kampf Schwaben gegen den Staufer Friedrich erhoben. Durch um die Vormachtstellung im Voralpengebiet und cha- die Übernahme des rheinfeldischen Erbes erwuchs ihm rakterisieren die unorthodoxe und neuartige Besitz- weiterer Besitz in der nördlichen Schweiz. Sein Ver- und Territorialpolitik der Zähringer. Die Reichsvog- zicht auf das Herzogtum Schwaben und seine Aussöh- teien über Zürich und Schaffhausen und schließlich nung mit Heinrich IV. öffnete ihm und seinen Nach- auch über das Kloster Allerheiligen, um das lange ge- kommen die Möglichkeit weiteren Machterwerbs im rungen wurde, rundeten dieses nahezu geschlossene Dienste der Reichsgewalt. Berthold hat 1093 die von zähringische Einflußgebiet ab, in dem sich ihnen der seinem Vater gegründete Propstei Weilheim/Teck auf Bischof von Basel als der mächtigste Gegenspieler ent- die Höhen des Schwarzwaldes verlegt und hat seiner gegenstellte. Familie in der dem hl. Petrus geweihten Abtei ein Das Aussterben der Grafen v. Lenzburg (1173) und neues Zentrum, zugleich die Grablege seines Hauses, v. Pfullendorf (1180), deren Erbe an die Staufer fiel, geschaffen. Namengebend für die Familie wurde die führte zu einem völligen Wandel im politischen Bild kleine Burg oberhalb des Dorfes Zähringen nördlich des deutschen Südwestens. Hatten die Pfullendorfer von Freiburg. neben ihren Gütern im nördlichen Bodenseegebiet ins- Seine Söhne Berthold III. und Konrad haben die besondere die Grafschaft Chiavenna und die Churer zähringische Territorialpolitik in Schwaben auf einen Hochstiftsvogtei als Reichslehen innegehabt, so ver- glanzvollen Höhepunkt geführt. Die Gründung der fügten die Lenzburger neben ihrem Hausbesitz zwi- Städte Freiburg i. Br., Offenburg und Villingen, die schen Aare und Zürichsee über die Grafschaftsrechte Vogtei über die Klöster Schuttern, Gengenbach und im Gebiet des Lukmanierpasses; aus dem Erbe beider Stein a. Rh. und vor allem über St. Georgen gaben ih- Familien erwuchs den Staufern weiterer Einfluß im nen die geographischen Schlüsselstellungen im Raume Schweizer Paßgebiet. »Die Abschichtung zwischen der des südlichen Schwarzwaldes in die Hand, dessen Stra- staufischen und der zähringischen Einfluß- und Herr- ßen und Pässe völlig von ihnen beherrscht worden sind. schaftszone hatte sich nunmehr klar herausgebildet« Gerade das Privileg für die 1120 gegründete Stadt Frei- (H. BÜTTNER). Auch für die Zähringer bedeutete dies burg zeigt eine kluge und weitsichtige Konzeption Machtzuwachs und Konsolidierung, aber zugleich eine ihres Gründers, die durch das schnelle Aufblühen von starke Konkurrenz, zumal die Staufer mit derselben Stadt und Markt gerechtfertigt wurde. Der Zielstrebigkeit darangingen, ihre Positionen auszu-

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bauen, wobei sie nach zähringischem Vorbild Städte in zahlreichen Kämpfen mit Kaiser Friedrich II. zu entstehen ließen wie in dem aus dem Erbe der Grafen erhärten. Seine Erbnachfolger wurden die Grafen v. v. Pfullendorf stammenden Überlingen. Als schließlich Freiburg, die die Güter im Breisgau, und die Grafen v. die Staufer das Erbe der Welfen in Schwaben angetre- Fürstenberg, die den Besitz in Baar und Hegau er- ten hatten, verschob sich das Kräftegleichgewicht ganz warben. Die in der Schweiz gelegenen Güter haben zu ihren Gunsten. So nimmt es nicht wunder, daß der sich die Grafen v. Kiburg von den Staufern erkämpft. kinderlose Tod Herzog Bertholds V. im Jahr 1218 ne- Damit war ein Territorium zerschlagen worden, das an ben den zähringischen Erben wiederum die Staufer auf Geschlossenheit seinesgleichen suchte. Nutznießer wa- den Plan rief, die versuchten, wenigstens die Reichs- ren in der Schweiz und im südlichen Schwarzwald ins- rechte der Zähringer an sich zu ziehen. Stellenweise – besondere die Grafen v. Habsburg, denen schließlich so in der Ortenau – ist ihnen dies gelungen. Dort war ein nicht geringer Teil der zähringischen Hinterlas- bereits früher zähringischer Besitz an das neugegrün- senschaft zufiel. Ein bleibendes Erbe der Zähringer dete Prämonstratenserkloster Allerheiligen im sind ihre Stadtgründungen, und wenn die Vermutung Schwarzwald übergegangen; nördlich davon bauten Heinrich Büttners zutrifft, so darf ihnen auch die Kon- sich die Markgrafen v. Baden ein Territorium auf und zeption einer neuen Verkehrs- und Wirtschaftsader verlagerten dabei ihre Interessensphäre immer stärker durch die Schweiz nach Oberitalien zugeschrieben aus dem Neckargebiet in dasjenige zwischen Rhein werden, der schließlich die Gotthardstraße ihre Entste- und Nordschwarzwald. Namengebend war die Burg hung verdankte. oberhalb der späteren Stadt Baden-Baden. Den größten Teil des zähringischen Erbes im Gebiet II. Erläuterungen zur Karte nördlich und östlich des Rheins sicherte sich Graf Egino v. Urach, der eine Schwester des letzten Herzogs Die vorliegende Karte kann die Dynamik zähringi- zur Gemahlin hatte. Er hatte seine Ansprüche scher Besitzpolitik vom 10.-13. Jahrhundert nicht

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sichtbar machen. Hierzu fehlen für die Frühzeit die 13. Jahrhundert gewesen ist. Sie nachträglich klarzu- Quellen und damit die Angaben über zähringische legen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Darauf muß an Güter. Die allgemeine Tendenz einer Schwerpunkt- der Stelle nochmals eingegangen, werden, wo der verlagerung aus dem Gebiet, das später zum Kernge- Versuch unternommen wird, das Reichs- und Königs- biet der Herzoge von Teck wurde, und aus dem Bert- gut der frühen Zeit wenigstens in seinen Umrissen zu holdsgebiet der Baar, wo später die Fürsten v. Für- rekonstruieren. stenberg ansässig wurden, in den Breisgau und schließ- Unter den zähringischen Erben sind die Markgrafen lich in die Westschweiz und das Alpenvorland läßt sich v. Baden im Gebiet des nördlichen Baden unberück- unschwer erkennen und ist auch in der Literatur mehr- sichtigt geblieben. Ihnen und ihrer territorialen Ent- fach beschrieben worden. In dieser Karte geht es um wicklung ist eine eigene Karte gewidmet, doch ist der eine Rekonstruktion des zähringischen Gesamtbesitzes, spätere badische Besitz im Umkreis der namengeben- wie sie bereits EDUARD HEYCK versucht hat. Bei der den Burg bei Baden-Baden für die Frage alten zährin- Spärlichkeit des Quellenmaterials kommt dabei dem gischen Besitzes ohnehin nicht ergiebig. Diesem Vor- Besitz der zähringischen Erben eine besondere Bedeu- behalt folgt ein anderer. Da auf jegliche zeitliche Stu- tung zu. Wo früher Besitz der Grafen v. Urach-Frei- fung verzichtet wurde, ergibt die Karte ein nivelliertes burg und v. Urach-Fürstenberg erschlossen werden Bild, das den Ereignissen jener kämpferischen Zeit nur kann, dort darf man auch mit altem Zähringerbesitz bedingt Rechnung trägt. Hierzu folgende Beispiele: rechnen, vor allem wenn er in Gemenge mit Gütern des Daß die Zähringer seit dem beginnenden 11. Jahr- zähringischen Hausklosters St. Peter liegt und wenn der hundert die Vogtei über die bambergischen Kirchen- Ortsadel der zähringischen Ministerialität zugerechnet besitzungen in Alemannien innehatten, gilt als sicher. werden kann. Ist dabei im Einzelnen keine völlige Für die Vogtei über das Kloster Gengenbach ist dies Klarheit zu erzielen, so ergibt doch das Nebeneinander nachweisbar; für Schuttern läßt es sich vermuten, doch aller drei Kriterien ein überzeugendes Bild. Die Schen- scheint es, daß schon früh die Vogteirechte in ihrem kungen an das Kloster St. Peter, darunter auch die- Auftrag von den Herren v. Geroldseck wahrgenommen jenigen der Zähringer selbst, sind im dortigen Tradi- wurden. Ähnlich in Stein am Rhein, wo im 12. Jahr- tionsbuch in Rotelform, dem sog. Rotulus Sanpetrinus, hundert die Herren v. Klingen Vogteirechte für die im 12. und beginnenden 13. Jahrhundert aufgezeichnet Zähringer ausübten. In St. Blasien erhielt Herzog worden. Dieser gesamte Klosterbesitz der frühen Zeit Konrad v. Zähringen 1125 die Klostervogtei übertra- wurde in die vorliegende Karte aufgenommen, ob- gen, und um 1114 dürfte die überaus wichtige Klo- gleich natürlich nicht nachweisbar ist, daß nur Per- stervogtei über St. Georgen an die Zähringer gefallen sonen aus dem Kreis der zähringischen Ministerialen sein. Hierzu kommt das um 1090 von Weilheim nach und Lehenleute an das Kloster der Herzoge ihre Güter St. Peter verlegte Hauskloster, über das sich die Grün- geschenkt haben. Aber selbst wenn man eine geringe der ebenfalls die Vogteirechte vorbehielten. Mit St. Fehlerquelle hierbei berücksichtigt, bleibt doch die Blasien waren auch dessen Propsteien in Bürgeln und Beobachtung, daß der Besitz von St. Peter mit dem Weitenau in den zähringischen Machtbereich gelangt. rekonstruierten Zähringerbesitz deckungsgleich ist. Hingegen ist um Allerheiligen in Schaffhausen und Ähnliches wird auch bei Weingarten und den Welfen seine Vogtei ein Jahrhundert lang erbittert gekämpft festzustellen sein. worden; im Jahr 1198 konnte Herzog Berthold V. sein Die zähringischen Ministerialen sind an den Orten in Ziel erreichen, als König Philipp von Schwaben die die Karte eingetragen, nach denen sie sich nennen. Vogtei über Schaffhausen an den Zähringer abtrat. Verbindlich hierfür ist ihre Nennung in den Zeugen- Ähnlich langgestreckt ist der Verlauf in der reihen der Herzogsurkunden. Nachweislich edelfreie Schweiz, wo die Reichsvogtei Zürich dem Zähringer Familien wurden nicht berücksichtigt, auch wenn sie in Berthold 1098 zugestanden wurde: nach dem einem Lehensverhältnis zu den Zähringern standen. Bei Aussterben der Lenzburger erhielten die Zähringer den Signaturen: Zähringerbesitz, Besitz der Zähringer 1173 auch deren Rechte in Zürich, so die Vogtei der Erben, Ministerialen, Besitz des Klosters St. Peter geht Abtei Frauenmünster, übertragen. Mit der Übergabe es also, um es zu wiederholen, um eine Rekonstruktion des burgundischen Rektorats an Herzog Konrad v. des zähringischen Machtbereichs im weitesten Sinne. Es Zähringen durch Lothar III. 1127 waren Hoheits- und war schon oben darauf hingewiesen worden, daß der Aufsichtsrechte über die burgundischen Bistümer zähringische »Staat« keineswegs auf einer einheitlichen (Genf und Lausanne) wie über die Klöster (vor allem Rechtsbasis ruhte. Allod und Reichslehen, Kirchenlehen Payerne-Peterlingen und das Stift Interlaken) ver- und Rodungsland in der Hand der Zähringer und ihrer bunden. Der Vertrag Barbarossas mit Herzog Berthold Ministerialen und Lehenleute sowie Vogteirechte über IV. über Burgund von 1156 engte die Rechte des Kirchen- und Reichsgut lagen in bunter Vielfalt Zähringers stark ein, bestätigte ihm jedoch erneut die nebeneinander und ineinander verzahnt. Gerade der Vogteirechte über Genf, Lausanne und nun auch das Kampf um das zähringische Erbe zeigt, wie wenig Bistum Sitten; Genf haben die Zähringer bereits 1162 durchsichtig die rechtliche Lage im wieder offiziell einge-

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5,3 HANSMARTIN SCHWARZMAIER / HOCHADELSBESITZ IM 12. JAHRHUNDERT (ZÄHRINGER / WELFEN) büßt, während sie sich in der Hochstiftsvogtei von ders.: Die historisch-politischen Kräfte im Oberrheingebiet im Lausanne festsetzen konnten, und sie bis zu ihrem En- Mittelalter, ZGO NF 52 (1938) S. lff. de beherrschten. BADER, K. S.: Zur politischen und rechtlichen Entwicklung der Baar in Mit dieser Aufstellung soll nochmals auf die Pro- vorfürstenbergischer Zeit. 1937. blematik hingewiesen werden, die eine Eintragung von HEUERMANN, H.: Die Hausmachtpolitik der Staufer von Herzog Vogteirechten (Allerheiligen) in sich schließt. Die Kar- Friedrich I. bis König Konrad III. Diss. Berlin 1939. te zeigt im wesentlichen einen Endstand der Entwick- BÜTTNER, H.: Egino von Urach-Freiburg, der Erbe der Zähringer, lung, die 1218 jäh abgebrochen ist. Ahnherr des Hauses Fürstenberg. 1939. ders.: St. Georgen und die Zähringer. ZGO NF 53 (1939) S.l bis 23; jetzt in: H.BÜTTNER: Schwaben und Schweiz im frühen und hohen III. Literatur Mittelalter. 1972, S. 163-180.

VOLLMER, F. X.: Reichs- und Territorialpolitik Kaiser Friedrichs I. Histor. Atlas der Schweiz, H. AMMANN und K. SCHIB. 19582. S. 21: Die Diss. phil. masch. Freiburg 1951. S. 62ff., 148ff. Zähringer in der Schweiz. JÄNICHEN, H.: Baar und Huntari. In: Grundfragen der alemannischen STÄLIN, CH. F.: Wirtembergische Geschichte 1. 1841. S. 549ff., 2. 1847. Geschichte, Mainauvorträge 1952. S. 83-148. S. 280ff. BÜTTNER, H.: Die Zähringer im Breisgau und Schwarzwald während FLEIG, E.: Handschriftliche, wirtschafts- und verfassungsgeschichtliche des 11. und 12. Jahrhunderts. In: Schau-ins-land 76 (1958) S. 3-18, Studien zur Geschichte des Klosters St. Peter auf dem Schwarzwald, jetzt: Schwaben und Schweiz S. 143 bis 162. 1908 (mit Edition des Rotulus Sanpetrinus, ältere Edition im Freiburger Diözesan-Archiv 15 (1882) S. 133-184. ders.: Staufer und Zähringer im politischen Kräftespiel zwischen Bodensee und Genfer See während des 12. Jahrhunderts, 1961, HEYCK, E.: Geschichte der Herzoge von Zähringen. 1891. jetzt: Schwaben und Schweiz S. 437-530 mit Karte S. 492 und 519. HAMM, E.: Die Städtegründungen der Herzöge von Zähringen in GRÜNDER, I.: Studien zur Geschichte der Herrschaft Teck. 1963. Südwestdeutschland. 1932. JAKOBS, H.: Der Adel in der Klosterreform von St. Blasien. 1968. MAYER, TH.: Der Staat der Herzoge von Zähringen (Freiburger Universitätsreden Heft 20) 1935. Neuabdruck in TH. MAYER, Mittelalterliche Studien. 1959. S. 365ff.

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B Welfen Adelsherrschaft zusammengefaßt worden. Welf III. erhöhte diese durch den Herzogstitel, den er als dux I. Historischer Überblick Carinthiae führte. Herzog von Kärnten war er von Das »Geschlecht der Welfen« ist schon immer als ein 1047-1055. Sein Erbe war Welf IV., der Sohn des Kontinuitätsproblem angesehen worden. Diese vor- Markgrafen Azzo von Este und der Welfin Kuniza. nehmste Familie, die in hundertjährigem Kampf mit Dieser, obwohl im genealogischen Sinne kein Welfe, den Staufern um die Vorherrschaft in Schwaben und im übernahm Tradition und Erbe des Besitzes um Ra- Reich gekämpft hat, konnte keine andere als eine vensburg-Weingarten, den er, insbesondere durch die höchst erlauchte Ahnenreihe haben, und in diesem Übernahme des Erbes der Grafen von Buchhorn, weiter Sinne hat schon ein Hauschronist der Welfen, der wohl ausgebaut hat. 1070 wurde er mit dem Herzogtum Bay- am Hofe Welfs VI. in gearbeitet hat, die ern belehnt; auch seine Nachkommen haben, bis 1138, Quellen zur Familiengeschichte gesichtet und mit kri- dieses Herzogtum angeführt. Zusammen mit Herzog tischem Verstand geprüft. Ältere Genealogien, schrift- Berthold (II.) von Zähringen bildete Welf die kräftigste liche und mündliche Hausüberlieferung lagen ihm vor, Stütze des deutschen Gegenkönigs Rudolf von Rhein- und es ist erstaunlich, mit welch sicherem Griff dieser felden in Schwaben; der Reichtum seines Besitzes Forscher des 12. Jahrhunderts Sagenhaftes von Gesi- sicherte ihm dazu die nötige wirtschaftliche Grundlage. chertem zu trennen vermochte. Der moderne Historiker Ravensburg und Weingarten bleiben nicht die ein- ist nicht weit über das hinausgelangt, was der Welfen- zigen Zentren welfischer Besitzpolitik, um die es hier chronist in Erfahrung hatte bringen können. Keinen geht. Das Herzogtum Heinrichs d. Stolzen und Hein- älteren, so schreibt er, habe er mit Namen genannt fin- richs d. Löwen in Sachsen, das nicht zuletzt auf dem den können als jenen Grafen Welf, der zur Zeit Karls d. reichen billungisch- nordheimischen Erbe beruhte, ließ Großen gelebt habe. Er kennt ihn als den Vater der dort ein neues Zentrum welfischer Hauspolitik entste- Kaiserin Judith, die als Gemahlin Ludwigs d. Frommen hen. Die Bistums- und Städtegründungen Heinrichs d. und Mutter Karls d. Kahlen die Stammmutter der Löwen legen davon Zeugnis ab. In Bayern gelang der westfränkischen Karolinger geworden ist. Gleich an der Erwerb strategisch und wirtschaftlich bedeutsamer Spitze der Genealogie steht für ihn also mit dem Vater Plätze. Die Gründungen von Schongau und von Lands- einer Kaiserin ein hochberühmter Mann, und zwischen berg a. Lech, vielleicht auch schon von München, sind ihm und den Welfen des 12. Jahrhunderts gibt es, wie die Marksteine dieser Entwicklung. Auf dieser Basis es scheint, keinen Bruch und keinen Abfall. Ganz so hat Heinrich d. Stolze als Gegenspieler des Staufers einfach ist die Sache freilich nicht. Was der welfische Konrad in den Kampf um die Königskrone eingegrif- Chronist nicht wußte oder was ihn vielleicht auch nicht fen. interessierte, war, daß die Nachkommen Welfs I. in Die schwäbische Landschaft der Welfen hebt sich allen Teilen des großfränkischen Reiches anzutreffen davon durch ihre Geschlossenheit ab. Der dortige sind. Sie begegnen uns als Grafen im Lassoix und im Besitz im Argen- und Schussental, im Lechtal von Auxerrois, als Amtsträger im Bodenseegebiet und in Augsburg bis nach Füssen und im schwäbischen Stam- Rätien, als Könige in Hochburgund. Auch daß eine mesgebiet Tirols erfährt eine Abrundung durch bedeu- zweite Welfin, Judiths Schwester Hemma, die Ge- tende Klostervogteien und eine straff organisierte wel- mahlin Ludwigs d. Dt. und damit die Stammutter der fische Dienstmannschaft. Von großer Bedeutung sind ostfränkischen Karolinger gewesen ist, blieb unbe- die Klostergründungen in , Rottenbuch und achtet. ; die Vogteien über die Abteien Kempten, Für den Schreiber der Welfenchronik war vielmehr Füssen und Roth sind Verbindungsglieder zwischen eine einfache Linie erkennbar, die von Welf I. über der am Lech und der nördlich des Bodensees gelegenen Heinrich, den Stifter des Klosters Altdorf, über den hl. Landschaft welfischen Besitzes. Auch das st. blasische Bischof Konrad von Konstanz zu Welf (II.), dem Priorat Ochsenhausen stand im Einflußbereich der Erbauer der Ravensburg und seinem gleichnamigen Welfen, und als auch die Vogtei über die Reichenau Sohn, dem Begründer der Abtei Weingarten, führte. um 1120 an Welf V. überging, besaß dieser eine starke Schon im 12. Jahrhundert sah man den Namen Welf, Basis für eine Politik, deren Dimensionen den Rahmen um den sich eine Sage rankte, die Burg über der spä- des Herzogtums Schwaben sprengten. teren Stadt Ravensburg und das Familienkloster in Bei aller Verflochtenheit der Welfen mit Sachsen, Altdorf-Weingarten – die welfische Grablege – als die- Bayern und Italien (die skurrile Heirat des jungen Welf jenige familienbildenden Elemente an, die für das V. mit der betagten Markgräfin Mathilde v. Tuszien »Welfengeschlecht« charakteristisch waren. Die Kai- hatte die Welfen wieder in das Land ihrer Vorfahren, serin und der heilige Bischof verliehen diesem Anse- der Otbertiner – Este geführt) blieb jedoch der hen und Würde. schwäbische Besitz zentral. Während im 12. Jahr- Unsere Besitzkarte beschränkt sich auf diese, in hundert Heinrich der Löwe vor allem in seinen Her- Schwaben nachweisbaren Welfen. Im beginnenden zogtümern tätig war und dort neue Rechte erwarb, 11. Jahrhundert ist gerade der dortige Besitz zu einer

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5,3 HANSMARTIN SCHWARZMAIER / HOCHADELSBESITZ IM 12. JAHRHUNDERT (ZÄHRINGER / WELFEN) führte sein Oheim Welf VI. die welfische Territorial- dann hat man entdeckt, daß auch dieses Gebiet im Jahr politik in Schwaben fort. Durch seine Heirat mit Uta 816 noch Reichsgut gewesen ist und erst später – wohl von Schauenburg, der Tochter des Pfalzgrafen Gott- in der Zeit der Kaiserin Judith – an die Welfen gelangte. fried von Calw, setzte er sich in den Besitz von dessen Das Kloster Altdorf ist dort um 935 gegründet worden. Güterbesitz im Zentrum Schwabens. Eine große Anzahl Weiterer früher Besitz wurde um Füssen erkannt, wo ritterlicher Dienstmannen und freier Herren bildete die Welfen die Vogtei über das Magnuskloster inne- seinen fürstlichen Hofstaat in Ravensburg, dessen hatten. Gleichzeitig mit Altdorf erscheint auch das aufwendiger Reichtum von den Zeitgenossen gerühmt baierische Kloster Altomünster erstmals in welfischer wird. In der Organisation und Verwaltung des welfi- Hand. Was man darüber weiß, ist sagenhaft; möglicher- schen Besitzes spielten sie eine wesentliche Rolle. Die weise hat der Welfe Heinrich »mit dem goldenen Wa- Heeresmacht des Welfen kam der des Königs gleich. gen« Mönche aus Ammergau nach Altomünster Der Tod seines einzigen Sohnes, Welf VII., der 1167 überführt. Der Besitz der Welfen in dem noch zu kinderlos starb, brachte die für die Geschichte Schwa- Schwaben gehörigen Augstgau (Grafschaftsrechte), bens bedeutsame Wendung. Durch eine Erbabsprache sowie im baierischen Gebiet um Mering, Schongau, zwischen Welf VI. und Kaiser Friedrich I. sichert sich Peiting, Landsberg, gilt wiederum als relativ spät – dieser den gesamten welfischen Besitz in Schwaben un- Mering ist noch 1021 als Königshof bezeugt. Schließ- ter Umgehung des im Gefühl seiner Erbnachfolge zu lich hat man nach Tirol geblickt, dessen Grafschaften selbstsicheren Heinrich des Löwen. Im Jahre 1191, nach Norital und Oberinntal bis 1027 in welfischer Hand dem Tode Welfs, gingen seine gesamte Gütermasse, die waren. Alter Welfenbesitz liegt dort vor allem in dem in seiner Hand befindlichen Vogteirechte und seine zu Schwaben gehörigen Vintschgau. So wichtig der Ti- Ministerialen endgültig in die Hand des Staufers über. roler Besitz mit den Straßenverbindungen von Füssen Damit haben die Welfen, die in den Nachkommen und Ammergau über Fernpaß und Finstermünz ins Heinrichs des Löwen weiterlebten und die mit Otto IV. Etschtal vor: Ursprungsland der Welfen war es nicht, das Königtum erlangten, ihren Rückhalt im deutschen wie sich überhaupt diese Herkunftsfrage als ungelöst, Süden verloren. Die Staufer waren dort zur beherr- vielleicht sogar als unlösbar gezeigt hat. Jedenfalls schenden Macht geworden. Fast gespenstisch mutet das kommt dem Schwäbischen Gebiet zwischen Bodensee Ende des alten Welf an, der in Ravensburg einen und Iller eine hohe Bedeutung zu; seit dem 10. Jahr- üppigen und glänzenden Hof führte, während seine Be- hundert scheint es systematisch ausgebaut und abgerun- sitzungen abbröckelten und seine Dienstleute zu dem det worden zu sein. In Bayern entstand als welfische Staufer übergingen, dem die Zukunft zu gehören schien. Gründung die Zelle in Rottenbuch, die Ende des 11. Jahrhunderts in ein Augustiner-Chorherrenstift umge- II. Erläuterungen zur Karte: wandelt wurde. Nicht weit davon entstand das Prämons- tratenserkloster Steingaden, die Grablege des jung ver- Zur Welfenkarte kann wiederholt werden, was schon storbenen Welfs VII., und auch das 1167 eingerichtete im Zusammenhang mit der Zähringerkarte gesagt Schottenkloster in Memmingen verdankt seine Ent- wurde: Das Kartenbild gibt den Besitz der Welfen in stehung Herzog Welf VI. Welfische Ministerialen haben Schwaben in der Zeit seiner größten Ausdehnung wie- die Klöster Ochsenhausen und Roth a. d. Roth gegrün- der. Auch hier sind relativ wenige alte Welfenbesit- det; die Vogteien über das Stift Kreuzlingen, das im zungen, nicht allzu viele Schenkungsurkunden der frü- Besitz Heinrichs d. Löwen befindliche Wilten b. heren Zeit bekannt; der in den Papsturkunden für Innsbruck, und schließlich die um 1125 erworbene Kloster Weingarten und im sog. Weingarter Tradi- Vogtei der Reichenau ergaben ein dichtes landschaft- tionscodex überlieferte Klosterbesitz ergänzt das Bild liches Panorama welfischen Einflusses im 12. Jahr- ebenso wie die Sitze der Welfenministerialen, die nach hundert. 1191 und teilweise schon früher zu Reichsministerialen geworden sind. In späterer Zeit berühmte Familien wie die Schenken v. Winterstetten, die Herren v. Tanne und III. Literatur die Truchsessen v. Waldburg zählen zu ihnen. a) Quellen Zur Frage des ältesten Welfenbesitzes gibt es sehr kontroverse Ansichten. Der Streit beginnt schon damit, Historia Welforum. Hg. E. KÖNIG: Schwäb. Chroniken der Stauferzeit ob sie ursprünglich Schwaben oder Baiern oder – wie 1. 1938. die welfische Hausüberlieferung will – Franken gewe- Necrologium Weingartense hg. F. L. BAUMANN, MG Necrol. Germ. I S. sen sind. Uralt, so glaubte man lange, sei der konzen- 221-232. trierte Hausbesitz im alemannischen Argen- und Urkunden des Klosters Weingarten im Wirtembergischen Urkundenbuch Schussengau, wo später das 1056 von Altomünster 1 und 2. Dazu W. KRALLERT: Die Urkundenfälschungen des Klosters hierher verlegte Kloster Weingarten entstand. Aber Weingarten. In: Arch. f. Urk. forsch. 15 (1938) S. 235-304. Weingarter Traditionscodex hg. P. F. STÄLIN, Wirt. Urkundenbuch 4, Anhang.

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HANSMARTIN SCHWARZMAIER / HOCHADELSBESITZ IM 12. JAHRHUNDERT (ZÄHRINGER / WELFEN) 5,3

b) Darstellungen Weingarten. Festschrift zur 900-Jahr-Feier des Klosters. 1956 S. 31ff., 138ff.

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Historischer Atlas von Baden-Württemberg: Erläuterungen Herausgegeben von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg 3. Lieferung 1974 Zeichnung der Abbildungen: Kartographisches Institut Helmut Fuchs, Leonberg-Eltingen Druck der Erläuterungen: Offizin Chr. Scheufele, Stuttgart