Der Kreuzzug Herzog Welfs Und St. Peter in Straubing

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Der Kreuzzug Herzog Welfs Und St. Peter in Straubing Auf Spurensuche im 12. Jahrhundert: Der Kreuzzug Herzog Welfs und St. Peter in Straubing © Dr. Werner Robl, Berching 2015 Eine Sternstunde Straubings „Solche dramatisch geballten, solche schicksalsträchtigen Stunden, in denen eine zeitüberdauernde Entscheidung auf ein einziges Datum, eine einzige Stunde und oft nur eine Minute zusammengedrängt ist, sind selten im Leben eines Einzelnen und selten im Laufe der Geschichte. Einige solcher Sternstunden – ich habe sie so genannt, weil sie leuchtend und unwandelbar wie Sterne die Nacht der Vergänglichkeit überglänzen – versuche ich hier aus den verschiedensten Zeiten und Zonen zu erinnern …“ Stefan Zweig, Einleitung zu seinen „Sternstunden der Menschheit“, 1927 „Es ist auffällig und eigenartig, dass für Straubing gerade die frühen Quellen und Fun- de schon seit langem weitgehend mustergültig veröffentlicht sind, aber ein Interpretati- onsversuch gerade bezüglich der städtischen Frühform vor 1218 bislang fehlt …“ Wilhelm Störmer, Historiker, † 16. Febr. 2015.1 Die Geburtsstunde Straubings zu definieren fällt schwer. Angesichts einer Siedlungskontinuität, die sich über Jahrtausende erstreckt, könnte man Straubings Geschichte mit den Kelten, Römern, Merowin- gern, Bajuwaren, Karolingern und Wittelsbachern beginnen lassen, ganz wie es beliebt. Wir nehmen uns die oben stehende Aufforderung W. Störmers zu Herzen und konzentrieren uns im Folgenden auf das 12. Jahrhundert, in dem es bereits eine „antiqua civitas Strupinga“2 in ersten Ansätzen gab, und auf jene Sternstunde, in der Wille und der Einsatz eines einzigen Mannes darüber Ausschlag ga- ben, dass der Ort überhaupt eine überregionale Bedeutung erlangen und somit später den Aufstieg zur Stadt nehmen konnte. Nach unserem Dafürhalten handelt es sich um Welf VI., Herzog von Spoleto, Markgraf von Tuszien, Fürst von Sardinien und Korsika, Herr der mathildischen Güter,3 den letzten Vertreter der süddeutschen Linie des Welfen-Hauses. Wenn uns nicht alles täuscht, dann hat sich in Straubing eine authentische Ab- bildung dieses Mannes aus dem 12. Jahrhundert erhalten, im menschlichen Antlitz des Löwen am Süd- portal der romanischen Basilika St. Peter. Darum rankt sich eine interessante Geschichte. Die Kunde wird in Straubing überraschen. Den Wittelsbachern, die sich 1208/18 die Gründung Strau- bings als „nova Strubinga“4 auf die eigenen Fahnen schrieben, passte weder eine Gründungsperson Welf noch eine Rückerinnerung an die staufisch-welfische Zeit ins Konzept, also hat sich nicht eine amtliche Urkunde darüber, ja nicht einmal eine Volkssage dazu erhalten. Mit dokumentarischer Beweisführung kommt man demnach nicht weit. Trotz dieses grundsätzlichen Mankos erlauben aber eine sorgfältige Analyse der Zeitumstände, unter denen St. Peter entstand, sowie zahlreiche Indizien und Analogieschlüsse aus geschichtlichen und kunsthistorischen Parallelen, das Wir- ken Welfs VI. in Straubing am Ende sehr wahrscheinlich - um nicht zu sagen „wasserdicht“ - zu machen. Straubing avanciert damit zu einer Stadt des Welfengeschlechts und obendrein zu einer Stadt des Zweiten Kreuzzugs – eine Ehre, die ihr bisher nicht zuteil geworden ist. Bleibt zu hoffen, dass diese Kunde auf fruchtbaren Boden fällt. Straubing ist weitaus mehr als eine Wittelsbacher-Stadt! 1 Vgl. W. Störmer: Straubing als präurbane Siedlung und zentraler Ort, in: ZfBLG Bd. 32, 1969, S. 37, Fußnote. 2 So erwähnt im ältesten Straubinger Urbar des Domkapitels Augsburg von 1324, mit der Überschrift „Privilegium super mutatio - ne sive translatione antique civitatis“. Vgl. hierzu J. Mondschein: Rechte und Besitz des Domkapitels Augsburg in und um Strau- bing am Anfang des XIV. Jahrhunderts, in: Jahresbericht des Historischen Vereins für Straubing, JG 8, 1905/06, S. 17 und 58. 3 Erstmals authentisch so in einer Ravensburger Urkunde vom 12. April 1154, Feldmann, Herzog Welf, Regest 63 (Adler 52). 4 „Item anno Domini 1218 constructa est nova Strubinga.“ Annales Windbergenses, in: MGH SS 17, S. 565. 2 Herzog Welf VI. und der Zweite Kreuzzug (1147-1149) Obwohl es sich bei Welf VI. (1115-1191) um eine der interessantesten Persönlichkeiten der bayerischen und deutschen Geschichte handelt, hat er es nicht zu einer lückenlosen, allseits anerkannten Biographie ge- bracht. Dabei spiegelt keine Person das an Umwälzungen so reiche 12. Jahrhundert so wider wie er. Was uns für einen Parcours durch sein Le- ben momentan zur Verfügung steht, sind im Wesentlichen zwei Über- sichtsarbeiten des 19. Jahrhunderts, eine Dissertation mit Quel- lenapparat von 1971, ein Symposionsband von 1995 sowie Teildarstellun- gen in geschichtlichen Sammelwerken und anderweitigen Biographien.5 Nun kann es an dieser Stelle nicht darum gehen, diesen Synopsen eine eigene Lebensbeschreibung entgegenzustellen; wir beschränken uns im Folgenden auf diejenigen Lebensabschnitte Welfs, die zum Verständnis der Thematik dienlich sind. Dabei müssen wir allerdings mitunter etwas weiter ausholen. Welf, geb. um 1115 an unbekanntem Ort, war der Sohn Herzog Heinrichs des Schwarzen (1075-1126) und der sechste seines eigenartigen Namens,6 der ausschließlich in seiner Familie vorkommt, einem altfränkischen Herzogsgeschlecht mit frühen Verbindungen zum Karolingerhaus.7 Welf war derjenige, der ab 1138 den diplomatischen und militärischen Kampf gegen den Stauferkönig Konrad III. (1093/94-1152) auszutragen hatte, nachdem sein Bru- der Heinrich der Stolze (1102/08-1139), Herzog von Sachsen und Bayern ab 1126, bei der Königs- Abb. 1: Welf VI. Darstellung 13. wahl im Jahr 1138 ausge- Jhd., Acta Sancti Petri in Augia; St. bootet und durch Ächtung Gallen, Kantonsbibliothek, Vadiani- auf einen Schlag seiner sche Sammlung, Ms. 321, S. 125. beiden Herzogtümer ent- ledigt worden war. Zwar konnte Heinrich der Stolze seine Position in Sachsen noch für kurze Zeit behaupten, allerdings starb er bereits im Folgejahr, so dass der Kampf um das Herzogtum Bayern und gegen den neuen König, dem er nie gehuldigt hatte, Abb. 2: König Konrad III. auf dem sog. Armreliquiar allein an seinem Bruder Welf VI. hängen blieb, der nie Karls des Großen von 1166/70: „CONRAD(US) II einen Zweifel an der Rechtmäßigkeit seines Handelns ROMANOR(UM) REX. 5 Chronologisch geordnet: F. W. Behrens: Herzog Welf VI., letzter welfischer Stammherr in Süddeutschland, und seine Zeitgenos - sen, Braunschweig 1829. F. Eggmann: Der hochberühmten Welfen, Ursprung, Abstammung, Thaten und Ruhestätten …, Ravens- burg 1866. S. Adler: Herzog Welf VI. und sein Sohn, Hannover 1881. K. Feldmann: Herzog Welf VI. und sein Sohn, das Ende des süddeutschen Welfenhauses (mit Regesten), Dissertationsarbeit Universität Tübingen, 1971. R. Jehl und R. Terlinden (Herausge- ber): Welf VI., Wissenschaftliches Colloquium zum 800. Todesjahr, Irseer Schriften 3, Sigmaringen 1995. B. Schneidmüller: Die Welfen, Herrschaft und Erinnerung (819-1252), vor allem Kap. Herrschaft und Repräsentation im 12. Jahrhundert: Welf VI. und Heinrich der Löwe (1139-1195), Stuttgart 2000. 6 Traditionell abgeleitet von „catulus“ = Welpe, wobei dies im Hinblick auf die nachfolgende Wappengestaltung der Welfen eher auf einen jungen Löwen als auf einen jungen Hund zu beziehen ist. 7 Judith, die Tochter des Stammvaters Welf (gest. um 819) war die Gattin Ludwigs des Frommen und damit die Schwiegertochter Karls des Großen. Ihre Schwester Hemma soll mit Ludwig dem Deutschen verheiratet gewesen sein. 3 hegte.8 „Wer im Mittelalter sein Recht beim König nicht erlangte, dem stand das legitime Mittel der Fehde offen“, resümiert hierzu B. Schneidmüller.9 Kompliziert wurde dieser Zweikampf auf höchster Ebene insofern, als sich beide konkurrierenden Lager10 - die Welfen und diejenige Familie, die ab dem 15. Jahrhundert „die Staufer“ genannt werden wird - noch wenige Jahre zuvor familiär verbunden hatten: Judith von Bayern (1100-1130/31), eine Schwester Welfs VI. und Heinrich des Stolzen, hatte 1120 Herzog Friedrich II. von Schwaben (1090-1147) geheiratet, den Bruder König Konrads III. und den Vater des künftigen Königs und Kaisers Friedrich I. Barbarossa (1122-1190). Zäh und erbittert zog sich der Kampf Welfs gegen König Konrad III. und die von ihm in Bayern installier- ten Babenberger-Herzöge Leopold IV. (1108-1141) und Heinrich II. Jasomirgott (1107-1177) hin - über fast 15 Jahre. Dies war ein Kampf, der sich in ähnlicher Form schon in der Vorgeneration am Besitz der Bi- schofsstadt Augsburg entzündet hatte, er verlief mit etlichen militärischen Auseinandersetzungen und wechselndem Kriegsglück11 und brachte Welf am Ende weder einen Titel noch einen nennenswerten Ter- ritorialgewinn, aber doch eine so unabhängige und mächtige Position ein, dass er sich erlauben konnte, den Reichstagen des Königs und den Land- tagen der Herzöge von Bayern ungestraft fernzubleiben.12 Da Welf obendrein schon früh, unmittelbar nach Erreichen des Er- wachsenenalters, um das Erbe seiner Frau Uta von Calw (1115/20-1197) zu streiten hatte, charakterisiert ihn die von ihm selbst Abb. 3: Der älteste Stammbaum der Welt, entstanden gegen Ende des in Auftrag gegebene Historia Welforum um 12. Jhd. im Kloster Weingarten, Ausschnitt: Rechts Herzog Welf, mittig seine Frau Uta, links der gemeinsame, um 1140 geborene Sohn Welf II. 1170 folgendermaßen: „Welf spielte die Rolle des tüchtigen Ritters und rief erst in Bayern, dann in Schwaben Jenseits der Alb und dann wieder am Rhein so viele Kriegsstürme hervor, dass er den König zwang, eher an die Verteidigung seiner selbst als an Feldzüge gegen andere Nationen zu denken …“13 Diese feindselig-unabhängige Haltung relativierte sich erst, als König Konrad im
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